CHRONIK NEUMARKT

gegründet von Kaiser Lothar III +1137 

mit Nürnberg, Amberg, Sulzbach, Regensburg, Ingolstadt, Eichstätt und Ansbach

   
 
 

1000 Jahre Adel, Autos, Banken, Duelle, Fahrräder, Juden, Klerus, KZ, Mätressen, NS, Pferderennen, Politik, Postkutschen, Raubritter, Räuber, Rosoli Likör, Schmalzler, Spielzeug, Skandale, Sport, Tabus, Theater, Verkehr, Zuwanderung  uvm    .. bis 1945 ... Suche mit (Strg)+(F) Adelstitel werden vereinfacht und umgewandelt zB xx Freudenberger .. zu .. xx von Freudenberg ... Einträge zur Stadtgründung und Eroberung 11 05, 11 10, 11 26, 11 37, 12 69, 15 94, 15 95, 16 30, 18 05 und 18 58  Autor: Werner Mohr     Email: westemohr@web.de

Analog: Chronik Rhein Main mit Frankfurt, Mainz, Wiesbaden, Darmstadt

  musketess historienthriller

1945 Wetter: Milder Frühling. Reiche und ausreichende Kartoffelernte trotz Kartoffelkäferbefall in Regensburg. - In Nürnberg hat die MAN in vier Jahren 2.000 Panzerkampfwagen V alias Panther produziert. - In Nürnberg lassen die Siemens-Schuckertwerke etwa 550 jüdische Mädchen und Frauen aus dem Konzentrationslager Auschwitz als Arbeitskräfte nach Nürnberg bringen. Untergebracht werden sie inmitten eines Wohngebiets, zwischen der Gartenstadt und den Siedlungen Süd. - In Regensburg wird das Gasthaus Kolosseum Stadtamhof 5 unter dem ehemaligen KZ Auschwitz Rapportführer Kommandoführer SS Oberscharführer Ludwig Plagge (48) und seinem Stellvertreter Lagerleiter SS Unterscharführer Erich Liedtke ein Außenlager des KZ Flossenbürg. Im Tanzsaal werden 400 Gefangene, darunter 130 Juden von 50 SS Männern bewacht, bevor sie zu Fuß nach Straubing weitergetrieben werden. - Neumarkt hat 9.795 Einwohner. Regensburg hat 104.981 Einwohner. - In Neumarkt erhält die Lammsbrauerei von der amerikanischen Besatzungsbehörde als einzige erhaltene Brauerei Großaufträge. - In Nürnberg schwingt der in Nürnberg geborene Druckersohn und fränkische NS-Gauleiter Karl Holz (50) vom Luftschutzleitstand, dem zweigeschossigen Brauereikeller Palmenhofbunker kurz vor seinem Tod noch Reden mit Durchhalteparolen für den Endsieg, während die amerikanischen Truppen auf dem Hauptmarkt bereits ihren Sieg feiern. - In Ansbach zerschneidet der Widerständler Robert Limpert (20) nach einem Fliegerbombenangriff ein Telefonkabel des verteidigenden Gefechtsstandskommandanten, wird von Hitlerjungen verraten und von Kampfkommandant Oberst Ernst Meyer in einem Standgericht zum Tode verurteilt. Er will ihn an einem Haken am Rathaustor aufhängen. Robert Limpert (20) kann sich losreissen, wird wieder eingefangen. Der Strick reisst mehrere Male bis Robert Limpert (20) einige Stunden vor dem Einzug der Alliierten stirbt. Oberst Ernst Meyer wird wegen Totschlags zu einer Haftstrafe von 10 Jahren verurteilt, von der er sechs Jahre absitzt. Ernst Eichinger (15) sieht angeblich aus einem Versteck bei den Greueln zu. Der spätere hauptsächlich gegenstandslose Maler, Kunstdozent und Sohn des ansbacher NSDAP Landgerichtsdirektors Karl Eichinger, ist durch eine gefälschte Krankmeldung nicht im Kampfeinsatz am Flugabwehrgeschützt. - In Neumarkt stirbt der 221. sowjetische Kriegsgefangene in der Papierfabrik alias Russenlager Kunstmühle Mühlstrasse 17 an Verwahrlosung und Hunger. In Neumarkt werden mehrere Dutzend russische Zwangsarbeiter im Russenlager Kunstmühle Laabermühle Mühlstrasse 17 auf Stroh und halb verhungert und im Durchgangslager 24 Wolfstein 800 halbverhungerte Zwangsarbeiter von den Alliierten befreit. Das für 3.000 Kriegsgefangene konzipierte und mit bis zu 6.000 Personen belegte Lager Durchgangslager 24 Wolfstein selektierte innerhalb 3 Jahren 128.000 Häftlinge, die fotografiert und untersucht wurden, je nach ihrer Eignung für Zwangsarbeiten oder Tötungsanstalten. Im Lager selbst starben dabei 818 Männer, 467 Frauen und 287 Kinder. Sie wurden in Massengräbern neben dem Lager verscharrt. Der katholische Pfarrer Ludwig Heigl an der neumarkter Hofkirche half anfänglich mit gelegentlichem Schmuggel von gesammelter Kleidung, hat aber zum Ende hin keinen Zugang mehr zum Lager, in dem es auch einen Bereich für Hoffnungslose gibt, die ohne Nahrung und Medizin sich selbst überlassen werden. Der slowenische Lagerinsasse, Zwangsarbeiter und Geistliche Kaplan Victor Kos alias Engel des Lagers darf bei Pfarrer Ludwig Heigl wohnen. (Pfarrer Ludwig Heigl wird kritisieren, dass alle Toten ohne konfessionelle Zeremonie bestattet wurden. Die - weil unnütz - zu Tode geprügelten, gefolterten und sich selbst zum Sterben überlassenen ermordeten Kinder sind laut Gedanktafel nur ... fern ihrer Heimat gestorben.) Ein russischer Geistlicher im Lager wird als Teufel des Lagers berüchtigt. Das Wachpersonal stammt aus Neumarkt. - Die Alliierten ziehen von Altdorf nach Feucht und stoßen auf keinen Widerstand. - In Feucht verweigert der Volkssturmkommandant den Befehl die Autobahnbrücke über die Eisenbahnlinie zu sprengen. - In Regensburg ist im Tanzsaal des Gasthauses Colosseum Stadtamhof 5 ein Außenkommando des KZ Flossenbürg eingerichtet, vor dem die unterernährten Häftlinge vor Lagerführer Totenkopf SS Oberscharführer Ludwig Plagge (35) (+19 48 Krakau Auschwitzprozess gehängt) öffentlich zum Appell antreten müssen und in dem 65 Menschen ermordet werden. - In der fünf Tage dauernden Schlacht um Nürnberg zwischen dem skrupellosen nürnberger NS Kampfkommandanten Oberst Richard Wolf (51) (+1972 in Nürnberg) und dem amerikanischen Generalleutnant John O´Daniel (51) gibt es mindestens 900 Tote, davon 130 Amerikaner. - In Nürnberg erschießt sich in der NSDAP Kommandozentrale Palmenhofbunker der in Nürnberg geborene nürnberger Oberbürgermeister Willy Liebel (48) als Rechtshänder mit der linken Hand. - In Nürnberg werden die Häftlinge aus dem flossenbürger Außenlager in der Frankenstrasse 204 nach Dachau deportiert. - In Nürnberg werden die Zwangsarbeiter der Chillingworth Werke Walzwerkstrasse ins KZ Dachau deportiert. - In Regensburg wird das KZ Obertraubling auf dem Werksgelände der Messerschmitt AG mit einem Fassungsvermögen von 600 Personen eröffnet. - In Regensburg fordert eine Frauengruppe und der regensburger Domprediger Johann Maier (39) die Kapitulation und wird wegen Sabotage mit dem regensburger Josef Zirkl und dem pensionierten Gendarmeriebeamten Michael Lottner auf dem Moltkeplatz alias Alter Kornmarkt auf Befehl des in Bayreuth geborenen Reichsverteidigungskommissar Ludwig Ruckdeschel (38), der in der Maxstrasse 2 wohnt, gehängt. Der christlichantisemitische regensburger Bischof Michael Buchberger (71) versteckt sich währenddessen im Luftschutzbunker (19 49 Goldene Bürgermedaille der Stadt Regensburg, 19 50 Ernennung zum Erzbischof). -   In Regensburg werden Teile der Brücken gesprengt. - Regensburg wird kampflos an die Alliierten übergeben. - In Amberg ist das Amtsgericht die Befehlsstelle der NSDAP. Der aus Hahnbach stammende Jurist und stellvertretende amberger NSDAP Bürgermeister Sebastian Regler (61) zögert bei den Kapitulationsverhandlungen. Der angeblich stockbesoffene, in Nürnberg geborene Zahnarzt und amberger NSDAP Kreisleiter Dr Artur Kolb (50) will Amberg nicht kampflos übergeben, eilt zu seiner Truppe und wird von den Alliierten erschossen, woraufhin die Stadt kampflos übergeben wird. Erst nach dem Tod des amberger NSDAP Volkssturmausbilders Julian Keppner und angeblich zu dessen Schutz behauptet der beteiligte Wolfgang Babl (15) an einer Verschwörung zur Rettung der Stadt beteiligt gewesen zu sein. die darin bestand weiße Fahnen in einer bestimmten Reihenfolge zu hissen und einen sicheren Korridor in die Stadt freizuhalten. Julian Keppner soll als Verantwortlicher die Verteidiger aus der Stadt gelotst haben um Amberg das Schicksal der Stadt Neumarkt zu ersparen. Die bereits verstorbenen Verschwörer u.a. Josef Kerschensteiner, Ferdinand Diepold, Fritz Schiler und Wolfgang Babl (15) wollen sich gar nicht gekannt haben und der NS Volkssturmausbilder und Scharfschütze Julian Keppner soll den amberger NSDAP Kreisleiter Dr Artur Kolb (50) von einem Turm aus erschossen haben, bevor dieser seinen Truppen den Beschuß der Amerikaner befehlen konnte. - Westlich von Neumarkt dringt die 3. Armee General Pattons mit 12 Infanterie- und 6 Panzerdivisionen und 346.000 Soldaten in die Oberpfalz ein, in der noch 60.000 Wehrmachtssoldaten und SS stationiert sind. - In Flossenbürg und im KZ Flossenbürg finden die Alliierten nur noch Wachmannschaften mit den letzten transportfähigen Häftlingen auf ihrem Todesmarsch ins KZ Dachau vor. Neben den Strassen liegen bereits unzählige Leichen. - In Neumarkt sind die Hotels Wunder Mühlstrasse 3 und Ostbahn Bahnhofstrasse zu Arbeitslagern umfunktioniert. - In Schwabach verkündet der NSDAP Kreisleiter und Bürgermeister Wilhelm Engelhardt Durchhalteparolen und flieht dann vor den anrückenden Alliierten. - In Regensburg leben 17 Juden. - Der in Fürth geborene Spielwarenunternehmersohn, Ufa-Kulturausschussmitglied, Propagandafilm-Schauspieler und Reichstheaterkammerpräsident Paul Hartmann (56) erhält Auftrittsverbot, an das sich der Publikumsliebling nur 3 Jahre hält und danach wieder Titelrollen an den großen deutschen Theatern bekommt (+1977München). - Der in Kaiserslautern geborene nürnberger Polizeipräsident und Gestapo-Leiter Benno Martin (52) (+1975München) wird Höherer Kommandeur der Kriegsgefangenen. Vor den Alliierten flieht der NS Polizeipräsident Nürnberg-Fürth Benno Martin (52) aus Nürnberg. (Er wird 1949 freigesprochen und stellt sogar Entlastungsbescheinigungen aus). - Der Bewunderer Adolf Hitlers (56) und abgedankte englische König mit deutschen Wurzeln Eduard VIII von Sachsen Coburg und Gotha (St) (51) lebt im Jetset. - Der in Amberg Steinling geborene sulzbürger Komponist und Schullehrer Rudolf Eisenmann (51) wird wegen der Vertonung von NS-Literatur als Mitläufer eingestuft und erhält ein vierjähriges Schuldienstverbot. - In Nürnberg wird der NS Bürgermeister Werner Eickemeyer des Amtes enthoben. - In Nürnberg täuscht der nürnberger Stadtrat Julius Rühm (63) die Alliierten über seine NSDAP Vergangenheit und wird als neuer Oberbürgermeister eingesetzt, aber nach drei Monaten wieder entlassen, weil er die Entnazifizierung der nürnberger Beamtenschaft behindert und durch den aus Haselbach bei Schwandorf stammenden Martin Treu (74) abgelöst, der von dem in Henfenfeld geborenen Hans Ziegler (68) abgelöst wird. - In Regensburg werden die letzten 10 Juden aus Mischehen ins KZ Theresienstadt deportiert. - In Erlangen übergibt Oberst Werner Lorleberg (51) nach langer Überzeugungsarbeit des langjährigen erlanger NSDAP Oberbürgermeisters Herbert Ohly (44) die mit Flüchtlingen und Verwundeten überfüllte Stadt kampflos an die Amerikaner. Nach der Kapitulation kommt er zu Tode und wird zum Helden stilisiert. - Das in Regensburg geborene Mitglied der KPD Karl Zimmet (50) wird vom Volksgerichtshof nach einjähriger Gestapohaft im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet. - In Ingolstadt wird der aus Kelheim stammende Jurist und ingolstädter NDSDAP und SA Oberbürgermeister Josef Listl (52) durch das in Ingolstadt geborene KPD Mitglied Max Gründl (49) kommissarisch ersetzt, dieser aber nach einigen Monaten wieder abgesetzt und durch den aus Leverkusen stammenden vermeintlich politisch verfolgten tatsächlich aber kleinkriminellen Häftling der ingolstädter Strafanstalt Heinrich Runte (34) ersetzt. Der ingolstädter NDSDAP und SA Oberbürgermeister Josef Listl (52) wird 19 56 sogar wieder ingolstädter Oberbürgermeister und als bayerisches Senatsmitglied dessen Vizepräsident und Ehrenbürger Ingolstadts. - Der in Nürnberg geborene kommunistische Türenvertreter Leo Schieder (36) wird KPD Kreisvorsitzender in Mayen. - Die KPD wird als erste deutsche Partei wieder zugelassen (19 56 verboten). - In Neumarkt soll der KPD Funktionär Schneider von den Alliierten durch die Einquartierung in der Spitta-Villa bevorzugt behandelt werden, was er aber ablehnt. - In Neumarkt flieht der gefürchtete Polizeichef Polizeileutnant Stefan Birk vor den Alliierten, während ca 25 Mitglieder der 17. SS Panzergrenadier Division Götz von Berlichingen in der menschenleeren Stadt die aus Berg anrückenden Alliierten beschießen, die 4 Tage lang mit Spreng- und Brandbombenabwürfen und Artilleriefeuer die Stadt fast total zerstören. Die Stadt wird für die Soldaten und danach für die Insassen der Zwangslager zur Plünderung freigegeben. Schulschwestern versuchen legal plündernden Zwangsarbeiterinnen ihre Beute abzunehmen und werden mit Steinwürfen vertrieben. - In Fürth übergibt der Jurist und fürther NSDAP Oberbürgermeister Karl Häupler (36) die Stadt kampflos an die Alliierten und will zunächst als Widerständler die Sprengung von wichtigen Brücken unter Lebensgefahr sabotiert haben. Er begeht in der Haft Selbstmord. - In Regensburg wird die Adolf-Hitler-Brücke alias Nibelungenbrücke gesprengt. - In Eichstätt stellt der in Neumarkt Rittershof geborene katholische eichstätter Bischof Michael Rackl (62) während der Entnazifizierung Unmengen an falschen Entlastungsbescheinigungen aus. - In Bamberg will der bamberger Erzbischof Joseph Otto Kolb (64) die Stadt vor der Zerstörung bewahrt haben. Seine Biographien haben keinen Eintrag für sein zweijähriges NS Amt. Er beschäftigt sich eifrig mit dem Wiederaufbau. - Ingolstadt wird bombardiert. In Ingolstadt werden Teile der Innenstadt von Fliegerbomben getroffen. Die Amerikaner greifen von Eichstätt her an. Alle drei Donaubrücken werden gesprengt, die Stadt aber kampflos übergeben. - Der homosexuelle, kaltgestellte SA General, NSDAP Mitglied und viertgeborene deutsche Kaisersohn August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (58) alias Auwi flieht mit seiner Schwägerin, Kronprinzessin Cecilie von Mecklenburg (St) (59) zu seiner Tante Margarete von Hessen (St) (73) zu den Amerikanern. Er wird jahrelang interniert und bleibt ein treuer Nationalsozialist (+1949). - In Nürnberg wird das Wöhrl Geschäftshaus völlig zerstört, weshalb Rudolf Wöhrl (32) im unzerstörten Roth ein neues Mode Kaufhaus Wöhrl eröffnet, das aus Uniformen, Decken und Zeltplanen Bekleidung herstellen lässt. - Der in Amberg geborene Gewehrfabrikeisendreher und Lagerführer KZ Auschwitz Hans Aumeier (39) flieht nach Norwegen, wird verhaftet und an Polen ausgeliefert (gehängt +19 49). - Der in Floß geborene gelernte Konditor und Lagerkommandant im KZ Auschwitz Richard Baer (34) (+1960 Herzinfarkt in U-Haft) versteckt sich 15 Jahre lang auf dem Gut von Fürst Otto von Bismarck. - In Amberg werden alle Wehrmachts-Kasernen geräumt. Die Amberger meiden die Luftschutzbunker und flüchten in Richtung Köfering in den Wald. Häufige Meldungen über geflohene Ostfremdarbeiter führen zu einer SD-Verstärkung der Kriminalpolizei aus Nürnberg. Im Gasthaus Zum Malteser Malteserplatz 2 besprechen sich der stellvertretende NSDAP Oberbürgermeister Sebastian Regler (61), NSDAP Kreisleiter Dr. Kolb, der Wehrmachts-Standortälteste Oberst Korbacher und Vertreter Oberst Winter. - Der Alkoholiker und dadurch cholerische NSDAP Ostmark Gauleiter Fritz Wächtler (54) flieht vor den Alliierten aus Bayreuth in den Bayerischen Wald, wird vom in Bayreuth geborenen Reichsverteidigungskommissar Ludwig Ruckdeschel (38) der Fahnenflucht denunziert und in Waldmünchen von der SS erschossen. - Adolf Hitlers (56) Parkinsonkrankheit ist durch einen Tremor der linken Hand und eine stark gebückte Haltung sichtbar. - In Amberg endet der traditionsreichste lokale Gasthof Oberpfälzer Hof Bahnhofstrasse 20 (20 15) Wöhrl als beliebteste NS Lokalität alias Filbighaus. - In Amberg wird auch der formale amberger NSDAP Oberbürgermeister Josef Filbig (54) (+1963Guernsey) abgesetzt. Der charismatische Jagdflieger wird 19 52 für 6 Jahre wiedergewählt. - In Weiden werden 470 jüdische Flüchtlinge untergebracht. - In Nürnberg erlauben die Alliierten den russischen, polnischen und italienischen Zwangsarbeitern die Plünderung der Stadt. u.a. des erhalten gebliebenen Kaufhauses KWT alias Kaufhaus Weißer Turm. In den Kellern der Geschäftshäuser u.a. Schreiber und Sundermann finden sie Mengen an gehorteten Waren. Die erhalten gebliebenen Geschäftshäuser KWT alias Kaufhaus Weißer Turm und Schreiber und Sundermann werden nach der Plünderung niedergebrannt. - Der in Ansbach geborene Schwippschwager Hitlers Hermann Fegelein (39) begeht Fahnenflucht und wird hingerichtet. - In Neumarkt wird der in Neumarkt geborene Theodor Betz (38) bis 19 72 Oberbürgermeister. - In Regensburg erscheint der 1. Jahrgang der unabhängigen, von Deutschen für Deutsche geschriebenen Tageszeitung Mittelbayerische Zeitung. - In Coburg wird der in England geborenen NS Reichsdiplomat Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (61) (19 50 als Mitläufer zu 5.000 DM Strafe verurteilt +19 54 Coburg), der sich für unschuldig hält, verhaftet und 18 Monate interniert. - Der ehemalige kaiserliche Kronprinz Wilhelm von Zollern (St) (63) (+19 51 Hechingen) wird von marokkanischen Truppen in Vorarlberg gefangengenommen und mehrere Wochen in Lindau inhaftiert, von wo er gebrochen zurückkehrt und einen mehrjährigen Hausarrest absitzt. - In Amberg wird der SA Führer Emil Alafberg (19 47 als Mitläufer verurteilt) verhaftet. - In Sulzbürg erlauben die Alliierten Elisabeth Nägelsbach (51) ihr ehemaliges Erholungsheim für Arbeiterinnen wieder rein protestantisch für Flüchtlinge, Evakuierte und Heimkehrerinnen aus Russland zu nutzen. - Der ehemalige Regensburger Domspatz Karl Frank wird von den Alliierten befragt. Er wird seinen Auftritt in HJ Uniform an Horst Wessels Grab abstreiten und sich (19 93) diffamiert geben. - Die Regensburger Domspatzen ziehen ins Sommerhaus in Etterzhausen um und begleiten nach der Übergabe der Stadt an die Alliierten einen Dankgottesdienst. - In Regensburg zieht der Unternehmer Oskar Schindler (37) völlig mittellos ins Goliathhaus Watmarkt 5 ein. - In Regensburg will der Prozessbeobachter Josef Babl den regensburger Bürgermeister Otto Schottenheim (50) beim Ausspruch er könne es nicht verantworten, die Stadt mit der 2.000 jährigen Geschichte in Schutt und Asche legen zu lassen gehört haben, was die Version (20 15) er hätte die Stadt Regensburg gerettet bestätigen soll. - Der in Wiesenfelden geborene und in Amberg aufgewachsene Aktion T4 Euthanasiearzt mit tausenden von Opfern Valentin Faltlhauser (69) wird zu 3 Jahren Haft verurteilt, die er aber nicht absitzen muss (19 54 begnadigt+19 61 München).  - In Ansbach wird das KZ flossenbürger Aussenlager Ansbach errichtet. - In Deining wird Freiherr Ottmar Hubert von Gumppenberg (St) (--) Übergangsbürgermeister. - In Neumarkt wird die zerstörte öffentliche Gasbeleuchtung durch eine elektrische Beleuchtung ersetzt. - In Burgthann - In Burthann gräbt der Volkssturm Schützengräben, wonach der burgthanner NSDAP Bürgermeister Andreas Fischer (--) einen Tag zu früh die weiße Fahne hissen lässt und von einem Mitglied der 17. SS Panzergrenadier Division Götz von Berlichingen vor seinem Haus erschossen wird. - In Nürnberg verschanzen sich mehrere hundert Scharfschützen in den Ruinen. - In Regensburg fordert der in Bayreuth geborene Reichsverteidigungskommissar Ludwig Ruckdeschel (38) bei einer Kundgebung im Velodrom am Arnulfsplatz die Verteidigung Regensburgs bis zum Äußersten und befiehlt von seinem nahegelegenen Landschloß aus in einer Rundfunkansprache die Sprengung aller regensburger Brücken. Beim Anmarsch der Alliierten flieht er (Er wird nach 7 Jahren Haft VIP Kundenbetreuer bei VW). - In Regensburg beschießen einige SS Einheiten die Alliierten. - Der in Unterfranken geborene Wehrmachtsoberbefehlshaber West General Albert Kesselring (60) scheitert mit den Resten der 1., 7. und 19. Armee sowie der Heeresgruppe G, eine Verteidigungslinie gegen die von Norden anrückenden Alliierten an der Donau aufzubauen. - Der in Regensburg geborene SS Mann Raphael Rainer von Thurn und Taxis (St) (39) wird entnazifiziert. - In Sulzbach beginnt der ehemalige sulzbacher NS Bürgermeister Paul Arendt (42) mit dem Aufbau eines Textilgroßunternehmens Arendt alias Der modische Arendt. - Jagdflieger Leutnant Freiherr Heinrich von Podewils Wildenreuth (St) (26) muss für 2 Jahre in Kriegsgefangenschaft. - In Eichstätt wird die Evakuierung des OFLAG VII B alias Offiziersgefangenenlager Kipfenberger Strasse 3 unter Oberst Bessinger kurz nach der Verlegung in der Nacht wegen Tieffliegerbeschusses abgebrochen. Angeblich hätten den Marsch Kinder begleitet, die die Gefangenen mit ihren Körpern schützen und die trotz 14 toten Briten unverletzt bleiben. Das Lager wird danach befreit. - In Freystadt vermuten die Einwohner die Brauerei Betz und den Gasthof Zum Schwan als Ziele von allierten Bombern, die aber verfehlt werden. - In Nürnberg finden die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse im nürnberger Justizpalast Fürther Strasse 110 über 21 NS Hauptkriegsverbrecher statt, bei denen der Hauptangeklagte für millionenfachen Völkermord Ernst Kaltenbrunner (42) sogar Protest gegen den Massenmord bei seinem Vorgänger eingelegt haben will, als er davon Kenntnis erlangte. - Der in Amberg geborene Bergmannssohn, Kunstmaler und Jagdpanzerführer Michael Mathias Prechtl (19) kommt in 4 jährige sowjetische Kriegsgefangenschaft. - In Ansbach hat der ehemalige ansbacher Pfarrer, SA Führer und ansbacher Seelsorger an der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum Gottfried Fuchs (53) bereits weit mehr als 1.000 Beerdigungen meist im Rahmen der T4 Euthanasiemorde hinter sich (+19 60 Ansbach als überzeugter Nationalsozialist). - In Amberg wird der ehemalige SPD Vorsitzende und langjährige KZ Insasse Christian Endemann (60) kommissarischer Oberbürgermeister und später 2. Bürgermeister. - In Amberg wird bei einem Pflichtappell auf die Geisteshaltung der Amerikaner hingewiesen. - In Amberg ist die Brauhaus Amberg AG im 2/3 Besitz der Brauhaus Regensburg AG (19 58 Brauerei Thurn und Taxis). - In Nürnberg wird zum Jahresanfang die Altstadt von englischen Royal Air Force Fliegerbombern völlig zerstört. 100.000 Nürnberger werden obdachlos. Es folgen weitere Fliegerbomberangriffe der US Air Force auf die Bahnanlagen, treffen aber St Johannis und Gostenhof. Zum Kriegsende gibt es Angriffe auf Steinbühl, Galgenhof, St Peter, Gostenhof, Muggenhof, Thon, Schnepfenreuth, Poppenreuth und Fürth mit der Flugzeugfabrik Bachmann und Blumenthal & Co. - In Regensburg löst sich der jahrelange Streit um den Dörnberg Park durch den Tod des Beamten an der Gräflich Dörnberg Waisenfondsstiftung Freiherr Karl von Andrian Werburg (--) auf. - In Schwandorf werden kurzfristig Felsenkeller in Luftschutzbunker umgewandelt. NSDAP Kreisleiter Oskar Fürst erhält einen eigenen Kommandobunker. Bei einem nächtlichen Bombenangriff wird Schwandorf zerstört. 6.000 Menschen sitzen unter der Erde fest. Es gibt zwei Nottoiletten. Typhus bricht aus. - In Neumarkt löscht Pfarrer Ludwig Heigl das brennende Kirchendach der Hofkirche mit der Hilfe von 8 amerikanischen Kriegsgefangenen aus dem Gefängnis im Residenzkeller und ihrem Bewacher Alois Schmid. - Der neumarkter NSDAP Kreisleiter Hans Neidhardt flieht nach einem Bombenangriff nach Parsberg, hält dort noch eine Rede mit Durchhalteparolen und verschwindet. - Der NSDAP Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (60) wird verkleidet festgenommen. - Der bulgarische Prinzregent und Herzog Kyrill Heinrich Franz Ludwig Anton Karl Philipp von Sachsen Coburg und Gotha (St) (42) wird von den Kommunisten in Sofia hingerichtet. - In Auerbach wird Günter Grass (18) als Kriegsgefangener inhaftiert. - Im Schloss Winklarn stirbt der Grafensohn Carl Marcel von der Mühle Eckart Sohn von Karl Leon von der Mühle Eckart (45) im Kindbett. - In Stein ist der Schriftsteller Ernest Hemingway (46) als Journalist bei den Kriegsverbrecherprozessen im Faberschloss untergebracht. - In Nürnberg Erlenstegen wird in der Novalisstrasse 24 ein Zeugenhaus für die als frei eingestuften Zeugen für die Kriegsverbrecherprozesse eingerichtet, wo der in Fürth geborene Hitler Fotograph Heinrich Hoffmann (60) frech vor jüdischen KZ Zeugen behauptet, seine Kamera ist unpolitisch und sein Freund Hitler hätte von den Greueln nichts gewußt, er hätte auch kein Blut sehen können. - In Eichstätt flieht der NSDAP Kreisleiter Richard Hänel (50) vor den Amerikanern, wird aber nach einigen Wochen verhaftet. - In Sulzbach-Rosenberg rufen NSDAP Kreisleiter Georg Pickel und sein Stellvertreter Otto Müller zum bedingungslosen Endkampf auf. Das Kriegsgefangenenlager STALAG XIII a wird befreit. Kaum Schaden durch Bomben. Der Oberbergwerksdirektor und NSDAP ler Hermann Everding (70) wird erst nach Monaten abgelöst. - Sulzbach-Rosenberg hat 15.762 Einwohner. - In Ansbach verurteilt der ansbacher NSDAP Kreisleiter Wilhelm Seitz (54) seinen polnischen Fuhrknecht, weil er verschlafen hatte, selbst standrechtlich zum Tode. Schutzpolizisten töten ihn. - Die eingeleiteten Ermittlungsverfahren zu NS Verbrechen beziehen sich zu 35 % auf Denunziation alias Spitzel, zu 15 % auf Politische Gewalt, zu 15 % auf die Reichskristallnacht, zu 7 % auf KZ Verbrechen, zu 4 % auf die Endphase des Krieges, zu 4 % auf Fremdarbeiter, zu 1 % auf Kriegsverbrechen, zu 1 % auf Euthanasie, zu 1% auf Arisierung und zu 1 % auf Massenvernichtung. Rechtskräftige Verurteilungen werden zu 47 % für die Reichskristallnacht, 20 % für Politische Verbrechen, 12 % für Denunziation alias Spitzel, 5 % für KZ Verbrechen und 4 % für die Endphase des Krieges ausgesprochen. - In Nürnberg wird das Ernst Röhm Haus Spittlertorgraben 49 als Sitz der SA Stabswache, wo hemmungslos gefoltert wird, zur Gestapo Zentrale umfunktioniert. - In Burgthann, Ochenbruck und Oberferrieden werden erbitterte Häuserkämpfe geführt. - In Altdorf wird die Armeezeitung The Stars and Stripes gedruckt, die die deutsche Bevölkerung zur Rückkehr in die Staatengemeinschaft auffordert. - In Altdorf wird Bürgermeister Georg Pickel abgesetzt, von den Amerikanern aufgefordert die Panzersperren vor dem Oberen Tor zu beseitigen und die Waffen abzuliefern, was die Bevölkerung auch tut. Der altdorfer NSDAP Ortsgruppenleiter Robert Bergmann (59) hatte eigentlich befohlen die Stadt Altdorf zu verteidigen. - Bei Allersberg findet eine Panzerschlacht statt. - In Amberg ist SS Mann Emil Alafberg (44) Oberbrandmeister der Oberpfalz. - In Nürnberg herrscht die Meinung Das einzige, was der Führer falsch gemacht hat, ist, dass er den Krieg verloren hat. vor. - In Forth ist der jüdische forther Auswanderer Fritz Schnaittacher unter den amerikanischen Befreiern. Der forther NSDAP Bürgermeister Fink wird abgesetzt. Die Ehefrau seines Opfers Peter Dietrich, der in Kriegsgefangenschaft ist, schweigt auf Bitte der ehemaligen Frau Bürgermeister und aus Angst. Bürgermeister Fink bleibt einflußreich. - In Amberg wird die Synagoge Salzgasse 5 wieder in Betrieb genommen. - In Ingolstadt wird die Zivilistin Gertrude H von einem amerikanischen GI vergewaltigt. Fast alle angezeigten verurteilten amerikanischen Vergewaltiger sind seltsamerweise Schwarze. - In Bayern müssen Kirchengemeinden Einmarschberichte erstellen. - In Neunburg vorm Wald werden 615 Tote des Todesmarsches nach Dachau verscharrt. - In Forchheim werden NS Unterlagen kistenweise vom Bezirksamt zur Papierfabrik zum Einstampfen gebracht. - Der in Nürnberg geborene Schuhmachersohn, Maurer, SA Brigadeführer und NS Erfolgsautor Hans Zöberlein (50) lässt als Anführer eines Werwolf Kommandos in der Penzberger Mordnacht viele Verräter hinrichten. - In Regensburg verspricht der neue evangelische Oberbürgermeister Dr. Gerhard Titze (55) Keiner muss frieren! wird aber in seiner einjährigen Amtszeit von den regensburger Katholiken angefeindet und in einen Konfessionsstreit hineingezogen. - Der in München geborene katholische ehemalige und von der NSDAP abgesetzte regensburger BVP Bürgermeister Dr Otto Hipp (50) führt die nach Konfessionen unterschiedenen Schulformen als bayerischer Kultusminister wieder ein. - In Regensburg wird das Gaswerk wieder in Betrieb genommen. Riesige Mengen an Brennholz werden in die Stadt gefahren. Gebäudeschadensbilanz: 391 total zerstört, 327 mit schweren Schäden und 2311 mit leichteren Schäden. Die Bevölkerung wird von Altnazis mit Greuelmärchen von einem bevorstehenden Überfall der Polen auf die Stadt geängstigt. Die Post nimmt ihren Paketdienst bis 1.000 Gramm wieder auf. Jahn Regensburg und Reichsbahn tragen ein Fußballspiel aus. - In der Nähe von Regensburg kommen von 12.000 im KZ Buchenwald gestarteten Häftlingen nach ihrem Rückverlegungszwangsmarsch nur noch 4.000 an. - In Regensburg Prüfening wird die Theologisch Philosophische Hochschule Regensburg im Thurn und Taxis Schloss und im Dominikanerkloster Ägidienplatz 2 wiedereröffnet. - In Ursensollen ist der Lehrer Michael Obwandner NSDAP Ortsgruppenleiter. - In Ursensollen fliegt die US Air Force einen Tieffliegerangriff auf den Lokal Bahnhof Ursensollen und den Personenzug, der gerade den Bahnhof, Am Bahnhof, verlässt und im nächsten Wald Schutz sucht. 14 Menschen sterben in und um den Zug herum. Die Abschlepplok wird ebenfalls beschossen. Die Tageszeitung Amberg-Sulzbacher Zeitung verschweigt den Vorfall. - In Postbauer verschanzen sich die Bürger in Kellern und Bahndurchlässen. Der polnische Kriegsgefangene Jakel signalisiert mit einem weißen Betttuch die Kapitualtion von Postbauer. - In Köstlbach kommen die Amerikaner von Tyrolsberg heran. Der Kriegsversehrte Ludwig Meier (40) und Georg Thumann (16) gehen ihnen unbemerkt von Wehrmachtssoldaten mit weißen Fahnen entgegen. - In Heng versucht Pfarrer Josef Lehner vergeblich die weiße Fahne hissen und muss sich vor den Wehrmachtssoldaten in der St Jakobskirche verstecken. - Bürger aus Heng, Köstlbach und Kemnath fliehen wegen einer Falschmitteilung nach Tyrolsberg, Pavelsbach, Möning, Seligenporten, Dürnhof und Dennnenlohe. Pavelsbach wird wegen einer SS Abteilung vom Dillberg und Grünberg aus bombardiert und es werden 60 Häuser zerstört. In Pavelsbach gehen der Schmied Leonhard Karl (--) und der Fleischbeschauer Georg Kleesattl (--) den Amerikanern mit erhobenen Händen entgegen während Joseph Lerzer etwas Weißes zum Fenster hinaushängt und dafür mit dem Tod bedroht wird, aber durch die Panzer gerettet wird. - In Postbauer wollen Wehrmachtssoldaten ihren eigenen Munitionszug in Bahnhofsnähe sprengen, was der NSDAP Lehrer Hans Auer (--) verhindern kann. Der Zug wird Richtung Henger Bahneinschnitt gezogen und dort gesprengt, was dort zu starken Beschädigungen führt. Die Wehrmachtssoldaten beschießen vom Bahnhof aus die Amerikaner, die vom Grünberg kommen. - In Nürnberg kämpfen 5 Tage lang rund 6.000 Mann, darunter nur eine Kampftruppenheit der SS mit 500 Mann. Der Rest besteht aus 2.000 Jagdfliegern, Bodenpersonal und Ersatztruppenteile aus Kriegsbeschädigten, Verwundeten und Genesenden, RAD, Flaksoldaten, russischen Hilfswilligen und sogar Volksturm und HJ. 120 rund um die Stadt installierte Flakgeschütze sind nur bedingt einsatzfähig, gegen 3 amerikanische Infanteriedivisionen, 2 Panzerdivisionen und 1 Panzeraufklärungsregiment mit Luftunterstützung. - In Erlangen wird die Regnitzbrücke gesprengt. - In Erlangen will der erlanger NSDAP Kreisleiter Alfred Groß (--) bis zum letzten Blutstropfen durchhalten, begeht Fahnenflucht und setzt sich nach Weißenburg ab. - In Erlangen enden unter Rektor Wintz (--) in der Frauenklinik Universitätsstrasse Zwangsabtreibungen bei Ostarbeiterinnen. - In Postbauer Wurzhof wird das aufgelöste Arbeitsheim für geistig Behinderte als Säuglingsheim genutzt. - In Regensburg Schierling werden auf dem Militärgelände hunderte von Lost alias Senfgas Kampfgas-Ampullen verbuddelt. - Der entmachtete Frankenführer Julius Streicher (60) heiratet in zweiter Ehe seine Sekretärin Adele Tappe. - Generalfeldmarschall Albert Kesselring (60) verlegt sein Hauptquartier nach Hirschau. - In Neustadt ziehen Tausende von gefangenen US-Soldaten aus dem Raum Nürnberg, die bei Tieffliegerbeschuß weiße Tücher ausbreiten, über die Donau. - In Kehlheim werden vom Volkssturm unter dem in Ingolstadt geborenen Bataillonsführer Steuerobersekretär Johann Gogl (63) an der Altmühlbrücke, nahe der Huselsäge und nahe der Befreiungshalle Panzersperren aufgestellt, während tausende von Wehrmachtsfahrzeuge, Kriegsgefangene und Flüchtlinge über die Donau fliehen. Kompanieführer sind u.a. der kelheimer Dampfsägewerksbesitzer Markus Schneider und SA Sturmführer Huber. - In Regensburg verteidigen Flugabwehr und einige deutsche Jagdflieger wirkungslos. - In Weiden erfolgt ein US Tieffliegerangriff, bei dem es 60 Tote gibt. - In Schwandorf werden bei einem nächtlichen Bombenangriff auf den Bahnhof 1.250 Menschen, darunter 495 Schwandorfer getötet, unter dem Rest viele Zwangsarbeiter. Die deutschen Truppen fliehen und werden von ungarischer SS ersetzt, die zur Verteidigung bleiben. - In Grafenwöhr wird auf dem Truppenübungsplatz ein riesiges deutsches Munitionslager entdeckt. - In Neustadt an der Donau, Eining, Kapfelberg und Regensburg überqueren die Alliierten die Donau. - In Kelheim wird das Gasthaus Gebhardt an der Altmühlbrücke Quartier des Kampfkommandanten Major Brasch. - In Burglengenfeld können die Alliierten eine intakte Brücke über die Naab einnehmen. - In Kastl, Engelsberg, Wiesenacker, Oberbuchfeld und südlich von Neumarkt stößt die 65. US-Division auf erbitterte Gegenwehr. - In Roth übergibt Bürgermeister Dr Robert Groß die Stadt kampflos an die Amerikaner. - In Nürnberg flieht NSDAP Gauleiter Franken Hans Zimmermann (39) (+1984 Bayreuth). - Schloss Schillingsfürst ist Hauptquartier für den Endkampf des ehemaligen KZ Kommandanten und SS General Max Simon (46), der mörderisch gegen Wehrkraftzersetzer vorgeht. Er wird (1960) wegen der Morde von Brettheim angeklagt und durch den erfolgreichen Einsatz des in Regensburg geborenen rechtsradikalen ehemaligen NS Juristen und Kriegsverbrecherverteidiger Rudolf Aschenauer (32) in Ansbach vom ehemaligen NSDAP Mitglied (seit 19 27) Richter Andreas Schmidt freigesprochen. - In Regensburg gehören Kriminalrat Teichmann und Pilz, Götz und Scherm zur Gestapo. - In Regensburg tritt Marlene Dietrich (44) vor GIs auf und logiert dabei im Hotel Karmeliten-Brauerei am Dachauplatz 1. - In Nürnberg arbeitet die kaufmännische Angestellte Martha Mödl (40), die mit Hilfe eines ortsansässigen Mäzens eine Gesangsausbildung zur Opernsängerin macht, als Dreherin von Artilleriegranaten. - Der Schwiegervater von Prinz Philipp Ernst von Thurn und Taxis (St) (37) wird ermordet. - Der in Neuburg geborene ehemalige Justizbeamte, ehemalige neuburger NSDAP Ortsgruppenleiter und stellvertretende schwäbische Gauleiter Anton Mündler (49) begeht Selbstmord. - Nach dem Tod seines Vaters des ehemaligen SA Reiterführers und Privatbankiers Fürst Carl von Castell Castell (St) (48) in Böhmen wird sein zweitgeborener Sohn Prinz Albrecht von Castell Castell (St) (20) neuer Fürst von Castell. Er wird 6 Jahres später die Nichte von Multimilliardär und Waffen SS General Erbprinz Josias von Waldeck und Pyrmont (St) (49) heiraten. - In Regensburg wird das Städtische Weißbrauhaus alias Weizenbierbrauhaus in der Schwarzen Bären Strasse 6 geschlossen. - In Schwandorf wird der in Schwandorf geborene Müller, NSDAP Mitglied und schwer verwundeter Stalingradkämpfer Franz Sichler (36) Bürgermeister. - Bei der Verteidigung der Göring-Burg Veldenstein wird der nach Amerika emigrierte Wehrmachtsfeldwebel Sergeant Siegfried von Prittwitz (--) zum Leutnant befördert und danach von Scharfschützen erschossen. Neuhaus unterhalb der Burg Veldenstein wird niedergebrannt. In der Burg findet man kostbare Alkoholika. In Velden gibt es heftige Gegenwehr. Es wird deshalb von amerikanischen Trupen völlig zerstört. - In Sulzbach-Rosenberg werden 650 alliierte Gefangene befreit und ebenso viele Deutsche festgenommen. - In Regensburg wird der in Nürnberg geborene SS Obersturmführer Benno Kuhr (49) enttarnt und inhaftiert. - In Ansbach Katterbach ist das Zwangsarbeitslager auf dem Fliegerhorst aufgelöst. - In Eichstätt flieht der eichstätter NSDAP Kreisleiter, ansbacher SA, SS und NSDAP Oberbürgermeister Richard Hänel (50), wird aber nach einigen Wochen verhaftet. - In Eichstätt wird das Zwangsarbeitslager für jüdische Frauen geschlossen. - In Neumarkt sind die jüdischen Bürger Helene Baruch, Kurt Baruch, Fanni Devries, Ida Enoch, Berta Fernich, Georgine Gutmann, Albert, Ilse und Seligmann Haas, Anna Haberer, Anneliese, Edith, Emanuel, Max und Rosa Hahn, Selma Hutzler, Berta und Martin Kraus, Fanny und Sigmund Krämer, Berthold, Lina und Rosl Landeker, Rosa Liebermann, Lui Löw, Friedrich, Jakob, Julius Neustädter und Kathi Neustädter, Martin und Berta Oppenheimer, Frieda Salomon, Regina Steindecker, Klara Wassermann, Emma Weill, Josef Wilmersdörfer und Heinrich und Sigmund Wolf im Rahmen der Judenvernichtung umgekommen. - Der in Ansbach geborene NSDAP Reichstagsabgeordnete Freiherr Curt Löffelholz von Colberg (St) (71) stirbt. - In Regensburg ist das Kloster Heilig Kreuz Am Judenstien 10 (20 17 laut Broschüre) glücklich von den amerikanischen Soldaten wegen eines Typhusschilds vor Belästigungen bewahrt zu werden. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Polizeipräsident SS Standartenführer Otto Kuschow (55) bei Kämpfen vor dem nürnberger Polizeipräsidium am Jakobsplatz 5. - In Neumarkt ordnet der neumarkter NSDAP Ortsgruppenleiter xxx (--) an Flugblätter zu verteilen, die die Einwohner auffordern Notgepäck zu packen und die Stadt zu verlassen, was zu einer Panik führt. - In Neumarkt werden vor dem Beschuss durch die Amerikaner Flugblätter mit der Aufforderung zur Kapitulation abgeworfen. - In Neumarkt verzichten die Amerikaner nach dem Einmarsch Schokolade an die Bevölkerung zu verteilen. - In Kelheim findet man im KZ Saal mit unterirdischen Stollen für die Messerschmidt Flugzeugproduktion 380 Tote, von denen 360 verbrannt sind. - In Velburg überredet der kriegsverletzte parsberger Patient und in Velburg geborene Soldat, Karl Schön beim Anrollen von 25 amerikanischen Panzern den einzigen schon in Stellung gebrachten Panzerabwehrwagenführer abzudrehen. Es brennt breits in der Innenstadt. Karl Schön geht mit einer weißen Fahne den Amerikanern entgegen, führt sie in die Stadt und der NSDAP Ortsgruppenführer und Bürgermeister Josef Götz übergibt die Stadt. - In Altdorf stirbt der 5 malige 1 FCN Fußballmeister, ehemalige Trainer und Zahnarzt Hans Kalb (46). - Der in Regensburg geborene Schriftsteller und innsbrucker Theaterregisseur Sigfrid Färber (35) erhält ein Publikationsverbot, das er unter Verwendung von Pseudonymen umgeht (19 56 Regensburger Fremdenverkehrsdirektor, später Bundesverdienstkreuz). - In Pölling erbitten bei einem Dutzend brennender Scheunen zwei Einwohner die Aussetzung des Beschusses durch die Amerikaner trotz zurückgebliebener ungarischer Waffen SS, die aber vor dem Einmarsch flieht. - In Neuendettelsau sind aus der evangelische Neuendettelsauer Diakonissenanstalt 2.700 Pfleglinge, selektiert, abtransportiert und im Rahmen der T4-Aktion ermordet. - In Allersberg gibt es bei Rückzugsgefechten über 50 Tote, wobei mehr als die Hälfte der Gebäude zerstört werden. - In Parsberg werden polnische Zwangsarbeiter im Schloss Herrnried befreit. - In Berching will der in Regensburg geborene ehemalige Freikorps Epp Brigadearzt und berchinger praktische Arzt Heinz Schauwecker (51) für die Rettung von 20 geistig Behinderten und den Einsatz für Kriegsgefangene verantwortlich sein, was später in der Lokalpresse als Tatsache veröffentlich wird. - In Sulzbach-Rosenberg wird der Industrielle und Vorsitzende der Geschäftsführung der lothrischen Rombacher Hüttenwerke Otto-Ernst Flick (29), der mit Barbara Raabe, der Tochter von Karl Raabe (66), dessen Bruder Paul Raabe (62) Vorstandsmitglied der Hermann-Göring-Werke ist, neuer Vorsitzender der Maximilianhütte alias Maxhütte. - Der erste Ehemann Harry Tiedthke (63) der in Neumarkt geborenen Schauspielerin Käthe Dorsch (55) wird beim Versuch seine zweite Ehefrau Christa Tordy (41) vor der Vergewaltigung durch sowjetische Soldaten zu bewahren, mit einer Flasche erschlagen. - In Hersbruck Reichenschwand organisieren die Amerikaner im Schloss Reichenschwand die letzten Kämpfe um Nürnberg. - Der in Regensburg geborene Industriemanager Otto Meyer (63) wird als NS Wehrwirtschaftsführer verhaftet und interniert. - In Parsberg heiratet die in Worms geborene Arbeitsdienstmitarbeiterin, Reichsarbeitsdientassistentin und Studentin Freiherrentochter Marie-Elisabeth Clara Wilhelmine Cornelia von Heyl Herrnsheim  (23) den in Cochem geborenen Botschafter aD Eugen Klee (57). - In Deining sind im Gasthaus Zum Ochsenwirt mit dem Pachtgastwirt Wolfgang Dozauer (--), das der Humbser Brauerei gehört, 100 ungarische Soldaten der Waffen SS einquartiert, dazu in Kleinafalterbach 60, die unter der Bevölkerung Unruhe auslösen und dann vor den Amerikanern fliehen. - In Regensburg Mariaorth wird die Naab Eisenbahnbrücke von den Amerikanern gesprengt. - In Dietfurt sind alle Dächer mit Schiefer gedeckt. - In Regensburg beginnt der katholische in Ober-Ammerthal bei Amberg geborene Volksschullehrersohn Josef Georg Ziegler (27) nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft katholische Theologie zu studieren. Er wird Moraltheologe und beschäftigt sich gerne mit Enthaltsamkeit und Jungfräulichkeit, was ihn bis nach Rom bringt. - In Freystadt fliehen die Kinder aus dem Kinderheim der NSV im katholischen Franziskanerkloster nach Sulzbürg. - Im regensburger Oberpostdirektionsbereich fährt vierzig Jahre nach der Einführung der Kraftomnibusse die letzte Pferdepostkutsche.

1944 Wetter: Niederschlagsrekord. - Alliierte Landung in der Normandie. - In Nürnberg wird das KZ flossenbürger Außenlager Siemens-Schuckert mit 55 jüdischen Frauen eröffnet, die bei der nürnberger Firma Siemens Schuckert Landgrabenstrasse 100 (20 17 Siemensplatz und Evangelisch-Lutherische Christuskirche) Zwangsarbeit verrichten müssen. - In Nürnberg werden 10 nürnberger Juden aus Mischehen mit verstorbenen Ehepartnern ins KZ Theresienstadt deportiert. - In Regensburg produziert das unter die Verwaltung der Messerschmitt GmbH gestellte KZ Obertraubling das erste in Serie gebaute Strahltrieb Kampfflugzeug alias Düsenjäger Me 262. Es fallen alliierte Bomben. - Der abgedankte bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (75) versteckt sich in Florenz. Seine Frau Prinzessin Antonia von Luxemburg und Nassau (St) (45) kommt mit ihren Kindern Heinrich Franz (St) (22), Irmingard (St) (21), Editha Marie Gabrielle (St) (20) Hilda Hildegard Marie (St) (18) Gabrielle Adelgunde Marie (St) (17) und Sophie Marie Therese (St) (09) ins KZ Sachsenhausen und danach ins KZ Flossenbürg. Sein Sohn aus erster Ehe Albrecht von Wittelsbach Bayern (St) (39) und dessen Sohn Franz von Wittelsbach Bayern (St) (11) werden im KZ Flossenbürg inhaftiert. - Der in Vogelthal bei Dietfurt geborene Panzerführer Michael Wittmann wird für 20 seiner 138 Panzerabschüsse in Nordfrankreich zum Kriegshelden hochstilisiert. - In Nürnberg stirbt der ehemalige SPD Anhänger und angeblich proletatrisch-revolutionäre Schriftsteller und Liederautor Karl Bröger (58) und wird als vermeintlicher NSDAP Dichter mit Parteibegräbnis begraben. Seine Lieder singt die Hitlerjugend. - Der in Regensburg geborene NS Arzt Willy Frank (41) wechselt als Leitender Zahnarzt vom KZ Auschwitz zum KZ Dachau. - In Bamberg predigt der bamberger Erzbischof Joseph Otto Kolb (63) gehorsam das Leid zu ertragen. - Der deutsche Kaiserenkel Louis Ferdinand von Preußen (St) (34) ist für die monarchistischen Putschisten vom Attentat vom 20. Juli 19 44 ein potentielles Staatsoberhaupt. Wie sein Vater, der ehemalige kaiserliche Kronprinz Wilhelm von Zollern (St) (62) will er nicht damit assoziiert werden und wird von der Geheimen Staatspolizei alias Gestapo verhört. - Karl August von Thurn und Taxis (St) (46) wird wegen des Hörens der BBC wegen Wehrkraftzersetzung im landshuter Gestapogefängnis bis Kriegsende inhaftiert. - Der in Floß geborene gelernte Konditor und Euthanasie Mörder Richard Baer (33) wird Lagerkommandant im KZ Auschwitz um den zu weichen Vorgänger zu ersetzen. - In Regensburg wird in der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14, wo intern berichtet mittelalterliche Verhältnisse herrschen, begonnen 141 Patienten u.a. in die Hungeranstalten Kaufbeuren und Pfafferode zu verlegen. - In Neumarkt kommen geistig Kranke aus dem Osten aus der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 im neumarkter Durchgangslager 24 an, wo sie in die Tötungsanstalt Hartheim bei Linz, in der es eine Vergasungsanlage gibt, weitertransportiert werden. - In Erlangen meldet das Einwohnermeldeamt judenfrei. - Der münchner Volksschauspieler Konrad Dreher (85) flieht nach Fessenheim. - In Nürnberg strippen im Kabarett Eden Bankgasse 5-7 Lorenzplatz mit der Telefonnummer 25763 die Tänzerinnen. - In Deining sind im Gasthaus Zum Ochsen ca 100 ungarische Soldaten der Waffen SS untergebracht. - In Neumarkt stirbt die Witwe Walburga Ehrnsperger und vererbt die Gansbrauerei und die Gasthöfe u.a. das Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6 an ihre Kinder Karl, Lina, Ludwig, Hermann und Johanna. - In Nürnberg wird die Tageszeitung Fränkischer Kurier mit einer Dank und Abschieds Ausgabe eingestellt. - In Nürnberg gibt es im Februar große Zerstörungen. - Amerikaner erobern Rom. - In Berching betreibt der Kunstmaler Lindl ein Atelier. - In Eichstätt überfliegen alliierte Bomberstaffetten das OFLAG VII B alias Offiziersgefangenenlager Kipfenberger Strasse 3 und die Lieutenants Poole und Duncan werden getötet, weil sie sich weigern sich in den Baracken zu verstecken. - In Neumarkt wird auf dem Gelände am Galgenhügel (20 16) Firma Dehn und Söhne ein Industrielager alias Zwangsarbeiterlager für rund 120 Insassen für die Firmen Holzwerke Haug und Lang (20 16 Gleichauf ) mit 7 Personen, Holzindustrie Saturn (20 16 Petry) mit 21 Personen, Metallverarbeitung Anton Schleich 34, der nürnberger Firma Hubert 14, J B Wittmann 35, Firma Dittrich 6, Baywa Lagerhaus 1, Georg Herrle 3, Franz Lang 1, Karl Pörringer 3, Eisenwerk Seemann 4, Express Werke 12, und Pfleiderer Werke, das rund 50 eigene Zwangsarbeiter in eigenen Baracken unterbringt, mit zusätzlich 1 Person angelegt. Zwangsarbeiter können gemietet werden. - In Ansbach verliert der ehemalige ansbacher Pfarrer, SA Führer und evangelische ansbacher Seelsorger an der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum Gottfried Fuchs (52) seinen einzigen Sohn in Frankreich. - In Ansbach Schalkhausen wird das Lebensborn Heim Franken I eröffnet und in der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum wird das Lebensborn Heim Franken II eröffnet. Uneheliche Kinder dürfen hier anonym geboren werden und erhalten eine geheime Identität. Die meisten sind uneheliche Kinder von SS Männern. Die Mütter müssen rassisch rein und erbbiologisch SS tauglich sein. Neugeborene werden mit einem aufgelegten silbernen SS Dolch symbolisch nationalsozialistisch rituell getauft. Sie erhalten als Taufgeschenk einen im KZ Dachau gefertigten Kerzenleuchter. - Der in Regensburg geborene französische Besatzungsoffizier Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) (51) wird aus der Wehrmacht entlassen. - Prinz Anselm von Thurn und Taxis (St) (20), der Sohn von Ludwig von Thurn und Taxis (St) (43) stirbt im Kampfeinsatz und wird im Kloster Sankt Emmeram beerdigt. - In Neumarkt macht Gustav Adolf Pfleiderer (67) nach der Zerstörung von Privatvillen in Heilbronn das Sägewerk zum Firmensitz. - In Bayreuth erbaut Wieland Wagner (27) bei den Kriegsfestspielen.mit der einzig zugelassenen Oper Meistersinger von Nürnberg das Bühnenbild und leistet am Institut für physikalische Forschung im KZ Außenlager Bayreuth mit Zwangsarbeitern, die Raketensteuerungssysteme herstellen, Kriegsdienst. - In Regensburg werden der Stadtverwaltung 300 ausländische Zivilarbeiter (19 90 Helmut Halter) zugeteilt, die allerdings keine Schuhe besitzen. Andere ausländische Zivilarbeiter (19 90 Helmut Halter) haben u.a. in der Druckerei Pustet, in der Sauerkrautfabrik Hengstenberg, im Leichtsteinwerk und in der Tabakfabrik Bernard eigene Lager. - In Nürnberg gibt es bei hauptsächlich US Fliegerbombenangriffen trotz über 100 Abschüssen auf Siemens, MAN, TEKADE, Nüral, Nürnberger Schraubenfabrik, Südstadt und Altstadt, Lauf und Röthenbach etwa 1.000 Toten. - In Amberg verurteilt ein Sondergericht den kleinfalzer Georg Winter wegen Kritik an Krieg und Hitler zu 9 Monaten Gefängnis. - In Pilsach Ziegenberg lässt sich der NSDAP Kreisleiter Neumarkt Riedenburg Hans Neidhardt eine Blockhütte von Kriegsgefangenen bauen. (brennt 20 12 im Besitz der Tochter ab). - In Donaustauf wird im Thurn & Taxis Jagdschloss Thiergarten Thiergartenstrasse 1 (20 16 Golfhotel) das mittlerweile unbedeutende und neubenannte Statistisch-wissenschaftliches Institut beim Reichsführer SS für den in Regensburg geborenen NSDAP Reichshauptamtstatistiker Richard Korherr (41), dem alle Zahlen über die Judenvernichtung vorliegen, eingerichtet. - Der begeisterte SS Mann Prinz Franz Joseph von Hohenzollern (St) (53) wird als Adeliger verdächtigt wie viele seines Standes nicht mehr an den Endsieg zu glauben und aus der SS ausgeschlossen und bittet Heinrich Himmler vergeblich um Wiederaufnahme. - Der schwer kriegsverwundete in Regenstauf auf Schloss Karlstein geborene Graf Max Ulrich von Drechsel (33) wird wichtiges Mitglied der Staufenberg Verschwörung und in Berlin nach dem Scheitern hingerichtet. Der in Nürnberg geborene altdorfer Hauptlehrer, degradierte SS Sturmbannführer und ehemalige persönliche Adjuant Stabschef SA Robert Bergmann (58) wird NSDAP Kreisleiter Nürnberg Land. - In Sulzbach-Rosenberg arbeiten in der Maxhütte 1.414 Zwangsarbeiter. - Der SS Brigadeführer Gottfried von Bismarck Schönhausen (43) wird wegen des Verdachts der Beteiligung am Hitler-Attentat in ein KZ verschleppt. - In Nürnberg wird der Liedermacher Günter Stössel geboren. - In Nürnberg wird Fitzgerald Kusz eigentlich Rüdiger Kusz geboren. - In Regensburg wird der NSDAP Oberbürgermeister Otto Schottenheim (49) SS Brigadeführer. - In Regensburg wird der in Regensburg Höfling geborene Prinz Johannes von Thurn und Taxis (St) 18 Jahre alt. - Die NSDAP schafft das Doppelamt Bürgermeister und Kreisleiter ab. - In Nürnberg wirbt die Trichtergesellschaft auf Postkarten mit dem Spruch Der Nürnberger Trichter sicher und schnell, Macht er die Köpfe Hell. - In Regensburg bereitet Heinrich Himmler (44) eine Friedenstagung der Oberbürgermeister des deutschen Reichs im Reichssaal des regensburger Rathauses vor, die aber nicht stattfinden kann, da der Stromverbrauch der Kronleuchter zu hoch für das Netz ist. - In Neumarkt schwänzt Alfred Braun (17) den HJ Dienst und wird deshalb von HJ Stammführer Bann Steinpfalz Kapl mit Sitz in der Weiherstrasse mit Holzhacken in der Polizeiwache bestraft. - In Nürnberg wird der wegen seiner jüdischen Wurzeln politisch unbelastete Ludwig Kastl  (66) für die Nachkriegszeit Vorstandsmitglied der MAN. - Der ehemalige SA Gauführer Franken und unterlegene Intimfeind des aus Nürnberg verbannten NSDAP Frankenführer Julius Streicher (59), der SA Rebell Wilhelm Stegmann (45), darf auf Bewährung am Krieg teilnehmen und wird als SS Obersturmführer der Waffen SS an der Ostfront eingesetzt, wo er auch stirbt. - In Neumarkt löst das NSDAP Mitglied Anton Peter (--) den neumarkter NSDAP Bürgermeister Anton Erhard (--) als Bürgermeister ab. - In Regensburg kommt der SS Sturmbannführer Luitpold Kuhn aus Stavanger zurück und wird Gestapo Kriminalrat. - In Regensburg arbeiten 1.700 Zwangsarbeiter im Messerschmitt-Werk. - Der in Nürnberg geborene Dr der Geschichte und Germanistik Heinz Gollwitzer (27) wird Referent beim SS Ahnenerbe. - Prinz Anselmus von Thurn und Taxis (St) (20), der Sohn von Prinz Ludwig Philipp von Thurn und Taxis (St) (++) stirbt. - Die in Regensburg geborene Schauspielerin Maria Juliane Forstner alias Rita Clermont (50) tritt in drei Sendungen im Versuchsprogramm Reichsdeutsches Fernsehen auf. - Erbprinz Philipp Friedrich Carl von Castell Castell (St) (20) fällt. Sein Vater, der ehemalige SA Reiterführer und Privatbankier Fürst Carl von Castell Castell (St) (42), ist der größte private Weingutbesitzer in Franken. - In Neumarkt löst das NSDAP Mitglied Karl Gortner (--) den neumarkter NSDAP Bürgermeister Anton Peter (--) als Bürgermeister ab. - Der in Eichstätt geborene Amtsrichtersohn, Kaufmann, NSDAP Mitglied, SS Mitglied und Offizier Lothar Debes (54) wird Befehlshaber der Waffen SS in Italien. - In Kelheim wird das KZ Saal mit unterirdischen Stollen für die Messerschmidt Flugzeugproduktion angelegt und mit 600 Zwangsarbeitern betrieben, die zum Teil in Erdgruben vegetieren. - In Nürnberg läuft im Kino Lichtspieltheater Ufa Palast Königstorgraben 11 links neben dem Grandhotel der Film Träumerei. - In Neumarkt schickt das Arbeitsamt die depressive polnische Landarbeiterin Viktoria T in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren zur weiteren Begutachtung. 6 Wochen später wird sie ermordet. - In Regensburg spielt das Bauerntheater Regensburger Platzl das Stück Im weiß-blauen Schimmel. Im Stück, das im gleichnamigen Gasthaus spielt, haben Betti Mohr und Konrad Känfl die Hauptrollen. - Die verwitwete Elisabeth Maria von Kageneck alias Prinzessin Elisabeth Maria von Wittelsbach Bayern (St) (28), die Tochter von Prinz Alfons von Wittelsbach Bayern (St) (++)  und Prinzessin Louise Victoire d’Orléans. (St) (72) heiratet den bürgerlichen Ernst Küstner (24). - Der in Neumarkt geborene neumarkter Bürgermeistersohn und impressionistische Maler Max Feldbauer (75) wird in die NS-Gottbegnadetenliste aufgenommen. - In Schalkhausen wird zusätzlich zur Heil- und Pflegeanstalt Ansbach auf dem Bocksberg vom SS Lebensborn eV ein Ausweichkinderheim alias Franken I für die von Bomben bedrohte Gebiete eingerichtet, wobei man das ehemalige Walderholungsheim nur neu anstreicht und einige neue Klosetts und Kinderbadewannen aufstellt. In den Kriegsgebieten geraubte germanisierte Kinder werden hier anonym vermittelt. Verdiente SS-Leuten, die im Krieg auf ihren Kinderwunsch verzichten mussten oder noch müssen, können Kinder nach Aussehen bestellen. Das Kinderheim dient als SS eigene Einrichtung mit eigenem Standesamt auch für anonyme Geburten. - In Ansbach leitet der Leiter der Fernschreibstelle des ansbacher NSDAP Regierungspräsidenten einen Befehl zur Aufnahme von 12 Kindern und 2 Pflegerinnen an das Walderholungsheim in Schalkhausen alias Heim Franken I weiter. - In Nürnberg stirbt die geschiedene Gräfin Ottilie von Faber Castell (67) als Ehefrau von Freiherr Philipp von Brand Neidstein und damit als Freifrau Ottilie von Brand Neidstein, die dem niederen Adel angehört. - Die in Regensburg geborene Stummfilmschauspielerin Rita Clermont (50) alias Maria Juliane Forstner nimmt nach 20 Jahren Kinderpause ihre Karriere wieder auf und stellt sich für das Versuchsprogramm Reichsdeutsches Fernsehen vor die Kamera. - Der in Regensburg aufgewachsene monarchistische Rechtsanwalt Freiherrnsohn Adolf von Harnier (41) wird nach 5 Jahren Untersuchungshaft zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. Seine Befreiung erlebt er wegen körperlicher Erschöpfung nicht mehr. - In Sulzbach-Rosenberg wird der Flick Konzern Enkel Friedrich Christian Flick alias Mick Flick als Sohn des Industriellen und Vorsitzenden der Geschäftsführung der lothrischen Rombacher Hüttenwerke Otto-Ernst Flick (28) und seiner Frau Barbara Raabe, der Tochter von Karl Raabe (65), dessen Bruder  Paul Raabe (61) Vorstandsmitglied der Hermann Göring Werke ist, geboren. - In Nürnberg Wendelstein kauft die MAN den Wald um Nerreth zur Errichtung einer Panzerfabrik. - Der in Fürth geborene Sinto Karl Höllenreiner (30) wird im KZ Dachau bei Menschenversuchen, bei denen man erfolglos versucht hat Meerwasser mit Chemikalien trinkbar zu machen, gequält.

1943 Wetter: Trockener Sommer und Herbst. - Stalingrad und Alliierte Landung in Sizilien - In Altdorf erhält der Pfarrer Franz Meyer ein Verbot sein Dienstmotorrad zu benutzen und im Kinderlandverschickungslager Altdorf Kinder religiös zu betreuen. - In Feucht fallen Bomben. - In Nürnberg wird das dachauer KZ Außenlager in der Frankenstrasse 204 dem KZ Flossenbürg unterstellt. - In Nürnberg werden bei Chillingworth Walzwerkstrasse 60 Häflinge zu Zwangsarbeit gezwungen. - In Nürnberg werden 36 Juden ins KZ Theresienstadt deportiert. Am nächsten Tag werden 73 nürnberg-fürther Juden ins KZ Auschwitz deportiert. - In Regensburg produziert das unter die Verwaltung der Messerschmitt GmbH gestellte KZ Obertraubling das Kampfflugzeug Bf 109. - In Nürnberg wird im Paniersbunker am Paniersplatz der Neptunbrunnen und die Reichskrone eingelagert. - Amberg wird judenfrei gemeldet. - In Langenzenn lässt der nürnberger Polizeipräsident und Gestapo-Leiter Benno Martin (50) ein Strafarbeitslager für Ausländer besonders aus Polen, Russland und Westeuropa zur Ziegelfertigung und in örtlichen Betrieben einrichten. - In Regensburg Obertraubling werden rund 200 Messerschmitt-Facharbeiter zur Anleitung von KZ-Insassen ins KZ Gusen abkommandiert. - In Regensburg Obertraubling ist der in Rosenheim geborene Flugzeugtechniker Fritz Fend (23) bei den Messerschmitt-Werken wesentlich an der Konstruktion des Kampfflugzeugs alias Düsenjäger Me 262 beteiligt. Nach dem Krieg wird sein von ihm konstruierter Kabinenroller als Düsenjäger des kleinen Mannes alias Schneewittchensarg erfolgreich. - In Nürnberg wird das Cabaret Wintergarten und die Königin-Bar in der Luitpoldstrasse 3 mit der Telefonnummer 26686 und einem 2 Meter hohen mit hunderten Glühbirnen beleuchteten Hakenkreuz, das NSDAP-Vergnügungslokal der Stadt, bei einem nächtlichen Luftangriff zerstört. - Das in Regensburg geborene Mitglied der KPD Karl Zimmet (48) engagiert sich in seiner von ihm mitgegründeten Widerstandsorganistation Antinazistische Deutsche Volksfront.  - Der in Viehhofen geborene Metzgergesellensohn und ehemalige KPD Reichstagsabgeordnete Paul Walter (52) wird ein zweites Mal für zwei Jahre ins KZ Sachsenhausen eingeliefert, überlebt und wird DDR Nationalrats-Westabteilungsleiter für Agitiation. - In Bamberg übernimmt der bamberger Weihbischof und Titularbischof in Macedonien Joseph Otto Kolb (62) das Amt des verstorbenen aus Miltenberg stammenden bamberger Erzbischof Johann Jakob von Hauck (82). - In Rom stirbt der päpstliche Kurienprälat Monsignore Georgio Georg von Wittelsbach Bayern (St) (63) als Mittelsmann des Hochadels im Vatikan an TBC. - In Bayreuth wird Wolf Siegfried Wagner geboren. Er wird Opernregisseur und ist (20 15) Bauunternehmer auf Mallorca. - In Regensburg werden 9 von 50 von der Gestapo, Minoritenweg 1, verhafteten Mitgliedern der Widerstandsgruppe Neupfarrplatz u.a. der aus Regensburg stammende gelernte Schreiner und Hilfsarbeiter Johann Kellner hingerichtet. - In Nürnberg verurteilt das Sondergericht des Volksgerichtshofs den aus Nürnberg stammenden Handelsvertreter Max Heindl wegen staatsfeindlicher Äußerungen zum Tode. - Der in Coburg geborene Johann Leopold von Sachsen Coburg (St) (37) (19 48 Verurteilung wegen jahrelanger Blutschande in Amberg, +19 72 in Österreich) Sohn von dem in England geborenen Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (59) wird wegen politischer Unzuverlässigkeit aus der Wehrmacht entlassen. - Der homosexuelle Wehrmachtsoffizier Hubertus von Sachsen Coburg und Gotha (St) (34) Sohn des in England geborenen SA Führer Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (59) wird bei einem Flugzeugabsturz in der Ukraine getötet. - In Weiden wird das mit doppeltem Stacheldrahtzaun und Wachtürmen gesicherte Kriegsgefangenenlager STALAG XIIIb erweitert, in dem bis 19 45 31.000 Zwangsarbeiter u.a. Belgier, Franzosen, Polen, Jugoslawen, Amerikaner, Engländer, Italiener und Spanier u.a. auch für weiderner Geschäfte und Betriebe, aber auch für die Landwirtschaft gefangengehalten werden.  Neben einem Gefängnis gibt es auch ein besonders abgesichertes Lager für Russen. Die Insassen schlafen in 3 stöckigen Betten auf Säcken, die mit Stroh, Hobelspänen oder Papier gefüllt sind. - In Regensburg führt das Bauerntheater Regensburger Platzl das Stück Geh mach dei Fensterl auf auf. - In Nürnberg gibt es im Kabarett Eden Bankgasse 5-7 Lorenzplatz Striptease. - In Nürnberg hat die Geheime Staatspolizei alias Gestapo Nürnberg in der Ludwigstrasse 36 eine mit sechs Beamten besetzte Spezialabteilung (IV N) V-Leute mit 100 freien Mitarbeitern alias Spitzeln. - In Nürnberg wird die Tageszeitung Nürnberger Zeitung eingestellt. - Der in Regensburg geborene NS Widerständler und zwangsweise Afrika Strafdivision 999 Mitglied Hans Weber (31) gerät in französische Kriegsgefangenschaft. - In der Maxhütte gibt es 3.000 Arbeiter, darunter viele Zwangsarbeiter und darunter alleine 500 Russen. - In Sulzbach-Rosenberg wird auf dem Annaberg ein Strafgefangenenlager angelegt. - In Eichstätt gelingt im OFLAG VII B alias Offiziersgefangenenlager Kipfenberger Strasse 3 143 Gefangenen ein Massenfluchtversuch durch einen Tunnel während einer schottischen Dudelsackkapellenparade. Die Ausbrecher werden nach und nach aufgegriffen. Lieutenant Miller gerät in Gestapohaft und kommt nicht zurück. Ein Fluchtversuch in deutschen Uniformen wird unblutig von Unteroffizier Kriegelmeier (19xx Bürgermeister in Kipfenberg) vereitelt. Beim Überflug von hunderten von englischen Flugzeugen und der Weigerungen in die Unterkünfte zu gehen, wird das Feuer eröffnet und es gibt Tote. - In Neumarkt wird vom Magistrat nach Beschwerden der Bevölkerung über den schrecklichen Anblick den Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen verboten über die Marktstrasse zu ihren Arbeitsstätten zu gehen. Die mittägliche Verpflegung erhalten sie im Saal der Gaststätte Tucher Grünbaumwirtsgasse 13. - In Neumarkt legen private Firmen Zwangsarbeiterbaracken an u.a. Expresswerke, Haug und Lang (20 16 Gleichauf), Saturn (20 16 Petry), Ehmann und Pfleiderer. - In Nürnberg wird der in Amberg geborene Bergmannssohn, Kunstmaler und Flakhelfer Michael Mathias Prechtl (17) mit dem Reichsarbeitsdienst RAD in Polen eingesetzt. - In Ansbach werden in der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum 350 Zwangssterilisationen durchgeführt. - In Bayreuth erbaut Wieland Wagner (26) bei den Kriegsfestspielen mit der einzig zugelassenen Oper Meistersinger von Nürnberg das Bühnenbild. - Das Soldatenlied Rosamunde wird der zweite Millionenseller. - In München stellt der Chemiekonzern Wacker den wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten entbundenen SS Oberführer, NS Regierungspräsidenten und ehemaligen nürnberger NS Polizeidirektor Heinrich Gareis (65) an. - Auf Autobahnen wird Fahrradfahren erlaubt. - In Regensburg beschäftigt der ehemalige Arzt und regensburger NS Bürgermeister Otto Schottenheim (48) russische Haushaltshilfen. - In Nürnberg gibt es bei Fliegerbombenangriffen der englisch Royal Air Force auf den Rangierbahnhof, die Südstadt, Altstadt, Siemens, Neumeyer (Zündapp, Kabelwerk), MAN, Laufamholz und Feucht trotz Flugabwehr und Nachtabfangjäger über 1.200 Tote. - In Regensburg beginnen Fliegerbombenangriffe. - Der in Regensburg geborene Leiter der Statistischen Abteilung im SS-Hauptamt Richard Korherr (40) erstellt den nach ihm benannten Korherr-Bericht über die Endlösung der Judenfrage. - Der in Sofia geborene Simeon von Sachsen Coburg und Gotha (St) (06) wird Zar von Bulgarien. - Der in Regensburg geborene jüdische regensburger Kino Capitol Besitzer Simon Oberdorfer (71) (Express) stirbt mit seinen Verwandten, mit denen er bereits bis vor die Küste von Havanna geflohen war und nach Holland zurückkehren musste, im KZ Sobibor. - In Regensburg wird der von der NSDAP enttäuschte, kritische alte Kämpfer, ehemalige Standartenführer und Blutordensträger Dr Max Sack (43) als Direktor des elitären protestantischen Alumneums Ecke Gesandtenstrasse/Am Ölberg von seinem parteitreueren Stellvertreter Gentner abgelöst, der im Andachtsraum die christlichen Kreuze durch Hakenkreuze ersetzt und pseudoreligiöse Rituale mit Aufmärschen einführt. Er wird zum Kriegsdienst eingezogen. - Das in Regensburg geborene regensburger NSDAP Ortgruppengründungsmitglied, alter Kämpfer, SS Division Wiking Mitglied Willy Frank (40) wird Leitender Zahnarzt im KZ Auschwitz. - In Feucht verliert der Verleger und NSDAP Mitglied Hanns Bollinger (46) die Druckaufträge für die Tageszeitung Der Bote von Altdorf an den Willmy-Verlag. ( Der Stürmer Verleger Max Willmy erhält 1947 3 Jahre Gefängnis) - Der in Weiden geborene NS treue, evangelische Pfarrer und ehemalige offenbacher NSDAP Ortgruppenleiter Joseph Maria Weeber (62) wird Vertretung der Regensburger Geistlichen. - In Amberg wird der in Amberg geborene ehemalige Gemeinde- und Sparkassenangestellte Josef Malzer (41) Führer der amberger SA Brigade 82. - In Nürnberg wird das Variete Theater Apollo in der Pfannenschmiedsgasse 22 bei einem Fliegerbombenangriff getroffen und schwer beschädigt. - In Hilpoltstein trägt der Wehrmachtsleutnant und evangelische Pfarrer Herold das goldene NSDAP Parteiabzeichen mit Stolz. - Der in Regensburg Wörth geborene Scharfrichter Johann Reichhart (50) richtet die Weiße Rose-Widerstandmitglieder Hans Scholl (25) und Sophie Scholl (22) hin. - In Nürnberg wird der Flughafen Nürnberg Fürth, der nur noch als militärischer Fliegerhorst genutzt wird, völlig zerstört. - In Regensburg Obertraubling ist das Zwangsarbeiterlager alias Russenlager I (20 17 Stadthalle) und das Russenlager II (Feld gegenüber Merkur Spielothek), deren geschundene Insassen in den Messerschmitt Werkshallen Obertraubling mit dem Bau des Kampfflugzeuges Bf 109 beginnen. - Der in Regensburg geborene schweizer Opernsängersohn, Filmschauspieler und Rundfunktenor Eric Helgar (33) spielt im dramatischen Liebesfilm Romanze in Moll eine der Hauptrollen. - In Nürnberg tritt der hitler-begeisterte spanische Clown Charlie Rivel (42) während des Fliegerbombardements auf, will zunächst fortsetzen, reist dann aber doch ab. - In Feucht kauft der V2 Raketen Techniker Hermann Oberth (49) das Pfinzingschloss von ?, wo seine Frau Mathild Hummel mit der Tochter Erna Oberth (21) einzieht. Seine Tochter, die Raketentechnikerin Ilse Oberth (19), beteiligt sich im neu angelegten österreichischen KZ Redl-Zipf an Raketentests, wo sie innerhalb eines Jahres bei einem Unfall umkommt. Sein Sohn Julius Oberth (24) stirbt an der Front. - In Regensburg wird das Schloß Thurn und Taxis bombardiert. - In Nürnberg führt im Hotel Wittelsbach Pfannenschmiedsgasse 22 Fritz Kohler als Conferencier durch das Programm. Begleitet von der Kapelle Oerkwitz treten ua der dänische Musical-Excentriker Teddy Cox, das aus Ungarn stammende Tanzkunst Protektorat Nanette und Jarry und der münchner Humorist Adam Müller (65) auf. - In Regensburg hat die Strassenbahn 15.100.000 Fahrgäste. - In Nürnberg wird der in Aschaffenburg geborene und durch einen Schuß ins Gesicht verwundete Wilhelm Bauer (29) HJ Führer alias Führer des Jungbannes Nürnberg. - In Regensburg Reinhausen holt die Gestapo drei Sinti-Mädchen aus dem katholischen Kinderasyl St Anna, einem Kinderheim ab, die ihr Vater, der sesshafte Groß-Fuhrunternehmer Höllenreiner, dort in vermeintlicher Sicherheit glaubte. - In Nürnberg fusioniert die Volksbank Nürnberg mit dem Spar- und Vorschußverein St Johannis. - In Kallmünz werden 120 hamburger Großstadtkinder im Erziehungsheim alias Rettungshaus untergebracht. Die Pfleglinge müssen auf den Dachboden des Altersheims ziehen. Unterricht findet im Tanzsaal und Theatersaal des Gasthaus Walter Lange Gasse statt. - In Nürnberg hat die größte nordbayerische Brauerei Brauhaus Nürnberg AG einen Wagenpark von 100 Kutschen mit 60 Pferden, 30 Kraftwagen, darunter auch PKW und 20 Anhängewagen und 29 Eisenbahnkühlwagen. Zu ihr gehören zu 100 % die nürnberger Brauerei J G Reif AG, die Fränkische Getränke-Industrie GmbH und die Staaber Malzfabrik im Sudetenland. - In Neumarkt wird im Schlossgut Woffenbach der zweite Freiherrnsohn Klaus Otto von Gemmingen Hornberg als Sohn des in Mannheim geborenen Ludwig von Gemmingen Hornberg (42) und Ilse Kottenhahn (33) geboren. - In Neumarkt wird aus dem Stützpunkt der DLRG eine Ortsgruppe gebildet. - In Deutschland wird ein Postleitzahlen System mit 24 Postleitzahlen eingeführt, wobei Nordbayern die 13a erhält, die vor den Ort in Klammern oder einen Kreis geschrieben wird. - In Nabburg wohnt der in Mannheim geborene und ausgebombte Maler Xaver Fuhr (46), von dem bereits 23 Gemälde als entartete Kunst aus Museen entfernt wurden. Er wird denunziert, von der Gestapo befragt und als politisch unzuverlässig eingestuft. - Die Straffälligkeit wird auf 12 Jahre gesenkt. Straffällige Jugendliche kommen in spezielle Jugend KZs oder werden hingerichtet. - In Lauterhofen wird das Kommunbrauhaus Lauterhofen aufgelöst. - In Hemau ist Johann Eibl (--) Besitzer vom Gasthaus Zur Post Oberer Stadtplatz. Am Haus hängt ein Verkehrsschild, das vor der zickzackförmigen Strassenführung warnt.

1942 Wetter: Kälterekord in Bayern. Wassermangel durch trockenen Sommer und Spätherbst. Hitzerekord im August. - In Neumarkt wird nach der Deportation der letzten 15 Juden judenfrei gemeldet. - In Neumarkt Wolfstein wird das Internierungslager 24 für Zwangsarbeiter eingerichtet. Aufseher sind u.a. Jakob Kistner und Haubner. Lagerleiter Grasser bringt seine eigene Köchin Regner mit, die nur für die Aufseher kocht. - In Roth wird der rother Stadtpfarrer German Mayr (--) wegen Wehrmachtssabotage von der Geheimen Staatspolizei alias Gestapo verwarnt. - In Regensburg wird den Juden nur noch das Nötigste zu Essen zugestanden, sie werden verpflichtet den Judenstern zu tragen und an ihren Wohnungstüren einen Judenstern anzubringen. - In Nürnberg werden 1.000 Juden, darunter 426 Nürnberger ins KZ Izbica deportiert, wovon alle ermordet werden. Weitere 19 nürnberger Juden werden über Bamberg ins KZ Krasnystaw gebracht, von denen alle ermordet werden. Weitere 533 ältere nürnberger Juden werden ins KZ Theresienstadt deportiert, von denen 27 überleben. In Nürnberg werden die verbliebenen 345 Juden nach Fürth deportiert, wodurch der in Nürnberg geborene nürnberger Oberbürgermeister Willy Liebel (45) Nürnberg judenfrei melden kann. - In Regensburg wird das KZ Obertraubling unter Verwaltung der Messerschmitt GmbH gestellt. - Der originale Neptunbrunnen wird in Sankt-Petersburg abgebaut und zurück nach Nürnberg gebracht. - In Regensburg verhaftet die Geheime Staatspolizei alias Gestapo, Minoritenweg 1, die unorganisierte 50-köpfige Widerstandsgruppe Neupfarrplatz, deren Mitglieder über 40 und 50 Jahre alte hauptsächlich verheiratete ehemalige arbeitslose Agrararbeiter, ein Drittel Weltkrieg 1 Kriegsinvaliden und Rentnern sind, sich am Neupfarrplatz treffen und auf die Kommunistische Revolution warten, mit dem aus Regensburg stammenden Postfacharbeiter Josef Bollwein und dem aus Regensburg stammenden Hilfsarbeiter Johann Kellner wegen kommunistischer Hetzpropaganda und des Abhörens ausländischer Radiosender. - In Regensburg werden am Platz der zerstörten Synagoge Am Brixner Hof 2 auf dem Gelände des alten Amtsgerichtsgebäudes 106 regensburger Juden zusammengetrieben und ins KZ Piaski deportiert. - Der in Fürth geborene Spielwarenunternehmersohn, Ufa-Kulturausschussmitglied und Propagandafilm-Schauspieler Paul Hartmann (53) ist Präsident der Reichstheaterkammer. - Der in Bayreuth geborene gelernte verheiratete Kaufmann Michael Redwitz (32) wird Schutzhaftlagerführer des KZ Dachau. - In Amberg besitzt Leo Katzenberger (68) das Schuhgeschäft Springmann am Marktplatz, das er von Christen führen lässt. - In Nürnberg besitzt Leo Katzenberger (68) ein Schuhgeschäft in der Spittlergasse 19. - In Nürnberg beginnt der Multimillionär und Villenbesitzer in der Praterstrasse Leo Katzenberger (68), der als Lebemann mit eigenem Chauffeur alias Sugardaddy auftritt, ein Verhältnis mit seiner mittellosen Mieterin und Fotographin Irene Scheffler (22), beschenkt sie Anfangs mit Pralinen und Zigaretten, dann später mit Pelzmänteln und Geld, damit sich ihr Freund, ein mittelloser Autoverkäufer, ein eigenes Auto leisten kann, wird von seinem eigenen Lageristen und NSDAP Hauswart Johann Heilmann wegen dieser Schamlosigkeit gestellt. Leo Katzenberger (68) wütet und entlässt den anmaßenden Angestellten, der ihn deshalb anzeigt. In Nürnberg lässt der in Unterfranken geborene nürnberger Sonderrichter Oswald Rothaug (45) den Juden Leo Katzenberger (68) wegen Rassenschande nach Blutschutzgesetz und Verordnung gegen Volksschädlinge guillotinieren alias hinrichten. - In Amerika kommt der Hollywood-Film Casablanca mit nationalsozialismus-kritischer Botschaft heraus. - Der in Nürnberg geborene Schauspieler Wolfgang Preiss (32) ist Darsteller im Propagandafilm Die große Liebe. - In Ingolstadt wird ein eher unterkühler NSDAP Kreistag in der Donauhalle und auf dem Volksfestplatz abgehalten. - Der zweitälteste deutsche Kaisersohn Eitel Friedrich von Zollern Preußen (St) (59) wird als Regimegegner ohne militärische Ehren beigesetzt. - Der homosexuelle SA General, NSDAP Mitglied und viertälteste deutsche Kaisersohn August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (55) alias Auwi lästert privat über Joseph Goebbels, wird daraufhin politisch kaltgestellt und erhält ein Redeverbot. - Der in Amberg geborene Gewehrfabrikeisendreher und SA Mitglied Hans Aumeier (36) wird Schutzhaftlagerführer im Frauenlager im KZ Auschwitz, wo er Stehzellen für Gefangene einführt, wobei in 1cbm großen Dunkelzellen bis zu 4 Gefangene über Tage eingesperrt werden. Die ursprünglich dafür vorgesehene nicht weniger kaltblütige und gnadenlose Johanna Langefeld (42) wird kurzfristig für ungeeignet erklärt. - In Nürnberg verurteilt das Sondergericht des Volksgerichtshofs den aus Nürnberg stammenden KPD ler und Monteur Fritz Grasser (40), der bereits 5 Jahre Haft in KZs hinter sich hat, wegen Prophezeiung einer Kriegsniederlage zum Tode. - In Nürnberg wird der aus Nürnberg stammende Maschinenschlosser, ehemalige KPD ler und Rote Hilfe Mitglied Lorenz Zörntlein (56) wegen kritischer Äußerungen 6 Monate inhaftiert und dann der Gestapo überstellt. - In Sulzbürg werden die letzten Juden vertrieben. Der Einwohner Kerl wagt es nicht die Bitte seines jüdischen Nachbarn Weil auf sein Haus aufzupassen zu erfüllen. - Der aus Tirschenreuth stammende Kistenmacher und ehemalige KPD ler und Rote Hilfe Mitglied Michael Wimmer (68) und seine Frau (68) werden wegen Regimegegnerschaft zu 4 bzw 2 Jahren Haft verurteilt. - In Regensburg wird der katholische Kirchenchor Regensburger Domspatzen gefördert, während die anderen christlichen Organisationen repressiv behandelt werden. - In Regensburg trifft in der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 der Hungererlaß des münchner Ministerialdirektors des Innern Dr Walter Schultze ein, durch den durch gezieltes allmähliches Aushungern der Kranken die ausgesetzte Euthanasie fortgesetzt wird, indem eine völlig fettlose Kost wie in Wasser gekochtes Gemüse nach 3 Monaten zum Tod führen soll. Der in Deggendorf geborene kommissionarische NS Kreisbeauftragte für Rassenpolitik Dr Paul Reiß (59) richtet die Abteilung ein, lässt sie von dem in Regensburg geborenen Blockleiter im Rassenpolitischen Amt der NSDAP und NSV-Volkswohlfahrtsmitglied Oberarzt  Rudolf Karl (39) (1961 Direktor von Karthaus-Prüll) leiten, wählt aber selbst aus. Die Hungerstation befindet sich zunächst in Haus E, wo rund 25 Patientinnen täglich nur ein halben Schöpflöffel Suppe ganz nach Lust und Laune der Pflegerin bekommen. Weitere Hungerstationen werden eingerichtet. - Der in Regensburg geborene Widerstandskämpfer Hans Weber (30) wird in die Strafdivision 999 eingezogen und muss in Nordafrika Kriegsdienst leisten. - In Eichstätt erlaubt der in Neumarkt Rittershof geborene katholische eichstätter Bischof Michael Rackl (59) dem englischen Kriegsgefangenen Alan Noel Latimer Munby (29) aus dem Kriegsgefangenenlager Kipfenbergerstrasse 3 auf der bischöflichen Druckerpresse ein eigenes Magazin Touchstone zu drucken, in dem u.a. die Geistergeschichte The alabaster hand zu lesen ist. - In Sulzbach-Rosenberg gibt es Fragen nach Wehrunwürdigen, die sich in Konzentrationslagern befinden. - In Nürnberg lässt der in Unterfranken geborene nürnberger Sonderrichter Oswald Rothaug (45) polnische Zwangsarbeiter wegen polnischen Untermenschentums hinrichten. - Der in Neumarkt geborene Kunstmaler und NS Propagandamaler Albert Reich (61) wird von Adolf Hitler (53) zum Professor ernannt. - In Eichstätt werden für die Bevölkerung die Zehn Gebote für den Umgang mit Kriegsgefangenen des bis dahin von der Presse totgeschwiegenen Offiziersgefangenenlager OFLAG VII B Kipfenberger Strasse 3 bekannt gegeben, nach denen u.a. jeglicher Kontakt, das stellvertretend Schreiben oder Befördern von Briefen, Alkohol, Annahme von Geld, Einladungen oder Familienanschluß verboten sind. Das Wachpersonal besteht aus, nach Insassen unbestechlichen, ehemaligen Rußlandkämpfern. Der schikanöse kriegsunerfahrene österreichische SA Legionär Oberstleutnant Blätterbauer übernimmt die Lagerleitung. Ein Ausbruchsversuch in selbstgefertigten Uniformen von George Kane, Stuart Walker u.a. gelingt, wird aber u.a. nach Kinobesuchen in München nach 2 Tagen bei Kontrollen vereitelt und die 5 Ausbrecher werden zurückgebracht, angeblich freundlich verhört und erhalten 30 Tage Arrest. - Der in Grub geborene kriegsbeschädigte ehemalige Vollzugssekretär und NSDAP Stadtrat, Gauamtsleiter und Gaurichter SA Standartenführer, pensionierter nürnberger Stadtverwaltungsoberamtmann und NSDAP Reichstagsmitglied Georg Gradl (58) wird wegen Betrugs und Unterschlagung als Leiter der Witwen- und Waisenkasse aus der NSDAP ausgeschlossen, zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und von Adolf Hitler (53) begnadigt. - Der in Sankt Petersburg geborene 7. leuchtenberger Herzog und Kaiserliche Hoheit Sergei Maximilianovich (St) (52) folgt seinem Bruder, dem 6. leuchtenberger Herzog und Kaiserliche Hoheit Alexander Georgievich de Beauharnais (St) (30). - NS Propagandaminister Joseph Goebbels (45) belegt Lale Andersen (37) mit ihrem 19 39 aufgenommenen Soldatenlied und Millionenseller Lili Marleen mit einem Auftrittsverbot. Auf eine geplante Deportation in ein KZ wird durch das Medieninteresse verzichtet. - In Regensburg kostet ein Kriegsgefangener inklusive Leihgebühr der Stadt 3,64 Reichsmark/Tag, ein deutscher Hilfsarbeiter dagegen 4,64. Ausgeliehen wird u.a. von der Baufirma Riepl oder regionalen Bauern. - In Regensburg wird in der Zwangsarbeitermassenunterkunft Sternbräukeller Galgenbergstrasse 15 zur Desinfektion Zyklon B eingesetzt. - In Nürnberg gibt es bei einem Fliegerbombenangriff der Royal Air Force auf die Südstadt, die Luitpoldhalle für 16.000 Besucher auf dem Reichsparteitagsgelände und die Burg bei 152 zerstörten Wohnhäusern 136 Tote. - Der NSDAP Gau Bayerische Ostmark wird in Gau Bayreuth umbenannt. - In Nürnberg wird FAUN von Fliegerbomben getroffen und produziert nach einem halben Jahr wieder Lastkraftwagen Zugmaschinen. - Der in Niederösterreich geborene ehemalige brasilianische Kaiserthronprätendentenbruder Ludwig Gaston von Sachsen Coburg und Gotha (St) (72), Witwer der bayerischen Königstochter Mathilde von Wittelsbach Bayern (St) (++) wird in Coburg beigesetzt. - Der exilierte bulgarische Zar Ferdinand von Sachsen Coburg und Gotha I (St) (81) wird Ehrendoktor der Universität Erlangen. - Prinz Karl Ludwig von Thurn und Taxis (St) (79) stirbt. - In Nürnberg werden mit einem Sonderzug ohne Zwischenfälle 990 Juden aus dem Gestapobereich Nürnberg Fürth mit dem Reiseziel Lublin-Izbica abtransportiert. Der Jude Dr. Martin Israel Offenbacher begeht vorher mit Leuchtgas wie einige andere Selbstmord. - Sulzbürg ist judenfrei. - In Nürnberg wird der aus Zwickau stammende Professorensohn und SS Sturmbannführer, Kriminalrat Ottomar Otto (50) zum Kriminaldirektor befördert. Er ist für die Kriegsgefangenen zuständig. - In Nürnberg wird der Bademeistersohn, Weltkrieg 1 Feldgeistliche, SS Mitglied, ehemalige evangelische nürnberger Religionslehrer und nürnberger NSDAP Presseamtleiter Gustav Bub (53) Gaustellenleiter im Hauptschulungsamt der NSDAP. - Zum HJ Gebiet 22 Bayreuth gehören u.a. Bann 339 Neumarkt, Bann 311 Regensburg und Bann 306 Weiden. - In Freystadt ist Lorenz Thumann NSDAP Ortsgruppenleiter und Bürgermeister. - In Kastl wird in der Klosterburg ein Umerziehungslager für insgesamt 179 verschleppte slowenische Kinder u.a. Vinko Preloznik, Janez Žmavc und Janez Stiglic eingerichtet. SS Oberscharführer Seeberger (--), der von HJ mit Gummischlauch züchtigen lässt, lässt sie zum Fahnenappell antreten und exerzieren. 52 Kinder schlafen in einem Raum. Sie werden als Zwangsarbeiter in der Sprengstoffabrik ab 19 52 Wasag oder auf lokalen Bauernhöfen eingesetzt. Lagerleiterin Lauer (--) wird als menschlich beschrieben. - In Seligenporten werden insgesamt 155 verschleppte slowenische Kinder zur Umerziehung in das neu eingerichtete Umerziehungslager Kloster Seligenporten gebracht. - In Hohenfels sucht der Staatspolizei Stapo Kriminalsekretär Hans Metzger in der Aktion Zeppelin unter 600 Gefangenen nach Rotarmisten, die bereit sind überzulaufen. Gleichzeitig sondern sie 10 % als unbrauchbar aus und lassen sie zur Ermordung ins KZ Flossenbürg bringen. - In Flossenbürg beschweren sich die Einwohner von Flossenbürg über den Schießlärm und die Geruchsbelästigung durch die Krematorien im KZ Flossenbürg, woraufhin die Hinrichtungen eingestellt werden. - Die Wehrmacht in Regensburg stellt einen Sammeltransport für 48 unbrauchbare sowjetische Kriegsgefangene über Schönach, Taimering, Regensburg Hermann-Göring-Werk, Regensburg Nockerkeller, Parsberg, Ponholz und Maxhütte zusammen und verschleppt sie ins KZ Flossenbürg, wo sie ermordet werden. - In Nürnberg gibt Hermann Strebel (65) alias Strebala mit seiner Frau Antonie sein Kabarett Bierkabarett im Restaurant im Hotel Wittelsbach Pfannenschmiedsgasse 22 auf und setzt sich in München zur Ruhe. - In Nürnberg wird der fränkischer Journalist, Humorist und Mundart-Schriftsteller Klaus Schamberger geboren. - In Amberg wird der jüdische Schächter Leopold Godlewsky, der mit dem Fahrrad von Ort zu Ort unterwegs ist, Gänse schächtet und koscher stempelt, die dann teuer verkauft werden können, deportiert. Gänsemast war und ist das häufigste angemeldete und wieder abgemeldete Gewerbe der Gegend. - In Schwabach schlägt die NSDAP Kreisleitung Schwabach den rother NSDAP Bürgermeister Dr Robert Gross erfolgreich wegen seiner NSV Verdienste für das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse vor. Er ist Mitglied der Nordischen Gesellschaft. - In Regensburg auf Gut Schrammelhof stirbt der in Nürnberg aufgewachsene SA Oberführer, SS Brigadeführer, Weltkrieg 1 Kampfflieger und Vorstandsvorsitzender des Gesamtunternehmens Messerschmitt AG Theodor Croneiß (48). - Der in Nürnberg geborene promovierte Jurist und Stellvertreter des Präsidenten des Landesarbeitsamts in Bayern und SA Brigadeführer Wilhelm Dennler (40) forciert die Zwangsarbeit in Tschechien, wo er als Hauptorganisator des totalen Arbeitseinsatzes bezeichnet wird (nach dem Krieg verschollen). - In Regensburg will Prinz Johannes von Thurn und Taxis (St) (16) von seinem Vater und Wehrmachtsangehörigen Prinz Karl August von Thurn und Taxis (St) (44) dazu angehalten worden sein, allen jüdischen Frauen mit Judenstern einen guten Tag zu wünschen, denn das bist du deiner Position als Prinz schuldig. Sein Onkel der Erbprinz Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) (49) ist Wehrmachtsoffizier und Besatzungsoffizier in Frankreich. Dessen Kinder sind Helene (18), Maria Theresia (17), Maria Fernanda (15) und der in Regensburg geborene Erbsohn Gabriel von Thurn und Taxis (St) (20), der als Reiterregimentsoffizier in der Schlacht von Stalingrad stirbt. - In Roth wird ein Tag der Wehrmacht mit Flugschau veranstaltet. - In Alterlangen zerstören Fliegerbomben ganze Strassenzüge. - In Nürnberg ist im NSDAP Lokal Blaue Traube Pfannenschmiedsgasse 20 der Stammgast Landgerichtsdirektor Oswald Rothaug (45) unter seinem Spitznamen Scharfrichter bekannt. Der mit ihm befreundete Blaue Traube Besitzer Georg Haberkern (53) ist Leiter der Wirtschaftsgruppe Gaststätten- und Beherbungsgewerbe Nordbayern. - In Nürnberg Dutzendteich brennt der Freizeitpark KdF Stadt mit Dauervolksfest, Folklore und Variete nach einem Bombenangriff nieder. - In Nürnberg wird der NSDAP Gauleiter Franken Hans Zimmermann (36) zum Kriegsdienst eingezogen. - In Hilpoltstein befiehlt der NSDAP Landrat Dr Gustav Hilgert dem heidecker Gendarmerieposten den Landwirt Ludwig Wittmann, nach wiederholter Arbeitsverweigerung zu verhaften und veranlasst seine Einweisung in das KZ Dachau, wo er nach 7 Monaten stirbt. - NSDAP Alter Kämpfer Sohn Helmut Strasser (22) stirbt in Russland. - In Regensburg wird der Stapo alias Staatspolizei Leiter Abteilung IV a I (innerpolitische Angelegenheiten, insbesondere Kampf gegen den Kommunismus) Luitpold Kuhn als Gestapo Inspektor nach Stavanger versetzt. - In Regensburg ersetzt Gestapo Kriminalkommissar Sebastian Ranner, Abteilungsleiter Kriminalkommissar Luitpold Kuhn bei der Gestapo Minoritenweg 1, zuständig für die Entsorgung von Kriegsgefangenen. Sebastian Ranner gesteht 19 55 bei jeder Hinrichtung anwesend gewesen zu sein. Die Gestapostelle Regensburg ist für den Regierungsbezirk Oberpfalz/Niederbayern mit den Stalags XIII A Sulzbach-Rosenberg und XIII B Weiden zuständig. - Der in Nürnberg geborene münchner Theaterschauspieler Wolfgang Preiss (32) erhält sein erstes Filmangebot neben der schwedischen Schauspielerin Zarah Leander (35) in der Ufa Produktion Die große Liebe. - In Neumarkt stoppen alle Aufzeichnungen über das als Militärlazarett genutzte Kloster St Joseph. - In Nürnberg findet ein Medizinertagung über Ärztliche Fragen bei Seenot und Wintertod, wo die Unterkühlungsversuche im KZ Dachau als Forschungsergebnisse behandelt werden. - In Veldenstein lässt Hermann Göring (49) unter seiner Burg Veldenstein, auf der er seine Jugend verbracht hat und wo er regelmäßig auf Jagd geht, einen bombensicheren Bunker bauen. - Der in Nürnberg geborene Maler Karl Roeger (63) stellt sein Bild Atlmühltal auf der Münchner Kunstaustellung aus. - In Neumarkt warnt eine Plakataktion von der Hinrichtung des neumarkter Josef Dirnberger (--) als Wehrkraftzersetzer und Feindbegünstiger in Berlin die Bevölkerung vor den Folgen. - In Neumarkt löst das NSDAP Mitglied Anton Peter (--) den neumarkter NSDAP Bürgermeister Anton Erhard (--) als Bürgermeister ab. - Der in Weiden geborene Martin Weiss (39) Kommandant des KZ Dachau. - In Nürnberg wird Otto Kuschow (52) Mitglied der SS und nürnberger Polizeipräsident. - In Regensburg lobt sich die NSDAP-Leitung dafür, Gastspiele des regensburger Domchores Regensburger Domspatzen in Fürth, Ansbach und München verhindert zu haben. - In Nürnberg treffen sich die vier Panther-Panzer Hersteller, MAN Nürnberg, Daimler-Benz Berlin, Henschel & Sohn Kassel und MN Hannover nach der Erprobung des Prototypen zur Serienproduktion. - In Neumarkt wird der spätere Kreisheimatpfleger Rudolf Bayerl geboren. - In Regensburg wird die Augustenschule Clermont Ferrand Allee 23 in ein Kriegslazarett umfunktioniert. - In Regensburg schließt die Regensburger Bezirkssparkasse Neupfarrplatz 1 ihre zweite Filiale in Kumpfmühl. - In Ansbach stirbt die Schriftstellerin und berliner Saloniere mit jüdischem Hintergrund Sabine Lepsius (78) ohne Bezug zur Stadt. - Der in Schloß Hau Neuegloffstein geborene Prinz Gabriel von Thurn und Taxis (St) (20) stirbt in der Schlacht von Stalingrad. Er ist der Sohn von Prinz Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) (49), der Besatzungsoffizier in Frankreich ist, und Prinzessin Isabel Maria de Braganca (St) (48), deren Wohnort Thalmässing ist. - In Neumarkt wird der Trinkwasserverfahrenstechniker Hans Georg Huber geboren. - Himmler (--) befiehlt 600 verschleppte slowenische und untersteiermärker Kinder, deren Väter im Rahmen der Aktion Enzian erschossen worden waren und deren Mütter in KZs verschleppt wurden, über die NS Organisation Lebensborn zu vermitteln. - In Hohenburg gibt es die Brauerei Hueber Donhauser.  - In Deining gehören zum Postzustellungsbezirk Straußmühle, Labermühle, Waltersberg, Bäckermühle, Kreismühle, Thann, Dietersberg, Sternberg, Sallmannsdorf, Sippelmühle, Rossamühle, Tauernfeld, Leutenbach, Bahnhof Deining, Döllwang, Mittersthal, Waltershof, Siegenhofen, Unterbuchfeld, Oberbuchfeld, Günching, Krondorf, Dürn, Arzthofen, Lengenbach und Siegenhofener Mühle. - In Deining wird das Gasthaus Zum Ochsenwirt mit dem Pachtgastwirt Wolfgang Dozauer (--) versteigert und an die Humbser Brauerei verkauft.

1941 Wetter: Frühjahr schlechtes Wetter. Gute Ernte. Geringe Obsternte. Schneefall im November schädigt die Winterfrucht. Dreitägiger Orkan im November in Spiegelau. - Angriff auf die Sowjetunion - Der neumarkter Oberbürgermeister Johann Baptist Dotzer (33) stirbt bei einem Flugzeugabsturz und wird zum Helden stilisiert. Neuer neumarkter Oberbürgermeister wird der NSDAP Stadtrat Anton Erhart (--). - Der in Amberg geborene NS-Komponist Hans Baumann (27) erhält für sein Gesamtwerk den Dietrich-Eckart-Preis, des in Neumarkt geborenen NS-Schriftstellers. - In Breitenbrunn kritisiert der breitenbrunner Pfarrer Josef Rebele die Entfernung der Schulkreuze und wird dafür bei der regensburger Geheimen Staatspolizei alias Gestapo, Minoritenweg 1, angezeigt. - In Altdorf wird der ehemalige rehabilitierte Ortsgruppenleiter Robert Bergmann (55) wieder Ortsgruppenleiter der NSDAP. - In Nürnberg ist die Autobahn nach Berlin und nach München durchgehend befahrbar. - In Nürnberg wird in der Frankenstrasse 204 ein Außenlager des KZ Dachau eingerichtet. - In Neumarkt wird in der Kunstmühle Laabermühle ein Gefangenenlager für russische Kriegsgefangene eingerichtet. - In Nürnberg leben 1.835 gemeldete Juden. Davon werden 1.008 Juden, davon 512 vom Bahnhof Märzfeld (20 16 Langwasser) am Reichsparteitagsgelände nach Riga deportiert. 496 werden ermordet. - In Regensburg bauen im KZ Obertraubling russische Zwangsarbeiter die Messerschmitt-Transportflugzeuge Me 321 und Me 323. - In Amberg demonstrieren etwa 500 Menschen gegen den Kruzifixerlass. - Der verwitwete belgische König Leopold III von Sachsen Coburg und Gotha (St) (40) heiratet unstandesgemäß, nur kirchlich und damit rechtlich ungültig, die bürgerliche englische Rechtsanwaltstochter Mary Lilian Baels (25) mit flämischen Eltern. Adolf Hitler (52) schickt Blumen. - Der in Fürth geborene Spielwarenunternehmersohn, Ufa-Kulturausschussmitglied und Schauspieler Paul Hartmann (49) und die in Nürnberg geborene münchner Volkstheaterschauspielerin Margarete Haagen (52) sind Darsteller im NSDAP-Propagandafilm Ich klage an. - In Nürnberg müssen Juden den Judenstern tragen. - Der abgedankte Kaiser Wilhelm von Zollern (St) (82) stirbt im NSDAP Arrest im niederländischen Exil Doorn. - In Nürnberg werden erste Juden nach Riga ins KZ Jungfernhof deportiert. Die Fluchtrute nach Palästina über die Sowjetunion ist blockiert. Deutsches Emigrationsverbot für Juden als erster Schritt zur Endlösung. Mit der Kriegserklärung der USA ist eine Emigration für Juden nach Amerika nicht mehr möglich. - In Nürnberg spielt in der Luitpoldstrasse 3 mit der Telefonnummer 26686 im Cabaret Wintergarten der Sologeiger Helmut Gresser, in der Königin-Bar Ferdinand Bechtold mit seinen Solisten am Klavier und im Lichtspieltheater Lu-Li wird der Film Feinde mit Brigitte Horney und Willy Birgel (50), 7 Jahre Pech mit Hans Moser (61) und Theo Lingen mit Lachgarantie vorgeführt. - Alliierte Luftangriffe. - Bei schulärztlichen Untersuchungen werden für die Kinderlandverschickung Bettnässer, Epileptiker, Asoziale und Halbjuden aussortiert. - Die in Neumarkt geborene Schauspielerin Käthe Dorsch (51) spielt die Barockdarstellerin Caroline Neuber (+17 60) im Spielfilm Komödianten. - In Hamburg wird das berliner Fernsehprogramm Paul Nipkow innerhalb der Stadt ausgestrahlt.  - In Eichstätt schreibt der in Neumarkt Rittershof geborene katholische eichstätter Bischof Michael Rackl (58) von einem Kreuzzug, einem heiligen Krieg für Heimat und Volk, für Glauben und Kirche, für Christus und sein hoch heiliges Kreuz. - In Eichstätt kehrt der ehemaligen Wehrmachtsoffizier Dompfarrer Johannes Kraus nach einer dritten kurzfristigen Verhaftung nicht mehr zurück sondern übernimmt eine neue Pfarrei in Zell bei Hilpoltstein und ist danach Hilfsgeistlicher. - Das ingolstädter Infanterieregiment 63 alias Panzergrenadierregiment 63 beteiligt sich am Überfall auf die Sowjetunion. - In Regensburg sind Sabotageaktionen durch die KPD auf den Umschlaghafen geplant, wo Tankwagen in Brand geschossen werden sollen. - In Nürnberg verurteilt das Sondergericht des Volksgerichtshof das aus Nürnberg stammende ehemalige KPD Mitglied Reißzeugmacher Karl Brückner (61) wegen Abhörens ausländischer Radiosendungen und der Verbreitung der Nachrichten zu 4 Jahren Gefängnis. - Das aus Peterfecking bei Kelheim stammende Mitglied der kommunistischen Erwerbsloseneinheitsfront Zellwollearbeiter Georg Meindl (61) wird wegen Bekenntnis zum Kommunismus zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt. - In Nürnberg verurteilt das Sondergericht des Volksgerichtshofs die aus Stein stammende verheiratete Arbeiterin Marie Pörner (42) wegen Verleumdung der deutschen Wehrmacht zu 1 Jahr Gefängnis. Danach wird sie nicht freigelassen sondern der Gestapo übergeben. - In Sulzbürg wird das protestantische Erholungsheim Freundeskreis Sulzbürg von Elisabeth Nägelsbach (47) beschlagnahmt und für die Kinderlandverschickung umgenutzt. - In Regensburg hat die Geheime Staatspolizei alias Gestapo im Minoritenweg 1 98 Verwaltungsbeamte und 150 Gestapobeamte. - In Nürnberg hat die Geheime Staatspolizei alias Gestapo in der Ludwigstrasse 36 200 Beschäftigte. - In Regensburg besteht das Bauerntheater Platzl Kleeblatt aus Weiss, Veri Geisenhofer und Viktor Preissler. - In Regensburg werden in der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 unter der Leitung von Dr Steinmeyer, einem T4 Gutachter, von einer 17 köpfigen Kommission 13 jüdische Patienten, darunter 8 aus Klingenmünster in einem Aktion T4 Sammeltransport nach Eglfing verlegt und dann zur Tötung in die Anstalt Brandenburg gebracht. Die Auswahl überwacht der aus München angereiste Regierungsmedizinalrat Kurt Schmalenbach. Nach den Morden wird die Elektrokrampfbehandlung eingeführt. - In Regensburg wird vom Verteidigungsreferat durch den NS Landrat Riederer angeordnet, dass das mit geistig Behinderten belegte Kloster Reichenbach innerhalb von zwei Tagen geräumt werden und mit 500 Kindern aus dem Rheinland wegen der dortigen Fliegerangriffe belegt wird, die sich angeblich bereits auf dem Antransport befinden. Die 200 geistig Behinderten werden mit 3 Sanitätsautomobilen, 2 Reichsbahnomnibussen und 4 Reichsbahnkraftwagen in die Irrenanstalt Regensburg-Karthaus alias Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 deportiert. In den Anstaltsräumen von Kloster Reichenbach müssen alle Kreuze und religiösen Bilder entfernt werden. - In Regensburg werden in der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 1156 Patienten vorübergehend untergebracht. In Regensburg hat die Euthanasie-Aktion T4 mindestens 641 Patienten das Leben gekostet. Gleichzeitig sind Kriegsgefangene aus Polen, der Ukraine und Russland untergebracht, um deren getrennte Unterbringung gebeten wird. - In Günzburg ist der Verwaltungsleiter der Heil- und Pflegeanstalt Günzburg Ludwig-Heilmeyer-Strasse 2 in die Planungsabteilung der T4 Zentrale aufgerückt. - In Nürnberg wird die Nürnberger Gobelin Manufaktur u.a. von der in Paris geborenen Irma Goecke (46) gegründet. - In Deining hält der Pfarrer verbotenerweise Gottesdienste an Himmelfahrt und Fronleichnam ab und wird deshalb zu 100 Reichsmark oder 10 Tagen Gefängnis und der Kaplan zu 300 Reichsmark oder 30 Tagen Gefängnis verurteilt. - In Neumarkt wird Anton Erhard Oberbürgermeister. - In Nürnberg beendet der ehemalige regensburger Landgerichtsdirektor, ehemalige Kriegsgerichtsrat, Journalist und Schriftsteller Karl Engert (64) sein jahrelanges Amt als Richter am Nürnberger Sondergericht und beschäftigt sich mit der Vernichtung unwerten Lebens. - In Regensburg findet eine HJ Kundgebung am Dachauplatz statt. - In Regensburg Neutraubling hat Fliegerleutnant Freiherr Heinrich von Podewils Wildenreuth (22) eine Notlandung nach einem Abschuß südlich von Straubing und wird (20 16) öffentlich geehrt. - In Eichstätt wird der in Neumarkt St Helena geborene Priester Ludwig Ott (35) ordentlicher Professor für Dogmatik an der bischöflichen Philosophisch-theologischen Hochschule. - In Regensburg brechen in den Zwangsarbeitermassenlagern Epidemien von Typhus, Ruhr und Fleckfieber aus. - In Schwabach werden 50 Häuser bei einem Fliegerbombenangriff der englischen Royal Air Force zerstört. - In Regensburg wird der Leiter der städtischen Kinderklinik Dr Schaudig nach internem Machtkampf zur Wehrmacht eingezogen und der Neffe des regensburger Stadtbeigeordneten Facharzt Fritz Reinemer, Dr Walter Reinemer rückt dafür nach. - In Schwandorf wird der nörgelnde, nationalsozialistische Alte Kämpfer, der seinen Kopf bei vielen Prügeleien hingehalten haben will, langjährige Sparkassenangestellte und NSDAP Mitglied Hans Schaumberger (39) nicht befördert und beschwert sich öffentlich, dass der Bürgermeister und schwandorfer NSDAP Kreisleiter Oskar Fürst seiner Schwester Maria Fürst das jüdische Geschäft Moritz Block gegenüber der Stadtsparkasse unrechtmäßig verschafft hätte, wird dafür entlassen und nach Litzmannstadt, ein jüdisches Stadtghetto in Polen, versetzt. - In Mörsdorf werden die Kirchenglocken zum Einschmelzen abgehängt. Es soll dafür ein elektrischer Gong angeschafft werden. - In Nürnberg wird Max Morlock (16) in die erste Mannschaft des Fußballvereins 1.FCN alias Club übernommen. - In Bamberg wird der Grafensohn Anton Wolfgang von Faber Castell als Sohn des in Schwarzenbruck geborenen Graf Roland von Faber Castell (St) (36) und der Schweizerin Katharina Sprecher von Bernegg (24) geboren. - Der in Freystadt geborene SS Führer und ehemalige Leiter des Lebensborn e.V. Guntram Pflaum (38) führt das Sonderkommando Pflaum, das die Aufgabe hat in Russland deutschstämmige Kinder aufzuspüren und in SS Kinderheimen unterzubringen, wo sie an deutsche Adoptivfamilien weitergegeben werden. Viele der Kinder sind auch aus Vergewaltigungen entstanden. - In Freystadt werden im ehemaligen Franziskanerkloster Allersberger Strasse 33 Kinder der Kinderlandverschickung betreut. - In Eichstätt wird der ansbacher NSDAP Kreisleiter Richard Hänel (44) neuer NSDAP Kreisleiter und Oberbürgermeister. - In Ansbach wird ansbacher SA, SS und NSDAP Oberbürgermeister Richard Hänel (46) als ansbacher NSDAP Kreisleiter durch Wilhelm Seitz (38) ersetzt. - In Hersbruck wird das Verschwinden des Neugeborenen des laufer NSDAP Kreisleiters, Standartenführers und SS Gründers Georg Sperber (44) im politischen Kampf gegen Julius Streicher (56) vom nürnberger Gestapoleiter und Stapoleiter Benno Martin (41) wieder aufgenommen. Das Ehepaar wird des Mordes angeklagt und Georg Sperber zu 6 Jahren Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre verurteilt, aus der NSDAP ausgeschlossen, muss aber nicht ins Gefängnis, sondern wird zum Kriegsdienst eingezogen. - Der in Schwarzenfeld geborene SS Oberführer Dr Franz Hayler (41) wird Mitglied des Aufsichtsrats der Kontinentalen Oel AG und Zweiter stellvertretender Vorsitzer der Reichsvereinigung Kohle. - In Sulzbach-Rosenberg besteht das Kriegsgefangenenlager STALAG XIII a. - In Nürnberg Langwasser lässt Lagerkommandant Oberstleutnant Freiherr Ludwig von Imhof 20 russische Kriegsgefangene als untragbar aussortieren und ins KZ Dachau abtransportieren. - In Nürnberg werden auf allerhöchsten Befehl 2.000 sowjetische Kriegsgefangene in so schlechtem körperlichem Zustand zum Bau des Reichsparteitagsgeländes unter Generalmajor Nikolaus Schemmel (68) gezwungen, dass sie reihenweise sterben und sich ihr Einsatz als unmöglich erweist. - In Sulzbach-Rosenberg wird der in München geborene Kommandant des Stalag XIII a Polizeioberst Hadrian Ried abgelöst. Er geht in die Ukraine, wo er 30.000 Kriegsgefangene befehligt. - Freiherr Christoph von Imhoff bringt sein Buch Sturm durch Frankreich heraus. - In Parsberg fordert NSDAP Kreisleiter Georg Peter Raßhofer (41) Pfarrer Meßner auf alle Schulkruzifixe abzunehmen, da er keine Zeit hätte und erklärt ihm angeblich, dass er es ruhig auf ihn schieben könne. Die katholische Pfarrhaushälterin fordert nach dem Abnehmen der Kruzifixe und weil das Morgengebet durch einen Tagesspruch, meist nationalsozialistisch gefärbt, ersetzt wird, alle Kinder auf nach Hause zu laufen und nicht mehr in die Schule zu gehen. Nach Monaten werden kleine Kreuze über den Türen wieder angebracht und ein Hitlerbild über dem Lehrerpult. - In Neumarkt kommt es im Rahmen des Kruzifixerlasses nach der Entfernung der christlichen Kreuze in Schulen zur Beschimpfung Brauner Bolschewismus. Wir bekämpfen den Bolschewismus und in der Heimat wird er herangezogen. - In Velburg schlagen rund 500 Kruzifix Protestler den Sattlermeister, Bürgermeister und NSDAP Ortsgruppenleiter Josef Götz zu Boden und bringen die Kruzifixe in der Schule wieder an. - In Lengenfeld werden von 16 sowjetischen Kriegsgefangenen aus einem Arbeitskommando 8 von der Stapo als unbrauchbar aussortiert und im KZ Flossenbürg ermordet. - In Vilshofen werden von 24 sowjetischen Kriegsgefangenen aus einem Arbeitskommando 8 von der Stapo als unbrauchbar aussortiert und im KZ Flossenbürg ermordet. - In Regensburg werden vom Heeresnebenzeugamt Regensburg von 105 russischen Kriegsgefangenen 14 als unbrauchbar aussortiert und im KZ Flossenbürg nach 4 Wochen ermordet. - Im regensburger Bereich des Wehrkommandos XIII werden aus 2.344 überprüften sowjetischen Kriegsgefangenen 330 als unbrauchbar im KZ Flossenbürg ermordet. - In Ponholz sortiert die Stapo 32 Kriegsgefangen aus 98 Kriegsgefangenen als unbrauchbar aus und verschleppt sie ins KZ Flossenbürg, wo sie ermordet werden. - In Bayreuth werden von einer britischen Bomberstaffel drei Spinnereien irrtümlich für die regensburgprüfeninger Messerschmitt-Flugzeugwerke gehalten, wodurch der Weiterflug nach Regensburg abgebrochen wird. Die Bomber werden zwar von der Luftaufklärung beobachtet, aber es sind keine Abfangjäger verfügbar. - Der deutsche Kronprinzensohn Hubertus von Preußen (55) heiratet die Tochter Maria Anna von Humboldt-Dachroeden (29) des SA Oberst Alexander Georg von Humboldt (55). - In Allersberg streiten der allersberger NSDAP Bürgermeister Distler und der allersberger Lehrer und NSDAP Ortsgruppenleiter Karl Kugler (39), weshalb sie von NSDAP Kreisleiter Karl Minnameyer (50), Georgensgmünd Peinfelder Strasse 98, abgesetzt und durch Franz Frey ersetzt werden. Franz Frey wird gleichzeitig NSDAP Bürgermeister und Ortsgruppenleiter. - Der in Sulzbach geborene Schriftsteller Walter Höllerer (17) wird NSDAP Mitglied und Soldat. - In Erlangen beginnt die Heil- und Pflegeanstalt Erlangen Schwabachanlage 10 mit Hungerkost tausend Patienten zu töten. Man zwingt selbst schwerstverletzte Kriegskrüppel zu exerzieren. - Die in Bamberg geborene deutsche Kriegsberichterstatterehefrau und Lyrikerin Sophie Dorothee von Podewils alias Freiherrntochter Sopie Dorothee von Hirschberg (32) veröffentlicht Die geflügelte Orchidee. - In Schwarzenbruck Rummelsberg verweigert der ehemalige Militärpfarrer und Körperbehinderteneinrichtung Rummelsberg Rektor Karl Nicol (55) angeblich lebensunwertes Leben in Tötungsanstalten abtransportieren zu lassen. Fast alle Diakone sind Mitglied der SA und betreuen in Uniform. (20 19 Geschäftsleitung und Archiv behindern die Herausgabe von genauen Zahlen und Daten) - Die Aktion T4 alias Gnadentod wird nach Protesten offiziell eingestellt, läuft aber inoffiziell weiter. - In Nürnberg ist die Hauptgeschäftsstelle Fränkische Tageszeitung als amtliches NSDAP Organ in der Ziegelgasse 9 mit der Telefonnummer 43781. - NSDAP Alter Kämpfer Sohn Günter Strasser (21) stirbt in Russland. - In Ansbach stirbt der Trisomie 21 Patient Wilhelm Thomas K. (43) nach seiner Verlegung aus dem neuendettelsauer Pflegeheim Bruckberg und der Diagnose Schwachsinn in der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach schon nach wenigen Tagen. - Die aus Allersberg stammende Christbaumschmuckfabrikbesitzerin Else Geiershoefer (62) stirbt im Ghetto Lodz. - In Regensburg erhält der Gestapo Leiter Fritz Popp (59) Minoritenweg 1 den Einsatzbefehlt Nr. 8 zur Aussonderung von sowjetischen Kriegsgefangenen aus den Kriegsgefangenenlagern der Wehrmacht und ihre Exekution in KZs, will bei RSHA Abteilungsleiter Müller nachgefragt und die Erklärung erhalten haben Russen hätten sich durch ihre brutale Art der Kriegsführung jedes Kriegsrecht verwirkt, womit er sich zufrieden gegeben habe. Kriminalkommissar Luitpold Kuhn wird von ihm zum Leiter des Einsatzkommandos bestimmt. - In Niederbayern und der Oberpfalz werden in 2 Jahren 22 polnische Zwangsarbeiter wegen verbotener Beziehungen von der Stapo oder Gestapo standrechtlich hingerichtet. - Der in Nürnberg geborene Schauspielersohn Propagandakompanie Unteroffizier Joe Heydecker (25) macht heimlich im Warschauer Ghetto Fotoaufnahmen, die er aber erst 1981 veröffentlicht. - In Nürnberg Almoshof verkauft der nürnberger Patrizier Wilhelm von Holzschuher (48) sein Geburtshaus an die Stadt Nürnberg, die darin ein Gästehaus für NS Funktionäre einrichten will (Sein Sohn kolportiert 1985 Aktivitäten als Wiederständler, der verhaftet wurde). - In Regensburg kann die Schließung des katholischen Priesterseminar St Wolfgang in der Obermünsterstrasse 7 von Kardinal Michael von Faulhaber (72) in München verhindert werden. - In Pielenhofen wird im Kloster die Haustöchterschule geschlossen. - Der in Schwandorf geborene Müller und ehemaliges SPD Mitglied Franz Sichler (32) wird Mitglied der NSDAP (1946 bayerisches SPD Landtagsmitglied). - Der in Wemding geborene Postschaffnermeistersohn Adolf Lettenbauer (18) wird Mitglied der NSDAP (1962 bayerisches SPD Landtagsmitglied). - In Regensburg Obertraubling wird mit dem Bau der Transportflugzeuge Me 321 und Me 323 begonnen. - Der in Nürnberg geborene Gestapo Kriminalpolizist Wilhelm Supp (35) wird Leiter der Reichszentrale zur Bekämpfung des Zigeunerunwesens. - In Nürnberg beendet der Maler und Radierer Karl Dotzler (67) sein Lehramt für Kopfzeichnen und Aktzeichnen an der Staatsschule für angewandte Kunst in Nürnberg. - In Nürnberg werden zum Bau der SS Kaserne hunderte KZ Häftlinge eingesetzt, die vorort leben. Einer von 10 Kommandoführern, Kurt Schreiber, wird als brutal geschildert. Tote sind nicht bekannt. - In Neumarkt steht an der oberen Marktstrasse 26 als Tankstelle eine Zapfsäule von ARAL. Es wird synthetisches Benzin auf Steinkohlenbasis als BV-Benzin der Marke BEVAULIN verkauft. Gezahlt wird im Gasthaus Zum Bären. - In Neumarkt steht zwischen Rathaus und der katholischen Stadtpfarrkirche St Johannes eine Litfaßsäule. - In Lauterhofen werden in der Heil- und Pflegeanstalt Karlshof, 59 Pfleglinge abgeholt und nach Erlangen verschleppt. 43 sterben in der Tötungsanstalt Hartheim und 5 werden wieder entlassen. - In Nürnberg wird die bereits arisierte Hercules AG in der Fürther Strasse 191 von der Firma Carl Soldan übernommen. - In Nürnberg will der Vereinsgeistliche der Inneren Mission Karl Nagengast (32) auf einer Evangelischen Reicherziehungverbandtagung über die T4 Morde informiert worden sein. - In Nürnberg will sich der Vereinsgeistliche der evangelischen Inneren Mission Karl Nagengast (32) im Kinderheim Pestalozziheim mit einer Nerven- und Gemütskrankenabteilung geweigert haben 15 behinderte Pfleglinge reisefertig zu machen und abholen zu lassen. Eine namenlose Oberschwester soll Zeugin bei der Information durch einen erlanger Gestapobeamten gewesen sein, wobei er anbietet die Pfleglinge auf eigene Kosten weiterzubetreuen und sie dadurch vor dem Tod gerettet haben will. Karl Nagengast (32) will sich dabei mit dem inkognito zu Besuch gekommenen Leiter des Nürnberger Gesundheitsamtes besprochen haben. Noch im selben Jahr wird sein Posten frei. - In Neuendettelsau werden in der evangelischen Pflegeanstalt Bruckberg für die T4 Aktion ausgewählte lebensunwerte Pfleglinge in roten Reichspostbussen, die wegen Tieffliegerangriffen grau angestrichen wurden und deren Fenster Vorhänge als Sichtschutz haben, abgeholt und zum Teil mit Handschellen und an den Sitzen fixiert nach Ansbach in die staatliche Heil- und Pflegeanstalt Ansbach verschleppt. - In Fürth beginnt der Flugzeugkomponentenhersteller Bachmann Blumenthal Flugzeugbau, Würzburger Strasse 171 (20 19 ALDI ) unter Geschäftsführer Wolf-Werner von Blumenthal (39) mit dem Bau von fertig einsetzbaren Flugzeugen, wovon innerhalb von 3 Jahren 350 Stück gebaut werden. - In Eichstätt geben die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen die Arbeit im Studienseminar St Benedikt wieder auf. - In Nürnberg gibt es die Lebkuchenfabrik Seim Untere Baustrasse 13 mit einer Filiale in der Kirchenstrasse 11. - In Regensburg Wörth wird das vom privaten Elektrizitätswerk Rupert Heider genutzte Höllenbachtal unter Landschaftsschutz gestellt. - In Amberg demonstrieren rund 500 Katholiken gegen den Kruzifixerlass des im noch deutschen Lothringen geborenen bayerischen NS Kultusministers Adolf Wagner (51). - In Nürnberg beginnt die Firma Schuco mit der Produktion von mit Federwerk angetriebenen etwa 7 cm grossen selbstfahrenden Blech Minitatur Spielzeugautos der Marke Varianto, die von Stahlschlingen geführt werden. Es gibt auch Weichen dazu. - In Nürnberg beschließt ein Gremium aus DAF, Polizei und Wirtschaftsunternehmern die Eröffnung eines Zwangsarbeiterbordells, in dem Zwangsprostitution ausgeübt wird, was rassetechnisch für Deutsche nicht zugänglich sein darf. - In Deutschland werden bei der Reichspost Leitzonen später Postleitzahlen eingeführt, wobei Eichstätt die Kennziffer 13a erhält. - In Eichstätt beginnt die Reichspost Frauen als Briefträgerinnen einzustellen. - In Deining Waltersberg wird der Ort an elektrische Stromnetz angeschlossen.

1940 Wetter: Hochwasser in Regensburg Stadtamhof. - Angriff auf Frankreich - Regensburg hat 88.400 Einwohner, inklusive den Vororten Dechbetten, Grossprüfening, Reinhausen, Sallern, Schwabelweis, Stadtamhof, Steinweg, Weichs, Winzer, Wutzlhofen und Ziegelsdorf.Amberg hat 30.000 Einwohner, Ansbach hat 24.051 Einwohner, Sulzbach-Rosenberg hat 10.457 Einwohner, Neumarkt hat 10.150 Einwohner, Altdorf hat 3.162 Einwohner, Hemau hat 2.050 Einwohner, Beilngries hat 1.969 Einwohner, Allersberg hat 1.800 Einwohner, Berching hat 1.674 Einwohner, Parsberg hat 1.400 Einwohner, Lauterhofen hat 1.381 Einwohner, Kallmünz hat 1.365 Einwohner, Beratzhausen hat 1.266 Einwohner, Velburg hat 1.049 Einwohner, Hohenfels hat 976 Einwohner, Freystadt hat 886 Einwohner, Kastl hat 845 Einwohner, Hohenburg hat 824 Einwohner, Pölling hat 724 Einwohner, Deining hat 620 Einwohner, Sulzbürg hat 611 Einwohner, Postbauer hat 596 Einwohner, Hohenschambach hat 579 Einwohner, Mühlhausen hat 485 Einwohner, Heng hat 397 Einwohner. - Die Stadt Neumarkt verliert ihre Kreisfreiheit. - In Nürnberg ist der zweigeschossige Brauereikeller Palmenhofbunker Befehlsstelle des Nürnberger Luftschutzes. - In Nürnberg wird der aus Schwaben stammende NSDAP Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (55), der die wilde Arisierung betreibt, für seine Parteigenossen untragbar und auf Drängen von dem in Fürth aufgewachsenen Hermann Göring (47) vor dem Obersten Parteigericht in München der Korruption für schuldig und zur Menschenführung nicht geeignet erklärt. Er bleibt NSDAP-Gauleiter Franken ohne Befugnisse, darf sich nicht mehr öffentlich zeigen und Nürnberg nicht mehr betreten, weshalb er aus der Cramer Klett Villa im Cramer Clett Park in Cramer Klett Strasse 4 Nürnberg auszieht und sich auf sein Gut Pleikershof zurückzieht. Außerdem bleibt er Herausgeber der Wochenzeitschrift Der Stürmer. Nur inoffiziell wird er beschuldigt 3 jugendliche Häftlinge vergewaltigt zu haben. - In Regensburg bauen in Obertraubling 2200 deutsche Soldaten der Strafkompanie Grafenwöhr die Werkstätten der Messerschmittwerke, die größte europäische Flugzeugfabrik auf. - In Regensburg werden 638 Insassen des Bezirksnervenkrankenhauses Ludwig-Thoma-Strasse in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert und mehr als 500 sterilisiert. - Der verwitwete belgische König Leopold III von Sachsen Coburg und Gotha (St) (39) trifft sich mit Adolf Hitler (51), kapituliert und lebt in NS-Hausarrest. - In Neumarkt wird Dünnbier gebraut. - Der in Fürth geborene Spielwarenunternehmersohn, Ufa-Kulturausschussmitglied, Propagandafilm-Schauspieler Paul Hartmann (51) ist Darsteller im nationalsozialistisch gefärbten Film Bismarck. - Der abgedankte Kaiser Wilhelm von Zollern (St) (81) wird aus dem niederländischen Arrest entlassen, hat aber keine Absichten ihn zu verlassen. - In Nürnberg sind 2.083 Personenkraftwagen angemeldet. - Der in Velburg geborene Xaver Strauß (32) wird Leiter der Standortverwaltung des KZ Mauthausen. - Der in Bayreuth geborene Michael Redwitz (30) wird Leiter der Poststelle des KZ Mauthausen. - Der in Erlangen geborene Theo M. Loch (19) wird Mitglied der Leibstandarte SS Adolf Hitler. - Die Theatergruppe Regensburger Platzl macht mit Geisenhofer, Preißler und Weiss Truppenbetreuung. - In Regensburg ist es Juden nur noch in zwei Geschäften von 13:00 bis 14:00 erlaubt einzukaufen. Zwiebeln, Radios und Kanarienvögel sind verboten. - Der in Regensburg geborene Schriftsteller, ehemalige hauptamtliche Parteisekretär der KPD und SPD-Mitglied Franz Aenderl (57) wird in London Journalist. - In Amerika erscheint der Hitler-Satire-Film Der große Diktator des Schauspielers mit jüdischen Wurzeln Charly Chaplin (51). - Die in Nürnberg geborene münchner Volkstheaterschauspielerin Margarete Haagen (52) ist Darstellerin in der Bauernkomödie Das sündige Dorf. - Die in Neumarkt geborene Schauspielerin Käthe Dorsch (50) ist Hauptdarstellerin im NS Propagandafilm Trenck, der Pandur mit Hans Albers (49). - Das ingolstädter Infanterieregiment 63 kehrt nach erfolgreichem Frankreicheinsatz unter Jubelstürmen zurück. - Der abgedankte Kaiser Wilhelm von Zollern (St) (81) schickt Adolf Hitler (51) ein überschwängliches Glückwunschtelegramm für den Sieg über Frankreich aus dem niederländischen Exil Doorn. - Der Wehrmachtoberst und fünftgeborene deutsche Kaisersohn Oskar von Zollern Preußen (St) (52) wird wie der Enkel des Kaisers Major Burchard Friedrich Max Werner Georg von Zollern Preußen (St) (23) wegen des Prinzenerlasses aus der Wehrmacht entlassen. - In Amberg wird die heimkehrende 41. Infanteriebrigade begeistert empfangen. Die Soldaten tragen Blumen an Koppel oder Stahlhelm. - Das aus Nürnberg stammende KPD Mitglied und ehemalige KZ Dachau-Häftling Maschinenarbeiter Bernard Hacker (32) erhält wegen der Äußerung Wir haben früher gegen Hitler gekämpft und kämpfen auch heute noch gegen ihn, ich scheiße auf die NSDAP 9 Monate Haft. - Der aus Burglengenfeld stammende Maler und ehemalige KPD Funktionär Josef Schmid erhält wegen kritischer Äußerungen 18 Monate Haft. - Der aus Nürnberg stammende Schneider und ehemaliges KPD und Rote Hilfe Mitglied Dietrich Högner (39) erhält wegen kritischer Äußerungen 18 Monate Gefängnis. - Der aus Katzwang stammende Hilfsarbeiter und ehemaliges KPD Mitglied Karl Rösslein erhält wegen der Äußerung für den Führer ist es auch nicht schade, wenn er erschossen wird 8 Monate Haft. - Der aus Fürth stammende Stukkateur und ehemalige Mitglied der KPD und des Kampfbund gegen den Faschismus Karl Kölle (37) wird wegen der Äußerung die Regierung besteht aus lauter Lumpen und Schnallentreibern, man braucht sich nur Goebbels und Streicher anzusehens 7 Monate Haft. - Der aus Nürnberg stammende Maschinist und ehemaliges Rote Hilfe Mitglied Heinrich Buchinger wird wegen Äußerungen gegen den Krieg zu 7 Monaten Gefängnis verurteilt. - Der in England geborene SA Führer Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (56) unternimmt seine zweite Weltreise und trifft den amerikanischen Präsidenten Roosevelt, den japanischen Kaiser Hirohito und Molotow. - Der deutsche Kaiserenkel Wilhelm Friedrich Franz Joseph Christian Olaf von Zollern Preußen (St) (33) stirbt an der Westfront weshalb Adolf Hitler (51) mit dem Prinzenerlass dem Hochadel die Teilnahme am Krieg verbietet. - In Weiden wird das mit doppeltem Stachdrahtzaun und Wachtürmen gesicherten Straflager STALAG XIII b (20 15) Bundeswehrkaserne eingerichtet. - Die Regensburger Domspatzen singen zur Truppenbetreuung an der Ostfront. - In Regensburg werden in der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 während der T4 Aktion 246 Betten frei gemacht. Der informierte der regensburger Bischof Michael Buchberger (66) reagiert darauf nicht und wird sich dazu nie äußern. Da die Opfer verbrannt werden und das nach katholischem Kirchenrecht verboten ist, ändert man einfach die Regeln und verbietet nur das kirchliche Geleit für Urnen durch die Strassen und über den Friedhof, erlaubt aber die Beisetzung. - In Regensburg werden in der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 888 Patienten vorübergehend untergebracht. - In Ansbach werden 2 Jahre lang insgesamt 900 geistig Behinderte der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum in Tötungsanstalten alias Hungeranstalten deportiert und in der Kinderabteilung mit der Tötung von 50 behinderten Kindern durch Todesspritzen mit überdosierten Beruhigungsmitteln und Verhungernlassen begonnen. - In Nürnberg tritt zwei Wochen lang der Multiinstrumentalsolist Paul Kaiser-Reka (59) im Kabarett Eden auf. - In Regensburg wird der in Nürnberg geborene regensburger NS Polizeipräsident und Gestapoleiter Fritz Popp (58) Minoritenweg 1 zum SS Obersturmbannfürer befördert. - In Nürnberg wird der blutrünstige Richter Rudolf Oeschey (37) Richter am Sondergericht Nürnberg, führt seine Prozesse mit ordninären Ausdrücken und verhängt wegen Nichtigkeiten schwerste Strafen besonders gegen Polen. - Prinz Friedrich von Thurn und Taxis (St) (69) und Prinzessin Eleonore von Thurn und Taxis (St) (66) treten in die NSDAP ein. - In Sulzbach-Rosenberg gibt es eine Unteroffiziersvorschule. - In Eichstätt wird im OFLAG VII B alias Offiziersgefangenenlager Kipfenberger Strasse 3, dessen Insassen Arbeiten verboten ist, ein Entertainments & Magazine Commitee gegründet. - Der ehemalige coburger NS Oberbürgermeister und ehemalige bayerische Regierungspräsident von Niederbayern und der Oberpfalz Franz Schwede (46) meldet als NSDAP Gauleiter Pommern den ersten deutschen Gau judenfrei. - Der in Nürnberg geborene amberg-sulzbach-rosenberger NSDAP Kreisleiter Dr Artur Kolb (45) übernimmt auch die NSDAP Kreisleitung Neumarkt. - In ganz Deutschland laufen die antisemitsischen Propagandafilme Die Rothschilds, Jud Süß und Der ewige Jude an und bereiten die deutsche Bevölkerung auf härtere Maßnahmen gegen die Juden vor, in denen sie als vernichtenswerte Untermenschen dargestellt werden. - In Regensburg stirbt der erste Kriegsgefangene. - In Regensburg werden in der geräumten Von der Tann Schule, Von der Tann Strasse 27, mit der von der Bevölkerung Gaskammer genannten Entlausungsanlage, in Weichs im Saal des Gasthauses Schmidt und in der Sammelunterkunft der Kreishandwerkerschaft Lielstrasse 28, Massenunterkünfte für kriegsgefangene und zivile meist polnische Zwangsarbeiter u.a. für die Firma Richtberg und die Stadtlagerhaus Gmbh eingerichtet. Kriegsgefangene stehen immer unter Bewachung. Zwangsarbeiter bekommen nur in den ersten Monaten Arbeitsverträge, haben zunächst nur eine nächtlich Ausgangssperre, wöchentliche Meldepflicht, dürfen nur bestimmte öffentliche Verkehrsmittel benützen. Gaststätten und Veranstaltungen sind ihnen verboten. Ab der zweiten Jahreshälfte dürfen sie nicht mehr Fahrrad fahren, ein Telefon, öffentliche Bäder oder Sportplätze benutzen und ihnen wird jeglicher Umgang mit deutscher Zivilbevölkerung verboten. - In Fürth Burgfarnbach fallen Bomben bei einem Fliegerbombenangriff der englischen Royal Air Force. - In den Niederlanden flieht die jüdische regensburger Maria Kugler nach New York. Ihre jüdischen regensburger Mitemigranten Kino Capitol Besitzer Simon Oberdorfer (68) (Express), Hedwig Oberdorfer und Julius Springer werden von deutschen Wehrmachtstruppen in das KZ Sobibor verschleppt. - In Regensburg feiert Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (73) seine Goldene Hochzeit. - In Regensburg verhindert Pater Emmeram alias Max Emanuel von Thurn und Taxis (38), daß die NSDAP-Kreisleitung die im Familienbesitz befindliche Abtei  St. Emmeram beschlagnahmt. - In Schwandorf fürchtet die vorlaute Tagelöhnerehefrau Margaretha Stöckl (50) durch die massiven NSDAP Winterhilfwerksammlungen nichts mehr erbetteln zu können und wird auch noch genötigt zu spenden, weshalb sie lauthals über den Staat schimpft. Für ihren Spruch Ich hab nichts, ich geb nichts, ich scheiß dir in deine Büchsen hinein und der Unterstellung, dass nur zum Zwecke der finanziellen Unterstützung zum Kindermachen gesammelt wird, wird sie von der regensburger Gestapo verhaftet und vom nürnberger Sonderrichter Landgerichtsdirektor Oswald Rothaug (43) in Schwandorf zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. - Die Sommerzeit wird eingeführt. - Der in Bayreuth geborene Kaufmann und SS Führer Max Sollmann (36) wird Leiter des Lebensborn e.V.. - In Schwarzenbruck Pfeifferhütte übernimmt der in Fürth aufgewachsene Hermann Göring ein Haus am Ludwig Donau Main Kanal und baut es zu einer Jagdvilla mit Torhaus Salachweg 8 um. - In Sulzbach-Rosenberg wird der in München geborene Polizeioberst Hadrian Ried Kommandant des Kriegsgefangenenlager Stalag XIII a. - In Freystadt wird jeglicher Sportbetrieb eingestellt und aus dem Sportplatz wird das Reichsarbeitsdienstlager RAD 2/296 Alfred Kindler an der Neumarkter Strasse, wo in Uniform mit Spaten exerziert wird. - In Nürnberg gibt es 25 NSDAP Ortsgruppen, mit deren Geschäftstellen u.a. NSDAP Ortsgruppe Altstadt Nord, Maxplatz 44, Altstadt Süd Pfannenschmiedsgasse 6, Gostenhof Untere Seitenstrasse 9, Maxfeld Maxfeldstrasse 14, Wöhrd Sulzbacher Strasse 40. Altstadt Nord hat 23 Zellen und 113 Blocks. - In Nürnberg gibt es 39 Bader. - In Nürnberg gibt es die Musikschule Spilling Fürther Strasse 96 und die Klavierschule Karl Dupont Bucher Strasse 11. - In Nürnberg gibt es 25 Lichtspieltheater. Das kleinste hat 115 und das größte 2.041 Sitzplätze. - Der in Würzburg geborene Schiffskommandant Freiherr Georg Enoch von Guttenberg (St) (47) stirbt nach einem Fliegerbombentreffer auf das Luxusschiff Europa. - In Nürnberg veröffentlicht der Volksschullehrer und Mundartdichter Franz Bauer (39) Dou machst wos miet! ernste und heitere Erzählungen. - In Nürnberg Zirndorf wird der deutsche Stararchitekt Helmut Jahn geboren. Er wird für einige Schandflecke in der nürnberger Altstadt verantwortlich. - In Roth Barnsdorf explodiert nach einem Brand in der Aluminiumpulverproduktion für Torpedoantriebe die gesamte Goldbronzefabrik Schlenk von Caroline und Wilhelm von Schlenk Barnsdorf, bei der fünf Arbeiter sterben. - In Regensburg wird Prinz Johannes von Thurn und Taxis (St) (14) wegen nicht ausreichender Leistungen im Englischen vom Regensburger Gymnasium verwiesen, wo er als Nicht Hitlerjugendmitglied ständig Prügel bezogen haben will. - In Amberg wird der SPD Politiker Heinrich Stöhr (36) nach fünfjähriger Schutzhaft im Zuchthaus Katharinenfriedhofstrasse ins KZ Dachau verschleppt, wo er bis zum Kriegsende verbleibt. - In Regensburg besucht der 19 08 exkommunizierte NS Deutsche Christ Thaddäus Engert (65) seinen Bruder Josef Engert (58), den Prorektor der regensburger Philosophischen-Technischen Hochschule im Dominikanerkloster Ägidienplatz 2. - In Erlangen beginnt die Heil- und Pflegeanstalt Erlangen Schwabachanlage 10 mit der zweijährigen Deportation von 900 Patienten in die Tötungsanstalt Hartheim bei Linz und Sonnenstein bei Pirna, wo sie in Gaskammern getötet werden. - In Cadolzburg Pleikershof macht der entmachtete Julius Streicher (55) Adele Tappe zu seiner Sekretärin. Sein Sohn Lothar Streicher (25) ist Stürmer Redakteur. - In Nürnberg wird der Bau der Kongreßhalle auf dem Reichsparteitagsgelände nach bereits 66.000.000 durch die entjudete Baufirma Hoch-Tief verbauten Reichsmark größtenteils eingestellt. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene examinierte Maschinen-Ingenieur, AOK Verwaltungsdirektor und NSDAP Kreisleiter Nürnberg-Stadt alias Johannis Hans Zimmermann (34) kommissarisch NSDAP Gauleiter Franken. - In den USA wird die angeheiratete und geschiedene jüdische Rechtsanwaltstochter Prinzessin Stephanie von Hohenlohe Waldenburg Schillingsfürste (49) als Jetsetspionin verhaftet. - In Nürnberg lädt der stellvertretende NSDAP Gauleiter Franken Schmidt die politischen Führer Gau Franken zum Schulungsappell in den Goldenen Saal des Industrie- und Kulturvereins, Frauentorgraben 49. Sämtliche Teilnehmer erscheinen im Dienstanzug bestehend aus Braunhemd, braunem Binder und Stiefelhose. - In Nürnberg befindet sich die NSDAP Gauleitung Franken alias Braunes Haus am Schlageterplatz 5 mit der Telefonnummer 22081. - In Hilpoltstein ist ist der Lehrer Ludwig Link (29) NSDAP Kreishauptstellenleiter. - In Regensburg wird der Jude, SPD Mitglied, Unternehmer und aktiver Widerstandskämpfer Philipp Auerbach verhaftet und in das KZ Auschwitz und danach in das KZ Buchenwald verschleppt. - Die Polenerlasse bestrafen sexuelle Beziehungen zwischen polnischen Männern und deutschen Frauen mit dem Tode. - Der in Nürnberg geborene Kunstflugmeister und Jagdgeschwaderflieger Hans Berthel (26) schießt über London sechs britische Flugzeuge ab und wird kurz danach selbst abgeschossen (nach WW2 Bühnenbildner und TV Produzent). - In Nürnberg beginnt die kaufmännische Angestellte Martha Mödl  (40) mit Hilfe eines ortsansässigen Mäzens eine Gesangsausbildung und entwickelt sich zu einer weltbekannten Opernsängerin. - Der Fußballverein 1.FCN alias Club gewinnt den Tschammerpokal von 19 39. Mitkonkurrent ist die Betriebssportgemeinschaft des nürnberger Rüstungskonzerns Kabel- und Metallwerke Neumeyer BSG Neumeyer Nürnberg. - In Nürnberg wird mit dem LS-Führerprogramm begonnen zivile Luftschutzbunker zu bauen. - In Nürnberg ist das Kabarett Eden Bankgasse 5-7 Lorenzplatz mit der Telefonnummer 25763 in Betrieb. - In Regensburg verweigern die katholischen und evangelischen Pfarrämter und die Standesämter der Personengruppe Zigeuner, Zigeunermischlinge oder nach Zigeunerart umherziehende Personen auf ns-staatliche Anweisung die Ausgabe von Geburtsurkunden, was bereitwillig befolgt wird. - In Velburg werden die Pflasterzolleinnehmer Friseurmeister Josef Schiekofer (Vorstadt), Schneidermeister Emmeram Seitz (hinteres Tor bzw Nordtor) und Wagnermeister Josef Perras (Hinterer Markt) ihrer Posten enthoben und der Pflasterzoll abgeschafft. - In Amberg ist Gastwirt Georg Haas alias Schorschl Haas Festwirt auf dem Volksfest. Er betreibt das Riesenfestzelt. - In Nürnberg gibt es das Kabarett Strebel von Hermann Strebel (46) alias Strebala mit der Telefonnummer 28019, das nachmittags ein Familienprogramm anbietet. Durch das Programm führt der Conferencier Rudi Fröhlich mit der Kapelle Ernst Gröschel. Es tritt ua das akrobatische Tanzduett Die 2 Carinas, die Musikakrobaten Wie - Wa, der russische Tenor Alexandroff, Harrys Wunderh und die Humoristin Charlotte Frick auf. - In Nürnberg hat der ehemalige sulzbacher NSDAP Bürgermeister Paul Arendt (37) sein Fachgeschäft für Bekleidung in der Königstrasse 11. - In Regensburg hat das Cafe - Kabarett Von der Tann die Telefonnummer 4363. - In Nürnberg ist die Noris-Garage die Großgarage am Bahnhof in der Kopernikusstrasse 6 - 8 mit der Telefonnummer 41496 und mit Reparaturwerkstätte, Reifenhandel und Tankstelle.Prinzessin Elisabeth Maria von Wittelsbach Bayern (St) (26), die Tochter von Prinz Alfons von Wittelsbach Bayern (St) (++)  und Prinzessin Louise Victoire d’Orléans. (St) (70), heiratet Franz Josef von Kagenack (50), der 2 Jahre später stirbt. - In Nürnberg wird die Fränkische Gewerbebank EGmbH in Volksbank Nürnberg umbenannt. - In Ansbach werden aus der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum mindestens 500 Patienten in die als psychiatrische Anstalten getarnten Mordanstalten Sonnenstein und Hartheim verschleppt und dort vergast. - In Parsberg werden im Müttererholungsheim die zwangsweise eingelieferten Prostituierten entlassen. - In Fürth wird der Bunker Birkenstrasse von der fürther Baufirma Hans Röllinger fertiggestellt. - Die Ehefrau des in Regensburg geborenen Hafnermeistersohn und Malers mit Ausstellungsverbot Josef Achmann (55), die münchner Residenztheaterschauspielerin und Leiterin einer privaten Schauspielschule Freiherrentochter Magdalena von Perfall (57), sirbt, woraufhin Josef Achmann (55) nach Schliersee zieht. - In Haimburg ist auf der Burg Haimburg der Rundturm vollständig eingestürzt. - In Nürnberg sind auf Anordnung der NSDAP durch die Polizei seit dem Vorjahr dem Bedarf entsprechend 20 Bordelle alias Sexetablissements eröffnet worden, in denen nach Rasse aussortiert Zwangsprostitution ausgeübt wird. Frauen, die sich weigern kommen weiter in KZs. - In Regensburg feiern Prinzessin Margarethe Klementine von Habsburg Österreich (St) (70) in ihrem Hochzeitskleid mit Perlendiadem alias Perlenkrönchen und mit Perlen Corsagebrosche und dunklem Malteser Ordensband und der in Regensburg geborene Prinz Albert von Thurn und Taxis (St) (73) in historischer dunkelgrüner Militäruniform mit einem einzigen farblich übereinstimmenden Schmuckorden vom Goldenen Vlies mit Smaragden Goldene Hochzeit. Man erstellt das Foto im Vorzimmer zum Silbersalon im Ostflügel des Schlosses St Emmeram in Regensburg, wo man der italienischen Vorfahren gedenkt. Weitere Feierlichkeiten fallen aus. - Weil es in Deutschland jährlich 600.000 Abtreibungen gibt und Männer durch den Kriegsdienst fehlen, sollen auch ledige Frauen rassereinen Nachwuchs gebären, wofür  laut Heinrich Himmler (--) die NS Organisation Lebensborn dient. - In Greding gibt es eine Reichsautobahnstrassenmeisterei. - In Neumarkt ist Johann Baptist Dotzer (--) NSDAP Bürgermeister und zweiter NSDAP Bürgermeister ist Thomas Rössert (--). Es gibt ein Landratsamt, ein Amtsgericht, ein Gremium der IHK Regensburg, ein Postamt, ein Telegrafenamt, ein Fernsprechamt für Telefonie, einen Hafen, ein Finanzamt, ein Brandversicherungsamt, ein Arbeitsgericht, ein Eichamt, ein Arbeitsamt, ein Messungsamt, ein Forstamt und ein Zollamt, die Dietrich-Eckart-Oberschule, eine Musikschule, eine städtische Mädchenoberschule, eine Landwirtschaftschule und eine Berufsschule. Das städtische Krankenhaus führen xxx Krauss (--) und Otto Richter (--). Es gibt die Hotels und Gasthäuser Bahnhofshotel von G Stubenvoll NEUMARKT 16, Zur blauen Traube von J Knipfer NEUMARKT 21, Zum deutschen Kaiser von G Forster, Friedensburg von W Frauenknecht, Zur goldenen Gans von Richard Fiehl NEUMARKT 90, Zum goldenen Löwen von M Mayer NEUMARKT 243, Zum Hechten von xxx Fuchs, Zur Klosterbräu von F Seitz NEUMARKT 210, Kurhotel von A Kramer NEUMARKT 2, Zum Lamm von Michael Stepper, Lehmeier NEUMARKT 154, Zur Linde von xxx Gebhardt, Zum Löwenbräu Geschwister Meier, Zum Prinsterbräu von Franz Pröbster NEUMARKT 128, Rackl von Gebrüder Ehrsperger NEUMARKT 221, Zum Schwan von K Knipfer NEUMARKT 192, Zum schwarzen Bären von Georg Gösswein NEUMARKT 82, Zum Schweningerhof von E Hirschmann, Sterngarten von J Kienlein, Zum Stern von Johann Müller NEUMARKT 232 Zum Türken von Michael Ehrsberger und das Hotel Wunder, die Kaffeehäuser, Kaffeehaus Kainz und Kaffeehaus Kakadu, die drei als Firmen eingetragenen Bierbrauereien Franz Xaver Glossner NEUMARKT 11, Gebrüder Ehrnsperger NEUMARKT 27 und Ludwig Ehrnsperger NEUMARKT 159, aber auch auswärtige Bierhandlungen der fürther Geismann AG, der fürther Humbser AG, der nürnberg Tucher AG und der beilngrieser Prinstner Brauerei, den Edelsteinhändler alias Juwelier Josef Zeininger, die drei Druckereien, Filiale Gauverlag Bayerische Ostmark GmbH NEUMARKT 31, Georg Schlierf NEUMARKT 219 und V Vogt NEUMARKT 120, die drei Buchhandlungen Josef Boegl NEUMARKT 157, Franz Emig und JB Grunner, die Fahrradfabrik Express-Werke AG NEUMARKT 19, die Fahrradhandlungen Johann Gebhard, Jakob Kistner, Joseph Rackl, J Riemer und Johann Uebler, die Automobilfahrschulen Fr Bindl NEUMARKT 194 und Ad Konstantin NEUMARKT 229, die Feinkosthandlung H Gmelch NEUMARKT 188 und Johann Wolter, den Automobilhändler Auto-Haus Josef Koller NEUMARKT 216, die Automobilreparaturwerkstätten Franz Bindl NEUMARKT 194 undHans Ochsenkühn NEUMARKT 256, die Lebkuchenfabrik Konrad Wittmann NEUMARKT 130, die Fotografen Xaver Hailer NEUMARKT 177 und Hans Stegmeier NEUMARKT 103. - In Pölling gibt es die Gasthöfe, Distler, Feihl und Schreiber, den Darlehenskassenverein eGmuH Pölling und eine Hebamme, Kunigunde Maier (--) mit der Telefonnumer NEUMARKT 249. Die Gemeinde verleiht Dampfdreschmaschinen. - In Heng gibt es die Gasthöfe, Inzenhofer in Köstlbach, Kraus und Rupp und den Darlehenskassenverein eGmuH Heng. - In Freystadt ist Xaver Schreyer (--) NSDAP Bürgermeister. Es gibt die Bezirkssparkasse Freystadt mit der Telefonnummer FREYSTADT 23 und den Spar- und Darlehenskassenverein eGmuH Freystadt, das Automobilfuhrunternehmen J Schiebel mit der Telefonnummer FREYSTADT 15 und den Mechaniker L Schielein FREYSTADT 18 und die Gasthöfe Betz, Dürr, Engl, Zur Goldenen Gans von Thomas Pietsch  (--), Iberler FREYSTADT 19, Pitsch, Schregl und Schleicher. Es gibt den Fotograf Joseph März (--) , den Uhrmacher A Geisenhof (--), den Fahrradhändler Ignaz Karl (--), eine Wehage Filiale, ein Einheitspreisgeschäft aus Wendelstein, den Apotheker Hans Stang (--) FREYSTADT 19 und das städtische Krankenhaus mit Direktor xxx Schmitt (--). - In Kastl gibt es einen Bahnhof an der Eisenbahnstrecke Amberg~Kastl~Lauterhofen. Nach  Neumarkt fährt ein postautomobil Kraftomnibus. Es gibt eine Filiale der Bezirkssparkasse und der Spar und Darlehnkasse EgmuH, die Gasthöfe Zum Bären von xxx Looshorn, Forsthof von Franz Ruder, Zum goldenen Kreuz von Franz Zimmermann KASTL 20, Zum goldenen Ochsen von H Heigl, Zum grünen Kranz von xxx Renner KASTL 11, Zur Klosterschmiede von H Neumüller, Zum Löwen von Josef Niebler, Zur Post von A Hammer und Zimmermann. - In Deining hat der automobile Fuhrunternehmer Brüderlein die Telefonnummer DEINING 6. Es gibt den Spar- und Darlehnskassenverin eGmuh Deining, die Brauerei Anna Beinhard, die Gasthöfe Bahnhofsrestaurant, Dotzauer, Feinl mit der Telefonnummer DEINING 13, Zur Schlossbrauerei von Joseph Breu DEINING 10 und Sichert. - In Hohenschambach gibt es die Gasthöfe Goss und Scherübl., eine Spar- und Darlehnskasse eGmuH Hohenschambach und noch einen Schmied Ludwig Hofmeier (--) und einen Stellmacher Georg Wittl (--). Zum Zug muss man 6 km nach Laaber, zum Postamt und Telegrafenamt nach Deuerling und zum Telefon bzw Fernsprechamt nach Hemau. - In Hohenburg gibt es die Spar- und Darlehnskasse cGmuH Hohenburg, die Gasthäuser Zur alten Post von Josef Kramer (--) HOHENBURG 2, Zum goldenen Kreuz von M Lautenschlager, Zum Pfälzer Hof von J Forster und Zum Schwan von J Kützinger (--).  ein Elektrizitätswerk von Josef Braun, die drei Fahradhandlungen von K Geissl, Michael Metzger und Johann Stöckl, die Limonadenfabrik von Josef Schmaderer (--), die Bierbrauerein Donhauser HOHENBURG 7. Die Reichsbahn bedient mit ihren Kraftwagen alias Automobilen die Strecke Amberg~Hohenburg~Schmidtmühlen und die Reichspost die beiden Strecken Amberg~Hohenburg und Hohenburg~Velburg~Parsberg. - In Berching ist Willibald Fritz (--) NSDAP Bürgermeister. Es gibt die Bierbrauereien Dallmeyr, Neumeyer, Schuller, Hans Zimmermann BERCHING 27, Joseph Zimmermann und Christian Zrenner BERCHING 52, eine Filiale der Bezirkssparkasse Beilngries BERCHING 42 und die Spar- und Darlehenskasse eGmuH Berching, den Uhrmacher Wihelm Biller (--), eine Zeichenschule und eine Gewerbliche Fortbildungsschule. - Parsberg hat ein Postamt, ein Fernmeldeamt für Telefonie, eine Telegrafenstation, ein Forstamt, die Buchdruckerei Bermüller, die drei Bierbrauereien Diepold, Ferstl mit der Telefonnummer PARSBERG 622 und Wally Pöppel, die Sparkasse Parsberg PARSBERG 655, die Gasthäuser Bahnhofsrestaurant von A Knauer PARSBERG 623, Eibl PARSBERG 642, A Hierl, Mosner PARSBERG 612 und Zum schwarzen Bären von J Ferstl PARSBERG 640. Fritz Wirthmann (--) betreibt eine Spedition mit Automobilen PARSBERG 623. A Gottsauner (--) ist Uhrmacher. - In Allersberg gibt es ein Postamt, eine Telegrafenstation, ein Fernsprechamt für die Telefonie und ein Forstamt, die zwei Bierbrauereien Stefan Gerngross und Ferdinand Rehm und die Christbaumschmuckfabrik J Gilardi ALLERSBERG 2 eine Filiale der Bezirkssparkasse Hiltpoltstein 30 km südlich von Nürnberg, die Spar- und Darlehnskasse dGmuH Allersberg ALLERSBERG 5., die Gasthäuser Bahnofsrestaurant von Marie Beck, Bögel, Zu den drei Mohren von Xaver Böllet, Gerngross, Zur goldenen Sonne von Johann Brandl ALLERSBERG 15, Zum grünen Baum von xxx Disteler, Kreutzer, Zur Post, Rehm, Zum roten Ochsen von xxx Pinzel, Schroll und Zum schwarzen Adler von A Scheuerer ALLERSBERG 21. xxx Bachinger (--), Konrad Brenner, Josef Dirsch ALLERSBERG 19, Joseph Leitner ALLERSBERG 27, Möller ALLERSBERG 20, der auch Automobilhändler ist, Josef Odorfer ALLERSBERG 29 und Schlierf ALLERSBERG 22 betreiben automobile Speditionen. - In Altdorf gibt es die Bierbrauerei Auer ALTDORF 37 und Leonhard Friedrich ALTDORF 65, die Fahrradhandlungen A Uth und Ferdinand Vestner, eine Filiale der Bayerischen Hypothekenbank und Wechselbank ALTDORF 29, die Bezirkssparkasse Altdorf ALTDORF 27 und die Volksbank Altdorf eGmbH, die Hotels und Gasthäuser Zum Goldenen Anker von Georg Eckstein ALTDORF 74, Zum goldenen Hirsch von Ulrich Maul ALTDORF 73, Zum goldenen Ochsen von M Bräunlein ALTDORF 96, Nürnberger Hof von J Waller, Zur Post von H Feuerlein, Prethalmühle von E Baltzer ALTDORF 20, Zum roten Ross von Stefan Riedner ALTDORF 19, Zum schwarzen Bären von Th Lobinger ALTDORF 48 und Zur Sonne von K Roth, die Automobilhändler Hans Fleischmann ALTDORF 60 und Walter Fleischmann ALTDORF 75 und die altdorfer Tageszeitung Der Bote von Altdorf und Umgebung ALTDORF 26. - In Beilngries ist J Sammüler NSDAP Bürgermeister und xxx Schneider zweiter Bürgermeister. Es gibt ein Landratsamt, ein Amtsgericht, ein Postamt, ein Telegrafenamt, ein Fernsprechamt für Telefonie, ein Finanzamt, ein Forstamt, eine Zollaussenstelle, eine landwirtschaftliche Ausstenstelle, die Kreisbauernschaft, Kanaleinnehmerei und ein staatliches Gesundheitsamt. H Pfeufer (--) leitet das städtische Krankenhaus. Es gibt die Bierbrauerein Franz Fuchs BEILNGRIES 43, Prinstner BEILNGRIES 11 Franz Schattenhofer BEILNGRIES 19 und Wagner BEILNGRIES 29, die Gasthäuser Bahnhof-Hotel von Hermann Unterstöger BEILNGRIES 52, Brändl, Batz von J Walthierer BEILNGRIES 2, Zum deutschen Hof BEILNGRIES 52, Franz Fuchs, Zur Gans von Michael Leidl, Zum goldenen Hahn von Franz Schattenhofer BEILNGRIES 19, Zur Krone der Witwe xxx Bauer, Mauth von Johann Tischner, Zum Ludwigskanal von Alban Sedlmeier, Zur Post von J Dallmayr BEILNGRIES 9, Wagner BEILNGRIES 29, Walthierer BEILNGRIES 3 und Zimmermann von Xaver Liebig BEILNGRIES 58, eine Filiale der Bayerischen Hypotheken und Wechselbank AG BEILNGRIES 39, die Bezirkssparkasse Beilngries BEILNGRIES 42 und den Spar und Darlehnskassenverein eGmuH BEILNGRIES 76, die Automobilwerkstätten Ludwig Adam BEILNGRIES 65, Hans Sillner BEILNGRIES 216 und L Sillner BEILNGRIES 31, den Pferdezucht-Verein und den Pferdehändler X Schreyer BEILNGRIES 70 und ein Büro der Tageszeitung Bayerische Ostmark. - In Mühlhausen gibt es die Bierbrauerei Max Bender SULZBÜRG 4 und die fürther Bronzefarbenfabrik Ekart SULZBÜRG 19, die Gasthäuser Lederer und Pfindel. den Spar und Darlehnskassenverein Mühlhausen SULZBÜRG 19. - In Sulzbürg gibt es ein Postamt, eine Telegrafenamt und ein Fernsprechamt für Telefonie, einen Bahnhof der Eisenbahnstrecke Greiselbach~Freystadt, die Gasthäuser Lachner und Zur Post von Anna Fuchs, Sitzmann und Worfler SULZBÜRG 8, den Spar- und Darlehnskassenverein eGmuH Sulzbürg SULZBÜRG 13 und den Uhrmacher Johann Nunner. - In Lauterhofen gibt es ein Postamt, eine Telegrafenamt und ein Fernsprechamt für Telefonie, einen Bahnhof der Eisenbahnstrecke Amberg~Kastl~Lauterhofen, den Spar- und Darlehenskassenverein Lauterhofen, die Filiale der städtischen Sparkasse Neumarkt LAUTERHOFEN 31, die Bierbrauereien L Ehrnsperger, Ludwig Gehr LAUTERHOFEN 2 und die Gesellschaftsbrauerei LAUTERHOFEN 30, die Gasthäuser Ludwig Gehr , Hoffmann, Zur Krone von Joseph Ehrensberger LAUTERHOFEN 6, Meier J, Neuwirt von Xaver Ehrnsberger LAUTERHOFEN 10 und Niebler, die Restaurationen  Bahnhofsgaststätte von Ludwig Ehrnsberg, Franz Ehrnsberger, Michael Kölbl, Xaver Niebler, Leonhard Stepper und Weber. - In Hemau gibt es ein Postamt, eine Telegrafenamt und ein Fernsprechamt für Telefonie und ein Amtsgericht. Ein automobiler Postomnibus fährt die 7 km zum Bahnhof Beratzhausen, das Bezirkskrankenhaus wird von xxx Herrmann geleitet. Es gibt eine Filiale der Bayerischen Hypotheken und Wechselbank HEMAU 450, die Bezirkssparkasse Hemau HEMAU 407 und die Spar- und Darlehenskasse eGmuH Hemau, die Buchdruckerei Johann Scheck HEMAU 434, die Bierbrauerei Johann Donhauser HEMAU 431, die Gasthäuser Johann Donhauser, Georg Engel HEMAU 422, Anton Ferstl, Zum goldenen Engel von W Bauer HEMAU 413, Zum goldenen Lamm von Max Günter, Zur Post von Johann Eibl HEMAU 443, Ludwig Radlmeier und Zum Tannenbaum von K Leibl. Die Geschwister Gailer betreiben ein Juweliergeschäft. Automobilhändler  mit Reparaturwerkstatt sind H Börschlein HEMAU 423 und Michael Prock HEMAU 424. - In Nürnberg ist Willy Liebel (43) NSDAP Oberbürgermeister und Werner Eickemeyer (--) NSDAP Bürgermeister. - In Velburg ist xxx Götz (--) NSDAP Bürgermeister. Es gibt es ein Postamt, eine Telegrafenamt und ein Fernsprechamt für Telefonie und die Fortbildungsschule. Ein automobiler Postomnibus fährt nach Parsberg. Es gibt die Bierbrauerei Joseph Glossner, die Gasthäuser Zur blauen Traube von xxx Mally, Zum Hirschen von W Forster, Klier, Zum Löwen von Xaver Glossner VELBURG 4, Neuhaus von Georg Edenharter VELBURG 16, Zur Post von J Glossner, Zum roten Rössl von xxx Hofmann, Zum schwarzen Bären von Babette Zimmermann, Seitz VELBURG 23, Zum Walfisch von A Hoffmann, Zum weißen Hahn von A Engl, Zum weissen Rössl von J Hofmann. Es gibt die Filiale der Bezirkssparkasse Hemau VELBURG 13 und die Spar- und Darlehnskasse eGmuH. - Im Adressbuch Das Deutsche Reichs-Adressbuch für Industrie, Gewerbe und Handel werden keine NSDAP Parteiorganisationen aufgeführt.

1939 Wetter: Bilderbuchsommer. Kalter Jahresanfang. Kartoffelkäfersuche per Hand. Strenger Winter zu Weihnachten führt einzeln zu Schulausfall. Tornado in der Schweiz. Adolf Hitler (50) beobachtet auf dem Obersalzberg ein Polarlicht. - Kriegsbeginn. Überfall auf Polen. Hitler gibt vor zurückzuschlagen. - Regensburg hat 95.631 Einwohner, Amberg hat 31.699 Einwohner, Sulzbach-Rosenberg hat 11.501 Einwohner und Neumarkt hat 10.555 Einwohner. - In Neumarkt wandert der jüdische neumarkter Kaufmann Adolf Rindsberg (44) nach England aus. - In Nürnberg wird wegen des Kriegsbeginns der NSDAP Reichsparteitag abgesagt. - In Amberg wird der Oberweichenwärtersohn, Lehrer, begeisterte Flieger und amberger NSDAP Oberbürgermeister Josef Filbig (48) eingezogen und vom aus Hahnbach stammenden NSDAP Juristen Sebastian Regler (55) vertreten. Sein Stammlokal Oberpfälzer Hof alias Filbighaus Bahnhofstrasse 20 (20 15) Wöhrl ist die beliebteste NS Lokalität. - In Amberg leben 16 Juden. - In Neumarkt feiern 600 Neumarkter im Glossnerkeller, ehemals Rösslwirtskeller in Höhenberg im Tal. - Der abgedankte bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (70) geht nach Florenz ins Exil. - In Nürnberg erschießt sich der in Nürnberg geborener Bankangstellte und Kaufmann und Adjutant des Gauleiters Mittelfranken Hanns König (35) Wodanstrasse 81. - In Nürnberg sind 12.623 Personenkraftwagen angemeldet. - In Nürnberg gibt es 30 tödliche Verkehrsunfälle. - In Nürnberg wird insgesamt nur 1 einzige Strafanzeige und diese wegen Unterstützungsbetrug erstattet. - Großbritannien verbietet jüdische Emigration nach Palästina. - In Nürnberg wird der Umzug des Nürnberger Tiergartens vom Reichsparteitagsgelände an den Schmausenbuck beendet, die Gebäude sind mit Stroh und Schilf gedeckt. - In Fürth wird der NSDAP Oberbürgermeister Franz Jakob (46) nach internen Ermittlungen wegen persönlicher Bereicherung auf Kosten der NSDAP nach Westpreußen versetzt und durch den in Weiden geborenen NSDAP Jurist Karl Häupler (33) ersetzt. - Eine Verschärfung des HJ Hitlerjugendgesetzes entzieht alle 10 Jährigen der elterlichen Fürsorge. - Die in Neumarkt geborene Darstellerin Käthe Dorsch (49) ist Hauptdarstellerin im Kriminalfilm Morgen werde ich verhaftet und spielt zusammen mit Paul Hörbiger (45) im Film Mutterliebe. - In Deutschland gibt es mehr als 12 Millionen Volksempfänger alias Radios. - Das NSDAP Mitglied und homosexueller vierter deutsche Kaisersohn August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (52) alias Auwi wird Obergruppenführer alias General in der SA. - Der Wehrmachtoberst und fünftgeborene deutsche Kaisersohn Oskar von Zollern Preußen (St) (51) wird Infanterieregimentskommandeut. Sein ältester Sohn Oskar Wilhelm Karl Hans Cuno von Zollern Preußen (St) (24) stirbt als Reserveroberleutnant in Polen. - Der abgedankte bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (70) flieht nach Rom, wo ihn der päpstliche Hausprälat Monsignore Georgio Georg von Wittelsbach Bayern (St) (59) als Mittelsmann des Hochadels im Vatikan empfängt. - Arbeitslosenquote 0,5 %. - In Bayreuth besucht Adolf Hitler (50) eine Richard Wagner Aufführung in Begleitung seiner Schwester Paula Hitler (43), die als Paula Wolf auftritt. Das Festspielhaus ist mit einem riesigen mit Glühlampen bestückten Hakenkreuz geschmückt. Der ganzen Verwandtschaft Adolf Hitlers (50) ist es verboten in die NSDAP einzutreten. - In Bayreuth wird die Aufführung der Wagneroper Parsifal, in der einer der Hauptcharaktere am Ende stirbt und während die ersten Kriegsgefallenen zurückgebracht werden, vom Propagandaministerium ohne Angabe von Gründen verboten. - In Amberg rückt das 41. Infanterieregiment aus der Kaiser-Wilhlem-Kaserne am Kaiser-Wilhelm-Ring 23 zu Herbstmanövern an die polnische Grenze aus. - In Amberg ist die Amberg-Sulzbacher Zeitung mit Hakenkreuz im Titel die gauamtliche und einzige Tageszeitung des Eisenkreises Amberg-Sulzbach in der bayerischen Ostmark mit Hauptstadt Regensburg. - In Regensburg kommt der 7. Jahrgang der Tageszeitung Bayerische Ostmark mit Hakrenkreuz im Titel als Tageszeitung für Regensburg und als amtliches Organ der NSDAP und sämtlicher Staats- und Gemeindebehörden heraus. - Der Hitler-Stalin-Pakt alias Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt stürzt die deutsche und die bayerisch KPD in eine Sinnkrise, da einer ihrer politischen Gegner nun ihr Verbündeter ist. - In Nürnberg verkauft der jüdische nürnberger Kaufhaus-Inhaber Salman Schocken (--) seinen Konzern an die nationalsozialistisch geführte Deutsche Bank. Das Kaufhaus Schocken am Aufseßplatz wird in Merkur umbenannt. Für die Nürnberger bleibt es das Kaufhaus Schocken. - Der homosexuelle Hubertus von Sachsen Coburg und Gotha (St) (30) tritt der NSDAP bei. - In Erlangen leben 20 Juden. - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft eine Karnevalsveranstaltung im Kollosseum am Maxtor beim Mitglied Alwin Lutz. - Der in Nürnberg geborene Jurist Georg Kiessel (33) wird NS Gauwirtschaftsberater für Franken (+19 50hingerichtet). - In Deutschland werden die Betriebe aller Juden zwangsgeschlossen und ihnen praktisch alle Berufe verboten. Sie müssen alle Wertgegenstände zu Niedrigpreisen abgeben und verlieren alle Renten-, Pensions- und Versicherungsansprüche. - Der in Fürth geborene Gefängnisoberverwaltersohn und Bankkaufmann Albert Forster (37) wird Reichsstatthalter in Danzig. - In Eichstätt wird das OFLAG VII B alias Offiziersgefangenenlager Kipfenberger Strasse 3 in der ehemaligen Jägerkaserne unter Lagerkommandant Oberst von Poschinger eröffnet und polnische Offiziere untergebracht, denen eine Ordonanz zusteht. Sie erhalten gelegentlich Ausgang auf Ehrenwort, wobei sie eine Erkennungsmarke und eine Kennkarte mitführen müssen. Danach kommen verschiedenste Nationalitäten. - Der in Neumarkt geborene jüdische Kunstmaler, Innenarchitekt und Filmarchitekt August Rinaldi alias August Goldschmidt (56) wandert als arbeitsloser nürnberger Maler über Rotterdam in die USA aus. - In Rothenburg wird der Schauspieler Heinz Rühmann (37) während Filmaufnahmen angezeigt Lebensmittel, die nur auf Lebensmittelmarken bezogen werden dürfen, in größeren Mengen aufgekauft zu haben. Es wird aber nur die Metzgermeisterehefrau Koch verurteilt, weil sie an die Filmleute Wurstwaren ohne Marken abgegeben hat. - Der in Regensburg geborene Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) (46) wird zum Wehrdienst eingezogen. - In Amberg versuchen zwei Berufsschüler und Hitlerjugendmitglieder nach Radio Moskau Sendungen eine kommunistische Jugenduntergrundgruppe zu gründen und Plakate zu verteilen, werden verraten und nach Regensburg ins Gerichtsgefängnis gebracht. - Die SA Standarten 26 (Neumarkt), 521 (Weiden) und 6 (Amberg) werden zusammengelegt. - In Nürnberg emigriert der in Nürnberg geborene jüdische Physiker Dr Justin Weinschenk nach Palästina und ist in einem Brief an den nürnberger Rabbi Dr Arnold Abraham Klein astonished by the multiformity of the Jewish people an Jewish race und kann keine racial similiarity in der Bevölkerung erkennen. - In Nürnberg wird der jüdische Hopfengroßhandel Paul Strauss zu Gruber & Breitschaft arisiert und Paul Strauß jun emigriert mit seiner Mutter nach England. Der Vater Paul Strauss sen (60) flieht nach Brüssel und wird verschleppt. - In Deutschland ist der erste düsenbetriebene Flug He 178 erfolgreich. - In Nürnberg hat der Konzertsaal mit zwei Emporen Kolosseum am Maxtor die Telefonnummer 52987. - In Regensburg müssen 59 jüdische Familien ihre Radiogeräte abgeben und danach ihre Telefone. Schokolade und Lebkuchen werden verboten. - In Nürnberg wird der in der SS untragbar gewordene artelshofener Gutsbesitzersohn Freiherr Wilhelm von Holzschuher (46) in das Hauptamt Ordnungspolizei beim Reichsführer SS strafversetzt. - Adolf Wagner (49) wird Reichsverteidigungskommissar für die Wehrkreise Nürnberg und München. Er residiert in der Kaulbach-Villa mit eigenem Festsaal in München. - In Nürnberg werden die beiden jüdischen Teilhaber Lang und Wohl an den Vereinigten Margarine-Werken Klingenhofstrasse 52 mit dem Produkt Resi Schmelz gezwungen an die Nürnberger Nährmittelwerke und Theodor Wolf GmbH zu verkaufen. - In Ansbach sind die Holzwarenfabrik Louis Schmetzer & Co und der Kunststoffhersteller Oechsler AG die einzigen Großbetriebe mit mehr als 500 Beschäftigten. - In Fürth arisiert der fürther Gastwirtssohn und fürther NSDAP Kreisamtsleiter für Handel und Handwerk Hans Sandreuter (46) unter vielen anderen die viertgrößte und jüdische Brauerei Bergbräu der Familie Mailaender zu 10 % des Marktwertes an seinen Stadtratsfreund und fürther Großunternehmer Gustav Schickedanz (42). Hans Sandreuter (46) wird wegen persönlicher Bereicherung verhaftet und droht nach seiner Entlassung sogar noch den nürnberger Polizeipräsidenten feuern zu lassen. - Die BDM Führerin Franken Gräfin Clementine zu Castell-Rüdenhausen (27) heiratet den NSDAP Chefredakteur Jugendzeitschriften Wilhelm Utermann (27). - In Stein wird das Faberschloss von der Wehrmacht beschlagnahmt. - Grafentochter Irmengard von Faber Castell (St) (35) lässt sich von Friedrich Wilhelm Hornstein (44) scheiden. - In Ansbach meldet NSDAP Kreisleiter Richard Hänel (44) judenfrei. - Der in Schwarzenfeld geborene münchner Lebensmittelhändlersohn Dr Franz Hayler (39) wird SS Oberführer und Mitglied des Aufsichtsrats der Lebensversicherungs-Gesellschaft, Berlin, und der Industriebank, Berlin, Leiter der Fachgruppe Nahrungs- und Genußmittel der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel (Berlin), Leiter des Reichsverbands der gewerblichen Berufsgenossenschaften (Berlin), Leiter der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel (Berlin), Leiter der Wirtschaftsgruppe Gemeinschaftseinkauf (Berlin), Mitglied des Beirats der Deutschen Gruppe der Internationalen Handelskammer (Berlin), Vorstand des Reichsinstituts für Berufsausbildung, Zweiter Stellvertreter des Vorsitzenden des Gemeinschaftswerks der DAF, Mitglied des Landesausschusses für Bayern der Dresdner Bank, München, Mitglied des Werberats der Deutschen Wirtschaft (Berlin), Mitglied der Zulassungsstelle für Wertpapiere an der Bayerischen Börse in München. - In Freystadt ist der Sportplatz des TV Freystadt in ein RAD alias Reichsarbeitsdienst Lager umfunktioniert. - In Franken gibt es 20 Amateurkurzwellenfunklizenzen. - In Nürnberg gibt es 40 Bader. - In Nürnberg gibt es 11 Eisdielen. - In Freystadt ist Lorenz Thumann NSDAP Ortsgruppenleiter. - In Petzkofen schimpft die Wirtin Maria Mayer Hitler ist ein Halunke, Hammel und wortbrüchiger Mensch vor ihrem Weißbierlieferantenehepaar Mundani, dessen Schwiegersohn Unteroffizier Kurt Meyer den Vorfall seinem Vorgesetzten meldet, wird von der regensburger Gestapo, Minoritenweg 1, verhaftet und in Nürnberg nach dem Heimtückegesetz zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. - In Regensburg kommen 13 ins polnische KZ Zbaszyn deportierte regensburger Juden nach 4 Monaten Lagerhaft zurück. - In Nürnberg gibt es 11.470 Personenkraftwagen. - In Forth bestellt Bürgermeister und NSDAP Ortsgruppenleiter Fink den SPD Anhänger und Dorfschmied Peter Dietrich wegen Parteibeschimpfungen ins Bürgermeisteramt und verprügelt ihn. Anschließend kommt die Gestapo und verschleppt Peter Dietrich in ein Lager und foltert ihn. Peter Dietrich kommt nach langer Zeit mit ausgeschlagenen Zähnen zurück. - In Erlangen wird der ehemalige Bürgermeister und NSDAP Märzgefallener alias Kappputschteilnehmer Flierl kommissarischer Landesplaner und Geschäftsführer der Landesplanungsgemeinschaft Bayern. - In Parsberg wird das Bezirksamt zum Landratsamt des Landkreises. - In Erlangen gibt es 807 Studenten. - In Postbauer Wurzhof wird die stillgelegte rummelsberger Erziehungsanstalt als Arbeitsheim für arbeitsfähige geistig Behinderte, die in der Sandgrube am Dilberg oder in der lokalen Landwirtschaft arbeiten, genutzt. - Alle bisher verschonten weiblichen Arbeitskräfte im Alter von 18 bis 25 Jahren werden durch den Reichsarbeitsdienst RAD eingezogen und in Behörden, Krankenhäusern und Betrieben eingesetzt. RAD Männer sind direkt der Wehrmacht für Instandsetzung und Flugabwehrgeschütze unterstellt. - Der in Bamberg geborene bayerische Ministerpräsidentenenkel und Schlossbesitzer in Böhmen Graf Clemens von Podewils-Dürniz (34) wird Kriegsberichterstatter in Russland, Italien und Frankreich. - In Nürnberg Dutzendteich ist die Baugrube des Deutschen Stadions in Form eines Hufeisens durch die entjudete Baufirma Hoch-Tief mit einer Tiefe von zehn Metern fertiggestellt. Die auf die nürnberger Kaiserburg ausgerichtete Große Strasse auf 60.000 Granitplatten ist fertiggestellt, wird aber niemals als Paradestrasse genutzt. - In Nürnberg Dutzendteich ist das Kriegsgefangenenlager auf dem Reichsparteitagsgelände durch den Bahnhof Märzfeld (20 16 Langwasser) an das Schienennetz angeschlossen. - In Nürnberg vertreibt der NSDAP Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (54) den eigensinnigen Leiter der Städtischen Bühnen Nürnberg am Frauentorgraben Johannes Maurach (46) und ersetzt ihn durch Wilhelm Hanke (37). - In Bayreuth besucht Adolf Hitler (50) das Reichshof Kino am Marktplatz. - In Hilpoltstein ist die Judentafel in der Solarer Strasse Treffpunkt für die NSDAP Kundgebung. Der hilpoltsteiner NSDAP Kreisleiter ist Karl Minnameyer (48) wohnt in Georgensgmünd in der Peinfelder Strasse 98,. - In Nürnberg ist die Hauptgeschäftsstelle Fränkische Tageszeitung als amtliches NSDAP Organ in der Pfannenschmiedsgasse 19 mit der Telefonnummer 27257. - In Nürnberg befindet sich die NSDAP Gauleitung Franken alias Braune Haus am Schlageterplatz 5 alias Marienstrasse 11 mit der Telefonnummer 22081. - Aus dem Bezirksamt Hilpoltstein wird der Landkreis Hilpoltstein. - In 3 der 40 großdeutschen Gaue sind adelige Frauen Gaufrauenschaftsleiterinnen. Frau von Baltz in Baden, Frau von Hoffmann in Köln und Frau von Wolff in Mecklenburg. - In Nürnberg ist Hanns Günther von Obernitz (40) SA Führer der Gauleitung Franken. - In Nürnberg wird der SS Hauptsturmführer und Kriminalkommissar der Staatspolizei Luitpold Kuhn als Leiter an die Abteilung IV a I (innerpolitische Angelegenheiten, insbesondere Kampf gegen den Kommunismus) nach Regensburg versetzt. - Gräfin Irene von Schönborn Wiesentheid (St) (38) heiratet den in Amorbach geborenen Rennfahrer Hermann von Leinungen Leiningen (Sr ) (--). - In deutschen Telefonbüchern werden Fernsprechteilnehmer mit nichtjüdischen Vornamen zusätzlich mit den Vornamen Sara oder Israel gekennzeichnet. - Der in Regensburg geborene hervorragend vernetzte begeisterte Hitler-Anhänger Schriftsteller und Dichter Georg Britting (48) wird wegen unerwünschter Artikel gerügt und verfasst danach in polnischen NS Organen (20 00 Büste in der bayerischen Ruhmeshalle). - Der sechsfache Vater Fürst Carl von Castell Castell (St) (42) beendet sein Amt als SA Reiterführer Franken. Fast alle Mitglieder der Reiter SA werden in die Wehrmacht und dort in Kavallerieeinheiten eingegliedert. - Der in München geborene in Regensburg aufgewachsene regensburger Torwart Hans Jakob (31) bestreitet das letzte seiner 38 Länderspiele. - In Regensburg gibt es 35 NSDAP Ortsgruppen und zwei SS Standarten. - Der in Heideck geborene Elektrotechnikfernstudent und RAD Mitglied Richard Stücklen (23) wird Mitglied der NSDAP (19 79 CSU Bundestagspräsident). - In Nürnberg wird der Flughafen Nürnberg Fürth in einen militärischen Fliegerhorst umfunktioniert. Der zivile Luftverkehr wird eingestellt. - Der in Regensburg geborene ehemalige erlanger Jurastudent und Jurist Philipp Held (28) wird Mitglied der NSDAP (19 72 stellvertretender bayerischer CSU Ministerpräsident). - In Neumarkt wird das von der Öffentlichkeit abgeriegelte Kloster St Joseph in ein Militärlazarett umgewandelt. Zu den Ordensschwestern kommen Rotkreuzschwestern hinzu. - Der in Nürnberg geborene erlanger Jurist, SS Mitglied, Streicher Stellvertreter, Gestapo Mitglied und Fuldkonzern Aufsichtsrat Georg Kiessel (32) wird Gauwirtschaftsberater im Gau Franken. - In Veldenstein kauft Hermann Göring (46) die Burg Veldenstein, auf der er seine Jugend verbracht hat und die der Witwe des Geliebten seiner Mutter gehört, und lässt sie renovieren und die Strasse asphaltieren. Der kleine Ort Neuhaus unterhalb der Burg fordert daraufhin vergeblich sogar ein eigenes Freibad von seinem neuen Burgherrn. - In Ingolstadt wird der Media Markt Gründer Erich Kellerhals geboren. - In Regensburg Prüfening tritt das regensburger Kloster Heilig Kreuz, am Judenstein 10, große Flächen zur Erweiterung an die Bayerische Flugzeugwerke Regensburg GmbH in Prüfening alias Messerschmitt Werke ab. - In Regensburg verkauft Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (72) Schloss Alteglofsheim an einen Pfarrer, das dieser an seine Haushälterin weitergibt. - In Neuburg an der Donau stirbt der in Metz geborene und ehemalig viechtacher NSDAP Kreisleiter Peter Bell (50). - Der in Hersbruck geborene evangelische Oberregierungsratsohn, Arzt und SS Brigadeführer Walter Schultze (45) wird über die T4 Mordaktionen informiert. - Der ansbacher SA, SS und NSDAP Bürgermeister Richard Hänel (44) meldet Ansbach ist judenfrei. - In Nürnberg ist der in Wiesbaden aufgewachsene SS General Hans Döring (38) Leiter des SS Abschnitts IX Nürnberg. - In Nürnberg Langwasser wird der ehemalige frankfurter Polizeipräsident und degradierte SA Standartenführer Reinhard von Westrem zum Gutacker (60) Oflag XIII A Offiziersgefangenlagerkommandant. - In Regensburg stimmt der regensburger Bischof Michael Buchberger (65) in der katholischen regensburger Zeitung Regensburger Bistumsblatt die Bevölkerung propandistisch auf einen gerechten Krieg ein: Der Führer und die Reichsregierung haben alles getan, was mit der Gerechtigkeit und dem Recht und der Ehre unseres Volkes vereinbar ist, um unserem Vaterland den Frieden zu bewahren... Mit Gott für Deutschland! - In Nürnberg wird die Strassenbahn zu einrieb und von nabhängig. - In Nürnberg findet der Tag der deutschen Schwerathletik in der KdF Stadt am Dutzendteich statt, wobei deutsche Meisterschaften in Ringen und Gewichtheben ausgetragen werden. Dazu gibt es Reichswettkämpfe im Judo. Zur Unterhaltung gibt es Rundgewichtsriegen, Rasenkraftsport, Tausziehen und Gewichstwerfen. - In Lauterhofen wird die geschlossene Anstalt Karlshof zum Kriegslazarett umfunktioniert. Die Dillinger Franziskanerinnen werden als Krankenschwestern genutzt. - In Fürth bringt der Quelle-Versand Gründer Gustav Schickedanz (44) mit der Aktienmehrheit der arisierten jüdischen Aktieninhaber 16 seitige Prospekte heraus, in denen wie im Katalog (20 18) die Waren thematisch angeordnet sind. Mindestabnahme ist ein Warenwert von 10 Reichsmark. Ab 20 Reichsmark ist der Versand kostenlos. - Der in Berlin geborene Volkswirt und Führer des HJ Gaues Niederbayern-Oberpfalz Karl Georg Schäfer (39) stirbt in Berlin. - In Neumarkt bringen die Expresswerke ihr 150.000. Fahrzeug heraus. Die Expresswerke haben 240 Mitarbeiter. - Der in Nürnberg geborene Radrennfahrer Georg Umbenhauer (27) wird Sieger der Groß Deutschlandfahrt, allerdings nicht auf einem Express Rennrad, obwohl er auch für die Expresswerke fährt. - In Neumarkt passieren erfolglose Radrennfahrer auf Expressrädern bei der Deutschlandfahrt für Berufsfahrer die Stadt.. -  In Altdorf wohnt der Kaminkehrermeister Hans Dreßler im Feilturm. - In Obertraubling wird der spätere Krones AG Etikettiermaschinenfabriksbesitzer, Schmiedemeistersohn und Messerschmittwerks Lehrling Hermann Kronseder (15) zur Produktion des Jagdflugzeugs Bf 109 eingesetzt. - Prinzessin Elisabeth Maria von Wittelsbach Bayern (St) (26), die Tochter von Prinz Alfons von Wittelsbach Bayern (St) (++) und Prinzessin Louise Victoire d’Orléans. (St) (70), heiratet Franz Josef von Kagenack (50), der 2 Jahre später stirbt. - In Nürnberg zieht die evangelische Innere Mission von der Ebnersgasse 10 in die Schildgasse. - In Neumarkt wird das von weniger als 10 Ordensleuten besetzte Karmelitenkloster von der NSDAP beschlagnahmt und in eine Hitlerschule umfunktioniert. - In Regensburg werden für die Messerschmitt Werke weitere 248 Wohnungen in 20 Vierfamilien- und 21 Achtfamilienhäusern durch die Bayerische Heimstätten GmbH gebaut. - Der in Regensburg in Schloß Regendorf aufgewachsene monarchistische Rechtsanwalt Freiherrnsohn Adolf von Harnier (36), der als Rechtsbeistand für angeklagte Kleriker und jüdische Bankiers auftritt, wird von der Gestapo abgeholt, und 5 Jahre in Untersuchungshaft gehalten. - In Berching heiratet die Braumeistertochter Theresia Fuchs den berchinger Brauersohn Richard Zrenner. - In Holnstein bei Sulzbach kauft Georg Behringer die Brauerei für seinen Sohn Andreas. - In Amberg wird die NS Tageszeitung Amberger Volkszeitung mit der zugekauften Tageszeitung Sulzbach-Rosenberger Zeitung vereinigt und als Amberg-Sulzbacher Zeitung herausgegeben. -  In Regensburg hat der überzeugte rassistische Nationalsozialist und Direktor der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 Dr Paul Reiß (56), der auch Direktor der Anstalt Mainkofen ist, um eine größere Menge wertvoller Zivilkranker unterzubringen, Abgebaute, Stumpfe, Unheilbare, Unreine, Zerreißer und kriminelle Minderwertige auf Stroh gelegt. - In Nürnberg wird das Mars Motorradmodell 121A für 295 Reichsmark angeboten, das mit 125 ccm Hubraum und ohne Schaltung mit Boschzündung eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h hat. - In Neumarkt verkaufen die Expresswerke das 60 ccm 1,2 PS Motorfahrrad Express Saxonette mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h , einen Linzenbau von Fichtel & Sachs, das mindestens 13 deutsche Fahrradfabriken seit dem Vorjahr herstellen. - In Gunzenhausen wird das evangelische Vandsburger Diakonissenhaus Hensoltshöhe mit Rektor Pfarrer Ernst Keupp (--) mit über 750 Diakonissen in ein Kriegslazarett umfunktioniert, wobei zunächst 81 Diakonissen zurückbleiben und der Rest der evangelischen Diakonissen an die Front geschickt werden. - In Nürnberg ist der arisierte deutsche Hercules Fahrradhersteller des nach Amerika geflohenen Karl Marschütz (76) damit konfrontiert, dass seine namensgleiche englische Konkurrenz der Brüder Crane im englischen Birmingham, die Fahrradfabrik Hercules Cycle and Motor Company Ltd in der Coventry Road, zur grössten Fahrradfabrik der Welt geworden ist. - In Nürnberg wird der nürnberger Theaterdirektor Johannes Maurach (56) nach 17 Jahren vom NSDAP Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (54) vertrieben. Er flieht nach Berlin. - In Regensburg veranstaltet das NSKK letztmalig die Bayerische Ostmark Geländefahrt für Automobilisten und Motorrradfahrer. - In Neumarkt bringen die Direktoren Lentz und ...ig der Fahrradfabrik Express das neue Sportmodell 54 außer in grün auch rotemailliert heraus. Leichtmetallfelgen gibt es für 4,00 Reichsmark. Dazu wird ein Modell 54 L für Leichmetall mit Chrom-Molybdän-Stahlrahmen in Blau wie die der Rennmaschine angeboten. Der Express Strassenrennrad Fahrer Reinhold Wendel aus Nürnberg, der zwei Jahre zuvor bei der Tour de France teilgenommen hat, gewinnt das jährliche Strassenrennen Berlin-Neukölln. - In Nürnberg zieht die ehemals jüdische Fahrradfabrik Victoria, die Motorräder herstellt, auf ein riesiges Gelände in Gibitzenhof, wo die Wehrmacht die Führung übernimmt. - In Nürnberg Altenfurt eröffnet die Wehrmacht ein Internierungslager für polnische kriegsgefangene Zivilisten. - In Nürnberg wird die Polizei von der NSDAP angehalten dem Bedarf entsprechend Bordelle alias Sexetablissements zu schaffen. - In Nürnberg wird ein Eilpostwagen alias Postkutsche für 9 Personen aus dem Jahr 18 74 nachgebaut. Er hat zwei Fahrgastbereiche, wiegt 2.500 Kilogramm, ist 12 km/h schnell, wird als Berline mit zwei Coupés bezeichnet und der Kastenaufsatz ist unten abgerundet. - In Allersberg ist die Leonische Waren Fabrik Gilardi des aus Nürnberg stammenden jüdischen Unternehmers Erik Geiershoefer (--) unter der Leitung des stellvertretenden neumarkter NSDAP Kreisleiters (--) xxx arisiert und vom weißenburger Unternehmer Hermann Gutmann (--) in einen Rüstungsbetrieb umgewandelt. - In Deining ist Michael Bayerl (--) Wirt im Gasthaus Zum Ochsenwirt. - In Breitenbrunn Hamberg und Willenhofen schließen sich die Spar- und Darlehenskassenvereine zur Raiffeisenkasse Herrnried-Willenhofen-Hamberg eGmbH später Raiffeisenkasse Willenhofen zusammen. - In Hohenburg ist die gesamte Landschaft bis auf einige Heckenstreifen völlig abgeholzt. - Die in Sicherheit gebrachten Totenkronen des polnischen Königs Alexander dem Jagellionen und seiner Ehefrau der 15 05 verstorbenen polnischen Königin Elisabeth von Habsburg (St) (++), die Schwiegermutter des 15 03 verstorbenen bayerischen Herzog Georg von Wittelsbach Bayern Landshut (St) (++) und des 15 36 verstorbenen Markgraf Albrecht V von Zollern Brandeburg Ansbach Kulmbach (St) (++), dazu Kette, Medaillon, Ring und Sargtisch, die Totenkrone von Königin Barbara Radziwiłł, das Zepter, der Apfel der Macht, drei Ringe, eine Kette und zwei Sargtische werden in Vilnius in der Kathedrale versteckt und erst 20 24 wieder entdeckt.

1938 Wetter: Wärmephase im März. Obsternte schlecht. Kartoffelkäferplage. - Anschluß Österreichs. Das ingolstädter Infanterieregiment 63 zieht überglücklich in Wien ein. - Hohenfels hat 976 Einwohner. - In Freystadt macht der neumarkter Fotograf Max Haller (--) Viehmarkt 7 Aufnahmen vom Reichsarbeitsdienstlager RAD 2/296 Alfred Kindler, benannt nach einem Mitglied eines bewaffneten uniformierten leipziger SA Fahrradtrupps, der bei einer Aktions-Fahrt 19 32 zu einem sozialdemokratischen Arbeiterheim, bei der sie Passanten terrorisierten und mit Reichsbannermitgliedern eine Schießerei begonnen haben, erschossen wurde. Max Haller (--) erstellt mit seinen Fotos Ansichtskarten zur Finanzierung des Lagers und verherrlicht darauf Alfred Kindler (++) als Märthyrer, indem er ihn Blutzeuge der Bewegung nennt. - In Regensburg hetzt der ehemalige Arzt und regensburger NS Bürgermeister Otto Schottenheim (43) in der Reichskristallnacht die Menge auf die Synagoge Am Brixner Hof 2 auf dem Gelände des alten Amtsgerichtsgebäudes abzufackeln. Es sind über 200 NSKK Mitglieder unter Wilhelm Brodmerkel (43) beteiligt. - In Neumarkt wird das Hitlerjugendheim am Schlossweiher eingeweiht. - In Neumarkt erhält der Katechet Franz Meyer ein Schulverbot wegen Kritik an nationalsozialistischen Lehrern. - In Feucht ist die Mitgliedschaft im Jungvolk für alle Jungen ab 10 Jahren Pflicht. - In Nürnberg findet der NSDAP Reichsparteitag Großdeutschland statt, zu dem 428.388 Besucher kommen und die Regensburger Domspatzen singen. Die Zahl der beherbergten Gäste der Stadt beträgt 529.768, davon 60.019 Ausländer mit einem Rückgang von rund 3.000. - In Nürnberg sind 11.568 Personenkraftwagen angemeldet. - In Nürnberg erzwingt der NSDAP Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (53) den Abbruch der nürnberger Hauptsynagoge am Hans-Sachs-Platz bereits Monate vor der Reichskristallnacht. - In Regensburg wird in der Bayerische Flugzeugwerke Regensburg GmbH in Prüfening mit der Produktion des Jagdflugzeugs Messerschmitt Bf 109 begonnen. - In Neumarkt wird das Bekleidungshaus Kraus & Ambach Obere Marktstrasse 47 von Hans Wöhrl übernommen, der die Geschäftsräume als endlich arisiert der Öffentlichkeit anpreist. - In Amberg spricht der amberger NSDAP Oberbürgermeister Josef Filbig (47) kurz vor der Zerstörung der Einrichtung der amberger Synagoge Salzgasse 5 zu seinen SA Leuten. Einen Synagogenteppich stiehlt ein amberger NS Führer. Eine Torarolle wird im Museum versteckt. Die Wohnung des jüdischen Religionslehrers bleibt verschont, da er mit einem der SA Männer befreundet war/ist. - Eichstätt ist judenfrei. - Sulzbach ist judenfrei. - In Sulzbach wird der jüdische Friedhof verwüstet. - In Neumarkt erreicht die Lammsbrauerei 38.000 Hektoliter Bierumsatz. - Der in Fürth geborene Spielwarenunternehmersohn, Ufa-Kulturausschussmitglied und Schauspieler Paul Hartmann (49) ist Darsteller beim NSDAP-Propagandafilm Pour le merite. - In Nürnberg findet ein Christkindelsmarkt statt. - Der bayerische Viehwirtschaftsverband fordert die Ausschaltung nichtarischer Viehhändler. - In Nürnberg ist das Cabaret Wintergarten und die Königin-Bar in der Luitpoldstrasse 3 mit der Telefonnummer 26686 das NSDAP-Vergnügungslokal der Stadt mit einem 2 Meter hohen, mit hunderten Glühbirnen beleuchteten Hakenkreuz über dem Eingangsportal. - In Nürnberg hat das Strassenbahnnetz 136 km. - In Nürnberg sind 1.701 Personen arbeitslos. - In Nürnberg gibt es 70 tödliche Verkehrsunfälle. - In Nürnberg hat das Volksbad 899.012 Besucher. - In Regensburg werden Juden auf den Polizeirevieren am Jakobstor und am Minoritenweg 1 festgehalten, 90 Personen in die NSKK Motorsportschule Irler Höhe von SA Brigadeführer Wilhelm Müller-Seyffert gebracht und mit Sportübungen schikaniert, zu einem Schandmarsch in die Stadt Regensburg gezwungen, wo sie u.a. auf der Maxstrasse bespuckt, geschlagen und auch von Kindern mit Steinen beworfen werden. Der jüdische Rechtsanwaltssohn Paul Oettinger (16) muss das Schild Auszug der Juden tragen. -   In Nürnberg wird die kleinere zweite nürnberger Synagoge Essweinstrasse 7 niedergebrannt. - In Nürnberg wird mit dem Bau des NSDAP Hotels Fränkischer Hof Eilgutstrasse 15 (20 15) Sheraton Hotel begonnen. - Der in Nürnberg geborene jüdische Chemiker Oskar Neumann (49) muss erfahren, dass sein Vater Ignaz Neumann tot in den Strassen Nürnbergs aufgefunden wurde. Er diente in der Wehrmacht, wird ins KZ Tiefenort und KZ Abteroda verschleppt und flüchtet als kommunistischer Publizist in die DDR. - In Fürth unterrichtet der NSDAP Oberbürgermeister Franz Jakob (47) den Feuerwehrkommandanten Johannes Rachfahl über die Absicht viele jüdische Anwesen abzubrennen. Auf die Gefahr eines Infernos für alle angrenzenden Häuser in der die Stadt in Ermangelung von Feuerwehrleuten angesprochen wird doch nur die Synagoge in Brand gesteckt. Der fürther Feuerwehrkommandant Johannes Rachfahl will sogar noch gezwungen worden sein das stehengebliebene angrenzende Hausmeisterhaus selbst mit Benzin abzubrennen. - In Regensburg wird die Adolf-Hitler-Brücke alias Nibelungenbrücke fertiggestellt und vom bayerischen NSDAP Innenminister Adolf Wagner (48) mit Feuerwerk eingeweiht. - Der Volkswagen KdF wird beworben. Er soll bestellt werden und nach dem Ansparen von 750 Reichsmark ab 1940 in Produktion gehen und ausgeliefert werden, was aber nicht stattfindet, denn kein einziger wird an Zivilisten ausgegeben. - Alle katholischen Jugendvereine werden verboten, die Vermögen eingezogen und jede Tätigkeit unter Strafe gestellt. - In Eichstätt stimmt der in Neumarkt Rittershof geborene katholische eichstätter Bischof Michael Rackl (55) dem Ariernachweis an der katholischen eichstätter Hochschule zu. - In Seuversholz wird Pfarrer Schmalzl verdächtigt den Stürmer-Kasten beschmiert zu haben. - Juden, die sich zur Emigration entscheiden, müssen eine Reichsfluchtsteuer in Höhe von 25 % des Besitzes, eine Judenvermögensabgabe und die Zwangsabgabe an die Deutsche Golddiskontbank leisten, bevor ihnen dann erlaubt wird fast mittellos auszuwandern. - In Ingolstadt Manching wird der Militärflughafen ausgebaut. - In Ingolstadt wird die Synagoge in der Theresienstrasse niedergebrannt und Der Donaubote meldet Volkszorn aufgrund jüdischer Kriegserklärung und ruft zum Boykott auf. Vorsitzender des Aktionskomitees ist J. Herpfer. - In Ingolstadt wird auf dem Volksfest Barthlmarkt ein Pferderennen ausgetragen. Vier Juden, die trotz Drohungen Warenstände aufstellen, werden von der SA vertrieben. In der Schäffbräu-Festhalle spielt die Musikstandarte 10. - In Ingolstadt druckt Der Donaubote eine Wochenend-Liste für judenhörige Ingolstädter. - In Ingolstadt begehen die Juden David und Hedwig Hubert Selbstmord in der Donau. - In Regensburg gibt es 833 Arbeitslose. - In Fürth gibt es 666 Arbeitslose. - In Nürnberg gibt es 2.955 Arbeitslose. - Arbeitslosenquote 1,8 %. - Im Hirschbachtal bei Hersbruck begutachtet Adolf Hitler (49) den Baufortschritt einer Originaltribünentestreihe des Deutschen Stadions, dessen Baugrube in Nürnberg ausgehoben wird. - In Nürnberg wird der Besitzer des arisierten Kaufhauses KWT alias Kaufhaus weißer Turm von der NSDAP gezwungen sich von seiner jüdischen Frau und ehemaligen Besitzerin Louise Levy zu trennen. Louise Levy begeht Selbstmord. - In Amberg leitet der in Nürnberg geborene Zahnarzt, NS Reichstagsmitglied und amberger Kreis- und Ortsgruppenleiter Dr Artur Kolb (43) in der Reichskristallnacht ein Festbankett im Rathaus während der Studienrat für Lehrerbildung NS Oberbürgermeister Josef Filbig (47) vor den Alten Kämpfern von ..23 im Gartenlokal mit Schießstand Frühlingsgarten in Amberg Kümmersbruck eine Rede hält, worüber die Amberger Volkszeitung ausführlich berichtet. Das Judenpogrom ist nur eine Randnotiz. - In Sulzbürg wird die Synagoge von neumarkter SA schwer verwüstet. Der jüdische Sulzbürger Weil wird mit einem Strick um den Hals durch den Ort geführt. Bücher werden beim Friedhof verbrannt. - Die Regensburger Domspatzen geben ein Konzert auf Hitlers Obersalzberg in HJ Uniformen. - In Regensburg erscheint das Regensburger Bistumsblatt als katholische Wochenzeitung. - In Erlangen leben 44 Juden. - In Regensburg wird der Vorort Prüfening eingemeindet. - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft eine Karnevalsveranstaltung im Ufa Palast Königstorgraben 11. - In Neumarkt stirbt der aus Deining stammende Wirt Georg Forster (53) des Gasthauses Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6, das der Gansbrauerei gehört. - In Nürnberg erhält der Nörgler und ehemalige 3. neumarkter Bürgermeister NSDAP Parteimitglied Eduard Kirchbauer (52) 7 Monate Gefängnis für seine dilettantisch hergestellte und öffentlich ausgelegte Schmähschrift gegen den neumarkter NSDAP Kreisleiter Johann Baptist Dotzer (30) und seine Stammtischbrüder und Stadträte Bodechtel, Erhart, Eder, Kirchberger, Pröller und Peter wegen Vertragsbruchs und Unsolidarität. Seine Beweggründe sind allerdings nicht Protest gegen Unrecht sondern Zorn, weil er trotz seiner Beteiligung an der Übernahme der Redaktionsräume den ihm versprochenen frei werdenden Chefredakteursposten bei der Tageszeitung Neumarkter Tagblatt bei der Pressegleichschaltung (19 33) doch nicht bekommen hat, was Dotzer mit vielen Zeugen und einer Beweiskette abstreiten kann. - In Neumarkt gibt es an jüdischen Gewerbetreibenden: Jakob Neustädter, Vieh- und Pferdehandel und Justin Landecker, denen Handel außer Haus verboten ist. Krauß-Ambach, Konfektion und Markus Hahn, Lebensmittel und Wolle, denen außerregionaler Handel verboten war, sind arisiert. - In Neumarkt lässt Dietrich Eckart Realoberschulzeichenlehrer und Studienrat Max Fischer, Vater von Bildhauer Lothar Fischer (06) einen Reichsadler am HJ Heim und gemalte Bilderwegweiser in der Stadt aufstellen. - In Neumarkt wird im Gasthaus Tucher Grünbaumwirtsgasse 13 der Tonfilm Olympia 19 36 aufgeführt. - In Neumarkt werden fast alle regelmäßigen Parteiappelle vor dem NSDAP Parteilokal Mehl, Kirchengasse 3 abgehalten. Das Flaggen von Kirchenfahnen ist für Privatpersonen verboten und wird strafrechtlich verfolgt. - In Schwandorf brechen 100 schwandorfer NSKK Mitglieder mit 25 Fahrzeugen zu einer Rundfahrt auf. Ein Zwischenstopp in Neumarkt ist mit einer gutbesuchten Tanzveranstaltung im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 verbunden. - In Neumarkt werden zur Veranstaltung Großdeutscher Tag die historischen Gebäude mit Scheinwerfern angestrahlt. - In Sonthofen besteht eine Hitler Ordensburg. - In Deining macht ein Propagandalautsprecherwagen Wahlwerbung. - In Neumarkt machen 3 Propagandalautsprecherwagen, deren Lautsprecher von den örtlichen Rundfunkgeschäften gestellt wird, Wahlwerbung. Gewählt werden darf ab 20. - Neumarkt rückt in die Riege der großen Städte auf und wird als Adolf-Hitler-Schulstadt für den Ostgau ausgewählt, in der der Parteikader auf einem riesigen Gelände mit Schwimmhalle, Turnhalle, Werkstätten, eigenem Arzt und Zahnarzt geschult werden soll. - In Pölling gibt Franz Schmid (47) dem Regimegegner Josef Frisch (50) eine Schmähschrift über Joseph Goebbels (32) zu lesen und erhält dafür eine Gefängnisstrafe von 3 Monaten. Frisch, der auch NS Angehörige beschimpfte, erhält 6 Monate. - In Neumarkt gibt es bei der Wahl 6466 Ja und, überregional verglichen überproportional viel, 291 Nein Stimmen. Die Nicht NSDAP Wähler werden in der Tageszeitung Neumarkter Tagblatt als jämmerliche Neinsager, Schandfleck der Stadt und Verräter, die besser nicht gefunden werden, verunglimpft und einem fast 100 % reichsweiten JA Ergebnis gegenübergestellt. Der Arbeiter Franz Nickl hängt sich nach dem Urnengang noch in der Nacht auf. Der neumarkter Polizei ist es wichtig, dass es eindeutig Selbstmord war. - In Neumarkt tritt die italienische Revue Bazzanella auf. - In Neumarkt wird im Gasthaus mit Kino Schaumburg Obere Marktstrasse 41 der Film Fern vom Land der Ahnen erstaufgeführt. - In Neumarkt kommen zum 15 jährigen Gedenken an den Märtyrer Dietrich Eckard (++) 15.000 Gäste. Die Ehrenveranstaltung wird im ganz mit Tuch dekorierten Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 abgehalten. In der ganzen Stadt wehen Hunderte von Fahnen. Nachts brennen Feuerpfannen auf Pylonen. Die Universität Erlangen stellt einen Kranz. - In Nürnberg übernimmt die Spielwarenfabrik Fleischmann die jüdische Spielwarenfabrik Doll und Co. mit 250 Beschäftigten. - In Neumarkt tritt der Autorennfahrer und Gewinner des Großen Preis von Belgien Rudolf Hasse (32) im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 auf. - In Nürnberg sterben 19 Juden in der Reichskristallnacht. Der jüdische nürnberger Tuberkulosearzt Alexander Frankenburger nimmt sich das Leben. - In Nürnberg und Fürth werden rund 400 Juden ermordet oder in den Selbstmord getrieben. - In Nürnberg versucht der amtliche Liquidator Hassmann das Bankhaus Anton Kohn nach jahrelangen Drangsalierungen nach einer Anzeige der Rassenschande und einer mehrwöchigen Schutzhaft von Senior Teilhaber Richard Kohn (57) zu liquidieren und verschiebt ein riesiges Aktienpaket der Nürnberger Motorradfabrik Mars Werke AG über einen Strohmann an Frankenführer Julius Streicher (53) bevor er bemerkt, dass er damit völlig überfordert ist und der Direktor der nürnberger Filiale der Dresdner Bank übernehmen muss. - In Regensburg lässt der in Thüringen geborene Alkoholiker und dadurch cholerische NSDAP Gauleiter Bayerische Ostmark Fritz Wächtler (47) die Synagoge in der Schäffnerstrasse alias Am Brixener Hof 2 niederbrennen. NSKK Brigadeführer Wilhelm Müller-Seyffert streitet sich mit der SS darum, wer die Synagoge anzünden darf. - In Regensburg besucht Adolf Hitler (49) das Rathaus. - In Neumarkt ist Polizeistunde um 01:00 Uhr. - In Fürth wandert der jüdische Lyzeumslehrersohn und spätere US Außenminister Henry Kissinger (15) alias Heinz Alfred Kissinger in die USA aus. - Prinz Hans von Thurn und Taxis (St) (32) tritt in die NSDAP ein. - In Sulzbach gibt es keine jüdischen Einwohner mehr, aber trotzdem wird der jüdische Friedhof verwüstet. - In Sulzbach-Rosenberg stellt die Tageszeitung Sulzbacher Zeitung ihr Erschienen ein. - Der ehemalige sulzbach-rosenberger NS Oberbürgermeister Paul Ahrendt (--) fordert den Blutorden. - Sybille von Roman spätere von Podewils (17) tanzt auf ihrem Schulabschlußball mit Schullehrer und späterem Generalfeldmarschall Erwin Rommel  (37). - In Kinding wird eine Autobahnauffahrt gefeiert. - In Ansbach wird der evangelische ansbacher Seelsorger an der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum Gottfried Fuchs (46), der auch in SA Uniform mit Hakenkreuzfahne auftritt und die Massenbeerdigungen im Rahmen der T4 Euthanasieaktionen durchführt, Leiter der Deutschen Christen Pfarrergemeinde Bayern. - In Ansbach Schalkhausen wird das ehemalige Walderholungsheim als paramilitärisches Jugendübungslager für erbgesunde männliche Jugendliche der Hitlerjugend HJ durch die Landesversicherungsanstalt weitergeführt. - In Rothenburg denunziert eine Wahlhelferin aus der NS Frauenschaft den örtlichen evangelischen Kantor Feige, der bei der nicht geheimen Wahl zum Anschluß Österreichs auch offen Nein ankreuzt, bei NS Oberbürgermeister Friedrich Schmidt, der ihm daraufhin das Betreten aller öffentlicher Gebäude verbietet und ihm den Titel Stadtkantor aberkennt. Die evangelische Kirche St Jakob reagiert nicht. - Fahrradpedale benötigen Reflektoren. Vorfahrtstrassen werden an Kreuzungen und Einmündungen mit roten Streifen markiert. - In Regensburg flieht Rabbiner Dr Falk Salomon ins Ausland. - In Regensburg wandern die Juden Maria Kugler, Kino Capitol Besitzer Simon Oberdorfer (66) (Express), Hedwig Oberdorfer und Julius Springer erster Klasse nach Havanna aus, dürfen kurz vor der Ankunft doch nicht einreisen und werden von den Niederlanden aufgenommen. - In Nürnberg produziert Zündapp das 200.000 ste Motorrad. - In Nürnberg ist die Karosseriebaufirma Josef Steib in der Zerzabelshofstrasse die weltgrößte Produktionsfirma von Motorradseitenwagen. - In Regensburg machen die Göringwerke dem jüdischen Kalkwerk Funk ein Kaufangebot zu 50 % des Marktwerts, das abgelehnt wird, woraufhin ein förmliches Enteignungsverfahren bei 10 % endet. - In Regensburg erzwingt der ehrenamtliche NSDAP Oberbürgermeister Otto Schottenheim (43) die Herausgabe der Schlüssel des Dörnberg Parks, der im Besitz der Gräflich Dörnberg'schen Waisenfondsstiftung unter Leitung von Freiherr Karl von Andrian Werburg (--) ist und der die Öffnung des Parks wegen abgebrochener Blumen wieder rückgängig machen will, sich aber durch die öffentlich Begeisterung über den Park nicht traut. - In Fürth betreibt Meta Stoll in ihrem Haus Moststrasse 13 die einzige jüdische Schankwirtschaft das Café Monopol. - In Fürth organisiert Hans Sandreuter (46) den Aufkauf von jüdischem Besitz. - In Nürnberg übernimmt der fürther Blechspielwarenhersteller Ernst Voelk (42) den jüdischen Spielzeughersteller TRIX. Er ist der Schwager des fürther Brauereibesitzers Hans Geismann (47). - In Nürnberg wird der NSU Konstrukteur Albert Roder (42) Chefkonstrukteur bei Victoria. - In Fürth will der Gastwirtssohn und Arisierer alias fürther NSDAP Kreisamtsleiter für Handel und Handwerk Hans Sandreuter (46) nach Vorwürfen der Selbstbereicherung die durch Unkenntnis der Gesetzeslage erzielten Verkaufserlöse nun doch an das Reich abführen, beharrt aber darauf, dass die Übereignungen der Vermögen schließlich freiwillig und privat erfolgen und trommelt Notare und Grundbuchrichter zusammen um die noch laufenden jüdischen Grundstücksübertragungen auf den Namen des in Nürnberg geborenen NSDAP Gauleiter Karl Holz (43), der in der Seumestrasse 19 in Sichtweite der Kongresshalle wohnt, vor Inkrafttreten des Gesetzes eintragen zu lassen. Zum Dank erhält er von der NSDAP 8.000 Reichsmark als Weihnachtsgeschenk. - In Schwarzenbruck wohnt der SA Standartenführer Philipp Wurzbacher (40) in der Nummer 26. - In Coburg wird der russische Zarenenkel und Russische Kaiser im Exil Kyrill Wladimirowitsch Romanow (St) (62) Witwer seiner Cousine Prinzessin Victoria Melita von Sachsen Coburg und Gotha (St) (+19 37Amorbach) beigesetzt. - In Flossenbürg wird eine SS Siedlung mit Villen für den in Amberg geborenen KZ Kommandanten Hans Aumeier (32) und führende SS Mitglieder und deren Familien mit einem Tennisplatz und Kasino erbaut. - Der in Freystadt geborene kaufmännische Angestellte, SS Führer und neuer Stabsführer in der Reichsstelle für Sippenforschung Guntram Pflaum (35) wird Geschäftsführer des verschuldeten Lebensborn e.V.. - In Roth Kiliansdorf wird ein Militärflughafen für Transportflugzeuge, Sturzkampfgeschwader und Aufklärungsgeschwader eröffnet. - Der in Kelheim geborene Polizeibeamtensohn Wilhelm Harster (34) baut die innsbrucker Gestapo auf. - In Ansbach erhalten die jüdischen Bürger 365 Tage Zeit um auszuwandern. - In Amberg fordert der in Nürnberg geborene NSDAP Kreisleiter Dr Artur Kolb (43) eine Sprengung der Synagoge, wie ihm befohlen, dann das Niederbrennen, muss sich aber durch die Lage bedingt mit dem Herausreißen und Verbrennen der Einrichtung zufriedengeben. Alle Juden werden in Schutzhaft genommen und nach einiger Zeit wieder freigelassen. Eine jüdische Arztfrau, die vergessen wurde, wurde danach doch verhaftet und begeht nach ihrer Entlassung Selbstmord. - In Feucht ist Metz NSDAP Ortsgruppenleiter. - In Nürnberg verlässt der Bademeistersohn, Weltkrieg 1 Feldgeistliche, SS Mitglied und evangelische nürnberger Religionslehrer Gustav Bub (49) die Kirche und erteilt an höheren nürnberger Schulen nationalpolitischen Unterricht, wo er einen nordisch-heldischen Jesus propagiert. - In Nürnberg bricht der NSDAP Blockleiter für die Ostendstrasse mit einem SA Sturmführer und 10 SA u.a. die Wohnung des Juden Bauer auf und zerstört mit Hämmern und Äxten die Einrichtung. - Der in Weiden geborene ehemalige katholische Geistliche, verheiratete evangelische Pfarrer und ehemaliger NSDAP Ortsgruppenleiter in Offenbach Joseph Maria Weeber (57) wird Mitglied der NS Kirchenorganisation Deutsche Christen, tritt aber nach einem Jahr wieder aus. - In Regensburg schließt die Gestapo, Minoritenweg 1, am Jahresende den jüdischen Beit Halutz (pioneer club), der die jüdische regensburger Auswandererjugend auf Palästina vorbereiten soll. - Umstellung von Links- auf Rechtsverkehr in den habsburger Ländern, wodurch bis auf England und Schweden ganz Europa rechts fährt. - In Nürnberg werben die Städtischen Bühnen Nürnberg in Musik und Theater auf Seite 1 im 6. Jahrgang mit der Werbung Der Stürmer ist die gefürchtetste und größte antisemitische Wochenzeitschrift der Welt. Theaterkartenverkaufsstelle ist das Intra in der Mauthalle Hallplatz 2 mit Telefonnummer 25551. - In Amberg wird die Ausstellung Blut und Rasse im Rathaussaal aufgebaut. - In Roth wird ein Hitlerjugendheim unter NSDAP Ortsgruppenleiter Karl Merkel (39) und NSDAP Bürgermeister Dr Robert Gross gebaut. In Roth wird ein NSV Kindergarten eröffnet. Die Kinder beten im wahrsten Sinne des Wortes Händchen falten, Köpfchen senken - immer an den Führer denken. Er gibt euch euer täglich Brot und rettet euch aus aller Not. - Der in Nürnberg geborene Schuhmachersohn, Maurer, SA Mitglied und NS Erfolgsschriftsteller Hans Zöberlein (43) erhält den Kulturpreis der SA. - In Forchheim ist der gräfenberger NSDAP Kreisleiter und Bürgermeister Carl Ittameier (52) Haupträdelsführer in der Reichskristallnacht (1949 zu 5 Jahren Haft verurteilt). - In Nürnberg werden unter frenetischem Beifall der Massen im Karneval beim Rosenmontagszug vier Juden auf dem Motivwagen Todesmühle symbolisch gehängt. - In Erlangen wird in der Reichskristallnacht das jüdische Fotogeschäft Simon Katz am Nürnberg Tor geplündert, die gestohlenen Fotoapparate werden danach ungeniert von erlanger Bürgern vorgeführt. Der jüdische Betsaal in der Einhornstrasse wird verwüstet, die 49 verbliebenen Juden werden im Hof des Rathauses, im Palais Stutterheim am Marktplatz festgehalten. Die Männer kommen in Schutzhaft, Frauen ins Obdachlosenasyl in der Wöhrmühle. - In Postbauer Wurzhof wird das ehemalige Schulland- und Erholungsheim für Großstadtkinder als Erziehungsanstalt von Rummelsberg genutzt. - In Nürnberg will Frankenführer Julius Streicher (53) die von Hitler angeordneten Maßnahmen zur Reichskristallnacht und der Zerstörung der zweiten Synagoge (19 45 bei der Anhörung) offen für völlig verfehlt gehalten haben. - In Nürnberg informiert die Gestapo bereits im März den Gemeindevorstand über den geplanten Abbruch der Synagoge und verlangt von der Gemeinde im Juli die formelle Zustimmung weil er wegen des Reichsparteitages mehrmals unterbrochen wurde. Am Tag des Abbruchs versammelten sich Zehntausende, um sich das Schauspiel anzusehen. - In Nürnberg kostet beim jüdischen Reiseunternehmen Braun und Gutmann Spittlertorgraben 19 eine Red Star Linie Schiffspassage Antwerpen-New York ab 251,25 Reichsmark. - In Nürnberg wird für das Ende des Märzfeld eine 60 Meter hohe Siegesgöttin Germania beim Monumentalbildhauer Josef Thorak (49) bestellt. Der beliebte NS Künstler Josef Thorak (49) lässt nach Mitternacht in München bei seinen Präsentationsfeiern die Kellnerinnen topless bedienen. - In Nürnberg wird der Intimfeind von NSDAP Frankenführer Julius Streicher (52), der SA Rebell Wilhelm Stegmann (39) auf Intervention seines Freundes Himmler nach 6 jähriger Haft aus dem KZ Buchenwald freigelassen und wird wieder Domänenverwalter. - In Allersberg wird dem jüdischen Gilardi Fabrikbesitzer Erik Geiershoefer (35) mit dem Befehl warme Sachen zusammenzupacken und einem Haftbefehl vom Landwirt, SA Sturmführer und stellvertretenden NSDAP Kreisleiter Georg Dornberger (38), vom Elektriker und Betriebszellenobmann der Vereinigten Papierwerke Heroldsberg Karl Förster (27), dem dinkelsbühler Apotheker und NSDAP Zellenleiter Ernst Kamm von der Kreisleitung, dem Lehrer und NSDAP Ortsgruppenleiter Karl Kugler (37) und dem Gendarmerie Kommissar Gottfried Burkart (41) mit dem Abtransport in das KZ Dachau gedroht, sollte er nicht eine Vollmacht zur Auflösung der Firma Gilardi unterschreiben. Heute geht´s nach Hilpoltstein wieder ins Gefängnis und übermorgen früh nach Dachau ins KZ. Seine Mutter Else Geiershoefer (59), die in Hamburg lebt, weigert sich und kommt 11 Tage in Schutzhaft. Durch den Erlös, bei den Immobilien maximal 20 % des Zeitwerts, werden Kreisfrauenschar, SA, Schützenverein, Turnverein, und Kreispersonalamt in Hilpoltstein unterstützt. Der allersberger Bürgermeister Distler kauft das Wohnhaus. Der hilpoltsteiner NSDAP Kreisleiter konfisziert für sich privat eines der beiden Kraftfahrzeuge alias Automobile, darunter ein Opel Admiral. Sein Stellvertreter Georg Dornberger (38), erhält einen Kühlschrank und eine Auszahlung aus dem Vermögen. Der Volksschullehrer erhält die Möbel aus dem Herrenzimmer. Der Gendarmeriehauptwachtmeister Gottfried Burkart (41) (19 48 freigesprochen) erbittet sich einen Staubsauger, einen Fotoapparat, ein Radio und eine Briefmarkensammlung für ein paar Reichsmark. Die Firma wird an den finanzschwachen und unerfahrenen weißenburger Kaufmann Hermann Gutmann (31) (19 85 Ehrenbürger von Weißenburg), der gerade ein Leichtmetall Drahtwerk gegründet hat, verkauft und auf Kabelproduktion umgestellt. Der hilpoltsteiner Notar und NSDAP Mitglied Dr Pfeiffer ist behilflich Geld für die Norddeutschen Lloyd Schiffskarten für die Auswanderung in die USA zu besorgen. - Juden wird Grundeigentum verboten. - In Nürnberg wird die Strassenbahn auf der Allersberger Strasse und der Bayernstrasse unterirdisch geführt um Massenkundgebungen auf dem Reichsparteitagsgelände nicht zu behindern. - In Nürnberg zwingt der würzburger Metzgersohn, Kohlengroßhändler für die Reichsbahn, NSDAP Mitglied, SA Reiterführer, Verleger und mehrfacher Käufer von arisierten würzburger Immobilien Josef Neckermann (27) den jüdischen Textilhändlersohn und Textilversandgroßhändler Karl Amson Joel (49) sein Unternehmen zu verkaufen. Während des Verkaufs flieht Karl Amson Joel (49) in die Schweiz und muss mitansehen wie Josef Neckermann (27) zwar den Kaufpreis auf ein Treuhandkonto überweist, aber gar nicht daran denkt das Geld dem Verkäufer zukommen zu lassen, indem er das Treuhandkonto auf auf seinen eigenen Namen einrichtet und den Zugriff aus dem Ausland verweigert. - Der in München geborene in Regensburg aufgewachsene Torwart der Deutschen Fußballnationalmannschaft Hans Jakob (30) scheidet mit der großdeutschen Elf, einer politisch aus Deutschen und Österreichern unter Reichstrainer Sepp Herberger (41) zusammengewürfelten Mannschaft, im Achtelfinale aus. - Motorradgespannwettrennen werden wegen zahlreicher tödlicher Unfälle verboten. - In Erlangen wird der in Nürnberg geborene klassische Philologe Alfred Heubeck (24) Lehrer am Gymnasium Fridericianum. - In Neuburg ist der Studienrat Dr Peter Bell (49) Karlsplatz A 14 neuburger NSDAP Kreisleiter. - In Regensburg ist der in Nürnberg geborene Ingenieur Franz Ganninger (38), am Pfaffensteiner Hang 36 I, NSDAP Gauamtsleiter. - In Nürnberg wohnt der Gauamtsleiter Georg Gradl (49) am Helenenhof 8 und der HJ Obergebietsführer Rudolf Gugel (30) wohnt in der Regenbogenstrasse 66. - In Georgengmünd bei Roth wohnt der Bürgermeister und NSDAP Kreisleiter Karl Minnameyer in der Pleinfelder Strasse 98. - In Nürnberg wohnt der in Thüringen geborene SS und SS Obergruppenführer und fränkische NSDAP Reichstagsabgeordnete Ernst Heinrich Schmauser (48) in der Guntherstrasse 42. - In Regensburg nimmt der Zitherklub Regensburg 84 ein erstes weibliches Mitglied auf. - In Regensburg wirbt Joseph Zeitler in seinem Gasthaus Zum Spitalkeller in der Nürnbergerstrasse 112 mit der Telefonnummer 3338 mit Tischen wie üblich ohne Tischdecke aber mit Aschenbecher darauf. - In Nürnberg erleidet der nürnberger Flughafen Nürnberg Fürth einen dramatischen Fluggastzahleneinbruch. - In Pielenhofen wird im Lyceum im Kloster der Unterricht eingestellt. Die Haustöchterschule bleibt bestehen Alle Schülerinnen leben im Kloster. - Der in Regensburg geborene Marinesoldat Rudolf Schlichtinger (23) wird Mitglied der NSDAP (19 54 bayerisches Landtagsmitglied 19 59 regensburger Oberbürgermeister). - Der in Nürnberg geborene Kaufmann Leonhard Heiden (19) tritt der NSDAP bei (1966 bayerisches SPD Landtagsmitglied). - In Nürnberg wird das Bankhaus Marcus liquidiert. - In Nürnberg schlägt in der Reichskristallnacht ein vermummter Standarte 14 SA Mann im Trupp des aus Schwarzenbruck stammenden Hitler-Haus Hausmeister Horndasch (--) beim Überfall auf die Wohnung des jüdischen Hopfenhändler Otto Tuchmann in der Gleißbühlstrasse 13 (20 17 Kolpinghaus) das arische Hausmädchen Marie Haag (50) aus Kaiersberg, das darauf verstirbt. - In Regensburg soll das Kloster Heilig Kreuz Am Judenstein 10 aufgehoben werden. Die Schwestern verstecken alle kostbaren Gegenstände. Alle Schwestern erhalten weltliche Kleidung und einen Geldbetrag. - In Regensburg Obertraubling wird neben der Bayerische Flugzeugwerke Regensburg GmbH und der Messerschmitt GmbH ein Fliegerhorst (20 17 Katholische Pfarrkirche) erbaut und eingeweiht. Zum Aufbau der Werkstätten werden 2200 deutsche Soldaten aus dem Gefangenenlager für deutsche Soldaten Grafenwöhr gezwungen. - In Ansbach wird schon Tage vor der Reichskristallnacht eine Tränengasbombe in die Synagoge in der Rosenbadstrasse 3 verwüstet. Danach hat der ansbacher NSDAP Ortsgruppenleiter, SA Ortsgruppengründer und ansbacher Bürgermeister Richard Hänel (43) Probleme, die von der Gauleitung in Nürnberg befohlene Inbrandsetzung der Synagoge auszuführe, da das Gebäude an Nachbarhäuser angebaut ist, und befiehlt zwei SA sie nach der Verwüstung nur symbolisch in Brand zu setzen. Die leer geräumte Synagoge wird von einem Nachbarn als Lebensmittellager genutzt. Viele jüdische Bürger werden in ihren Wohnungen verhaftet und ihre Wohnungseinrichtung zerstört. Sie werden in die ansbacher Rezathalle gebracht. - In Neumarkt wird in der Reichskristallnacht der jüdische Gemeindevorsitzende Adolf Baruch verhaftet und im Gefängnis totgeschlagen. - In Neumarkt werden bei einer Großkundgebung im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 15 SS Anwärter vereidigt. Nach einer Hetzrede vom neumarkter NSDAP Kreisleiter und Bürgermeister Dotzer stürmt die Menge zur Synagoge in der Hallertorstrasse, wo die SA mit Äxten die Tür aufschlägt und mit leeren Bierflaschen die Fenster eingeworfen werden. Sie wird zerstört und geplündert, aber aus Furcht der Anwohner vor einem Großfeuer nicht abgefackelt. Danach zieht der Mob durch die Strassen und misshandelt und beraubt die jüdischen Einwohner und Unternehmer. Einige Juden werden zur Polizeiwache geschleift. - In Regensburg beginnt man mit dem Bau von Rathaus, Arbeitsamt und Polizeiwache auf den Flächen der abgerissenen Gebäude in der Fahrbeckgasse und im Minoritenweg. - In Neumarkt leben 70 Juden. - Der Domchor, die Regensburger Domspatzen, tritt im Filmdrama Das unsterbliche Herz des berliner NS Propaganda-Regisseurs Veit Harlan (39) auf, was unter Katholiken für Empörung sorgt und weshalb der regensburger Bischof Michael Buchberger (64) viele Entschuldigungsbriefe schreiben muss. Der verantwortliche Domkapellmeister Theobald Schrems (45) bleibt in seinem Amt. Der Leiter des Domchores, der NS Funktionär Martin Miederer, wird dafür gerügt, dass die kirchliche Musik dadurch Erfolge erzielt. - In Regensburg begrüßt der regensburger Bischof Michael Buchberger (64) den Anschluss Österreichs mit Freude. Für ihn ist Österreich ein Stück des alten Deutschen Reichs. - In Regensburg wird aus presserechtlichen Gründen aus der katholischen Zeitung Kirchliches Sonntagsblatt das Regensburger Bistumsblatt. - In Postbauer-Heng macht der neumarkter Fotograf Hans Stegmeier Photos von der ehemaligen Erziehungsanstalt Gutshof Wurzhof, vor dem Hakenkreuzfahnen wehen. - In Schmidmühlen wird das Heeresforstamt Hohenfels, zuständig für die reichseigenen errichtet. - In Ansbach ist der in Berlin geborene Gerhard Subbe (16) Erfolgsradrennfahrer beim RSV Ansbach. - In Nürnberg wird der nürnberger Heinz Jakobi (16) fränkischer Jugendmeister im Strassenradrennen. - In Neumarkt ist die Brauerinnung für Neumarkt Beilngries, Parsberg und Riedenburg in der Kastengasse 8 (Gasthaus Glossner) mit der Telefonnummer 11. - In Amberg haben die Stanz- und Emaillierwerke Gebrüder Baumann die Brief- und Kabel-Anschrift: Gebrüder Baumann und die Telefonnummer 424. - In Neumarkt zieht die jüdische Familie Haas Obere Marktstrasse 39 nach Fürth um. - In Schwandorf ziehen SA Männer durch die Strassen und werfen Scheiben der jüdischen Geschäfte ein, darunter bei Levi an seinem Kaufhaus Krell. - In Kelheim gibt es ein Regensburger Automobil Rennwagen Bergrennen alias Ratisbona Bergrennen, bei dem der NSDAP Führer des Motorsports Ostmark Oberführer Müller den Siegern auf dem Ludwigsplatz mit Hakenkreuzen geschmückte Siegerkränze überreicht. Die Sportzeitung Sport-Anzeiger für Oberpfalz und Niederbayern berichtet überregional von der militärisch organisierten Veranstaltung, bei der die NSKK für die Sieger Parade steht. - In Neumarkt stellt die älteste kontinentale ehemalige jüdische Fahrradfabrik Expresswerke AG mit der Telefonnummer 19 ua das Motorrad Express Modell SL102 mit einem 98 ccm Sachsmotor und 15 Watt Beleuchtung für 266 Reichsmark her. Unter 100 ccm braucht man keinen Führerschein. Die Bahnfrachtkosten belaufen sich auf 4 Reichsmark 30 Pfennig. Bei Bezahlung innerhalb einer Woche erhält man 5 % Skonto. - In Berngau gibt es die Bäckerei mit Gemischtwaren Handlung Josef Lukas. - In Nürnberg muss der jüdische Fahrradhersteller Carl Marschütz (70) (Express Namensrechteinhaber) seine Aktienanteile an den Hercules-Werken in der Fürther Strasse 191 im Rahmen der Arisierung weit unter Preis abgeben, wonach er mit seinen Brüdern in die USA auswandert.(nach dem Krieg ist er im Besitz der neumarkter Express Markenrechte) Konrad Schmidt übernimmt die Leitung. - In Nürnberg ist das Kabarett Eden in der Bankgasse 5-7 Lorenzer Platz, Um 16:00 Uhr beginnt ein zweistündiges volkstümliches Familienprogramm Cabaret-Tee mit 3 Künstlern und um 20:00 Uhr folgt der Cabaret-Abend mit Weltstadtprogramm, In der hauseigenen Bar im altbayerischden Stil empfiehlt man nach der Vorstellung Hühner-Brühe, Appetit-Silds, Gabelbissen und Echte Frankfurter Würstchen. Zum gleichen Unternehmen gehört das Cafe Billard-Saal in der Findelgasse, das der Sitz des 1. Nürnberger Billard-Clubs ist. - In Neumarkt passieren erfolglose Radrennfahrer auf Expressrädern bei der Internationalen Deutschland Rundfahrt für Berufsfahrer die Stadt. - In Deutschland gibt es weltweit betrachtet mit 1.300.000 Stück mit großem Abstand die meisten Motorräder. - In Neumarkt weiht der in Nürnberg geborene evangelische NS Landesbischof Hans Meiser (21) die Kapuzinerklosterkirche ein. - In Nürnberg hält die Praktikantin der Städtischen Sozialen Frauenschule Ines Vitalis wöchentlich BdM Heimatabende ab und feiert ein NS Erntedankfest in der Mädchenerziehungsanstalt Schafhof Äußere Bayreuther Strasse 300. - In Nürnberg will der Vereinsgeistliche der evangelischen Inneren Mission Karl Nagengast (29) bemerkt haben, dass die Frauen und Mädchen in der Stadtmission Angst vor der Zwangssterilisation haben und will Seelsorgerische Hilfe geleistet haben. - In Berching verkauft die Witwe Walburga Schaidl das Gasthaus Zur Post Hauptstrasse 23 an Baron xxx de Bassus (--) alias Freiherr xxx von Bassus der in Schloss Sandersdorf wohnt und das Gasthaus Zur Post an Paul Greiner verpachtet, der wiederum das angeschlossene Brauhaus stilllegt. - In Donaustauf wirbt das Cafe und Weinrestaurant Burgfrieden von Georg Weber mit dem schönsten Biergarten der Umgebung von Regensburg. - In Rummelsberg wird Konrad Dennerlein (--) neuer Geschäftsführer der evangelischen Erziehungsanstalt Rummelsberg und Verwaltungsdiakon der Brüderschaft. - In Regensburg vermittelt die Reichsadoptionsstelle in der NSV Eltern deutschstämmige erbgesunde Kinder. Sie werden in der Zeitschrift Neues Volk angepriesen.Viele Heimkinder kommen aus Elternhäusern, in denen die Väter wegen kommunistischer und staatsfeindlicher Aktivitäten im KZ einsitzen. - In Regensburg eröffnet die Regensburger Bezirkssparkasse Neupfarrplatz 1 eine zweite Filiale in Kumpfmühl. - In Fürth eröffnet auf dem nördlichen Teil des Geländes des fürther Werks der Gothaer Waggonfabrik Breslauer Strasse 5 (20 19 SIEMENS) die Bachmann Blumenthal Flugzeugbau, Würzburger Strasse 171 (20 19 ALDI ), wo ua Flugzeugkomponenten für den Sturzkampfbomber Ju 87 gebaut werden. Geschäftsführer wird Wolf-Werner von Blumenthal (36). Von Hardstrasse 96 über Hardstrasse 231 wird ein eigenes 1.660 m langes befestigtes Rollfeld gebaut. Zwei Kilometer nördlich liegt der Flughafen Fürth Atzenhof an der Flugplatzstrasse. - In Schalkhausen wird das Walderholungsheim für blutarme und erholungsbedürftige junge Mädchen, Frauen und besonders Kinder beiderlei Geschlechts im Alter von 4-14 Jahren geschlossen und an die Landesversicherungsanstalt Ober- und Mittelfranken verkauft, die ein Jugendübungslager beziehungsweise Jugend­Gesundheitsheim für erbgesunde männliche Jugendliche eröffnet und eine paramilitärische Ausbildung im Rahmen der Hitlerjugend erteilt. - In Neumarkt wird am Turnerheim Mariahilfstrasse eine 32x15 m große Halle angebaut, die ua als Volksfesthalle dienen soll, da auch der Platz um das Gebäude als Volksfestplatz genutzt wird. - In Schwandorf kauft die Stadt das katholische Vereinsheim aller katholischen Vereine ua des Kolpingvereins und nutzt es ua für die Veranstaltungen der NSDAP. - In Sulzbach übernimmt die SS das katholische Kolpinghaus. - In Nürnberg druckt die nürnberger Tageszeitung Fränkischer Kurier einen Artikel über den Nürnberger Päiterlasbou alias Peterlesbou alias Petersielienbubenin dem vermutet wird, dass der Begriff entweder von einem jungen Vollblutnürnberger alias Petersilienknaben oder einem nürnberger Schusserjungen, abgewandelt von den ungenutzten Erzeugnissen der Peternostermacher als Spielzeug stammt. - In Neumarkt wird das Waisenhaus Bräugasse 6 und 7 aufgelöst und die Pfleglinge auf andere Einrichtungen verteilt. - In Neumarkt ziehen die HJ und der BdM vom Gefolgschaftshaus der Firma Pfleiderer in das neuerbaute HJ Weiherhaus am Schlossweiher ein. - In Amberg wird das neuerbaute Park Kino in der Franziskanergasse 5 mit 350 Sitzplätzen mit dem Zarah Leander (31) Film La Habanera von der Familie Wörz eröffnet, bei dessen Umbau eine Leiche im Fundament gefunden wurde. - In Nürnberg wird die jüdische Spielzeugfabrik Kraus-Fandor geschlossen. - In Neumarkt Woffenbach wird im Schlossgut Woffenbach der Freiherrnsohn Ulrich Hans Lothar als erster Sohn des in Mannheim geborenen Ludwig von Gemmingen Hornberg (37) und Ilse Kottenhahn (28) geboren. - Der in Amberg geborene bayerische Mundartdichter Michl Ehbauer (39) wird in München Faschingsprinz der Narhalla, wonach er .im münchner Theatergasthaus Platzl gegenüber dem Hofbräuhaus mit dem Komiker Weiß Ferdl auftritt, der mit Judenwitzen auffällt. - In Berching lässt sich der in Regensburg geborene ehemalige Freikorps Epp Brigadearzt und nürnberger Mediziner Heinz Schauwecker (44) als praktischer Arzt nieder. - In Nürnberg fährt ein Reichsbahn Schnellautobus zweimal täglich vom Hauptbahnhof nach Leipzig und nach München. Das Reisebüro Intra Hallplatz 2 Telefonnummer MÜNCHEN 25551 bietet Stadtrundfahrten an. Die Strassenbahn kostet einheitlich 20 Pfennig und die Städtischen Kraftwagenlinien ebenfalls 20 Pfennig. Kraftdroschken alias Taxis, die über die Telefonnummer 24444 gerufen werden, kosten nach einer Grundgebühr von 50 Pfennig, von der 10 Pfennig abgefahren werden, 10 Pfennig tagsüber für einen Erwachsenen alle 333 m, von zwei Personen alle 250 m, drei Personen bei Tag und zwei bei Nacht alle 200 m und von vier bis sechs Erwachsenen bei Tag und Nacht alle 166 m. Es ist nur ein Kind unter 10 Jahren frei. Zwei Kinder kosten so viel wie ein Erwachsener. Eine Stunde Wartezeit kostet 2 Reichsmark. - In Nürnberg wird der Ludwigsbahnhof am Plärrer für NS Aufmärsche abgerissen. - In Nürnberg wird die nürnberger Ortsgruppe des Automobilclub DDAC dem NSKK untergeordnet, wobei sie beginnt ein Rundstreckenrennen Rund um Nürnberg zu veranstalten, das im Folgejahr wiederholt wird. - In Neumarkt hat die Fahrradfabrik Express in ihrem Strassenrennkader für die Deutsche Strassenmeisterschaft Reinhold Wendel aus Nürnberg, Heinrich Schultenjohann, Karl Wierz und Rudi Wölkert und in Nürnberg die Victoria Fahrradfabrik  Herbert Gröning, Karl Heide, Willi Kutschbach und H Siebelbull. - In Nürnberg beginnt die Fahrradfabrik Victoria mit der Serienfertigung des Motorradmodell KR?35 Pionier, die 995 Reichsmark kostet und deren Motor vom badhomburger Horex-Columbus Werk in Zusammenarbeit mit Hermann  Reeb und Richard Küchen (40) stammt. - In Nürnberg wird Laufamholz nach Nürnberg eingemeindet. - Der ältere Bruder von Victoria Fahrradgründer Max Frankenburger (78), der jüdische Rechtsanwalt Heinrich Frankenburger (82) stirbt in München als angesehener Rechtsanwalt, der Mandanten aus der königlichen Familie von Wittelsbach, Franz von Stuck, die Antiquitätenhändlerfamilie Bernheimer und den Illustrator Thomas Theodor Heine hat. - In Fürth wird der fürther Bahnhof der Ludwigseisenbahn nach 103 Jahren abgerissen. - In Amberg wird in der Franziskanergasse 5 das Park-Theater alias Kino mit 540 Plätzen eröffnet, das wegen der Vilsnähe und den Grundwasserproblemen an Größe den Vorstellungen der NSDAP nicht entsprechen kann und wesentlich kleiner als geplant eröffnet wird. - In Roth gibt es die rother Tageszeitung Rother Volkszeitung.  - In Nürnberg druckt die Buchdruckerei Tümmels das Adressbuch Einwohnerbuch der Stadt der Reichsparteitage Nürnberg und die nürnberger  NSDAP Tageszeitung Fränkischer Kurier. - In Hohenfels gibt es ein Postamt, eine Telegrafenstation und ein Fernsprechamt für Telefonie, die Bierbrauerei Georg Plank mit der Telefonnummer HOHENFELS 4, die Rathausbrauerei, Richard Wagner HOHENFELS 36 und die Gasthäuser Bogner, Lassleben HOHENFELS 32, Zur Post von Ludwig Lassleben HOHENFELS 8, Raitenbuch, Zum Schwan von Katharina Weigert und Taverne von Sebastian Gaffner HOHENFELS 7. - In Freystadt ist Xaver Schreyer (--) NSDAP Bürgermeister. Es gibt die Bezirkssparkasse Freystadt mit der Telefonnummer FREYSTADT 23 und den Spar- und Darlehenskassenverein eGmuH Freystadt, das Automobilfuhrunternehmen Albert Graf mit der Telefonnummer FREYSTADT 25, das Automobilfuhrunternehmen J Schiebel mit der Telefonnummer FREYSTADT 15 und das Automobilfuhrunternehmen L Schielein FREYSTADT 18 und die Gasthöfe Betz, Brunner, Engl, Zur Goldenen Gans von Michael Greiner  (--), Michael Iberler FREYSTADT 19, A Pitsch, J Schafitel und J Schleicher. Es gibt den Fotograf Joseph März (--) , den Uhrmacher A Geisenhof (--), den Fahrradhändler Ignaz Karl (--), eine Wehage Filiale, ein Einheitspreisgeschäft aus Wendelstein, den Apotheker Hans Stang (--) FREYSTADT 14 und das städtische Krankenhaus mit Direktor xxx Schmitt (--). Die Brauerei der Gebrüder Betz hat die Telefonnummer FREYSTADT 22, die Kolonialwarenhandlung Josef März die Telefonnummer FREYSTADT 12. - In Schwabach gibt des drei Kaffeehäuser, darunter das Kaffeehaus Bezirkskommando von xxx Hartmann mit der Telefonnummer SCHWABACH 574.

1937 Wetter: Maikäferplage. - In Neumarkt wird der Pflasterzoll abgeschafft und das Pflasterzollamt Bahnhofstrasse 1 geschlossen. - Die Autobahn über Kastl, Oberpfraundorf, Brunn und Nittendorf wird in Angriff genommen. - In Neumarkt wird die Arbeitslosigkeit im Juni als behoben gemeldet. - In Altdorf brennt das historische Schießhaus ab. - In Nürnberg findet der NSDAP Reichsparteitag der Arbeit statt. Das Campieren im Freien wird wegen befürchteter erneuter sexueller Auswüchse wie im Vorjahr verboten. - In Regensburg wird die Bayerische Flugzeugwerke Regensburg GmbH in Prüfening gegründet und mit der Produktion des Reiseflugzeugs Messerschmitt Bf 108 begonnen. - In Nürnberg zieht die NSDAP Parteizentrale vom Hitler-Haus Marienstrasse 9 in das neue von der Stadt geschenkte Braune Haus alias NSDAP Gauhaus Marienstrasse 11 um, das der fränkische NSDAP Gauleiter Julius Streicher (52) am Willy Brand Platz einweiht und den am Hauptmarkt abgerissenen Neptunbrunnen davor aufstellt. - Der in Regensburg Stadtamhof geborene Eisenbahnersohn und Reichsjustizminister Franz Gürtner (56) tritt als protestantisch deutschnationales Mittelpartei-Mitglied in die NSDAP ein. - Der in Fürth geborene Spielwarenunternehmersohn, UFA-Kulturausschussmitglied, Propagandafilm-Schauspieler Paul Hartmann (48) ist Darsteller im nationalsozialistisch gefärbten Film Togger. - In Nürnberg wird der aus Kaiserslautern stammende nürnberger Polizeipräsident Benno Martin (44) auch Leiter der Staatspolizeistelle Nürnberg Ludwigstrasse 36. - Der abgedankte englische König mit deutschen Wurzeln Eduard VIII (St) (43) besucht Adolf Hitler (48). - In Nürnberg hat das Strassenbahnnetz 122 km. - In Nürnberg gibt es 60 tödliche Verkehrsunfälle. - In Nürnberg hat das Volksbad 851.068 Besucher. - In Nürnberg sind 9931 Personenkraftwagen angemeldet. - In Nürnberg wird der in Unterfranken geborene ehemalige nürnberger Staatsanwalt Oswald Rothaug (40) Sondergerichtsdirektor und Landgerichtsdirektor. - In Fürth übernimmt der fürther Kurzwarenhändler, ehemalige Arbeiterrat und Quellegründer Gustav Schickedanz (42) die Aktien der jüdischen Aktieninhaber und damit die Aktienmehrheit der Brauerei Geismann, der mit Abstand größten fürther Brauerei, die auch eine der größten bayerischen Brauereien ist. - Das in Regensburg geborene Mitglied der KPD Karl Zimmet (42) verfasst und verteilt antifaschistische Flugblätter. - Fahnenappelle an allen deutschen Schulen am ersten und letzten Schultag vor und nach allen Ferien mit Absingen des Horst-Wessel-Liedes mit Hitlergruß nach der Reichsschulordnung. - In Regensburg beginnt man die zur Herzogspfalz gehörende Gebäude am alten Kornmarkt abzureißen. - In Neumarkt wird ein Flugblatt des nationalsozialistisch gesinnten hitzhofener Pfarrers Anton Heuberger verteilt, der sich für Hitler opfern will. - In Ochsenfeld wird Pfarrer Willibald Heinloth mehrere Tage in Schutzhaft genommen. Aufgebrachte Bürger stürmen die Wohnung des Bürgermeisters in Biesenhard. Pfarrer Willibald Heinloth wird versetzt. - In Eichstätt wird der Dompfarrer Johannes Kraus durch Protest von mehreren tausend Einheimischen und durch die Weigerung des in Neumarkt Rittershof geborenen katholischen eichstätter Bischof Michael Rackl (54) ihn zu entlassen trotz Einsatz von Polizei, SA und SS, von der Regierung vergeblich aufgefordert innerhalb von 24 Stunden die Diözese Eichstätt zu verlassen. Am nächsten Tag spricht der in Nürnberg geborene Druckersohn, Kaufmann und stellvertretende NSDAP Gauleiter Karl Holz (42) als Antwort vor mehreren tausend hauptsächlich ortsfremden NSDAP Mitgliedern vom guten Verhältnis zwischen Kirche und Staat. Dompfarrer Johannes Kraus bleibt, darf aber keinen Schulunterricht mehr halten. - In Ingolstadt wird der NSDAP Kreistag mit Adolf Wagner (47) ein Massenspektakel mit 2.000 Besuchern. - In der Sowjetunion werden innerhalb eines Jahres etwa 750.000 Menschen ermordet oder in Arbeitslager verschleppt. - In Nürnberg werden u.a. die nürnberger und fürther SPD Anhänger Heinrich Stöhr, Andreas Umrath, Ernst Walz, Josef Feldmeier, Hans Prölß, Fritz Munkert, Johann Böhmer, Hans Dillinger, Wolfgang Krodel, Heinrich Ruff, Franz Haas, Albert Pöpple, Leonhard Weller, Arthur Schreyer, Hans Strobel, Anton Müller, Friedrich Windsheimer, Leonhard Kohl, Karl Prölß, Georg Dorner, Loni Übler, Johann Reibenwein, Johann Sperber, Paul Zöllner, Georg Hübner verhaftet und willkürlich zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt, die sie mehrheitlich im KZ Dachau absitzen müssen. Selbst 1 Freigesprochener wird jahrelang ins KZ Dachau verschleppt. - In Regensburg gibt es 1.263 Arbeitslose. - In Fürth gibt es 1.927 Arbeitslose. - In Nürnberg gibt es 6.349 Arbeitslose. - Arbeitslosenquote 4,1 %. - Im Hirschbachtal wird mit demm Bau eines Originalmodells des in Nürnberg geplanten Deutschen Stadions begonnen und zum Entsetzen der Bevölkerung werden Strafggefangene eingesetzt. - In Bayreuth wird die Neuinszenierung von Wagners Oper Parsifal ein Fiasko. - Dem in Coburg geborenen Johann Leopold von Sachsen Coburg (St) (32) Sohn von dem in England geborenen Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (54) wird wegen Desinteresses der Ausschluss aus der NSDAP angedroht. Sein Vater wird Ehrenführer der deutschen Luftfahrt, Fliegerkommodore und NSFK Obergruppenführer. - Der in Coburg geborene Johann Leopold von Sachsen Coburg (St) (31) erhält Gut und Schloss Guteneck bei Nabburg, das ehemalige Gut von Graf Franz von Spreti (26). - Der bayerische Innenminister Adolf Wagner bewirbt die Gemeinschaftsschule ohne Standesunterschiede wie adelig, arm und reich und Konfessionen, beruft sich auf sexuellen Kindesmissbrauch in Klosterschulen und verwehrt sich gegen Behauptungen, es würde nicht gebetet, Kruzifixe würden abgehängt und es gäbe keinen Religionsunterricht. - In Neumarkt werden die klösterlichen Lehrkräfte inklusive 23 Arme Schulschwestern abberufen und durch weltliche Kräfte ersetzt und die örtlichen Volksschulen in Mädchen-Realschule und Knabenrealschule umbenannt. - In Regensburg hat die Geheime Staatspolizei alias Gestapo im Minoritenweg 1 27 Beschäftigte. - In Nürnberg wird die Geheime Staatspolizei alias Gestapo in der Ludwigstrasse 36 zur Leitstelle aufgewertet. - Der Leiter der Regensburger Domspatzen Domkapellmeister Theobald Schrems (44) wird zum Führergeburtstag zum Professor ernannt und schwört zur Brasilienreise treuste Pflichterfüllung im Dienste an deutscher Kultur und Deutschland. - In Nürnberg werden Mitglieder der Widerstandsgruppe um den Schriftsteller Ernst Niekisch (48), der in Altdorf das Lehrerseminar absolvierte, verhaftet. - Im Kloster Reichenbach werden in der Irrenanstalt von der Geheimen Staatspolizei alias Gestapo Befragungen unter dem Motto Ist es denn vernünftig so ein Elend leben zu lassen durchgeführt. - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft eine Karnevalsveranstaltung im Ufa Palast Königstorgraben 11. - In Neumarkt führt das Regensburger Stadttheater im Dauerengagement u.a. die Operette Gasparone, das Lustspiel Etappenhas und u.a. das Ludwig Thoma Stück Brautschau und die Bayerische Landesbühne Kattun und Seide von Harald Bratt im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 bei durchschnittlich 500 Besuchern auf, wo auch der NS KdF Faschingsball alias Kraft durch Freude stattfindet. - In Neumarkt ist der alte Kämpfer NSDAP Parteilokalswirt Konrad Mehl (--) Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr. - In Parsberg Hammermühle findet ein vierwöchiges Sommerlager des BdM alias Bund deutscher Mädel für Mädchen aus der Region statt, bei dem wöchentlich durchgewechselt wird und das 1 Reichsmark kostet. - In Neumarkt ist der 1. Bürgermeister und NSDAP Kreisleiter Johann Baptist Dotzer (29) auf einer längeren militärischen Übung. - Bei Höhenberg findet ein Sommerlager der HJ statt, bei dem es Dampfnudeln gibt. - In Beilngries findet ein Bannsportfest statt. - In Neumarkt bricht die HJ zu einem Sommerlager in den Schwarzwald und an den Rhein auf. - In Regensburg wird der in Nürnberg geborene regensburger Polizeipräsident Fritz Popp (55) Minoritenweg 1 gleichzeitig Leiter der Geheimen Staatspolizei alias Gestapo. - In Neumarkt passieren etwa 500 Güterschiffe den Kanalhafen am Ludwig Donau Main Kanal. - In Regensburg tritt der in Stadtamhof geborene Jurist Alfons Goppel (32) (1962-1978 bayerischer Ministerpräsident) der NSDAP bei und meldet sich freiwillig zur Wehrmacht. - In Nürnberg unterstellt der in Nürnberg geborene stellvertretende NSDAP Gauleiter von Franken Karl Holz (42) dem in Nürnberg geborenen evangelischen Landesbischof Hans Meiser (56) kriminelles Verhalten und Homosexualität. - In Bamberg löst der mit der in Regensburg geborenen Elisabeth Helene von Thurn und Taxis (St) (34) verheiratete älteste sächsische Königssohn alias Prinz Friedrich Christian von Wettin (St) (44) den Familiensitz auf und zieht mit der Familie nach Dresden in das riesige Schloss Wachwitz. - In Regendorf ist das Schloss von Baron Georg von Harnier per Zwangsversteigerung in den Besitz des Staates übergegangen. - In Nürnberg beendet der nürnberger Patrizier, Oberregierungsrat Freiherr Friedrich von Haller zu Hallerstein (65) sein Amt als Vorsitzender der Gesellschaft für Familienforschung alias GFF. - In Neumarkt bezieht der in Mannheim geborene Verwaltungsjuristensohn ohne Beruf und spätere zweite woffenbacher Bürgermeister Freiherr Ludwig von Gemmingen Hornberg (36) das 14 Zimmer Schloss Woffenbach mit dazugehörigen 27 Hektar Land. Ihre Tochter Christa Hedwig von Gemmingen Hornberg wird geboren. Seine Tante ist die BASF Mitgründertochter Dora Siegle (60), über die sein halbwaiser Cousin Wolf Dieter von Gemmingen  Hornberg (19) Besitzer von drei Burgen, Schlössern und Ruinen in Tirschenreuth geworden ist. - In Schwandorf geht die Nähmaschinenhändlertochter Elisabeth Schädel (--) Marktplatz 13, die in die Klasse 1a der Grundschule geht,  grußlos und mit einem spöttischen Lächeln am schwandorfer Bürgermeister und NSDAP Kreisleiter Oskar Fürst (--) vorbei, der den katholischen schwandorfer Mädchenschulleiter Anton Kleber (--) veranlasst durch die Lehrerin Klara Schuster (--) die Schülerin strengstens ermahnen und mit sechs Rutenschlägen auf die Handflächen bestrafen zu lassen. Der Familie verbietet er den Besuch des Schulschwesternhauses. - In Nürnberg befindet sich der Julius Streicher Verlag der NSDAP Hetzschrift Der Stürmer in der Pfannenschmiedsgasse 19 mit der Telefonnummer 21830 unter Verlagsleiter Max Fink. - In Regensburg löst Otto Schleer (bis 19 54 unter Protektion von Schottenheim) Kammersänger Bullinger als Direktor Städtische Singschule ab. Öffentliche Auftritte finden im Neuhaussaal Bismarckplatz 7 statt. Der in Amberg Steinling geborene und in Postbauer aufgewachsene katholische sulzbürger NSDAP Komponist und Schullehrer Rudolf Eisenmann (43) begleitet seine eigene Schlußhymne Deutschland am Klavier. - In Ansbach wird ein Kampfgeschwader auf dem fertiggestellten Flugplatz Ansbach Katterbach stationiert. - Der NSDAP Landrat und Kreisleiter Gottfried von Bismarck Schönhausen (36) heiratet seine Cousine Melanie. - In Feucht wird die Druckerei Carl Hessel mit Inhaber Hanns Bollinger (40) gezwungen die Tageszeitung Der Bote von Altdorf und die Tageszeitung Nürnberger Landbote an die Fränkische Tageszeitung zu verkaufen. Hanns Bollinger (40) tritt in die NSDAP ein und behält dadurch die Druckaufträge für die Zeitungen. - In Kastl ist NSDAP Ortsgruppenleiter Hölldorfer Heimatspielausschußmitglied. - In Amberg ist der Sitz der SA Dienststelle unter SA Oberführer Peter Vogt aus Niederschlesien (40) Am Anschuß 4 (20 16 Cogresszentrum). - Der in Weiden geborene ehemalige katholische Geistliche, verheiratete evangelische Pfarrer Joseph Maria Weeber und ehemaliger NSDAP Ortsgruppenleiter in Offenbach (56) erhält wegen seiner antisemitischen Predigten vom evangelischen Dekanat Predigtverbot in der Friedhofskirche in Erlangen. - In Amberg benutzen Juden unbeanstandet trotz Verbotstafel das Hockermühlbad. Der TV Sportplatz wird von Juden genutzt. - In Roth wird die Otto Lilienthal Kaserne gebaut.  - In Nürnberg wird das Lichtspieltheater Apollo Pfannenschmiedsgasse 22 aus Repräsentationgründen wieder ein Variete, das täglich 1.000, sonntags sogar bis zu 1.500 Besucher zählt. - In Regensburg veröffentlicht der Prorektor der Philosphischen Theologischen Hochschule Josef Engert (55) seine nationalistische, rassistische und antisemitische Schrift Wohin geht Amerika? - In Nürnberg findet ein Tag der HJ alias Hitlerjugend im überfüllten städtischen Stadion, das schon 50.000 Zuschauerplätze hat, statt. - In Nürnberg wird am Dutzendteich der Freizeitpark KdF Stadt mit Dauervolksfest, Folklore und Variete eröffnet. In Nürnberg wird Luitpolt Kuhn Kriminalkommissar der Stapo alias Staatspolizei. - In Nürnberg veranstaltet die Singschule in der Findelgasse 5 ihre erste jährliche Großveranstaltung Junggesang im Saal des Kulturvereins Frauentorgraben 49 unter Mitwirkung des Konservatoriumsorchesters. - In Regensburg wirbt das Hotel Grüner Kranz von Joachim Holfelder in der Obermünsterstrasse 9 als führendes Haus mit den modernsten Einrichtungen, fließendem kaltem und warmem Wasser in allen Zimmern, Reichstelefon, Autoboxen im Hause, mässigen Preisen, Fernsprecher alias Telefonnummer 4758 und der Telegraphenstation kranzhotel. - In Nürnberg hat das Hotel Grandhotel Palast Hotel Fürstenhof Bahnhofstrasse 1mit den Besitzern Richert & Lotz die Telefonnummer 22881. - Die Reiter SS gewinnt alle innerdeutschen Reitturniere. - In Nürnberg veranstaltet der Nürnberger Rennverein ein Jagdspringen für Pferde. - In Pyrbaum trifft sich die NSDAP im Gasthaus Hupfer. - In Regensburg findet das Gautreffen der bayerischen Ostmark statt. - In Nürnberg investiert die Stadt 450.000 Reichsmark in den Ausbau des nürnberger Flughafen Nürnberg Fürth, wodurch die Fluggastzahlen auf 35.000 Passagiere anwachsen. - In Nürnberg erlaubt man dem jüdischen Bankier Emil Wortsmann mit Monatsfristen seinen Hopfenhandel weiterzuführen. - In Pyrbaum spricht der in Fürth aufgewachsene Ministerpräsident Hermann Göring (44). - In Regensburg Obertraubling pachtet die Bayerische Flugzeugwerke Regensburg GmbH den verfallenen Zivilflugzhafen und richtet Werkstätten der Messerschmitt GmbH ein. - Der in Nürnberg geborene und aufgewachsene Motorradrennfahrer Hans Schumann (33) gewinnt auf einem NSU Gespann die letzte Deutsche Meisterschaft in der 1000 ccm Klasse mit Seitenwagen. Gespann-Motorradrennen werden wegen zu vieler tödlicher Unfälle verboten. - Der in Eichstätt geborene Amtsrichtersohn, Kaufmann, NSDAP Mitglied und Offizier Lothar Debes (47) wird Mitglied der SS und Ausbilder in der SS-Junkerschule in Braunschweig. - Der in Sulzbürg geborene Volkssänger und Schallplattenstar Hans Blädel (66) stirbt nach über 800 Tonaufnahmen und Schallplatten. - Der jüdische neumarkter Textilwarenhändler Leopold Wertheimer (33) wird für eine Reihe von mit nichtjüdischen Namen ausgestellten Wechseln wegen Urkundenfälschung und Betrugs zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. - In Neumarkt werden die Metzgereien über Mittag geschlossen. - In Regensburg eröffnet der Sportverein Post SV eine Jiu-Jitsuabteilung und eine Wanderabteilung. - Es gibt die bayerischen SS Standarten Regensburg 68, Ansbach 73, Ingolstadt 91 und Nürnberg 3. Nürnberg, Ansbach und Regensburg liegen im SS Oberabschnitt Main und Ingolstadt im SS Oberabschnitt Süd. In Regensburg gibt es die SS Reiterstandarte 17 und in Nürnberg die SS Nachrichtenstandarte 11. - In Nürnberg wird Kabelfernsehen und Fernsehtelefon aus Berlin eingeführt. - In Neumarkt erstellt der neumarkter Fotograf Hans Stegmeier Abschiedsfotos von 23 strengverhüllten Nonnen der Armen Schulschwestern, die fristlos aus dem Schuldienst entlassen wurden. - In Neumarkt steht vor Marktstrasse 48/49 eine ARAL-Tankstellen-Zapfsäule für Benzin. - In Kelheim gibt es ein Regensburger Automobil Rennwagen Bergrennen alias Ratisbona Bergrennen. - In Neumarkt passieren erfolglose Radrennfahrer auf Expressrädern bei der Internationalen Deutschland Rundfahrt für Berufsfahrer die Stadt. - In Amberg weigert sich Schwester Katharina Mayer erfolgreich ihren evangelischen Kindergarten in der Diakonissenstation Baumann aufzulösen. - In Regensburg wird in der Badstrasse 54 das Gasthaus Casino umgebaut. - In Regensburg ist die Kraftfahrzeughandwerksinnung für Automobile am Jesuitenplatz 3. Das Autohaus Ostgarage Zangenberg Straubinger Strasse 20, die Centralgarage Grasgasse 10 Telefonnummer 4390 und die Reparaturwerkstatt Dorfmeister in der Straubinger Strasse 20 Telefonnummer 4832 führen Reparaturen aus. - In Neumarkt verlässt das ehemalige vier Jahre zuvor ins KZ verschleppte SPD Mitglied und Kioskbesitzer Josef Geiß die Stadt und verzieht unbekannt. - In Neumarkt wird die evangelische Schule aufgelöst. - Der in Regensburg aufgewachsene monarchistische Freiherrnsohn Adolf von Harnier (33) heiratet im westböhmischen Heiligenkreuz die Freiherrntochter Gabrielle Kotz von Dobrz. - In Regensburg Wörth muss das private Elektrizitätswerk Rupert Heider den Weiterbaus des Höllbachkraftwerks 2 wegen Streits mit dem Energiekonzern Oberpfalzwerke einstellen. - Prinz Max Emanuel von Wittelsbach Bayern (St) wird als Sohn von Prinz Albrecht von Wittelsbach Bayern (St) (32) und der kroatischen Botschafterenkelin und Grafentochter Maria Franziska Juliana Johanna Draskovic von Trakoscan (33) in München geboren, wonach die in Bad Kreuth lebende Familie sich dem nationalsozialistischen System entzieht und auf Besitzungen der ungarischen Verwandtschaft ins ungarische Grenzgebiet bei Wiener Neustadt ins Exil geht. - In Neumarkt wird aus Sportlern des neumarkter Schwimmvereins Poseidon ein Stützpunkt der staatlichen DLRG gegründet, die Max Salzburger im Sinne der NSDAP betreut, damit möglichst viele schwimmen lernen. - In Kallmünz wird der Verleger der Zeitschrift Oberpfalz Michael Laßleben (38) zum Bürgermeister gewählt. Seit 30 Jahren ist der in Neumarkt geborene NS Kunstmaler und Mein Kampf Illustrator Albert Reich (48) Illustrator der Zeitschrift Die Oberpfalz. - In Nürnberg wird der jüdische nürnberger Kaufmannssohn, Physiker und Messtechnik Industrielle Siegfried Guggenheimer (62) Schoppershofstrasse 52 gezwungen seine Firma Metrawatt zu verkaufen, woraufhin er ins Exil nach London geht und innerhalb eines Jahres stirbt. - In Neumarkt fotografiert das Fotoatelier Foto Hailer am Viehmarkt 7 das Dietrich Eckart Denkmal im Stadtpark und verkauft Fotopostkarten davon. - In Neumarkt bauen die Expresswerke das Motorradmodell K120 mit einem 118 ccm 3,3 PS Jlo Motor, wobei es das kleiner Modell K100 seit 2 Jahren mit einem 98 ccm 2,25 PS Fichtel & Sachs Motor und seit dem Vorjahr mit einem wesentlich effektiveren 98 ccm 2,8 PS Jlo Motor gibt. - In Neumarkt ist das Arbeitsamt in der Sandstrasse 5 und hat die Telefonnummer 71. - In Erlangen ersetzt die NSDAP die evangelischen Diakonissinnen aus Neuendettelsau durch die braunen Schwestern der NSV. - ln Nürnberg kehrt der langjährige ehemalige zündapp und aktuelle Motoreningenieur der jüdischen Fahrradfabrik Victoria Richard Küchen (39) nach 2 Jahren zur Motorradfabrik Zündapp zurück. - In Nürnberg haben die Motorradhersteller Zündapp 14 %, Triumph 7 %, Victoria 6 % und Ardie 4 % Anteil an der gesamtdeutschen Motorradproduktion. Triumph, Victoria und Ardie sind ehemals jüdische Unternehmen. - In Regensburg übernimmt der Sport Club Ratisbona unter Josef Feldmeier den Wehrmachtsübungsplatz am Ostbahnhof und baut ihn zu einem Fußballplatz um, auf dem man im Folgejahr in der Kreisliga spielt. - In Neumarkt wird der Künstler Fritz Joseph Haubner geboren. - In Schmidmühlen kauft die Gemeinde das Obere Schloss, das seit 18 29 im Besitz der schmidmühlener Wirte vom Gasthaus Zum Rössl war. - In Hacklsberg baut der neue Jagdpächter H Dorsch (--) ein Jagdanwesen aus mehreren Holzhäusern, den ersten Häusern des Ortes, in dem Nürnberger und Neumarkter Ferienhäuser bauen. - In Freystadt wird das katholische Franziskanerkloster geschlossen und als Kinderheim für 13 Mädchen und 30 Jungen von der NSV genutzt, die die Kinder aus Hamburg geholt hat und bis 19 45 dort von NS Lehrern unterrichten lässt und dort festhält, aber von der Klosterküche verköstigen lässt.

1936 Wetter: Jahresbeginn sehr mild und Februar mit Wärmephase. April mit Frost. Bis Mitte Juni sehr kühl. Sommer fällt aus. Sonnenfinsternis. - Olympische Winterspiele in Garmisch. - Das entmilitarisierte Rheinland wird von der deutschen Wehrmacht besetzt. - In Neumarkt werden die Bezirkssparkasse und die Stadtsparkasse obere Marktstrasse 51 zusammengelegt. - In Nürnberg treten auf dem NSDAP Reichsparteitag der Ehre in der Luitpoldarena 75.000 SA 20.000 SS, 10.000 NSKK und 2.600 NSFK auf. Die Idee von Albrecht Speer, ein Lichtdom aus Flugabwehrscheinwerfern, die 6.000 Meter Höhe erreichen und bis Frankfurt und Prag zu sehen sind, begeistert die Menge. 900 Mitglieder des BDM Bund deutscher Mädel werden während der Veranstaltung geschwängert. - In Nürnberg wird ein Autobahnteilstück eröffnet. - In Nürnberg präsentiert sich Hitler auf dem Balkon des Erweiterungsbaus des Hotels Deutscher Hof am Frauentorgraben 29. - In Nürnberg wird das Hotel Deutscher Hof am Frauentorgraben 29, die Lessingsäle und das angrenzende alte Siemenshaus am Frauentorgraben an die NSDAP verkauft. - In Amberg wird der ehrenamtliche NSDAP Oberbürgermeister Josef Filbig (45) zum hauptamtlichen Oberbürgermeister gewählt. - In Deutschland lässt die NSDAP die Bierpreise anheben. In Neumarkt sind davon die Gebrüder xxx Ehrnsperger (--) von der Lammsbrauerei, Ludwig Ehrnsperger (--) von der Gansbrauerei und Franz Xaver Gloßner (--) von der Brauerei Gloßner betroffen. - Der Bewunderer Adolf Hitlers (47), der englische König mit deutschen Wurzeln Eduard VIII (St) (42) dankt ab. - In Nürnberg wird das Gästehaus der NSDAP Ecke Gleißbühlstrasse/Bahnhofstrasse, neben dem Grandhotel Palasthotel Fürstenhof Bahnhofstrasse 1 eröffnet. Der in Fürth aufgewachsene Hermann Göring (43) erhält eine eigene Suite für sich und seine Familie. - In Neumarkt überfliegt das Luftschiff Graf Zeppelin LZ 127 die Stadt. - In Neumarkt ist das Gasthaus Deutscher Kaiser mit großem Saal beliebter Treffpunkt und wegen des großen Saals Versammlungsort der SA. - Das Hitlerjugendgesetz verpflichtet alle 10 Jährigen, außer in Schule und Elternhaus zur Hitlerjugend. - Die in Neumarkt geborene Darstellerin Käthe Dorsch (46) spielt mit Hans Albers (45) eine Hauptrolle im Spielfilm Savoy-Hotel 217. - In Eichstätt ist es den katholischen Jugendvereinen verboten sich zu betätigen. Es kommt zu Hausdurchsuchungen und vorläufigen Festnahmen. Nur kirchliche Veranstaltungen wie Prozessionen sind erlaubt. - In Eichstätt holt der in Neumarkt Rittershof geborene eichstätter Bischof Michael Rackl (53) den ehemaligen Wehrmachtsoffizier Dompfarrer Johannes Kraus zurück um die Jugendseelsorge wiederzubeleben. Johannes Kraus hält scharfe Predigten auch gegen die NSDAP, aber hauptsächlich über ihr anmaßendes Verhalten und ihre Respektlosigkeit der Kirche gegenüber. - In Regensburg gibt es 2.531 Arbeitslose. - In Fürth gibt es 3.569 Arbeitslose. - In Nürnberg gibt es 13.572 Arbeitslose. - Arbeitslosenquote 7,4 %. - In Roth übernimmt Rosa Kroner das Gasthaus und Hotel Zur goldenen Krone. - In Nürnberg verkauft der jüdische nürnberger Kaufhaus-Inhaber Salman Schocken die Konzernmehrheit an einen Engländer und glaubt damit die NSDAP besänftigen zu können. - In Regensburg dürfen nur noch der 4. Jahrgang der Tageszeitung Bayerische Ostmark und die Tageszeitung Regensburger Anzeiger politische Themen anschneiden. - In Nürnberg veranstaltet die NSKK eine Orientierungsfahrt rund um Nürnberg. - Der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (St) (52), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (71) dem in England alle Titel aberkannt worden waren, vertritt das Deutsche Reich bei der Trauerfeier des englischen Königs Georg V  (St) (71), wo er im Leichenzug in der sechsten Reihe hinter dem Sarg mit Wehrmachtsgeneralsuniform und Stahlhelm mitläuft. Seine auf Malta geborene Schwester Victoria Melitta von Sachsen Coburg und Gotha (St) (60) stirbt in Amorbach als Großfürstin von Russland. - Der begeisterte Hitlerverehrer und ehemalige kaiserliche Kronprinz Wilhelm von Zollern (St) (54) schreibt ein Glückwunschtelegramm an Mussolini, wird von der NSDAP für seine Eigenmächtigkeiten schwer gerügt und tritt aus der NSKK aus. - In Neumarkt werden 21 Personen nach einer vom katholischen Pfarramt initiierten Unterschriftensammlung für die Belassung der Schulschwestern zu Gefängnisstrafen verurteilt.  - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft eine Karnevalsveranstaltung im Apollo Pfannenschmiedsgasse 22. - In Deining zieht die Polizeidienststelle vom Gendarmeriehaus Nr 37 Leutenbacher Strasse 2 in Nr 44 Obere Hauptstrasse 11 um. Der Arrestraum bleibt. - In Neumarkt kauf der Metzgermeister Schweiger das Haus des Juden Semi Haas Obere Marktstrasse. - In Nürnberg wird im Amtsgericht der neumarkter Brauereibesitzer Franz Graßler, der per Haftbefehl gesucht und in Neumarkt verhaftet wurde, wegen eines politischen Vergehens verurteilt. - In Neumarkt wird im Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6 durch den Bezirksarzt Dr Oschmann die Biologie-, Hygiene und Rassenkundeschau eröffnet, in der er behauptet, dass kranke Völker dem Untergang geweiht sind und sich nur ein Volk durchsetzt, das sich bewußt ist, was Erhaltung der Rasse und der Volksgesundheit bedeutet. - In Neumarkt stirbt der jüdische Lederhändler Salomon Neustädter. Es wird ein Konkursverfahren eingeleitet. - In Neumarkt findet im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 ein Großes Tanzfest der KdF alias Kraft durch Freude statt. - In Neumarkt wird der Fahrraddieb Johann Zipfl zu Zuchthaus und Sicherungsverwahrung verurteilt. - In Neumarkt führt Xaver Terofal (59) das Volksstück Der Preisochs auf. - In Neumarkt beginnt der katholische Sportverein Deutsche Jugend Kraft DJK mit einer freiwilligen ärztlichen Untersuchung aller ihrer Mitglieder. - In Neumarkt tritt der letzte nicht organisierte Schüler der Staatsjugend bei und meldet sich auch noch zur SS. - In Rothenfels verkauft die aus Neumarkt stammende Anna Kirchberger (48) einem 11 jährigen 100 Patronen für eine waffenscheinfreie Flobertpistole, die ihr Mann ihm am Vortag verkauft hatte, womit dieser seinem Bruder (05) in den Kopf schießt und wird freigesprochen. - In Neumarkt findet im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 die große NSDAP Parteiversammlung statt, auf der NDSAP Kreisleiter Zahneisen spricht. - In Pölling findet eine Theateraufführung statt. - In Neumarkt leben im Kloster an der Mariahilfstrasse 100 Nonnen. - In Neumarkt gibt es 139 Personenkraftwagen. - In Neumarkt kommen 154 Jungen und 130 Mädchen zur Welt. Neumarkt hat 9.550 Einwohner. - In Neumarkt arbeitet Georg Otto Strecker in der Mariahilfstrasse 1 als Heilpraktiker. - In Neumarkt meldet der Jude Josef Rindsberg seinen Eisenwaren-, Maschinen- und Kohlenhandel Obere Marktstrasse 11 ab. - In Neumarkt wird ein Tennisplatz angelegt. - In Neumarkt hält der dienstälteste NSDAP Ortsgruppenleiter Lorenz Thumann zur Vereidigung Ich schwöre Adolf Hitler unerschütterliche Treue. Ich schwöre ihm und den Führern, die er mir bestimmt, unbedingten Gehorsam. der Führerschaft der Partei eine Rede. - In Neumarkt tritt der Don Kosaken Chor im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 auf. - In Pilsach, Hausheim, Neumarkt, Altdorf, Gnadenberg, Litzlohe, Stöckelsberg und Sindelbach führt der in Neumarkt Rittershof geborene katholische eichstätter Bischof Michael Rackl (53) die Firmung durch. - Bau der Reichsautobahn A9. - In Neumarkt erhält die Badeanstalt Badekabinen. - In Neumarkt werden Einbahnstrassen eingeführt. - In Neumarkt wird eine Verdunkelungsübung abgehalten. - In Neumarkt wird ein Tierschutzverein gegründet. - In Neumarkt gewinnt der Rottenführer Michael Ehrnsperger (--) mit Beifahrer Scharführer Johann Kraus die NSKK Gelände und Orientierungsfahrt. - In Neumarkt findet ein Volksfest mit Feuerwerk statt. - Hitlerjugendmädchen dürfen wie Jungs in Sommerlager. - In Neumarkt werden alle Ausfallstrassen geteert. - In Neumarkt berichtet die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt von einem Bettler der mit vermeintlich erlittenen Greuelgeschichten aus dem KZ Dachau arbeitet und dafür verurteilt wird, wobei die Anklage alles als Lügen nachweisen kann. - In Neumarkt überfliegen Bombenflugzeuge die Stadt. - In Neumarkt überzeugt das einfache NSDAP Mitglied Erbersdobler seine ebenso einfachen Deutschen Arbeitsfsront Kollegen mit einem Vortrag Nicht Sklavengehorsam, sondern freiwillige Gefolgschaft. - In Neumarkt hat das Regensburger Stadttheater ein Dauerengagement und spielt alle Klassiker. - In Nürnberg wird der 1.FCN alias Club deutscher Fußballmeister. - In Nürnberg wird die jüdische Betgemeinschaft Gemilos Chasodim gegründet. - In Regensburg meldet die NS Zeitung Bayerische Ostmark die Auflösung der Schwarzen Brut alias katholische BVP und ihrer Zeitungen. - In Bayreuth begleitet die in London geborene Churchill Cousine und fanatische Faschistin Baroness Unity Mitford (22) ihr Idol Adolf Hitler (47), der ihr einen Mercedes Benz zur Verfügung stellt, zu den Bayreuther Festspielen. - In Sulzbach verkauft der Viehhändler David Prager sein Geschäft und wandert als letzter männlicher Jude mit seiner Familie in die USA aus. - In Sulzbach löst NS Oberbürgermeister Paul Arendt (33) die Chorvereinigung auf und gründet seinen eigenen SA Chor und nimmt mangels Übertretungsweigerungen ehemalige KPD ler auf, was innerparteiliche Differenzen provoziert. Der Millionär und sulzbachrosenberger NS Oberbürgermeister Paul Arendt (33) wird wegen Vorteilsnahme, Veruntreuung, Diebstahls, Grundstücksschiebereien, verdeckter Aufnahme von Freimaurern in die NSDAP, Geheimnisverrat von vertraulichen Gesprächen mit Göring und weil er in seinem Modegeschäft Arendt in Nürnberg den Juden Goldmann als Geschäftsführer beschäftigt, denunziert, tritt, obwohl ihm Polizeikommissare keine Straftaten bescheinigen als sulzbach-rosenberger Oberbürgermeister zurück, um sich nur noch der Partei zu widmen, hinterlässt wegen der Vermischung von Geldern der Stadt und der Partei einen Schuldenberg für die Stadt von 1.000.000 Mark, weswegen sein Amt erst einmal nicht wieder besetzt wird und dem amberger NSDAP Kreisleiter Artur Kolb (41) unterstellt wird. - Der in Ansbach geborene niederländische Premierleutnantssohn und SA Brigadeführer Freiherr Walther von Lindenfels (58) wird Leiter der Auslandsabteilung in der Reichsdienststelle der NSDAP und NSDAP Reichstagsmitglied. - In Sulzbach-Rosenberg wird das erste bayerische Luftschutzhaus eingeweiht. - In Regensburg heiratet Maria Ernst (27) den regensburger Juden Kaufmann Helmut Seelig (27), weshalb beide in Schutzhaft genommen werden. - In Amberg erreicht der NS Agitator Münchmeyer die Streichung seiner Verurteilung von 19 29 aus dem Register, weil es nur eine Abwehrhandlung auf einen jüdischen Angriff gewesen sei. - In Regensburg spielt die jüdische regensburger Schauspielerin und Musikerin Erna Chrochmal in der Jesuitenbrauerei als Stehgeigerin und wird angefeindet. - In Regensburg meldet der ehrenamtliche NSDAP Oberbürgermeister Otto Schottenheim (41) alle regensburger Hausbesitzer, die seiner Meinung nach nicht ausreichend beflaggen. - Der Edle Hermann von Gäßler ist bis 1942 stellvertretender aber faktisch regierender Regierungspräsident von Niederbayern und der Oberpfalz. - In Nürnberg feiert das Studentencorps Franko Alemannia sein 40. Stiftungsfest und stellt danach alle Aktivitäten ein. - In Nürnberg wird die Blechspielwarenfabrik Distler gezwungen an den fürther Blechspielwarenhersteller Ernst Voelk (40) Theaterstrasse 45 zu verkaufen. - In Regensburg ist Anton Bayer Kapellmeister am Theater Regensburg. - In Fürth wird der fürther Gastwirtssohn und NSDAP Gemeinderat Hans Sandreuter (44) ehrenamtlicher Beigeordneter der Stadt Fürth für festliche Veranstaltungen aller Art. Der sehr gut vernetzte ehemalige städtische fürther Angestellte soll Propaganda auf die Strasse bringen, sich um den Reichsparteitag kümmern und die fürther Wirtschaft beleben, was er durch Arisierungen bewerkstelligt. - In Regensburg stirbt der regensburger Weihbischof Johann Baptist Hierl (80), der Cousin des NS Reichsarbeitsdienstführer Konstantin Hierl (47). - In Schwandorf beschimpft der schwandorfer Zimmermann Max Legl (27) die SA Ihr braunen Hunde! Unsere Zeit kommt schon noch! Wir schneiden Euch die Krägen schon ab!, wird in Schutzhaft genommen, verspricht sich nicht mehr verwerflich zu äußern und wird deshalb nicht weiter strafrechtlich verfolgt. - In Schwandorf wird die Polizeistunde von 01:00 auf 22:00 Uhr reduziert. - In Mörsdorf muss Willibald Dorr als Bürgermeister zurücktreten und Josef Rupp Hausnummer 7 wird neuer NSDAP Bürgermeister. - In Mörsdorf wird wegen RAD Abkommandierungen der Spielbetrieb auf dem Fußballplatz eingestellt. - In Schwarzenbruck wird das Faberschloss von der NSDAP konfisziert und eine NSDAP Parteischule eingerichtet. - In Ansbach spricht NSDAP Kreisleiter Richard Hänel (41) im Orangeriesaal im Hofgarten. - In Regensburg weht die HJ Fahne am elitären protestantischen Alumneum Ecke Gesandtenstrasse/Am Ölberg. - In Pyrbaum wird unter Bürgermeister Dollinger am NSDAP Parteilokal Gasthaus Leykauf Marktplatz 6, wo der neumarkter NSDAP ler Erhard spricht, ein Stürmerkasten aufgestellt. Die Bauernschaft trifft sich im NS Gasthaus Eckstein Das Stopfen von Enten und Gänsen ist strafrechtlich verboten. Es gibt festgesetzte Höchstpreise für Preßsack -,90, Stadtwurst -, 90 und Hausmacher 1,10 Reichsmark. Wer bei den Pflichtschädlingssäuberungsaktionen von Obstgärten fehlt wird angezeigt. Im Gasthaus Nunner Wolfsteinplatz findet die Weihnachtsfeier der NS Frauenschaft statt. Ein Zentner weiße, rote oder blaue Kartoffeln kostet 2,75 Reichsmark und gelbe 3,05. Das öffentliche Nacktbaden - auch Sonnenbaden - ist verboten. Dreiecksbadehosen und das Aufsuchen öffentlicher Gaststätten nur mit Badehose oder Badeanzug ist verboten. Der Erntedankfesttanz findet vor dem Gasthaus Nunner Wolfsteinplatz statt. - In Neumarkt wird im Kolpinghaus Adolf Kolpingstrasse 4 zum Wehrdienst gemustert. - In Erlangen dient das Corpshaus des Studentengesangverein AMV Fridericiana Erlangen Spardorfer Strasse 32 dem Amt für Volkswohlfahrt und den braunen Schwestern als NS Schwesternheim und Schule für Krankenschwestern. - Der parsberger NSDAP Kreisleiter Georg Peter Raßhofer (36) tritt aus Überzeugung mit seiner Ehefrau Cilly aus der katholischen Kirche aus. - In Nürnberg Langwasser gibt es ein SA Lager. - In Regensburg eröffnet mit der Erlaubnis der Gestapo, Minoritenweg 1, ein jüdischer Beit Halutz alias pioneer club um die jüdische regensburger Jugend auf die Einwanderung in Palästina vorzubereiten. - In Nürnberg werben die Städtischen Bühnen Nürnberg in Musik und Theater auf Seite 1 im 4. Jahrgang mit der Werbung Der Stürmer ist die gefürchtetste und größte antisemitische Wochenzeitschrift der Welt. Die Theaterbesucher werden von der angrenzenden eleganten Gaststätte Deutscher Hof am Frauentorgraben 29 erwartet. - In Regensburg gründet der in Nürnberg aufgewachsene Luftfahrtfunktionär, SA Oberführer und Weltkrieg 1 Kampffliegerass Theodor Croneiß (42) die Bayerischen Flugzeugwerke Regensburg GmbH. - In Postbauer Wurzhof wird aus dem Freiwilligen Arbeitslager Wurzhof ein Schulland- und Erholungsheim für Großstadtkinder. - In Neumarkt wird eine ehemalige U-Boot-Flagge verehrt, die später als Ortsgruppenfahne der Reichsflagge und des Stahlhelms verwendet wird. - In Amberg lässt NSDAP Oberbürgermeister Josef Filbig (43) die katholischen Salesianer Patres aus ihrem Kloster auf dem Mariahilfberg vertreiben. - In Nürnberg wird der Lagerist und NSDAP Mitglied Johann Heilmann im Wohnhaus Spittlergasse 19 zum Hauswart ernannt, der jeden Monat mit einer roten plombierten Geldbüchse und seiner NSV Spendenliste jeden Mieter besucht und Spenden namentlich notiert. - Die in Nürnberg im Vorjahr vorgestellte Schnellzugdampflokomotive Borsig 05 001 erreicht einen Geschwindigkeitsrekord von 200,4 km/h. - In Nürnberg lässt NSDAP Frankenführer Julius Streicher (50) den SA Rebellen Wilhelm Stegmann (37) am Sondergericht beim Landgericht Nürnberg Fürth Fürther Strasse 110 wegen eines Attentatsversuchs auf ihn nach 3 jähriger Schutzhaft zu 18 Monaten Gefängnis verurteilen. - In Nürnberg wird die dem Konservatorium angeschlossene Singschule unter Waldemar Klink in der Findelgasse 5 gegründet. - Der in Regensburg geborene Schriftsteller und Dichter Georg Britting (45) ist Teilnehmer des Treffens Dichter des Krieges, die Adolf Hitler (45) ihre unwandelbare Treue schwören. - Der in München geborene in Regensburg aufgewachsene regensburger Torwart Hans Jakob (28) scheidet mit der Deutschen Fußballnationalmannschaft bei Olympia in Berlin im Achtelvinale aus. - In Bamberg wird die Tochter der in Regensburg geborenen Prinzessin Elisabeth Helene von Thurn und Taxis (St) (33) und ihrem Ehemann, dem ältesten sächsischen Königssohn alias Prinz Friedrich Christian von Wettin (St) (43) Prinzessin Mathilda von Sachsen (St) geboren. - In Coburg stirbt der in Tambach geborene Graf Franz Carl von Ortenburg (St) (61). - Der in Amberg geborene Heiner Fleischmann (22) gewinnt auf NSU in den Motorradrennklassen 350 ccm und 500 ccm das Feldbergrennen bei Frankfurt. - In Eichhofen kauft der Waffenindustrielle Günther von Braunbehrens (--) Gut und Schloss Eichhofen. - In Nürnberg bittet der ruinierte jüdische Bankier Louis Schwab seine Lottoannahmestelle weiterführen zu dürfen. - In Nürnberg wird das jüdische Bankhaus Ottensooser liquidiert. - In Nürnberg bringt der Volksschullehrer und Mundartdichter Franz Bauer (35) seine Gedichte Zammkratzt. Das sind allerlei Verse in der schönen Nürnberger Mundart heraus. - In Regensburg wird in der Heil- und Pflegeanstalt Regensburg Minoritenweg 1 begonnen eine erbbiologische Station einzurichten, die erbkranke Sippen nach rassenhygienischen Kriterien teilweise auch deren Angehörige bis 19 40 auf etwa 2.000 Sippentafeln erfasst, wobei man Kirchenbücher zuhilfe nimmt und mit den katholischen und evangelischen Pfarrämtern zusammenarbeit. Die NS Bauernschaft schwärmt geradezu von dem personenbezogenen Karteikartensystem. - In Parsberg wird die Tageszeitung Parsberger Anzeiger vom NS Verlag Bayerische Ostmark übernommen. - In Nürnberg verschafft der 5 malige 1 FCN Fußballmeister Hans Kalb (37) dem Club als Trainer die Deutsche Meisterschaft. - In Nürnberg Herpersdorf beginnt der Radrennverein RC Herpersdorf  das Strassenradrennen Großer Strassenpreis von Herpersdorf zu veranstalten. - In Nürnberg ist der in Spalt geborene nürnberger Metzgermeister, NSDAP Gaststätten Funktionär mit seinem 63 Betten Hotel Zur blauen Traube Pfannenschmiedsgasse 20 Georg Haberkern (44) (+19 45 Selbstmord) im Besitz des Haus der braunen Front. - In Nürnberg ist die Jugendherberge des CVJM am Frauentorgraben 19. - In Nürnberg haben die Mädchenherberge im Hummelsteiner Weg 4 und die Städtische Jugendherberge in der Flaschenhofstrasse 2 fließendes kaltes Wasser, Brausen und Bäder. - In Nürnberg haben 13 Hotels, darunter das Grandhotel Bahnhofstrasse 1 mit 340 Betten und 40 Chauffeursbetten, das Hotel Württemberger Hof Bahnhofplatz 2 mit 250 Betten, das Hotel Sterntor-Hospitz Tafelhofstrasse 8 mit 180 Betten, das Hotel Wittelsbach Pfannenschmiedsgasse 22 mit 150 Betten, das Hotel Rother Hahn Königstrasse 44 mit 130 Betten, das Hotel Bamberger Hof Königstrasse 74 mit 100 Betten, das Hotel Deutscher Hof Frauentorgraben 29 mit 100 Betten, das Hotel Reichshof Johannesgasse 18 mit 100 Betten, das Hotel Viktoria in der Königstrasse 80 mit 100 Betten, das Hotel Central Bahnhofstrasse 13 mit 85 Betten, das Hotel Kaiserhof in der Königstrasse 39 mit 85 Betten, das Hotel Königshof Königstrasse 85 mit 84 Betten einen Aufzug. Hotels unter 50 Betten und Gasthöfe haben keine Aufzüge. Die größten Gasthöfe sind der Gasthof Weißer Löwe Königstrasse 28 mit 55 Betten, der Gasthof Goldener Schwan Theresienplatz 4 mit 50 Betten, der Gasthof Drei Könige in der Theatergasse 21 mit 45 Betten uvm. - In Lauterhofen wird die Heil- und Pflegeanstalt Karlshof von der NSDAP zur geschlossenen Anstalt erklärt. Die katholischen Dillinger Franziskanerinnen kümmern sich um die ambulante Krankenpflege im Ort. - In Regensburg spielt der in München geborene Hans Jakob (28) für den Fußballverein Sportbund Jahn Regensburg und ist als mehrjähriger Nationalspieler bei den Olympischen Spielen in Berlin dabei. - In Regensburg wird die Nordbrücke dem Verkehr freigegeben und daraufhin die Steinerne Brücke renoviert. - In Kelheim gewinnt Bobby Kohlrausch (32) das elfte Ratisbona Bergrennen für Rennwagen und Motorräder alias Regensburger Bergrennen. - In Neumarkt gibt es an der Tankstelle vor dem Gasthof Zum schwarzen Bären obere Marktstrasse 26 Benzol und Aral. Das Gasthaus hat die Telefonnummer 82, eine eigene Garage, eine gseschätzte Küche und einen hervorragenden Keller. - In Lengenfeld heiratet die freisinger Posthaltertochter Anna Heindl den Sohn der Brauerfamilie Winkler. - In Nürnberg ist Carl Carstens Conférencier im Theater Kabaret Wintergarten mit angeschlossenem intimen vornehmen Kino Lu-Li. Um 16:00 Uhr ist Tanz-Tee mit Vorstellung und um 20:30 Uhr ist jeden Abend Große Abendvorstellung. - Der in Regensburg geborene Musik-, Literatur- und Kunstgeschichtsstudent Sigfrid Färber (26) promoviert in Wien mit dem Thema Das Regensburger Fürstlich Thurn und Taxis Hoftheater und seine Oper 17 60. - In Sulzbach-Rosenberg gibt es das Gasthaus Zur goldenen Krone Luitpoldplatz 23. - In Nürnberg erwirbt Freiherr Herbert von Seydlitz und Kurzbach im Rahmen der Arisierung 75 % der Aktien der jüdischen Mars Werke AG. - In Nürnberg schafft der Radsport Club Herpersdorf für die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Berlin für ein Sichtungsrennen in Nürnberg, daunter Kittsteiner, der stürzt und Kessler mit ihren schweren Tourenrädern in der Spitzengruppe vier Express Rennräder an. Die Expresswerke starten ihr langjähriges Engagement im RC Herpersdorf durch die Stiftung des Großer-Express-Strassenpreis alias Herpersdorfer Strassenpreis. - In Neumarkt bringen die Expresswerke Holzgartenstrasse das Motorfahrrad SL98 und das Motorrad K100 mit demselben Motor heraus, weil man glaubt der Kunde bevorzuge das Motorfahrrad. Eine praktische Neuerung ist, dass der Wechsel des Hinterrades sehr vereinfacht wird und die Antriebskette nicht mehr geöffnet werden muss. - In Neuendettelsau wird in der vom Evangelischen Verein für Innere Mission betriebenen Diakonissenanstalt Neuendettelsau der Seminardirektor Adolf Burkert von der SA und Rektor Hans Lauerer (52) und Missionsanstaltsleiter Friedrich Eppelein (--) von der Reichspressekammer ausgeschlossen, die keine Schriften mehr veröffentlichen dürfen. - In Neuendettelsau wird in der vom Evangelischen Verein für Innere Mission betriebenen Diakonissenanstalt Neuendettelsau der Seminardirektor Adolf Burkert von der SA und der in Regensburg geborene Diakonissenanstaltsrektor Hans Lauerer (52) und Missionsanstaltsleiter Friedrich Eppelein (--) von der Reichspressekammer ausgeschlossen. Sie dürfen keine Schriften mehr veröffentlichen. - In Rettenbach wird neben Windsor Castle, einem thurn und taxis Forsthaus, ein Land- und Sendehaus erbaut und dieses in Kastell Windsor eingedeutscht. - In Regensburg geben die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen die Arbeit im Säuglingsheim auf. - In Eichstätt übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen as Studienseminar St Benedikt. - In Regensburg wird mit dem Bau von geplanten 1140 Häuser für den Bau und Betrieb des Zweigwerks der Bayerischen Flugzeugwerke AG Augsburg unter NS Stadtbaurat Albert Kerler begonnen, von denen in den ersten zwei Jahren 608 Wohnungen in 152 Eigenheimen mit Einliegerwohnung und 76 Vierfamilienhäusern gebaut werden. - In Regensburg gibt es zwei Kaufhäuser, Schocken Pfauengasse 4 und Tietz Ludwigstrasse 2 und Am Römling 14, beide jüdisch. In Stadtamhof gibt es das Kaufhaus Stadtamhof Andreasstrasse 1. - In Regensburg ist die NSV Kreisamtsleitung am Neupfarrplatz 17 im ersten Stock mit der Telefonnummer 2555. - In Amberg wird die Maximilians Anstalt als Rettungshaus und Kinderbewahranstalt geschlossen. - In Velburg wird der Marktplatz geteert. - In Nürnberg haben die Gebrüder Schmidt mit der Produktion der Junior Kinder Schreibmaschine einen Verkaufserfolg mit ihrer Firma Gescha. - In Neumarkt wird die Ortsgruppe des Evangelischen Vereins aufgelöst und der evangelische Jungmännerverein in die atheistische HJ eingegliedert. - In Regensburg ist das Nacht Cafe Meindl-Stube in der Grasgasse 18 ein Rotlicht Treffpunkt für Prostitution der Stadt, der mit Wohlfühlen, Vertrauen und Gemütlichkeit wirbt. - In Regensdorf konvertiert der französisch reformatorische Rechtsanwalt Freiherrnsohn Adolf von Harnier (33) zum katholischen Glauben. - In Regensburg Wörth muss das private Elektrizitätswerk Rupert Heider die Bauarbeiten am Birkleitener Werk alias Höllbachkraftwerk 2 und am Höllberger Werk alias Höllbachkraftwerk 3 alt wegen Streits um Fristen mit den Behörden einstellen. - In Eichstätt ist der in Neumarkt Rittershof geborene erzkonservative katholische eichstätter Bischof Michael Rackl (53), der noch drei Jahre zuvor das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler unterzeichnet hat, ein Schreibtisch Gegner der NSDAP im Kampf um die Macht in Form des Fortbestehens der Katholischen Kirche und die Deutungshoheit von Moral. Er beschwert sich, dass Adolf Hitler (47) sich nicht an das göttliche Sittengesetz hält, an das sich seiner Meinung nach alle Regierungen halten müssen. - In Nürnberg Stein wird die Landkraftpost West eingeführt, wordurch in den Ortsteilen Deutenbach und Oberweihersbuch Poststellen II eingerichtet werden, die die Post direkt von Nürnberg und nicht mehr über Stein erhalten.  - In Amberg wird die NS Tageszeitung Amberger Volkszeitung  an den NS Verlag Phönix verkauft. - In Gunzenhausen übernimmt der evangelische Pfarrer und Rektor des evangelischen Vandsburger Diakonissenhaus Hensoltshöhe mit über 750 Diakonissen Ernst Keupp (--) das Amt des NS Blockleiters und bemüht sich um den Anschluss an die örtlichen NS Organisationen. - In Nürnberg bringt die Spielzeugfabrik Schuco rund 7 cm grosse Blech Miniatur Spielzeugautos heraus, die wegen der technischen Präzision und der Ausstattung auffallen. - Der ingolstädter Schausteller Louis Sartorio (--) lässt sich vom Schausteller und Wagenbauer Mack ein Autoskooter alias Autoscooter Fahrgeschäft als Selbstfahrattraktion mit neubarockem Arkadenkranz auf Holzpfosten bauen. - ln Nürnberg beginnt der langjährige ehemalige zündapp Motoreningenieur Richard Küchen (38) bei der Fahrradfabrik Victoria. - In Amberg löst die Stadt die Maximilians Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder im Klösterl Eichenforstgäßchen 12 (2022 Luftmuseum) auf. Wo die Kinder hingebracht werden, ist unbekannt. Das Gebäude wird in eine Schule und ein Museum umfunktioniert. - In Ingolstadt benötigen die zwei Zugpaare auf der für Touristen erbauten Eisenbahnstrecke Ingolstadt~Riedenburg statt der ursprünglichen 2 Stunden nur noch 1,5 Stunden für die 42 km. - In Schwandorf gibt es die schwandorfer Tageszeitung Schwandorfer Tagblatt, die gleichzeitig auch NSDAP Parteiorgan ist. - In Hemau wird von der Post an der Nürnberger Strasse eine neue Kraftomnibuslinie nach Regensburg eröffnet. - In Seubersdorf gibt es eine Fußball Jugendmannschaft aber keinen Sportverein. Fußballspiele werden von der HJ veranstaltet. Die Jungs radeln oder wandern zu ihren Auswärtsspielen und spielen in weißen Hemden mit HJ Emblem. - In Dietfurt wird das Gut Wildenstein mit Brauerei, das dem emigrierten jüdischen Gastronom und Geldverleiher Gustav Einstein (--) gehörte, an den Major Adolf Keppel (--) verkauft. - In Regensburg zieht die Reichsbahn- Spar- und Darlehenskasse Regensburg später Sparda Ostbayern vom Reichsbahndirektionsgebäude Bahnhofstrasse 7 in Geschäftsräume in der Bahnhofstrasse 20. - In Velburg Lengenfeld wird das Dorf Lengenfeld an die Überlandleitung angeschlossen, wodurch der privat erzeugte Strom für das elektrische Licht im Pfarrhaus ersetzt wird. - In Regensburg wählen der regensburger Künstler, Maler und Poet Max Wissner (63) und der in Straubing geborene regensburger Stadttheaterbühnenbildner und Maler Jo Lindinger (29) bei der Ausstellung Entartete Kunst im Kunst- und Gewerbeverein Regensburg die Bilder aus und hängen sie auf.

1935 Wetter: Frühjahr nass und kalt. Sommer besonders trocken. Gute Ernte. - In Neumarkt wird der Vorsitzende des Historischen Vereins Apotheker Karl Speier Ehrenbürger. Er steht als Vorsitzender ganz im Dienst der NS Idee. - In Neumarkt wird der Handwerksmeister Konrad Romstöck Ehrenbürger. - In Ingolstadt leitet der Corpsstudent  Wilhelm Reissmüller (24) das nationalsozialistische Kampfblatt, die ingolstädter Tageszeitung Der Donaubote. - In Neumarkt zwingt die Sparkasse die finanziell angeschlagene Druckerei Boegl, Klostergasse, die kaum noch Aufträge erhält, zum Verkauf an den bayreuther Gauverlag, der den 2. Jahrgang der neumarkter Lokalausgabe NS-Propagandaschrift Bayerische Ostmark herausgibt. - In Nürnberg werden die Nürnberger Rassegesetze alias Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre alias Reichsbürgergesetz auf einer extra nach Nürnberg in den großen Festsaal des Kulturvereins Frauentorgraben 49 verlegten Reichstagssitzung verkündet, was einen Denunziationsboom auslöst. Orthodoxe Juden befürworten zunächst sogar das Gesetz, da auch sie Mischehen und Assimilanten ablehnen, ohne zu merken, dass nur ein gekürzter Gesetzestext veröffentlicht wurde, der die Folgen verschleiert. - Nürnberg wird Stadt der Reichsparteitage. - In Nürnberg findet der NSDAP Reichsparteitag der Freiheit statt. - In Nürnberg wird am alten Siemenshaus aller neubarocker Schmuck wie die offenen Arkaden entfernt und der Führerbalkon angebaut. Am angrenzenden Hotel Deutscher Hof Frauentorgraben 29 werden alle Portalvorbauten, Figurinen und Dachreiter entfernt. - In Erlangen macht der aus dem Saarland stammende ehemalige erlanger Student und neue Rektor der Universität Erlangen Fritz Specht (45) die Hochschule zu einem Instrument, das ganz im nationalsozialistischen Geist wirksam werden soll. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Tapezierermeistersohn, langjährige SPD und KPD Aktivist und KPD Reichstagsabgeordnete Johann Meyer (46) nach mehr als zweijähriger Haft entlassen und arbeitet nur noch als Tapezierhilfe. - Der in Bayreuth geborene Schustersohn, Lehrer, NS- Gauleiter und NS Kultusminister Hans Schemm (44) stirbt nach einem Flugzeugabsturz auf dem Flugplatz Bayreuth, den er alkoholisiert auch selbst verschuldet haben kann, bevor der extra eingeflogene Arzt Ferdinand Sauerbruch (60) helfen kann. Seine Beerdigung wird von den Regensburger Domspatzen musikalisch begleitet. Der thüringer Uhrmachersohn, Volksschullehrer, Alkoholiker und dadurch cholerische SS Oberführer Fritz Wächtler (44) wird neuer NSDAP Gauleiter Bayerische Ostmark. - Im Radio Bayerische Rundfunk GmbH werden der bayerische Volkssänger Weiß Ferdl (45) und Richard Wagners Lohengrin übertragen. - In Berlin wird mit der Ausstrahlung des ersten regelmäßigen Fernsehprogramms Paul Nipkow begonnen, das aber nur im 60 Kilometer Umkreis von Berlin zu empfangen ist. - In Regensburg gibt es 2.723 Arbeitslose. - In Fürth gibt es 5.396 Arbeitslose. - In Nürnberg gibt es 20.550 Arbeitslose. - Arbeitslosenquote 10,3 %. - In Amberg kommt der dritte Jahrgang der Zeitung Bayerische Ostwacht Amberger Tagblatt mit Weihnachts-Hakenkreuz am Himmel heraus. Der Sonntag wird den Frauen als Eintopfsonntag, Euer großer Tag propagiert. - Der NSDAP Gauverlag Bayerische Ostmark GmbH in Bayreuth propagiert mit Die Bayerische Ostmark ruft den attraktiven Urlaub in der Heimat. - In Nürnberg wird das durch Theodor Hartner arisierte Kaufhaus KWT alias Kaufhaus weißer Turm von Mitgliedern der nürnberger Frauenschaft, von nürnberger Einzelhändlern unterstützt, boykottiert, wodurch sich niemand mehr hineintraut. - In Nürnberg ist der ehemalige Phoebus-Palast Königstorgraben 11 in Ufa-Palast umbenannt. Im Ufa-Palast von Erich Menz geleitet, soll der avantgardistische und von Leni Riefenstahl (33) vorgeschlagene Film über die deutsche Eisenbahn zu deren 100. Jahrestag Das Stahltier uraufgeführt werden, der kurz vor der Vorführung vom NS Reichsbahn-Generaldirektor Julius Dorpmüller (66) bei einer Vorschau verboten wird, weil er außer einem Heil-Hitler-Gruß am Anfang keinerlei NS-Symbole zeigt. - Der in England geborene SA Führer Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (51), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (70) wird Präsident der Deutsch-englischen Gesellschaft. - In Nürnberg Wöhrd arrangiert NSDAP Oberbürgermeister Willy Liebel (38), der am Neutorgraben 1 wohnt, dass NSDAP Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (50) in die Cramer Klett Villa im Cramer Clett Strasse 4 im Cramer Clett Park einzieht. - In Amberg wird ein Dreifachmörder hingerichtet. - Hitler verleiht letztmals das Ehrenkreuz auch an ehemalige jüdische Frontkämpfer. - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft eine Karnevalsveranstaltung im Apollo Pfannenschmiedsgasse 22. - In Deining erhält Schwester Timothea die Genehmigung für die Erteilung von Handarbeitsunterricht an den Schulen in Deining, Leutenbach und Tauernfeld. - In Riedenburg führt die Theatergruppe der neumarkter SA den Schwank Die 3 Eisbären auf. - In Neumarkt wird öffentlich aufgerufen nicht bei Juden zu kaufen. - In Regensburg führt das Stadttheater das Dietrich Eckart Stück Ein Kerl, der spekuliert auf. - In Neumarkt macht sich der Jude Julius Neustädter im neumarkter Gerichtssaal Notizen, wird sofort verhaftet und wegen Beförderung von Greuelnachrichten ins Ausland angeklagt. - In Neumarkt werden der Gelegenheitsarbeiter Johann März wegen des Ausrufs Heil Moskau mit geballter Faust und Max Herrmann wegen beleidigender Äußerungen gegen die Regierung verhaftet. - Die Bayerische Ostmark verbreitet der Hitlerjunge Herbert Norkus sei von Kommunisten 19 32 in Neumarkt beim Zettelverteilen von Kommunisten ermordet worden und meldet die Rückkehr von Hans Nickl, der hoffentlich nach 10 monatigem Aufenthalt im KZ Dachau von seinen kommunistischen Wahnideen geheilt sei. - In Neumarkt spricht der Zahnarzt, NS Reichstagsmitglied und, amberger Kreis- und Ortsgruppenleiter Dr Artur Kolb (40) im Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6. - In Neumarkt tritt Xaver Terofal (58) mit seinem Schlierseer Bauerntheater auf. - In Neumarkt meldet der jüdische Vieh- und Pferdehändler Ludwig Landecker sein Gewerbe ab. - In Neumarkt stirbt die Arztwitwe Maria Hasselwander alias Maria Eckart (73) und wird neben ihrem Bruder Dietrich Eckart (+19 23) beigesetzt. - In Neumarkt gründet der amberger Obersturmbannführer Alafberg eine Ortsgruppe SS. - In Neumarkt hält die neumarkter SS im Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6 einen Kameradschaftsabend ab, wobei der amberger SS Musikzug aufspielt und der amberger Obersturmbannführer Alafberg Die SS garantiert für das Leben des Führers! Und sagen Sie es morgen in der Oeffentlichkeit, wenn heute dem Führer etwas passiert, so lebt in Deutschland binnen 24 Stunden kein Jude mehr! verkündet. - In Neumarkt findet im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 ein Elternabend der Hitlerjugend statt. - Der in Nürnberg geborene NS Gauinspektor Franz Ganninger (35) ist Beauftragter der NSDAP für Neumarkt. - In Neumarkt besucht Adolf Hitler (46) die Lammsbrauerei. Frau Konditor Wolf überreicht ihm ein Geschenkpäckchen. - In Neumarkt läuft im Schauburg Kino Obere Marktstrasse 41 der in Nürnberg gedrehte Leni Riefenstahl Film Triumph des Willens über den Reichsparteitag der Freiheit bei einem ermäßigten Eintrittspreis von 40 Pfennig. - In Schwarzenbach findet eine KdF Kanalfahrt mit Tanzvergnügen mit 400 Teilnehmern auf dem Ludwig Donau Main Kanal statt. - In Nürnberg wird der ehemalige neumarkter Bürgermeister August Wurm vor dem Schöffengericht von der Anklage der übler Nachrede und Beamtenbeleidigung gegenüber den Landwirtschaftsräten Rödemer und Linder, denen er Unterschlagung von Geldern nachgesagt und in Bezug darauf beide beschimpft haben soll freigesprochen und die Ankläger als Reaktionäre, die noch nicht begriffen hätten, dass wir nun im Dritten Reich und nicht im dritten Staat, wie ein Zeuge sonderbarerweise meinte, leben und dass Deutschland ohne sie nicht regiert werden könne bezeichnet. - In Neumarkt findet ein Volksfest statt. - In Neumarkt unterstellt die NSDAP Propaganda Tageszeitung Bayerische Ostmark der Tageszeitung Neumarkter Tagblatt anhaftenden Weihrauchsduft, weil es die Meldung Katholische Ordensschwester sichert gegen Zahlung von 50.000 Reichsmark den Himmel zu anzweifelt, auch wenn es die kirchlichen Stellen dazu auffordert einzuschreiten, falls es wahr sei. - In Neumarkt brennen vor dem Arbeitsdienstlager alias Kunstmühle Laabermühle Mühlstrasse 17 vier Pechpfannen auf meterhohen Pylonen zum Abschluß des SA Sportfestes, während Salutschüsse abgefeuert werden und vor dem Kommandoturm mit 400 angetretenen SA ein brennendes Hakenkreuz steht, flankiert von Silberregen und spühenden Feuerrädern. - In Neumarkt sind Plakate mit Helft, was helfen mag! Die Religion ist in Gefahr zu sehen. - In Neumarkt beginnt die neue Fußballsaison mit dem Spiel Germania Neumarkt gegen Sparta Nürnberg. - In Neumarkt werden Schulkinos eingerichtet. - In Neumarkt wird eine Verdunkelungsübung abgehalten. - In Neumarkt wird der Kaminkehrermeister Theodor Mauer (56) für seine Befürchtung des bevorstehenden Niedergangs des Dritten Reiches, seine Hoffnung auf eine Wittelsbacher Wiedergeburt und seinen keineswegs schmeichelhaften Meinungen über den Magistrat wegen öffentlicher Beleidigung zunächst vom Vorsitzenden Amtsgerichtsrat Dr Ehrenspeck zu 14 Tage Gefängnis und nach einem Einspruch zu 5 Wochen Haft verurteilt. - In Berching findet ein öffentlicher Heimabend der Jungmädel im Zimmermannssaal statt, bei dem der berchinger Friseur Adolf Hollnberger den NS Bannführer Otto Behringer beschimpft. - In Neumarkt wird die Eisenhandlung S Goldschmidt und Sohn mit dem Kauf durch Herrn Gleichauf arisiert. - In Eichstätt lebt die Majorsgattin Anna Popp alias Anna Eckart Tochter von Dietrich Eckart (+19 23). - 3 Neumarkter wandern nach Palästina aus. - In Neumarkt überfliegen Bomber die Stadt. - In Neumarkt kehren die Schüler der katholischen Knabenschule vom NSDAP Reichsparteitag der Freiheit zurück und übernehmen als reine HJ Gemeinschaft die Schule indem sie die HJ Fahne an der Schule hissen. - In Neumarkt führt der NS Dietrich Eckart Realschulstudienrat Max Fischer, Vater von Bildhauer Lothar Fischer (02) ein neues Kunstempfinden ein, das das Kind von allem Kitsch und Schund ablenkt und richtigem Kunstempfinden zuführt. - In Regensburg tritt der in Nürnberg geborene regensburger Polizeipräsident Fritz Popp (55) Minoritenweg 1 der NSDAP bei. - In Nürnberg kauft Gustav Schickedanz die Markenrechte an den boomenden Papiertaschentüchern Tempo zu 110 % vom Zeitwert und wird von der NSDAP dafür gerügt. Der Verkauf wird aber durch Drohungen mit der Partei erzwungen. Drei Grundstücke will er dabei umsonst haben. - In Nürnberg und Fürth sind 830 Juden ausgewandert. - In Regensburg wird das Braune Haus Bismarckstrasse 5 ersetzt und ein Haus der Bewegung als NSDAP Parteizentrale in der D Martin Luther Strasse 12 eröffnet. - In Nürnberg begleitet die in London geborene Churchill Cousine und fanatische Faschistin Baroness Unity Mitford (21) mit ihren Eltern und ihrer Schwester Diana Guinness (25), der Ehefrau des britischen Faschistenführers Oswald Mosley (39) ihr Idol Adolf Hitler (46) zum Reichsparteitag der Freiheit. - Der Stahlhelm M35 wird eingeführt. - In Sulzbach wird von den Protestanten, 50 % der Bevölkerung, der unter Hausarrest gestellte Landesbischof Hans Meiser (54) eingeladen, der in einer überfüllten Simultankirche predigt. Danach werden die protestantischen Gottesdienste mit lauter Marschmusik vom Luitpoldplatz aus gestört. - In Sulzbach begleitet die Reichswehr aus der Garnison den Fronleichnamszug. - In Freystadt bringt der parsberger Maler Sigmund Spitzner Fresken von Kriegerdenkmal, Dreißigjähriger Krieg und Graf Ferdinand Lorenz von Tilly am Rathaus an. - In Neumarkt werden die Tuchergaststätten u.a. die Gaststätte Tucher Grünbaumwirtsgasse 13, an den Brauereibesitzerssohn Josef Betz aus Freystadt verpachtet. Die Familie besitzt den größten Bauernhof der Stadt Freystadt mit Brauerei und Gasthof. - In Ansbach hissen der in Regensburg geborene evangelische ansbacher Pfarrer und SA Mitglied Gottfried Fuchs (43) und der evangelische Pfarrer Max Sauerteig die Hakenkreuzfahne am ersten bayrischen nationsalsozialistischen evangelischen Pfarrhaus. Der evangelische ansbacher Pfarrer Gottfried Fuchs (43), der auch in SA Uniform mit Hakenkreuzfahne auftritt, erhält für seine Verfehlungen für die NSDAP nur einen Verweis der Landeskirche, er verweigert die Versetzung nach Neuburg an der Donau, wird deswegen in den Ruhestand versetzt, aber von der Reichskirchenleitung als Seelsorger an die Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum berufen und weigert sich sein Pfarramt an seinen Nachfolger zu übergeben. - In Ansbach gibt es 1.500 eingeschriebene nationalsozialistische Deutsche Christen in der 8.000 Mitglieder umfassenden Religionsgemeinschaft. - In Amberg wird der ehemalige SPD Vorsitzende Christian Endemann (50) ein zweites Mal wegen Vorbereitung zum Hochverrat in Schutzhaft genommen, dann ins KZ Dachau und bis Kriegsende ins KZ Flossenbürg verschleppt. - In Regensburg werden die Kaufhaus Schocken Schaufenster mit Sei auf der Hut, kauf nicht beim Jud! Plakaten überklebt. - In Nürnberg erfindet der Zündapp Mitarbeiter Adolf Liebergeld das Kaltfließpressen von Hohlkörpern aus Stahl. - In Kastl wird eine Kinderlandverschickungsklasse aus Regensburg einquartiert. Der Burgkomplex wird vom Lehrerbund für HJ und BdM Gruppen in den Ferien angemietet. - In Regensburg gründet Ernst Schwarzmaier (31) das Collegium musicum. - In Amberg ist Hans Hörner musikalischer Leiter von Opernaufführungen. - Der in Regensburg geborene Statistiker Richard Korherr (32) versucht vergeblich seine BVP Zugehörigkeit aus seinem Lebenslauf zu streichen um als alter Kämpfer der NSDAP gelten zu können. - Auf den zweispurigen Autobahnen dürfen nur luftbereifte Kraftfahrzeuge alias Automobile fahren, die linke Spur nur zum Überholen benutzt werden und es gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. - Der in Mannheim geborene spätere zweite Bürgermeister von Woffenbach Freiherr Ludwig von Gemmingen Hornberg (34) kauft das 14 Zimmer Schloss Woffenbach mit dazugehörigen 27 Hektar Land. - Das Oberhaupt des Hauses Hohenzollern Friedrich Viktor von Hohenzollern (St) (44) erhält von Adolf Hitlers (46) den Titel Königliche Hoheit zugestanden. Sein Zwillingsbruder Franz Joseph von Hohenzollern (St) (44) ist begeistertes Mitglied der SS. - In Nürnberg fordert der Frankenführer Julius Streicher (50) mit einer Plakataktion die Todesstrafe für Rassenschande. - Fürst Carl von Castell Castell (St) (38) wird Reiterführer der SA Gruppe Franken. - In Bayreuth leitet der in Berlin geborene ehemalige Weltkrieg 1 Major und Wehrwolfführer Arthur Rakobrandt (57) die SA Gruppe Bayerische Ostmark. - Der in Nürnberg geboren NS Bibliothekar Rudolf Kummer (39) intrigiert mit dem in Ansbach geborenen NS Bibliothekar Georg Leidinger (65) gegen den amtierenden in Ingolstadt geborenen katholischen BVP Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek Georg Reismüller (53), dem Misswirtschaft und Inkompetenz vorgeworfen wird, der aber vom marktbreiter alten Kämpfer und Herausgeber der Zeitschrift Völkische Kultur Rudolf Buttmann (50) auf Anordnung von Adolf Hitler (45) abgelöst wird. Georg Reismüller (53) wird zwangspensioniert, in Untersuchungshaft genommen und anschließend in die Heil- und Pflegeanstalt Günzburg Ludwig-Heilmeyer-Strasse 2 verschleppt, wo er nach einem Jahr stirbt. - In Freystadt startet der Erntedankfestzug vor dem NSDAP Parteilokal Schafitel Marktplatz 19. NSDAP Bürgermeister Xaver Schreyer, NSDAP Ortsgruppenleiter Lorenz Thumann und NS Hoheitsträger Betz marschieren in Uniform mit einer Drischeltanzgruppe und NS Festwägen nach dem Gottesdienst zum Rathaus. - In Freystadt wird eine alte Gaststätte mit Schießstand und Kegelbahn, am Keller beim Naturbad zum Hitlerhaus umfunktioniert. - In Altdorf erhält die Tochter des in Nürnberg geborenen und aus der NSDAP ausgestoßenen SA Standartenführer Robert Bergmann (49) ein Stipendium von der NSDAP. - In Freystadt ist Lorenz Thumann NSDAP Ortsgruppenleiter. - In Beratzhausen feiert der Turnverein ein Turnfest mit Festzug. Gefeiert wird im Thalersaal. Es gibt Faustballspiele, Röhnradvorführungen, Schauturnen und Fußballwettspiele, bei denen auch SA und HJ Turner und Sportler teilnehmen. - Im Kreis Eichstätt hat fast jede Ortschaft eine Judentafel mit einer antisemitischen Warnung. - In Fürth sind 720 Fürther Handelsfirmen und Geschäfte in jüdischem Besitz, was 50 % des Großhandels, 24 % der Industrie und 15 % des Einzelhandels entspricht. - In Forth verbietet der evangelische Schulleiter Beltz eigenmächtig den jüdischen Kindern Heinz, Albert und Irma Wassermann den Besuch seiner Schule und verweist sie an die katholische Schule, deren Schulleiter Rink sie auch abweist. Den Kindern organisiert man dafür Fahrkarten in die 20 km entfernte nürnberger Judenschule. - In Nürnberg bekommt am Rosenmontag der Motivwagen mit der ausziehenden Judensippe großen Beifall. In Nürnberg führt die NSDAP den Faschingsruf Nürnberg Aha ein und fordert Es muss werden wie in Köln, wo alles singt, johlt und tanzt auf den Strassen. - Alle männlichen und weiblichen Arbeitskräfte im Alter von 18 bis 25 Jahren werden theoretisch dem Reichsarbeitsdienst verpflichtet, aber nur die Männer eingezogen. - In Nürnberg beginnt die Siemens Schuckert Werke Aktiengesellschaft mit der Serienfertigung von Maschinen, Scheinwerfern und Apparaten. - In Nürnberg wird am Südufer des Dutzendteichs der Leuchtturm von der NSDAP für den Bau der Kongresshalle gesprengt. - In Nürnberg wird der Kriegsübungsplatz Märzfeld getauft. - Der in Regensburg geborene Schriftsteller und Dichter Georg Britting (44), der sich als ehemaliger Weltkrieg 1 Teilnehmer erfolgreich als völkisch-nationaler Autor aufbauen lässt, erhält den Literaturpreis der Landeshauptstadt München. - Der in Bamberg geborene Offizierssohn, Deka-Film GmbH Filmpoduktion Gründer und erfolgreicher NS Propagandafilmproduzent Freiherr Rüdiger von Hirschberg (28) bringt den Propagandafilm Der alte und der junge König mit dem Schauspieler und Oscar Preisträger Emil Jannings (51) in die Kinos. - Der Sohn des sechstältesten Fürstensohnes und NSDAP Mitgliedes Prinz Raphael Rainer von Thurn und Taxis (St) (29) Prinz Max Emanuel von Thurn und Taxis (St) wird im Schongau geboren. - In Sulzbach-Rosenberg findet ein großer Heimattag statt. - Der in Nürnberg geborene Motorradrennfahrer Hans Schuhmann (31) wird zum dritten Mal in Folge mit einem 600 ccm NSU Gespann deutscher Motorrad Seitenwagen Strassenmeister. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Reichstagsabgeordnetensohn und Lodsch-Ghetto-Verwaltungsbeamte Hans Troßmann (29) Mitglied der NSDAP (19 49 Direktor beim Deutschen Bundestag). - Der in Sulzbach-Rosenberg geborene Jurist Wilhelm Winkler (27) tritt in die NSDAP ein (19 70 bayerisches CSU Landtagsmitglied). - Der in Riedenburg geborene und in Amberg aufgewachsene erlangener Jurastudent Hans Raß (24) wird Mitglied der NSDAP (19 50 bayerisches CSU Landtagsmitglied). - In Neumarkt wird der ehemalige 6 km nordöstlich von Velburg gelegene lutzmannsteiner und flotzheimer Pfarrer, katholische Spezialbenefiziant Freiherr Ferdinand von Papius (75) seelsorgerischer Betreuer alias Beichtvater von Kloster St Joseph Wildbadstrasse 1. - In Neumarkt wird dem jüdischen Textilwarenhändler Leopold Wertheimer (31) grundlos ein Kredit gekündigt, wodurch er sein Vermögen verliert. Er beginnt Wechsel auf fingierte nichtjüdische Namen auszustellen, die alle bezahlt werden. - In Neumarkt wird ein neuer Stürmer-Kasten mit der Hetzschrift Der Stürmer an der Ecke Badstrasse/Ingolstädter Strasse an der Realschule mit einem Fackelzug von SS, SA, NSKK und HJ eingeweiht. - In Neumarkt prophezeit Theodor Mauer (56) in der Gaststätte Zum grünen Baum in der Grünbaumwirtsgasse 13 den Untergang des Dritten Reichs, wofür er zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt wird und nach einem Einspruch zusätzlich 3 Wochen Gefängnis absitzen muss. - In Neumarkt bejubelt die Bevölkerung eine Opel-Blitz Karawane, bestehend aus Opel Lastkraftwagen. - In Amberg ist das Gasthaus Auf der Wart in der Bahnhofstrasse 16 ein SA Treffpunkt. Die SS baut eine Hexenforschungsstelle auf. - In Nürnberg liefert ein Pritschenwagen mit Holzladefläche und der Autonummer IIN-1622B auf dem Christkindlesmarkt ua Rauschgoldengel und Holzspielzeug. - In Nürnberg schreibt der katholische Beamtensohn und Verleger Karl Borromäus Glock (30) in seiner als Grundkatalog Deutscher Literatur getarnter Zeitschrift Buch und Leben trotz Verbots gegen die NS Hetzzeitschriften Der Stürmer und Völkischer Beobachter und wird zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, die er wegen einer Amnestie nicht antreten muss. - In Nürnberg wird die Weißbierbrauerei Pröger geschlossen. - In Daßwang stürzt beim Kirchenneubau der angrenzende gotische Turm ein, wobei die Glocken unbeschädigt bleiben. - In Sulzbach-Rosenberg flieht der Burg Neidstein Besitzersohn und ehemalige erlanger Universitäts-Mediziner Theodor von Brand (34) wegen seiner jüdischen Mutter, der in der Schweiz geborenen Freiherrentochter Diana von Hirsch (61), der auch das Schloss Ortenberg gehört, über Kopenhagen in die USA. - In Nürnberg ist das Brauhaus Nürnberg die größte Brauerei Nordbayerns. - In Nürnberg sind die Hauptausschankstellen der Siechenbrauerei vormals Reif das Hauptbahnhofrestaurant, Hotel Rother Hahn Königstrasse 44, das Hotel Wittelsbach Pfannenschmiedsgasse 22  mit Apollo-theater, das Siechen-Bräustübl Hallplatz 21 im Hotel goldene..., Hotel  Deutscher Hof am Frauentorgraben 29 und  das Ausflugslokal Park Dutzendteich. - In Nürnberg sind die Hauptattraktionen: Das Restaurant Bratwurstglöcklein Sebalder Platz links neben der Sebalduskirche an der Moritzkapelle erbaut 13 13, das Gasthaus Goldenes Posthorn Goldene Bärenstrasse 10 eröffnet 14 95 mit kultivierter Küche und Bratwurst als ältestes Weinlokal Deutschlands, das Gasthaus Bratwurstherzle Spitalgasse 3, das Gasthaus Nassauer Keller, der Bamberger Hofkeller mit Humor-Bühne, die Fischküche Luftsprung mit den Spezialitäten gebackener und blauer Karpen Unterer Bergauerplatz 10 am Schuldturm, der Wintergarten mit Königin-Bar mit Variete-Programm und Kabarett Strebel im Hotel Wittelsbach Pfannenschmiedsgasse 22, das Weinlokal Bratröhre in der Zirkelschmiedsgasse 12, das Kabarett Eden Bankgasse 5-7 Lorenzer Platz, Cafe Gisela mit Dortmunder Union-Bier, die vornehmste Konditorei der Stadt die Karolinen-Konditorei Fritz Berger in der Scheurlstrasse 11 in der man Englisch spricht, das Hotel Kaiserhof in der Königsstrasse 39, das Cafe Königshof in der Königsstrasse 85 wo es täglich Konzerte gibt, das Cafe Restaurant Vaterland in der Karolinestrasse 23 das mit rother Bier der Wagner-Valentin-Bräu wirbt, der Städtischer Rathauskeller wo es Tucherbier gibt, das Restaurant Luitpold-Automat in der Königsstrasse 70 wo es Tucherbier gibt, der Städtischer Mautkeller mit Eingang von der Pfannenschmiedsgasse, die Blaue Flasche am Hallplatz, das Münchner Hofbräu mit Münchner Hofbräu-Bier vom Faß, das Cafe Wanner mit Dachgarten. - In Kelheim hat das Regensburger Automobil Rennwagen Motorrad Bergrennen alias Ratisbona Bergrennen, bei dem der DKW Motorrad Rennfahrer Toni Babl (29) in der Klasse der schweren Motorräder bis 500 ccm gewinnt, 12.000 Zuschauer. - Der in Amberg geborene Komponist und Mitglied des katholischen Schülerbundes Neudeutschland Hans Baumann (21) komponiert das Deutsche Arbeitsfront-Lied Es zittern die morschen Knochen. - In Amberg wird die Brauerei Wingershof gegründet. - In Nürnberg stellt die Blechspielfabrik Tipp & Co TippCo die Spielzeugautorennbahn Reichsautobahn, auf der mit Federwerk aufziehbare oder elektrifizierte Blechrennwagen auf zusammensteckbaren Schienen fahren später Carrera-Bahn und bespielbare Blechspielzeugzeppelinmodelle mit vier Motorgondeln alias Propellern und Tragehaken mit batteriebetriebenenem Suchscheinwerfer her. - In Daßwang gibt es das Gasthaus Zur Post von Xaver Hofmann. - In Nürnberg muss sich die von der evangelischen Inneren Mission geführte Mädchenerziehungsanstalt Schafhof Äußere Bayreuther Strasse 300 hauptsächlich über die Arbeitsleistung ihrer Pfleglinge finanzieren. Die Anstaltswäscherei wird verpflichtet Umsatzsteuer zu zahlen und Sammeln von Spenden und eine Glücksbude auf dem nürnberger Volksfest wird ihr verboten. Karl Nagengast (35) wird Geschäftsführer der evangelischen Inneren Mission und heiratet Gertrud Ebensperger (--). - In Neuendettelsau wird der evangelische Missionsanstaltsleiter Friedrich Eppelein (--) von der NSDAP ausgeschlossen. - In Regensburg eröffnet die Regensburger Bezirkssparkasse Neupfarrplatz 1 eine Filiale im Steinweg. - In Eichstätt geben die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen die Arbeit im Bischöflichen Palais wieder auf. - In Nürnberg bauen die Victoria Werke das Motorrad KR6 Bergmeister mit 600 ccm Hubraum. - Die in Stein geborene und von Prinz Max Hugo von Hohenlohe Öhringen (St) (42) geschiedene Grafentochter Maria Gabriella von Faber Castell (St) (35) heiratet den bürgerlichen Lüder Lahmann. - In Nürnberg verkauft die jüdische Spielzeugfabrik Kraus-Fandor elektische Blecheisenbahnen mit Oberleitung. - In Nürnberg beginnt die alteingesessene nürnberger Spielzeugfabrik Bub die Maschinen des liquidierten jüdischen nürnberger Spielzeugwarenkonzerns Bing zu übernehmen und weiterzuverkaufen. - In Nürnberg produziert der Blecheisenbahn Hersteller Bub aussergewöhnlich identische und maßstabsgetreue Modelle des Bub STV alias Schnelltriebwagen der Deutschen Reichsbahn der Bauarten Hamburg und Leipzig. - In Eichstätt wird der in Neumarkt Rittershof geborene erzkonservative katholische eichstätter Priesterseminarleiter mit Lehrfach Moral Michael Rackl (52), der zwei Jahre zuvor noch das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler unterzeichnet hat, zum neuen katholischen eichstätter Bischof erhoben, dem die katholischen Gläubigen in Scharen davonlaufen. Der bürgerliche Michael Rackl (52) ersetzt den in Landshut geborenen Adeligen Graf Konrad von Preysing (52), der zur katholischen Missionierung der protestantischen Reichshauptstadt dritter katholischer Bischof in Berlin wird, wo erst fünf Jahre zuvor der Kampf gegen den Protestantismus durch ein neu geschaffenes Bistum begonnen wurde und um in der Reichshauptstadt einen hochrangigen Vertreter der katholischen Kirche zu haben. - Prinzessin Sophie Marie Therese von Wittelsbach Bayern (St) wird als letztes von insgesamt sechs Kindern von Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (66) und seiner zweiten Ehefrau der luxemburger Prinzessin Großherzogstochter Antonia von Nassau Weilburg (St) (36) in Berchtesgaden geboren. Insgesamt hat Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (66) 11 Kinder von denen noch 7 leben. Aus seiner zweiten Ehe leben noch alle Kinder. - In Regensburg erhält der in Regensburg geborene Hafnermeistersohn und Maler mit Ausstellungsverbot Josef Achmann (50) Ausstellungsverbot und seine Werke werden deutschlandweit aus den Galerien entfernt. - Die Schauspielerin Vera Hartegg (34), die wegen der Rassegesetze mit Berufsverbot belegt ist, bittet den neumarkter Landrichtersohn, NSDAP Mitglied RAD Führer Konstantin Hierl (61) um Hilfe, behauptet mit ihm verwandt zu sein und erntet zuerst Entrüstung. Der kinderlose geschiedene Konstantin Hierl (61) der ebenfalls wegen der Rassegesetze, der sich auch NSDAP Funktionäre nicht entziehen können, unter Druck steht, besinnt sich aber und bietet seiner angeblichen Verwandtschaft an, sie zu heiraten, was das ungleiche Paar dann zu beider Nutzen auch tut. Vera Hartegg (34) ist die uneheliche Tochter des venezuelanischen Konsuls, Schriftstellers, Diplomaten, Geheimen Hofrats und Hochstaplers Ernst von Hesse Wartegg (++) und seiner Mätresse Elvira Weiss alias der Theaterschauspielerin Ella Kobold. Für Vera Hartegg (34) beginnt eine Filmschauspielkarriere. - In Regensburg wird nach dem Tod von Peter Seraph Kerschensteiner (66) die Musikalienwerkstatt an die Konkurrenz Schreinerei und Musikalienfabrik Konrad Weidlich verkauft und viele Instrumente ins Stadtmuseum gebracht. - In Regensburg veransaltet das NSKK letztmalig ein Sandbahnrennen auf der 1.200 m langen Trabrennbahn in Prüfening. - In Nürnberg stribt der Generaldirektor der Zündapp Motorradwerke Fritz Neumeyer (60). - Die in Nürnberg geborene und aufgewachsene jüdische Victoria Fahrräder Gründertochter und Malerin Hedwig Frankenburger (45) emigriert nach dem Tod ihres zweiten Mannes, des in ua Frankfurt aufgewachsenen deutschen Diplomaten bzw Gesandter im Ruhestand und Milliardärs Freiherr Edgar Haniel von Heimhausen (65) in die Schweiz. - In Regensburg schließt sich der Sport-Club Ratisbona mit den Sportfreunden Eintracht 19 28 unter dem Namen Sportclub Regensburg eV 19 28 zusammen. - In Nürnberg ist die typisch als Klappe bezeichnete Männertoilettenanlage im Kaufhaus KWT alias Kaufhaus weißer Turm ein beliebter Treffpunkt für Homosexuelle. Der Elektroinstallateurlehrling Rudolf K (17) wird dort zum ersten Mal angetroffen und polizeilich aktenkundig, nachdem ihn seine Mutter für vermisst gemeldet hat. - In Nürnberg kommt der 59. Jahrgang der sozialdemokratischen Tageszeitung Fränkische Tagespost heraus. - In Burglengenfeld wird das Brauhaus am Mulzweg (20 16 oberer Teil der Kellergasse zwischen Einmündung Stadtgraben und B15) geschlossen. - In Nürnberg führt der in Fürth geborene Ludwig Erhard (38) das erste deutsche Marketing-Seminar Absatzwirtschaftlicher Kurs am Institut für Wirtschaftsbeobachtung IfW der Nürnberger Handelshochschule in der Findelgasse 7 später die Nürnberger Akademie für Absatzwirtschaft NAA später Gesellschaft für Konsumforschung GfK. - In Kastl wird der NS Arbeitsdienst für junge Mädchen in der geschlossenen Einrichtung Schullandheim in der Klosterburg eingeführt, die entweder bei kinderreichen Fanilien oder bei Bauern ihren halbjährigen Arbeitsdienst, hauptsächlich zur Ernte, ableisten müssen. - In Hacklsberg baut der neu Jagdpächter H Dorsch (--) am Berg eine Jagdhütte später Grundstück Bader. Weil sie über den Feldweg mit seinrm Automobil nicht erreichbar ist, baut er sich am Bahnhof Deining eine Garage und legt zur Hütte einen Fußweg an. - In Deining Siegenhofen weiht der eichstätter Bischof Michael Rackl (--) die abgerissene und neuaufgebaute katholische Pfarrkirche St Pankratius ein. - In Ingolstadt wird die katholischkonservative ingolstädter Tageszeitung Ingolstädter Zeitung von der NSDAP Tageszeitung Donaubote übernommen. - In Nürnberg wird auf dem Reichsparteitag der Panzer Panzerkampfwagen M G SonderdKfz 101 I Ausführung A mit luftgekühltem 57 PS Krupp Boxermotor der Öffentlichkeit vorgestellt, der sich aber nach Tests als zu schwach erweist und mit einem größeren neuen 100 PS wassergekühlten Maybach Sechszylinder Reihenmotors verstärkt wird, eeshalb man ihn verlängert. - In Burgthann wird Andreas Fischer (--) neuer NSDAP Bürgermeister. - In Regensburg stellt der regensburger Künstler, Maler und Poet Max Wissner (62) im Kunst- und Gewerbeverein Regensburg zur Braunen Ostmarkmesse sein Bld Hitlerjunge aus.

1934 Wetter: Hitzewelle im April mit 24 Grad. Der Ludwig Donau Main Kanal ist mit 30 cm Wassertiefe unbefahrbar. Schnee im Oktober. - In Gunzenhausen kommt es zu einem ersten großen bayerischen Gewaltakt durch die NSDAP, wobei sie am Blutpalmsonntag mit rund 1.500 Personen und mit vielen SA eine Hetzjagd auf Juden bis in die Abendstunden veranstaltet, wobei diese marodierend durch die Strassen ziehen, in Häuser einbrechen und die Bewohner quälen, 30 Juden zum Gefängnis zerren und dabei den jüdischen SPD Anhänger Jakob Rosenfelder (30) erhängen, und der Jude Max Rosenau (65) aus Angst Selbstmord verübt. Die Mehrheit der SA wird nur zu niedrigen Gefängnisstrafen und auch nur wegen Landfriedsbruchs verurteilt. - In Nürnberg beginnt der Bau des Reichsparteitagsgeländes. - Die nationale Gesinnungsprüfung für die Zulassung zum Universitätsstudium wird eingeführt. - In Feucht gibt es eine zentrale Wasserversorgung. - Der in Vohburg Geisenfeld geborene Juristensohn, Staatsbeamtensohn und ehemalige NSDAP Generalsekretär Gregor Strasser (42) wird während des Röhm-Putsches, wie der homosexuelle SA Führer Ernst Röhm (47) als vermeintlicher Gegenspieler Adolf Hitlers (45) getötet. Das NSDAP Mitglied, der homosexuelle vierte deutsche Kaisersohn August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (45) alias Auwi überlebt und wird zum NS Winterhilfswerk abgeschoben. - Leni Riefenstahl (32) dreht ihren Film Triumph des Willens. Einer ihrer Kameraleute ist der nürnberger Noris Lichtspieltheater Besitzer Richard Nickel. - In Neumarkt erscheint die erste Ausgabe der Lokalausgabe der NS Propagandaschrift Bayerische Ostmark als Konkurrenz zur Tageszeitung Neumarkter Tagblatt Obere Marktstrasse 8. Druckerei J. M.Boegl Klostergasse. - In Altdorf brennt das Untere Brauhaus in der unteren Brauhausstrasse ab und wird nicht mehr aufgebaut. - In Nürnberg wird der NSDAP Reichsparteitag der Einheit und Stärke in der im NS Stil umgebauten Luitpoldhalle auf dem Reichsparteitagsgelände eröffnet. - In Nürnberg wird auf Betreiben des aus Schwaben stammenden NSDAP Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (49) auf Wunsch von Adolf Hitler (45) und entgegen dem Willen des in Nürnberg geborenen nürnberger NSDAP Oberbürgermeister Willy Liebel (37) der Neptunbrunnen auf dem Hauptmarkt wegen der Behinderung von Aufmärschen beseitigt. - In Regensburg lässt sich der ehrenamtliche NSDAP Oberbürgermeister Otto Schottenheim (39) zum berufsmäßigen Oberbürgermeister wählen, wo er seine Arztpraxis aufgibt. Er tritt der SA und der SS bei. - In Amberg lässt der ehrenamtliche NSDAP Oberbürgermeister Josef Filbig (43) zur Förderung des Frohsinns den Faschingsverein alias Karnevalsverein Narrhalla gründen. - Der belgische König Albert von Sachsen Coburg und Gotha (St) (59) verheiratet mit Elisabeth Gabriele von Wittelsbach in Bayern, (St) (58) stirbt. Sein Sohn Leopold III von Sachsen Coburg und Gotha (St) (33) wird neuer belgischer König. - In Neumarkt begrüßt der neumarkter Bürgermeister Rössert Adolf Hitler (45), Heinrich Himmler (34), Adolf Wagner (44), den in Bayreuth geborenen Hans Schemm (43) und den in Parsberg geborenen Rechtsanwaltssohn NS Reichsarbeitsdienstführer Konstantin Hierl (45). Der in Bayreuth geborene NS-Kultusminister und Gauleiter Hans Schemm (43) nennt die Realschule am Oberen Tor in Dietrich-Eckart-Realschule um und ernennt Hitler zum neumarkter Ehrenbürger. Die Obere Marktstrasse wird in Adolf Hitler Strasse umbenannt. Eckarts Gedicht Deutschland erwache wird von der Hitlerjugend vorgetragen. Der in Neumarkt geborene Schuhmachersohn und NS Propagandamaler Albert Reich (53) erklärt die Gedenkstätte. Die Stadt Neumarkt erhält den Namenszusatz Dietrich Eckart Stadt. - In Berlin unterzeichnet das in Regensburg-Stadtamhof geborene protestantische deutschnationale Mittepartei-Mitglied und Reichsjustizminister Franz Gürtner (53) mit Reichskanzler Adolf Hitler (45) das Staatsnotwehrgesetz. - In Sulzbach mietet die Stadt die Synagoge als Heimatmuseum an. Sie wird gebührend ausgeräuchert und gereinigt. - In Deutschland zwingt die NSDAP den bayerischen Brauerbund die Bierpreise auf ein existenzgefährdendes Niveau zu senken. In Neumarkt sind davon die Gebrüder Ehrnsperger von der Lammsbrauerei, Ludwig Ehrnsperger (--) von der Gansbrauerei und Franz Xaver Gloßner (--) von der Brauerei Gloßner betroffen. - In Nürnberg wird Benno Martin (41) kommissarischer Polizeipräsident Nürnberg-Fürth und Gestapo-Leiter und der in Nürnberg geborene Jurist Georg Kiessel (27) sein Stellvertreter. - In Sulzbach ist die Maxhütte unter Kontrolle des Industriellen Friedrich Flick (53). - In Gunzenhausen verhaftet und verprügelt ein SA Führer jüdische Wirtsleute und hält danach eine flammende Rede, wodurch 1.000 bis 1.500 Gunzenhausener Jagd auf ihre 184 jüdischen Mitbürger machen, die zum Teil zu Tode geprügelt werden oder den Freitod wählen. - In Nürnberg ordnet der Schustersohn, Lehrer und NSDAP Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (49) einen Weihnachtsboykott an. - In Nürnberg treten im Cabaret Wintergarten und in der Königin-Bar in der Luitpoldstrasse 3 mit der Telefonnummer 26686 Tonia Garma, Lilo Berger, Rolf Siegbert und der deutsche Fußballnationalspieler Erich Röpnack (50) auf. - In Nürnberg findet die KPD-Schreibkraft Kunigunde Schwab (24) nach ihrer Schutzhaft nach eigenen Angaben keine nürnberger KPD Verbindungsleute mehr und beendet ihre politische Aktivität. - In Neumarkt wird das SA Mitglied Julius Schmidt wegen einer ehrenrührigen Bemerkung gegenüber Feldmeister Reiser von den eigenen Leuten verprügelt und trotz öffentlicher Entschuldigung in der Tageszeitung Neumarkter Tagblatt sanatoriumsmreif geschlagen. - In Fürth versucht der NSDAP Oberbürgermeister Franz Jakob (43) vergeblich die Frau seines aus Cadolzburg stammenden Adjutanten Fritz Köpplinger zur Förderung der Karriere ihres Mannes zu Sex zu überreden. Fritz Köpplinger wird nach der Anzeige entfernt und erschiesst sich. - Der in Fürth geborene jüdische Roman-Schriftsteller Jakob Wassermann (60) stirbt verarmt und psychisch gebrochen in Österreich. - Samstag wird Staatsjugendtag, an dem Mitglieder der Hitlerjugend schulfrei bekommen. - Der bayerische Radiosender Bayerische Rundfunk GmbH wird zum Beitritt in die zentrale Reichs-Rundfunk-Gesellschaft gezwungen und sendet als Pausenzeichen die Gralsglocken aus Richard Wagners Parsifal. - Der in Forchheim geborene Notarssohn und ehemalige und wegen Mordes an Häftlingen abgesetzte Lagerkommandant des KZ Dachau, der mit Ochsenpenispeitsche und Schäferhund auftritt, Hilmar Wäckerle (35) wird zum SS Sturmbannführer befördert. - In Regensburg gibt es 3.433 Arbeitslose. - In Fürth gibt es 7.500 Arbeitslose. - In Nürnberg gibt es 29.737 Arbeitslose. - Arbeitslosenquote 13,5 %. - In Bayreuth wird Alfred Rollers Neuinszenierung von Parsifal eine Enttäuschung. - In Weiden wird den Juden der Schwimmbadbesuch verboten. - Der aus Nürnberg stammende Monteur Fritz Grasser (32) wird in Zusammenhang mit der Zerschlagung der KPD in Nürnberg verhaftet und 5 Jahre in einem KZ inhaftiert. - In Nürnberg wird das zwangsverwaltete, 1.700 Zuschauer fassende Kino Apollo Pfannenschmiedsgasse 22 an Hans Kohler verpachtet. - In Neumarkt löst der ehemalige BayWa Mitarbeiter und NSDAP Mitglied Johann Baptist Dotzer (26) Oberbürgermeister Rössert ab und rechnet auf einer Massenversammlung im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 ab. - In Nürnberg wird die Braune Sonntagszeitung aus dem Gauverlag Bayerische Ostmark in Bayreuth als Unterhaltungsblatt der deutschen Familie herausgegeben. - Der in England geborene SA Führer Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (50), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (69), unternimmt nach einem innerparteilichen verlorenen Kompetenzstreit eine 4 Monate lange Weltreise, trifft dabei den japanischen Kaiser und tritt als Repräsentant der Reichsregierung auf. - In Neumarkt wird bei der Einweihung des Kriegerdenkmals Dekan Mittenhuber mit seinem auch schon immer völkisch gesinnten katholischen Gesellenverein vom Festzug von einem SA Sturmbannführer abgedrängt und vom neumarkter Oberbürgermeister Rössert gebeten zu bleiben. Eine Woche später ruft Dekan Mittenhuber mit Vollbeflaggung zu einer Fronleichnamsprozession auf, zu der 800 Personen kommen. - In Amberg wird eine neue Kaserne, die Ritter von Möhl Kaserne errichtet. - Die Regensburger Domspatzen sind finanziell so erfolgreich, dass sie ein neues Gebäude in der Orleansstrasse beziehen können. - Der in Wiesenfelden geborene, in Amberg eingeschulte und an der Universität Erlangen medizinisch promovierte Gutsverwaltersohn Valentin Faltlhauser (58) gründet in Kempten ein Ortsgruppe der Gesellschaft für Rassenhygiene und wird Mitarbeiter des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP. - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft eine Karnevalsveranstaltung im Stadtparksaal. - In Neumarkt nimmt der neumarkter Schachklub, der im Gasthaus Zum goldenen Löwen, Obere Marktstrasse 51 tagt, keine Juden auf. - In Neumarkt versucht der Fahrraddieb Johann Zipfl erfolglos sich die Pulsadern aufzuschneiden. - In Neumarkt verteidigt Martin März gegenüber Johann Dörrmann und Otto Staudigl die Juden und es kommt zur Rauferei, was ein gerichtliches Nachspiel hat. - In Neumarkt findet eine allgemeine Altkleidersammlung statt. - In Neumarkt beschmiert der SA Mann Martin Vögerl Geschäftshäuser mit Jude oder Judenknecht und wird angeblich laut Tageszeitung Bayerische Ostmark wegen Schädigung des öffentliche Ansehens im Ausland zu 100 Reichsmark oder 20 Tage Haft verurteilt. - In Neumarkt tritt im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 die Variete Revue Knie auf. - In Neumarkt führt der Obersturmbannführer Beier aus Kronach im Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6 eine Beamtenschulung durch. - In Pelchenhofen erhängt sich der Gastwirt Alois Simon aus Angst vor einer Gerichtsverhandlung. - In Neumarkt finden Konzertabende im Arbeitsdienstlager statt. - Neumarkt Rittershof wird elektrifiziert. - In Neumarkt heiratet der NSDAP Kreisverwalter die Bäckerstochter Anna Düring. - In Neumarkt reichen die NSDAP Stadträte Konditoreibesitzer und 3. Bürgermeister Eduard Kirchbauer, Direktor Regnier, Metzgermeister Franz Gruber, Kaufmann Karl Tomförde und der Landwirt Hans Mersch ihre Rücktrittsgesuche ein. - Die Neumarkter Stadtkapelle wird im Bayerischen Rundfunk übertragen. - In Neumarkt kauft der Brauereibesitzer Leonhard Ehrnsperger (--) das im Besitz des jüdischen Kaufmanns Lazarus Frank (--) befindliche Haus Untere Marktstrasse 1 für seine Familie wieder zurück. - In Neumarkt kauft der Kaufmann Franz Xaver Dischner das Haus Hindenburgstrasse alias Bahnhofstrasse 5 des jüdischen Unternehmers Nathan Neustädter. - Die NSDAP verteilt an alle Parteimitglieder mit Parteinummern unter 100.000 Das goldene Ehrenzeichen. In Neumarkt an Michael Haubner, Bernhard Stauber, Willibald Baumann, Oberfeldmeister Neher und Adolf Erb. - In Deining findet ein HJ Hitlerjugendpfingstlager statt. - In Litzlohe findet ein Hitlerjugendpfingstlager statt. - In Neumarkt fahren 52 Kinder nach Württemberg in Erholung. - Die Hitlerjugend verteilt Werbezettel für den Reichsluftschutzbund, der sich an Hausbesitzer wendet und es werden Luftschutzübungen durchgeführt und Luftschutzblockwarte ausgebildet. - In Neumarkt stirbt Polizeihauptwachtmeister Michael Achatz (42) nach einem weiteren Disziplinarverfahren. - In Neumarkt kauf Tierarzt Dr Karl Mößel das Haus der jüdischen Frau Landecker in der Hindenburgstrasse alias Bahnhofstrasse 10. Der jüdische Viehhändler Max Landecker stirbt. - In Neumarkt findet ein Volksfest statt. - In Neumarkt kommt das Schuhhaus Freudenberger durch den Kauf von G Fuchs in arischen Besitz. - In Neuburg an der Donau beginnen 3 SA Männer eine Bootsfahrt in einem Ruderboot und passieren dabei Neumarkt. - In Neumarkt gibt es 920 Rundfunkgeräte. - In Regensburg findet ein Gausportfest des BDM alias Bund deutscher Mädel statt. - In Neumarkt wird öffentlich aufgerufen nicht bei Juden zu kaufen. - In Neumarkt werden 873 Handwerkswanderburschen gezählt, die in den Wanderherbergen Zur Ostbahn Bahnhofstrasse 10 und Zur Wolfsschlucht Hallertorstrasse 23 kostenlos einmalig Abendessen, Nachtquartier und Frühstück bekommen. - Der germersheimer Studienassessor alias Zeichenlehrer Max Fischer Vater von Bildhauer Lothar Fischer (01) lässt sich an die umbenannte Dietrich Eckart Realschule Neumarkt versetzen und stellt mit seiner Frau Rose dauerhaft in Kunstausstellung richtige Volkskunst im Rathaus aus. - In Neumarkt ist der gredinger Sturmbannkapellmeister Klosterbräuwirt. - In Nürnberg und Fürth sind 1476 Juden ausgewandert. - In Neumarkt schafft Max Bögl den ersten Betonmischer des Landkreises Neumarkt an und übernimmt mit 40 Beschäftigten größere Aufträge bei der Firma Behringer Zement an. - Der in Regensburg geborene Armeezahlmeistersohn, ehemalige Freikorps ler und Reichsführer der militärsportorientierten DJK Adalbert Probst (34) wird während des Röhm Putsches verhaftet, getötet und gegen die Richtlinien des katholischen Glaubens eingeäschert. - In Sulzbach leben 8 Juden. - Der sulzbacher NSDAP Kreisleiter Paul Arendt (31) vereinigt mit der NSDAP Führung Lauer, Wittmann, Ostermann, Pickel, Munker, Krugmann, Franz Leonhard, Franz Hans, Hiltner, Fischer und Heinel die Städte Sulzbach und Rosenberg zur 10.000 Einwohner Stadt Sulzbach-Rosenberg. Die Sparkassen in Sulzbach und in Rosenheim werden zur Sparkasse Sulzbach-Rosenberg vereinigt. NSDAP Kreisleiter Paul Arendt (31) wird Oberbürgermeister der neuen Stadt Sulzbach-Rosenberg, eine neue Bezeichnung, die eigentlich nur bei Städten über 25.000 Einwohnern angewendet wird. Der neue NSDAP Stadtrat besteht aus Georg Pickel, Wilhelm Hiltner, Otto Müller, Johann Ostermann, Georg Heinl, Leonhard Franz, Paul Arendt (31) aus Sulzbach und Hanns Vogel, Willi Hartmann, Hans Schertel, Wilhelm Ulrich, Walter Engelmann, Leonhard Strobel und Johann Sörgel aus Rosenberg. In Sulzbach wird das neue Freibad mit Figurenliegen alias Synchronschwimmen der Schwimmerinnen des Schwimmvereins Nürnberg 19 04 eröffnet. In Sulzbach-Rosenberg werden die Tageszeitungen Sulzbacher Zeitung, Fränkischer Kurier und Fränkische Tageszeitung gelesen. Der Röhmputsch wird in diesen Zeitungen nicht erwähnt. - In Sulzbach laufen bei einem Umzug an Josefi unter dem katholischen Pfarrer Franz Xaver Jobst die Georgspfadfinder in grünen Uniformen mit, was ihnen die SA verbietet und mit Hilfe der Polizei durchsetzt, wobei sie ihnen aber selbst alle Fahnen und Wimpel abnehmen. - Der in Ansbach geborene niederländische Premierleutnantssohn Freiherr Walther von Lindenfels (56) wird SA Brigadeführer. - In Sulzbach verdächtigt Paul Arendt (31) leichtfertig seinen amberger Intimfeind SA Oberführer Dr Zeller des Hochverrats, was für diesen beinahe böse ausgeht. SA Oberführer Dr Zellers Gegenklage wegen übler Nachrede geht nach hinten los. - In Eichstätt wird die Jägerkaserne Kipfenberger Strasse 3 von einer Polizeivorschule der Bayerischen Landespolizei in eine Sport und Führerschule der SA umgewandelt. - In Ansbach beginnt der evangelische ansbacher Pfarrer Gottfried Fuchs (42), der auch in SA Uniform mit Hakenkreuzfahne auftritt, mit Massenbeerdigungen von Todesfällen in der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum. - Der coburger NS Oberbürgermeister Franz Schwede (46) wird bayerischer Regierungspräsident von Niederbayern und der Oberpfalz. - In Amberg ist das Filbig Haus das Braune Haus, Bahnhofstrasse 20 (20 15) Wöhrl. - In Beilngries feiert der beilngrieser NSDAP Bürgermeister und NSDAP Kreisleiter J Sammüller mit der Kolpingfamilie.  - Kraftfahrzeuge alias Automobile bekommen an allen Kreuzungen und Einmündungen Vorfahrt. Die bestehende Höchstgeschwindigkeit für Kraftfahrzeuge wird aufgehoben. Kraftfahrzeuge bis 200 ccm durfen ab 16 Jahren führerscheinfrei gefahren werden. - In Regensburg fällt bei einem Abschied Adolf Hitlers (45) im Reichssaal des Rathauses der Kronleuchter von der Zimmerdecke. - In Nürnberg wird der selbstherrliche und schroffe artelshofener Gutsbesitzersohn Freiherr Wilhelm von Holzschuher (41) Mitglied der SS und in Regensburg Regierungspräsident von Niederbayern und der Oberpfalz. - In Eichstätt schafft der fanatische rassehetzerische neue eichstätter NSDAP Bürgermeister und Arzt Walter Krauß die Thingstätte am Hohen Kreuz als Kundgebungsplatz. - In Amberg wird Johann Schuhmacher Dirigent des Amberger Mandoline- und Gitarren-Vereins. - In Feucht wird die Siedlung Eigene Scholle gebaut. - Der in Freihung Schickenhof geborene alte NSDAP Vorkämpfer und Nobelpreisträger für Physik Johannes Stark (60) wütet in der SS Zeitung Das schwarze Korps gegen die jüdisch unterwanderte theoretische Physik. Statthalter des Judentums im deutschen Geistesleben wie Heisenberg müssen verschwinden wie die Juden selbst. - Gräfin Clementine zu Castell-Rüdenhausen (22) wird Führerin Bund Deutscher Mädel Gau Unterfranken. - Im katholischen Kloster Plankstetten wird die Landwirtschaftschule des Christlichen Bauernverbandes aufgelöst und der konfessionslosen NSDAP Bauernorganisation Reichsnährstand eingegliedert. - Graf Richard von der Mühle Eckart, eigentlich ein persönlicher Freund von Heinrich Himmler und Besitzer von Schloss Bertoldsheim bei Neuburg an der Donau, wird zwei Jahre lang, als Homosexueller im KZ Lichtenburg und im KZ Dachau inhaftiert. - Der homosexuelle SA Stabschef  Ernst Röhm (47) -Geliebte, Graf Hans Erwin von Spreti Weilbach (26), Sohn der in Nürnberg geborenen Freifrau Anita von Aufseß und Graf Martin Johann Nepomuk Joseph Franz de Paula von Spreti-Weilbach, wird von Hitler selbst bei seiner Verhaftung mit einer Nilpferdpeitsche verprügelt. - Die älteren und bequemeren NSKK ler alias spießbürgerliche Vereinsmeier und Fahrzeugbesitzer und die junge Motor SA werden zusammengelegt: Durch die Möglichkeit einer kostenlosen Fahrausbildung und auf der anderen Seite Hilfe bei der Wartung ergänzen sich die beiden gesellschaftlich unterschiedlichen Gruppen. Versichert ist man über die NSDAP Hilfskasse. - In Regensburg wird der Lehrer und NSDAP Blutordensträger Dr Max Sack (34) des elitären protestantischen Alumneums Ecke Gesandtenstrasse/Am Ölberg SA Standartenführer, erkennt, dass die NSDAP die Religion abschaffen will, beginnt dies öffentlich und in Parteikreisen auch mit derben Kraftausdrücken zu kritisieren, legt seine Parteiämter ab und wird inaktives Mitglied. Sein Blutorden schützt ihn. - In Regensburg ist Wilhelm Brodmerkel (39) NSDAP Ortsgruppenleiter. Er engagiert sich gleichzeitig in der Protestantischen Kirche, die politisch gegen die dominierende Katholische Kirche kämpft. - In Feucht wird mit dem Bau der riesigen Munitionsfabrik Muna begonnen. - In Altdorf ersetzt die Fränkische Tageszeitung die Tageszeitung Der Bote von Altdorf als Amtsblatt. - In Nürnberg leitet der NSDAP Gaupresseverwalter und Volksschulehrer Fritz Fink (37) die Schulung von politischen Leitern und Schulungsrednern. - In Nürnberg gibt es 6 Amateurkurzwellenfunker, u.a. Hannes Bauer D4BAR und in Fürth, Erlangen und Ansbach je einen. - Der in Nürnberg geborene SA Standartenführer und SS Gruppenfophrer Robert Bergmann (58) zieht nach Altdorf und wird unter einem Vorwand in Urlaub geschickt. Trotzdem fährt er zu Ernst Röhm, wird verhaftet und ins Gefängnis Stadelheim gebracht, aber anders als sein Chef nicht erschossen. Er wird aus der SS und der NSDAP ausgeschlossen. - In Painten lässt sich der neue parsberger NSDAP Kreisleiter Georg Peter Raßhofer (34) nieder. - In Parsberg löst der landshuter Gastwirtssohn, Lehrer, neue parsberg-riedenburger Bezirksschulrat und SA Obersturmbannführer Georg Peter Raßhofer (34), der selbst als Bezirksschulrat in NS Uniform auftritt, den NSDAP Kreisleiter Joseph Albrecht aus Beratzhausen im Gasthof Bärenkeller Bärenstrasse 8 ab. - In Regensburg wird der NSDAP Kreisleiter Wolfgang Weigert (41) Bezirksschulrat. - Es gibt eine NSDAP Kreisleitung Beilngries-Riedenburg. - Alle neuen Bürgermeister werden nach München gebracht und auf Hitler vereidigt. Danach müssen sie in ihrer Heimatgemeinde mit einem Festzug empfangen werden. - Der in Weiden geborene ehemalige katholische Geistliche, verheiratete evangelische Pfarrer und NSDAP Mitglied und ehemalige NSDAP Ortsgruppenleiter in Offenbach Joseph Maria Weeber (53) wird Pfarrer der Gemeinde Nürnberg. - Der deutsche Kronprinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (52) kommt in vierwöchige Gestapo-Haft, in der man ihm klarmacht in Zukunft monarchische Umtriebe zu unterlassen. - Der in Würzburg geborene Freiherr Georg Enoch von Guttenberg (St) (41) wird verhaftet, überlebt aber trotz seiner Zusammenarbeit mit Hitleropponent Schleicher um eine Wiedereinsetzung der Wittelsbacher-Monarchie. - In Ellwangen wird der Chef der badenwürttembergischen politischen Polizei, SA Standartenführer und SS Oberscharführer Dr. Hermann Mattheis als persönlicher Opponent Himmlers und Heydrichs auf dessen Befehl erschossen. - Der in Nürnberg geborene KPD Lagerist Erich Gans (26) wird nach 1,5 Jahren KZ Dachau Lagerhaft erschossen. - In Nürnberg berichtet William L Shirer, dass Julius Streicher (49) der ungekrönte Zar von Franken genannt wird. - Der jüdische nürnberger Modearzt Dr. Joseph Fuchs emigriert über die Schweiz, Shanghai und Kanada nach New York und nimmt seinen Bugatti Royale, das schönste Automobil der Welt mit. - In Nürnberg eröffnete Hermann Strebel (57) im Restaurant im Hotel Wittelsbach Pfannenschmiedsgasse 22 sein eigenes Kabarett Bierkabarett. - In Regensburg wird im Sternbräukeller Galgenbergstrasse 15 von einem Trachtenverein begonnen Alpenbälle zu feiern. - In Gräfenberg, Zentralort Oberland wird Bürgermeister Georg Friedmann zum Rücktritt gezwungen. Der Arzt und NSDAP Mitglied Carl Ittameier (52) übernimmt sein Amt. Gräfenberg wird, anstatt der größeren Stadt Forchheim, Sitz der NSDAP Kreisleitung und Carl Ittameier (52) NSDAP Kreisleiter. - Der in Nürnberg geborene Schuhmachersohn, Maurer, SA Mitglied und NS Erfolgsschriftsteller Hans Zöberlein (39) veröffentlicht seinen zweiten Roman Der Befehl, in dem Juden nur noch als Ungeziefer bezeichnet werden. - Der in Nürnberg aufgewachsene Luftfahrtfunktionär und SA Oberführer und Weltkrieg 1 Kampffliegerass Theodor Croneiß (40) wird von Göring und Milch gezwungen, sich aus der Luftfahrtpolitik herauszuhalten. - In Erlangen predigt der protestantische Pfarrer Dorfmüller Möge sich das deutsche Volk von niemandem die Bibel aus der Hand schlagen lassen als leise Kritik und wird von der Partei überwacht, die eine gemeinsame Reichskirche von Katholiken und Protestanten mit Eid auf Hitler, aus der alles Jüdische ausgemerzt wird, anstrebt. - Der in Freudenberg Pursruck geborene Lehrersohn, NSDAP Mitglied und katholische tübinger NS Hochschul-Dogmatiker Karl Adam (58) fragt, ob nicht ein neues deutsches Volk im Werden sei, ein Volk, das zurückkehrt zu ererbten Blut, zum heimischen Boden und zu jenem Urtum und Heiligtum, aus dem es von jeher seine besten Kräfte nahm, zuum christlichen Glauben? - In Regensburg beginnt der Gesundheitsamtsleiter Dr Pius Scharff mit der Einweisung von angeblich Alkoholkranken in KZs. - Der in Bamberg geborene Ministerpräsidentenenkel, Journalist, Schriftsteller - Der in Bamberg geborene Ministerpräsidentenenkel, Journalist und Schriftsteller und Presseattaché an der deutschen Botschaft in Brüssel Graf Clemens von Podewils-Dürniz (29) verlässt die Botschaft. Er besitzt ein Schloss 40 km von Waidhaus im deutschsprachigen Böhmen. - In Amberg schließt NSDAP Oberbürgermeister Josef Filbig (43) mit einer Mehrheitsentscheidung alle Nicht-Arier aus dem Bürgerverein aus. - In Amberg pilgert der NSDAP Oberbürgermeister Josef Filbig (43) anlässlich der Heiligsprechung Don Boscos mit den amberger Salesianer Patres vom Mariahilfberg. - In Neumarkt Sengenthal erhält Georg Behringer eine Sondergenehmigung für die Umstellung des Werks Sengenthal von Kalk- auf Zementproduktion mit der Auflage, höchstens 800 t pro Monat zu produzieren. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene examinierte Maschinen-Ingenieur und AOK Verwaltungsdirektor Hans Zimmermann (26) NSDAP Kreisleiter Nürnberg-Stadt alias Johannis. - In Nürnberg wird das Planetarium Rathenauplatz 1a von Direktor Wilhelm Hartmann nach desaströsen Besucherzahlen und wegen seiner synagogenartigen Bauart auf Betreiben von NSDAP Frankenführer Julius Streicher (49) abgerissen. - In Nürnberg Hensoltshöhe müssen im Gemeinschafts-Diakonissen-Mutterhaus die Kinder exerzieren. Die Mädchen in zivil und die Jungen in Uniformen mit Fahne. - Der regensburger Verlegersohn und ehemalige Luftfahrtfunktionär mit Auslandserfahrung Franz Ludwig Habbel (40) gründet in Berlin den Wiking-Verlag. - Der regensburger Gymnasiast Jakob Beck (44) wird Nachfolger von Reinhard Heydrich als Leiter der BPP Bayerische Politische Polizei und organisiert die Verhaftungswelle Röhm-Putsch. - Der regensburger Gymnasiast Jakob Beck (44) konfisziert in München die Konten des in Lübeck geborenen emigrierten platonisch homosexuellen Schriftstellers und Nobelpreisträgers Thomas Mann (58). - Die Reiter SA wird gegründet und Reiter SA Standarten gebildet. Reiter SA Mitglieder sind vom SA Dienst befreit. - Der Verband der ländlichen Reit- und Fahrvereine des Gestütsbezirkes Ansbach unter ihrem Leiter Fürst Carl Friedrich von Castell Castell (St) (37) ist formal aufgelöst und bildet SA Reitersturmabteilungen, was der Rittmeister und zweifache Goldmedaillengewinner in der Dressur Carl-Friedrich von Langen (47) forciert, der dabei stirbt. In Ansbach ist die Reit- und Fahrschule vom Reichsbeauftragten für den Dienst am Pferd übernommen. - In Regensburg werden aus dem Sportbund Jahn Regensburg, dem Sportverein 18 89 Regensburg und dem Schwimmverein 19 20 Regensburg der Sport- und Schwimmverein Jahn 18 89 Regensburg. - Der in München geborene in Regensburg aufgewachsene regensburger Torwart Hans Jakob (26) wird mit der Deutschen Fußballnationalmannschaft Dritter der WM in Neapel. - In Bamberg wird der Sohn der in Regensburg geborenen Prinzessin Elisabeth Helene von Thurn und Taxis (St) (31) und ihrem Ehemann, dem ältesten sächsischen Königssohn alias Prinz Friedrich Christian von Wettin (St) (41) Prinz Albert von Sachsen (St) geboren. - Der DDAC veranstaltet die 1. Bayerische Ostmark Geländefahrt für Automobile. - In Nürnberg wird Adolf Hitler (39) Taufpate von Joerg Adolf Sigismund von Holzschuher (St), Sohn des Regierungspräsidenten von Niederbayern und der Oberpfalz Wilhelm von Holzschuher (41). - In Amberg findet ein großer Heimattag statt. - Der in Gunzenhausen geborene Zahnarzt Fritz Linnert (48) wird angeblich als überzeugter Demokrat all seiner Ämter enthoben, wird aber bis 19 35 als Präsident der bayerischen Landeszahnärztekammer geführt (1949 Bundestagsmitglied). - In Fürth wird der Flughafen Nürnberg (Fürth) in der Flugplatzstrasse 75 (20 18 Fraunhofer-Allianz Vision) in einen militärischen Fliegerhorst der Reichsluftwaffe umgewandelt. - In Nürnberg wird das Bankhaus A H Meyer liquidiert. - In Nürnberg lehnt die NSDAP einen Aufnahmeantrag des begnadigten seit 3 Jahren verheirateten resozialisierten Zweifachsexualmörders Christian Voigt (56) ab. - In Ansbach verbietet der Stadtrat jüdischen Viehhändlern den Viehmarkt zu betreten. Ohne notwendige Lizenz der NSDAP wird man verhaftet. Die Tageszeitung Fränkische Zeitung lehnt Inserate jüdischer Geschäfte ab. Ansbach ist mit Juden sind hier nicht erwünscht - Plakaten überschwemmt. - In Regensburg wird der in Speyer geborene Offizierssohn, Jurist Eberhard von Künsberg (25) Führer der 15. SS Reiterstandarte. - Das bei Vohburg geborene Mitglied der Bayerische Politische Polizei Edmund Trinkl (43) wird Mitglied der Gestapo. - In Nürnberg wird der preussische Offizierssohn Hanns Günther von Obernitz (34) neuer Polizeipräsident am Jacobsplatz 5. - In Nürnberg schreibt der Beamtensohn und Verleger Karl Borromäus Glock (29) in seiner Zeitschrift Buch und Leben gegen die NS Hetzzeitschriften Der Stürmer und Völkischer Beobachter. - In Nürnberg führt die Nürnberg-Fürther Strassenbahn die Bezeichnung Städtische Werke Nürnberg, Abteilung Strassenbahn. - In Regensburg hat die Strassenbahn vier Linien: Linie 1 Bahnhof - Prüfening, Linie 2 Prinz-Ludwig-Strasse - Reinhausen, Linie 3 Maximilianstrasse - Pürkelgut und Linie 4 Arnulfplatz - Kumpfmühle. - In Treuchtlingen Neuheberg verunglückt der Skandal-Automobilrennfahrers Charly Jellen (25) und stirbt in München, woraufhin sich seine Geliebte, die Opel-Rennfahrerin Edith Frisch (--) einen Bugatti kauft und mit diesem bei einem Rennen ebenfalls tödlich verunglückt. - In Regensburg wird im Frühjahr eine Verkehrszählung auf der Steinernen Brücke durchgeführt, bei der an einem Samstag 40.000 Fußgänger, 14.500 Radfahrer, 5.500 Fahrzeuge aller Art und 278 Strassenbahnwagen gezählt werden. - In Kelheim hat das Regensburger Automobil Rennwagen Motorrad Bergrennen alias Ratisbona Bergrennen mehr als 10.000 Zuschauer. - In Regensburg gibt es nach 23 Jahren wieder einen Faschingszug, wobei der Kürschnermeister Willi Zöllner Faschingsprinz des regensburger Carnevalsvereins Narragonia wird. Gerda wird seine Prinzessin. Die NSDAP zwingt ihn statt des traditionellen regensburger Faschingsschlachtrufs O Narr, o Narr! das neukreierte Narr heil! zu rufen. - In Regensburg findet eine Braune Messe statt. - In Neumarkt bringt die ehemalige jüdische Fahrradfabrik Expresswerke AG ein braunes Fahrrad alias Fahrrad Express Typ SA heraus. - In Altdorf brennt das städtische Untere Brauhaus ab. - In Regensburg gibt es die jüdischen Privatbanken, die Geldgeschäfte Nikolaus Händel, Gebrüder Niedermaier, Louis Niedermaier & Co, Carl Petri und Wertheimber & Co. Dazu gibt es die Land- und Forstbank Fürst Albert von Thurn und Taxis. - In Neumarkt eröffnet der Metzgermeister Bögerl in den Räumlichkeiten des ehemaligen Cafe Schlanghaufer, Obere Marktstrasse 33, einem stadtbekannten Anlaufpunkt für Prostituierte, eine Metzgerei. - In Nürnberg wird der evangelische Innere Mission Vereinsgeistliche und Inspektor der Mädchenerziehungsanstalt Schafhof Äußere Bayreuther Strasse 300 Konrad Wirth (62) zum Kirchenrat ernannt. Er ist begeisterter NSDAP Anhänger. - In Nürnberg wird der ehemalige Feldgeistliche, Mitglied der Deutschen Christen, Vereinsgeistliche der evangelischen Inneren Mission und NSDAP Mitglied Hans Baumgärtner (42) entlassen. Er preist Adolf Hitler als großes Deutsches Wunder und wird erfolgreicher NS Religionslehrer. - In Ochenbruck hat der SA Sturm mindestens 55 Mitglieder. Darunter auch viele Diakone aus Rummelsberg. Sie verbreiten Angst und Schrecken bei politischen Gegnern, wenn sie auftauchen. Die SA ist auch Hilfspollizei und sogar weisungsbefugt. - In Rummelsberg kommt es in der vom Evangelischen Verein für Innere Mission betriebenen Anstalt zu Zwangssterilisationen (20 19 Das Anstaltsarchiv verschweigt nähre Informationen). - In Rummelsberg übernimmt in der vom Evangelischen Verein für Innere Mission betriebenen Erziehungsanstalt für schulentlassene Kinder, die der Anstaltserziehung bedürfen, die HJ die Herrschaft über diese Altersgruppe. Selbst die Kinder des Heimleiters werden von den ranghöheren HJ Insassen während des HJ-Dienstes kommandiert. Anstaltsleiter Karl Nicol (48), der nach eigenen Aussagen nicht bei der NSDAP Mitglied ist, bezeichnet sich als noch rechtsextremer als diese. Er verachtet das System Weimarer Republik und die Demokratie. Fast alle rund 300 Diakonieschüler der angeschlossenen Diakonieschule alias Brüderhaus sind Mitglied der SA (20 19 Die Anstaltsleitung behauptet, die Diakonieschüler hätten SA-Dienst nur in ihrer Freizeit geleitstet). Rektor Karl Nicol (48) wird Evangelischer Kirchenrat und während seiner Abwesenheit von seinem Schwager Ernst Naegelsbach vertreten. - In Nürnberg fordert der NSDAP Frankenführer Julius Streicher (47) die Absetzung des evangelischen bayerischen Landesbischof Hans Meiser (53). Der evangelische Reichsbischof Ludwig Müller (51) enthebt Hans Meiser (53) des Amtes, woraufhin es zu Protesten der mittelfränkischen Bauern kommt. Für das freiwerdende Amt will man zwei deutschchristliche Kommissare, Hans Sommer für Franken und Hans Gollwitzer für Süddeutschland einsetzen, was aber misslingt. Hans Meiser (53) wird rehabilitiert. Er arrangiert sich aber mit der NSDAP und leistet keinen Widerstand mehr. Der junge bayerische evangelische Vikar Karl Steinbauer (--) kritisiert dieses Vorgehen öffentlich, wird angeklagt und zu KZ-Haft verurteilt. - In Amberg gibt es den Reitverein Amberg. - In Regensburg werden Margarete F und Anna Z von der GESTAPO aus dem katholischen Waisenhaus in der Ostengasse 27 abgeholt und ihnen werden im Evangelischen Krankenhaus Regensburg von Dr D die Eileiter durchtrennt. Zwangssterilisationen sind ab 10 Jahren erlaubt. Den Kindern wird meistens eine Blinddarmoperation vorgegaugelt. - Das gesamte Postinventar wird in rot, die Farbe der Bewegung, umlakiert. Auch die Post-Omnibusse werden rot lackiert. - In Kallmünz wird ein neues Altersheim für 60 Personen eröffnet. - In Neumarkt hat die Kongregation der Schwestern vom Allerheiligsten Heiland mit dem katholischen Mutterhaus St Josef in der Wildbadstrasse 1 alleine im Bistum Bamberg 29 Orte, in denen sie tätig ist. Die dort ausgebildeten Schwestern betreuen Kinderbewahranstalten, Krippenanstalten, Caritashäuser, Kleinkinderbewahranstalten, Knabenheime, Arbeitsschulen, Mädchenheime, Kinderschulen, Kinderheime, Distrikkrankenhäuser und Pfründnerspitäler. Man führt Jungfrauenvereine und ist in der Hauskrankenpflege, der Knabenerziehung und der Mädchenerziehung tätig und arbeitet sogar im fürther jüdischen alias Israelitischen Hospital. - In Nürnberg gibt es ein Gesellenhospitz, in dem die katholischen Schwestern der heiligen Familie den Haushalt führen. - In Ansbach ist der katholische ansbacher Stadtpfarrer Thomas Dotterweich (54) als Vorkriegs-Militärpfarrer Seelsorger an der Mittelfränkischen Heil- und Pflegeanstalt, am Genesungheim Strüth und am Invalidenheim Heimweh. Weiter ist er Präses des katholischen Caritasvereins katholischer Frauen und Jungfrauen und Präses des katholischen Arbeitervereins. - In Regensburg muss der einstmals größte regensburger Industriebetrieb, die Bleistiftfabrik Rehbach, unter dem Schwiegersohn Ammon Konkurs anmelden und wird von der Firma Pensel & Sohn übernommen, die die Produktion nach Franken verlegt. - In Neumarkt wird der NS Reichsbahn Turn und Sportverein mit Schwerpunkt Handball und Leichtathletik unter Georg Buchner und Otto Götz gegründet. - In Sulzbach kritisiert der katholische Religionslehrer und Präses des Kolpinghauses Franz Xaver Jobst die NSDAP, weswegen er versetzt wird. - In Nürnberg verkauft der Motorradhersteller Ardie-Werk Ardie Kleinmotorräder mit 100 ccm für 345 Reichsmark. - In Neumarkt betreibt der 500 Mitglieder starke katholische Sportverein DJK alias Deutsche Jugend Kraft als Sportverein Germania den Sportbetrieb weiter im beschlagnahmten Sportheim am Rainbügl. - In Lauterhofen betreuen 51 katholische Dillinger Franziskanerschwestern in der staatlichen Heil- und Pflegeanstalt Karlshof mit 10 Kandidatinnen 553 Behinderte. - In Fürth hat Max Grundig (26) mit seinem Handel für Radiogeräte  in der Schwabacher Strasse 1 große Probleme mit durchgebrannten Transformatoren, weil in Fürth das Stromnetz mit Gleichstrom und in Nürnberg mit Wechselstrom betrieben wird, beginnt die durchgebrannten Spulen einfach selbst zu wickeln und neue zu produzieren. - In Fürth ist neben der Oberrealschule das Frauenschulhaus. - In Amberg spricht der katholische Kunstmalersohn, ehemalige General und NSDAP Reichsstatthalter in Bayern Ritter Franz von Epp (66) auf der 900 Jahr Feier der Stadt. - In Bayern lässt der in Bayreuth geborene NS Kultusminister Hans Schemm (43) Schach ua wegen der Weltmeisterschaft zu einem Schulfach machen. - Der in Gunzenhausen geborene ehemaligen neumarkter Pferdeknecht und Hitler Entourage Christian Weber (51) betreibt als SS Reiterschulen Inspekteur in München in der Senefelderstrasse ein Bordell, das viele Parteikollegen zur Kritik an seinem käuflichen Sex inspiriert, die aber einige, von Hitler geduldet, mit dem Leben bezahlen. - In Neumarkt verkaufen die Expresswerke das Motorfahrradmodell SL 98 für 315 Reichsmark und das Damenmodell SDL 98 für 333 Reichsmark. - In Gunzenhausen besucht NSDAP Frankenführer Julius Streicher (47) mehrfach das NSDAP Mitglied und NS Deutsche Christen Mitglied Rektor Pfarrer Ernst Keupp (--) im evangelischen Vandsburger Diakonissenhaus Hensoltshöhe. Man veranstaltet im großen Maßstab in der Zionshalle NSDAP Kundgebungen, bei denen das NS Deutsche Christen Mitglied, der gunzenhausener Bürgermeister Heinrich Münch (--), und Oberin Anna Kolitz feierlich und triumphal vor versammelter weiblicher Schwesternschaft auftritt. - Der in Nürnberger geborene jüdische Holzgrosshändlersohn und englische Fahrradfabrikbesitzer und Automobilhersteller Siegfried Bettmann (71), beginnt mit dem Bau des englischen Automobilmodells Gloria. - In Ochenruck wird die Chaussee mit gelben Strassenschildern als Reichsstrasse 8 gekennzeichnet und die Ortsdurchfahrt begradigt, wofür ein Haus versetzt werden muss. - In Nürnberg veranstaltet die Vereinigung Nürnberg Fürther Motorfahrer ihre letzte Fränkische Zuverlässigkeitsfahrt. - ln Nürnberg verlässt der Motoreningenieur Richard Küchen (36) die Motorradfabrik Zündapp. - In Nürnberg engagiert die jüdische Victoria Fahrradfabrik nach 10 Jahren wegen katastrophaler Verkaufszahlen erneut ihren Motorkonstrukteur Martin Stolle (--) für ihre Motorräder, der den Motor hinter einer Verkleidung versteckt, was zu Wärmeproblemen führt, die aber im Folgejahr gelöst werden. Alle jüdischen Mitarbeiter werden entlassen. Nur der Vorstand Max Ottenstein (45) darf bleiben. Auch sein Bruder Franz Ottenstein (--) muss gehen. - In Nürnberg wird das in Allersberg geborene DAF Mitglied und NVV Mitglied Wilhelm Burkhardt (38) SA Mitglied und SA Scharführer (19 45 allersberger Oberbürgermeister). Nach vier monatiger Mitgliedschaft im Sommer wird er wegen politischer Unzuverlässigkeit ausgeschlossen. - In Hemau wird im Postamt bzw Verstärkeramt die Handvermittlung von Telefongesprächen aufgegeben und der Wählbetrieb eingeführt. - In Nürnberg stellt der regensburger Künstler, Maler und Poet Max Wissner (61) bei der Kunstausstellung Nordbayerische Kunst-Ausstellung in der Norishalle sein Bild SS-Mann Idelseher bei. - Die blauen Motorpostwagen, weiß und postgelb verziert alias Kraftomnibusse der Post werden rot umlackiert.

1933 Wetter: Hagelunwetterkatastrophe um Altdorf. Föhn anfang Januar. Klirrend kaltes Januarende. Februar mild. Mai und Juni regnerisch. August und September gut. Gute Getreideernte. - In Regensburg ist der Milchpreis Hauptstreitpunkt im Magistrat. - In Regensburg verdoppelt die NSDAP ihre Stimmen auf 14.611. Die katholische BVP erhält etwa 19.000. Die SPD erhält etwa 8.500 Stimmen. - In Regensburg findet erst zwei Tage nach der Machtergeifung ein Fackelzug mit 1.000 Teilnehmern vom Moltkeplatz alias Alter Kornmarkt, Maxstrasse, Dom- und Neupfarrplatz, Wahlenstrasse, Haidplatz, Arnulfsplatz, Bismarckplatz statt. - In Neumarkt erreicht die NSDAP 33,5 % und die DVP 37,8. - In Neumarkt marschieren am Wahlvorabend nach einer Parade 250 neumarkter und neumarktumgebungs-Mitglieder der SA und SS auf. - In Neumarkt lehnt die katholische BVP den Führungsanspruch Adolf Hitlers (44) ab und ruft stattdessen Heil Deutschland. - In Neumarkt gibt es wegen Geldmangels kaum Wahlkampf. - In Neumarkt stehlen zwei KPD ler eine Hakenkreuzfahne in der Badstrasse und schneidern sie zu einer Sporthose um. - Adolf Hitler, der die Abschaffung der Demokratie proklamiert, wird Reichskanzler. Die KPD ruft zu einer Einheitsfront gegen die Reaktion auf. Eine Notverordnung verbietet die Versammlungsfreiheit und die Pressefreiheit und die Freiemeinungsäußerung. Pressezensur wird eingeführt, indem alle Redaktionen überwacht werden. - In Nürnberg demonstrieren 60.000 Menschen vergeblich gegen den Faschismus. - In Neumarkt durchsucht die nürnberger Polizei 30 KPD-ler-Wohnungen. - In Neumarkt werden zwei Familienmitglieder von SPD-Ratsmitgliedern mit Selbstmordverdacht tot aufgefunden. Eine unerklärliche Reihe von psychischen Störungen tritt auf. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Altreichsflagge-Gründer Willy Liebel (36) als NSDAP Oberbürgermeister installiert. - In Neumarkt kommen mehr als 100 Auswärtige SA Männer an um Razzien durchzuführen. - In Neumarkt wird der Gebirgstrachtenverein Almenrausch gegründet. - In Neumarkt unterstellt sich der Vorsitzende des Historischen Verein Neumarkt Apotheker Karl Speier der NSDAP. - In Regensburg berichtet die in Bayreuth gedruckte tägliche nationalsozialistische Tageszeitung Bayerische Ostmarkt von lautstarkem Zuspruch der Regensburger. Die der katholischen BVP nahestehende Tageszeitung Regensburger Anzeiger schreibt von misstrauischem Beobachten. Die der SPD nahestehende regensburger Tageszeitung Volkswacht berichtet, dass NS-Fackelträger unter dem in Zeitlarn geborenen Lehrer und SA Mann Wolfgang Weigert (40), gegen Protestrufer in die Menge schlugen. Der nationalsozialistische General Ritter Franz von Epp (65) spricht am Bismarckplatz. Die SPD Landtagsabgeordnete Toni Pfülf (56) spricht in der regensburger Stadthalle von der Demaskierung der NSDAP. Der in München geborene katholische regensburger BVP Bürgermeister Dr Otto Hipp (48) weigert sich vergeblich gegen SA Mann Wolfgang Weigert (40) und Stahlhelm Führer Geis die Hakenkreuzfahne aus seinem Dienstzimmer aufziehen zu lassen. - In München nimmt sich die SPD Landtagsabgeordnete Toni Pfülf (56) nach einem Aufruf zum Widerstand und einer kurzen Schutzhaft das Leben. - Etterzhausen macht Hitler zum Ehrenbürger. - In Regensburg werden die Tageszeitungen Regensburger Neueste Nachrichten, der Regensburger Anzeiger und die Illustrierte Regensburger Echo von der NSDAP zensiert. - In Regensburg wird das von SPD Mitgliedern als Asyl genutzte Redaktionshaus der Tageszeitung Volkswacht in der Wahlenstrasse von SS und Grüner Polizei belagert und von der Landespolizei geräumt. - In Regensburg werden verhaftete SPD Mitglieder in das regensburger Stadtgefängnis Augustenburg Augustenstrasse 4 und die KPD Mitglieder im KZ Dachau inhaftiert. - Der in München geborene katholische regensburger BVP Bürgermeister Dr Otto Hipp (48) dankt ab und wird durch den in Regensburg geborenen Postbeamtensohn, niedergelassenen regensburger Arzt, SA Führer und ehrenamtlichen nationalsozialistischen Oberbürgermeister  Otto Schottenheim (43) ersetzt. Der Kohlenführersohn und zweite Bürgermeister Hans Herrmann (44) wird nach einer kurzen Inhaftierung und Krankenhausaufenhalt Unterstützer und bleibt im Amt. - In Regensburg wird ein Boykott von jüdischen Geschäften, Ärzten und Rechtsanwälten, bei dem SA jeden Boykottbrecher notiert, mit besonderem Eifer der Bevölkerung durchgeführt. - In Kastl findet ein Gautag statt, an dem der eichstätter Bischof Graf Konrad von Preysing (56) teilnimmt. - Der in Amberg geborene Komponist und NS Neumitglied Hans Baumann (19) wird Referent des Reichsjugendführers Baldur von Schirach (26). - In Coburg werden in Anwesenheit des coburger NS Oberbürgermeister Franz Schwede (45) innerhalb von 4 Monaten 152 Personen in Schutzhaft schwer mißhandelt alias gefoltert. - In Nürnberg wird das Haus der der SPD nahestehenden Tageszeitung Fränkische Tagespost als NSDAP Hauptquartier besetzt. - In Eichstätt baut die SA-Schule kasernierte Einheiten auf. - In Berngau weigert sich der berngauer Pfarrer Johann Baptist Gottschalk zur Wahl zu gehen, weshalb ihm die SA Fenster am Pfarrhaus einschlägt und seine Lehrerkollegen und die örtlichen Beamten ihn gesellschaftlich ausgrenzen. - In Neumarkt umstellen und durchsuchen bewaffnete feuchter und altdorfer SA die Redaktionsräume der neumarkter Tageszeitung Neumarkter Tagblatt des Josef Matthäus Boegl, obere Marktstrasse 8 und beschlagnahmen in den Gewerkschaftsräumen im Gasthaus mit Lammsbräusaal Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19, in der Buchhandlung Holland und im Kiosk des SPD-ler Josef Geiß Zeitungen und Bücher, die mit städtischen Republiks-Fahnen verbrannt werden. Die jüdischen Brüder Salomon, Josef und Siegmund Neustädter werden im Verlies des Amtsgerichts im Schloß eingesperrt. - In Feucht, wo keine Juden leben, erhält die NSDAP 813 Stimmen, die SPD 379, die katholische BVP 127 und die KPD 12. Bürgermeister Schweigert wird vom nationalsozialistischen Georg Hofmann abgelöst und Schilder Juden sind hier nicht erwünscht aufgestellt. - In Sulzbach leben 9 Juden. - In Nürnberg findet der NSDAP Reichsparteitag des Sieges statt, mit dessen Durchführung der in Nürnberg geborene illegal eingesetzte nürnberger Oberbürgermeister Willy Liebel (36) betraut wird. - In Nürnberg lässt der NSDAP Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (48) eine junge Nürnbergerin, die ein Verhältnis mit einem nürnberger Juden hat, als Rasseschänderin öffentlich ausstellen, obwohl eigentlich nach dem Rasseschutzgesetz nur Männer bestraft werden dürfen. - In Nürnberg führt der NSDAP Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (48) Boykottmaßnahmen gegen Juden ein. Das Dreigestirn am Frankenhimmel besteht aus Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (48) seinem in Nürnberg geborenen Stellvertreter Karl Holz (38) und seinem in Nürnberg geborener Bankangstellten. Kaufmann und Adjutant Hanns König (29). Sturmbannführer Emil Alafberg wird zum SS Obersturmbannführer befördert. - In Nürnberg wird der Hauptmarkt in Adolf-Hitler-Platz umbenannt. - In Fürth fordet der NSDAP Gauleiter Mittelfranken Karl Holz (38) auf dem Rathausbalkon nach einem Fackelzug mit bis zu 12.000 Teilnehmern, dass auch in diesem roten und total verjudeten Fürth bald ein Nationalsozialist die Herrschaft übernehmen werde, um daraus eine saubere, ehrliche deutsche Stadt zu machen. - In Fürth wird die Fränkische Tagespost von der NSDAP besetzt. In Nürnberg eröffnet der Eisenbahnersohn Rudolf Wöhrl (20) das Herrenbekleidungsgeschäft Zetka alias zuverlässige Kleidung und erzielt einen Umsatz von etwa 500.000 Reichsmark. - In Regensburg findet eine öffentliche Bücherverbrennung auf dem Neupfarrplatz statt und in der Wahlenstrasse wird die Ausstattung eines kompletten linken Buchladens verbrannt. - In Regensburg lässt der neue NS Oberbürgermeister Otto Schottenheim (43) im Norden der Stadt eine nationalsozialistische Mustersiedlung errichten. - In Amberg erreicht die NSDAP 90 %. - In Amberg leben 64 Juden. - In Amberg gibt es nur noch NSDAP Stadträte. Der beurlaubte amberger BVP Oberbürgermeister Eduard Klug (55) wird abgesetzt, zwangsbeurlaubt und verrentet und der ehrenamtliche NSDAP Oberbürgermeister Josef Filbig (42) gewählt. Der aus Hahnbach stammenden Jurist und zweite amberger BVP Bürgermeister Sebastian Regler (55) wird zunächst abgesetzt, aber nach seinem Übertritt zur NSDAP wieder als Rechtsrat und zweiter Bürgermeister eingesetzt. - In Berlin unterzeichnet das in Regensburg Stadtamhof geborene deutschnationale protestantische Mittelpartei Mitglied und Reichsjustizminister Franz Gürtner (52) mit Reichspräsident Paul von Hindenburg (86), Reichskanzler Adolf Hitler (44) und dessen Förderer und Hitlerputschteilnehmer Reichsinnenminister Wilhelm Frick (56) die Reichsschutzverordnung für Volk und Staat, die die Verfassungsartikel 114, 115, 117, 118, 123, 124 und 153 außer Kraft setzt. - In Schwabach bietet der Radio-Club Kurse zum Bau von Radios an. - Nürnberg hat 410.438 Einwohner, Regensburg hat 81.106 Einwohner, Ansbach hat 23.033 Einwohner, davon 197 Juden, Schwabach hat 12.600 Einwohner, Neumarkt hat 9.101 Einwohner und Gunzenhausen hat 5.608 Einwohner, davon 184 Juden. - In Schwabach hisst 4 Tage nach der Wahl die NSDAP als stärkste Partei mit 40 % Hakenkreuzfahnen am Rathaus auf dem Marktplatz, die wegen einer protestierenden Menschenmenge vor dem Rathaus wieder abgenommen werden, aber nur Stunden später mit der Unterstützung einer mit Maschinengewehren bewaffneten Hundertschaft SS und SA erneut gehisst werden.  - In Schwabach berichtet die Tageszeitung Schwabacher Tagblatt von 2.000 begeisterten Menschen auf dem Martin-Luther-Platz, die von NSDAP Kreisleiter Wilhelm Engelhardt zu Sieg Heil Rufen animiert werden. - In Eichstät leben 27 Juden.  - In Regensburg leben 427 Juden. Alle Familienväter kommen wochenlang in Schutzhaft. - In Amberg leben 64 Juden. - In Nürnberg wird Benno Martin (40) kommissarischer Polizeipräsident Nürnberg-Fürth. - In Nürnberg werden die jüdischen Kaufhäuser Tietz von Leonhard Tietz (--) am Ludwigsplatz 24 und Zum Strauß Karolinenstrasse 43 der jüdischen Besitzerin Louise Levy boykottiert, weshalb sie den arischen Kaufmann Theodor Hartner heiratet und glaubt somit die Nationalsozialisten besänftigt zu haben. Ihre 700 Mitarbeiter drängen sie sogar dazu, das Geschäft an ihren Ehemann abzutreten. Die Firma wird auf Theodor Hartner umgeschrieben, das Kaufhaus in KWT alias Kaufhaus weißer Turm umbenannt. - Der in Neumarkt geborene Bürgermeistersohn, impressionistische Maler und ehemalige Präsident der Akademie für Bildende Künste Dresden Max Feldbauer (64) erhält Ausstellungsverbot für seine Werke. - In Nürnberg stirbt der Nürnberger Hotelkönig Johann Baptist Zetlmaier völlig verarmt, als ehemaliger Besitzer der Hotels Kaiserhof Königstrasse 39, Monopol Königstrasse 52 und Wittelsbach.mit dem Variete Apollo Pfannenschmiedsgasse 22. - Der in Nürnberg geborene Robert Erspenmüller (30) übernimmt mihilfe von 10 SS Leuten das Polizeiliche Internierungslager Dachau und wird stellvertretender Leiter des KZ Dachau. - In Nürnberg geht das größte nürnberger Lichtspieltheater Lu-Li Luitpoldstrasse 3 von August Weinschenk an Oskar Speyer über. - In Regensburg werden Kunden im Kaufhaus Merkur vom Neupfarrplatz aus mit einem Maschinengewehr bedroht. 107 jüdische Mitbürger werden in der Augustenburg Augustenstrasse 4 inhaftiert. Der Jude Heinrich Kahn setzt sich in einem Café unter ein Hitlerbild und wird dafür ins KZ Dachau abtransportiert. - In Nürnberg fehlen trotz sozialen Wohnungsbaus 12.500 Wohnungen. - Der in Regensburg geborene Schriftsteller, ehemalige hauptamtliche Parteisekretär der KPD und SPD-Mitglied Franz Aenderl (50) wird in Bamberg in Schutzhaft genommen, wird entlassen, erhält Berufsverbot und muss als Tagelöhner arbeiten. - In Nürnberg hilft die aus einem sozialdemokratischen Umfeld stammende, in Nürnberg geborene KPD Schreibkraft Kunigunde Schwab (23) beim Aufbau einer Druckerei für u.a. die kommunistische Parteizeitung Rote Fahne im Untergrund, die aber wegen zu lauter Druckgeräusche nach Amberg in die Anton-Völkel-Grotte verlegt wird. Beim Verteilen wird Ludwig Göhring verhaftet und gefoltert, wodurch auch Kunigunde Schwab (23) zunächst ins nürnberger Rathaus, dann zu fünfmonatiger Schutzhaft in Einzelhaft in die Strafanstalt Aichach gebracht wird, die sie gesundheitlich angeschlagen überlebt. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Tapeziermeistersohn Johann Meyer (44) KPD Reichstagsabgeordnete verhaftet und mehr als zwei Jahre lang inhaftiert. - Das bayerische Innenministerium befiehlt allen Polizeistationen alle KPD-Funktionäre verhaften zu lassen. - Der in Schwabach geborene SPD-Funktionär Oswald Friedrich Wilhelm Merz (44) wird von seinem ehemaligen Freikorpskollegen und mittlerweile politischen Gegner, dem in Bayreuth geborenen NSDAP Mitglied Hans Schemm (42) persönlich in seiner Wohnung verhaftet, einige Monate im Zuchthaus Bayreuth St Georgen befragt und dann ins KZ Dachau verschleppt. Nach seiner Entlassung ist er ruiniert. - In Neumarkt hat das Gasthaus Zum goldenen Löwen Obere Marktstrasse 51, das mit Hakenkreuzfahne beflaggt ist, die Telefonnumer 243. - In Fürth weigert sich der linksliberale fürther Oberbürgermeister Robert Wild (58) Adolf Hitler (44) vom Flughafen Nürnberg (Fürth) in der Flugplatzstrasse 75 (20 18 Fraunhofer-Allianz Vision) abzuholen, wird abgesetzt und durch den aus Veitsaurach stammenden SA Standartenführer und Stadtrat Franz Jakob (42) kommissarisch ersetzt. - In Fürth läuft im Lichtspieltheater Kristallpalast Pfisterstrasse 3 der propagandistische Dokumentationsfilm in Spielfilmlänge Blutendes Deutschland, das gewaltigste Filmwerk der großen nationalen Erhebung. - Der erste Volksempfänger alias Radio Modell VE301 für den Dumpingpreis von 76 Reichsmark aus Bakelit wird vorgestellt. - Der in Bamberg geborene ehemalige Radioszeitschriftsredakteur und NS Blutordensträger Richard Kolb (42) verdrängt durch die Organisation einer Rundfunkreportage von den Fackelzügen den ersten Intendanten der Bayerische Rundfunk GmbH aus seinem Amt. - Der in Gunzenhausen geborene Wissenschaftsredakteur und Radioreporter Otto Willi Gail (35) wird Leiter der Reporterschule der nationalsozialistisch besetzen Bayerische Rundfunk GmbH. - Die Katholische Kirche nimmt das Verbot der katholischen Jugend in der NSDAP zurück. - Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums schließt Juden aus. Nur ehemalige Frontkämpfer werden ausgenommen. - In Ingolstadt veranstalten NSDAP und Stahlhelm einen Fackeltzug zum Rathaus am Gouvernementsplatz. Die NSDAP konfisziert das gesamte Druckmaterial der sozialdemokratischen Tageszeitung Ingolstädter Anzeiger. Die ingolstädter SPD Funktionäre Oberhäuser, Meier und Strobl werden in Schutzhaft genommen und ins KZ Dachau gebracht. Das Gewerkschaftshaus am Paradeplatz wird SS Zentrale. - Der abgedankte deutsche Kaiser Wilhelm von Zollern Preußen (St) (73) glaubt den Nazi-Schwung nutzen zu können. Sein Sohn und Kronprinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (51) wirbt begeistert für die NSDAP, will dass Hitler aufräumt und wird Mitglied der Motor SA. Sein Enkel Prinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (27) heiratet bürgerlich, verliert dadurch den möglichen Thronanspruch, der an seinen jüngeren Bruder Louis Ferdinand von Preußen (St) (26), angeblich Widerständler aber eher Monarchist, der (1991 behauptet, sein Bruder Wilhelm habe Hitler keinen erheblichen Vorschub geleistet), übergeht. - Der in Weiden geborene Eisenbahnersohn SA und HJ Gründer Martin Weiß (28) wird Wachmann im KZ Dachau. - Der in Forchheim geborene Notarssohn Hilmar Wäckerle (34) wird Lagerkommandant des KZ Dachau, der mit einem getrockneten Ochsenpenis als Schlagwaffe und einem Schäferhund auftritt und nach wenigen Monaten wegen Mordes an Häfltingen wieder abgesetzt. - In Regensburg gibt es 5.081 Arbeitslose. - In Fürth gibt es 11.458 Arbeitslose. - In Nürnberg gibt es 47.714 Arbeitslose. - Arbeitslosenquote 25,9 %. - Das Pressegleichschaltungsgesetz verbietet den Kirchen sich zu politischen Angelegenheiten zu äußern. - In Bayern verhaftet die lokale Polizei im Obrigkeitsglauben widerstandslos und widerspruchslos ihre eigenen Amtspersonen mehrheitlich der katholischen BVP trotz offenkundiger Willkür, darunter auch Geistliche. Selbst in den kleinsten Gemeinden stellt sich kein Widerstand ein. Ihre Freilassung erfolgt nur unter der Bedingung der Aufgabe ihrer Mandate, die fast alle annehmen. Außerdem müssen sie eine Erklärung unterzeichen, dass ihre Verhaftung in vornehmer Weise und ohne jede persönliche Beleidigung erfolgte und sie ihre Mandate der NSDAP ohne Zwang zur Verfügung stellen. - In Erlangen bedroht der NS Student Georg Müller seine eigenen NS Studentengruppen Kommilitonen, die zu einer Versammlung nicht gekommen waren Verschwindet! Wir verzichten in Zukunft auf jeden, der nicht bereit ist, bei uns, einer Kampforganistation mitzuarbeiten. - In Ingolstadt hält die SPD das tschechische Trautenau für den Ort, wo die Keimzelle der NSDAP mit der Gründung (19 03) einer deutsch-nationalen Arbeiterpartei liegt. - In Ingolstadt kostet der 15. Jahrgang des der SPD nahestehenden Tageszeitung Ingolstädter Anzeiger, mit invers gedrucktem Eiserne Front Symbol im Titel, das Ingolstädter Volksblatt / Freie Presse zu 2 Reichsmark monatlich und 10 Pfennig die Ausgabe. Schriftleiter ist Ludwig Mayr (--) in Ingolstadt. Gedruckt wird sie in der Buchdruckerei und Verlags GmbH Ingolstadt, Neubaustrasse 4 mit der Telefonnummer 403. Das Blatt meldet, die KPD versuche mit unsinnigen Anträgen, wie einer 25 % igen Mietreduzierung für alle, das Parlament zu behindern und der Arbeiterführer Hitler kuhhandele mit dem Adel u.a. Graf von Hugenberg, Baron Heinrich von Thyssen, Freiherr von Alvensleben und genieße den Luxus. Der Chefredakteur Mayr spricht zwar von einer geplanten Machtergreifung durch Hitler, aber auch davon, dass sie wegen schlechter Wahlergebnisse gescheitert sei und ihre Mitglieder kleinlauter geworden seien. - In Nürnberg wird die Braune Sonntagszeitung im Nationalsozialistischen Kulturverlag Bayreuth als Unterhaltungsblatt der deutschen Familie als amtliches Organ der Kreisleitung der NSDAP verkauft. - Der in Henfenfeld geborene SAPD Vertreter Hans Ziegler (56) wird nach dem Reichstagsbrand in ein KZ verschleppt. - Der in Coburg geborene Johann Leopold von Sachsen Coburg (St) (27) Sohn von dem in England geborenen Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (49), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (68) tritt in die NSDAP ein. - In Coburg lässt Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (49) nach der Machtübernahme auf der Feste Coburg die Hakenkreuzfahne hissen und tritt in die NSDAP ein. Er wird Mitglied der SS und SA Gruppenführer im Stab des obersten SA Führers. Er wird Präsident des Roten Kreuzes. Er wird Reichsbeauftragter für das Kraftfahrwesen und Senator der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. - Der ehemalige kaiserliche Kronprinz Wilhelm von Zollern (St) (51) ist begeisterter Hilteranhänger, der schreibt, dass die Juden christliche Eliten vertrieben haben und tritt der Motor SA bei. - In Vohburg auf dem Ludwigsplatz und vor der Befreiungshalle marschieren 18.000 SA und SS auf der Befreiungsfeier vor Hitler auf, der die Reihen im schwarzen Merzedes des Gauleiters und neuen kommissarischen bayerischen Innenminister Adolf Wagner (43) abfährt. - In Regensburg tragen die Regensburger Domspatzen unter dem in Mitterteich geborene Domkapellmeister Theobald Schrems (40), der mit den Nationalsozialisten seine kirchenpolitische Reform zur Erweiterung des Repertoires zu weltlichen Liedern durchsetzen kann, Adolf Hitler in HJ Uniformen ein Ständchen mit Richard Wagners Wach auf vor, was der regensburger NS Oberbürgermeister Otto Schottenheim (43), im Reichssaal im Rathaus mit dem Segen des regensburger Bischof Michael Buchberger (59) ermöglicht. Die Regensburger Domspatzen erhalten finanzielle staatliche Unterstützung und werden zu Medienlieblingen. Der passauer Journalist Karl Birkenseer wird (2009) in Die Regensburger Domspatzen von erzwungener Zusammenarbeit sprechen, dem das Ordinariat nicht widerspricht. - In Regensburg feiert das Domkapitel mit Ansichtskarten mit Runen-Schrift das Heilige Jahr 19 33, das Jahr der Erlösung, - In Nürnberg räumt die KPD ihr Parteibüro in der Keppler-Strasse. - In Nürnberg ist die sozialdemokratische Zeitung Fränkische Tagespost im 64. Jahrgang. Sie wird von der SA besetzt, wobei sich Redakteur Riepekohl, Ortssekretär des Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold Schramm und Redakteur Goller eine Schießerei liefern. Die Redaktionsräume werden verwüstet. - In Nürnberg werden die Büros der Gewerkschaften in der Breiten Gasse zerstört. - In Regensburg beschließt der NS Magistrat, dass Trinker alias Alkoholiker nicht nur in der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 sondern auch in einem KZ untergebracht werden können. - In Nürnberg ist der jüdische Dr jur Leopold Landenberger Karolinenstrasse 28 führendes Mitglied der nürnberger DDP und Präsidialausschußmitglied der Reichsvertretung der Juden. - In Erlangen wird die mit hebräischen Schriftzeichen versehene und für den in Bayreuth geborenen ersten bayerischen Universitätsprofessor Jakob Herz (+18 71Erlangen) 18 75 aufgestellte erste jüdische bayerische Gedenksäule als Kulturschande entfernt. - In Nürnberg tritt zwei Wochen lang der Multiinstrumentalsolist Paul Kaiser-Reka (52) im Wintergarten in der Luitpoldstrasse 3 auf. - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft eine Karnevalsveranstaltung im Palmenhof. - In Nürnberg geht die (19 23) weltgrößte Spielzeugfabrik Bing-Werke der jüdischen Gebrüder Bing in Konkurs, und wird von Bub, Kraus und Fleischmann übernommen. - In Regensburg wird der Verlag von dem in Oberbuchfeld geborenen besonders kritischen Regensburger Echo Redakteur und Besitzer Josef Kollmeier (64) beschlagnahmt. Josef Kollmeier (64) geht in Ruhestand. - Mietautomobile nach Nürnberg entlang der Eisenbahnstrecke müssen genehmigt werden. - Die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt bezeichnet den Rücktritt von Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (48) als weiteren Hemmschuh für die Wirtschaft und das Einwerfen von Schaufensterscheiben bei 3 jüdischen Geschäften in Nürnberg als Lausbubentaten von in nationalsozialistischer Kleidung verhafteten Personen. - Grammophone, Musikboxen, Klaviere und Lautsprecher müssen angemeldet sein. - Sachverständige führen Prüfungen von Kraftfahrzeugen alias Automobile durch und nehmen Fahrprüfungen ab. - In Neumarkt gastiert das Intime Theater Nürnberg im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 mit dem Faschingsstück Da stimmt was nicht. - In Neumarkt kommentiert die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt den Erdrutschsieg der NSDAP mit Unserer Meinung nach ... kann auf absehbare Zeit mit keinem anderen Wahlresultat gerechnet werden und weil es endlich an der Zeit ist, dass Regierungn an die Arbeit gehen , um die Notlage des Volkes zu beheben statt es durch fortgesetzte Wahlbewegungen aus der Unruhe nicht herauskommen zu lassen. Die Verhaftung von KPD Funktionären und Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold Führern ist nur eine Nebenmeldung. Vier Wochen später wird der Boykott der Juden in einer Kundgebung vor dem neumarkter Rathaus angekündigt: Wir werden ihnen kein Haar krümmen, aber wir gehen ihnen an den Geldbeutel. - In Neumarkt ist der Arbeitersamariterbund unter der Telefonnummer 300 Tag und Nacht mit dem neuen Buik Krankenkraftwagen erreichbar, der nach wenigen Wochen wegen abgefahrener Reifen schon Totalschaden ist. - In Neumarkt wird der BVP Oberbürgermeister Rössert abgesetzt und August Wurm kommissarischer 1. Bürgermeister. August Wurm und die NSDAP Stadträte Gruber und Kirchbauer, NSDAP Kreisleiter Erb und NSDAP Ortsgruppenleiter Dotzer begleiten die Vereidigung der Beamtenschaft, die per Handschlag durchgeführt wird. Wurm wird wegen einer Anzeige der übler Nachrede und Beamtenbeleidigung gegenüber den Landwirtschaftsräten Rödemer und Linder, denen er die Unterschlagung von Geldern nachgesagt und in Bezug darauf beide im Gasthaus Zum grünen Baum in der Grünbaumwirtsgasse 13 beschimpft haben soll wieder abgesetzt und Rössert zurückgeholt. NSDAP Stadträte sind der Konditoreibesitzer Eduard Kirchbauer; der Metzgermeister Franz Gruber, der Kaufmann Karl Tomförde Karl, der Landkrankenkassenverwalter Anton Erhart, der Telegraphenarbeiter Hans Möges und der kaufm. Angestellte Artur Lang. Ersatzmänner: 1. Graser Josef, Werkführer; 2. Eder Fritz, Elektroingenieur; 3. Reischböck Ludwig, Malermeister; 4. Prebel Walter, Kaufmann; 5. Hofmann Max, Telegraphenarbeiter; 6. Zwosta Adam, Realschulwart. Zwei Monate später besteht der Stadtrat nur noch aus den NSDAP Stadträten 1. Erhart Anton, Krankenkassenverwalter, 2. Gaab Rudolf, Krankenkontrolleur; 3. Graser Josef, Werkmeister; 4. Gruber Franz, Metzgermeister; 5. Hofmann Max, Telegrafenarbeiter; 6. Kirchberger Konrad, Kaufmann; 7. Lang Artur, kaufm. Angestellter; 8. Mersch Hans, Landwirt; 9. Möges Hans, Telegrafenbauhandwerker; 10. Pröbster Albert, Studienrat; 11. Regnier Hugo, Betriebsdirektor; 12. Reischböck Ludwig, Malermeister; 13. Tomförde Heinrich, Kaufmann. - In Neumarkt tagt der Stahlhelm in der Gansbrauerei Obere Marktstrasse 9. - In Neumarkt gastiert das Intime Theater Nürnberg im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 fünf Wochen nach der Wahl. - In Neumarkt setzt die NSDAP die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt als Amtsblatt ab und die Tageszeitung Neumarkter Wochenblatt ein. - In Neumarkt will der NSDAP Stadtrat Erhard jungen Frauen das Rauchen in der Öffentlichkeit untersagen. Ein Frauenbund wird im NSDAP Parteilokal Mehl Kirchengasse 3 gegründet. - In Neumarkt ersetzt der in Aschaffenburg geborene Juristensohn und Zentrums-Reichstagsmitgliedssohn katholische flotzheimer Pfarrer Freiherr Ferdinand von Papius (63), den in Niederschönenfeld geborenen eichstätter Bibliothekar Karl Ried (62) als Spezialbenefiziat. - In Regensburg findet ein NSDAP Gauparteitag statt. - In Neumarkt stellt der in Neumarkt geborene Kunstmaler Albert Reich (52) als Illustrator Dietrich Eckarts (+19 23) sein Hitlerjugendbuch aus. - In Neumarkt lassen sich Störche nieder, die nicht wiederkommen. - In Neumarkt wird ein Arbeitslager in der Kunstmühle geplant. - In Neumarkt findet ein Übungsmarsch der SA nach Seligenporten zum Verkehrslokal der SA Gasthof Feihl statt. - In Neumarkt werden die katholischen BVP Stadträte Josef Romstöck, Josef Graser, Michael Klebl, Georg Schindler, Philipp Beck, Xaver Schneider und Anton Kerschensteiner nach einigen Stunden Schutzhaft gezwungen aus der Partei auszutreten und ihre Stadtratsmandate niederzulegen. Gleiches in Berngau und Kastl. - In Regensburg, Amberg, Weiden, Parsberg, Hilpoltstein, Greding, Heideck, Allersberg usw., werden alle Gemeindevertreter der BVP in kurze Schutzhaft genommen. Zwei Tage später werden in Neumarkt Hausdurchsuchungen bei KPD lern und 8 Verhaftungen bei SPD lern und Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold Mitgliedern durchgeführt, die am nächsten Tag ins KZ Dachau deportiert werden und erst nach einigen Wochen zurückkommen. - In Neumarkt wird Obermusikmeister Lang Leiter der SA Kapelle und komponiert einen Festmarsch für die 500 Jahrfeier der Schützen, bei der die Lammsbrauerei einen mit Hakenkreuz und mit geschnitzten Lammsbräulöwen geschmückten Prunkwagen des Festwirts Kaufmann Schramm beisteuert. - In Neumarkt lässt der NSDAP Stadtrat Ludwig Reischböck einen von Maler Ernst Reischböck entworfenen fahnenschwingenden SA Mann als überlebensgroßes Fresko am unteren Tor anbringen. - In Neumarkt zieht die Geschäftsstelle der SA in die Kastengasse 20 um. - In Neumarkt wird Juden der Zutritt zum Dietrich Eckart Abend im Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6 verwehrt. - In Neumarkt gibt es 108 Personenkraftwagen davon 90 deutsche. - In Neumarkt wird Konrad Kirchberger Kreiskampfbundführer. - In Neumarkt macht der Schreiner Alois Beck verächtliche Bemerkungen über Adolf Hitler und wird verhaftet. - Gleichschaltung aller Vereine und Interessensgruppen. - In Hemau auf der Höhe werden Parademarschübungen vom Standartenführer der Standarte 10 Dittler aus Ingolstadt durchgeführt, die beratzhausener Sturmbannführer und Sturmbannadjutant Groß beobachten die Übungen. Die ausersehene Mannschaft erwartet neu eingekleidet zu werden. - In Neumarkt wird ein Gauschwimmfest durchgeführt. - In Neumarkt wird das NSDAP Parteibüro Untere Marktstrasse 7 (20 15 Deichmann) eingerichtet. - 40 neumarkter Hitlerjungen fahren ins Hitlerjugendlager zum Reichsparteitag des Sieges nach Nürnberg. - In Pölling nehmen die Felddiebstähle zu. - In Neumarkt wird die Dietrich Eckart Baustelle nachts beleuchtet und durch die SA bewacht. - In Neumark wird die jüdische Holzwarenfabrik Goldschmied und Co enteignet. - In Neumarkt bezeichnet der Jude Emanuel Hahn seine Kriegserkennungsmarke einem anderen Frontkämpfer gegenüber als Hundemarke und wird dafür zu einer Geldstrafe von 60 Reichsmark verurteilt. - In Neumarkt gibt es an jüdischen Gewerbetreibenden: Baruch ... Konfektion, Kraus-Ambach ... Konfektion, Goldschmidt und Co. ... Sägewerk und Holzwarenfabrik, Dreichlinger ... Pinselstielfabrik, Fischmann ... Gemischtwaren, Rudolf Heller ... Gemischtwaren, Josef Neustädter ... Gemischtwaren, Albert Rindsberg, Gemischtwaren, Siegfried Frank, Schuhwaren, Firma Goldschmidt und Sohn, Eisenhandlung, Kurzwaren, Kohlen- und Maschinenhandel, Seligmann Haas, Manufakturen, Semi Haas, Manufakturen, Louis Loew, Manufakturen, Salo Neustädter, Manufakturen, Max Landecker, Güterhandlung, Sigmund Neustädter, Kraftfahrzeuge alias Automobile und Gemischtwaren, Hermann Rosenfeld, Wollwaren und Handelsvertretung, Siegfried Rindsberg, Textilwaren, Sigbert Neustädter, Manufakturen, Leo Wertheimer, Textilwaren, Saalmann, Nürnberger Holzwarenfabrik, Markus Hahn, Lebensmittel und Wolle. Vieh- und Pferdehandel betreiben Berthold Landecker, Ludwig Landecker, Louis Löwenstein, Julius Neustädter, Nathan Neustädter, Philipp Wassermann, Jakob Neustädter und Justin Landecker Justin. - In Regensburg wird Fritz Popp (51) Polizeipräsident, Minoritenweg 1. - In Nürnberg stirbt auf der SA Wache alias Samariterwache Hallplatz der Mechaniker Pflaumer. Die Obduktion ergibt großflächige Unterblutungen an Gesäß, Oberschenkel und Fußsohlen, typisch für Folter nach orientalischer Art. Eine neue Straffreiheitsverordnung verhindert jegliche Art von Strafverfolgung. - In Nürnberg erhalten Ernst Nathan und Julius Mainzer als jüdische Ärzte im städtischen Krankenhaus Berufsverbot. - In Nürnberg wird die städtische Volkshochschule als Judensaustall geschlossen. - In Nürnberg wird entartete Kunst in der Ausstellung Schreckenskammer in der Galerie am Königstor angeprangert. - In Nürnberg gibt Julius Streicher (48) mit der NS Tageszeitung Fränkische Tagespost ein Konkurrenzblatt zur privaten Tageszeitung Fränkischer Kurier heraus. - In Bamberg geht der Oberlandesgerichtspräsident Aull mit nachgewiesener Dienstunfähigkeit in den Ruhestand und wird durch den amberger Landgerichtspräsidenten Heuwieser ersetzt. - In Nürnberg geht der Oberlandesgerichtspräsident Burkhardt mit nachgewiesener Dienstunfähigkeit in den Ruhestand und wird durch den münchner Landgerichtsdirektor Bertram ersetzt. - In Nürnberg wird der Ortsverein Itus Jüdischer Turn- und Sportverein gegründet. - Juden müssen sich nach den Rassegesetzen in Listen eintragen. - In Nürnberg verhaftet der Betriebsrat des jüdischen Warenhauses Schocken mit SA Hilfe die Direktion und sperrt sie ein. - In Nürnberg wird unter Chefredakteur Hans Beck (34) die Tageszeitung Nürnberger Zeitung nationalistisch und antisemitisch und erhält vom neuen Parteiorgan der NSDAP Fränkische Tageszeitung Konkurrenz. - In Fürth ist das Braune Haus in der Nürnberger Strasse 7. - Adolf Hitler verkauft 900.000 Exemplare seines Buches Mein Kampf. - Die Bezirke Oberpfalz und Oberfranken werden zu Bayerische Ostmark zusammengefaßt und die Gauleitung nach Bayreuth verlegt. - In Regensburg wird der in Stadtamhof geborene Jurist Alfons Goppel (28) (1962-1978 bayerischer Ministerpräsident) Mitglied der SA und rückt in den regensburger Stadtrat mit dem Schneidermeister Bernhard Suttner am Tag der freiwilligen Auflösung der katholischen BVP nach. - In Regensburg besetzt die Landespolizei das regensburger Gewerkschaftshaus Paradiesgarten, Richard Wagner Strasse, das Druckereigebäude der Zeitung Volkswacht Spatzengasse 1 mit Bezirksbüro der SPD und durchsucht die Verlage der katholischkonservativen Zeitung Regensburger Anzeigers und der linken Wochenzeitung Regensburger Echo die danach mit Vorzensur erscheinen. - Der in Neumarkt geborene Buchhändlersohn und langjährige erfurter Stadtrat Baudezernent Ludwig Boegl (53) tritt in Erfurt in die NSDAP ein. - Der bayerische Oberstsohn und höherer nürnberger Polizeiführer Freiherr Johann-Erasmus von Malsen-Ponickau (38) erklärt im KZ Dachau vor SS Hilfspolizisten wenn einer unter euch ist, der glaubt, es sind Menschen wie ihr, soll er sofort nach links raustreten, wird Leiter SS Abschnitt IX Nürnberg und kommissarischer Polizeipräsident von Nürnberg Fürth. - In Nürnberg schlägt der NSDAP Stadtrat Nagel mit einem hölzernen Stuhlbein den SPD ler Karl Bröger (58) während der letzten regulären Stadtratssitzung krankenhausreif. - In Nürnberg versucht der SPD Stadtrat Giermann über eine Beschwerde an die Regierung in München wieder Zugang zu den Stadtratssitzungen zu erlangen, wird aber vom Volksschullehrer und NSDAP Stadtrat Fritz Fink (53) dafür als Kriecher verhöhnt. - Mit dem Gesetz gegen die Neubildung von Parteien erreicht Adolf Hitler (44), dass es in Deutschland nur noch eine einzige Partei gibt. - In Nürnberg fordert der NSDAP Frankenführer Julius Streicher (47) mit Ich hoffe, dass die Herren der BVP dafür sorgen, dass die Dame es nicht mehr nötig hat hier zu sitzen, die einzige Frau im Stadtrat, die BVP Abgeordnete Anna Ullrich, auf nicht wieder zu erscheinen und wütet nach der Bürgermeisterwahl, bei der Oberbürgermeister NSDAP Mitglied Willy Liebel (36) und der dritte Bürgermeister Justizrat und alter NSDAP Kämpfer Dr Christian Kühn durch die 14 leeren Stimmen der SPD ihr erwartetes Ergebnis nicht erreichen konnten und droht Ihr werdet noch empfinden, was ihr in diesem Augenblick versäumt habt. - Der Kirchenpräsident der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern Friedrich Veit (72) wird von den Nationalsozialisten gedrängt zurückzutreten und von dem in Nürnberg geborenen evangelischen Theologen, Oberkirchenrat und 1. Landesbischof der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern Hans Meiser (52) abgelöst. - Der in Bamberg geborene jüdische Justizratssohn, Gerichtsreferendar und fanatische Reichsbanner Schwarz Rot Gold Kämpfer Wilhelm Aron (26) wird in Schutzhaft genommen, ihm im KZ Dachau das Gesäß bis auf die Knochen durchschlagen, er ins Krankenrevier gebracht und zu einer weiteren Folter wieder abgeholt, wobei er stirbt. Die mit Benzin verbrannte Leiche wird mit der Diagnose Herzschlag und einem Öffnungsverbot des Sarges begraben. - In Nürnberg besucht die in London geborene Churchill Cousine und fanatische Faschistin Baroness Unity Mitford (19) mit ihrer Schwester Diana Guinness (23), ihr Idol Adolf Hitler (44) auf dem Reichsparteitag des Sieges. - Der in Bayreuth geborene Geistliche Leiter des Donaugaus der katholischen Jugendorganisation Bund Neudeutschland und spätere regensburger Bischof Rudolf I. Graber (30) bezeichnet auf dem Donaugautag das deutsche Volk als auserwähltes Volk im Kampf gegen das Judentum und Adolf Hitler (44) als Retter, Vater und irdischer Heiland. - In Regensburg beginnt die Blütezeit von Reisinger´s Bauernbühne. - In Sulzbach hält der NSDAP Kreisleiter Paul Arent (--) nach einem Fackelzug eine Wahlrede auf dem Luitpoldplatz, auf der auch der in Bayreuth geborene Schustersohn, Lehrer und bayreuther NSDAP Ortsgruppengründer Hans Schemm (42) spricht. - In Sulzbach lässt NSDAP Kreisleiter Paul Arendt (30) am Tag vor der Machtübernahme die Schwarz Rot Gold Fahnen am Rathaus und am Bezirksamt in der Bindergasse von 30 SA lern verbrennen, wobei es zu heftigen Schlägereien kommt. Der NSDAP Mann Georg Dreier ersetzt den rechtskundigen Bürgermeister Bauer. Paul Arendt (30) wird Bezirkskommissar und stellt 13 SA als Hilfspolizisten ein, mit denen er legitim Haussuchungen bei KPD Mitgliedern durchführt, hochverräterisches Material findet und sie ins Landgerichtsgefängnis nach Amberg in Schutzhaft bringen lässt. Der sulzbacher Stadtpolizeikommissar Friedrich Radl wird beurlaubt. Die örtlichen SPD ler werden im örtlichen Amtsgerichtsgefängnis (20 15) Gästehaus Europa in Schutzhaft genommen. Der SA Sturmführer Josef Fischer wird Sonderkommissar mit Aufgaben der Überwachung aller politischen Organisationen. - Alle bayerische Polizeieinheiten, Gendarmerien und SS unterstehen dem in München geborenen Oberstudiendirektorensohn Heinrich Himmler (33). - In Sulzbach kann der NSDAP Kreisleiter Paul Arendt (30) die KPD ler Johann Binder und Johann Wolfgang Maul während einer Stadtratssitzung, bei der ihre KPD Ratsgenossen Geismann und Gschrei sich noch in Schutzhaft befinden, nicht verhaften, da sie bereits aus der KPD ausgetreten waren. Georg Gschrei, der sich geweigert hatte die Stadtratsräume zu betreten solange die Hakenkreuzfahne über dem Eingang weht und Geismann geben nach ihrer Rückkehr die Aufhebung ihrer Franktion bekannt und bitten um Aufnahme in die NSDAP. Der ehemalige Polizeiwachtmeister Radl wird wieder eingestellt aber sofort mit einem Dienstaufsichtsverfahren wegen Unterschlagung angezeigt und kalt gestellt. In der Schlosskaserne wird eine SA Führerschule eingerichtet. - In Sulzbach verkauft der jüdische Schuhhändler Leopold Prager sein Geschäft an der Schlosskirche und stirbt. - In Sulzbach wird der in Le Havre geborene Regierungsrat an der Polizeidirektion Nürnberg Fürth, zuständig für Meldewesen, Passwesen, Fremdenpolizei und Verkehrspolizei Freiherr Hellmuth von Lindenfels (48) NS Bezirksamtmann. Sein Sohn Freiherr Hans Achaz Gustav Karl von Lindenfels (01) wird 20 Jahre lang Oberbürgermeister von Marktredwitz. - Der evangelische Reichsbischof Ludwig Müller (50) beantragt für seine Kirche zunächst verbindlich den Arierparagraphen anzuwenden, verzichtet aber wegen befürchteter außenpolitischer Folgen darauf. Eine innerkirchliche Diskussion verbietet er einfach. - In Nürnberg sucht die Hetzschrift Der Stürmer in Anzeigen nach jüdischen Verwandten des Kirchenpräsidenten der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern Friedrich Veit (72). - In Nürnberg besteht der NSDAP Stadtrat aus Schriftsteller Julius Streicher (47), Schriftleiter Karl Holz (38), dem in Grub geborenen kriegsbeschädigte Vollzugssekretär Georg Gradl (49), Ingenieur Hans Weinmann, Oberingenieur Richard Fruth, Studienprofessor Hermann Busch, Schlossermeister Hermann Busch, Schlossermeister Friedrich Richter, Eisenbahnarbeiter Johann Nagel, Rechtsanwalt Dr Christian Kühn, Lehrer Friedrich Fink, Buchhalter Georg Peßler, Studienrat Emil Stahl, Rechtsanwalt Gottfried Biemüller, Kaufmann Hanns König (29), Ingenieur Hans Zimmermann, Studienrat August Glück, Schriftsteller Hans Hagemeyer (34), Bäckermeister Christoph Degenhart, Maschinensetzer Georg Geis, Gepäckträger Karl Drescher und der in Spalt geborene Metzgermeister Georg Haberkern (44). Nachrücker für die freigewordenen Sitze sind Ingenieur Ludwig Enzberger, Generalagent Rudolf von Glaß, Hauptlehrer Richard Glück, Beamter Georg Gügel, Kaufmann und HJ Gauführer Rudolf Gugel (24), reisender Lorenz Haßler, kaufmännischer Angestellter Fritz Hutzler, Lehrer Karl Janz, Hotelier Johann Klein, Glasermeister Hans Leuchner, Kaufmann Georg Lutz, Postinspektor Ernst Maas, Geschäftsinhaber Karl Neef, Flaschnermeister Hans Schmidt, Diplomingenieur Bernhard Wedekind und Postbeamter Karl Weierer. - In Neumarkt verspricht im Gasthaus Lehmeier, obere Marktstrasse 12 der Vorsitzende der Gaststättenvereinigung Neumarkt Land, der Wirt Nißlbeck aus Höhenberg mit deren NSDAP Kreisleiter Obersekretär Baumann Hunderten von Gastwirten die Flaschenbierwirtschaften zu bekämpfen. - In Nürnberg wird der in Spalt geborene nürnberger Metzgermeister, NSDAP Stadtrat und Wirt der Gaststätte Zur blauen Traube Pfannenschmiedgasse Georg Haberkern (44) NS Leiter Gaststättengewerbe (+19 45 Selbstmord). - 50 % aller evangelischen Pfarrer sind streng antisemitisch. - Der in Regensburg geborene Prinz Ludwig von Thurn und Taxis (St) (32) stirbt bei seinem Bruder auf Schloss Niederaichbach bei Landshut. - In Nürnberg gibt die nürnberger NSDAP Tageszeitung Fränkischer Kurier den Ablauf der Bücherverbrennung auf dem Hauptmarkt bekannt, organisiert vom Kampfbund für Deutsche Kultur unter NSDAP Gauleiter Mittelfranken Karl Holz (38) und der Schriftsteller und NSDAP Stadtrat Hans Hagemeyer (34) holt mit SS, SA, HJ, BDM und der nürnberger Studentenschaft mehrere Tausend aussortierte Bücher mit Lastwagen aus den Schulbibliotheken, Volksbüchereien und der Stadtbibliothek auf den Hauptmarkt, wo NSDAP Stadtrat Hans Hagemeyer (34) Wir wollen frei sein bekennt, HJ Gauführer Rudolf Gugel (24) Schriften von Löwenstein und Remarque ins Feuer wirft und der NSDAP Gauleiter Mittelfranken Karl Holz (38) Wir werden nicht ruhen, bis das letzte volkszersetzende und landesverräterische Buch den Flammen übergeben ist schwören lässt. - In Amberg beteiligt sich die HJ an der katholischen Christkönigsfeier. - In Amberg wird ein ehemaliger SPD Stadtrat der Unterschlagung von 20.000 Reichsmark überführt. - In Amberg werden alle Beamten entlassen und fast alle später wieder eingestellt. - In Amberg hissen NSDAP Kreisleiter Artur Kolb (38) und Standartenführer Zeller die Hakenkreuzfahne am Rathaus. 20 SA und SS Männer unterstützen als Notpolizei die amberger Stadtpolizei. NSDAP Standartenführer Zeller wird amberger Staatskommissar. Der rechtskundige Bürgermeister Klug und der zweite Bürgermeister Regler werden beurlaubt und der zweite Bürgermeister Regler nach einigen Tagen wieder eingesetzt. Oberbürgermeister wird Oberinspektor Saugel. Bei der ersten Stadtratssitzung beantragt die NSDAP den Ausschluss der SPD Stadträte, was die BVP unterstützt. Nach einer Feier von 8.000 Arbeitern und Angestelltengewerkschaftlern werden auch in Amberg alle Gewerkschaften und Kosumvereine verboten, was die amberger Tageszeitung Amberger Tagblatt als Schutz der Deutschen Arbeiter verkündet. Die amberger BVP Stadträte kommen in Schutzhaft und verzichten freiwillig nach 4 Tagen auf ihre Stadtratsmandate. Die BVP Schutztruppe Bayernmacht bittet um Aufnahme im Stahlhelm oder der SA. Neuer ehrenamtlicher Oberbürgermeister wird amberger NSDAP Ortsgruppenleiter Lehrer Josef Filbig (42). Der amberger NSDAP Kreisleiter Artur Kolb (38) wird Leiter der bayerischen Landesstelle der Kassenärztlichen Vereinigung Deutschlands und Vorsitzender des Landesverbandes der Zahnärzte. - In Amberg werden nach der Ernennung Adolf Hitlers (44) zum Reichskanzler antifaschistische Parolen auf Häuserwände gemalt. Der bayerische Ministerpräsident Heinrich Held (65) warnt vor der Auflösung der Eigenstaatlichkeit Bayerns und vor der NSDAP. Die SPD Kampforganisation Eiserne Front hält Versammlungen ab. - In Amberg wird die Tageszeitung Amberger Volkszeitung für die katholische Mehrheitsbevölkerung gleichgeschaltet. - In Amberg wird die Tageszeitung Amberger Tagblatt vom NS Gauverlag übernommen. - In Amberg marschiert die SA auf dem Dultplatz. - In Beilngries grüßt Präses Kaplan Dr Ludwig Vogl den Katholischen Gesellenverein neuerdings beilngrieser Kolpingfamilie nicht mehr mit Gott segne das ehrbare Handwerk sondern Treu Kolping. SA Mitglieder prügeln am Gesellentag auf Gesellenvereinsmitglieder ein und veranstalten Menschenjagden. - In Regensburg wird das gestürmte Gewerkschaftshaus Paradiesgarten, Richard Wagner Strasse, in Horst Wessel Haus umbenannt. - In Regensburg wird die Zeitung Volkswacht eingestellt. Volkswacht Redakteur Josef Rothammer wird in Schutzhaft genommen und Volkswacht Redakteur Saßnick flieht ins Saarland. - In Regensburg werden der ehemalige Strassenbahnführer SS Mann Martin Hölzl als Torwächter im städtischen Schlachthof und der ehemalige Hilfspolizist und SA Mann Georg Hummel wegen ihrer langjährigen NSDAP Zugehörigkeit als Gaswerkslaternenwächter eingestellt und bringen durch ihr arrogantes und unzuverlässiges Verhalten Unruhe in den Betrieb. - In Regensburg werden 44 führende SPD und Gewerkschaftsfunktionäre in Schutzhaft genommen, inklusive der fünf verbliebenen Stadträte, die am folgenden Tagen zurücktreten. - In Regensburg werden der regensburger SPD Reichsbannerführer Franz Kobl und vier Mitglieder in der Kaserne der Hilfspolizei und der SA Brigade 81 im ehemaligen Garnisonslazarett Greflinger Strasse während der Schutzhaft krankenhausreif geschlagen und gefoltert. - In Regensburg stellt der NS Magistrat den SS Standartenführeradjutant Franz Kittel, den SS Mann Adam Kaltenecker und den SA Truppführer Donhauser im Wohlfahrtsamt ein. - In Regensburg sind die NSDAP Nachrücker für die freigewordenen SPD Sitze: Prokurist und späterer SA Sturmbannführer Hans Gebert, Reichsbahnsekretär Joseph Liebl, Kaufmann und NSDAP Ortsgruppenleiter Joseph Lindner und Verwaltungsinspektor und späterer NS Gauhauptstellenleiter Hans Putz. Für die BVP: Kaufmann Heinrich Berger, Schreiner und späterer SS Sturmbannführer Johann Engel, Gastwirt Hans Horz, Kellermeister und SA Obersturmbannführer Joseph Huber, Gärtnermeister Hans Wartner, Schiffbauer und späterer SA Obersturmbannführer Xaver Zwick und für andere Parteien Friseur und NSKK Standartenführer Rupert Hilmer, Prokurist und späterer Kreisschulungsleiter Anton Kugler, Karl Otto Melchior, Studienprofessor Dr Priehäußer, Facharzt Fritz Reinemer, und für andere Kämmerer und NS Kreisstellenleiter Karl Sailer, Zimmermann und späterer Präsident der Handwerkskammer Johann Scheid, Hilfsarbeiter und SA Standartenführer Joseph Scheugenpflug und Stadtschulrat und späterer NS Kreisleiter Wolfgang Weigert. Zusätzlich noch Stadtbaurat Ernst Ruoff vom Kampfbund. - In Nürnberg versucht das NSDAP Mitglied Willy Liebel (32) vergeblich das Erscheinen der SPD Zeitung Fränkische Volkstribüne über Interventionen bei der Staatskanzlei zu verhindern. - Der nürnberger Oberbürgermeister, ehemaliger zweiter frankfurter Bürgermeister Hermann Luppe (62) lässt das NSDAP Mitglied Willy Liebel (32) von der Polizei aus der Stadtratssitzung entfernen. - In Amberg ist Karl Waelde Kapellmeister der Münchner Musikbühne. - In Amberg hebt der Schüler Franz Merz in der Oberrealschule den rechten Arm zum Deutschen Gruß nicht und erhält einen scharfen Verweis. Selbst ein Schulausschluss ist im Gespräch. - In Nürnberg organisert der aus Hof stammende Fabrikwebersohn und SA Gruppenführer Philipp Wurzbacher (35) massgeblich den antijüdischen Boykott und wird auf dem Reichsparteitag des Sieges dafür zum SA-Oberführer befördert. - In Regensburg wird die Städtische Singschule mit 1.000 Schülern unattraktiv und senkt die Beiträge für Ärmere um 50 %. - In Bayreuth übernimmt Richard Strauss (69) die Leitung der Wagneroper Parsifal. - Gräfin Clementine von Castell Rüdenhausen (2!), ihre Mutter Freda und viele Familienmitglieder treten der NSDAP bei. - In Nürnberg dreht die Filmemacherin Leni Riefenstahl (31) den Propagandafilm Sieg des Glaubens auf dem Reichsparteitag des Sieges. - In Nürnberg sind 25 % aller Rechtsanwälte Juden, bei 0,5 % der Gesamtbevölkerung. - In Nürnberg werden 300 Juden, darunter die Rechtsanwälte Ernst Feilchenfeld, David Kaufmann und Alfred Ortweiler, aus ihren Wohnungen geholt und zum Stadtrand gebracht, wo sie gezwungen werden unter Schlägen und Tritten Unkraut zu jäten und gymnastische Übungen zu machen. - In Stein lässt sich Grafentochter Elisabeth von Faber Castell (St) (34) von Hubert Frommel (34) scheiden und heiratet den geschiedenen Reichskanzlerenkel Graf Nikolaus von Bismarck Schönhausen (St) (37). - In Nürnberg hat das Hotel Rother Hahn fließendes heißes und kaltes Wasser und Bäder pro Zimmer ab 4,50 Reichsmark, mit der Telefonnummer 25051, 3 Minuten vom Bahnhof und Besitzer Friedrich Kautz. - In Mörsdorf legen Fußballspieler in einer Nachtaktion auf der Dorfweide einen eigenen Fußballplatz an. In Freystadt gibt es noch keinen. - In Regensburg errichtet die bayreuther NSKK Gruppenstaffel unter Wilhelm Müller die Motor SA Schule Bayerische Ostmark für 120 Teilnehmer in der ehemaligen Gewehrfabrik Siemensstrasse 7, deren Umbau die Stadt Regensburg bezahlt. Den Unterhalt bezahlt der Reichsverband der Automobilindustrie. Betreut wird sie von der ulmer Firma Magirus. Sie stellt sich als rein ziviles Freizeitlager für sportlich begeisterte NSKK Männer dar, in dem die Bedeutung und Schönheit des Kraftfahrens vermittelt wird. - In Nürnberg ist das Lokal Zum braunen Hirsch Ecke Rothenburger/Heinrichstrasse ein beliebtes NSDAP Lokal. - In Nürnberg sammelt sich die SPD Kampforganisation Reichsbanner unter ihrem Reichsbannergeneral Stadtschulrat Andreas Staudt letztmalig mit Fackeln am Schulhaus Schweinauer Strasse. - In Feucht erhält die NSDAP 813 Stimmen, die SPD 379, die BVP 127 und die KPD 12. Bürgermeister Schweigert wird durch das NSDAP Mitglied Georg Hofmann ersetzt. Obwohl es in Feucht keine Juden gibt, werden am Ortsrand Schilder mit Juden sind hier unerwünscht aufgestellt. - In Nürnberg verlässt der Bademeistersohn, Weltkrieg 1 Feldgeistliche, SS Mitglied und evangelische nürnberger Religionslehrer Gustav Bub (49) die Kirche und erteilt an höheren nürnberger Schulen nationalpolitischen Unterricht, wo er einen nordisch-heldischen Jesus propagiert. - Der in Gunzenhausen Trommetsheim geborene und von Adolf Hitler (44) gerettete Kriegskamerad und wilhermsdorfer Lehrer Adolf Meyer (38) wird neustädter NSDAP Kreisleiter. - In Lauterhofen wird eine Ortsgruppe NSDAP gegründet. Max Bibl wird NSDAP Ortsgruppenleiter und das Gasthaus Zum weißen Rössl Lauterachstrasse 21 wird NSDAP Parteilokal. - In Nürnberg wird das frühere Klöckner Haus am Spittlertorgraben 49 zum Ernst Röhm Haus Sitz der SA Stabswache, wo hemmungslos gefoltert wird. - In Beratzhausen veranstaltet die neugegründete Schwimmabteilung des TSV einen Schauschwimmtag in der Schwarzen Laber, bei der auch der TSV 18 60 Neumarkt teilnimmt. - In Neumarkt glaubt der evangelische Dekan durch staatliche oder parteiliche Stellen werden unserer Arbeit keinerlei Schwierigkeiten erwachsen, weil das schon die Parität verbietet und beschwert sich, dass die katholische Kirche durch zugereiste Mönche ungehindert und gründlich missioniert. - Fürth hat 1990 Juden und 15.450 Arbeitslose. - In Frohnhof holen 50 SA unter Führung von SA Truppführer Brütting ihre politischen SPD Gegner Stolz und König, die in Benzendorf ein Hitlerbild angespuckt haben sollen, aber tatsächlich nur das Bild umgedreht haben, aus ihren Häusern und veranstalten in Forth im Saal des Gasthauses und Parteilokals Zum schwarzen Adler als Racheakt ein Thinggericht, wobei sie ihren Opfern auf die Augen schlagen und mit einem Koppelgürtel den Rücken blutig schlagen, angeblich aus Furcht vor NSDAP Ortsgruppenleiter Otzmann, lassen sie von der Gestapo abholen, die sie ins KZ Dachau verschleppt, wo sie auf den Bock kommen alias auf einen Holzbock gebunden werden und das Gesäß und die Fußsohlen blutig geschlagen werden. (19 50 drei SA freigesprochen). - In Roth wird der rother Bürgermeister Dr Robert Gross NSDAP Mitglied. - In Nürnberg wird vom stellvertretenden NSDAP Reichspropagandaleiter und Kultursenator Hugo Fischer (31) die Große antibolschewistische Ausstellung in der Norishalle Marientorgraben 8 eröffnet. - Der in Nürnberg geborene promovierte Jurist und Arbeitsamtsdirektor in Weißenburg Wilhelm Dennler (31) wird Stellvertreter des Präsidenten des Landesarbeitsamts in Bayern. Er fällt durch Denunziation seiner Kollegen auf. - Das in Nürnberg aufgewachsene Weltkrieg 1 Fliegerass, fürther Fluglienendirektor und langjährige heimliche NSDAP Unterstützer Theodor Croneiß (39) tritt offiziell in die NSDAP und als Standartenführer in die SA ein und wird Sonderkommissar des Obersten SA Führers für Luftfahrtfragen bei der Bayerischen Staatskanzlei. Er denunziert einen nichtarischen Luftfahrtsministeriumsbeamten nach einem Streit und wird Aufsichtsratsvorsitzender der Bayerischen Flugzeugwerke. - Der in Bechhofen geborene Mulatte, Regierungsrat im bayerischen Kultusministerium Oskar Vogelhuber (55) unterliegt im politischen Machtkampf, wird zwangspensioniert und verliert seine Pensionsansprüche. Er versichert schriftlich vergeblich ein überzeugter Nationalsozialist zu sein. (19 59 Bayerischer Verdienstorden). - In Erlangen werden zwei Mitglieder der Gruppe Linke Studentengruppe Erlangen, Max Kohn und Rudolf Benario verhaftet und ins KZ Dachau verschleppt. Benario wird dort zu Tode gefoltert. (19 35 Max Kohn erhängt in seiner Zelle) - In Erlangen erlaubt Universitätsrektor Eugen Locher und sein Kanzler Hans Liermann dem erlanger NSDAP Ortsgruppenleiter und Kreisleiter Alfred Groß die Hakenkreuzfahne zu hissen. Der erlanger NSDAP Ortsgruppenleiter Alfred Groß spricht bei einem Fakelzug vor einem Großteil der Hochschulstudenten inklusive Stahlhelm Gruppe auf dem Luitpoldplatz alias Hugenottenplatz. Am nächsten Tag marschiert Michael Poeschke und die SPD mit der Eisernen Front, dem Arbeiter-Sport-Kartell, den Jungsozialisten, den Freien Gewerkschaften und zwei Musikkorps Nieder mit den Nazis! rufend optimistisch kämpferisch und auf ihren kaltblütigen Wahlkampf vertrauend ebenfalls zum Luitpoldplatz alias Hugenottenplatz. - In Erlangen gründet die NSDAP zwei SA Spielmannszüge und einen SA Reitersturm. - In Erlangen überzeugen 120 SA und SS den Oberbürgermeister Flierl und seine Polizisten die Hakenkreuzflagge am Rathaus auf Verlangen der NS Stadträte Alfred Groß, Benesch und Hofmann hissen zu lassen, was unter Beifall einer großen Menschenmenge mit dem Absingen des Horst Wessel Liedes auch geschieht. SA und SS marschieren zur Redaktion der SPD Tageszeitung Erlanger Volksblatt, Nürnberger Strasse 10, wo sich auch Arbeiterjugendstelle und die SPD Leitung befindet, an der die Eiserne Front Fahne hängt. Landtagsabgeordneter und Schriftleiter Michael Poeschke erhält 9 Platzwunden am Kopf und sein Stellvertreter Peter Zink wird mit einem Schulterriemen bewusstlos geschlagen und man bricht ihm einen Arm. Beide werden zur Schutzhaft in den Leichenraum der Chirurgischen Universitätsklinik gebracht. Die Reichswehr will sich nicht einmischen. Aus der SPD Tageszeitung Erlanger Volksblatt wird Erlanger Neueste Nachrichten und aus den von der SA übernommenen Räumlichkeiten wird das Braune Haus, Nürnberger Strasse 10. Michael Poeschke wird nach seiner Haft gezwungen in den Osten zu ziehen. Peter Zink soll HJ Führer werden, was er ablehnt. Sie trauen sich nicht mehr in den Stadtrat. Anton Hammerbacher wird in Schutzhaft ins KZ Dachau gebracht. NSDAP Kreisleiter Alfred Groß wird Bürgermeister. - In Erlangen soll der Dechsendorfer Weiher in Adolf Hitler See umbenannt werden, was per Telegramm abgelehnt wird. - In Erlangen beginnen unter Rektor Wintz in der Frauenklinik Universitätsstrasse zahlreiche Zwangssterilisationen. - In Erlangen gilt für Friseure ein Einheitspreis. - In Erlangen wird die Reichshandwerkswoche für Arbeitsbeschaffung, gegen Schwarzarbeit und Schmutzkonkurrenz veranstaltet, wobei nach NS Norm geschmückt wird. - In Erlangen müssen alle Kraftwagenbesitzer und Personenkraftwagenbesitzer zwei Wochen lang Wahlpropaganda fahren. - In Erlangen zweifelt ein Schreiner offen provokativ im Saal des Gasthofes Zum goldenen Löwen den plötzlichen Sinneswandel einer Kommunistin an und bringt dadurch den erlanger NSDAP Kreisleiter Alfred Groß aus dem Konzept, was ihm 6 Monate Schutzhaft im KZ Dachau einbringt. - In Erlangen erschreckt die NS Zeitung Erlanger Tagblatt die Bevölkerung mit der Schlagzeile Achtung! Feindliche Flieger über Erlangen um auf die Notwendigkeit von Luftschutzübungen aufmerksam zu machen, die die Feuerwehr leitet. - In Erlangen gibt es beim Sturmbann Sportfest die offensichtlich kriegerischen Wettkampfdisziplinen, Erklettern einer Bretterwand, Kriechen und Keulenweit- und -zielwurf. - In Erlangen stürmen SA und SS das Freimaurerlogenhaus der Logen Libanon zu den drei Cedern und der Loge Germania zur deutschen Treue in der Universitätsstrasse 25 und nehmen es für die Stadt in Besitz, die es wiederum an die NSDAP vermietet und als Propagandaeinrichtung ein Freimaurermuseum daraus macht. - In Nürnberg ist das Logenhaus an der Hallerwiese ein Freimaurermuseum. - In Erlangen schreitet NSDAP Rektor Johannes Reinmöller am dies academicus die Reihen der mit eigenen Fahnen und in Couleur mit Säbel angetretenen korporierten Studenten ab. - In Erlangen gibt es 2319 Studenten. - In Regensburg unterschreibt der Bauernsohn und Hochschul Theologe Sebastian Killermann (63) sein Bekenntnis zu Hitler. - Der in Regensburg geborene etablierte NS Berufsschriftsteller Florian Seidl (40) propagiert in seinem Roman Das harte Ja die Euthanasie. (nach dem Krieg vielfach ausgezeichnet). - In Nürnberg wird der Luitpoldhain für den Totenkult der SA und SS zur Luitpoldarena ausgebaut. - In Nürnberg wird in der 180 x 50 m großen Luitpoldhalle auf dem Reichsparteitagsgelände die größte Orgel Europas eingebaut. - In Nürnberg muss der entmachtete liberale nürnberger DDP Oberbürgermeister Hermann Luppe (59) aus Nürnberg fliehen, wird aber immer wieder bis zu seinem Tod 19 45 von Gestapo und Stapo verhört. - Die schweizer Satirezeitung Nebelspalter macht sich über den angeblich uralten überall kursierenden Reim Lieber Herrgott mach mich stumm, dass i nit nach Dachau kumm! lustig, was den Lesern mit dem Hinweis Dachau ist ein KZ erklärt werden muss. - Der ehemalige ansbacher SA Standartenführer, Domäne Schillingsfürstpächter und SA Gauführer Franken Wilhelm Stegmann (34) gründet nach dem Streit mit NSDAP Frankenführer Julius Streicher (47) und NSDAP Austritt ein Freikorps Franken aus über 1.000 SA, gibt die Zeitschrift Das Freikorps, Kampfblatt für die Sauberkeit und Reinheit der Nationalsozialistischen Idee heraus, kämpft im Wahlkampf gegen Streicher für Hitler. NSDAP Frankenführer Julius Streicher (47) lässt Wilhelm Stegmann (34) wegen eines angeblich geplanten Attentats auf ihn in Schutzhaft nehmen und seine Zeitschrift und das Freikorps Franken verbieten.  - Die angeheiratete und geschiedene jüdische Rechtsanwaltstochter Prinzessin Stephanie von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst (42) dient sich Adolf Hitler (44) als seine Prinzessin als Jetsetspionin an. - In Schwarzenbruck Rummelsberg ist in den Rummelsberger Behinderten-Anstalten Rektor Karl Nicol (47), der die Trennung von Staat und Kirche und damit die Weimarer Republik ablehnt, über die Machtergreifung der NSDAP und die Zusammenfassung von Caritas, Innerer Mission und Caritas zur NSV erleichtert und verklärt die NS Ideologie religiös. Fast alle seine Diakone alias Betreuer treten der SA bei. - In Fürth wird das Gewerkschaftshaus in der Hirschenstrasse 24 von SA besetzt. In Fürth überfallen rund 70 SA das KPD Versammlungslokal in der Bergstrasse und verletzten 8 Gäste schwer. - In Fürth verkündet der in Veitsaurach geborene neue NSDAP Kreisleiter und Oberbürgermeister Franz Jakob (42) im überfüllten Geismannsaal Wer gegen uns ist, ist gegen den Staat und meint damit SPD und KPD. - Der regensburger Gymnasiast Jakob Beck (44) wird Stellvertreter von Reinhard Heydrich in der BPP Bayerische Politische Polizei. - Der Verband der ländlichen Reit- und Fahrvereine des Gestütsbezirkes Ansbach unter ihrem Leiter Fürst Carl Friedrich von Castell Castell (St) (36) formiert die ländlichen Vereine zu SA Reitersturmabteilungen um. - In Nürnberg lässt der NSDAP Ideologe Alfred Rosenberg (40) eine Buchberatungsstelle des Kampfbundes für deutsche Kultur alias KfdK einrichten, die bei der Auswahl der Bücher für Bücherverbrennungen hilft. - Der in Bamberg geborene Offizierssohn Freiherr Rüdiger von Hirschberg (26) gründet in Berlin die Deka-Film GmbH Filmpoduktion und produziert Propagandafilme und NS Kulturfilme. - In Erlangen tritt der in Nürnberg geborene Elektromeistersohn und evangelische Theologiestudent Georg Rückert (19) in die Studentenverbindung AMV Fridericiana Erlangen ein. - In Fürth ist der in Nürnberg geborene Fußballspieler der SpVgg Fürth und Kriminalpolizeibeamte Georg Kennemann (20) wegen seiner harten Spielweise gefürchtet und wegen seiner ständigen Kritik an Schiedsrichterentscheidungen gefürchtet. - In Regensburg wird das Freimaurerlogenhaus Walhalla zum aufgehenden Licht am Obermünsterplatz verkauft. - Die in Regensburg geborene Prinzessin Elisabeth Helene von Thurn und Taxis (St) (30) und ihr Ehemann, der älteste sächsische Königssohn alias Prinz Friedrich Christian von Wettin (St) (40) werden von der polnischen Regierung als neues polnisches Königspaar vorgeschlagen, was von der NSDAP verhindert wird. Das Ehepaar zieht nach Bamberg. - Der mit der in Luxemburg geborenen Elisabeth von Nassau Weilburg Luxemburg (St) (32) verheiratete Prinz Ludwig Philipp von Thurn und Taxis (St) (32) stirbt. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Matthias Schröder (34) nürnberg-stadt NSDAP Ortsgruppenleiter. - In Nürnberg wird das in Frankfurt geborene KPD Mitglied und surrealer Maler Francis Bott (29) verhaftet. Er kann aber nach Wien fliehen. - In Regensburg findet ein großer Heimattag statt. - In Nürnberg wird der neue Flughafen Nürnberg Fürth am Marienberg eingeweiht. - In Wolfsegg kauf Georg Rauchenberg die Burg und beginnt mit der Restaurierung der heruntergekommenen Burg. - Der in Roth geborene Bauunternehmersohn und münchner TH Student Hans Popp tritt der NSDAP und danach der SS bei (1965 bayrisches CSU Landtagsmitglied). - In Neumarkt wird Eduard Härtlein Oberamtsrichter am Amtsgericht. - Der in Nürnberg geborene Josef Seuß (27) wird Wache und Telefonist im KZ Dachau. - In Regensburg gibt der jüdische Besitzer Simon Oberdorfer (61) (Express) sein ehemaliges Variete Velodrom alias Capitol Kino am Arnulfsplatz an Johann Frauenknecht (29) ab. - Der in Regensburg geborene schweizer Opernsängersohn, Schauspieler und Rundfunktenor Eric Helgar (23) beginnt seine Filmkarriere mit dem Film Was Frauen träumen. - Der in Nürnberg geborene kaufmännische Angestellte Hans Dotzler (27) wird treuhänderischer SPD Vermögensverwalter in Main-Franken. - Der in Nürnberg geborene und aufgewachsene Motorradrennfahrer Hans Schumann (29) gewinnt auf einem NSU Gespann die Deutsche Meisterschaft in der 600 ccm Klasse mit Seitenwagen. Er kann den Erfolg zwei Mal wiederholen. - In Regensburg eröffnet der Sportverein Post SV eine Skiabteilung. - In Regensburg muss der niederbayerisch-oberpfälzer NSDAP Gauleiter Franz Maierhofer (35) seine eigene NS Tageszeitung Das schaffende Volk einstellen. Danach verliert er seinen Posten. - Der in Amberg Weißenberg geborene Schumacher, münchner Kriminalpolizist und Freicorpler Johann Schmer (42) wird Mitglied der NSDAP und der der Gestapo unterstellten Bayerischen Politischen Polizei. - In Neumarkt holt die Polizei nach der Machtübernahme den jüdischen Arzt Wolfgang Weil nachts aus dem Bett, treibt ihn aus dem Haus, verprügelt ihn am Schlossweiher schwer und schleift ihn zur Polizeiwache. Dort lässt ihn Kommissar Berschneider an seinen Handschellen an einen Haken aufhängen, wo er 7 Stunden lang hängen muss. - In Neumarkt ist Erb SA Führer. - In Altdorf beginnt der SS Sturm Wachmänner für das KZ Dachau zur Verfügung zu stellen. - In Neumarkt werden die Juden Salomon, Josef und Siegmund Neustädter in den Kellerzellen im Amtsgericht in Schutzhaft genommen. - In Schwabach wird Adolf Hitler (44) bei seiner Fahrt im offnenen Mercedes Cabrio nach Nürnberg in der Ludwigstrasse begeistert bejubelt. - In Neumarkt leben 105 Juden. - Der in Neuburg an der Donau geborene münchner Staatsbibliotheksdirektor Hans Ludwig Held (48) bekennt seine treuste Gefolgschaft gegenüber Hitler (1947 Thomas Mann ist vom Bekenntnis seines Freundes tief betroffen). - Die Regensburger Domspatzen singen vor Adolf Hitler (29). - In Ansbach finden zum Ansbacher Heimattag die Ansbacher Rokoko Spiele mit Festzug statt. Es wird das Heimatspiel Friederike von Heinrich Grimm erstaufgeführt. - Die Reichspost bietet den öffentlichen Fernschreibdienst Telex an. - In Velburg wird der Bürgermeister Bindermeister Joser Bibernell abgesetzt und der Konditormeister Johann gewählt, was aber dem Sattlermeister und NSDAP Ortsgruppenleiter Peter Götz nicht gefälllt. Johann wird unter Schutzhaft Androhung zum Verzicht gezwungen und der velburger NSDAP Ortsgruppenleiter Peter Götz lässt sich zum neuen Bürgermeister wählen. - In Sulzbach-Rosenberg wird der Burg Neidstein Besitzersohn und Mediziner Theodor von Brand (34) wegen seiner jüdischen Mutter, der in der Schweiz geborenen Freiherrentochter Diana von Hirsch (59), der auch das Schloss Ortenberg seit 18 89 gehört, aus der Universität Erlangen ausgeschlossen. - In Kelheim gewinnt der Automobilrennfahrer Charly Jellen (24) auf einem Rennwagen Alfa Romeo 8C Monza 2300 das Regensburger Bergrennen alias Ratisbona Bergrenne in der ersten Klasse und er wird zweiter in der Gesamtwertung. Der DKW Motorrad Rennfahrer Toni Babl (27) gewinnt in der Klasse der schweren Motorräder bis 500 ccm. Das Rennen wird vom MC Kelheim Vorstand und NSDAP Bürgermeister Donderer und dem Rennfahrer und NSDAP Funktionär Tierarzt Dr Sommer organisiert und in eine NS Propaganda Veranstaltung umfunktioniert. Als fünfter und entscheidender Lauf entscheidet das Rennen mit 139 Teilnehmern die Deutsche Bergmeisterschaft für Rennwagen und Motorräder. In Deutschland gibt es vor der Machtübernahme 16 21 eingetragene Rennfahrer, die von Automobilclubs oder der Wehrmacht bei Rennen angemeldet werden müssen. Zusätzlich gibt es einige meist adelige Privatfahrer. Danach entscheidet die NSKK wer starten darf. Aussichtsreichen ausländischen Fahrern wird vermehrt die Teilnahme verwehrt. - In Neumarkt Langenthal gibt es die Pension Gerstner und das Gasthaus Thumann. - In Regensburg ist der Sternbräukeller mit der Telefonnummer 5527 in der Galgenbergstrasse der größte Saal der Stadt. - In Altdorf wird der Direktor der Landwirtschaftlichen Genossenschaft Altdorf Georg Pickel neuer NSDAP Bürgermeister. - In Nürnberg tritt der ehemalige Feldgeistliche, Mitglied der Deutschen Christen und Vereinsgeistliche der evangelischen Inneren Mission Hans Baumgärtner (41) nach Propagandaarbeit für die KPD im Vorjahr der NSDAP bei. Er bekämpft die Bekennende Kirche. - In Nürnberg findet in der Lorenzkirche die Amtseinführung des in Nürnberg geborenen ersten bayerischen evangelischen Landesbischof Hans Meiser (52) statt. Die Kirche ist dabei ein Fahnenmeer von SA, SS, HJ und BdM. Danach folgt ein Staatsakt im nürnberger Rathaus (20 19 Die Evangelische Kirche schreibt in Wikipedia, die SA hätte sich selbst eingeladen und unaufgefordert Spalier gestanden.). - In Regensburg wird die vom Magistrat betrieben Vereinigte Bezirkssparkasse durch das neue Sparkassengesetz Bayerns vom Gewährsträger verselbstständigt alias eine unabhängige Einrichtung ohne die Stadt Regensburg. - Der in den USA während des WWI erfundene und von den Blumenhändlern geschickt vermarktete Muttertag wird von den Nazis vereinnahmt und zum offiziellen Feiertag erklärt, um Frauen nicht nur für ihr Wirken im Haushalt und für die Kinder zu danken, sondern auch um eine möglichst zahlreiche arische Mutterschaft für Frauen zur heiligen Pflicht zu machen. - In Batzhausen wird ein katholischer Pfarrcaritasausschuß gegründet. - In Neumarkt wird der katholische Sportverein DJK in SV Germania umbenannt. - In Neumarkt werden Ski Bann Meisterschaften ausgetragen. - In Regensburg werden der Mechaniker Johann Mettig, der Oberlehrer Joseph Adler, der Maschinenhausgehilfe Joseph Baumgartner, der Studienprofessor Johann Kimpel, der Eisendreher Friedrich Kirmeier, der Hilfsarbeiter Matthias Pilz, der Bauarbeiter Andreas Kötzner, der Mechaniker Ferdinand Sabatier, der Maschinenschlosser Karl Schaller, der Gärtner Rupert Donner, der Händler Heinich Bloß, die KPD Mitglieder, Sebastian Hartlmüller, Franz Kellner, Jakob Semmler, Heinrich Korndörfer, Ludwig Fisch, Jakob Leykam, Ludwig Fuchs, Regina Strähuber, Max Greller, Karl Luft, Karl Brem, Johann Chroph, Adolf Christoph, Michael Gehrer, Johann Treidtinger, Joseph Thumann, Georg Zaubzer, Johann Straubinger, Michael Start, Max Englmeier und die SPD Reichsbanner und Eiserne Front Mitglieder Johann Semmler, Hnad Honder, Hans Seydel, Franz Xaver Kobl, Karl Esser, Matthias Bauer, Fritz Enderlein Max Schinabeck, Jakob Deubler und Joseph Rothammer von der Polizei in Schutzhaft genommen, was Prügel, Folter und Vergewaltigung bedeutet und ihre Namen in der Tageszeitung Regensburger Anzeiger veröffentlicht, wodurch sie nach ihrer Freilassung öffentlich blossgestellt und ausgegrenzt werden. - In Parsberg wird laut Anwohnern das Müttererholungsheim für die zwangsweise Unterbringung von illegalen Prostituierten genutzt, die man mit Gewalt von der Strasse geholt hat. - Die Katholische Kirche lässt sich die Beibehaltung und Neueinrichtung von katholischen Bekenntnisschulen auch völkerrechtlich garantieren. - In Nürnberg gibt es eine Ortsgruppe von 37 deutschen der homosexuellen Community Freundschaft, die in der Zeitschrift Internationaler Reiseführer inseriert. Homosexualität wird mit Gefängnis bestraft. - In Nürnberg entwickelt der aus Dresden stammende Kaufmann Erich Höntsch im Gartenhaus seiner Eltern einen wasserlöslichen Kitt zur Herstellung von Rasierpinseln und gründet die Firma Akema später Akemi. - In Nürnberg ist das große Gasthaus Losunger Keller des Konzerns Wanner Gaststätten ein Veranstalter von Großen und Militärkonzerten und Sonderveranstaltungen. - In Regensdorf beschwert sich die Gemeinde über die monarchistisch gesonnene Familie von Freiherr Adolf von Harnier (30). - In Regensburg Wörth beginnt das seit vier Jahren wasserrechtlich und gewerblich bestätigte private Elektrizitätswerk Rupert Heider mit dem Neubau des Hllbachkraftwerk 1 mit einem 960 Meter langen Stahldruckrohr mit 80 cm Durchmesser auf einem 47 Meter Gefälle und einer elektrischen Leistung von 440 KiloWatt. - In Eichstätt unterzeichnet der in Neumarkt Rittershof geborene erzkonservative katholische Seminarleiter mit Lehrfach Moral Michael Rackl (50) lange nach der Machtergreifung das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler. - Prinz Franz von Wittelsbach Bayern (St) wird in München als Sohn von Prinz Albrecht von Wittelsbach Bayern (St) (28) und der kroatischen Botschafterenkelin und Grafentochter Maria Franziska Juliana Johanna Draskovic von Trakoscan (29) geboren. Er hat zwei ältere Geschwister, die Zwillinge Prinzessin Marie Gabriele von Wittelsbach Bayern (St) (02) und Prinzessin Marie Charlotte von Wittelsbach Bayern (St) (02), - In Neumarkt wechselt der Leiter der neumarkter Sparkasse Spachtholz (37), der einen gehörlosen alias taubstummen Sohn hat und Vorsitzender des neumarkter Gehörlosenvereins ist, nach München. Behinderte gelten als wertlos. - In Amberg übernimmt die Gestapo das Zuchthaus Fronfeste und macht es zu einem Gestapo Gefängnis. - In Nürnberg Stein wird in der Knauppstrasse am Fahrradgeschäft Müller für die westlichen Gemeindebereiche ein zweiter Briefkasten angebracht. - Der in Pyrbaum geborene Arztsohn Maximilian Krafft (44), der beidhändig simultan schreiben kann, unterzeichnet als marburger nichtverbeamteter Professor das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler. - In Amberg ist der Trautmannshofen geborene halbseitig erblindete münchener Musikstudent Max Sturm (42) Studienrat an der Lehrerbildungs Anstalt, wo er bis zu seiner Pensionierung bleibt. Er tritt als Komponist und Dirigent auf. - Der in Neumarkt geborene neumarkter Kunstmaler Albert Reich (44) bringt eine Homage über den in Neumarkt geborenen Hitler Spindoktor Dietrich Eckart Hom1age Dietrich Eckart, ein deutscher Dichter und der Vorkämpfer der Völkischen Bewegung. in dessen ehemaligen Eher-Verlag, München heraus, wobei seine Ehefrau Lisbeth Reich (49) neue Fotografien zusteuert. - In Nürnberg wird der jüdische nürnberger Kaufmannssohn, Physiker und Industrielle Siegfried Guggenheimer (58) Schoppershofstrasse 52 gezwungen seine Firma Noris Tachometerwerk Siegfried Guggenheimer in Metrawatt umzubenennen. - In Erlangen bringt der elektronische Messgerätefabrikant Paul Gossen (61) den weltweit ersten fotoelektrischen Belichtungsmesser OMBRUX auf den Markt, der mit dem Element Selen funktioniert, wodurch Fotografen die Belichtung nicht mehr nach Erfahrungswerten erraten müssen. - In Regensburg wird der in Darmstadt geborene Historiker, NSDAP Mitglied, regensburger Museumsdirektor und Kreiskulturwart Walter Boll (33) Führer des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg. - In Neumarkt bauen die Expresswerke 2 Jahre lang die Motorfahrradmodelle S 74, SL 74, SD 74 und die Damenmodelle SDL 74 und ST mit einem 1,25 PS 74 ccm Fichtel & Sachs Motor und die Motorfahrradmodelle S 98, SL98 und die Damenmodelle SDL 98 mit einem 2 PS 98 ccm Fichtel & Sachs Motor. - In Gunzenhausen tritt der Rektor und neues NS Deutsche Christen Mitglied Pfarrer Ernst Keupp (--) des evangelischen Vandsburger Diakonissenhaus Hensoltshöhe der NSDAP bei. - In Gunzenhausen gibt es die NS Zeitung Die Flamme. - In Nürnberg ist der jüdische Hercules Fahrradhersteller Karl Marschütz (70) damit konfrontiert, dass seine namensgleiche englische Konkurrenz der Brüder Crane im englischen Birmingham, die Fahrradfabrik Hercules Cycle and Motor Company Ltd in der Coventry Road, ihr 3 millionstes Fahrrad herstellt. - In Regensburg wird der aus Landshut stammende Bäckersohn Max Linnbrunner (57) zum dritten Mal, nach 16 Jahren wieder Direktor am Theater, diesmal allerdings ohne Toni Thoms (52), der für den NS Propagandafilm SA Mann Brand die Filmmusik komponiert. Er löst Hubert Rausse (--) nach 5 Jahren ab, der ihn 9 Jahre zuvor abgelöst hat. - Für Fürsorgeheime werden die bestehenden gesetzlichen Regelungen, die verbieten, dass Mädchen allgemein, Knaben im vorschulpflichtigen Alter bis zum 2. Schuljahr und schulentlassene männliche Zöglinge körperlich gezüchtigt werden dürfen, und dass männliche Zöglinge im Alter von 8-14 Jahre nur in den engen Grenzen körperlich gezüchtigt werden dürfen, geändert, wobei körperliche Züchtigungen in allen Heimen ua zur Durchsetzung der Autorität erlaubt werden. - In Nürnberg besetzt die Hitlerjugend HJ die Clubräume Motorburg der Vereinigung Nürnberg Fürther Motorfahrer für 100 Mitglieder im Wehrgang im Waffenhof am Königstorturm, weshalb man wieder das Gasthaus Tucherbräustübl am Marientor als Clublokal nutzt. Der Automobilclub wird als erste Ortsgruppe Nürnberg in den NS Verein DDAC integriert, deren Vorsitzender Otto Bloedorn wird. - In Nürnberg stellt die Motorradfabrik Zündapp von Fritz Neumeyer (58) das 100.000. Motorrad her und stattet die Motorräder mit Pressstahlrahmen aus. - Der in Nürnberg 19 00 gegründete nationale Automobilclub Schnauferl Club wird unter ihrem Vorsitzenden Johann Christian Vonzumhoff (28), dessen Mutter Maria Paula von Metternich (47) ist, als Automobilclub nicht dem NSKK unterstellt.  - In Nürnberg wird der in München geborene Hauptmann aD und Geschäftsführer der Zündapp Apparate Bau GmbH Leo von Bayer Ehrenberg (45) SA un NSDAP Mitglied, wonach er Zündapp Nürnberg und alle seine weiteren Geschäftsführerposten aufgibt und die rechte Hand des SA Kraftfahrwesens und Leiter des Amtes Motorsport der SA Korpsführung in Berlin wird. - Die NSDAP bringt die Prostitution alias Sexarbeit durch groß angelegte Razzien unter ihre Kontrolle und erlaubt sie. In Nürnberg erhalten etwa 200 Sexarbeiterinnen eine Erlaubnis. Sie müssen alle beim Gesundheitsamt registriert sein. - In Nürnberg wird nach dreijähriger Bauzeit die im Stil der Neuen Sachlichkeit geplante und fast fertiggestelle Flachdach Oberpostdirektion vom nürnberger Architekten Max Kälberer (41) , der auch für die evangelische Kirche baute, im nationalsozialistischen Stil des Neuen Deutschen Bauens, der mit der Neuen Sachlichkeit abrechnen soll, umgebaut, wobei die Erdgeschoß Fensterfront von einer schmucklosen Arkade ersetzt wird, das Gebäude ein Walmdach bekommt und an der Ecke ein Reichsadler eingesetzt wird. Wegen des Baustils wird auch das Planetarium am Rathenauplatz abgerissen. - Der in Feucht geborene Verwaltungsbeamte und Hilfslehrer, Soziologiestudent und Bund Oberland Mitglied Karl Seiler (37) tritt in den NS Lehrerbund und die SA ein. Eine NSDAP Parteimigliedschaft wird im verweigert. - In Nürnberg wird unter Rektor Sven Helander und den Prorektor Georg von Ebert die Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in der Findelgasse 7 in Hindenburg-Hochschule umbenannt, in der der in Fürth geborene Ludwig Erhard (36) Lehrer zum Lehrbeauftragten aufsteigt. - In Hohenburg hat die katholische Kindergartenschwester im Schwesternwohnheim Bernarda, Marktplatz 12, die im schwarzen Habit mit weißem Kragen lehrt und auch im Gebäude eine breite schwarze Haube mit weißem Rand trägt, 42 Kinder, unter denen fast alle Jungs, die max 6 Jahre alt sind, kurzgeschorene Haare haben. Alle Kinder werden in einem kahlen Raum, der bis auf halbe Höhe mit Holz verkleidet ist, in Strassenschuhen und warmer Kleidung auf insgesamt 6 Bankreihen unterrichtet. Der Zugang zum Klassenraum ist eine alte, schwarze, kunstvoll geschnitzte Holztür. Durch den ganzen Raum führt an der Zimmerdecke ein etwa 10 m langes Ofenrohr. - In Altdorf wird der in Gießen geborene Franz Theophil Becker (31) neuer Chefarzt der Orthopädie im Wichernhaus. - In Neumarkt wird die Sprengstofffabrik von der Sprengstoffwerk Kloster Lechfeld GmbH übernommen, die damit beginnt Minen und Munition für einen neuen Krieg zu produzieren,wofür das Werk noch einmal deutlich vergrößert wird.

1932 Wetter: Bis Anfang Februar kein Schnee und kein Frost. Juni und Juli verregnet. August heiß. Angenehmer Herbst. Tauwetter nach grimmiger Kälte und Schneefall Anfang Januar. Maikäfer im Januar in Neumarkt. - In Nürnberg fällt der Reichsparteitag der NSDAP wegen Geldmangel aus. - In Regensburg verbietet der katholische regensburger BVP Bürgermeister Dr Otto Hipp (47) einen Auftritt von Adolf Hitler (43) in der Festhalle und argumentiert mit der schlechten Stromversorgung, wodurch eigens ein Festzelt aufgebaut wird, das von einer eigenen Stromanlage versorgt wird, da die Stadt die Stromversorgung verweigert. Die NSDAP meldet die Veranstaltung einfach als Privatveranstaltung an. Die Besucherangaben schwanken zwischen 6000 und 20.000. Die Gegner verlieren sich in Spekulationen, ob die Besucher von Auswärts antransportiert wurden. Adolf Hitler (43) spricht nur 20 Minuten. - Ein staatliches Uniformverbot verbietet der SA ihr äußerliches Auftreten. - Die Alliierten akzeptieren ein Ende der Reparationszahlungen. - In Neumarkt verliert die Stadtsparkasse durch illegale Spekulationen die Hälfte ihrer Einlagen. - In Neumarkt gibt es über 1.500 Arbeitslose und Fürsorgeempfänger. - In Neumarkt werden anti-katholische Bedenken von Wählern der stärksten Partei BVP Wählern mit nationalsozialistischen Tendenzen durch NS Werbeblätter zerstreut, in denen die NSDAP als pro-kirchlich dargestellt werden. - In Neumarkt baut die Bezirkssparkasse am oberen Markt 51. - In Weltenburg findet ein Gauzeltlager statt. - Der in Amberg geborene Komponist und Mitglied des katholischen ND Hans Baumann (18) komponiert das NS-Lied Heute gehört uns Deutschland und morgen die ganze Welt. - In Neustadt an der Aisch erhält die NSDAP die Mehrheit im Magistrat. - In Franken erreicht die NSDAP bei den Reichspräsidentenwahlen 41,2 %. - In Neumarkt marschieren altdorfer und feuchter SA unter dem altdorfer Zahnarzt Dr Georg Molitor durch das Untere Tor in die Stadt um der Kommune, die sich wie toll gebärdet mit Fackeln Sitten beizubringen. - In Fürth kommt es zur Kirchweihschlacht zwischen SA und Eiserner Front von SPD und Gewerkschaften, die eine Hundertschaft der nürnberger Landespolizei beendet. - In Schwabach endet das Jahr mit 1.800 Arbeitslosen. - Der ehemalige münchner Polizeipräsidenten- und Gewerkschaftssekretärssohn und Mitglied der Kommunistischen Internationale Richard Staimer (25) kommt aus Moskau zurück und wird Gauleiter der RFB Nordbayern. Er geht nach Berlin und emigriert danach wegen einer Anschuldigung des Hochverrats in die Sowjetunion. Er wird Spion. - In Nürnberg sind 5.063 Personenkraftwagen angemeldet. - In Nürnberg sind 55.416 Personen arbeitslos. - In Nürnberg stirbt der Betreiber des Szene-Lokals Zum Walfisch Ludwigstrasse 22 Ludwig Heß. - In Fürth tritt der Quelle Gründer Gustav Schickedanz (37) in die NSDAP ein. In Nürnberg verhindert die Stadtverwaltung das zweite Mal ein Zustandekommen des NSDAP-Reichsparteitags, weil gewalttätige Auseinandersetzungen mit den Kommunisten befürchtet werden. - Der in Viehhofen geborene Metzgergesellensohn und ehemalige KPD-Reichstagsabgeordnete Paul Walter (41) wird für zwei Jahre ins KZ Sachsenhausen eingeliefert. - Die KPD postuliert Stalins (54) Sozialfaschismustheorie, nach der SPD und NSDAP Zwillingsbrüder sind. - Der in Kallmünz geborene Maschinenschlosser und württemberger KP'D-Führer Josef Schlaffer (23) sympathisiert dagegen mit der SPD, weshalb Walter Ulbricht (39) ihn aus seinem Amt zu drängen versucht. - In Nürnberg wird Gregor Schirmer als Sohn des ehemaligen nürnberger KPD-Stadtrats und KPD Funktionärs Hermann Schirmer (35) geboren. Er wird DDR ZK Mitglied und MdB. - In Fürth wird im Parkhotel Rudolf Breitscheidstrasse 15 der Film Unter falscher Flagge mit dem u.a. in Würzburg aufgewachsenen uneheliche Maschinenfabriksdirektorensohn Gustav Fröhlich (30) aufgeführt. - In Fürth entblöst sich der aus Veitsaurach stammende SA Standartenführer und Stadtrat Franz Jakob (41) vor der Wirtin des Kaffee und Weinhaus Bub Königstrasse 96, die aber um die nationalsozialistische Bewegung nicht zu schädigen auf eine Anzeige verzichtet. Ihr Lokal ist eine beliebte NSDAP Kneipe. - In Deutschland gibt es 4 Millionen Radios. - Die Bayerische Rundfunk GmbH führt die 7 Uhr Nachrichten für die Landbevölkerung ein. - Das NSDAP Mitglied und vierter deutscher Kaisersohn August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (45) alias Auwi begleitet Adolf Hitler (43) bei seinen Deutschlandflügen. - In Regensburg bauen die zwei arbeitslosen Fußballer, der Bäcker Jakob Schmid, Türkenstrasse 11 und der Hafenarbeiter Franz Berzel, Keplerstrasse 9 des 1. Fußball Club Regensburg eine zwei Meter hohe und 600 Kilogramm schwere Holzkugel, die aussieht wie ein Fußball, in der sie übernachten wollen und die sie zwei Jahre lang an einer Metallstange quer durch Deutschland rollen wollen. Die Reise beginnt über Burglengenfeld. - In Hof wird ein Artilleriefest abgehalten, zu dem der abgedankte bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (63) erscheint und monarchistische Fahnen und Uniformen wehen. - Arbeitslosenquote 29,8 %. - In Regensburg ist der Neupfarrplatz die politische Nachrichtenbörse, wo hauptsächlich Arbeitlose diskutieren. - In Amberg Kümmersbruck trifft sich schon jahrelang die NSDAP auf Ausflügen. - In Bayern sterben im Oktober an Krebs 611 Personen, davon 334 60+, am Schlaganfall 425 Personen davon 352 60+, an Herzinfarkt 242 davon 231 60+ und TBC 273 Personen. Mit 216 Personen begehen auffallend viele Menschen Selbstmord. - In Ingolstadt kostet der 14. Jahrgang der der SPD nahestehenden Tageszeitung Ingolstsädter Anzeiger, mit Eiserne Front-Symbol im Titel, das Ingolstädter Volksblatt /Freie Presse 1,80 Reichsmark monatlich und 10 Pfennig die Ausgabe. Schriftleiter ist Ludwig Mayr. Gedruckt wird sie in der Buchdruckerei und Verlags GmbH Ingolstadt, Neubaustrasse 4 mit der Telefonnummer 403. - In Erlangen wird die Schaufensterauslage des sozialdemokratischen Erlanger Volksblatt vom NS Standartenführer Meixner eingeworfen, weil darin ein Artikel über ihn und einen ihm angelasteten Diebstahl aushängt. Meixner wird verhaftet. - In Coburg heiratet Prinzessin Sibylla von Sachsen Coburg (24) den schwedischen Prinz Gustav Adolf von Schweden (26). - Der in Coburg geborene Johann Leopold von Sachsen Coburg (St) (26) Sohn von dem in England geborenen Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (48), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (67) verzichtet wegen einer unstandesgemäßen Verbindung und Heirat auf seine Zugehörigkeit zum Gesamthaus und zum Spezialhaus Sachsen Coburg und behält nur seinen Titel Prinz. - In Coburg ruft Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (48) in der Nationalzeitung die Bevölkerung auf Adolf Hitler (43) zu wählen. - In Nürnberg demonstriert die sozialdemokratische Eiserne Front mit 25.000 Teilnehmern. - Der in Fürth geborene Schauspieler Paul Hartmann (43) spielt im Sciene-Fiction-Film F.P.1 antwortet nicht mit, in dem der Schauspieler Peter Lorre (28), der jüdische Vorfahren hat, in Deutschland vor dessen Emigration nach Frankreich letztmals mitspielt. - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft eine Karnevalsveranstaltung im Kabarett Eden Bankgasse 5-7 am Lorenzplatz. - In Regensburg erscheint die illustrierte Wochenzeitung Regensburger Echo des aus Deining stammenden Verlegers Josef Kollmeier (63). - In Neumarkt wird in den Gasthäusern Schafkopf, Tarokl und Berliner gespielt. - Stromstörungen auf der Überlandleitung von Amberg nach Neumarkt. - In Neumarkt tagt der Stahlhelm im Gasthaus Zur Gans Obere Marktstrasse 9 und im Gasthaus Zum Bären Obere Marktstrasse 26. - In Neumarkt hält der Turnverein das Volksfest ab. In Neumarkt warnt der weidener Justizrat und Reichstagsabgeordnete Pfleger vom möglichen Untergang Deutschlands im Gasthaus Zum deutschen Kaiser, Ingolstädter Strasse 6 und wird von einem NSDAP Zwischenrufer ständig gestört, den Pfleger höflich aus dem Saal entfernen lässt. Die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt glaubt der unangenehme Zwischenrufer, übrigens der Ortsgruppenleiter, sei einfach nicht intelligent genug dem Vortrag zu folgen. - In Neumarkt behauptet die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt entgegen besseren Wissens in einem geschichtlichen Rückblick zur Neueröffnung der Distriktsparkasse obere Marktstrasse 51 unter dem zielbewußten Direktor Spachtholz, dass kein Sparer vom Skandal von 18 67 Geld eingebüßt hätte. - In Neumarkt tritt Xaver Terofal (68) mit dem Schlierseer Bauerntheater auf. - In Neumarkt spricht im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 die SPD Reichstagsabgeordnete Toni Pfülf (55). - In Neumarkt erhält der politisch links gerichtete Karl Maller für seine Prügelei mit dem neumarkter SA Führer Adolf Erd 4 Monate Gefängnis. - In Neumarkt sind der Malergehilfe Ludwig Reischböck Kirchengasse 9, der Gastronom Konrad Mehl (67) und Josef Rötzer begeisterte NSDAP Anhänger, die keiner Auseinandersetzung aus dem Weg gehen. Katastrophales Wahlergebnis für die NSDAP. In Neumarkt wird die SA aufgelöst und bei den Mitgliedern werden durch die Polizei Haussuchungen vorgenommen. - In Lampertshofen treten Bisamratten auf. - In Stauf trifft Baronin Leopoldine von Winkler aus Nürnberg ein. - In Neumarkt diskutiert die Ortsgruppe ADAC die Erhöhung der Benzinpreise. - In Neumarkt verunglückt das Tucherbierauto schwer. - In Nürnberg werden drei neumarkter Wochenendhauseinbrecher Johann Dirnberg, Pilz und Schmidt verhaftet und Dirnberger zu 14 Monaten Gefängnis verurteilt. - In Neumarkt wird ein Volksfest mit Feuerwerk abgehalten. - In Burglengenfeld findet ein Bezirksturnfest statt. - In Neumarkt ist der aus Velburg zugezogene Finanzbeamte Ludwig Klein (54) begeistertes SA Mitglied. - In Nürnberg überflügelt die NSDAP mit 37 % die SPD mit 30 % zur Landtagswahl. - In Nürnberg wird das Alt Reichsflagge Mitglied und Stahlhelm Sympathisant Dr Rudolf Kötter Chefredakteur der nürnberger Tageszeitung Fränkischer Kurier. - In Regensburg kauft der Magistrat das Württembergische Palais. - In Sulzbach schließt die Maxhütte mit 1.708 Mitarbeitern und stellt erst nach 4 Monaten wieder ein und daraufhin werden bei städtischen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen bei 25 % Arbeitslosigkeit das Freibad gebaut, Gehwege erneuert und die Wasserleitung verlängert. - In Sulzbach sind die Brauerei Schinhammer, die Bastei und die Turnhalle NSDAP Lokale. In der Turnhalle werden die Kommunisten von den NSDAP lern als Untermenschen beschimpft, woraufhin es zu einer Saalschlacht kommt. - In Sulzbach betreiben SPD, KPD und NSDAP gleich viel Agitation und sind gewaltbereit. - In Sulzbach ist der Laden von NSDAP Bezirksführer Paul Arendt (29) in der Rosenberger Strasse Bereitschaftraum der SA. - In Sulzbach wird die Tageszeitung Sulzbacher Zeitung unter Verleger Andreas Wotschak Sprachrohr der bürgerlichen DNVP, kommentiert kritisch die NS Ideologie und Hitlers Buch Mein Kampf und glaubt im November an die Richtigkeit sich als Kampfblatt zur Verfügung gestellt zu haben. Die DNVP beantragt Polizeischutz für ihre Veranstaltungen. - In Nürnberg wird Freiherr Hans Achaz von Lindenfels geboren. Seine Mutter ist Freiherrntochter Ada Schott von Schottenstein. - Amberg hat 28.173 Einwohner. - In Amberg verletzt sich ein amberger NSDAP Mitglied durch Messerstiche selbst um als Held in der Organisation aufzusteigen. - In Amberg sind Veranstaltungen von u.a. der KPD, des amberger Erwerbslosenausschusses, des Stahlhelm, der NSDAP und der SPD verboten, weil man politische Unruhen befürchtet. KPD Plakate werden konfisziert und die vom amberger NSDAP Ortsgruppenführer herausgegebene Zeitung Abwehr beschlagnahmt. - In Regensburg gibt es eine NSDAP Lügenabwehrstelle. - In Erlangen schließt die von Karl Zirkel und der nürnberger Albert Roder (36) gegründete Motorradfabrik Erlanger Motoren Aktien Gesellschaft alias Ermag. - In Regensburg wird Fritz Maas für 5 Jahre Musikmeister des Heeresmusikkorps Regensburg. - In Wackersorf sind täglich bis zu 20 Kohlendiebe unterwegs. - Der in Berlin geborene ehemalige Weltkrieg 1 Major und ehemalige Wehrwolfführer Arthur Rakobrandt (55) leitet die SA Untergruppe Franken. - In Sulzbach wird das Finanzamt aufgelöst und von Amberg übernommen. - In Freystadt wandert der Turnverein Freystadt nach Sulzbürg und die Fußballabteilung gewinnt dort 4 : 0. - In Feucht findet die Kirchweihschlacht zwischen SA und Eiserner Front mit vielen Verletzten statt. - Wilhelm Seitz (41) wird NSDAP Kreisleiter Nürnberg-Land. Er missbraucht radikal rücksichtlos seine Macht. - In Regensburg löst der in Zeitlarn geborene Wolfgang Weigert (39) den in Regensburg geborenen Wilhelm Brodmerkel (37) als NSDAP Kreisleiter ab. - In Schwandorf finden Faustballbezirksspiele statt. - In Berching finden Faustball B-Klasse Spiele statt. - Der in Weiden geborene ehemalige katholische Geistliche und verheiratete evangelische Pfarrer Joseph Maria Weeber (51) tritt in die NSDAP ein, wird offenbacher NSDAP Ortsgruppenleiter und predigt den heldischen deutschen Christus und gegen das verjudete Christentum. - Der in Neumarkt geborene und in Eichstätt niedergelassene katholische praktische Arzt Dr Walter Krauß (44) wird NSDAP Kreisleiter Eichstätt. In seinen Flugblättern betont er die Christlichkeit der NSDAP Ihr habt geglaubt, diese Nationalsozialisten wären Heiden und scheußliche Barbaren, die Kirche und Christentum beseitigen wollen! Wir katholischen Nationalsozialsisten aber sagen Euch, das alles sind ungeheure Lügen. - Der jüdische nürnberger Modearzt Dr Joseph Fuchs lässt seinen Bugatti Royale mit dem Cabrio Chassis 41-121 mit langer Motorhaube und knapp geschnittenem Fahrgastabteil aufbauen. Es gilt als schönstes Automobil der Welt. - In Erlangen fordern erlanger Medizinstudenten in der Organisation Erlanger Klinikschaft den Ausschluss von Juden, was von der Universität zurückgewiesen wird. - In Erlangen hält die SPD und ihre paramilitärische Organisation Eiserne Front mit der KPD und der eigentlich verfeindeten kommunistischen Rotfront eine Demonstration mit 3.000 Personen am Brucker Marktplatz ab. Am nächsten Tag vergleicht das NSDAP Mitglied und homosexueller vierter deutscher Kaisersohn und SA Standartenführer August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (44) alias Auwi Hitler mit Luther, womit er die Protestanten für die NSDAP begeistert und macht ihn in einem pseudoreligiösen Spektakel zum Retter, der vom Himmel kommt und für den Nächsten sein Leben gibt. - In Velburg wird das Finanzamt dem Finanzamt Neumarkt eingegliedert. - In Postbauer Wurzhof wird das Arbeitslager Wurzhof nach Neumarkt verlegt. - Der in Bamberg geborene Ministerpräsidentenenkel, Journalist und Schriftsteller Graf Clemens von Podewils-Dürniz (27) wird Presseattaché an der deutschen Botschaft in Brüssel. - Der ehemalige ansbacher SA Standartenführer, Domäne Schillingsfürstpächter und SA Gauführer Franken Wilhelm Stegmann (33) rebelliert gegen den NSDAP Frankenführer Julius Streicher (46) weil dieser für ihn bestimmte SA Gelder unterschlagen hatte und wird aus der Partei gedrängt. - In Hilpoltstein wird der Bauer Georg Dornberger (32) SA Sturmführer und stellvertretender NSDAP Kreisleiter, Kreisamtsstellenleiter und DAF Kreisobmann (1948 33 Monate Haft wegen räuberischer Erpressung). - In Regensburg kauft die Stadt das Württembergische Palais am Prebrunntor 4 mit dem Herzogspark. - In Neumarkt findet ein Flugtag statt, wobei eine Frau, Lisl Schwab, mit einem Fallschirm landet. - In Nürnberg veranstaltet der Radfahrverein Concordia eine Zuverlässigkeitsfahrt über Eichstätt und Neumarkt. - In Neumarkt wird im Gasthaus Zum weißen Lamm Obere Marktstrasse 40 eine Kinoeinrichtung, darunter ein Pianino und ein Vorführapparat, zwangsversteigert. - In Regensburg wird das 10 jährige Bestehen der NSDAP Ortsgruppe im Sternbräukeller Galgenbergstrasse 15 gefeiert. - In Regensburg befürchtet der christlichantisemitische regensburger Bischof Michael Buchberger (58) gewaltsame Änderungen durch Kommunisten und Bolschewisten. - Die NSDAP Gaue Niederbayern und Oberpfalz werden zusammengelegt. Neuer niederbayerisch-oberpfälzer NSDAP Gauleiter wird der in Rosenheim geborene Beamtensohn, auerbacher Lehrer und NS Verleger Franz Maierhofer (35). Er wird aus dem öffentlichen Schuldienst entlassen. - In Regensburg tritt der von seinen Kameraden beleidigte und enttäuschte einzige regensburger NSDAP Stadtrat Anton Fischer aus der NSDAP aus, gibt trotz unterschriebener Verpflichtung seinen Stadtratsposten nicht an die NASDAP ab und tritt der Fraktion der Freien Vereinigung im Stadtrat bei. - In Regensburg bedroht und beleidigt der in Regensburg geborenen NSDAP Versammlungsleiter, regensburger NSDAP Kreisleiter Wilhelm Brodmerkel (37) im Sternbräukeller in der Galgenbergstrasse 15 den in Aschaffenburg geborenen katholischen BVP Mitbegründer Georg Heim (37), als Bruder, den sie schon noch herausholen werden, wenn sie an der Macht sind, wofür er sich vor Gericht entschuldigt. - In Regensburg wird die NSDAP Hilfskraft Alfred Weihe, die in der Parteizentrale im Braunen Häusl alias Braunes Haus am Bismarckplatz 5 arbeitet, wegen irgendwelcher Verfehlungen aus der Partei geworfen, woraufhin er aus Rache an die der SPD nahestehende regensburger Tageszeitung Die Volkswacht belastende Materialien wie Schwarze Listen alias Mordlisten, Bewaffnungspläne und Waffenlagerlisten verkauft, die sie an die Polizei weiterleitet. Die Polizei verhaftet ihn und findet nichts, was die Behauptungen bestätigt, weshalb er drei Monate später zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt wird. - In Regensburg wird der Oberpfälzer NSDAP Gautag abgehalten. Der neue niederbayerisch-oberpfälzer NSDAP Gauleiter Franz Maierhofer (35) beschwört seine Partei in seiner von ihm geleiteten NS Parteizeitung Schaffendes Volk nach schwacher Kritik zum Endsieg. Im geschmückten Neuhaussaal im Theater Bismarckplatz 7 vermittelt der Leiter der NSDAP Kulturabteilung Knodt erste öffentliche Rasselehre-Grundlagen bei Lichtbildvorträgen vor 800 Gästen mit dem in Bayreuth geborene Lehrer,Verleger NSDAP Reichstagsmitglied und NSDAP Kulturwart Hans Schemm (41). - In Regensburg beschwert sich Baumberger vom Christlichen Bauernverein im Erhardihaus (20 17 Kolpinghaus Adolph-Kolping-Strasse 1) über die falschen Propheten vom Dritten Reich, wonach der niederbayerisch-oberpfälzer NSDAP Gauleiter Franz Maierhofer (35) in der Diskussionsrunde endlose Hasstiraden ablässt und danach zu einem Redeverbot von 2 Monaten verurteilt wird, das aber nach 1 Monat wieder aufgehoben wird. Rechtsanwalt Ederer ist NSDAP Starverteidiger. - In Regensburg beschlagnahmt die Polizei 15.000 NSDAP Wahlbroschüren und 900 NSDAP Plakate wegen Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit. Die BVP Tageszeitung Regensburger Anzeiger beschäftigt sich regelmäßig damit Fake-News zu entlarven. - In Regensburg gibt sich der neue niederbayerisch-oberpfälzer NSDAP Gauleiter Franz Maierhofer (35) als Opfer der Polizei, die die NSDAP gezielt benachteiligt. - In Regensburg wird die SA und die SS verboten, woraufhin der niederbayerisch-oberpfälzer NSDAP Gauleiter Franz Maierhofer (35) deren kraftvollere und mächtigere Wiederauferstehung prophezeit. - In Regensburg ist der Chefredakteur Karl Debus von der katholischen BVP nahen Tageszeitung Regensburger Anzeiger für die NSDAP einer der gefürchtesten Zeitungsredakteure deutschlandweit. - In Neumarkt spricht der niederbayerisch-oberpfälzer NSDAP Gauleiter Franz Maierhofer (35) und wird danach zu einem Redeverbot von 4 Wochen verurteilt. - In Regensburg verweigert der evangelische NS Arzt Doerfler die Behandlung des von einem Fuhrwerk überfahrenen jüdischen Jungen Hans Mandelbaum in seiner Privatklinik Sedanstrasse angeblich wegen Platzmangel die Untersuchung und schickt den äußerlich unverletzten Patienten in das Evangelische Krankenhaus, wo er Chefarzt ist. Erst als das Sanitätsauto eintrifft, will er die Identität des Unfallopfers, den Sohn seines schlimmsten jüdischen Kritikers Mandelbaum wiedererkennen und schickt ihn deshalb aus besonderer Vorsicht erst einmal nach Hause, von wo aus er in ein anderes Krankenhaus, das der Barmherzigen Brüder, gebracht wird, wo er trotz Operation zwei Tage später stirbt, was zu einem Skandal führt. Die gegnerische Presse spricht von der entfesselten Hakenkreuzbestie und unterstellt unterlassene Hilfeleistung trotz gegensätzlichen Urteils des ärztlichen Berufsgerichts. - In Regensburg stellt im Sternbräukeller in der Galgenbergstrasse 15 der hessennassausüd NSDAP Gauleiter Jakob Sprenger (48) seine Vorstellung über den Umgang mit politischen Gegnern vor: In ein Haus einsperren und ausräuchern. - In Regensburg spielt das im Vorjahr nur für deutsche klassische Musik gegründete NS Reichssymphonieorchester unter Leitung von Franz Adam (48) Werke von Carl Maria von Weber, Richard Wagner und Anton Bruckner. - In Regensburg verliert ein NS Funktionär die regensburger NSDAP Mitgliederlisten, die der Tageszeitung Volkswacht zugespielt wird, die dann eine, die von Regensburg-West, veröffentlicht, wodurch eine Panik ausbricht und es zu massenhaften Parteiaustritten und schriftlichen Dementierungen beim Verlag kommt. Die Tageszeitung Volkswacht verzichtet auf weitere Veröffentlichungen. - In Regensburg berichtet die Tageszeitung Volkswacht über Monate hinweg von Fällen von Nazi-Terror-Anschlägen, die die Polizei aber alle als unpolitisch entlarvt haben will. - In Regensburg kommt der erste Jahrgang der NS Zeitung Bayerische Ostwacht heraus. - In Neumarkt schildert der altdorfer SA Führer Georg Molitor stolz, wie er nach Protesten in der Bevölkerung bei ihrem Einmarsch den Protestierenden mit seinen Fackeln gelehrt hat sich gesittet zu benehmen. - In Nürnberg nennt sich das Grandhotel Nürnberg Bayrischer Hof Palasthotel Fürstenhof Bahnhofstrasse 1 mit der Telefonnummer 26441 Haus allerersten Ranges. - In Nürnberg stempelt die Post zusätzlich mit Nürnberg - Stadt der Lebkuchen. - In Hilpoltstein gibt es die Speck Eisengießerei und Pumpenfabrik. - In Regensburg wird der bankrotte jüdische Getreidegroßhändler Justin Löwenthal wegen umfänglichen Betrügereien, Unterschlagungen und Urkundenfälschungen an seinen Lieferanten und seiner Kundschaft, die er reihenweise ruinierte, angeklagt. Da viele Teile des Prozesses unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, suggeriert das NSDAP Hetzblatt Der Stürmer seinen Lesern, dass es bei dem Prozess nicht mit rechten Dingen zugeht und sieht sich in der jüdischen Weltverschwörung bestätigt. - In Kelheim fällt das Regensburger Automobil Rennwagen Bergrennen alias Ratisbona Bergrennen aus. - Der in Berlin geborene Volkswirt Karl Georg Schäfer (32) wird Führer des HJ Gaues Niederbayern-Oberpfalz alias Hitlerjugendführer. - In Berchtesgaden kauft Adolf Hitler (43), der immer einen Schäferhund bei sich hat, unter dem Pseudonym Wolf, von der buxtehuder Kommerzialratswitwe Margarete Winter-Wachenfeld amit zwei Tagwerk Grund aus dem Jakobsbichlfeld die Berghütte Berghof mit Blick auf das Grab seines Erfinders, des in Neumarkt geborenen, reichen, geschiedenen, morphiumsüchtigen Journalisten  Dietrich Eckart (+19 23 im Alter von 55 Jahren), mit dem er viel Zeit in Berchtesgaden verbracht hat. - In Nürnberg bietet der jüdische Fahrradhersteller Carl Marschütz (69) (Express Namensrechteinhaber) in der Hercules AG in der Fürther Strasse 191 Dreirad-Lieferwagen an. - In Nürnberg versucht der Montanindustrielle und MAN Vorstand Paul Reusch (64) die NSDAP in eine rechtsgerichtete wirtschaftsfreundliche Regierung einzubinden. - In Nürnberg druckt Willy Liebel (35) in seiner vom Vater übernommenen Druckerei Buch- und Kunstdruck Monninger die Wahlplakate der NSDAP, in denen er mit der Wahl der NSDAP zur Rettung von Staat und Kirche auffordert. Redakteur ist der eichstätter NSDAP Hetzer und Arzt Walter Krauß. Er fordert die konsequente Trennung von Kirche und Staat und Kirchenaustritte. - In Regensburg erweitert Michael Brandl den Brauereigasthof Zum Bären an der Kette in der Ostengasse 16. - In Oberferrieden wird ein Stück der B8 als östliche Umgehungsstrasse gebaut um den Unfallschwerpunkt am steilen Kellerberg zu entschärfen, da Kutscher und Fuhrwerker bei Pausen für die Pferde/Ochsen Steine zum Blockieren der Räder unterlegen und dann nicht wieder wegräumen. - In Nürnberg druckt die NS Hetzschrift Der Stürmer einen Leserbrief, in dem die evangelische Stadtmission beschuldigt wird beim jüdischen Kleidergroßhändler Gutmann Berufskleidung eingekauft zu haben und, dass ihr die Stadt trotz tausender Arbeitsloser Hilfsarbeiter von Auswärts geschickt hat. - Die eigenständige fürther Justiz wird aufgelöst und nach Nürnberg in den Justizpalast Fürther Strasse 110 verlegt. - An der Ingolstädterhütte in Berchtesgaden des Deutschen Alpenvereins wird ein Eichstätter Weg angelegt. - In Neumarkt hat das städtische Waisenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal 5 Pflegekräfte und 12 Betten, das Kinderheim Greding 4 Pflegekräfte und 6 Betten. - In Neumarkt gibt es ein Bruderhaus und ein Bürgerspital mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal. - In Neumarkt und in Beilngries betreibt der in München gegründeten katholische Verein Dritter Orden in Bayern eine Bezirksschwesternstation für ambulante Kranke und für Wöchnerinnen alias Frauen nach der Entbindung,, die beide nur mit einer Schwester besetzt sind. Eine weitere mit einer Schwester besetzte Kranken- und Wochenbettstation ist in Batzhausen. - In Neumarkt geben das katholische Karmelitenkloster auf dem Mariahilfberg und das katholische Kloster St Josef Wildbadstrasse 1 zusammen ein Jahr lang täglich 90 durch Spenden finanzierte Essen über die Volksspeisung aus. - In Freystadt gibt das katholische Franziskanerkloster in einem Jahr täglich 32 durch Spenden finanzierte Essen über die Volksspeisung aus, die Benediktiner-Abtei in Plankstetten 68, das Franziskanerkloster in Berching 32, der Pfarrcaritasausschuß und Walburgisheim in Feucht 6. - In der gesamten katholischen Diözese Eichstätt werden an 27 Ausgabestellen ein Jahr lang täglich insgesamt 1.000 Essen als Volksspeisung ausgegeben. - In Eichstätt übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen den Haushalt des Bischöflichen Palais. . In Neumarkt findet ein Fußballlokalderby zwischen dem SPD dominierten Sportverein Turn und Sportverein Neumarkt und dem katholischen Sportverein DJK mit 1.000 Zuschauern statt. - In Regensburg wird die Druckerei Manz Weißbräuhausgasse 1 an Hans Strauß übergeben. - In Stein wird der Grafensohn Alexander-Roland Wulf-Diether Konrad Alfred Lothar von Faber Castell als Sohn vom in Schwarzenbruck geborenen Graf Roland von Faber Castell (27) und der in München geborenen Alix-May von Frankenberg und Ludwigsdorf (25) geboren. - In Lauterhofen tauschen die 50 katholischen Dillinger Franziskanerschwestern in der staatlichen Heil- und Pflegeanstalt Karlshof die Strohsäcke in den Betten durch Matratzen aus. - In Neumarkt wird ein evangelischer Kirchenchor gegründet. - In der angrenzenden Tschechei herrscht Linksverkehr, weshalb dort Automobile Rechtslenker sind. - Laut Badepolizeiverordnung wird nach Protesten der Konservativen Parteien, sowohl katholisch als auch evangelisch, das weitläufig betriebene öffentliche Nacktbaden wieder verboten. Frauen dürfen gemischt öffentlich nur noch mit durchgehenden eng anliegenden Badeanzug mit Zwickel alias Verstärkung im Schritt baden. Männer müssen eine im Schritt verstärkte Badehose tragen, in Familienbädern sogar einen Badeanzug. - In Nürnberg übernimmt Fritz Hintermayr die Produktion von Badeöfen und Motorradvergasern von der jüdischen Firma Bing. - In Velburg wird das Finanzamt alias Rentamt aufgelöst. - In Regensburg wird an der Ecke Neupfarrplatz Nr. 2 / Bachgasse der Uhren-, Silber- und Goldwarenladen Josef Meßner vom Juwelier Rothenberger (--) übernommen. - In Nürnberg gewinnt die Victoria Fahrradfabrik Victoria die Europa-Bergmeisterschaft für Motorräder und der Deutschen Seitenwagen Meisterschaft für Motorräder durch den in München geborenen Josef Möritz. Das Victoria Motorrad KR 6 erwirbt den Titel Bergmeister. - In Regensburg baut die Schiffswerft Ruthof das von ihr erbaute 9 Jahre alte 61 m lange und 800 PS starke Radschleppdampfschiff Ruthof der regensburger Reederei Bayerischer Lloyd von Holzfeuerung auf Ölfeuerung um. - In Regenstauf kauft Herbert Hoesch (--) Schloß Hirschling. - Die kinderlose württemberger Herzogswitwe Prinzessin Hermine von Schaumburg-Lippe (St) (87), die seit 18 88 in Regensburg im Württemberg Palais lebt, stirbt, woraufhin die Stadt Regensburg das Palais und den Herzogspark kauft. - 1 Liter Standard Esso Benzin kostet 38 Pfennig in Hamburg. - In Neumarkt hat laut Telephon-Adreßbuch für das Deutsche Reich, ua das Amtsgericht die Telefonnummer NEUMARKT 30, das Arbeitsamt in der Sandstrasse 5 NEUMARKT 71, das Autohaus Josef Koller, das Automobile verkauft und repariert, Untere Marktstrasse 7 NEUMARKT 216, das Bahnhofshotel in der Hindenburgstrasse 26 später Bahnhofstrasse NEUMARKT 30, die Filiale der Bayererischen Hypotheken- und Wechselbank NEUMARKT 80, das Kalkwerk Georg Behringer NEUMARKT 211,  der Dentist alias Zahnarzt Thomas Beisser Obere Marktstrasse 21 NEUMARKT 30, die Bezirkssparkasse Neumarkt die Telefonnummer NEUMARKT 134, die Stadtsparkasse NEUMART 171, die Brauerei Gloßner NEUMARKT 11, das Brauhaus Neumarkt Obere Marktstrasse NEUMARKT 76, Georg Bürgel Mietautos alias Automobile Schützenstrasse 7 NEUMARKT 30. Es gibt eine Polizeistation, die sich mit dem Stadtrat und dem städtischen Büro die Telefonnummern NEUMARKT 52 bis 54 teilt, wobei die 53 die Feueralarmnummer ist. Dazu gibt es die Gendarmerie-Haupt-Station NEUMARKT 61 und die Gendarmerie Station Berg NEUMARKT 24. - In Velburg Lengenfeld renoviert der Brauereibesitzer seinen Kühlkeller unter dem Friedhof.

1931 Wetter: Nasser Jahresbeginn. März mit Frost. Juli und August regnerisch. Mittlere Getreideernte und Kartoffelernte. Orkan in München. - In Regensburg stellt der erste regensburger NS-Stadtrat Anton Fischer vergeblich den Antrag, städtische Aufträge nicht mehr an jüdische Handwerker und Kaufleute zu vergeben. - In Regensburg bezieht die NSDAP mit SA, Hj und NSBO in das Braune Häusl alias Braunes Haus am Bismarckplatz 5. - In Neumarkt ist das Gasthaus Mehl Kirchengasse 3 NSDAP Ortsgruppenlokal, wo eine Saalschlacht mit Mitgliedern der SPD und KPD ohne Verletzte stattfindet. - In Neumarkt lässt das NSDAP Mitglied Johann Baptist Dotzer (23) während der Notverordnung in der Silvesternacht am städtischen Weihnachtsbaum das zu singen verbotene Deutschlandlied mit Hitlergruß pfeifen. - In Berlin gründet Elsbeth Zander den Deutschen Frauenorden Rotes Hakenkreuz. - In Amberg wird das Kaufhaus Storg in der alten Münze alias ehemalige Gewehrfabrik Amberg, das dem würzburger Siegfried Hirsch und der ERWEGE mit einem Vollsortiment gehört, eröffnet. - In Amberg wird der NSDAP Lehrer Josef Filbig (40) NSDAP Ortsgruppenleiter. - Der ehemalige münchner Polizeipräsidenten- und Gewerkschaftssekretärssohn und Mitglied der Kommunistischen Internationale Richard Staimer (24) wird an eine militärische Schule nach Moskau delegiert. - In Nürnberg verunglimpft der Herausgeber des wöchentlichen NS Hetzblattes Der Stürmer Julius Streicher (46) das im Variete-Theater Apollo in der Pfannenschmiedsgasse 22 stattfindende Künstlerfest Das bunte Fest als Judenzirkus. - In Nürnberg verhindert die Stadtverwaltung das Zustandekommen des NSDAP-Reichsparteitags, weil gewalttätige Auseinandersetzungen mit den Kommunisten befürchtet werden. - Die in Neumarkt geborene Schauspielerin Käthe Dorsch (41) spielt mit Hans Albers (40) eine Hauptrolle im Spielfilm Drei Tage Liebe. - Der bayerische Radiosender Deutsche Stunde in Bayern wird in die Bayerische Rundfunk GmbH überführt und sendet weltweit das Interview mit Auguste Piccard (47) anlässlich seiner Stratosphärenballonfahrt, das der in Gunzenhausen geborene Wissenschaftsredakteur Otto Willi Gail (35) führt, der durch die Neuregelung des Rundfunks in der Regierung des Zentrumpolitikers Franz von Papen (52) Leiter der Reporterschule des Bayerischen Rundfunks wird. - Das NSDAP Mitglied und homosexueller vierter deutscher Kaisersohn August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (44) alias Auwi wird Standartenführer alias Oberst in die SA. - In Regensburg wird im Freibad an der Schillerwiese wegen meteorologischer Probleme wieder eine Trennwand eingebaut und die abwechselnden Badetage für Frauen und Männer werden wieder abgeschafft. Die katholischen regensburger Jugendverbände warnen vor der Gefährdung der heiligen Ehrfurcht vor der deutschen Frau durch ein Gemeinschaftsbade und dem heidnischen Badebolschewismus, weshalb der katholische regensburger BVP Bürgermeister Dr Otto Hipp (46) den bischöflichregensburger Stadtkommissär Höfner mit einer vollständigen Abtrennung beruhigt. - Arbeitslosenquote 21,9 %. - In Neumarkt wird der Oberbürgermeister Georg Weidner Obere Marktstrasse 1a vom Bayerische Volkspartei Mitglied Thomas Rössert (--) abgelöst. - In Ingolstadt kostet der 13. Jahrgang der der SPD nahestehenden Tageszeitung Ingolstädter Anzeiger, das Ingolstädter Volksblatt /Freie Presse Reichsmark monatlich und 10 Pfennig die Ausgabe. Schriftleiter ist Ludwig Mayr. Gedruckt wird sie in der Buchdruckerei und Verlags GmbH Ingolstadt, Neubaustrasse 4 mit der Telefonnummer 403. - In Coburg wird der in Coburg geborene Johann Leopold von Sachsen Coburg (St) (25) von seinem in England geborenen Vater Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (47), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (66) beim Amtsgericht wegen Verschwendungssucht entmündigt und kommt unter die vorläufige Vormundschaft seines Vaters. - In Neumarkt verteilt der Redakteur der Tageszeitung Neumarkter Tagblatt Otto Knoll ein christliches Flugblatt aus Köln, das auch titelt Christenvolk erwache!. Darin wird mit NSDAP Zitaten bewiesen dass, dass die christliche Religion gefährdet ist und eine Nationalsozialistische Religion eingeführt werden soll. - In Kelheim veranstalten die Waffenstudenten eine vaterländische Kundgebungen an der Befreiungshalle. - In den Kinos läuft der erste Fritz Lang Tonfilm und Kriminalfilm M - Eine Stadt sucht einen Mörder an, in dem eine sympathische organisierte Gaunerarmee, die auch als Volksgericht auftritt, die überhebliche unfähige verbürokratisierte und mit einem falschen Rechtsverständnis behaftete Staatsmacht düpieren und den Mörder, gespielt von Peter Lorre (27), der jüdische Vorfahren hat, selbst fängt und nach einer von den eigenen Leuten improvisierten Volksgerichtsverhandlung nach einem Geständnis gnadenlos vernichten und ausrotten will, aber von der Staatsmacht, vor zurückgelassenen, weinenden, betroffenen Müttern, gerettet wird. - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft eine Karnevalsveranstaltung im Kollosseum am Maxtor. - In Deining wird ein kleines Altenheim mit 17 Plätzen eröffnet. - In Neumarkt stören KPD und SPD eine von berchinger und mühlhausener SA gesicherte NSDAP Veranstaltung. Die Polizei beendet die Prügelei. Die BVP nahe Tageszeitung Neumarkter Tagblatt spricht amüsiert von einem Vorgang, der auch den Neumarktern gezeigt hat, wie man sich das ERWACHEN des deutschen Volkes vorstellt. Statt sich gemeinsam in eine Front gegen die äußeren Feinde zu stellen, hauen sich die eigenen Volksgenossen gegenseitig die Köpfe ein. - In Neumarkt bezichtigt der NSDAP Stadtrat Kirchbauer den BVP Stadtrat und Zeitungsredakteur Bögl ihn in der Berichterstattung zu verunglimpfen, was dieser mit einem Hinweis von Kirchbauers Stammtischtiraden ihm gegenüber energisch zurückweist. - In Neumarkt feiert die katholische BVP nahe Tageszeitung Neumarkter Tagblatt die Sprengung einer Versammlung des sektenartigen Ludendorff Tannenbergbundes im Gasthaus Zum deutschen Kaiser, Ingolstädter Strasse 6, Deutschland in Kriegsgefahr, Bayern als Kriegsschauplatz, wobei alle Teilnehmer, sowohl der katholische Gesellenverein als auch die NSDAP gemeinsam den Saal verlassen. - In Neumarkt findet ein SA Konzert der Kapelle des Sturm 51 im Gasthaus Zum deutschen Kaiser, Ingolstädter Strasse 6 statt. - In Neumarkt fürchtet der Stahlhelm den Verlust der Eigenstaatlichkeit Bayerns im Gasthaus Zum deutschen Kaiser, Ingolstädter Strasse 6 durch den Verlust eines eigenen Heeres. - In Neumarkt werden 6346 Handwerkswanderburschen gezählt. - In Neumarkt passieren 136 Güterschiffe den Kanalhafen am Ludwig Donau Main Kanal. - Die schwangere Geli Raubal (23) begeht nach einem Streit mit ihrem Onkel Alf alias Adolf Hitler (42), bei dem sie seit 2 Jahren streng überwacht im Haushalt wohnt, Suizid. - In Sulzbach spricht in der Turnhalle bei einer Versammlung der nürnberger NSDAP Stadtrat und Buchgroßhändler Großdeutsche Buchhandlung Karl Holz (36) und der sulzbacher NSDAP Bezirksführer Paul Arendt (28) und benutzt dabei auch die Sparkassenaffäre. NSDAP Bezirksführer Paul Arendt (28) hat in den protestantischen Dörfern der organisierten katholischen Bauern mehr Erfolg als im katholischen Mittelpoppenricht, wo kein einziger Zuhörer kommt und Paul Arendt (28) als Wirtshausagitator aus der Gaststätte geworfen wird. Paul Arendt (28) gibt die NS Zeitungen Sulzbacher Beobachter und Maxhüttenkumpel heraus. - In Sulzbach besteht der Betriebsrat der Maxhütte aus 5 KPD lern, 1 SPD ler und 1 NSDAP ler. - In Nürnberg entsteht der Nationalsozialistische Evangelische Pfarrerbund. - In Amberg wird aus der Amberger Gewehrfabrik die Deutschen Präzisionswerkzeuge AG. - In Ansbach verschafft der in Regensburg geborene evangelische Pfarrer Gottfried Fuchs (39) der evangelischen Gemeinde eine NS Führungsrolle in ganz Bayern. - In Amberg predigt Pater Rupert Mayer, dass eine Mitgliedschaft von Katholiken in der NSDAP ausgeschlossen ist. - In Amberg wird unter Josef Filbig (30) ein NSF Frauenbund mit ihrer Führerin Engert gegründet. - In Amberg wird der Zahnarzt Dr Artur Kolb (36) neuer amberger NSDAP Kreisleiter. - In Amberg gibt es 5783 öffentliche Fürsorgeempfänger. - In Schwandorf wird die oberpfälzer NSDAP Gaugeschäftstelle aufgelöst und nach Regensburg in die Bismarckstrasse 5 verlegt. Oberpfälzer NSDAP Gauleiter ist der in Regensburg aufgewachsene Beamtensohn, ehemalige Volksschullehrer und Verleger Franz Maierhofer (34). Er gibt die Parteizeitung Schaffendes Volk heraus. - In Nürnberg fusioniert die Studentenverbindung Franko Alemannia mit der nürnberger Studentenverbindung Markomannia. Sie treffen sich im Gasthaus Löwengrube Blumenstrasse 12. - In Nürnberg erfinden die Juden Stephan Bing, Herrmann Oppenheim und Siegfried Kahn in ihrer Spielwarenfabrik die TRIX Express Bahn auf Bakelitgleisen. - In Schwandorf gibt es Streit um die Einhaltung der Sperrstunde von 01:00 Uhr, die selbst von Bürgermeister Dr Schweigert teilweise bis 05:00 morgens im Kasino überzogen wird. Die Gastwirtschaften Biederer, Groher und Dobmeier werden zum Unwillen von Diplombraumeister Krieger nicht kontrolliert. Ebenso die Bahnhofsgaststätte Eimmayr. - Faber Castell übernimmt die Johann Faber Bleistiftfabrik AG mit einer Beteiligung an der weltgrößten Bleistiftfabrik Lápis Johann Faber in Brasilien. - In Hersbruck gründet der Postangestellte Georg Sperber (34) Buchstrasse 15, eine SS Ortsgruppe und wird deren Führer. - Die israelitische Kultusgemeinde Neumarkt wird aus wirtschaftlichen Gründen aufgelöst und dem Rabbinat Regensburg ansgeschlossen. Rabbiner Dr Magnus Weinberg zieht nach Regensburg. - In Beratzhausen wird die TSV Vereinstheaterbühne an die NSDAP Ortsgruppe Krummennaab verkauft. - Die katholische Kirche will erfolglos das Bilderbuch von Karl Valentin (49) wegen Verletzung des heiligen Sakraments der Firmung verbieten lassen. - Der jüdische nürnberger Modearzt Dr Joseph Fuchs lässt sich einen Bugatti Typ 50 mit 4,9-Liter-Maschine bauen. - In Nürnberg wird der in Bamberg geborene SA Mann und Turnlehrer Georg Schneider (42) Studienrat am Realgymnasium. - Der in Nürnberg geborene Schuhmachersohn, Maurer, SA Mitglied und Schrifsteller Hans Zöberlein (36) veröffentlicht seinen Weltkriegserfolgsroman Der Glaube an Deutschland, der 800.000 Mal verkauft und verfilmt wird. - In Regensburg wird der fürstliche thurn und taxis Fahrbetrieb und der Marstall aufgelöst. - In Erlangen spricht Adolf Hitler (42) bei seinem dritten und vierten Besuch im Saal des Gasthauses Kolosseum Henkestrasse (20 16 Bayerischer Hof) zuerst vor Studenten und danach vor Arbeitslosen. - In Erlangen spricht Joseph Goebbels (34) im Saal des Gasthauses Kolosseum Henkestrasse (20 16 Bayerischer Hof). - In Schwarzenbruck Rummelsberg wird ein riesiger dreistöckiger Komplex als evangelisches Bruderhaus eingweiht. - In Regensburg wird auf dem Fußballplatz des Sportbundes Jahn Regensburg an der Prüfeninger Strasse eine moderne Tribüne aufgestellt. - Prinz Philipp Ernst von Thurn und Taxis (St) (23) kauft Schloss Hohenberg. - In Nürnberg fusioniert die Brauerei JG Reif mit der Nürnberg Aktienbrauerei Brauhaus Nürnberg AG zur Brauhaus Nürnberg JG Reif AG, wobei die Brauhaus Nürnberg AG eine 74 % Mehrheit an der neugegründeten Brauerei JG Reif AG besitzt. - Der gunzenhausener Steuerbeamte und NSDAP Ortsgruppenleiter Johann Appler (39) gründet die gunzenhausener SS Ortsgruppe. - In Nürnberg wohnt der SS Sturmbannführer Martin Weis (31) in der Winzelbürgstrasse 20. - In Weiden findet ein großer Heimattag statt. - Der in Regensburg geborene Jurastudent Hermann Höcherl (20) wird Mitglied der NSDAP (19 53 Bundestagsmitglied). - In Fürth landet das Luftschiff Graf Zeppelin auf einer Wiese bei Atzenhof in der Flugplatzstrasse 75 (20 18 Fraunhofer-Allianz Vision) mit 100.000 Zuschauern. Besitzer ist die Stadt Nürnberg. Der Flughafen hat die Telefonnummer 73185. Die Flugpolizei wickelt die Passkontrolle ab. Das Rollfeld ist eine 650 x 950 Meter große Wiese. Als Landehilfe gibt es einen weissen Kreis mit Rauchofen und einen Windsack. Nachts gibt es ein beleuchtetes Landezeichen, das den Wind anzeigt und Hindernisbeleuchtung. Das Fluplatzrestaurant hat die Telefonnummer 72178. Der Flugplatz hat ein eigenes Post- und Telegraphenamt. - In Nürnberg kauft die NSDAP das Hitler-Haus Marienstrasse 9. - Der in Weihmichl geborene Gstanzlsänger Roider Jackl (25) gewinnt den Stegreif-Gstanzl-Wettbewerb des Bayerischen Rundfunks und wird ein Medienstar. - In Ansbach gründet der ansbacher SA Mitbegründer und ansbacher NSDAP Ortsgruppenleiter Richard Hänel (36) eine ansbacher SS Ortsgruppe. - In Regensburg wird die Tageszeitung Oberpfälzisch-niederbayerischer Beobachter nach 3 Monaten wieder eingestellt. - In Regensburg propagieren der in Bayreuth geborene Lehrer und Verleger NSDAP Reichstagsmitglied Hans Schemm (40) und der in Nürnberg geborene Zahnarzt amberger NSDAP Ortsgruppenleiter Artur Kolb (36) auf zwei Massenversammlungen den Roten Krieg und Deutschland müsse sich nun entscheiden. Bei vier weiteren NSDAP Versammlungen, wo es um den Verrat des Marxismus an Deutschland geht, hetzen der oberpfälzer NSDAP Gauleiter Franz Maierhofer (34), der amberger NSDAP Kreisleiter Artur Kolb (36), der amberger NSDAP Ortsgruppeneiter Josef Filbig (40) und der in Amberg tätige und im Vorjahr ausgeschlossene und wieder in der NSDAP aufgenommene oberpfälzer NSDAP Gaubetriebszellenleiter Paul Arendt (28) mit der Dolchstoßlegende, dem Versailles-Vertrag, dem Dawes.Plan und dem Young-Plan. - In Regensburg terrorisieren NSDAP Mitglieder ungarische Ferienkinder, die sie für verhasste Tschechen halten. - In Nürnberg findet die Großveranstaltung 71. Deutscher Katholikentag statt. - In Parsberg werden wieder Kirchenglocken aufgehängt. - In Velburg wird der Weiher zu einem Schwimmbad ausgebaut. - In Regensburg hat der Flughafen Regensburg im Traberweg 1 ein 500 x 500 Meter großes Rollfeld auf einer Wiese. Es können nur kleine Reparaturen ausgeführt werden. Er hat die Nebenstelle 200 der Stadt Regensburg Telefonnummer 3951 im Sommer und die Nebenstelle 13 der Telefonnummer 3851 im Winter. - In Neumarkt wird das neue Werk der Gebrüder Pfleiderer Stammsitz des Unternehmens. - In Lauterhofen zählt der Konvent Dillinger Franziskanerinnen 50 Schwestern. - In Regensburg hat die Strassenbahn 2.000.000 Fahrgäste. - In Regensburg wird nach zweijähriger erfolgreicher Fahndung mit Bildern und der Auslieferung des Versicherungsbetrügers und Mörders, des leipziger Kaufmanns Kurt Erich Tetzners (28) durch französische Behörden der Mordfall Tetzner in Etterzhausen verhandelt. Er wird zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt und in Regensburg mit der Gouillotine hingerichtet. Seine blonde vollbusige Ehefrau Emma, die auch als Prostituierte für ihn arbeitete, wird wegen Mittäterschaft zu 4 Jahren Zuchthaus verurteilt. Sie gibt sich als eingeschüchtertes Opfer. - In Kelheim gewinnt der Mercedes Werksrennfahrer NSKK Mitglied Rennfahrer Hans Stuck (31), als erfolgreichster europäischer Bergrennenfahrer Bergkönig genannt, das Ratisbona Bergrennen alias Regensburger Bergrennen für Rennwagen und Motorräder auf einem Mercedes SSKL Silberpfeil und unterbietet den drei Jahre alten Streckenrekord von Rudolf Carraciolas (30) um 20 Sekunden. Der DKW Motorrad Rennfahrer Toni Babl (25) gewinnt in der Klasse der schweren Motorräder bis 500 ccm. - Der Mercedes Werksrennfahrer, das von der SA befehligte NSKK Mitglied Hans Stuck (31) und das Brigade Erhardt Korpsmitglied Manfred von Brauchitsch (26) bitten Hitler auf dem Obersalzberg in Berchtesgaden um Unterstützung für den Motorsport. - In Nürnberg wird die Kläranlage Nord (20 18 Klärwerk 2) für den Lorenz- und den Sebald-Sammler eröffnet. - In Nürnberg wechselt der jüdische Fahrradhersteller Carl Marschütz (69) (Express Namensrechteinhaber) in seiner Hercules AG in der Fürther Strasse 191 in den Aufsichtsrat und baut nur noch Sachs-Motoren in seine Motorfahrräder mit 98 ccm und Leichtmotorräder mit 124 ccm ein. - In Seligenporten übernehmen die Zisterzienser-Mönche von Kloster Bronnbach die Jahrzehnte privat genutzten Klosteranlagen und versuchen ein katholisches Klosterleben aufzubauen.. - Das Rasseamt der SS, das für Rassenuntersuchungen und Ehegenehmigungen für Angehörige der SS zuständig ist, wird gegründet. - In Oberferrieden verunglückt der Postbote Leonhard Gehard auf dem Fahrrad in der Dunkelheit, weil er über einen auf der Strasse liegenden Stein stürzt, den ein Kutscher zum Blockieren des Räder bei einer Pause auf der Strasse liegen gelassen hat. - In Sindlbach wird ein katholischer Pfarrcaritasausschuß gegründet. - In Amberg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen das Schülerheim Don Bosco Heim. - In Neumarkt eröffnet der Präses des katholischen Sportvereins DJK Deutsche Jugend Kraft Kaplan Rackl ein eigenes Vereinsheim am Rainbügl, deren Halle zu einer Turnhalle umgebaut wird und das der katholischen Kirche gehört. - In Hersbruck übernimmt die Nürnberger Brauhaus AG die Brauerei Bürgerbräu Hersbruck, die die Eigenproduktion aufgibt. - In Stein übernimmt Faber Castell die Johann-Faber-Bleistiftfabrik. - In Altdorf ist das Gasthaus Zum goldenen Hirsch mit der Telefonnummer 73 eine beliebte Sommerfrische. - In Lauterhofen arbeiten 50 katholische Dillinger Franziskanerschwestern in der staatlichen Heil- und Pflegeanstalt Karlshof. - In Neumarkt wird der evangelische Verein mit dem Namen Verein der Protestanten zur Pflege des Zusammenschlusses und edler Geselligkeit in Evagngelischer Verein Neumarkt und Umgebung umbenannt. - In Nürnberg stirbt der Em-Eukal Erfinder Carl Soldan (60) Hefnersplatz, woraufhin sein Sohn Hermann Soldan (--) eine Süßwarenproduktion beginnt und dabei alle Verpackungen selbst druckt. - In Nürnberg finden im Gasthaus Zum Hopfenstock in der Breite Gasse 43 abends Unterhaltungskonzerte statt. Es gibt gut bürgerliche Küche. - Der in Regensburg aufgewachsene republikfeindlich und monarchistisch gesonnene Freiherrnsohn Adolf von Harnier (28) engagiert sich im Bayerischen Heimat- und Königsbund. - Die Zwillinge Prinzessin Marie Gabriele von Wittelsbach Bayern (St) und Prinzessin Marie Charlotte von Wittelsbach Bayern (St) werden in München als Töchter von Prinz Albrecht von Wittelsbach Bayern (St) (26) und der kroatischen Botschafterenkelin und Grafentochter Maria Franziska Juliana Johanna Draskovic von Trakoscan (27) geboren. Die Familie lebt in Bad Kreuth. - In Neumarkt wird der Leiter der neumarkter Sparkasse Spachtholz, der selbst einen gehörlosen Sohn hat, neuer Vorsitzender des neumarkter Gehörlosenvereins. Behinderte gelten als wertlos. - In Regensburg wird das Historische Museum Regensburg am Dachauplatz in den Gebäuden des ehemaligen katholischen Minoritenklosters St. Salvator gegründet.  - Der berliner Radrennfahrer Max Hahn (32), der mit Express Rädern viele Radrennen gewonnen hat, verkauft in seinem Radfachgeschäft Erstes Berliner Radsporthaus  neben Express Rädern auch Fahrräder von Dürkopp, Brennabor, Diamant, MIFA, Opel, Wittler uva und französische Fahrräder wie  J. B. Louvet oder belgische wie Van Hauwaert. - In Pappenheim hat Graf Ludwig von Pappenheim (St) (--) eine Tochter Ursula von Pappenheim (St) (05). - ln Nürnberg beginnt der heilbronner Motoreningenieur Richard Küchen (42) bei den Triumph Fahrradwerken, wo er aber sofort von Zündapp abgeworben wird. - In Nürnberg beginnt Hans-Peter Müller (--) eine dreijährige Victoria Erfolgskarriere als Motorradrennfahrer mit 350 ccm und 500 ccm Motorrädern. - In Nürnberg beginnen die Zündappwerke mit dem Bau eines 4-sitzigen Porsche Typ 12 mit dem Modellnamen Volkswagen, der aber nach nur drei Automobilen wieder eingestellt wird. -  In Nürnberg wird das Hotel Zum roten Hahn in der Königstrasse Vereinslokal des Motorsport Club Nürnberg. - In Nürnberg beginnt der jüdischen nürnberger Schreibmaschinenhersteller Triumpf mit dem frankfurter Fahrradhersteller, Automobilhersteller und Schreibmaschinenhersteller Adlerwerke seine Schreimaschinen gemeinsam  als Triumph Adler Schreibmaschinen herzustellen. - In Nürnberg beginnt die Motorradfabrik Ardie im Besitz des Motorenherstellers Fichtel und Sachs alias Willy Sachs und seiner Frau Elinor von Opel (23) erfolglos mit dem Bau von Kleinpersonenautomobilen. - In Nürnberg wird mit dem Neubau des Oberpostamtsgebäudes Bahnhofsplatz 1 im von der münchener Postbauschule vorgegebenen aber im Stadtrat umstrittenen Stil der Neuen Sachlichkeit mit einer Stahlbetonkonstruktion mit Flachdach und durchgehender Fensterfront im Erdgeschoß vom nürnberger Oberpostbaurat Johann Kohl (57) begonnen, was wegen des Streits mehrere Jahre dauert.- In Nürnberg wird das 18 61 erbaut histsoristische Oberpostamtsgebäude an der Regensburger Strasse für einen Neubau abgerissen. - In Schwandorf nennt die schwandorfer Tageszeitung Schwandorfer Tagblatt ihre wöchentliche heimatkundliche Unterhaltungsbeilage Für´s traute Heim in Traute Heimat um. - In Schwandorf feiern die Schulmädchen der 7. Klasse den katholischen Marienkult der Marienkinder, wobei sie ganz in weiß gekleidet mit geflochtenen Haaren und weißen Blumenkränzchen im Haar die Statue der Gottesmutter Maria anbeten. - In Regensburg gründen 30 Eisenbahner die Reichsbahn- Spar- und Darlehenskasse Regensburg später Sparda Ostbayern auf Anregung der Eisenbahnvereinen gegründet und nach einigen Wochen im Folgejahr im Reichsbahndirektionsgebäude Bahnhofstrasse 7 betrieben.

1930 Wetter: Milder Jahresanfang. Apfelblüte naßkalt. Juni heiß und trocken. Mäuseplage. Erdbeben in München. - USA planen die britische Kolonie Canada zu besetzen. Das britische Weltreich alias England plant Amerika zu überfallen. -  In Regensburg ändert sich mit dem Besuch von Adolf Hitler (41) vorort die Stimmung zugunsten der NSDAP. - In Neumarkt erreicht die NSDAP 23,2 %. - In Coburg wird der Maschinenschlosser, Offizier und Maschinenmeister der Städtischen Werken Coburg Franz Schwede (42) als erstes NSDAP-Mitglied dritter Bürgermeister und führt einen diktatorischen Führungsstil ein. - In Altdorf wird der in Nürnberg geborene Ordonnanzoffizier von Ernst Röhm (43) Robert Bergmann (44) Ortsgruppenleiter der NSDAP. - In Feucht wird eine Ortsgruppe NSDAP gegründet und erhält mit 440 Stimmen mehr als die SPD. - Die NSDAP Mädchen-Organisation BDM alias Bund Deutscher Mädel wird gegründet. - In Nürnberg wird der ehemalige münchner Polizeipräsidenten- und Gewerkschaftssekretärssohn Richard Staimer (23) als Bauarbeiter Leiter der Zersetzungsarbeit in der Polizei und der Reichswehr im M-Apparat für Nürnberg. - In Nürnberg gibt es 4 öffentliche Zweispänner, 5 öffentliche Einspänner und 172 öffentliche Kraftfahrzeuge alias Automobile. - In Nürnberg leben 25.357 männliche und 490 weibliche Personen in Obdachlosenzufluchtsanstalten. - Der in Amberg geborene Gewehrfabrikeisendreher und SA Mitglied Hans Aumeier (24) wird nach einjähriger NSDAP Mitgliedschaft Mitglied im Stab Reichsführer SS Heinrich Himmler. - Der in Viehhofen geborene Metzgergesellensohn Paul Walter (39) wird KPD Reichstagsmitglied für Berlin. - In Ingolstadt wird der aus Kelheim stammende Jurist Josef Listl (37) rechtskundiger ingolstädter Bürgermeister. - Der in Nürnberg geborene Leo Schieder (21) wird KPD-Mitglied in Andernach. - In Fürth erreicht die Brauerei Grüner einen Rekordabsatz von 140.000 Hektoliter Bier. - Die in Neumarkt geborene Schauspielerin Käthe Dorsch (40) spielt die Hauptrolle im Stummfilm mit Musik Die Lindenwirtin. Die Musik stammt von Michael Krausz. - Der Radiosender Deutsche Stunde in Bayern veranstaltet ein Volksmusikpreissingen für Oberbayern und Tirol und gründet ein Unterhaltungsorchester unter Leitung von Karl List. - Der homosexuelle vierte deutsche Kaisersohn Prinz August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (43) alias Auwi tritt in die NSDAP ein, erhält die niedrige Mitgliedsnummer 24, wird Aushängeschild der NSDAP für Seriosität, Zuschauermagnet und begnadeter Agitator. - Arbeitslosenquote 14 %. - In Bayreuth stirbt der homosexuelle Theaterregisseur Siegfried Wagner (43). - In Ingolstadt kostet der 12. Jahrgang der der SPD nahestehenden Zeitung Ingolstsädter Anzeiger, das Ingolstädter Volksblatt /Freie Presse 2 Reichsmark monatlich und 10 Pfennig die Ausgabe. Schriftleiter ist Ludwig Mayr in Ingolstadt. Gedruckt wird sie in der Buchdruckerei und Verlags GmbH Ingolstadt, Neubaustrasse 4 mit der Telefonnummer 403. Die Tageszeitung Ingolstsädter Anzeiger berichtet vom zweitägigen, von schlechtem Wetter beeinträchtigten Hitlertag, bei dem sich am Samstag 1.000 Mann am Fackelzug und am Sonntag 1.570 Mann beim Propagandamarsch und Vorbeimarsch an Hitler am Gouvernementsplatz alias Rathausplatz beteiligt haben. Die städtischen Gebäude, die Wirte und ein Teil der Geschäftsleute haben Hakenkreuze beflaggt. - Die letzten französischen Besatzungstruppen verlassen Trier. - In Amberg Kümmersbruck ist das Gasthaus Frühlingsgarten mit Biergarten und Schießstand alias Hakenkreuznest beliebtes NS Ausflugslokal, das der Feuerwehrverwalter Rottascher betreibt. - In Amberg verklagen die Juden Kaufmann Bloch und der Lehrer Godlewski den früheren Pfarrer Münchmeyer wegen Beleidigung. - Der in England geborene englische Prinz Herzog Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (46), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (65) wird Vorstand im Bund Stahlhelm. - In Regensburg erweitert Domkapellmeister Theobald Schrems (37) gegen den Willen des Domkapitels das fast ausschließlich liturgische Repertoire der Regensburger Domspatzen um weltliche Stücke, wie das Opernstück Hänsel und Gretel und nimmt populäre, sogar protestantische Weihnachtslieder für den Bayerischen Rundfunk auf. - In Regensburg wird die aus Erlangen stammende erste protestantische regensburger Lehrerin Elly Maldaque (37) kurz vor ihrer Verbeamtung nach monatelangen, vom katholischen BVP Magistrat wegen angeblicher KPD Nähe angeordneten und durch NSDAP Mitglieder durchgeführten Observationen wegen angeblicher KPD Mitgliedschaft und Freidenkertums fristlos entlassen, in die psychiatrische Abteilung des Bezirksklinikums wegen Verfolgungswahns eingewiesen, wo sie unter ungeklärten Umständen verstirbt und zu ihrem Tod mehrere sich widersprechende Gutachten erstellt werden, was zu einem nationalen Skandal führt und mehrere Künstler das Thema verarbeiten. - In Nürnberg veranstaltet die KPD eine Veranstaltung mit 2.000 Teilnehmern, die von der SA gestört wird. Es kommt zu einer Saalschlacht. - In Neumarkt ist Pflichtabend der SA um 20:00 Uhr bei Karl Völkl, Gastwirt. - In Neumarkt herrscht Trostlosigkeit bei den Arbeitsaussichten. Die SPD initiiert, dass die Lustbarkeitssteuer für Veranstaltungen auf 40 % angehoben wird und scheitert mit dem Antrag, dass Stadträte, die in wirtschaftlicher Verbindungen mit dem Magistrat stehen, ausgeschlossen werden, der merkwürdigerweise durch den NSDAP Stadtrat Gruber, der als Metzger an das städtische Krankenhaus liefert, unterstützt wird und dieser wird vom NSDAP Stadtrat Kirchbauer unterstützt. - In Neumarkt tritt der in Unterfranken geborene Geigenvirtuose Jules Siber (59) im Gasthaus Tucher Grünbaumwirtsgasse 13 auf u.a. mit der Sopranistin Maria Böckl. - In Neumarkt streut die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt Gerüchte über die SPD. - In Neumarkt wird der Tuch- und Maßgeschäftsinhaber Hans Heimerl von Prinz Alfons von Wittelsbach Bayern (St) (68) für vaterländische Verdienste Mit dem Prinz Alfons Erinnerungszeichen auf blauem Bande ausgezeichnet. - In Neumarkt läuft im Tucher Lichtspieltheater, Grünbaumwirtsgasse 13 der Fritz Lang Film Frau im Mond, einer der letzten Stummfilme. - In Neumarkt tritt der langjährige SPD Stadtrat Franz Plank wegen massiver Anschuldigungen, Bedrohungen, Flugschriftdenunziationen und angegriffener Gesundheit zurück, entschuldigt sich unterwürfig und wünscht seinen Stadtratskollegen, dass sie von solcher Gemeinheit wie er verschont bleiben. Der katholische BVP Bürgermeister Weidner und BVP Stadtrat Boegl bedauern seinen Rücktritt und werden ihn vermissen. - Erste Autostrasse in Bayern für Automobile. Das Autostrassenprojekt soll nun verwirklicht werden. - Das Wasser im Ludwigskanal alias Ludwig Donau Main Kanal ist bereits abgelassen. Große Mengen von Pflastersteinen haben die Kanalschiffe an den Ufern auf der ganzen Strecke Bamberg~Neumarkt abgelagert. Von Kelheim aus soll die neue Autostrasse für Automobile nach München in eigener Bahn weitergeführt werden. Ein Raupenschlepper trifft am neumarkter Kanalhafen ein, der Schlamm aus dem Flußbett wegbaggert. Die Strasse wird polizeilich abgesperrt. - In Nürnberg wird das Fahrradrundrennen der Concordia Nürnberg Nürnberg~Feucht~Altdorf~Gnadenberg – Neumarkt – Postbauer~Ochenbruck~Nürnberg durchgeführt und der fürther Willy Höfling siegt in einem 35 Teilnehmer umfassenden Feld. - In Neumarkt Blomenhof wird Der arme Junge Johann Thurner aus dem Heim Johannisbrunn aufgegriffen und wieder nach Johannisbrunn zurückgebracht. - In Neumarkt spielt die Theatergemeinde als letztes Stück der Spielperiode Der Patriot des jüdischen Schriftstellers Alfred Neumann (35). - In Neumarkt ist das Vereinslokal des neumarkter Amateurfotographievereins das Gasthaus Glossner, Kastengasse. - In Neumarkt bewirbt Walter Prebel Obere Marktstrasse die Hamburg-Amerika-Linie. - In Neumarkt wird Polizeioberwachtmeister Michael Achatz (38) angezeigt, das eingeleitete Untersuchungsverfahren aber eingestellt. - In Neumarkt wird ein Elektro-Toboggan, eine hohe elektrische Spiralrutschbahn auf dem Tummelplatz aufgestellt. Für die Kleinen gibt es ein Kinder-Auto-Velodrom und eine Motorrad-Rennbahn. - In Neumarkt spricht Oberstleutnant Ahlemann über Faschismus Mussolini und Hitler im Saal des Gasthauses Zum deutschen Kaiser, Ingolstädter Strasse 6. - In Neumarkt kommt die katholische Jugendorganistation Bund Neudeutschland zu Besuch. - In Neumarkt setzt sich NSDAP Stadtrat Gruber bei einem privaten Grundstücksstreit über alle Anweisungen des Magistrats hinweg und befiehlt sogar der Polizei sich herauszuhalten. - In Regensburg findet ein Großflugtag statt. - In Neumarkt brennt der Wald Miß bei der Hasenheide durch Funkenflug der Dampflokomotiven. Miß gleich Moos gleich Sumpf. - In Neumarkt sammeln sich 60 Hopfenpflücker und fahren mit einem Mietauto in die Hallertau. - In Neumarkt wird der neugewählte Oberbürgermeister nicht vereidigt, weil mehr als die Hälfte der 20 Stimmen ungültig sind. Beim zweiten Wahlgang wird aus einer ungültigen Stimme eine für Weidner, wodurch er wiedergewählt wird. - In Neumarkt Woffenbach wird eine 1.470 Gramm schwere Kartoffel geerntet. - In Neumarkt hält der Nürnberger Stahlhelm mit seiner Stahlhelmkapelle im Gasthaus Zum deutschen Kaiser, Ingolstädter Strasse 6 eine gut besuchte Veranstaltung ab. - In Nürnberg lässt sich die Fränkische Tagespost ein Hochhaus hinter dem Bahnhof bauen, in dem gleichzeitig die Parteizentrale der SPD untergebracht ist. - Der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (46), verweigert eine Bitte für eine Spende zur Finanzierung des Braunen Hauses. - In Nürnberg verbürgt sich Adolf Hitler (41) für einen gewaltfreien Parteitag, bittet den Stadtrat um Überlassung sämtlicher Schulräume als Massenquartiere und sieht sich in Begleitung von Rudolf Heß (36) und Generalmajor Otto Wagener (42) die Verdi Oper Die Macht des Schicksals im Stadttheater Marientorgraben an. - In Regensburg tritt der in Stadtamhof geborene Handwerkersohn und regensburger Rechtsanwalt Alfons Goppel (25) in die katholische BVP ein. - Der in Amberg geborene Georg Aumeier (35) wird SS Standartenführer alias zweithöchster Militärrang. - In Wien kommt nach dem Tod des Autors D H Lawrence (45) die deutsche Ausgabe des in vielen Ländern verbotenen Erotikromans Lady Chatterley im Verlag des jüdischen Verlegers Ernst Peter Rosenthal heraus. Um die Risiken einer Beschlagnahmung zu minimieren wird nur auf Vorbestellung produziert. - In Sulzbach wird der aus München stammende Reichsheimatdienstreferent Franz Bauer neuer Bürgermeister. - In Sulzbach kommt es zu Stimmengewinnsprüngen der NSDAP. Die katholische BVP unterscheidet sich auch in der Agitation nicht mehr von der NSDAP. - In Sulzbach wird Paul Arendt (27) für ein Jahr wegen Stänkerei aus der NSDAP ausgeschlossen. - Der in Neumarkt geborene Kunstmaler Albert Reich (49) gründet in München Harlaching eine NSDAP Ortsgruppe. - In Freystadt ist der Gasthof Zur Post im Besitz der Brauerei Betz. - In Regensburg Prüfening wird im Schloss Prüfening Prinz Albrecht Friedrich Maria Lamoral Kilian von Thurn und Taxis (St) der Sohn von Prinz Philipp Ernst von Thurn und Taxis (St) (22) geboren. - Regensburg hat 81.900 Einwohner und Amberg hat 26.330 Einwohner. - In Amberg fordert ein Erwerbslosenausschuß vom Rat der Stadt Weihnachtszuschüsse, eine Wärmestube und eine Volksküche und organisiert eine Großdemonstration vor dem Rathaus, die die Polizei nicht auflösen kann und die sich erst Abends beim Eintreffen der angeforderten Reichswehr auflöst. Die Organisatoren werden vor Gericht zur Verantwortung gezogen. - In Eichstätt wird der Bau der Breitspureisenbahn über Kipfenberg nach Beilngries begonnen. - In Nürnberg wird der jüdisch dominierte Hopfenmarkt geschlossen. - Der in Regensburg aufgewachsene Beamtensohn und Volksschullehrer Franz Maierhofer (33) wird NSDAP Gauleiter Oberpfalz. - Die Comedian Harmonists nehmen Ein Freund, ein guter Freund und Veronika, der Lenz ist da /  auf und geben Konzerte ohne Werbung dafür machen zu müssen. - In Nürnberg wirbt die NSDAP mit Aufklebern Großdeutschland Erwache! - In Regensburg wandert die Studentenverbindung K.D.St.V. Ratisbona wegen Nachwuchsmangels nach München ab. - In Coburg wird die NSDAP Parteizeitung Weckruf zur ersten NSDAP Tageszeitung Coburger National-Zeitung unter Chefredakteur Erich Kühn umfunktioniert. - In Deutschland werden 5 kWh Strom pro Monat und Haushalt verbraucht. - Graf Karl Leon von der Mühle Eckart (30) wird Leiter des SA Nachrichtendienstes. - In Nürnberg gibt es 4.327 Personenkraftwagen und 4.568 Motorräder. Nürnberg hat 416.000 Einwohner. - In Feucht wird eine NSDAP Ortsgruppe gegründet. - In Nürnberg wird der Bademeistersohn, Weltkrieg 1 Feldgeistliche und evangelische nürnberger Religionslehrer Gustav Bub (41) Mitglied im Stahlhelm. - In Nürnberg tritt der Volksschulehrer Fritz Fink (33) der NSDAP bei und wird Gauredner und Gaupresseverwalter. - In Regensburg löst Wilhelm Brodmerkel (35) den Friseur Alois Bayer (43) als NSDAP Kreisleiter ab. Bei einer Messe des regensburger Bischof Michael Buchberger (56) im Regensburger Dom treten über 400 SA auf, die ihre Standarten und Fahnen unter dem Hochaltar aufstellen. - In Regensburg Wörth wird die Tagezeitung Neues Aufhausener Tagblatt gedruckt. - In Nürnberg übernimmt der nürnberger NS Verleger Max Willmy, der auch Herausgeber der Sportzeitschrift Kicker und Verleger des Wochenblatts Der Stürmer ist, die zu 24 % kirchliche Boulevardzeitung 8 Uhr Abendblatt (19 48 Nürnberger Abendzeitung) vom bamberger Bischof Johann Jakob von Hauck (69). - In Erlangen spricht Hitler bei seinem dritten Besuch im Saal des Gasthauses Kolosseum Henkestrasse (20 16 Bayerischer Hof). - In Nürnberg wird die von der Stadt am Dutzendteich errichtete Ehrenhalle für die Weltkrieg 1 Gefallenen vom liberalen Oberbürgermeister Hermann Luppe (56) eingeweiht. - Der ansbacher SA Standartenführer und Domäne Schillingsfürstpächter Wilhelm Stegmann (31) wird SA Gauführer Franken. - In Regensburg stirbt der Besiter des Hotel Karmeliten-Brauerei am Dachauplatz 1 Ludwig Bergmann (59) bei der versuchten Rettung seines Hundes, der unter eine Eisscholle geraten war. - Der regensburger Gymnasiast Jakob Beck (41) wird Mitglied der von Heinrich Himmler neu gegründeten BPP Bayerische Politische Polizei. - In Ansbach feiert der Reit- und Fahrverein unter Fürst Carl Friedrich von Castell Castell (St) (33) sein erfolgreichstes Jahr seit Vereinsgründung. - Der Sportbund Jahn Regensburg besiegt in der Trostrunde um die Deutsche Fußballmeisterschaft den 1.FCN alias Club mit 3:0. Der in Regensburg aufgewachsene in München geborene regensburger Torwart Hans Jakob (22) wird dabei für die Nationalmannschaft entdeckt. - Das aus dem Zitherklub Regensburg hervorgegangene Quartett Kreuzer/Schilling/ Brand/Huber wird in München im Radio gesendet. - In Regensburg wird ein Landesturnfest abgehalten. - In Regensburg bietet die Gastätte Bischofshof eigene Autoboxen. - In Nürnberg gibt es 5 große jüdische Kaufhäuser: Gerson Ludwigstrasse 70, Tietz Ludwigstrasse 24, Zum Strauß Karolinenstrasse 43, Schmuckler Fürther Strasse 12 und Schocken Aufseßplatz 18. - In Nürnberg gibt es ein jüdisches Kaffeehaus Habsburg in der Königstrasse 72 (20 17 Burger King). - In Nürnberg wird der erlanger NSDAP Stadtrat Theo Benesch (24) Chefredakteur der Hetzschrift Der Stürmer. - In Nürnberg wird ein zweisitziges Cabriolet Automobil Dixi 3/15 DA zugelassen, das das Kennzeichen II N 2197 bekommt. - In Regensburg tritt der in Neumarkt geborene Friseur, regensburger NSDAP Ortsgruppenleiter Alois Bayer (43) wegen der Nichterfülung der sozialistischen Ideen wie Otto Strasser (33) aus der NSDAP aus und nach einigen Monaten in dessen neu gegründete Kampforganisation Schwarze Front ein. - In Regensburg feiern die Boxer Bill Albert und Johann Berr des Sportvereins Post SV ihre zweite bayerische Boxmeisterschaft in Leicht- und Weltergewicht. - In Regensburg wird die NS Zeitung Fanfare herausgegeben. Bereits nach 4 Wochen wird sie wieder eingestellt. - In Regensburg werden bei kommunistischen und nationalsozialistischen öffentlichen Versammlungen Aschenbecher und andere Tischgeräte verboten. - Im Wahlkreis Niederbayern stehen bei der Katastrophenwahl zum Reichstag für die NSDAP zur Wahl: der in Geisenfeld geborene Apotheker NSDAP Reichstagsabgeordnete Gregor Strasser (38), der in Lothringen geborene ehemalige oberpfälzer Bergwerksdirektor und oberpfälzer NSDAP Gauleiter Adolf Wagner (40), der in München geborene Berufsoffizierssohn, Soldat, SA Gruppenführer, straubinger NSDAP Stadtrat Hans Oberlindober (35), der in Rosenheim geborene oberpfalzgau NSDAP Gauleiter Franz Maierhofer (33), der rottenburger Lehrer Hermann Graßl (34), der in München unehelich geborene - eigentlich adelige - Dienstmagdssohn, schwandorfer Offizier aD Edmund Heines (33), der passauer Bäckermeister Max Moosbauer (38), der fürstenzeller Bergwerkssohn und Kaufmann Otto Erbersdobler (35), der alburger Landwirt Karl Bottler (--), der regensburg-steinweg Schlosser Fritz Hamm (38), der hasenöder Arbeiter Alois Fischhuber (38) und der schwandorfer Dentist Karl Schaeffer (38). In Regensburg herrscht eine dramatisch schlechte Wirtschaftslage, wodurch die NSDAP mit 6.659 über 5.000 Stimmen hinzugewinnt. Die KPD kann ihre Stimmen verdoppeln, aber auch BVP und SPD können sich verbessern, da die DNVP, die DVP und der Bayerische Bauernbund dramatisch verlieren. - In Regensburg wird die NS Zeitung Regensburger Tagblatt mit Chefredakteur Max Stubenrauch gegründet. Schon nach 2 Monaten kommt es zu gegenseitigen Diebstahlsbezichtigungen. Gleichzeitig gibt ihr Herausgeber Otto Kurz auch den Oberpfälzisch-Niederbayerischen Beobachter heraus, der nur für 2 Wochen eine NS Zeitung ist, da Otto Kurz aus der NSDAP austritt. - Bei Forchheim wird das Walberla auf einer unbewaldeten Anhöhe veranstaltet. Auf der Kirchweih mit wild angeordneten Buden um eine kleine Kirche treffen sich tausende Besucher. Es wird afri cola verkauft und es gibt eine Schiffschaukel. - In Regensburg finden die Regensburger Großflugtage statt. Der Flugplatz Regensburg ist über den münchener Flugplatz an das internationale Flugstreckennetz angeschlossen. In Deutschland gibt es nur drei zugelassene Fluggesellschaften, die größte, die Luft Hansa AG in Berlin, die Deutsch-Russische Luftverkehrs AG in Berlin und die Nordbayerische Verkehrsflug Gesellschaft Fürth Nürnberg. - In Nürnberg werden fast alle Omnibuslinien stillgelegt, was 6 Jahre dauern wird. - In Nürnberg bekommt das Städtische Krankenhaus in der Flurstrasse nach einer eigenen gynäkologischen Abteilung im Vorjahr eine eigene Frauenklinik. - In Parsberg wird mit Historischer Verein Vorstand Oberlehrer Andreas Singer das Heimatmuseum eröffnet. - In Kelheim gibt es ein Regensburger Automobil Rennwagen Bergrennen alias Ratisbona Bergrennen. - In Regensburg gibt es das Cafe Gaststätte Paradiesgarten. - In Regensburg steigert die Zuckerfabrik in der Aufeldstrasse als Süddeutsche Zucker AG ihre Produktion in 4 Jahren um 600 % auf 300.000 Tonnen Zucker und wird die größte Zuckerfabrik Deutschlands. - In Nürnberg beginnen die Brüder Wilhelm und Josef Eichelsdörfer in der Bogenstrasse 12 Motorräder mit  200 und 300 ccm  mit seitengesteuerten JAP Motoren herzustellen. - In Amberg erreicht die 1. Radfahrervereinigung Schweinfurt 18 92 den 1. Platz der Bayerischen Meisterschaft im 100 km Mannschaftsfahren. - In Neumarkt passiert die 4. Deutschlandrundfahrt der Radrennfahrer alias Deutschlandtour die Stadt während der 5. Etappe von Schweinfurt über Nürnberg und Ingolstadt nach München mit den Rennteams Mifa, Brennabor, Opel, Dürkopp und Diamant. Von 64 kommen 51 an. Ballonreifen bzw Niederdruckreifen (Brennabor und Dürkopp) haben Vorteile bei schlechtem Wetter und Strassenverhältnissen gegen die Hochdruckreifen der anderen Teams, was sich im Endeffekt ausgleicht. - In Neumarkt sind etwa 40 % der Grundstücke an der Bahnhofstrasse in jüdischem Besitz. - In Regensburg wird der Zum grünen Kranz Obermünsterstrasse 9 Hotelbesitzersohn Joachim Holfelder geboren. - In Oberferrieden verunglückt der nürnberger Radrennfahrer Paul Bauerfeind am steilen Kellerberg wegen eines aus Unachtsamkeit zurückgelassenen Blockierstein für Kutschen. - In Nürnberg schließt die evangelische Innere Mission den Mädchenhort im Marthahaus und den Lydiaverein. Der Jungfrauenverein Martha Hanna Verein, der noch Stellenvermittlung mit geistlicher Erziehung bietet, bleibt bestehen. - In Regensburg beschließt die regensburger Sektion des Deutschen Alpenvereins in den Dolomiten wieder eine Alpenvereinshütte, die Neue Regensburgerhütte zu bauen, die im Folgejahr eröffnet wird. - In Neuendettelsau umfasst die evangelische Neuendettelsauer Diakonissenanstalt ein Mutterhaus für die Diakonissen mit Diakonissenschule, Industrieschule mit Pensionat für konfirmierte Mädchen, die in Haus- und Handarbeiten unterwiesen werden, Höhere Töchterschule, Lehrerinnenseminar, Kindergärtnerinnenseminar, Feierabendhaus für dienstunfähige Schwestern, Blödenanstalt, psychopathisches Asyl für schwer erziehbare Kinder, Rettungshaus für verwahrloste Mädchen Magdalenium mit Staatserziehungsanstalt, Missionsanstalt und ein Brüderhaus. Der Missionsanstaltsleiter Friedrich Eppelein (--) und der neuendettelsauer Pfarrer Helmut Kern (--) führen Volksmissionsveranstaltungen durch, wobei für die NSDAP geworben und gesammelt wird. - In Amberg wird aus dem Lehrerseminar die Deutsche Aufbauschule (20 19 Max Reger Gymnasium) mit 7 jähriger Ausbildung zum Abitur eröffnet. - In Amberg weigert sich das Emailierwerk Baumann die augsburger Diakonissen in der Diakonissenstation Baumann weiter zu bezahlen, woraufhin der Evangelische Verein für Kranken-, Armen- und Jugendpflege Amberg die Kosten übernimmt. - In Neumarkt wird eine Bezirkscaritasstelle gegründet. - In Regensburg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen das Pensionat Josefsheim des Domkapitels. - In Kallmünz werden im Kinderheim alias Rettungshaus Wasserspülklosetts eingebaut und das unschön an das Gebäude angebaute Plumpsklo abgebaut. - In Laaber wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Neumarkt verlegt der katholische Sportverein DJK sein Vereinslokal von der Gaststätte Klosterbräu an der Südseite Kapuzinerstrasse 5 in das Lokal Schnapsmeier Grünbaumwirtsgasse 22 (20 19 Bürgerhaus). - In Nürnberg produziert die Nürnberger Brauhaus AG in der Schillerstrasse 350.000 hl Bier und ist die größte Brauerei Nordbayerns. 100 % ige Tochterunternehmen sind das erlanger Brauhaus Evora mit 120.000 hl Bier und die nürnberger Brauerei JG Reif AG. - In Dürrenhembach wird die Grafentochter Erika-Elisabeth Wilhelmine Margarete von Faber Castell als Tochter vom in Schwarzenbruck geborenen Grafensohn Roland von Faber Castell (25) und der in München geborenen Alix-May von Frankenberg und Ludwigsdorf (23) geboren. - In Neumarkt schließt sich der Mädchenverein dem eigentlich evangelischen Verein namens Verein der Protestanten zur Pflege des Zusammenschlusses und edler Geselligkeit an. - In Regensburg wird das katholische Krankenhaus der Barmherzigen Brüder mit einem Männerbau St Pius und einem Frauenbau St Vinzenz in der Prüfeninger Strasse 86 erbaut und im Folgejahr eröffnet. - In Fürth eröffnet Max Grundig (22) einen Handel für Radiogeräte in der Sternstrasse 2 alias Ludwig Erhard Strasse. Weil in Fürth das Stromnetz mit Gleichstrom und in Nürnberg mit Wechselstrom betrieben wird und dadurch große Probleme mit durchgebrannten Transformatoren aufkommen, wickelt er die dafür benötigten Spulen einfach selbst und beginnt damit eine eigene Produktion. - In Nürnberg wird der Elektrobetrieb Baumüller gegründet, der Elektromotoren repariert. - In Nürnberg stellen die jüdischen nürnberger Firmen Nürnberger Schraubenfabrik und Fassondreherein Saemann Paumgartnerstrasse 6 und Leo Reichsthaler Theresienstrasse 1 Rundfunkapparte alias Radios her, und ua die jüdische Firma Rosenthal an der Frauentormauer 74 die dafür nötigen Röhren. - Der in München geborene Prinz Albrecht von Wittelsbach Bayern (St) (25) heiratet in Berchtesgaden als Sohn des in München geborenen bayerischen Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (61) und der in Tegernsee geborenen Prinzessin Marie Gabriele von Wittelsbach Bayern (St) (26) aus einer Wittelsbacher Seitenlinie eine kroatische Botschafterenkelin und Grafentochter Maria Franziska Juliana Johanna Draskovic von Trakoscan (26) und zieht mit ihr nach Bad Kreuth. - In Nürnberg wird das SPD Verlagshaus das Haus der Arbeit alias Bröger Haus, als sechsstöckiges und mit 26 Metern höchstes und modernstes Hochhaus Nürnbergs in der Bröger Strasse an der Südseite des Hauptbahnhofs nach dem in Nürnberg geborenen Arbeiterdichter Karl Bröger (44) benannt, als Verlagsgebäude der nürnberger SPD Regionalzeitung Fränkische Tagespost eröffnet. Dort sind die Büros des sozialdemokratischen Jugendbundes Die Falken, des Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland, der Arbeiterwohlfahrt, der Arbeitersportbewegung sowie verschiedener Gesangs- und Theatergruppen. - In Nürnberg Stein wird das Postamt Stein in eine Zweigstelle des Postamtes Nürnberg 2 umgewandelt. - In Neuburg an der Donau zieht sich nach 30 Jahren Hochschuldienst der münchener Geschichtsprofessor Graf Richard du Moulin Eckart (66) auf Schloss Bertoldsheim zurück. - In Neumarkt bauen die Expresswerke 3 Jahre lang die Motorfahrradmodelle S, ST und das Damenmodell SD mit einem 1,25 PS 74 ccm Fichtel & Sachs Motor. - In Nürnberg eröffnet die Vereinigung Nürnberg Fürther Motorradfahrer deren Clublokal das Gasthaus Tucherbräustübl am Marientor ist, das rustikale Clubheim Motorburg für 100 Mitglieder im Wehrgang im Waffenhof am Königstorturm, wo man auch Gesellschaftsabende veranstaltet. - In Nürnberg Schweinau baut die Motorradfabrik Zündapp Gesellschaft von Fritz Neumeyer (55) in der Lobsingerstrasse 8 das Einzylinderviertaktmotor Zündapp-Modell S 500, das mit einem englischen 499 ccm Python Motor von Rudge und 125 km/h 35 km/h schneller ist als das bisher schnellste Zündapp Motorradmodell EM 300 mit Einzylindermotor. Dazu kommt das Zweizylindermodell SS 600 heraus, das mit 600 ccm ebenfalls einen englischen  Python Motor hat. - In Nürnberg ist das Hotel Kaiserhof in der Königstrasse 39 das Vereinslokal des Motorsport Club Nürnberg. - In Nürnberg ist von dem vom wohlhabenden nürnberger Unternehmer Georg Vargeth (--) 16 69 auf dem Gelände der ehemaligen Seuchenquarantänestation Kontumazinstitut vor dem Westtor erbaute Vargethschloss mit Barockgarten und Weiher nichts mehr erhalten. - In Ansbach kommt die letzte Postkutsche alias Fahrpost aus Windsheim an. - In Deutschland wird das Posthorn als Symbol der Post abgeschafft und durch den Reichsadler ersetzt. - In Eichstätt bietet der Posthaltereibesitzer und Transportunternehmer Karl Jägle (--) Ausflugsfahren mit seinem Omnibus an die Loreley im Mittelrheintal an. - In Seligenporten tritt der in Neumarkt geborene ehemalige und verwundete Kriegsfreiwillige und Landwirt Gerhard Scherer (38) in das katholische Kloster ein, wo er nach vier Jahren zum Priester geweiht wird. - In Kastl wird ein Jahr nach der Verwaltungsreform das Amtsgericht im Schloß aufgelöst. Das war ein schier nicht zu verkraftender Aderlaß. Öd und verlassen stand nun unsere imposante Klosterburg auf der Jurahöhe auf neue Aufgabe wartend. Man bemühte sich wieder eine Ordensgemeinschaft zur Ansiedlung zu gewinnen. Auch das gelang nicht. So errichtete die Stadt Regensburg ein Schullandheim für ihre Schuljugend. - In Ingolstadt ist der in Würzburg geborene NSDAP Wirtschaftstheoretiker Gottfried Feder (48) und seit drei Jahren Chefredakteur von vier süddeutschen NS-Gauzeitungen ua der ingolstädter Zeitung und NS Kampfblatt Der Donaubote pleite. - In Regensburg veranstaltet das Kolpinghaus um 20:00 Uhr im Gasthaus Häringkeller das französische Revoltuionstheaterstück Unter der Jakobinermütze, eingeleitet vo vierstimmigen Kolping-Männerchor, mit Preisen von 70 Pfennig bis 50 Pfennig. Die Kindervorstellung um 15:00 Uhr kostet 20 Pfennig.

1929 Wetter: Strengkalter Jahresanfang mit Dauerfrost bis März. Eisstoß auf der Donau, nachdem die zugefrorene Donau wieder auftaut. Kühl bis Juni. Heißer und trockener Sommer. Orkan in Deining mit Hagelschäden. Kartoffeln verfaulen. Schlechte Obsternte. Gute Getreideernte. Kalter Dezember. Massive Hagelschäden in Sulzbach. Jahresanfang in Neuburg an der Donau bis minus 40 Grad. Donau zugefroren. - Weltwirtschaftkrise durch Börsenkrach in New York. - In Frankreich wird mit dem Bau der Maginot-Linie begonnen. - In Neumarkt setzen SPD und Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold dem verstorbenen Reichpräsidenten und SPD Mitglied Friedrich Ebert (+19 25) ein Denkmal auf Privatgrund in der Badstrasse, da der Stadtrat seine Zustimmung für einen öffentlichen Standort verweigert. - In Neumarkt erreicht die NSDAP 11,2 %, wodurch der Konditor Eduard Kirchbauer und der Metzgermeister Franz Gruber neumarkter Stadträte werden. - In Nürnberg wird der vierte Reichsparteitag der NSDAP, während dem es gewaltigtätige Auseinandersetzungen mit Kommunisten gibt, abgehalten, auf dem der Nationalsozialistische Deutsche Ärztebund unter dem in Ingolstadt geborenen Sanitätsrat Ludwig Liebl (54) aus Ingolstadt ins Leben gerufen. Er wird ein Propagandaspektakel. Beim Fackelzug marschieren 16.000 SA 550 SS und 1100 HJ. - In Coburg beginnt das NSDAP-Mitglied, Maschinenschlosser, Offizier und Maschinenmeister der Städtischen Werken Coburg Franz Schwede (41) eine Hetzkampagne gegen den Generaldirektor des Coburger Fleischwarenunternehmens Großmann AG, den Juden Abraham Friedmann, in der coburger NSDAP Parteizeitung Der Weckruf. Friedmann wehrt sich und droht Strom- und Kohlenlieferungen abzustellen, woraufhin der Stadtrat Franz Schwede (41) entlässt. Da der Stadtrat auf Proteste der NSDAP nicht eingeht, fordert diese erfolgreich in einem Volksbegehren die Auflösung des Stadtrats. Mit Adolf Hitler (40) als Redner wird die anschließende Stadtratswahl, als erstse in Deutschland, mit absoluter Mehrheit gewonnen, woraufhin der NSDAP Stadtrat eine Sondersteuer für jüdische Warenhäuser und Filialen einführt. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Altreichsflaggegründer und NSDAP Mitglied Willy Liebel (32) Stadtratsmitglied. - Der in Regensburg geborene Arzt Otto Schottenheim (39) wird Mitglied der NSDAP mit der Mitgliedsnummer 122988. - Der in Fürth geborene NSDAP Pressefotograph Heinrich Hoffmann (44) stellt in München Eva Braun (17) als Fotolaborantin ein, wo sie Adolf Hitler (40) kennenlernt. - In Neumarkt kauft der Brauer Franz Xaver Gloßner das Gasthaus Zum roten Rössl in der Kastengasse 14 zurück. - In Nürnberg sorgt der bamberger Rechtsanwaltssohn und NSDAP Agitator Ludwig Franz Gengler (27) mit 162 Versammlungsreden dafür, dass die NSDAP zweitstärkste Fraktion im nürnberger Magistrat wird. - In Nürnberg gibt es 3 öffentliche Zweispänner, 5 öffentliche Einspänner und 175 öffentliche Kraftfahrzeuge alias Automobile. - In Nürnberg leben 17.812 männliche und 461 weibliche Personen in Obdachlosenzufluchtsanstalten. - Die in Beilngries geborene KPD-Anhängerin des rechten Parteiflügels und  Ernst Thälmann-Kritikerin Rosa Aschenbrenner (44) wird gezwungen eine von ihr als Katastrophenpolitik empfundene Parteipolitik zu vertreten und tritt zur SPD über. - In Nürnberg wendet sich die aus einem sozialdemokratischen Umfeld stammende in Nürnberg geborene Kunigunde Schwab (19) im Streit um den Panzerkreuzer A von der SPD ab und wird Mitglied der kommunistischen KJVD. - Der Radiosender Deutsche Stunde in Bayern sendet eine Kinderstunde und eine Jugendstunde. - Arbeitslosenquote 8,5 %. - Der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (45), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (64) wird Präsident des Nationalen Deutschen Automobil Clubs, der von der Reichskraftfahrstaffel Bund Stahlhelm gegründet wurde. - Der nürnberger NSDAP Ortsgruppengründer Julius Streicher (44) erklärt Wenn der Gott zu dem die Juden beten der gleiche Gott ist, zu dem wir Christen beten, dann erkläre ich von heute an an keinen Gott mehr zu glauben. - In Nürnberg führt das Opernhaus am Frauentorgraben 25 Opern weniger auf. - In Regensburg lässt der katholische BVP dominierte Magistrat die kommunistisch gesinnte erste protestantische regensburger Lehrerin Elly Maldaque (36) von nationalsozialistischen Polizeispitzeln aus dem Nachbarhaus überwachen. - In Regensburg wird das Variete Velodrom am Arnulfsplatz, in dem bisher Varietekünstler, Akrobaten, Boxkämpfe und Konzerte stattfanden, vom jüdischen Besitzer Simon Oberdorfer (57) (Express) zum Kino Capitol umgebaut. - In Nürnberg verklagt die nürnberger Ortsgruppe des Centralverein Deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens mit ihrem Vorsitzenden Wehrmachtsoffizier a. D. Dr Walter Berling erfolgreich den Herausgeber des wöchentlichen Hetzblattes Der Stürmer Julius Streicher (44) wegen Verleumdung. Der ehemalige Volksschullehrer Julius Streicher (44) sitzt eine 2 monatige Gefängnisstrafe ab. - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft eine Karnevalsveranstaltung im Hercules Velodrom. - The Film mit Tonspur Broadway Melody kommt heraus. - In Regensburg erscheint das Regensburger Echo von Josef Kollmeier (60). - In Neumarkt berichtet die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt an Neujahr neutral von Unruhen, verschweigt dabei, dass es sich um Gewalttaten gegen Juden handelt, bei der der Handelsmann Siegfried Landecker in der Hindenburgstrasse von einem 4 Kilogramm schwerer Stein auf das Bett und der Handelsmann Ludwig Landecker bei einem Wurf in eine Scheibe glücklicherweise nicht verletzt wurden, und dass dieselben Rohlinge bei Herrn Johann Yberle wahrscheinlich die Schweine aus den Ställen gelassen und bei Zahntechniker Beißer das Firmenschild heruntergerissen haben. Die Wochenzeitschrift Regensburger Echo wird da wesentlich konkreter und verhöhnt die neumarkter NSDAP Mitglieder als unsere Schnackenkreuzler, die sich mit den Kommunisten eine gefährliche Keilerei lieferten und die beiden deutschen Suff Politiker Parteichen als die Verantwortlichen, wo die Lausbuben, die johlend und gröhlend nachts durch die Strassen ziehen, zu finden sind und beschuldigt sogar die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt auf dringenden Rat der Söhne des Herrn Baumeister Egner, des Herrn Buchhändler Bögl, des Herrn Malermeister Weber, des Herrn Schreinermeister Metz wegen Vetternwirtschaft zu schweigen, weshalb die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt vor Gericht zieht und eine Richtigstellung, eine Entschuldigung für Theodor Egner und Max Bögl, die Redakteure Hubert Bögl und Anton Reiter und die Übernahme der Kosten erzwingt. - In Neumarkt passieren 300 Güterschiffe den Kanalhafen am Ludwig Donau Main Kanal. - In Nürnberg wird im Intim Theater in der Johannesgasse 4 Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht (31) aufgeführt. - In Nürnberg lädt Adolf Hitler (40) seine gesamte Familie zum Parteitag ein. Seine Nichte Geli Raubal (21) lädt seine Schwester Paula Hitler (33), seine Halbschwester und Haushälterin in München Angela (46) mit Kindern Leo und Elfriede und seinen Halbbruder Alois Hitler jun (47) mit Ehefrau Hedwig und ihren in Liverpool geborenen Sohn William Patrick Hitler (17) samt Tanten aus dem Waldviertel ein. Er verbietet ihnen der NSDAP beitzutreten. Ehrengast ist der homosexuelle nationalsozialistische vierte deutsche Kaisersohn August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (42) alias Auwi. In Nürnberg eröffnet der in Ingolstadt Geisenfeld geborene Gregor Strasser (37) im Kulturverein Frauentorgraben 49 einen Kongress der 1.500 NSDAP Deligierten. 60.000 NSDAP Mitglieder, davon 28.000 SA und SS versammeln sich im Ludwigshain. Es kommt zu Toten und Verletzten bei diversen Schlägereien. - In Nürnberg ist die nürnberger Tageszeitung Fränkischer Kurier das Sprachrohr der Schwerindustrie und wird mit einem vergrößerten Wirtschaftsteil überregional. - In Nürnberg Heroldsberg wird das Papiertaschentuch Tempo von den jüdischen Vereinigten Papierwerken mit ihrem jüdischen Erfinder Oskar Rosenfelder produziert. - In Nürnberg lobt der jüdische Rabbiner Dr Max Freudenthal die Tageszeitung Nürnberger Zeitung für Judenhass nicht empfänglich zu sein. - In Nürnberg findet das Deutsche Arbeiter- und Turnfest statt. - In Erlangen haben die NSDAP Studentenräte die absolute Mehrheit im Studentenrat der Friedrich Alexander Universität. - In Beratzhausen wird eine Ortsgruppe NSDAP u.a. mit Josef Albrecht gegründet. - In Sulzbach wird der rechtskundige sulzbacher Bürgermeister Theodor Rauber in der Sparkassenaffäre verurteilt, bleibt aber im Amt, weil er in Berufung geht, was zu Missstimmung unter der Bevölkerung führt. Diese Situation bleibt bis 19 30 bestehen, in der er 20.000 Mark zurückzahlt. Die sulzbacher Tageszeitung Sulzbacher Zeitung verschweigt die Machenschaften ihrer korrupten Honoritäten. - Der in Neumarkt geborene jüdische Kunstmaler, Innenarchitekt und Filmarchitekt August Rinaldi alias August Goldschmidt (46) ist an dem von der Deutschen Liga für Menschenrechte geförderten Film Giftgas beteiligt. - In Regensburg scheitert eine Heirat zwischen dem in Regensburg geborenen Raphael Rainer von Thurn und Taxis (St) (20) und seiner tschechischen Verlobten Eulalia von Thurn und Taxis (St) (21) vor allen Ehrengästen, inclusive des regensburger Bischof Michael Buchberger (55), weil sie seinen jüngeren Bruder Prinz Philipp Ernst von Thurn und Taxis (St) (20) liebt, den sie kurz danach heiratet. - In Amberg überfallen der nationalsozialistische Agitator Münchmeyer und die amberger NSDAP Mitglieder Emil Alafberg (28) und Josef Hörmann jüdische amberger Mitbürger, die in der Ortsgruppe des Zentralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens organisiert sind. Sie werden unter enormem Medieninteresse zu geringen Geldstrafen verurteilt. - In Amberg werden 2 NSDAP Mitglieder in den Stadtrat gewählt. Ein SPD Stadtrats Mitglied bezichtigt das Gremium der Korruption und Vetternwirtschaft. - In Nürnberg zieht der jüdische Hopfengroßhändler Paul Strauss (50), der mit dem Aufkauf von deutschem Hopfen und Verkauf hauptsächlich nach Belgien und Holland reich geworden ist, mit seinem Vater in die neue Villa, Hertastrasse 8 und bleibt als Devisenbeschaffer bis 19 38 unbehelligt. - Der in Parsberg geborene Rechtsanwaltsohn und Weltkrieg 1 Generalstabsoffizier Konstantin Hierl (54) wird von seinem in Ingolstadt Geisenfeld geborenen Freund Gregor Strasser (37) gedrängt Adolf Hitler (40) zu treffen. - Der katholische regensburger BVP Bürgermeister Dr Otto Hipp (44) und sein zweiter rechtskundiger Bürgermeister Hans Herrmann (44) umgehen eine nach 10 Jahren vorgeschriebene Neuwahl, indem sie sich gegen die Stimmen von SPD und KPD vom Stadtrat eine Unwiderruflichkeit zusprechen lassen, die ihnen faktisch ihre Ämter auf Lebenszeit zugesteht. - In Nürnberg liefert Zündapp von Fritz Neumeyer (58) in der modernsten Motorradfabrik der Welt in der Dieselstrasse das 75.000 ste Motorrad aus, wobei mehr als 50.000 in diesem Jahr hergestellt werden. - In Nürnberg erhält die städtische Strassenbahn drei 100 PS FAUN Omnibusse mit Maybach Benzin Motoren für 50 Personen mit Aufbauten von Trutz Coburg. - In Amberg wird Emil Brennecke Kapellmeister der Knappschaftskapelle der Luitpoldhütte. - In Nürnberg ist die SA Standarte 1 Franken beheimatet. - In Nürnberg gibt es 4.211 Personenkraftwagen und 3.928 Motorräder. Nürnberg hat 411.800 Einwohner. - In Abensberg kauft das in Nürnberg geborene NSDAP und SA Mitglied und in Nürnberg geborene Landwirt Georg Luber (36) das Gut Stocka. - In Nürnberg baut die Siemens Schuckert Werke Aktiengesellschaft einen 108 Meter hohen Schornstein südlich der Pfälzerstrasse. - In Ansbach wird der Domäne Schillingsfürstpächter Wilhelm Stegmann (30) SA Standartenführer. - In Nürnberg beginnt der zugezogene jüdische Textilhändlersohn Karl Amson Joel (40) unglaublich erfolgreich mit der Fabrikation und dem Versand aktueller Mode. - In Ansbach träniert man in der Reit- und Fahrschule unter dem ehemaligen bayerischen Reiterregiment 17 Reitlehrer Simon Treu aus Sugenheim neben Pferde-Dressur, Jagdspringen und Fahren mit den Pferden auch Hochsprung und 100 Meter Lauf der Reiter im Reitanzug. Fürst Carl Friedrich von Castell Castell (St) (32) und sein Verband der ländlichen Reit- und Fahrvereine des Gestütsbezirkes Ansbach nimmt mit 6 Mannschaften an einer ersten Landesstandarte in München teil. - In Nürnberg marschiert der evangelische bielefelder Pastorensohn, Jurist und berliner NSDAP Mitglied Horst Wessel (22) an der Spitze seines besonders brutalen SA Sturms 5. - In Regensburg zieht der in Bamberg geborene nürnberger NSDAP Redner Ludwig Franz Gengler (27) über die BVP als Totengräber des bayerischen Volkes her. - In Regensburg kommt es zu gewalttätigen Zusammenstößen zwischen KPD und NSDAP. - In Regensburg feiern die Boxer Bill Albert und Johann Berr des Sportvereins Post SV ihre bayerischen Boxmeisterschaften in Leicht- und Weltergewicht. - In Regensburg verbietet das Amtsgericht die öffentliche Aufforderung Geht nicht zu jüdischen Ärzten und Rechtsanwälten und Wer beim Juden kauft ist ein Volksverräter. - Die NSDAP Gaue Nürnberg-Fürth und Mittelfranken-West mit Sitz Ansbach werden zum NSDAP Gau Mittelfranken vereint, dessen Gauleiter Julius Streicher (44) wird. Seinen unbedeutenden Posten als NSDAP Ortsgruppenleiter gibt er nicht ab. - In Nürnberg gibt es 60 städtische Omnibusse mit 25 Anhängern. - In Nürnberg ist zum 2. Deutschen Arbeiter-Turn- und Sportfest auf der Zeppelinwiese eine riesige Naturtribüne aus Erdwällen fertiggestellt. - In Nürnberg wird das jüdische Kaufhaus Wronker verkauft. - In Parsberg werden Kraftpostfahrten Parsberg~Breitenbrunn~Dietfurt, sowie Parsberg~Hörmannsdorf~Hohenfels mit Automobilen eingerichtet. - In Parsberg brennen sieben Stadel ab. - In Erlangen gibt es das Restaurant Oppelei von Carl Schönfelder Halbmondstrasse 4. - In Regensburg ist Feinkost Stachl Ludwigstrasse 6 mit der Telefonnummer 2429 der größte Feinkosthändler am Platz. Die Sternbräu stellt helle und dunkle Qualitäts-Lagerbiere und ihre Spezialität Märzen her und hat die Telefonnummer 4089. - In Regensburg wird auf der Landstrasse nach Etterzhausen eine Leiche im ausgebrannten Auto, ein zweisitziger grüner Opel P4 Laubfrosch, mit dem Kennzeichen III 15033 des leipziger Kaufmanns und Bordellbesitzers Kurt Erich Tetzner (26) aufgefunden. Obwohl seine Frau Emma, die für ihn als Animierdame gearbeitet hat, ihren Mann erkannt haben will, vermutet die Polizei einen Mord und Versicherungsbetrug, da er auf sich Lebensversicherungen im Wert von 143.500 Reichsmark abgeschlossen hatte. Sein erstes Opfer, der hofer Anhalter und Wandergeselle Alois Ornter, den er in Nürnberg in das Lokal Zum tiefen Tal einlädt, neu einkleidet und noch zum Rasieren schickt, kann kurz vor Ingolstadt einen Angriff abwehren, fliehen und zur Polizei gehen, die ihm allerdings nicht glaubt. Sein zweites Opfer, ein schmächtiger, rothaariger, unbekannter tschechischer Wandergeselle begleitet ihn Tage später ebenfalls ins nürnberger Lokal Zum tiefen Tal, wird kurz vor Regensburg bei Etterzhausen von ihm erwürgt, Arme und Beine abgesägt, der Kopf verstümmelt und der Torso auf den Fahrersitz gesetzt, danach der Opel P4 Laubfrosch angezündet. Tetzner flieht nach Frankreich, lebt dort unter dem falschen Namen Sranelli und plant Emma erneut zu heiraten. - In Regensburg ist Hans Brandl Königstrasse 6 Hofoptiker. - In Regensburg ist der jüdische Getreidegroßhändler Justin Löwenthal bankrott. Eigentlich mittellos vergreift er sich mit umfänglichen Betrügereien, Unterschlagungen und Urkundenfälschungen an seinen Lieferanten und seiner Kundschaft, die er reihenweise ruiniert. - In Kelheim gibt es ein Regensburger Rennwagen Motorrad Bergrennen alias Ratisbona Bergrennen. Der in Nürnberg geborene Triumph Werkfahrer Otto Ley (26) gewinnt in der Klasse der schweren Motorräder über 500 ccm. - In Nürnberg trifft sich die verwitwete sächsische Fürstentochter Prinzessin Hermine von Reuß (St) (42) als Diplomatin für ihren Ehemann Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (70) mit Adolf Hitler (40), mit dessen Hilfe sie die Monarchie wieder einführen will. Auch Kronprinz Wilhelm von Zollern (St) (47) die Galleonsfigur des Stahlhelms will an die Macht. Sein Vater Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (70) droht ihm erfolgreich mit dem Entzug seines Titels, womit er faktisch enterbt wäre. - Adolf Hitler (40) bezieht in München mit seiner geliebten Nichte Geli Raubal (21) eine 9 Zimmer Wohnung am Prinzregentenplattz 16 und lässt sie streng überwachen. -  In Neumarkt wird der alkoholabhängige Fahrradfachmann der stettiner Stoewerwerke Victor Lentz leitender Direktor der Fahrradfabrik Express Werke AG (bis 19 56. 19 58 folgt der Konkurs). - Die amerikanische Tänzerin Josephine Baker (23), 19 26 in Paris wegen ihrer aggressiven, sexistischen Nackttänze berühmt geworden, erhält in München Auftrittsverbot wegen möglicher Verletzung des Öffentlichen Anstands. - In Nürnberg Reichelsdorf werden auf der Radrennbahn Reichelsdorfer Keller zum 25. Jubiläum als Luxuseinrichtungen Baderäume, Toiletten und Duschen unterhalb des Tribüneneingangs eingebaut. - In Nürnberg Reichelsdorf verunglückt auf der Radrennbahn Reichelsdorfer Keller der münsteraner Motorradrennfahrer Oskar Trelle tödlich. - In Nürnberg hat das Cafe Stadelmann Bankgasse 5 mit der Telefonnummer 25763 den größten Billard-Saal Nürnbergs und on parle francais. - In Neumarkt erhält die Kapuzinerklosterkirche eine Heizung und elektrische Fußheizkissen. - Der in Nürnberg geborene deutsche General der Artillerie Freiherr Friedrich Siegmund Georg Kreß von Kressenstein (59) wird aus dem aktiven Dienst der Reichswehr entlassen und schreibt nur noch autobiografische Artikel für das deutsche Heeresarchiv und das britische Royal United Services Institute. - Die von der ingolstädter Sektion des Deutschen Alpenvereins gebaute Ingolstädterhütte wird nach 18 Jahren Planung bei Berchtesgaden eröffnet. - In Greding wird ein katholischer Pfarrcaritasausschuß gegründet. - In Regensburg geben die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen die Arbeit im Städtischen Krankenhaus in der Greflingstrasse auf. - In Regensburg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder. - Der regensburger Verleger und Großantiquar für katholische Literatur in Jugend- und Pfarrbibliotheken Franz Stokar von Neuforn alias Franz von Stokar (70) stirbt. - In Nürnberg wird das hessische lorscher NSDAP Mitglied Erich Jost beim vierten Reichsparteitag der NSDAP von SPD Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold Mitgliedern erstochen. - In Rosenberg wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Neumarkt löst der katholische Sportverein DJK seine Trachtentanzgruppe unter Hans Mösl, die den Schäfflertanz in 4 Jahren 22 Mal aufführte, auf. - In Stein wird die Grafentochter Felicitas Ottilie Viktoria-Luise Marie Antoinette Berta von Faber Castell als Tochter vom in Schwarzenbruck geborenen Grafensohn Roland von Faber Castell (24) und der in München geborenen Alix-May von Frankenberg und Ludwigsdorf (22) geboren. - In Nürnberg feiert die Haupt Schützen Gesellschaft Nürnberg ihr 500 jähriges Bestehen. - In Neumarkt wird der Christliche Verein Junger Männer gegründet. In Neumarkt wird ein Mädchenverein gegründet. - In Neumarkt schließt sich der Christliche Verein Junger Männer dem eigentlich evangelischen Verein mit dem Namen Verein der Protestanten zur Pflege des Zusammenschlusses und edler Geselligkeit an. - In Hersbruck Henfenfeld hält der in Bayreuth geborene TBC kranke nebenberufliche Volkshochschullehrer  Hans Schemm (38) im Pfinzing Schloss des adeligen nürnberger Kaufmann xxx von Schwarz mit seinem neu gegründeten NS-Lehrerbund propagandistische Wahlkampf Schulungen, um die regional örtlichen NSDAP Mitglieder, die sich für Stadtratswahlen aufstellen lassen, zu briefen und entwickelt Strategien für die Manipulation der Schüler in den Schulen. - In Regensburg wird das katholische Krankenhaus der Barmherzigen Brüder mit einem Männerbau St Pius und einem Frauenbau St Vinzenz erbaut und im Folgejahr eröffnet. - In Nürnberg verlegt Carl Soldan (58) die Produktion seiner Em-Eukal Bombons vom Hefnersplatz 3 in die neu gekaufte Lebkuchen- und Süßwarenfabrik in der Herderstrasse 7, wo er auch süße Ostereier in Bonbongläsern herstellt. -  In Nürnberg Stein hat das Postamt Stein so wenig zu tun, dass die Öffnungszeiten verkürzt sind und die Paketsendungen der Bleistiftfabrik A W Faber Castell vom Paketpostamt Nürnberg 3 abgeholen werden. - Der international europäisch besetzte Film Erotik origianal Eroticon im Original kommt in die Kinos und wird ein Erfolg. Film Kritiker sprechen bis heute die Besonderheit des Films, die Befriedigung einer Frau durch Cunnilingus alias Oralsex nicht aus, und sprechen lieber von extatischen und symbolträchtigen Bildern, wobei man den Oberkörper mit Kopf einer stöhnenden Frau sieht. - In Gunzenhausen hat das evangelische Vandsburger Diakonissenhaus Hensoltshöhe 750 Diakonissen und kauft das ehemalige Bezirkskommandogebäude, mehrere Bauernhöfe, Wirtschaftshöfe und eine leerstehende Malzfabrik. - Für Fürsorgeheime werden gesetzliche Regelungen eingeführt, die verbieten, dass Mädchen allgemein, Knaben im vorschulpflichtigen Alter bis zum 2. Schuljahr und schulentlassene männliche Zöglinge körperlich gezüchtigt werden dürfen, und die körperliche Züchtigung für männliche Zöglinge im Alter von 8-14 Jahre nur in den engen Grenzen erlaubt werden dürfen. - Weltweit gibt es 32.000.000 Automobile, wovon über 90 % in den USA hergestellt wurden, davon 20.000.000 in den USA, wo jede 4,5. Person ein Autombil besitzt. - In Nürnberg betreibt Hanns Porst (33) ua einen Fotoladen am Hauptmarkt 18, wo bis 10:00 Uhr gebrachte Fotoplatten bis 13:00 Uhr entwickelt und bis 18:00 Uhr entwickelt werden. - In Nürnberg besitzt die nürnberger Volksfestschaustellerfamilie Lindner ein elektrisches Autoskooter alias Autoscooter Fahrgschäft. - Der regensburger Verleger und Großantiquar Franz Stokar von Neuforn alias Franz von Stokar (70) stirbt. - In Neumarkt wird das Brauhaus Neumarkt aufgelöst und von der nürnberger Brauerei Humbser übernommen. - In Nürnberg wird bei der Auflösung des vom jüdischen hannoveraner Bankier Sigmund Meyer (56) mitgegründeten Automobilherstellerkartell GDA für Kraftfahrzeuge bestehend aus NAG, Brennabor und Hansa Lloyd, das Reparaturwerk Nürnberg dem Brennabor Automobil Werk zugeteilt, das die 6/20 PS und 8/24 PS Modelle baut, und wobei die Auflösung bis 19 36 dauert und am Ende alle Automobilhersteller vom Markt verschwunden sind. - In Nürnberg übernimmt der Motorenhersteller Fichtel und Sachs im Besitz von Willy Sachs und seiner Frau Elinor von Opel (21), den Großteil der Aktien, wonach die Motordreiradproduktion eingestellt wird. - In Nürnberg wird der Rotary Club Nürnberg von 25 Männern gegründet. - In Regensburg wird Xaver Edenharter 1. Vorsitzender des Sport Club Ratisbona, der ein Gelände in der Nähe des Leichtsteinwerkes LERAG von der Stadt Regensburg anpachtet und für den Fußballspielbetrieb 500 Reichsmark sammelt. - In Bayern darf ein Fürsorgearzt alle der Prostitution verdächtigen Personen, darunter 10 % Männer, darunter meist Freier untersuchen, weil sie mögliche Krankheiten übertragen könnten. - In Kastl wird mit der Bau der Bundestrasse B 299 nach zwei Jahren abgeschlossen. - In Kastl wird mit der Verwaltungsreform das Amtsgericht in der Klosterburg aufgelöst und zu einem Einrichteramt heruntergestuft. Die aufgegebenen Räumlichkeiten können nicht mehr durch Ordensleute besetzt werden, weshalb die Stadt ein Schullandheim einrichtet. - In Neumarkt ist die Vereinigte Papierlackwarenfabrik Nürnberg in der Kunstmühle Laabermühle Mühlstrasse 17 bankrott und wird geschlossen.

1928 Wetter: Milder Jahresbeginn. Sommer heiß und trocken. Gute Getreideernte. In Neuburg an der Donau ist das Jahresende sehr kalt - In Neumarkt bekämpfen sich die KPD und die NSDAP bei Strassenkämpfen. Konrad Mehl (63) nimmt in seinem Gasthauses Mehl Kirchengasse 3 die NSDAP auf. Über dem Eingang zur Gaststätte wird ein Hakenkreuz in die Fassade eingearbeitet. Versammlungsort ist der Saal der Gaststätte Zum deutschen Kaiser, Ingolstädterstr. 1. - In Neumarkt steht die Sparkasse durch Spekulationen des Verwalters kurz vor dem Ruin. - In Feucht erringt die NSDAP 147 Wählerstimmen. - In Neumarkt motiviert im Frühling das amberger SS Mitglied Emil Alafberg (27) als Anführer eines amberger SA Propagandafahrradtrupps die ehemaligen NSDAP Mitglieder Jakob Hallwich und Fritz Kaufmann zur Neugründung der Ortsgruppe NSDAP unter dem amberger NS Landgerichtsrat Engert und dem NSDAP Bezirksleiter Hörmann durch die Neumarkter Adolf Erb, der Bürogehilfe Hans Fiehbacher, der Kaufmann Jakob Hallwich Schützenstrasse 1a, der Schreinermeister Martin Holzapfel Weinbergerstrasse 30, Ernst Kanstein, Fritz Kaufmann, Sebastian Schellerer, Bernhard Stauber und Josef Zankl im Gasthaus Tucher, Grünbaumwirtsgasse 13. Parteilokal wird das Gasthaus Zum Schwan Untere Marktstrasse 21, und zum Jahresende das Gasthaus Mehl Kirchengasse 3. Für größere Versammlungen stellt die Gansbrauereiwitwe Walburga Ehrnsperger (--) den Saal im Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädterstrasse 6 zur Verfügung. NSDAP Ortsgruppenleiter wird der Diplomlandwirt Bernhard Stauber Mariahilfstrasse 35. Zu Führungspersonen werden der Messungswart Adolf Erb Schweningerstrasse 1 und der Baywa Mitarbeiter Johann Baptist Dotzer (20) Rainbügl 31. Es gibt SA und Hitlerjugend. Am Jahresende hat die NSDAP Ortsgruppe 30 Mitglieder. - Die Gesamtverschuldung der deutschen Bauern liegt bei 11,5 Milliarden Reichsmark und ihre Zahlungsmoral bei den hauptsächlich jüdischen Viehhändlern ist dementsprechend schlecht. Im Konflikt mit den Bauern beginnen Beschuldigungen des Betrugs. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Bankangstellte und Kaufmann Hanns König (24) Fahrer von nürnberger NSDAP Ortsgruppenführer und Stadtrat Julius Streicher (40). - Der in Neumarkt geborene Bürgermeistersohn und impressionistische Maler Max Feldbauer (59) wird Präsident der Akademie für Bildende Künste Dresden. - In Nürnberg gibt es 6 öffentliche Zweispänner, 5 öffentliche Einspänner und 172 öffentliche Kraftfahrzeuge alias Automobile. - In Nürnberg leben 12.929 männliche und 925 weibliche Personen in Obdachlosenzufluchtsanstalten. - Uneheliche Kinder fallen nach §35 unter die Vormundschaft des Jugendamtes. - In Nürnberg startet im Variete Theater Apollo in der Pfannenschmiedsgasse 22 das Künstlerfest Das bunte Fest. - In Regensburg sind 25 Strassen und Gassen für Automobile gesperrt. - Der in Fürth geborene jüdische Schriftsteller Jakob Wassermann (55) veröffentlicht seinen Erfolgsroman Der Fall Maurizius. - In Bayern ist der Rundfunk eigenständig und besteht aus Hauptsender München unterirdisch verbunden mit Nebensender Nürnberg. Oberirdische Fernleitungen bestehen nach Augsburg und Leipzig. - Der Radiosender Deutsche Stunde in Bayern sendet live vom Pferdetrabwettrennen in Daglfing. Es werden sportliche Frühgymnastik und katholische und evangelische Morgenpredigten ins Programm aufgenommen. - Schwarzer Freitag. - In Ingolstadt marschiert die sozialdemokratische Eiserne Front. - Arbeitslosenquote 6,3 %. - Der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (44), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (63) wird Reichsstaffelführer der Reichskraftfahr-Staffel im Bund Stahlhelm. Sein in Coburg geborener Sohn Johann Leopold von Sachsen Coburg (St) (22) wird Mitglied im Bund Stahlhelm. - In Nürnberg führt das Opernhaus am Frauentorgraben 16 Opern weniger auf. - In Deining werden in der Josefsanstalt die Mallersdorfer Schwestern wegen Personalmangels andernorts aus Deining wieder abgezogen und durch Abenberger Schwestern ersetzt. - In Neumarkt echauffiert sich die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt über die spärliche Bekleidung der roten alias kommunistischen Turner und Turnerinnen beim Zug durch die Stadt in ihren Sportanzügen, die nicht mehr als Badeanzüge sind und die die neumarkter Bürger, die sich für nicht prüde halten, schädlich für die Jugend halten. - In Neumarkt hetzt im Gasthaus Tucher Grünbaumwirtsgasse 13 der straubinger NSDAP Stadtrat Hans Oberlindober (33) zum Freiheitskampf. - In Neumarkt fällt im Saal des Gasthauses Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6 der Vortrag des NSDAP Landtagsabgeordneten Dauser über die Weltfreimaurer, ihr Geheimnis und ihr verbrecherisches Wirken aus, wird aber durch den eilig aus Nürnberg herbeigeilten Julius Streicher (40) mit einer judenfeindlichen Hetzrede ersetzt. Das Neumarkter Tagblatt will das Thema als bekannt erst gar nicht kommentieren und tut einen zweiten Auftritt einige Wochen später von der Polizei abgesperrt als rednerisch gewandt aber ermüdend ab. Die mitgereiste nürnberger SA wird als kleines Häufchen verhöhnt. - In Neumarkt findet eine Weihnachtsfeier der NSDAP im Lammsbräunebenzimmer statt auf der ein Dietrich Eckart Stück von der nürnberger Dietrich Eckart Theatergruppe aufgeführt wird. - In Neumarkt gehen die Bayerischen Elektromotoren Werke in Konkurs. - In Neumarkt veranstaltet Heinrich Tomförde eine Modenschau im Gasthaus Tucher Grünbaumwirtsgasse 13. -  In Neumarkt hetzt der nürnberger NSDAP Ortsgruppengründer Julius Streicher (43) bei einer Versammlung die Bürger so gegen Juden auf, dass Fenster der neumarkter Juden Ludwig, Siegfried und Max Landecker, Julius Neustädter und des neumarkter Rabbiners Magnus Weinberg Hafnergasse 10 eingeworfen werden. - In Amberg tritt Emil Alafberg (27) mit der Mitgliedsnummer 1190 der SS bei. - In Nürnberg werden in der Norishalle Marientorgraben 8 Bilder von Lyonel Feininger, Otto Dix, George Grosz ausgestellt. Die einheimischen Künstler Hermann Gradl und Rudolf Schiestl erregen mit idyllischen Landschaften und Bauerngestalten keinerlei Interesse. - In Nürnberg spricht Adolf Hitler (39) im Hotel Deutscher Hof Frauentorgraben 29 von der Lösung der Bodenfrage und will aber nicht Polacken in Deutsche umwandeln. - In Schweinfurt spricht Adolf Hitler (39) über Andersrassige, Juden und Neger. - Der in Amberg geborene SA Mann Georg Aumeier (32) wird Mitglied der SS. - In Amberg findet ein DJK Sportfest statt. - In Sulzbach spekuliert der sulzbacher Bürgermeister Theodor Rauber als Oberhaupt der Sparkasse mit Bezirksamtsoberregierungsrat Altschuh erfolglos mit Aktien mit ungedeckten Sparkassengeldern im Wert von 150 000 Mark. - In Sulzbach erfolgen nach wöchentlichen Auszahlungen Lohnzahlungen wieder 14 tägig. - In Nürnberg heiratet der in Grub geborenen Weltkrieg 1 kriegsbeschädigte Vollzugssekretär und NSDAP Mitglied Georg Gradl (42) seine zweite Frau und bedroht, schikaniert und beschimpft die anders gesinnten Ehefrau. - In Ansbach Schalkhausen wird ein Walderholungsheim für blutarme und erholungsbedürftige junge Mädchen, Frauen und besonders Kinder beiderlei Geschlechts im Alter von 4 bis 14 eingerichtet. - In Amberg gründet Heinrich Himmler (28) die 7 köpfige SS Oberpfalz mit ausschließlich amberger Mitgliedern, darunter tritt Emil Alafberg (27) mit der Mitgliedsnummer 1190 und der in Amberg geborene SA Mann Georg Aumeier (32). - In Amberg hält Adolf Hitler (39) in der Stadthalle eine Rede über Deutsche Not und unser Weg bei NSDAP Ortsgruppenführer Josef Hörmann. - In Nürnberg spricht Adolf Hitler (39) im Kolosseum am Maxtor. - In Nürnberg wird der artelshofener Gutsbesitzersohn Freiherr Wilhelm von Holzschuher (35) Mitglied der NSDAP. - Der NSDAP Gau Nordbayern von Frankenführer Julius Streicher (43) wird gevierteilt. Julius Streicher (43), der in der Baaderstrasse 15 wohnt, erhält den Gau Nürnberg Fürth. Wilhelm Grimm wird für ein Jahr NSDAP Gauleiter Mittelfranken. - Adolf Wagner (38) wird NSDAP Gauleiter Oberpfalz. - In Nürnberg wird die Vereinigte Spielwarenfabriken Andreas Förtner und J. Haffner’s Nachfolger Aktiengesellschaft Nürnberg von den Juden Stephan Bing, Herrmann Oppenheim und Siegfried Kahn übernommen. - In Ansbach geht die  Fahrzeugwerke Ansbach ehemals FAUN in Konkurs, während die nürnberger FAUN weiterbesteht. - In Nürnberg wird am Königstor am Hauptbahnhof eine Ampelanlage zur Strassenverkehrsregelung und zur Entlastung der Polizisten aufgestellt. - In Schwandorf bricht sich ein Schuhplattler beim Volkstanz den Daumen. - In Nürnberg wird das erste deutsche 110 kV Stromabel aus 3 Einphasenkabeln mit Ölfüllung verlegt. - Die regensburger Terrakottenkunst AG Besitzer, die ostjüdischen Gebrüder Barmat, werden wegen Bestechung höchster Regierungsmitglieder bei einem Gesamtschaden von 39 Millionen Reichsmark nur zu wenigen Monaten Freiheitsstrafe verurteilt, die teils durch die Untersuchungshaft bereits abgegolten ist, weil die Bestechlichkeit der Beamten nicht bewiesen werden kann. Das Urteil erschüttert den Glauben an die Rechtstaatlichkeit und wird von der NSDAP propagandistisch ausgeschlachtet und der verjudeten SPD Regierung angelastet. - Reichsamnestiegesetz. - In Nürnberg gibt es 3587 Personenkraftwagen und 4018 Motorräder. Nürnberg hat 406.600 Einwohner. - In Hersbruck verschwindet das lebensfähige Neugeborene des laufer NSDAP Kreisleiters, Stadtrats, Standartenführers und SS Gründers Georg Sperber (31) kurz nach der Geburt. - In Feucht plakatiert die NSDAP zur Reichstagswahl. - In Nürnberg ist Otto Hiller Direktor des Apollo Theaters und wohnt in der Deutschherrnstrasse 43. Das Noris Lichtspieltheater von Philipp Nickel ist in der Karolinenstrasse 53. Das Zentral Theater Nürnberg von Martha Frauenknecht ist in der Wiesenstrasse 67. Das Metropol Theater ist in der Humboldtstrasse 103. Das Variete Intimes Theater ist in der Johannesgasse 4 und 6, Theatergasse 11. Das Kabarett Fledermaus ist in der Pfannenschmiedsgasse 22. - In Nürnberg ist Freiherr Christoph von Tucher (--) Rittergutsbesitzer. - ln Deutschland wird für Motorräder unter 200 ccm Hubraum die Führerschein- und Steuerpflicht abgeschafft, was zu einem Boom führt. - In Amberg spricht Adolf Hitler und verlässt die Veranstaltung fluchtartig. - In Erlangen spricht Adolf Hitler (39) bei seinem zweiten Besuch im Saal des Gasthauses Kolosseum Henkestrasse (20 16 Bayerischer Hof) erneut am Vorabend zur ASTA Wahl vor 1.000 Menschen unter der Anwesenheit von Rektor Dr Alfred Klotz. Adolf Hitler (39) zieht mit Marschmusik in Begleitung von Baldur von Schirach (21) vor 1.000 Zuhörern mit Heil Rufen und Füßestampfen ein. Am folgenden Tag erhält der NSDStB 83 %. - In Regensburg wird der ehemalige Feldgeistliche, der dem Vatikan über den Völkermord an den Armeniern berichtete, Mitglied in der Katholischen Studentenverbindung Agilolfia und Ordniarius der Philosophie an der Philosophisch Theologischen Hochschule Josef Engert (46) Rektor der Hochschule im Dominikanerkloster Ägidienplatz 2. - In Nürnberg Dutzendteich wird das Städtische Stadion für 50.000 Zuschauer und das städtische Stadionbad mit 100 m Becken und Sprungtürmen fertiggestellt. - In Coburg wird Prinz Karl Vladimir Ernst Heinrich von Leiningen (St) (--) geboren. - Fürst Carl Friedrich von Castell Castell (St) (31) wird Leiter des Verband der ländlichen Reit- und Fahrvereine des Gestütsbezirkes Ansbach. Für den Verband wird in Ansbach eine Reit- und Fahrschule eröffnet. Reitlehrer wird der ehemalige bayerische Reiterregiment 17 Reitlehrer Simon Treu aus Sugenheim. - In Ingolstadt übernimmt der in Würzburg geborene Gottfried Feder (45) vier süddeutsche NS-Gauzeitungen, darunter die Schriftleitung des Ingolstädter NS Kampfblattes und Tageszeitung Der Donaubote, wodurch er innerhalb von 3 Jahren sein Privatvermögen verliert. - In Nürnberg findet der große Heimattag Oberpfälzer Woche statt. - In Nürnberg wird das Albrecht Dürer Jahr gefeiert. - In Regensburg ist die katholische regionale Tageszeitung Regensburger Anzeiger die größte und verbreitetste Zeitung der Oberpfalz und Niederbayern. Es gibt mehrere kostenlose Beilagen wie Der Erzähler, Schachecke, Heimat und Wandern, Regensburger Sonntagszeitung, Das Reich der Frau und Landwirtschaftliche Zeitung und eine verkürzte billigere Landausgabe im Verlag Gebrüder Habbel Fröhliche Türkenstrasse 3. Sie wendet sich an die besserbemittelten Stände und dient als Amtsblatt für 7 Gerichtsbezirke. - In Regensburg verliert die NSDAP mit dem Übertritt ihres Stadtrats Johann Eder zur deutschnationalen völkischen Fraktion ihr einziges regensburger Stadtratsmandat. - In Regensburg verweigert der Besitzer des Hotel Karmelitenbrauerei am Dachauplatz 1 Ludwig Bergmann (58) der NSDAP wegen Beschwerden und der Magistrat im Neuhaussaal im Theater Bismarckplartz 7 wegen Juden haben keinen Zutritt-Schildern die Vermietung der Säle. Die Augustinerbrauerei und die Obermünsterbrauerei Obermünsterstrasse 10 verweigern ebenfalls weitere Veranstaltungen, woraufhin die Parteiversammlungen in den Gasthäusern Kolosseum Stadtamhof 5 und Zur Glocke stattfinden, woraufhin die NSDAP zum Boykott aufruft. Im Herbst erlaubt der Magistrat im Neuhaussaal im Theater Bismarckplartz 7 die NSDAP Versammlungen wieder im Obermünstersaal Obermünsterstrasse 10, wo es St Wolfgang-Starkbier und Jesuiten-Spezial-Hell gibt, und im Neuhaussaal im Theater Bismarckplartz 7 abgehalten. Der in Neumarkt geborene Friseur Alois Bayer (41) ist regensburger NSDAP Ortsgruppenleiter und sein Stellvertreter ist Anton Fischer. - In Regensburg macht sich das regensburger SPD Landtagsmitglied Alfons Bayerer über die NSDAP lustig, die flügellahm geworden ist. Sie hat 4 % und ist stärker als die KPD. Anton Fischer wird einziges NSDAP Stadtratsmitglied von 30. - In Regensburg wird der Sportverein Post-SV im Saal der Obermünsterbrauerei mit 60 Mitgliedern gegründet und zuerst eine Fußballabteilung aufgebaut. Ohne eigenen Platz wird erst einmal bei der TG Walhalla und dem SV Stadtamhof gespielt. Ottilie Hintermeier baut eine Frauenabteilung auf, Schützenmeister Wilhelm Greiner eine Kleinkaliberschießabteilung und Alfons Eigner eine Schachabteilung. Zusätzlich gibt es Gesundheitsturnen und Faustball. - In Neumarkt wird die Synagoge in der Hafnergasse umfassend renoviert. - Der NSDAP Gau Nordbayern alias Bayern-Nord wird in vier Gaue geteilt: Nürnberg-Fürth, Mittelfranken-West mit Sitz Ansbach und Unterfranken und Oberfranken. - In Kelheim gibt es ein Regensburger Automobil Rennwagen Bergrennen alias Ratisbona Bergrennen, bei dem der Rennfahrer Rudolf Carraciola (27) auf einem Mercedes SSK einen Streckenrekord aufstellt. Alois Stößer (--) gewinnt bei den Sportrennwagen bis 1500 ccm. Insgesamt starten drei Frauen: Die in München geborene Lilian Mayer gewinnt auf einer Norton in der Kategorie D-E der Motorräder über 500 ccm den Damenpreis und wird in der Gesamtwertung vierte Die zweite Frau, Dr Schmitt-Lindenfels aus dem Odenwald gewinnt den Damenpreis für Automobile in der Klasse G, Sportwagen von 750 bis 1100 ccm auf einem Grofri mit 948 ccm. Die regensburger Lokalmatadorin Fräulein Fränzl Spiegel wird Fünfte in der Klasse E für Sportwagen von 1500 bis 2000 ccm auf einem Hansa mit 1900 ccm. - In Lengenfeld wird vor dem Anwesen der Sohn der Brauerfamilie Winkler von einem Kraftfahrzeug alias Automobil angefahren und getötet. - In Pölling wird elektrische Strassenbeleuchtung eingeführt. - In Regensburg klettert Klaus Gundermann Albansgasse 2/11 um 02:00 Uhr nachts bei Regen und Sturm ungesichert von außen auf den 105 Meter hohen Dom, an dem gerade die Domgrauppen entfernt wurden. - In Nürnberg wird von der evangelischen Inneren Mission das Pestalozziheim eröffnet. - In Amberg wird die evangelische Erziehungsanstalt mit 30 Jugendlichen in der Hellstrasse 3, die in die Mittelschule gehen, staatlich anerkannt. - In Plankstetten, Oberwiesenacker und Pyrbaum wird ein katholischer Pfarrcaritasausschuß gegründet. - In Schalkhausen eröffnet auf dem Bocksberg ein Walderholungsheim für blutarme und erholungsbedürftige junge Mädchen, Frauen und besonders Kinder beiderlei Geschlechts im Alter von 4-14 Jahren. - In Neumarkt wird am Fohlenhof vom SPD dominierten Sportverein Turn und Sportverein Neumarkt ein Reichsarbeitersporttag mit Bezirksmeisterschaften im Ringen abgehalten. - Graf Alexander von Castell Rüdenhausen (St) (62), geschiedener Graf von Faber Castell, stirbt. Sein Sohn Roland (St) (23) wird neuer Graf von Faber Castell. - In Nürnberg ist das Gasthaus Zum gläsernen Himmel Bindergasse 1 am Fünferplatz die älteste Gaststätte der Stadt, wo es Metzelsuppe zu Patrizierbier gibt. - In Schwabach wird der Herold und Norica Grammophon Nadelfabrikant Carl Wenglein (46) zum Kommerzienrat ernannt. Eine Grammophon Nadel kann man nur einmal benutzen, weshalb es ua 50er bis 200er Packungen gibt. Je dünner und länger die Nadelspitze desto besser ist die Klangqualität und je kürzer die Nadelspitze desto lauter spielt das Grammophon. - In Ansbach gibt es eine Landwirtschaftliche Schule. - In Nürnberg beginnt die Deutsche Reichspost mit dem Bau der Poststadt in der Südstadt, bei der auch Betriebswohnungen auf einem riesigen Gelände erstellt werden. - In Kallmünz stirbt der lupburger Metzgersohn, Gastwirtssohn und kallmünzer Lehrer Johann Baprist Laßleben (64) als Verleger der bedeutendsten heimatgeschichtlichen Zeitschrift Die Oberpfalz, die sein Sohn Michael Laßleben (29) weiterführt, der zusätzlich vor allem Dissertationen druckt. - In Kallmünz ist der Verlegersohn Hans Laßleben (20) Illustratior der Heimatzeitschrift Die Oberpfalz und der Monatszeitschrift Unser Vaterland. - In Nürnberg ist der jüdische nürnberger Kaufmannssohn, Physiker und Messtechnik Industrielle Siegfried Guggenheimer (53) Schoppershofstrasse 52 mit drei anderen nürnberger Juden der Vorstand der nürnberger DDP alias Deutschen Demokratischen Partei, in der sehr viele Mitglieder Juden sind. Außerdem ist er bayerischer Landwirtschaftsausschussvorsitzender der Regierung. - In Deutschland dürfen Kleinkrafträder bis 200 ccm steuerfrei und ohne Führerschein gefahren werden. - In Dietfurt verkleidet sich die Stadtkapelle im Fasching als Chinesen. - In Nürnberg ist der jüdische Hercules Fahrradhersteller Karl Marschütz (65) damit konfrontiert, dass seine namensgleiche englische Konkurrenz der Brüder Crane im englischen Birmingham, die Fahrradfabrik Hercules Cycle and Motor Company Ltd in der Coventry Road, 20 % aller englischen Export Fahrräder herstellt. - In Nürnberg bewirbt der Tabakpfeifenhersteller Vauen seine Dr Perl Tabakpfeifen als die besten Gesundheitspfeifen, die es gibt. - In Deutschland beginnt die Firma Hakle mit der Produktion von Toilettenpapierrollen. - In Erlangen initiiert der Staat eine eigene Krankenpflegeschule, die die evangelischen Diakonissen aus Neudettelsau ersetzen können. - In Regensburg veranstaltet der Motorsport Club Regensburg das 1. Internationale Regensburger Sandbahnrennen auf dem R.T. Platz, dem Regensburger Turnerschaftsplatz. - In Ansbach wird der letzte technischer Direktor und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Fahrzeugfabrik Ansbach Ingenieur Helmuth Eimer (46) nach dem Konkurs des Automobilherstellers leitender Mitarbeiter beim Flugzeugbaukonzern Junkers. - In Nürnberg wird im Gasthaus Lindenhof das NSDAP Mitglied, der Kaufmann Heinrich Wölfel (21) bei einer Wirtshausschlägerei erstochen, die zu einem kommunistischen Politmord umgedeutet wird, obwohl der Täter nur ein zweieinhalbjährige Haftstrafe erhält. - In Nürnberg Stein wird der Automobilclub Motorsportclub Stein von 20 Motorsportlern, darunter dem in Schwarzenbruck geborenen Graf Roland von Faber Castell (St) (23) gegründet. - In Regensburg wird der Sport-Club Ratisbona mit 42 Mitglieder und 36,25 Reichsmark Anfangskapital mit dem 1. Vorstand Hans Dödl gegründet. - In Neumarkt ist der Schuhmachermeister Michael März (42) für die Deutsche Haus- und Grundbesitzerpartei aktiv. - In Thalmässing wird das Schloß Haus Neueglofstein von Prinz Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) (35) und Isabel Maria de Braganca (St) (34) aus Platzgründen für die Familie renoviert und aufgestockt. - In Hersbruck wird ein Münzschatz im Haus Unterer Markt 2 später Stadtarchiv gefunden. - In Nürnberg kommt im 47. Jahrgang das Adressbuch Einwohnerbuch Nürnberg heraus, das 1.569 Seiten umfaßt. Auf 700 Seiten sind die Einwohner alphabetisch geordnet mit 3 Spalten mit rund 80 Einträgen bei 86 Zeilen. Ab Seite 717 folgt das Häuserverzeichnis, wobei die Strassennamen alphabetisch geordnet sind. - In Nürnberg und Fürth kommt im 58. Jahrgang die republikanische 7 mal wöchentlich erscheinde Tageszeitung Fränkische Tagespost heraus, die die 6 Beilagen Volk und Zeit, Schaukasten, die Romanbeilage Die Furche, Handel und Wirtschaft, Sport und Spiel und Sport am Sonntag enthält, wobei die Sonntagsausgabe am Abend des Samstags verkauft wird. - In Ingolstadt übernimmt der in Würzburg geborene NSDAP Wirtschaftstheoretiker Gottfried Feder (45) vier süddeutsche NS-Gauzeitungen ua als Chefredakteur der ingolstädter Zeitung und NS Kampfblatt Der Donaubote, was sich nicht nur wirtschaftlich nicht für ihn lohnt, sondern womit er nach 3 Jahren pleite ist.

1927 Wetter: Kalter Dezember. - In Nürnberg wird ein Reichsparteitag der NSDAP mit etwa 27.000 Teilnehmern abgehalten. - In Regensburg wird der Eisenbahner Sportverein gegründet. - In Ingolstadt gründet der Richtersohn, Arzt und Chirurg Ludwig Liebl (53) das NSDAP Kampfblatt, die Tageszeitung Der Donaubote. - In Deutschland läuft der Fritz Lang Stummfilm Metropolis in allen Ufa-Kinos an und wird ein kommerzielles Fiasko, vom Publikum abgelehnt und von den Kritikern verrissen. Die Ufa wird vom antisemitischen, nationalistischen und propagandistischen Industriellen Alfred Hugenberg übernommen. - Der in Parsberg geborene Konstantin Hierl (52) beendet sein Amt als bayerischer Landesvorsitzender des Tannenbergbund da dieser sich unter dem Einfluss von Erich Ludendorff(62) Frau zu einer esoterischen Sekte entwickelt.  - In Regensburg wird der jüdische Friedhof geschändet. - In Nürnberg wird das Variete Theater Apollo in der Pfannenschmiedsgasse 22 zu einem Großkino mit 1.700 Sitzen umgebaut. - In Fürth gründet der fürther Kurzwarenhändler und ehemalige Arbeiterrat Gustav Schickedanz (32) das Quelle-Versandhaus. - Der Radiosender Deutsche Stunde in Bayern sendet Karl Valentin (45), führt den wöchentlich einstündigen Frauenfunk ein und überträgt die Sylvesternacht mit Jazzmusik und Songs direkt aus New York. - In Bayreuth stirbt der wohlhabende Wagner-begeisterte adelige Admiralssohn, pangermanische und antisemitische Rassentheoretiker, Verschwörungstheoretiker, Dolchstoßlegendenanhänger und Schriftsteller Houston Stewart Chamberlain (72) Wahnfriedstrasse 1, später als Bahnbrecher des Dritten Reichs stilisiert. - In Nürnberg wird eines der deutschlandweit größten Kinos, der rhythmisch farbig indirekt beleuchtete, mit einer Wurlitzer-Orgel beschallte und mit Cafe im ersten Obergeschoss ausgestattete Phoebus-Palast Königstorgraben 11 neben dem Grandhotel am Bahnhofsplatz mit 2043 Plätzen eröffnet, für dessen Eröffnung der Stummfilm Der Meister von Nürnberg produziert wurde, den der kinofeindliche nürnberger Oberbürgermeister und Vorsitzender nürnberger Kunstvereine Hermann Luppe (56) mit dem Redakteur Wilhelm Matthes der nürnberger Tageszeitung Fränkischer Kurier als bloße Deutschtümelei und ein Verbrechen an der Wagner-Oper verreißen. Zur von vielen hochrangigen Persönlichkeiten boykottierten Eröffnung wird deshalb der Lustspiel-Film Die Hose mit dem in Gestungen bei Coburg geborenen, in Nürnberg jahrelang tätigen, Staatstheaterschauspieler und antisemitischen Hauptdarsteller Werner Krauß (43) vorgeführt. - In Nürnberg hat das Opernhaus am Frauentorgraben 21 Sänger, 16 Sängerinnen einen 57 köpfigen Chor, ein 8 köpfiges Ballett, ein 93 köpfiges Orchester, 20 Schauspieler und 10 Schauspielerinnen, die 202 Opern, 170 Operetten, Singspiele und Possen mit Gesang, und 1 Komödie aufführen. - In Regensburg wendet sich die erste protestantische regensburger Lehrerin Elly Maldaque (34) vom deutsch-nationalen dem kommunistischen Weltbild zu, engagiert sich sozial und spielt einmal auf einer KPD Feier Klavier. - In Amberg wird der spätere Dirigent Hermann Weiss geboren. - In Nürnberg existiert der jüdischen Sportvereins Bar Kochba Nürnberg. - In Deining wird das Rittermannslehen aufgelöst und vom Lehen zum Eigentum der Familie Gumppenberg. - In den USA wird ein Tonfilm der Warner Brothers aufgeführt. - In Kastl wird die Bezirkssparkasse mit der Bezirkssparkasse Neumarkt vereinigt. - In Neumarkt wird zum Fasching Jazzmusik gespielt, die zum Teil als unmusikalisch empfunden aber auch begeistert aufgenommen wird. - In Neumarkt wird eine kommmunistische Demonstration vor dem Rathaus polizeilich verboten. - In Neumarkt gibt es 39 Personenkraftwagen, 20 Lastkraftwagen und 110 Motorräder. - In Neumarkt übertölpeln Stimmensammler der SPD unter Stadtrat Franz Plank, vorgeblich im Auftrag des Magistrats, Frauen zu Hause, die sich in Wahllisten eintragen sollen. Eigentlich wollen sie ein Volksbegehren um den Stadtrat aufzulösen. Die katholische BVP widersetzt sich. - In Neumarkt wird ein Vaterländischer Abend im Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6 abgehalten und das deutsche Gewissen bemüht. - In Neumarkt beleidigt in einem Gasthaus ein Gemüsehändler einen Juden, der sich das nicht gefallen lässt, Verstärkung holt, einen Eklat verursacht, was als grober Unfug für beide polizeilich aufgenommen wird. - In Hohenfels werden viele nürnberger Arbeiter unter unzumutbaren Umständen beschäftigt. - In Dietfurt werden viele neumarkter Arbeiter bei der Altmühlregulierung beschäftigt. Die größteneils verarmten Arbeiter müssen Vorschußzahlungen erbeten, werden zweiwöchig ausbezahlt und leben in Massenunterkünften. - In Neumarkt veranstaltet die SPD unter Stadtrat Franz Plank bewußt missverständlich mit kommunistischen Tendenzen im strömenden Regen einen Fackelzug mit roten Riesenfahnen und der neumarkter Turnerblaskapelle zum Rathaus zur Verfassungsfeier, betont Schwarz Rot Gold ist unsere Fahne nicht, unsere Fahne ist rot und wird dafür in der Tageszeitung Neumarkter Tagblatt verhöhnt. - In Neumarkt wird eine Turnhalle eingeweiht. Der Turnergruß lautet Gut Heil! - In Nürnberg wird es einem Zug von NSDAP Frauen mit selbstgeschneiderten Uniformen verboten vor Adolf Hitler (38) zu marschieren. - In Nürnberg wird der 1.FCN alias Club deutscher Fußballmeister. - In Vilsbiburg spricht Adolf Hitler (38) erstmals wieder nach seiner Festungshaft auf einer schlecht besuchten Veranstaltung. - In Coburg spricht Adolf Hitler (38) auf einer Wahlkampfveranstaltung der NSDAP, die Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (43) mit seiner Gattin im Coburger Hofbräuhaus offen unterstützt. - In Nürnberg spricht Adolf Hitler (38) über Marxismus. - Adolf Hitlers (38) Halbbruder Alois Hitler jun. (45) wird gezwungen wieder aus der NSDAP auszutreten. - In Nürnberg wird die Reichsleitung der NSDAP für den Reichsparteitag in das Hotel Deutscher Hof Frauentorgraben 29 verlegt. Die Presse bewertet den Parteitag als überschrittenen Höhepunkt der Bewegung. Eröffnung des Delegiertenkongresses im Saal des nürnberger Kulturvereins Frauentorgraben 49. Adolf Wagner (37) verliest eine Botschaft Hitlers als Ritual zu dessen früheren Redeverbots. Fackelzug der SA. - Der fürther NSDAP Ortsgruppenleiter und SS Gründer Nürnberg Fürth Albert Forster (25) wird zu höheren Aufgaben abgestellt. - In Regensburg boykottiert der katholische und unter priesterlicher Leitung stehende Sportverein DJK die Schlussveranstaltung des Hindenburggroßstaffellaufs wegen der in Sportbekleidung auftretenden Mädchen. - In Neumarkt ist Franz Xaver Oetzinger Bezirksamtmann. Michael Graf ist Staatsstrassenoberaufseher a D. - In Amberg bewirbt die Malteserbrauerei alias Seminarbrauerei das Frühjahrsstarkbier Rittertrunk mit eigenem historischen Rittersaal und schattigem Restaurationsgarten mit Glashalle. - In Amberg hat die KPD nur 29 Mitglieder und bei einer KPD Parteiversammlung kommen 50 Personen. - In Amberg wird die Industriellentochter Babette Baumann ermordet. - Die Bayerische Gemeindeordnung stärkt die Macht der Oberbürgermeister, die nach Belieben über den Stadtrat hinweg Entscheidungen treffen können und was zu Korruption führt. - In Nürnberg spricht Adolf Hitler über die Tötung des SA Mitgliedes Hirschmann. - In Nürnberg liefert Zündapp Direktor Wilhelm Wittig sein 25.000 stes Motorrad aus. - In Nürnberg beginnt die Karosseriebaufirma Josef Steib in der Zerzabelshofstrasse 19 und 23 mit der Produktion von Motorradseitenwagen hauptsächlich für Zündapp von Fritz Neumeyer (52) und Triumph-Adler. - Die deutschsprachige Karriere von  Agatha Christie (37) beginnt mit Ausgabe von der The Murder on the Links alias Mord auf dem Golfplatz mit Hercule Poirot. - Der aus Vilseck Seugast stammende und in Erlangen studierte Lehrer Hans Dietrich (39) wird Chefredakteur der NSDAP Parteizeitung Weckruf. - Nürnberg hat 400.700 Einwohner. - In Regensburg hat das elitäre protestantische Alumneum Ecke Gesandtenstrasse/Am Ölberg u.a. die Erziehungsleitgrundsätze frühzeitig strenge Pflichterfüllung und willige Einordnung des einzelnen in eine größere Gemeinschaft, Gottesfurcht ohne Frömmelei, Vaterlandsliebe und Sittenreinheit. Nachtruhe ist um 21:00. Wer Brotaufstrich will, muss ihn selbst besorgen. Ein Lehrer ist der in Erlangen geborene alte Kämpfer und NSDAP Mitglied Dr Max Sack (27). - In Altdorf wird im Gasthaus Lobinger mit Schießhalle ein öffentliches Zimmerstutzenschießen abgehalten. - In Erlangen spaltet sich die Studentenverbindung Allgemeine Erlanger Burschenschaft in die Germania und die Arminia auf. Die Germania wird im Gasthaus Zum Strauß gegründet. - In Nürnberg beschwert sich Hermann Hesse (27): Nürnberg war eine große Enttäuschung für mich ... alles war umbaut von einer großen, lieblosen, öden Geschäftsstadt, war umknattert von Motoren, umschlängelt von Automobilen, ...... es hatte keinen Zweck und keine Seele mehr. Was für schöne, was für entzückende Sachen sah ich in dieser tollen Stadt .. Aber es half alles nichts. Ich sah alles nur noch in die Auspuffgase dieser verfluchten Maschinen gehüllt ... . - In Erlangen ist der in Seugast geborene Hans Dietrich (29) Herausgeber und verantwortlicher Schriftleiter der erlanger Wochenzeitung Die Fackel für Recht und Freiheit. - In Nürnberg erhält das Apollo Lichtspieltheater, Pfannenschmiedsgasse 22 eine Kinoorgel, die Hans Haass mit einem Notenrollenapparat spielt. - In Nürnberg wird der Komiker Herbert Hisel geboren. - In Bamberg wird NSDAP Kreisleiter Lorenz Zahneisen (30) von Joseph Goebbels als Rassetyp geschätzt. - In Erlangen wird die NSDAP Studentengruppe in Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund umbenannt. - In Nürnberg gründen sieben Fechter um Mirko Bergan im Frauentorturm neben dem Künstlerhaus am Bahnhof den nürnberger Fechterring. - In Nürnberg wird die Siemens Schuckert Werke GmbH zur Aktiengesellschaft. - In Beilngries schließt sich der Fußballverein nach 7 jährigem Bestehen dem Fußballverband an. Die Spieler erhalten Spielerpässe. - In Nürnberg erhält das Tonbild-Theater (2002 Admiral Filmpalast) in der Königstrasse 9 eine Tonfilmanlage. - In Nürnberg wird ein Planetarium mit dem 150.000 Reichsmark teuren Zeiss Modell II Projektor und einer 23 Meter großen Kuppel Rathenauplatz 1a im aufgefüllten Stadtgraben unter Direktor Hans Gehne eröffnet. - In Regensburg nennt sich das Luxushotel Maximilian in der Maximilianstrasse 28 Parkhotel. - In Regensburg ernennt Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (56) örtliche Handwerker zu Hoflieferanten. Joseph Pleyer mit seinem kleinen Laden im Rathaus macht er zum Hofjuwelier. - In Regensburg vertreibt der Pharmahersteller Thomas Laufer das Ungeziefermittel Champhorin, das er in Form von Nesteiern, die tötliches Gas ausströmen, zur Anwendung in Hühnerställen empfiehlt, sowie das Mittel Ovifax und das Pferdepulver graditza. - In Fürth hat die SA 127 Mitglieder. - In Erlangen wird das NSDAP Mitglied Theo Benesch (24) Westliche Stadtmauerstrasse 30 II NSDAP Stadtratsmitglied. - In Regensburg spricht der stellvertretende oberpfälzer-niederbayerische NSDAP Gauleiter Heinrich Himmler (27) im Hotel Karmelitenbrauerei am Dachauplatz. - In Regensburg veranstaltet die NSDAP ein Gautreffen aus zwölf Ortsgruppen im Karmelitensaal am Dachauplatz mit 100 Teilnehmern darunter NSDAP Gauleiter Gregor Strasser (35), der aber keinen Erfog hat. Eine weitere Veranstaltung im Hotel Karmelitenbrauerei am Dachauplatz zwei Monate später, in der der mittelfränkische NSDAP Gauleiter Julius Streicher (40) über Alljuda, der Todfeind des Deutschen Volkes hetzt, hat dann bis zu 300 Besucher. Unter Bravorufen fordert er, dass nicht nur die Juden sondern auch die Regierungsparteimitglieder aufhängt werden müssten. - In Regensburg legt die SA heimlich und verbotenerweise am frühen Morgen einen Kranz am Kriegerdenkmal ab und gedenkt der toten Kameraden und Gefallenen als Opfer des Hitlerputsches. - In Parsberg zieht die Post in ein eigenes Postamt. Die berühmte alte Buche am Fuß des Kalvarienberges verbrennt und Grabungen am Galgenacker werden durchgeführt. - In Amberg ist das Gasthaus Josef Mühldorfer Herrenstrasse 14 ein Restaurant 1. Ranges. Josef Mühldorfer hat eine eigene Weinhandlung. - In Nürnberg hat die Firma Linde Kältetechnik ein riesiges Kühlhaus, wo Lebensmittel in großen Mengen gelagert werden. - In Nürnberg wird die regionale Bezeichnung Nürnberger Lebkuchen markenrechtlich geschützt. - In Amberg ist das Bahnhofhotel von Michael Wening schräg gegenüber dem Bahnhof mit der Telefonnummer 78 mit Zentralheizung, fließendem Wasser und Zimmern mit Bad Mitglied im ADAC und hat eine Reparatur-Werkstätte und eine Auto-Garage beim Hause. - In Kelheim gibt es ein Regensburger Automobil Rennwagen Bergrennen alias Ratisbona Bergrennen. Die in München geborene Motorrad Rennfahrerin Lore Keller (--) wird Zweite in der Klasse der Motorräder mit Beiwagen mit 500 ccm auf Saroléa. Ihr Geliebter Alois Stößer (--) gewinnt den ersten Platz der Motorradfahrer bis 500 ccm. Die in Nürnberg geborene DKW Motorrad-Rennfahrerin Thea Hansal (--) fährt auf einer 175er DKW. - In Amberg wird die Brauerei Kummert gegründet. - Ein Führerschein kostet 7 Reichsmark Gebühr. Dazu muss eine erfolgreich abgelegte Fahrprüfung nachgewiesen werden. - In Nürnberg gibt es das Gasthaus Bratwurströslein. in der Obstgasse 3. - In Nürnberg Reichelsdorf wird auf der Radrennbahn Reichelsdorfer Keller ein Tunnel zum Innenraum gebaut. - In Neumarkt gibt es außerhalb der Stadtmauer das Gasthaus Zur Krone Mühlstrasse 12, das Gasthaus Wunder Mühlstrasse 13, das Gasthaus Zum Ludwigskanal Mühlstrasse 1, das Gasthaus Zur Linde Freystädter Strasse 1, Gasthaus Wittelsbach Fohlenhofstrasse 3, Brunhäusel Fuchsberg 1, Klosterbrauerei Kapuzinerstrasse 4, Cafe Kainz Mariahilfstrasse 1, Kurhaus Tretter Wildbad Wildbadstrasse 12, Cafe Konstantin Mariahilfstrasse 31, Gasthaus Zur Wegscheid Kapzinerstrasse 1, Gasthaus Neumüllerkeller Weinberg 13, Gasthaus Zur Ostbahn Bahnhofstrasse 4, Gasthaus Zum bayerischen Hof Ingolstädter Strasse 2, Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 7, ein Gasthaus in der Bahnhofstrasse 21 und das Gasthaus Zu den vier Jahreszeiten Weinbergerstrasse 25. - In Ansbach baut der Karosseriebauer Dallhammer Baustrasse 2 neben Geschäfts- und Lieferwagen- auch Luxuskarosserien für Automobile verschiedener Hersteller in Einzel- oder Serienanfertigung. - In Postbauer ist das Gasthaus Zum schwarzen Kreuz im Besitz von Richard Dotzer. - In Neumarkt wird das städtische Bezirks Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal neu erbaut. - In Schierling wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Velburg wird ein Schwimmbad mit Bretterzaunsichtschutz eröffnet. Frauen und Männer benutzen es abwechselnd. - In Nürnberg erzeugt die Nürnberger Brauhaus AG mit einem zweiten Eisgenerator mit 50 Tonnen Tagesleistung den ganze Eisbedarf selbst. - In Neumarkt wird im ua Kino Saal im Gasthaus Zum grünen Baum alias Tucherstübl Grünbaumwirtsgasse 13 das Parkett von 130 Stühlen auf 211 und die Galerie von 36 auf 45 erweitert. - In Nürnberg beauftragt die Stadt den in Wiesbaden geborenen Architekten und Archäologen Hans Schleif (25) mit der Nachbildung von Alt-Nürnberg als Modell für die Weltausstellung in New York. - In Neumarkt verkaufen die Expresswerke das Fahrradmodell 98 T Feines Herren Tourenrad mit bunten oder holzfarbigen Felgen als billigstes Fahrrad für 66,00 Reichsmark und das Rennrad Modell Rund um Berlin Modell 19 27/28 mit Strassenrennholzfelgen für Schlauchreifen für 103,00 Reichsmark als teuerstes Fahrrad aus einem Angebot von 3 Herren Tourenrädern, 3 Rennrädern und 3 Damenrädern. Dazu vertreiben die Expresswerke auch als Billigmarke das Kurfürst Damenrad für 63,00 Reichsmark und das Kurfürst Herrenrad für 56,00 Reichsmark an. Als Sonderausstattung kann man unter den Freilaufnaben der Marken Torpedo, Rotax und Komet wählen. Das Aufziehen von Gimmibereifung kostet 50 Pfennig. Farbige Emaillierung kostet 5,00 Reichsmark. Holzfarbige Felgen für die Kurfürstmodelle kosten 60 Pfennig und ganz vernickelte Felgen mit Streifen kosten 2,50 Reichsmark, wobei die ganz vernickelten nur 2,25 Reichsmark kosten. - In Nürnberg ist die Gaststätte Mauseloch mit zwei Zugängen, in der Adlerstrasse und der Kaiserstrasse, ein Kellervergnügungslokal. - In Amberg macht sich der Gastwirt Franz Kummert vom Gasthaus Zur Heimat Raigeringer Strasse von der Brauerei seines schlichter Onkels unabhängig und beginnt mit dem Brauen seines eigenen Bieres, das als Taufbier und Leichenbier zur Eröffnung der Dreifaltigkeitskirche zusammen genutzt wird. - In Regensburg nimmt der Elektrizitätskonzern Bayernwerke eine 110 KiloVolt Überland Leitung nach Passau mit einer neuen Strommastform in Betrieb. - In Nürnberg verlässt die Vereinigung Nürnberg Fürther Motorfahrer als größter und bedeutendster Motorradclub ihren Dachverband Deutscher Motorradfahrer, wonach sie wieder dem ADAC beitritt, einem Automobilclub. - In Nürnberg hat die jüdische Hercules AG von Carl Marschütz (--) ihre Herstellung von Lastautomobilen aufgegeben. - In Nürnberg produziert die Blechspielzeugfabrik Siegfried Günthermann ein Automobilmodelle ua ein lenkbares Luxuspielzeugautomobil mit Spiralfederantrieb, bei dem man das Segeltuchverdeck einrollen kann. - In Bayern wird versucht die Prostitution über die Abschaffung des polizeilichen Reglementierunssystems über das Reichsgesetz der Kontrolle von Geschlechtskrankheiten eingeschränkt, weil das Übertragen von Krankheiten eine Straftat darstellt. - In Thalmässing Schloß Haus Neueglofstein wird Prinzessin Maria Fernanda Eudoxia Michaela Gabriela Raphaela  von Thurn und Taxis (St) als Tochter von Prinz Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) (34) und Prinzessin Isabel Maria de Braganca (St) (33) geboren. - In Nürnberg wird in der Rothenburger Straße gegenüber vom Rochusfriedhof ein Selbstwählfernamt eingerichtet, in dem bis zu 14.000 Telefonanschlüsse bedient werden. - In Eichstätt kauft der Posthaltereibesitzer Karl Jägle (--) einen Omnibus alias LKW alias Automobil für sein Transportunternehmen, den er am Wochende zu einem Ausflugsomnibus umbaut. - In Neumarkt wird die Lyrikerin Margarthe Sträußl alias Margret Hölle geboren. - In Kastl wird mit dem Bau der Bundestrasse B 299 begonnen, deren Bau zwei Jahre dauert. - In Hemau wird an der Nürnberger Strasse im Postamt auch ein Verstärkeramt für den Fernsprechverkehr alias Telefonnetz eröffnet. - In Nürnberg wird das Planetarium mit einem 150.000 Reichsmark teuren Projektor Zeiss Modell II mit einer 23 Meter Kuppel am Rathenauplatz eröffnet. - In Regensburg schafft es die von Pfarrern genossenschaftlich gegründete Liga Bank dem Konkurs durch die Bürgschaft der Katholische Kirche zu entgehen.  - In Nürnberg wird das jüdische Großkaufhaus Zum Strauß Karolinenstrasse 43 von der in Frankfurt gegründeten Kaufhaus Hansa Aktiengesellschaft übernommen.

1926 Wetter: Milder Jahresbeginn. Oktober und September sehr trocken. - In Neumarkt wird ein staatsfeindlicher Republikanischer Tag abgehalten. - In Neumarkt brennt das Katholische Gesellenhaus ab, in dem vaterländische Verbände ihre Versammlungen abhalten. Es wird gegen Linke ermittelt. - In Altdorf wird die NSDAP Ortsgruppe Altdorf mithilfe des in Nürnberg geborenen Reichstagsabgeordneten Robert Bergmann (40) gegründet. - In Nürnberg tritt im Variete-Theater Apollo in der Pfannenschmiedsgasse 22 die Swing und Jazz Band Hermann Rohrbeck auf. Es wird Charlston gespielt. - In Regensburg lehnt die Stadtverwaltung die Einführung von Omnibussen ab und baut das Strassenbahnnetz aus. - Die Radiosportreportagen beginnen mit einer Berichtserstattung vom Eishockesyspiel SC Riessersee gegen den Berliner Schlittschuhclub. - Der Radiosender Deutsche Stunde in Bayern richtet ein Hörspielensemble ein, überträgt das Fußballländerspiel Deutschland Schweiz, führt das Pausenzeichen in Form von Morsezeichen ein und startet die Literaturbesprechung Bücherstunde. - Eine Sendung des Radiosenders Deutsche Stunde in Bayern wird nach Amsterdam ins Ausland übertragen. - In Weiden gründet der in Weiden geborene Eisenbahnersohn und Mitarbeiter der Elektrizitätsgesellschaft Oberpfalzwerke Martin Weiß (21) einen Ortsverband SA und HJ. - In Nürnberg wird das neu erbaute, nüchtern industriedesignete Kaufhaus Schocken am Aufseßplatz mit einem Ansturm von mehreren Tausend Kunden und 400 Tonnen Waren eröffnet. Der nürnberger Oberbürgermeister, ehemaliger zweiter frankfurter Bürgermeister Hermann Luppe (55) wünscht dem jüdischen Inhaber Salman Schocken viel Glück und wird dafür von der NSDAP beschimpft. - Der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (42), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (61) wird Mitglied im Bund Stahlhelm. - In Nürnberg wird die Lebkuchenfabrik Schmidt aus den Restposten an Lebkuchen des Lebensmittelhändlers und Bruders gegründet. Die spätere Gesellschafterin Henriette Schmidt Burkhardt wird geboren. Die Nachfrage nach Lebkuchen von Otto Schmidt ist so hoch, dass beim Lebkuchenhersteller Zucker-Bär für den Versandhandel nachgekauft werden muss. - In Neumarkt eröffnet die Gaststätte Tucher ein Kino mit dem Stummfilm Walzertraum begleitet vom Orchester Schwarz. - In Neumarkt trägt der Verein Nürnberg-fürther Motorradfahrer die Bayerische Bergmeisterschaft auf dem Weißmarterberg aus. - In Neumarkt schwadroniert für den Verband Volkskraft Oberstleutnant Hörl von körperlicher und sittlicher Ertüchtigung der Jugend und Oberstleutnant Hörl vom begrenzten deutschen Lebensraum, vom Kampf der Völker um den Lebensraum und vom Schwächeren, der dem Stärkeren weichen muss. - Der durch die KPD initiierte und zögerlich von der SPD unterstützte Volksentscheid für eine entschädigungslose Enteignung der deutschen Fürsten scheitert an den Adelsverbänden, den Kirchen, den großagrarischen und industriellen Interessenverbänden sowie den rechten Parteien und Verbänden. - In Neumarkt übernimmt der aus Deining zugezogene Wirt Georg Forster (41) pachtweise das Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6, das der Gansbrauerei gehört. - In Neumarkt ist Konditor Eduard Kirchbauer Stadtjagdspächter. - In Nürnberg beklagt der jüdische Rabbiner Max Freudenthal den unbekannten Hass der bösen Kobolde und Spukgestalten alias Nationalsozialisten. - Adolf Hitlers (37) Halbbruder Alois Hitler jun. (44) tritt in die NSDAP ein. - Adolf Hitler (37), der genital verstümmelt ist und nur einen Hoden hat, ist in die obersalzberger Maria Reiter (16) verliebt und schreibt ihr als Wolf erste Liebesbriefe, in der er sie als Mein Kind bezeichnet. - In Bayreuth wird Ludwig Ruckdeschel (21) NSDAP Ortsgruppenführer und Bezirksleitungsgeschäftsführer. - In Marktredwitz findet ein Staffellauf der DJK nach Regensburg zu Ehren des regensburger Diözesanbischof Anton von Henle (75) statt. - Der in Regensburg geborene Prinz Raphael Rainer von Thurn und Taxis (St) (20) erhält Schloss Bullachberg bei Füssen. - In Sulzbach schafft der rechtskundige Bürgermeister Theodor Rauber für die Kraftbuslinien zwei Faun Busse an. - In Sulzbach fühlt sich der Katholische Männerbund durch das Theaterstück Glaube und Heimat, das der Evangelische Männerbund aufführt, verhöhnt, was dieser dennoch trotz Protesten und Vermittlung des Stadtrats noch zweimal auf. Ein Verband für Freidenkertum und Feuerbestattung unter Johann Geismann ruft zum Austritt aus der Kirche auf. - In Konnersreuth beginnen bei der Magd Therese Neumann (28) die Augen zu bluten und die Wundmale Christi treten auf, was zu einer Wallfahrt von tausender Gläubiger zum Wunder von Konnersreuth führt. - In Amberg schließt die Brauerei Aitermoser. - In Amberg wird der Kunstmaler Michael Mathias Prechtl  geboren. - Nürnberg hat 396.900 Einwohner und Amberg hat 26.176 Einwohner. - In Amberg stellt sich die Tageszeitung Amberger Tagblatt wieder als verfassungstreues Medium dar, bleibt aber ein Medium für die Völkischen und die NSDAP. - In Vilsbiburg, in Coburg und dann in Nürnberg im Hercules Velodrom spricht Adolf Hitler (37) nach der Aufhebung seines Redeverbots. - In Nürnberg wird das 497 ccm Kompressor Victoria Motorrad letztmals als Kompressormotorrad gebaut, das eine neue Welthöchstleistung von 165 km/h erreicht, aber weiter nur auf kurzen Strecken und Bergrennen einsetzbar ist. Gleichzeitig mit dem Kompressormotorradausstieg beginnt BMW mit dem Bau von Kompressormotorrädern, wobei der BMW Konstukteur Rudolf Schleicher (--) der Schwager des Victoria Konstrukteurs Gustav Steinlein (--) ist. - Der in Vohburg-Geisenfeld geborene Juristensohn und Staatsbeamtensohn Gregor Strasser (34) wird NSDAP Gauleiter Niederbayern und Oberpfalz. - In Amberg erhält die Stadt vier FAUN Omnibusse mit Maybach Motor und Knorr Druckluftbremsanlage. - In Nürnberg wird das nürnberger FAUN Werk verkauft, das den Firmennamen FAUN übernimmt. Das Stammwerk bleibt in Ansbach. - In Erlangen promoviert der in Regensburg geborene Richard Korherr (23) mit seiner Dissertation über Geburtenrückgang den Himmler (26) und Mussolini veröffentlichen. - In Altdorf ist die frühere Universität im Wichernhaus ein Krüppelheim. - In Schwandorf organisiert der Wirt des Cafe Arkadia auf Nachfrage von durchreisenden Gästen leichte Mädchen, die mit den Gästen mittrinken und die die Betrunkenen zum Sex mit nach Hause nehmen und oft abzocken. Im Cafe Spandau (2014 Fallier) Friedrich-Ebert-Strasse 27 gibt es mit Vorhängen abgetrennte Separees, z.B. Zur Alm. - In Schwandorf verliert der Fußballverein Pfeil Schwandorf auf dem Pfeilplatz ein Fußballspiel, weshalb die wütenden Anhänger in der Wirtschaft Buchmann den Schiedsrichter verprügeln wollen, der sich mit einem Revolver verteidigt. - In Coburg wird Prinz Emich Kirill Ferdinand Hermann von Leiningen (23) geboren. - In Nürnberg ist die Anzeigenannahme des 4. Jahrgangs der NSDAP Hetzschrift Der Stürmer in der Meuschelstrasse mit der Telefonnummer 4972. - Der in Nürnberg geborene Zahnarzt Dr Artur Kolb (31) tritt der NSDAP bei. - In Nürnberg gibt es mit Fritz Maas DE0066 und Walter Dehn DE0138 zwei Amateurkurzwellenfunker und in Ansbach mit Hans Dütsch DE0145 und Fritz Dergerlob DE0190 zwei. - In Nürnberg gründet der nürnberger Rudolf Gugel (18) ein Ortsgruppe HJ alias Hitlerjugend. - In Nürnberg findet eine Reichsbanner Verfassungsfeier statt. - In Regensburg gibt es einen Billardclub. - Heinrich Himmler (26) wird NSDAP Gau Niederbayern-Oberpfalz. - In Amberg tritt der in Amberg geborene ehemalige Gemeinde- und Sparkassenangestellte Josef Malzer (41) in die NSDAP und SA ein. - In Fürth gründet der in Nürnberg aufgewachsene Theodor Croneiß (32) die Regionalfluggesellschaft Nordbayerische Verkehrsflug GmbH und setzt dabei Messerschmitt M18 Flugzeuge in Ganzmetallbauweise ein. - Auf Schloss Schillingsfürst bei Rothenburg ob der Tauber übernimmt der in München geborene fürstlich hohenloher Gutsinspektor, NSDAP Mitglied und Himmlerfreund Wilhelm Stegmann (27) die Domäne Schillingsfürst. Wilhelm Stegmann (27) wird Mitglied der SA. - Auf Schloss Jägersburg bei Forchheim wird durch die Trennung der Vereinigten Gemeinschaftsverbände Ansbach, Nürnberg, Hof vom Gemeinschaftshaus Hensoltshöhe ein neues Diakonissen-Mutterhaus gegründet. - In Nürnberg ist das Hotel Viktoria in der Königstrasse 80 (20 17 Finnegans´s Harp Irish Pub). - In Coburg wird Prinz Emich Kyrill von Leiningen (St) geboren. - In Bayern wird das Zigeuner- und Arbeitsscheuen Gesetz erlassen. - In Regensburg pachtet der Sportbund Jahn Regensburg an der Prüfeninger Strasse weit vor der Stadt einige Wiesen und legt einen Fußballplatz an (20 16 Jahn-Stadion). - In Sulzbach-Rosenberg gibt es ein Freimaurerlogenkränzchen der nürnberger Freimaurerloge Luginsland. - In Nürnberg wird die Freimaurerloge Luginsland verboten. Ersatzweise treffen sich Freimaurermitglieder heimlich im Kaffeehaus Kerzinger und im Wartesaal des Nürnberger Hauptbahnhofs. - In Regensburg erklärt der regensburger NSDAP Ortsgruppenleiter Anton Fischer seinen Vorgänger und Stadtrat Johann Eder für abgesetzt, was aber niemandem auffällt. Mit ihm werden 44 Parteimitglieder der regensburger Ortsgruppe aus wohlerwogenen Gründen ausgeschlossen, darunter Otto Remberger. - In Amberg wird die Brauerei Aitermoser aufgelöst. - In Regensburg filmen die münchner Kameraleute Schwesinger und Brönner ua die Sehenswürdigkeiten Dom, den Fronleichnamszug, die Regensburger Wurstkuchl, die als traditionelle Spezialität 6 kleine Grill-Bratwürste je 25 Gramm auf Sauerkraut und Bier in einen runden 0,5 Liter Glaskrug mit 4 aufgesetzten Ecken serviert, die Walhalla und Kloster Weltenburg. - In Sulzbach findet eine Gewerbeschau statt. - In Velburg wird eine zentrale Wasserversorgung eingerichtet. - In Langenzenn wird die Fürstentochter Prinzessin Gertrud von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) als Tochter von Fürst Udo von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (41) und der in Castell geborenen Grafentochter Margarethe von Castell Castell (St) (38) geboren. - In Neumarkt wird ein Republikanischer Tag abgehalten, wobei man mit Blasmusik und Fahnen durch die Stadt zieht. Die Kapelle trägt Zylinder. Vor dem Anwesen untere Marktstrasse 16 steht als Tankstelle eine runde Zapfsäule. Bezahlt wird das Benzin im Laden. - In Lauterhofen übernehmen die Dillinger Franziskanerinnen, die die Heil- und Pflegeanstalt Karlshof führen, auch die Leitung der Kinderbewahranstalt. - In Neumarkt eröffnet das Kino Lichtspielhaus Neumarkt mit dem Film Ein Walzertraum in der Grünbaumwirtsgasse 13  in der Gastwirtschaft Zum Grünen Baum in den Tuchersälen. - In Nürnberg hat die unter dem Patronat von Frankenführer Julius Streicher (41) stehende weibliche Ortsgruppe Völkischer Frauenbund Nürnberg über 150 Mitglieder. - In Schwandorf richtet der jüdische Kaufmann Bloch in seinem Haus in der Bahnhofstrasse einen Betraum für die jüdische Gemeinde ein. - Das zweite Regensburger Bergrennen alias Ratisbona Bergrennen findet wegen des vom ADAC monierten fehlenden Schwierigkeitsgrades und des hohen Verkehrsaufkommens nicht mehr in Regensburg sondern zwischen der Hemauer Strasse in Kelheim und der Schule in Ihrlerstein in Zusammenarbeit mit dem Motorsport Club Kelheim alias MCK statt. Die vier Kilometer lange Rennstrecke hat zahlreiche Steigungen und Kurven und hat für die begeistereten Zuschauermassen natürliche Zuschauertribünen. Der Motorsport Club Regensburg hat in zwei Jahren 139 Mitglieder hinzubekommen und nun 163, die 142 Fahrzeuge besitzen, davon 82 Automobile und 60 Motorräder. - In Regensburg wird der Gauverband für Trachtenvereine gegründet. - In Nürnberg wird der jüdische Fahrradhersteller Carl Marschütz (63) (Express Namensrechteinhaber) mit seiner Hercules AG in der Fürther Strasse 191 von MAN und Faun im Nutzfahrzeugbau überflügelt, weswegen er ihn einstellt und sich trotz der großen Konkurrenz auf Motorräder mit Motoren zwischen 73 und 500 ccm Hubraum verlegt, die er besonders gut konfektioniert und mit Motoren und Getrieben aus England und der Schweiz, aber auch von deutschen Herstellern wie Sachs, Ilo, Kleemann (Horex), Bark und Hurth ausstattet. - In Regensburg ist die Zuckerfabrik in der Aufeldstrasse, die der Warenhandelsgesellschaft Hamburg gehört, als Zweigwerk der Zuckerfabrik Frankenthal Mitgründer der Süddeutschen Zucker AG. - In Nürnberg übernimmt Willy Liebel (29) die väterliche Druckerei Buch- und Kunstdruck Monninger. - In Nürnberg stellt der jüdische Fahrradhersteller MARS die Motorrad Fertigung ein. Die legendere Weisse Mars Produktion kaufen die ehemaligen Werksangehörigen Johann und Karl Müller auf, allerdings ohne den Namen zu übernehmen, wodurch die 1000er MARS nun M.A. A20 heißt. - In Berching wird der Berchinger Rossmarkt als Volksfest mit Pferdeschau zur Wirtschaftsförderung eingeführt.  - In Nürnberg muss das evangelische Stadtmissionsheim für gefallene Mädchen und Prostituierte ihre Räume in der Villa am Äußeren Laufer Platz 5 aufgeben. - In Nürnberg wird das von der evangelischen Inneren Mission geführte Kriegskinderheim Fridaheim in der Wetzendorfer Strasse 60 in Kinderheim der Stadtmission umbenannt, in dem viele Waisenkinder leben. - In Regensburg hat der Fotograf Max Graggo Neupfarrplatz 11 die Telefonnummer 1768. - In Regensburg gibt es eine Bayrische Chauffeurschule. - In Rummelsberg ist der Transport der Toten wie bisher nach Feucht zu teuer und es wird von den Pfleglingen ein eigener evangelischer Friedhof angelegt. Gleichzeit erhält die Philippuskirche, die ausschließlich aus von den Pfleglingen im eigenen Steinbruch gebrochenen Steinen unter der Aufsicht von Bruder Adam Baumüller (27) erbaut wurde, ihren Dachstuhl. Die laut Rektor Karl Nicol (40) besonders schwere Arbeit wird von ihm als auffallender Erziehungserfolg gefeiert. - In Amberg eröffnet der evangelische Verein für Armen-, Kranken- und Jugendpflege in der Hellstrasse 3 eine eigene evangelische Erziehungsanstalt. - In Fürth gibt es das fürther Filialwerk der Gothaer Waggonfabrik an der Würzburger Strasse. - In Eichstätt endet die langjährige Tätigkeit für Kleinkinder und Fürsorgekinder durch die katholischen Mallersdorfer Schwestern im Rettungshaus, die von den Benediktinerinnen von St Walburg abgelöst werden. - In Kallmünz wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Regensburg Stadtamhof wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Neumarkt beginnt der katholische Sportverein DJK eine Trachtentanzgruppe unter Hans Mösl zu gründen, die den Schäfflertanz aufführt. - In Allersberg wird von der katholischen Kirche ein Ortsverein der DJK gegründet, wobei Scherb, Robert Bauer, Josef Betz und Berthold Kemmler weitere Gründungsmitglieder sind. - In Lauterhofen übernehmen die Dillinger Franziskanerinnen der Heil- und Pflegeanstalt Karlshof auch die Leitung der örtlichen Kinderbewahranstalt. - In Neumarkt wird der Saal im Gasthaus Zum grünen Baum alias Tucherstübl Grünbaumwirtsgasse 13 zu einem Kino umfunktioniert, wobei 130 Stühle auf dem Parkett aufgestellt werden und auf der Galerie 36. - In Ansbach wird der bäuerliche bayerische Monarchist Heinrich Weiß (33) wegen seiner persönlichen Bekanntschaft zum bayerischen Königshaus Gartenmeister der Residenz. - In Neumarkt wird ein Gehörlosenverein mit Vorstand Alois Kußmann gegründet, wobei man eng mit dem amberger Gehörlosenkreisverband und Alois Jäger zusammenarbeitet. - Der in Ingolstadt geborene Konservatorensohn und SS Oberführer Joseph Berchtold (29), der klein von Gestalt ist, sich aber gerne prügelt, wird erster Reichsführer SS. - In Nürnberg gibt der in Fürth geborene Dekorationsmaler Julius Mössel (55) nach dem Hauptatelier in München auch sein Zweitatelier bei seiner Heimatstadt auf und wandert nach Chicago aus, wo er als Zuarbeiter für dem ehemals bayerischen jüdischen Stararchitekten Albert Kahn (57) wieder erfolgreich wird. - In Erlangen bringt der elektronische Messgerätefabrikant Paul Gossen (54) einen großen Verkaufserfolg mit dem Strommessmultimeter Mavometer. - In Neumarkt wechselt der Fahrradhersteller Expresswerke seine Strategie Strassenrennräder mit geringfügigen Veränderungen bei Bahnrennen einzusetzen, wofür das Flieger Bahnrennrad Modell Extra 3 herausgebracht wird, das der berliner Radrennfahrer und Stadtmatador Max Hahn (27) einsetzt. Als Strassenrennrad wird das Rennrad Modell Strassenrenner Aberger vertrieben. Das Tourenfahrrad Nord-Süd Express Modell 107 erhält eine Damenmodellvariante, das Modell 108. Als motorisierte Version wird erfolglos ein Lastenmotorrad mit 196 ccm Einzylinderzweitaktmotor angeboten. - Der in Eichstätt geborene Uhrmachersohn, Lehrer und Elektromusikpionier Jörg Mager (46) stellt in Donaueschingen sein Universalinstrument Partiturophon  alias Alltonorgel, das elektroakustisch Blasinstrumente, Streichinstrumente, Schlaginstrumente und Kirchenglocken immitieren und beliebig Tonhöhen verändern kann, vor, woraufhin namhafte Musiker, wie Haba, Waschnegradsky, Paul Hindemith und Gerog Rimski-Korsakow versprechen, Musikstücke dafür zu komponieren, was aber nicht erfüllt wird, weil diese Technik gesellschaftlich noch nicht akzeptiert ist. - In Nürnberg will sich die Vereinigung Nürnberg Fürther Motorradfahrer nicht mehr an kostspieligen Auslandssportveranstlatungen beteiligen und distanziert sich vom übergeordneten Verband Deutscher Motorradfahrer. Durch das starke Anwachsen von Automobilisten unter den Mitgliedern wird der Vereinsname Vereinigung Nürnberg Fürther Motorfahrer umbenannt, wobei Konrad Fleischmann erster Vorsitzender wird. - In Nürnberg modifiziert die Fahrraddfabrik Victoria ihre serienmäßigen Kompressor Motorräder mit der Anordnung des Kompressors über dem Zylinder. - In Regensburg Reinhausen beginnt bei der Maschinenfabrik Rheinhausen der Brüder Oskar Scheubeck (--) und Richard Scheubeck (--) mit der Produktion eines neuentwickelten Stromschalters, der unterbrechungslos unter Last umschalten kann und wofür der Erfinder Robert Jansen (--) als neues Vorstandsmitglied und Technischer Direktor des Elektrizitätswerks Oberpfalzwerke extra von Hannover zuzieht, die Erfolgsgeschichte des Metallverarbeitungskonzerns Reinhausen. - In Regensburg gibt es eine Spielabteilung Kasernen mit Karl Edenharter, Reiner Maier, Willinger Richard, Fritz Barth, Moosburger, Peter und Zeiler, die zwei Jahre später den Sport-Club Ratisbona gründen. - In Regensburg Prüfening wird im Schloß Prinz Maria Emanuel von Sachsen (St) auf Schloss Prüfening als Sohn des Erbprinzen Friedrich Christian von Sachsen (St) (33) und der in Regensburg geborenen Prinzessin Elisabeth Helene von Thurn und Taxis (St) (24) geboren. - In Nürnberg ist der Stürmer Redakteur Karl Holz (--) nürnberger SA Gruppenführer. - In Schwandorf erhält die schwandorfer Tageszeitung Schwandorfer Tagblatt die heimatkundliche Unterhaltungsbeilage Für´s traute Heim. - In Hemau wird an der Nürnberger Strasse ein neues repräsentatives Postamt eröffnet. - In Regensburg ist von Pfarrern genossenschaftlich gegründete Liga Bank, die mehr als 3.244  Mitglieder.dem Konkurs nahe, woraufhin die Katholische Kirche Bayerns als Bürge einspringt. - In Neumarkt stellt die Sprengstofffabrik Bayerische Sprengstoffwerke und Chemische Fabriken Aktiengesellschaft Neumarkt Opf ab 19 52 Wasag die Produktion bis 19 28 ein.

1925 Wetter: Föhn im Januar. 35 Grad im Schatten. Schnee im Oktober. Sehr kalter Dezember. - In Neumarkt besteht eine nationalsozialistische Gruppe von 100 Personen zur Hälfte aus Arbeitern aus den Elektromotorenwerken und aus dem Express Fahrradwerk. - In Neumarkt stehen die eigentlich antidemokratischen paramilitärischen, vaterländischen Organisationen wie Reichsflagge mit 150 und Bund Bayern und Reich mit 250 Bewaffneten dem Bezirksamt zur Verfügung. - In Neumarkt wird eine Stadtsparkasse gegründet. - Der Gasthof Zum Lamm Xaver Ehrnspergers Witwe Untere Marktstrasse 7 hat die Telefonnummer 27. Der Spediteur Georg Herrle hat die Telefonnummer 29. - Der jüdische Textilhändler Josef Rindsberg wirbt als Nachfolger von S Goldschmidt und Sohn. - In Nürnberg tritt der in Nürnberg geborene rechtsextremistische paramilitärische Altreichsflagge-Gründer Willy Liebel (28) Mitglied der NSDAP. Er erhält die Mitgliedsnummer 23091. - In Ingolstadt gründet der Richtersohn, Arzt und Chirurg Ludwig Liebl (51) die NSDAP Ortsgruppe Ingolstadt neu. - In Neumarkt wird der neumarkter Postverwalter Ludwig Strober (55), als Oberpostmeister nach Sulzbach versetzt. - In Nürnberg wird der aus Schwaben stammende nürnberger NSDAP Ortsgruppenführer Julius Streicher (40) NSDAP-Gauleiter von Mittelfranken. - In Regensburg wird der neue jüdische Friedhof geschändet. - In Bayreuth gründet der in Bayreuth geborene Schustersohn und Lehrer Hans Schemm (34) die NSDAP Ortsgruppe Bayreuth. - In Neumarkt hat Franz Xaver Gloßner mit der Gaststätte Zum Lammsfriedl Kastengasse 8 und der Brauerei und der Mälzerei in der Herzwirtsgasse 18 die Telefonnummer 11. - Die NSDAP wird neu gegründet. - Nürnberg hat 392.494 Einwohner. Regensburg hat 76.948 Einwohner. - In Nürnberg gibt es 1.378 Personenkraftwagen alias Automobile. - In Nürnberg gibt es 8.603 Juden. - Die in Fürth geborene ingolstädter Leitfigur der KPD Hieronymus Paulus Tauber (33) gründet mit seinem in Ingolstadt geborenen kommunistischen Parteifreund Max Gründl (29) die Kurzwarengroßhandlung Tauber & Gründl. - In Neumarkt kauft die Stadt die Schloßschanze von Eugen Riedner und eröffnet sie umgestaltet als Stadtparkt. - In Nürnberg beginnt die Trimex-Asphaltierung von Strassen für schweren und mittleren Verkehr. - In Fürth gründet der streitlustige NSDAP Aktivist Albert Forster (23) eine NSDAP Ortsgruppe Fürth und plant genau zu einem jüdischen Fest eine NSDAP Großveranstaltung, die deshalb nicht genehmigt wird, weslhalb der Völkische Beobachter von Bayerischer Schande hetzt. - Der in Veitsaurach geborene Hauptschullehrersohn, ehemaliges SPD Mitglied, das die Partei nach 3 Jahren wegen der Spartakisten wieder verliess, und Reichseisenbahnobersekretär Franz Jakob (33) tritt in die NSDAP ein und wird Schriftführer. - In Nürnberg beginnt das Studio Nürnberg als Teil der Deutsche Stunde in Bayern mit Radiosendungen. - In Regensburg findet auf dem ehemaligen Militärflughafengelände im Osten eine mehrtägige Flugschau statt. Die beiden einzigen richtigen Flugplätze in Bayern gibt es in Fürth und in Schleißheim. - In Roth fährt der Postillion bei seiner letzten Fahrt vom Gasthaus und Hotel Zur Krone ab. - Der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (41), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (60) wird in Deutschland enteignet. - In Sulzbürg richtet Elisabeth Nägelsbach (31) das erste bayerische Erholungsheim für evangelische Arbeiterinnen, die 6 Tage Urlaub pro Jahr haben, ein. - Der vom in Neumarkt geborenen morphiumsüchtigen Journalist  Dietrich Eckart (+19 23) gegründete Hoheneichenverlag in München bringt das Pamphlet Der Bolschewismus von Moses bis Lenin. Zwiegespräch zwischen Adolf Hitler und mir (Eckart) heraus. - In Nürnberg beschließt der Verein der Angehörigen des ehemaligen königlich bayerischen 8. Feldartillerieregiments mit ihrem Ehrenvorsitzenden Oberstleutnant a.D. Freiherr von Fraunberg bei Beerdigungen ihrer jüdischen Kameraden nicht mehr mit Fahne teilzunehmen. - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft nach dem WW1 die erste Karnevalsveranstaltung im Hotel Zum roten Hahn in der Königstrasse. - Der in Neumarkt geborene jüdische Mitarbeiter der Spielzeugwaren Bingwerke Nürnberg Alfred Frank erhält Auszeichnungen in Mailand. - In Neumarkt wird im Mai auf dem Viehmarkt ein Bergundtalbahnfahrgeschäft aufgestellt. - In Neumarkt bemalt Malermeister Eckerle drei steinerne städtische Brunnen mit leuchtenden Farben. - In Neumarkt übernachtet der abgedankte bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (56) bei Gößwein im Gasthof Zum Bären obere Marktstrasse 26 und besichtigt die beiden Kirchen. Die Vaterländischen Verbände überreichen ihm einen Rosenstrauß. - In Neumarkt feiert das ehemals adelige Geschlecht der Sossau im Gasthof Zum Lamm. - In Holzheim enthüllt der Bund Bayern und Reich ein Banner. - In Neumarkt passiert nach den Fahrradfahrern der großen Fahrradfernfahrt Zürich - Berlin auch eine Kolonne mit Automobilen und Motorradfahrern die Stadt. - In Neumarkt verirrt sich Anna Jobst (03) am Winnberg beim Beerensuchen, stirbt und wird erst nach Monaten gefunden. - In Neumarkt wird eine beleuchtete Benzintankstelle vor der Drogerie Feist obere Marktstrasse aufgestellt. - In Neumarkt tritt der Bund Bayern und Reich im Gasthaus Feihl bei Gmelch zusammen. - In Nürnberg wird der 1.FCN alias Club deutscher Fußballmeister. - Der nürnberger MAN Industriellensohn Freiherr Theodor von Cramer-Klett junior (51) vermittelt Adolf Hitler (36) ein Gespräch mit dem bayerischen katholischen BVP Ministerpräsidenten Heinrich Held (57), der auch Mitbesitzer und Herausgeber detr Tageszeitung Regensburger Anzeiger ist. - In Bayreuth laden Helene Bechstein (49) alias Helene Capito und ihr Mann, der Klavierfabrikant Edwin Bechstein (66) Adolf Hitler (36) zwei Wochen nach Bayreuth ein. Helene Bechstein (49) schenkt Adolf Hitler (36) ein wertvolles Ölbild von Jan Brueghel. - Der Leiter der bayerischen Kriminalpolizei Wilhelm Frick (48) tritt in die NSDAP ein. - In Ansbach übernimmt der fränkische Schriftsteller Stobing-Cerny die Rede Adolf Hitlers (36). Das Lieblingsthema Wagner und Nationalsozialismus. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene und aus Südamerika zurückgekehrte Katikaturist Philipp Rupprecht (25) Titelzeichner bei der Zeitung Fränkische Tagespost und lässt sich von der pornographischen wöchentlichen NSDAP Hetzschrift Der Stürmer abwerben. - In Regensburg verlässt der in Stadtamhof geborene Handwerkersohn Alfons Goppel (20) das Albertus Magnus Gymnasium beginnt ein Jurastudium in München und wird u.a. Mitglied der katholischen Studentenverbindung Agilolfia Regensburg. - Der in Fürth geborene Gefängnisoberverwaltersohn und NSDAP Hetzschrift Der Stürmer Abonnementverkäufer. Albert Forster (23) ist fürther Ortsgruppenleiter der Großdeutschen Volksgemeinschaft alias verbotenen NSDAP, danach NSDAP Ortsgruppenleiter Fürth und hauptamtlicher Redner. - Der in Bamberg geborene jüdische Justizratssohn und Sozialistische Arbeiter Jugend Funktionär Wilhelm Aron (48) tritt in Würzburg ein Jurastudium an und in die jüdische Studentenverbindung Wirceburgia Würzburg ein. - In Sulzbach tritt die Ortsgruppe Völkischer Block geschlossen in die NSDAP ein. - In Sulzbach spielt an Neujahr eine Jazz-Band. - In Ansbach besucht Adolf Hitler (36) zusammen mit nürnberger NSDAP Ortsgruppenführer Julius Streicher (40) und dem in Alexandria geborenen Fliegerleutnant Rudolf Heß (31) erstmals den evangelischen ansbacher Pfarrer Max Sauerteig (--). - In Amberg wird Emil Alafberg (26) SA Führer. - In Amberg wird eine NSDAP Ortsgruppe gegründet. - In Amberg erscheit die Erstausgabe der Tageszeitung Amberger Anzeiger. - In Amberg sind in der Emaillefabrik Gebrüder Baumann 1.500 Leute beschäftigt. - Die Firma Siemens verlagert die Produktion ihre medizinisch-technischen Produkte von Berlin nach Erlangen und beginnt mit dem Aufbau von 19 Auslandsniederlassungen. - Der in Parsberg geborene Konstantin Hierl (50) wird Organisationsleiter des ludendorffschen Tannenbergbundes für Süddeutschland. - In Nürnberg spricht nürnberger NSDAP Ortsgruppenführer Julius Streicher (40) im Kolosseum am Maxtor. - In Nürnberg spricht Adolf Hitler (36) im Kolosseum am Maxtor vor 2.500 Teilnehmern, im Leonhardspark alias ehemaliger Schlacht- und Viehhof vor 1.700 Teilnehmern und in der Bäckerherberge alias Gasthof Zum goldenen Hirschen vor 600 Teilnehmern. - In Fürth tritt Adolf Hitler (36) trotz Redeverbots bei einer privaten Mitgliederversammlung im Geismann´ssaal vor fanatischen Bewunderern auf. - In Nürnberg spricht Adolf Hitler (36) trotz Redeverbots bei einer privaten NSDAP Mitgliederversammlung im Hercules Velodrom. - In Erlangen sind 23 % aller Beschäftigten Beamte. In Ansbach 24 % und in Eichstätt 43%. - In Regensburg leben 514 Juden mit den Familiennamen Apfel, Bernheim, Binswanger, Block, Buchmann, Buxbaum, Cohn, Degginger, Farntrog, Firnbacher, Fischl, Forchheimer, Frank Glaser, Grünhut, Hahn, Hammer, Haymann, Heidecker, Hekscher, Heller, Hellmann ,Hirschfeld, Holzinger, Holzinger, Illfelder, Jacob, Jordan, Kahn, Katz, Koblenz, Kohn, Kugler, Lederer, Lehmann, Lemberger, Levy, Lilienfeld, Lilienthal, Löwenthal, Mandelbaum, Mann, Mayer, Naß, Natzler, Naumburger, Neuburger, Niedermaier, Nußbaum, Oberdorfer, Odenheimer, Oettinger, Plaut, Regensburger, Reiner, Rosenblatt, Rosengold, Rosenthal, Sämann, Schimmel, Schwabacher, Sommer, Springer, Stern, Sternberg, Strauß, Strum, Süß-Schülein, Uhlfelder, Weiner, Welsch, Wertheimber, Wiener, Winter und Wolf. - In Nürnberg eröffnet der in Nürnberg geborene städtische Schreiber Hanns Porst (29) seinen dritten Fotoladen am Lorenzer Platz, den er mit nächtlicher Schaufensterbeleuchtung bewirbt. Da er sich mit dem Verkauf von Plattenkameras übernimmt und Teilzahlungsmodelle und Versand akzeptieren muss, stellt er auf Versandhandel um und wird später zum größten Photohaus der Welt.  - In Nürnberg stellt der Jude Samuel Felix Weikersheimer bei Apparatebau A.G. Kracker & Co Siegfriedstrasse 9-17 seine letzten Abako Motorräder mit Kettenantrieb zum Hinterrad und Trommelbremse im Vorderrad vor seinem Konkurs her. Der Nürnberger Hans Gradl gewinnt auf einer Abako der stuttgarter Solitude  in der Klasse bis 175 ccm. - In Regensburg beziehen die Gewerkschaften einen Wohnkomplex im ehemaligen Biergarten Paradiesgarten, Richard Wagner Strasse. - In Regensburg wird die Tischgesellschaft Untere Wöhrdler Gmoa gegründet. - In Nürnberg wird der Bademeistersohn, Weltkrieg 1 Feldgeistliche und evangelische nürnberger Religionslehrer Gustav Bub (36) Dozent für Geschichte und Heimatgeschichte an der Nürnberger Volkshochschule, wo er einen nordisch-heldischen Jesus propagiert. - Der in Gunzenhausen Trommetsheim geborene und von Adolf Hitler (36) gerettete Kriegskamerad Adolf Meyer (23) wird NSDAP Mitglied. - In Beratzhausen wird im Gasthaus Schnaus Pfraundorfer Strasse 10 ein Turn- und Sportverein mit dem Schwerpunkten Leichtathletik und Faustball gegründet. - Hitler ist Hausgast beim in Nürnberg aufgewachsenen Leiter der Sportflug GmbH für Mittelfranken und Oberpfalz Weltkrieg 1 Flieger mit den meisten Abschüssen Theodor Croneiß (31), der der SA und SS ungehinderten und unkontrollierten Zutritt zum Flughafen Nürnberg (Fürth) in der Flugplatzstrasse 75 (20 18 Fraunhofer-Allianz Vision) verschafft und dadurch überregionale Verfügbarkeit. - In Hersbruck tritt der Postassistent und Postsekretär Georg Sperber (28) wieder in die NSDAP ein und wird Ortsgruppenleiter der NSDAP und SA Führer. - In Altdorf übernimmt der Landesverein der Inneren Mission die ehemalige Universität Altdorf und gründet das Wichernhaus als Körperbehinderteneinrichtung. - In Amberg wird eine Flutmulde errichtet, weshalb die Dult mit Schaustellgeschäften auf den alten Dultplatz (1016 Amberger Congress Centrum) umzieht. - In Regensburg ist das Gesellschaftshaus Cafe Restaurant Fürstenhof Maximilianstrasse 4 mit der Telefonnummer 547 im Besitz von Hans Förster (--). - Der regensburger Verlegersohn Franz Ludwig Habbel (31) belegt bis 19 33 eine leitende Stellung in der Luftfahrtindustrie. - In Ansbach wird der Reit- und Fahrverein Alte Ulanen gegründet. - Gregor Strasser (33) wird NSDAP Gauleiter Niederbayern/Oberpfalz. - In Fürth wird im Gasthaus unter der Leitung des in Fürth geborenen Gitarrenspielers Albert Forster (22) Zum Bergbräu Königstrasse 6 aus dem Mandolinenclub die fürther NSDAP Ortsgruppe neu gegründet. - In Nürnberg gibt esnur noch 5 Brauereien. Eine davon und die letzte in Familienbesitz ist die Zeltner Brauerei von Johann Georg Zeltner in der Ostendstrasse. - Der in Nürnberg geborene evangelische Graveur Karl Fiedler (28) wird nach einjähriger NSDAP Mitgliedschaft dessauer NSDAP Ortsgruppenleiter. - Der in Ansbach geborene Major Freiherr Curt Loeffelholz von Colberg (St) (50) tritt der NSDAP bei, wird NSDAP Gauredner und Autor bei der NS Hetzschrift Völkischer Beobachter. - In Regensburg wohnt Freiherr Walther von der Hoop. - In Regensburg kommt es zur Neu-Gründung von zwei verstrittenen, unabhängigen NSDAP Ortsgruppen. In der Emslander-Brauerei Arnulfsplatz 6 wird der in Neumarkt geborene Friseur Alois Bayer (38) mit großer Stimmenmehrheit 1. Vorsitzender, aber auch ein Herr Knott hat bereits eine Ortsgruppe angemeldet, wodurch es zu einem rüden Diskurs mit der Parteizentrale kommt. Alois Bayer wird regensburger NSDAP Ortsgruppenleiter. Der Magistrat erlaubt der SA in Uniform Wahlkampf-Saalschutz zu stellen, die Wandermärsche mit Trommeln und Fahnen bleiben aber weiterhin einzeln genehmigungspflichtig. - In Regensburg wird der völkische block Stadtrat Johann Eder Mitglied der NSDAP. Er hält offentliche Diskussionen für uneffektiv. - In Regensburg wird die 40 köpfige Roßbachgruppe gegen ihren NSDAP Stadtrat Johann Eder aus ehemaligen SA Männern gegründet, die aber keine geschlossenen Aufzüge veranstalten darf. - In Regensburg finden Oster-Flugtage statt. - In Nürnberg zieht das Nürnberger Volksfest von der Deutschherrenwiese auf das Gelände in Eberhardshof neben der Fürther Strasse (ehemals Quelle Adam Klein Strasse). - In Parsberg wird eine Strassendampfwalze angeschafft. - In Regensburg ist die Brauerei Stern die einzige Brauerei, die ihr Exportbier auch exportiert. Direktor ist Lothar Hoffmann. Angegliedert ist das Hotel, das Restaurnat und das Lichtspieltheater Sternbrauerei. - In Neumarkt haben die Gebrüder Pfleiderer zahlreiche freitragende Holzbauten bis 40 Meter ua für Reichsbahndirektionen Salzburg, Regensburg und Plattling ua, Bergwerke wie die Luitpoldhütte und die Reithalle Noris Tattersall in Nürnberg erstellt. Für Bayern haben sie ein Alleinausführungsrecht. In München übernimmt der Diplomingenieur Hauff Ohmstrasse 3 die Planung. In Neumarkt heiratet Georg Pfleiderer (33) Thekla Loichinger (21). - In Lauterhofen gibt es die Heil- und Pflegeanstalt Karlshof, die ehemalige katholischen Kretinenanstalt Lauterhofen alias Idiotenanstalt. - In Regensburg findet auf dem Ziegetsberg das erste Ratisbona Bergrennen alias Regensburger Automobilrennen statt, veranstaltet gemeinsam vom MC Kelheim und dem Motorsport Club Regensburg, dem früheren Regensburger Automobil Club, wobei 112 Motorrädern und 82 Rennwagen teilnehmen. Der ADAC reklamiert, das Rennen wäre zu leicht und das Verkehrsaufkommen zu hoch, was zum Streit führt und zur Drohung in den ADAC Gau Süd zu wechseln führt. - In Berchtesgaden diktiert Adolf Hitler (36) nach seiner Haftentlassung den zweiten Teil seines Buches Mein Kampf mit Blick auf das Grab seines Spindoktors, des in Neumarkt geborenen, geschiedenen und morphiumsüchtigen Journalisten Dietrich Eckart (+19 23). - Ein Mitglied des nürnberger Wanderverein Nürnberger Touren- und Wintersportclub D`Kreuzspitzler besteigt den Berg Matterhorn. - In Nürnberg passieren die Motorradteilnehmer der 3.000 km langen Deutschlandfahrt die Stadt. Start und Ziel ist Köln. Die nürnberger Firma Heilo Bauerngasse 21 Telefonnummer 9189 wirbt mit der fehlerfreien Teilnahme ihres Motorradmodells 24/II. - In Altdorf wird in der Lochmannsmühle ein Erholungsheim für die evangelische Jugend eV eingerichtet. - In Nürnberg wird von der evangelischen Inneren Mission die Evangelische Gefangenen- und Strafentlassenenfürsorge gegründet. - In Nürnberg sagt im Justizpalast Fürther Strasse 110 im Schwurgerichtssaal 600 Adolf Hitler (36) beim Stürmer.Prozess als Zeuge aus. - In Rummelsberg berichtet der Anstaltsleiter Ernst Nagelsmann, dass es nach 20 Jahren in der vom Evangelischen Verein für Innere Mission betriebenen Erziehungsanstalt Rummelsberg immer noch am Nötigsten fehlt. Wie er berichtet müssen die minderjährigen Pfleglinge in Massenschlafräumen schlafen und selbst die angestrebte Größe der Schlafräume von maximal 12 Personen wurde nie erreicht und war nur ein Wunschtraum. Alle Insassen müssen in der Landwirtschaft arbeiten. Die 70 Berufsschüler haben keinen Klassenraum. Die Diakonieschüler werden wie die Mitglieder des Brüderhauses in der Anstalt nicht als Erzieher eingesetzt, sondern als Kolonnenführer und Aufseher, vor denen die Insassen wie Strafgefangene antreten müssen. Zu Arbeitsbeginn wird ausgerückt und nach Arbeitsende wird eingerückt. Es gibt zwei Arrestzellen im Keller, aber kein Krankenzimmer. Als Kleiderkammer dient der blanke Dachboden. Die Erziehungsanstalt erreicht, dass 25 % ihrer Pfleglinge, die 18 geworden sind, mit einer Berufsausbildung das Heim verlassen können. Wer mit Ketten in einer Strafabteilung wegen guter Führung davon befreit wird, muss trotzdem noch 3 Monate in Ketten arbeiten. - In Altdorf pachtet die evangelische Erziehungsanstalt Rummelsberger Erziehungsanstalt des Evangelischen Vereins für Innere Mission die leerstehenden Räumlichkeiten des nürnberger Lehrerseminars in der ehemaligen Universität um eine Krüppelanstalt wegen den vielen Behinderten zu eröffnen. - In Nürnberg wird die Fränkische Gewerbebank EGmbH gegründet. - In Nürnberg baut der Fahrzeughersteller FAUN 6/24 PS Personenwagen. Die 6 ist die Steuerklasse. - In Altdorf wird das gestiftete Landhaus Nr 378 der nürnberger Familien Stoer und Stier als Kinderheim genutzt. - In Nürnberg bieten die Victoriawerke für ihre Victoria Fahrradmodelle die eigenpatentierte Freilaufnabe mit Bremse Victoria an. Eine Vielzahl von angebotenen Zahnkränzen, deren Anzahl von Zähnen und die dabei durch das Rad zurückgelegte Wegstrecke dient vermeintlich als wichtige Kundeninformation. Die Modelle heißen: Preciosa Victoria als Herrenrad bzw Damenrad, das Herrenrad Victoria 7, das Damenrad Victoria 10, das Herrenrad Victoria 6, das Damenrad Victoria 9, das Herrenrad Victoria EH, das Damenrad Victoria ED, das Herrenrad Victoria 4 und 8, das Victoria Knabenrad, das Victoria Mädchenrad, das Rennrad Victoria 1. Dazu gibt es auch die Victoria Saalfahrmaschine alias Kunstrad. - In Regensburg Wörth zwingt der Energiekonzern Oberpfalzwerke das private Elektrizitätswerk Rupert Heider auf den Weiterbau des Höllbachkraftwerk 2 zu verzichten. - In Nürnberg scheidet der jüdische nürnberger Kaufmannssohn, Physiker und Industrielle Siegfried Guggenheimer (50) aus seiner eigenen Firma Guggenheimer Messgeräte Schoppershofstrasse 52 aus und gründet aus einer herausgelösten Sparte die Firma Noris Tachometerwerk Siegfried Guggenheimer neu, wodurch er alle Schuldner los ist. - In Neumarkt ist eine Rennradserie Aberger, die ua die Herstellungsnummer 357823 hat und Holzfelgen, Zwei Gang Schaltung und Spezial Flügelmuttern für einen schnellen Radwechsel hat, nach einer jahrelangen Siegesserie nach dem in Berlin geborenen Radrennfahrers Erich Aberger (33) benannt. - In Dietfurt versammelt sich der katholische Kolpingverein mit Vorstand Stadtpfarrer Benno Meier im Pfarrhof mit 143 Wandergesellen. - In Nürnberg wird die Ausstellung Deutsche Sportschau veranstaltet, bei der sich die VNFM alias Vereinigung Nürnberg Fürther Motorradfahrer, präsentiert. - In Regensburg wird vom in Motorsport Club Regensburg umbenannten Regensburger Automobil Club eine Automobil Gesellschaftsfahrt nach Eilsbrunn veranstaltet. - Der in Regensburg geborene Neumeyer AG Manager, zu der Zündapp gehört, Otto Meyer (43) wird Vorstandsmitglied der MAN. Die Neumeyer AG gehört Fritz Neumeyer (50). - In Nürnberg ist der Nachfolger des Victoria Erfolgsmotorenkonstrukteurs Martin Stolle (--) der Konstrukteur Gustav Steinlein (--), der Kompressormotoren in die Motorräder einbaut, die ein Durchschnittstempo von 146 km/h ermöglichen und konkurrenzlos sind, aber nicht für den Dauereinsatz geeignet sind. - In Altdorf werden Wallensteinfestspiele  aufgeführt, den über einhundert Einwohner in originalen Uniformen bei einem Zug durch die Stadt realisieren. - In Donaustauf wird im Schloß Hirschling eine Dorfschule eingerichtet. - Der in Regensburg geborene Studienratssohn, katholische Theologe und Archäologe Hugo Obermaier (48) entdeckt das spanische Stonehenge alias Dolmen von Guadalperal. - In Nürnberg haben Prostituierte alias Sexarbeiterinnen an der Frauentormauer 80 nichtübertragbare Stempelkarten für ihre Freier, auf denen ihre Namen ua Mizzi aufgedruckt sind. - In Nürnberg wird der Urmel aus dem Eis Grafiker Erich Hölle geboren. - In Regensburg Prüfening wird die letzte hölzerne Donaufähre durch zwei von Fährmeister Michael Hofmeister (44) gekauften Stahlfähren ersetzt, Maria mit 18 m x 4,5 m und einer Traglast von 12 bis 18 Tonnen für Fuhrwerke und Automobile geeignet und Rita mit 12 m x 3 m für max 50 Personen an der gleichen Stelle, was durch die Verwendung von verschieden hohen Gierseilen möglich ist. - In Regensburg Steinerbrückl will der finanziell ruinierte und kranke undorfer Karolinen Zechenbesitzer und Industrielle Josef Zeller (57) sein dreistöckiges Haus im Oberammergaubausstil Werdenfelserhaus Haus 9 zu seiner Existenzsicherung in ein Kurhaus umwandeln, was der Stadtrat in Deuerling nach einer Besichtigung auch bewilligt. Sieben Jahre später stirbt er. - In Lupburg See wird ein Spar- und Darlehenskassenverein gegründet. - In Hohenburg ist der Marktplatz nicht gepflastert. Es gibt auch keine Gehwege. Vor der Opel Vertretung xxx Marktplatz 18 steht eine Zapfsäule für Benzin für Automobile. - In Nürnberg ist die Stürmer Fahrradfabrik AG mit der Telefonnummer NÜRNBERG 641011 in der Friedrichstrasse 59, wobei die Rahmennummer 372 (20 24) die höchste bekannte ist. - In Nürnberg verkauft die Firma Lloyd Motoren Nürnberg in der Poppenreutherstrasse 56 auch deutsche Lloyd Fahrräder und Exportmodelle. Firma Gleichauf beginnt. - In Neumarkt eröffnet Ernst Gleichauf in der Kirchengasse 11 (20 24 Parkplatz) eine Eisenwarenhandlung. - In Nürnberg kreuzen sich der komplette neue Orient-Express Zug Ostende~Frankfurt~Wien mit den angehängten Orient-Express Kurswagen auf der zusätzlichen Eisenbahnnebenstrecke Stuttgart~Nürnberg~Prag~Bratislava.

1924 In Neumarkt baut die Stadt nach dem Anschluss an die Überlandleitung ein Stromnetz auf. - In Nürnberg erhalten die SPD 58.327 Stimmen, der Völkische Block 57.523 Stimmen und die DKP 36.381 Stimmen bei 248.439 Stimmberechtigten bei der Wahl zum bayerischen Landtag. - In Nürnberg gibt es 973 Personenkraftwagen alias Automobile. - In Nürnberg gibt es 15 öffentliche Zweispänner, 15 öffentliche Einspänner und 78 öffentliche Kraftfahrzeuge alias Automobile, davon 3 Motorräder mit Seitenwagen. - In Nürnberg gibt es 893 Personenkraftwagen. - In Nürnberg gibt es 9.750 Juden. - In Regensburg wird der jüdische Friedhof geschändet. - In Regensburg verliert die katholische BVP die absolute Mehrheit. - In Regensburg nimmt die elektrische städtische Strassenbahn den Betrieb wieder auf. - In Regensburg wird der österreichische Schauspieler und Librettist Ignaz Brantner (38) Direktor des Stadttheater Regensburg, Bismarckplatz 7. - In München Arnulfstrasse nimmt die Deutsche Stunde in Bayern Gesellschaft für drahtlose Belehrung und Unterhaltung gegründet von dem aus Landshut stammenden Deutsche Bank Filialleiter in München und Aufsichtsrat der Maxhütte in Rosenberg Josef Böhm (59), dem in Lübeck geborenen Diplomaten und Rundfunkpionier Ernst Ludwig Voss (44) und dem münchner Escorial Erfinder und Deutsche Bank Landesausschussmitglied Robert Riemerschmid (39) als privatrechtliche Rundfunkanstalt offiziell ihren Sendebetrieb mit einer Sendezeit von 1 Stunde pro Tag mit Zeitansage, Nachrichten, Wetterbericht, Börsennachrichten und Musik im Saal des Verkehrsministeriums auf. - In Ingolstadt wird der Völkische Block mit dem Übertritt der DDP und ihres Anführers, des Ingolstadt geborenen Sanitätsrat Ludwig Liebl (49) zweitstärkste Partei. Ihre Mitglieder marschieren wieder und lassen den Glanz des Kaiserreichs wieder aufleben. Die sozialdemokratische Eiserne Front und die KPD liefern sich Prügeleien. - In Regensburg wird der in Mitterteich geborene Theobald Schrems (31) Domkapellmeister und damit Leiter des auf 8 Regensburger Domspatzen zusammengeschrumpften Chores. - In Berlin mischt der aus Breslau stammende Varietedirektor Erik Charell (30) nach seiner Rückkehr aus den USA nackte Tänzerinnen unter sein Ballett, was zu einem Boom führt. - In Neumarkt werden 11 elektrische Strassenleuchten teils auf Betonsäulen, teils als Eisengußkandelaber installiert. - In Neumarkt hält der ehemalige NSDAP ler Julius Streicher (39) im Gasthof Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6 als Vertreter des Völkischen Blocks eine Rede. - Die KPD wird verboten. - Auf den Jurahöhen wird ein Dietrich Eckart Stein von seinen münchner Freunden aufgestellt. - In Neumarkt tagt mehrmals der Völkische Block alias verbotene NSDAP bei Gastwirt Johann Yberle im Gasthaus Zur Himmelsleiter Bräugasse 3. - In Neumarkt tagt der Bund Bayern und Reich im Gesellenhaus Adlergasse 4 alias Adolf Kolping Strasse 4 begleitet von Gesangsverein, Männerturnverein und Stadtkapelle. - In Neumarkt wird das Kurhaus als Ersatz für das Wildbad Wildbadstrasse 1 erbaut. - In Nürnberg wird der 1.FCN alias Club deutscher Fußballmeister. Zusammen mit der SpVVg 18 99 Fürth stellt er die gesamte deutsche Fußballnationalmannschaft. - Der Völkischdeutsche Studentenbund gründet sich als radikaler Kampfbund und bietet Adolf Hitler (35) eine Ehrenmitgliedschaft an, die dieser aber ableht. - Der in Neumarkt geborene Buchhändlersohn Ludwig Boegl (44) wird Verantwortlicher für das erfurter Hoch- und Tiefbauwesen und Theaterdezernent. - Der in Fürth geborene Gefängnisoberverwaltersohn und Bankkaufmann Albert Forster (22) wird beim fürther Bankhaus Brückner wegen politischer Aktivitäten entlassen und Abonnementverkäufer der wöchentlichen NSDAP Hetzschrift Der Stürmer. - In Sulzbach verlängert der Vorstand Röchling des größten Arbeitgebers Maxhütte die Arbeitszeiten, entlässt gleichzeitig 435 Arbeiter und kürzt die Löhne. Wer nicht mit dem 10 Stundentag einverstanden ist, wird entlassen. Wegen eines Streiks in der amberger Luitpoldhütte wird die gesamte Belegschaft der Maxhütte ausgesperrt und u.a. mit völkischen Streikbrechern ersetzt, weswegen es zu Beschimpfungen kommt. Der sechswöchige Streik wird ein Misserfolg und die freien Gewerkschaften machen die christlichen Gewerkschaftler dafür verantwortlich. Die Maxhütte lässt ihren Arbeitern verbilligte Lebensmittel und Alltagsgebrauchsgegenstände zukommen und schädigt damit die lokale Wirtschaft und den Handel. - In Sulzbach sympathisiert der Redakteur Ferdinand Sohl der Tageszeitung Sulzbacher Zeitung mit dem Völkischen Block, ruft zu einem Zusammenschluß aller Parteien auf, die rechts von KPD und SPD stehen und befürchtet, dass zur höhnischen Freude des gemeinsamen Feindes Judentum wieder einmal Deutsche gegen Deutsche kämpfen, wird vom Besitzer Andreas Wotschak entlassen und der katholische BVP nahe Redakteur Theodor Kohl eingestellt. - In Sulzbach boykottiert der Ring der Vaterländischen Verbände die Einweihung des Kriegerdenkmals, weil das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold eingeladen ist und feiert einen Monat später selbst. - In Nürnberg gibt das Evangelische Dekanat einen kölner Palästinamissionar Schneller Text über Entrechtung der Juden und Lösung der Judenfrage heraus, was die nürnberger Israelitische Gemeinde als dem Religionsfrieden undienlich kommentiert. - In Nürnberg tagt eine 80 köpfige Arbeitsgemeinschaft völkischer evangelischer Pfarrer. - In Regensburg Regenstauf wird auf Schloss Thiergarten Prinz Anselm von Thurn und Taxis (St), der Sohn von Prinz Ludwig von Thurn und Taxis (St) (23) geboren. - In Thalmässing Schloß Haus Neueglofstein wird Prinzessin Helene von Thurn und Taxis (St) als Tochter Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) (31) und Isabel Maria de Braganca (St) (30) geboren. - In Nürnberg spricht Adolf Hitler (35) vor rund 300 Zuhörern im Gasthaus Kolosseum am Maxtor. - In Ansbach und Erlangen gibt es eine Ortsgruppe DAP. - Der in Nürnberg geborene FAUN Besitzer Karl Schmidt nimmt mit seinem FAUN Sportwagen an einer 24 Stunden Zuverlässigkeitsfahrt teil. - Fürth ist der Knotenpunkt bei Flugreisen nach Straßburg, Leipzig, Prag und München. - In Bayreuth terrorisiert der aus Augsburg stammende Volksschullehrer Julius Streicher (39) den aus Hof stammenden ebenfalls rechtsradikalen, antikommunistischen und antisemitischen Volksschullehrer und Führer der 25 Mann starken Deutschvölkischen Freiheitspartei Hanns Ruckdäschel (48). - In Pelchenhofen werden aus der Vorjahresbilanz des Darlehenskassenvereins Pelchenhofen von 7.264.801.309.445 Mark zu Neujahr 735 Reichsmark umgerechnet. - In Regensburg bricht die Terrakottenkunst AG der ostjüdischen Barmat Brüder als Teil des Amexima-Konzerns mit bis zu 14.000 Beschäftigten und einem Gesamtverlust von 39 Millionen Reichsmark zusammen. Ihr betrügerisches Geschäftsmodell im Lebensmittelsektor basiert auf Inflationsgewinnen und ungedeckten öffentlichen Krediten und wurde jahrelang durch bestochene höchste Regierungsmitglieder gedeckt. - Der russische Zarenenkel Kyrill Wladimirowitsch Romanow (St) (48) verheiratet mit seiner Cousine Prinzessin Victoria Melita von Sachsen Coburg und Gotha (St) (48)  führt den Titel Russischer Kaiser im Exil. - In Altdorf wird das protestantische Königlich Bayerische Lehrerseminar aufgelöst, das nach Schwabach zieht. - Nürnberg hat 387.600 Einwohner. - Die verfassungsmäßige bayerische Regierung unter BVP Kultusminister Dr Franz Matt flieht nach Regensburg. - In Fürth siedeln der in Nürnberg aufgewachsene Weltkrieg 1 Jagdfliegerheld Theodor Croneiß (31), und sein Bruder Karl Croneiß auf dem Fürther Flugplatz die Sportflug GmbH für Mittelfranken und Oberpfalz an. Theodor Croneiß verschafft Willy Messerschmitt (26) Geld für die Vollendung seines ersten Flugzeuges. - Der in Freihung Schickenhof geborene Physiknobelpreisträger Johannes Stark (50) setzt sich öffentlich für Adolf Hitler (35) ein. - In Nürnberg wird das Alte Stadttheater am Lorenzer Platz als Sprechtheater vom Leiter der Städtischen Bühnen Nürnberg am Frauentorgraben Johannes Maurach (41) wiedereröffnet. - Die 24 Stunden-Zählweise wird eingeführt. - In Regensburg ist das Gasthaus Fürstendiele im Besitz von Hans Förster. - Der in Regensburg Wörth geborene Scharfrichter Johann Reichhart (31) übernimmt das bayerische Scharfrichteramt von seinem in Regensburg Mühlthal geborenen Onkel und einzigen verbeamteten bayerischen Scharfrichter Franz Xaver Reichhart (73). - In Nürnberg zieht die Freimaurerloge Luginsland von der Bindergasse 16 ins Logenhaus auf die Hallerwiese 16. - In Kelheim werden Motorradrennen und Automobilrennen nach Ihrlerstein veranstaltet. - Der in Schamhaupten geborene Inflationsheilige Leonhard Stark (30) wirbt für sich mit dem Hakenkreuz. - In Regensburg wird durch die Eingemeindung von Stadtamhof eine neue Dultordnung erlassen. - In Beratzhausen beginnt der in Regensburg Winzer geborene Steinmetz Joseph Wiesmeth (43) ein Eremitenleben und vegetiert 24 Jahre lang in der Hiasl Höhle. Er verdient sich seinen Lebensunterhalt als Korbflechter und wird gelegentlich in der Friesenmühle verköstigt, wo er bei strengem Frost im Heu schlafen darf. - Der in Ansbach geborene völkisch gesinnte Major Freiherr Curt Löffelholz von Colberg (St) (50) tritt der NSDAP Tarnorganisation Nationalsozialistische Freiheitsbewegung bei und wird Gauredner. - In Neumarkt verteilt das NSDAP Mitglied Zankl die Hetzschrift Der Stürmer. - In Regensburg ist der Lagerarbeiter, regensburger NSDAP Mitglied und Diskussionsredner Blasius Heimhuber (--) regensburger NSDAP Ortsgruppenleiter. - In Regensburg findet eine Schlageterfeier statt. - In Weiden wird ein Kreisverband des Völkischen Blocks Oberpfalz gewählt, wodurch alle völkischen Organisationen in der Oberpfalz zusammengefasst werden und der Kreis Oberpfalz mit den Gauen Oberpfalz-Nord, Oberpfalz-Mitte, Vilsgau, Bayernwaldgau, Westgau und Südgau entsteht. Gauleiter Süd wird Kreutzer. Vorstände werden die NSDAP Parteimitglieder Popp, Von der Grün und Haag, die aus Weiden stammen. - In Regensburg wird eine völkische Rednerschule im Saal der St Klarabrauerei gegründet, die zuerst Friedrich Plühmer aus München leitet und von Johann Eder aus Regensburg übernommen wird. Das NSDAP Mitglied Balsius Heimhuber (--) ist einer der 15 Teilnehmer. - In Regensburg wird die Großdeutsche Volksgemeinschaft als Ersatzorganisation für die verbotene NSDAP ua von Hans Jacob gegründet. - In Regensburg sinkt die Anhängerschaft der Völkischen gewaltig. - In Regensburg lassen sich für die Nationalsozialistische Freiheitsbewegung Großdeutschlands aufstellen: Der Werkstattgehilfe Johann Eder (29), der städtische Verwaltungs-Inspektor Friedrich Reinemer (35), der Eisenbahnbetriebs-Assistent Anton Fischer (33), der Werkhelfer Josef Gradl (29), der Viehkommissionär Hans Daschner (36), der Siedemeister Heinrich Braun (41), der fürstliche Rat Wilhelm Kölbig (67), der städitsche Amtsoberoffiziant Leo Pleyer (52), die Pensionistengattin Käthe Espenlaub (49), der Gastwirt Georg Weinzierl (37), der Tapeziermeister Rudolf Roß (32), der Maschinenleiter Johann Janker (29), der Fabrikwart Karl Schwab (43), der Steuersekretär Otto Remberger (31), der Lagerarbeiter Blasius Heimhuber (29), der Fabrikarbeiter Xaver Bleibnichtlang (55), der hilfspostschaffner Ludwig Rosenbeck (30), der Landwirt Franz Nothaft (30) und der Schumachermeister Sebastian Ring (29). - In Regensburg werden zehn jüdische Grabsteine geschändet. - In Regensburg wird ein Jude in einer Gaststätte beschimpft. - In Regensburg wird die Tageszeitung Regensburger Tageszeitung, das Kampfblatt der NSDAP wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt. Sechs Jahre lang wird es keine eigene regensburger NS Zeitung geben. - In Velburg ersteigert der Tierarzt Max Berr das stillgelegte Gaswerk. - In Pilsach will die Schriftstellerin Klara Hofer alias Höffner bei Umbauarbeiten an ihrem Schloss Pilsach in einer Zwischendecke das vermeintliche Versteck von Kaspar Hauser entdeckt haben und schreibt auch ein Buch Das Schicksal einer Seele. Die Geschichte von Kaspar Hauser unter Berücksichtigung der neuesten Feststellung darüber. - In Ponholz speist das Dampfkraftwerk Ponholz 8330 Kilowattstunden Strom ins Überlandleitungsnetz ein. - In Nürnberg gründet sich unter dem Patronat von Frankenführer Julius Streicher (39) eine weibliche Ortsgruppe Völkischer Frauenbund Nürnberg, die laut Satzung den Zusammenschluß aller Frauen und Mädchen, welche deutscher arischer Abstammung sind, zur völkisch, vaterländischen Gemeinschaft unter Ausschaltung aller Klassenunterschiede und beruft sich dabei ausdrücklich auf Hitler, Ludendorff und Streicher um armen und kranken bedürftigen Mitgliedern zu helfen, wobei ein Ausschuß von mindestens 4 Mitgliedern Besuche und Kontrollen vorzunehmen hat. Elsbeth Zander (--) begründet in einer ganzen Reihe von Vorträgen den Anspruch auf zentrale Führerschaft im Reich. - In Kelheim findet die Jahreshauptversammlung der Landesgruppe Süd des Deutschen Motorradfahrerverbands statt. Gleichzeitig veranstaltet man ein Motorradrennen alias eine etwa zweiminütige Bergprüfungsfahrt gegen die Zeit bis zur Befreiungshalle. Der Rennfahrer Kagerer aus München gewinnt auf Sunbeam. Er erhält den von Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (61) gestifteten Pokal. Der kelheimer Spediteurssohn und Mechanikermeister Jakob Eicher kann nicht teilnehmen, weil er mit der Reparatur der Motorräder auswärtiger Fahrer beschäftigt ist und der kelheimer Tierarzt Dr Sommer muss trotz eines hervorragenden Ergebnisses ein zweites Mal starten, weil ein Zuschauer über das Zeitnehmer-Kabel stolpert. Weil Regen einsetzt, fällt Dr Sommer auf den zweiten Platz zurück. Der Motorsportclub Kelheim wird gegründet. In Kelheim bricht eine fanatische Begeisterung für Motorsport aus. - In Nürnberg beginnt die 4 tägige Reichsfahrt nach Hannover für 6-10 steuerpferdige Wagen alias Automobile alias Kraftfahrzeuge, die einen Geschwindigkeitsdurchschschnitt von 50 km/h trotz Ortsbummelei und holpriger Strassen einhalten müssen. Zudem beteiligen sich Motorräder. Von den 42 gestarteten Automobilen erreichen 34 das Ziel, unter anderem drei Amor Automobile mit Peugeotmotor, drei Opel 4 PS, fünf Hansa, ein Stoewer, zwei Presto, ein Mercedes 10/40 PS, drei NAG und ein Horch. - In Nürnberg bildet der Fußballclub 1.FCN eine eigene Tennis-Abteilung. - In Pölling wird elektrischer Strom eingeführt. - In Nürnberg Schweinau findet ein Pferdemarkt statt. - In Nürnberg schickt die MAN einen Diesel LKW mit Direkteinspritzung zur Vorstellung auf der Automobil-Ausstellung nach Berlin. - In Nürnberg beginnt das Elektrounternehmen Erle und Nestler AG ENAG Johannisstrasse 9 Zweitaktmotorenmotorräder  248 ccm, die Theo Steininger konstruierte, zu produzieren, die auf der Leipziger Messe vorgestellt werden. - In Nürnberg gründen die Gebrüder  Edmund und Peter Pazicky die Motorradfabrik Pazicky in der Schnieglingerstrasse 321, die nur die Motorradrahmen und Gabeln herstellt und ab 293 ccm JAP Motor und alle anderen Teile aus England importiert. JAP ist der zweitgrößte Einbaumotorenhersteller Europas. - In Altdorf stellt die Brauereigaststätte Himmelsleiter Silbergasse das Brauen ein. - Die in Altdorf geborene erfolgreiche Hofmalerin am rumänischen Hof und symbolistische und impressionistische Malerin Dora Hitz (68) stirbt krank, vereinsamt und völlig verarmt in Berlin. - In Neumarkt erhält die Kapuzinerklosterkirche einen elektrischen Anschluss bzw Strom. - In Nürnberg wird die Schreibstube für arbeitslose und strafentlassene Kaufleute der evangelischen Innere Mission in der Schildgasse 24 nach 5 jähriger Schließung und Arbeitskräftemangel wieder eröffnet. - In Rummelsberg wird der Grundstein für die evangelische und einrichtungseigene Philippuskirche gelegt. Man lässt die Steine im eigenen Steinbruch unter der Aufsicht von Bruder Adam Baumüller (25) von den Pfleglingen brechen. - Der in Regensburg gegründete katholische Bonifatiusverein beginnt mit der Eröffnung von 40 Diaspora-Kirchen pro Jahr. - In Altdorf, Kevenhüll, Lauterhofen, wird ein katholischer Pfarrcaritasausschuß gegründet. - In Regensburg wird Reinhausen als das größte Dorf der Oberpfalz eingemeindet. - In Neumarkt gibt die SPD dominierte Freie Turnerschaft ihr Vereinslokal Gasthaus Zum grünen Baum alias Tuchersäle Grünbaumwirtsgasse 13 auf. - In Neumarkt wird der inoffizielle Tennisplatz im Hof des Amtsgerichts den Turniermaßen angepaßt. - In Nürnberg rühmt sich die Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg MAN über 4.500.000 PS Gesamtleistung an Dieselmotoren, Gasmaschinen, Dampfturbinen und Dampfmaschinen produziert zu haben. - In Neumarkt verlegt der katholische Sportverein DJK sein Vereinslokal vom Gesellenhaus alias Kolpinghaus Adlerstrasse 4 in die Klosterbräu Gaststätte an der Südseite Kapuzinerstrasse 5. Das Training wird weiter im Gesellenhaus abgehalten. - Die in Regensburg geborene Schauspielerin Rita Clermont (25) alias Maria Juliane Forstner beendet mit ihrem letzten Stummfilm Maud Rockfellers Wette ihre Karriere und heiratet. - Der münchner Energiekonzern Bayernwerke beginnt mit dem Bau eines eigenen Fernmeldenetzes alias Telegrafennetzes und Telefonnetzes. - In Eichstätt wird der in Neumarkt Rittershof geborene Michael Rackl (41) Leiter des Priesterseminars mit Lehrfach Aszetik mit Anspruch auf Deutungshoheit der Moral. Er hetzt seine Schüler gegen die seiner Meinung nach lasterhaften Veränderungen in der Gesellschaft auf. - Der rechtsradikale neumarkter Kunstmaler Albert Reich (35) fertigt mit dem befreundeten in Neumarkt geborenen Hitler Spindoktor Dietrich Eckart (56) Umschlagentwürfe für die Erstausgabe von Adolf Hitlers Buch Mein Kampf an. - In Nürnberg wird der jüdische Industriellensohn, Mathematiker und Judentumforscher Heinrich Walter Guggenheimer geboren. - In Nürnberg studiert der nach einem politischen Streit mit seinem Vater neu zugezogene kommunistische berliner Drucker und Fotograf Walter Reuter (18) Schauspiel. - In Dietfurt versammeln sich 17 Wandergesellen um Stadtpfarrer Benno Meier im Pfarrhof zur erneuten Gründung des katholischen Kolping Gesellenvereins. - In Nürnberg stellt die jüdische Spielwarenfabrik Bing für den internationalen Markt das Kinderblechspielzeuggramophon Kiddyphone her. - In Regensburg wird Hubert Rausse (--) Direktor am Theater Er löst den aus Landshut stammenden Bäckersohn und zweifachen regensburger Theaterdirektor Max Linnbrunner (48) ab. - In Nürnberg wird dass Theater nach Plänen seines Direktors, des Ostpreussen Johannes Maurach (41) das Theater alias Städtische Bühnen sowohl strukturell als auch baulich verändert neueröffnet. - In Nürnberg lässt sich die Spielzeugfabrik Schreyer & Co, die schon 3 Jahre lang unter dem Firmennamen Schuco produziert, den Markennamen Schuco eintragen bzw patentieren. Ihr Verkaufsschlager ist ein aufziehbarer pickender Blechspielvogel. - In Regensburg baut der in Motorsport Club Regensburg umbenannte Regensburger Automobil Club eine eigene Sandbahn für Bahnrennen mit dem Motorrad am Drechselweg, wobei die Bahn 330 Meter lang ist und die Kurven überhöht sind und man mit der Veranstaltung von Rennen beginnt. - In Ansbach wird der Ingenieur Helmuth Eimer (46) der letzte technischer Direktor und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Fahrzeugfabrik Ansbach, die Automobile herstellt. - In Nürnberg fürt die Motorradfabrik Zündapp die Fliessbandfertigung und einen Kickstarter ein. Ihr Besitzer, der in Egloffstein geborene Fritz Neumeyer (49) beauftragt den älteren Bruder, Hitlerputschteilnehmer, Bankangestellten und Ingenieur Gerhard Ludwig Himmler (26) des nationalsozialistischen Parteiredners und regensburger NSDAP Gauleiters Heinrich Himmler (24) in München Freimann für seine Neumeyer AG das englische Rover Automobil in Lizenz zu bauen, der vom in Regensburg geborenen Neumeyer AG Manager Otto Meyer (43) geführt wird, was nach einem Jahr eingestellt wird. - In Nürnberg wird der Auto Club Nürnberg in Motorsport Club Nürnberg umbenannt. - In Nürnberg überzeugt der in Bamberg geborene nürnberger NSDAP Redner Ludwig Franz Gengler (22) den nürnberger Volksschullehrer und nürnberger NSDAP Ortsgruppengründer Julius Streicher (39) an der politpornographischen NS Hetzzeitschrift Der Stürmer mitzuschreiben. - Der in Nürnberg geborene Arbeiterdichter Karl Bröger (38) beginnt für die Zeitung Der Reichsbanner zu schreiben. - Der in Nürnberg geborene Politiker rtsgruppengründer Julius Streicher (39) an der politpornographischen NS Hetzzeitschrift Der Stürmer mitzuschreiben. - Der in Nürnberg geborene Politiker Ludwig Frühauf (36) wird Chefredakteur der NS Zeitung Völkischer Kurier, weil die NS Zeitung Völkischer Beobachter verboten ist. Er wird bayerisches Landtagsmitglied für den Völkischen Block. - Der in Vohburg-Geisenfeld geborene Juristensohn und Staatsbeamtensohn Gregor Strasser (34) wird für den Völkischen Block in den Reichstag gewählt. Der Gutsbesitzersohn Graf Ludwig von Freyenseyboldsdorf (54) rückt für ihn in den bayerischen Landtag ein. - In Nürnberg ist Carl Brendel (--) ein erfolgreicher führender Architekt, der auch evangelische Sakralbauten verwirklicht. - In Kastl wird der Ort an das elektrische Stromnetz bzw die Überlandleitung angeschlossen. - In Nürnberg zieht die Stürmer Fahrradfabrik AG nach Fürth um. - In Regensburg nennt sich der eigentlich genossenschaftliche Verband der katholischen Ökonomiepfarrer Bayerns in dem sich die bayerischen Landgemeindpfarrer für ihre Gemeinden und für ihren eigenen Unterhalt Geld beschaffen können in Liga Bank um, nachdem man auch in den Großstädten München, Augsburg und Würzburg Filialen ausfgebaut hat. In der zweitgrößten bayerischen Stadt Nürnberg hat sie keine Filiale aufgebaut und wird das auch erst 19 70 tun. - In Ansbach Eyb entdeckt Carl Gumpert (--) die erste mittelsteinzeitliche Wohngrube Deutschland. - In Regensburg wird Steinweg-Pfaffenstein eingemeindet. - Der regensburger Künstler, Maler und Poet Max Wissner (51) ist Mitbegründer der Künstlervereinigung Eule.

1923 Wetter: Schneemassen an Weihnachten. - In Regensburg wird die NSDAP Ortsgruppe Regensburg mit 23 Mitgliedern gegründet. - In Neumarkt wird ein republikfeindlicher Deutscher Tag abgehalten, der durch die bereits verhängten drakonischen Haftstrafen, ruhig abläuft und auf dem der erste NSDAP-Ortsgruppenleiter Förstl und der SA Führer Lorenz Hirsch stolz auftreten. - Hyperinflation. - Eine Pistole kostet 200 Millionen Mark. - In Neumarkt wird als Reaktion auf die republikfeindliche nürnberger Veranstaltung Deutscher Tag im Gasthof Zum schwarzen Bären Obere Marktstrasse 26 eine NSDAP Ortsgruppe Neumarkt gegründet, die sich stolz der Öffentlichkeit präsentiert. Sie wird nach einigen Monaten verboten und lebt als Schützenverein Wilhelm Tell weiter. - In Neumarkt wird eine Abordnung von neumarkter Reichsflagge Anhängern und Bund Bayern und Reich-Mitglieder, die aus Nürnberg von der Veranstaltung Deutscher Tag am Neumarkter Bahnhof zurückkommen, von mehr als 400 Linken bis zum Reichsflagge Lokal Gasthof Zum schwarzer Bären obere Marktstrasse 26 unter Protestpfiffen verfolgt, wo ein Vaterländischer eine Pistole zieht, die ihm aber abgenommen werden kann. 40 SPD und KPD Angreifer werden zu mehrmonatigen Haftstrafen verurteilt. - In Neumarkt begehen kommunistisch gesinnte Jugendliche Gewalttaten. - Auf dem fürstbischöflicheichstätter Schloss Hirschberg wird die männliche katholische Jugendbewegung Bund Neudeutschland gegründet. - Der in Neumarkt im Gasthof Zum Hechten untere Marktstrasse 3 geborene morphiumsüchtigen antisemitische Volksverhetzer und väterliche Hitlerfreund Dietrich Eckart (55) stirbt. Es findet eine Trauerfeierlichkeit vor dem Geburtshaus statt. (20 15 Die Mittelbayrische Zeitung stilisiert ihn als verlorenen Sohn der Stadt, der angeblich spät rehabilitiert wurde). - Alle Länder bis auf Bayern verbieten die NSDAP. - Der in Ingolstadt geborene Journalist und Kassenwart der NSDAP Josef Bertchold (26) ist Oberhaupt der SS. - In Bayreuth lernt Richard Wagners Schwiegertochter Winifred Wagner (26) Adolf Hitler (34) auf der Veranstaltung Deutscher Tag kennen und wird eine persönliche Freundin, die ihm Päckchen mit Papier für sein Manuskript von Mein Kampf ins Gefängnis nach Landsberg schickt. - In Neumarkt fährt der Postillion Michael Regneth (--) das letzte Mal, womit auch seine bayerischblaue Uniform Schwalbenschwanz alias Kollett alias Koller mit bayerischem Wappenschildchen am Ärmel, mit hochgeschlossener roter Weste und schwarzer Krawatte, weißer Lederhose mit Reitstiefeln und schwarzlakiertem Zylinder mit weißblauem Federbusch, und dank langjährigem Dienst silbernem Horn aus dem Strassenbild verschwindet. Der Poststall im Gasthof Zur goldenen Gans, Obere Marktstrasse 9 wird vom Oberpostmeister und Postamtsvorsteher Strober (--) aufgelöst. - In Schwabach wird eine Ortsgruppe NSDAP gegründet. - In Bayreuth findet ein republikfeindlicher  Deutscher Tag statt. - Victoria Melita von Sachsen Coburg und Gotha (47) sammelt Spenden für die NSDAP. - In Erlangen erhält der Jurist Benno Martin (30) den Doktortitel und wird Regierungsassessor in Ansbach. - Der bamberger Rechtsanwaltssohn Ludwig Franz Gengler (21) gründet an der Universität Erlangen eine nationalsozialistische Studentengruppe. - In Nürnberg gibt es 803 Personenkraftwagen. - In Nürnberg gibt es 9800 Juden. - Der Schauspieler Michl Lang (24) lernt die Regensburgerin Franziska Pröll kennen und heiratet sie. - In Nürnberg stellt Ludwig Maurer (50) wieder Automobile, einen Kleinwagen mit wassergekühltem Zweizylinderzweitaktmotor und einer Aluminiumkarosserie her, übernimmt aber eine Opel-Vertretung und gründet eine Fahrschule mit 5 Fahrlehrern und 7 Fahrschulautomobilen. - In Regensburg stellt die elektrische Städtische Strassenbahn den Betrieb ein. - In Fürth wird die fürther NSDAP Ortsgruppe gegründet und hat 170 Mitglieder. - In Ingolstadt spricht Adolf Hitler (34). - In Ingolstadt spricht der NSDAP Parteigenosse Hafelmeyer u.a. vor 200 Parteimitgliedern. Es kommt zu Tumulten mit Mitgliedern der KPD und die neu gegründete ingolstädter SA greift ein. Die Veranstaltung muss abgebrochen werden. - In München scheitert der Hitlerputsch, eine Kopie von Mussolinis Putsch im Vorjahr, vor der Feldherrnhalle mit 400 Putschisten in einem Blutbad. Dabei stirbt der in Hemau geborene münchner Bankangestellte Martin Faust (22).Die NSDAP wird verboten. Der Bund Oberland und der Bund Reichskriegsflagge werden aufgelöst. - In Ingolstadt bleibt die NSDAP unter dem Decknamen Völkischer Block weiter bestehen. - In Ingolstadt wird mit dem 3. Jahrgang die Tageszeitung Freie Presse für Ingolstadt und den Donaugau als Organ für das werktätige Volk unter Schriftleiter Georg Bleier gedruckt in der Buchdruckerei Chrian Frank, Tränktorstrasse mit Telefonnummer 633 eingestellt. - In der Fuldaer Bischofskonferenz wird allen Katholiken verboten freien Gewerkschaften für Arbeiter, Angestellte oder Beamte anzugehören. - In Ingolstadt gibt es Auschreitungen von Hitlerleuten gegen Bürger. Die Reichswehr durchschreitet Spaliere von Hitleranhängern mit Heilrufen. Einzelne Offiziere senken als Grußerwiderung den Degen. Mayor a. D. Gabler wird von Hitleranhängern bespuckt und beschimpft, wogegen die Polizei wie bei einer Demonstration vor dem Polizeirevier nicht einschreitet. - In Ingolstadt läuft im Lichtspieltheater Union-Theater der Stummfilm Chaplin bei Anna Boleyn von Charly Chaplin (34). - In Ingolstadt finden Propaganda-Spiele der Spielvereinigung der Freien Turnerschaft Ringsee statt. Als Abschluss findet eine Italienische Nacht mit Feuerwerk, Vorführung plastischer Bilder und Nacktfreiübungen statt. - In Ingolstadt bewirbt das Reisebüro Agentur Alois Stadler in der Harderstrasse 20 mit der Telefonnummer 67 regelmäßige Personen- und Frachtdampferfahrten Hamburg-New York. - In Nürnberg wird ein Deutscher Tag der republikfeindlichen Kräfte mit 60.000 Gästen abgehalten, auf dem als wichtigstes politisches Ergebnis ein Deutscher Kampfbund  ua von dem in Germersheim geborenen Generalssohn und militärischer NSDAP Leiter Hermann Kriebel (47), dem lettischen Chemiker und finanziellen NSDAP Förderer Max Erwin von Scheubner-Richter (39), dem politischen NSDAP Leiter Adolf Hitler (34) und dem ehemaligen General Erich Ludendorff (58) gegründet wird, der nach dem Hitlerputsch 8 Wochen später wieder aufgelöst wird. Ehrengäste sind der aus dem Exil zurückgekehrte Weltkrieg 1 General Erich Ludendorff (58), der wieder an die Macht will, der in Madrid geborene Prinz Ludwig Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (64), der ehemalige Weltkrieg 1 Gefreite Adolf Hitler (34) und der Frankenführer Julius Streicher (38). Die Landespolizei führt die Parade in Galauniform an, gefolgt von Vertretern des Deutschen Offiziersbundes, der Kriegervereine mit Regimentsoffizieren bis zum General, gefolgt von Studentenverbindungen u.a. aus Erlangen, gefolgt von Bund Reichsflagge, Frankenland, Wiking, Blücher, Bayern und Reich, Oberland und Unterland. Am Ende marschieren die Nationalsozialisten. Dass die städtischen Gebäude nicht geschmückt und der Hindenburgplatz alias Hauptmarkt in Rathenauplatz umbenannt ist wird kritisiert. Die Reden werden in der Festhalle im Luitpoldhain von den Ehrengästen gehalten. Im Gegensatz zum Bund Oberland, der aus professionellen ehemaligen Frontkämpfern von General Erich Ludendorff (58) besteht, ist die Privatarmee SA von Adolf Hitler (34) ein riesiger unkoordinierter Haufen von fanatisierten Jugendlichen. General Erich Ludendorff (58) repräsentiert den verlorenen Krieg und die alten Garden. Adolf Hitler (34) verkörpert dagegen in Anzug und mit Gehstock den Neuen Geist der Jugend. Die erlanger Studenten marschieren ebenfalls im Stechschritt und in einheitlicher Uniform mit Schirmmütze. Die rote alias von Sozialdemokraten und Kommunisten dominierte Stadt Nürnberg blockiert die Anreise von Sonderzügen. Die Kommunisten und Sozialisten vermeiden jegliche Konfrontation und sind nirgends zu sehen. Nürnberg gilt als Pulverfass. Außerhalb der Stadt befürchtet man einen Umsturz. Nach der zweitägigen Veranstaltung wird das SPD Mitglied und Arbeiter Georg Krämer (--) ermordet. In den nürnberger Großfirmen ua MAN, Gebrüder Bing AG und Siemens Schuckert Werke AG sammeln sich die Arbeiter und attackieren die zurückgebliebenen Veranstaltungsteilnehmer. - In Ingolstadt ruft die Freie Presse mit Genossen! Arbeiter! Kauft nur in den Geschäften und besucht nur diese Lokale, welche die Freie Presse durch Insertion unterstützen zum Boykott auf. - In Coburg ist der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (39), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (58) Bezirksführer Coburg der rechtsextremistischen geheimen Terrororganisation Bund Wiking. - In Nürnberg benötigt man eine 400 Mark Deutsches Reich Briefmarke für eine Postkarte und einige Monate später schon eine 4.000 Mark Briefmarke. - In Nürnberg tritt vier Wochen lang der Multiinstrumentalsolist Paul Kaiser-Reka (42) im Apollo Theater Pfannenschmiedsgasse 22 auf. - In Nürnberg beschäftigt die weltgrößte Spielwarenfabrik Bingwerke AG der jüdischen Gebrüder Bing ca 16.000 Menschen. - Das elektrische Licht kommt nach Tauernfeld. - In Großalfalterbach wird eine Poststelle eingerichtet. - In Neumarkt provoziert der kommunistische Radfahrerverein Solidarität durch Hetzreden und Absingen der nach der Marseillaise vertonten Internationale die vaterländisch alias Bund Reich und Bayern gesinnte Bevölkerung, was diese als Hochverrat wertet und fordert Schutz vor den Radikalen, die Terroranschläge verüben. - In Neumarkt marschieren 2.500 wehrbereite Bürger begleitet von der nürnberger Reichsflaggekapelle vor dem Gasthaus Zur goldenen Gans obere Marktstrasse 51 auf einem altdeutsch und bayerisch geflaggten Deutscher Tag. Im Gesellenhaus Adlergasse 4 alias Kolpinggasse 4 schwadroniert Stadtbaurat Kern von wahrer Vaterlandsliebe und Oberleutnant a. D. Mühlbauer appelliert unter Heil-Rufen an die unterjochten Deutschen und ihre alten vielfach vergessenen Tugenden. Der ehemalige Militärpfarrer, Stadtkaplan Harrer hält eine Predigt und weiht die Fahne. - In Neumarkt spricht der NSDAP Führer Adolf Hitler (34) im Gasthaus Zum Bären obere Marktstrasse 26 (20 17 Buchhandlung Rupprecht). - In Neumarkt eröffnet die Firma Pfleiderer eine private Tankstelle an der Kreuzung Regensburger/Ingolstädter Strasse. - In Nürnberg beginnt das NS Hetzblatt Der Stürmer von Julius Streicher (38) mit Aufklärung über Rassenschande. Der jüdische nürnberger Rechtsanwalt Fritz Josephthal verprügelt ihn für eine böswillige Diffamierung seines Vaters mit einer Peitsche. - In Nürnberg spricht Adolf Hitler (34) im Gasthof Kollosseum am Maxtor vor 3.000 Menschen und spricht von wieder verschwindenden Juden. - Adolf Hitler stellt Dietrich Eckart (55) kalt, entlässt ihn als Chefredakteur der Zeitung Völkischer Beobachter und ersetzt ihn durch den nationalen Fanatiker, Antibolschewisten und Antisemiten Alfred Rosenberg (30). - In Bayreuth spricht Adolf Hitler (34) in der Markgräflichen Reithalle. - In Erlangen spricht Adolf Hitler (34) im Saal des Gasthauses Kolosseum Henkestrasse (20 16 Bayerischer Hof) am Vorabend zur ASTA Wahl vor 2.000 Menschen. - In Nürnberg kommt Walter Buch, geschickt von Adolf Hitler (34), an und baut eine Ortsgruppe SA auf. - Der in Fürth geborene NSDAP Pressefotograph Heinrich Hoffmann (38) wird Leibfotograph von Adolf Hitler (34). - In Nürnberg tritt Adolf Hitler (34) in den Zentral-Sälen auf. - In Nürnberg übernimmt der 1.FCN Fußballspieler Heinrich Stuhlfauth die angeblich älteste nürnberger Bierkneipe Sebaldusklause alias Gifthüttn im Schulgäßchen hinter dem Bratwursthäusl. - In Nürnberg kommt die Tageszeitung Fränkischer Kurier unter die Kontrolle der MAN. - In Bayreuth gehört Ludwig Ruckdeschel (16) der SA an. - In Neustadt a d Aisch fährt die SA auf Weiße Mars Motorrädern der jüdischen nürnberger Firma Mars Werke AG mit Gewehren und Pistolen bewaffnet und mit Stahlhelmen mit großen Hakenkreuzen als Motorradhelmen Patrouille. - In Nürnberg findet ein Arbeiterjugendtag statt. - Der in Amberg geborene SA Mann Georg Aumeier (28) nimmt am Hitlerputsch teil, wofür er später den Blutorden bekommt. In Nürnberg wird Frankenführer Julius Streicher (38) vom Schuldienst an der Volksschule suspendiert und lebt von der Politik. - In Fürth wird der jüdische Lyzeumslehrersohn und spätere US Außenminister Henry Kissinger alias Heinz Alfred Kissinger geboren. - In Bayern befürchtet die Bevölkerung eine Besetzung der Grenzlande durch die Tschechoslowakei. - In Sulzbach fährt die Maxhütte enorme Gewinne ein, da die Bevölkerung ausländische Waren meidet und der Wechselkurs die Waren billiger macht. - In Sulzbach Röckenricht kostet bei einem Sängertreffen eine Maß Bier alias 1 Liter 70.000 Mark. Die Maxhütte druckt Notgeld und Gutscheine. Die Stadtsparkasse Sulzbach lässt 30.000.000.000 Mark Notgeld drucken. - In Sulzbach wird eine KPD Ortsgruppe und eine Jugendgruppe gegründet und der Nürnberger KPD ler Jakob Boulanger gründet einen Rot Front Kämpferbund. Die Polizei überwacht die sulzbacher KPD ler. Die sulzbacher Kommunisten werden für Überfälle auf Passanten verantwortlich gemacht, denn sie marschieren 50 Mann stark von Amberg nach Sulzbach und stellen Wachen vor Häusern der KPD Angehörigen auf. - In Rosenberg und Neukirchen kommt es zu schweren Auseinandersetzungen bei Maifeierlichkeiten und KPD Veranstaltungen zwischen Rechten und Linken. Anführer der KPD ler ist Andreas Stegmann. - In Sulzbach wird der Lehrer Karl Höch aus Illschwang neuer NSDAP Ortsgruppenleiter. - In Illschwang kommt es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Rechten und Linken. - In Sulzbach singen NSDAP ler und Reichsflagge gegen KPD ler Lieder vor dem Rathaus ab. Die KPD ler treffen sich danach in der Gaststätte Russ, die NSDAP in der Bastion, wohin die KPD ler die NSDAP ler verfolgen und sich eine schwere Schlägerei liefern, bei der Zaunlatten und Knüppel benutzt werden und geschossen wird. U.a. werden die KPD ler Konrad Paulus und Andreas Stegmann, Girbert und Zintel verhaftet. Gleichzeitig trifft Adolf Hitler (34) auf der Veranstaltung Deutscher Tag in Bayreuth mit 5.000 Teilnehmer die Familie Richard Wagners und dessen Schwiegersohn und adelige Admiralssohn, pangermanische und antisemitische Rassentheoretiker, Verschwörungstheoretiker, Dolchstoßlegendenanhänger und Schriftsteller Houston Stewart Chamberlain (68). Im Basteiprozess werden die KPD ler Konrad Paulus, Andreas Stegmann und Girbert und Zintel zu Haftstrafen verurteilt. Konrad Paulus erhält sogar 2 Jahre Haft im KZ Dachau und ist danach 1 Jahr arbeitslos. 5 Wochen später sammelt sich die sulzbacher NSDAP mit dem illschwanger Lehrer SA Sturmführer Karl Hoch, dem Bergwerksangestellten Hans Meiler nach der falschen Nachricht eines erfolgreichen Hitlerputsches angeblich unter Spott der Bevölkerung zum Marsch auf Berlin und marschieren in Uniform zu Fuß nach Amberg, wo sie bereitgestellte Lastkraftwagen erwarten, wo die amberger SA Führer bereits verhaftet waren und auch einige von ihnen verhaftet werden und ihre selbstgebauten Handgranaten und Waffen konfisziert werden. Bei der Rückkehr nach Sulzbach werden sie von den KPD lern verhöhnt, planen aber sofort mit den amberger NSDAP lern eine militärische Besetzung von Nürnberg, warten, weil man sie vergessen hatte, stundenlang vergeblich abgeholt zu werden in einem Steinbruch. Als Folge für sein unenschuldigtes Fernbleiben vom Arbeitsplatz wird SA Sturmführer und Lehrer Karl Hoch strafversetzt, Maxhüttearbeiter Hans Meiler wird wie viele andere entlassen. Nach dem Verbot tritt die gesamte sulzbacher SA in die Reichsflagge über, aus deren Reihen wiederum Mitglieder als Hilfspolizisten von der Stadtpolizei eingestellt werden, die überhaupt nicht bereit sind gegen Rechte vorzugehen. Der Redakteur Ferdinand Sohl der sulzbacher Tageszeitung Sulzbacher Zeitung kommentiert in einer Ausgabe wohlwollend Hitlers Reden und bedauert die Zersplitterung der Völkischen wo einige Seiten weiter die Basteiurteile über die KPD ler veröffentlicht werden. Das NSDAP Mitglied Paul Arendt (20), späterer Gründer des Textilhauses Der modischen Arendt, versucht Mitglieder zu werben und wird nach stundenlangem Patrollieren vom Polizisten Leinhäupl verhaftet und gründet nach der Entlassung mit dem Photografen Otto Müller und Kopp eine 40 köpfige DAP Ortsgruppe mit einer NSDAP identischer Satzung und klebt verbotene Werbeplakate. - In Sulzbach betreibt das NSDAP Mitglied Paul Arendt (20) in einem Einraumgeschäft, in dem er auch schläft, einen Handel mit Abzeichen der Völkischen wie Oberland und NSDAP. - In Nürnberg ist Pfarrer Oscar Daumiller (41) begeisterter Hitleranhänger. - In Nürnberg hält Pfarrer Winicke antisemitische Gottesdienste, die die Hetzschrift Der Stürmer empfiehlt. - In Regensburg heiratet die in Regensburg geborene Elisabeth Helene von Thurn und Taxis (St) (20) den ältesten sächsischen Königssohn alias Prinz Friedrich Christian von Wettin (St) (30). - In Regensburg findet der in Regensburg geborene Max Emanuel von Thurn und Taxis (St) (21) seine Bestimmung für die Kirche und tritt in Stuttgart dem Benediktinerorden bei. - In Amberg druckt die Tageszeitung Amberger Tagblatt Erich Ludendorffs Ideen ab. - In Amberg erhalten u.a. die SA Mitglieder Emil Alafberg (22), W Körner, E Schubert und H Schubert einen chiffrierten Befehl als Telegramm Tante Berta gestorben von SA Führer Oberpfalz Loeser um sich in Regensburg zu sammeln und warten im Frühlingsgarten auf ihre auswärtigen Mitglieder. Staatskommissar nürnberger Patrizier Ebner von Eschenbach lässt die SA Führer verhaften, den Rest zerstreuen, die SA Führer vorführen und nach einer Ehrenerklärung nichts gegen die Polizei zu unternehmen wieder frei. - In Amberg finden in den Bierhallen am Kaiser Ludwig Ring mehrere Massenschlägereien zwischen Linken und Rechten statt. Bei der zweiten Bierhallenschlacht am Kaiser Ludwig Ring wird als Saalschutz die SA und Reichsflagge und Bund Bayern und Reich in Aktion aufgeboten. Menschen versuchen sogar mit Gewalt hineinzukommen. Der amberger Staatkommissar und nürnberger Patrizier Freiherr Ebner von Eschenbach zieht die überforderte Landpolizei ab und räumt mit der Reichswehr. Die amberger Tageszeitung Amberger Volkszeitung schreibt von latentem Bürgerkrieg. - In Neustadt Aisch spricht Adolf Hitler auf der Veranstaltung Deutscher Tag vor rund 20.000 Bauern. - In Amberg veranstaltet der amberger NSDAP Ortsgrupenführer Ludwig Stüdlein während einer jüdischen Gesangsfeier in der Nähe der Synagoge eine Schlageter-Feier, wird dabei von einer Handgranate leicht verletzt und fällt mit einer Pistole in der Hand in Ohnmacht. Die NSDAP Mitglieder berichten von einem jüdischen Attentat, weshalb sich Reichsflagge, Bund Bayern und Reich und NSDAP gemeinsam auf die Suche nach den Tätern machen, die Umgebung absperren und wahllos angetroffene Juden verhaften. Zusätzlich werden auch 10 KPD Mitglieder verhaftet. Der Vermutung einer Selbstverletzung geht die Polizei nicht nach. Die Völkischen stilisieren Ludwig Stüdlein zum Märtyrer. 5 Wochen später liefern sich Bund Bayern und Reich Mitglieder mit KPD Mitgliedern eine Schießerei, woraufhin Reichsflagge Mitglieder in der amberger Tageszeitung Amberger Tagblatt Gegengewalt gegen den Terror ankündigen, was sie aber um einem Verbot zu vermeiden wieder zurücknehmen. Auch die NSDAP will Gewalt nur noch zur Notwehr ausüben und gibt vor rückhaltlos hinter der Regierung zu stehen, weshalb der nürnberger Patrizier Staatskommissar Freiherr Ebner von Eschenbach die Rechten sogar in eine Amberger Notpolizei holt. - In Amberg kommt es zu einer Vereinigung der Vaterländischen Verbände, der sich auch die katholische amberger BVP anschließt. - Zum Jahresende sind alle finanziellen Rücklagen auf Bankkonten bis auf Dollar oder Aktien wertlos geworden. - In Amberg wird in den Bierhallen am Kaiser Ludwig Ring statt wie bisher sulzbacher nur noch amberger Bier ausgeschenkt. - In Nürnberg treffen sich Adolf Hitler (34) und Julius Streicher (38) im mit 3.000 Personen überfüllten Kolosseum am Maxtor. - In Ansbach gründet Julius Streicher (38) mit dem Richter Grimm und Richard Hänel (24) eine Ortsgruppe der nationalsozialistischen DSP und eine NSDAP Ortsgruppe. - In Ansbach findet ein Deutscher Tag statt. - In Hersbruck findet ein Deutscher Tag statt. - In Nürnberg gibt es im Januar 3 Hundertschaften SA, in Eichstätt 1 und in Ansbach 1. Im Sommer bewaffnet sich die SA und die nürnberger SA schrumpft bei internen Streitereien auf 520 Mitglieder. Sie exerziert unter Führung von Reichswehroffizieren in den Kasernen. - In Erlangen exerzieren 500 - 600 SA Leute in der Infanteriekaserne. - Im Nürnberger Land gibt es die letzten völkischen Ortsgruppengründungen. - In Erlangen gründen Karl Zirkel und der nürnberger Albert Roder (27) die Motorradfabrik Erlanger Motoren Aktien Gesellschaft alias Ermag. - In Berngau wird eine elektrische Beleuchtung in der Kirche und im Pfarrhaus eingerichtet. - In Nürnberg findet der Christkindlesmarkt im leerstehenden Verkehrsmuseum statt. - In Regensburg wird die katholische Klosterschule zur Hochschule erhoben. - Der aus Vilseck Seugast stammende und in Erlangen studierte Lehrer und NSDAP Mitglied Hans Dietrich (35) wird Komtur der Ballei Franken des elitären, antisemitischen und antibolschewistischen Jungdeutschen Ordens, der sich nicht an den Adel anlehnt. - Freiherr Theodor von Cramer-Klett junior (59) hat den Großteil seines Vermögens verloren. - In Rosenbeg wird eine Zentrale Wasserversorgung eingerichtet. - Nürnberg hat 383.900 Einwohner. - In Regensburg tritt das elitäre protestantische Alumneum Ecke Gesandtenstrasse/Am Ölberg mit Kaiserreichsfahne und Hakenkreuz in der Dreieinigkeitskirche auf. Direktor Heinrich Kübel (49) lässt regelmäßig im Gleichschritt die Kübelgarde marschieren. - In Feucht wird zur Kirchweih ein zweistöckiges Karussell aufgestellt, das per Zug antransportiert wurde. - In Feucht kommt es bei Strassenschlachten zwischen NSDAP und KPD zu einem Todesopfer. - In Nürnberg erbaut der jüdische Pinselstielfabrikant Hugo Guckenheimer eine Villa mit Salon und Bedienstetenwohnungen und Schwimmbad im parkähnlichen Garten in der Hertastrasse 19. - In Neustadt an der Aisch spricht Adolf Hitler (34) über zwei Stunden vor über 20.000 Menschen. - Der in Nürnberg geborene Friedrich Geißelbrecht (28) ist Mitglied des Sturmtrupps Adolf Hitler. - In Roth Barnsdorf weist die Goldbronzefabrik Schlenk einen Gewinn von 60.921.043.985.587.315,00 Reichsmark aus. - In Regensburg richtet Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (56) die fürstliche Notstandsküche als Dauereinrichtung ein. - In Erlangen findet ein Deutscher Tag an den Bierkellern am Burgberg statt. Prügeleien zwischen NSDAP und Völkische mit SPD und Gewerkschaftsmitgliedern entwickeln sich zum Strassenkampf. Die erlanger Studenten stehen dabei auf Seiten des völkischen Freikorps Oberland. - In Nürnberg findet ein Parteitag der NSDAP mit zehtausenden Besuchern statt. - In Erlangen beschwören schon vor dem NSDAP Parteitag 600 Soldaten in der Infanteriekaserne ihre Unterstützung der NSDAP. Das Gasthaus Zum goldenen Herz Neustädter Kirchplatz ist NSDAP Parteilokal. - In Erlangen demonstrieren nach dem Hitler Putsch erlanger Studenten gegen die Regierung. Der erlanger Universitätsrektor und die Polizei verbieten vergeblich eine Demonstration von 300 Studenten zur Unterstützung Hitlers (34) im Kollegienhaus. Es folgt eine überwältigende rechtsextreme Mehrheit bei den folgenden Studentenwahlen. - In Erlangen wird an der Universität die erste NSDAP Studentengruppe, die NS Studentenbewegung gegründet, die nach ihrem Verbot in der Studentenverbindung Burschenschaft Bubenruthia fortgesetzt wird. - In Erlangen lehnt die Unversität die neugegründete Linke Studentengruppe Erlangen ab, da 15 der 22 Studenten Juden sind, brandmarkt sie als Kommunisten und lässt sie von der Polizei überwachen. - In Regensburg wird das königlichbayerische Lyzeum im Dominikanerkloster Ägidienplatz 2 in eine Philosophischtheologische Hochschule umgewandelt. - In Nürnberg marschieren auf der republikfeindlichen Veranstaltung Deutscher Tag erlanger Studenten im Bund Oberland im Stechschritt und in Uniform. - Der in Amberg geborene Kriminalpolizistensohn und Jurist Josef Gmeiner (19) wird Mitglied im Bund Oberland. - In Regensburg wird eine Staatliche Dombauhütte zur Instandhaltung des Domes gegründet. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Rechtswissenschaftler, Großbrauer und Gutsbesitzer Heinrich Reif (32) zum Kommerzienrat ernannt. - In Fürth tarnt sich die NSDAP als Gesangsverein und Mandolinenclub. - Der in Hersbruck geborene evangelische Oberregierungsratsohn und Arzt Walter Schultze (29) steht neben Adolf Hitler (34) als beim Hitler-Putsch das Feuer auf die Putschisten eröffnet wird. - In Erlangen wird Theo Benesch  (24) Westliche Stadtmauerstrasse 30 II Mitglied der NSDAP. - In Regensburg trifft sich die regensburger NSDAP Ortsgruppe in der Gaststätte St Klara, die zum Parteilokal wird. - In Amberg wird der NSDAP Hetzredner Bernhard Reiter (30) wegen Unterschlagung aus der NSDAP ausgeschlossen. Er beginnt in Thüringen einfach neu. - In Regensburg wird der Apotheker Karl Kreutzer regensburger NSDAP Ortsgruppenleiter. Er arbeitet nach seinen Angaben erfolgreich an einer Methode womit man am Urin einen Arier erkennen. - In Regensburg wird der parteilose Bahnarbeiter Albert Stöckl bei einer NSDAP Werbeveranstaltung im Saal der Obermünsterbrauerei trotz SA Saalschutzdurch einen SPD Anhänger unabsichtlich erstochen. - In Regensburg spricht der NSDAP Führer Adolf Hitler (34) in der Festhalle vor knapp 4.000 Besuchern, die nach Waffen durchsucht wurden, nach einer beabsichtigten Verspätung von 2,5 Stunden nach einer Vorrede von Julius Streicher (38). Adolf Hitler (34) kann aber nur 20 Minuten sprechen, da die Festhalle danach anders genutzt wird. Am folgenen Tag besichtigt er verbotenerweise die Walhalla mit 50 Mann aus Regensburg und Umgebung, wogegen die Polizei einschreitet und den Fahnenträger verhaftet, der die anderen Teilnehmer verrät, die zu Gefängnisstrafen von 3 Tagen verurteilt werden, die aber in Geldstrafen umgewandelt werden. In der Gaststätte Weigert feiern Adolf Hitler (34) und Julius Streicher (38) mit ihren regensburger Anhängern einen unvergessenen Abend mit Kampfliedern und persönlichem Händedruck. - In Regensburg versucht der katholische Pfarrer Pieper aus Paderborn den katholischen Gedanken auf einer NSDAP Versammlung mit 250 Zuhörern im Neupfarrsaal mit den antisemitischen Ideen der NSDAP gleichzusetzen, was zu tosendem Applaus führt. - In Regensburg ist Oppel NS Jungsturmführer. - In Regensburg lässt die Druckerei Schiele täglich das NSDAP Parteiblatt Völkischer Beobachter an einer Litfaßsäule am Kassiansplatz anschlagen, was erst nach 5 Monaten verboten werden kann. - In Regensburg hat der SA Führer Willibald Kraus einen 50 Mann starken Verband aufgebaut um die NSDAP Parteiveranstaltungen zu schützen. - In Regensburg gehören 15 Stadtpolizisten der NSDAP an. - In Regensburg bezeichnet sich die Tageszeitung Regensburger Tageszeitung als Kampfblatt der NSDAP. - In Sulzbach Rosenberg gründet der Sohn einer katholischen Mutter und eines evangelischen Vaters, Buchdruckerei Seidler Buchhalter und Volksliedersammler Hanns Binder (21) den interkonfessionellen Deutschen Pfadfinderbund Siedlung Sulzbach. - Der vom Hitlerputsch benachrichtigte stellvertretende Ministerpräsident Franz Matt (63) setzt sich mit einem Rumpfkabinett vorsorglich nach Regensburg ab, wo er für alle regierungstreuen Polizeieinheiten den Schießbefehl auf Putschisten erlässt. - In Nürnberg beginnt das Stadtgartenamt mit den Planungen für den Um- und Ausbau des Zeppelinfeldes zu einer Sport- und Freizeitstätte als Volkspark Dutzendteich und zum Städtischen Stadion (20 17 Grundig Stadion). - In Velburg wird elektrischer Strom eingerichtet. - Die OWAG und die OSTROMAG werden gegründet. - In Nürnberg wirft der Polizei- und Schutzhundeverein seine fürther Mitglieder aus dem Verein, wobei das Vereinsvermögen aufgeteilt wird. - In Amberg schließt die Brauerei Sturmbräu. - In Velburg wird das Postauto eingeführt. - Der in Neumarkt geborene, vermögende, geschiedene und morphiumsüchtige Journalist  Dietrich Eckart (55( nimmt Adolf Hitler (34) mit nach Berchtesgaden, wo dieser im Hotel Watzmann und im Hotel Krone eine Rede hält. - In Regensburg wird die Tabakfabrik Bernard in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und der Hauptsitz von Offenbach nach Regensburg in die Gesandtenstrasse 3 verlegt. - Die französische Modedesignerin Coco Chanel (40) setzt einen neuen Modetrend, die Ganzkörperbräune. - In Nürnberg wird der im Vorjahr gegründete Motorradhersteller Astoria Äußere Rollnerstrasse 55 von der neu gegründeten Nestoria Motorenwerk GmbH Solgerstrasse 6 übernommen. - In Nürnberg beginnt die Firma Apparatebau AG Kracker & Co Siegfriedstrasse 9 von Samuel Felix Weikersheimer ein Motorrad mit selbst konstruiertem 129 ccm  2,6 PS Einzylinder-Zweitaktmotor, Sturmey Archer Getriebe in geringen Stückzahlen herzustellen. - In Erlangen wird die Steinbach-Bräu geschlossen und nur noch als Mälzerei betrieben. - In Nürnberg organisiert Georg Schönweiß von der evangelischen Inneren Mission aus Amerika Naturalspenden in Form von Mehl, Kleidern und 1.500 Schuhen. - In Rummelsberg verbietet der Rektor des vom Evangelischen Verein für Innere Mission betriebenen Erziehungsheim für schulentlassen Jungen, die einer Anstaltserziehung bedürfen, Karl Nicol (33), dass selbstgebackenes frisches Brot ausgegeben wird. Man lässt es erst einige Tage liegen. - In Wolframs-Eschenbach wird ein katholischer Pfarrcaritasausschuß gegründet. - In Erlangen übernimmt die Nürnberger Brauhaus AG die Brauereien Gebrüder Hübner und Gebrüder Steinbach. - In Frauenaurach übernimmt die Nürnberger Brauhaus AG die Brauerei Dorn. - In Velburg übernimmt die Nürnberger Brauhaus AG die Belieferung von Gasthof Dr Mally alias Zur Traube Untere Gasse 13 mit Bier. - In Neuröthenbach übernimmt die Nürnberger Brauhaus AG die Belieferung von Gasthof Lederer mit Bier. - In Velburg wird das mit Karbid betriebene Gaswerk aufgelöst und der Ort mit Strom von der Überlandleitung der OWAG versorgt. - In Nürnberg gründen die Gebrüder Schmidt die Blechspielzeugzulieferfabrik Gescha. - In Neumarkt wird Kino Kammer Lichtspiele Untere Marktstrasse 23 nach 2 Jahren Betrieb wieder geschlossen. - In Nürnberg produziert der in München geborene Carl Soldan (52) am Hefnersplatz 3 Gesundheits Bonbons mit einem Fähnchen als eindeutigem Erkennungszeichen, die er Em-eukal nach Menthol und Eukalyptus benennt aber erst 2 Jahre später schützen lässt. - Prinzessin Irmingard Marie Josepha von Wittelsbach Bayern (St) wird als zweites von insgesamt sechs Kindern vom bayerischen Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (54) und seiner zweiten Ehefrau, der in Lenggries geborenen luxemburger Prinzessin Großherzogstochter Antonia von Nassau Weilburg (St) (24), in Berchtesgaden geboren. - In Amberg lässt der Rechtskundige Bürgermeister von Amberg Eduard Klug (55) ein Goldenes Buch der Stadt für die Eintragungen hoher Gäste anlegen und das Rathaus umbauen. - In Erlangen wollen die Zeugen Jehovas eine Versammlung anmelden, die polizeilich nicht genehmigt wird. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Radrennfahrer und Mitbegründer Carl Schwemmer (53) Generaldirektor der jüdischen Deutschen Triumph-Werke. - In Nürnberg verkauft das Fahrzeugwerk Karl Prankel Äußere Sulzbacherstrasse 8 Telefonnummer 5600 ua Damen Motorfahrradrahmen für 1, 1,5 bis 2,5 PS DKW Motoren, mit Torpedonabe mit Rücktrittbremse, Tretlager mit Kugeln (keine Messingbüchsen) mit und ohne Motor als Leichtmotorrad. - In Nürnberg fusioniert der SPD geführte TuS Nürnberg West mit der Sportvereinigung Nürnberg West zur Turn und Sportvereinigung Nürnberg West. - In Erlangen übernehmen in der Hautklinik und der Kieferklinik der Universität evangelische hensoltshöher neuendettelsauer Diakonissen den Pflegedienst. - In Nürnberg veranstaltet die Vereinigung Nürnberg Fürther Motorradfahrer im ADAC Gau 10a seine 4. Fränkische Zuverlässigkeitsfahrt, wobei man 5 Sonderprüfungen einbaut und bei der der Generaldirektor der Zündapp Motorradwerke Fritz Neumeyer (48) eine Wandertrophäe stiftet. - In Nürnberg Schweinau baut die Motorradfabrik Zündapp Gesellschaft von Fritz Neumeyer (48) in der Lobsingerstrasse 8 das dritte Zündapp-Modell Z 249, das mit 249 ccm 38 ccm mehr Hubraum hat als die beiden Vorgänger und 5  km/h schneller ist. - In Nürnberg übernimmt die Fahrradfabrik Victoria den mittlerweile bei BMW abgewanderten Konstrukteur Martin Stolle mit dessen neuer Motorenfabrik Sedlbauer, die von München nach Nürnberg verlegt wird. - In Regensburg baut die Schiffswerft Ruthof das 61 m lange und 800 PS starke holzbefeuerte Radschleppdampfschiff Ruthof für die regensburger Reederei Bayerischer Lloyd, der bei Vollast 1.000 kg/Stunde verbraucht. - In Bayern werden alle Bordelle, in denen Sexarbeiterinnen wohnen und arbeiten, obwohl sie laut Sittenpolizei leichter zu kontrollieren sind als die vielen Privatwohnung, verboten, wodurch das Sexgeschäft in die Illegalität getrieben wird. - Das Haus Wittelsbach wird mit jährlichen Zahlung bis zum Aussterben der Familie abgefunden (20 21 Abfindung 15 Millionen Euro), obwohl das Finanz- und Justizministerium einwendet, dass bereits 18 18 das gesamte Hausvermögen des Hauses Wittelsbach laut Bayerischer Verfassung zum Staatsgut erklärt worden war. - Burgfarrnbach wird von Fürth eingemeindet. Die nürnberger Brauerei Humbser übernimmt die alte Brauerei. - In Neumarkt wird der Olympiaringer Fritz Josef Haubner geboren. - In Schwandorf gibt es die schwandorfer Tageszeitung Schwandorfer Tagblatt, die gleichzeitig auch Amtsblatt ist. - In Hemau wird von der Oberpostdirektion Regensburg an der Nürnberger Strasse Baugrund für ein neues repräsentatives Postamt erworbt.

1922 Wetter: Strengkalter Februar. - In Regensburg wird eine NSDAP Ortsgruppe in der Gaststätte Zur Ostenallee, die zum Parteilokal wird, unter Gauleiter Heinrich Himmler (22) und um den regensburger Max von Tautphoeus (--) gegründet. Die NSDAP Mitglieder u.a. Willy Frank (19) und Sebastian Ring treffen sich. Anton Hurt wird regensburger NSDAP Ortsgruppenleiter. Es gibt 10 männliche Mitglieder und ein weibliches Mitglied. Wochen später sind es 90, wozu amberger NSDAP Mitglieder mit Gummiknüppeln anreisen. Der amberger NSDAP Ortsgruppenführer Emil Alafberg (21) sichert eine durch knallrote Plakate in der Stadt angekündigte Werbeveranstalung mit 600 Gästen im Hotel Karmelitenbrauerei am Dachauplatz des regensburger Redners Max Stubenrauch und des amberger Redners Friedrich Körner vor überwiegend roten politischen Gegnern. Die Tageszeitung Amberger Volkszeitung berichtet, dass diese es schaffen die Hakenkreuzfahnen und die schwarz-weiß-rote Fahnen abzuhängen, aber die Reden nicht verhindern können. Im Saal ist Kriminalpolizei, an den Eingängen Schutzpolizei und vor der Gaststätte zwei Hundertschaften der Landespolizei. Das BVP Blatt Regensburger Anzeiger spricht von Massensuggestion aber auch von Schulbeispiel für den Terror der Linskparteien. Ein Auftritt von Adolf Hitler (33) per Sonderzug aus München in der Stadthalle wird wegen Drohungen abgesagt, wodurch nur der amberger Hetzredner Bernhard Reiter (29) unter dem Flugblatt-Motto Regensburger Arbeiter! Wollt ihr nationalsozialistische Befreiung — oder sozialdemokratische Bonzenwirtschaft? auftritt. - In Nürnberg gründet der aus Schwaben stammende nürnberger Volksschullehrer und spätere Herausgeber der antisemitischen Wochenzeitschrift alias pornographischen Hetzschrift Der Stürmer Julius Streicher (37) die Ortsgruppe NSDAP obwohl der eingeladene Adolf Hitler (33) verhindert ist im Kolosseum am Maxtor. - Der neumarkter Firmeninhaber Hans Sill wird in Tirol von einer Lawine verschüttet. - In Neumarkt wird die Badeanstalt gebaut und der Schwimmverein Neumarkt gegründet. - Preußen verbietet die NSDAP mit Hilfe des Republikschutzgesetzes. - In Neumarkt gründen der in Amerika geborene John Eberhard Faber (63) mit seinem Bruder Lothar W Faber (61) die Bleistiftfabrik Eberhard Faber (1978 zu Städtler) in der EFA-Strasse. - In Neumarkt eröffnet die Druckerei Bögl in der Mariahilfstrasse 59A. - Der in Regensburg geborene Arzt Otto Schottenheim (32) engagiert sich im  Bund Oberland. - Der NSDAP Parteifinanzier Oskar Körner (46) gründet u.a. in der Umgebung von Coburg zahlreiche NSDAP Ortsgruppen. - In Coburg trifft zum Deutschvölkischen Tag die gesamte NSDAP Spitze mit 800 SA ein, wo es zu Strassenschlachten zwischen SA und KPD und SPD kommt. - In Nürnberg gibt es 16 öffentliche Zweispänner, 15 öffentliche Einspänner und 69 öffentliche Kraftfahrzeuge alias Automobile. - In Nürnberg gibt es 10.100 Juden. - Der in Bayreuth geborene Hans Brand (43) durchbricht in der Teufelshöhle bei Pottenstein einen 9 Meter dicken Felseinbruch und entdeckt eine große Tropfsteinhöhle. - In Nürnberg kommt es vor dem Variete-Revue-Theater Apollo in der Pfannenschmiedsgasse 22 zu Massenprotesten gegen die Vergnügungssucht der wohhabenden Schicht. - In Eichstätt wird eine Ortsgruppe NSDAP von 18 Personen gegründet - In Ingolstadt wird die Ortsgruppe NSDAP im Gasthaus Wittelsbacher Hof Donaustrasse gegründet und der Schutz der Partei dem Parteigenossen Geßwein übertragen. - In Ingolstadt erscheint der 2. Jahrgang der Tageszeitung Freie Presse für Ingolstadt und den Donaugau als Organ für das werktätige Volk unter Schriftleiter Georg Bleier gedruckt in der Buchdruckerei Christian Frank, Tränktorstrasse mit Telefonnummer 633 und kostet 12 Mark monatlich. - Ein ingolstädter Brauer hat 900 Mark Wochenlohn. Der Brauerbund behauptet strategisch irreführend der Lohn der Brauer habe sich bereits verdoppelt. Es gibt Ausschankbier alias Dünnbier 9 Mark und Vollbier 12 Mark. Der Bayerische Brauerbund setzt Bierpreise für 8 % iges Schankbier dunkel, 8 % iges Schankbier hell, 12-13 % iges Exportbier dunkel, 12-13 % iges Exportbier hell, 13 % iges Märzenbier und 15 % iges Märzenbier fest. - In Ingolstadt wird die Operette Der Vetter von dingsda von Operettenkönig Eduard Künneke (37) uraufgeführt. - In Coburg ist der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (38), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (57) Ehrengast auf der Veranstaltung Deutscher Tag, wo er Hitler kennenlernt. - In Regensburg führt das Regensburger Bauerntheater zur Eröffnung den Einakter D´Hosnknöpf auf. - In Regensburg bringt der Volkstheaterschauspieler Veri Geisenhofer in seinem Platzl Verlag den Schwank in drei Akten Zum weißblauen Schimmel heraus. - In Regensburg hat die Brauerei Bischofshof unter Pächter Josef Mang die Telefonnummer 427. - In Ansbach tritt der in München geborene Anstaltsarzt der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum Hermann Pfannmüller (57) der NSDAP bei und wird Kreisleiter. - In Nürnberg übernimmt Stephan Bing die Vereinigten Spielwarenfabriken Andreas Förtner und J. Haffner´s Nachfolger oHG (20 15 TRIX). - In Neumarkt wird durch die Kohleknappheit Gas Mangelware und die verpasste Umstellung auf Strom und damit auf elektrisches Licht bereut. - In Nürnberg stellt der Frankenführer Julius Streicher (37) zunächst Bedingungen für den Anschluss an die NSDAP, unterwirft sich dann aber nach nicht erfüllten Wünschen nach regionaler Selbstständigkeit Adolf Hitler (33) und der NSDAP. - Nach dem Rücktritt der bayerischen Regierung von Graf Hugo von Lerchenfeld Köfering (51) will Adolf Hitler (33) der Mussolini Deutschlands werden. - In Nürnberg erscheint die republikfeindliche und antisemitische Tageszeitung Fränkischer Kurier. - In Nürnberg findet nach 44 Jahren zum zweiten Mal ein SPD Reichsparteitag statt, auf dem die Wiedervereinigug der MSPD und der USPD unter Führung des in der Steiermark geborenen jüdischen Chefredakteurs der SPD Tageszeitung Fränkische Tagespost Adolf Braun (60) vollzogen wird, der erst im Vorjahr die deutsche Staatsbürgerschaft erworben hat. - Der in Amberg geborene Georg Aumeier (27) wird Mitglied der SA. - In Deutschland wird die  Deutsche Evangelische Kirche gegründet. - In Sulzbach fährt die Maxhütte enorme Gewinne ein, da die Bevölkerung ausländische Waren meidet. - In Sulzbach steigt der Preis der Tageszeitung Sulzbacher Zeitung von 90 auf 240 Mark. - In Sulzbach spricht der aus Schwaben stammende nürnberger Volksschullehrer Julius Streicher (37) vor Mitgliedern der Reichsflagge, die auch die Geschäfte der NSDAP erledigt, fordert vom Bezirksamt das Recht auf Selbstschutz und schwadroniert über die bevorstehende Befreiung aus der Judenherrschaft. Der NSDAP Vorsitzende Zahnarzt Weiß wird von SPD lern durch ständige Zwischenrufe gezwungen die Veranstaltung abzubrechen. Herbeieilende amberger NSDAP ler kommen zu spät. Noch in der selben Woche wird in Amberg eine regional erste NSDAP Ortsgruppe von dem aus Amberg stammenden ehemaligen Maxhüttearbeiter Berhard Reiter und Friedrich Körner gegründet. Diese wird aufgefordert in Regensburg eine Ortsgruppe zu gründen. - In Nürnberg tritt der in Grub geborenen Weltkrieg 1 kriegsbeschädigte Vollzugssekretär Georg Gradl (38) in die NSDAP ein. - Der in Regensburg geborene und mit einer Habsburgerin verheiratete Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (55) unterstützt die revolutionären Bestrebungen in Tirol wieder eine Monarchie einzuführen. - In Hohenburg heiratet der in Regensburg geborene Prinz Ludwig von Thurn und Taxis (St) (21) Elisabeth von Luxemburg (St) (21).(+19 50 UnfallSchloss Hohenburg). In Regensburg finden die Feierlichkeiten im Schloss statt, wo ihr Weg durch die Schloßhöfe mit Baldachinen komplett überdacht ist und Soldaten feierlich gekleidet Spalier stehen. Die Bevölkerung hat mit großem Abstand Zutritt. - In Amberg übernehmen Unteroffiziere der Reichswehr den Saalschutz der NSDAP. - In Amberg erhält die Tageszeitung Amberger Tagblatt einen neuen Schriftleiter, der mit Vorschlägen zur Ausweisung von amberger Juden auffällt. - In Sulzbach firmiert die Brauerei Fentsch als Brauerei Fentsch GmbH vereinigt mit der Amberger Brauhaus AG, der ältesten Braustätte Ambergs erwähnt 15 64, mit Gastwirtschaften und Bierstuben in Amberg, Sulzbach, Schwandorf und Kastl. - In Regensburg übernimmt die Regensburger Brauhaus AG vormals Zahn die regensburger Jesuitenbrauerei. - In Hersbruck führt Julius Streicher (37) die von ihm gegründete hersbrucker Ortsgruppe Deutsche Werkgemeinschaft in die NSDAP ein. - In Regensburg wird der studierte Kohlenführersohn Hans Herrmann (33) berufsmäßiger Stadtrat. - In Nürnberg gibt es eine Hundertschaft SA unter dem Studenten und Leutnant a.D. Gustav Steinbeck (23). - In Nürnberg wird ein jüdischer Friedhof geschändet. - Der in Neumarkt geborene Journalist Dietrich Eckart (54) leiht Adolf Hitler (33) Geld für den Kauf von zwei der ersten Lastkraftwagen und holt die Erlaubnis zur Benutzung von Fahrzeugen bei befreundeten Firmeninhabern ein. - In Nürnberg ist der Deutsch-völkische Schutz und Trutzbund in einer Krise. - In Fürth wird der Betrieb der Ludwigs-Eisenbahn eingestellt. - In Regensburg wird die Studentenverbindung K.D.St.V. Ratisbona gegründet. - Der elitäre, antisemitische und antibolschewistische Jungdeutschen Ordens führt den Arierparagraphen ein. - Nürnberg hat 380.570 Einwohner. - In Ansbach hetzt Julius Streicher (37) mit dem Kampfruf Die Juden sind unser Unglück im Orangeriesaal im Hofgarten. - In Lauterhofen werden Schweppermannspiele eingeführt. - In Beilngries verlässt die Lehrertochter Eva Braun (10) die Volksschule im ehemaligen beilngrieser Franziskanerkloster. Ihr Vater Friedrich Braun (--) ist beilngrieser Lehrer. Zur Familie gehören noch ihre Mutter Franziska Braun (--) und ihre Schwester Gertl Braun (--). - In Forth wird eine NSDAP Ortsgruppe im Gasthaus Pabst gegründet, das NSDAP Parteilokal wird. - Der Fabrikwebersohn und ehemaliges Bund Wiking Mitglied Philipp Wurzbacher (24) tritt in die NSDAP ein. - Der in Traunstein geborene und im Asyl alias Waisenhaus aufgewachsene arbeitslose ehemalige Führer der USPD und KPD Ludwig Stüdlein (26) trifft Adolf Hitler (33) und tritt in die NSDAP ein. Im traunsteiner Parkhotel Traunsteiner Hof trifft er seine in Amberg geborene Frau, die er heiratet. - In Amberg gründet Ludwig Stüdlein (26) mit einem Gleichgesinnten die erste oberpfälzer NSDAP Ortsgruppe. - Der in Nürnberg aufgewachsene Weltkrieg 1 Flieger mit den meisten Abschüssen Theodor Croneiß (28) beteiligt sich an der Gründung der Reichsflagge, verpasst die Teilnahme am Hitlerputsch, trifft Hitler (33) und bleibt Unterstützer der NSDAP. - Der bayerische BVP Kultusminister Dr Franz Matt, der in Bechhofen geborene Mulatte, altdorfer Hilfslehrer, Regierungsrat Oskar Vogelhuber (44) und die Landtagsabgeordnete Marie von Gebsattel blockieren eine länderübergreifende Schulreform durch einen bayerischen Kulturseparatismus. - In Nürnberg erbt Max Willmy die Überreste des Druckerei-Verlages von Franz Willmy (66), der im Augustinerklosterhof die Nordbayerische Volkszeitung drucken ließ. - In Hersbruck ist der Postassistent und Postsekretär Georg Sperber (25) Ortsgruppenleiter der NSDAP. - In Erlangen Buckenhof werden im ehemalige Hallerschloß und Knabenrettungsheim Puckenhof unter Leitung des Hauptlehrers E Grünbauer Schlösser und Gitter abgeschafft. Die Heimbewohner sollen Musik machen. - In Nürnberg werden die Ludwigseisenbahn Maffei-Lokomotiven Bavaria (43), Pegnitz (42), Franconia (41), Daniel Ley (36), Johannes Scharrer II (35), Nürnberg-Fürth II (33) Germania (17) und Ludwig (16) ausgemustert. - In Neumarkt Sengenthal und in Lauterhofen wird die Unternehmerin Tilly Behringer (24) mit ihrem Mann in der Zementindustrie als technische Leiterin tätig. . - In Nürnberg übernimmt der ehemalige regensburger Stadttheaterdirektor Johannes Maurach (39) die Städtischen Bühnen Nürnberg. - In Nürnberg findet eine Wanderausstellung der deutschen Landwirtschaftgesellschaft statt. - Beginn des Baus des Rhein Main Donau Kanals, der erst 19 92 fertiggestellt wird. - Prinz Ludwig Philipp von Thurn und Taxis (St) (21) heiratet die in Luxemburg geborene Prinzessin Elisabeth von Nassau Weilburg Luxemburg (St) (21). - In Nürnberg Wöhrd versteigert der Großindustrielle Rudolf Chillingworth (--) Liebigstrasse 3 seine Gemäldesammlung klassischer alter Meister, eine der bedeutendsten Sammlungen seiner Zeit in Luzern, aus seiner fürstlich eingerichteten Villa in der Liebigstrasse 3, wobei der schweizer Bankier aus Sankt Gallen Jakob Walter Zwicky (42) ein bedeutender Käufer ist. - Der in Amberg geborene bayerische Mundartdichter Michl Ehbauer (23) erzählt die Bibel in seinem Hauptwerk Die baierische Weltgschicht. - In Ansbach ist Richard Hänel (27) Mitbegründer der SA Abteilung und wird Schriftführer. - In Regensburg wird das regensburger NSDAP Mitglied Blasius Heimhuber polizeiauffällig. - In Regensburg verspricht der aus Amberg zugezogene NSDAP Hetzredner Bernhard Reiter (29) dem regensburger SPD Stadrat Karl Frohschammer Rache für dessen ständige Störaktionen. - In Regensburg berichtet die Tageszeitung Regensburger Echo, dass der oberpfälzer NSDAP Gauleiter Beck, der auch SA Oberführer ist, und das NSDAP Mitglied Otto Remberger aus der NSDAP geworfen werden, wodurch der münchner SA Mann Lechner SA Oberführer wird. - In Nürnberg bekommt das Städtische Krankenhaus in der Flurstrasse ein eigenes Bakteriologisches Laboratorium. - In Neumarkt beginnen die Gebrüder Pfleiderer freitragende Holzbauten bis 40 Meter ua für Reichsbahn und Bergwerke zu erstellen. Für Bayern haben sie ein Alleinausführungsrecht. - In Nürnberg kommt der Ardie Motorradfabrikgründer und Rennfahrer Arno Dietrich (--) bei einer Testfahrt in der Rothenburger Strasse ums Leben. Der jüdische Rechtsanwalt Leo Bendit übernimmt die Fabrik. - Der nürnberger Hans Wolf gewinnt bei der Fränkischen Zuverlässigkeitsfahrt für Motorräder in der Klasse bis 350 ccm auf einem Motorrad der gerade gegründeten Firma Astoria.Äußere Rollnerstrasse 55, die Motorräder mit unten offenem Dreiecksrahmen und Druidgabel aber ohne Vorderradbremse herstellt und innerhalb eines Jahres aufgekauft wird. - In Nürnberg darf Georg Maul im Gegensatz zu vielen früheren Versuchen in seinem Billig-Hotel mit engen, steilen Treppen Scharfes Eck mit Gastronomie Klaragasse 18 den Hotelbereich auf den dritten Stock erweitern. - In Nürnberg wird Hans Meiser (41) Direktor des evangelischen Predigerseminars und ist oberster Verantwortlicher für die Ausbildung von bayerischen evangelischen Pfarrern. - In Regensburg übernimmt die Regensburger Sparkasse die Bezirkssparkasse Stadtamhof und nennt sich in Vereinigte Bezirkssparkassen Regensburg-Land-Stadtamhof um. Sie erhält die Genehmigung, die Geschäfte der BAYERN, Öffentliche Anstalt für Versicherungen, aufzunehmen und zieht in ein eigenes Gebäude am Spielhof 1 alias Neupfarrplatz 1, wo erstmals ein Tresor genutzt wird. - In Abenberg wird ein Altersheim mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Absberg, Beilngries, Berg, Breitenbrunn, Freystatt, Gunzenhausen, Heng, Hilpoltstein, Holnstein, Kastl, Nassenfels, Neumarkt, Reichertshofen und Seligenporten wird ein katholischer Pfarrcaritasausschuß gegründet. - In Amberg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen das Säuglingsheim. - In Hemau fährt ein Automobil in der Regensburger Strasse gegen einen Telegraphenmasten. - In Neumarkt wird beim SPD dominierten Freier Turn und Sportverein Neumarkt die Schwerathletikabteilung mit dem Hauptbereich Ringen aktiv. Es gibt auch eine Boxabteilung. - In Neumarkt stellt die Remontenanstalt, am Föhrenweg, die keinerlei Zucht betreibt, die Ausbildung von Militärpferden ein, weshalb die Bleistiftfabrik Barensdorf von xxx Faber das Gelände kauft und einen Teil der Stadt schenkt, die diesen wiederum mit einem Wasseranschluß und einer Umkleidekabine dem SPD dominierten Sportverein Freier Turn und Sportverein Neumarkt und dem katholischen Sportverein DJK zur Verfügung stellt. - In Velburg heiratet die velburger Zur Traube Untere Gasse 13 Gastwirtstochter Ama Glossner (28) den Chemiker Dr Josef Mally aus Au in der Hallertau (31). - In Lauterhofen wird die Heil- und Pflegeanstalt Karlshof elektrifiziert und Licht und Strom eingeführt. - In Nürnberg Stein kann die Bleistiftfabrik A W Faber ihr an die Post vermietetes Gebäude abreißen und eine moderne Bleimühle errichten, weil das Postamt in das leerstehende alte Schulhaus Alexanderstrasse 126 mit dem neuen Postmeister Friedrich Hoffmann umzieht. - Der in Fürth geborene superreiche lungenkranke jüdische Bankierssohn Alfred Nathan (52) stirbt und hat von seinem Erbe insgesamt 2.000.000 Mark an Spenden verwendet. - Auf einem englischen Triumph 750 ccm Motorrad, dem Mutterhaus der nürnberger Triumph Fahrradfabrik des in Nürnberg geborenen jüdischen nach Coventry ausgewanderten Holzgroßhändlersohnes Siegfried Bettmann (59), gewinnt der badhomburger Fritz Kleemann (--) das Feldbergrennen bei Frankfurt. - In Nürnberg übernimmt der Ostpreusse Johannes Maurach (39) das Theater alias Städtische Bühnen. - In Nürnberg hat der Sohn J A Weidinger (--) der jahrzehntelang erfolgreich geführten Musikalienhandlung Weidinger eine eigene Geigenbauwerkstatt. - In Nürnberg ist die Vereinigung Nürnberg Fürther Motorradfahrer im ADAC Gau 10a mit 200 Mitgliedern der größte deutsche Motorradverein, der seine dritte Fränkische Zuverlässigkeitsfahrt veranstaltet, die über 270 km geht. - In Nürnberg Schweinau baut die Motorradfabrik Zündapp Gesellschaft in der Lobsingerstrasse 8 nach 1.500 Stück des ersten Modells das zweite Zündapp-Modell Z 2G, das identisch motiorisiert ist. - In Nürnberg wird die ehemalige Hackethal Draht- und Kabelwerke AG in Hannover als Kabelwerk Nürnberg AG von Fritz Ludwig Neumeyer (47) in Kabel- und Metallwerke Neumeyer AG umbenannt. - Der Automobil Club von Bayern wird in Bayerischer Automobil Club Bayern eV unter dem Protectorat von dem in Madrid geborenen Prinz Ludwig Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (63), der wieder an die Macht will, umbenannt. - In Nürnberg gibt es die Peterreins Stübel Beierlein Motorfahrzeugbau  und  Maschinen Fabrik, die Motorfahrzeuge und Maschinen aller Art in der Gottfriedstrasse 10 herstellt und repariert. - In Nürnberg gründet der in Ipsheim geborene erst 13 Jahre zuvor zugezogene antisemitische Volksschullehrersohn, selbst Volksschullehrer und Hetzredner Julius Streicher (37) im Gasthaus Ludwigstorzwinger in Anwesenheit von Adolf Hitler (33) über dem Fürther Tor 100 Meter nördlich des Spittlertors die nürnberger NSDAP Ortsgruppe. - In Burgthann verkauft Freiherr xxx von Seck (--) seine Baustelle Burg Burgthann an den berliner Bildhauer Wilhelm Dietrich (33). - In Nürnberg wird die Automobildroschkengesellschaft aufgelöst. - Sulzbach kauft die Maximilianshütte das Schloß Franziskaruhe. - In Thalmässing Schloß Haus Neueglofstein werden die Zwillinge Prinz Georg von Thurn und Taxis (St) und Michaele von Thurn und Taxis (St) als Kinder des in Regensburg geborenen Prinz Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) (29) geboren. - In Eichstätt werden auf der Postroute Eichstätt~Titting die Pferdekutschen durch einen Postomnibus alias KFZ alias Automobil ersetzt. Der bisherige Postillion xxx (--), der seit 19 04 auf der Strecke fährt, wird eichstätter Briefträger. - In Roth gibt es die rother Tageszeitung Rother Volkszeitung. - In Nürnberg wird mit der Übernahme der Nürnberger Fahrradindustrie Vogel & Dettelbacher die Stürmer Fahrradfabrik AG gegründet. - In Neumarkt erhält das Wohn- und Geschäftshauseckhaus Obere Marktstraße 42 (20 24 Hypovereinsbank) barocke Fassadenelemente und einen Eingangserker im Jugendstil.

1921 Wetter: 35 Grad im Schatten. Sehr trockener Sommer. In Velburg trocknet der Weiher aus. - In Neumarkt erhöht das Gaswerk die Preise um 100 %. - In Neumarkt lässt der Männerturnverein im Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 1 auf der Weihnachtsfeier die Theaterstücke Eine Stadtratssitzung in Schöpsheim und das Singspiel In der Bergschmiede aufführen. Die Stadtkapelle Lang spielt Musik. - Der aus Schwaben stammende nürnberger Volksschullehrer Julius Streicher (36) und der in Nürnberg geborene Druckersohn und Kaufmann Karl Holz (26) lösen die antisemitische Deutschsozialistische Partei (DSP) auf und werden Mitglieder der NSDAP. Julius Streicher (37) erhält die Mitgliedsnummer 17 Karl Holz (27) erhält die Mitgliedsnummer 77. - Die SA alias Sturmabteilung entwickelt sich aus einer Turn und Sportabteilung des jüdischen Uhrmachers Emil Maurice (24). - Der in Vohburg-Geisenfeld geborene Juristensohn und Staatsbeamtensohn Gregor Strasser (29) tritt in die NSDAP ein. Sein in Windsheim geborener Bruder ist Otto Strasser (24). Er wird erst radikaler SPD Widerständler und dann NSDAP Mitglied. Sein anderer Bruder Bernhard Strasser (26) ist Benediktinermönch. - Der abgedankte bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (52) heiratet seine Ex-Verlobte Prinzessin Antonia von Luxemburg und Nassau (St) (22). - In Berching wird das Sololied für Singstimme und Klavier Herz, mein Herz..... des in Amberg Steinling geborenen und in Postbauer aufgewachsenen katholischen sulzbürger Komponisten und Schullehrers Rudolf Eisenmann (27) von der evangelischen Färbermeistertochter Wally Allio uraufgeführt. - In Fürth wird der Kristallpalast Evorasäle als Lichtspielhaus und Variete in der Pfisterstrasse 3 mit dem Stummfilm Das große Radiumgeheimnis und der Stummfilm Millionenproduktion Der Graf von Cagliostro bei durchgehendem Einlass neueröffnet. Im Erdgeschoss befindet sich das Platzl mit Kleinkunstbühne alias Variete. - Die in Neumarkt geborene Darstellerin Käthe Dorsch (31) spielt eine Nebenrolle im Stummfilm Fräulein Julie mit Asta Nielsen (40). - Der Sprechfunk wird genutzt. - In Ingolstadt erscheint der 1. Jahrgang der Tageszeitung Freie Presse für Ingolstadt und den Donaugau als Organ für das werktätige Volk unter Schriftleiter Georg Bleier gedruckt in der Buchdruckerei Chrian Frank, Tränktorstrasse mit Telefonnummer 633 und kostet 12 Mark monatlich. - In Regensburg wird das Bauerntheater Dramatischer Verein vom Schriftsteller Veri Geisenhofer, Karl Reisinger und Viktor Preißler im Augustiner am Neupfarrplatz, in dem es einen Rokokosaal gibt, gegründet und noch (20 15) als Regensburger Bauerntheater von der Familie Kirner privat geführt. - Der in Neumarkt geborene Journalist Dietrich Eckart (53) wird Chefredakteur der neuen NSDAP Parteizeitung Völkischer Beobachter mit einer Auflage von 8000 Exemplaren. - In Neumarkt stört die SPD die Versammlung der Christlichen Arbeiterpartei. - In Neumarkt erpresst die SPD Pfleiderer Arbeiter, die nicht zu ihnen übertreten wollen, mit Rauswurf, was angezeigt und vor Gericht verhandelt wird. - In Neumarkt feiert der Gewerkschaftsbund der Angestellten Gau Nordbayern auf der Burgruine Wolfstein die altgermanische urdeutsche Sonnwendfeier mit Feuertanz und Feuersprung. - In Neumarkt feiert der deutsche Alpenverein ganz in Deutsch. - In Neumarkt wird im Gasthof Zum Schwan untere Marktstrasse 21 ein Kino eingerichtet. - In Neumarkt richtet die Post eine Fernamtstelle ein. - In Nürnberg wird der ehemalige regensburger Landgerichtsdirektor, ehemalige Kriegsgerichtsrat, Journalist und Schriftsteller Karl Engert (44) Mitglied und Leiter der Ortsgruppe NSDAP. - Die NSDAP schließt Frauen aus Führungspositionen aus. - Graf Hugo von Lerchenfeld Köfering (50) wird bayerischer Ministerpräsident. - In Nürnberg kommt es während einer NSDAP Veranstaltung zu einer Saalschlacht. - In Nürnberg wird der Fußballverein 1.FCN alias Club nach einem Sieg gegen Vorwärts Berlin deutscher Fußballmeister. - In Nürnberg wird die jüdische Loge Jakob Hertz gegründet. - In Bayreuth ist Ludwig Ruckdeschel (14) in der völkischen Jugendbewegung aktiv. - Der in Neumarkt geborene Schuhmachersohn und Maler Albert Reich (40) tritt der SA bei. - In Bayern kritisiert das evangelische Wochenblatt Freimunds kirchlichpolitisches Wochenblatt für Stadt und Land die verjudete Reichsregierung und die Juden als Sozialisten und Kapitalisten. - Prinz Karl August von Thurn und Taxis (St) (23) heiratet Maria Anna von Braganza (22), die Schwester seiner Schwägerin. - In Amberg hält der aus Dachau stammende Eisenbahndirektorensohn und NSDAP Redner Hermann Esser (21) Versammlungen ab und gründet nach einem halben Jahr eine Ortsgruppe NSDAP. - In Amberg wird die Einwohnerwehr aufgelöst. - In Kipfenberg wird elektrischer Strom eingerichtet. - In Hersbruck gründet der aus Schwaben stammende nürnberger Volksschullehrer Julius Streicher (36) eine nationalsozialistische Ortsgruppe Deutsche Werkgemeinschaft. - In Nürnberg Schweinau gründet der in Egloffstein geborene ehemalige Wasserreinigungsanlagen Kaufmann, Spielzeugdampfmaschinenfabrikant und Zünder und Apparate Bau Besitzer Fritz Ludwig Neumeyer (46) die eigene Zündapp Gesellschaft für den Bau von Special-Maschinen mbH in der Lobsingerstrasse 8 und produziert eine Kopie des englischen Motorrades Levis, das erste Zündapp-Modell Z 22 mit einem 211 ccm Zweitakt 2,5 PS Motor als riemenbetriebenes, einfach bedienbares Motorrad für Jedermann. - In Nürnberg Reichelsdorf gewinnen auf der Zementbahn des Reichelsdorfer Kellers die nürnberger Mars Werke AG Werksrennfahrer Ernst Schulz und Heinz Wilhelm gewinnen die bayerische Motorrad Meisterschaft. - In Nürnberg finanziert die Reichswehr eine völkische Zeitung Fränkische Volksstimme, die in der väterlichen Druckerei von Willy Liebel (24) hergestellt wird. - In Nürnberg gibt der Deutsch-völkische Schutz und Trutzbund die Fränkische Volksstimme heraus. Der nürnberger Diplomingnieur Carl Maerz ist unumstrittener Führer der Völkischen und will die Arbeiterschaft stärker ansprechen und den Antisemitismus fördern. Der Nürnberger Ernst Mik, der das bürgerliche Lager vorzieht, ist bayerischer Gauleiter der Völkischen und streitet sich offen mit Carl Maerz auf der Veranstaltung Deutscher Tag in Weimar. Mit dem Tod von Carl Maerz wird die Ortsgruppe Nürnberg wieder von Bürgerlichen dominiert. Der nürnberger Volksschullehrer Julius Streicher (37) etabliert sich mit seinen radikal-antisemitischen Überzeugungen im folgenden Zersetzungsstreit und mit Hilfe seiner Zeitung Deutscher Volkswille im Kampf um die Anhänger von Carl Maerz. - In Amberg wird der Blasmusikkomponist Karl Ortner Obermusikmeister der Amberger Reichswehrkapelle. - Auf Schloss Weisendorf wird Freiherr Karl Theodor von Guttenberg geboren. - Chanel No 5 kommt heraus. - Der in Nürnberg geborene Variete Künstler mit jüdischen Wurzeln Martin Emmerling (35) geht als Laurello, der seinen Kopf um 180 Grad drehen kann, nach Coney Island New York, wo er riesige Menschenmengen anzieht. Seine Kollegen halten ihn für einen Nationalsozialisten. - Der katholische BVP Gründer und regensburger Zeitungsverleger Heinrich Held (53) wird Präsident des Katholikentages in Frankfurt. - In Sulzbach brennt die Klosterkaserne ab. - Nürnberg hat 367.160 Einwohner. - In Freystadt gewinnt der Turnverein Freystadt sein erstes Fußballspiel gegen Meckenhausen mit 1 : 0. Gespielt wird auf einer Wiese. - Der Bund Oberland bildet den Kern der SA in Bayern. - In Nürnberg tritt der Schuhmachersohn und Maurer Hans Zöberlein (26) in die NSDAP ein. - In Erlangen kämpfen Mitglieder der erlanger Studentenverbindungen, der Burschenschaften Wingolf, Bubenruthia, Germania und Uttenruthia nach einem Aufruf des Freikorps Oberland in Schlesien bei der Schlacht von Annaberg. - In Beilngries geht die Lehrertochter Eva Braun (09) in die 44 Mädchen starke Mittelklasse im ehemaligen Franziskanerkloster. - In Amberg wird der 1. FC Amberg gegründet, der das Eröffnungsspiel gegen den TV 18 61 Amberg auf dem Militärsportplatz in der Kaiser-Wilhelm-Kaserne (1016 Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg Weiden – OTH) in der Fleurystrasse 2:1 gewinnt. Nach einigen Monaten wird an der Landsassenstrasse eine Rasensportanlage mit einem Vereinsheim angelegt. - Der in Regensburg geborene aschaffenburger Lehrer und USPD Fraktionsvorsitzende im bayerischen Landtag Karl Gareis (40) stirbt unter ungeklärten gewalttätigen Umständen in München. - In Regensburg beginnt der Zitherklub Regensburg als Wander-Quartett deutschlandweite Tourneen. - In Nürnberg ist das Cabaret Variete Intim Theater in der Johannesgasse 4. - In Regensburg trifft sich der Schutz- und Trutzbund im Hotel Karmelitenbrauerei am Dachauplatz 1. - In Bayern werden wie in Deutschland alle Einwohnerwehren verboten, darunter auch der in Regensburg gegründete paramilitärische Wehrverband Escherich alias Orgesch. - In Pottenstein trifft sich die völkische Jugendwanderbewegung Adler und Falken, wo es zu Streitigkeiten kommt und viele Mitglieder austreten. - In Velburg vertreibt der katholische Stadtpfarrer Anton Schalk die teure weltliche ambulante Krankenpflegeschwester des weltlichen münchner Dritten Ordens und holt nach 56 Jahren erfolglosen Bemühungens katholische Ordensschwestern vom Orden zum Heiligen Kreuz aus Altötting, die eine katholische Schwesternstation in Velburg gründen. - In Nürnberg findet eine Notgeld-Ausstellung statt. - In Gnadenberg gibt es eine Hilfspoststelle im Klosteranwesen. - In Freystadt bildet der TV Freystadt eine Sängerabteilung. - In Neumarkt wird das seit 5 Jahren von Frau Maria Pfannkuchen übernommene Kino Zu den drei Mohren Obere Marktstrasse 8 in die Obere Marktstrasse 40 verlegt und in Schauburglichtspiele umbenannt. - Der in Neumarkt geborene Journalist Dietrich Eckart (53) verspricht jedem 1.000 Reichsmark Belohnung, der ihm eine jüdische Familie nennen könne, deren Söhne länger als drei Wochen an der Front gewesen sind, wird von einem jüdischen Geistlichen, der natürlich viele davon nennen kann, verklagt und muss zahlen. - In Nürnberg erreicht der Ruhr-Montanindustrielle Paul Reusch (53) auf dubiösem Wege über Strohmänner die Aktienmehrheit von MAN auf. - In Nürnberg Reichelsdorf gewinnt der Mars Werksfahrer Ernst Schulz die Bayerische Motorrad Meisterschaft auf der Zementbahn am Reichelsdorfer Keller. Sein Werkskollege Heinz Wilhelm wird Zweiter. - Der in Neumarkt geborene morphiumsüchtige Journalist Dietrich Eckart (53) nennt seinen Schützling Adolf Hitler (32) seinen Führer. - In Gspannberg wird auf dem Kratzerhof der durch einen Sturz im Stadel kleinwüchsige, behinderte und seit dem zum Rechengenie gewordene Bauernsohn Georg Kratzer (36) von einem Zirkusdirektor engagiert. Georg Kratzer (36) zieht mit ihm auf den nürnberger Jahrmarkt und beweist, wie vorher in Gspannberg oder Altdorf, dass er in Sekunden Lebensabschnitte in Jahren, Monaten, Wochen, Tagen, Stunden, Minuten und Sekunden ausrechnen kann und folgt ihm bis auf das Münchner Oktoberfest. Ein internationales Engagement schlägt er aus und kehrt nach 6 Monaten zurück, wonach er sich regelmäßig in Altdorf und Rasch ua beim Gasthaus Schrammel aufhält und Passanten und Gäste anspricht, denen er ihr Alter ausrechnet. - In Berching, Deining, Eichstätt, Hausheim und Sulzbürg wird ein katholischer Pfarrcaritasausschuß gegründet. - In Regensburg veröffentlicht der in Kempten geborene rechtsreaktionäre und antisemitische katholische Kleriker Philpp Häuser (45) seine Broschüre Wir deutschen Katholiken und die moderne revolutionäre Bewegung oder Los vom Opportunismus und zurück zur Prinzipientreue im Manz Verlag. - In Neumarkt nimmt der SPD dominierte Sportverein Freie Turnerschaft den nicht organisierten wilden Fußballclub Neumarkt auf und nennt sich TUS Turn und Sportverein Neumarkt. - In Neumarkt gründen der katholische neumarkter Kolpingverein durch seine Turner und die neumarkter Ortsgruppe Katholischer Jugendverein die neumarkter Ortsgruppe des DJK Deutsche Jugend Kraft, die ihren Turnbetrieb im Saal des Kolpinghauses Adlerstrasse 4 betreibt, und wo sie auch Vereins-Elternabende, bunte Abende alias Tanzveranstaltungen und Theateraufführungen von Vereinsmitgliedern abhält. Präses wird Pater Rackl. Freiübungen werden auf dem ehemaligen Volksfestplatz an der Frühlingstrasse ausgeführt. - In Stein hat der Haupteingang zum Schloss Castell eine 50 Meter lange gerade Zufahrt mit Eingangstor von Norden. - Der in Schloss Garatshausen geborenen Fürst Karl August von Thurn und Taxis (St) (23) heiratet in der Sommerresidenz Schloß Taxis die in Schloß Fischhorn geborene portugiesische Prinzessin Infanta Maria Anna von Portugal (St) (22). - In Fürth kauft die Nürnberger Brauhaus AG die Brauerei Evora & Mayer. - Einige ehemalige habsburger Staaten beginnen mit der Umstellung von Linksverkehr auf Rechtsverkehr. Die Hauptstadt Wien weigert sich wegen der hohen Umbaukosten beharrlich. - In Neumarkt wird das Kino Kammer Lichtspiele Untere Marktstrasse 23 eröffnet. - In Regensburg Wörth nimmt Rupert Heider in seinem privaten Elektrizitätswerk ein 700 PS Reserve Diesel Aggregat in Betrieb. - In Ansbach ist in der Karolinenstrasse die Bürgerschule. - In Regensburg wird die expressionistische Zeitschrift für Dichtung und Grafik Die Sichel vom in Regensburg geborenen Georg Britting (32).und dem in Regensburg geborenen Hafnermeistersohn und Maler Josef Achmann (36) wegen finanzieller Probleme eingestellt. - In Nürnberg findet ein Fahrradhändlertag statt, auf dem mit dem Spruch geworben wird: Torpedo Freilaufnaben musst du haben, damit kannst du Kräfte sparen. - In Kallmünz betreibt der in München geborene Landschaftsmalersohn und Maler Gisbert Palmie (24) eine Malerkolonie, wobei er das künstlerische Potential des Heimatzeitschrift Oberpfalz Verlegersohnes Hans Laßleben (13) erkennt. - Der in Gunzenhausen geborene ehemaligen neumarkter Pferdeknecht und Hitler Sicherheitsbegleiter Christian Weber (38) wird als Freund vom in Neumarkt geborenen Hitler Spindoktor Dietrich Eckart (54) Führer der SA Motorstaffel und Leiter des Fuhrparks der NSDAP Parteileitung. - Der in Fürth geborene und dort aktive Fritz Bräun (18) wird deutscher Meister im Ringen. Drei Jahre später geht er nach RLPfalz. - In Deutschland wird das Rennwettgesetzt nicht verändert, wodurch die regionale Buchmacherei legal bleibt. - In Regensburg brennt bei einem Großbrand der Gebäudekomplex Domplatz 4 und 5 / Pfauengasse nieder, was der Fotograf Jakob Fränkel aufnimmt. Beim Wiederaufbau werden die ehemals hölzernen Böden der Stockwerke in Stahlbeton ausgeführt und die mit Schiefer und Blech gedeckten Dachflächen werden steiler erbaut und mit Ziegeln gedeckt. - In Nürnberg tritt die Vereinigung Nürnberg Fürther Motorradfahrer dem ADAC im Gau 10a bei, wobei sie ihre zweite Fränkische Zuverlässigkeitsfahrt und ein Grasbahnrennen mit 20.000 Zuschauern veranstalten. - Der in Regensburg geborene augsburger rumpler Flugzeugbauingenieur Otto Meyer (39) wechselt zur Neumeyer AG von Fritz Neumeyer (46), der die Zündappwerke besitzt. - In Nürnberg wird eine Handelsfiliale der schweinfurter Kugellagerfabrik und Motorenfabrik Fichtel und Sachs eröffnet. - In Nürnberg bedient der Flughafen Nürnberg Fürth die einzige Nord Süd Verbindung im Passagierflugverkehr der von München nach Hamburg führt. - Der in Neumarkt geborene Schuhmachersohn und Dekorationsmalerabsolvent an der Kunstgewerbeschule in Nürnberg Albert Reich (40) ist seit Umbenennung Mitglied  der harmlos als Turn- und Sportabteilung der NSDAP firmierenden Kampftruppe Sturmabteilung SA. - Das Deutsche Reich und Bayern schließen für einen Ersatz des seit seines Baus nicht wettbewerbsfähigen Ludwig Donau Main Kanals durch einen neuen Main Donau Kanal den Main Donau Staatsvertrag um die Treidelschiffe abzuschaffen und eine Großschiffahrt zu ermöglichen, wofür die Baugesellschaft Rhein-Main-Donau AG gegründet wird. - In Nürnberg kreuzen sich die 19 00 eingeführte Orient-Express Kurswagen Ostende~Frankfurt~Wien mit den Orient-Express Kurswagen auf der zusätzlichen Eisenbahnnebenstrecke Stuttgart~Nürnberg~Prag~Bratislava.

1920 Wetter: März mild und sehr trocken. Weihnachten stürmisch und nasskalt. - In Neumarkt gibt es auf dem Buchberg noch sichtbare Reste von der Burg Buchberg. - In Neumarkt gibt es 4 Bierbrauereien, die Lammsbräu Amberger Strasse 1, das Brauhaus Neumarkt, die Gansbräu Obere Marktstrasse 9 und die Brauerei Gloßner Kastengasse. - In Neumarkt wird in den Räumlichkeiten der Gaststätte Zum goldenen Löwen obere Marktstrasse 51 die Sparkasse eingerichtet. - In Würzburg wird der Deutsche Jugend Kraft Verband für Leibesübungen in katholischen Vereinen alias DJK gegründet. - Freiherr Friedrich Anton Karl Kreß von Kressenstein (65) stirbt als bayerischer General der Infanterie. - In Regensburg übernehmen die jüdischen Brüder Schocken  das Geschäft von xxx Hammer (--) und eröffnen das Kaufhaus Schocken . - In Neumarkt gründen die Bierbrauereibesitzer Gößwein, Graßler, Seitz und Yberle die Firma Brauhaus Neumarkt, wodurch sie zur zweitgrößte Bierbrauerei nach der Lammsbräu werden. - Der oberbayerische Regierungspräsident Ritter Gustav von Kahr (58) ordnet im Zuge einer reichsweiten antisemitischen Kampagne die Massenausweisung sogenannter Ostjuden an. - In Amberg wird die Amberger Gewehrfabrik aufgelöst, aber die Werksanlagen weiterbetrieben. - In Amberg wird ein neues Werk für Bleikristall vom Unternehmer Zacharias Frank (51) errichtet. - Der jüdische nürnberger Stadtrat und Großbankier Richard Kohn einer Hopfenhandelsbank sitzt im Aufsichtsrat der Löwenbräu AG unter dem jüdischen Vorstandsvorsitzenden Dr Jakob Schulmanns. - Nürnberg hat 364.093 Einwohner, Regensburg hat 53.400 Einwohner und Neumarkt hat 7.760 Einwohner, davon 6.823 Katholiken, 826 Lutheraner und 114 Juden. - In Nürnberg ist das katholische bayerische Volkspartei, BVP Mitglied Karl Troßmann (49) Schriftleiter und Parteisekretär für den Stimmkreis Neumarkt, Parsberg und Sulzbach. - In Neumarkt demonstriert wenige Tage vor der Ermordung Kurt Eisners die SPD mit der freiorganisierten Arbeiterschaft. Der Parteivorsitzende der SPD Genosse Großmann spricht über die Forderungen der Arbeiter. - In Neumarkt wird in einer Koalition der SPD mit den Liberalen der liberale Rechtsanwalt Georg Weidner neuer Bürgermeister. - In Herzogenaurach beginnt Rudolf Dassler (22) mit seinem Bruder Adolf Dassler (20) nach der Übernahme des elterlichen Filzpantoffelbetriebs Sportschuhe herzustellen. - In Nürnberg vereinigen sich die Radiohersteller Lumophon von Hans Bruckner und Karl Stark zu Lumophon BSN. - In Neumarkt wird die in der Kunstmühle Laabermühle eingerichtete Nürnberger Lebkuchenmanufaktur von Carl Spitta (--) geschlossen und an die Vereinigte Papierlackwarenfabrik Nürnberg, die Hartpapierwaren herstellt, verkauft. - In Nürnberg schliessen sich die beiden Lebkuchenproduzenten Heinrich Haeberlein und F. G. Metzger zur Vereinigten Nürnberger Lebkuchen- und Schokoladenfabrik Haeberlein-Metzger AG zusammen. - In Regensburg wird ein Technisches Betriebsamt eingerichtet und die kaufmännische Buchführung für die Städtischen Werke eingeführt. - Der 1.FCN alias Club wird mit dem in Bratislava geborenen Alfréd Spezi Schaffer (27) gegen die SpVgg Fürth Deutscher Fußball Meister. - In Nürnberg machen 37 Kraftfahrzeuge alias Motordroschken alias Automoblie 6 öffentlichen Einspännern und 6 Zweispännern an 7 Standplätzen Konkurrenz. - Der amerikanische Automobil Kraftfahrzeughersteller Ford produziert 1.074.982 Stück des Modell T zu einem Preis von 440 Dollar. 10 Papiermark entsprechen 42 Dollar. - In München wird im Hofbräuhaus die NSDAP gegründet. - In Nürnberg wird der bayerische Wehrverband Reichsflagge von seinem wilhelmistischen Gründer, dem aktiven Reichswehrhauptmann Adolf Heiß als Verein eingetragen. Der in Burgebrach geborene erlanger Burschenschaftler, Oberamtmann, stellvertretender Staatskommissar für Mittelfranken und spätere nürnberger Polizeidirektor Heinrich Gareis (42) arbeitet mit ihm eng zusammen und formt eine straff organisierte, schlagkräftige Truppe. Heinrich Gareis (42) wird später NS Regierungspräsident von Oberbayern. - In Nürnberg findet die Weltpremiere von Ernst Tollers (27) Stück Masse Mensch statt. - In Neumarkt schließen sich 35 Kolonialwarenhändler zu einer Einkaufsgenossenschaft zusammen. - In Regensburg beginnen die Vorbereitungen für die Gründung eines Schwimmvereins. - In Nürnberg zieht die studentische Verbindung Technischer Club Bavaria am Königlich Bayerischen Technikum vom Kaffeehaus Cafe Central in der Karolinenstrasse mit mehr als 50 Mitgliedern ins Gasthaus Zum Krokodil Weintraubengasse 2 - 4  um. Die Studenten sichern als Zug Bavaria der Technischen Nothilfe das Großkraftwerk Franken beim Kapp-Putsch gegen radikale kommunistische Elemente. - In Nürnberg schließen sich drei Studentenverbindungen zum Nürnberger Senioren-Convent zusammen und beginnen zweimal wöchentlich das studentische Fechten nach der Satzung der Burschenschaft, aber ohne sich als Burschenschaft zu bezeichnen. - In Deutschland führt die Post das Päckchen ein. - Der in Beilngries geborene Sportjournalist und zurückgetretene antisemitische DAP Vorsitzende Karl Harrer (30) muss nach seinem Parteiaustritt zusehen, wie Adolf Hitler (31) ohne ein Parteiamt die DAP in NSDAP umbenennt. - Der in der Pfalz geborenen Schullehrer und sozialdemokratische bayerische Ministerpräsident Johannes Hoffmann (53) tritt zurück und kehrt in den Schuldienst zurück und wird von dem in Weißenburg geborenen antisemitischen evangelischen bayerischwittelsbachisch-monarchistischen Juristen Ritter Gustav von Kahr (58) abgelöst, der mit den Einwohnerwehren die Arbeiter- und Soldatenräte auflösen lässt und somit für Ordnung sorgt. - Die bayerische Post wird dem Deutschen Reich unterstellt. - Der aus Schwaben stammende nürnberger Volksschullehrer und spätere Herausgeber der antisemitischen Wochenzeitschrift alias pornographischen Hetzschrift Der Stürmer Julius Streicher (35) wird Mitglied und Vorstandsmitglied der antisemitischen Deutschsozialistischen Partei (DSP). - In Nürnberg hält Hitler (31) eine Rede beim Bund deutscher Kriegsteilnehmer und beklagt die Ungerechtigkeiten des Frieden von Versailles. - In Nürnberg tritt der in Nürnberg geborene Druckersohn und Kaufmann Karl Holz (25) in die antisemitische Deutschsozialistische Partei (DSP) ein. - Der in Ingolstadt geborene Konservatorensohn Joseph Berchtold (21) tritt der NSDAP bei Mitgliedsnummer 750 und wird Führer des Stoßtrupp Adolf Hitler. - Der in Fürth geborene Pressefotograph Heinrich Hoffmann (35) tritt in die NSDAP ein, übernimmt in München die antisemitische Zeitschrift Auf gut deutsch von dem in Neumarkt geborenen Verleger Dietrich Eckart (52) und beginnt NSDAP-Mitglieder wie den in Fürth aufgewachsenen Hermann Göring (27) zu fotographieren. - In Nürnberg steigt Adolf Hitler (30) im Hotel Deutscher Hof am Frauentorgraben 29 bei seinem rechtsradikalen Bewunderer Hoteldirektor Johannes Klein ab. - Der in Regensburg geborene Willy Frank (17) wird Mitglied im Freikorps Epp von Ritter Franz von Epp (62). - Der in Fürth geborene Hieronymus Paulus Tauber (28) wird Mitglied der KPD und wird geistiger Nährvater der ingolstädter KPD. - Coburg kommt zu Bayern. - Die in Neumarkt geborene Darstellerin Käthe Dorsch (30) spielt die Hauptrolle im Stummfilm Können Gedanken Töten?, im Stummfilm Der Schauspieler der Herzogin.und im Stummfilm Der Gefangene. Sklaven des XX. Jahrhunderts. - Die brandenburger Reichspost sendet das erste Weihnachtskonzert. - Die Deutsche Adelsgenossenschaft führt den Ariernachweis ein. - In Ingolstadt erscheint der 1. Jahrgang der Tageszeitung Ingolstädter Volksblatt als sozialdemokratisches Organ für die Wahlkreise Ingolstadt, Schrobenhausen, Eichstätt, Neuburg an der Donau und Pfaffenhofen. Es ist amtliches Publikations-Organ des Stadrates von Ingolstadt, kostet monatlich 2,60 Mark, einzeln 20 Pfennig und wird von der Volksblatt-Druckerei Ingolstadt Tränktorstrasse in der Donaukaserne mit Telefonnummer 455 hergestellt. Schriftleiter Ludwig Spieler will nicht vergessen lassen, dass die kapitalistische Wirtschaftweise, die im Weltkrieg den Gipfelpunkt ihrer ruchlosen Verirrung erreicht hatte an allem schuld ist. Er beschuldigt den bayerischen Innemnminister Dr von Kahr aus Faulheit und Ignoranz die verfassungsfeindlichen bayerischen Beamten nicht auszusortieren, wie es in Preußen beabsichtigt ist. Das Reichsschatzamt lässt in Meissen versuchsweise Fünf- und Zweimarkstücke aus Porzellan herstellen. - In Ingolstadt wird im modernen Lichtspieltheater Union-Theater der alpine Stummfilm Das Lieserl vom Schliersee mit Fanny Mittermayer-Terofal und Xaver Terofal (58) und der Lustspielstummfilm Die Puppe mit Ossi Oswalda (23) und Marga Köhler vorgeführt. Im ingolstädeter Stadt-Theater gibt Xaver Terofal (58) mit seinem Schlierseer Bauerntheater die Stücke Der Schandfleck von Bichl, Der Dirndlhof und Das Weiberregiment. - In Coburg verliert der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (36), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (55) seine enteigneten Gebiete Coburg an den Freisaat Bayern, die Feste Coburg darf er behalten. Er wird Bezirksführer Coburg der rechtsextremistischen geheimen mordenden Terrororganisation Brigade Erhard. - In Regensburg wird die in Erlangen geborene Elly Maldaque (27) erste protestantische regensburger Lehrerin an der Von der Tann Schule, wodurch sie den Lehrerinnenzölibat akzeptiert. - Der in Neumarkt im Gasthaus Zum Hechten Untere Marktstrasse 3 geborene rechtsradikale und antisemitische Notarssohn und Journalist Dietrich Eckart (52) regt in München die NSDAP an die von der Geheimorganistation Thule Gesellschaft genutzte Zeitschrift Völkischen Beobachter, der noch im Vorjahr als Sportblatt getarnt erschienen war, zu kaufen und als Massenmedium zu verwenden. - In Regensburg fordert der Inaktive Engelbert Dollfuß (28) erfolglos vom Cartellverband katholischer deutscher Studentenverbindungen auf der 21. Cartellversammlung einen Ariernachweis bis zu den Großeltern. - Der Dachverband der ältesten Studentenverbindungen in Deutschland KSCV verbietet die Aufnahme von Juden. - In Neumarkt verliert der in Nürnberg geborene Kommerzienrat Hermann Spitta sein gesamtes Vermögen und zieht sich ins Privatleben zurück. - In Neumarkt wird im Eisenwerk gestreikt. - In Neumarkt marschieren 40 Kinder aus Salzburg ein, werden mit Suppe verköstigt und dann verteilt. Nur drei dürfen aufs Land. Ein Kind bleibt zunächst übrig. - In Neumarkt sticht bei einer Eifersuchtsszene der Zigeunerfamilien Christ, Winterstein und Lehman eine Zigeunerin ihre Rivalin nieder, was zur blutigen Zigeunerschlacht, einer Massenschlägerei, Schießerei und Messerstecherei und Verhaftungen und Beschlagnahmung von Gewehren, Revolvern, Messern und Dolchen führt. - In Neumarkt geht die Brot- Teig und Lebkuchenfabrik in Konkurs und wird in eine Hartpapier Fabrik umgewandelt. - In Neumarkt tagt der antisemitische radikale Deutschvölkische Schutz- und Trutzbund mit Hakenkreuzsymbolen. - In Neumarkt übergibt das Ehepaar Tretter das Kurhotel Wildbad Wildbadstrasse 1 den katholischen Niederbronner Schwestern aus München, die dort eine bayerische Ordensprovinzleitung ihres Ordens und das bayerische Mutterhaus Kloster St Josef einrichten. Das Kloster dient zur Ausbildung von Novizinnen und hat keinen Bezug zur Stadt, wo Arme Schulschwestern in der Bräugasse in der Schule und im Waisenhaus und die Barmherzigen Schwestern alias Vincentinerinnen im Krankenhaus arbeiten. Im Kloster wird zum Postulat und danach ein halbes Jahr bis zur Einkleidung ausgebildet, der folgt das einjährige Noviziat bis zum Profess. Hauptbeschäftigung sind die 16 bis 18 eine Woche lang dauernden Exerzitien, die in Eigenregie versorgt werden.Ausgebildete Schwestern werden dann in Dörfer geschickt, wo sie in Wohnungen Pflegedienst und einfachste Krankendienste leisten. - In Neumarkt betreibt die neugegründete katholische BVP massive Wahlagitation und Rufmordkampagnen. - In Neumarkt führt ein Sprengstoffunfall zu 5 Toten, wobei die Druckwelle in einem Kilometer Entfernung die Mariahilfbergskirchenfensterscheiben zerstört. - Die Deutsche Burschenschaft führt den bereits praktizierten Arierparagraphen offiziell ein. - In Nürnberg wird der 1.FCN alias Club deutscher Fußballmeister. - In Sulzbach hält die Laienspielgruppe der Einwohnerwehr einen gutbesuchten und friedlichen Theaterabend ab. Die Faschingstanzbälle werden trotz Kohlemangels beleuchtet müssen aber in Eigenregie beheizt werden. Private Beheizung ist verboten. - In Sulzbach sind nach dem Kapp Putsch alle Versammlungen unter freiem Himmel verboten. Die Bürgerwehr besetzt das Rathaus und die Kaseren und wird von einer 500 köpfigen Menschenmenge unter Führung der Arbeiterräte Andreas Stegmann, Max Olberg und des SPD Vorsitzenden Emil Neuman entwaffnet. Die der katholischen BVP nahe amberger Tageszeitung Amberger Volksblatt berichtet, dass der USPD Vorsitzenden Fritz Renner in Sulzbach die Besetzung der Post und der Bahnhöfe und die Verhaftung von Beamten und sulzbacher Geschäftleuten plant. Nach einer Woche entwaffnen Reichswehrtruppen ohne Widerstand die Arbeiter und nehmen die Anführer in Schutzhaft nach Amberg. Vor dem Volksgericht in Amberg werden Max Olberg und Andreas Stemann zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Der SPD Vorsitzende Emil Neumann, Michael Fischer u.a. werden zu 7 oder 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Der USPD Vorsitzende Fritz Renner aus Rosenberg und Paul Windl werden zusätzlich wegen Widerstands gegen die Saatsgewalt verurteilt. Die Maifeier wird verboten. Der sulzbacher Bezirksamtamnn Heßdörger wird durch Karl Altschuh aus Nördlingen ersetzt und der rechtskundige Bürgermeiser Julius Tröger stirbt an einem Schlaganfall. - In Sulzbach weigert sich das gewählte DDP Mitglied und Rechtsanwalt Alois Diem die Wahl zum Bürgermeister wegen zu geringen Entgelts anzunehmen. Beim zweiten Versuch scheitert es an der Mehrheit und erst in einer geheimen Stadtratssitzung wird der BVP ler Johann Häusler mit einer Stimme Mehrheit gewählt. - Der in Regensburg geborene Erbprinz Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) (27) heiratet Elisabeth von Braganza (St) (26) und lebt mit ihr in Schloss Haus in Thalmassing. Den Winter verbringen sie in ihrem Schloss dem ehemaligen regensburger Kloster St. Emmeram. - In Amberg hält die nationalsozialistische DVSTB Versammlungen ab. - In Amberg wird eine Ortsgruppe Deutscher Schutz- und Trutzbund gegründet. - In Neumarkt wird ein Kloster mit aus dem von Frankreich besetzten Elsaß vertriebenen Niederbronner Klosterschwestern im ehemaligen Kurhaus Wildbad Wildbadstrasse 1 gegründet. - In Nürnberg spricht Adolf Hitler (31) im Rosenausaal (20 17 Rosenaupark). - In Nürnberg entwickelt der Mars Werke AG Ingenieur Claus Franzenburger das exklusive Zweizylinder Boxermotorad Weiße Mars, das mit einer Kurbel gestartet wird, einen in den Rahmen integrierten Benzintank und eine Zusatzölhandpumpe für Bergfahrten hat. - In Nürnberg beginnen die jüdischen Victoria Werke unter Federführung ihres Vorstandsmitglied Rudolf Ottenstein (31) mit der Produktion des modernsten Motorrades seiner Zeit der KRI mit dem von Martin Stolle (--) konstruierten BMW 500 ccm Zwei Zylinder Boxermotor mit zwei Gängen und einem Holzklotz als Bremse. Man etabliert die typisch blaue Victoria Farbe. BMW ist noch nur Motorenproduzent. - Der in Ansbach geborene bayerischen BVP Minister für Handel und Gewerbe Wilhelm von Meinel (55) heizt den protestantisch-katholischen Kulturkampf an. - DSP (nördlich des Mains) und NSDAP teilen Deutschland auf. Nürnberg gehört Julius Streicher (35) und seiner unabhängigen DSP Ortsgruppe. Julius Streicher (35) gründet die auf ihn persönlich eingeschworene DSP Ortsgruppe Berlin. - In Nürnberg gliedert der Ortsgruppenleiter des Deutsch-völkischen Schutz und Trutzbundes Diplomingenieur Carl Maerz die kommunistische, revolutionäre Matrosenbund-Absplitterung Aufklärungsbund freier werktätiger deutscher Arbeiter in seiner Organisation ein. - In Nürnberg hat die betont antisemitische DSP mit 350 Mitgliedern nach München die stärkste Ortsgruppe Deutschlands. Julius Streicher (35) schafft es die Parteizeitung Deutscher Sozialist zu übernehmen und gibt dadurch den Ton an. - In Fürth gründen Karl Zirkel und der nürnberger Albert Roder (24) die Motorradfabrik Ziro. - In Fürth wird der Militärflughafen Atzenhof in einen Zivilluftverkehrshafen Flughafen Nürnberg (Fürth) in der Flugplatzstrasse 75 (20 18 Fraunhofer-Allianz Vision) umgewandelt. - In Regensburg feiert die städtische Singschule in der Stadthalle im Wittelsbacherpark ihre Abschlussfeier. - Der nürnberger MAN Industriellensohn und Päpstliche Geheimsekretär Freiherr Theodor von Cramer-Klett junior (46) alias Signor Barone von Cramer-Klett bittet den Papst gegen die Auflösung der Einwohnerwehren in Bayern zu intervenieren. - In Nürnberg wählen von 99.970 Männern und 116.965 Frauen 50.639 die Sozialdemokratische Mehrheitspartei SPD, 29.549 die Deutsche Demokratische Partei, 26.956 die protestantische monarchistische Bayerische Mittelpartei und DVP, 16.386 die katholische Bayerische Volkspartei BVP, 15.172 die Unabhängige Sozialdemokratische Partei USPD, 3.848 die Kommunistische Partei Deutschlands KPD und 9 den Bayerischen Bauernbund Bayerische Mittelstandspartei. - In Sulzbach wird ein Männer Gefängnis im Schloss eingerichtet. - Die unbeliebte Sommerzeit wird wieder abgeschafft. - In Altdorf muss der kinderlose und unverheiratete Drucker Carl Hessel (54) seine Druckerei an den zirndorfer Druckersohn Hanns Bollinger (23) verkaufen, der sie nach Feucht verlegt. - In Regensburg gibt der in Bayreuth geborene katholische Zollinspektorensohn und regensburger Oberbürgermeister Josef Bleyer (42), der eigentlich für 10 Jahre gewählt ist, sein Amt auf. Der absolut BVP dominierte regensburger Stadtrat machte ihm das Regieren schwer. Der in München geborene katholische regensburger BVP Bürgermeister Dr Otto Hipp (35) wird sein Nachfolger. - Der in Ludwigsburg geborene, ungediente, kleinbürgerliche, in Erlangen studierte, ehemalige nürnberger DDP Oberbürgermeister Otto Geßler (45) wird ziviler und deshalb belächelter und abgelehnter Reichswehrminister. - In Erlangen mobilisiert die Reichswehr Brigade die erlanger Studenten-Kompanie. - In Beilngries gründen Hans Haas, Josef Thumann, Anton Schröder und Gabriel Weikl den 1.Fußball-Club Beilngries, der weder dem Fußballverband gemeldet, noch in das Vereinsregister eingetragen wird. - In Nürnberg tritt der Neue Stadttheater Direktor und Tenor Alois Pennarini (50) wegen Erfolglosigkeit ab. Das Lizenzunternehmen unter Willy Stuhlfeld wird zu den Städtischen Bühnen. - Der in Vohburg-Geisenfeld geborene Juristensohn und Staatsbeamtensohn Gregor Strasser (28) beteiligt sich am Kapp Putsch. Sein in Windsheim geborener Bruder ist Otto Strasser (23) bekämpft ihn mit einer Roten Hundertschaft. - Die stuttgarter Fabrik Albert Ebner bringt das elektrisch betriebene Grammophon Elektromophon heraus und wirbt mit einer nackten Tänzerin. - In Forchheim Gößweinstein stirbt der letzte und in Büdingen geborene Fürst Wolfgang von Isenburg Büdingen (St) (43) noch zu Lebzeiten seiner Mutter Gräfin Bertha von Castell Rüdenhausen (St) (75). - In Regensburg ist der Brauereigasthof Bischofshof neben dem Dom. - In Altdorf wird das Kino Rosenau Lichtspiele Unteres Tor betrieben. - In Nürnberg sinkt die Selbstmordrate von 102 auf 61, darunter 34 Frauen. 19 vergiften sich, 16 erhängen sich und 11 erschießen sich. Die Liebeskummerselbstmörder steigen von 5 auf 12. - In Nürnberg werden in den Wetterhäuschen und Uhren 77 elektrische Glühlampen eingebaut. - In Nürnberg werden alle Wachtmeister zum Oberwachtmeister und Oberwachtmeister zum Sicherheitskommissär befördert. - In Nürnberg sinkt die unter sittenpolizeilicher Aufsicht stehenden Prostituierten von 211 auf 132, von denen 12 geschieden und 3 verwitwet sind, von denen 37 Fabrikarbeiterinnen, 34 Kellnerinnen und 21 Dienstmädchen waren, wobei keine minderjährige und ausländische Prostituierte gezählt werden. In Bordellen werden 113, auf der Strasse 522 und in eigenen Wohnungen 7 Prostituierte und Mädchen mit Geschlechtskrankheiten aufgegriffen. - In Nürnberg steigen illegale Abtreibungen von 33 auf 163 und die Kindstötung- Mord- und Mordversuchsrate von 17 auf 43. Es gibt 4 Entführungsfälle, 41 Raubüberfälle, 26 Erpressungen, 4479 Diebstähle durch bekannte und 5634 durch unbekannte Täter und 376 Sittlichkeitsverbrechen, wie homosexuelle Handlungen, sexuelle Nötigungen und Vergewaltigungen. - In Regensburg trifft sich der Schutz- und Trutzbund im Hotel Karmelitenbrauerei am Dachauplatz. - In Regensburg wird der paramilitärische Wehrverband Escherich alias Orgesch als Dachverband der Einwohnerwehren gegründet. - In Nürnberg wird der Maler und Radierer Karl Dotzler (46) Lehrer für Kopfzeichnen und Aktzeichnen an der Staatsschule für angewandte Kunst in Nürnberg. - In Nürnberg wird das Gasthaus Zum goldenen Bären in der Hans Sachs Gasse 17 zur historischen Weinwirtschaft Hans-Sachs-Stube umbenannt. - In Nürnberg wird das Gasthaus Bratwurst-Röslein Obstgasse 3, 5, 7 und Obstmarkt 1 mit der Telefonnummer 955 von Konrad Gröschel geführt. - In Freystadt bildet der TV Freystadt eine Damenabteilung für Frauen. - In Nürnberg wird der Fußballclub 1.FCN mit 36:0 Punkten und 115:6 Toren Süddeutscher Meister. - Der in Neumarkt geborene vermögende Journalist Dietrich Eckart (52) nimmt Adolf Hitler (31) im Flugzeug mit nach Berlin, wo sie aber zu spät zum Kapp-Putsch kommen. - Der in Amberg geborene ehemalige Militär und Schwadronschef, Freikorps Epp Mitglied und DAP Mitglied Hans Baumann (45) wird in München Mitglied der NSDAP, wo er die gedruckte Mitgliedskarte Nr 507 erhält, wobei die Mitgliedsliste erst mit der Nr 500 beginnt um mehr Mitglieder vorzutäuschen, und womit er faktisch als Nr 8 geführt wird. - In Regensburg gibt es das Eilboten Institut Rote und Grüne Radler, die nicht mehr einem einheimischen Familienbetrieb zugeordnet werden können, sondern deutschlandweit agieren. - In Regensburg steigt der Schriftsteller Thomas Mann (45) im Hotel Zum grünen Kranz Obermünsterstrasse 9 ab und lobt mit Ich aß gut im Grünen Kranz das Essen. - In Kloster Ensdorf zieht der weltweit agierende katholische Missionsmännerorden der Salesianer in das verwaiste katholische Priestergefängnis, die Priesterstrafanstalt Xaverianum, ein. - In Nürnberg zieht das von der evangelischen Inneren Mission geführte Kriegskinderheim Fridaheim in der Schonhoverstrasse 5 in die Wetzendorfer Strasse 60 um. - In Fürth Atzenhof wird auf dem Flughafen Nürnberg eine 100 Meter lange Baracke angeblich von evangelischen rummelsberger Diakonieschülern abgebaut und nach Rummelsberg geholt. - In Regensburg wird die Bezirkssparkasse Stadtamhof gegründet. - In Eichstätt wird ein Altersheim mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Allersberg, Berngau, Denkendorf, Nürnberg-Eibach, Feucht, Heideck, Roth, Velburg und Wendelstein wird ein katholischer Pfarrcaritasausschuß gegründet. - In Regensburg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen das Städtische Krankenhaus Greflingerstrasse. - Der in Neumarkt geborene vermögende Journalist Dietrich Eckart (52) verpfändet für die NSDAP sein Haus und sein gesamtes Hab und Gut und leiht sich für den Kauf der Zeitung Völkischer Beobachter zusätzlich 60.000 Mark aus dem Reichswehrfonds, den Reichswehr-Schützen-Brigade 21 Kommandeur Ritter Franz Xaver von Epp (52) gewährt. - In Nürnberg wird Martin Bächer Vorsitzender des Kreisausschußes des neugegründeten SPD nahen Vereins Arbeiterwohlfahrt. Man sammelt Geld um notleidende Arbeiter durch soziale Projekte zu unterstützen. - In Regensburg eröffnen die katholischen Marienschwestern vom Karmel aus Linz einen Kindergarten und gründen ein Mutterhaus. - In Neumarkt fusioniert der Turnerbund Jahn mit dem Turnverein 18 60 zum Männerturnverein 18 60 Neumarkt. - In Berching wird mit dem Bau eines Hochwasserschutzwalls begonnen, was 2 Jahre dauert. - In Fürth sitzt im Saal des Gasthauses Weißengarten des Tanzschulenbesitzer Johannes Streng (40) das Tanzorchester nicht mehr vor, sondern auf der umgebauten Bühne. Das Deckengemälde zeigt zwei nackte Engel und der Gas Kronleuchter ist elektrifiziert. Es findet der Gymnasiasten Tanzkurs statt. - In Erlangen wird der in Regensburg geborene Medizinstudent Heinz Schauwecker (26) examinierter Arzt, wonach er sich als Brigadearzt im Freikorps Epp betätigt. - In Amberg errichtet die im Bayerischen Wald gegründete Kristallglasfabrik Nachtmann 8 Jahre nach der Einführung der Bleiglasproduktion ein Zweigwerk.  - Der in Neumarkt geborene Hitler Spindoktor Dietrich Eckart (52) macht den in Gunzenhausen geborenen ehemaligen neumarkter Pferdeknecht Christian Weber (37) in München mit Adolf Hitler (31) bekannt. - In Nürnberg wird der jüdische nürnberger Kaufmannssohn, Physiker und Messtechnik Industrielle Siegfried Guggenheimer (45) Schoppershofstrasse 52 langjähriger großzügiger Förder, Verwaltungsratsmitglied und Dozent der neu gegründeten Handelshochschule. - In Bayern tragen Schüler der 4. Klasse von Knabenerziehungsinstitutionen Anzug, Weste, geschlossenes Hemd mit Schlips oder Fliege, oder Rundkragenpullover. Lehrerinnen sind oft strenge katholische Schwestern in Schwesterntracht. Als Handschrift wird die Sütterlinschrift gelehrt. - In Nürnberg beginnt die Vereinigung Nürnberg Fürther Motorradfahrer die Fränkische Zuverlässigkeitsfahrt mit 33 Fahrern zu veranstalten. - In Ansbach wird der  Automobilclub Ansbach gegründet. - In Regensburg hat der Regensburger Automobil Club 35 Mitglieder, die aus finanzieller Not dem ADAC Gau Nord 10a beitreten und sich in Motorsport Club Regensburg umbennen, wodurch  auch weniger finanziell begüterte Motorradfahrer aufgenommen werden können. - In Ansbach stellt der Automobilhersteller Fahrzeugfabrik Ansbach und Nürnberg Faun die Fahrwerke und in Nürnberg die Aufbauten her.  - In Amberg kauft der Kaufmann Paul Baumgart das Haus Geintzen alias Gasthaus Wittelsbacher Hof und funktioniert es in ein Kaufhaus um. - In Nürnberg zeigt ein Foto am Frauentor vor dem Hauptbahnhof, dass alle Frauen lange Röcke und große Hüte mit Federschmuck, aber auch Glockenhüte tragen. Auch alle Männer tragen Hut, meist ungestärkte Homburgerformen. Alle Männer tragen schwarze Kombinationen mit weißen Hemden mit Kragenfliege. Der legere Mann trägt Strohhut alias Kreissäge. Männliche Dienstboten, die vom Land ankommen, tragen auch Kniebundhosen, weibliche Dienstmägde sind auch ohne Kopfschmuck unterwegs. - In Hohenburg ist Josef Hiller (--) Postillion der dreimal wöchentlich befahrenen staatlichen bayerischen Postkutschenstrecke Hohenburg~Parsberg Bahnhof, die immer um 03:00 Uhr abfährt und danach wieder zurückfährt. Um seine Rückkehr anzukündigen bläst er das Posthorn am Seiler-Eck alias Soiler-Eck, einem Waldstück, das dem ehemaligen hohenburger Seiler gehört. Dem hohenburger Posthalter xxx Donhauser (--) gehört auch die Bierbrauerei Donhauser früher Hueber. - In Hohenburg gibt es keinerlei soziale Einrichtung und Krankenpflege, weshalb der katholische Pfarrer Häsele (81) vier katholische altöttinger Krankenschwestern vom Orden Zum Heiligen Geist erhält, die der Postillion Josef Hiller (--) vom Bahnhof Parsberg mit seiner Postkutsche abholt und denen das Barockhaus Marktplatz 12 mit mittelalterlichem Anbau zur Verfügung gestellt wird, das in Schwesternwohnheim Bernarda umbenannt wird und in dem eine Kinderbewahranstalt für die vielen verarmten und waisen Kinder eröffnet wird. Die katholischen Schwestern sind angehalten keinen freundlichen persönlichen Umgang mit den Kindern zu haben. Häsele (81) stirbt während ihrer Ankunft. - In Nürnberg hält der neu eingeführte Luxuszug Ostende~Luxemburg~Straßburg~Stuttgart~Nürnberg~Eger~Warschau am Nürnberger Hauptbahnhof.

1919 Wetter: Hungersnot in Neumarkt. Erster Schnee im Februar. Kalter sonnenscheinarmer Hochsommer. Kälterekord im November. Milder Dezember mit Hochwasser am Main an Weihnachten. Verheerende Waldbrände im Lorenzer Reichswald, besonders auf dem Gebiet des Reichsparteitagsgeländes. Die verwüsteten Flächen werden in ein Naherholungsgebiet umfunktioniert - Im Januar finden die ersten freien, gleichen, unmittelbaren und geheimen Wahlen in Bayern statt, bei denen auch Frauen wahlberechtigt sind. - Geldentwertung. - In Neumarkt gibt es nur noch 8 Brauereien. - In Nürnberg wird der Fußballverein SV Wacker Nürnberg gegründet. - Die Einlagen der neumarkter Sparkasse betragen 6 Millionen Goldmark. - In Neumarkt heiratet der Mitbrauereibesitzer Leonhard Ehrnsperger (--) der Lammsbräu, der in der Gaststätte Vier Jahreszeiten mit Lammsbräusaal in der Weinberger Strasse 17 - 19 wohnt, die niederbayrische Brauereibesitzerstochter Franziska Pöllinger, die Schwester der Frau seines Cousins Ludwig Ehrnsperger (--) von der Gansbräu, Obere Marktstrasse 9. - Der in Köfering geborene Graf Hugo von Lerchenfeld Köfering (--) wird geheimer Legationsrat im Auswärtigen Amt. - Der völkische rechtsextremistische Jurist Graf Anton von Arco auf Valley (St) (22), dessen Mutter die jüdische Bankierstochter Freiherrentochter Emmy von Oppenheim (50) ist, ermordet den in Berlin geborenen, gerade von der SPD zur USPD übergetretenen, ersten und jüdischen bayerischen Ministerpräsident Kurt Eisner (52), woraufhin der in Kelheim geborene Metzger, Koch und Mitbegründer des münchener Revolutionären Arbeiterrats Alois Lindner (32) ein Attentat auf den vermeintlichen Urheber, den sozialdemokratischen bayerischen Inneminister Erhard Auer (45) im Bayerischen Landtag verübt, bei dem es Tote gibt. - Die Deutsche Meisterschaft wird wieder ausgespielt. Der 1. FC Nürnberg wird Deutscher Fußballmeister. - Der in Fürth geborene Fabrikant und Unternehmer Gustav Schickedanz (24) wird aus dem Militärdienst entlassen, heiratet die Bäckerstochter Anna Babette Zehnder und tritt als Angestellter in die Kurzwarenhandlung en gros von Otto Lennert in Fürth ein und wird Teilhaber. - In Neumarkt verhindert ein Mangel an Fahrradreifen die Auslastung der Expresswerke AG in Neumarkt Opf bei Nürnberg. - In Amberg stirbt der ehemalige Direktor der Amberger Gewehrfabrik Oberst Friedrich Schmidt, der seine Arbeiter auch als unpünktliche Schweinehunde bezeichnete, an einem Schlaganfall. - In Neumarkt erhalten bei der Landtagwahl 3.394 Stimmen die katholische Bayerische Volkspartei, 2.277 die Sozialisten, 671 die protestantische Deutsche Volkspartei, 27 Hitlers Partei, 26 die unabhängigen Sozialisten und 35 der Bund der Unteroffiziere. Bei der Nationalratswahl erhalten 1.643 Stimmen die katholische Bayerische Volkspartei, 502 die protestantische Deutsche Volkspartei und 1.169 die Sozialisten. - Nürnberg hat 352.675 Einwohner. Regensburg hat 52.510 Einwohner. - In Nürnberg gründet Hans Bruckner den Radiohersteller Lumophon. - In Ansbach übernimmt der in Rothenburg ob der Tauber geborene Wilhelm Borkholder (33) das Amt des rechtskundigen Bürgermeisters von Ernst Rohmeder (53). - In Cham wird die Fußballabteilung des Turnverein Cham gegründet. - Das Frauenwahlrecht wird eingeführt. - In Regensburg überfallen im Januar Matrosen die Druckerei Habbel mit antisemitischen Äußerungen, die kritische Artikel über sie geschrieben hatte und ziehen dann plündernd durch die Stadt. Sie plündern das jüdische Bekleidungshaus Gebrüder Manes und ziehen zum jüdischen Kino Olympia. Fast alle 29 Polizisten beschützen das Rathaus, in dem Kunstschätze und Lebensmittel lagern. Über die Stadt wird das Standrecht verhängt. Von 23:00 bis 05:00 Uhr ist Ausgangssperre. Es wird das Kriegsrecht ausgerufen und wichtige Punkte wie Rathaus, Gerichtsgefängnis und die Steinerne Brücke bewacht. - In Regensburg wird die katholische Bayerische Volkspartei stärkste Fraktion. - In Regensburg wird die im Rohbau fertiggestellte Gewehrfabrik zum Kauf angeboten. - In Regensburg werden die Reichsfutterwerke liquidiert. - In Nürnberg bleiben nach einem Fußballfreundschaftsspiel gegen den 1.FCN alias Club der Ungar Péter Szabó (20) und der in Bratislava geborene Alfréd Spezi Schaffer (26). - In Erlangen wird das Lamm Lichtspieltheater Hauptstrasse 86 eröffnet. - Der Truppenübungsplatz Grafenwöhr wird durch die Reichswehr genutzt. - In Nürnberg kommen bei Unfällen mit der Strassenbahn 4 Personen zu Tode. Zwei werden beim verbotenen Aufspringen während der Fahrt tödlich verletzt, die anderen überfahren. - In Nürnberg machen 35 öffentliche Kraftfahrzeuge alias Motordroschken alias Automobile 6 öffentlichen Einspännern und 8 Zweispännern an 7 Standplätzen Konkurrenz. - In Nürnberg studiert der in Fürth geborene Textilwarenhändlersohn, verwundete Unteroffizier und Offiziersaspirant Ludwig Erhard (21) an an der Handelshochschule Nürnberg in der Findelgasse 7. - Die in Nürnberg zwei Mal täglich erscheinende nationalistische Tageszeitung Fränkischer Kurier wird durch Rudolf Kötter verstärkt, der der Alten Reichsflagge und dem Soldatenbund Stahlhelm nahesteht. Der bayerische Wehrverband Reichsflagge wird vom aktiven Reichswehrhauptmann Adolf Heiß an seinem Garnisonsstandort Nürnberg gegründet und sein Heimatschutzbataillon Heiß gegen demonstrierende Fabrikarbeiter eingesetzt. - Die SPD geführte bayerische Staatsregierung ruft zur Gründung von Einwohnerwehren als privatrechtliche lokale Vereine auf, um Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten, da für staatliche Organisationen nach dem Versailler Vertrag ein Waffenverbot besteht. Alle Einwohnerwehren werden in Kreisen und Gauen organisiert und aus der Staatskasse bezahlt. Da die Entente-Mächte die Freicorps zerschlagen wollen, werden die Einwohnerwehren mit Freicorpslern infiltriert. - In Bamberg wird der Deutsche Schutz- und Trutzbund unter ihrem in Würzburg geborenen Vorsitzenden Freiherr Konstantin von Gebsattel (55) gegründet, dessen Hauptziel die Bekämpfung des Judentums ist. - Die geistliche Schulaufsicht wird abgeschafft. - In Neumarkt wird in der Nürnberger Strasse eine Badegelegenheit für die Bevölkerung geschaffen. - In Neumarkt wird eine 170 Mann starke Einwohnerwehr mit ihrem Führer Leutnant der Reserve Karl Rötzer gegründet. - In Neumarkt werden zu den Arbeiterräten gesandt, von den freien Gewerkschaften Philipp Großmann, der Zimmermann Karl Meier, der Maschinist Anton Schmidt, der Schreiner Johann Popp, der Fabrikarbeiter Stephan Reischböck, der Former Stephan Feierabend, der Maschinist Xaver Brunn, von der Beamtengewerkschaft der Rentamtsdiener Hahn, der Landwirtschaftlehrer Weißlein, der Stadtsekretär Schaad, von den freien Berufen Justizrat Hacker und von den kaufmännischen Berufen Gustav Heinloth. - In Neumarkt wird gegen die Abschaffung von Religion als Schulpflichtfach protestiert. - In Neumarkt wird im Gasthaus Zum Roß eine Beamtengewerkschaft gegründet. - In Neumarkt wird im Gesellenhaus alias Kolpinghaus Adlerstrasse 4 alias Adolf Kolping Strasse 4 eine Ortsgruppe Vereinigung geistiger Arbeiter für Beamte, Geistliche, Rechtsanwälte, Ärzte, Lehrer, Kaufmännische Direktoren und Prokuristen mit einem geistigen Arbeiterrat gegründet. - In Neumarkt erhält der Gastronom Konrad Mehl (54) die Erlaubnis ein Kaffehaus zu betreiben. - In Neumarkt überfliegt das Luftschiff Zeppelin Bodensee die Stadt. - In Neumarkt sammeln für die zurückkehrenden Kriegsgefangenen Kaufmann Baruch, Rentamtsdiener Hahn, Pedell Pühler, Rentner Rascher, Photograph Stegmeier, Buchhalter Steinhauser und Lehrer Nothaas. - In Neumarkt werden die Zinndeckel auf Bierkrügen abgeschafft. - In Bamberg wird eine demokratische Verfassung Bayerns alias Bamberger Verfassung verfasst, in der Bayern als Freistaat und Mitglied des Deutschen Reiches bezeichnet wird. - Im Chiemgau stirbt die letzte bayerische Königin Marie Therese von Habsburg Österreich Este (St) (70) als Nachfahrin der Stuarts auch vermeintlich Königin von England . - In Eichstätt wird Otto Betz (37) für 15 Jahre Bürgermeister. - In Nürnberg wird das Königlich Bayerische Technikum in Höhere Technische Staatslehranstalt umbenannt. Die Studenten der Verbindung Technischer Club Bavaria besuchen die Vorlesungen in Vollcoleur, was ihnen vom Kultusministerium aber in der Öffentlichkeit verboten ist. - In Nürnberg-Gaulnhofen wird im Gasthaus Grasser der Radsportverein Frischauf Gaulnhofen gegründet. Die jungen Männer fahren von Kirchweih zu Kirchweih, tauchen bei Tanzveranstaltungen auf. Rennen zu fahren ist nicht ihr Ziel. - In Nürnberg Herpersdorf wird ein Radsportclub gegründet. - In Roth wird der parteilose Dr Robert Groß Bürgermeister. - In Neumarkt vereinigen sich der Stammverein und der abgespaltene Turnerbund Jahn wieder zum TV 18 60. - In Regensburg bewilligt Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (52) 1.000.000 Mark für den Bau von Kleinwohnungen am Stadtrand und gründet eine Notstandsküche. - In Deutschland gibt es 1.519.000 Telefone. - Der in Beilngries geborene Sportjournalist, Aktivist der antisemitischen Thule-Gesellschaft, die auch der Verschwörungstheorie anhängt und den Gruß Heil und Sieg hat und ein völkisches Hakenkreuzsymbol verwendet, Karl Harrer (29) wird erster Vorsitzender der DAP, gegründet auf die Initiative des Direktoriumsmitglied der MAN und Vorstandsmitglied des antisemitisch und nationalsozialistisch geführten Bayerischen Industriellenverbandes und des republikfeindlichen Alldeutschen Verbandes Dr Paul Tafel, trifft Adolf Hitler (30), hat mit ihm Streit um dessen geforderten diktatorischen Führungsstil für die Partei, da er eher zu einer Geheimgesellschaft tendiert und Adolf Hitler auf eine Massenbewegung setzt, und tritt wieder aus. - In Nürnberg sterben 27 Menschen als Putschisten eine Räterepublik ausrufen wollen. - In Nürnberg entstehen Spartakistengruppen, die aber von der Bevölkerung nicht unterstützt werden und sich deshalb wieder auflösen. - In Nürnberg stellen sich die Mehrheitssozialdemokraten hinter den in der Pfalz geborenen Schullehrer und sozialdemokratischen bayerischen Ministerpräsident Johannes Joffmann (52). - In Bamberg treffen die aus München geflohenen Vertreter der bayerische Regierung unter Ministerpräsident Johannes Joffmann (52) und der Landtag ein und rufen Freicorpseinheiten alias Weiße Truppen zum bewaffneten Kampf gegen die Räterepublik in München auf. Mithilfe von preußischen und württembergischen Reichswehrverbänden erobern sie nach zweiwöchigem Kampf mit Hunderten von Toten München zurück. Der bayerische Landtag tagt im Konzertsaal der Bamberger Harmonie alias Neue Residenz. Bamberg wird aus Angst vor Attentaten abgeriegelt. - In Fürth wird die Räterepublik ausgerufen. - In Burglengenfeld wird der Stadtrat aufgelöst. - In Kallmünz beschießen sich revoltierende Arbeiter und die Bürgerwehr Kallmünz, wobei vier Menschen sterben. Regierungstruppen setzten am Folgetag den Stadtrat von Burglengenfeld wieder ein. Ein Streik in der Maxhütte verhindert die Auflösung des Arbeiterrates. Die kallmünzer Revolutionäre um Josef Schmid werden sechs Wochen später gefangen genommen. - Die Tageszeitung Erlanger Tagblatt schreibt Wir wollen von der allerneusten Räteregierung nichts wissen, weil sie vollständig unter dem Einflusse dahergelaufener, landfremder Nordlichter und bolschewistischer Kosmopoliten steht. - In Ingolstadt bilden sich Kasernenräte und ein Arbeiter-, Soldaten- und Bauernrat. - In Schwabach organisieren aus Nürnberg angereiste Soldaten in der schwabacher Kaserne einen Soldatenrat und die Gewerkschaften wählen einen Arbeiterrat. Sie erhalten einen beratenden Sitz im Stadtrat. 170 Männer der schwabacher Volkswehr ziehen nach München in den Kampf. - In Würzburg gibt es einen Generalstreik gegen die Arbeiterräte und Artilleristen stürmen die Residenz der Soziale Republik Baxern. - In Nürnberg zieht das Volksfest vom Ludwigsfeld auf die Deutschherrenwiese um. Um von den Schrecken und Auswirkungen des Krieges abzulenken wird auch ein Frühlingsfest alias Frühlingsvolksfest eingeführt. - In Fürth erbt der Freimaurer und Schriftsteller Alfred Nathan (39) das väterliche jüdische Bankhaus Nathan & Co und verkauft es wegen seines schlechten Gesundheitszustand an die Bayerische Disconto- und Wechselbank. - In Neumarkt verbreitet das Neumarkter Tagblatt als einzige lokale Tageszeitung die Dolchstoßlegende. - In Neumarkt kommt das Gasthaus Zum fröhlichen Türken untere Markstrasse 19 in den Besitz der Familie Ehrnsberger. - Der in Nürnberg geborene altdorfer Hauptlehrer Robert Bergmann (33) wird Ordonnanzoffizier von Ernst Röhm (32) im Freikorps Epp von Ritter Franz von Epp (61). - Der in Fürth geborene Pressefotograph Heinrich Hoffmann (34) trifft in München auf den in Neumarkt geborenen Verleger Dietrich Eckart (51). Dietrich Eckart (51) trifft Adolf Hitler (51), bringt ihm Tischmanieren und ordentliches Benehmen bei, führt ihn in die münchner Gesellschaft ein und schenkt ihm einen Ledermantel. Ein glücklicher Zufall ist seine Meinung Ein zukünftiger Führer muss ein Junggeselle sein! Dann kriegen wir auch die Weiber. Adolf Hitler (51) trifft durch den mophiumsüchtigen Lebemann Dietrich Eckart (51) erstmals einflußreiche Leute. - Der unterfränkische Eisenbahnoberweichenwärtersohn, Lehrer, begeisterte Flieger Josef Filbig (28) wird Mitglied im Freikorps Epp von Ritter Franz von Epp (61). - In Schwabach wird eine Ortsgruppe des nationalsozialistischen Deutschvölkischer Schutz und Trutzbund gegründet. - Das in Regensburg geborene Mitglied der KPD Karl Zimmet (24) wird Mitglied des Soldatenrates und erhält nach der Niederschlagung 18 Monate Festungshaft. - Die in Neumarkt geborene Schausspielerin Käthe Dorsch (29) hat die Hauptrolle im Stummfilm Vendetta mit dem späteren ersten deutschen Oskarpreisträger Emil Jannings (35). - Der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (35), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (54) weigert sich einer Abfindung von 15 Millionen Mark für seinen deutschen Besitz zuzustimmen und schließt sich völkischen Kreisen an. Er verliert auf Anweisung des englischen Königs Georg V  (St) (54) wegen seiner Deutschfreundlichkeit alle seine Titel. - In Nürnberg nimmt die jüdische Bingwerke AG auch Büro- und Luxusartikel, sowie Eisschränke im Sortiment auf und wird ein Großkonzern. - In Neumarkt wird ein Tanzveranstaltungsverbot erlassen und nach einem halben Jahr wieder aufgehoben. - In Neumarkt werden Lebensmittelmarken ausgegeben. In Kaffeehäusern ist Milch zum Kaffee verboten. - In Neumarkt warnt der nürnberger Obersekretär im Gasthaus Zum Bären obere Marktstrasse 26 eindringlich vor dem Kommunismus und seinen russischen Opfern und im Gasthaus Tucher Grünbaumwirtsgasse 13 wird von allen Parteien zum Kampf gegen den Bolschewismus und zum Eintritt in die Volkswehr aufgerufen, die sich im Gasthaus Zum Roß untere Marktstrasse 23 trifft und dem Oberpfälzer Freicorps in Regensburg unterstellt. - Im Gasthaus Zum Bären obere Marktstrasse 26 tagt die Bürgervereinigung. - In Neumarkt trifft sich die MSPD im Gasthaus Tucher, Grünbaumwirtsgasse 13 zum 1. Mai, wobei der Bariton Schneider das Spielmannslied und den Postillion singt. Die Unabhängigen treffen sich im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 -19. - In Neumarkt wird Pflasterzoll für Personen- und Kraftfahrzeuge erhoben, für Automobile 1 Mark, für Motorräder mit Beiwagen 50 Pfennig, der am Pflasterzollhäuschen Untere Marktstrasse 1 vor der Einfahrt in die Stadt am Unteren Tor erhoben wird. - In Neumarkt wird der Reitstadel als Tabakfabrik an den Nürnberger Schmid verkauft. - Neumarkt hat 6.598 Einwohner. - Der in Amberg geborene Emil Alafberg (18) wird Mitglied des Freicorps Oberpfalz Landesfahne im Bund Oberland. - In Nürnberg finden die Verhandlungen zur Einigung zur Bildung einer Regierung aus MSPD und USPD mit Johannes Hoffmann (52) als Ministerpräsidenten statt. - In Nürnberg schreibt der Kulturredakteur der Fränkische Tagespost Karl Bröger (33) seinen autobiographischen Roman Held im Schatten. - In Erlangen beginnt der in Nürnberg aufgewachsene halbwaise ostjüdische Kaufmannssohn und Schriftsteller Hermann Kesten (19) ein Jurastudium. - In Nürnberg gründet sich die Ortsgruppe Reichsbund jüdischer Frontsoldaten. - In Bayern wird das seit 18 06 bestehende Landesherrliche Kirchenregiment aufgelöst und in eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Beamten der Kirchen umgewandelt. - In der Reichswehr wird die Schirmmütze eingeführt. - In Sulzbach wird der SPD Ortsgruppengründer, Soldatenrat und Gefreite Ludwig Wiesel (40) mit der Auflösung seines 6. Landwehrinfanterieregiments als Soldatenrat aus dem Arbeitersoldatenrat entfernt, wodurch die Arbeiter- und Soldatenräte ihren Weisungsanspruch aufgeben, doch nach der Ermordung Eisners gründet der Sozialdemokratische verein aus SPD und USPD verschiedene Gewerkschaftsverbände und Berufsorganistationen, die ihre Weisungsbefugnisse wieder ausüben wollen und sogar mit Verhaftung des Magistrats drohen. Eine Volksversammlung initiiert von Ludwig Wiesel (40) als Racheakt, aber nur aus einem Drittel der Bevölkerung, beschließt die Absetzung von Bürgermeister Julius Troeger, des Bezirksamtmanns, des Stadtsekretärs Baab und des Polizeiwachtmeisters Radl, was aber keinen Rückhalt in der Bevölkerung findet und Ludwig Wiesel (40) u.a. dazu bewegt, sich aus der Politik zurückzuziehen. Er gründet einen Konsumverein und wird Mühlenbauer. Die USPD wird nur noch zu Arbeiterproblemen geladen. - In Sulzbach verschanzen sich während der Revolution Revolutionäre in der Kaserne, die von einem Freikorps durch Schüsse zur Aufgabe gezwungen werden. Christliche Bergarbeiter werden noch Monate an ihrer Arbeit im Bergwerk gehindert. Der sulzbacher Arbeiterrat Andreas Stegmann wird auch wieder beschäftigt, muss aber eine Lohneinbuße hinnehmen. Es wird eine Einwohnerwehr aufgebaut, die in Sulzbach und in Rosenberg je 50 Gewehre erhält. - Amberg hat 25.962 Einwohner. - In Amberg erhält die neugegründete katholische BVP die Hälfte der 30 Stadtratssitze. Auf die Wahl eines Ersten Bürgermeister wird gewartet, weil der vorgesehene Klug noch in französischer Kriegsgefangenschaft ist. Klug wird schließlich auch gewählt und bleibt bis 19 33. - In Amberg besetzen Räte öffentliche Gebäude, Banken und die Tageszeitungen Amberger Tagblatt und Amberger Volksblatt, woraufhin die Tageszeitung Amberger Volkszeitung wegen massiver Zensur ihre Einstellung ankündigt, meldet, dass sich Amberg im Kriegszustand befindet, meldet, dass die Regierung gestürzt wurde und das Militär für Ordnung sorgen wird, woraufhin eine 400 Mann starke Einwohnerwehr unter Baumeister Arnold aufgestellt wird. - In Amberg wird es bis 19 45 keine SPD nahe, regierungsnahe und verfassungsfreundliche Tageszeitung geben. - Der in Freihung Schickenhof geborene Bauernsohn und Physiker Johannes Stark (45) erhält den Nobelpreis für Physik. Dopplereffekt. - In Neumarkt wird ein Volksgericht eingerichtet. - In Nürnberg richten erlanger Studenten in einem Freiwilligencorps unter Demonstranten, weil sie sich bedroht fühlen, ein Blutbad mit 20 Toten an und fürchten zurück in Erlangen Repressionen durch die Bürgerschaft, was aber ausbleibt. - In Nürnberg geht der Deutsch-völkische Schutz und Trutzbund aus dem Deutschvölkischen Bund und dem Reichshammerbund hervor und überschwemmt die Stadt mit antisemitischen Flugblättern. Der in Nürnberg agierende rechte Flügel um Diplomingenieur Carl Maerz zieht kommunistische Arbeiter an und ist so radikal, dass der Bund Gerüchte fürchtet man würde sie nur um die Juden totschlagen zu lassen bezahlen. - In Nürnberg wird der jüdische Verein zur Abwehr des Antisemitismus gegründet. - In Nürnberg organisiert die SPD Saalschutz für ihre Veranstaltungen. - In Nürnberg gründen u.a. die Deutsch-völkische Schutz und Trutzbund Mitglieder Hans Vey und Ludwig Käfer eine Ortsgruppe der betont antisemitischen DSP und werden Vorsitzende von 150 Mitgliedern. - In Nürnberg eröffnet der in Nürnberg geborene städtische Schreiber Hanns Porst (23) einen kleinen Fotoladen, den er mit dem Logo PHOTO PORST bewirbt, das er verbotenerweise von seinen Freunden und befreundeten Malern auf alle möglichen Gehwege malen lässt. - In Ansbach ist der Hauptsitz der Fahrzeugfabriken Ansbach und Nürnberg AG alias FAUN, die Automobile herstellt. - In Regensburg wird Richard L'Arronge (50) Kapellmeister und Intendant am Theater Regensburg. - In München wird der antisemitische und rechtsextremistische Thule-Gesellschaft Aktivist Prinz Gustav Franz Maria von Thurn und Taxis (31) und drei weitere Adlige von Räten standrechtlich erschossen. - In Nürnberg findet der Christkindlesmarkt vor dem Gewerbemuseum statt. - Freiherr Georg Enoch von Guttenberg zu Guttenberg (St) (19) beteiligt sich an der Niederschlagung der Räterepublik in München. - Der nürnberger MAN Industriellensohn Freiherr Theodor von Cramer-Klett junior (46) wird päpstlicher Geheimkämmerer mit Schwert und Mantel. - In Nürnberg wird der Direktor der städtischen Musikschule Carl Rorich (50) Direktor des neugeschaffenen Nürnberger Konservatoriums. - Der in Weiden geborene katholische Geistliche und kurzzeitig verlobte Joseph Maria Weeber (38) tritt aus der römisch-katholischen Kirche aus und in die evangelische ein um zu heiraten. - In Roth wird Dr Robert Gross Bürgermeister. - In Regensburg wird der in Bayreuth geborene katholische Zollinspektorensohn und regensburger Oberbürgermeister Josef Bleyer (41) mit großer Mehrheit auf 10 Jahre wiedergewählt. - In Nürnberg erscheint die erste deutsche Boulevardzeitung 8 Uhr Abendblatt (1948 Nürnberger Abendzeitung) im Strassenverkauf in der streng katholischen Sebaldus Druck und Verlag GmbH unter dem päpstlichen Kammerherr Prälat Balthasar Möckel und wird innerhalb eines Jahres die auflagenstärkste Zeitung mit einer Auflage von 25.000 Stück. Der bamberger Bischof Johann Jakob von Hauck (58) lehnt das erfolgreiche Blatt ab. - In Regensburg richtet Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (52) die fürstliche Notstandsküche in den Wintermonaten ein. - In Erlangen bildet sich an der Universität Erlangen eine Studenten-Kompanie. - In Erlangen werden mit Margarete Dressel und Elise Späth zwei Frauen in den bürgerlich dominierten Stadtrat gewählt. - In Nürnberg erhält das Tonbild-Theater mit 220 Plätzen von Leonhard Lamprecht in der Königstrasse 9 beim Umbau einen Orchesterraum. - Im Schloss Prunn bekennt sich die Gruppe der ehemaligen Mitglieder des Bayerischen Wehrkraftvereins zur Neudeutschen Pfadfinderschaft unter der Leitung des regensburger Verlegersohnes Franz Ludwig Habbel (25). - Der in Schamhaupten geborene Inflationsheilge und in Amberg absolvierte Lehrer Leonhard Stark (30) trifft sein Vorbild Ludwig Christian Haeusser (38) und betreibt den Ich-Kult mit Jesushaaren und Mönchskutte so erfolgreich, dass er eine große Fangemeinde um sich scharen kann. - Der in Nürnberg geborene Apothekenhelferlehrling und vegetarische und nudistische Sonnenordengründer August Engelhardt (44), der sich ausschließlich von Kokosnüssen ernährt, stirbt auf einer ehemaligen deutschen Kolonie in der Südsee. - In Nürnberg wird der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund ADGB gegründet. - In Regensburg steht auf dem Moltkeplatz vor der Carmeliterkirche eine Litfaßsäule. - In Schwandorf wird der Schriftsteller Eugen Oker geboren. - In Neumarkt wird der in Eichstätt geborene Kaufmannssohn, ehemalige selber Anwalt und neumarkter Bürgermeister Dr Friedrich Gruber (36) zum Oberbürgermeister ernannt. - In Nürnberg steigt die Selbstmordrate von 79 auf 102, darunter 48 weiblich, 50 ledig und 15 verwitwet. 33 vergiften sich, 23 erschießen sich, 19 erhängen sich und 13 ertränken sich. Die Hälfte ist zwischen 20 und 40 und hat ein schweres körperliches Leiden. - In Grünsberg wird die Burg Grünsberg renoviert. - In Nürnberg bekommt das Städtische Krankenhaus in der Flurstrasse ein eigenes Röntgeninstitut. - In Freystadt beginnt der TV Freystadt Theaterstücke aufzuführen. - In Pilsach kauft die Schriftstellerin Klara Hofer alias Höffner mit ihrem Mann das Wasserschloss Pilsach und richtete eine Fohlenzucht ein. - In Regensburg werden 13 Geschäfte geplündert, darunter 5 jüdische. - In Postbauer verkauft die neumarkter Gansbrauerei ihr Gasthaus am Bahnhof an Johann Sippl. - Adolf Hitler (38), dessen Eltern selbst miteinander verwandt sind, äußert sich über jüdische Heiratsmodalitäten: der Jude bewahrt im allgemeinen seine Rasse und ihre Eigenart schärfer, als zahlreiche der Völker, unter denen er lebt -- durch tausendjährige Inzucht, häufig vorgenommen im engsten Kreise. - In Pölling führt der Gesangsverein Pölling das Theaterstück Der arme Millionär auf. - In Nürnberg wird die vom jüdischen Teilhabern Philipp Ullmann vergrößert Blechspielfabrik Tipp & Co TippCo, die Blechmilitärfahrzeuge herstellt, übernommen. - In Nürnberg gründet der Motorradingenieur und Rennfahrer Arno Dietrich die Motorradfabrik Ardie (nach 19 45 von TippCo übernommen). - In Bayern gibt es Volksstaat Bayern Briefmarken. - In Rummelsberg wird der Militärpfarrer und kurzzeitige gleisenauer Pfarrer Karl Nicol (33) Rektor der evangelischen Rummelsberger Anstalt für schulentlassene Kinder, die einer Anstaltserziehung bedürfen und der angegliederten Rummelsberger Brüderschaft, die hauptsächlich als Wachpersonal fungiert. Karl Nicol (33), der mit seiner Frau Marie Naegelsbach auf dem Anwesen lebt, testet die Erziehung ohne Prügelstrafe und Kettenhosen während der Zwangsarbeit in den Strafabteilungen. Dafür gibts nichts zu essen. Alle Insassen müssen ein Rotes Hosenbein tragen, damit sie äußerlich erkennbar sind. Die Titel werden geändert. Der Leiter wird Rektor und der Inspektor wird Konrektor. Es wird ein Kriegssiechenheim angegliedert. Es werden auch Gefängniswärter ausgebildet. Wer welche Ausbildung erhält, entscheidet ausschließlich der Rektor. In der eigenen Rummelsberger Chronik von Gerhard Wehr unerwähnt bleibt der Erwerb der Militärischen Zöglingsanstalt Postbauer Wurzhof am Dillberg, wo man arme Kinder und Waisenkinder untergebracht haben will. - Der in Nürnberg geborene Freiherr Friedrich Siegmund Georg Kreß von Kressenstein (49) bildet als Chef des Wehramtes ein 100.000 Mann Heer der Reichswehr. Das ehemalige Bayerische Kriegsministerium und umbenannte Bayerische Staatsministerium für militärische Angelegenheiten wird der Reichswehr übergeben. - In Deutschland führt die Post das billigere Päckchen mit 25x15x10 cm Größe und maximal 1.000 g schwer als Nachfolger des im Krieg eingeführten Weihnachtspäckchens ein. - In Regensburg darf die Regensburger Sparkasse im Thon Dittmer Palais Haidplatz 8 aufgrund des neuen Kapitalfluchtgesetzes sämtliche Arten von Wertpapieren in Verwahrung und Verwaltung nehmen und an- und verkaufen und ist somit als Depotgeschäft mit den Banken gleichgestellt waren. Außerdem führt sie 10 Pfennig Sparmarken für Sparautomaten ein. - In Neumarkt wird ein Bezirksbienenzuchtverein mit Ortsverbänden in Neumarkt, Freystadt, Berg, Mühlhausen und Loderbach gegründet. - In Dietfurt wird ein Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Dietfurt wird ein katholischer Pfarrcaritasausschuß gegründet. - In Nürnberg ist die kinderlose Haeberlein-Metzger Lebkuchenfabrikantentochter Agnes Metzger, als verheiratete Agnes Gerlach (31) unter den ersten Frauen im Stadtrat. - In Dietfurt übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen das städtische Krankenhaus mit ambulanter Pflegestation. - Der in München geborene Reichswehr Spion Karl Mayr (36) schickt den Dietrich Eckart (51) Schützling Adolf Hitler (30) zur Ermittlung des politischen Potentials zur völlig unauffälligen vom münchener Eisenbahner Anton Drexler (36) und vom beilngrieser Sportjournalist Karl Harrer (29) gegründeten Kleinstpartei DAP Parteiversammlung im münchener Restaurant Sterneckerbräu, wo Adolf Hitler (30) sich ungefragt bei der Forderung der Loslösung Bayerns von Deutschland großmäulig einmischt und durch sein brutal hemmungsloses Rednerpotential auffällt und die Tatenlosigkeit der ehemaligen Soldaten nicht hinnehmen will. Anton Drexler (36) hält ihn wegen seiner Goschn für seine Partei als Redmer brauchbar. Der beilngrieser Sportjournalist Karl Harrer (29) hält den extrovertierten Adolf Hitler (30) nach zwei, drei Monaten für einen Größenwahnsinnigen, weil er lieber im Geheimen arbeitet. Adolf Hitler (30) entdeckt die DAP für seine Zwecke als leicht manipulierbar. - In Regensburg Reinhausen, dem größten Dorf der Oberpfalz, wird durch die neugegürndete Gemeinnützige Baugenossenschaft für Kleinsiedlungen und Kriegerheimstätten eGmbH Stadtamhof und Umgebungmit dem Bau der Wohnsiedlung Arberstrasse als Arbeitersiedlung zur Linderung der Wohnungsnot von sozial schwach gestellten und kinderreichen Familien begonnen. - In Schwandorf hat der katholische Kolpingverein etwa 300 Mitglieder. - In Nürnberg baut der jüdische Fahrradhersteller Victoria mit dem Vorstandsmitglied Rudolf Ottenstein (30) Fichtel&Sachs Freilaufnaben mit Rücktrittbremse nach eigenem Patent in seine Fahrräder ein. - Der bayerische Landesfürst verliert die Leitung der bayerischen evangelischen Landeskirche. - In Nürnberg wird das Tafelwerk an der Äußeren Sulzbacher Strasse 62 vom rheinischen Maschinenbaukonzern Gute Hoffnung Hütte übernommen. - Die in Regensburg geborene Schauspielerin Rita Clermont (25) alias Maria Juliane Forstner erhält eine Hauptrolle in dem Stummfilm Die Prostitution. - In Ansbach geht das Elektrizitätswerk Dampfzentrale Ansbach mit 224 KiloWatt und 378 KiloWatt Strom ans Netz. - In Berching findet ein Friedensfest statt, wobei der berchinger Bürgermeister Josef Plank die Festrede hält. - In Berching hat man 36 gefallene Soldaten. - In Parsberg kauft Hauptmann aD Jakob Völkl das Schloss Herrnried. - Der in Regensburg geborene Hafnermeistersohn und expressionistische Maler Josef Achmann (34) erstellt sein Gemälde Die Brennsupperesser. Zusammen mit dem in Regensburg geborenen Schriftsteller Georg Britting (28) ist er Herausgeber der expressionistischen Künstlerzeitschrift Die Sichel. Josef Achmann (34) stellt mit Max Pechstein, Erich Heckel, Ernst Barlach, Franz Marc und Alfred Kubin in München seine Bilder aus. - In Fürth kauft der Tanzschulenbesitzer Johannes Streng (40) alias Papa Streng den Restaurationsbetrieb Weißengarten. - In Nürnberg Stein Gebersdorf wird die Postexpedition Stein Bahnhof (Nürnberg 21) hauptsächlich wegen Personalmangels aufgehoben. - Der in Regensburg geborene Mohren Apothekersohn und Illustrator Eugen von Baumgarten (54) stirbt als münchener Karikaturist, Werbezeichner und Illustrator der münchener Oktoberfestzeitung. - In Nürnberg gründet der erlanger Reiniger, Gebbert & Schall Mitarbeiter, Elektroniker und Messtechnikspezialist Paul Gossen (47) eine eigene Fabrik für Zulieferprodukte für Radios, mit der er im Folgejahr wieder nach Erlangen umzieht. - In Gunzenhausen wird das evangelische Vandsburger Diakonissenhaus Hensoltshöhe verwaltungstechnisch umgewandelt, wodurch der evangelische Pfarrer Ernst Keupp (--) Rektor wird. - In Nürnberg wird der Geschäftsführer xxx der SPD Tageszeitung Frankische Tagespost von demonstrierenden Spartakisten in den Redaktionsräumen Breite Gasse 25 überfallen und tötlich verletzt. Der bei Schwandorf geborene Schneidergeselle, zweite nürnberger Bürgermeister und SPD Mitglied Martin Treu (48) wohnt dort. - In Bayern wird aus dem Zentrum die Bayerische Volkspartei. - In Nürnberg wird die SPD geführte Freie Turnerschaft Nürnberg West, die auch Fussball spielt in TuS Nürnberg West umbenannt. - In Nürnberg wollen die Motorfahrer Ernst Schulz, Hoheimer, Discher, Eschenbach und Reinlein einen Motorfahrerverein für Automobile und Motorräder gründen, den sie dann aber als Vereinigung Nürnberg Fürther Motorradfahrer gründen, weil sie keine Automobile besitzen. Vorsitzender wird Ernst Schulz und Fahrwart wird Hoheimer. Man beginnt Mitglieder unter den Motorradfahrern zu werben. Clublokal wird das Gasthaus Tucherbräustübl am Marientor. - Der Königlich Bayerische Automobil Club wird in Automobil Club von Bayern umbenannt.  - In Nürnberg wird der nürnberger Volksschullehrer und Hetzredner Julius Streicher (34) Mtglied im antisemitischen Schutz und Trutzbund. - In Burgthann kauft ein sulzbacher Bergwerksbesitzer die Burg, der die noch verwendbaren Materialen zum Bau von Arbeiterwohnungen nutzt, wonach der Dachstuhl des Ostflügels einbricht, wonach die Gemeinde die Ruine übernimmt und sie an Freiherr xxx von Seck (--) verkauft, der mit Renovierungsmassnahmen zum Wiederaufbau beginnt.  - In Nürnberg wird der in München geborene Hauptmann aD  Leo von Bayer Ehrenberg (31) Geschäftsführer alias Direktor der Zündapp Apparate Bau GmbH. - Die in Nürnberg geborene und aufgewachsene jüdische Victoria Fahrräder Besitzertochter und Malerin Hedwig Frankenburger (29) heiratet mit Freiherr Wilhelm von Branca (49) gebärt den späteren Stararchitekt Alexander von Branca, der auch in der Geburtsstadt seiner Mutter tätig ist. Er wird Theresa von Guttenberg alias Theresa zu Guttenberg (*19 29), die Tochter des in Würzburg geborenen Freiherr Georg Enoch Buhl von und zu Guttenberg (26) heiraten. - Die Oberpfalz wird in 10 Wahlkreise eingeteilt ua Neumarkt-Beilngries-Riedenburg, Amberg, Burglengenfeld-Parsberg, Regensburg-Land und Regensburg-Stadtamhof. Bisher bestand der Wahlkreis Oberpfalz 1 aus der Stadt Regensburg, Burglengenfeld und Stadtamhof. - In Nürnberg werden einige Bordelle an der Frauentormauer, in denen Sexarbeiterinnen leben und arbeiten, wegen der Wohnungsnot in Mietwohnungen umgewandelt. - In Regensburg lässt sich der meraner Photograph Franz Dallago (29) aus einer meraner Industriellenfamilie nieder, der danach sehr erfolgreich wird. - In Nürnberg veranstaltet die Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands einen Kongress im Jugenstilgebäude des Industrie und Kulturvereins am Frauentorgraben mit 600 Delegierten von 52 Gewerkschaften, die 4,8 Millionen Mitglieder vertreten, die für Lohntarifverträge und die verbindliche Einführung des Achtstundentags kämpfen. - In Regensburg beginnt die in Magdeburg geborene Sopranistin Gertrud Bindernagel (25) ein einjähriges Engagement am Stadttheater, wonach sie an die Berliner Staatsoper geht. - In Nürnberg und in Ingolstadt werden KPD Ortsgruppen gegründet. - In Altenthann wird ein genossenschaftlicher Darlehnkassenverein später Raiffensbank Altdorf-Feucht gegründet. - In Regensburg firmiert der genossenschaftliche Verband der katholischen Ökonomiepfarrer Bayerns später Liga Bank in Wirtschaftlicher Verband der katholischen Geistlichen Bayerns um. - In Ingolstadt wird der in Lindau geborene ehemalige Privaterzieher ua bei Exzellenz xxx von Baeyer, bei Baron xxx von Bassus, Baron xxx Lamezan in St Petersburg und 18 90 Prinz Heinrich von Wittelsbach Bayern (St) (++) und Lehrer Gebhard Himmler (54) neuer Konrektor am humanistischen Gymanasium später Reuchlin Gymnasium. - In Parsberg Herrnried kauft Hauptmann aD Jakob Völkl (--) das Schloss Herrnried, - In Velburg Lengenfeld erhält das Pfarrhaus elektrisches Licht und Strom, das von einem Pründner erzeugt wird.

1918 Wetter: Strengkalter Jahresbeginn mit Tauwetter und Hochwasser. Kühler August und schlechte Ernte. Sehr milder Dezember. Verheerende Waldbrände im Lorenzer Reichswald, besonders auf dem Gebiet des Reichsparteitagsgeländes. - Ende erster Weltkrieg. - In München beginnt die Revolution. - Der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (59) flieht ins Exil in die Niederlande. - In Neumarkt übernimmt nach dem Tod von Ludwig Ehrnsperger (--) dessen Witwe Walpurga Ehrnsperger (--) Brauerei und Gasthof Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9. - Mit der Novemberrevolution in Bayern verliert der in München geborene letzte bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (49) seine Anwartschaft auf den bayerischen Thron. - Der bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St)  verlobt sich mit der in Lenggries geborenen luxemburger Prinzessin Großherzogstochter Antonia von Nassau Weilburg (St) (19). Die Verlobung wird aus politischen Gründen aber wieder aufgelöst. - Der Adel in Deutschland wird abgeschafft und lebt als Namenszusatz weiter. Es findet keine Enteignung des Adels statt. Es werden nur einige Vorrechte eingebüßt. - In der Amberger Gewehrfabrik beläuft sich die Zahl der hergestellten Gewehre Typ K 89 auf 957.576 Stück. - Der in Ditterswind geborene Oberförstersohn Fliegerhauptmann Rudolf Berthold (25) ist dritterfolgreichster Jagdflieger (nach Richthofen) nach 44 Luftsiegen mit einer gelähmten Hand. - Der in Nürnberg geborene jüdische nach Coventry ausgewanderte Holzgroßhändlersohn und Gründer der Triumph Werke Siegfried Bettmann (55) ist größter Motorradhersteller Großbritanniens. - Hanna Ludwig wird in Lauterbach geboren. Sie wird eine deutsche Alt- und Mezzosopran- Opern- und Konzertsängerin. - Der in Parsberg geborene spätere NS Reichsleiter Konstantin Hierl (--) ist Generalstabschef des  Ersten bayerischen Reserve-Korps und Bataillonskommandeur im 23. Infanterieregiment König Ferdinand der Bulgaren, organisiert das Freikorps Hierl, schlägt mit ihm den Spartakusaufstand in Augsburg und Umgebung nieder und stellt die Kontrolle der sozialdemokratischen Regierung Ebert wieder her. - In Regensburg treffen sich im Oktober im Rathaus die Magistratsmitglieder, die königlichen Kreisregierungsverteter, die Kriegsamtsvertreter, die Bezirksamtsvertreter Stadtamhof, die Handwerkskammer Regensburg und die Gewerkschaften zu einer vertraulichen Sitzung. - In Regensburg lässt im November der in Bayreuth geborene Zollinspektorensohn und regensburger Oberbürgermeister Josef Bleyer (40) anlässlich der Ereignisse in München die Magistratssitzung vertagen, lädt die Vorsitzenden des Gemeindekollegiums, Schricker und Schlegel, den Vorsitzenden des Christlichen Bauernvereins, der überzeute Monarchist Heim, und die Vertreter der Mehrheitssozialdemokraten, Wunderlich, Burgau, Ehrensperger und Brandl zu einer Besprechung ins Rathaus ein. Er lässt Ordnungsmänner aus der MSDP und den Gewerkschaften zusammenstellen, die unbewaffnet sind und rote Armbinden tragen. Sie beschützen die Lebensmittellager. Ein Arbeiterrat aus hauptsächlich Mitgliedern der gemäßigten MSDP wird gegründet, der dem Magistrat nicht vorsteht sondern mit ihm zusammenarbeitet. Vorsitzende sind Ehrensperger und Burgau. Ein Soldatenrat wird im Neuhaussaal gegründet. Vorsitzender wird Sergeant Ernst. Der neu gegründete regensburger Bauernrat wird aus Mitgliedern des christlichen Bauernvereins gegründet. Der erweiterte Vorstand besteht aus Gutsbesitzer Hauner, Bauernvereinssekretär Klier und Bauernratsvorstand Ökonomierat Stadler. Der Soldatenrat erzwingt die Herausgabe der Schlüssel für die Waffenkammer der regensburger Kasernen. Der Arbeiterrat ist gegen einen Umsturz und gegen eine Diktatur einer bolschewistischen Arbeiterklasse. Die Offiziere sind gegen einen Sturz der Monarchie. - Im Dezember wird in Regensburg eine 100 Mann starke Volkswehr aufgestellt, die die Schutzpolizei unterstützen soll. - In Regensburg gliedert sich der Liberale Klub Regensburg e.V. in die DVP ein. - Im Kriegsgefangenenlager Grafenwöhr waren insgesamt 23.600 Gefangene untergebracht. - In Nürnberg machen 24 öffentliche Motordroschken 34 öffentlichen Einspännern und 12 Zweispännern an 7 Standplätzen Konkurrenz. - Das bayerische Heer zählt 910.000 Mann, was 13 % der bayerischen Bevölkerung entspricht. - Die in Nürnberg einzige zwei Mal täglich erscheinende Zeitung Fränkischer Kurier wandelt sich unter Chefredakteur Ernst Gericke zum nationalistischen Hetzblatt mit teilweise antisemitischen Angriffen auf den in Kiel geborenen Verfechter der Demokratie, den nürnberger Oberbürgermeister, ehemaligen zweiten frankfurter Bürgermeister Hermann Luppe (47), der der DDP und dem mehrheitlich sozialdemokratischen Stadtrat angehört. - Der in Berlin geborene erste und jüdische sozialdemokratische bayerische Ministerpräsident Kurt Eisner (51) beauftragt den blinden Bauer Ludwig Gandorfer (38) einen 50 köpfigen Bauernrat für den Provisorischen Nationalrat zusammenzustellen. Zusammen mit seinem Bruder Karl Gandorfer (38) versuchen sie die Landbevölkerung zu radikalisieren. Die Geschwister des in Leipzig geborenen Revolutionsführers Karl Liebknecht (47) leben bei ihnen auf dem schloßähnlichen Anwesen, dem Zollhof Pfaffenberg, das dem regensburger Domkapitel gehört. - In Bamberg wird ein zweiter Zentraler Bauern- und Landarbeiterrat von u.a. dem in Wolnzach geborenen Gymnasialprofessor Sebastian Schlittenbauer und Wolfgang Brügel (38) gegründet. - In Neumarkt wird für die Kriegsheimkehrer in der Hindenburgstrasse alias Bahnhofstrasse eine Ehrenpforte aufgestellt. - In Neumarkt wird das Reserverlazarett im Rathaussaal aufgelöst. - In Neumarkt wird Metzler für seine Bemühungen in der Champignonzucht geehrt. - Graf Schall-Riacour kauft Burg Wernberg. - In Deutschland wird das polizeiliche Boxverbot aufgehoben. Boxen ist nicht mehr nur Polizisten zu lernen erlaubt. - In Nürnberg ist der jüdische Hopfenhändlersohn, langjährige SPD Landtagsabgeordnete, nürnberger Fraktionsvorsitzende und Jurist Maximilian Süßheim (42) Wortführer der Revolution. - Der bayerische König Ludwig III von Wittelsbach (St) (73) verheiratet mit Marie Therese von Habsburg Österreich-Este (St) (69) entbindet alle Beamte vom Eid auf den König und damit auf die Monarchie. - Der in Neumarkt im Gasthaus Zum Hechten Untere Marktstrasse 3 geborene rechtsradikale und antisemitische Notarssohn und Journalist Dietrich Eckart (50) gibt in München die Wochenschrift Auf gut deutsch heraus. - In Nürnberg wird der 1.FCN alias Club süddeutscher Fußballmeister. - In Nürnberg wird die protestantische rechts-konservative Bayerische Mittelparei gegründet. - In Nürnberg reißen sich meuternde Soldaten die kaiserlichen Abzeichen von ihren Uniformen, besetzen öffentliche Gebäude ohne auf Widerstand zu stoßen und bilden im Redaktionsgebäude der sozialdemokratischen Fränkische Tagespost einen Arbeiter- und Soldatenrat, der von der MSPD und der USPD geleitet wird. - In Burglengenfeld bildet sich ein Arbeiter- und Soldatenrat mit dem linkgerichteten Maler Josef Schmid als Vorsitzender, der den Magistrat nicht stürzen aber die Bildung einer Bürgerwehr verhindern kann. Ein Bürgerrat bildet sich. Der katholische BVP Landtagskandidat und schwandorfer Bürgermeister Franz Xaver Lampart wird bei einer Wahlkampfveranstaltung bedrängt und aus der Stadt gejagt, aber der sozialdemokratische bayerische Ministerpräsident Kurt Eisner (51) wird von den Arbeitern begeistert empfangen. - In Würzburg wird die Räterepublik Soziale Republik Bayern mit Unterstützung des in Würzburg geborenen Eisenbahnkupferschmied MSPD Mitglied Fritz Endres (41) gefordert und ohne Widerstand des Magistrats ausgerufen. - In Nürnberg nimmt der schwäbische Volksschullehrer Julius Streicher (33) nach dem Kriegsdienst seinen Dienst als Volksschullehrer wieder auf. - In Nürnberg wird Julius Streicher (33) bei kommunistischen Veranstaltungen als Diskussionsredner niedergebrüllt. - In Neumarkt stirbt der Gutshof- und Brauereibesitzer und Posthalter Ludwig Ehrnsperger (--). Seine Frau Wally übernimmt als Posthalterin. - In Neumarkt wird die Distriktsparkasse in Bezirkssparkasse umbenannt. - In Neumarkt verkauft Franz Xaver Gloßner das Gasthaus Zum roten Rössl Kastengasse 14. - Die in Neumarkt geborene Schauspielerin Käthe Dorsch (28) hat die Hauptrolle im Stummfilm Die blaue Mauritius. - In Neumarkt beherrschen die Kommunisten alias die Roten die Strassen der Stadt. - Der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (34), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (53) macht die Feste Coburg zu seinem Winterquartier. - Die Stadt Nürnberg zählt 9.855 Gefallene, davon 178 Juden. - In Nürnberg gibt es 8.575 Juden. 2,5 % der Bevölkerung. - In Nürnberg hat die Blechspielwarenfabrik der jüdischen Gebrüder Bing eine Puppenfabrik aufgekauft und eine Handelsgesellschaft für erzgebirgische Spielwaren gegründet. - In Neumarkt gibt es 29 Kraftfahrzeuge alias Motorräder, Personenkraftwagen und Lastkraftwagen alias Automobile. - In Neumarkt übernimmt die Witwe Walburg Ehrnsperger (--) Brauerei und Gasthöfe der Gansbrauerei. - In Sulzbach wird auf Drängen des nürnberger Soldatenrates nach idealtypischen Prinzipien ein Soldatenrat unter dem aus Nürnberg stammenden SPD Mitglied und Gefreiten in der örtlichen Kaserne Ludwig Wiesel (39), der mit Max Wurm, Schlosser, Hans Fuchs, Lokführer, Johann Zintel, Dreher, Josef Royer, Dreher, Wilhelm Sträubig, Filzmacher, Georg Gschrei, Brauer und Hans-Georg Pickel, Maschinist, eine Ortsgruppe SPD gründet, gewählt, dem die Behörden zunächst eine enge Zusammenarbeit zusagen. Am Rathaus wird die Rote Fahne der Revolution gehisst. Bürger und Handwerker beteiligen sich nicht. Am nächsten Tag lässt der sulzbacher Bürgermeister Julius Troeger in der Tageszeitung Sulzbacher Zeitung aber schon verkünden, dass sein Magistrat wie bisher weiterregiert. Simultan werden Volksversammlungen abgehalten. Leitende Positionen für verschiedene Bereiche dürfen nur aus der arbeitenden Bevölkerung und Mitgliedern der SPD oder einer Gewerkschaft stammen und wollen das Weisungsrecht für Behörden haben, was diese widerwillig akzeptieren und was auch durch den bayerischen SPD Innenminister Erhard Auer (44) bestätigt wird, der angeblich glaubt auf die Ortsgruppe SPD angewiesen zu sein, was aber nur teilweise befolgt wird und zu heftigen Protesten führt. Der christliche Gewerkschaftssekretär Ungert befürchtet in der sulzbacher Tageszeitung Sulzbacher Zeitung eine Gewaltherrschaft der Räte, woraufhin die Räte die Verlagsgebäude besetzen und für einige Tage außer Anzeigen nichts veröffentlichen lassen. Der sulzbacher Bürgermeister Julius Troeger bestätigt nach angeblichen mehrfachen Verhaftungen und Exektutionsdrohungen öffentlich die Aktion als absolut rechtens und verhöht die Tageszeitung Sulzbacher Zeitung als harmlosestes Blatt, das den Bezirksamtsdiener für den irdischen Stellvertreter Gottes auf Erden hält. - Der Stahlhelm M18 wird eingeführt. - In Sulzbach wird Fliegeralarm ausgelöst. - Der in Bayreuth geborene Gendarmeriehauptmannssohn Robert Greim (26) schießt einen britischen Panzer aus der Luft ab, wird Jagdstaffelführer, gewinnt 28 Luftkämpfe undwird mit dem Orden Pour le Mérite und dem Militär-Max-Joseph-Orden ausgezeichnet, wodurch er in den persönlichen Adelsstand als Ritter erhoben wird und sich Otto Ritter von Greim nennen darf. - Der jüdische ehemalige langjährige Leiter der nürnberger Tageszeitung Fränkische Tagespost Kurt Eisner (51) wird bayerischer Ministerpräsident. - In Regensburg verliert der in Regensburg geborene Prinz Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) (25) den Titel Erbprinz. Sein Vater bleibt der Fürst. - In Amberg wird eine Ortsgruppe der katholischen BVP unter Vorsitz von Justizrat Taucher gegründet, die über Jahre bei Abstimmungen die meisten Stimmen erhält. - In Amberg fordern der Vertreter des Kartells der christlichen amberger Gewerkschaften Gustav Ungert, der SPD Mann Gottlieb Stark und das amberger Sozialausschußmitglied und BVP ler Jakob Mattes die Bevölkerung auf Ruhe zu bewahren treffen sich am nächsten Tag mit Arbeiter-, Bürger-, Beamten-, Militär-, Kleriker und Pressevertreter im Rathaussaal, warten einen Tag und gründen einen provisorischen Arbeiter- und Soldatenrat unter ihrem Vorsitz. - In Regensburg wird nach der Ausrufung des Freien Volksstaates Bayern die katholische BVP gegründet. Das Zentrum ist regierungstreu. Die BVP ist bürgerlich christlich konservativ und lehnt alle Neuerungen ab. - In Nürnberg fordert die Fränkische Tagespost den Rücktritt des deutschen Kaiser Wilhelm von Zollern (St) (59). - Die Habsburger werden aus Österreich vertrieben und dürfen das Land nicht mehr betreten. - Der Cousin dritten Grades von Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (58), der russische Zar Nikolaus wird zusammen mit seiner gesamten Familie ermordet. - In Ansbach hat die Fahrzeugfabriken Ansbach und Nürnberg AG alias FAUN die Telefonnummer 140. - Der bulgarische Zar Ferdinand von Sachsen Coburg und Gotha (St) (57) flüchtet per Zug nach Coburg ins Exil, wo er großzügig den Titel Königlich bulgarischer Hoflieferant verleiht. - Die BVP alias Bayerische Volkspartei betrachtet sich als katholische Partei, die ein Problem hat evangelische Wähler anzusprechen. - Graf Alexander von Faber Castell (St) (52) heiratet Gräfin Margit von Zedtwitz und nennt sich wieder Graf von Castell Rüdenhausen. - In Regensburg wird die Regensburger Gewehrfabrik Siemensstrasse 7 fertiggestellt. Es wird aber keine einzige Waffe mehr produziert. - In Beilngries geht die Lehrertochter Eva Braun (06) in die Volksschule im ehemaligen Franziskanerkloster. - In Regensburg wird der Oberstudiendirektorensohn Heinrich Himmler (18) Soldat. - Der in Beilngries geborene Sportjournalist Karl Harrer (28) nimmt an einer Veranstaltung der Organisation Freier Arbeiterausschuss des münchner Staatsbahnwerkzeugschlossers Anton Drexler teil. - In Fürth wird ein Verein zur Wahrung der Interessen der Stadt Fürth alias Treu Fürth von u.a. evangelischen Pfarrer und Stadtrat Paul Fronmüller (54), dem Vorsitzenden der israelitischen Realschulen in Fürth Isaak Löw Weiskopf und Babette Bauer (52) gegründet. - In Erlangen nimmt der in Vohburg Geisenfeld geborene Staatsbeamtensohn Gregor Strasser (26) sein Apothekerstudium wieder auf. - Der in Fürth aufgewachsene Diplomatensohn und Jagdflieger Hermann Göring (25) kehrt als berühmtes Fliegerass mit 20 Abschüssen aus dem Krieg nach Hause. - In Regensburg hat das Hotel Karmelitenbrauerei am Dachauplatz von Hotelbesitzer Ludwig Bergmüller (57) mit der Fensprechnummer 118 die Telegrammadresse karmelitenhotel, 100 Zimmer mit 180 Betten im neuen Trakt, Zimmer mit fliessendem warmen und kaltem Wasser, Appartements mit Bad, Dampfheizung, elektrisches Licht und einen Personenaufzug. - In Nürnberg eröffnen die Brüder Martin im Saal der Gaststätte Russischer Hof in der Fürther Strasse 94 (20 17 katholisches Pfarrzentrum St Anton) das Kino Die weiße Wand mit 400 Plätzen. - In Neumarkt wird der in Eichstätt geborene Kaufmannssohn und selber Anwalt Dr Friedrich Gruber (35) Bürgermeister. - In Nürnberg gibt es 79 Selbstmörder, darunter 15 Soldaten und 36 Frauen. - In Nürnberg gibt es 1.858 Gasglühlampen, 101 elektrische Bogenlampen, 23 elektrische Glühlampen und 3 Petroleumlampen. Alle öffentlichen Pissoirs werden mit 53 Gasglühlichtlampen beleuchtet. - In Nürnberg gibt es 198 Strassenbahnschaffnerinnen und 35 Straßbahnfahrerinnen. - In Regensburg gibt es das Hotel Weidenhof in der Maximilianstrasse 23. - In Regenstauf geht das Schloss Spindlhof mit 400 Hektar Land von Emil von Zakrzewsky an den argentinischen Diplomaten Hermann von Fremery, den Direktor der Ago Flugzeugwerke in Johannisthal über. Ago steht für den Aviatiker Gustav Otto (35). - In Neumarkt wird laut der neumarkter Zeitung Neumarkter Tagblatt im Kino Zu den drei Mohren Obere Marktstrasse 8 die zwei Jahre alte Stummfilmoper Martha oder der Markt von Richmond mit 10 Opernsänger/innen aufgeführt. Die Premiere wird einmal wiederholt. Die Noten sind auf einen Streifen am unteren Rand kopiert. Trotz starker Probleme mit der Synchonizität zwischen Sänger, Piano und Leinwand werden die Vorstellungen ein großer Erfolg. Fünf Monate später wird der Film Der Waffenschmied mit 12 Opernsänger/innen aufgeführt, aber eine Wiederholung wegen der Kosten ausgeschlossen. - In Regensburg hat die Strassenbahn 4.900.000 Fahrgäste. - In Burglengenfeld eröffnet das Kino Stadt-Lichtspiel-Theater. - In Regensburg muss Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (51) große Ländereien abtreten und verkauft dazu seine Zuckerfabrik in der Aufeldstrasse. - In Nürnberg Doos entwickelt der Mars Ingenieur Claus Franzenburger einen luftgekühlten 2 Zylinder Boxermotor mit 956 ccm mit 7,3 PS, dessen Produktion Maybach in Friedrichshafen übernimmt. - In Nürnberg zieht das Stadtmissionsheim für gefallene Mädchen und Prostituierte vom Paniersplatz 9 mit 15 Betten in 3 Schlafräumen in die Villa am Äußeren Laufer Platz 5. - Das Bayerische Kriegsministerium wird in Bayerisches Staatsministerium für militärische Angelegenheiten umbenannt. - In Neuendettelsau wird der in Regensburg geborene und in Erlangen studierte evangelische Theologe Hans Lauerer (34) neuer Direktor der Diakonissenanstalt Neuendettelsau. - Die geschiedene und mittellose Gräfin Ottilie von Faber Castell (41), der man auch ihre Kinder weggenommen hat, heiratet ihre Jugendliebe Freiherr Philipp von Brand Neidstein (--) .und wird als seine Ehefrau zu Freifrau Ottilie von Brand Neidstein, die dem niederen Adel angehört. - In Nürnberg spezialisiert sich die Kunst- und Bauschlosserei Martin Schmitt auf Aufzüge und  Aufzugsanlage und benennt sich in Aufzugswerke M.Schmitt+Sohn um.  - In Amberg werden das Kino Bavaria am Kaiser Wilhelm Ring 257 und das Kino Lichtspielhaus in der Herrenstrasse 1 eröffnet. - Der münchner Energiekonzern Bayernwerke beginnt mit dem Bau einer Überlandringleitung München Landshut Regensburg Amberg Nürnberg Treuchtlingen Donauwörth Meitingen Augsburg München und abzweigende Leitungen. - In Regensburg schließt sich der in Regensburg geborenen Dichter Georg Britting (29) dem Arbeiter- und Soldatenrat an und wird Theaterkritiker der sozialdemokratischen Zeiitung Neue Donau-Post. - In Berg bei Neumarkt gibt es die Dampfziegelei und Tonwerk Berg GmbH mit der Telefonnummer NEUMARKT 24. - In Sulzbach wird aus der Zeitung Wochenblatt der Stadt Sulzbach die private sulzbacher Tageszeitung Sulzbacher Zeitung. - In Regensburg hat der Regensburger Automobil Club 35 Mitglieder. - In Nürnberg übernehmen die Gebrüder Bing das Jugendstil Silbergeschäft Felsenstein und Mainzer, des in Fürth geborenen Juweliers Simon Felsenstein (57) und des bei Würzburg geborenen Sigmund Mainzer (55). - In Nürnberg bieten sich Prostituierte alias Sexarbeiterinnen hinter der Frauentormauer in den geöffneten Fenstern in auffälligen Kleidern und zT mit entblößten Brüsten an. Sie locken die Freier indem sie sie ansprechen, zuzwinkern und dabei Zigaretten rauden, Kaffee trinken und mit ihren Haaren spielen. - Unterfarrnbach und Atzhofen werden von Fürth eingemeindet. - In Regensburg beginnt die Mezzosopranistin Grete Blaha (29) ein zweijähriges Engagement am Stadttheater, wonach sie an die Wiener Volksoper geht.  - In Nürnberg wird das seit vor 18 60 bestehende Photografische Atelier Stich ursprünglich von Fotograf Ferdinand Schmid (++) von dessen Witwe geschlossen. - In Dietfurt kauft der jüdische Gastronom und Geldverleiher Gustav Einstein (--) das Gut Wildenstein mit Brauerei. - In Neumarkt wird die Sprengstofffabrik mit drei anderen Fabriken der neugegründeten AG Bayerische Sprengstoffwerke Nürnberg vereinigt, aber nach 10 Monaten den Besitzer zurückgegeben, wobei dieser auch die anderen drei Fabriken übernimmt.

1917 Wetter: Im Februar Kältewelle. Außergewöhnlich warmer Juni und sehr heißer und trockener Sommer bis Mitte August, Schädlingsplage. Verheerende Waldbrände im Lorenzer Reichswald, besonders auf dem Gebiet des Reichsparteitagsgeländes bis 19 19. - Im nürnberger Vorort Schweinau wird von dem in Egloffstein geborenen ehemaligen Wasserreinigungsanlagen Kaufmann, Spielzeugdampfmaschinenfabrikanten und Spielwarenfabrikanten Fritz Ludwig Neumeyer (42) zur Herstellung von Zündern für Artilleriemörser neben der Firma Fritz Neumeyer (42) Nürnberg die Firma Zünder und Apparatebau GmbH mit der Friedrich Krupp AG Essen in der Lobsingerstrasse 8 gegründet. - In Nürnberg zieht der Christkindlsmarkt von der Insel Schütt an die Fleischbrücke um. - Die in Neumarkt, Untere Marktstrasse 26 geborene Lebküchnergehilfetochter und Schauspielerin Käthe Dorsch (27) spielt eine Nebenrolle in dem Ernst Lubitsch Stummfilm Das fidele Gefängnis und eine Hauptrolle neben dem in Berlin geborenen Oskarpreisträger (25) Ernst Lubitsch in Der Blusenkönig. -  Charles de Gaulle (27) kommt als kriegsgefangener Offizier auf die kronacher Festung Rosenberg, wo er 2 Fluchtversuche unternimmt, dabei erwischt wird und verschärften Arrest erhält und danach in die Festung Ingolstadt verlegt wird. - Nürnberg hat 328.536 Einwohner. Regensburg hat 45.152 Einwohner. - In Nürnberg wird der Büromöbelfabrikantensohn und Speiseeishersteller Theo Schöller geboren. - In Neumarkt eröffnet der Gasthof Lehmeier Obere Marktstrasse 12. - Die drei Firmen Johann Balthasar Stieber & Sohn Nürnberg, Johann Philipp Stieber Roth und die Vereinigten Leonischen Fabriken Nürnberg schließen sich zusammen und gründen die Leonische Werke Roth-Nürnberg AG. - In Nürnberg findet im Hercules Velodrom des jüdischen nürnberger Fahrradfabrikbesitzers Carl Marschütz (54) (Express Namensrechteinhaber) in der Treustrasse 9 (20 15) am Schauspielhaus eine Massenspeisung für die hungernde Bevölkerung in der Kriegsvolksküche statt. - Der Fußballverein 1.FCN alias Club steht kurz vor der Auflösung. - In Deinschwang wird eine öffentliche Telephonstelle in der Hilfspoststelle eingerichtet. - Nürnberg hat 328.536 Einwohner. - Die in Neumarkt geborene Darstellerin Käthe Dorsch (27) hat eine Nebenrolle im Stummfilmdrama Memoiren des Satans. Fanatiker des Lebens, dem zweitaufwendigsten Leinwandepos vor Kriegsende. - Die Universum Film Ufa wird als deutsche Antwort auf die Propagandafilme der Alliierten gegründet. - Der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (33), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (52) unterzeichnet ein Gesetz, das außerdeutsche Mitglieder des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha von der Thron- und Erbfolge ausschließt, wenn ihr Heimatstaat Krieg gegen das Deutsche Reich führt. - In Nürnberg gibt es 22.529 aktive Kriegsteilnehmer. - In Neumarkt werden die Strassenlampen ferngezündet. - In Nürnberg gründet sich der jüdische Gesamtsausschuss der Ostjuden Achi Eser. - In Schwandorf kauft der jüdische nürnberger Hopfenhändlersohn, Großwildjäger, Afrikaforscher und Oberleutnant Josef Hesselberger das Hofmann-Schlösschen. - Der Cousin dritten Grades von Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (58), der russische Zar Nikolaus wird gestürzt. - In Ansbach fusionieren die Fahrzeugfabrik Ansbach AG und die  Nürnberger Feuerlöschgeräte-, Automobillastwagen-Fahrzeugfabrik Karl Schmidt zu Fahrzeugfabriken Ansbach und Nürnberg AG unter Beteiligung der Fried. Krupp AG. - In Fürth erhält der aus Klingenberg stammende Jurist und rechtskundige fürther Bürgermeister Robert Wild (42) durch den bayerischen König Ludwig III von Wittelsbach (St) (72) den Titel Oberbürgermeister. - In Regensburg stirbt der Gutsbesitzer mit mehreren Besitzungen bei Weiden und ehemalige Reichstagsabgeordnete Freiherr Eduard von Sazenhofen (86). - Das Kloster Plankstetten wird zur Abtei erhoben. - Der russische Zarenenkel Kyrill Wladimirowitsch Romanow (St) (41) flüchtet mit seiner Frau, seiner Cousine, Prinzessin Victoria Melita von Sachsen Coburg und Gotha (St) (41) nach Coburg. - Der in Freihung Schickenhof geborene Bauernsohn und Physiker Johannes Stark (43) verliert seine Stellung als aachener Ordinarius für Physik wegen antisemitischer Aktivitäten. - In Regensburg dient der Lehrersohn Heinrich Himmler (17) im 11. Infantrieregiment. - Die in Regensburg geborene Schauspielerin und ausgebildete Sopranistin Rosl Mayr (21) bekommt ein Engagement am Münchner Volkstheater (sie taucht in unzähligen Sexfilmen und in 4 Pornofilmen in Nebenrollen auf). - Die in Neumarkt geborene Schauspielerin Käthe Dorsch (27) spielt in dem Stummfilm Dornröschen die Königin. - Der in Buckingham Palace geborene deutsche Prinzensohn und englische König Albert Edward von Sachsen Coburg und Gotha (St) (60) nennt seinen Familiennamen wegen des Krieges in Windsor um. - In Fürth erholt sich der Weltkriegspilot Georg Pfleiderer (25) von seiner Unterleibsverletzung. - In Nürnberg führt die evangelische Innere Mission den Begriff Stadtmission ein. - Der in Nürnberg geborene Freiherr Friedrich Siegmund Georg Kreß von Kressenstein (47) verteidigt als Oberkommandierender der VIII. Türkischen Armee die Küstenlinie des östlichen Mittelmeeres. - In Regensburg gibt es die Brauerei Emslander. - In Amberg hat der evangelische Pfarrer Weigel für seinen Bau-Fonds Heimstätte für Kinder 1.800 Mark gesammelt. - Gräfin Ottilie von Faber-Castell (40) lässt sich scheiden. - Der zur Rettung der Katholischen Kirche gegründete verbotene Jesuitenorden wird in Deutschland wieder zugelassen. - In Regensburg Wörth nimmt Rupert Heider am Höllbach das Höllbachwasserkraftwerk 2 neben der Heilsberger Mühle bei einem nutzbarren Gefälle von 35 Meter in einer 250 Meter langen Betonrohrleitung und einem 12.000 cbm großen Wasserspeicher in Betrieb, das zwar von den Behörden stillgelegt wird aber wegen Kriegsnotwendigkeit wieder anläuft. - Der in Amberg geborene Fotografensohn Karl Frey (51) erstellt als Direktor, Regisseur und Kameramann der Leo-Filmgesellschaft den Stummfilm Die brennende Wunde. - In Neumarkt wirbt die jüdische Goldschmidt Fahrradfabrik Express Werke AG mit einem fiktiven künstlerisch gemalten tödlichen Fahrradunfall, wobei auf die Gefahren bei zu großer Sparsamkeit bei der Qualität hingewiesen wird. - In Regensburg wird der aus Landshut stammende Bäckersohn Max Linnbrunner (--) Direktor am Theater, allerdings zusammen mit dem aus München stammenden  Toni Thoms (36). - In Regensburg gibt es neben der regensburger Tageszeitung Regensburger Zeitung, noch die Tageszeitung Regensburger Neueste Nachrichten und die Tageszeitung Neue Donaupost. - In Deining wird der Schweigersohn Josef Solleder (--) des Vorgängers Georg Simson (--) neue Leiter des königlichbayerischen Postamtes Deining. - In Regensburg wollen 34 katholische Priester gegen die Verschuldung der Pfarreien bei Verwandten, Reichen oder sogar Juden vorgehen, weshalb sie mit ihrem aus Pressrath stammenden arracher Pfarrer Vater Anton Götz (50) den genossenschaftlichen Verband der katholischen Ökonomiepfarrer Bayerns später Liga Bank gründen.

1916 Wetter: Windhose im würzburger Steinfeld und in umliegenden Dörfern werden hunderte Häuser zerstört. Einführung der Sommerzeit. Sehr kühler Juni. Schlechte Ernte wegen schlechter Witterung. Kartoffelfäule. - Der geisteskranke abgesetzte bayerischen König Otto von Wittelsbach (St) (68) stirbt in München. - Der in München geborene Bierbrauereibesitzer der Joseph Sedlmayr Brauerei Gabriel Sedlmayr (66) erhält den persönlichen Adel und wird Ritter Gabriel von Sedlmayr. - In Amberg werden in der Amberger Gewehrfabrik Frauen als Arbeitskräfte eingestellt. - Nürnberg hat 325.434 Einwohner. - Im Februar wird den deutschen Kommunen verboten Fleisch, Zucker, Milch, Mehl und Fett selbstständig einzukaufen und sie erhalten Lebensmittelbestände der Landesstellen und Reichsstellen, die sie verteilen müssen. - In Nürnberg weiht der bayerische König Ludwig III von Wittelsbach (St) (71) den Justizpalast neben dem Zellengefängnis ein. - Der in Fürth geborene Textilwarenhändlersohn Ludwig Erhard (19) schließt seine Einzelhandelskaufmannslehre als Weißwarenhändler ab, lässt sich trotz deformiertem Fuß zum Kriegsdienst einziehen und als amberger Infantrist nach Rumänien schicken. - Der amerikanische Automobil Kraftfahrzeughersteller Ford produziert 585.388 Stück des Modell T zu einem Preis von 360 Dollar. - Der bayerische König Ludwig III von Wittelsbach (St) (71) gründet mit der Erlaubnis von Papst Benedikt XV (62) das katholische Fest Patrona Bavariae mit der Schutzheiligen Maria. - Der 1.FCN alias Club wird Nordbayerischer Meister und Südeutscher Meister, u.a. mit dem Torwart und Rekordfußballnationalspieler Heinrich Stuhlfauth (20). - Nürnberg hat 325.434 Einwohner. Regensburg hat 45.228 Einwohner. - In Nürnberg zieht das nürnberger Gericht aus den provisorischen Räumen des ehemaligen Hotels Bayerischer Hof in der Karlstrasse 1 (20 17 Neuapostolische Kirche) in den fertiggestellten Justizpalast, Fürther Strasse 110 um, unmittelbar vor dem sternförmigen nürnberger Zellengefängnis. Beide Gebäude sind mit unterirdischen Tunneln verbunden. Der Justizpalast hat Stahlbetondecken und 6 Gefangenenaufzüge, ersetzt die Justizbauten ua in der Augustinerstrasse und Weintraubengasse und nimmt alle nürnberger Gerichte und Staatsanwaltschaften auf. Fürth bleibt eigenständig. - In Deining stirbt die in München geborene Schönheitsgalerie-Hofdame Friederike von Gumppenberg (93). - Der Stahlhelm M16 wird eingeführt. - In Altenstadt an der Waldnaab wird Freiherrntochter Esther Dorothea Ottilie Martha von Lindenfels geboren. - In Amberg wird die Amberger Bierbrauerei AG Zum Franziskanerkloster zum Brauhaus Amberg AG vormals Aktien- und Fentschbräu zum Brauhaus Amberg AG, hervorgegangen aus der Brauerei Johann Arnold umbenannt. - Der Sohn einer bayerischen Königstochter und letzte Kaiser von Österreich Franz Joseph von Lothringen Habsburg (St) (86) stirbt. - In Davos stirbt die bayerische Königstochter Mathilde von Wittelsbach Bayern (St) (39) verheiratet mit dem brasilianischen Kaiserthronprätendentenbruder Ludwig Gaston von Sachsen Coburg und Gotha (St) (46). - Gräfin Ottilie von Faber-Castell (39) lässt sich von ihrem Ehemann Graf Alexander von Castell Rüdenhausen (St) (50) scheiden, wird schuldig geschieden und überlässt das Familienvermögen ihrem in Schwarzenbruck geborenen Sohn Grafensohn Roland von Faber Castell (St) (11). Graf Alexander von Castell Rüdenhausen (St) (50) entzieht ihr die Kinder. - Der in Nürnberg geborene Lehrer Robert Bergmann (30) rettet seinen Kompagniechef Ernst Röhm (29) bei Kriegshandlungen das Leben. - In Erlangen gibt es rund 300 Studenten. - In Postbauer Wurzhof wird aus der Erziehungsanstalt Rummelsberg eine Militärische Zöglingsanstalt. - Der Erbsohn Heinrich von Wittelsbach Bayern (St) (32) stirbt in Rumänien. - In Nürnberg ist der in Dollnstein geborene Bauhandwerkersohn Ludwig Ruff (38) der führende MAN Hofarchitekt und Produktdesigner. - In Kastl wird in der Klosterkirche eine neue Orgel eingebaut. - In Neuburg an der Donau wird die neue Urdonautalbahn durch das Hüttinger Tal mit 40 km/h Höchstgeschwindigkeit eröffnet. - Der in Fürth aufgewachsene Diplomatensohn und Jagdflieger Hermann Göring (23) wird abgeschossen. - Der in Beratzhausen geborene Schriftsteller Gottfried Kölwel (27) trifft in München Franz Kafka (33). - In Eichstätt übernimmt die Hofmühl Brauerei die Vogerlbräu Marktgasse - In Neumarkt wird vor dem Eingang des Rathauses unter dem Motto Nagelung in Neumarkt eine Holzskulptur des Torschmieds Veit Joseph Jung aufgestellt, in die man gegen eine Spende als Kriegsobulus einen Nagel hämmern darf. Die vielbesuchte Statue wird bis Kriegsende im Rathaus aufgestellt. - In Neumarkt wird der Gutsbesitzer und Brauereibesitzer Ökonomierat Friedrich Göwein (81) Landtagordeneter für den verstorbenen neumarkter Bürgermeister königlichen Hofrat Joseph Weißenfeld. - In Nürnberg baut die MAN Saurer Lastwagenwerke GmbH 123 LKW. - In Neumarkt verpflichtet der Express-Rennstall den erfolgreichen in Berlin geborenen Radrennfahrer Erich Aberger (24). Ihm wird sogar ein eigenes Fahrradmodell gewidmet. - In Rummelsberg werden in der evangelischen Erziehungsanstalt Rummelsberg 140 schulentlassene männliche Pfleglinge von 4 Geistlichen und 3 Brüdern betreut. Ein Teil muss in der neuen Rüstungsfabrik in Ochenbruck arbeiten. - In Amberg wird der evangelische amberger Diakonieverein von Stadtpfarrer und Kirchenrat Max Weigel in Evangelischer Verein für Kranken-, Armen- und Jugendpflege Amberg umbenannt. - In Nürnberg gründet die Frauenrechtlerin und Haeberlein-Metzger Lebkuchenfabrikantentochter Agnes Metzger, als verheiratete Agnes Gerlach (28) nach dem Tod ihrer beiden Kinder einen Ortsverein Deutsche Frauenkultur. - In Nürnberg besucht der bayerische König Ludwig III von Wittelsbach (St) (71) mit dem nürnberger Oberbürgermeister Otto Geßler (41) ua die jüdische Schraubenfabrik und Facondreherei Saemann Paumgartnerstrasse 6. - In Zeitlarn kauft der französich reformatorische Freiherr Eduard von Harnier aus einem frankfurter Patriziergeschlecht das Schloss Regensdorf von Graf Alexander von Castell Rüdenhausen (St) (50) und zieht mit seiner Familie dorthin. Sein Sohn Adolf von Harnier (13) geht in Regensburg auf das Alte Gymnasium. - In Nürnberg stellt der jüdische Hercules Fahrradfabrikbesitzer Carl Marschütz (55) (Express Namensrechteinhaber) laut Preisliste Nr 111 sechs Grundmodelle von Lastkraftwagen mit Motoren zwischen 22 und 44 PS und einem Ladegewicht von 1,5 bis 5 t mit 36 speziellen Karosserie-Aufbauten ua der Königlich Bayerische Post und für Sanitätsautomobile her. - In Nürnberg muss das Kriegsluftschiff LZ notlanden. - Die in Nürnberg geborene und aufgewachsene jüdische Victoria Fahrräder Gründertochter und Malerin Hedwig Frankenburger (26) heiratet Freiherr Wilhelm von Branca (46). - In Regensburg Regendorf verkauft Graf Alexander von Faber Castell (St) (49) das Schloß Regendorf an den zehn Jahre zuvor von München zugezogenen königlichbayerischen Kämmerer Eduard von Harnier (56), verheiratet mit der Freiherrentochter Elisabeth von Müffling (--). - Das vom in Laaber geborenen Ludwig Auer (++) gegründete private Kinderheim für Jungen Cassianeum in Donauwörth, das mehr als 2.000 Angestellte hat, wird von dessen Enkel Max Auer (--) zu einer Einrichtung von organisiertem sexuellen pädophilen Missbrauch0 .- Telefonlämpchen.

1915 Wetter: Hitzerekord im Juni. Sehr kühler Oktober. Kälteeinbruch im November. - In Neumarkt ist der amberger Goldschmiedsohn und königliche Hofrat Joseph Weißenfeld (67) Bürgermeister. - In Neumarkt feiert der Hausmeister der alten Kaserne, Max Mohr, 50 jährige Mitgliedschaft beim Kirchenchor in der katholischen Pfarrkirche. - In Neumarkt muss ein Propellerflugzeug auf dem Fohlenhof notlanden und wird zur Attraktion. - Deutsche Münzen werden auch aus unedlen Metallen wie Eisen, Zink und Aluminium hergestellt und Notgeld von Gebietskörperschaften und Großbetrieben ausgegeben. - In Nürnberg wird vor der Sebalduskirche ein Eisernes Kreuz zur Nagelung gegen Spenden für einen Hinterbliebenenfonds gefallener Krieger aufgestellt. - Der in Neumarkt im Gasthaus Zum Hechten Untere Marktstrasse 3 geborene rechtsradikale und antisemitische Notarssohn und Journalist Dietrich Eckart (47) gründet in München den völkischen Hoheneichenverlag.und bringt sein Drama Heinrich der Hohenstaufe heraus, in dem er den Führungsanspruch des deutschen Volkes hervorhebt. - In Süddeutschland wird um den Eisernen Fußball gespielt. - In Neumarkt wird der weidener Postverwalter Ludwig Strober (45), der bereits 21 Dienstjahre in Neumarkt hinter sich hatte, königlicher Postmeister und königlicher Postamtvorstand. - In Fürth besucht der bayerische König Ludwig III von Wittelsbach (St) (70) den Kanaltag zum Ludwig Donau Main Kanal im Luxushotel Parkhotel Ludwig Breitscheid Strasse 15. - In Regensburg ist der 53. Jahrgang der Tageszeitung Regensburger Anzeiger die Beilage des 66. Jahrgangs des Regensburger Morgenblatt, des Amtsblatts im Verlag Gebrüder Habbel mit Telefonnumer 43 und Redaktion mit Telefonnummer 42. - In Nürnberg wird die Mädchengruppe des jüdischen Frauenvereins Esras Noschim gegründet. - Die Spitzen der Pickelhauben werden beim Fronteinsatz entfernt. - Albert von Podewils wird geboren. - In Fürth wird mit dem Bau der Flugwerft Atzenhofen in der Flugplatzstrasse 75 (20 18 Fraunhofer-Allianz Vision) für 20 Flugzeuge begonnen, wobei die Schüler der stationierten lechfelder Fliegerschule 3 am Flugfeldrand zelte n und in die Stadt zum Unterricht gehen müssen. - Nürnberg hat 350.630 Einwohner. -  In Regensburg hat das Restaurant Union Untere Bachgasse als elegantes modernes Wiener Kaffeehaus von Mathe Schnell die Telefonnummer 494. - In Erlangen besitzt die studentische Burschenschaft Germania das Haus in der Universitätsstrasse 18. - Die in Regensburg geborene Schauspielerin Maria Juliane Forstner alias Rita Clermont (21) wird Hauptdarstellerin in ihrem zweiten Kinostummfilm Fräulein Hochmut. - In Kloster Weltenburg führt der Höhlenforscher Ferdinand Birkner (47) in der Schulerloch Höhle Grabungen durch, wobei er Steinwerkzeuge findet. - In Burgthann Oberferrieden wird die Brauerei Weißer Löwe geschlossen. - In Nürnberg gibt es 83 Strassenbahnschaffnerinnen. - In Nürnberg beginnt der wiener Hofoperntänzerinnensohn und Chorleiter Clemens Krauß (22) ein einjähriges Theater-Engagement. - In Regensburg wird zur Finanzierung von Kriegshinterbliebenen in einem eigens aufgestellten Tempel die Holzfigur Eiserne Ratisbona zur Nagelung gegen Spenden mit großen Publikumsinteresse vor dem Rathaus aufgestellt. Der Großhändler Ludwig Eckert ist im Organisationskomitee für Einweihung, Umzug und Gottesdienst federführend, das im Gasthaus Schützenhof tagt. - In Regensburg wird in der Maximilianstrasse 29 die Sammelstelle II des Roten Kreuz eingerichtet. - In Nürnberg wird die MAN Saurer Lastwagenwerke GmbH auf Druck der Heeresverwaltung gegründet, wobei Sauer eigentlich ein schweizer Unternehmen mit französischer Zweigniederlassung ist und die Beteiligung am deutschen Unternehmen MAN durch Strohfirmen verschleiert wird. - In Nürnberg eröffnet die evangelische Inneren Mission das Kreiskinderheim Fridaheim in der Schonhoverstrasse 5. - In Nürnberg Veilhof gibt es in der von dem Evangelischen Verein für Innere Mission betriebenen Erziehungsanstalt Veilhof eine Strafabteilung, in der die schwierigen jungendlichen Pfleglinge mit Ketten arbeiten müssen. Erst drei Monate nachdem man sie eigentlich schon von den Ketten befreit hat, dürfen sie darum bitten, die Ketten mit Kugeln abgenommen zu bekommen. Man ist stolz auf besondere Spezialfesselungen wie eine Kettenhose, die den Bewegungsraum während der Zwaqngsarbeit einschränken. - Die in Regensburg geborene Schauspielerin Rita Clermont (21) alias Maria Juliane Forstner erhält eine Hauptrolle in dem Stummfilm Lustspiel Fräulein Hochmut. - In Nürnberg stellt der Blechspielzeugwarenfabrikant Hermann Maier (--) ein Modell des ersten Flugzeugserienmodells Etrich Taube her. - In Thalmässing wird die Posthalterei aufgelöst, die Postkutschenpferde werden nicht mehr getauscht, sondern nur noch nach einer Wartezeit auf den Rückweg geschickt und die Poststrecke Thalmässing~Titting~Eichstätt vom eichstätter Posthalter Karl Jägle (--) Domplatz 7 von Eichstätt aus betrieben. Die Pferdewechselstation Hopf in Titting bleibt aber bestehen.

1914 Wetter: Großflächige Überschwemmungen in Neumarkt entlang der Regensburger Strasse. Sehr gute Kartoffelernte. In Nürnberg bricht die Maul- und Klauensäuche im Schlachthof aus. - Beginn erster Weltkrieg. - In Neumarkt verkauft der Bierbrauereibesitzer xxx Gloßner (--) das mittlere städtische Kommunbrauhaus in der Hallertorstrasse 7 an den neumarkter Bäckermeister Schneider. - In Velburg gründen 16 Handwerksgesellen einen katholischen Kolpingsgesellenverein mit einem Monatsbeitrag von 20 Pfennig mit dem Bäckergesellen Max Lauberger als gewähltem ersten Senior alias Vorsitzenden. - In Magdeburg wird die SpVgg Fürth Deutscher Fußballmeister. - In Nürnberg brauen 14 Brauereien Bier. - In Fürth-Atzenhof wird ein Flugplatz für das dritte bayerische Armee-Korps in der Flugplatzstrasse 75 (20 18 Fraunhofer-Allianz Vision) 11 Kilometer von Nürnberg entfernt gebaut. - In Neumarkt hat die Express-Fahrradwerke AG Holzgartenstrasse seit Bestehen 150.000 Fahrräder hergestellt. - In Neumarkt ist der amberger Goldschmiedsohn und königliche Hofrat Joseph Weißenfeld (66) Bürgermeister. - In Neumarkt tritt die Theatergesellschaft Lass in der Gaststätte Unterer Ganskeller auf. - Der in Nürnberg geborene jüdische nach Coventry ausgewanderte Holzgroßhändlersohn und Gründer der Triumph Werke Siegfried Bettmann (51) gründet, finanziert von der jüdischen nürnberger Privatbank Anton Kohn, eine Fabrik die 100 Motorräder für den Krieg in Frankreich liefern soll. Das Werk in Nürnberg wird abgespalten. - In Nürnberg schließt das Kaffeehaus Kerzinger in der Luitpoldstrasse 16. - Der regensburger Oberbürgermeister Otto Gessler tritt zurück und wird nürnberger Oberbürgermeister. - Amberg erhält eine neue Kanalisation. - In Amberg wird der Schuhmachermeister Josef Schnellinger Gegenbuchführer der Sparkasse. - In Nürnberg kommen zu den Aktiengesellschaften die Vereingte Nord- und Süddeutsche Spritwerke und Preßhefefabrik Bast hinzu. - In den Münchner Neuesten Nachrichten bezeichnet der bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach (St) (45) den kaiserlichen Kronprinz Wilhelm von Zollern (St) (32) und seinen Vater Kaiser Wilhelm von Zollern (St) (55) kommentarlos als flatterhafte, scharfe Kriegsschwadronierer. - In Bayern werden Wehrpflichtige ab 20 Jahren, das Feldheer, die Reserve, die Landwehr bis 38. Lebensjahr und der Landsturm zum Kriegsdienst eingezogen. - Der fanatische antisemitische bayerische General Freiherr Konstantin von Gebsattel (50) beschwört im Rassekrieg den möglichen Untergang der germanischen Rasse herauf. - In Neumarkt wird der Turnunterricht für Mädchen eingeführt, der in der Realschulturnhalle stattfindet. - In Nürnberg wird ein städtisches Volksbad im Jugendstil mit drei Schwimmhallen, 66 Wannenbäder, 14 Duschen, Dampfbad, Frisierraum, Erfrischungsraum, Hundebad und Wäscherei in der Rothenburgerstrasse auf dem Gelände des ehemaligen Gaswerks eröffnet. - In Nürnberg ziehen zum Sieg in Verdun Tausende von Menschen patriotische Lieder singend durch die Stadt. - In Nürnberg wird die Allgemeine Ortskrankenkasse AOK eröffnet. - In Nürnberg besichtigen die bayerischen Prinzessinnen Helmtrud von Wittelsbach (St) (28) und Wiltrud Marie Alix von Wittelsbach (St) (30) die Kriegslazarette. - Der TuS Nürnberg 18 46 trainiert im Volksbad. Das Volksbad schließt nach Kriegsausbruch. - In Nürnberg hält die studentische Verbindung Technischer Club Bavaria am Königlich Bayerischen Technikum in ihrem Kneiplokal, dem Gasthaus Zum goldenen Schwan am Theresienplatz ihre Zusammenkünfte mit mehr als 100 Mitgliedern ab. - Auf der Schnellzugstrecke Berlin-Nürnberg-München verkehren nur noch 2 Züge pro Tag. - Einnahmen durch den Tourismus brechen komplett weg. - In Neumarkt betreibt der ASV Neumarkt Turnen, Tennis, Fußball, Wintersport, Reiten, Radfahren, Rudern und Schwerathletik. - In Nürnberg eröffnet das Kaffehaus Cafe Königshof in der Königstrasse 85. - In kleinen Fernsprechämtern wird der Klappenschrank 14 für 50 Teilnehmerleitungen die gebräuchlichste Vermittlungseinrichtung. - Die SpVgg Fürth wird erster fränkischer Deutscher Fußballmeister. Die deutsche Meisterschaft wird ausgesetzt. - In Amberg wird der NS-Komponist Hans Baumann geboren. - In Neumarkt erhält der aus Sindlbach stammende neumarkter Postillion Johann Dörfler ein silberes Posthorn zu seinem 25 Dienstjubiläum in der Kapelle der königlichen Posthalterei im Gasthof Zur goldenen Gans, Obere Marktstrasse 9. - In Neumarkt lässt der Bierbrauer Franz Xaver Gloßner in seiner Brauerei Zum Lammsfriedl und der ehemaligen Hecklbrauerei ein neues Dampfkesselhaus mit Kamin und Kühlhaus einbauen und verkauft das Kommunbrauhaus Hallertorstrasse 7. - In Regensburg Kareth gibt es die größte bayerische Dachziegelfabrikation Zinstag AG. - In Regensburg wird auf dem kleinen Exerzierplatz im Osten mit dem Bau eines Militärflughafens begonnen. - Der in Darmstadt geborene Vorsitzende des bayerischen Ministerrats Freiherr Georg von Hertling (71) wird in den Grafenstand erhoben. - In Nürnberg scheidet der aus Fürth stammende letzte jüdische Offizier aus der königlich bayerischen Armee aus. - In Deining geht der Poststellenleiter Georg Simson in Ruhestand und sein Schwiegersohn Josef Solleder übernimmt als Postbetriebswart. - In Nürnberg stellt die Blechspielwarenfabrik der jüdischen Gebrüder Bing auf Kriegsgüter wie Helme, Tornister, Feldflaschen und Kochgeschirr umgestellt. - In Nürnberg gehen die Isis-Werke des Jugendstilzinnmanufakteurs Scherf in Konkurs. - In Neumarkt sind 64 ganznächtige und 73 halbnächtige Gaslaternen in Betrieb. - In Nürnberg stellt die Firma Bing der jüdischen Gebrüder Bing Pickelhauben aus Stahlblech her, die sich als uneffektiv erweisen und nach einigen Monaten wieder eingezogen werden. - In Kipfenberg wird die letzte Brauerei Brauerei Zur Krone geschlossen. - In Kipfenberg kauft Anna Taeschner die Reste der Burg und renoviert sie. - Fast alle jüdischen regensburger Kriegsteilnehmer lassen sich vor der Thora von Rabbi Dr Seligmann Meyer segnen. - In Schwandorf lässt sich der Schutzmann Bolte während des Karnevals in seiner Freizeit in Uniform in angetrunkenem Zustand zur Belustigung der Teilnehmer in der Turnhalle einen Maskenhut alias Zigeunerhut aufsetzen. Bei einem Streit wird seine Verkleidung in Uniform öffentlich, was zu seiner Entlassung führt. - Nürnberg hat 356.960 Einwohner. - In Erlangen beginnt der in Nürnberg geborene Artur Kolb (19) ein Zahnmedizinstudium und muss schon am Kiefer verletzte Kriegsversehrte behandeln. - In Amberg wird die erste Feuerwehr Automobilspritze Moskauer der Oberpfalz angeschafft. - In Nürnberg macht das Brauhaus Nürnberg aus seinem neu erworbenen berüchtigten Bordell König Otto in der Winklerstrasse 3 (20 17 Osteria) wieder einen ehrbaren Gasthof und bittet deshalb die Polizei die Gäste nicht mehr zu kontrollen. - Die jüdische wiener Rechtsanwaltstochter Stephanie Richter lässt sich von Erzherzog Franz Salvator von Habsburg, dem Schwiegersohn des österreichischen Kaisers, schwängern und heiratet zur Vertuschung dessen Militärattache in Ungarn Prinz Friedrich Franz zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst (St) (35). - In Nürnberg veranstaltet der Nürnberger Rennverein ein Reitturnier mit einem schweren Jagdspringen für Sportpferde. - In Regensburg erfindet die Metzgerfrau Johanna Händlmaier (32) Gesandtenstrasse 17 ihren süßen Weißwurstsenf Händlmaiers Hausmachersenf für die 18 57 in München erfundenen Weißwürstchen, die aus Rind- und Schweinefleisch bestehen. - In Regensburg hat das Neue Gymnasium Minoritenweg 33 eine eigene Studentenverbindung. - In Nürnberg sichten Landsturmtruppen an den Bahnlinien im Nürnberger Forst angeblich ein französisches Flugzeug, was an den ehemaligen erlanger Jurastudenten und nürnberger Oberbürgermeister Otto Geßler (46) gemeldet wird. In Zeitungsmeldungen wird dann von einem Bombenabwurf gesprochen. Am nächsten Tag folgt die Kriegserklärung, die auch den Bombenabwurf erwähnt. - Das einzige eigenständige Heer im Reich, das bayerische, wird von König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (59) mobil gemacht. - In Nürnberg hat das Städtische Krankenhaus in der Flurstrasse 1 314 Betten und über 10.000 Patienten. - In Bayern kommen Briefmarken mit dem Kopfbild von König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (59) heraus. - In Parsberg bringt der in Vohenstrauß geborene Hans Stümpfer die 1. Ausgabe der Tageszeitung Parsberger Anzeiger heraus. - In Neumarkt wird im Kino Zu den drei Mohren Obere Marktstrasse 8 das Lustspiel Engelein mit dem erotischen Superstar Asta Nielsen (33) als letzter Film für längere Zeit gezeigt. - In Regensburg hat die Strassenbahn 2.200.000 Fahrgäste. - In Nürnberg findet das Fahrradrennen Rund um Nürnberg statt. Sieger ist der Hamburger Zeeh auf einem Triumph-Fahrrad. - In Regensburg wird an der Steinernen Brücke auf Grund von lebensgefährlichen Strudeln, die durch den Bau entstanden sind, an Stelle dess erbauten Turms für die Seilwinde Ohmwerk für die stromaufwärts betriebenen Treidelschiffe, am südlichen Brückenkopf ein Elektromotor, ein elektrischer Strassenbahn mit 50 PS eingesetzt. - In Nürnberg gründen junge Männer den Wanderverein Nürnberger Touren- und Wintersportclub D`Kreuzspitzler. - In Regensburg gibt es nur noch einen bürgerlichen Fahrradverein, den vom jüdischen regensburger Fahrradhändler Simon Oberdorfer (42) (Express) gegründeten Radler Verein Wanderer. - In Nürnberg Doos beginnt der in Konstanz geborene Kunstschlosser und Panzerschrankbauer Ferdinand Bethäuser Ferbedo mit der Herstellung des vierrädrigen Kinderfahrzeugs Holländer mit Handkurbelhinterradkettenantrieb. - In Nürnberg zieht die Schreibstube für arbeitslose und strafentlassene Kaufleute in der Lammgasse, wo Dienststellen vermittelt werden und dabei Unterkünfte bereit gestellt werden, aber absolute Disziplin und die Einhaltung der Hausordnung gefordert wird, in die Maximilianstrasse 44 um. - In Rummelsberg veranstalten die auszubildenden Jungdiakone unter Friedrich Eichler einen Brüderfrauentag, zu dem 17 Ehefrauen und 2 Bräute der Diakone und Brüder eingeladen werden. Sie wissen, dass ihr Gehalt nicht für einen eigenen Hausstand reichen wird und deshalb eine Ehe ausgeschlossen ist. Von den 100 auszubildenden Diakonen werden 38 zum Kriegsdienst eingezogen, 14 davon als Krankenpfleger und 44 werden zur Verwundetenpflege abkommandiert. - In Amberg gibt es das Hotel Zum goldenen Löwen. - In Hohenfels gibt es das Gasthaus Weigart. - In Nürnberg existieren die evangelischen Nürnberger Jugendgärten. - In Pfeifferhütte ist Georg Wilhelm Pelloth Wirt im Gasthaus Zum goldenen Engel. - In Nürnberg bietet der Spielzeughersteller Ernst Heinrichsen ein umfangreiches Angebot von hunderten hauptsächlich Militär Zinnfiguren mit Zivilisten und Berufsgruppen an. - In Nürnberg verlegt der Nadelfabrikant Carl Wenglein seine nürnberger Nadelfabriken Norica und Herold in ein gemeinsames Werk unter dem Namen Wengleins Norica und Herold Werke, Nürnberg Schwabacher Nadelfabriken GmbH nach Schwabach.Man produziert hauptsächlich Näh-, Steck-, Strick-, Häkel- und Rouladen-Nadeln. - In Ansbach gibt es eine königliche Realschule in der Theresienstrasse. - In Amberg nimmt die Amberger Hütte alias Luitpoldhütte einen dritten Hochofen in Betrieb. - Im Jahrbuch der Millionäre in Bayern führt König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (59) mit 300 Millionen Vermögen und 5,6 Millionen Mark Jahreseinkommen und einem Vermögen von 290 Millionen, vor Fürst Guido Henckel von Donnersmarck in Tegernsee und Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (47) mit 124.000 Hektar entsprechend 35 x 35 km Waldbesitz und einem Vermögen von 270 Millionen und einem Jahreseinkommen von 5 Millionen Jahreseinkommen. Der nürnberger Metallindustrielle Kommerzienrat Rudolf Chillingworth (--) besitzt 3 Millionen Mark bei einem Einkommen von 240.000 Mark. Die jüdischen nürnberger Fahrradhersteller Marschütz, Max Frankenburger (54), Ottenstein, Reißmann oder Bettmann sind nicht unter den Millionären aufgeführt. - In Nürnberg ist der jüdische Hercules Fahrradhersteller Karl Marschütz (51) damit konfrontiert, dass seine namensgleiche englische Konkurrenz der Brüder Crane im englischen Birmingham, die Fahrradfabrik Hercules Cycle and Motor Company Ltd in der Coventry Road, 10.000 Fahrräder pro Jahr herstellt. - Der in Nürnberg geborene jüdische Holzgrosshändlersohn und coventryer und nürnberger Triumph Fahrradfabrikbesitzer Siegfried Bettmann (51) wird wegen seines deutschen Ursprungs als coventryer Bürgermeister abgesetzt.  - In Deutschland gibt es SPD Parteischulen, deren Schüler im Anzug und Schlips oder Fliege Politik lernen. Fast alle Schüler tragen bei Lehrgängen Oberlippenbart alias Schnauzer, jüngere Lehrkräfte tragen mindestens Oberlippenbart. Alle älteren Lehrkräfte tragen Oberlippenbart mit Ziegenbart. - In Regensburg ist das Warenhaus Hammer in der Dreihelmgasse, das neben Manufakturen, Textilien, Hüten, Schuhwaren, Haushaltsartikel und Lebensmittel auch eine Spielwarenabteilung hat, das zentralgelegene Einkaufszentrum der Stadt. - In Regensburg hat der Regensburger Automobil Club 70 eingetragene Mitglieder. - Im Fasching alias Karneval verbietet die Polizeidirektion München ein für allemal den sexbetonten Tanz Tango, der nach Sachverständigenurteil mehr denn ein sinnliches Reizmittel als ein Tanz ist, der das Sittlichkeitsgefühl verletzt, weil die Tänzerin dabei häufig die Beine seitwärts abspreizt, sodass man die Unterkleider und die Strümpfe sieht. - In Regensburg  hat die Gold- und Silberwarenfabrik von Johann Ludwig Leonhard Brandner (--), Oberer Wöhrd, 130 Mitarbeiter und ist die größte Kirchengerätefabrik Mitteleuropas. - In Fürth wird der in Klingenberg geborene Jurist Robert Wild (39) vom Gemeindekollegium zum neuen rechtskundigen fürther Bürgermeister gewählt. - In Nürnberg kommt es im St Jakob Viertel laut Nordbayerische Zeitung zu öffentlichen Gewaltexzessen mit Fäusten und Messern zwischen rivalisierenden Dirnen alias Sexarbeiterinnen und ihren Zuhältern alias Louis, bei denen die Polizei einschreiten muß. - In Freystadt beginnt man die Stadt an das elektrische Stromnetz anzuschließen, was erst einmal nicht abgeschlossen werden kann. - In Erasbach zieht der sulzbürger Pfarrer Franz Xaver Buchner (42) die Geburt des berühmten Musikers Willibald Gluck (++) im seligenportener Forsthäusl im Nachbarort Weidenwang B 10 in Zweifel, verlegt dessen Geburt sogar ins Jahr 19 13 und löst einen erbitterten Streit zwischen den benachbarten Orten aus. Da es grundsätzlich keine Geburtsdaten sondern höchstens Taufdaten gibt, sind beide Daten nicht gesichert. Nur weitere Ereignisse wie zB eine weitere Geburt könnte ein Geburtsjahr eingrenzen. - In Kelheim wird der Krieger von Kelheim, ein Merowingerskelett, im Grab 42 des bajuwarischen Reihengräberfeldes Gmünd  mit Schild, fünf Pfeilspitzen und einem zweischneidigen Langschwert entdeckt. - In Neumarkt produziert die Sprengstofffabrik ab 19 52 Wasag 10 Millionen Patronen. 

1913 Wetter: Trockener und kalter März. Kälterekord und Wärmerekord im April. Kälteeinbruch im Mai. Kühler Juli. Septemberunwetter zerstören Obsternte und Restgetreideernte. - In Nürnberg wird das Kino National Lichtspieltheater in der Pillenreuther Strasse 14 direkt hinter der Celtisunterführung eröffnet. - In Schwabach wird das Kino Luna Lichtspieltheater in der Neutorstrasse 1 eröffnet. - Für die staatliche Schiffahrt auf der Donau wird der Bayerische Lloyd gegründet, dessen Büro in Regensburg bei der Schiffswerf Ruthof die ersten beiden motorisierten Binnenschiffe und ersten deutschen Tankschiffe MS König Ludwig III und MS M II Bayreuth bestellt, die jeweils mit 320 PS Dieselmotor 628 Tonnen Rohöl transportieren können. - Der bayerische Prinzregent Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (58) wird nach einer Verfassungsänderung, nach der der geisteskranke bayerische König Otto von Wittelsbach (St) (63) abgesetzt werden kann, bayerischer König. - Die in Neumarkt, Untere Marktstrasse 26 geborene Lebküchnergehilfetochter und Schauspielerin Käthe Dorsch (23) spielt eine Nebenrolle in dem Stummfilm Wenn die Taxe springt. - Der in Fürth geborene ehemalige erlanger Bürgermeister, Landrat, Mitglied des Bayerischen Landtags, Webersohn, Jurist und Erste Bürgermeister Ritter Georg von Schuh (67) wird in den vererbbaren Adelsstand erhoben. Seine Partei Die Freisinnigen veröffentlichen im Fränkischen Kurier einfach seinen Rücktritt, woraufhin er in den Ruhestand geht. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - Der neumarkter Turnverein 18 60 Neumarkt bestreitet ein Fußballspiel. - In Freystadt wird Herbert Aust geboren. Er wird SS Sturmbannführer im Rasse- und Siedlungshauptamt der SS alias RuSHA, Sachverständiger für die SS Auslese und Beauftragter für die Aktion Lebensborn. - Im nürnberger Vorort Gebersdorf geht das Großkraftwerk Franken AG alias GFA, an der die Stadt Nürnberg 51 % der Aktien hält, ans Netz. Das Elektrizitätswerk an der T.ullnaustrasse stellt den Betrieb ein. - In Nürnberg wird am Ludwigsplatz das Warenhaus H. Tietz & Co des jüdischen Kaufmann Ludwig Levy (--) mit weißen Marmor, Mahagoniholz und einem kostbaren Kronleuchter mit 853 Glühlichtern eröffnet. Es sollen sowohl die vornehme Dame, der Bürger als auch die einfache Arbeiterfrau dort gerne einkaufen.  - Auf der Donau ist der Schiffsverkehr wegen des Balkankrieges eingestellt. - In Nürnberg zieht die Blechspielzeugfabrik Karl Arnold in die Blumenthalstrasse. - In Amberg ist der Raiffeisenverein durch höhere Zinsen beliebter als die Distriktsparkasse. - Die deutsche Automobilindustrie stellt 20.388 Neuwagen her. - In Nürnberg gibt es die Aktiengesellschaften Adlerwerke vorm H. Kleyer, Armaturen- und Maschinenfabrik vorm Hilpert, Bank für Handel und Industrie alias Darmstädter Bank, Bayerische Celluloidwarenfabrik, Bayerische Notenbank, Bayerische Vereinsbank, Blaywerke alias Bleiwerke, Bleistiftfabrik vorm J.Faber, Brauhaus Nürnberg, Commerz- und Diskontobank, Continentale Gesellschaft für elektrische Unternehmungen, Deutsche Bank, Dresdner Bank, Elektrizitäts-Anlagen-Gesellschaft Schuckert & Co, Gesellschaft für Lindes Eismaschinen, Johannes Haag, Maschinen- und Röhrenfabrik, Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg, Metallwarenfabrik vorm M Dannhorn, Mitteldeutsche Kreditbank, Nürnberger Herculeswerke, Pfälzische Bank, Rheinisch-Westfälische Sprengstoff-Aktiengesellschaft, Triumphwerke, Tuchersche Brauerei, Vereingte Fränkische Schuhfabriken,Vereinigte Pinselfabriken, Vereinsbank, Viktoria Werke, Wayß & Freytag, Württembergische Metallwarenfabrik Geislingen-Stuttgart. - In Donauwörth erscheint das Donauwörther Anzeigeblatt als Tageszeitung. - Der bayerische General Freiherr Konstantin von Gebsattel (49) verschickt an 200 Persönlichkeiten seine Lösung der Judenfrage, die wie früher auf Enteignung und Rassentrennung basiert. Er propagiert die Rassenschande und will ein Verbot von Juden in den Medien. - Der in Reuth geborene Zimmermann Joseph Witt (29) zieht mit seinem Kleiderversandhandel nach Weiden. - Der TuS Nürnberg 18 46 beginnt Schwimmwettkämpfe abzuhalten. - In Nürnberg gründen Absolventen der Höheren Lehranstalt Bucello im Gasthaus Zur Baumwolle Adlerstrasse 18 die Burschenschaft Cimbia aus vaterländischer Begeisterung zum 100 sten Jahrestag der Völkerschlacht nach erlanger Vorbild mit dem Motto Einer für alle, alle für einen. - In Wendelstein wird ein Radsportverein gegründet. - In Deutschland gibt es 1.213.000 Telefone. - In Nürnberg Zerzabelshof spielt der Fußballverein 1.FCN alias Club in einer Arena für 8.000 Zuschauer und wird hinter der SSpVgg Fürth Zweiter. - In Nürnberg gibt es auf dem Volksfest u.a. eine Roggenkaffeebude, eine Achterbahn, einen Flohzirkus, eine lebende Puppe, ein Marionettentheater, eine Liliputanerstadt, einen Irrgarten und ein Lachkabinett. - In Neumarkt wird eine Motorpostlinie mit Personenbeförderung nach Kastl und eine Motorpostlinie mit Personenbeförderung nach Altdorf eingerichtet. - In Nürnberg eröffnet das Hotel Deutscher Hof am Frauentor 29 mit den angrenzenden Lessingsälen Frauentorgraben auf ehemaligem städtischen Krankenhausgelände. - In Vohburg inszeniert der Kolpingsverein das Sozialdramatheaterstück Der Müller und sein Kind des Predigersohnes Ernst Raupach (+18 52). - In Nürnberg ist das Sortiment der jüdischen Nürnberger Metallwarenfabrik, Gebr. Bing mit Badeöfen und Badeartikel, Haus- und Küchengeräte erweitert und es sind Musterzimmer eingerichtet. - Bau einer Wasserleitung in Tauernfeld. - In Nürnberg wird aus dem Generalanzeiger und Korrespondent von und für Deutschland des nürnberger Verlegers Erich Spandel die Tageszeitung Nürnberger Zeitung. - Kloster Weltenburg wird durch den geisteskranken bayerischen König Otto von Wittelsbach (St) (63) zur Abtei erhoben. - In Altenstadt an der Waldnaab wird Freiherr Karl Theodor Maximilian von Lindenfels geboren. - In Vilseck betreibt der Badersohn und Dentist Martin Dorner Schlichtweg 204 eine Zahnarztpraxis mit Zahnarztstuhl, Fußtretbohrmaschine und Standspeibecken. - In Kipfenberg entdeckt der eichstätter Archäologe Dr. Winkelmann den Limes entlang der Försterstrasse. - Ansbach Fahrzeuge sind bekannt. - Der Begriff Pils wird in Deutschland als Biersortenbezeichnung durch ein Reichsgerichtsurteil im Streit um die Herkunftsbezeichnung nach einem Rechtstreit der Bitburger Brauerei für ihr Original-Simonbräu-Deutsch-Pilsener zulässig. - In Coburg wird auf der Brandensteinsebene der dritte deutsche militärische Flugstützpunkt eröffnet. - In Vohenstrauß wird das Simultaneum mit gemischten Gefühlen aufgelöst, da die Katholiken sich eine eigene Kirche bauen und vom repräsentativen Marktplatz wegziehen müssen. - In Regensburg treten die Humoristen das Duo Sigl & Stettmeyer, von denen es die Grammophon Schallplatten Zwoa Münchener Stoatrager und Geh, geh weg, Kloana gibt, der Lederhosenkomiker mit Regenschirm Max Lampl und Oskar Huber im Variete-Theater Velodrom am Arnulfsplatz auf. - Nürnberg hat 359.220 Einwohner. - Der in Weiden geborene katholische Geistliche Joseph Maria Weeber (32) kommt wegen der Beziehung zu einer Frau acht Wochen in das Gefängnis Priesterstrafanstalt Xaverianum in Kloster Ensdorf, verlässt ohne Erlaubnis des Ordinariats das Kloster Reichenbach und verlobt sich. Seine Verlobte stirbt bereits nach kurzer Zeit. - In Nürnberg werden Tribünen und Clubhaus Zabo des Fußballvereins 1.FCN alias Club als schönster Platz in ganz Deutschland fertiggestellt. - In Nürnberg führt Harry Houdini (39) im Apollo Pfannenschmiedsgasse 22 seinen Entfesselungstrick Chinesische Wasserzellenfolter auf. Harry Houdini (39) will den nürnberger Polizeichef Schlumberger (--) aus PR Gründen düpieren und seinen Trick öffentlich im Dutzendteich vorführen, was polizeilich untersagt, ihm aber nicht rechtzeitig mitgeteilt wird. Er springt gefesselt ins Wasser, entfesselt sich, taucht auf, wird von der Polizei verhaftet und schließlich nur wegen unerlaubten Badens angezeigt, was aber der Richter zu verfolgen ablehnt. - In Nürnberg hat der Tiergarten am Dutzendteich 800.000 Besucher. - In Neuburg an der Donau passiert ein 30 Meter langes Motorlastschiff Bayern mit einem 40 PS Motor die Donaubrücke, kann aber wegen der starken Strömung am Donaukai nicht anlegen. - In Amberg verbietet die Dultordnung den Verkauf von unsittlichen Büchern, Liedern, Gemälden und Kupfersstichen, wie das Rauchen zwischen den Budenständen und das Zelten. - In Nürnberg wird das Hotel Württemberg Hof am Frauentorgraben 1 mit Gartenrestaurant im Hof neueröffnet. - In Regensburg ist das Gasthaus Wiedfang in der Goldene Bärenstrasse. - In Regensburg wird im Stadttheater Regensburg Bismarckplatz 7 das Theaterstück und Einakter-Zyklus An der Schwelle von dem in Regensburg geborenen Schriftsteller und Dichter Georg Britting (22) uraufgeführt. Gleichzeitig studiert er in München an der Königlichen Akademie für Landwirtschaft und Brauerei Weihenstephan. - In Nürnberg Hainberg veranstaltet der Nürnberger Rennverein ein Pferde-Rennen auf dem Exerzierplatz. - In Kelheim besucht der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (54) mit dem bayerische Prinzregent Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (58) die Befreiungshalle zur 50 Jahre Feier mit allen Bundesfürsten. - In Regensburg wird der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (54) mit einer Parade empfangen. - In Regensburg beschwören die Vereinigten Korpsstudenten im HKSCV den Befreiungskampf. - In Nürnberg Doos werben die Mars-Werke mit Fahrrädern von unvergleichlicher Qualität und Ausführung. - In Essing wird ein Cro Magnon Mensch in der Klausenhöhle gefunden. - In Nürnberg hat das Hotel Viktoria in der Königstrasse 80 (20 17 Finnegans´s Harp Irish Pub) ein Klosterstüberl und einen Lift. - In Nürnberg Gebersdorf wird ein Kraftwerk eröffnet, das ganz Mittelfranken mit elektrischem Strom versorgt und das Kraftwerk Tullnau ersetzen soll. - In Fürth findet im Saal der Union-Brauerei die 3. große naturwissenschaftliche Ausstellung der Gesellschaft IRIS Fürth eV statt. - In Amberg wird die Brauerei Winkler gegründet. - In Nürnberg wird die Kläranlage Süd (20 18 Klärwerk 2) Maximilianstrasse als erste bayerische Großkläranlage für die südlichen Stadtgebiete Lichtenhof, Gibitzenhof, Steinbühl und Schweinau, die seit 11 Jahren die Pegnitz verschmutzen, eröffnet. - In Nürnberg schließt die englische Fahrradfabrik Premier & Co Ltd London und siedelt wegen hoher Zölle nach Eger über. - In Nürnberg wird das Hotel Deutscher Hof am Frauentorgraben 29 eröffnet. - In Nürnberg gibt es auf dem Volksfest ein Pferdekarusell mit paarweise angeordneten weißen Pferden und einen Tanzpavillon. - In Nürnberg gewinnt der 1. FC Nürnberg alias 1 FCN beim Großstaffellauf den von König Ludwig gestifteten Königspokal. - In Nürnberg Schafhof eröffnet der evangelische Verein für Innere Mission eine spendenfinanzierte Mädchen Erziehungsanstalt für 14 bis 19 jährige Schulabgängerinnen in einem Neubau mit 40 Plätzen mit neuen Standards in der Äußeren Bayreuther Strasse 300. Man ist bei einer jährlichen Unterstütztung von 3.000 Mark bereit auch 10 städtische Zöglinge aufzunehmen. Fast alle Mädchen sind vom Jugendamt aus ganz Bayern zwangseingewiesen. Alle werden gezwungen für externe Auftraggeber oder in der angeschlossenen Wäscherei zu arbeiten. Die geistig Behinderten werden mit Bastelarbeiten beschäftigt. Der Vereinsgeistliche Heinrich Scholler (39) hält Religionsunterricht und fungiert auch als Inspektor. Die Teilnahme am Gottesdienst ist Pflicht egal welche Konfession die Mädchen haben. Die leicht erziehbaren Mädchen schlafen im 1. Geschloß und die schwer erziehbaren im 2. Geschoß. Hausmutter wird die ehemalige Poizeipflegerin Marie Ströhlein (49). - In Nürnberg besteht die nürnberger Uhrmachermeistertochter und Uhrmachergehilfenfrau Babette Hartig als erste Frau Bayerns die Uhrmachermeisterprüfung. - In Bayern beschließt die evangelische Kirche einen Jugendgeistlichen und einen Jugenddiakon einzustellen. - In Neumarkt findet ein offizielles Fußballspiel statt. Wenige Tage später berichtet die neumarkter Tageszeitung Neumarkter Tagblatt, dass im neumarkter Turnverein Stammverein 18 60 eine Abteilung eingerichtet wurde, in der auch Fußball und Faustball geübt werden. - In Bayern ist das Fußballspielen als Schulsport für Mittelschüler wegen der rohen Spielweise und dem Unfallrisiko verboten. - In Pyrbaum Birkenlach ist das Forsthaus Birkenlach mit Kapelle im Besitz von Graf Alexander von Faber Castell (St) (47). - In Kelheim wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Regensburg wird die Schiffahrtsgesellschaft Bayerischer Lloyd gegründet. - In Nürnberg hat die Geschäftsstelle der Wochenschrift Nürnberger Hausfrau Fleischbrücke 5, die den 3. Jahrgang herausbringt, die Telefonnummer 8229. - In Nürnberg übernehmen die aus Dresden zugewanderten Waffelfabrikanten Gebrüder Seim eine Waffelfabrik eine kleine nürnberger Lebkuchenfabrik und steigen in die Lebkuchenproduktion ein. - In Nürnberg Gebersdorfer geht das Elektrizitätswerk Dampfgroßkraftwerk Franken mit 2 x 3,4 MegaWatt Strom ans Netz. - In Regensburg wird der Einakter-Zyklus An der Schwelle vom in Regensburg geborenen Dichter Georg Britting (24) mit oft unwirklich anmutenden, verstörenden, bisweilen grotesken und erschreckenden Handlungen im Stadttheater Regensburg uraufgeführt. - In Regensburg macht der Deutsche Automobil Club während einer dreitägigen Zuverlässigkeitsfahrt Halt, wobei die 60 bis 80 Automobile auf dem Kasernplatz alias Dachauplatz und in der Wermutsgasse abgestellt werden. Die regensburg Tageszeitung Regensburger Neuste Nachrichten berichtet ausführlich. - In Nürnberg findet ein Volksfest statt, auf dem Luftballons verkauft werden. - In Fürth nennt sich das Hotel National Weinstrasse alias Rudolf Breitscheid Strasse 15 nach einem Umbau in ein pompöses Luxushotel mit riesigem Saal in Parkhotel Fürth um. Im Erdgeschoss beherbergt es das von der Ludwigstrasse zugezogene  Luxus Pelzgeschäft Baur. - In Bayern wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit von Automobilen innerorts von 12 km/h auf 20 km/h erhöht und außerorts von 30 km/h auf 50 km/h. Der Brücken und Pflasterzoll wird abgeschafft, aber die Kraftfahrzeugsteuer bleibt. - In Nürnberg wird im Marientorzwinger von Heinrich Wallraff und Otto Seegy ein Biergarten eröffnet. - In Nürnberg wird eine Abteilung Sittenpolizei gegründet, die Sexarbeit kontrollieren soll. - In Ingolstadt benötigen die zwei Zugpaare auf der für Touristen erbauten Eisenbahnstrecke Ingolstadt~Riedenburg 2 Stunden für die 42 km. - In Bayern gibt es ein nach polizeilichen Kennzeichen geordnetes Automobil Verzeichnis Bayerns Kraftfahrzeug-Besitzer Adressbuch vom münchener Beka Verlag. - In Regensburg erhält das Heimatstilgasthaus xxx (20 23 Casablanca) in der Ostenstrasse einen Jugendstileingang und Jugendstilfensterbogenschmuck im Erdgeschoss. - In Fürth eröffnet ein erstes richtiges Kino, das Kinematographentheater Weltspiegel mit vornehmen nicht aufdringlichem aber anheimelnden Großstadtflair in der Blumenstrasse mit 500 Plätzen, das in seiner Ausstattung zu den vornehmsten Einrichtungen hiesiger Stadt gehört. - In Vohburg wird die Postexpetition vom Brauereigasthaus Zur Post Donaustrasse 31 in das Kaufhaus Görz Donaustrasse 8 verlegt. - In Nürnberg wird die neugotische Oberpostdirektion in der Bahnhofstrasse 1 mit einem Viertelkreisgebäude erweitert. - In Hemau löst der hemauer Postexpeditor am Oberen Stadtplatz Josef Stinglwanger (--) , der auch Wirt im Gasthaus Zur Post ist, seinen Vorgänger Alois Vogl (--) ab. Er hat auch einen Kraftomnibus alias Automobil für die Strecke Hemau~Beratzhausen, das auf dem städtischen Bergkircherl eine Garage hat. - In Amberg wird das Gasthaus Schelling Unteren Nabburger Strasse 34, das als Brauerei Schelling sein eigenes Bier im Kommunbrauhaus alias Waitzenbierbrauhausgesellschaft herstellt, an den Brauer Josef Winkler (--) verkauft, der durch die Übernahme der Geschäftanteile am Kommunbrauhaus seine eigene Brauerei Winkler gründen darf. - In Breitenbrunn Hamberg wird ein Spar- und Darlehenskassenverein gegründet. - In Gerßdorf-Oberhaidelbach wird ein genossenschaftlicher Darlehnkassenverein später Raiffensbank Altdorf-Feucht gegründet. - Auf dem Ludwig Donau Main Kanal wird die geringste jemals transportiere Güterfracht von 60.357 Tonnen auf Schiffen mit einer Maximaltonnage von 120 Tonnen befördert.

1912 Wetter: Auf milden Jahreswechsel folgt Kälteeinbruch. Zur Erntezeit ist es in Bayern so feucht, dass Hafer und Gerste nicht mehr für Brauzwecke geeignet sind. - In Neumarkt wird die Sterngasse gepflastert. - In Neumarkt wird im Gasthaus Zu den drei Mohren in der oberen Marktstrasse 8 ein Kino Lichtspieltheater mit 180 Sitzplätzen von Martin Hagler eröffnet. Die Stadt Neumarkt garantiert 10 Jahre lang kein weiteres Lichtspieltheater in der Stadt zu konzessionieren. - In Eichstätt wird ein Kino Lichtspieltheater in der Westenstrasse errichtet. - In Nürnberg wird das Kino Strauß Lichtspielhaus in der Leopoldstrasse 6 eröffnet. - In Regensburg wird das Kino Lichtspieltheater Olympia in der Goliathstrasse 10 eröffnet. - In Rothenburg ob der Tauber wird das Kino Lichtspieltheater Kronen eröffnet. - In Nürnberg wird ein Tiergarten am Dutzendteich eröffnet. - Die Wahlperiode 21 des bayerischen Landtag findet statt. Es gibt die Kammer der Abgeordneten deren Präsident der wöhrder Landvolksschullehrersohn und ehemalige eichstätter Gymnasialrektor Georg von Orterer (63) ist und deren Vizepräsident Theobald von Fuchs ist. Beide haben nur den persönlichen nicht vererbbaren Adelstitel, der mit der Verleihung des bayerischen Verdienstordens verbunden ist und die Kammer der Reichsräte, in der Graf Karl Ernst Fugger von Glött (St) (53) Präsident ist. Unter den bayerischen Reichsräten befinden sich der in Würzburg geborene bayerische Prinzregent Luitpold von Wittelsbach Bayern (St) (91), der in Castell geborene bayerische Ehrenoberst Fürst Friedrich Carl von Castell zu Castell (St) (48), Georg Enoch von Guttenberg zu Guttenberg (St) (19), Ludwig Karl von Holnstein aus Bayern, Arthur Franz von Schönborn Wiesentheid, Albert Maria von Thurn und Taxis. - Der im pfälzischen Germersheim geborene Freiherr Otto Kreß von Kressenstein (62) aus der nürnberger Patrizierfamilie wird bayerischer Kriegsminister. - In Nürnberg übernimmt die Staedtler Bleistiftfabrik die W Staedtler & Co Bleistiftfabrik. - In Regensburg wird eine neue Synagoge in der Schäffnerstrasse 2 alias Am Brixner Hof 2 auf dem Gelände des alten Amtsgerichtsgebäudes erbaut. - Der in Fürth geborene jüdische Kaufmannssohn, Philosophie Professor und Physiker Benno Strauß (39) entwickelt als Direktor der Krupp Forschungsanstalt gemeinsam mit dem Ingenieur Eduard Maurer ein Verfahren zur Herstellung des nichtrostenden Stahls NIROSTA auf Basis einer Nickel Chrom Legierung. - In Neumarkt beginnt die Express-Fahrradwerke AG mit der Herstellung eines zusammenklappbaren und tragbaren Kriegsfahrrades. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Neumarkt stimmen 106 für das Zentrum, 280 für die Liberalen und 348 für die Sozialisten. - Der in Miltenberg geborene Pfarrer der Elisabethkirche und bamberger Gymnasialreligionslehrer Johann Jakob von Hauck (73) wird vom würzburger Bischof Ferdinand von Schlör (73) zum bamberger Erzbischof. - In Neumarkt beklagt die SPD im Tuchersaal, Grünbaumwirtsgasse 13 bei der Jahreskonferenz Wahlmanipulation durch das Zentrum mittels Stimmzetteldiebstahl und Einschüchterungen. - In Ansbach wird Waldemar Fegelein der Bruder von Hermann Fegelein (06) geboren. Er wird wie sein Bruder ein verurteilter NS Kriegsverbrecher. - In Nürnberg ziehen 40.000 Teilnehmer in einem sieben Kilometer langen Festzug während des deutschen Sängerbundfestes an der Hauptwache vorbei. - Der aus Baiersdorf stammende jüdische Hopfenhändler Ritter Ludwig von Gerngroß gründet in Nürnberg eine Hopfengroßhandlung. - Im nürnberger Vorort Bärenschanze wird der alte jüdische Friedhof angelegt. - Der Turnverein Amberg wird mit 100 trainierenden Mitgliedern gegründet. - Der in Fürth geborene Kaufmann und ehemaliges Nationalversammlungsmitglied Conrad Gebhardt (73) vermacht eine riesige Sammlung der Stadt Fürth, die sie nur einlagern kann. - Die Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte in Haidhof bläst einen Kokshochofen für die Erze aus Rosenberg an. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Marktbreit wird der Psychiater Alois Alzheimer geboren. - In Ansbach gründet der Beinknopfmacher Matthias Oechsler einen Handwerksbetrieb. - In Ansbach liegt das Chevaulegers Regiment Fürst von Thurn und Taxis. Oberlieutnant ist Regimentsadjutant Freiherr Eduard von Sazenhofen. Unterlieutenant vor Ort ist Graf Max von Montgelas. - In Ansbach finden jährlich 4 Messen und 3 Pferdemärkte statt. - In Neumarkt liegt die Division Chevauxlegerregiment Kaiser Alexander von Russland. Der Posten des Oberstcommandanten ist vacant. Majore sind Freiherr August von Leonrod und Graf Karl von Froberg Montjoye. Rittmeister sind der Ritterkreuzträger und Inhaber des königlich griechischen Denkzeichens Adalbert Marc., Freiherr Wilhelm von Stein, Ritter Maximilian von Lengrieser und Otto von Stetten. Oberlieutenants sind Graf Karl von Leublfing, Eduard Pfretschner, Freiherr Ludwig von Aufsess, Gustav Tretzel, Graf Friedrich von Gumppenberg Pöttmes. Lieutenants sind Freiherr Friedrich von Crailsheim, Freiherr Maximilian von Berchem und Graf Hugo von Montgelas. Junker ist Graf Wilhelm von Pückler Limpurg. Stabsregimentsveterinärarzt ist Maximilian Mohr. - In Schwabach ist Oberst Freiherr Philipp von Diez Kommandant. - In Nürnberg ist der Oberpostmeister Gustav Friedrich von Sundahl Kreiscommandant und sein Kreisinspektor ist Graf Friedrich Pückler Limpurg zu Burgfarrnbach der königlichen Landwehr Mittelfranken. - Auf der Donau ist der Schiffsverkehr wegen der Balkankrieges eingestellt. - In Amberg wirbt die Distriktsparkasse mit doppelter Buchführung und mit absoluter Sicherheit durch die Bürgschaft durch die Stadt, was für Raiffeisenvereine nicht gilt. Die Öffnungszeiten werden auf Samstag und Sonntag von 10:30 - 12:00 Uhr erweitert. - In Nürnberg ist das Grandhotel vor dem Hauptbahnhof von Rudolf und Ingeborg Lotz mit 35 Privatresidenzen mit Badezimmer und 5 Appartements mit Spannteppichen, Mahagonieinbaumöbeln und Kirschbaumeinbaumöbeln und Telefon auf den Zimmern ausgestattet. Im Hotel befindet sich der Richard-Wagner-Saal mit neuem Kronleuchter und ein Grillroom. - In Nürnberg übernimmt die Firma Gurken Harrer Karlstrasse 13 die Felsenkeller des Roten Brauhauses an der Albrecht Dürer Strasse 16. - Der TuS Nürnberg 18 46 gründet eine Schwimmabteilung, in die 33 neue männliche Schwimmer eintreten und die im Bromigbad, am Dutzendteich und in der Schleuse 73 des Ludwig Donau Main Kanals trainieren. Im Winter treten weitere 38 neue weibliche Schwimmer ein. - In Nürnberg findet das 8. Deutsche Sängerbundesfest in der Luitpoldhalle auf dem Luitpoldhain mit 40.000 Teilnehmern statt. - Mit dem Tod des bayerischen Prinzregent Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Wittelsbach Bayern (St) (91) wird sein Sohn, der Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (67) neuer bayerischer Prinzregent. - In Bayern wird die Flugpost eingeführt. - In Nürnberg-Schweinau unterliegt Fußballverein der 1.FCN alias Club bei einem Derby gegen den VfB Nürnberg, was nach elf siegreichen Jahren zu einer sportlichen Krise führt. - In Nürnberg wird die Freimaurerloge Luginsland gegründet. - In Nürnberg wird der große Saal des Hotels Luitpold in ein Kino Lichtspielhaus mit versenkbarem Orchesterraum umgebaut. Im Keller befindet sich das Cabaret Wintergarten Leopoldstrasse 3. - In Regensburg wird der neue Hafen eingeweiht. Attraktion ist ein Raddampfer. - Die MAN hat über 12.000 Beschäftigte. - In Nürnberg hat jeder 2. SPD Wähler ein SPD Parteibuch. - Beim deutschen Kronprinzenpokal spielt Berlin gegen Süddeutschland mit dessen besten Fußballspieler Breunig. - Der in Neumarkt geborene Schriftsteller Dietrich Eckart (44) erstellt eine freie Nachdichtung von Ibsens Per Gynt, bei der er den Sinn des Werkes in sein Gegenteil verkehrt und autobiographische Merkmale einbaut. Er ist eifriger Leser der von seinem Freund, dem in Wien geborenen österreichischen Ariosophen, Hochstapler und Neutemplerordensgründer Jörg Lanz von Liebenfels (38) gegründeten ariosophischen Zeitschrift Ostara, in der dieser von einer reinarischen Gesellschaft fantasiert, und die die einzige und erste rassenwissenschaftliche Zeitung, die die Ergebnisse der Rassenkunde tatsächlich in Anwendung bringen will, um die sozialistischen und feministischen Umstürzler zu bekämpfen und die arische Edelrasse durch Reinzucht vor dem Untergang zu bewahren sein soll. Jörg Lanz von Liebenfels (38) verwendet ein gespiegeltes Hakenkreuz. - Nach dem kinderlosen Tod des in Sankt Petersburg geborenen 6. leuchtenberger Herzog und Kaiserliche Hoheit George Maximilianovich Romanovsky (St) (60) wird sein Sohn Alexander Georgievich de Beauharnais (St) (30) 7. Herzog von Leuchtenberg. - In Nürnberg berichtet der jüdische Hopfenhändler Berthold Bing, Bruder von Ignaz Bing, trotz massiven Konkurrenzdrucks aus Amerika von 250 Hopfenhändlerniederlassungen. - Das Bierzapfen aus dem Faß mit gleichzeitiger Kohlensäurezufuhr wird in München patentiert. - Nürnberg hat 353.160 Einwohner. - In Sulzbürg wird Johann Dollinger (40) Bürgermeister. - In Nürnberg wird der Kaufmannssohn und jüdische Rechtsanwalt Leopold Neuburger (31) 1. Vorsitzender des Fußballvereins 1.FCN alias Club. - In Amberg trifft die jüdische Familie Jakubowitsch aus dem russisch besetzten Polen ein. Sie bleibt eine der wenigen streng orthodoxen Familien. Der Vater ist ein armer Schuster, die Frau Analphabetin, ein Kind behindert. - In Nürnberg fühlt sich die Frau des Branddirektors Sandberg durch das Pferdegetrampel morgens um 06:00 beim Pferdewechsel gestört, weshalb die Pferde nicht mehr über den Hof sondern über die Kartäusergasse geführt werden müssen. - In Nürnberg brennt die Nistersche Kunstanstalt an der Elenden Gasse beim Lauferplatz ab. Die Meldung kommt per Staatstelefon. Die Hydranten liefern nicht genug Wasser. Der erkrankte und dadurch um eine Stunde verspätete militärisch geprägte Branddirektor Sandberg schiebt einfach alle Unzulänglichkeiten auf die beteiligten schlecht ausgebildeten freiweilligen Feuerwehren und verursacht dadurch einen Eklat. Eine unsinnige Verordnung schreibt z.B. vor, daß vor der Bespannung der Geräte in den Vororten erst der Branddirektor zu hören ist. - In Postbauer Wurzhof pachtet die Erziehungsanstalt Rummelsberg die Heimatkolonie Wurzhof, für schwer erziehbare Jugendliche. - In Nürnberg wird die Freimaurerloge Johannis in Luginsland im Orient Nürnberg umbenannt. - In Nürnberg dreht der in Weimar beheimatete Kameramann Louis Held (61) seinen Film Stimmungsbilder aus Alt-Nürnberg. - In Regensburg gibt es den Paradiesgarten. - In Regensburg findet die Alt- Regensburger Militärgeschichteausstellung unter Protektion Seiner königlichen Hoheit Prinz Alfons von Wittelsbach von Bayern  (St) (50) statt. Es gibt eine eigene Ehrenhalle. - In Nürnberg Doos sind in der Sigmundstrasse 40 die Mars-Werke. Das Firmenschild wirbt mit Fahrrädern und Werkzeugmaschinen. Ein zusätzliches größeres Schild wirbt für Mars Motorräder. - In Nürnberg gibt es eine schmiedeeisen verzierte Litfaßsäule, auf der für die Elektrische Ausstellung geworben wird, und ein gußeisen verziertes Strassenbahnhalteschild am Anfang Innere Laufer Gasse. - In Nürnberg zieht der Beamtensohn Karl Borromäus Glock (07) mit seinen Eltern ins Amtmannshaus der Nürnberger Kaiserburg. - In Regensburg finden die 1. Regensburger Fliegertage alias Flugtage Regensburg statt. Es werden die modernsten Eindecker vorgestellt. - In Velburg übernimmt eine einzelne aus München entsandte weltliche katholische Vereinsschwester vom Dritten Orden eine ambulante Krankenfürsorge. - In Nürnberg werben das Hotel Weisser Hahn der Gebrüder Distler in der Königstrasse mit 100 neu eingerichteten Zimmern, elektrischem Licht, einem grossen Cafe, einem Bier-Restaurant einem separatatem Schreib- und Lesezimmer, Spezialhilfe für reisende Kaufleute bei einem Diner Preis von 1 Mark 30 Pfennig von 11-14:00 Uhr, das Hotel Nürnberg Hof, ist völlig neu hergerichtet, hat elektrisches Licht und eine Dampfheizung. Besitzer ist Jacob Lechner, der ehemalige langjährige Oberkellner im Hotel Rother Hahn, das Restaurant Café-Restaurant Kaiserhof Königstrasse 39 und der Rathskeller und das Grand-Hotel von Rudolf Lotz am Bahnhofsplatz, das ein Zimmer ab 3 Mark anbietet und das Einheitsmenu Table d´Hotel für 3 Mark bis 3 Mark 50 Pfennig. - In Neumarkt eröffnet das Lichtspielhaus alias Kino von Martin Hagler Kinomatograph zu den drei Mohren in der Obere Marktstrasse 8 im Rückgebäude der Geschäftsstelle der Zeitung Neumarkter Tagblatt mit 6 Kurzfilmen, darunter der Naturaufnahme Das Leben in Tripolis und der Lustfilm Fritzchen ist kurzsichtig, die durchgehend gespielt werden. Die Abendvorstellung, die um 18:00 Uhr beginnt, endet um 22:00 Uhr. Kinder zahlen die Hälfte. Das Programm wird wöchentlich gewechselt. Kinder haben abends keinen Zutritt. Mitbewerber Sußner erhält keine Lizenz. - In Nürnberg werden die Humboldt-Säle in der Humboldtstrasse 114-116 in der Südstadt mit einer riesigen halbkreisförmigen Giebelwand errichtet. - In Hilpoltstein Pyrsas wird die Brauerei Bernreuther, die schon eigene Stromaggregate hat, an das Überlandstromleitungsnetz angeschlossen. - In Regensburg gibt es Gasthaus Weizenbierhalle, das Johann Nepomuk Knödl bewirtschaftet. Im Nebenzimmer steht das Klavier. Der hohe Gastraum hat eine Balustrade. - In Nürnberg findet ein Festdiner im Königlich Bayerischen Automobil-Club mit Prinz Georg von Wittelsbach Bayern (St) (32), der bayerische Kriegsminister Exzellenz und nürnberger Patrizier Freiherr Otto Kreß von Kressenstein (St) (62), und der ehemalige bayrische Kriegsminister und Kommandeur des II. Korps Exzellenz Freiherr Carl von Horn (St) (65) statt. -  In Nürnberg wird der nördliche Hauptsammler der Kanalisation fertiggestellt, wodurch nur ein Teil des nürnberger Abwassers abgeleitet wird. - In Nürnberg wird im Hotel St Sebald  ein Polizei- und Schutzhundeverein gegründet. Polizeihauptmann Huber wird Vorsitzender und Oberwachtmeister Schopper wird Schriftführer.. - In Pölling wird im Gasthaus Feihl Pöllinger Hauptstrasse 50 von 28 Pöllingern ein Gesangsverein gegründet, bei dem der pöllinger Bürgermeister Martin Knipfer den Vorsitz führt. - In Nürnberg wird die Blechspielfabrik Tipp & Co TippCo von Carstens und Fräulein Tipp gegründet, die noch im gleichen Jahr ausscheidet und wofür der jüdische Teilhaber Philipp Ullmann in die Firma eintritt. - In Amberg hat die Lagerhausgenossenschaft die Telefonnummer 104. - In Regensburg findet ein Jugendtag zur Alt-Regensburger Militärgeschichtliche Ausstellung alias ARMA statt, wobei sechs bis acht Jährige in einer Parade marschieren und vor Kinderoffizieren salutieren. Prinz Alfons von Wittelsbach Bayern (St) (50) verheiratet mit der in London geborenen Prinzessin Louise Victoire d’Orléans. (St) (43) ist Schirmherr. - In Nürnberg stellt die jüdische Fahrradfabrik Victoria den Bau von Automobilen ein. - In Kalchreuth wird wegen der Schließung des Steinbruchs auch das als übelstes Bordell bekannte in den Felsen gehauene Wirtshaus In der Ohrwaschel geschlossen und danach abgerissen. - In Rummelsberg erhält das vom Evangelischen Verein für Innere Mission betriebene Erziehungsheim für schulentlassen Jungen, die einer Anstaltserziehung bedrüften, elektrischen Strom. - Der in Nürnberg geborene evangelische Vereinsgeistliche des Landesvereins für Innere Mission Hans Meiser (31) ist Schriftleiter oder Chefredakteur der Zeitung Blätter für Innere Mission und baut eine Pressestelle für die Evangelische Kirche in Bayern auf. - In Regensburg kauf die katholische Bahnhofsmission, betrieben von Mitgliedern des Marianischen Mädchenschutzes, ein eigenes Haus in der Adolf Schmetzer Strasse und richtet dort ua ein Mädchenwohnheim ein. Sogar angestellte Dienstmädchen leben und schlafen zT unter menschenunwürdigen Bedingungen. - In Regensburg Reinhausen wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Amberg agiert das amberger Kolpinghaus als Konkurrenz zum Stadttheater, das wegen dramatischer Umsatzeinbußen sogar nach einer Konzession des Kolpinghauses für Theateraufführungen fragt. Sogar das Programm ist dem Stadttheater angepasst, das nach Saison von Sommer bis Sommer des Folgejahrs angesetzt ist. - In Nürnberg kauft die Nürnberger Brauhaus AG die Brauereien Brauhaus Wöhrd und Neuburger. - In Neumarkt wird das evangelische Vikariat Sandstrasse 8 zur königlichen evangelischen Pfarrei erhoben, deren oberster Vertreter der bayerische König ist. - In Ingolstadt Wettstetten wird ein Radfahrer Verein Wettstetten als Ortsgruppe im Deutschen Rad- und Motorfahrer-Verband Concordia gegründet. - Amerikanische Motorräder haben schwarze oder weiße Gummiluftreifen, wobei die weißen meistens dreckig aussehen. Oft modisch zweifarbig vorne weiß und hinten schwarz. - In Altdorf gibt es ein Electricitätswerk. - In Fürth gibt es im Stadtpark eine Rollschuhbahn. - In Nürnberg wird das Elektrizitätsunternehmen Fränkisches Überlandwerk AG FÜW gegründet. - In Nürnberg beklagt die Hauptversammlung des Deutschen Forstvereins dass in einzelnen Forsten des Reichswaldes die Hälfte der Fläche verödet oder mit unwüchsigem Holz bewachsen ist und dass auf anderen Flächen Jungholz und Mittelholz zerstört sind. - In Nürnberg gründet der aus dem mittelfränkischen Emskirchen stammende Bing Spielzeugmodellentwickler Heinrich Müller (26) mit Heinrich Schreyer (--) eine eigene Spielzeugfabrik (später Schuco). - In Regensburg hat das grösste regensburger Warenhaus Hammer in der Dreihelmgasse, das neben Manufakturen, Textilien, Hüten, Schuhwaren, Haushaltsartikeln und Lebensmitteln auch eine Spielwarenabteilung hat, einen Umsatz von 775.000 Mark. - In Regensburg findet ein Faschingsumzug mit Pferdefuhrwerken statt. - In Nürnberg finden beim Volksfest Heißluftballonfahren statt. - In Nürnberg landet das Luftschiff LZ 11 Viktoria Luise. - In Nürnberg Doos gibt der Automobilhersteller Mars Werke Siegmundstrasse 40 die Produktion von Automobilen und Motordreirädern auf. - In Nürnberg beschweren sich die Bordellbesitzer, weil die bayerische Staatsregierung die Beschäftigung von neuen Prostituierten aus dem Ausland alias Sexarbeiterinnen, wegen schlimmsten Formen  von Menschenhandel und Ausbeutung, verboten hat. Die verstärkten Kontrollen fördern die Entwicklung von Zuhältern, die Louis genannt werden, die auf ihre Sexarbeiterinnen aufpassen. und dabei mit Warnsystemen zusammenarbeiten. Die Armutsprostitution ist weiter stark ausgebreitet. - In Weißenbrunn wird ein genossenschaftlicher Darlehnkassenverein später Raiffensbank Altdorf-Feucht gegründet. - In Neumarkt gibt es das Bruderhaus, das einen mittelalterlichen Innenhof hat. - In Deining hat das einstöckige aus Bruchsteinen bestehende, grob unregelmäßig verputzt aber gekalkte Bauernhaus mit zweistöckigem Sichtfachwerkdach von xxx Seitz (--) mit der Hausnummer 26 noch ein traditionelles Strohdach, das im 20 cm Abstand horizontal abgestuft ist und aus mindestens vier vertikal unterteilten Abschnitten mit verschiedenen Qualitäten, von gutem bis schlechten Zustand, bestehen. Um den Schornsteinaustritt herum sind Dachziegeln verlegt, ebenso wie bei zwei kleinen 3 Dachziegel breiten Dachschleppgauben mit Doppelfensterchen. Die Eingangstür liegt auf etwa 1 Meter Höhe. Der Vorplatz ist ungepflastert. Nur die quadratischen drei 80 cm breiten kreuzförmig unterteilten Fenster an der Frontfassade haben dunkle Flügelfensterläden. - In Deutschland werden zur Landesverteidigung im Kriegsfall Ortsschilder für Automobilisten aufgestellt.

1911 Wetter: Trockenheit von Mai bis November. 15 minütiges Erdbeben in Neumarkt. Im Juli Hitzewelle. Lebensmittelknappheit. Jahrhundertweinjahr. In Neumarkt Wassernotstand wegen Dürre. In Velburg trocknet der Weiher aus. - In Neumarkt wird am ehemaligen Schultheißenamt Obere Marktstraße 8, wo sich die Geschäftsstelle der Zeitung Neumarkter Tagblatt befindet, der historische Treppengiebel der Fassade wieder hergestellt, der über Jahrzehnte von einem rechteckigen Jugendstilblendgiebel alias einer Fassadenmauer, die alle mittelalterlichen Elemente unterdrücken und den Eindruck einer großstädtischen durchgängigen Geschäftshäuserreihe erwecken wollte, verdeckt wurde, auch deshalb, weil es das einzige Blendgiebelhaus war und die südlichen Nebengebäude den Baumodetrent nicht mitmachten. - In Nürnberg wird das Walhalla in der Sulzbacher Strasse 56 als Kino Lichtspielhaus eröffnet. - In Regensburg wird ein katholischer Kolpingsgesellenverein gegründet. - Die in Neumarkt, Untere Marktstrasse 26 geborene Lebküchnergehilfetochter und Schauspielerin Käthe Dorsch (21) singt in Berlin am Operettentheater Theater am Schiffbauerdamm. - In Regensburg wird das Gasthaus an der Donaulände 4 Zur Stadt Linz abgebrochen. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister und Ludwig Ehrnsberger Posthalter. - In Neumarkt bezieht der bayerische Generalfeldmarschall Prinz Leopold von Wittelsbach Bayern (St) (65) während eines Manövers Quartier. - In Neumarkt ist Anton Düring Bäckermeister in der unteren Marktstrasse 2a. Das Schultheißenamtshaus wird vom Verleger Michael Boegl zum Verlagshaus umgebaut. - Rudolf Till wird in Freystadt geboren Er wird deutscher Altphilologe. - Der kelheimer Polizeibeamte Theodor Harster stellt bei der deutschen Zigeunerkonferenz in München das Fingerabdruckverfahren vor. - In Floß wird Richard Baer geboren. Er lernt Bäcker und wird NS Lagerkommandant des KZ Auschwitz. - In Rosenberg wird der Turn und Sportverein Rosenberg gegründet. - In Nürnberg wird der ehemalige Bankangestellte der Dresdner Bank und Schutzpolizist Paul Ohler (24) Kriminalpolizist. Er wird später stellvertretender Leiter der Geheimen Staatspolizei alias Gestapo Nürnberg in der Ludwigstrasse 36. - In Regensburg sind von 52.000 Einwohnern 8.748 in der Industrie tätig. - Amberg wird elektrifiziert. Der Strom wird von der Gaskraftzentrale der Luitpoldhütte bezogen und von einer Elektrizitätszentrale der Siemens-Schukert-Werke verteilt. - Der Revolutionär Karl Gandorfer (38) wird Bürgermeister von Pfaffenberg. - Der in Parsberg geborenen Johann Baptist Hierl (73) wird Weihbischof in Regensburg. - In Greisselbach stirbt der Eisenbahnstationsdiener Michael Schuster beim Rangieren zwischen den Puffern. - In Neumarkt kauft August Döpfer das Haus des Kaufmanns Rascher und verkauft darin Hüte, Mützen und Schirme. - In Nürnberg stirbt der Telefonapparatebauer Friedrich Heller (75). - In Nürnberg debutieren beim Fußballderby gegen die SpVgg Fürth die Spieler Gustav Bark und Heiner Träg des 1.FCN alias Club. - In Neumarkt nimmt der Anteil der jüdischen Schüler in der Realschule wieder ab. - In Neumarkt schließt der jüdische Tuchhändlersohn Adolf Rindsberg, Obere Marktstrasse 18 das Abitur an der Realschule mit einer Absolvia-Karte ab. - Der in Parsberg geborene Konstantin Hierl (52) wird Lehrer für Kriegsgeschichte und Geschichte der Kriegskunst an der Kriegsakademie. Er ist Cousin des in Parsberg geborenen regensburger Weihbischof Johann Baptist Hierl (55), der zweiter Titularbischof von Teuchira in Lybien wird. - In Nürnberg wird die Nürnberger Motorfahrzeugfabrik Union, System Maurer GmbH von Julius Christian Braun übernommen. Man bietet den Kaiser-Wagen an. - In Ansbach wird die Kreisirrenanstalt Ansbach in Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum umbenannt. - In Amberg wird die Steingutfabrik Kick ehemals Hezendörfer geschlossen. - In Regensburg konvertiert die jüdische Textilhaustochter Anna Nußbaum für die Heirat mit Leutnant Prugg zum katholischen Glauben, was der jüdische Rabbiner Dr Meyer als Teufelsseuche missbilligt. - In Pelchenhofen wird im Gasthaus von Alois Simon ein Darlehenskassenverein Pelchenhofen gegründet. - In Schwandorf wird dem jüngsten Prinzregentensohn und Generaloberst Heinrich von Wittelsbach Bayern (St) (27) in seinem Kraftfahrzeug alias Automobil von einem Ochsenfuhrwerk bei der Einfahrt Friedrich-Ebert-Strasse auf den Marktplatz nicht schnell genug Platz gemacht. Sein Adjutant Hauptmann von Lossow wird vom Fuhrknecht Josef Krettner, der den Prinzen nicht erkennt, mit einer Peitsche Ich hau dir die Nasn aus deiner Fotzen, du Saukerl in Schach gehalten. Der sulzbacher Polizeisergeant Anton Jäger, der den aufgebrachten Hauptmann von Lossow beruhigen will, wird in den Nachtdienst versetzt und nach einem halben Jahr pensioniert, weil er vor dem Prinzen keine Meldung gemacht hat. - In Regenstauf wird auf Schloss Karlstein Graf Max Ulrich von Drechsel von Gräfin Karoline von Lechenfeld (31) und Graf Carl August von Drechsel (37) geboren. - In Vohenstrauß führen Katholiken und Protestanten einen erbitterten Strassenwahlkampf ums Bürgermeisteramt. Die Katholiken wollen den evangelischen Bürgermeister Gottfried Riebel entsprechend des neuerdings ausgeglichenen Konfessionsverhältnisses stürzen und gewinnen durch Losentscheid. - In Regensburg treten die Humoristen Max Hermann und Rudolf Schmid im Variete-Theater Velodrom am Arnulfsplatz auf. - Nürnberg hat 339.250 Einwohner. - In Roth Barnsdorf wird Carl Schlenk von Landesvater Herzog Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (St) (27) geadelt, der sich daraufhin Carl von Schlenk Barnsdorf nennen darf. - Der Erbsohn Prinz Heinrich von Wittelsbach Bayern (St) (27) überlebt einen Autounfall unverletzt. - In Nürnberg gibt es bei der LEG alias Ludwigseisenbahn Gesellschaft 8 Lokomotiven, darunter die Daniel Ley, die Ludwig und die ältere Franconia. - In Nürnberg beschwert sich der Komponist Richard Strauss (47), der seine Oper Der Rosenkavalier aufführt, über die miese Qualität des Orchesters im Neuen Stadttheater am Frauentorgraben. - In Neuburg an der Donau wird eine Motorpostline nach Rennertshofen und nach Pöttmes eröffnet. Sie fährt 3 Mal täglich. Kinder unter einem Meter Größe sind frei, wenn sie keinen eigenen Sitzplatz benutzen. Rauchen ist nur bei allgemeiner Zustimmung gestattet. - In Regensburg hat das Hotel Karmelitenbrauerei am Dachauplatz als gut bürgerliches Haus in ruhiger Lage, 120 Zimmer mit 170 Betten in allen Preislagen mit Vorzugspreisen für Geschäftsreisende, fließendes Wasser, Bäder, staatliche Zimmertelefone, Zentralheizung, Autogaragen, eigene Landwirtschaft, Jagd und Fischerei, freundliche Wirtschaftsräume, Gesellschaftszimmer, einen großen Saal für Tagungen, Theater, Konzerte, Kino und Lichbildervorührungen und die Telefonnummer 4318. - In Auerbach eröffnet Anton Müller ein Photographisches Atlier und fotografiert für den in Auerbach geborenen, wegen Krankheit vorzeitig in den Ruhestand versetzten, amberger Lehrerseminarlehrer und Chronisten Joseph Köstler (62) die Archive. - In Regensburg veröffentlicht der in Regensburg geborene Schriftsteller und Dichter Georg Britting (20) in der liberalen Zeitung Regensburger Neueste Nachrichten Gedichte, Feuilleton. - Der in Regensburg geborene begeisterte Verlegersohn Franz Ludwig Habbel (17) wird einer der ersten bayerischen Pfadfinderführer. - In Regensburg wird das Gesellschaftshaus im Jugenstil Cafe Restaurant Fürstenhof Maximilianstrasse 4 eröffnet. Die Besonderheit der Fassade ist der für den von einem floralen schmiedeeisernen Geländer gesäumter Balkon, für den die Mittelpartie nach Hinten versetzt ist. Der Gibel ist im Neobarock erbaut und die Flanken haben reichverzierte Fachwerkerker mit Kupferhauben. - In Neumarkt wohnt der Postillion Michael Mersch (--) in Obere Marktstrasse 9. - In Nürnberg wird in der Hans Sachs Gasse 17 die historische Weinwirtschaft Hans Sachs Stube in einem Reiseführer als Bratwurstküche bezeichnet. - In Bayern kommen Briefmarken mit dem Kopf von Prinzregent Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (St) (90) heraus. - In Parsberg erhält das Rathaus eine Uhr mit Schlagwerk. - In Lauterhofen wird aus der Kretinenanstalt Lauterhofen der Dillinger Franziskanerinnen die Heil- und Pflegeanstalt Karlshof.. - In Amberg wird eine Elektrische Zentrale für die Stadt Amberg am Anschuß eröffnet, die mit Gas von der Luitpoldhütte vom königlichen Berg- und Hüttenamt Strom produziert und damit ua die Strassen und den Marktplatz beleuchtet. - In Amberg gibt es die Buchhandlung Fenzl. - In Regensburg stirbt der Sohn (09) eines Hafners beim Faschingsumzug. - In Regensburg finanziert der neue Carnevalsprinz des Carnevalsvereins Narragonia Versicherungsmakler Karl Grippe nach gutenen Geschäften den Faschingszug und eine Faschingssitzung vor. Seine Frau Anna wird nicht nur Prinzessin, sondern auch die Erste in ganz Ostbayern. - In Regensburg kommt es in der Zuckerfabrik Bayrische Zucker GmbH von Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (44) in der Aufeldstrasse zu einer Zuckerstaubexplosion, die für mehrere Monate die Produktion stilllegt. - In Regensburg steht an der Ecke Zieroldsplatz/Kohlenmarkt eine sechseckige Litfaßsäule. - In Nürnberg gibt es in der Lammsgasse 16 eine evangelische Herberge zur Heimat. - In Rummelsberg vernichtet in der Kindererziehungsanstalt ein Feuer die gesamte eigene Ernte. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene evangelische würzburger Stadtvikar Hans Meiser (30) Vereinsgeistlicher des Landesvereins für Innere Mission. Er heiratet Elisabeth Killinger. - In Regensburg haben sich der im Vorjahr in den Räumlichkeiten des katholischen Marianischen Mädchenschutzvereins gegründete katholischen Beamtinnen und Handelsgehilfinnen Verein und die Katholische erwerbstätige Jugend verselbständigt, weshalb die katholischen Sonntagsveranstaltungen überflüssig sind und der Schwerpunkt der Marianischen Mädchenschutzverein hauptsächlich als Konkurrenz zum Arbeitsamt hauswirtschaftliche Dienststellen vermittelt, wobei es 863 Stellenangebote von Herrschaften und Stellengesuche von 1349 Dienstmädchen gibt, von denen Fräulein Zierer 300 vermittelt. Man zieht aus der Pfauengasse in ein eigenes Haus in der Adolf Schmetzer Strasse, das zu einem Mädchenheim umfunktioniert wird., wo ein größerer Saal als Schlafsaal für die Übernachtung wohnungsloser Mädchen dient. Es gibt auch eine Küche. Man vermietet die oberen Räumlichkeiten daraufhin an den Katholischen Frauenbund, den Katholischen Jugendbund, den Katholischen Fürsorgeverein, den Katholischen Jugendverein St Maria, den Verein katholischer Beamtinnen und Handelsgehilfinnen, den Katholischen Lehrerinnenverein, den katholischen Arbeiterinnenverein und den Katholischen Missionsverein. Die neugegründete Marianische Jungfrauenkongregation hat ua die leitenden Mitglieder, die königliche Kämmerersgattin und Regierungspräsidentengattin Exzellenz Freifrau Maria von Aretin, die königliche Hofratsgattin Auguste Eser, die königliche Hochschulprofessorengattin Amalie Sepp und die königliche Komerzienratswitwe Therese Pustet. - In Bayern wird ein Bayerischer Jungfrauenvereinsverband gegründet. - In Neumarkt für der SPD geführte Sportverein Freie Turnerschaft eine Frauenabteilung für Spiele und Gymnastik ein, die ua mit dem Tamburin übt. - In Neumarkt beginnt der katholische Kolpingverein das Kolpingsturnen. - In Schwandorf eröffnet der katholische Kolpingverein zusammen mit dem katholischen Arbeitnehmerverein ein neuerbautes eigenes Vereinsheim ua als Kolpinghaus. - In Nürnberg verkauft der königlichbayerische Hoflieferant Spielwarenhersteller Wahnschaffe Charakterpuppen und Flugmaschinen. - In Regensburg hat die in Tracht auftretende Musikgruppe und Tanzgruppe Reichardts Oberlandler-Truppe die ständige Adresse Haus 160. - In Nürnberg wird die Nürnberger Brauhaus AG zu einer der technisch höchst entwickelten europäischen Brauereien umgebaut. - In Nürnberg kommt der erste Jahrgang der Wochenschrift für Hauswirtschaft, Mode, Handarbeiten und Unterhaltung Nürnberger Hausfrau heraus. - In Nürnberg klaut die weltweit vertreibende Pfeifenfabrik Vauen der englischen Konkurrenz Dunhill die Idee ihre Pfeifen mit einem weißen Punkt zu markieren um eine Höherwertigkeit zu symbolisieren und verliert nach einem jahrzehntelangen Prozess, darf es aber für den deutschen Markt weiterführen. - In Neumarkt wird das Volksschauspiel Der Torschmied von Neumarkt des neumarkter Realschullehrers Max Knitl (--) aufgeführt. - In Regensburg findet an der eisernen Brücke ein Kartoffelkrieg statt. - In Regensburg Etterzhausen werden in der Höhle des kürzesten deutschen Eisenbahntunnels dem 20 Meter langen Felstortunnel an der Eisenbahnlinie Regensburg Neumarkt steinzeitliche Überreste gefunden. - In Nürnberg wird das Elektrizitätsunternehmen Großkraftwerk Franken AG GFA gegründet, das das gebersdorfer Elektrizitätswerk Dampfgroßkraftwerk Franken plant. - In Kallmünz übernimmt der in Neumarkt geborene Maler Albert Reich (29) die Freilichtschule alias Künstlerkolonie, hat eine internationle Liste an Studentinnen und bleibt es bis zum Weltkrieg. - In Regensburg werden im Baugrund der Bayerischen Handelsbank auf dem Neupfarrplatz an deren südlichen Grundmauer 2 grössere römische Säulenbasen gefunden, von denen eine gerettet werden kann und weitere kleine Säulenbasen, die an der via principalis lagen. - In Regensburg bietet das Tanz-Institut Karl Roß nur klassische Tänze an, während der Konkurrent, das Tanz-Institut Wilhelm Kriek auch Two Step in den Lehrplan aufnimmt. - In Nürnberg fusionieren der Turnverein Seeleinsbühl, dem ehemaligen SPD geführten TuS Nürnberg West, der eine eigene Fussballmannschaft aufgestellt hat, mit dem Arbeiterturnverein Nürnberg West zum Sportverein Freie Turnerschaft Nürnberg West. - In Nürnberg findet ein Volksfest statt. - In Bayern haben sich in zwei Jahren die Brücken und Pflasterzoll Erhebungsstellen auf über 200 mehr als verdoppelt. - Im größten deutschen Motorradverband Deutsche Motorradfahrer Vereinigung DMV haben von 17.000 Mitgliedern 12.000 ein Automobil, weshalb sie ihren Verein in Allgemeiner Deutscher Automobil Club ADAC umbenennen. - In Amberg wird die amberger Fayencemanufaktur und Steingutfabrik vor dem Ziegeltor endgültig geschlossen. - In Nürnberg beendet der in Mainz geborene Schauspieler Curt Goetz (23) sein  Engagement am Variete Intimes Theater Johannesgasse 4, wonach er nach Berlin geht und eigene Stücke aufführt. - In Nürnberg stirbt die Strassendirne Kunigunda G (27) als zuletzt obdachlose Sexarbeiterin, die mit 17 Jahren erstmals aufgegriffen geworden ist, nach mehr als 400 Strafregistereinträgen wegen Prostitution, Bettelns und Arbeitsscheue und etlichen Arbeitshausaufenthalten, obwohl sie gute Schulkenntnisse hatte und sogar einen Handwerker heiraten wollte, nach zweijährigem Aufenthalt in der Unterkunftanstalt für weibliche Arme am Maximiliansplatz. - In Schwandorf gibt es die schwandorfer Tageszeitung Schwandorfer Tagblatt, die gleichzeitig auch Amtsblatt ist. - In Neumarkt Pelchenhofen wird ein genossenschaftlicher Darlehnkassenverein später Raiffensbank Neumarkt von Adolf Hartl und 26 Gleichgesinnten gegründet. - In Nürnberg verlässt der etablierte Künstler Adolf Wilhelm Oppel (37), der seit 18 99 in der Burgstrasse 12 und in der Ostendstrasse 157 im eigenen Kunstbildhaueratlier arbeitete und für seine nackten Nymphenvasen aus Porzellan, die Sexakte symbolisieren, berühmt ist, die Stadt und zieht nach Thüringen.

1910 Wetter: Kein Schnee im Dezember und Januar. Im Januar Regen, Schneeschmelze und Unwetter, sehr milder Februar. Juni mit Regen und Hochwasser. Sehr milder Dezember. - In Neumarkt organisiert der Verein Lorbeerkranz jeden Sonntag und Feiertag Tanzveranstaltungen. - In Ingolstadt wird das Welt-Kino in der Thersienstrasse eröffnet. - In Neuburg an der Donau wird im Hofgartentheater ein Kino Lichtspielhaus eröffnet. - In Nürnberg wird das Hans Sachs Theater in der Findelwiesenstrasse 7, das Orpheum in der Johannisstrasse 32a und das Viktoria in der Fürtherstrasse 28 als Lichtspieltheater alias Kino eröffnet. - In Würzburg wird das Sander Lichtspieltheater alias Apollo in der Sanderstrasse 6 als Kino eröffnet. - In Kastl wird im Kolpinghaus die Fahnenweihe gefeiert. - In Nürnberg meldet der Elektromeister Hans Dehn ein Gewerbe zur Installation von elektrischen Anlagen an und verdient sein Geld mit Blitzschutzanlagen. - In Neumarkt zieht der Mitbrauereibesitzer Leonhard Ehrnsperger (--) der Lammsbräu in die neu erbaute Gaststätte Vier Jahreszeiten mit Lammsbräusaal in der Weinbergerstrasse 17 - 19. - In Nürnberg wird Freiherr Friedrich Otto Kreß von Kressenstein (60) General des Dritten Armeekorps. - In Regensburg besucht der bayerische Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (65) eigentlich der Sohn des Prinzregenten, die Oberpfälzer Kreisausstellung im Stadtpark Dr Johann Maier Strasse. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Nürnberg-Röthenbach wird ein SPD Ortsverein gegründet. - Nürnberg hat 333.142 Einwohner, Regensburg hat 52.624 Einwohner, Fürth hat 66.500 Einwohner (seit 18 85 verdoppelt), Amberg hat 25.242 Einwohner, Ansbach hat 19.333 Einwohner, davon 290 Juden, Neumarkt hat 6.376 Einwohner, davon 148 Juden und Roth hat 5.307 Einwohner, darunter 32 Juden. - In Nürnberg beschäftigen die Roten und Grünen Radler 10 Fahrraddienstboten. - In Nürnberg machen 45 Kraftfahrzeuge alias Automobile 64 öffentlichen Einspännern und Zweispännern an 7 Standplätzen Konkurrenz. - In Nürnberg kommen bei Unfällen mit der Strassenbahn 5 Personen zu Tode. Einer wird beim verbotenen Aufspringen während der Fahrt tödlich verletzt, die anderen überfahren. - In Nürnberg beträgt der Prokopfverbrauch an Bier 233 Liter. - In Nürnberg werden 9.385 Kinder geboren, davon 1.649 uneheliche, 101 Zwillinge und 313 Totgeburten. 1.652 Kinder sterben im ersten Jahr. 4.946 Menschen sterben. - In Nürnberg wird Kunigunde Schwab als jüngstes von 10 Kindern einer sozialdemokratsischen Familie geboren. Sie wird NS-Widerstandskämpferin und Vizepräsidentin der Verfassungsgebenden Versammlung in Bayern. - In Regensburg eröffnet eine Israelitische Speisewirtschaft in der Fröhliche Türken Strasse 11. - In Bayreuth wird die  Insel-Schokoladen- und Zuckerwarenfabrik  jenseits des Bahnhofsgeländes errichtet. - Der Sitz des Bezirksrabbinats wird von Sulzbürg nach Neumarkt verlegt. Rabbiner Dr Magnus Weinberg zieht nach Neumarkt. - In Nürnberg wählt die studentische Verbindung Technischer Club Bavaria des Königlich Bayrischen Technikums das Gasthaus Zum goldenen Schwan am Theresienplatz als Kneiplokal. - In Nürnberg beginnt die Große Nürnberger Carnevals-Gesellschaft mit Fastnachtsumzügen und veranstaltet ihre Sitzung in den Sälen des Kulturvereins. - In Nürnberg findet das 8. Bayerische Arbeiter-Sängerbundesfest in der Luitpoldhalle auf dem Luitpoldhain statt. In Regensburg wird Huberta von Gumppenberg geboren. Sie wird 19 37 erste Vorsitzende des Bayerischen Landesverbands Katholische Kinderhorte und Kleinkinderanstalten (20 15) Bayerischer Landesverband kath. Tageseinrichtungen für Kinder e.V. - In Deutschland gibt es 941.000 Telefone. - In Nürnberg absolvieren beim 1.FCN alias Club die drei Spieler Hans Grün, Ludwig Philipp und Georg Steinmetz ihr 100. Match. - In Nürnberg wird das Toboggan, eine Riesenschlittenrutsche, auf dem Volksfest aufgebaut. - In Eichstät leben 46 Juden. - In Nürnberg wird der aus Ludwigsburg stammende linksliberale Jurist, ehemalige Richter und regensburger Bürgermeister Otto Geßler (35) nürnberger Oberbürgermeister. - In Nürnberg gibt es eine Versuchsanstalt für Bierbrauerei. - In Nürnberg wird der 20. Jahrgang des Bayerisches BrauerJournal herausgegeben. - In Neumarkt verkauft das Brautechnische Bureau Th. Madlener Flaschenbürstmaschinen, Abfüllapparate und Kühlschiffe. - In Nürnberg sucht ein Brauer (30) per Inserat eine Einheirat in eine Brauerei. Seine Qualifikation: Katholisch, aus achtbarer Familie und mit gutem Ruf. - In Vohburg inszeniert der Kolpingsverein das Volkstheaterstück in 5 Akten Der Paternosterkramer von Benno Roedel (18 93). - Die Regensburger Domspatzen unternehmen mit fast ausschließlich liturgischem Repertoire ihre erste Konzertreise nach Prag. - In Bayern verhindert der Antimodernisteneid in der katholischen Kirche eine Öffnung der Kirche. - Der bei Gunzenhausen geborene Oberkonsistorialpräsident der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern Hermann Bezzel (36) wird als Hermann von Bezzel in den Adelsstand erhoben. - In Regensburg heiratet die jüdische regensburger Bankierstochter Gretchen Weinschenk, Bankhaus Weinschenk, den evangelischen Rechtspraktikanten August Fürnrohr wie ihre ältere Schwester ohne sich taufen zu lassen. - In Nürnberg wird das Künstlerhaus durch bayerische Prinzregent Luitpold von Wittelsbach Bayern (St) (89) eröffnet, wobei er allen Stiftern, dem Konsul Siegfried Bach, Georg Albert Beckh, dem jüdischen Stiftfabrikant Heinrich Berolzheimer, dem jüdischen Industriellen Ignaz Bing, Magistratsrat Ferdinand Carl, Fabrikant Friedrich Conradty, Brauereibesitzerin Margarete Denk, Georg Dietz, Fabrikbesitzer Georg Valentin Eckstein, Ernst Faber, dem jüdischen Großhändler Salomon Forchheimer, Friedrich Fröscheis, dem jüdischen Hopfengroßhändler Ludwig von Gerngros, Wilhelm Gerngros, Johannes Grasser, Joseph Hopf, Kaufmann Hans Körper, Fabrikbesitzer Raimund Külb, Max Landmann, Georg Leykauf, Albert Mayer-Dinkel, Heinrich Metzger, Ernst Nister, Oskar von Petri, Ernst Plank, Georg Reif, Jean Reif, Zacharias Reif, Georg Schönner, Wilhelm von Stieber, dem jüdischen Pinselfabrikant Max Philipp Tuchmann, Alexander Wacker, Friedrich Karl Zahn den Titel Kommerzienrat verleiht. - In Ansbach entsteht bis 19 14 in der Fahrzeugfabrik Ansbach das Automobil, der kleine Personenmotorwagen Kauz mit einem 14-PS-Vierzylindermotor bei 1l Hubraum in Einzelanfertigung neben dem Nutzfahrzeugbau. - In Amberg kommt laut Amberger Volkszeitung die ersten Dampflokomotive mit Lokomotivführer Martin Lang aus Schmidmühlen an. Es gibt nur 3. Klasse Abteile für 90 Pfennige pro Fahrt und der letzte Postillion fährt von Ensdorf nach Schmidmühlen. - In Kloster Engelthal ist ein Sanatorium eingerichtet. - In Regensburg eröffnet der Magistrat eine Städtische Singschule mit 317 Schülern und Schülerinnen. - In Erlangen Sieglitzhof ist das Gasthaus Brücken-Paulus Schronfeld 74 das Kneiplokal der Studentenverbindung Burschenschaft Germania. - In Regensburg ist die Hofkonditorei und Cafe Adolf Schürnbrand mit Inhaber Karl Schürnbrand am Neupfarrplatz die Telefonnummer 3001. - In Fürth beginnt die Motorradfabrik und Fahrzeugfabrik Ferbedo Tretautos herzustellen. - In Nürnberg wird die Freimaurerloge Johannis unter Logenmeister Ernst Dönneweg gegründet. - In Regensburg wird der östliche, barocke Teil des Alten Rathauses mit alten Gewölben am Rathausplatz 1 zur Gaststätte Regensburger Ratskeller umgebaut. - In Nürnberg erhält der nürnberger Großindustrielle Rudolf Chillingworth (--) nach jahrelangen Flugversuchen einen Gebrauchsmusterschutz für Ganzmetallflugzeugkörper aus winkelig gepreßtem Blech. Er stellt in der Walzwerkstrasse 68 Flugmaschinen und Rüstungsgüter her. - In Regensburg wird das 100 jährige Jubiläum der Regensburger Festspiele alias Ratisbona Festspiele im Stadttheater Bismarckplatz 7 gefeiert. - In Schwabach gibt es die königliche Hofseifenfabrik Ribot. - In Nürnberg gibt es die Kokosnußbutterfabrik Stadelmann. - In Erlangen gibt es eine Universitätsglasbläserei. - In Nürnberg ist die Zentrale des mittelfränkischen Hochwasserwarndienstes eingerichtet, der um 10:00 Uhr eine Wetterdepesche, ermittelt aus einer handvoll Wetterhäuschen, nach München meldet. Der tägliche Wetterbericht geht telegraphisch von München aus nach dem Zeitsignal um 12:00 Uhr an alle Postämter, wovon er an alle Poststellen und Bahnhöfe verteilt werden. - In Nürnberg verfügt das Landgericht Nürnberg 129 Ehescheidungen. - In Fürth kauft die Brauerei Humbser die Brauerei Lechner. - In Roth findet das Mittelfränkische Bundesschießen statt. - In Nürnberg eröffnet das Kino Humboldt-Lichtspiele in der Humboldtstrasse 108 ausgestattet mit 236 Polstersesseln, davon 103 auf einem freischwebenden Rang umrahmt von einem Streichquartett. - In Regensburg gibt es die Restauration Neues Haus am Bismarckplatz 6. - In Dasswang gibt es im Postgebäude und Gasthaus Zur Post eine eigene Bierbrauerei. - In Nürnberg ist Jobst Kohlenberger im 14. Jahr Festwirt für das Brauhaus Nürnberg. - In Regensburg gerät der fahrradfahrende Monteur Schmidmeier in die Trambahnschienen und zieht sich schwere Kopfverletzungen zu. - In Regensburg führt der regensburger Radfahrer Club Bavaria zum 20 jährigen Bestehen und zur oberpfälzischen Kreisausstellung eine 117 Kilometer Fernfahrt rund um Regensburg durch, wobei Unbekannte zwischen Etterzhausen und Pielenhofen Schuhnägel auf die Strasse streuen, wodurch von 49 Starteten nur 18 ins Ziel kommen. - In Fürth gibt auf der Kirchweih eine Heringsbraterei. - In Altdorf wird die Gaststätte Zur Silbernen Ente Silbergasse in Himmelsleiter umbenannt und nach 38 Jahren wieder Bier gebraut. - In Altdorf wird eine Kinderschule in der Röderstrasse 5 auf dem Gelände des Diakonissen- Hilfsvereins eröffnet. - In Neumarkt bauen die Expresswerke Holzgartenstrasse ihr letztes Automobil. Die neumarkter Expresswerke stellen bei der Radfernfahrt Mailand~München einen 2. Platz, wobei das Siegerrad aus verschiedenen Marken zusammengesetzt ist. - In Unterferrieden gibt es drei Gastwirtschaften, das Gasthaus Zum braunen Hirschen der Familie Wild, das Gasthaus Meier und das Gasthaus Pöloth. - In Nürnberg sind Hospize alias Herbergen nur für Frauen stark begehrt, auch wenn sie streng evangelisch geführt werden. - In Nürnberg zieht das Stadtmissionsheim für gefallene Mädchen und Prostituierte der evangelischen Innere Mission vom Brunnengässchen 28 an den Paniersplatz 9 mit 6 Betten in 3 Schlafräumen um. - In Amberg gibt es die Klinik Villa Sperl, die der amberger Hoffotograph F Friedrich ablichtet. - In Neumarkt feiert der neumarkter Turnverein, der sich durch den Zusatz Stammverein vom Turnerbund Jahn abgrenzt, sein 50 jähriges Jubiläum, bei dem es am Vorabend in den Tuchersälen turnerische Aufführungen mit Musik der neumarkter Stadtkapelle Lang und Auftritte der Männerchöre des neumarkter Gesangsvereins gibt. Um 05:00 Uhr beginnt das Wetturnen am Tummelplatz. Es folgt eine Fahnenweihe vor dem Rathaus, ein Frühschoppen mit Konzert im Lammsbräukeller Amberger Strasse 1. Danach zieht ein Festzug von der Mühlstrasse am Unteren Tor durch die Stadt zum Tummelplatz an der Mariahilfstrasse, wo Riegenturnen und Kürturnen dargeboten werden. Im Gasthaus Zum oberen Ganskeller findet ein Gartenfest statt und ab 08:00 Uhr im Saal des Gasthauses Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6 ein Festball. - In Neumarkt wird vom SPD geführten Sportverein Freie Turnerschaft die 100 Jahr Feier Turnvater Jahn mit 1.200 auswärtigen Turngenossen als ideologische Demonstration für die Arbeitersportbewegung abgehalten. - In Regensburg schließt die Gaststätte Prinzengarten. - In Nürnberg gründen die aus Dresden zugewanderten Gebrüder Seim eine Waffelfabrik in der Hainstrasse. - In Nürnberg hinterlässt der thüringer Industrielle Friedrich Adolf Richter (64) bei seinem Tod die nürnberger Anker Lebkuchenfabrik, als kaiserlich und königlicher Hoflieferant. - In Nürnberg wird die jüdische Spielwarenfabrik Kraus-Fandor von Josef Kraus, dessen Neffen Milton und Julius Forchheimer gegründet, die 2 Personen beschäftigt und mit rund 20 Motor Maschinen in der Austrasse 108 uhrwerkbetriebene und elektrische hauptsächlich amerikanische Blecheisenbahnen Spur 0 und 1 für Kaufhäuser herstellt. - Die in München geborene spanische und einzige Thronfolgertochter Prinzessin Maria del Pilar von Wittelsbach Bayern (St) (21) betätigt sich als Künstlerin und malt impressionistisch aus dem alltäglich häuslichen Blickwinkel ohne erkennbares Motiv. - In Schmidmühlen wird der Lokalbahnhof als Eisenbahnendstation der Strecke Amberg~Schmidmühlen eröffnet. Weitere Stichstrecken von Amberg aus sind Lauterhofen und Schnaittach. Bei Kastl wird bei den Bauarbeiten ein Griffplattenschwert der frühen Hügelgräberbronzezeit vor 13 00 v Chr gefunden. - In Nürnberg muss der jüdische Hercules Fahrradhersteller Karl Marschütz (47) hinnehmen, dass die Brüder Crane im englischen Birmingham eine gleichnamige Fahrradfabrik, die Hercules Cycle and Motor Company Ltd in der Coventry Road, gründen und ebenfalls Fahrräder mit dem Namen Hercules herstellen. - In Regensburg wird Franz Kerschensteiner (41) Teilhaber der Geigenbauwerkstatt seines in Parsberg geborenen Vaters Franz Xaver Kerschensteiner (61). - In Regensburg berichtet die regensburger Tageszeitung Regensburger Nachrichten, dass für einen fürstlich thurn und taxis Familienausflug zu ihrem Schloß Garatshausen, der fürstliche regensburger Marstall 10 Diener, 5 Automobile, 28 Pferde und 15 Kutschen stellt. - In Regensburg wird die Stadt vom Regental aus von einem Luftschiff überflogen, wofür Schulen und Geschäfte geschlossen werden. - In Nürnberg betreibt FB Messerschmitt (--) ,  der Großvater von Luftfahrtpionier Willy Messerschmitt (12) in der Königstrasse 58 das Hotel Föttinger, in dem auch ein Weinrestaurant ist. - In Regensburg tritt der Oberpfälzischer Automobil Club mit Clublokal Luxushotel Maximilian in der Maximilianstrasse 28, mit 1. Vorsitzender Konsul Leis, 2. Vorsitzenden Militäroberarzt Wanser, den zwei Schriftführern Arzt Max Mayer und Kaufmann Martin Weil und dem Kassierer Rechtsanwalt Karl Clos. aus dem Dachverband BAC alias Bayerischer Automobil Club, der in Regensburg sein Büro am Bismarckplatz 8 hat, aus, wonach er sich RAC alias Regensburger Automobil Club nennt. - In Nürnberg wird der nürnberg Automobilverein Schnauferl Club Nürnberg eV in Auto Club Nürnberg umbenannt. - Der Bayerische Automobilclub BAC wird in Königlich Bayerischer Automobil Club KBAC umbenannt, unter dem Protektoriat Seiner königlichen Hoheit des in Madrid geborenen Prinz Ludwig Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (53)  mit den Ehrenmitgliedern Prinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (--), Prinz Ruprecht von Wittelsbach Bayern (St) (--) Prinz Leopold von Wittelsbach Bayern (St) (--) Prinz Ferdinand Maria von Wittelsbach Bayern (St) (--) Prinz Alfons von Wittelsbach Bayern (St) (--), Herzogin Carl Theodor in Bayern (St) (--), Herzog Franz Joseph von Wittelsbach Bayern(St) (--), der hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt (St) (--), Erbprinzessin Charlotte von Sachsen Meiningen (St) (--), Prinz Heinrich von Zollern Preussen (St) (--), König Alfons von Spanien (St) (--), Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (44), seine Ehefrau, die österreichische Prinzessin Margarethe Klementine von Habsburg Lothringen (St) (40), Herzog Viktor von Ratibor (St) (--), Graf Ferdinand von Zeppelin (--), der amberger Gewehrfabriksdirektorensohn General Freiherr Karl von Podewils (66), der in Fürth geborene bayerische Justizminister Ferdinand von Miltner (54), der erste bayerische Verkehrminister Heinrich von Frauendorfer (55), der königlichbayerische Kämmerer Freiherr Carl von Horn (63) und der Kriegsminister von Herkomer sind. Zum Päsidium gehören ua Prinz Georg von Wittelsbach Bayern (St) (--), Graf Albrecht von Pappenheim (St) (--), der ehemalige nürnberger Sektions Präsident Fabrikbesitzer Ludwig Schütte (--) und der jüdische Vorsitzende der Finanzkommision von Hirsch (--). - In Nürnberg hat der nürnberger Automobilclub Bayerischer Automobilclub Sektion Nürnberg, dessen Präsident der nürnberger Blechspielzeughersteller Kommerzienrat Georges Carette (59) und dessen Stellvertretender Präsident der Oberleutnant Alois Louis ist, seinen Sitz in der Johannisstrasse 43 an den Hesperidengärten. Ehrenmitglieder sind der in Fürth geborene Webersohn, Lehrer und könglichbayerische geheime Hofrat und freisinniger nürnberger Oberbürgermeister Ritter Georg von Schuh (--) und der nürnberger Bürgermeister Rechtsanwalt Weigel (--). Der Fabrikbesitzer Wilhelm Krafft (--) ist Schriftführer. Das Clublokal ist das Luxushotel Wittelsbacher Hof in der Pfannenschmiedsgasse 22. - Der englische Mitbesitzer William Hillman (--) der nürnberger Fahrradfabrik, des nürnberger Marktführers Hillman, Herbert und Cooper The Premier Cycle Company nennt seine englische Automobilfabrik Hillman Coatalan Comp nach 3 Jahren in Hillman Motor Car Company um. - Laut Conti Landstrassen Atlas sind in Nürnberg, Neumarkt und Regensburg nur die Hauptausfallstrassen Automobilstrassenhauptrouten. Zwischen Nürnberg und Regensburg gibt es zwei Nebenrouten, eine über Burglengenfeld, Amberg und Hersbruck und die andere über Allersberg, Freystadt, Berching und Kelheim. Dazwischen gibt es sonst keinerlei mit Automobilen befahrbare Strassen, sondern nur Fußwege ua nach Altdorf, Allersberg, Freystadt, Parsberg und Beratzhausen. Die beiden in Neumarkt abgehenden Verbindungen nach Berg bzw Altdorf und Freystadt bzw Hiltpoltstein sind ebenfalls nur Fußwege. - In Nürnberg wird das Herrenhaus Lichtenhof (2021 Südstadtbad) in ein Schloss umgebaut. - In Nürnberg spielt der in Mainz geborene Schauspieler Curt Goetz (22) am Variete Intimes Theater Johannesgasse 4. - In Regensburg wird das Haus Maximilianstrasse 14 mit nüchternen rechtwinkeligen Jugenstilelementen am Erker mit neobarocken Dachgauben erbaut. - In Regensburg erhält das Mansardenwalmdachhaus Maximilianstrasse 25 eine nüchterne Jugenstilfassade. - In Regensburg erhält das Haus Residenzstrasse 2 eine reich verzierte Jugendstilfassade. - In Nürnberg Gibitzenhof lässt der Inhaber Gustav Michel (--) das Schaufenster und den Eingang des Jugendstil Geschäftshauses Oberlausitzer Bekleidungshalle in der Linnestrasse 3 ua von zwei nackten weiblichen Stützfiguren und einem Atlanten, dem Himmelsträger, schmücken. - In Vohburg stellt der Posthalter Ludwig Piller (--) vom Poststallgasthaus Zum goldenen Kreuz eine sechssitzige Postbelerine in Landauerform in Betrieb. - In Regensburg beginnt der Uhrmachersohn und Sänger Anton Arnold (30) ein einjähriges Engagement am regensburger Stadttheater. - In Hemau wird auf der Poststrecke Hemau~Beratzhausen die Postkutsche abgeschafft und ein Kraftomnibus alias Automobil eingeführt, wofür auf dem städtischen Bergkircherl eine Garage gebaut wird. - In Diefurt wird die königlichbayerische Posthalterei im Gasthaus Zur Post Hauptstrasse 25 wegen der Konkurrenz durch die Eisenbahn geschlossen. - In Amberg wird die Eisenbahn Kleinbahnstrecke Vilstalbahn Amberg~Ensdorf eröffnet, die dann nach Schmidmühlen erweitert wird. Am Bahnhof Amberg Drahthammer ist seit 19 03 auf dieser Strecke die Abzweigung Drahthammer~Lauterhofen in Betrieb, die nach Neumarkt führen sollte, aber in Lauterhofen endet. Das letzte Stück Lauterhofen~Neumarkt durch das Pilsachtal liegt auf Eis.

1909 Wetter: Hochwasserkatastrophe in Nürnberg. Sogar am Obstmarkt läuft das Wasser zum Fenster rein. Hochwasser ua in Schmidtmühlen. - Die regensburger Tageszeitung Regensburger Anzeiger meldet Hochwasser in Regensburg, wie es seit Menschengedanken hier nicht vorgekommen ist. - In Neumarkt ist die südliche Altstadt und ein riesiges Gebiet um die Ingolstädter Strasse überflutet, da durch den Bau und die Erhöhung der Regensburger Strasse das Wasser nicht mehr abfließen kann. In Nürnberg steht der Hauptmarkt einen Meter hoch unter Wasser. In Sulzbach steht das Wasser bei der Stadtmühle 2 Meter hoch. - In Nürnberg wird das Bavaria Lichtspieltheater in der Findelwiesenstrasse 7 und das Central Lichtspieltheater in der Wiesenstrasse 67 als Ladenkino alias in einem ehemaligen Laden eröffnet. - In Nürnberg gastiert der italienische Tenor Enrico Caruso (36) im Opernhaus Frauentorgraben. - In Regensburg wird das Kino Bavaria Lichtspieltheater in der Weisse Lilienstrasse 13 eröffnet. - In Schwandorf wird das Lichtspieltheater Post alias Welt-Kinematograph am Marktplatz 3 eröffnet. - In Neumarkt zahlt die Sparkasse ihre letzten Schulden aus dem Finanzskandal von 18 67 zurück. - In Neumarkt wird der Bahnhof Neumarkt über die Lerzerbahnstrecke mit Dietfurt an der Altmühl verbunden.   In Neumarkt steigern die Brauerssöhne Michael Ehrensperger (--) und Leonhard Ehrnsperger (--) vom Gasthaus Zum goldenen Lamm mit der neuen Dampfbrauerei Lammsbräu ein Absatzplus von 30 Prozent auf 10 Jahre. - In Diefurt nehmen die Passagierzahlen der königlichbayerischen Postkutsche massiv ab, was die Posthalterei im Gasthaus Zur Post Hauptstrasse 25 in Existenznot bringt. - In Nürnberg werden von den Triumph-Werken Schreibmaschinen produziert. - In Nürnberg wird das Fränkische Überlandswerk gegründet. - In Nürnberg gibt es bei Streikunruhen Todesopfer. - In Nürnberg landet das vom Heer gekaufte Schulschiff Zeppelin LZ III auf einer Wiese am Dutzendteich, das daraufhin Zeppelinfeld heißt. - In Nürnberg führt der Magistrat eine Vorzensur für Lichtspieltheater alias Kinos ein, bei der ein Ortspolizist das Programm vor oder in der ersten Vorstellung begutachtet, ob es gegen die Religion, die staatlichen Einrichtungen, die guten Sitten, den öffentlichen Anstand oder die öffentliche Ordnung verstößt. Pornos alias Filme für Erwachsene oder nur für Herren sind verboten. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld (--) Bürgermeister. - In Neumarkt kauft die SPD ihrem Vorsitzenden Franz Plank (--) das neumarkter Bürgerrecht. Franz Plank (--) wird Mitglied des Gemeindegremiums alias Stadtrat und wird von den anderen Gemeindegremiumsmitglieder als Fabrikler alias Fabrikarbeiter ausgegrenzt. - In Neumarkt veranstaltet der neu gegründete Radfahrerverein 19 09 Neumarkt ein großes Strassenrennen von Neumarkt nach Ingolstadt und zurück, an dem die Fahrer Max Mohr, Hans Hamberger, Ludwig Mohr, Hans Kreuzer und Heinrich Kempsky teilnehmen, von denen keiner gewinnen kann. Hans Kreuzer (--) benötigt für die 166 km 4h 29 min. - In Nürnberg kommen Prostituierte alias Sexarbeiterinnen vorwiegend aus Oberbayern oder Süddeutschland und wenige aus Norddeutschland. - Der im pfälzer Meckenheim geborene Paul Ohler (22) wird Bankangestellter bei der Dresdner Bank in Nürnberg. Er wird stellvertretender Leiter der Gestapostelle Nürnberg in der Ludwigstrasse 36 - In Regensburg kauft die Stadt Regensburg die private elektrische Strassenbahn der nürnberger Firma Schuckert, die dem Elektrizitätwerk unterstellt wird. - In Regensburg wird ein neues Gaswerk erbaut. - Die deutsche Automobilindustrie stellt 9.444 Neuwagen her. - In Nürnberg wird der Fahrradkurierdienst eingeführt. Die Blauen Radler machen den Roten und Grünen Radler Konkurrenz. - In Nürnberg machen 42 Kraftfahrzeuge alias Motordroschken alias Automobile 68 öffentlichen Einspännern und Zweispännern an 8 Standplätzen Konkurrenz. - Die in Nürnberg als Arbeiterkind geborene Bleistiftfabrikarbeiterin Lina Ammon (20) tritt in die SPD ein. - Der amerikanische Automobile Kraftfahrzeughersteller Ford produziert 13.840 Stück des Modell T zu einem Preis von 850 Dollar (19 13 4,25Mark/1$). - In Neumarkt lässt der Schutzmann Johann Höpfl trotz des Einspruchs des Magistrats eine Brücke auf seinem Anwesen Schwesternhausgasse, auf dem ein Durchgang durch die Stadtmauer besteht, errichten. Er wird später Polizeioberwachtmeister. - In Parsberg wird ein Distriktkrankenhaus und eine Volksschule eröffnet. - In Nürnberg unterliegt der regionale Topclub 1.FCN alias Club gegen den englischen FC Sunderland, der die Nürnberger schwindlig spielt, mit 8:3. - Der Volksschullehrer und antisemitische Hetzredner Julius Streicher (24) wird nach Nürnberg versetzt. Er wird Herausgeber der antisemitischen Wochenzeitschrift alias pornographischen Hetzschrift Der Stürmer und NS-Gauleiter für Franken. - In Neumarkt erreicht der Anteil der jüdischen Schüler in der Realschule mit 18 bei 103 Katholiken und 27 Protestanten ca 12 % . - In Neumarkt führt der Bierbrauer Franz Xaver Gloßner im Stadtzwinger die Kühlung der Würze im Gärkeller ein. - In Erlangen tritt der aus dem Saarland stammende Bergratssohn Fritz Specht (19) in die Studentenverbindung Fridericiana Haus Spardorferstrasse 32 ein. - In Nürnberg wird die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft gegründet. - In Regensburg bringt der in Unterbuchfeld geborene und Amerikarückkehrer Josef Kollmeier (40) die Zeitung Regensburger Volksfreund, Oberpfälzische Volkszeitung mit seinem Kompagnion Trotz heraus. - In Neumarkt ist der in Ansbach geborene Freiherr Hans von Welser (40) Bezirksamtmann. - In Regensburg übernimmt die Regensburger Brauhaus AG vormals Zahn die regensburger Karmelitenbrauerei am Dachauplatz. - In Nürnberg wird eine Zweigstelle des würzburger Studentencorps Technischer Club Alemannia gegründet. - Nürnberg hat 318.620 Einwohner. - In Nürnberg gibt es 7.225 Telefone. - In Erlangen lädt der Studentengesangverein AMV Fridericiana Erlangen zum Ball, zu dem 500 förmliche Einladungen an die Erlanger Gesellschaft, an alle Akademiker, höhere Beamte, Professoren, Ärzte, Offiziere etc verschickt werden. - In Altdorf wird der in Bechhofen geborene Mulatte Oskar Vogelhuber (31) Seminarlehrer am Lehrerseminar. - In Neuburg an der Donau passiert ein Raddampfer die Donaubrücke. - In Nürnberg studiert der Gewerkschafter Wilhelm Leuschner (19) in der königlichen Kunstgewerbeschule in der Flaschenhofstrasse (20 16 Kunstakademie). - In Regensburg hat das Luxushotel Maximilian in der Maximilianstrasse 28 eine eigene Garage für Automobile. - In Regensburg darf der Hotelier Ludwig Bergmann (38) seine private Feuerwehr aus seinen Brauburschen nicht mehr außerhalb des Hotel Karmelitenbrauerei am Dachauplatz einsetzten. - In Nürnberg stellt die Nürnberg-Schwalbacher Nadelfabrik GmbH Herold Qualitäts-Grammophonnadeln her. - Der münchner Kabarettist und Schauspieler Weiß Ferdl (26) wird durch Grammophonplatten in ganz Deutschland bekannt. - Der älteste Prinzregentensohn Ludwig von Wittelsbach (64) wird Aufsichtsrat der von ihm initiierten Bergmann-Metallurgique Automobilproduktion. - In Grünsberg wird die Burg Grünsberg renoviert. - In Nürnberg verkaufen auf dem Volksfest fliegende Händler ua Pfauenfedern, Luftballons, weiße und schwarze Affenmarionetten, Billigtaschenuhren und Lufttröten. Eine Hauptattraktion ist ein Panorama Lichtspieltheater alias Kino, in dem man das Einlaufen eines Oceandampfers in die Bai von Rio de Janeiro sehen kann, eine andere ist ein 20 Meter hohes Riesenrad mit kutschenartigen Gondeln und einem Musikautomaten und ein zweistöckiges Karusell mit Pferdekutschen und beweglichen Reitpferden unten und runden Sitzgruppen oben. Flanierende Frauen tragen Sonnenschirme, einige Männer Bowler. Bei der turmähnlichen freistehenden Losbude Wohltätigkeits Lotterie kostet ein Los 20 Pfennig. - In Nürnberg fährt das Luftschiff Zepplin II über die Stadt. - In Feucht kauft die Familie Heerdegen das Tucherschloss mit der Gaststätte Nürnberger Hof. - In Berching wird das Kommunbräuhaus Schmiedstrasse 5 (20 17 Erlebniskino Berli) abgerissen. - In Regensburg eröffnet Ludwig Baumann in der Obermünsterstrasse 12 ein Antiquitätengeschäft. - In Parsberg wird ein neues komfortables Krankenhaus am Ortsrand erbaut. - In Neumarkt zieht die stationierte 1. Eskadron Prinz Albrecht von Preußen alias Schwadron der 6. Chevauleger Regiments Bayreuth von Neumarkt nach Bayreuth mit rund 40 Reitern endgültig ab, wodurch die Kaserne verwaist. - In Amberg wird ein Umspannwerk für elektrischen Strom eröffnet, womit die Stadt Amberg mit Strom versorgt wird. - In Amberg werden die Kinos Tonbild-Theater später Anker Lichtspiele in der Regierungsstrasse 9 und das Central Lichtspieltheater in der Georgenstrasse 54 eröffnet. - In Ansbach wird in der Azstrasse das Kino Bären-Lichtspiele eröffnet. - In Regensburg wird Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (42), an der Zuckerfabrik Bayrische Zucker AG in der Aufeldstrasse. - In Nürnberg kauft nach dem Hochwasser der Prokurist Stefan Liebel die Druckerei Buch- und Kunstdruck Friedrich Monninger. Er hat einen Sohn Willy Liebel (12). - In Nürnberg übernimmt der jüdische Triumph Fahrradfabrikbesitzer Siegfried Bettmann (33) erfolgreich die Produktion der Norica Schreibmaschine der Schreibmaschinenwerke Kührt & Riegelmann GmbH Äußere Sulzbacher Strasse 164 und damit seinen einzigen Konkurrenten. - In Altdorf wird aus der Bierbrauereivereinigung der Lufterer die Bürgerbräu Altdorf. - In Nürnberg wird die Faschingsgesellschaft oder Karnevalsgesellschaft Nürnberger Trichter gegründet. - In Nürnberg stellt die jüdische Fahrradfabrik Mars den Bau von Motorwagen alias Automobile mit Benzinmotor, darunter Zweisitzer, Viersitzer und Lastkraftwagen ein. - In Nürnberg wird der städtsche Arbeitsnachweis abgeschafft und ein Arbeitsamt eröffnet, weshalb die evangelische Innere Mission das Tätigkeitsgebiet weibliche Dienstbotenvermittlung aufgibt. - In Nürnberg trennt die evangelische Innere Mission ihre Tätigkeitsfelder und führt spezielle männliche stadtmissionarische Arbeit ein, für die der Vereinsgeistliche zuständig ist. - In Nürnberg eröffnet die evangelische Innere Mission im Brunnengässchen 28 ein Stadtmissionsheim mit 6 Betten, das sich hauptsächlich mit Trinkerinnen, Prostituierten, Strafgefangenen und Strafentlassenen beschäftigt und ua Schwester Marie Ströhlein (45) diese persönlich zuhause aufsucht und oft mitnimmt. - In Nürnberg wird die Verwaltung der evangelischen Stadtmission für Männer in der Bucher Strasse 5 eingerichtet. Man säubert die Stadt, kauft den obdachlosen jungen männlichen Kindern und Jugendlichen Fahrkarten und schickt sie mit der Eisenbahn wieder nach Hause. Man richtet eine eigene Schreibstube für arbeitslose und strafentlassene Kaufleute in der Lammgasse ein. - In Nürnberg will der Magistrat eine weltliche Polizeipflegerinnenstelle einführen, woraufhin die evangelische Kirche durchsetzt, dass die Stelle nicht weltlich sondern kirchlich besetzt wird und die Stadt Nürnberg die bereits von der evangelischen Inneren Mission beschäftigte Diakonin Marie Ströhlein (45) als Polizeipflegerin bezahlt. - In Höfen bei Freystadt ist wegen bitterer Armut mindestens eine Scheune noch mit Stroh gedeckt. - In Rummelsberg gibt es in der Kindererziehungsanstalt 100 männliche Pfleglinge, die wie Strafgefangene gehalten werden. Man ist dreifach überbelegt. - In Regensburg zieht die Regensburger Sparkasse, die bereits Spardosen ausgibt, aus dem Nebenzimmer der Stadtkämmerei im Rathaus aus und in das Erdgeschoss des Thon-Dittmer-Palais Haidplatz 8. - In Amberg wird vom evangelischen amberger Stadtpfarrer und Kirchenrat Theodor Hacker im Gasthaus Pfälzerhof ein eigener Diakonieverein gegründet. - In Neumarkt feiert der Turnerbund Jahn mit Vereinslokal Ostbahn ein Stiftungsfest mit Turnen, Stemmen Preisringen und Bierfassjonglieren. - In Schwandorf wechselt der katholische Kolpingverein wegen einer aktiven Mitgliederzahl von 12 das Vereinslokal vom Gasthaus Zur Post in das Hotel Kloster. - In Nürnberg werden die Vereinigten Pfeifenfabriken Nürnberg von Adolf Eckert in Vauen umbenannt. - In Nürnberg beginnt das Schweißeisenwalzwerk Tafelwerk an der Äußeren Sulzbacher Strasse 62 mit der Produktion von Schrauben und Halbzeug aus dem selbstproduzierten Flusseisen. - In Ingolstadt findet das 13. Bayerische Turnfest statt. - In Nürnberg findet der 17. Deutsche Feuerwehrtag statt, wobei man über die Normalschlauchkupplung und über neue Aluminiumkupplungen diskutiert. - In Amberg kauft der schlichter Metzger Franz Kummert das Gasthaus Zur Heimat Raigeringer Strasse und verkauft das Bier der schlichter Brauerei Kummert Schlicht, deren Besitzer sein Bruder Georg Kummert ist. Das Bier muss mühsam mit Brauereipferdegespannen über den Kreuzberg angeliefert werden. - In Regensburg Wörth erbaut Rupert Heider ein privates Elektrizitätswerk mit einem 80 PS Reserve Dieselaggregat gegen den Widerstand der Behörden mit dem Höllbach als Energiequelle, wobei im Folgejahr das Höllbachwasserkraftwerk 1 mit 50 P'S in der Heilberger Mühle anläuft. - In Amberg Theuern eröffnet die Amberger Hütte einen Kalksteinbruch. - In Nürnberg wird der in Schwandorf geborene nürnberger Schneider und SPD Parteivorsitzende Peter Treu (38) jüngstes Mitglied des Magistrats alias Stadtrats, der sich aus den beiden Bürgermeistern, vier bis acht rechtskundigen und zwölf bis zwanzig bürgerlichen und zugleich ehrenamtlichen Magistratsräten zusammensetzt. - In Nürnberg beginnen die Mars Fahrradwerke mit Werbeanzeigen, bei denen ein älterer Mars-Vertreter persönlich mit skizziertem Bild fiktiv in Dialogen für die Qualität von Mars Fahrrädern wirbt. - In Nürnberg übernimmt der Filialniederlassungsbesitzer der neumarkter Goldschmidt Expresswerke Gabriel Kropf (48) das Hercules Velodrom  des jüdischen Hercules Werke Besitzers Carl Marschütz (46) (Express Namensrechteinhaber), das er 27 Jahre lang führt. - In Gunzenhausen wird die Diakonisse Anna Kolitz (--) im Vandsburger Diakonissenhaus als erste weibliche Oberin aufgenommen. - In Regensburg wird in der Maschinenhalle der Firma Lanz in der Kumpfmühlerstrasse 3 ein römisches Grabdenkmal eines Ehepaares alias grossen Begräbnisplatz entdeckt. - In Regensburg wird der Ostpreusse und münchener Regisseur Johannes Maurach (26) neuer Direktor am Theater. - In Nürnberg macht sich der Geigenbaugehilfe Paul Franke (33) selbständig.  - In Nürnberg ist Jobst Kohlenberger im 13. Jahr Festwirt für das Brauhaus Nürnberg. - In Nürnberg ist die Druckerei Graphische Druckanstalt Zerreis ein führendes Unternehmen, das Reklamemarken herstellt. Es vermarktet die Hochwasserkatastrophe mit einer Postkartenreihe mit mehr als 35 Motiven. - In Nürnberg ist das Gasthaus Nürnberger Volksküche in der Talgasse. - In Bayern gibt es rund 90 Brücken und Pflasterzoll Erhebungsstellen, womit die Städte Automobilfahrer und Motorradfahrer abschöpfen, wobei ein Motorrad 10 Pfennig, ein Automobil 24 Pf und ein Lastkraftwagen 60 Pfennig zu zahlen hat. Außerdem beginnt man die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 12 km/h innerorts und 30 km/h außerorts durch sogenannte Autofallen von versteckten Gendarmen per Augenmass zu überwachen, wodurch es Strafbefehle bis zu 50 Mark sprichwörtlich hagelt. - Das 200 PS starke Automobilmodell Blitzen Benz knackt die 200 km/h Marke. - In Nürnberg baut die jüdische Hercules AG von Carl Marschütz einen LKW alias Lastautomobil mit Zweizylindermotor mit 14 PS mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h, der mit Einfachzündung 7.000 Mark kostet. - In Ansbach stellt die Fahrzeugfabrik Ansbach Lastkraftwagen und Spezialfahrzeuge für Behörden bis 10 Tonnen her. - In Nürnberg beginnt der in Mainz geborene Schauspieler Curt Goetz (21) ein  Engagement am Variete Intimes Theater Johannesgasse 4. - Zwei Jahre nach der Einführung von Automobilkennzeichen alias Nummernschildern kommt ein Deutsches Automobil Adreßbuch heraus, in dem alle Kraftfahrzeuge mit Kennzeichen, Halter, Beruf und Fahrzeugtyp heraus. Von den 45.000 Kraftfahrzeugen sind 50 % Motorräder, 25 % Luxuswagen, worunter man Luxuslimousinen und Sportwagen versteht, 8 % Geschäftspersonenwagen, 6 % Berufswagen wie Doktorwagen und Taxis und 12 % kleine Personenwagen, LKW und andere. Im Kennzeichenbezirk Oberpfalz mit Regensburg mit dem Kürzel II E gibt es 254 Kraftfahrzeuge, davon 24 % Luxuswagen und 46 % Motorräder. Der Kennzeichenbezirk Mittelfranken hat das  Kürzel II S mit es 316 Kraftfahrzeuge, davon 15 % Luxuswagen und 63 % Motorräder. Die Stadt Nürnberg hat das Kürzel II N und 2.040 angemeldete Kraftfahrzeuge. Die Region von  Regensburg bis Nürnberg gehören zu den Regionen mit den wenigsten Kraftfahrzeugen pro Kopf in Deutschland. - In Neumarkt gibt es 4 angemeldete Automobile, von denen 3 mit den Kennzeichen II E 475, 480 und 482 die Express Werke als Probewagen nutzen und eines der Maschinenfabrikant Franz Zimmermann Untere Marktstrasse 20, das als Luxuswagen mit dem Kennzeichen II E 468 angemeldet ist. Dazu gibt es 11 angemeldete Krafträder alias Motorräder. Jeweils eines gehört dem Tierarzt Max Knitl Untere Marktstrasse II E 467, dem Baumeister Ludwig Egner Bahnhofstrasse 1 mit dem Kennzeichen II E 469, dem Bäckermeister Anton Düring Untere Marktstrasse II E 470, dem Fotografen Xaver Hailer Viehmark II E 471, dem Malermeister Wilhelm Daur Kirchengasse II E 472, dem praktischen Arzt Adolf Godlewsky Obere Marktstrasse II E 473, dem Kaufmann Karl Blanderer Untere Marktstrasse II E 474, den Express Werken II E 476, dem Kupferschmied Joseph Mayerhofer Glasergasse II E 477, dem Fahrradhändler Fritz Baader Schützenstrasse II E 479 und dem Fahrradhändler Joseph Haas Hallstrasse mit dem Kennzeichen II E 481. - In Regensburg gibt es 176 angemeldete Automobile und Motorräder. Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (42) hat 3 Luxusautomobile angemeldet, II E 1, II E 2 und II E 35. Der in Regensburg wohnende neumarkter Express Werke Gründer Neffe Simon Oberdorfer (22), der A 195 wohnt, betreibt zwei Motordroschken alias Taxis mit den Automobilkennzeichen II E 55 und II E 56. Der Automobilhändler Steinböck in der Maximilianstrasse 6 hat das Kennzeichen II E 57. Der Bankbuchhalter Max Loschge, Wilhelmstrasse 3, die Faßfabrikanten Gesser B 84, der Kaufmann Eugen Wehenkel F 176, der Kaufmann Hans Erhard, Fröhliche Türkenstrassse 14, der Seilereiwerkführer Friedrich Höfelein in der Weißenburgerstrasse 7, der Kaufmann Hermann Süß-Schülein Dechbettener Strasse 24, der Bergwerksdirektor Rudolf Steiner Bruderwöhrdstrasse 10, der königliche Justizrat Georg Hauser Wittelsbacher Strasse 7, der Großhändler Friedrich Reifert Hemauer Strasse 2, der Büchsenmacher Kuchenreuter Schäffnerstrasse 27, die Brauerei Bergmüller, der rumänische Konsul Joseph Leis, der Strassenbaumeister Gottfried Boeckh H 214, der Spenglermeiser Ignaz Meyer B 58 fahren jeweil einen der 28 angemeldeten Luxusautomobile. Normale Personenwagen gibt es keine, dafür aber 25 Motorräder. - In Berching gibt es 3 angemeldete Automobile, zwei davon werden vom praktischen Arzt Karl Engelberger, und eines vom praktischen Arzt Karl Betz gefahren. - In Pyrbaum fährt der Arzt Preuß drei Motorräder mit den Kennzeichen II E 526 bis 528 und einen Doktorwagen mit dem Kennzeichen II E 530. - In Kastl fährt der Kaminkehrer Rösch ein Motorad mit dem Kennzeichen II E 531. - In Freystadt fährt der Tierarzt Ludwig Grassi ein Motorrad mit dem Kennzeichen II E 532. - In Greding fährt der Arzt Johann Wolf einen Doktorwagen mit dem Kennzeichen II S 599 und zwei Motorräder II S 595 und 602. - In Stein gibt es nur 5 Kraftfahrzeuge, darunter 3 Automobile, zwei davon sind Luxusautomobile von Graf Alexander von Faber Castell Rüdenhausen (43) mit dem Kennzeichen II S 666 und 670. Das dritte ist ein Doktorwagen von Willy Fröschmann. Die Motorräder gehören dem Kaufmann Leonhard und dem Prokuristen Treiber. - In Allersberg gibt es nur 3 Motorräder, die der Fabrikbesitzer Otto Geiershöfer mit dem Kennzeichen II S 591, der Kaufmann Wilhelm August Preuß II S 563 und der Arzt Josef Werner II S 604 fahren. - In Nürnberg hat das Kraftfahrzeugkennzeichen für den Bezirk mit der höchsten Nummer die Zahl 2040. Angemeldet sind aber nur 234 Motorräder, 168 Luxuswagen, 36 Kraftdroschken alias Taxis, 38 Vorführwagen von  Automobilherstellern oder Verkäufern, 50 Lkw, 12 gewerblich genutzte Automobile und 1 Doktorwagen vom Arzt Max Blitstein Steinbühlerstrasse 4 mit dem Kennzeichen II N 1090. - In Altdorf gibt es nur 1 Kraftfahrzeug., Der Distriktstierarzt hat ein Motorrad mit dem Kennzeichen II S 671. - In Schwabach gibt es 6 Luxusautomobile, die der Metallgießereibesitzer Nikolaus Schaffner Königsplatz 25 mit der Nummer II S 802, der Fabrikbesitzer Christian Weigand Stadtparkstrasse mit der Nummer II S 803, der Kaufmann August Pfleiderer (--) mit der Nummer II S 804, der Fabrikbesitzer Theodor Staedtler Nördliche Ringstrasse mit der Nummer II S 818, der Kaufmann Georg Fischer Königsstrasse mit der Nummer II S 819 und der Bankier Jean Hering Bahnhofstrasse mit der Nummer II S 823 besitzen. Außer 8 Motorrädern gibt es keinerlei Kraftfahrzeuge. - In Nürnberg Reichelsdorf, das selbständig ist und eine Eisenbahnanbindung mit eigenen Bahnhof hat, gibt es nur 7 Motorradbesitzer, darunter der Fahrradhändler Andreas Hirschmann mit der Nummer II S 886 und der Gastwirt Ullrich Lämmermann, der Bader Haselmann und der Metzger Friedrich. - In Nürnberg gründet der Grundbesitzer und Bauunternehmer Hermann Hubert (--) ein Baugeschäft (20 23 Gibitzenhofstrasse 58). - In Thalmässing übernimmt der Postillion xxx (--) Thalmässing~Titting~Eichstätt, auf der er um 04:00 Uhr startet, in Titting in der Posthalterei Hopf die Pferde um 05:45 Uhr wechselt und über die steile Lüftenstrasse in Eichstätt um 08:10 Uhr ankommt. - In Neumarkt wird der SPD Politiker Martin Albert geboren. - In Amberg verkauft die Brauerei Schelling ihr Bier in 1 Liter Flaschen. - In Amberg Winkelhaid wird ein genossenschaftlicher Darlehnkassenverein später Raiffensbank Altdorf-Feucht gegründet. - In Hohenburg verunglückt der Höhlengänger Mayr (--) in der Brettstaller Höhle, wo er von 13 mit Seilen ausgestattenten Kletterern gerettet wird.

1908 Wetter: Kühle Ostern. Wärmstes Jahr des Jahrhunderts. - In Neumarkt wird das dritte und letzte Kommunbrauhaus an Xaver Gloßner (--) für 8.500 Mark verkauft. - In Neumarkt lässt die nürnberger Tucher Aktienbrauerei im Hof des Gasthauses Zum grünen Baum in der Grünbaumwirtsgasse 13 eine Kegelbahn errichten. - In Nürnberg wird der Admiral Palast und das Welt Kino Lichtspielhaus am Josephplatz 10 als Lichtspielhaus eröffnet. - In Regensburg wird das Lichtspieltheater Bavaria in der Türkenstrasse 2 eröffnet. - In Weißenburg wird das Lichtspielhaus Wildbad in der Wildbadstrasse 11 eröffnet. - In Neumarkt gibt es Ansichtskarten vom Türkerlwirt alias vom Gasthaus Zum fröhlichen Türken. - In Nürnberg erhält die Sanitätshauptkolonne ein Auto der Marke Adler. - Der bayerisch Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (53) unterstützt offiziell die Vereinigung der Städte Nürnberg und Fürth. - In Nürnberg übernimmt Philipp Müller, genannt Nickel die Himmelsleiter Karolinenstrasse 53 und nennt sie in Noris-Theater um und ist täglich von 15:00 - 23:00 Uhr mit pausenloser Vorstellung ein Restaurationsbetrieb. Die Premiere ist eine 150 Meter lange Version von Shakespears Hamlet. Es wird die selbstgedrehte Noris-Schau gezeigt. - Der in Amberg geborene Josef Friedrich Schmidt (37) veröffentlicht sein Spiel Mensch ärgere dich nicht, das er in einer kleinen Werkstatt in der münchner Lilienstrasse entwickelte. - In Nürnberg wird Max Grundig als Sohn eines sächsischen Lagerverwalters und seiner in Nürnberg geborenen Mutter Maria geboren. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - Die Nürnberger Lebensversicherungs-Bank errichtet die Beamten-Pensions-Zuschuß-Versicherung als anerkannte Selbsthilfeeinrichtung für den Öffentlichen Dienst. - Josef Barth wird kommunalpolitischer Mandatsträger der SPD im Gemeinderat Regensburg Reinhausen. - In Nürnberg eröffnet Oskar Speyer das Variete Wintergarten in der Luitpoldstrasse 3, angeschlossen an das Hotel Luitpold. - Der in Berlin geborene jüdische und konvertierte Arzt Hermann Epenstein (58), der Geliebte von Franziska Göring (49), der auf Burg Veldenstein lebt, wird in den Adelsstand als Ritter von Mauternburg erhoben. Er ist der Patenonkel und Ersatzvater von Hermann Göring (15), der in Karlsruhe in einer Kadettenanstalt ist. Sein Vater, der ehemalige Diplomat in Deutsch Südwestafrika, Ernst Heinrich Göring (80) lebt im Gesindehaus von Burg Veldenstein. - In Nürnberg wechselt der 1.FCN alias Club von der Ziegelgasse, südlich der Stadt in den Vorort Schweinau. Zu wichtigen Fußballspielen kommen bis zu 6.000 Zuschauer. - In Grafenwöhr wird ein 226 qkm großer Truppenübungsplatz für 4.800 Mann und 1.200 Pferde für das  III. Korps der Kgl. Bayer. Armee eingerichtet. - In Nürnberg machen 38 Kraftfahrzeuge alias Motordroschken alias Automobile 80 öffentlichen Einspännern und Zweispännern an 8 Standplätzen Konkurrenz. - In Nürnberg sind die wichtigsten Todesursachen 875 Tuberkulosefälle, 315 Krebsfälle, 41 Scharlachfälle, 79 Keuchhustenfälle, 2 Unterleibstyphusfälle, 85 Krupp- und Diphtheriefälle und 17 Kindbettfieberfälle.  - In Nürnberg, der einzigen deutschen Stadt ohne Theaterzensur, verpachtet der in Landshut geborene wohlhabende Hotelbesitzersohn und jüngste deutsche Theaterdirektor Emil Meßthaler (39) sein Variete Meßthalers Intimes Theater in der Johannesgasse 4 an Hans Blum und geht mit seinem Ensemble auf Gastspielreise. - In Nürnberg wird zwischen der Dianastrasse und dem Ludwigskanal alias Ludwig Donau Main Kanal.ein MAN Arbeiterfamilien Wohnblock im Jugendstil erbaut. - In Deinig wird der Poststall vom Postdienst getrennt. - In Pilsach wird ein öffentliches Telefon eingerichtet. - In Neumarkt ist Postschalterschluß um 8:00 Uhr abends. - Auf der Eisenbahnstrecke Neumarkt~Beilngries werden Züge mit Verbrennungsmotoren eingeführt und die 2. Klasse abgeschafft. - In Neumarkt wird der berchtesgadener Oberpostexpeditor xxx neuer Oberpostexpeditor. - In Nürnberg wird der Automobilhersteller Ludwig Maurer (33) aus seinem Betrieb gedrängt, ihm für 5 Jahre verboten ein Konkurrenzunternehmen zu betreiben und die Motorfahrzeugfabrik Union GmbH mit dem Flaggschiff Typ 1c gegründet, woraufhin seine Frau Johanna Maurer in der Dürrenhofstrasse 8 einen Automobilhandel mit Reparatur betreibt. - In Deining wird Josef Bohn Nr.67 Bader. - In Regensburg bringt der in Unterbuchfeld geborene und Amerikarückkehrer Josef Kollmeier (39) die Zeitung Regensburger Volksfreund, Oberpfälzische Volkszeitung mit seinem Kompagnion Trotz heraus. - In Kastl wird eine Bezirkssparkasse eröffnet. - In Nürnberg stirbt das arme, fröhliche, nürnberger Original Zeitungskarl (58), der sich gerne zum Freibier einladen ließ und seinen Lebensunterhalt durch Zeitungsverkäufe verdiente. - In Nürnberg wird die jüdische Ortsgruppe des religiös zionistischen Bundes Bisrach gegründet. - In Dietfurt hat das Distriktkrankenhaus 7 Betten und es werden 43 Kranke behandelt. - In Nürnberg findet ein SPD(gesamt)Parteitag statt. - In Amberg ist die Emaillewarenfabrik Gebrüder Baumann mit 3.000 Arbeitern größter privater oberpfälzer Arbeitgeber. - In Regensburg Prüfening wird Prinz Philipp Ernst von Thurn und Taxis (St) im Schloss Prüfening geboren. - In Amberg gründen 13 Männer einen Kraftsport Club in der Gaststätte Schießstätte und sie trainieren auch auf dem abgesteckten Dultplatz. - In Nürnberg gewinnt ein nürnberger Mars Motorrad bei einem 30 km Rennen mit 18 Metern Vorsprung. - In Nürnberg produziert Julius Christian Braun Feuerwehrfahrzeuge mit Elektroantrieb. - In Schwandorf werden die zwei betrunkenen Radfahrer Gehardt und Luber ohne Licht und laut krakelend von der Polizei aufgegriffen und in Polizeigewahrsam genommen. - In Schwandorf wird im Hinterzimmer des Gastwirts Wilhelm Göbel verbotswidrig getanzt. Der Gastwirt will seinen Gästen das Tanzen immer wieder vergeblich verboten haben. - Nürnberg hat 312.970 Einwohner. - In Nürnberg gibt es 6.773 Telefone. - In Regensburg wird die katholische Studentenverbindung Agilolfia Dechbettener Strasse 22 gegründet. - In Nürnberg kauft Phillip Müller alias Nickel das Variete mit ersten Filmchen Himmelsleiter in der Karolinenstrasse 53 und baut es in das Noris-Theater um. - In Nürnberg eröffnet Heinrich Bayer in der Königstrasse 9 das Tonbild-Theater (später Lorenzer Lichtspiele LoLi). - In Bayreuth wird in der Wölfelstrasse von Joseph Mengele und Christof Frank das erste, größte und vornehmste Theater lebender Photographien der Stadt als Central Theater mit 7 Kurzfilmen, die wie ein handkoloriertes Märchen mit vollkommensten technischen Apparaten und in vollendeter Eleganz flimmerfrei und haarascharf wiedergegeben werden, eröffnet. - In Bamberg wird der Grafensohn Hamann Berthold Philipp Anselm Franz von Ingelheim Mespelbrunn (St) geboren. - In Regensburg bezieht der Hafnermeistersohn, Kunststudent und Expressionist Josef Achmann (23) eine Wohnung im Patrizierhaus Runtinger in der Keplerstrasse 1 und richtet dort für 3 Jahre ein Atelier ein. - In Nürnberg landet das vom Heer gekaufte Schulschiff Zeppelin LZ III neben dem Dutzendteich und somit neuen Zeppelinfeld. - In Regensburg veranstaltet der Sport Verein Regensburg 18 89 im Velodrom am Arnulfsplatz Groß Boxkämpfe gegen den TV Augsburg mit 18 Kämpfern in 27 Runden. Der augsburger Weltrekordmann im einarmigen Stoßen A. Bunz tritt auf. Ein Stehplatz kostet 1 Mark. Vorverkauf ist bei Schutzbier in der Ludwigstrasse und Storr am Neupfarrplatz. - In Nürnberg kommt es zu einem Maximum von Konkurseröffnungen. - In Parsberg und Umgebung lässt der Bezirksamtmann Max Aigner Pumpwerke und Wasserleitungen bauen. - In Schwandorf übernimmt Alfred Schaffer das Fotogeschäft von Fotografenmeister Max Schreiner. - Die BÜC wird gegründet. Der Überlandstrom wird im Dampfkraftwerk Ponholz produziert. - In Sulzkirchen wird eine Kanalisation verlegt. - In Nürnberg führt xxx mit seinem neu eröffneten Theater Kabaret Wintergarten das Trocadero ein, eine für Deutschland neueste Darstellungsform von Künstlern auf dem Parkett. - In Nürnberg ist laut Gutachten die Fischerei in der Pegnitz wegen der schlechten Wasserqualität im wesentlichen vernichtet. Trotzdem wird ein geplanter Bau einer biologischen Kläranlage wegen hoher Kosten verworfen. - In Regensburg führt die ARBS Fahrradbund Ortsgruppe einen Gautag der beiden bayrischen Gaue 19 und 20 mit 2.000 proletarischen Teilnehmern durch. Dazu gibt es Reigenfahren, Stadtführung, Korsofahrt, Kellerfest und einen Ausflug zur Walhalla. - In Regensburg wird Robert Wunderlich (39) Redakteur der regensburger Tageszeitung Neue Donaupost. - In Nürnberg werden im Mädchenhort im von der evangelischen Innere Mission geführten Marthahaus 36 von ihren Eltern vernachlässigte Mädchen versorgt, bei Schulaufgaben und in der Freizeit beaufsichtigt, aber auch streng christlich erzogen. - In Nürnberg ist die Übernachtungszahl von weiblichen stellensuchenden Dienstboten im Marthahaus alias Marthaherberge seit der Gründung wieder auf das Doppelte zurückgegangen. In Nürnberg regelt die evangelische Innere Mission 147 Fälle von wilder Ehe, 78 Fälle von nicht kirchlich getrauten Ehepaaren und 62 Fälle von Kindern, die nicht getauft wurden, was einem nachlässigen Verhalten zuschulden sei. - In Rummelsberg gibt es in der evangelischen Kindererziehungsanstalt 80 männliche Pfleglinge, die wie Strafgefangene gehalten werden. - In Regensburg eröffnet der katholische Marianische Mädchenschutzverein, der Abendkurse für Stenografie, Buchführung, Handelskorrespondenz, Kaufmännisches Rechnen, französische Sprache, Maschinenschreiben und Nähen und Flicken für Dienstmädchen anbietet, auch eine Handarbeitsschule für bessere Fräulein und Mädchen. - In Ingolstadt übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen das Garnisonslazarett. - In Neumarkt wird der Turmwächter auf dem Turm der Johanneskirche abgeschafft, weshalb der Türmer auch seine Wohnung im Turm, wo er mit seiner Familie bisher lebte, verlassen muss. - In Regensburg druckt der Friedrich Pustet Verlag die Gebets- und Gesangsbücher für das Bistum Würzburg. - In Neumarkt zieht der Turnerbund Jahn vom Vereinslokal Zum grünen Baum der Tucherbräu Grünbaumwirtsgasse 13 in das Gasthaus Ostbahn um, wo dort in einem kleinen Saal die Turnstunden abgehalten werden. Das Gasthaus Ostbahn hat eine eigene Kegelbahn. - In Neumarkt wird auf Initiative des SPD Vorstandes Franz Plank die Freie Turnerschaft gegründet. Trainiert wird im Vereinslokal Gasthaus Zum grünen Baum alias Tuchersäle Grünbaumwirtsgasse 13. - In Nürnberg wird die Stofftier und Puppenfabrik Wilhelm Strunz verklagt, weil sie wie Steiff einen Knopf am Ohr ihrer Produkte anheftet, was von Steiff allerding schon vier Jahre geschützt ist, und verliert den Prozess. Alternativ wird der Strunz Knopf an einem Drahtstück am Ohr hängend befestigt. - In Nürnberg Stein wird der Poststall im Gasthaus Zum goldenen Adler geschlossen und die Packwagenfahrten werden  per Motorfahrzeug nach Nürnberg durchgeführt. - In Amberg eröffnet die Amberger Hütte eine Rohr- und Handelsgießerei. - In Kallmünz betätigt sich der Mainz geborene Maler Melchior Kern (29) in der Künstlerkolonie. - In Regensburg erhält das 15. Kind des Heinrich Geistreiter, der spätere Maler Ludwig Geistreiter (16) ein Stipendium von Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (41) für eine Ausbildung an der Königlich Bayerischen  Unteroffiziersschule in Fürstenfeld-Bruck zur Ausbildung zum Berufssoldaten Infanterie und Feldartillerie, wobei er aber immer Malkasten und Pinsel mit sich führt. - In Deutschland wandern 20.000 Menschen nach Amerika aus. - In Amerika beginnt mit dem linksgesteuerten Ford Modell T die Automobilmassenproduktion. - In Regensburg ist der Operettentenor Leo Schmidt (--) ein aufstrebendes Sängertalent am Regensburger Theater, wo er im Stück Der Hochstapler des regensburger Kapellmeisters Gustav Meyer (--) auftritt. - In Regensburg sind die Tanz Institute Wilhelm Kriek und Karl Roß führend. - In Nürnberg zieht die SPD Tageszeitung Fränkische Tagespost in die Breite Gasse 25. - In Regensburg plant der Automobilclub Regensburg als Oberpfälzischer Automobil Club ein Bergrennen von Deggendorf nach Regen und ein Flachrennen von Regenstauf zum Wasserwerk Regensburg, die aber nicht stattfinden, da der Dachverband BAC durch den Konkurs eines Münchner Bankhauses den Großteil seines Vermögens verloren hat und beschloss, den Verlust auf die einzelnen Sektionen aufzuteilen, weshalb der Oberpfälzische Automobil Club 452,70 Mark zahlt. - In Velburg Schmidheim wird die Brauerei Rödl gegründet. -  Der DMV, der im Vorjahr wegen seiner vielen Automobile von Deutscher Motorradfahrer Vereinigung in Deutsche Motorfahrer Vereinigung umbenannt wurde, verteilt kostenlose Grenzkarten um den Fremdenverkehr in die Nachbarländer zu vereinfachen, was zu einem hohen Mitgliederanstieg führt. - In Neumarkt nimmt die Fahrradfabrik Expresswerke AG die Automobilherstellung und die Motorradherstellung offiziell mit 6/19 PS Vierzylindermotoren und 9/20 PS Sechszylindermotoren wieder auf. - In Nürnberg Doos stattet der Automobilhersteller Mars Werke Siegmundstrasse 40 seine Zweisitzer, Viersitzer und Lastkraftwagen ua mit 8/10 PS Zweizylindermotoren von Köring aus. Der Reibradantrieb System Maurer wird weiter genutzt. - In Amberg kauft der Buchhändler Josef Fenzl (--) das Rokoko Fenzl Haus Georgenstrasse 33. - In Fürth erhält der in Amberg geborene Jurist und rechtskundige fürther Bürgermeister Theodor Kutzer (44) den Titel fürther Oberbürgermeister. - In Sulzbach wird 3 Jahre nach dem Tod des in Nürtingen geborenen BASF Mitgründer Gustav Siegle (++) dessen Schloß Franziskaruhe an den sulzbacher Brauereibesitzer Edurard Fentsch (--) verkauft. - In Nürnberg erreicht der Jugendstil mit knapp 100 Neubauten ein Maximum. - In Nürnberg zieht der Deutsche Metallarbeiter Verband in sein neues Gewerkschaftshaus in der Kartäusergasse 1. - In Hohenburg ist der Marktplatz nicht gepflastert. Es gibt auch keine Gehwege. 

1907 Wetter: April warm und sonnig. Sommer kühl und regnerisch. Frühling an Weihnachten. In Grönland beginnen die Gletscher abzuschmelzen. - In Nürnberg führen Lindner und Rierl mit mobilen Kinematographen auf Jahrmärkten Filme vor. - In Nürnberg wird das Lichtspielhaus alias Kino Heinrich Bayers Kinematograph, Edisonum in der Theresienstrasse 28 eröffnet. - In Regensburg wird das Parade Theater am Haidplatz 7 als Lichtspieltheater eröffnet. - In Würzburg wird das Lichtspieltheater Kammer alias Zentral in der Schönbornstrasse 8 eröffnet. - In Regensburg wird der SSV Jahn Regensburg gegründet. - Der nürnberger Filmvorführer Philipp Nickel und sein Sohn Richard Nickel beginnen mit Dreharbeiten von eigenen Werken und liefern 531 Filme für die Noris-Schau bis 19 44. - In Neumarkt stellt die Express-Fahrradwerke AG mit von der berliner Elektromotorenwerke Vulkan gekauften Patenten die Produktion von Motorfahrzeugen alias Automobilen wegen hoher Verluste ein. - In Neumarkt wird von den Karmeliten auf dem Mariahilfberg ein Kloster als geistiges Zentrum für Wallfahrer errichtet. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Neumarkt wird ein liberaler Verein gegründet. Bei der Landtagswahl fallen 771 Stimmen auf das Zentrum, 100 auf die Liberalen und 129 auf die SPD. - In Regensburg wird im Turnerbund Jahn Regensburg die Fußballabteilung gegründet. - In Nürnberg machen 20 Kraftfahrzeuge alias Motordroschken alias Automobile 80 öffentlichen Einspännern und Zweispännern an 6 Standplätzen Konkurrenz. - Der Dow-Jones-Aktien-Index stürzt ein Jahr lang ab. - Die in Ansbach gegründete landwirtschaftliche Zentralgenossenschaft der bayerischen Bauernvereine zieht mit ihrem Direktor Georg Heim (42) nach Regensburg, wo sie die Bauernuniversität gründet. Georg Heim (42) gibt Volkshochschulkurse. - Der in Reuth geborene Zimmermann Joseph Witt (23) übernimmt den Kolonialwarenladen seiner Schwester und beginnt mit dem Versand von Kleidung durch die Post. - In Nürnberg wird die Staatliche Ingenieurschule aufgelöst und an ihrer Stelle das Königliche Bayrische Technikum gegründet, an dem die Elektrotechnik- und Maschinenbaustudierenden Ludwig Bulheller, Otto Meidlein, Emanuel Hüttinger, Johannes Friedrich Morhard, Anton Ebert, Willi Nagler und der weihenstephaner Brauereihochschulstudent Jean Schad die studentische Verbindung Technischer Club Bavaria gründen. - In Nürnberg führen Heinrich Lindner und Daniel Dörre auf dem Volksfest Filme mit Kinomatographen vor. - In Nürnberg wird die Freimaurerloge Zur Wahrheit im Gasthaus Stadt Wien in der Brunnengasse gegründet. - In Ansbach wird die Freimaurerloge Freie Vereinigung der Brr Ansbach und Umgebung unter dem Schutz der erlanger Freimaurerloge gegründet. - In Neumarkt bleibt die Postverwalterstelle nach der Versetzung des neumarkter Postverwalters Schwemmer mangels Interesse unbesetzt. - In Nürnberg lässt sich der Großindustrielle Rudolf Chillingworth (--) eine Villa in der Liebigstrasse 3 erbauen. - In Bayern leben 45,7 % von Landwirtschaft. 27,6 % leben von Handwerk oder Industrie. In der Oberpfalz leben mehr als 50 % von der Landwirtschaft. - In Schwandorf wird der Arbeiterradfahrerbund Solidarität gegründet. - In Nürnberg wird das Lichtspieltheater Welt eröffnet. - In Nürnberg ist Baron Muckl (Baron Mukl) ein bekanntes Festwirtsoriginal, das durch seine derben Sprüche auffällt. - Der in Amberg geborene bayerische Mayor Josef Dollacker (49) wird Oberst und Regimentskommandeur in Ingolstadt. - In Amberg kommt der 40 ste Jahrgang der Amberger Volkszeitung mit dem Motto Treu König, Volk und Vaterland 7 Mal wöchentlich heraus, erscheint im Verlag von H Boes mit dem Chefredakteur Josef Hohbach, wird im Rotationsdruckverfahren gedruckt und hat die Telefonnummer 6, angeschlossen an das Bezirkstelefonnetz Nürnberg. - In Coburg wird Großherzogin Maria Kirillovna von Russland geboren und verbringt dort ihre Kinderjahre. - Der nürnberger MAN Industriellensohn Freiherr Theodor von Cramer-Klett junior (33) tritt vom evangelischen zum katholischen Glauben über. - Nürnberg hat 307.140 Einwohner. - In Nürnberg gibt es 6.318 Telefone. - In Feucht wird eine elektrische Stromversorgung eingerichtet. - In Velburg wird ein Ortstelefonnetz errichtet. - In Nürnberg lobt der in Landshut geborene bayerische Ministerpräsident Graf Clemens von Podewils-Dürniz (57) die vorjährige Jubiläumslandesausstellung trotz großer finanzieller Verluste überschwänglich. - In Venedig stirbt der königlichbayerische Generaloberst Prinz Arnulf von Wittelsbach Bayern (St) (57). - In Nürnberg kommt die Schnellzugdampflokomotive S 2/6 nach einer Rekordfahrt mit 154,5 km/h aus München an. - In Neuburg an der Donau Bahnhof Rohrenfeld werden 547 Waggons be- oder entladen. - In Regensburg gibt es das Luxushotel National in der Maxstrasse. - In Deutschland ist der Thomas Edison Phonograph ein Verkaufsschlager. - In Nürnberg wird der Fußballverein FC Bavaria Nürnberg gegründet. - In Nürnberg wird die Freimaurerloge Zur Wahrheit in der Gastwirtschaft Stadt Wien Brunnengasse auf Anregung von Bruder Loeberich gegründet. - In Fürth hat die Glasfabrik Lehmann, die Schaufensterscheiben herstellt, die Telefonnummer 571 und die Telegrammadresse MIDAS,FÜRTHBAYERN. - In Parsberg wird der Bierbrauereibesitzer Johann Ferstl Poststalldienstleiter alias Posthalter. Er hat drei Pferde, ein Reservepferd und zwei Postillione. - In Parsberg wird ein Ortstelefonnetz eingerichtet. - In Nürnberg stellen die Gebrüder Bing Dampfmaschinen als Kinderspielzeug her. - In Erlangen gibt es das Restaurant Siedersbeck in der Hauptstrasse 40. - In Regensburg lädt der Turnerbund Jahn Regensburg 18 86 ins Vereinsheim Café Union ein, wo dann 16 Interessierte, Feldmeier, Franz Fritzsche, Karl Heider, Ludwig Herrmann, Josef Kirmayer, Adalbert Krämer, Pauli, Max Pommersberger, Hans Regl, Fritz Reichl, Theo Schuster, Schweiger, Oskar Vogt, Weinzierl und Georg Wiesnet eine Fußballabteilung gründen. - In Beilngries wird der Darlehenskassenverein Beilngries mit der Telefonnummer 22 im Privathaus des Rechners Pollwein und die Königliche Gendarmeriestation unter der Nummer 14 neu angeschlossen. - In Nürnberg stellt Jean Fuchs während des Volksfests eine Tucher-Halle auf dem Josefsplatz auf. - In Regensburg verdoppelt Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (40), seinen Anteil an der in eine GmbH umgewandelten Zuckerfabrik Bayrische Zucker AG in der Aufeldstrasse auf 64 % und lässt Arbeiterwohnungen anbauen. - In Nürnberg Doos stellt die jüdische Fahrradfabrik Mars 30.000 Fahrräder in der erweiterten Fabrik in der Siegmundstrasse 40 her, wo man nicht nur Fahrräder endmontiert, sondern komplett herstellt. Auf die Herstellung von Motorrädern verzichtet man vollständig. Man stellt auch Automobile, darunter Zweisitzer, Viersitzer und Lastkraftwagen her. - In Nürnberg erhält der evangelische Lokalverein der Inneren Mission mit Pfarrer Konrad Wirth einen eigenen Vereinsgeistlichen und es wird spezielle stadtmissionarische Arbeit eingeführt, wobei man sich nun auch aktiv um hilfsbedürftige Prostituierte und Bettler kümmert. - In Rummelsberg kommt es in der Kindererziehungsanstalt zu einer Revolte, die verheimlicht wird. Danach wird im Brüderhaus für die Diakonieschüler Posaunenunterricht, Spielunterricht und Anstandslehre eingeführt. - In Parsberg bauen die katholischen Mallersdorfer Schwestern alias Franziskanerinnen zum Kinderheim St Josef alias Kinderasyl St Josef einen Neubau mit Schulräumen für 90 Kindern. - Der regensburger Verleger und Großantiquar Franz Stokar von Neuforn alias Franz von Stokar (48) beginnt mit dem Verkauf von sechs neu aufgelegten Serien zu je 10 Bänden des zwei Jahre zuvor verstorbenen französischen Schriftsteller Jules Verne vom Verleger Weichert, wobei er die auf den Schlussseiten abgedruckte Verlagswerbung überklebt und auf sich anpasst und ohne jegliche Rechte zu besitzen eine eigene Stokar-Reihe herausbringt, die aus Lagerüberständen des jüdischen Kaufhauskonzerns Wertheim und dessen Globus Verlag stammt und wo er das Wort Verlag vermeidet. - In Parsberg wird das von katholischen Mallersdorfer Schwestern betriebene Waisenhaus als Kinderasyl St Josef neu erbaut, wobei auch Schulräume für die 90 Waisenkinder entstehen. - In Neumarkt gibt es Skifahrer. - In Neumarkt wird der regelkonforme offizielle Tennisplatz am Forstamt abgebaut und ein inoffizieller Tennisplatz im Hof des Amtsgerichts angelegt. - In Amberg wird das katholische Kolpingorchester Harmonie gegründet, das auch die Theateraufführungen professionell begleitet. - In Nürnberg Stein stirbt der Poststallbesitzer und Gastwirt vom Gasthaus Zum goldenen Adler Andreas Kaller, woraufhin seine Witwe den Poststall übernimmt. - In Kallmünz veröffentlicht der lupburger Metzgersohn, Gastwirtssohn und kallmünzer Lehrer Johann Baptist Laßleben (43) eine eigene Heimatzeitschrift Die Oberpfalz. - In Fürth wird der superreiche jüdische Bankierssohn Alfred Nathan (37) Mitglied der fürther Freimaurerloge Zur Wahrheit und Freundschaft. Außerdem wird von ihm das Nathanstift eingerichtet. - Der in Sulzbürg geborene Kabarettist Hans Blädel (31) bringt sein knapp 3 minütiges Luststück Auf der Isarlahnbahn auf Edison Goldguss Walzen, die über die ganze Welt hallen, heraus, in dem er einen kompromisslos Fahrgäste beleidigenden, schadenfrohen und singenden Schaffner mit breitem, oberbayerischem Dialekt darstellt. - Der Motorradrennfahrer Refienne gewinnt auf einem nürnberger Mars Motorrad den 1. Preis beim Kesselbergrennen in den bayerischen Alpen. - In Nürnberg verkauft der Schornsteinbauer Josef Houzer seinen im Vorjahr fertiggestellten 15 m hohen Leuchttrum am Dutzendteich an die Stadt, die für die Touristen einen Aufzug einbauen lässt. - Auf einem nürnberger Triumpf Rennrad ist Fritz Knappke (--) in Frankfurt Bahnradmeisterschaftsfahrer. - In Nürnberg gibt es auf dem Volksfest Steinzeugmaßkrüge. Die Bedienungen tragen Dirndl mit weißer Schürze. - In Regensburg veranstaltet der Automobilclub Regensburg als Oberpfälzischer Automobil Club im Bayerischen Automobilclub unter seinem 1. Vorsitzenden Konsul Joseph Leis (--) einen prunkvoll geschmückten Automobil Korso vom Velodrom des Clubmitglieds Simon Oberdorfer (35) (Express) alias Simmerl am Arnulfsplatz zum Wohnsitz seines hochadeligen Protektors Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (39) Schloss Emmeram begleitet von  einer Musikkapelle, wobei Klub Kostüm, Klub Mütze, weiße Binde und weiße Handschuhe getragen werden müssen. Die Automobile der Clubmitglieder Joseph Leis (--) und Fabrikbesitzer Heinrich Waffler (--) streiken und können nicht gestartet werden. Eine Frau läuft Simon Oberdorfer (35) (Express) alias Simmerl vor den Wagen, bleibt aber unverletzt. Der Korso wird im Innenhof  von Schloss Emmeram von Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (39) mit seinem Hofstaat empfangen. Joseph Leis (--) hält die Huldigungsrede und profezeit, dass die Automobilindustrie, die ihr Protektor so fördert, ebenso wie die Elektrizität und die Dampfkraft (obwohl sie in einer Krise ist) nicht mehr aufzuhalten ist. - Die DMV Deutsche Motorradfahrer Vereinigung, die seit dem Vorjahr um soziale Spannungen aus dem Verein zu nehmen Personenkraftwagen ausser der Luxussparte ab 3.500 Mark aufgenommen hat, benennt sich in Deutsche Motorfahrer Vereinigung um. Sie zwingt die deutsche Benzin- und Ölhersteller den Höchstpreis von Kraftstoff auf 43 Pfennig je Liter zu begrenzen. Der DMV später ADAC schenkt all seinen Mitgliedern den Continental Landstrassen Atlas für Mitteleuopa für Automobilisten und Motorradfahrer. Strassen, auf denen man mit einem Automobil fahren kann, heißen Automobilstrassen. - Der englische Mitbesitzer William Hillman der nürnberger Fahrradfabrik Hillman, Herbert und Cooper The Premier Cycle Company gründet eine Automobilfabrik Hillman Coatalan Comp, die 3 Jahre später in Hillman Motor Car Company umbenannt wird. - In Neumarkt gibt die Fahrradfabrik Expresswerke AG die Automobilherstellung und die Motorradherstellung offiziell auf. - In Nürnberg Doos bewirbt der Automobilhersteller Mars Werke Siegmundstrasse 40 seine Tourenwagen als die besten und billigsten der Neuzeit. Die Automobilabteilung wird nicht weiter ausgebaut. - In wird in der Unteren Nabburger Strasse 46 ein Haus im Jugendstil erbaut. - In Fürth eröffnet der aus Mainz stammende sxx Ofenloch (--) ein Kino später Mathilden - Kino in der Mathildenstrasse 1, das er mehrmals umbaut und das im Folgejahr 148 Zuschauerplätze hat. - In Freystadt wird das neuerbaute Krankenhaus von den katholischen Krankenschwestern Dillinger Schwestern übernommen. - In Hohenburg gibt es Pläne für eine Eisenbahn Kleinbahnstrecke Hohenburg~Schmidmühlen. - In Velburg übernimmt Josef Gloßner (--) nach seiner Heirat mit der breitenbrunner Brauertochter Rosina Schneeberger (--) die velburger königlichbayerische Posthalterei im Gasthaus Zum Kreuz Parsberger Strasse 2 mit Brauerei und Landwirtschaft, die hauptsächlich zu den Bahnhöfen Parsberg und Seubersdorf verkehrt. - In Lauf  kommt der 1. Jahrgang der Tageszeitung Pegnitz Zeitung für Lauf, Röthenbach und Schnaittach mit der Neugründung des Verlags von Hans Fahner (--) heraus.- In Mühlhausen kauft der windsheimer Malzfabrikbesitzer Max Bender (--) die Brauerei xxx und nennt sie in Brauerei Bender um. - In Neumarkt gehören die bisherige stationierte 4. Chevaulegers Eskadron als 1. Eskadron bis zum Wegzug 19 09 zum 6. Chevaulegers Regiment Bayreuth. - In Neumarkt beginnt die Sprengstofffabrik ab 19 52 Wasag mit der Produktion von hochbrisantem dynamit-ähnlichen Ammonsalpetersprengstoff.

1906 Wetter: Anfang September Hitzewelle. Jahresende kalt und schneereich. - In Neumarkt kauft die nürnberger Tucher Aktienbrauerei den Gesamtkomplex mit Saal und Brauhaus des Gasthauses Zum grünen Baum in der Grünbaumwirtsgasse 13. - In Nürnberg zeigt Heinrich Bayer im heruntergekommenen Variete Himmelsleiter unter dem Namen Heinrich Bayers lebend Photographie in der Karolinenstrasse 53 kinomatographische Lichtspiele hauptsächlich nach dem Varieteprogramm. - In Riedenburg wird ein Turnverein gegründet. - Der rohrbacher Bauernsohn und eichstätter Bischof Johannes Leo Mergel (59) wird vom geisteskranken bayerischen König Otto Wilhelm Luitpold Adalbert Waldemar von Wittelsbach (St) (58) in den Personaladel erhoben und nennt sich Johann Leo von Mergel. - Der in Bamberg geborene oberpfälzische und regensburger Regierungspräsident Maximilian Friedrich Brettreich (48) wird in den Ritterstand erhoben und nennt sich Ritter Maximilian Friedrich von Brettreich. - In Nürnberg wird das Hauptbahnhofsgebäude eröffnet. Die Gastraumdecken sind mit Putten bemalt. - In Nürnberg wird auf dem Platz des 1. FC Nürnberg in der Ziegelgasse der VfB Leipzig Deutscher Fußballmeister. - In Nürnberg wird die Hauptpost eröffnet. - In Nürnberg fusioniert die Tucherbrauerei mit der Nürnberger Aktienbrauerei. - In Nürnberg gibt es Streikunruhen, die vom Militär niedergeschlagen werden und wobei es Tote gibt. - In Nürnberg wird der Filmvorführersohn Richard Nickel von seinem Vater Philipp Nickel nach Paris geschickt um das Handwerk des Filmvorführers und Kameramannes zu erlernen. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Neumarkt streikt ein Teil der Brauereiarbeiter. - In Freystadt wird ein Turnverein von 35 Männern gegründet. 1.Vorstand wird Anton Pietsch. - Die Nürnberger Lebensversicherungs Bank erhält die Genehmigung zur Aufnahme der Haftpflichtversicherung. - In Schwandorf gelingt die selbständige Mitgliedschaft in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. - In Ansbach wird Hermann Fegelein, der Schwippschwager Hitlers, geboren. - In Neumarkt wird der bayerische Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (51) im Mai für die Wanderversammlung bayerischer Landwirte alias zum Landwirtschaftsfest feierlich vom neumarkter Bürgermeister Joseph Weißenfeld am Bahnhof abgeholt, wo seine Büste aufgestellt ist und in der Villa von Kommerzienrat Carl Spitta einquartiert. Bürgermeister Joseph Weißenfeld erhält eine neue Amtskette mit dem Bild des ehemaligen bayerischen König Ludwig II. - Das Regensburger Arbeitsamt eröffnet in der ehemaligen Hauptwache am Neupfarrplatz 8. - In Regensburg wird eine öffentliche Müllabfuhr eingerichtet, die Schwemmkanalisation ausgebaut und für Häuser mit Kanalanschluss Spülaborte eingerichtet. Das Krankenhaus im Deutschen Haus am Ägidienplatz hat 130 Betten, zwei Operationssäle und ein Röntgenzimmer. - In Nürnberg gründet Karl Arnold ein Unternehmen das Blechspielzeug herstellt. - Die Säuglingssterblichkeit in Hohenfels liegt bei 40 %. - In Nürnberg machen die ersten vier Kraftfahrzeuge alias Motordroschken alias Automobile 92 öffentlichen Einspännern und Zweispännern an 6 Standplätzen Konkurrenz. - In Nürnberg kostet ein Liter Lagerbier 24 pf, Versandbier 28 pf und Weizenbier 27 pf. Ein Liter Milch kostet 19 pf. - In Regensburg bietet der Hoflieferant Bäcker Leopold Friedlein in der Wahlenstrasse F 1 u 2 mit der Telefonnummer 223 amerikanische Spezialitäten wie Neuyorker Windbeutel, Crollers und Kaviarstangen an. Täglich frisch gebacken wird Kaffebrot, Teebrot, Weißbrot und Schwarzbrot. - Die Buffalo Bill (60) Wild West Show meidet Bayern und Süddeutschland bei ihrer Europatournee (Italien-Ungarn-Deutschland-Luxemburg). - Der in Germersheim geborene, in Bayreuth aufgewachsene, bayerische Offizierssohn, ehemalige bayreuther Staatsanwalt, ehemalige abgesetzte Gouverneur von Kamerun, deutsche Konsul in Brasilien und Chile Eugen von Zimmerer (63), der für Unmenschlichkeit und Sklavenhandel in der Kolonie verantwortlich gemacht wurde, wird Ministerresident in Port-au-Prince. - In Nürnberg verkauft Oskar Weigel das Grandhotel C Schnorr vor dem Hauptbahnhof an Rudolf und Ingeborg Lotz. - In Nürnberg wird das erste Lichtspieltheater Noris Theater, Karolinenstrasse 53 eröffnet. In Nürnberg hält die Große Nürnberger Carnevals-Gesellschaft ihre zweite Sitzung im Gasthof Zum Luitpoldsaal in der Luitpoldstrasse 9 ab, bei der jegliche Maskierung verboten ist. - In Nürnberg schließt das beliebteste Billardkaffeehaus Café Noris Josephsplatz 1. - In Nürnberg wird in der Maschinenfabrik Spaeth und Co 11 trotz allgemeiner Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen aus Solidarität gestreikt, was zu einem Bruch zwischen Arbeiterschaft und Unternehmer führt. - In Nürnberg baut der Kaufmannssohn und studierte jüdische Physiker Siegfried Guggenheimer (21) elektrische Messgeräte in der Deichslerstrasse 19. - In Nürnberg hat die Wäsche- und Bettenfabrik J Erlenbach ihr Ausstattungsmagazin in der Kaiserstr. 5 und die Tel Nr 1515. - In Regensburg besichtigt der der aus Amerika zurückgekehrte Goldrauschmillionärssohn, Schriftsteller und Dramaturg Frank Wedekind (42) den regensburger Dom und wohnt im Hotel Zum grünen Kranz am Obermünsterstrasse 9. Am nächsten Tag fährt Frank Wedekind (42) nach Nürnberg, wo im Variete Meßthalers Intimes Theater Johannesgasse 4 sein Stück Der Totentanz uraufgeführt und 15 Mal wiederholt wird. Eine vom Autor befürchtete Zensur der städtischen Behörden bleibt aus. - In Nürnberg schwänzt der Schüler Theo Haggenmiller den Schulunterricht und fährt mit dem 1.FCN alias Club als Stürmer zum Fußballauswärtsspiel zu Slavia Prag. - Die erste österreichische Filmproduktion Saturn stellt ausschließlich hochpikante Herrenfilme alias Pornos her und wird in Deutschland und Österreich per Katalog vertrieben. - In Neumarkt führt das Süddeutsche Gastspiel-Ensemble unter Theaterdirektor M Fleischmann im Aktiensaal der Tucherbrauerei Grünbaumwirtsgasse 13 unter Mitwirkung der Stadtkapelle Lang erstmals die tragische teils autobiographische Komödie des in Neumarkt im Gasthof Zum Hechten Untere Marktstrasse 3 geborenen Schriftstellers und Verlegers Dietrich Eckart (38) Familien-Väter auf, die im Repertoire des Münchner Volkstheater ist und in der Dietrich Eckart (38) den jüdischen geschäftstüchtigen Theaterdirektor Rosenzweig schon negativ aber noch nicht wie in späteren Werken ausfällig darstellt. Auch neumarkter Laienschauspieler beteiligen sich. - In Erlangen zieht die Studentenverbindung Fridericiana in ihr Haus Spardorferstrasse 32 ein. - In Neumarkt wird ein Reitverein gegründet. - In Schwandorf wird ein Sozialdemokratischer Verein der SPD gegründet. - In Coburg wird Johann Leopold von Sachsen Coburg (St) geboren, was 136 Kanonenschüsse von der Veste Coburg verkünden. Sein Vater ist der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (St) (22), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (41). Eine Amnestie für Strafgefangene wird erlassen. Der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (47) kommt als Taufpate mit Ehefrau Auguste zur Taufe ins coburger Schloss Ehrenburg. - In Regensburg tritt der aus Altötting stammende salzburger Sängernknabe, Buchdruckerlehrling und Schauspieler Weiß Ferdl (23) als Komiker auf. - In Nürnberg beendet der in Wien geborene Direktor des Varietes Meßthalers Intimes Theater Karl Weiss (39) sein Engagement und wechselt an das Stadttheater Bamberg. - In Regensburg wird der aus Hessen stammende Jurist und mit der Verlegertochter Marie Habbel, Tochter von Josef Habbel (60) verheiratete Chefredakteur der Tageszeitung Regensburger Morgenblatt Heinrich Held (38) Mitbesitzer und Herausgeber der Tageszeitung Regensburger Anzeiger. - In Nürnberg stirbt das übergewichtige Original Schnapsgermania (56), die sich ihren Lebensunterhalt durch Holzhacken verdiente. - In Nürnberg wird die jüdische Gebetsgemeinschaft Chevre Theffilo gegründet. - In Regensburg heiratet die jüdische regensburger Bankierstochter Martha Weinschenk den evangelischen Rechtsanwalt Julius Mußgnung ohne sich taufen zu lassen. - In Ansbach wird die Fahrzeugfabrik Ansbach gegründet, die Automobile herstellt. - In Nürnberg vertreibt die Malzfabrik Müller Malz nach Münchner und Pilsener Darrung. - In Nürnberg hat die Brunnenbohrfirma Schropp die Telefonnummer 2131. - In Sulzbach wird eine höhere Mädchenschule eingerichtet. - Nürnberg hat 297.980 Einwohner. - In Nürnberg gibt es 5839 Telefone. - In Freystadt wird der Turn und Sport Verein TV Freystadt gegründet. - In Erlangen zieht der Studentengesangverein AMV Fridericiana Erlangen in sein Corpshaus mit großem Festsaal und Kegelbahn Spardorfer Strasse 32 ein. Es gilt der Ehrenkodex unbedingte Satisfaktion. - In Bamberg geht der in Frankfurt am Main geborene Willy Messerschmitt (08) in die Volksschule. Die Eltern betreiben ein große Weinhandlung mit Weinstube Lange Strasse 41. - In Nürnberg wird auf dem Dutzendteich ein Damenruderwettrennen veranstaltet. - In Nürnberg wird am Südufer des Dutzendteichs ein Leuchtturm mit internem elektrischen Aufzug erbaut. - In Nürnberg wird die Jubiläumslandesausstellung trotz 2.500.000 Besuchern ein finanzielles Desaster. - In Nürnberg erbaut die MAN für die Bayerischen Landesausstellung eine 180 x 49 m große Halle aus aus Stahl und Glas mit einer Jugendstilfassade und nennt sie Luitpoldhalle. - In Nürnberg legt die Stadt den Luitpoldhain an. - In Kastl wird der Wappenfries in der als Pfarrkirche benutzten Klosterkirche wieder angelegt. - In Nürnberg ist das Hotel Rühle am Hallplatz mit Rückseite Klaragasse. - In Regensburg gehören das Gasthaus Dampfschiff und der Sternbräu zur Hotelbrauerei Karmeliten-Brauerei am Dachauplatz, die die Rekordmenge von 23.000 Hektorliter Bier herstellt. - In Kipfenberg übernimmt die eichstätter Hofmühl Brauerei die Böll Bräu Marktplatz 8. - In Velburg verkauft der Bierbrauer und Wirt der Gaststätte Zur Traube Untere Gasse 13 Josef Gloßner ein Baugrundstück, auf dem ein Gaswerk mit 3,2 Kilometer Gasrohren gebaut wird. Das Azetylen Gas für die 80 Haushalte kostet 2 Mark/cbm. Es werden 17 Gasstrassenlaternen aufgestellt. - In Bayern wird die II alias Zwei zur Kennung von polizeilichen Kraftfahrzeug Kennzeichen für Automobile eingeführt. Die Oberpfalz hat II E, Mittelfranken II S, Nürnberg II N und Oberbayern II B. - In Erlangen ist der nürnberger Riesenfestzeltbesitzer und Original Baron Muckl (Baron Mukl) Bergkirchweihfestwirt. - In Nürnberg darf die Nürnberger Lebensversicherungs-Bank Haftpflichtversicherungspolicen verkaufen. - In Nürnberg stellt die private Omnibuslinie von Automobilhersteller Ludwig Maurer (33) wegen der Eisenbahn die Linie Plärrer-Heroldsberg ein. - In Fürth wird die Wittelsbacherbank zur Hundertjahrfeier Bayerns in der Hornschuchpromenade aufgestellt. - In Nürnberg ist Jobst Kohlenberger im 10. Jahr Festwirt für das Brauhaus Nürnberg. - In Pölling wird eine Wasserversorgung aufgebaut. - In Nürnberg beginnt der jüdische Fahrradhersteller Carl Marschütz (43) (Express Namensrechteinhaber) in seiner Hercules AG in der Fürther Strasse 191 einen Lastwagen von 1,5 bis 4 t Nutzlast mit einem 14 PS Zweizylinder Fafnir Benzinmotor auszustatten.  - In Nürnberg Doos beginnt der jüdische Fahrradhersteller Mars mit der Produktion von Automobilen mit 6 PS und Reibradantrieb System Maurer, wodurch man 35 km/h erreicht. Da die Fahrzeuge in Einzelanfertigung gebaut werden, werden nur wenige in drei Jahren verkauft. Zusätzlich beginnt man mit der Produktion von Sirenen und Trennschleifmaschinen. - In Neumarkt besucht Prinz Ludwig III von Wittelsbach (St) (61) die Fahrradfabrik Expreßwerke AG alias Expresswerke in der Holzgartenstrasse, die im Besitz von Patenten der berliner Elektromotoren Vulkan-Werke AG, Motorwagen alias Automobile baut und das neumarkter Mineralwasser-Wildbad Wildbadstrasse 1, wo für ihn eine Gala gegeben wird. - In Neumarkt gibt es den Aktiensaal, in dem von Stadtkapellenleiter Lang von auswärtigen Theaterensembles aufgeführte Stücke teils mit Unterstützung heimischer Laienschauspieler begleitet werden. - In Altdorf wird auf dem Rathaus ein Dachständer für das Telegraphenamt aufgestellt. - In Altdorf darf das Sägewerk Eckstein Hersbrucker Strasse nicht mehr den städtischen Strombedarf abdecken, woraufhin ein städtisches Elektrizitätswerk mit Türmchen im Jugendstil erbaut wird. - In Neumarkt wird der Saal der Gaststätte Zum grünen Baum Grünbaumwirtsgasse 13 durch die Fusion der Nürnberger Aktienbrauerei alias Henninger mit der Tucherbrauerei von Aktiensaal in Tuchersaal umbenannt. - In Regenstauf kommt es zu einem Zugunglück, bei dem der homosexuelle Schriftsteller Thomas Mann (31) auf seiner Reise von München nach Dresden und alle weiteren Beteiligten unverletzt bleiben. Thomas Mann (31) schreibt darüber: Ich dachte, das geht nicht gut, das geht nicht gut, das geht keinesfalls gut. - In Nürnberg ist die Tageszeitung Fränkischer Kurier die größte und angesehenste Tageszeitung der Region, bringt zweimal täglich eine große Ausgabe heraus und wirbt großflächig auf ihren Lieferwagen alias Automobilen. - In Kalchreuth ist das in den Felsen gehauene Wirtshaus In der Ohrwaschel ein übles Bordell und Treffpunkt von Wilderern, Holzdieben und Vogelfängern. - In Ansbach beschließt die ansbacher Sektion des Deutschen und Österreichen Alpenvereins bei Innsbruck eine Alpenvereinshütte, die Ansbacherhütte zu bauen, die noch im selben Jahr fertiggestellt wird. - Der in Neumarkt geborene Jakob Fehlhammer bringt sein Buch Deutsche Reformbienenzucht heraus, das den Zusammenhang von Bienen und Obstertrag bekannt macht und wodurch die Obsternte wesentlich gesteigert wird. - In Neumarkt löst sich der Athletenclub Hercules auf. Seine Mitglieder werden als neue Stemmriege vom Turnerbund Jahn mit dem Vereinslokal Zum grünen Baum der Tucherbräu Grünbaumwirtsgasse 13 übernommen und die Geräte gekauft. - In Lauterhofen wird in der Kretinenanstalt Oberlauterhofen-Holnstein der 40 Meter langer Neubau mit 4 Meter hohen Zimmern eröffnet. Die Anstalt erhält eine Dampfheizung und eine Wasserleitung mit Kanalisation. - Die unanständigen Lieder: Ich bin ein klein Grisettchen, Das Himmelbettchen, Das Schweinchen, Das Geständnis und Heimkehr vom Balle sind gängiges Repertoir bei Herrenabenden in Singstuben mit Prostituierten. - In Neumarkt bilden evangelische Bürger den Verein der Protestanten zur Pflege des Zusammenschlusses und edler Geselligkeit. - In Nürnberg findet das Bundesfest des Deutschen Radfahrer Bundes statt. - In Altdorf werden auf dem Dach des Rathauses Telegrafendachständer angebracht. Im Rathaus gibt es die Feuerwehr, die Stadtpolizei, die Hopfenwaage und die Post. - In Neumarkt wird der in Gunzenhausen auf Gut Polsingen in armen Verhältnissen geborene spätere NS Politiker Christian Weber (23) Pferdeknecht. - In Fürth stirbt die superreiche fürther Bankierswitwe xxx Nathan, wodurch ihr lungenkranker Sohn Alfred Nathan (36) viele Millionen Mark erbt. - In Nürnberg gründet der jüdische nürnberger Kaufmannssohn und Physiker Siegfried Guggenheimer (31) in der Deichslerstrasse 19 eine elektronische Messtechnikfabrik. - In Nürnberg hat das Teichrestaurant am Dutzendteich Bier der nürnberger Brauerei Held. - In Nürnberg steht vor dem Jugenstilvereinshaus des Industrie und Kulturverein am Frauentorgraben eine Litfaßsäule. - In Ansbach hat der gelernte Barbier und ungelernte Geigenbauer Hans Trautner (26) bereits 69 Violinen 2 Violoncelli, mehrere Violen und einen Kontrabass neben dem Betrieb seines Friseursalons hergestellt, den er im Folgejahr aufgibt. Seine Besonderheit ist, dass er seine Instrumente selbst entwirft und keine Kopien anfertigt. - In Nürnberg ist die Druckerei Graphische Druckanstalt Zerreis ein führendes Unternehmen, das Reklamemarken herstellt. - In Regensburg wird der Automobilclub Regensburg als Oberpfälzischer Automobil Club OAL als Ortsgruppe des Bayerischen Automobil Clubs BAC mit Präsident Graf Oscar Bopp von Oberstadt (--) beim königlichen Amtsgericht angemeldet. - Durch Ingolstadt führt das vom Münchner Motorradfahrer Verein veranstaltete Strassenrennen München Ingolstadt München, wobei es drei Klassen Motorräder, Motorräder mit Beiwagen und Automobile gibt und deren Gewinn jeweils die Clubmeiserschaft bedeutet. - Nach langen Streitereien zwischen den ärmeren aber zahlenmäßig bedeutenden Motorradfahrern und reichen Automobilisten erklärt sich der Kaiserliche Automobil Club KAC später AvD mit all seinen hochadeligen Mitgliedern bereit alle Motorsportveranstaltungen  gemeinsame zu veranstalten und alle nationalen und internationalen Behördengänge zu übernehmen, woraufhin sich die Motorradfahrervereinigung DMV später ADAC bereit erklärt Automobilisten mit Fahrzeugen bis 3.500 Mark aufzunehmen, wodurch nur die Luxussparte ausgenommen wird. Nach Prinz Heinrich von Zollern Preussen (St) (44) verheiratet mit Prinzessin Irene von Hessen Darmstadt (St) (40) wird der in Madrid geborene Prinz Ludwig Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (47) zweites hochadeliges Mitglied in der Motorradfahrervereinigung DMV ein. - In Nürnberg wird der im Vorjahr gegründete Erste Nürnberger Motorfahrer Verein später MSCN, dessen Erster Vorstand der neumarkter Express Fahrradwerke AG Direktor Hans Schmidt (--) war, der Fahrräder, Motorräder und Automobile baut, wegen der Dominanz der Automobilbesitzer zu Schnauferl Club Nürnberg eV umbenannt, der mit dem 6 Jahre zuvor in Nürnberg gegründeten deutschlandweiten Schnaufer Club nichts zu tun hat. - In Neumarkt heißen die Expresswerke im 9. Jahrgang der Fachzeitschrift Der Motorwagen Fahrrad und Kraftfahrzeugfabrik. - In Nürnberg startet eine Etappe das Automobilrennen Herkomer Konkurrenz, das in Frankfurt beginnt und in München endet. - Der DMV Deutscher Motorradfahrer Verein später ADAC Nordgau besteht aus drei fränkischen Kreisen und der Oberpfalz. - Der nürnbergdooser Automobilhersteller Mars Werke Siegmundstrasse 40 stellt auf der Automobilausstellung in Leipzig Zweisitzer, Viersitzer und Lastkraftwagen ua mit 6/7 PS Einzylindermotoren und mit System Maurer Reibradantrieb aus. - Die deutsche Automobilverordnung ist rechtsgültig, die ua auch regelt, dass ein Automobil wie bisher üblich rechts fahren und links überholen muss. - In Nürnberg baut die MAN Nürnberg die dreischiffige, verglaste Jugendstil Stahlskeletthalle Luitpoldhalle auf dem Luitpoldhain. - In Nürnberg kauft der undorfer Karolinen Zechenbesitzer und Industrielle Josef Zeller (38) ein dreistöckiges Haus im Oberammergaubausstil auf einer Ausstellung, baut es in Regensburg Steinerbrückl als Haus 9 und Werdenfelserhaus wieder auf und zieht mit seiner Familie ein. - In Neumarkt findet ein Landwirtschaftsfes alias Landwirtschaftsmesse statt, bei der der bayerische Prinz Ludwig III von Wittelsbach (St) (61) und seine Familie auf einer Bühne mit einem symbolischen geschmückten Tor vor dem Gasthaus Zum braunen Hirschen Obere Marktstrasse 22 später Dehn und Söhne (20 24 Sonnechko), wo die Marktstasse zur Mitte der Strasse so stark abfällt, dass man vom Gasthaus aus noch einen guten Blick auf den Zug hat, den Marktzug vorbeidefilieren lässt. - In Hemau enden das seit 15 75 bis auf die Jahre von 16 18 bis 16 48 durchgehend geführte Kirchenbuch. - In Fürth empfängt der jüdische Hopfenhändler Anton Sahlmann (--) in der Villa Sahlmann Ecke Bahnhofplatz 4/Gustav-Schickedanz-Strasse den bayerischen Prinz Ludwig III von Wittelsbach (St) (61).

1905 Wetter: Warmer Juli. Im Oktober extreme winterliche Verhältnisse. Hunger in Deutschland. - In Neumarkt wird eine städtische Badeanstalt eröffnet. - Der rohrbacher Bauernsohn Johannes Leo Mergel (58) wird eichstätter Bischof. - In Nürnberg wird ein Opernhaus eröffnet. - Der bayerische Thronfolger rheinischer Pfalzgraf bayerischer, fränkischer und schwäbischer Herzog Albrecht Luitpold Ferdinand Michael von Wittelsbach (St) wird in München geboren. - Der in Bamberg geborene Maximilian Friedrich Brettreich (47) wird Regierungspräsident der Oberpfalz und Regensburg. - Die in Neumarkt, Untere Marktstrasse 26 geborene geborene Lebküchnergehilfetochter und Schauspielerin Käthe Dorsch (15) tritt im Extrachor des nürnberger Stadttheaters am Lorenzer Platz bei der Aufführung der Meistersinger von Nürnberg auf, das mit Wilhelm Tell zum 100. Todestag von Friedrich Schiller geschlossen wird. - In Nürnberg wird das Opernhaus am Frauentorgraben fertiggestellt und als das Neue Stadttheater mit der Wagner-Oper Die Meistersinger von Nürnberg eröffnet, deren geschichtliche Hintergründe Richard Wagner (++) aus dem 208 Jahre alten Buches des altdorfer Universitätsprofessor Johann Christoph Wagenseil (++) Von der Meistersinger holdseligen Kunst übernommen hat. - In Nürnberg wird am Kornmarkt die Hauptfeuerwache neu erbaut und die Berufsfeuerwehr eingeführt. - In Nürnberg baut der Turmuhrenbauer Ludwig Michael Riedel ein neues Uhrwerk für das Männleinlaufen in der Frauenkirche. - In Nürnberg wird in der Heinickestrasse eine Kreistaubstummenanstalt eröffnet. - In Nürnberg eröffnet in der Karolinenstrasse 43 das Kaufhaus Grand-Bazar ehemals Hotel Zum Strauß als eindrucksvollstes Kaufhaus der Stadt. - In Neumarkt beschäftigt die Expresswerke Fahrrad AG über 200 Mitarbeiter und produziert 15.000 Zweiräder. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - Nürnberg hat 294.426 Einwohner. - In Ansbach löst Ernst Rohmeder den fast erblindeten protestantischen Pfarrerssohn Ludwig Keller (66) als rechtskundigen Bürgermeister ab. - In Nürnberg wechselt der 1.FCN alias Club von der Deutschherrenwiese in die Ziegelgasse, südlich der Stadt. Zu wichtigen Fußballspielen kommen etwa 1100 Zuschauer. - In Nürnberg werden private Stadtbesichtigungsrundfahrten mit einem zweispännigen und zwei vierspännigen Pferdeaussichtswagen, die drei Mal täglich Fahrten anbieten, eingeführt. - In Nürnberg wird der in Sankt Petersburg geborene Graf Max von Montgelas (47) Chef des Generalstabes des II. Armee-Korps. - In Fürth tauchen große Mövenschwärme auf. Daß die Störche wieder zurückgekommen sind, wird allgemein mit Freude aufgenommen. - In Nürnberg hält die Große Nürnberger Carnevals-Gesellschaft ihre erste Sitzung im Gasthof Zum Luitpoldsaal in der Luitpoldstrasse 9 mit Büttenreden mit der Kapelle des 14. Infanterie-Regiments unter Musikmeister Burow.und Chören ab. - In Nürnberg-Reichelsdorf am Reichelsdorfer Keller alias Nürnberger Radrennbahn findet ein erstes Steher-Radrennen der sogenannten Flieger mit Schrittmachermotorrädern statt, bei dem über 100 km/h erreicht werden und u.a. der nürnberger Andreas Kölbl gewinnt. - In Neumarkt wird das Turnerheim alias Turnhalle an der Mariahilfstrasse erbaut. - In Nürnberg beträgt die Regelarbeitszeit in der Maschinenfabrik Spaeth und Co 11 Stunden, im Vergleich zu anderen nürnberger Betrieben, in denen 9,5 Stunden gearbeitet wird. Verspätungen von mehr als 10 Minuten werden mit dem Abzug einer vollen Stunde bestraft. Vier Verspätungen in einem Monat haben die Kündigung zur Folge. Ungehorsam gegenüber Vorgesetzten kostet 1,50 Mark. Tagelöhner werden eingestellt. - In Nürnberg findet eine Landes Industrie Gewerbe und Kunst Ausstellung ua in der Jugendstil Kunsthalle statt. - In Nürnberg bietet das Neue Stadt-Theater am Frauentorgraben eher traditionelles Theater an. - Die Reichspost erlaubt Mitteilungen auf der linken Hälfte von Postkarten. - Die Reichspost führt Ferndrucker ein. Weibliche Postangestellte müssen Nachtdienst leisten. - In Nürnberg logiert der der aus Amerika zurückgekehrte Goldrauschmillionärssohn und Dichter Frank Wedekind (41) im Hotel Wittelsbach in der Pfannenschmiedsgasse 22. - In Fürth liefert die Humbser Brauerei mit Lastkraftwagen Bier aus. - In Neumarkt Zum roten Rößl Gastwirtschaft Glossner Kastengasse 14. - In Neumarkt besteht die Brauerei Heckl in der Kastengasse. - In Neumarkt druckt den 19. Jahrgang der Tageszeitung Neumarkter Tagblatt alias Neues Oberpfälzische Volksblatt alias Fränkischer Anzeiger die Druckerei J. M. Boegl obere Marktstrasse 8 mit der Telefonnummer 31 unter dem verantwortlichen Redakteur Johann Martin. - In Freystadt ist Schielein Posthalter und Gastwirt. - In Neumarkt lädt der Bierbrauer Glossner in sein Gasthaus Zum goldenen Anker Obere Marktstrasse 27 ein. - In Freystadt lädt der Besitzer der Internationale Menagerie Josef Martike auf dem Marktplatz zur Tierschau mit Fütterung von Löwen, Leoparden, Pantern, Tigern, Bären Hyänen, Schakalen, Pelikanen, Gürteltieren, Panzertieren, Riesenschlangen und Affen, den Platz zu 30 Pfennig ein. - In Deinschwang wird die Gemeindejagd im Gasthaus Kettner öffentlich verpachtet. - In Neumarkt ist Hermann Spitta Vorsitzender des Pferdeversicherungsverein, der sich im Gasthaus Zum Bären Obere Marktstrasse 26 alias Zum schwarzen Bären versammelt. - In Berching führt die Schneidermeisterwitwe Babette Kienlein das Herrenbekleidungsgeschäft weiter. - In Nürnberg hat Ludwig Maurer (29) 50 % der in Berlin bewegten 160 Motordroschken geliefert. Er hat insgesamt bereits 400 Automobile produziert. - Rudolf von Seckendorff (St) (61) wird Reichsgerichtspräsident. - In Vohburg inszeniert der Kolpingsverein das Volkstheaterstück in 3 Akten Am Teufelsstein. - Der nürnberger Spielfabrikant Ignaz Bing lässt Fuchs- und Dachslöcher ausgraben und entdeckt in der bekannten streitberger Felsnische Grotte im Petersholz fossile Knochen und prähistorische Scherben und nach Grabungen eine Tropfsteinhöhle. - Der in Unterbuchfeld geborene Josef Kollmeier (36) kommt aus den USA zurück und siedelt sich in Regensburg an, wo er Stadtrat wird. - In Nürnberg wird die jüdische Zionistische Ortsgruppe Nürnberg Fürth gegründet. - In Nürnberg bewirbt die AUG Bierfiltereinsätze für kristallklares Bier für Brauereien und die Vereinigte Natureis AG Brunnengasse 5 1a Qualitätseis. - Die Pasteurisierung von Bier in Fässern wird patentiert. - In Ansbach ist das Gasthaus Zur Stadt Nürnberg im Besitz von M Hauff von Eyb. - In Neuburg an der Donau brennt das Gasthaus Zum goldenen Lamm mit Brauhaus vollständig ab. - In Kulmbach vertreibt die Mälzerei Ruckdeschel 1a Malz für feinste Biere Wiener und Pilsener Charakters. - In Spalt, Großweingarten, Auerau, Beerbach, Dürrenmungenau, Georgensgmünd, Mädenberg, Obersteinbach, Petersgmünd, Ritterbach, Rotbaurach, Wernfels und Winkelhaid dürfen Hopfenpflücker durch die Bezirksleitung in Schwabach einen Monat lang die Pflückstätte nicht verlassen, Sperrstunde ist um 9 Uhr, die Haustüren müssen verschlossen sein und Zigeuner sind als Hopfenpflücker verboten. - In Regensburg wird von den Gewerkschaften die Bischofshofer Brauerei erfolglos boykottiert, da die Arbeiter aus Interesselosigkeit doch dieses Bier tranken. - In Schwarzenbruck wird Grafensohn Roland von Faber Castell (St) geboren. - Der russische Zarenenkel Kyrill Wladimirowitsch Romanow (St) (29) heiratet seine Cousine  Prinzessin Victoria Melita von Sachsen Coburg und Gotha (St) (29). - In Nürnberg tritt der Schauspieler Eugen Rex (29) im Apollo Theater Pfannenschmiedsgasse 22 auf. - In Nürnberg gibt es 5.449 Telefone. - In Erlangen gibt es 1.200 Studenten. - Regensburg hat 48.801 Einwohner. - In Aufhausen wird die uneheliche Tochter Gisela des protestantischen Karl Valentin (23) und seiner katholischen Freundin Gisela Royes geboren. Vater Johann Royes schlägt Karl Valentin (23) sogar, weil sie ihm die Konfession verheimlicht haben. Die Geburt soll verheimlicht werden. - Der in Bechhofen geborene Mulatte und im altdorfer Lehrerseminar ausgebildete neustädter Hilfslehrer Oskar Vogelhuber (27) erhält von seiner Dienstbehörde die Erlaubnis zu heiraten. - In Nürnberg hat das stadtbekannte Bordell König Otto in der Winklerstrasse 3 (20 17 Osteria) 36 Fremdenbetten. - In Neuburg an der Donau Bahnhof Rohrenfeld werden 343 Waggons be- oder entladen. - In Regensburg organisiert der Hotelier Ludwig Bergmann (34) eine eigene private Feuerwehr aus seinen Brauburschen mit einer neuartigen englischen dampfgetriebenen Wassersprizte, die auch außerhalb des Hotels Karmeliten-Brauerei am Dachauplatz Feuer erfolgreich löscht, weil dort in der Brauerei ständig Dampf zur Verfügung steht. Der Warnruf ist Feurio. - In Neukirchen wird die Tropfsteinhöhle Osterhöhle für Besucher ausgebaut. - In Altdorf wird die Brauerei Türkenbräu gegründet. - In Fürth stirbt der in Altdorf geborene größte fürther Brauereibesitzer Georg Heirnich Grüner (67) als Kommerzienrat. - In Nürnberg kosten im Restaurant Städtischer Rathauskeller Diners ab 1 Mark 50 Pfennig. - In Nürnberg beteilitgt sich die Tradition-Rostbratwurstgaststätte Bratwurstglöcklein Sebalder Platz links neben der Sebalduskirche an der Moritzkapelle auf der Internationalen Weltausstellung in Liège und baut dort ein fast originalgroßes Fachwerkhäuschen auf. - In Breitenbrunn wird ein Kindergarten eröffnet. - In Beilngries gibt es die Zeitung Beilngrieser Amts- und Wochenblatt. - In Beilngries wird im Postamt zunächst aus Platzgründen auf das Aufstellen einer Telefon Sprechstelle verzichtet, was die Presse lächerlich findet. Einen Monat später wird dann ein Sprechapparat geliefert. Private Anschlüsse sind zum Missfallen der Bevölkerung zunächst nicht geplant. - In Greding wird eine öffentliche Telefon Sprechstelle errichtet. Dabei wird ein Sprechkasten im Postamt aufgestellt. - In Regensburg wird der Trachtenverein Almrausch gegründet. - In Pölling wird eine Telefonzelle installiert. - In Regensburg wird die polizeiliche Verordnung, dass Fahrräder polizeiliche Nummern führen müssen, abgeschafft. - In Regensburg fährt ein Fahrradfahrer in der Ludwigstrasse einen älteren Herrn um und begeht ohne Entschuldigung Fahrerflucht. - In Regensburg wird eine Fahrradfahrer Ortsgruppe des Arbeiter Radfahrer Bundes Solidarität ARBS als eine der letzten gebildet, da es einfach nur sehr wenige Fabrikarbeiter gibt. - Auf einem in Nürnberg Doos produzierten Mars Motorrad gewinnt der Motorradfahrer Georg Retienne das Kesselberg Rennen. - In Regensburg findet der verarmte, in Stettin geborene Berlin Alexanderplatz Autor, Schriftsteller und Arzt Alfred Döblin (27) in der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 nach seinem Studium für ein Jahr seine erste Anstellung. - In Neumarkt wird August Schröder Vorstand der Expresswerke. - In Neumarkt steigt der in Garmisch geborene Weltrekordler und mehrfache Meister Thaddäus Robl (28) auf Express-Räder der Express Fahrradfabrik um. Thaddäus Robl (28) fährt als unabhängiger Radrennfahrer viele Siege ein. Deren Besitzer Hans Schmidt (--) lässt sich ein futuristisch anmutendes Gewächshaus neben seine im Vorjahr erbaute Gründerzeitvilla Hubertus Villa in der Ingolstädter Strasse 17 auf sein Parkgrundstück (Friedhofserweiterung) mit Gärtnerhäuschen und Pferdestallungen bauen. Die Roblsche Schrittmachermaschine der Expresswerke von Thaddäus Robl (28) sind berühmt. Es gibt Expressrennräder Modell Robl sowohl für die Strasse als auch für die Rennbahn. - In Neumarkt gibt es das jüdische Wechselgeschäft und Bankgeschäft M Oettinger und Söhne. - In Deinschwang wird die Gemeindejagd auf weitere 6 Jahre im Gasthaus Kettner zur Pacht versteigert. - In Nürnberg beginnt die jüdische Fahrradfabrik Victoria ein zweites Mal Motorwagen alias Automobile mit Benzinmotor in Einzelfertigung zu bauen. - In Nürnberg eröffnet der Verein für Innere Mission in einer Weinwirtschaft, die als Bordell bekannt war in der Ebnersgasse 10 eine eigene Buchhandlung. - In Rummelsberg erhält der Evangelische Landesverein für Inner Mission die königlichbayerische und bezirksamtliche Erlaubnis eine Erziehungsanstalt für schulentlassene Knaben evangelischer Konfession, die einer geregelten Anstaltserzeihung bedürfen, zu betreiben. Die geschlossene Einrichtung zur Zwangserziehung ist für 30 Pfleglinge geplant, als in Rummelsberg die ersten eingewiesenen Pfleglinge in das umfunktionierte heruntergekommene Hofgut einziehen. Sie müssen die Anstalt, in der es am Nötigsten fehlt, selbst aufbauen. Zum Hofgut gehört ein eigener Steinbruch. - In Nürnberg, Neumarkt und Regensburg passieren beim ersten Automobilrennen Herkomer-Konkurrenz über 937 km von München über Augsburg, Tübingen, Baden Baden, Stuttgart, Nürnberg, Regensburg zurück nach München 105 Privatfahrer, darunter viele Adelige auf eigenen Fahrzeugen die Stadt. Sieger wird der Münchner Edgar Ladenburg vor dem Düsseldorfer Herman Weigand und Willy Pöge, die alle einen Mercedes fahren. Der Preis ist ein vom Initiator, Tischlersohn und erfolgreichen geadelten bayerischen Künstler Hubert von Herkomer (56) selbst erstelltes Portrait vom Sieger und eine von ihm erstellte Trophäe. Es dürfen nur viersitzige Tourenwagen mit Kotflügeln, Beleuchtung (mindestens 3, davon eine nach hinten), Regenschutz, Raum für Gepäck und Werkzeug und einer Rückwärtsfahrt teilnehmen, wobei in jedem Wagen ein Kontrolleur sitzt, der jeden Verstoß gegen die Regeln notiert und auch bei Reifenwechsel Strafpunkte vergibt. - In Neumarkt steigt in den Expresswerken in der Holzgartenstrasse ein Ballon auf, von dem aus Luftaufnahmen von der Stadt gemacht werden. - In Freystadt wird ein Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Regensburg wird neben dem Justizgebäude Augustenstrasse 5, der ehemaligen Augustenschule, eine H-förmige Gefängnisanstalt in der Augustenstrasse 4 eröffnet. - In Nürnberg vertreibt Fred Warrick als Generalvertreter für Mitteleuropa Morrow Fahrradfreilaufnaben mit Rücktrittbremse, die in zahllose Fahrräder eingebaut werden. - In Feucht kauft die Nürnberger Brauhaus AG die Brauerei Liedel. - In Nürnberg kauft die Nürnberger Brauhaus AG die Brauerei Dummet. - In Stein führt Graf Alexander von Faber Castell Rüdenhausen (39) in seiner Firma Faber-Castell eine besonders hochwertige Sorte von Bleistiften mit dem Namen Castell ein. - In Lauterhofen wird in der Kretinenanstalt Oberlauterhofen-Holnstein alias Irrenanstalt ein 40 Meter langer Neubau mit 4 Meter hohen Zimmern erbaut. - Die hamburger Fahrradfabrik Continenal wirbt mit grossen bis zu 60 zähnigen Kettenrädern und bewährtem Torpedo Freilauf mit Rücktrittbremse zu Panzer Pneumatics alias haltbaren und zuverlässigen Reifen mit luftdichten Schläuchen. - In Nürnberg verkauft die Fahrradfabrik Mars als beste Marke der Gegenwart neben Motorrädern auch Fahrräder mit doppelter oder dreifacher Übersetzung in der Torpedo Freilaufnabe. - In Fürth wird im Stadtpark ein repräsentative Mädchenhort alias Kindergarten als kleine Villa mit burgähnlichem kitschig historisierendem Eingangsbereich eröffnet. - In Nürnberg wird der in Schwandorf geborene nürnberger Schneider Peter Treu (34) nach 14 jähriger Parteizugehörigkeit Parteivorsitzender der SPD. - Der in Fürth geborene jüdische Chemiker Fritz Ullmann (30) stellt als Privatdozent an der berliner TH erstmals eine Frau in seinem Laboratorium als private Chemieassistentin an. Es ist seine spätere jüdische Ehefrau Irma Goldberg (--). - Die mit einem bürgerlichen Seifensiedersohn verheiratete ehemalige adelige Frauenarbeitsschulengründerin und Schriftstellerin Mathilde von Aufsess alias Mathilde Beeg (48) stirbt in Berlin und ihr in Fürth geborener Sohn Hermann Beeg (44) wird nach 24 jähriger Militärkarriere schließlich zum Major befördert, wodurch er Bataillonskommandeur wird. - In Regensburg versuchen die Bewohner der Strasse Zur schönen Gelegenheit den Magistrat zu bewegen, ihren Strassennamen zu ändern, da sich die Bedeutung des Wortes Gelegenheit von Lage, Gegend ins Anstössige geändert hätte, was vom Magistrat abgelehnt wird. - In Nürnberg gibt es 63 Radfahrervereine. - In Regensburg wird die Nordostecke des Römerlagers Castra Regina entdeckt. - In Regensburg wird unter dem Eingang eines Blumenladens in der Residenzstrasse eine grosse römische Säulenbasis mit quadratischer Grundplatte entdeckt. - In Hersbruck Reichenschwand wird ein Kraftwerk erbaut, das elektrischen Strom zur Beleuchtung von Schloss Reichenschwand, der Alleen und des Parks liefert. - In Regensburg wird mit der Eröffnung der Juwelier und Feinuhrmacher Mühlbacher Ludwigstrasse 1 zum Hofjuwelier ernannt. - In Nürnberg gibt es ein Volksfest, bei dem Josef Aschenbrenner Festwirt ist. - In Nürnberg gründen 20 Motorfahrer alias Automobilisten und Motorradfahrer im Cafe Bauer  Karolinenstrasse 9 (2021 Humanic) den Motorsportverein Erster Nürnberger Motorfahrer Verein später MSCN, dessen Erster Vorstand der neumarkter Express Fahrradwerke AG Direktor Hans Schmidt (--) wird, der Fahrräder, Motorräder und Automobile baut. Da der Club mehr Motorradfahrer als Automobilisten hat, tritt er der Deutschen  Motorradfahrer Vereinigung DMV alias ADAC als Ortsgruppe bei, die seit einigen Monaten auch Automobilisten aufnimmt, da es in Nürnberg keinen Automobilclub gibt. - In Regensburg ist der im Vorjahr von vereinigten Automobilisten gegründete Regensburger Automobilclub als Oberpfälzischer Automobil Club OAL dem Bayerischen Automobil Club BAC alias AvD beigetreten. Protektor ist Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (38). Der jüdische neumarkter Fahrradfabrik Goldschmidt Gründerneffe (Express) und Fahrradhändler Simon Oberdorfer (33) alias Simmerl ist Vorsitzender alias Präsident alias Vorstand. Die Fahrradfabrik Expresswerke AG stellt neben Fahrrädern auch Motorwagen alias Automobile und LKWs her. Der Kaiserliche Automobilclub KAC hat 30 Regionalclubs. - In Nürnberg wird der DMV später ADAC Deutsche Motorradfahrervereinigung Gau 10 für Bayern in den Nordgau 10a mit Sitz in Nürnberg, dessen Erster Vorsitzende der neumarkter Express Fahrradwerke AG Direktor Hans Schmidt (--) und zweiter Vorsitzenden M Schneider aus Nürnberg Doos wird, und 10b mit Sitz in München geteilt, weil dort der Münchener Automobil Club aus dem DTC, einem Club von Motorradfahrern und Automobilisten, deshalb ausgetreten ist, weil der bisher überregionale DMV Hauptverein in Stuttgart seine bisherige Politik Automobilisten auszuschliessen aufgegeben und Automobilisten mit Automobilen bis 3.500 Mark alias billige Automobile als Mitglieder zugelassen hat, beigetreten ist. - Weil Überlandstrassenrennen bisher für den reinen Motorradverein DMV Bayern in Nürnberg weder finanziell attraktiv noch polizeilich durchführbar waren, kann der neue DMV später ADAC Bezirk 10a in Nürnberg deshalb eine Zuverlässigkeitsfahrt durch Nordbayern mit Start in Fürth über Würzburg und Ansbach mit Ziel in Nürnberg mit Motorrädern und Automobilen dürchführen, wobei die Automobile in allen Medien zuerst genannt werden. Es starten die Klasse Automobile Kleine Wagen bis 3.500 Mark aber beliebiger PS Zahl, mit 5 Maurer Automobilen von 5 bis 12 PS und ein Baby Peugeot, die Klasse Beiwagenmotorräder mit 3 Phänomen, 1 NSU und 1 Wanderer Gespann, die Klasse der Motorräder über 4 PS mit 3 Mars, 2 Triumph, 1 Phänomen und 1 Puch Motorrädern, die Klasse Motorräder 3 bis 4 PS mit 8 Mars und 4 Triumph, 1 Phänomen und 1 Adler Motorrädern und die Klasse Motorräder bis 3 PS mit 7 NSU, 3 Victoria und 1 Tempo Motorädern. Ein Motorradfahrer fällt einem Sabotageakt durch ein Steinhindernis zum Opfer, bleibt aber unverletzt. Nur ein Automobil hat einen Reifenschaden. Die Seitenwagen sind für die Strecke untermotorisiert. Die Motorräder haben erstaunlich viele Probleme. - In Bayern haben die meisten Ortschaften ein Durchgangsstrassenfahrverbot. - In Nürnberg beginnt die jüdische Hercules AG von Carl Marschütz LKW alias Lastautomobile mit Benzinmotoren  bis 3,5 Tonnen in ihrem LKW Werk in der Haasstrasse herzustellen. - In Regensburg gründet Georg Friedrich Haber (34) nach seiner Ausbildung beim regensburger Kirchengerätehersteller Deplaz eine Metalldrückerei am Schwanenplatz 1 alias Kalmünzergasse 7 später Brandner und Haber. - In Nürnberg stellt die Blechspielzeugfabrik Lehmann ockerfarbene Zeppeline her. - Die Taxis der nürnberger Maurer Union werden in Berlin in den Corona Werken hergestellt. - In Nürnberg wird in der Meuschelstrasse 38 eine Häuserfassade im Jugendstil gestaltet, wobei die Hauptseite assymetrisch angeordnete Fenstern hat und in verschiedenen Fassadenmaterialien und Fassadenfarben verputzt ist. - In Nürnberg zieht die Post von der Karolinenstrasse 36 in den Neubau Karolinenstrasse 32, wo das Bezirksamt stand und Adlerstrasse 27 um. Obwohl nur für die Post geplant, dient der Neubau auch der gesamten Telefonietechnik alias Fernsprechbetrieb, wodurch das Posthaus Karolinenstrasse 36 zum Telegraphenamt wird. - In Kastl wird die Post nicht mehr von der  Gastwirtin vom Wirtshaus Zum schwarzen Raaben Amberger Strasse 1 später Zur Post und königlichbayerische Posthalterin Anna Widenbauer (--) transportiert, sondern mit der Eisenbahn angeliefert und abgeholt, aber weil sie noch die Lizenz für die Postverteilung besitzt, kauft sei ein zentral gelegenes Grundstück von Andreas Ruder und eröffnet in einem Neubau im Folgejahr ein eigenes privates kleines Postamt. - In Schwandorf Wiefelsdorf-Klardorf wird eine Raiffeisenkasse später Raiffeisenbank Schwandorf gegründet. - In Lauterhofen wird eine Schützengesellschaft als Verein gegründet. - In Sulzbürg bietet der Wirt vom Gasthaus Zur Post mit idyllischer Höhenlage Karl Brunner (--) helle und dunkle Biere der Prinstner Bräu Beilngries an. - In Bayern fährt der erste blauen Motorpostwagen, weiß und postgelb verziert alias Kraftomnibusse der Post mit 28 PS und einer Geschwindigkeit bis 20 km/h, der 6,10 m lang, 2,10 m breit und 3,20 m hoch ist und Sitzplätze für 17 Personen, davon 4 auf der hinteren offenen Plattform.     

1904 Wetter: Tropische Hitze im Juli und Trockenheit bis Mitte August. Oktoberfestorkan. In Neumarkt sind alle Zisternen ausgetrocknet. Im Vilstal kommt es zu massiven Missernten. - Ortsbateriegerät, jeder braucht ein orstbatterie. In Regensburg zieht der zurückgekehrte Schriftsteller Ludwig Bemelmans (--) in das Haus seines Großvaters, der im Emslanderhaus am Arnulfsplatz 6 eine Brauerei mit Brauereigaststätte betreibt. - Der in Neumarkt geborene katholische Theologe Michael Glossner (67) wird päpstlicher Hausprälat. - Der in München geborene letzte bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (34) übernimmt die Erste Königlich Bayerische Infanterie Division. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld (--) Bürgermeister. - In Woffenbach ist Alfred Bischoff (--) Schlossbesitzer. - In Neumarkt wird im Gasthaus Zum Schwan am Unteren Markt 21 der SPD Ortsverein Neumarkt von Franz Plank, Peter Dirner, Philipp Großmann, Peter Müller, Karl Friedel, von Heckel, Schneidermeister Loose und anderen gegründet. Franz Plank (--) wird Vorsitzender. - In Feucht wird ein Turnverein gegründet. - In Hemau wird ein Turnverein gegründet. - In Roth wird das Gasthof Zum schwarzen Bären abgerissen und ein neuer moderner Jugendstilhotelneubau Zur Post errichtet. - In Ansbach verkehrt das 2. Ulanenregiment neben Bürgern, Lehrern und Beamten täglich ab 19:00 Uhr zum Abendschoppen im Gasthaus Zum schwarzen Bock, Pfarrstrasse 31. - In Fürth wird der Weiterzug der Störche beklagt und nach Gründen gesucht. - In Nürnberg gründen 30 Nürnberger im Gasthof Zum Luitpoldsaal die Große Nürnberger Carnevals-Gesellschaft. - In Nürnberg Reichelsdorf wird auf dem Gelände am Keller der Brauerei Schalkhauser eine 400 Meter lange Radrennbahn mit 10.000 Zuschauern eingeweiht. Der aus Hannover stammende ehemalige Steherweltmeister, Europameister, Deutsche Meister und Großverdiener Willy Arend (28) gewinnt den Nürnberger Goldpokal. - In Bayreuth bewirbt die Bordellbetreiberin Anna Kratz (43), die offiziell eine Weinhandlung betreibt, ihr Etablissements indem sie mit ihren neuen Mädchen im offenen Wagen durch die Stadt fährt. Ihr Nachbar Freiherr Albrecht von Reitzenstein verhindert erfolgreich ihr neues Bordell am Oberen Quellhof. - In Nürnberg Sandreuth wird ein neues Gaswerk mit einer Kohlenwaggonkippanlage gegen mühsames Entladen per Hand eröffnet. - In Nürnberg findet der in München geborene Hotelierssohn und Theatermacher Emil Meßthaler (35), Besitzer und Geschäftsführer des Variete Meßthalers Intimes Theater Johannesgasse 4, das Drama Die Büchse der Pandora von seinem Freund, dem aus Amerika zurückgekehrten Goldrauschmillionärssohn und Dichter Frank Wedekind (40) so skandalös und erfolgversprechend, dass er ihn überredet es ihm für  sein  Theater in ein Theaterstück umzuschreiben,  das auch in dessen Anweisenheit als Uraufführung vor geladenem Publikum aufgeführt wird und das tatsächlich ein Skandal wird. Eine weitere Aufführung am nächsten Tag wird polizeilich verboten. Das Buch zum Stück wird wegen Unzüchtigkeit beschlagnahmt. Das Stück beschreibt wie aus einer unschuldigen Traumfrau zuerst ein gefeierter Star und danach eine verachtetete Prostituierte wird, die durch ein Sexualverbrechen stirbt. Eine lesbische Verehrerin wird angedeutet. Weibliche Homosexualiät gibt es offiziell nicht. Auffällige Frauen werden kreativ wegen anderer Straftaten angeklagt und nach Belieben bestraft. Nacktheit auf der Bühne ist erlaubt, solange keine sexuellen Handlungen angedeutet werden. Lebende Bilder alias Nachstellungen von historischen Szenen, bei denen nackte Frauen für einige Momente bewegungslos verharren, sind üblich. Nacktheit bei Tänzen ist erlaubt. - In Nürnberg spielt der 1.FCN alias Club auf der Deutschherrenwiese auf einem mit einer Barriere versehenen Platz, was eine erste Fußballstadionatmosphäre vermittelt. - In Amberg wird im Gasthaus Zum Hechten ein Briefmarkensammelverein gegründet. - In Neumarkt wird im Saal des Gasthauses Zur goldenen Gans Ringstrasse 2 der Historische Verein Neumarkt gegründet. - Die Postomnibuslinie Neumarkt Bahnhof-Lauterhofen fährt um 15:20 Uhr nachmittags ab, hält um 15:30 Uhr in der Stadt Neumarkt und kommt in Lauterhofen um 5:50 an. - In Nürnberg befördert die Motoromnibuslinie vom Plärrer über den Hallplatz und das Maxfeld nach Heroldsberg soviel Post, dass kaum noch Fahrgäste befördert werden können. - In Vohburg verbietet der Präses A Obermaier alias kirchliche Vorstand des Kolpingsvereins auf Druck des im oberpfälzischen Bärnau geborenen regensburger Bischof Ignatius von Senestrey (76) die regelmäßigen ausgelassenen Tanzveranstaltungen im Saal Gasthof Stöttner und lässt dazu sogar die Satzung ändern. Es wird stattdessen mit der Inszenierung des Volkstheaterstücks Rosa von Tannenburg des in Dinkelsbühl geborenen geadelten katholischen Dorfpfarrers Christoph von Schmid (+18 54) begonnen, der das Weihnachtslied Ihr Kinderlein kommet komponiert hat, dem weitere simple Volksschwänke und belehrende soziale Theaterstücke im Laufe der Jahre folgen. Für den Kolpingverein ist die Zensur (20 15) immer noch eine Bereinigung von Unstimmigkeiten und die Theateraufführungen erfreuen sich immer noch großer Beliebtheit. - In Deining treffen drei Mallersdorfer Schwestern ein und werden in feierlicher Prozession zur Kirche geleitet. - Der dietfurter Arzt Pröll (39) heiratet die wildensteiner Gutsbesitzertochter Franziska Schleindl. - In Kipfenberg wird die Wasserleitung gebaut. - Der regensburger Student Weiner wird in keiner schlagenden Verbindung aufgenommen und tritt deshalb einer jüdisch-zionistischen Korporation bei. - Der jüdische nürnberger Hopfenhändler M Seidenberger gewinnt auf der Weltausstellung in St Louis den Grand Prix für ein neues Hopfenkonservierungsverfahren. - In Regensburg ist die Jesuitenbrauerei mit 22.000 Hektoliter die größte Brauerei, vor den Karmelitern mit 21.000, dem Bischofshof mit 17.000, der Regensburger Bräuhaus AG mit 9.500 Hektoliter und der Brauerei Taucher mit 5.000 Hektoliter. Alle übrigen zusammen produzieren nur 5.000 Hektoliter. - In Ansbach verlangen die ansbacher Wirte von den ansbacher Brauereien den faßweisen Bierverkauf zu unterlassen, befürchten aber dass dann Bier von Auswärts gekauft wird - In Altdorf und besonders in Prackenfels wird Hopfen angebaut. - In Nürnberg verkauft die Malzfabrik Müller Frankenmalze Münchener und Pilsener Darrung. - In Nürnberg liefert Justus Christian Braun Druckluftpumpen für Brauereien. - In Amberg wird ein Briefmarkensammelverein gegründet. - In Plankstetten wird das katholische Kloster Plankstetten durch die finanzielle Hilfe von Freiherr Theodor von Cramer-Klett junior (30) wieder eröffnet und der Klosterbetrieb unter dem Priorat des Klosters Scheyern, dem Ursprung der Grafenfamilie von Wittelsbach, wieder erlaubt. - In Altdorf wird der in Nürnberg geborene Robert Bergmann (18) zum Lehrer ernannt und tritt seine Stelle in Fischbach an. - Nürnberg hat 280.000 Einwohner. - In Nürnberg gibt es 5.014 Telefone. - Der in Nürnberg geborene Großkaufmannssohn und Fabrikbesitzersohn Friedrich Stahl (39) ist beim Ausbruch des Herero- und Hottentottenaufstandes Chef der 5. Batterie in die Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika (20 16 Namibia) unter Führung von Oberstleutnant Leutwein, General von Trotha und Oberst Deimling in Naris und Rietmont. - In Nürnberg Sandreuth wird das Städtische Gaswerk am Hafen mit einem weit sichtbaren Gasometer errichtet. - Nach dem Tod des in Amorbach geborenen und in Amorbach gestorbenen Ernst Leopold von Leiningen (St) (++) wird Erbprinz und Durchlaucht Emich von Leiningen 5. Fürst von Leiningen. - In Regensburg wird die 51. General Hauptversammlung der Katholiken Deutschlands abgehalten. - In Nürnberg verfügt das Landgericht Nürnberg 120 Ehescheidungen, eine Verdoppelung zum Vorjahr und Verdreifachung innerhalb von 3 Jahren. - In Regensburg ist auf dem Volksfest, der Stadtamhofer Dult, das Karussell Wellenreiter mit 6 fünf Meter langen und 5 Meter hohen Segelschiffgondeln die Hauptattraktion. - In Coburg besucht Großfürst Kyrill Wladimirowitsch Romanow (St) (28) seine Geliebte, Cousine und wegen ihm geschiedene hessendarmstädter Großherzogin, die auf Malta geborenen russischen Großfürstentochter und englischen Prinzessin Victoria Melita von Sachsen Coburg und Gotha (St) (24) und heiratet sie heimlich innerhalb eines Jahres in Tegernsee, wodurch er seine königlichen Privilegien verliert. - In Nürnberg renovieren die Gastwirtsleute Helbig die Sebaldusklause alias Gifthüttn im Schulgäßchen hinter dem Bratwursthäusl und dekorieren sie mit einer Vielzahl an Gegenständen, alten Krügen, Kannen, Geweihen, und Zinntellern, aber hauptsächlich mit Bildern und Porträts. Sie wird dabei als originellste und älteste nürnberger Bierkneipe bezeichnet. - In Nürnberg finden während des Volksfestes Fallschirmsprünge von einem Gasballon aus statt. - In Erlangen gibt es im Gasthaus Windmühle an der Windmühle 1 Weller Exportbier. - In Seligenporten gibt es eine Posthilfstelle. - In Postbauer wird Taxe der Post erhoben. - In Schwabach wird der TSV Schwabach gegründet. - In Neumarkt baut die Express Fahrradwerke AG Lastkraftwagen mit Holzspeichenrädern und Holzblockbremse mit einer Last bis 5 Tonnen. - In Nürnberg fährt bei einer Werbeaktion der Automobilhersteller Ludwig Maurer (31) die Freitreppe des nürnberger Variete-Theaters Apollo Pfannenschmiedsgasse 22 mit einer Steigung von 52 % mit seinem Doktorwagen hinauf. - In Nürnberg beginnt der jüdische Fahrradhersteller Carl Marschütz (41) (Express Namensrechteinhaber)in der Hercules AG in der Fürther Strasse 191 Motorräder mit zugelieferten Motoren und Getrieben herzustellen. -  In Regensburg werden zwei Fahrradvereine gegründet. - In Regensburg führt der regensburger Radfahrer Clubs Bavaria gegen den regensburger Radfahrer Verein Monachia ein nie gesehenes Radpolo-Turnier durch, das bisher nur von höchsten Kreisen, darunter dem Kronprinzen gespielt wurde. - In Regensburg gibt es über 4.000 angemeldete Fahrräder. - In Nürnberg ist der Telefonunternehmer Friedrich Heller (78) finanziell nicht mehr liquide und muss die Firma Friedrich Heller an die Felten & Guilleaume AG verkaufen, die sie als Zweigniederlassung weiter betreibt. - In Nürnberg produziert die jüdische Fahrradfabrik Hercules Motorwagen alias Automobile auch mit Benzinmotor in Einzelfertigung. - In Nürnberg nutzen bei 1.800 offenen privaten Dienstbotenstellen nur noch 396 Dienstmädchen den Vermittlungsdienst des evangelischen Vereins für Innere Mission in der Marthaherberge, weil fast alle in Fabriken arbeiten. - In Pyrbaum gibt es die Handlung Johann Bald, wo man alle wichtigen Sachen kaufen kann. - In Regensburg erweitert der katholische Marianische Mädchenschutzverein seine Abendkurse für Stenografie, Buchführung, Handelskorrespondenz, Kaufmännisches Rechnen, französische Sprache und Maschinenschreiben auch auf Nähen und Flicken für Dienstmädchen und führt eine große Propaganda-Veranstaltung durch. Zahlende Mitglieder sind ua der regensburger Bischof Ignatius von Senestrey (86) und der passauer Bischof Freiherr Sigismund Felix von Ow-Felldorf (49). - Der in Neumarkt geborene neumarkter Bürgermeisersohn Max Feldbauer (35) beginnt in München mit dem Malen. Sein Vater und seine fünf jüngeren Geschwister sind bereits tot, weshalb die Mutter nach München gezogen ist. - In Spalt wird ein städtisches Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Herrieden wird ein städtisches Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Neumarkt kauft der Turnverein 18 60 einen Sportplatz an der Mariahilfstrasse (20 19 Turnerheim) - In Nürnberg bietet der jüdische Fahrradhersteller Victoria Fahrräder mit Kardanantrieb an. Die Hercules LKWs verwenden als Automobile ebenfalls die Kardanwelle, was von fast allen Konkurrenten später übernommen wird. - In Schwarzenbruck wird die Grafentochter Irmengard Luise Bertha Clementine von Faber Castell als Tocher von Graf Alexander von Faber Castell Rüdenhausen (38) und Ottilie von Faber (27) geboren. - In Lauterhofen wird die Anstaltskirche nach zweijähriger Bauzeit eingeweiht. - In Ansbach gibt es eine Kreisirrenanstalt. - Die amerikanische springfielder Motorradfabrik Indian führt den Gasdrehgriff für Motorräder ein. - In Fürth wird in der Anlage an der Birkenstrasse ein Spielplatz mit einer 22 m langen Unterstandshalle mit Wasserklosettes für Knaben und Mädchen, Waschräumen, Geräteräumen und einem Raum für den Spielleiter in kleinen Häuschen an den Enden, die nach dem Geschmack der Stadt Fürth zu gut ausgestattet sind, eröffnet. - In Regensburg gibt es offiziell einen Volksfestplatz. Dort kann man Post aufgeben. - In Fürth übernimmt der Musiklehrer mit Ausbildung vom Nürnberger Konservatorium und Tanzlehrer mit Diplom der Hochschulen für Tanzkunst München und Karlsruhe Johannes Streng (25) die elterliche Tanzschule. - Der in Lauterhofen geborene katholische ehemalige freisinger Pfarrer und königliche Geistliche Rat Johann Baptist Prechtl (91) stirbt als Insasse in der lauterhofener Kretinenanstalt Lauterhofen alias Irrenanstalt später Karlshof, über die er historische Abhandlungen geschrieben hat (auf wikipedia fälschlich beschönigend als Kloster Karlshof dargestellt). - In Altdorf beendet der in Nürnberg geborene spätere NS Funktionär Robert Bergmann (18) seine Lehrerausbildung am Lehrerseminar und darf in Nürnberg Fischbach eine erste Lehrerstellung antreten. - Die jüdische nürberger Fahrradfabrik Triumpf gewinnt mit ihren Radrennfahrern in Breslau ein 100 km Rennen und ein 10 km Motor-Rennen. - In Regensburg wird der römische Vulkanus Altar auf dem Arnulfsplatz entdeckt. - In Regensburg tagt der Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen. - In Regensburg findet das dreitägige Zweite bayerische Musikfest statt. - In Regensburg wird der Regensburger Automobilclub  von den wohlhabenden Herren und Automobilbesitzern ua G Boeckh, M Boeckh, Fischer, Gerner, Häring, Hartmann, Kladi.., Lammerer, S Oberdorfer, Steinboeck und Waffler, die sich als vereinigte Automobilisten bezeichnen,  gegründet und beim königlichen Amtsgericht als Verein eingetragen, wobei der jüdische neumarkter Fahrradfabrik Goldschmidt Gründerneffe (Express) und Fahrradhändler Simon Oberdorfer (32) alias Simmerl Vorsitzender alias Präsident alias Vorstand wird. Die Fahrradfabrik Expresswerke stellt Motorwagen alias Automobile und LKWs her. Fabrikbesitzer Heinz Waffler ist seit 18 93 im Regensburger Motorrad Verein engagiert. Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (37) wird der Protektor des Clubs. Clublokal wird das  Luxushotel Maximilian in der Maximilianstrasse 28. Man begrüßt sich mit Auto Heil! unter den Automobilisten. Der Verein erhält eine Pflasterzollbefreiung für seine Mitglieder vom regensburger Bürgermeister Auer (--) für eine Pauschale von 200 Mark. Danach tritt der Automobilclub Regensburg als Oberpfälzischer Automobil Club dem Bayerischen Automobil Club bei. - In Nürnberg hat die seit dem Vorjahr bestehende größte deutsche Motorradfahrer Vereinigung DMV später ADAC für ihren Gau 10 für Bayern eine neue Vertretung eingerichtet. Sie duldet wegen der sozialen Unterschiede und dem Selbstbewußtsein ihrer Mittelschicht Mitglieder keine Automobilisten in ihren Reihen (2021 Die Problematik wird beim ADAC nicht thematisiert, was zu Missverständnissen in den Historien der Einzelclubs führt). - In Nürnberg ist Fabrikdirektor Ludwig Schütte (--) Präsidiumsmitglied im Deutschen Automobil-Verband, Prinz Heinrich von Zollern Preussen (St) (42) ist Protektor des Verbands und der in Ratibor geborene ehemalige wiesbadener Regierungspräsident Herzog Viktor von Tepper-Laski (60) alias Victor von Ratibor ist Präsident des Verbandes, der einen stellvertretenden Präsidenten hat. Der Deutsche Automobil Verband ist der Dachverband für ua den Deutschen Automobil Club, den Bayerischen Automobil Club, den Frankfurter  Automobil Club, den Mitteldeutschen Motorwagen Verein, den Mitteldeutschen Automobil Club und den Rheinischen Automobil Club. - In Nürnberg beginnt der nürnberger Automobilhersteller Ludwig Maurer (31) mit Erlaubnis der Stadt drei Motordroschken alias Taxis einzusetzen. - In Nürnberg heißt der nürnberg Automobilclub laut der Fachzeitung Der Motorwagen seit 5 Jahren Bayerischer Automobilclub Sektion Nürnberg, deren Vorsitzender  Ludwig Schütte (--) ist. Clublokal  ist das Hotel Wittelsbacher Hof in der Pfannenschmiedsgasse 22. - In Neumarkt gibt die neumarkter Express Fahrradwerke AG laut der Fachzeitung Der Motorwagen ihre Zweigniederlassung in Berlin auf, schließt das Werk dort und gibt öffentlich bekannt, dass das Geschäftsjahr 19 03 mit einem Verlust von 200.000 Mark abgeschlossen wurde, woraufhin das Aktienkapital der beiden Firmen im Verhältnis 3 zu 1 zusammengelegt wird. - In Bayern wird ein neues Ministerium, das Verkehrsministerium eingeführt, dessen Verkehrminister Heinrich von Frauendorfer (49) wird, der neue Regelungen für den Strassenverkehr einführt. - In Nürnberg lädt der Schriftführer und Gründer des Münchner Motorradfahrer Verein im DTC Gustav Braunbeck (--) und der nürnberger Sportschriftsteller Arthur Ludwig Schmidt (--) im Cafe Central zur Gründung des Gau Bayern des DMV Deutscher Motorradfahrer Verein später ADAC ein, dessen erster Vorstand Hans Schmidt (--), der Direktor der neumarkter Expresswerke wird. 2. Vorsitzender wird der nürnberger Fabrikdirektor Max Schneider, Kassier, der nürnberger Kaufmann Fritz Erzes und 1. Schriftführer der nürnberger Schriftsteller Arthur Ludwig Schmidt (--). Die Beiratsmitglieder kommen ua aus Fürth, Bayreuth und Schweinfurt, darunter Graf Friedrich Carl von Schönborn Wiesentheid (St) (57), der Drogist alias Apotheker Carl Soldan (33), Hefnerplatz, und der Fabrikbesitzer Leonhard  Kurz. - In Bayern gibt es einen Deutschen Tourenfahrer Club. - In Nürnberg startet eine  Automobil Wettfahrt Nürnberg Bamberg Nürnberg. - In Bayern werden Stellin Tanksstellen durch den Bayerischen Automobil Clubs und den DTC eingerichtet. - In Nürnberg Berhringersdorf wird ein Motorradstrassenrennen durchgeführt. - In Nürnberg hat der Bayerische Automobilclub BAC eine Sektion Nürnberg, deren Vorsitzender laut der Fachzeitung Der Motorwagen xxx Schütte (--) ist. - Der nürnberger Automobilhersteller Maurer Union eröffnet in Berlin NW Oldenburgerstrasse 9 eine Filiale, die der langjährige Mitarbeiter E Kotschreuther führt. - In Nürnberg Doos beginnen die Mars Werke Siegmundstrasse 40 mit der Produktion von Voituretten alias Kleinautomobilen. - In Regensburg eröffnet der Architekt Heinrich Hauberrisser (32) nach einem Streit mit seinem Geschäftspartner aus München zugezogen sein eigenes Architekturbüro in der Krebsgasse 2. Im Folgejahr erhält er das Heimatrecht. Sein Vater Georg von Hauberrisser (63) wurde 3 Jahre zuvor in den persönlichen Adelsstand erhoben, wodurch sein Sohn keinen Adelstitel trägt. - In Ingolstadt ist der Bau der Eisenbahnstrecke Ingolstadt~Riedenburg fertiggestellt, wobei täglich zwei Zugpaare die hauptsächlich für Touristen erbaute Strecke befahren. - In Berching wird das Hirtenhaus in der Vorstadt abgebrochen. - In Eichstätt kauft Karl Jägle (--) die Posthalterei mit Lohnkutschen Domplatz 7, einen im Vorjahr errichteten Neubau auf dem Hof des Domkapitulars Freiherr Johann Baptist von Ulm (--). Im königlichen Postamt Eichstätt kommen 797.700 Briefe an, 627.800 werden aufgegeben, 48.000 Pakete gehen ein und 29.000 werden aufgegeben. Die eichstätter Postkutschen befördern nur 1.000 Personen jährlich. Davor befanden sich die Posthaltereien im Hotel Adler, im Hotel Zur Traube und im Gasthof Zur goldenen Krone später Münchner Hof Westenstrasse 33. - In Freystadt wird ein Trinkwasserleitungsnetz verlegt. - In Altdorf kauft die Stadt das Untere Tor zurück und baut es zu einem Wohnhaus aus. - In Deining verkauft der Wirt Emanuel Wimmelsbacher (--) sein Speisegasthaus Wimmelsbacher mit dem Backhaus an den katholischen deininger St Josefsverein, der das Tafernrecht alias Recht, die Gäste mit Speisen zu verköstigen, verfallen lässt und der dort Veranstaltung durchführt, den Ausschank übernimmt der neue Pachtgastwirt Friedrich Zürcher (--) vom Gasthaus Zum Ochsen alias Zum Ochsenwirt zu dem das Bräuhaus alias Schlossbrauerei Hausnummer 62, das zum deininger Schloss gehört. - In Parsberg Hörmannsdorf, in Klapfenberg und in Lengenfeld wird ein Spar- und Darlehenskassenverein gegründet. - In Altdorf wird ein genossenschaftlicher Darlehnkassenverein später Raiffensbank Altdorf-Feucht gegründet. - In Neumarkt stellt die Buchhandlung J Boegl kolorierte gezeichnete Postkarten ua die mit Obstblüten eingerahmte dreifach bebilderte Karte Gruss aus Hohenburg  her. - In Schwandorf Ettmannsdorf wurde das Schloß des Erbauers Freiherr Peter Wenzel von Rußwurm (++) Ettmannsdorfer Straße 131 (20 24 Musikakademie) seit 18 66 stetig umgebaut von einem Kloster mit 4 katholischen Ordensschwestern Vom Guten Hirten, die sich um 35 Kinder kümmerten und eigenlich von staatlich geprüften Lehrerinnen ausgebildet weden sollten, nach 38 Jahren zu einem Ausbildungskloster mit 62 Schwester, 23 Chorschwestern 19 Laienschwestern und 10 Anwärterinnen. Staatlich geprüfte Lehrerinnen gibt es nicht mehr, dafür ein Mädchenheim alias Erziehungsanstalt mit 200 Insassinnen, die immer noch als Kinder von der Strasse weggeholt bis zu ihrem 18. Lebensjahr und darüber hinaus darin gefangengehalten werden. Das Mädchenheim ist keine soziale Einrichtung, sondern arbeitet nach staatlichen und kirchlichen Vorgaben mit Prügelstrafe, Einsperren und Essensentzug, wobei jeder persönliche Kontakt zu den Kindern verboten ist, und jeder Insasse muss im Komplex hauptsächlich landwirtschaftlich arbeiten. Oberstes Ausbildungsziel ist nur die Teilnahme an Gottesdiensten gewähren zu können. Weil die weiblichen Kinder aus der untersten sozialen Schicht kommen und oft auch als Sexarbeiterinnen gearbeitet haben, liegt das Kloster und das Heim weitab vor der Stadt. Welche Ausbildung die Klosterschwestern erhalten, wird nicht angegeben, Strafvollzug und Auslandsaufgabenbereiche sind aber wahrscheinlicher als Kinderbetreuung. - In Altdorf Prakenfels gibt es das aus einem ausserhalb gelegenen Fachwerkbauernhof umgebaute Kurhotel Prakenfels Lochmannshof 1.

1903 Wetter: Schneesturm im November. - In Fürth wird die SpVgg Greuther Fürth 19 03 gegründet. - Der in München geborene letzte bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (34) kommt von einer Ostasienreise zurück und wird Generalleutnant. - In Nürnberg wird eine Organisation zum Lebensmitteleinkauf der Edeka gegründet. - Das erste Fußballderby zwischen Nürnberg und Fürth 11:0 findet auf dem fürther Schießanger statt. - Der nürnberger Patrizier Freiherr Heinrich von Tucher wird bayerischer Staatsrat. - In Nürnberg gründet der Besitzer der Nürnberger Motorfahrzeugfabrik Union, System Maurer GmbH, der in Wangen geborene Automobilhersteller Ludwig Maurer (30) die Erste Bayerische Motor Omnibuslinien GmbH. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Regensburg wird der in Bergzabern geborene Hermann Geib (52) Erster Bürgermeister. - In Neumarkt wird die Brauerei Drei Mohren geschlossen. - Johann Georg Pickel baut das Wirtschaftsgebäude von Burg Rupprechtstein bei Etzelwang in ein Gasthaus um. - In Nürnberg Laufamholz wird ein SPD Ortsverein gegründet. - In Freystadt wird der spätere NS Funktionär Guntram Pflaum geboren. - Die Eisenbahnstrecke alias Lokalbahn Amberg-Kastl-Lauterhofen wird eröffnet, aber aus politischen Gründen, (Kastl ist ein eigener Landkreis und befürchtet wirtschaftlichen Abschwung) nicht weitergebaut. Die Züge benötigten für die 24 Kilometer lange Strecke zwischen Amberg~Lauterhofen 54 Minuten, entsprechend einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 km/h. - In Kastl verliert die Gastwirtin vom Wirtshaus Zum schwarzen Raaben später Zur Post und königlichbayerische Posthalterin Anna Widenbauer (--) mit der Eröffnung der Eisenbahn einen großen Teil ihrer Einnahmen. - In Nürnberg findet vor der Sebalduskirche und Hauptwache die Nagelung des Eisernen Kreuzes statt, wobei Kriegshinterbliebene mit dem Roten Kreuz unterstützt werden. - In Nürnberg werden die letzten bayerischen Soldaten von der Hauptwache gegenüber des Rathauses in die Deutschhauskaserne verlegt und die Hauptwache von der Handwerkskammer genutzt. - Der deutsche Diplomatensohn und spätere NS Funktionär Hermann Göring (10) kommt nach Ansbach in ein Internat, wo er durch seine intensiven Kriegsspiele auffällt. - Das in Nürnberg geborene Arbeiterkind Lina Ammon (14) wird Bleistiftfabrikarbeiterin. - In Nürnberg produziert die Victoria Werke AG Kraftfahrzeuge alias Automobile und Motorräder mit Seitenwagen. Die fertigen Einbaumotoren kommen von Fafnir aus Aachen. - In Regensburg wirbt das Café Union, damit Treffpunkt der Fremden zu sein. - In Neumarkt eröffnet Foto Hailer am Viehmarkt 7. - In Nürnberg wird das 10. Deutsche Turnfest mit 30.000 Teilnehmern bei 760.000 organisierten Turnern auf dem Festplatz abgehalten. Das Motto ist Gut Heil. Protektor der Veranstaltung ist der bayerische Prinzregent Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (St) (82). - In Nürnberg ist das Variete Meßthalers Intimes Theater in der Johannesgasse 4 für Schüler verboten. - In Nürnberg kämpft der Fußballverein 1.FCN alias Club gegen einen Lokalrivalen, den TV 18 46 Nürnberg. Die losen Stangen mit festgeknoteter Querlatte als Tor werden durch richtige Tore mit Netzen ersetzt. - In Fürth wird die Grüner AG vom Lokalrivalen Brauerei Geismann AG an Bierumsatz überholt. - Die Postomnibuslinien Neumarkt-Kastl, Amberg-Hohenburg, Amberg-Kastl und Kastl-Altdorf werden eingestellt. - Die Postomnibuslinie Neumarkt Bahnhof~Hohenburg fährt 3:30 nachmittags ab, hält 3:35 in der Stadt Neumarkt, fährt dort um 3:40 ab und kommt in Lauterhofen um 6:05 an. - Die Postomnibuslinie Lauterhofen - Altdorf fährt 1:55 Uhr nachmittags ab, hält 4:25 in Stöckelsberg, fährt dort um 4:30 ab und kommt in Altdorf um 5:45 an. - In Neumarkt kauft die Lammsbrauerei den Schlossweiher als Eislieferant. - In Nürnberg erhält der nürnberger Automobilhersteller Ludwig Maurer (30) auf der 28 km langen Strecke Plärrer~Hallplatz~Maxfeld~Heroldsberg eine Motoromnibuslinie einzurichten. - In Regensburg hat das Strassenbahnnetz eine Länge von 7 Kilometer. - In Nürnberg hat jeder 8. SPD Wähler ein SPD Parteibuch. - In Trautenau, Tschechien wird eine deutsch-nationale Arbeiterpartei gegründet, die für die ingolstädter SPD (19 33) als Ursprung der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei gilt. - Im katholischen Bayern sind in katholischen Kirchen bis auf eine Orgel alle Instrumente und Frauenstimmen verboten. - In Regensburg Prüfening wird der Pferderennplatz an das Strassenbahnnetz angeschlossen. - In Waltersberg wird der letzte Kohlenmeiler entzündet. - In Nürnberg wird die jüdische Loge Maimonides gegründet. Sie betreibt eine eigene Jugendgruppe in der oberen Turnstrasse. - In Nürnberg wird der Chemiekonzern Wacker von Schuckert und Co Generaldirrektor und Gesellschafter Alexander Wacker als Consortium für elektrochemische Industrie GmbH gegründet. - In Regensburg leben 540 Juden. - In Nürnberg beginnt die jüdische Mars Fahrrad Werke und Ofen Fabrik AG, vormals Paul Reißmann in der Sigmundstrasse 40 mit der Herstellung von Motorrädern. - In Kopenhagen, Frydendalsvey 30 werden Hefe-Gährungstechniker an Reinkulturen zum Bierbrauen von Alfred Jörgensen ausgebildet. - In Bayreuth hält die königlichbayerische Versuchsstation für Bierbrauerei Nürnberg im Turnerbund-Saal kostenlose Lehrgänge zum Brauen von Bayerischen Schenk- und Lagerbier, Exportbier, Pilsener Bier, Bockbier, Salvator und Weißbier ab. - Die Eisenbahn von Ranna nach Auerbach wird eröffnet. Ein einspänniger Packwagen fährt achtmal täglich von der Stadt zum Bahnhof. - Graf Alexander von Faber Castell (St) (37) alias Graf von Castell erbt den weltweiten Konzern Faber Castell und lässt das Faberschloss burgähnlich mit Jugendstilinnenarchitekur und modernen Bädern erweitern. Das Faberschloss in Schwarzenbruck wird nicht weiter als Sommerfrische benutzt. - In Regensburg treten die Humoristen Fritz Schönbauer, Bachus Jakoby und Oskar Huber im Variete Theater Velodrom am Arnulfsplatz auf. - Nürnberg hat 272.170 Einwohner. - In Nürnberg gibt es 4.591 Telefone. - In Bayern werden vor den nördlichen Nachbarländern Frauen mit Ausnahmegenehmigungen zum Studium zugelassen. - In Etzelwang Rupprechtstein kauft Johann Georg Pickel Gut und Ruine Burg Rupprechtstein und baut das Ökonomiegebäude zum Gasthaus um. - Die nürnberger Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vorm. Schuckert & Co verlegt ihren Firmenhauptsitz nach Berlin und belässt nur noch eine Zweigniederlassung in Nürnberg. - In Regenstauf wird ein Gaswerk eröffnet. - In Regensburg wird die Freimaurerloge Walhalla zum aufgehenden Licht gegründet. - In Nürnberg Reichselsdorf wird eine 400 Meter lange Fahrrad und Mototrrad Rennbahn mit 6 Meter Steilwandhöhe in den Kurven vom im Vorjahr gegründeten Radsportverein Sportplatz gebaut. Sie wird Sportplatz Nürnberg später Reichelsdorfer Keller genannt. - In Nürnberg wird der alte burgähnliche Bahnhof abgerissen. - In Kallmünz verlobt sich der in Moskau geborene und bereits verheiratete Maler Wassily Kandinsky (37) mit seiner Muse Gabriele Münter (26) aus München kommend während ihres Sommerurlaubs im Gasthaus Zum Goldenen Löwen Alte Regensburger Strasse 18. - In Lengenfeld brennt das Brauereigebäude des Brauereigasthofs Winkler ab. - In Riedenburg ißt im Haus Riemhofer am Marktplatz alias Brauereigasthof Zum Schwan der Prinzregentensohn Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (58) Königinsuppe, Hecht mit Butter und Maltakartoffeln und junges Lamm. Als Desser gibt es Diplomatenpudding und Käse. - In Neumarkt wird der neumarkter Bürgermeister Weißenfeld (55) zum Landtrat ernannt, bleibt aber auch noch Bürgermeister. - In Nürnberg findet auf dem Hauptmarkt ein Korbmarkt statt. Auf dem ganzen Marktplatz stapeln sich fast ausschließlich runde Flechtkörbe bis zum Durchmesser von 1 Meter. - In Nürnberg gibt es 127 Kilometer elektrische Strassenbahn, auf denen 454 Wagen unterwegs sind. - In Langenzenn heiratet die Fürstentochter Prinzessin Ameli von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (20) Graf Otto von Castell Castell (St) (35). - In Beilngries gibt es die Brauerei Pristner in der Bräuhausstrasse 36. - In Nürnberg wird der jüdische Silberschmied Lazarus Posen Witwe zum Hoflieferant erhoben. - In Bayern werden Postkarten auch bei der Ankunft abgestempelt. - Der nürnberger Automobilhersteller Ludwig Maurer (30) siegt mit seinem Maurer Union Wagen für seine Nürnberger Motorfahrzeuge-Fabrik Union in der Einzylinder 5 PS Voiturette Classe über 10 km und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 km/h beim Internationalen Bergrennen auf dem Semmering bei Wien und wird Zweiter beim Internationalen Automobilrennen in Berlin unter 20 Concurrenten. - In Nürnberg Doos baut der jüdische Fahrradhersteller Mars Werke Doos das erste Mars Kraftzweirad mit 1,5 PS starkem schweizer Motosacoche Motor als zweitältester Zweiradfabrik auf dem Kontinent. Man produziert 30.000 Fahrräder jährlich. Mars gewinnt die Österreichische Motorradmeisterschaft über 50 km. Fichtel und Sachs baut die Freilaufnabe für Fahrradhinterräder. - In Altdorf  gründen Brauberechtigte, die Lufterer, benannt nach der Eisgewinnung, die Brauereivereinigung Karg & Co. - In Erlangen wird auf der Erlanger Bergkirchweih mindestens von 12 Brauereien Bier ausgeschänkt, darunter Hübner, Fischer, Steinbach, Weller, Reif, Ott, Niklas, Kitzmann und Erich. - In Nürnberg beginnt die jüdische Fahrradfabrik Mars Motorwagen alias Automobile mit Benzinmotor in Einzelfertigung zu bauen. - In Fürth beschließt die fürther Sektion des Deutschen und Österreichen Alpenvereins bei Sterzing eine Alpenvereinshütte, die Fürtherhütte zu bauen. Sie wird noch im gleichen Jahr eröffnet. - In Rummelsberg kauft der Evangelische Landesverein für Innere Mission von Michael Rißmann das völlig heruntergekommene Schloßgut Rummelsberg, wo 7 Personen leben. - In Regensburg betreiben die Mitglieder des katholischen Mädchenschutzvereins Marianischer Mädchenschutz als Wohn- und Übergangsheim der katholischen Bahnhofsmission Räume in der Pfauengasse 6, ein Büro, einen Saal für die Übernachtung von Mädchen und Zimmer, in denen Kurse abgehalten werden.. - In Nürnberg wird die Bäckerbank Nürnberg eG für die nürnberger Bäckereibetriebe gegründet. - In Berching wird ein städtisches Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Nürnberg gründet die Darmstädter Bank für Handel und Industrie später Danat Bank, eine Universalbank auf Aktienbasis, gegründet vom katholischen rheinpfälzer Eisenbahn-Industriellen und Politiker Gustav Mevissen (++), Vater der Frauenrechtlerin Mathilde von Mevissen (55), und dem jüdischen kölner Bankier Abraham Oppenheim (++), eine Filiale. - In Parsberg wird das Kolpinghaus gegründet. - In Kallmünz beginnt der Kinderheim alias Rettungshaus Verwalter Pfarrer Nickl weiträumig Grundstücke aufzukaufen, womit er den Zorn der Bauern erregt, die im Kinderheim eine neue Konkurrenz befürchten. Die Kinder sind seine Arbeiter. - In Bayern wird der Bayerische Jünglingsbund gegründet. - In Regensburg wird in der Adolf Schmetzer Strasse 5 am Gasthaus Neu St Niklas (20 19 Chaplin) eine Ecksäule eingebaut. - In Regenstauf wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Nürnberg baut der jüdische Fahrradhersteller Victoria Fichtel&Sachs Freilaufnaben mit Rücktrittbremse in seine Fahrräder ein. - In Amberg errichtet der Bauunternehmer Bachmann als letztes Gebäude stadtauswärts in der Raigeringer Strasse das Gasthaus Zur Heimat. - In Ansbach Windsbach gibt es ein Pfarr Waisenhaus und ein Progymnasium. - In Kallmünz betätigen sich im 3. Jahr als Künstlerkolonie 38 Maler, darunter der in Moskau geborene Wassily Kandinsky (35), der über eine Postkarte auf Kallmünz aufmerksam geworden ist und den Mitgliedern seiner Malschule Phalanx anreist, darunter die in Berlin geborene Gabriele Münter (24), die seine Geliebte wird. - In Nürnberg verkauft Fritz Kirschenpfadt in der Vorderen Ledergasse 2 und am Josephsplatz neumarkter Express Fahrräder (ohne Goldschmidt), nürnberger Mars Fahrräder und rüsselsheimer Opel Fahrräder und als Vertreter für Nordbayern Opel Darracq Automobile. - In Gunzenhausen kauft der technischer Direktor der Kammgarnspinnerei Augsburg Ernst Mehl die Gartenwirtschaft Hensolt-Höhe alias Hensoltshöhe auf und errichtet daneben das Mutterhaus des evangelischen Vandsburger Diakonissen Verbandes, was zu Streit mit den bayerischen Diakonissen Mutterhäusern führt. - In Nürnberg beginnt die deutsche Tochterfabrik der englischen Triump Cycle Factory, die Triumph Fahrrad Fabrik ein Jahr nach der englischen Mutterfabrik mit dem Bau von Motorrädern. - Der nürnberger Automobilrennfahrer und Automobilfabrikbesitzer Ludwig Maurer (30) verliert mit seinem Maurer Automobil bei einem Rennen auf der Berliner Trabrennbahn Westend gegen Carl Gossi auf seinem NAG Zweizylinder-Wagen. - In Neumarkt macht die neumarkter Express Fahrradwerke AG laut der Fachzeitung Der Motorwagen zusammen mit ihrem Zweigwerk in Berlin Luisenstrasse 37 einem Verlust von 200.000 Mark, weshalb das Zweigwerk geschlossen wird und der Motorwagenbau alias Automobilbau in Neumarkt fortgesetzt wird. Deren Besitzer Direktor Hans Schmidt (--) lässt sich auf der gegenüberliegenden Strassenseite eine Gründerzeitvilla Hubertus Villa in der Ingolstädter Strasse 17 erbauen, die mit einem Spitztürmchen an ein mittelalterliches Schlößchen erinnert, aber charakterisch für den Jugendstil provokativ assymetrische angeordnete Fenster mit grotesker Umrandung, ein Dach mit vier Gauben in verschiedenen Baustilen und ein dünn geschmiedetes florales schmiedeeisernes Geländer zwischen den barocken Sockeln der Säulen des überdachten Treppenaufgangs hat. - In Nürnberg Reichelsdorf wird der Radsport Verein Sportplatz zum Bau einer Radrennbahn gegründet. - In Ingolstadt ist der Bau der Eisenbahnstrecke Ingolstadt~Riedenburg bis Dolling fertiggestellt. - In Regensburg wird das Mädchenlyzeum mit burgähnlichen Elementen im St Peters Weg 17 im Jugendstil erbaut. - In Regensburg wird in der Von der Tann Strasse 38 ein Wohnhaus mit nüchternem barocken Schweifgiebel ab mit Jugendstilelementen dekoriertem Erker und seitlichem Eingangsbogen erbaut. Das Nachbarhaus und Eckhaus Nr 40 (20 23 Konditorei Café Pernsteiner) ist vom gleichen Architekten mit den  gleichen Stilelementen gestaltet. - In Amberg wird in der Lederergasse 12 das Naglerhaus im Jugendstil erbaut. - In Schwabach wird in der Post alias Postamt ein öffentlicher Fernsprecher alias eine Telefonzelle eingerichtet. - In Amberg wird der Bau der 24 km langen Eisenbahnlinie Lokalbahn Vilstallinie Amberg~Schmidmühlen nur auf Druck der Bevölkerung genehmigt. Schmidmühlen wird als Endbahnhof festgelgt, obwohl eigentlich eine 10 km lange Verlängerung der Strecke bis ins verkehrstechnisch unerschlossene Gebiet von Hohenburg mit Endbahnhof Hohenburg geplant war. - In Deining Waltersberg stellt der Köhler Pucherschmied (--) letztmals einen Kohlenmeiler zur Herstellung von Holzkohle auf. - In Seubersdorf Eichenhofen wird eine Spar- und Darlehenskasse später Raiffeisenbank Parsberg Velburg gegründet. - In Donaustauf wird der genossenschaftliche Darlehenskassenverein Donaustauf im Gasthaus Röhrl gegründet. - In Dietfurt liegt die Brauerei Winhard Ercke Hauptstrasse/Hafnergasse, bei der die Stadtlaber unter einem als Terrasse ausgeführten überbauten Anbau fließt, direkt an der mit Eisengittern gesicherten Brücke. Umsatzstärkste Brauerei ist die Brauerei Geyer am Marktplatz. - Die jüdische Kaufmannsfamilie Tietz gründet den Verband Deutscher Warenhäuser und Kaufhäuser VDWK. 

1902 Wetter: Milder Jahresbeginn. Schöner März endet mit Nässe und Kälte bis September. November und Dezember sehr kalt. Ein nasses und sehr kaltes Jahr. Rekordhochwasser in Deining. - Der telegrafische Wetternachrichtendienst mit Wetterdaten und Wettervorhersage wird eingeführt. - In Neumarkt wird das Ausrichten eines Volksfestes verboten. - In Berching wird der TSV Berching gegründet. - In Seligenporten wird die Schützengesellschaft Kloster Tannenreis Seligenporten gegründet. - Der nürnberger wöhrder Landvolksschullehrersohn und ehemalige eichstätter Gymnasialrektor Georg von Orterer (63) wird mit der Verleihung des bayerischen Dienstordens in den persönlichen, nicht vererbbaren Adelsstand versetzt. - In Neumarkt übernehmen die Brauerssöhne Michael Ehrnsperger (--) und Leonhard Ehrnsperger (--) die neue Dampfbrauerei Lammsbräu und ihre Mutter, die Brauerswitwe bleibt im Gasthaus Zum goldenen Lamm. - In München schließt der eilsbrunner Brauersohn Sebastian Röhrl (--) einen Hefereinzuchtkurs an der Münchner Bierakademie Doemens ab. - In Neumarkt gibt es sowohl den Rauchklub Bavaria als auch den Rauchklub Germania. - Der in Fürth geborene Jurist Ferdinand Ritter von Miltner (46) wird bayerischer Justizminister. - In Neumarkt werden von der Express-Fahrradwerke AG (ohne Goldschmidt) in der Holzgartenstrasse auch Motordreiräder und kleine vierrädrige Motorwagen alias Automobile mit französischen Motoren hergestellt, aber mit eigenen Motoren mit 4,5 und 8 PS und der Produktion von Motor-Fahrrädern, Personenwagen und Lastkraftwagen erweitert. In ihrer berliner Filiale in der Luisenstrasse 37 NW Berlin stellen sie Motorwagen her, die sowohl elektrisch als auch mit Beinzinmotor angetrieben werden und als Personenwagen oder Lastkraftwagenversion angeboten werden. Reklamewagen und Geschäftswagen werden auch im Verleih angeboten. Der Motor befindet sich seit dem Vorjahr vorne und nicht mehr unter dem Fahrersitz. Es gibt Express 12 PS Zweizylindermotoren für die Motorwagen und einen Vierzylindermotor für die Lastkraftwagen bis 5 Tonnen. - In Amberg wird in der Amberger Gewehrfabrik das Modell K 98 gefertigt. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld (--) Bürgermeister. - In Neumarkt eröffnet der Rat der Stadt ein Arbeitsamt in der Klostergasse 19. - In Nürnberg wird das Metallverarbeitungsunternehmen Diehl von den Kunstschmieden Margarete Diehl (22) und Heinrich Diehl (13) gegründet. - In Solnhofen wird Steinbruchbesitzersohn Richard Arauner geboren. Er wird als SS Rasse- und Siedlungshauptamtsobersturmbandführer Geschäftsführer des Reichbauernrates. - Der in Baiersdorf geborene jüdische nürnberger Hopfenhändler Kommerzienrat Ritter Ludwig Gerngros (63) wird in den Adelsstand erhoben und nennt sich Ritter Ludwig von Gerngros. Er ist Finanzier des neuen Neptunbrunnens auf dem nürnberger Hauptmarkt. - In Nürnberg sind von den Selbsttötungen 31 durch Erhängen 28 durch Ertränken, 13 durch Erschießen, einer durch Pulsadernöffnen, 6 durch Vergiften, 3 durch Herabstürzen, keiner durch Überfahren und einer durch Verbrennen. - Der aus Fürth stammende Staranwalt Max Bernstein (41) funktioniert den politischen Zensur-Prozess gegen den Herausgeber des Simplicissimus Langen in eine Werbemaßnahme um, die die Auflagen des Blattes in die Höhe schießen lässt. - An der Universität Erlangen studiert Hans Geiger (20) Geigerzähler Physik und Mathematik, ist Mitglieder der Burschenschaft der Bubenreuther und absolviert nebenbei einen einjährigen Militärdienst. - In Fürth wird das Stadttheater Königstrasse 116 mit Beethovens Fidelio eröffnet. - Der in Fürth geborene Jurist Ferdinand Miltner (45) wird mit der Verleihung des bayerischen Verdienstordens in den persönlichen Adelsstand und den Ritterstand erhoben und nennt sich Ferdinand Ritter von Miltner. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - Die Säuglingssterblichkeit liegt in Bayern bei 24 % und in Regensburg bei 31 %. - Die nürnberger Firma Schuckert & Co erhält in Regensburg die Lizenz zum Bau einer elektrischen Strassenbahn. - Die deutsche Automobilindustrie stellt 884 Neuwagen her. - In Nürnberg hat das Königliche Alte Gymnasium in 15 Klassen 444 Schüler, davon 332 protestantische, 107 katholische und 5 jüdische. - In Nürnberg hat das Königliche Neue Gymnasium in 13 Klassen 474 Schüler, davon 264 protestantische, 113 katholische und 94 jüdische. - In Nürnberg beträgt der Prokopfverbrauch an Bier 257 Liter. - In Nürnberg gibt es 19 Wachtmeister und 223 Schutzleute. - In Nürnberg produziert die Victoria Werke AG Motorräder. - In Regensburg wird für die elektrische Strassenbahn nach Stadtamhof ein Teil des Salzstadels abgerissen und ein größeres Rundbogentor an der Südseite der Steinernen Brücke errichtet. - In Nürnberg bezeichnen Lehrer Fußball abfällig als Fußlümmelein. - In Bamberg wird ein Fußballverein gegründet. - In Neumarkt gründet sich innerhalb des ASV Neumarkt der Turnverbund Jahn. Der Rest nennt sich Stammverein. - In Nürnberg ist direkter Fernsprechverkehr mit Stuttgart, Mannheim, Berlin, Karlsruhe, Straßburg und München möglich. - Der in Bayreuth aufgewachsene, bayerische Offizierssohn, ehemalige bayreuther Staatsanwalt, ehemalige abgesetzte Gouverneur von Kamerun und deutsche Konsul in Brasilien Eugen von Zimmerer (58), der für Unmenschlichkeit und Sklavenhandel in der Kolonie verantwortlich gemacht wurde, wird deutscher Konsul in Chile. - In Nürnberg gibt es einen Turn- und Fechtverein Nürnberg. - In Nürnberg tritt Karl Valentin (20) im Variete Meßthalers Intimes Theater Johannesgasse 4 bei seinem ersten Auftritt außerhalb Münchens auf. - Reichspost -Briefmarken werden durch Deutsches Reich -Briefmarken ersetzt. - In Nürnberg fährt Ludwig Maurer (29) mit seinem Bruder Karl als Beifahrer ein Wettrennen gegen einen Peugeot nach Würzburg und zurück. Die Nürnberger Motorfahrzeugfabrik Union, System Maurer GmbH hat die Telefonnummer 82 und zieht in die Regensburger Strasse 40. Ludwig Maurer (29) verkauft 60 Motordroschken an die Stadt Berlin, woraufhin die AEG das Tochterunternehmen Automobilfabrik NAG im Folgejahr Motordroschken herausbringt. - In Nürnberg wird das Automobil in die Strassen Polizei Ordnung aufgenommen. Eine zunächst auf 12 km /Minute alias 720 km/h limitierte Höchstgeschwindigkeit wird vom in Fürth geborenen ehemaligen erlanger Bürgermeister und nürnberger Oberbürgermeister Georg von Schuh (56) in §33a auf 15 km/h korrigiert.. - In Nürnberg wird die zweite Synagoge an der Essweinstrasse 7 errichtet. Die Gemeindemitglieder stammen hauptsächlich aus Galizien, Rumänien und Ungarn. - In Amberg steigt der bayerische Prinzregent Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (St) (81) im traditionsreichsten lokalen Gasthof Oberpfälzer Hof, Bahnhofstrasse 20 (20 15) Wöhrl ab. - In Ansbach wird die Kreisirrenanstalt Ansbach eröffnet. - In Regensburg Prüfening wird vom Magistrat ein Pferderennplatz eröffnet. - In Neumarkt wird Jakob Hallwich geboren. Er wird im WW2 als Unteroffizier sterben. - In Auerbach eröffnet das Postamt im Haus Oberer Marktplatz 12. - In Berngau kommen die Armen Schulschwestern an. - In Mörsdorf kostet die Verleihung der Bürgerrechte 35 Mark. - In Regensburg wird das Landgerichtsgefängnis Augustenburg Augustenstrasse 4 eröffnet. - In Altdorf wird Robert Bergmann (16) Teilnehmer an einem 2 jährigen Seminar an der Königlichbayerischen Lehrerseminarschule. - In Nürnberg schafft die Feuerwehr eine 22 Meter hohe Balanceleiter von der Firma Nürnberger Feuerlöschgeräte und Maschinenfabrik AG vormals Julius Christian Braun an. - In Neuburg stirbt auf Schloss Bertoldsheim Graf Eduard Gustav von der Mühle Eckart von der Mühle Eckart (68). - In Regensburg treten die Humoristen Karl Edler und Fritz Schönbauer im Variete-Theater Velodrom am Arnulfsplatz auf. - Nürnberg hat 267.730 Einwohner. - In Nürnberg gibt es 4.173 Telefone. - In Nürnberg tritt Karl Valentin (20) im Variete Zeughaus Pfannenschmiedsgasse 24 auf. Er beschwert sich über seine Unterbringung. Er tritt mit 8 Damen auf. Karl Valentin (20) besucht Hermann Strebels (25) alias Strebala Kabarett-Schule. - In Berching wird ein Turn- und Sportverein gegründet. - In Nürnberg kritisiert die Tageszeitung Nürnberger Anzeiger die 100-jährige Zugehörigkeit der Stadt Nürnberg zu Bayern die Wittelsbacher für ihr unpatriotisches Verhalten, das sie dem Fend des deutschen Vaterlandes, dem dem Tyrannen Napoleon I gegenüber bekundet haben und will dabei ununtersucht lassen, ob es überhaupt ein Segen gewesen ist, dass große Teile Frankens und die Reichsstadt Nürnberg an das rückständige Altbayern angegliedert wurden. - In Regensburg wird der Placidusturm wegen der Erweiterung des Peterswegs abgerissen, weshalb das Planetarium auf das Dachplateau des Königlichen Lyzeums Ägidienplatz 2 umzieht, worauf eine neue 3,5 Meter Kuppel der dresdner Firma Hayde aufgebaut wird. - In Regensburg ist das Luxushotel Maximilian in der Maximilianstrasse 28. - In Erlangen wird ein städtisches Elektrizitätswerk eröffnet. - Der in Regensburg Mühlthal geborene einzige verbeamtete bayerische Scharfrichter Franz Xaver Reichhart (51) richtet den armen Gastwirtssohn und Räuber Mathias Kneißl (27) mit der Guillotine. - In Donaustauf wird im Jagdschloss Thiergarten Thiergartenstrasse 1 (20 16 Golfhotel) der Chinesische Turm abgebaut und im Thurn und Taxis Schloss Prüfening in Regensburg Prüfening wieder aufgestellt. - Der in Nürnberg geborene Apothekenhelferlehrling, Vegetarier und Nudist August Engelhardt (27) fährt in die Südsee auf eine deutsche Kolonie, gründet dort den Sonnenorden und ernährt sich ausschließlich von Kokosnüssen. - In Regensburg ist die Kirchenmusikschule in der Sedanstrasse. - In Nürnberg wird der Neue Eiserne Steg erbaut. - In Fürth wird das fürther Theater am Hallplatz fertiggestellt und mit Beethovens Fidelio eröffnet. - Der in Sulzbürg geborene Musiker und Volkssänger Hans Blädel (31) beginnt mit Tonaufnahmen, von denen er über 800 aufnehmen wird. - In Nürnberg besucht der bayerische Prinzregent Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (St) (81) mit einer vierspännigen Kutsche die Kaiserburg. Eine Kompanie von 30 Soldaten in weißen Hosen und Pickelhaube ist angetreten. Vor dem Germanischen Nationalmuseum trifft er den deutschen Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (43) und seine Frau Victoria, den König Wilhelm II von Württemberg (St) (54) und den Großherzog Friedrich von Baden (St) (45), wo sie eine Parade abnehmen. - In Nürnberg wird die Weißbierbrauerei Pröger gegründet. - In Nürnberg wird die Brauerei Woerlein geschlossen. - In Langenzenn heiratet die Fürstentochter Prinzessin Magdalene von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (17) Graf Richard von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (20). - In Nürnberg verlässt der in Kassel geborene überzeugte sozialistische Buchdrucker Philipp Scheidemann (28) die Tageszeitung Fränkische Tagespost und zieht nach Offenbach, wo er für die Zeitung Offenbacher Abendblatt tätig wird. - In Berngau gibt es die Gasthäuser Möges, Lukas und Schmid. - In Nürnberg gibt es das Electrisch-automatische Cafe Restaurant von Franz Adami. - In Nürnberg gibt es die Erste NürnbergerAutomatenhalle von Georg Meyer in der Königstrasse 51. - In Amberg wird die Brauerei Sturmbräu gegründet. - In Regensburg stellt der Carnevalsverein Narragonia nach den Feierlichkeiten jegliches Vereinsleben ein. - In Nürnberg wird der Südliche Hauptsammler für die Kanalisation eröffnet. - In Nürnberg werden in der Sebalduskirche nach der Entfernung von mit Stoff bespannten Holzverkleidungen gotische Fresken unter den weiß getüchten Kirchenwänden gefunden. - In Nürnberg wird ein elektrischer Hercules Lastkraftwagen alias Lastautomobil zugelassen. - In Nürnberg produziert die jüdische Fahrradfabrik Victoria Motorwagen alias Automobile mit Benzinmotor, den 5 PS Victoria Motorwagen mit 596 ccm und 250 kg in der Ludwig Feuerbach Strasse in Einzelfertigung. - In Amberg veranstaltet der Amberger Velociped Club eine Clubtour und stiftet dazu den gleichen Zinnkrug wie von 19 00 als Preis. - In Regensburg wird der Marianische Mädchenschutzvereins für Bayern auf Anregung der verdienten Vorsteherin der Diözesanvereinsstelle Speyer durch mehrere katholische Damen Regensburgs unter dem Vorsitz des regensburger Stadtpfarrers von St. Rupert, Georg Rau, mit 170 zahlenden und 7 tätigen Mitgliedern gegründet, der als Ortskasse geführt wird, um als erste praktische Betätigung Handelsgehilfinnen zu sammeln und ihnen in abendlichen Unterrichtsstunden Gelegenheit zu geben, die für ihren Beruf notwendige Fortbildung unentgeltlich sich anzueignen, wobei sich etwa 140 Mädchen anmelden und sich sogar beim ersten Abendkurs in Stenographie gleich über 60 Frauen anmelden. Es werden weitere Abendkurse für Stenografie, Buchführung, Handelskorrespondenz, Kaufmännisches Rechnen, französische Sprache und Maschinenschreiben abgehalten. Veranstaltungen, die am Sonntag abgehalten werden und sich Sonntagsvereinigungen für die Freizeitgestaltung nennen, bestehen bereits und werden integriert. - In Schwandorf wechselt der katholische Kolpingverein vom Gasthaus Zum wilden Mann in das Gasthaus Zur Post das Vereinslokal, weil das einen großen Saal hat. - In Rosenberg bezeichnet sich die Gemeinde als größte Industriegemeinde Bayerns. - In Ochenbruck wird die Eisenbahn Nebenstrecke Ochenbruck~Allersberg eröffnet. Neben dem Gasthaus Zum schwarzen Adler gibt es das Gasthaus Zum Bahnhof. -  In Lauterhofen wird in der Kretinenanstalt Oberlauterhofen-Holnstein mit dem Bau einer eigenen Kirche begonnen. - In Neumarkt schickt die jüdische neumarkter Express Fahrradwerke AG (ohne Goldschmidt) mindestens 4 Express Motorwagen zur Hamburger Automobil Ausstellung, wo sie einen eher kleinen Stand hat und ua mit dem Opel Motorwagen 10/12 PS konkurriert. - In Nürnberg gründet Wilhelm Strunz eine Spielzeugfabrik für Stofftiere und Puppen. - In Nürnberg kauft der Nadelfabrikant Heinrich Wenglein die Nadelfabrik Herold Ecke Rother Strasse/Angerstrasse des Schwabachers Friedrich Herold betreibt aber beide die Herold-Werk und die Norica Werke simultan. Die Herold Werke produzieren ua auch viele verschiedene Grammophon Nadeln, mit deren Unterschiede die Lautstärke und Klangqualität geregelt wird. - In Ansbach ist die Brauerei Hürner so berühmt, dass sie auch in Hamburg im Luxushotel Posthof am Pferdemarkt Mönckebergstrasse einen Ausschank hat. - In Nürnberg Stein Gebersdorf erwirtschaftet die Poststation nach 4 Jahren Betrieb statt der ursprünglichen 17.000 Mark an Einnahmen aus Post.-, Telegraphen- und Telegrammgebühren nur noch 400,00 Mark. Das Postamt im Ort Stein hat dafür ein Briefaufkommen von rund 260.000 Stück und ein Paketaufkommen von über 20.000 Stück. - In Nürnberg verkauft Fritz Kirschenpfadt in der Vorderen Ledergasse 2 und am Josephsplatz neumarkter Express Fahrräder, rüsselsheimer Opel Fahrräder und nürnberger Mars Fahrräder. - In Regensburg werden im römischen Bauschutt und Brandschutt vor dem Neufferhaus in der Gesandtenstrasse römische Gesimsteile gefunden. - In Nürnberg stirbt der ehemalige Paternostermacher und Beinknopfdrechsler und äusserst bescheidene Geigenbauer Johann Friedrich Rau  (82), der in 54 Jahren 160 Geigen, 48 Violen und 40 Violoncelli gebaut hat. Sein Sohn Karl Rau (32) ist seit 6 Jahren Leiter der Geigenbauwerkstatt. - In Nürnberg findet ein Volksfest statt. - In Nürnberg baut der Automobilhersteller Motorfahrzeugfabrik Union Maurer Regensburger Strasse 24 einen hintereinanderzweisitzigen Rennwagen mit Friktionsantrieb auch zwei hintereinander angeordenten Verbrennermotoren mit max 600 Umdrehungen pro Minute. - Der nürnberger Automobilhersteller Maurer Union beteiligt sich bei der Lastwagenkonkurrenz des Deutschen Automobil Club. - In Regensburg wird das Betzingerhaus am Watmarkt 3 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, wobei die Sichtfassade zwar erhalten bleibt, aber der Barockerker durch einen zweigeschossigen Neurenaissanceerker ersetzt wird und zwei Patrizierfiguren als Fassadenschmuck angebracht werden. - In Regensburg wird in der Von der Tann Strasse 10 und 12 ein Jugendstildoppelhaus mit angedeutetem gemeinsamen Erker mit geschnitzten Eingangstüren erbaut. - In Ansbach beginnt der Bauunternehmer Johann Stephan Reuter (--), der in der Lessingstrasse wohnt, um den promenadenartigen Goetheplatz mit Goethestrasse, Lessingstrasse, Jüdtstrasse und Schillerstrasse ein ganzes Wohnviertel mit Doppelhäusern und Villen im Jugendstil erbauen, was bis 19 10 dauert. - In Schwandorf unterstützen 221 Mitarbeiter der Tonwarenfabrik mit einer Unterschriftenaktion beim Bezirksamt in Burglengenfeld ihre nahegelegene Restauration alias Gastwirtschaft Zum Kreuzberg, Haus 303 Ecke Kreuzbergallee/Kleine Fabrikstrasse, wo sie ihre Pausen verbringen und auch Brot und Bier kaufen, in deren 20 jährigen vergeblichen Bemühungen um eine Ausschanklinzenz für Branntwein und sind erfolgreich. Josef Flier (--), der einer von rund 30 Communbrauer ist und sein eigenes Bier verkauft, darf nun auch Schnaps und Likör verkaufen, stirbt aber kurz darauf, woraufhin sein Gasthaus an den Amberger Bierbrauer Philipp Baumer (--) von der Amberger Bierbrauerei AG zum Frankiskanerkloster verkauft  wird. - In Velburg und in Großalfalterbach wird ein Spar- und Darlehenskassenverein gegründet. - In Altmannstein, das ein Markt ist, ist der Bergfried der Burg Altmannstein bis zur Hälfte abgetragen und von der Burg nur noch Mauerreste an der Talseite. Seit 71 01 sind 80 % der sichtbaren Baustruktur verschwunden. - In Neumarkt gehören die bisherige stationierte 5. Chevaulegers Eskadron als 4. Eskadron bis 19 07 zum 6. Chevaulegers Regiment Bayreuth.

1901 Wetter: Jahrhunderthochwasser in der fränkischen Schweiz im August mit Durchschnittstemperatur von 17 Grad in München. Gelblicher Saharastaub fällt. In Neuburg an der Donau ist im Januar die Donau zugefroren und sogar die Enten frieren fest. Danach Orkan. - Beratzhausen wird elektrifiziert. - Der Reichskanzler des Deutschen Kaiserreichs und preußischer Ministerpräsident Fürst Chlodwig von Hohenlohe Schillingsfürst (St) (82) stirbt. - In Nürnberg wird am Bahnhofsplatz ein Reiterdenkmal des bayerischen Prinzregent Luitpold aufgestellt. - Der in Fürth geborene Jurist Ferdinand Miltner (45) wird mit der Verleihung des bayerischen Verdienstordens in den persönlichen Adelsstand und den Ritterstand erhoben und nennt sich Ferdinand Ritter von Miltner. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - Die Säuglingssterblichkeit liegt in Bayern bei 24 % und in Regensburg bei 31 %. - In Regensburg erhält die nürnberger Firma Schuckert & Co. die Lizenz zum Bau einer elektrischen Strassenbahn. - Die deutsche Automobilindustrie stellt 884 Neuwagen her. - In Nürnberg hat das Königliche Alte Gymnasium in 15 Klassen 444 Schüler, davon 332 protestantische, 107 katholische und 5 jüdische. - In Nürnberg hat das Königliche Neue Gymnasium in 13 Klassen 474 Schüler, davon 264 protestantische, 113 katholische und 94 jüdische. - In Nürnberg beträgt der Prokopfverbrauch an Bier 257 Liter. - In Nürnberg gibt es 19 Wachtmeister und 223 Schutzleute. - In Nürnberg produziert die Victoria Werke AG Motorräder. - In Regensburg wird für die Strassenbahn ein Teil des Salzstadels abgerissen und ein größeres Rundbogentor an der Südseite der Steinernen Brücke errichtet. - In Nürnberg führt der 1.FCN neue englische Fußballregeln ein und englische Begriffe werden verwendet. - In Bamberg wird ein Fußballverein gegründet. Der 1.FCN absolviert sein erstes offizielles Fußballspiel mit 3:4 gegen Bamberg. - In Neumarkt gründet sich innerhalb des ASV Neumarkt der Turnverbund Jahn. Der Rest nennt sich Stammverein. - Postschließfächer werden eingeführt. - In Nürnberg ist direkter Fernsprechverkehr mit Stuttgart, Mannheim, Berlin, Karlsruhe, Straßburg und München möglich. - In Nürnberg stellt der Automobilhersteller Ludwig Maurer (28) einen Motorschlitten auf dem zugefrorenen Dutzendteich vor und bietet Motor-Krankenwagen der Nürnberger Motorfahrzeuge-Fabrik Union an. - In Roth erhält das Gasthaus und Hotel Zur Krone und Posthalt eine klassizistische Fassade. - Adolf Hitler (12) sieht/hört seine erste Richard Wagner Oper und ist begeistert. - In Nürnberg zieht das in München abgebaute Eisenbahnmuseum in der Norishalle Marientorgraben 8 ein. -  Thomas Mann (26) bringt den ersten deutschsprachigen Gesellschaftsroman von Weltgeltung Buddenbrooks heraus, in dem der langsame Untergang des Großbürgertums beschrieben wird. - In Nürnberg eröffnet in der Luitpoldstrasse/Vordere Sterngasse das Automatenrestaurant. - In Kastl wird beim Bau der Eisenbahn der Schießstand beim Gasthof Forsthof wegen Sicherheitsbedenken abgebrochen. - Der in Nürnberg geborene königlichbayrische Infanterieleibgrenadiermusikmeister und Gründer der Kapelle Peuppus Jakob Peuppus (42) komponiert für den in Athen geborenen Singspieldirektor und beliebtesten münchner Volkssänger Jakob Geis (61) alias Papa Geis den Papa Geis Marsch. - In Kipfenberg beginnen Ausgrabungen im Reihengräberfeld am ehemaligen Bahnhofsgelände und auf dem Michelsberg. - Nach dem kinderlosen Tod des in Sankt Petersburg geborenen 5. leuchtenberger Herzog und Kaiserliche Hoheit Eugene Maximilianovich de Beauharnais (St) (54) wird sein in Sankt Petersburg geborener jüngster Bruder George Maximilianovich Romanovsky (St) (49) 6. Herzog von Leuchtenberg. - Nürnberg hat 265.180 Einwohner. - In Nürnberg gibt es 3.803 Telefone. - In Nürnberg engagiert der Direktor des Kinos alias Lichtspielhauses Noris Karolinenstrasse 53 und Humorist Philipp Nickel (36) mit einem Bühnenvertrag für das Variete Zeughaus Pfannenschmiedsgasse 24 Ecke Färbergasse/Frauengasse den nürnberger Mundartdichter und Humoristen Hermann Strebel (24) alias Strebala. - In Regensburg verlässt der Fotographenlehrling Heinrich Hoffmann (16) das väterliche Fotoatelier und begibt sich auf eine mehrjährige Wanderschaft durch Europa. - In Nürnberg wird ein Zufluchtshaus für obdachlose Frauen und Mädchen alias ehemalige Prostituierte im Wazendorferweg 60 von den Magdalenen-Anstalten gegründet. - In Nürnberg verfügt das Landgericht Nürnberg 45 Ehescheidungen. - In Ansbach legt der Gründer der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei Gottfried Feder (18) sein Abitur ab. - In England wird der in Buckingham Palace geborene deutsche Prinz Albert Edward von Sachsen Coburg und Gotha (St) (60) als ältester Sohn der verstorbenen engischen Königin Victoria von Hannover (St) (82) und dem in Coburg geborenen  Prinzgemahl Albert von Sachsen Coburg und Gotha (St) (++) neuer englischer König. - In Fürth ist der Bierausstoß der Brauerei Bergbräu des jüdischen Bierbrauereibesitzers Mailaender mit Platz 5 und 40.000 Hektoliter rückläufig. Spitzenreiter ist die Brauerei Humbser. Mailaender verkauft die alte Brauerei Timmich Bäumenstrasse, wo das neue Stadttheater gebaut wird. - In München sucht eine Zeitschrift nach einem passenden Begriff für Automobile und prämiert den Begriff Schnauferl. - In Regensburg findet ein Allgemeiner Bayrischer Bauerntag im Theater Velodrom statt. - In Neumarkt kauft die jüdische Fahrradfabrik Gebrüder Goldschmidt Velocipedfabrik, die Expressräder herstellt, die berliner Elektromotoren Vulkanwerke alias Vulkan Automobil Gesellschaft mbH mit deren Patente vom jüdischen Automobilhersteller Ludwig Loeb (--) Ritterstrasse 45, der 5 Jahre später erneut eine Automobilfabrik später Dinos eröffnet, und macht sie zur ihrer berliner Filiale. Die neumarkter Fahrradfabrik wird in die Aktiengesellschaft Express-Fahrradwerke AG in Neumarkt (ohne Goldschmidt) umgewandelt, wonach man mit dem Bau von Express Motorwagen alias Automobilen beginnt und motorisierte Zwei- und Dreiräder herstellt. Man inseriert Werbung im 4. Jahrgang der Automobilzeitschrift Der Motorswagen. Express Motorwagen haben magnetelektrische Zündung, drei Übersetzungen alias Gänge und einen Rückwärtsgang. Karosserie und Ausstattung wird in eigenen Werkstätten ausgeführt. Die neuen Elektro Motorwagen werden als System Vulkan angeboten. Die Expresswerke werden mit Direktor Hans Schmidt (--) als Fabrik für Fahrräder und Motorfahrzeuge Mitglied im Mitteldeutscher Motorwagen Verein. In der nürnberger Ludwigstrasse 5 wird ein Laden gemietet, wo Express Fahrräder und Automobile ausgestellt werden und zu Fabrikpreisen verkauft werden. - In Altdorf wird die private Türkenbrauerei gegründet. - In Nürnberg nutzt die Triumph-Fahrradwerke AG  für ihre Einfach und Günstg Fahrradversion den Markennamen der gerade übernommenen Fahrradfabrik Sirius in der Hundingstrasse, weil sich teure Fahrräder nicht mehr verkaufen. - In Nürnberg kann die evangelische Innere Mission für hilfsbedürftige Prostituierte aus einer Spende von Magistratsratsfrau Tauber ein Grundstück Wezendorferweg 60 kaufen und darauf ein Zufluchtshaus erbauen, bei dem die neuendettelsauer Schwestern Elisabeth Steiner und ihre Gehilfin Dorothea Mantel die Direktion übernehmen. Man geht nach dem Motto Erziehung durch Arbeit vor und eröffnet eine Wäscherei. Wer nicht korrekt arbeitet und sich nicht penibel an die strengen auch religiösen Regeln hält, fliegt gnadenlos raus. Es gibt nur 14 Plätze. Das Haus wird wie ein Unternehmen geführt. Nur ein Bau macht das Zufluchtshaus möglich, da alle Versuche von Anmietungen an den moralischen Bedenken der Vermieter gescheitert sind. Viele Frauen werden von ihren Zuhältern auch wieder mit Gewalt herausgeholt. - Der im Vorjahr in Nürnberg gegründete Spargel-club wird in Schnauferl-Club umbenannt. Man fährt Benz-Voiturette, Dietrich-Voiturette, kaiserslauterne Kayser-Voiturette und Benz`s leichten Wagen. 26 der 90 Mitglieder kommen aus Nürnberg, darunter der Direktor der Tageszeitung Fränkischer Kurier Closs, der königliche Oberregierungsrat Wilhelm Gareis, der Direktor der königlichen Baugewerkeschule Adolf Wilhelm Meyer, der Direktor der elektrischen Strassenbahn Scholte, der Motorenfabrik Union Besitzer Hans Siebe und der Hotelbesitzer Walter Wrede, in dessen Hotel Victoria Königstrasse 80, der Schnaufer-Club im Vorjahr gegründet wurde. Es gibt nur 2 adelige und keine jüdischen Mitglieder. - In Nürnberg wird in der Rollnerstrasse die Höhere Mädchenschule der evangelisch-lutherischen Diakonissenanstalt Neuendettelsau mit Erziehungsinstitut zu Nürnberg gegründet. - In Neumarkt werden Bienenkästen vorgeführt, die Strohkörbe ersetzen sollen. - In Regensburg wird in der Augustenstrasse 5 auf dem Gruindstück der Augustenschule mit zweigeschossiger Turnhalle ein Justizgebäude eröffnet. - In Regensburg wird die Landesversicherungsanstalt eröffnet. - In Neumarkt spaltet sich der Turnerbund Jahn mit Vereinslokal in der Gaststätte Zum grünen Baum der Tucherbräu Grünbaumwirtsgasse 13 unter dem Tucherbräu Verwalter Dörr vom neumarkter Turnverein 18 60 mit Vereinslokal Zum Hechten Untere Marktstrasse 3 ab und wird als Stammverein nicht nur sportlich sondern auch gastronomiewirtschaftlich der vorherrschende Turnverein in Neumarkt. - In Nürnberg baut der jüdische Fahrradhersteller Victoria die vom Amerikaner AP Morrow erfundene Freilaufnabe DRRA in seine Fahrräder ein. - In Sulzbürg gibt es den Gasthof Zur Post. - In Ansbach ist das Gasthaus Zur Löwengrube ein beliebter Treffpunkt. - In Nürnberg fusionieren die beiden Pfeifenfabriken Ellenberger und Ziener mit Ott zu den Vereinigten Pfeifenfabriken Nürnberg. - In Kallmünz verliebt sich der im Harz geborene dresdner Landschaftsmaler Charles Palmie (38) nach einer Empfehlung durch einen amberger Versicherungsvertreter in den Ort Kallmünz, lässt eiine Serie von künstlerischen Postkaten von Kallmünz, deren Verkaufserlös zur Verschönerung des Ortes und zur Anpflanzung von Bäumen verwendet wird, vom kallmünzer Lehrer Johann Baptist Laßleben (25) drucken und etabliert Kallmünz als Künstlerort. Das Gasthaus Zur Amsel legt ein Skizzenbuch aus, in dem sich seine herbeigerufenen Malerkollegen verewigen, darunter ua der in Dresden geborene Paul Bach (35), die in Dresden geborene Else Boyens (--), Richard Falkenberg (26), Karl Gussow (58), der in Slowenien geborene Gilbert von Canal (52), der in Berlin geborene Franz Skarbina (52), Schmid-Michelson, Ludwig von Senger (28) und Karl Marr (41). Auch seine Frau und seine Kinder malen. - In Regensburg wird ein großer palastähnlicher römischer Bau auf dem alten Kornmarkt entdeckt. - In Regensburg ist Welkers Glückshaus in der Wahlenwacht 133 das erste Los- und Cigarrengeschäft, wobei der Höchstgewinn 100.000 Mark beträgt. - In Regensburg wird der Radverein 18 93 erneut unter Beteiligung der Herren Leis und Fabrikbesitzer Heinz Waffler in Fahrrad und Motorrad Club Regensburg umbenannt. - Der in Neumarkt produzierte Express Rennwagen wird in der Automobilzeitschrift Der Motorwagen wegen seiner tiefen Schutzbleche, verglichen mit den französischen Modellen und Daimlermodellen aus Cannstatt, auf der Leipziger Motorwagen Ausstellung als etwas unfertig erscheinend kritisiert. Die Karosserien der elektrischen Lieferwagen werden dagegen als kompetent und ausserordentlich geschmackvoll gelobt. - In Altdorf Eismannsberg kommt die nürnberger Patrizierfamilie xxx von Oelhafen wieder in den Besitz von Schloss Eismannsberg. - In Neumarkt werben die Express Automobile mit dem Zusatz Neumarkt Nürnberg. - In Nürnberg gibt der jüdische Fahrradfabrikgründer Max Frankenburger (41) seinen Lebensmittelpunkt auf und zieht als Gelehrter nach München. Sein  Hauptinteresse gilt der Goldschmiedekunst, in der er sich als Experte etabliert. - In Regensburg Reinhausen benennt der angeheiratete Mechaniker Andreas Scheubeck (--) die Maschinenfabrik Dänner in Maschinenfabrik Reinhausen um. - In Fürth wird der in Amberg geborene Jurist Theodor Kutzer (37) neuer rechtskundiger fürther Bürgermeister, was er 12 Jahre bleibt. - In Hirschau werden von Kommerzienrat Georg Schiffer (--) die Amberger Kaolinwerke gegründet, die ua Lokomitivstreusand produzieren, der das Durchdrehen von Eisenbahnrädern verhindern soll. - In Regensburg baut der Architektensohn und Architekt Heinrich Hauberrisser (29) das Jugendstilgebäude Stobäusplatz 3. Er beginnt mit dem Bau unzähliger katholischer Pfarrkirchen und einiger weniger evangelischer in der Region. - In Ingolstadt wird mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Ingolstadt~Riedenburg begonnen, wobei man 3 km nördlich vom ingolstädter Hauptbahnhof auf der Strecke nach Treuchtlingen die Abzweigungsweiche eingebaut wird. - In Nürnberg ist der Großhändler Gottfried Barth (--) Gleisbühlstrasse 3 mit der Telefonnummer 3713 Fränkischer Automobil Club Präsident, wobei es auch einen 2. Präsidenten gibt. Schriftstführer ist der königliche Postexpeditor Scheurlstrasse 19 Telefonnummer 3115. Man nimmt den Direktor der Direktor der ehemaligen aachener Cudell Automobilfabrik Hans Aschoff als neues Vereinsmitglied auf. Einige Mitglieder erhalten nach einer Prüfung auch die Lizenz zum Herrenfahrer, dazu gehören, der eigene 2. Clubpräsident Fabrikbesitzer Ludwig Schütte (--), der eigene Kassenwart Fabrikbesitzer Georges Carette (--), der neumarkter Express Fahrradwerke Direktor Hans Schmidt (--), der Fabrikbesitzer Emil Bell (--) und der Civil Ingenieur Philipp Enders (--). - In Neumarkt gibt die Fahrradfabrik Expresswerke AG im vierten Geschäftsjahr ihre Auflösung bekannt. Ihre Aktien haben nur noch 30 % ihres Ausgabewertes. - In Regensburg wird das Fabriziushaus am Watmarkt 1 abgerissen. - In Nürnberg veranstaltet der Deutsche Metallarbeiter Verband in seinem Jugendstilgewerkschaftshaus eine Generalversammlung. - In Neumarkt bezeichnet sich  im 15. Jahrgang die täglich erscheinende Zeitung Oberpfälzisches Volksblatt als Bestes Insertionsorgan alias Werbeinformationsblatt. J M Boegl ist verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger. - In Neumarkt verkauft das Zahnatelier Eduard Weinreich (--) klassische Zahnprothesen. - In Freystadt gibt es einen Pferdezuchtverein. - In Neumarkt meldet die die Städtische Badeanstalt im Sommer täglich die Wassertemperatur des Schwimmbeckens. - In Neumarkt veranstaltet der Bürgerverein im Gasthaus Geisslerkeller ein großes Militärkonzert der fürther Feldartilllerieregimentskapelle. - In Neumarkt werden auf dem Hofplan vor der Kaserne nichtgebrauchsfähige Remontenpferde versteigert. Neumarkter Remontenpferde alias Militärdienstpferde werden nicht gezüchtet sondern eingekauft. - In Neumarkt ist das Schuhwaaren-Haus Freudenberger mit Filialen in Bamberg und Regensburg, das größte der Stadt. Es wirbt wochenlang mit halbseitigen Zeitungsgroßanzeigen. - In Neumarkt wirbt Heinrich Tomförde (--) gegenüber der Stadtpfarrkirche mit seiner großen Auswahl aan mMustern und farben seienr Golf-Capes. Männermäntel verkauft er als Paletots. Herrenanzüge bezeichnet er als Herrenkleider und Knabenkleider als Havelocks oder die gewöhnlicheren als Buschen-Anzüge. - In Nürnberg hat der etablierte Photograf Carl Bischof sein Atelier in der Bayreutherstrasse 20. An Sonntagen und Feiertagen reist er nach Neumarkt und baut dort sein mobiles Fotoatelier im Gasthaus Zur Ostbahn auf, wobei er damit wirbt, dass er mit künstlichem Licht arbeitet und nicht im Freien arbeiten muss. - In Neumarkt betreibt Konrad Mehl am viehmarkt eine Apfelweinkelterei. - ln Neumarkt veranstaltet der Turnverein Neumarkt Stammverein im Gasthaus Zum Ludwigskanal Tanzkränzchen, die um 20:00 Uhr beginnen. Der Wirt Clemens Seitz versanstaltet aber auch sonst regelmäßig Tanzmusik am Sonntag. - In Neumarkt kostet eine Fotopostkarte in der Buchhandlung Boegl 10 Pfennig. - In Amberg befindet sich das Schwurgericht, wo in der 5. Sitzungsperiode 24 Fälle mit 28 Angeklagten verhandelt werden, darunter 9 wegen Meineides, oder dessen Anstiftung mit 18 Angeklagten, 2 wegen Sittlichkeit alias Prostitution alias Sexarbeit, 2 wegen Vergewaltigung, Totschlags, Mordversuchs und räuberischer Erpressung und je einer wegen Mordes, Urkundenfälschung, Raubversuches und Kindstötung. Es gibt eine Todesstrafe und 10 Freisprüche. - In Nürnberg wirbt das Waarenhaus R Schmoller am Josephsplatz 10 für das Weihnachtsgeschäft ganzseitig und regional für sein Spielwarenangebot, besonders für Kinder Kaufläden Ausstattungen, wo bei Wert auf die Originalität der Miniartikel von ua Odol, Maggi, Münchner Hofbräu Bier und Selterswasserflaschen gelegt wird. Daneben gibt es ein überdurchschnittliches Angebot an Kinder-Soldatenkleidung und Soldatenausstattung. - In Neumarkt führt der Bürgerverein mit Dilettanten alias Laienschauspielern das Volksstück Zweng´n der Lias hochdeutsch Wegen der Elisabeth von xxx Neuert auf, das wie alle einfachen lustigen Volksstücke wiederholt werden muss. - In Allersberg werden Engelmessen abgehalten und um 07:30 Uhr Frühmessen mit Generalkommission des katholischen Gesellenvereins. - In Heng wird das neue Schuhaus eingeweiht. - In Regensburg beginnt der Tenor Richard Banasch (31) ein dreijähriges Engagement am regensburger Stadttheater. - Auf der Poststrecke Ansbach~Herrieden wird eine Postkutsche überfallen. - In Schmidmühlen ist das Obere Schloss, das seit 18 29 im Besitz der Wirte des Gasthauses Zum Rössl ist unbewohnt. - In Deining Siegenhofen schlägt der Blitz in den Stadel von Bürgermeister Kirsch (--) ein, wobei das Feuer aber gelöscht werden kann. - In Nürnberg kreiert der etablierte Künstler Adolf Wilhelm Oppel (27), der seit 18 99 in der Burgstrasse 12 im eigenen Kunstbildhaueratlier hauptsächlich für die kronacher und selber Firma Rosenthal und Bauer arbeitet, eine rosafarbene als Blüte geformte Jugendstilvase aus Porzellan, an der eine nackte unkolorierte Nymphe, die mit einem dunklen Flußkrebs spielt, anmontiert ist, die den Sexualakt zwischen Zeus und der Nymphe symbolisieren soll. Er zieht im Folgejahr in die Ostendstrasse 157 um. - In Ansbach legt der in Würzburg geborene spätere NSDAP Wirtschaftstheoretiker Gottfried Feder (18) sein Abitur ab. - Die Telekommunikationstechnik bzw Telefone haben ein großes Problem, weil feuchtigkeitsbedingt Mikrofone spätestens nach 2 Jahren funktionsunfähig sind und getauscht werden müssen, was sich bis 19 45 auch nicht ändert.  - Der 19 62 in Deining Hacklsberg in einem Jagdhaus im Wald lebende ehemalige Wilddieb Bauer Jakl alias Jakob Bauer (--) macht die Bekanntschaft des oberbayerischen Wilderers und Räubers Mathias Kneißl (26), von dem er begeistert ist und mit dem er wildert, weil beide der Ansicht sind, dass Wild grundsätzlich der Landbevölkerung gehört. Mathias Kneißl (26), wird sich im Folgejahr bei seiner Festnahme eine Schießerei liefern, bei der zwei Polizisten sterben, weshalb er 19 02 geköpft wird. Jakob Bauer (--) sieht sich als Volksheld und komponiert sogar volkstümliche Gstanzl, gereimter Sprechgesang, die er mit Freude sein ganzes Leben lang vorträgt. 

1900 Wetter: Im Januar starke Schneefälle in Süddeutschland, im Bayerischen Wald bis 3 Meter Schnee. Windhose in Arzthofen im Juni deckt Häuser ab und reisst dicke Bretter kilometerweit mit. - In Neumarkt macht der Apotheker Karl Speier (--), Bockwirtsgasse 1, täglich meteorologische Aufzeichnungen. - In Neumarkt gibt es ein Adressbuch: Königlichbayerischer neumarkter Bezirksamtmann ist Josef Lutz am Hofplan später Residenzplatz 1 alias Residenzschloss. Der Bierbrauer und Gastwirt Zur Rose Martin Ehrensberger wohnt am unteren Markt 22, der Bierbrauereibesitzer und Gastwirt Zur goldenen Gans Ludwig Ehrensperger (--) wohnt in der Oberen Marktstrasse 9, der Bierbrauereibesitzer Friedrich Gößwein wohnt in der Oberen Marktstrasse 26, der Bierbrauereibesitzer Joseph Gößwein wohnt in der Oberen Marktstrasse 51, der Gastwirt und Metzger Gregor Gruber (--) wohnt in der Oberen Marktstrasse 7, der Bierbrauereibesitzer Franz von Heckel (--) wohnt in der Kastengasse 8, der Gastwirt Johann Hermann (--) wohnt in der oberen Marktstrasse 15, der Gastwirt und Bierbrauer Martin Hermann (--) wohnt in der Hallertorstrasse 23, der Gastwirt und Buchdrucker Georg Hollenstein wohnt in der Grünbaumwirtsgasse 21, der Gastwirt Jakob Kölbl wohnt in der oberen Marktstrasse 8, der Gastwirt und Gartenwirtschaftspächter Peter König wohnt in der Klostergasse 27, der Bierbrauer und Lohnkutscher Lorenz Krauß wohnt am Viehmarkt 5, der Braugastwirt und Rosolifabrikant Konrad Mehl wohnt am Viehmarkt 3, der Gasthofbesitzer Leonhard Mehl (--) wohnt in der Bahnhofstrasse 9 1/2 Telefonnummer 16, die Expresswerke (mit Goldschmidt) haben die Telefonnummer 19, der Gastwirt und Unterhändler Georg Mosburger wohnt in der Glasergasse 3, der Ochsenmetzger und Gastwirt Josef Pickl wohnt in der Kapuzinerstrasse 1, der Gastwirt und Spezereihändler Daniel Riedl wohnt in der Hallerthorstrasse 20, der Direktor der Expreßwerke Hans Schmidt (--) wohnt in der Holzgartenstrasse Telefonnummer 19, der Gastwirt und Bierrauereibesitzer Franz Schneeberger wohnt in der oberen Marktstrasse 12, der Bierbrauereibesitzer Albert Seitz wohnt in der Kapuzinerstrasse 4, der Gastwirt Thomas Voreck wohnt in der Hallertorstrasse 19, der Gastwirt und Schmied Fidel Wunder wohnt in der Mühlstrasse 13, der Bierbrauereibesitzer Johann Yberle wohnt in der Bräugasse 3, der Gastwirt Joseph Altmann wohnt in der Klostergasse 18, der Fotograf und Florist Alois Bierl wohnt in der Schwesterhausgasse 2, der Bader und Friseur Georg Bogner wohnt in der oberen Marktstrasse 45 und der Buchdruckereibesitzer Joseph M Boegl wohnt in der oberen Marktstrasse 3, das Gasthaus Zum grünen Baum in der Grünbaumwirtsgasse 13, der Besitzer des Gasthauses Zum Hechten Fritz Gößwein wohnt in der unteren Marktstrasse 3. - In Neumarkt gibt es 6.041 Einwohner, davon 2.942 weiblich, 529 Protestanten und 139 Juden. Einer ist Heide. - In Neumarkt lässt die nürnberger Tuchersche Aktienbrauerei das Brauhaus und den Saal des Gasthauses Zum grünen Baum in der Grünbaumwirtsgasse 13 errichten und einen Eiskeller anlegen. - In Kastl wird ein Kolpinghaus mit seinem ersten gewählten Präses Michael Kneißl gegründet. - Bei der Gründungsversammlung des Deutschen Fußballbundes in Leipzig sind 3 münchener Fußballvereine beteiligt. - In Nürnberg wird der spätere Fußballverein 1.FCN alias Club als Rugbyverein nach einem Fußballspiel gegen die Elektrizitätswerke Schuckert nach einem 1:0 auf der Deutschherrenwiese gegründet. - In Nürnberg wird die Ringbahn zum Nordbahnhof fertiggestellt. - In Neumarkt ist eine Kanalisation in der Innenstadt im Bau. - In Nürnberg fusioniert der in Wangen geborene Automobilhersteller Ludwig Maurer (27) mit der Firma Siebe, Kotschenreuther & Co zur Nürnberger Motorfahrzeugfabrik Union, System Maurer GmbH und zieht in die Flaschenhofstrasse 32 um. Auf den 5 PS 1142 ccm Maurer-Union Vis-á-vis Motorwagen alias Automobile mit 300 kg und 25 km/h Höchstgeschwindigkeit mit Friktionsgetriebe folgt der 6 PS 1140 ccm Maurer-Union 1B Vis-á-vis Motorwagen mit 500 kg und 45 km/h Höchstgeschwindigkeit mit einem Friktionsgetriebe ab 3.000 Mark. - Der Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis wird außer Kraft gesetzt. - In Neumarkt ist die Belegschaft der Neumarkter Veloziped Fabrik auf 80 Beschäftigte mit einer Produktion von 3.000 Fahrzeugen zusammengeschmolzen.  - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Neumarkt zieht die 5 Eskadron alias Schwadron des 6 Chevaulegersregiments aus Bayreuth ein. - In Neumarkt lässt der betrügerische Baumeister Gottlieb Ihlau um seine Flucht zu verschleiern eine Todesanzeige im Neumarkter Wochenblatt abdrucken. - Nürnberg hat 261.081 Einwohner, Regensburg hat 45.429 Einwohner,, Amberg hat 9.959 Einwohner, Eichstätt hat 9.488 Einwohner und Neumarkt hat 6.041 Einwohner, davon 138 Juden. - In Schwarzenfeld wird der münchner Lebensmittelhändlersohn Franz Hayler geboren. Er wird stellvertretender SS Wirtschaftsminister. - In Neumarkt ist Max Mohr Schneidermeister in der Oberen Kaserngasse 1. - In Nürnberg besteht die große Bierhalle Luitpoldsäle in der Luitpoldstrasse 9. - In Regensburg gibt es 2.504 Fabrikarbeiter. - In Regensburg wird ein Elektrizitätswerk eröffnet. - In Regensburg wird ein städtisches Arbeitsamt in der Neuen-Waag-Gasse eröffnet. - In Ansbach gründet der in Aschaffenburg geborene Georg Heim (35) die landwirtschaftliche Zentralgenossenschaft der bayerischen Bauernvereine. - In Regensburg wirbt die Engel-Apotheke am Neupfarrplatz mit Chinawein. - Roth hat 4.049 Einwohner, darunter 43 Juden. - In Nürnberg ist das Café Noris am Josefsplatz 1 (20 17 Gudrun Sjödén Moden) das beliebteste Billardkaffeehaus, in dem es 3 Billardtische gibt. Es wirbt damit ein Wiener Cafe zu sein.  - In Nürnberg, der einzigen deutschen Stadt ohne Theaterzensur, kauft der in Landshut geborene, wohlhabende Hotelbesitzersohn und jüngste deutsche Theaterdirektor Emil Meßthaler (31) nach einer mißglückten Eröffnung in München das Gasthaus Zur Wolfsschlucht Johannesgasse 4, baut den Saal in das Variete Meßthalers Intimes Theater um und spielt selbst dekadente und pathologische Rollen. - In Nürnberg wird die Freimaurerloge Albrecht Dürer gegründet. - In Eichstätt leben 49 Juden. - Der bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (31) wird Generalmajor der 7. Bayerische Infanterie-Brigade in Bamberg und heiratet die in Tegernsee geborene Herzogstochter Marie Gabriele von Wittelsbach Bayern (St) (22) aus einer bamberger wittelsbacher Herzogs Nebenlinie mit dem Namenszusatz in Bayern. Die Cousine Titular Herzogstochter Elisabeth Gabriele von Wittelsbach in Bayern (St) (24) der verstorbenen bayerischen Titular Herzogstochter österreichischen Kaiserin Elisabeth von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern alias Sisi (St) (+18 98) heiratet den belgischen Prinz Albert von Zollern Sigmaringen (St) (25). - In Nürnberg berichtet die Tageszeitung Fränkischer Kurier von einer 31 tägigen  Bayerische Allgemeine Motorfahrzeugeausstellung auf der Wöhrder Wiese, veranstaltet vom Verein Fränkischer Automobil Club, auf der auch Ludwig Maurer (27) seine Motorwagen alias Automobile ausstellt, der vierfach gefedert, bei geringem Benzinverbrauch und magnetelektrischer Zündung ohne Riemen, Ketten und Vorgelege läuft. Wegen seiner speziellen Rutschkupplung ist kein Wechseln der Zahnräder nötig, deshalb sein ruhiger Gang. - In Nürnberg stehen neben der Königlichen Bank, Bankgasse 9 Telefonnummer 60, der Bayerischen Notenbankfiliale Adlerstrasse 28 Telefonnummer 130 und der Vereinsbank Lorenzerplatz 21 Telefonnummer 56 ausschließlich jüdische Banken wie A.L. Ansbacher Häfnerplatz 1 Telefonnummer 92, Gebrüder Feuchtwanger Karolinenstrasse 35 Telefonnummer 148, Gebrüder Gutmann Karolinenstrasse 30 Telefonnummer 133, W.J. Gutmann Karolinenstrasse 18 Telefonnummer 177, G.J. Gutmann Karonlinstrasse 14 Telefonnummer 16, Gebrüder Haas Königsstrasse 20 Telefonnummer 1, Hirschmann & Kitzinger Karolinenstrasse 6, Telefonnummer 22, Anton Kohn Königsstrasse 26 Telefonnummer 17, Joseph Kohn Söhne eigentlich Hopfenhandelsbank Königsstrasse 41 Telefonnummer 72, Mailänder & Dispeker Färberstrasse 1 Telefonnummer 91, Julius Neu Karolinenstrasse 37 Telefonummer 144, Ottensooser & Co Adlerstrasse 21 Telefonnummer 190, S. Wassertrüdinger Adlerstrasse 25 Telefonnumer 187 und J Em Wertheimber Königsstrasse 9 Telefonnummer 3 ausschließlich jüdische Bankhäuser im nürnberger Telefonbuch. - In Deining ist der Kramerladen von Georg Simson Hausnummer 38 zu einem Poststelle umgebaut und Georg Simson erster Poststellleiter. - In Neumarkt wird im 13. Jahrgang der der Zeitung Oberpfälzisches Volksblatt wird ein Güterzugunglück bei Seubersdorf und Deining gemeldet. Dank einer Verspätung in Neumarkt kann der entgegenkommende Güterzug in Neumarkt aufgehalten werden. - In Amberg erhält die Amberger Bierbrauerei AG den Namenszusatz Zum Franziskanerkloster. - In Regensburg kauft Freiherr von Zuylen (--) das Landgut Königswiesen. - In Nürnberg hält sich der sozialdemokratische Student Friedrich Ebert (29) bei einer Studienreise auf. - Die in Lindau geborene bayerische Thronfolgertochter Mathilde von Wittelsbach Bayern (St) (23) heiratet den katholischen in Niederösterreich geborenen brasilianischen Kaiserthronprätendentenbruder Ludwig Gaston von Sachsen Coburg und Gotha (St) (30). - In Sulzbach wird ein Stromnetz aufgebaut. - In Nürnberg gibt es 3.437 Telefone. - Der in Bechhofen geborene Oskar Vogelhuber (22) ist Hilfslehrer in Altdorf. - In Velburg wird die gesamte Schule ins Rathaus verlegt. - In Regensburg absolviert Heinrich Hoffmann (15) eine Fotographenlehre bei seinem Vater Robert Hoffmann. - In Nürnberg ist an der Ecke Kaiserstrasse/Wollengäßchen (Nordseite Galeria Kaufhof 20 16) der Hotelkomplex Weißer Hahn, Telefonnummer 253, Ledererbräu, Schreibzimmer, Billardzimmer, 50 Zimmer mit 70 französischen Betten, Bäder im Haus, Hausdiener bei jedem Zug, elektrische Beleuchtung und Heizung im ganzen Haus im Winter. - In Nürnberg wird die Freimaurerloge Albrecht Dürer gegründet. - In Nürnberg und Regensburg beginnt man auf der neuen Strecke Ostende~Wien Kurswagen des 18 83 eingeführten Eisenbahnzug Orientexpress  anzuhängen. - In Nürnberg stehen auf dem Hauptmarkt der gotische Schöne Brunnen und der barocke Neptunbrunnen. - In Nürnberg ist das Fleischhaus Hauptmarkt 1 an der Fleischbrücke und gegenüber die Redaktion der Zeitung General Anzeiger Hauptmarkt 4. - In Amberg wird die Brauerei Aitermoser gegründet. - In Fürth findet der 9. Bayerische Feuerwehrt statt. - In Velburg wird die Schule ins Rathaus verlegt und die Stadtverwaltung in ein anderes Amtsgebäude verlegt. - In Velburg wird das Gasthaus Zum Bären abgerissen. - In Erlangen ist der Pratergarten am Gasthaus Prater am Nürnberger Tor eine riesige Vergnügungsgastronomie. - In Regensburg stirbt der Sohn (09) eines Hafners beim Faschingsumzug. - In Nürnberg produziert der jüdische nürnberger Fahrradfabrikant Carl Marschütz (37) dreirädrige Hercules Transportfahrräder, die bereits in Sanitätskolonnen erprobt sind. - In Neumarkt ist das Cafe Schlanghaufer Obere Marktstrasse 33 (20 19 Metzgerei und Partyservice Bögerl) ein Anlaufspunkt für Prostituierte. - In Regensburg wird das Hotel Zum grünen Kranz Obermünsterstrasse 9, wo sich Prostituierte offen an der Strasse anbieten und im Hotel dem Sexgeschäft nachgehen, für 425.000 Goldmark an den reich verheirateten bayreuther Oberkellner Joachim Holfelder verkauft. Den Kauf des ebenfalls zum Verkauf stehenden Luxushotel Maximilian in der Maximilianstrasse 28 lehnt er ab. - In Nürnberg wird während der vom Fränkischen Automobil-Club alias Bayerischer Automobil Club Sektion Nürnberg organisierten Allgemeinen Motorfahrzeug Ausstellung bei einem Spargelessen im Hotel Viktoria in der Königstrasse 80 (20 17 Finnegans´s Harp Irish Pub) von 18 Automobilbesitzern ua von Verleger Gustav Braunbeck (34), Fabrikdirektor und stellvertretender Vorsitzender Fränkischer Automobilclub alias Bayerischer Automobilclub Sektion Nürnberg Ludwig Schütte (--), hanauer Rentier Fritz Scarisbrück, Continental Reifen Prokurist Willy Tischbein, E. Hasemann, mannheimer Privatier Fritz Held, mainz-weisenauer Fabrikant Chr. Barth, nürnberger königlicher Oberregierungsrat Wilhelm Gareis, nürnberger Juwelier Erhard Topf, sächsischer Accumulatorenwerkedirektor Dr. Ernst Andreas, Karikaturist Emil Kneiß (33), nürnberger Bahnsekretär Adolf Louis, Gottfried Barth und nürnberger Arzt Dr. Bernett der überregionale Internationale Spargel Club später Schnauferlclub als Automobilclub gegründet. Der württembergische Automobilclubgründer, ehemalige deutsche Fahrradmeister und stuttgarter Velodrom Besitzer Gustav Braunbeck (34) wird Präsident. Das Spargel-Symbol im Clubwappen wird im Folgejahr durch einen De Dion-Bouton-Einzylindermotor ersetzt. - In Nürnberg präsentiert die jüdische Fahrradfabrik Victoria auf einer Motorwagen Ausstellung einen Personenwagen alias Automobil mit Benzinmotor, der in der Ludwig Feuerbach Strasse neben Buchdruckschnellpressen gebaut wird, wobei es aber nicht zur Serienfertigung kommt. - In Nürnberg gibt es die Automobilausstellung Allgemeine Motorfahrzeugausstellung mit 98 Ausstellern, darunter Hercules mit einem Motorwagen und einem Lastkraftwagen, und einer historischen Abteilung, wo das Daimlermotorniederrad von 18 85, der erste Daimler Horizontalmotor aus demselben Jahr, das erste Daimlermotorboot von 18 86 und das ersten Motorzweirad von Hildebrand & Wolfmüller ausgestellt werden. - In Amberg veranstaltet der Amberger Velociped Club eine Clubtour und stiftet dazu einen Zinnkrug als Preis. - In Breitenbrunn wird ein Krankenhaus mit Versorgungshaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Titting werden drei katholische Mallersdorfer Schwerstern an das Distriktskrankenhaus Titting berufen. - In Regensburg vertreibt die Jesuitenbrauerei ihr Bier in grünen mundgeblasenen leicht gewölbten grünen 1 Liter Bügel-Flaschen. - In Ansbach ist das Gasthaus Zum schwarzen Bock ein beliebter Treffpunkt. - In Neumarkt führt das Gasthaus Zur Himmelsleiter Bräugasse 6 fürther Humbser Bier. - In Nürnberg Stein wird in gemieteten Räumen mitten im Ort ein Postamt 3. Klasse alias Postagentur eröffnet und mit einem Auswärtigen aus Heiligenstadt in Oberfranken Konrad Vogel als Postexpeditor besetzt, da das ursprüngliche Postamt Stein am Bahnhof in Gebersdorf zu weit entfernt ist und auch von Nürnberg eingemeindet ist. Gleichzeitig wird ein Poststall im Gasthaus Zum goldenen Adler von Andreas Kaller gegenüber der Postexpedition eingerichtet, von dem täglich 5 Packwagenfahrten zur Postagentur im Bahnhof Stein in Gebersdorf über die mit Schlaglöchern übersäte Felsenstrasse durchgeführt werden. Der eingesetzte Postillion wird nach 3 Monaten wieder entlassen, weil er trotz Unterweisung durch einen Musiklehrer das Posthornsiginal nicht korrekt blasen kann. - In Altdorf treffen und präsentieren sich 5 Automobilisten mit ihren Fahrzeugen am Unteren Markt vor der Collegiengasse. Ein Foto von dem Ereignis wird ein beliebtes Postkartenmotiv. - In Altdorf Stöckelsberg wird  im Schulhaus eine Postagentur eingerichtet. - In Nürnberg gibt es 40 Radfahrervereine. - In Nürnberg liegt Langwasser mitten im Reichswald. - In Nürnberg Wendelstein beginnt die Gräfin von Castell, Alleinerbin und Bleistiftfabrikantenenkelin Sophie Ottilie von Faber (23) mit dem Aufkauf von riesigen Waldflächen in der Wendelsteiner Holzmark (bis 20 20 rund 3.000 ha), die zum fabercastellschen Wald von Dürrenhembach bis zum Appelhof bei Allersberg werden. - In Gunzenhausen gibt es das Restaurant Stöhr-Keller von Michael Stöhr (später Hensoltshöhe) mit angeschlossener Badeanstalt am Rand des Burgstallwaldes. - Weltweit gibt es 9.500 Automobile. - In Nürnberg zieht die SPD Fränkische Verlagsanstalt und Druckerei, die die SPD Tageszeitung Fränkische Tagespost in das eigene Gebäude in der Luitpoldstrasse 9. - In Ansbach findet ein Volksfest statt. - In Regensburg gibt es den Verlag und Großantiquariat Franz von Stokar am Peterstor. - In Regensburg beginnt die Stadt mit ihrem seit 3 Jahren genehmigten aber nicht umgesetzten Beschluss die Strassen der Stadt zu asphaltieren. - Der jüdische fürther Papiergroßhändlerenkel und deutsche Zeitungsverlegermogul Rudolf Ullstein (26) wird nach der Gründung des Automobilclubs von Deutschland Mitglied im neugegründeten Berliner Automobil Verein. - Der Bayerische Automobil Club wird von Präsident Graf Oscar Bopp von Oberstadt (--) geleitet. - In Neumarkt produzieren die Expresswerke, die in ihre Motorwagen einen eigenen Einzylindermotor mit 4,5 bis 8 PS einbauen,  einen Rennwagen, der im Folgejahr auf der Internationalen Motorwagen Ausstellung in Leipzig vorgestellt werden soll. - In Regensburg heiratet der zweitgeborene Prinz Karl Ludwig Lamoral Eugen von Thurn und Taxis (St) (37), die in Edinbourgh geborene Infantinj Prinzessin Maria Theresa von Portugal (St) (19), die Tochter des bei Miltenberg geborenen portugiesischen Herzog Michael II von Braganza (St) (47) und der in Dresden geborenen Prinzessin Elisabeth Maria Maximiliana von Thurn und Taxis (St) (40), Tochter des verstorbenen thurn und taxis Erbprinzen und der Schwester der Kaiserin, mit Bischof Ignatius (--) und Geheimrat xxx von Stobaeus (--). Sie trägt als Brautgeschenk des Prinzen eine Saphir und Diamant Palmetten Tiara, ein hinten offenes Krönchen alias Diadem mit fünf großen Saphiren (19 94 von Sotheby's in St Moritz versteigert). - In Neumarkt beendet die Fahrradfabrik Expresswerke AG ihr drittes Geschäftsjahr mit einem Verlusts von 12.454 Mark. - In Nürnberg sammels sich die Mitglieder des Vereins Fränkischer Automobil Club um als teilnehmerstärkste Vereinigung in Frankfurt zum ersten deutschen Automobil Bahnrennen auf der Pferderennbahn in Niederrad zu fahren. - In Regensburg erlaubt die Stadt den Bau von Jugenstilmietshäusern. - In Roth zieht der rother Pfarrersohn Friedrich Feuerlein (--) in die Hilpoltsteiner Strasse, wo er einen Verlag gründet. - In Seubersdorf Wissing und Oberwiesenacker wird ein Spar- und Darlehenskassenverein gegründet. - In Leinburg wird ein genossenschaftlicher Darlehnkassenverein später Raiffensbank Altdorf-Feucht gegründet. - In Dietfurt gibt es das Gasthaus Zur alten Post Hauptstrasse 25 von Sigmund Niedermeier (--), das früher eine Posthalterei war. - In Nürnberg wird der etablierte Künstler Adolf Wilhelm Oppel (26), der seit dem Vorjahr in der Burgstrasse 12 im eigenen Kunstbildhaueratlier hauptsächlich für die kronacher Firma Rosenthal und Bauer arbeitet, auf diw Pariser Weltausstellung eingeladen, wo er kleine als Blüte geformte Jugendstilvasen aus Porzellan, mit nackten unkolorierten schlafenden Nymphen, die Sexualakte symbolisieren soll, ausstellt. - In Deining fällt der Kirchenmaler Georg Lang (60) vom Gerüst und stirbt. - In Neumarkt bewirbt sich die Nürnberg Lebkuchenfabrik Carl Zinn, die in Neumarkt und München ihre Fabriken haben, als königlichbayerische Hofbäcker, weil seine münchener Zweigniederlassung seit 18 87 an den bayerischen Prinzregenten  Luitpold von Wittelsbach Bayern (St) (79) liefert.

1899 In Neumarkt stirbt Leonhard Ochsenkühn (70) der jährlich nach Altötting und mehrere Male nach Lourdes und Rom Wallfahrten machte. - In Parsberg wird ein Turnverein gegründet. - In Neumarkt wird im Gesellenhaus das Volksstück in drei Akten mit Musik in einer Nachmittagsvorstellung Der Thorschmied von Neumarkt gespielt. - In Neumarkt findet im Saal des Gasthauses Zum deutschen Kaiser im Januar ein Maskenball und im Saal des Gesellenhauses vom Gesangsverein eine musikalische Produktion des Gesangsvereins statt. - Die Gastronomie fürchtet den Flaschenbierhandel. - In Neumarkt veranstaltet der Fahrradverein Neumarkt im Saal des Gasthauses Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6 ein Tanzkränzchen mit Tombola. - In Neumarkt wohnt der königliche Bezirkstierarzt Riedinger. - Der neumarkter Bierbrauer Friedrich Gößwein (--) legt in der Badstrasse einen Eiskeller und Lagerkeller an und kann nun wie die Lammsbräu auch im Sommer Bier brauen und muss die Brautätigkeit nicht mehr unterbrechen. - Die Bierbrauerwitwe Anna Ehrnsperger (--) von der Gastwirtschaft Zum goldenen Lamm und der Lammsbräu an der Altdorfer Strasse1 wird größter Bierproduzent der Stadt Neumarkt gefolgt vom Gastwirt Ludwig Ehrnsperger (--) vom Gasthaus Zur goldenen Gans mit der Gansbrauerei. - In Neumarkt wird der Rauchklub Bavaria gegründet. - Der in Fürth geborene jüdische Papiergroßhändler und Ullsteinverlagsgründer Leopold Ullstein (73) stirbt in Berlin. - In Nürnberg gründet der in Wangen geborene Mechaniker Ludwig Maurer (26) die erste nürnberger Automobilfabrik in der Fabrikstrasse 40 alias Georg Strobel Strasse. Man hat einen Gesellen, einen Lehrling und einen Volontär. Der Automobil Prototyp des Maurer Motorwagens fährt problemlos den Burgberg hinauf. - Der in Regensburg geborene Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (32) wird Erster Herzog zu Wörth und Donaustauf. Jagdschloss Donaustauf Jagdschloss Thiergarten Thiergartenstrasse 1 (20 16 Golfhotel). - In Coburg wird der badische ehemalige Auswanderer und größte amerikanische Hopfenhändler und Hopfenextrakthersteller zur Bierherstellung Louis Anton Horst (34) von dem in Windsor geborenen britischen und irischen Prinz, Herzog von Edinburg, Graf von Kent und Ulster Alfred von Sachsen Coburg und Gotha (St) (55) zum Freiherrn erhoben. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Neumarkt wird eine Landwirtschaftschule gegründet, deren erster Vorstand Alfred Alzheimer bis 19 10 ist. - In Neumarkt bricht in der Brauerei Graßler in der Klostergasse ein Brand aus, wobei mit dem Haus des Metzgers Pronat vier Gebäude niederbrennen. - In Parsberg wird ein Turnverein gegründet. - Der in Baiersdorf geborene jüdische nürnberger Hopfenhändler Ritter Ludwig Gerngros (60) gibt die Führung seines Handelsunternehmens ab. - In Nürnberg wird die jüdische Fahrradfabrik Frankenburger und Ottenstein Nürnberg mit der Produktion von Motorrädern in Victoria Werke AG umbenannt. Die Produktion der Motorräder geht allerdings nicht in Serie. - Der in Parsberg geborene vilsecker Pfarrer Johann Baptist Hierl (43) wird für die katholische Zentrumspartei Mitglied des bayerischen Landtages. - In Fürth werden die Evora-Säle von Fritz Walter für den sozialdemokratischen Saalbauverein Fürth erbaut. - In Ansbach verkehrt das 2. Ulanenregiment im Gasthaus Zum schwarzen Bock, Pfarrstrasse 31, dessen Wirt Meyer ein ehemaliger Ulane ist. - In Nürnberg lässt sich Rudolf Chillingworth im Kaiserlichen Patentamt das Blechhohlraumziehen und -pressen für z.B. Strassenbahnmotorengehäuse patentieren. - In Regensburg findet die 1. Internationale Postwertzeichenasusstellung mit Spezialabteilung Thurn und Taxis statt, bei der der regensburger Briefmarkensammlerverein Ratisbona ausstellt. Schirmherr ist Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (32). - In Nürnberg wird die jüdische Jugendgruppen Chewrath Bacchurim des orthodoxen Verbandes Agudas Israel gegründet. - In Nürnberg wird die jüdische Gebetsgemeinschaft Bene Emine gegründet. - In Nürnberg stellt das Eisenwerk J. Tafel & Co. täglich etwa zwei Tonnen Schienennägel her. - Die kulmbacher Malzfabrik Ruckdeschel mit der Telefonnummer 93 bietet Malz für Biere bayerischen, wiener, pilsener und dortmunder Charakters. - In Ansbach feiert der 1. Vorsitzende und Königliche Forstrat Freiherr Kreß von Kressenstein 20 jähriges Bestehen des Ansbacher Jagdschutzvereins. - Der in Coburg eingebürgerte Walzerkönig Johann Strauss (74) komponiert den Bundesschützenmarsch Auf´s Korn. - In Regensburg gelangt das verschuldete Kloster Prüfening an Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (32), der es als Sommersitz für die Familie nutzt. - In Regensburg wird der Journalist Heinrich Held (31). - In Regensburg tritt der münchner Humorist Karl Berhard im Variete-Theater Velodrom am Arnulfsplatz auf. - Nürnberg hat 240.640 Einwohner. - In Nürnberg wird am Dutzendteich das städtische Wirtshaus am Dutzendteich zum Park Cafe Wanner umgebaut. - In Nürnberg ist das Hotel Blaue Flasche am Hallplatz mit Hintereingang Klaragasse 2-4. - In Bayern werden alle Sinti und Roma polizeilich überwacht. - In Regensburg ist das Hotel Goldenes Kreuz am Haidplatz. - In Nürnberg hat das Hotel Bayerischer Hof rechts neben dem Henkerturm Karlstrasse 1 Hotelzimmer mit Flußblick. - In Erlangen gibt es das Hotel Erlangen mit Billardsaal (20 18 Eatsushi) an der Ecke Hauptstrasse 12/Friedrichstrasse. - In Nürnberg wird der Lorenzer Sammler für die Kanalisation eröffnet. - In Nürnberg Doos schließen die Sirius Fahrradwerke. - In Regensburg wird die Bayerischen Zucker AG durch Albert von Thurn und Taxis (St) (32), die Montanindustriellenfamiilie von Puricelli, die Pfälzer Bank in Ludwigshafen und die jüdischen Bankiers Max Weinschenk und Gustav Thalmessinger. Albert von Thurn und Taxis (St) (32) beteiligt sich mit 38 % und stellt das Baugelände in der Aufeldstrasse. - In Regensburg beteiligen sich beim 150 jährigen Residenzjubiläum des Hauses Thurn und Taxis 70 Fahrradfahrer bei einem Umzug durch die Stadt. - In Regensburg eröffnet der Radfahrer Verein an der Prüfeningerstrasse alias Herz Marien die 333,3 Meter lange Rennbahn Regensburg mit einem Empfangsabend, Frühschoppen, Corso, sechs Rennen, Gartenfest mit Preisverteilung und Tanzunterhaltung. Zusätzlich gibt es auch eine Trainingsschule und den größten Eissportplatz der Region. - In Neumarkt wirbt Hans Schmidt (--) Vorstand der Expresswerke mit dem Ehrentitel erste und älteste Fahrradfabrik Deutschlands und des Kontinents, der sich auf eine reine Fahrradfabrikation bezieht und den Nachbau der englischen Fahrräder von John Kemp Starley (45), der im Vorjahr in der Royal Society of Arts in London die Erfindung seines Modernen Rades nach ergonomischen Grundsätzen von 18 85 bekanntgeben durfte. - In Nürnberg zieht das städtische Leihhaus in das Unschlitthaus am Unschlittplatz, das als Schule und Eichamt gedient hat. - In Neumarkt findet ein Grosses Sommerfest mit Preis Rennfahren des Radfahrer Club Express, dessen Vereinslokal der Brauereigasthof Mehl von Konrad Mehl Viehmarkt 3 ist, statt. Nach einem Löwenbräu-Garten Frühschoppen führt ein Corso durch die Bahnhofstrasse zum Rennplatz, eine Art Rennbahn, an der Pilsacherstrasse, wo die beiden neumarkter Fahrradvereine Radfahrer Club Express und Velociped Club Neumarkt gegeneinander antreten und danach vereinsinterne Rennen stattfinden. Danach geht man zum Festplatz Lammsbräu-Keller mit Konzert, Preisverteilung, italienischer Nacht mit der Kapelle Brand. Es gibt Einzelkarten zu 30 Pfennig, Familienkarten für 3 Personen zu 80 Pfennig zu kaufen bei der Buchhandlung J Boegl und bei Frau Prom am Oberen Tor. - In Nürnberg fertigt die jüdische Fahrradfabrik Triumph ein Motorrad für Blum & Bauer in München. - In Nürnberg bietet der evangelisch geführte Verein für Innere Mission älteren weiblichen Dienstboten für 5 Mark/Monat gemeinschaftliches Wohnen in Heim für ältere Dienstboten in einem Hofgebäude an. - In Parsberg übernehmen die katholischen Mallersdorfer Schwestern alias Franziskanerinnen die Verwaltung des staatlichen Kinderheims St Josef. - Die in Pappenheim geboerne ehemalige klosterheilsbronner und nürnberg schoppershofer Goldschmiedstochter, Volksschullehrerin, Frauenrechtlerin und Pazifistin Bertha Friederika Kipfmüller (38) wird als erste Frau Bayerns zum Dr phil promoviert. - In Pyrbaum brennt die Kapelle ab. - In Nürnberg eröffnet der in München geborene erlanger Pharmazie Student Carl Soldan (28) eine Medizinal Drogerie und Parfümerie am Hefnersplatz 3, wobei er im Hinterhaus Gesundheits Bonbons herstellt. - In Nürnberg gibt es trotz grundsätzlicher Genehmigung keine einzige asphaltierte Strasse für Automobile und Fahrräder, weil die Bewohner Angst vor der hohen Geschwindigkeit der Gefährte haben und sie auch um ihre Hühner und Gänse auf den Strassen fürchten. - In Nürnberg gibt es den Velo Club Schwalben, der sich im Cafe Noris am Josephsplatz 1 trifft. - In Amberg eröffnet die Amberger Hütte eine Gaskraftanlage. - In Regensburg wird der bei Waiblingen geborene katholische Priester Hermann Bäuerle (30) nach einjährigem Unterricht an der Kirchenmusikschule regensburger fürstlicher thurn und taxis Hofkaplan. - In Erlangen produziert der Pinselfabrikant Emil Kränzlein (39) auch anatomisch geformte Ideal Zett Zahnbürsten. - In Nürnberg macht die Bamberg geborene nürnberger Musikerehefrau Marie Adametz (41) Hintere Insel Schütt 15, erster Stock, mit ihren Freundinnen auf Hercules Rädern des jüdischen nürnberger Fahrradfabrikanten Karl Marschütz (36) (Express Namensrechteinhaber) eine 14 tägige Fahrradtour an den Gardasee, worüber im 5. Jahrgang in der Frauenfachzeitschrift Draisena - Erstes und ältes Sportblatt der radfahrenden Damen berichtet wird, und schwärmt, dass sie weder gefährlich noch strapaziös sonder wunderschön und der Umgang mit dem Fahrrad völlig sorgenlos ist. - In Nürnberg verkauft der Wirt der Gaststätte Zum Radfahrer und Fahrradhändler in der Raabstrasse 11 wie viele andere Fahrradhändler auch die aus Einzelteilen zusammengebaute Eigenmarke Spiegel Ideal Räder, was er aber nur zwei Jahre bis zu seinem Tod betreibt. - In Regensburg werden auf dem Arnulfsplatz Weihinschriften zur Wiederherstellung des römischen Mars Tempels und des römischen Victoria Tempels entdeckt. - In Regensburg wird beim Strassenbau am Peterstor ein römisches Steinrelief mit einem nackten Mann, der sich ein Schwert in die Brust stösst und von einem Jungen davon abgehalten wird, entdeckt. - In Parsberg wird der Turn und Sportverein Parsberg gegründet. - In Regensburg wird mit dem Ausbau der Gebäude im katholischen Kollegiatsstift Zu unserer lieben Frau zur alten Kapelle die mittelalterliche Tradition kleiner Chöre beendet und genug Platz für Seminaristen für einen großen Chor zu schaffen. - In Nürnberg findet ein Volksfest statt. - Der in Nürnberg geborene Elektrotechniker und Erfinder Hermann Föttinger (22) wird Versuchsleiter an der Stettiner Vulcan Werft.. - In Nürnberg wird das Luxushotel Zum Strauss Karolinenstrasse 43 renoviert und ein elektrischer Aufzug, ein Innenhof mit Springbrunnen, ein Saal für 1.500 Gäste und eine American Bar mit einem echten amerikanischen Barkeeper eingerichtet. Im Untergeschoss gibt es Ladensgeschäfte und die Nürnberger Bank. - In Nürnberg wird 11 Monate nach der Gründung des Automobilclub Bayerischer Automobil Club in München der Automobilclub Fränkischer Automobil Club gegründet. - In Nürnberg produziert der fürther Flaschnermeistersohn Siegfried Günthermann (43) in seiner Blechspielzeugfabrik Automobilmodelle ua einen handbemalten lenkbaren Vis-a-vis Motorwagen mit Fahrer mit Spiralfederantrieb. - In Neumarkt wird das Aktienkapital der Fahrradfabrik Expresswerke AG von 650.000 Mark auf 1 Million aufgestockt. Die Dividende sinkt von 10 auf 4 %. - In Fürth wird in der Pfisterstrasse 3 die historistischbarocke Veranstaltungshalle Evora Saal mit Bühne und Schankwirtschaft vom sozialdemokratischen Saalbauverein Fürth eröffnet, die zum Sitz von mehr als 28 Gewerkschaftsorganisationen wird, ua Männergesangsvereinen und Arbeiter Turn und Radfahrverein. Die Saalbeleuchtung besteht aus blanken abgehängten kleinen kugelförmigen elektrischen Glühlampen. - In Nürnberg wird die ehemalige Post und Luxusgasthaus Zu den drei Königen Ecke Weintraubengässchen/Maxplatz abgerissen. - In Nürnberg muß das Posthaus alias Postamt in der Karolinenstrassse 36 schon nach 3 Jahren erkennen, dass der Platz für die Telefontechnik aufgebraucht ist, weshalb man beginnt die Post auszulagern, was aber erst 6 Jahre später gelingt. - In Deining übernimmt der bürgerliche Metzger und Gastwirt Michael Gäst (--) die Tafernwirtschaft alias Gasthaus Zum goldenen Hirschen Hausnummer 42 (20 23 Zum Hirschenwirt), das eine eigene Kegelbahn hat und das ein ehemaliges Rittergut ist. - In Seubersdorf Waldkirchen wird ein Spar- und Darlehenskassenverein gegründet. - In Greding wird laut Sparkasse das elektrische Stromnetz von einer Vorgängerinstitution finanziert und der Strom in der Achmühle an der Schwarzach produziert, wo nur 4 Personen wohnen. - In Hohenburg gibt es die Bierbrauerei Donhauser Medorferbucher Strasse 2.

1898 Wetter: Außergewöhnlich milder Jahresbeginn mit kaltem nassen Sommer, August ist hochsommerlich. Gute Ernte. - Der in Rüdenhausen geborene finanziell schlecht gestellte Graf Alexander von Castell Rüdenhausen (32) heiratet die unattraktive schwerreiche Freiherrentochter Ottilie von Faber (21) nach einem von ihm provozierten Duell mit deren großer Liebe Freiherr Philipp von Brand Neidstein (--), dem Sohn ihres Holzlieferanten, der ihn nach seinem verschossenen Versuch am Leben lässt und ihre Freundin Diana von Hirsch heiratet, und nennt sich daraufhin Graf Alexander von Faber Castell. Die Hochzeitsreise führt ua in Frankreich nach Nizza und in den USA zu den Niagarafällen. - Der Industriellensohn Freiherr Theodor von Cramer-Klett junior (25) ist Teilhaber der durch Fusion neu entstandenen Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg-AG alias MAN. - Der Nürnberger Christkindlsmarkt zieht vom Hauptmarkt auf die Insel Schütt um. - In Nürnberg werden auf dem Volksfest bewegliche Bilder vorgeführt. - In Nürnberg baut der in Wangen geborene Mechaniker Ludwig Maurer (25) als Konstrukteur bei der Firma Beißbarth sein erstes kutschenartiges Auto mit einem Automatikgetriebe. - In Nürnberg wird am Frauentorgraben an der Stelle des alten Krankenhauses das Opernhaus gebaut. - Karl August von Thurn und Taxis (St) wird als zweitältester Sohn von Albert von Thurn und Taxis (St) (31) und Margarethe von Habsburg Lothringen Österreich (St) (28) geboren. - In Nürnberg wird der in Würzburg geborene Tuchhändlersohn und studierte königliche Ministerialrat Andreas von Seisser  Präsident der Königlichen Bank Nürnberg. - In Nürnberg erbaut der jüdische Bankier Emil Kohn ein Rokokoschlösschen nach Plänen des nürnberger Architekten Emil Hecht in der Campestrasse 10. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Neumarkt wird im Heiliggeistspital die Gasbeleuchtung eingeführt, aber nicht in den Wohnungen. - In Kastl wird ein Krankenhaus gebaut. - In Regensburg eröffnet der jüdische neumarkter Fahrradfabrik Goldschmidt Neffe (Express) und Fahrradhändler Simon Oberdorfer (26) alias Simmerl die Radsporthalle Velodrom am Arnulfsplatz. Auf eine Rennbahn verzichtet er, weil die Halle zu klein ist. Sie wird Vereinslokal des Radler Verein Wanderer, dessen Gründer er ist. - Der in Germersheim geborene, in Bayreuth aufgewachsene, bayerische Offizierssohn, ehemalige bayreuther Staatsanwalt und ehemalige Gouverneur von Kamerun Eugen von Zimmerer (55), der für Unmenschlichkeit und Sklavenhandel in der Kolonie verantwortlich gemacht wurde, wird deutscher Konsul in Brasilien. - In Regensburg schließt das Hotel Zum goldenen Kreuz am Haidplatz und dessen Köchin Maria Schandri (--) führt die Gaststätte weiter. - In Nürnberg eröffnet der jüdische nürnberger Fahrradfabrikant der Nürnberger Velocipedfabrik Carl Marschütz (35) (Express Namensrechteinhaber) das Hercules Velodrom, wobei der Vorstand der Allgemeinen Deutschen Radfahrvereine, Bezirkshauptlehrer Schäfer (--), spricht, das Orchester Carl spielt, Kunstmeisterfahrer Maschner und der Hochradlerclub eine Quadrille vorführt, mit Tageskarten zu 30 Pfennig und mit Nobelrestaurant, in der Treustrasse 9 (20 18 Schauspielhaus), eine große Halle in der Hochradfahrer üben können und die im Winter als Radbahn dient, und bringt einen viersitzigen, elektrisch betriebenen Personenwagen alias Automobil heraus. - In Nürnberg Gibitzenhof wird für den Neubau der von Maschinenbau AG  Nürnberg ehemals Clett & Co in MAN umbenannten neuen Fabrik der Reichswald gerodet. - In Nürnberg ist der in Neumarkt geborene Schuhmachersohn Albert Reich (17) Dekorationsmalerabsolvent an der Kunstgewerbeschule in Nürnberg. - In Neumarkt stirbt der mit Anna Loichinger verheiratete königliche Postoberexpeditor Joseph Thoma (69) im Kaffee Kainz, Maria-Hilf-Strasse 1. Sein Sohn Joseph ist königlicher Postexpeditor und sein Sohn Hans ist königlicher Postadjunkt. Sein Sohn Carl ist Kaufmann. Der landshuter Postadjunkt Ludwig Nösch wird neuer Postexpeditor. - In Regensburg wird der Gebirgstrachtenverein D´Schuhplattler gegründet. - In Deutschland wird die Deutsche Grammophon gegründet. - In Regensburg wird der Rennverein Regensburg zur Veranstaltung von Pferderennen gegründet. - In Großalfalterbach und Kleinalfalterbach werden Feuerwehren gegründet. - In Nürnberg wird der jüdische Verein Union im Stil englischer Herren Clubs gegründet. - In Kipfenberg wird die Schmalspureisenbahn eröffnet. - In Nürnberg beginnt die Mars-Fahrrad-Werke und Ofen-Fabrik AG, vormals Paul Reißmann mit der Herstellung von Sicherheitsrädern und Niederrädern alias Fahrrädern. - Der in Coburg eingebürgerte Walzerkönig Johann Strauss (73) komponiert den Deutschmeister Jubiläums Marsch. - Graf Alexander von Castell Rüdenhausen (St) (32) heiratet die Industriellen Erbtochter Freifrau Ottilie von Faber (21) und gesteht mit königlicher Billigung die Namensänderung in Graf von Faber Castell zu, wobei der Name Castell nachgestellt wird. - Nürnberg hat 192.120 Einwohner. - In Regensburg ist neben dem Stadttheater das Restaurant Neues Haus. - In Regensburg ist das Hotel Goldenes Kreuz am Haidplatz. Das Hotel Grüner Kranz ist in der Obermünsterstrasse. - In Regensburg baut der Hotelier Ludwig Bergmann (27) eine Linde Eismaschine in seine Hotelbrauerei Karmeliten am Dachauplatz ein, die dadurch in den großzügigen Etagenbädern warmes Wasser liefert. - In Deining wird der in Aschaffenburg geborene katholische velburger Priester Freiherr Ferdinand von Papius (28) katholischer Kooperator. - In Regensburg ist die Obermünsterbräu eine der größten der Stadt. Neben der Brauerei hat sie einen großen Biergarten. - In Schwabach gibt es ein Volksfest. Es gibt das Gasthaus M Knöllinger´s Salvator Keller. - In Langenzenn heiratet die Fürstentochter Prinzessin Olga von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (18) Graf Heinrich von Schönburg Waldenburg (St) (--). - In Erlangen gibt es das Cafe National in der Hauptstrasse. - In Neumarkt wird die 10. Oberpfälzisch Kreis-Lehrer-Versammlung abgehalten. - In Regensburg gibt es auf dem Bismarckplatz einn Brunnen mit einer 15 Meter hohen Wasserfontäne. - In Neumarkt gibt es das Hotel Egner gegenüber dem Bahnhof. - In Bayern werden Postkarten auch bei der Ankunft abgestempelt. - In Regensburg gibt es das Gasthaus Freisinger Hof und die Brauerei Martin Schild in Regensburg Winzer. - In Nürnberg gibt es die Erste NürnbergerAutomatenhalle von Jean Haagen. - In Regensburg verleiht der Regensburger Carnevalsverein Narragonia den Radi-Orden. Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Dr Julius Uhlfelder (33) wird neuer Narragonia Präsident. Zum 50. Narragonia Jubiläum stiftete der wohlhabende jüdische Bankier Gustav Thalmessinger (33) einen geschnitzten Thronsessel, den das Vereinsmitglied Schreinermeister Stefan Rummel (54) liefert. - In Nürnberg fährt der Prinz of Wales Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (St) (57), mit seinen beiden Schwestern, der britischen und irischen Prinzessin Victoria von Sachsen Coburg und Gotha (St) (30) und der britischen und irischen Prinzessin Maud von Sachsen Coburg und Gotha (St) (29) auf englischen in Nürnberg Doos hergestellten Helical Premier Fahrrädern durch die Stadt, die The Premier Cycle Co in Nürnberg Doos verkauft. - In Nürnberg beginnt der jüdische Fahrradhersteller Carl Marschütz (35) (Express Namensrechteinhaber) in seiner Hercules AG in der Fürther Strasse 191 elektrische Lastwagen alias Lastautomobile und vierrädrige Automobile alias Elektro Chaisen für vier Personen mit 40 km/h Höchstgeschwindigkeit für 8.500 Mark herzustellen. - In Regensburg werden amerikanische Importfahrräder zu Dumpingpreisen ab 80 Mark angeboten, was zu einer Krise der deutschen Fahrradindustrie führt. - In Nürnberg Doos ändert die jüdische Mars Fahrradwerke und Ofenfabrik von Paul Reissmann ihren Namen in Mars-Werke AG Nürnberg Doos Fahrräder, Motorräder und Werkzeugmaschinen. - In Neumarkt ist die jüdische Goldschmidt Fahrradfabrik Express Fahrradwerke AG in der Holzgartenstrasse zu einem Werkkomplex angewachsen, der Militärfahrräder produziert und unter Direktor Hans Schmidt (--) den Motorfahrzeugbau mit Lastenzweiräder und Lastendreiräder mit eigenen Einzylindermotoren beginnen. - In Nürnberg baut sich der Bleistiftfabrikant Froescheis die Familienvilla in der Großweidenmühlstrasse 1. - In Nürnberg gibt es ein Evangelisches Vereinshaus. - In Nittenau wird der Schmied Ludwig Kronseder geboren. - In Nürnberg wird die Tucherbrauerei Lange Gasse 20 in eine Aktiengesellschaft alias AG umgewandelt. - In Nürnberg verteidigt der Architekt Emil Hecht die Aftermiethe alias Miete für Ledige als notwenig für den Vermieter, aber kritisiert sie dennoch als Hauptkrebsschaden der Arbeiterwohnungsfrage. - In Amberg beginnt ein evangelischer Diakoniefonds für die Diakonissenstation Baumann in der Von der Sitt Strasse 19 Geld zu sammeln. - In Nürnberg werden die Metallwerke Otto Scharlach gegründet, die Lampen und Zubehör für Automobile und Fahrräder als Zulieferer und für den Handel herstellen. - In Neumarkt vollendet der neumarkter Realschullehrer Max Knitl (--) sein Volksschauspiel Der Torschmied von Neumarkt, nach einem historisch nicht nachweisbaren oder bestätigten Vorkommnis, das in Neumarkt uraufgeführt wird und das im Folgejahr im Habbel Verlag Regensburg in gedruckter Form herauskommt und danach die Geschichte als gerngesehenen positiven historischen Fakt nach allzuvielen negativen oder überhaupt keinen in der ausschließlich als Militärkaserne genutzten Stadt Neumarkt etabliert. - In Nürnberg Stein Gebersdorf wird die Postexpedition im Bahnhof in eine Postagentur umgewandelt, die über 17.000 Mark an Einnahmen aus Post.-, Telegraphen- und Telegrammgebühren erzielt. Gebersdorf wird im Folgejahr nach Nürnberg eingemeindet. Das Bronzewerk in Neumühle ist der Hauptkunde der Poststation am Bahnhof. - In Schnaittenbach wird der Lokalbahnhof als Endstation der Eisenbahnstrecke Amberg~Schnaittenbach eröffnet. - In Nürnberg eröffnet Fritz Kirschenpfadt in der Vorderen Ledergasse 2 einen Ofenhandel und eine Fahrradhandlung als einziger Verkäufer von Mars Fahrrädern, und in einem Saal eine Fahrschule. - In Nürnberg werden im Bauhof alias Pointhof Fahrradprüfungen abgehalten. - In Regensburg wird in der neuerbauten Villa in der Hoppestrasse des regensburger Bankiers Weinschenk ein Telefon mit der Telefonnummer 1 aufgestellt. Daneben gibt es einen Gasherd in der Küche, elektrische Beleuchtung und Wandmalereien. - In Regensburg kostet die standesgemäße Hofhaltung im Thurn und Taxis Schloss rund 1.500.000 Mark pro Jahr. - In Regensburg berichtet die regensburger Tageszeitung Regensburger Anzeiger vom wiedereröffneten Cafe Restaurant Central in der Pfauengasse nach einer Renovierung, wobei frisch lakiert und tapeziert und ein Deckengemälde erstellt wurde. Es gibt auch frisch gezapftes Bier. - In Nürnberg wird der in der Steiermark geborene und aus Preussen ausgewiesene jüdische Vorwärts Redakteur Adolf Braun (36) neuer Chefredakteur der SPD Tageszeitung Fränkische Tagespost, was er Jahrzehnte bleibt. - In Regensburg findet ein 14 tägiges Volksfest statt. - In Feucht wirbtt das Gasthaus Geismann mit Salvator, das Hotel Kütt während der Kirchweih. - In Regensburg schließt das Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz für mehr als 100 Jahre. - In Nürnberg Doos ist nach 10 Jahren Produktion die englische Fahrradfabrik Hillman, Herbert und Cooper der The Premier Cycle Company, der größten europäischen Fahrradfabrik in Coventry, nürnberger Marktführer, der soviele Fahrräder herstellt, wie die vier nächstgrößeren und jüdischen Fahrradfabriken Mars von Philipp Reissmann in Doos, Hercules von Carl Marschütz, Triumph von Siegfried Bettmann und Victoria ehemals Frankenburger und Ottenstein zusammen. - In Nürnberg wird über dem Gewölbe Fürther Tor, das zur Fürther Strasse führt, das Gasthaus Ludwigstorzwinger erbaut und eröffnet. - In Nürnberg wird die Strassenbahnlinie vom Plärrer ausserhalb der Stadtmauer über das neue Hallertor zum Rathaus und von dort zum Laufer Tor elektrifiziert und als elektrische Strassenbahn betrieben. - In Nürnberg gründet der jüdische Blechschmied Peter Doll (--) mit seinem jüdischen Compagnon John Sondheim (--) ein Blechspielzeugwarenfabrik in der Bergstrasse, die hauptsächlich Standdampfmaschinen herstellt. - In Nürnberg eröffnet der Stahlwarenfabrikant Georg Leykauf (--) ein Jugendstil Kaufhaus als Internationales Kunstgewerbemagazin gegenüber dem Nassauer Haus in der Karolinenstrasse 1, wofür das Klein Haus und das Gasthaus Zum silbernen Fisch abgerissen wird, in dem er hauptsächlich Eigenprodukte verkauft. Eines seiner Hauptprodukte sind Fakebronzen ua der Nürnberger Trichter Kerzenhalter, eine sexy nackte junge Frau auf einem nachdenklichen älteren Herren kniend, die nur aus Zinkguß bestehen, aber sogar mit künstlichem Grünspan täuschend echt teuer aussehen. - In Nürnberg haben sich 10 Bordelle alias Weinhandlungen an der Frauentormauer etabliert, in denen Prostituierte alias Sexarbeiterinnen ihre Dienste anbieten. - In Neumarkt zahlt die Fahrradfabrik Expresswerke AG mit einem Aktienkapital von 650.000 Mark eine Dividende von 10 % aus. - In Nürnberg wird das Mietshaus Hansa Haus Fürther Strasse 2 im historisierenden Baustil Nürnberg Stil mit großer rechtwinkeliger Sandsteinblockfassade und Erkertürmchen und Gaubentürmchen erbaut. - In Sulzbach wird das rund 800 Jahre alte gotische Jakobhaus am Luitpoldplatz 22 im Klassizismus mit Jugendstilelementen umgestaltet. - In Nürnberg eröffnet der Volksfestwirt und nürnberger Gastwirt Georg Lang (32) in seinem Gasthaus Zum goldenen Hahn Königstrasse 51, das er im Vorjahr in Reichshalle umbenennt hat ein Varietee. Über Strohmänner verschafft er sich Stände auf dem Münchner Oktoberfest wo er das von Georg Kunoth (35) komponierte Trinklied Ein Prosit der Gemütlichkeit einführt. - In Regensburg baut sich der jüdische Bankier Max Weinschenk (--) die gründerzeitliche Weinschenkvilla, in der seine Frau Sophie ein Salonleben beginnt.

1897 Wetter: Nasses Jahr. Im Juli zerstört ein Hagelgewitter die Ernte. Es gibt viele tötet Vögel. Mildes Jahresende. - In Neumarkt gibt es nächtliche Ausschreitungen von Jugendlichen. - In Velburg wird ein Turnverein gegründet. - Der Süddeutsche Fußballverband wird gegründet. - In Nürnberg ist Ch. M. Bauer königlichbayerischer Hofphotograph am Hallplatz 11. - In Nürnberg ist am Theresienplatz eine Pferdebahnhaltestelle. - In Berching stirbt die Bierbrauereibesitzerswitwe Anna Stimpfl. - In Neumarkt erhält die Bierbrauerwitwe der Lammsbräu und des Gasthauses Zum goldenen Lamm Untere Markt 7 Anna Ehrnsperger (--) eine Baugenehmigung für eine Dampfbrauerei der Lammsbräu an der Altdorfer Strasse 1, doch der Ausbau des Sudhauses verzögert sich bis 19 10. - In Neumarkt beschäftigt die Firma Velocipedfabrik Neumarkt der jüdischen Brüder Goldschmidt 175 Mitarbeiter und wird in die Express Fahrradwerke AG umgewandelt. Sie baut 3.500 Fahrzeuge. Die Fahrer werden angeblich durch Patent-Puffergabeln vor Gefahren und Reparaturen geschützt. - In Regensburg wird die Karnevalsgesellschaft Narragonia alias Narraconia wiedergegründet. - Der in Berndorf geborene  Carl Linde (55) wird zum Ritter geschlagen und als Ritter Carl von Linde in den Adelsstand erhoben. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - Die renovierte Burg Veldenstein wird von der Landrichterwitwe Ana Maria May an den Stabsarzt Hermann von Epenstein (47) verkauft. Seine Geliebte Franziska Göring (38) ist die Mutter von Hermann Göring (04), der in Fürth bei Pflegeeltern lebt. Sein Vater, der ehemalige Diplomat in Deutsch Südwestafrika, Ernst Heinrich Göring (59) lebt während der Aufenthalte auf der Burg Veldenstein im Gesindehaus. - Das städtische Arbeitsamt Nürnberg betreut die auswärtige Arbeitsvermittlung für die Regierungsbezirke Mittelfranken, Oberpfalz und Regensburg. - In Neumarkt wird der Athletenclub Hercules gegründet, der in der Gaststätte Wittelsbach an der Fohlenhofstrasse Ringen, Stemmen und Gewichtheben praktiziert. - In Neumarkt wird der Fernsprechdienst eingeführt. - In Altdorf wird erstmals Elektrizität eingesetzt. - In Amberg wird eine Synagoge eingeweiht. - Die Schellackplatte kommt heraus. - In Nürnberg tritt der Sänger Otto Reutter (27), das Schliersee-Bauerntheater, der Kleinwüchsige Le petit Arhur, Henry de Vry´s lebende Bilder, Elise Saro, Miss Rose, die Sängerin Paula Menotti (27) und das Duo Linni und Fin auf. - In Roth lässt sich die Rother Faschingsgesellschaft mit Prinzenpaar, 11 Elferräten und Christine Kroner als Hofdame vom rother Fotograf Franz Xaver Schröfl im Hof des Hotels Zur Krone fotografieren. - In Neumarkt werden auf der Hauptstrasse neue Laternen für Gasglühlicht angeschafft. - In Ansbach macht der in Burgebrach geborene Heinrich Gareis (19) sein Abitur, studiert in Erlangen Jura und wird Mitglied der erlanger Burschenschaft Bubenreuther. Er wird später NS Regierungspräsident von Oberbayern. - In Fürth erbaut der Brauer Johann Humbser die schlossartige Humbser-Villa in der Dambacher Strasse 49 oberhalb der Brauerei. - In Vohenstrauß wird ein evangelischer Hilfsverein gegründet, der nicht nur das kirchliche Bewusstsein durch die Gründung einer Gemeindediakonie mit Kindergarten und Pflegestation fördert, sondern auch evangelischen Besitz durch zinsgünstige Ausgabe von Krediten rettet. - Nürnberg hat 175.580 Einwohner. - Der in Bechhofen geborene Oskar Vogelhuber (55) tritt als Schulpraktikant dem nationalsozialen Verein Neumanns bei, der eine nationalsozialistische Gesinnung hat. - In Nürnberg gründet der Musiklehrer und Pianist Carl Dupont (19) eine Klavierschule Bucher Strasse 11. - In Bayreuth werden im Gartensalon des Cafe Sammet öffentlich zwei nur einige Minuten dauernde Filme vorgeführt. - In Nürnberg findet das XII. Deutsche Bundesschießen statt. - In Amberg wird die Eisenbahngüterhalle umgestaltet, weshalb die Dult auf den Platz vor dem Wingershofer Tor und die Kochkellerwiese verlegt wird. - In Regensburg ist das Hotel Goliath in der Goliathstrasse. - In Erlangen ist ein Hyppodrom alias Hippodrom die Hauptattraktion der Bergkerwa alias Bergkirchweih. - In Regensburg findet das Volksfest Oberwöhrd statt. Es gibt Luftballons, Schiffschaukel, Karussell, Fotographen-Atlelier und eine orientqalische Menagerei mit Schlangen- und Vogeldressuren. Fast alle Hüte sind flach. - In Regensburg findet letztmals der Christkindlmarkt auf dem Neupfarrplatz statt. - In Nürnberg wird in der Flurstrasse das Städtische Krankenhaus nach dreieinhaljähriger Bauzeit eröffnet. Der weitläufige Gebäudekomplex hat über 30 Gebäude, 760 Betten und eine Pavillonanlage, in der 12 Ärzte, 42 Pflegekräfte und 3 Apotheker in Fachbereichen Innere Medizin, Chirurgie, Haut- und Geschlechtskrankheiten und Psychiatrie arbeiten. - In Nürnberg ist ein Heißluftballon die Hauptattraktion auf dem Volksfest. - In Nürnberg hält sich der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (38) zum Kaisermanöver auf. - In Schwabach wird der Athletenclub Germania gegründet. - In Beilngries erhält der Mühlenbesitzer Franz Rengnath die Erlaubnis elektrische Leitungen über Strassen und Bauten führen zu dürfen. - In Altmannstein produziert der Mühlenbesitzer Xaver Breitmoser elektrischen Strom. Die Vergütung für eine 16 Normalkerzen-Lampe beträgt 20 Mark/Jahr. Der Strom wird von Dämmerung bis Morgenanbruch geliefert. - In Regensburg veranstaltet der Regensburger Carnevalsverein Narragonia nach einigen Jahren Pause wieder einen Faschingszug und eine Faschingssitzung. - In Nürnberg wird der Johannis Sammler für die Kanalisation eröffnet. - In Nürnberg und Fürth gibt es das im Vorjahr von Rittmeister aD Suttner gegründete Privatpostunternehmen Nürnberg Fürther Packetfahrtgesellschaft mit 5, 10, 20 und 40 Pfennig Wertzeichen mit dem nürnberger Jungfrauenadler und dem fürther Wappen. - In Nürnberg produziert die in eine Aktiengesellschaft umgewandelte  Nürnberger Velozipedfabrik Hercules des jüdischen Fahrradherstellers Carl Marschütz (34) (Express Namensrechteinhaber) Fürther Strasse 191 mit 340 Arbeitern und 135 Werkzeugmaschinen 8.000 Fahrräder. Wegen der Fahrradkrise durch den Import von billigen amerikanischen Fahrrädern werden auch Isolierrohre und Steckdosen hergestellt. - In Nürnberg startet die jüdische englische Fahrradfirma Triumph Cycle & Co Ltd. Coventry in ihrem Zweigwerk in der Fürther Strasse die Produktion. - In Neumarkt wird bei einer Metallarbeiterversammlung mit 30 Personen, die fast alle SPD Mitglieder sind eine Zahlstelle des Metallarbeiterverbandes gegründet. - In Regensburg gibt es über 1.300 Fahrräder, die eine polizeiliche Fahrradnummer haben. - In Regensburg macht sich die Tageszeitung Regensburger Anzeiger über den Sturz zweier radfahrender Damen lustig. - In Regensburg wirft die regensburger Niedermünster Schule mehrere Schülerinnen einer höheren Klasse, die mit ihren Eltern Fahrrad fuhren, von der Schule. - In Regensburg verbietet der regensburger Bischof Ignatius von Senestrey (79) seinen Geistlichen das Fahrradfahren um sie vor gesundheitlichen Schäden und dem Spott der Gläubigen zu bewahren. - In Regensburg ist August Geisser einer der führenden Geister des deutschen Fahrradsports. - In Nürnberg gibt es auf dem Volksfest neben einem Flohmarkt, einer Art Mini-Riesenrad mit 8 überdachten Gondeln, einem Karussel, einer Glücksbude auch einen Heißluftballon, mit dem man den Platz aus der Höhe betrachten kann. - In Altdorf beginnt das Dampfsägewerk Eckstein Hersbrucker Strasse Strom für 60 Glühlampen und 2 hellere Bogenlampen, für private Beleuchtung als auch für öffentliche Gebäude und Strassenbeleuchtung zu liefern. - In Nürnberg werden in der Eberhardshofstrasse sowohl die Panzer Fahrradwerke Klein & Söhne als auch die Fahrradketten Fabrik Anton Reckendorfer gegründet. - In Neumarkt wird der Lammsbräu-Keller an der Amberger Strasse fertiggestellt. - In Nürnberg gründet die evangelische Innere Mission zum Marthaverein noch den Lydiaverein, die beide eigene Chöre gründen. - In Nürnberg macht die evangelische Innere Mission hilfsbedürftige Prostituierten einige Gebrauchsgegenstände aus dem aufgelösten Krankenhaus in der Treustrasse (2021 Schauspielhaus) zugänglich. - In Nürnberg beginnen evangelische Diakonissen und frewiwillige Helferinnen am 1. und 15. des Monats mit bahnhofsmissionarischen Einsätzen. Dazu kommen Stadtmission, Mädchenschutzverein und Israelitischer Frauenverein, die sich irgendwie koordinieren. - In Nürnberg schafft die Cognacbrennerei Metzger Jacobstrasße 29 eine Clett & Co später MAN Dampfmaschine an. - In Nürnberg sind alle Fahrradfahrverbote aufgehoben. - In Ansbach wird eine Fahrrad Distancefahrt nach München durchgeführt und im Sommer ein Humpenrennen. - In Neumarkt gibt es den Radfahrer Verein Neumarkt. - In Neumarkt wird der Verein Athletenclub Hercules gegründet. - In Regensburg gibt es den Ruderclub Regensburg. - In Nürnberg übernimmt die Nürnberger Brauhaus AG die Brauerei Denk. - In Nürnberg genehmigt die Stadt die Verwendung von Asphalt als Strassenbelag für Automobile und Fahrräder, was aber noch drei Jahre lang nicht umgesetzt wird. - In Nürnberg ist der königliche Telegraphie Vorstand Markus von Eckhard, Äussere Bucherstrasse 28, Beisitzer des Vorstands des Deutschen Radfahrer Bundes. - In Berching gibt es die Brauerei und Gaststätte Gusswein. - In Neumarkt kauft Alfred Bischof von Kommerzienrat Meusel das Schlossgut Woffenbach und behält es 30 Jahre lang. - Der in Fürth geborene jüdische Spielwarenfabrikantensohn Jakob Wassermann (24) beginnt für die Frankfurter Zeitung  Feuilletons und Theaterberichte zu schreiben und veröffentlicht seinen Roman Die Juden von Zirndorf. - In Nürnberg werden im Bauhof alias Pointhof Fahrradprüfungen abgehalten. - In Nürnberg werden von den 350.000 in Deutschland produzierten Fahrrädern 50.000 hergestellt. - In Nürnberg wird an der Ecke Ludwig-Feuerbachstrasse 53/Sulzbacherstrasse an der Pferdebahnhaltestelle Lauferthor-St Jobst das erste überdachte elektrisch beleuchtete säulenfreie Velodrom, das 2.500 qm grosse und von 08:00 bis 22:00 Uhr geöffnete Victoria Velodrom mit der Telefonnummer 991 und einer Fahrbahn im Freien eröffnet. Zur musikalischen Unterhaltung dient ein elektrisches Orchestrion. Dazu gibt es ein Restaurant. Ein Fahresabonnement kostet 6 Mark. Man verkauft Tageskarten zu 30 Pfennig. - In Regensburg findet der Christkindlsmarkt auf dem Neupfarrplatz statt, wobei die Stände sogar auf das Trottoir alias Gehweg reichen und den übrigen Geschäftsverkehr stark behindern. - In Nürnberg treten auf dem Volksfest auf dem Ludwigsfeld eine Riesendame, ein Südsee-Insulaner und ein Magnetischer Mann auf, der mit elektrischem Strom Gegenstände am Körper haften lässt. Dazu gibt es einen Hau den Lukas, eine Glücksbude alias Losbude, einen Flohzirkus, einen Heißluftballon, Schießbuden und ein Pferdekarussel. Im Volksfestzelt vom nürnberger Gastwirtsohn und Festwirt Georg Lang (31), dem auch das Gasthaus Zum Krokodil Weintraubengasse 2 und seit dem Vorjahr das Gasthaus Zum goldenen Hahn Königstrasse 51, das er in Reichshalle umbenennt, gehört, wird getanzt, wobei die Kapelle auf der Ballustrade über der Tanzfläche spielt. - In Nürnberg wird das Städtische Krankenhaus von der Treustrasse (20 21 Schauspielhaus) an die Flurstrasse verlegt. - In Regensburg veranstalten 6 Motorfahrer alias Automobilbesitzer und 6 Motorradfahrer eine 30 km lange Prüfungsfahrt zur 10 km entfernten Walhalla bei Donaustauf, in der Nähe des fürstlich thurn und taxis Jagdschloss Thiergarten Thiergartenstrasse 1 (20 16 Golfhotel). - Zwei Jahre nach dem Französischen Automobilclub wird in Berlin ein deutscher Automobilverein gegründet, der Mitteleuropäische Motorwagenverein MMV, bei dem ua Carl Benz (43), Gottlieb Daimler (63) und Rudolf Diesel (39) beteiligt sind. - In Burgthann schlägt ein Blitz in die Burg ein, worauhin der Südflügel stark beschädigt wird. - In Regensburg wird das evangelische Schulinternat Alumneum am Ölberg 2 im Jugendstil erbaut. - In Regensburg beginnt der Architekt Joseph Koch (--) mit der Entkernung des Goliathauses am Watmarkt 5. - In Fürth kündigt die Tageszeitung Fürther Tagblatt: General-Anzeiger für Fürth und Umgegend als neueste Attraktion Lebende Photographien und Lebende Bilder alias Kinovorführungen zur Kirchweih alias Kärw an. - In Neumarkt werden zwei öffentliche Telefonzellen aufgestellt, die mit der Nummer 1 in der Postexpedition in der Stadt und die mit der Nummer 2 am Bahnhof. Sie sind von 07:00 bis 21:00 Uhr zugänglich, von wo aus man ins Ortsnetz aber auch ins rechtsrheinische königlichbayerische Städtenetz telefonieren kann. - In Berngau wird ein Postexpedition mit Poststall erbaut, die der berngauer Bürgermeister und Dorfschmied Peter Schmid (--) betreibt. Die einmalige tägliche 45 minütige Kariolpostfahrt startet in Berngau um 05:25 Uhr und fährt um 06:45 Uhr wieder zurück. - In Nürnberg erstellt der in Bamerg geborene Maler Pius Ferdinand Messerschmitt (39) sein Bild Kindleinsmarkt alias Christkindlsmarkt, das in der Zeitschrift Gartenlaube veröffentlicht wird. - Auf der Poststrecke Henfenfeld~Offenhausen wird eine Postkutsche überfallen. - In Altdorf erhält das Gasthof Zur Post Neubaugasse 7 später Gasthaus Zur alten Post vom Dampfsägewerk Eckstein mit elektrischem Strom versorgt. - In Deining Waltersberg gründet der katholische Pfarrer Johann Baptist Mößl die Raiffeisenkasse Waltersberg. - In Rasch wird ein genossenschaftlicher Darlehnkassenverein später Raiffensbank Altdorf-Feucht gegründet.

1896 Wetter: Schmetterlinge im Januar in Neumarkt. - In Neumarkt übernimmt der neumarkter Posthalter Ludwig Ehrnsperger (--)  das Gasthaus Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9 mit der Gansbrauerei. Sein jüngerer Bruder Ernst Ehrnsperger (--) kauft einen Tag später das Privatbrauhaus und zweitgrößten neumarkter Brauereibetrieb von Georg Yberle (--), wodurch er mit Anna Ehrnsperger die Bierproduktion in Neumarkt anführt. - In Nürnberg wird die öffentliche Pferdebahn durch eine Elektrische Strassenbahn ersetzt. Die nicht mehr gebrauchten Pferdewagen werden als Beiwagen angehängt. - In Nürnberg wird ein städtisches Elektrizitätswerk eröffnet. - In Neumarkt eröffnet Therese Schindler im elterlichen Haus als Kleidermacherin ihr feines Atelier in der Bräugasse 18. - In Nürnberg stellen aus Neumarkt die Zinngießerei Bermüller, Goldarbeiten Burgard, Wagnermeister Göz, Dampfsäge Goldschmidt und Co, Zinngußfabrik Goldschmidt und Dreichlinger, Kochherdfabrik S. und Sohn, Wagenfabrik Grammer, Filzfabrik und Deckenfabrik Hauer, Schmiedmeister Kirchberger, Vergolder und Maler Koller, Schreinermeister Lang, Schmiedmeister Schächinger, Thonwerk Spitta und Co, Conditorei Winkler, Kunstmühle Carl Zinn, aus Beilngries Holzstoff und Holzpappenfabrik Prinstner und aus Berching der Schreinermeister Zrenner auf der Bayerische Landesgewerbe, Industrie- und Kunstausstellung mit 1.800.000 Besuchern aus. Der Park wird danach als Stadtpark genutzt. - In Nürnberg wird ein Lebküchner zu einer 7 monatigen Gefängnisstrafe verurteilt. - Im regensburger Weinvorort Kager entdeckt der Konservator Georg Hager einen unterirdischen Gang unter der Kirche. - In Altdorf wird ein Laienschauspiel Wallenstein in Altdorf aufgeführt. - Die auf Schloss Rosenau in Coburg geborene großbritische und irische Prinzessin, sachsencoburggothaer Herzogstochter Alexandra von Sachsen Coburg Gotha (St) (18) heiratet auf Schloss Ehrenburg in Coburg ihren Cousin Fürst Ernst Wilhelm Friedrich Karl von Hohenlohe Langenburg (St) (33). - In Amberg wird die Amberger Gewehrfabrik an das staatliche Telefonnetz angeschlossen. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Neumarkt wird die Hofkirche auf Staatskosten innen saniert. - In Nürnberg gründet der in Nürnberg geborene jüdische nach Coventry ausgewanderte Holzgroßhändlersohn und Gründer der englischen Triumph Cycle Factory Siegfried Bettmann (33), nach 10 jährigem erfolgreichen Fahrradbau, finanziert von der jüdischen nürnberger Privatbank Anton Kohn, seine deutsche Tochterfirma Triumph Werke Nürnberg, wobei Arno Ditrich (25) (19 17 Ardie) sein Werkmeister wird. - In Ansbach wird der protestantische Pfarrerssohn und rechtskundige ansbacher Bürgermeister Ludwig Keller (57) in den persönlichen Adelsstand erhoben. - In Nürnberg wird an der Tullnaustrasse ein Elektrizitätswerk mit drei Dampfgeneratoren und einer Leistung von 690 Kilowatt mit jeweils 500 PS für 1.102 Kunden mit 2.955 Glühlampen, 545 Bogenlampen und 123 Elektromotoren unter Direktor Philipp Scholtes eröffnet. - In Nürnberg sind Victoria Fahrräder der jüdischen Fahrradfabrik Frankenburger und Ottenstein Nürnberg von von Max Frankenburger (36) mit Dunlop Luftreifen ausgestattet. - In Eichstätt wird Eduard Mager für 15 Jahre Bürgermeister. - In Nürnberg eröffnet Oskar Weigel nach einjährigem Umbau das Grandhotel am Bahnhofsplatz mit 100 Betten in 80 Zimmern, ohne fließend Wasser und nur einem Badezmmer auf 3 Stockwerken vor dem Hauptbahnhof in einem umgebauten Bauernhof mit Hopfenspeicher. - In Nürnberg zieht der Gründerstamm des ESV Nürnberg aus dem Rödelsaal aus und gründete den Turnverein Seeleinsbühl im gleichen Ortsteil. Geturnt wird u.a. auf dem Anwesen Seeleinsbühlstrasse 9 und Vereinslokal wird die Gaststätte Bräustübl. - In Nürnberg wird das Hotel Wittelsbach mit Sommertheater in der Pfannenschmiedsgasse 22 von Grund auf umgebaut und in ein Nobelhotel mit Variete Apollo umgebaut. - In Nürnberg sorgt der wiener Luftschiffer Rudolf Brunner (20), der eigentlich Fesselballone für Artilleriebeobachtung baut, mit seinem Riesenluftballon Meteor während des Volksfestes für Aufsehen. Die Italienische Nacht muss wegen der begeisternden festlichen Illumination mehrmals wiederholt werden. - In Neumarkt erhält der mit Anna Loichinger verheiratete Oberpostexpeditor Joseph Thoma (67) das Verdienstkreuz vom heiligen Michael. - In Amberg unterstützt die jüdische Baronin xxx von Hirsch-Gereuth (--), die im ehemaligen fürstbischöflichen Schloß Gereuth lebt, die Einrichtung eines mit Gas beleuchteten jüdischen Betsaasl. - In Bayreuth nimmt die Sängerschaft Franco-Palatia auch ohne Satzungsparagraphen keine Juden auf. - In Kastl baut die Gaststätte Forsthaus einen 300 Meter langen Schießstand an ihr Anwesen an. - In Amberg wird die Amberger Bierbrauerei AG alias Brauhaus AG gegründet. - Nürnberg hat 166.310 Einwohner. - In Nürnberg wird am Dutzendteich das Ausflugslokal Seerose eröffnet. - In Regensburg ist das Restaurant und Hotel Orphee, Untere Bachgasse 8, der Brauerei Bolland der Salon der Stadt. Es gibt rote Samtsessel und Marmortische. - In Beratzhausen baut der Besitzer Plank in der Hammermühle Beilsein 4 einen Dynamo zur Elektrizitätserzeugung alias Stromerzeugung ein. - In Erlangen stellt sich die elektrotechnische Fabrik Reiniger Gebbert & Schall Gebbertrasse auf die Herstellung von Röntgenapparte um. - In Nürnberg hält am Hauptmarkt die Pferdebahn Nr 30. - In Eichstätt übernimmt die Hofmühl Brauerei die Rohrmeier Bräu Gabrieli Strasse 11. - In Velburg kostet der Pflasterzoll 10 Pfennig/Pferd oder Fohlen, 10 Pfennig/Ochsen, 5 Pfennig/ 5 Kälber, 5 Schweine, 5 Ziegen oder 5 Schafen bei einem maximalen Höchstbetrag von 40 Pfennig. - In Langenzenn wird der Fürstensohn Udo von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) als Sohn von Fürst Alfred von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (41) und Paulina von Reichenbach Lessonitz (St) (38) geboren. - In Nürnberg gibt es auf der Landesausstellung eine Münchner Bierhalle, eine Kulmbacher Bierhalle und ein Weinhaus. - In Nürnberg wird Jobst Kohlenberger Festwirt. - In Nürnberg gründete die englische Fahrradfirma Triumph Cycle & Co Ltd. Coventry ein Zweigwerk. - In Neumarkt streiken die Schleifer und Polierer der jüdischen Fahrradfabrik Velocipedfabrik Goldschmidt alias Express-Werke, wo man in einer 10 stündigen Schicht 2 Mark 35 Pfennig verdient und die Arbeiterwohnungen sehr klein, übervölkert, überteuert, ungetüncht und rußig sind. Viele leiden an TBC. Der Bierverbrauch in Neumarkt erreicht 518 Liter pro Jahr. - In Neumarkt übernimmt die Witwe Berta Goldschmidt und der Sohn Jacob Goldschmidt die Velocipedfabrik Gebrüder Goldschmidt alias Expresswerke, die wie die Konkurrenten Adler in Frankfurt und Wanderer in Chemnitz eine Aktiengesellschaft umgewandelt wird. - In Nürnberg beginnen sich in der von der evangelischen Inner Mission geführte Marthaherberge Mädchen zu Jungfrauenvereinen zusammenzuschließen. - In Regensburg gibt es eine nicht ständige katholische Bahnhofsmission, wobei anreisende Mädchen und junge Frauen bereits bei ihrer Ankunft an den Bahnhöfen vom Mitgliedern des Marianischen Mädchenschutzes empfangen werden, man sie vor den Gefahren von Prostitution uä warnt und man ihnen Hilfe anbietet. - In Regensburg wird die katholische Bahnhofsmission in Regensburg als nichtständiger Bahnhofsdienst von der Vorsitzenden der Lokalstelle Speyer, Frau Ciara de Lamotte, eröffnet. - In Nürnberg Schoppershof beendet die in Pappenheim geborene Goldschmiedstochter, Frauenrechtlerin und Pazifistin Bertha Friederika Kipfmüller (35) ihren Dienst als Volksschullehrerin, die dort arbeiten musste, weil in Nürnberg keine Frauen als Volksschullehrerinnen arbeiten dürfen. - In Neumarkt tritt bei einer Variete Veranstaltung zugunsten des Turnhallenbaufonds eine 8 köpfige Mädchenriege des neumarkter Turnvereins auf. Die Jungen zeigen Hantelübungen. - Der in Madrid geborene und in München lebende Prinz Ludwig Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (45), ist Ehrenmitglied im Fahrradverein Akademischer Radfahrer Verein München. - In Nürnberg wird das Herrenfahrrad Viktoria Blitz 3 vertrieben. - In Nürnberg stirbt die Geigenbauerfamilie Sprenger mit dem Tod von Augustin Sprenger (48) aus. - In Ansbach beginnt der in Hof geborene Barbier Hans Trautner (26) Geigen zu bauen, was er sich selbst angelernt hat. - In Nürnberg wird aus dem Sportverein TuS Nürnberg West der Sportverein Turnverein Seeleinsbühl. - In Nürnberg erbaut man für das Volksfest eine kleine Holzburg mit hölzernem Wehrgang und ein hölzernes Gasthaus mit Zinnen. - In Nürnberg wird das abgegangene Herrenhaus Thumenberg am Platnersberg abgerissen. - In Nürnberg ist das Theater von Weikersgässchen, Lorenzstrasse und Theatergasse (2022 Nürnberger Sparkasse Lorenzplatz) umgeben. - In Neumarkt Berg wird an der Burg Berg Im Schloß 1 der Wohnturm abgetragen. - In Regenstauf übernimmt  Josef Urban den Brauereigasthof in der ehemaligen Porzellan und Steingutfabrik Steinsberg. - In Nürnberg besteht ein Bezirkstelefonnetz, an das die Stadt Neumarkt von der könglbayerischen Telegrafenbehörde dann angeschlossen wird, wenn sich genügend Abonnenten finden. - In Neumarkt wird das Hotel Egner Bahnhofstrasse 24 mit einer Telefondrahtleitung über die Bahnhofstrasse an die gegenüberliegende Firma S Goldschmidt & Sohn später Express Werke angeschlossen. - In Nürnberg wird im Posthaus in der Karolinenstrasse 36 nach 8 Jahren Streit das 3 Geschoß fertiggestellt, wodurch die Telegraphie im zweiten und die Telefonie alias Fernsprecher im 3. Stock untergebracht werden. - In Unterauerbach wird ein Darlehenskassenverein später Sparkasse Schwandorf Nittendorf gegründet. - In Neumarkt beginnt die Sprengstofffabrik ab 19 52 Wasag mit der Produktion von ungefährlichem schwarzpulverhaltigen Sprengstoff.

1895 In Neumarkt baut der neumarkter Kolpingsgesellenverein sein Haus in der Adlergasse 4 alias Adolf Kolping Strasse 4 zu einem Gesellenhaus mit einem Saal mit Bühne um. - In Neumarkt wird das Gasthaus Zum schwarzen Adler von Joseph Altmann eröffnet. - Der mit Maximiliane von Gumppenberg (St) (44) verheiratete Graf Maximilian Karl Theodor von Holnstein (St) (60) stirbt auf Schloss Schwarzenfeld. - In München wird die Erste Münchner Brauakademie von Dr Albert Doemens gegründet. - Der in Thalmässing geborene jüdische Brauereibesitzersohn Kommerzienrat Joseph Schülein (41) kauft die in Konkurs geratene münchner Brauerei Fügerbräu. - In Fürth wird der Geismannsaal, in dem das Starkbier Poculator ausgeschänkt wird, erbaut. - In Fürth wird der Fabrikant und Unternehmer Gustav Schickedanz geboren. - In Nürnberg kommt Julius Beißbarth in den Besitz des Herrensitzes Thumenberg. - Der in Berndorf geborene  Carl Linde (53) entwickelt das Lindeverfahren, ein Kühlverfahren. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Weiden gelingt die selbständige Mitgliedschaft in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. - In Regensburg wird der Bayerische Bauernbund gegründet. - In Amberg endet eine vierjährige Typhusepidemie nach 66 Opfern. - In Weiden wird die Fuchsmühler Holzschlacht im Rathaussaal verhandelt, bei der 146 Angeklagte wegen Landfriedensbruchs und Forstfrevels zu Geldstrafen und der Bürgermeister Josef Stock zur Höchststrafe von 4,5 Jahren Gefängnis verurteilt werden. Anwaltlich vertreten werden sie vom aus Fürth stammenden Max Bernstein (41). - In Neumarkt übernimmt Boegl die Druckerei Rothmayer, Klostergasse 11 mit der katholischen Tageszeitung Neumarkter Anzeiger und nennt sie in Neues Oberpfälzisches Volksblatt um. - Der in Germersheim geborene, in Bayreuth aufgewachsene, bayerische Offizierssohn, ehemalige bayreuther Staatsanwalt und ehemalige Gouverneur von Kamerun Eugen von Zimmerer (52), der für Unmenschlichkeit und Sklavenhandel seines Kanzlers Heinrich Leist in der Kolonie verantwortlich gemacht wurde, wird in den einstweiligen Ruhestand versetzt. - Die Eisenbahnstrecke Schnaittach-Bahnhof~Simmelsdorf-Hüttenbach wird eröffnet, bei der neben Freiherr xxx von Tucher (--), der große Geländestücke zur Verfügung stellt, sogar kleinste Unternehmer wie u.a. Gastwirt Konrad Schnellbögel, Mühlenbesitzer Josef Schlicht, Ziegeleibesitzer Albert Schmauß, Brauereibesitzer Wolfgang Traeg Zugang zum Bahnnetz erhalten. - In Nürnberg findet ein Volksfest mit einer 120 Meter langer (Tier-) Menagerie, dem Variete und Zaubertheater Schichtl und einer elektrische Stufenbahn von der Chicagoer Weltausstellung statt. - In Nürnberg werden die Pferdestrassenbahnmitarbeiter auf elektrischen Betrieb umgeschult. - In Neumarkt erscheint der 9te Jahrgang des täglich erscheinenden Oberpfälzisches Volksblatt alias Neumarkter Tagblatt mit dem Motto Mit Gott, für Wahrheit, Freiheit und Recht. dessen verantwortliche Redakteur der neumarkter J.M. Boegl ist und das von der Katholischen Verlagsanstalt in Neumarkt unter Leitung von J.M. Boegl gedruckt und verlegt wird. - In Nürnberg brennt die Brauerei Lederer ab. - In Neumarkt zieht der Uhrmacher L. Funk aus dem Rathaus in sein neues Haus obere Marktstrasse 23. - In Neumarkt findet ein Fahrradrennen von Pilsach nach Neumarkt statt, bei dem der neumarkter Bäckersohn Johann Düring gewinnt und der jüdische Teilnehmer Leopold Goldschmidt (18) Zweiter wird. - Der in Neumarkt im Gasthaus Zum Hechten Untere Marktstrasse 3 geborene rechtsradikale und antisemitische Notarssohn und Journalist Dietrich Eckart (27) erbt das väterliche Erbe und verlässt Neumarkt. - In Neumarkt ist Liebigs Volkstheater zu Gast und führt Puppentheater auf. - 5 SPD Mitglieder im bayerischen Landtag. - In Bayreuth wird die Sängerschaft Franco-Palatia gegründet. - In Schwandorf brennen 100 elektrische Strassenlampen. - In Dietfurt übernimmt der in Daßwang geborene und in Pyrbaum wohnende Arzt Johann Baptist Pröll (30) seinen Dienst in Nr 57 alias Raiffeisenbank auf. Er ist für die Stadt und 10 Dörfer zuständig und behandelt auch die Patienten im dietfurter Distriktkrankenhaus alias Siechenhaus. - Der in Ansbach geborene Beamtensohn, erlanger Onoldia Corpsstudent und Jurist Wilhelm von Meinel (30) geht an das Bayerische Außenministerium unter dem ins Ansbach geborenen erlanger Onoldia Corpsstudenten und bayerischen Ministerpräsident Graf Krafft Friedrich von Crailsheim (54). - In Nürnberg gründet der Jude Johann Distler eine Metallwarenfabrik in der Spielzeug mit Uhrwerken hergestellt wird. - In Neuburg stirbt auf Schloss Bertoldsheim Gräfin Karoline von der Mühle Eckart. - Nürnberg hat 159.530 Einwohner. Regensburg hat 41.471 Einwohner. - In Schwarzenbruck beendet der schwerkranke Bleistiftindustrielle Freiherr Lothar von Faber (78) das Faberschloss als Sommersitz zu benutzen und seine Enkelin Ottilie von Faber (18) zieht ein. - In Regensburg kommt im Kloster Emmeram die Inneneinrichtung des frankfurter Palais Thurn und Taxis von Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (28), das er an die frankfurter Post verkauft hat. - In Nürnberg ist das Hotel Monopol in der Königstrasse. - In Nürnberg wird den Braugehilfen die Sonntagsruhe zugestanden. - Fahrrad- bzw Velociped-Versicherungen werden gegründet. - In Nürnberg kommt das Gasthaus Böhm´s Herrenkeller in der Theatergasse 19 wieder in Familienbesitz. - In Nürnberg gibt es die private Brieftransportgesellschaft W. Boettchen & Co Stadtpost Courier Nürnberg. - In Nürnberg Doos eröffnen die Sirius Fahrradwerke. - In Nürnberg bringt die englische Fahrradfabrik Premier & Co Ltd London ihre neuen Premier Helical Fahrräder, die aus englischen Teilen zusammengebaut werden, heraus.  - In Berching verkauft die königliche Posthalterwitwe Maria Dallmayer nach 6 Jahren Witwenschaft das Gasthaus Zur Post Hauptstrasse 23 über ihren beilngireser Schwiegersohn Max Prinstner an den Brauer Josef Schaidl, der die beilngrieser Walburga Rucker heiratet. - In Regensburg ist Dr Brunnhuber Schriftführer des Deutschen und Österreichen Alpenvereins. Man betreibt die Regensburgerhütte bei Bozen. Die nürnberger Sektion betreibt die Nürnbergerhütte bei Bozen. - In Regensburg darf die Regensburger Sparkasse, die für Kinder aus allen Bevölkerungsschichten, sowie für Dienstboten, Lehrlinge, Handwerksgesellen, Fabrikarbeiter und Tagelöhner eingerichtet wurde, Sparbücher und monatliche Verzinsung und den Zugang für alle Bevölkerungsschichten einführen. - In Nürnberg gründet die in Pappenheim geborene Goldschmiedstochter, Frauenrechtlerin, Pazifistin und schoppershofer Volksschullehrerin Bertha Friederika Kipfmüller (34) den Verein Frauenwohl. - In Velburg wird der Radfahrer Verein Velburg gegründet, der sich im Gasthaus Zum Löwen trifft. - Der in Regensburg geborene Naturalismus Bildhauer Rudolf Maison (41) wird Ehrenmitglied der königlichen Akademie der Künste in Berlin. - In Amberg tritt der in Bad Kissingen geborene geisteskranke sexuelle und moralische Revolutionär, Psychiater und Skandal Schriftsteller Oskar Panizza (42) wegen seinem im Vorjahr erschienenen grotesken antikatholischen satirischen Drama Das Liebeskonzil eine einjährige Einzelhaft in der Haftanstalt Amberg alias Fronfeste an, die er vollständig abbüßt, wobei sein Anwalt Georg Kugelmann erfolglos auf Betreiben seiner Familie ein Gnadengesuch wegen Geisteskrankheit und Unzurechnungsfähigkeit beim Prinzregenten einreicht, was ihn 10 Jahre später in die Psychiatrie bringen wird. Unter Pseudonym veröffentlicht er aus der Haftanstalt Amberg heraus Aufsätze und Rezensionen in der Zeitschrift Die Gesellschaft ua über Wedekinds Der Erdgeist. Der katholische amberger Gefängnisgeistliche Friedrich Lippert ist sein einziger Gesprächspartner. Während der Haft wird in Leipzig sein naturalistisches Theaterstück Ein guter Kerl um einen Erbstreit als einziges während seiner Lebenszeit uraufgeührt. Wer im Gefängnis ankommt wird übrigens grundsätzlich und traditionell erst einmal von den Wärtern verprügelt. - In Nürnberg beginnt der Velociped Rennbahn Verein Nürnberg auf seiner Radrennbahn an der Rothenburger Strasse Damenwettfahrten und die Nürnberger 8 Stunden Rennen mit Tripletschrittmacher und Tandemschrittmacher ua mit dem Radrennfahrer Thaddäus Robl (18) zu veranstalten, das der münchner Hochradfahrer Joseph Fischer mit einem Schnitt von gut 30 km/h gewinnt. - In Nürnberg wird diie 400 m lange Radrennbahn an der Rothenburger Strasse vom Verein für Rad-Wettfahren in Nürnberg an den Nürnberger Velociped Rennbahn Verein abgetreten. - In Nürnberg gibt es 25 Radfahrervereine. - In Nürnberg feiert der Männer Fahrradclub Neujahr im Gasthaus Blaue Traube. - In Deutschland wandern 37.000 Menschen nach Amerika aus. - In Regensburg stellt die Firma Kerschensteiner Pfarrergasse 10 über 200 Zithern her. - In Nürnberg bewirbt die jüische Fahrradfabrik Victoria Fahrradwerke Frankenburger und Ottenstein ihre leichtlaufenden eleganten rover-ähnlichen Fahrräder ausschließlich mit dem Hinweis, dass man fast alle europäischen Armeen beliefert. Das Fahrrad kann nur mit der Vorderradbremse gebremst werden und hat Ballonreifen. - In Nürnberg kauft der Fahrradverkäufer Julius Beißbarth (--) die Renaissance Villa mit Hofgut Thumenberg am Platnersberg, ein ehemaliges mittelalterliches Lusthaus. - In Nürnberg liefert das städtische Einwohnerbureau die Informationen für das Nürnberger Adressbuch, das die Stadt selbst druckt. - In Nürnberg taucht ein erstes Bauwerke mit Jugendstilelementen auf. - In Neumarkt besitzt der Bierbrauer und Gastwirt Friedrich Gößwein (--) das Gasthaus Zum schwarzen Bären Obere Marktstrasse 26. Fritz Gößwein ist Wirt besitzt das Gasthaus Zum Hechten Untere Marktstrasse 16. Magdalene Gmell führt in der Grünbaumwirtsgasse 22 ein Rosoli Geschäft. - In Neuendettelsau stirbt der evangelische Religionslehrersohn, und ehemalige evangelische Leiter des Königlichen Schullehrerseminars in Amberg Johannes Zahn (78). Wie und warum er dort hingekommen ist, wird nicht angegeben.

1894 Wetter: Orkan im Februar. - In Neumarkt findet das Dritte Oberpfälzische Bundesschießen mit 189 Schützen statt. - In der neumarkter Remontenanstalt in der EFA Strasse werden Pferde für das Militär und den Kriegseinsatz durch den Umgang mit Feuer und Kanonengeräuschen ausgebildet. Es wird nicht gezüchtet. - In Neumarkt wird im Klafter ein Hochbehälter alias unterirdisches Reservoir aus Stampfbeton des städtischen Wasserwerks und darüber ein historisierender Betonbau im Charakter eines quadratischen Befestigungsturms erbaut, der die Wasserversorgung sichert. - In Neumarkt wird die erste bayerische Sprengstoffabrik ab 19 52 Wasag unter französischer Leitung eröffnet. Der in Wiener Neustadt lebende Raymond Cahüc (--)  produziert den von ihm entwickelten Sprengstoff Cahücit, ein verbessertes Carboazotin. - In Neumarkt kauft die heilbronner Holzhändlerfamilie und Flößerfamilie Pfleiderer ein Sägewerk. -  Fürst Chlodwig von Hohenlohe-Schillingsfürst (St) (75) wird Reichskanzler des Deutschen Kaiserreichs und preußischer Ministerpräsident. - Der in Fürth geborene jüdische Papiergroßhändler und Ullsteinverlagsgründer Leopold Ullstein (68) kauft die Berliner Illustrierte Zeitung. - In Nürnberg scheitern Pläne für ein Volksbad des nürnberger Bürgermeister Otto Stromer von Reichenbach (18 91+). - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld (--) Bürgermeister. - In Amberg wird der Paradeplatz gepflastert. - In der Amberger Volkszeitung macht der Bauernvorsitzende Georg Heim (29) die Fuchsmühler Holzschlacht publik, bei der der Großgrundbesitzer Freiherr xxx von Zoller (St) (--) den holzschlagberechtigten Dörflern ihr Recht verwehrt und sie nach jahrelangen Rechtsstreitigkeiten in den Ruin treiben will. Georg Stock (--) und Leonhard Bauer (--) werden dabei von der amberger Infanterie unter Premierleutnant xxx Meier (--) getötet. - In Bamberg starten Alois Wolfmüller (30) und Hans Geisenhof bei ihrer Werkstatt eine Testfahrt mit dem ersten serienmäßig produzierten Motorrad, dem wassergekühlten Zweizylinder-Tandemviertakt-Motorrad Hildebrand & Wolfmüller, von dem mehrere Hundert gebaut werden, das allerding für den Alltag untauglich ist. - In Nürnberg wird die Pferdebahn die Strecke Hauptbahnhof~Tafelfeldstrasse~Aufseßplatz eröffnet. - In Neumarkt wird der Hilfspostbote Bernhard Schlanghaufer (--) zum Postboten befördert. - In Altdorf wird ein Distrikt-Krankenhaus eröffnet. - In Neumarkt übergibt der Wirt des Gasthauses Zum Rössl Kastengasse 14 Anton Gloßner die Wirtschaft mit den Anteilen an den beiden Kommunbrauhäusern an seinen Sohn Franz Xaver Gloßner, der auch Charcutier alias auch Metzger ist. - In Coburg heiratet Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (26) von Hessen-Darmstadt die Zarenenkelin Victoria Melita von Sachsen Coburg und Gotha (St) (18) bei der die englische Königin Victoria von Hannover, Kent und Strathearn (St) (75) Großmutter von beiden und der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (26) Cousin von beiden und Zar Nikolaus II von Russland (St) (26) Ernst Ludwigs zukünftiger Schwager, teilnehmen. - In Guteneck wird das Schloss Guteneck von der kinderlosen Gräfin Franziska von Kreith alias Franziska von Spreti an ihren Bruder Graf Franz von Spreti verkauft. - In Amberg macht der in Wiesenfelden geborene Gutsverwaltersohn Valentin Faltlhauser (18) sein Abitur. Er wird ein Aktion T4 Euthanasiearzt und Massenmörder. - In Deining wird der neumarkter Arzt Dr Haschwander zu einer schwierigen Entbindung geholt. - In Bayreuth übernimmt der Komponist Richard Strauss (30) fünf Tannhäuser Aufführungen, in denen seine Verlobte Pauline singt. - Nürnberg hat 153.960 Einwohner. - In Neuburg an der Donau werden zum Besuch des Prinzregentensohnes Prinz Leopold von Wittelsbach Bayern (St) (28) vom Bahnhof bis zum Hotel Post (20 16) Pferdestrasse die Strassen mit Magnesiumfackeln illuminiert. - In Amberg gastiert zur Pfingstdult das Theater Auf geht´s beim Schichtl. - In Allersberg übernimmt der jüdische Unternehmer Otto Geiershoefer (--) die Christbaumschmuckfabrik Gilardi. - In Velburg wird im Herbst eine 186 Meter lange und 150 Meter tiefe Tropfsteinhöhle vom Schäfer Peter Federl (--) aus St Colomann entdeckt. Die beiden velburger Handwerker xxx Erl (--) und xxx Kühn (--) steigen in die Höhle ein. Sie wird König Otto Tropfsteinhölhle getauft. - In Regenstauf baut der neue Besitzer und ehemalige preußische Regierungsrat Freiherr Emil von Zakremberg (75) das Schloss Spindlhof im englischen Tudorstil um. - In Nürnberg wirbt das Gasthaus Bratwurstherzle Spitalgasse 3, mit 6 Bratwürstchen auf Sauerkraut auf einem Zinnteller mit einem runden kleinen Brötchen und dunklem Bier. - In Regensburg wird der Briefmarkensammelverein Ratisbona gegründet. - In Amberg wird die Brauerei Winkler gegründet. - In Nürnberg wird der Sebalder Sammler alias großer Sammelbehälter für die Kanalisation eröffnet. - In Nürnberg zieht die Nürnberger Velozipedfabrik Hercules des jüdischen Fahrradherstellers Carl Marschütz (31) (Express Namensrechteinhaber) von der Fürther Strasse 61 in den neu erbauten Fabrikkomplex Fürther Strasse 191. - In Regensburg verkauft das jüdische Fahrradgeschäft Velociped Depot Simon Oberdorfer (22) (Express) Stahlzwingerweg Fahrräder von der nürnberg-doos/coventry Fahrradfabrik Hillman, Herbert und Cooper, von seinen neumarkter Onkeln, den Besitzern der jüdischen neumarkter Fahrradfabrik Gebrüder Goldschmidt (Express), der rüsselsheimer Fabrik Adam Opel, der frankfurer Fahrradfabrik August Lehr und der sächsischen Fabrik Gustav Hiller. Fahrunterricht gibt es im Saal. - In Regensburg ist der jüdische regensburger Fahrradhändler und Express Fahrradfabrik Gründerneffe Simon Oberdorfer (22) Consul der ARU Allgemeine Radfahrer Union, die mit 1.200 Fahrradfahrern den 9. Kongress abhält, wofür alle polizeilichen Verordnungen für das Stadtgebiet außer Kraft gesetzt werden. - In Nürnberg Doos beginnt die Firma Mars des jüdischen Ofenfabrikanten Paul Reissmann, finanziert von der jüdischen nürnberger Privatbank Anton Kohn, mit der Herstellung von eigenen Fahrrädern als Mars Fahrradwerke und Ofenfabrik und bezeichnet sich als Zweitältete Fahrradfabrik auf dem Kontinent. - In Altdorf wird aus der Communbraugenossenschaft Altdorf  die Brauerei der Eiserer (später Brauhaus Altdorf) (benannt nach einem Eiskeller in der Hagenhausener Strasse).  - In Altdorf wird das Volksschauspiel Wallenstein in Altdorf von Franz Dittmar (--) aufgeführt, mit einem Feldlager, einem Wachaufzug und einem Festumzug zu Ehren Wallensteins. - In Oberferrieden wird eine Darlehenskassenstelle in der Poststelle eröffnet. - In Nürnberg erhält das private lutherische nürnberger Rettungshaus in der Veilhofstrasse zum Privathaus auch ein eigenes Gebäude (20 19 Predigerseminar). - In Nürnberg wird der evangelische Vereinsgeistliche der Inneren Mission Ferdinand Reindel (40) durch Pfarrer Heinrich Scholler (--) ersetzt. - In Nürnberg erkennt die evangelische Innere Mission die Not von Prostituierten und macht einigen von ihnen ein eigenes Sparkassenbuch zugänglich, auf dem sie 50 Mark aus christlichen und jüdischen Spenden als Basis zum weiteren Ansparen erhalten. - In Neumarkt spalten sich die Imker von Obst- und Gartenbauverein ab und gründen einen Imkerverein. Honigbienen züchtet man in Bienenkörben. - In Regensburg wird das Neue Königliche Gymnasium eröffnet erstmals außerhalb der Stadtmauern. - In Regensburg druckt die Druckerei Friedrich Pustet Gebetsbücher ua das Congregations Buch Marianische Sodalitat Maria Verkundigung in Regensburg. - In Erlangen wird der Radfahrer Club Adler gegründet. - In Regensburg führ die ARU Allgemeine Radfahrer Union auf ihrem Kongress Geldpreise zur Förderung des Rennwesens ein und schließt sich dem Berliner Verband für Bahnwettfahren an, - In Neumarkt beginnt man in der neu errichteten Remontenanstalt Fohlenhof Jungpferde für den Militärdienst auszubilden. - In Altmannstein wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Nittenau wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Sulzbach wird das katholische Kolpinghaus mit einem großen Theatersaal und einem kleinen Gesellschaftssaal eröffnet. - In Regensburg wird an die Gaststätte Prinzengarten ein Anbau im Stil der Pseudorenaissance eröffnet. - In Lauterhofen beginnt eine fünfjährige Erweiterung der Kretinenanstalt Oberlauterhofen Holnstein. - In Regenstauf wird das Schloss Spindlhof vom preußischen Regierungsrat Emil Zakrzewsky (--) zu einem Schloss im Tudorstil ausgebaut, wobei das Hauptschloss aufgestockt und die Beletage neugotisch umgebaut wird. - In Regensburg wird die Schauspielerin Rita Clermont als Maria Juliane Forstner geboren. - In Amberg übernimmt die Familie Sterk mit dem Kauf eines Gebäudes dessen Biergerechtigkeit und eröffnet die Brauerei Sterk. - In Nürnberg findet ein Wettrennen zwischen dem Westernreiter Cody und fränkischen Radfahrern auf der Radrennbahn an der Rothenburger Strasse statt. - In Nürnberg gewinnt August Heinz erstmals die Deutsche Meisterschaft im Kunstfahren. Er wird in 18 Jahren 15 mal Deutscher Meister, meist auf Triumph Fahrräder. - In Neumarkt bringt die Velocipedfabrik Neumarkt (Express) der jüdischen Gebrüder Goldschmidt einen Katalog heraus, in dem ihr Neffe, der jüdische regensburger Kunstmeisterfahrer der Allgemeinen Radfahrer-Union und Fahrradhändler Velociped Depot am Jakobstor Simon Oberdorfer (22) die Qualität deren Goldschmidt Fahrräder, deren Kunstrad alias Bicyclette mit leichter Handhabung und Stabilität lobt und das Verkaufsmodell Bavaria II mit Continental-Pneumatik alias Luftgummireifen lobt, mit dem er problemlos eine Rad Tour von Regensburg nach Karlsruhe machte und damit einen Weitpreis erzielte. - In Nürnberg feiert der Männer Fahrradclub Weihnachten in der Rosenau mit Tanz und Musik einer Militärkapelle, im Gasthaus Zum weissen Hahn und im Gasthaus Göckerla. - In Nürnberg eröffnet der Geigenbaulehrling Richard Heberlein eine eigene Werkstatt. Er lernte ua in Berlin und Russland. - In Sandersdorf stirbt der ehemalige Landrat des Kreises Oberpfalz und Besitzer von Schloss Sandersdorf, der in Augsburg geborene bayerische Großgrundbesitzer Eugen von Bassus (56), verheiratet mit der Grafentochter Charlotte von Berchem (--), die von Schloss Hofhegnenberg bei Augsburg stammt. -  In Nürnberg wird nach dem Abriss des Ludwigstores im Vorjahr wegen des enormen Verkehrs auch noch der Turm Rotes S abgerissen, aber nur ein Gewölbe als Fürther Tor, das zur Fürther Strasse führt, durch die Stadtmauer geschlagen. - In Dietfurt wird die Brauerei Geyer am Marktplatz gegründet, die schon nach einigen Jahren den höchsten Bierumsatz hat. - In Neumarkt ist Johann Hermann (--) Wirt vom Gasthaus Zur Ente Obere Marktstrasse 15 und Johann Haunschild (--) Ecke Untere Marktstrasse 11/Brunnenwirtsgasse Wirt vom Gasthaus Zum goldenen Brunnen, vor dessen Gasthaus der Marktbrunnen steht. Er ist der sogenannte Brunnenwirt.

1893 Wetter: Sehr kalter Jahresbeginn. Lokales Hochwasser in Regensburg. Anhaltende Dürre im Mai. - In Neumarkt gibt es ein Adressbuch: Der Bierbrauereibesitzer J. Graßler wohnt in der Oberen Marktstrasse 32 und betreibt die Altdeutsche Bierstube, der königliche Amtsrichter Julius Beck wohnt in der Klostergasse 25, der Fotograf A. Bierl wohnt in der Schwesternhausgasse 2, der Brauereibesitzer Sebastian Engelhard wohnt in der Kastengasse 8, der Brauereibesitzer Leonhard Ehrnsperger wohnt Obere Marktstrasse 9 Gasthaus Zur goldenen Gans, der Büchsenmacher Alois Estermann (--) wohnt am Gerberplatz 5, der Schuhmachermeister Anton Federer (--) wohnt in der Ulmergasse 1, der Uhrmacher Ludwig Funk (--) wohnt in der Hallertorstrasse 3, der Gastwirt Zur blauen Traube Michael Gebhard (--) wohnt in der Rosengasse 13, der Bierbrauer und Gastwirt J.B. Geißler (--) wohnt in der Grünbaumwirtsgasse 20, der Bräuer und Charkutier Anton Gloßner (--) wohnt in der Kastengasse 14, der Gastwirt Zum Hirschen Joseph Gruner (--) wohnt Obere Marktstrasse 21, der Gastwirtspächter Johann Häring (--) wohnt in der Klostergasse 16, der Bierbrauer und Gastwirt Zum goldenen Lamm Untere Marktstrasse 7, der Wirt vom Gasthaus Zum goldenen Brunnen Johann Haunschild wohnt Untere Marktstrasse 11, die Lebküchnerswitwe Katharina Heindl wohnt in der Glaserstrasse 14, der Gastwirt Zur Ente Johann Herrmann wohnt Obere Marktstrasse 15, der Bierbrauer Jakob Kölbel und Gastwirt Zu den drei Mohren wohnt in der oberen Marktstrasse 9, der Gastwirt Peter König wohnt in der Klostergasse 27, der Brauereibesitzer Michael Lang und Gastwirt Zum goldenen Engel wohnt in der oberen Marktstrasse 29, der Bierbrauer und Gastwirt B Mehl wohnt in der Kirchengasse 3, der Bierbrauer und Gastwirt Zum Schwane C Moser wohnt in der unteren Marktstrasse 21, der Bierbrauer und Gastwirt K Neumüller wohnt in der unteren Marktstrasse 23, der Bierbrauereibesitzer Franz Schneeberger wohnt in der oberen Marktstrasse 12, der Braumeister und Gesellenhausmeister Georg Stich wohnt in der Adlergasse 4, der Gastwirt L Utz wohnt in der unteren Marktstrasse 18, der Gastwirt Thomas Voreck wohnt in der Hallertorstrasse 19, der Schmied und Gastwirt Fidel Wunder wohnt in der Mühlstrasse 13, der Gastwirt Zum goldenen Hirschen Franz Zeller wohnt in der oberen Marktstrasse 7 und der katholische Stadtpfarrer und Distriktschulinspektor Michael Triller wohnt in der Hallertorstrasse 24. - In Regensburg stürzt das Gasthaus von Joseph Wolfseher Zur goldenen Hacke mit einem Nebenhaus tagsüber ein und begräbt unter dem Schutt nur 2 Frauen unter anderem die Hackenwirtin Anna Wolfseher, obwohl eigentlich 70 Personen in den beiden Häusern wohnen. - In Regensburg wird der stadtamhofer Bäcker Franz Xaver Gräßl als einziger Bäcker nicht überflutet und unterstützt seine stadtamhofer Mitbürger mit kostenlosen Backwaren, wofür er die folgende stadtamhofer Bürgermeisterwahl gewinnt und damit einen Zweispitzhut aufsetzen und einen Degen führen darf. - Der sachsencoburger Herzog Ernst II (St) (49) stirbt ohne legitimen Nachfolger. Der erbberechtigte spätere britische König Eduard VII (St) (52) verzichtet zu Gunsten seines Bruders, dem in Windsor geborenen sachsencoburggothaer Herzog großbritischen und irischen Prinz, Herzog von Edinburg, Graf von Kent und Ulster Alfred (St) (49) seine Herrschaft über das Fürstentum Sachsen-Coburg an. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - Der bürgerliche Deutsche Turnerbund erlässt ein Aufnahmeverbot für SPD-Mitglieder. - Der deutsche Diplomatensohn Hermann Göring wird in Rosenheim geboren und wird von seiner Mutter, die zu ihrem Mann nach Haiti geht, in Fürth in Pflege gegeben. - In Regensburg tritt der in Parsberg geborene spätere Reichsleiter der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei Konstantin Hierl in das 11. bayerische Infanterie-Regiment von der Tann ein. - In Amberg wird eine neue Wasserversorgung fertiggestellt. - In Amberg wird der Darlehenskassenverein des Landbezirks der Pfarrei Amberg mit 4 % Zinsen auf Darlehen auf Einlagen und 3 % Zinsen auf Einlagen auf Initiative des amberger Stadpfarrers Michael Helmberger mit 63 Landwirten gegründet. Vorstand wird der gailoher Bauer Andreas Weiß. Geschäftslokal wird die Wohnung des Stadtpfarrcooperator Joseph Ziegler. - In Nürnberg entstehen für das Volksfest prunkvolle Triumpfbogenportale und Nachbaubildungen der Walpurgiskapelle und des Tiergärtner Tores. - In Nürnberg übernimmt der nürnberger Verleger Erich Spandel den Generalanzeiger und Korrespondent von und für Deutschland. - In Deining wird die Reliquie des Heiligen Willibald vom klagenfurter Bischof Josef Kahn (54) für echt erklärt. - In Regensburg wird Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) geboren. - In Amberg erwerben die Gebrüder Baumann die Bierhalle am Kaiser Ludwig Ring. - Die nürnberger Blechspielzeugfabrik Georges Carettes & Cie, der bei Bing in die Lehre ging, stellt auf der Weltausstellung in Chicago eine elektrische Spielzeugstrassenbahn vor. - In Regensburg ist Otto Findeisen (31) Kapellmeister. - Nürnberg hat 149.850 Einwohner und Neumarkt hat 5.800 Einwohner. - In Amberg geht der erste Feueralarm über Telefon bei einem Brand im Unteren Apothekergässchen ein. - In Nürnberg wird mit bayreuther Gastschauspielern zyklusmäßig die Wagner-Oper der Ring des Nibelungen aufgeführt. - In Neuburg an der Donau führt die Buchdruckerei Grießmayer elektrisches Licht ein. - Der in Bayreuth geborene Maler Wilhelm Diez (54) wird in den Personaladelsstand erhoben, weshalb er sich Wilhelm von Diez nennt. - In Lauterhofen müssen in der katholischen Kretinenanstalt Lauterhofen alias Idiotenanstalt die Leiterinnen und Wächterinnen laut § 4 möglichst liebevoll mit ihren Pfleglingen umgehen. Auf fremde Konfessionen wird keine Rücksicht genommen. - In Lauterhofen gibt es eine Post-, Eisenbahn- und Telegraphenstation. - In Nürnberg steigert die Nürnberger Velozipedfabrik Hercules des jüdischen Fahrradherstellers Carl Marschütz (30) (Express Namensrechteinhaber) nach ihrem Umzug in die Fürther Strasse 61 die Fahrradproduktion mit einer neuen Freilaufnabe und besserer Übersetzung von 400 auf 3600. - In Ochenbruck wird die Eisenbahnnebenstrecke Ochenbruck~Burgthann~Oberferrieden~Allersberg eröffnet, weshalb die Karriolfahrten mit der Postkutsche auf der Strecke Oberferrieden~Postbauer eingestellt werden. - In Oberferrieden übernimmt Leonhard Reinhard Haus Nr 20 den Poststall. - In Nürnberg verkauft die Nürnberger Velociped Fabrik Carl Marschütz & Co Damenniederfahrräder mit Fußstützen an den Vorderrädern, wo man die Füß abstellen kann, da die Fahrräder noch keine funktionierende Freilaufnabe besitzen und sich deshalb die Pedale ständig mitdrehen. - In Nürnberg eröffnet in der von der evangelischen Innere Mission geführten Marthaherberge ein Mädchenhort, wobei man sich statt den ordentlichen Mädchen sich nun auch um die von ihren Eltern vernachlässigten Mädchen kümmern, sie zwar auch bei Schulaufgaben und in der Freizeit beaufsichtigen, aber auch streng christlich erziehen will. - In Katzwang wird die Raiffeisenkasse Katzwang als eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung gegründet. - In Behringersdorf Schwaig wird die Raiffeisenbank Behringersdorf Schwaig als eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung gegründet. - In Nürnberg wird der Gasthof Zum roten Hahn alias Hotel du Coq Rouge in der Königstrasse mit Centralheizung, elektrischer Beleuchtung und der Telefonnummer 1835 neu erbaut. - In Amberg wird am Wingershofertorzwinger das amberger Kolpinghaus vom Kolpingverein eröffnet. Der Lehrer Wolfgang Nothhaas erhält die Schanklizenz und stellt als Vereinswirt den ehemaligen Gewehrfabrikarbeiter Michael Wiesner ein. Ein Festzug zieht vom bisherigen Vereinslokal Vinzentiushaus zum Kolpinghaus. - In Stein führt Lothar von Faber (76) nach dem Tod durch einen Herzinfarkt seines Sohnes Karl Friedrich Wilhelm von Faber (42) dessen bedingt hübsche Tochter Sophie Ottilie von Faber-Castell (16) und Tocher von Freiherr Karl Friedrich Wilhelm von Faber (42) und der in New York geborenen Bertha Johanna Faber (37) zur Übernahme in den Betrieb ein, was für die junge Frau ein Spießrutenlaufen ist. - In Nürnberg lehnt die Stadt die Verwendung von Asphalt als Strassenbelag für Automobile und Fahrräder ab. - In Nürnberg trifft sich der nürnberger Männer Radfahrer Club im Clublokal Hahn. - In Nürnberg pachtet der Fahrradhändler und spätere nürnberger Volksfestwirt Michael Ammerdörfer (--) alias Muckl die Radrennbahn an der Rothenburger Strasse und beginnt die süddeutschen Meisterschaften auszutragen, anfangs sowohl auf dem Hochrad als auch auf dem Niederrad. - In Nürnberg handelt der Wirt Michael Spiegel (34) der Gaststätte Zum Radfahrer in der Raabstrasse 11 mit Fahrrädern der benachbarten nürnberger Fahrradfabrik The Premier Cycle Company. - In Regensburg wird ein Radverein 18 93 gegründet, bei denen xxx Leis (--) und Fabrikbesitzer Heinz Waffler (--) beteiligt sind. - In Nürnberg wird das 100 Meter nördlich des Plärrers gelegene erst 27 Jahre alte Stadttor Ludwigstor wieder abgerissen. - In Nürnberg wird den Weinhandlungen, der Begriff für Bordelle und den Bordellen, in denen Sexarbeit betrieben wird,  der Aussschank von Alkohol verboten, was sich dauerhaft als nicht kontrollierbar erweist. - In Neumarkt gibt es einen Radfahrerverein. - In Neumarkt ist die Distrikt Spar und Leih Kasse später Sparkasse in der Parterre der Kastengasse 6. - In Neumarkt ist Graf xxx von Hundt (--) Leutnant beim 6. Chevauleger Regiment. Die Paradeuniform ist grün mit rosa Brust, Manschetten und Stehkragen. Der schwarze Helm hat eine schwarze Quaste. Sein Rittmeister Ivo Schneider (--) wohnt Obere Marktstrasse 28 (20 24 Witt). Am Hofplan später Residenzplatz 1 wohnt ebenfalls Leutnant J Hahnemann (--). - In Neumarkt betreibt J Steinbach (--) in der Klostergasse 1 die Konditorei Steinbach mit angeschlossener Gastronomie Altdeutsche Weinstube und Weinhandlung. Man kann dort auch Spezereien alias Feinkost, Zigarren und selbst hergestelltes Künstliches Mineralwasser kaufen. Inhaberin ist Anna Ditterich (--) .

1892 Wetter: Waldsterben bei Feucht bis 18 96 durch den Kieferspanner, bei der riesige Flächen zwischen Feucht und Nürnberg absterben. Choleraepidemie in Hamburg. - Der wöhrder Landvolksschullehrersohn Georg Orterer (43) wird eichstätter Gymnasialrektor. - In Regensburg wird bei der Kneitingerbrauerei am Arnulfsplatz das Stammhaus alias Gastwirtschaft Kneitinger als Stammhaus von Johann II Kneitinger (--) gegründet. Er verfeinert die Rezepte seines Vaters u.a. auch des Kneitinger Bockbiers. - Der in Fürth geborene nürnberger Erste Bürgermeister Johann Georg Schuh (46) wird in den persönlichen nichtvererbbaren Adelsstand und Ritterstand erhoben. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - Die Stadt Regensburg boykottiert die Gründung der  bayerischen SPD. Im ehemaligen reinhausener Schrödl-Saal auf der gegenüberliegenden Donauseite wird dann die bayerische SPD auf ihrem ersten Parteitag von dem in München geborenen Beamtensohn, Kriegsveteran, dresdner Redakteur und Reichstagsmitglied Ritter Georg von Vollmar (42) gegründet. - In Weißenburg wird der Gewerbeschuldirektorensohn Ludwig Schmuck geboren. Er wird neustädter Berufsschuldirektor, paramilitärischer Aktivist und SA Gruppenführer. - In Nürnberg wird der in Fürth geborene Webersohn und Jurist Ritter Georg von Schuh (46)  Erster Bürgermeister. - In Regensburg wird die Donaumauer gebaut. - In Amberg wird ein neues Feuerlösch-Requisitenhaus erbaut. - In Neumarkt gründet Rothmayer im Haus Klostergasse 11 von Georg Yberle eine zweite neumarkter Druckerei mit zwei Schnellpressen und gibt die erste täglich erscheinende katholische Zeitung Neumarkter Anzeiger heraus. - In Neumarkt wird der Brauereibesitzer und Gasthofbesitzer Leonhard Ehrnsperger (--) neuer Posthalter. Königlichbayerischer neumarkter Oberpostexpeditor ist xxx Thoma (--), der in der Bahnhofstrasse 12 wohnt. - In Roth wird der jüdische Gastwirt Zur Krone Vorstand der neu gegründeten Gastwirts-Innung. - Nürnberg hat 148.370 Einwohner. - In Amberg wird eine Feuerwache in der Zeughausstrasse mit dem Feuerhausdiener Xaver Diller mit telefonischer Feuermeldeanlage eröffnet. - In Erlangen wird das Palais Mohrenfels Ecke Friedrichstrasse 26/Fahrstrasse zum Verbindungshaus der Studentenverbindung Burschenschaft Wingolf. - In Bayern, Württemberg, Baden und Elsaß-Lothringen wird die Mitteleuropäische Zeit eingeführt. - In Regensburg wirbt das Restaurant Weiße Rose in der Nähe der Engel Apotheke auf dem Neupfarrplatz auf großen Schaufenstern mit Frühstück und Lagerbier. - In Neumarkt trennt sich der jüdische Kaufmann Adolph Goldschmidt (--), verheiratet mit der aus Sulzbürg stammenden jüdischen Nette Neuhaus, von der Velocipedfabrik Goldschmidt & Pirzer und betreibt die väterliche Sparte der Kochherdeproduktion eigenverantwortlich. - In Nürnberg fährt die Pferdebahn nicht komplett an der Stadtmauer um die Stadt. Auch über die Pegnitzbrücken fährt die Pferdebahn nicht. Nördlich fährt man nur über das Hallertor oder das Laufertor in die Altstadt. - In Regensburg lässt der Radfahrer Club Bavaria auch Frauen als Mitglieder zu, allerdings als einziger und gegen die gesellschaftlichen Gepflogenheiten. - In Regensburg bietet der Fahrradhändler Sabatier in seiner Fahrhalle Paradiesgarten Saal einen Lehrkurs im Fahrradfahren auch für Damen an. - In Nürnberg fordert der Pfarrerverein der protestantischen Landeskirche im Königkreich Bayern rechts des Rheins vom Ministerium die Absicherung der Besoldung von ständigen Klerikern und nichtständigen Klerikern wie Vikare, Hausgeistliche und Missionsprediger etc., wonach für Bayern eine Kirchensteuer eingeführt wird und, dass evangelische Soldaten bei evangelischen Frohnleichnamszügen Spalier stehen müssen. Kleriker werden wie Beamte behandelt und empfinden sich als Sittenwächter. - In Altdorf zieht der Uhrmacher Stefan Rothenberger in das Haus des Chirurgen Jacob Kittler, das zum Rothenbergerhaus wird.  - In Nürnberg verkauft die evangelische Innere Mission im Marthahaus Schriften des Zentralbibelvereins, wo extra ein Kolportage- und Schriften-Niederlage eingerichtet wird. Der dafür engagierte Diakon Jakob Ballreich wird ein erfolgreiher Buchhändler für die Innere Mission. - In Amberg ist der amberger Gefängnispfarrer Gefangenenanstaltspfarrer Müller im städtischen Bauausschuß. - In Rosenberg wird die Hauptverwaltung der in Burglengenfeld gegründeten Maxhütte eingerichtet. - In Lauterhofen werden neue Schlafsäle in der Kretinenanstalt Oberlauterhofen Holnstein angebaut und ein Wirtschaftsgebäude errichtet. - In Nürnberg werden die Chillingworth Werke in der Walzwerkstrasse gegründet. - In Nürnberg eröffnet der Gutsbesitzer Leonhard Haas auf seinem Acker an der Rothenburger Strasse eine Radrennbahn in einer Art Freizeitpark. - In Regensburg eröffnet der Juwelier Pleyer sein Juwelengeschäft. - In Nürnberg wird das neuerbaute neugotische Königstor vor dem Hauptbahnhof nach 43 Jahren wieder abgerissen. - In Neumarkt verkauft die Veloziped Fabrik Gebrüder Goldschmidt später Express das Rover Modell Alemania mit Luftreifen. Eine Vorderradhandbremse drückt von oben auf den Reifen. Eine Hinterradbremse gibt es nicht. Der dreieckige verstärkte Skelettrahmen ist ergonomisch geschwungen. Der Sattel sitzt auf der waagrechten Stange. - In Seubersdorf Willenhofen wird von 45 Mitgliedern der Herrenrieder Willenhofener Darlehenskassenverein später Raiffeisenbank Parsberg Velburg gegründet. - In Nürnberg kommt das vom magistralischen Einwohnerbureau erstellt Adressbuch für Nürnberg im 15. Jahrgang heraus, das die Stadt mit Unterstützung des Gewerbevereins selbst druckt. - In Neumarkt wird die wöchentliche neumarkter Amtszeitung Neumarkter Wochen- und Amtsblatt in der Druckerei Obere Marktstrasse 31 von Verleger Wilhelm Hollernstein (--) gedruckt. Die neumarkter Tageszeitung Neumarkter Tageblatt alias Neumarkter Tagblatt druckt der Verleger Julius Rothmayer (--) in der Hallertorstrasse 11. - In Nürnberg gründen 47 Jahre nach der Eröffnung des schon zur Planungszeit unterdimensionierten Ludwig Donau Main Kanals, auf dem nur Treidelschiffe und diese nur mit 3 km/h nicht wettbewerbsfähig unterwegs sein können und obwohl der Main für die Großschiffahrt nur bis Frankfurt befahrbar ist, 29 unzufriedene Städte und Gemeinden, 13 Handelskammern und weitere wirtschaftliche Kooperationen, sowie zahlreiche Firmen und Einzelpersonen den Verein zur Hebung der Fluss- und Kanalschiffahrt in Bayern später Deutscher Wasserstrassen- und Schiffahrtsverein Rhein Main Donau eV, die sich eine leistungsfähige Großschiffahrtsstrasse vom Rhein über den Main zur Donau wünschen. - In Neumarkt wird das 18 03 gegründete 4. Chevaulegers Regiment Bubenhofen, das bereits von 18 14 bis 18 31 als 6. Chevaulegers Regiment in Neumarkt stationiert war, wieder aufgenommen, das bis 19 09 zur Auflösung stationiert bleibt. - In Nürnberg wird das als Leihhaus genutzte Klarissenkloster neben Königstrasse 66 abgerissen.

1891 Wetter: Jahresbeginn sehr kalt. - Die Eisenbahn-Zeit wird eingeführt, wodurch in Amberg und Ansbach für Bahn, Polizei und Post die gleiche Uhrzeit herrscht. - In Neumarkt gibt es 14 private Braunbierbrauereien. - Die Gansbrauerei des Gastwirts Zur goldenen Gans Leonhard Ehrnsperger (--) ist der größte Brauereibetrieb in Neumarkt gefolgt von der Brauerswitwe Thekla Yberle (--) und Anna Ehrnsperger (--) von der Gastwirtschaft Zum goldenen Lamm und der Lammsbräu. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld (--) Bürgermeister. - In Neumarkt wird im Stadel des Waisenhauses Bräugasse 6 und 7 eine Haushaltungsschule für höhere Töchter und ein Kindergarten eingerichtet. Die Oberin ist für alle drei Einrichtungen verantwortlich. - In Amberg bricht eine Typhusepidemie aus. - Der bei Neuburg auf Schloss Stepperg geborene und aufgewachsene bayerische Oberstleutnant und Sohn der verwitweten und wiederverheirateten bayerischen Kurfürstin Maria Leopoldine von Österreich-Este (St) (18 48+) stirbt und hinterlässt seiner unehelich bürgerlich geborenen und legitimierten Tochter Gräfin Sophie von Arco-Stepperg (St) (23) Schloss Stepperg.  - In Nürnberg beträgt der Prokopfverbrauch an Bier 327 Liter. - Der in Germersheim geborene, in Bayreuth aufgewachsene, bayerische Offizierssohn und ehemalige bayreuther Staatsanwalt Eugen von Zimmerer (48) wird kaiserlicher Gouverneur von Kamerun. - In Nürnberg gründen einige Arbeiter im Rödelsaal den politisch ambitionierten Arbeiterbildungsverein Vorwärts Neue-Leyh etwa Jansenbrücke, der den Sportverein TuS Nürnberg West gründet. - In Nürnberg eröffnet Foto Seitz in der Pfannenschmiedsgasse 3. - In Nürnberg findet bei schlechtem Wetter ein Volksfest mit beleuchtetem Springbrunnen, Schaubuden, Hippodrom, Schießbuden, Dampfkarussel, Berg- und Talbahnen, Italienischer Nacht, Lampionzug und Feuerwerk statt. - In Ansbach wird ein Sozialdemokratischer Verein der SPD von einem Schreiner, einem Malergehilfen und einem Sattlermeister geegründet. - In Nürnberg wird der in Danzig geborene Franz Werner (45) gemeinsam mit Leo Stein Direktor des Apollo Theaters. - Der in Unterbuchfeld geborene Josef Kollmeier (22) wandert zu seinem Onkel nach Buffalo aus, wo eine schwere Wirtschaftsdepression herrscht und er mit einem aus Berching stammenden Bäckergehilfen Stegmeier zusammenarbeitet. - In Amberg wird das Brauhaus Amberg gegründet. - In Neumarkt wird der erste Katholische Arbeiterverein in der Diözese Eichstätt gegründet. - Nach dem kinderlosen Tod des in Sankt Petersburg geborenen 4. leuchtenberger Herzog und Kaiserliche Hoheit Nikolaus Maximilianowitsch (St) (48) wird sein in St Petersburg geborener jüngerer Bruder Eugene Maximilianovich de Beauharnais (St) (39) 5. Herzog von Leuchtenberg. - Nürnberg hat 145.550 Einwohner. - In Erlangen wird die Irrenhausstrasse in Maximiliansplatz umbenannt. - In Bayern werden die Namen von Eisenbahn-Lokomotiven abgeschafft. - In Neuburg an der Donau wird elektrischer Strom eingeführt, der von einer Dampfmaschine erzeugt wird. Es werden 16 Glühlampen mit Strom versorgt. - Der in Regensburg aufgewachsene adelige Apothekersohn der Apotheke Zum Mohren am Kornmarkt Maler, Illustrator, Karikaturist und Werbegrafiker Eugen von Baumgarten (26) zieht nach München Schwabing. - Die Deutsche Turnerschaft verurteilt Wettkämpfe und Turnen um Medaillen und Preise. - In Nürnberg streiken 129 Biergehilfen erfolglos. Sie werden alle entlassen. - Die in Velburg geborene Schulrektorentochter und Wagner Opernsängerin Rosa Sucher (44) singt in der Alten Oper in Frankfurt. - In Regenstauf geht das Schloss Spindlhof, von Sifmund von Juncker-Bigat an den preußischen Regierungsrat Emil Zakrzewsky über. - In Regensburg hat das Adressbuch der Kreishauptstadt Regensburg des Coppenrath Verlags einen ausfaltbaren Stadtplan. - In Nürnberg bringt der jüdische Fahrradhersteller Carl Marschütz (28) (Express Namensrechteinhaber) in seiner  Nürnberger Velozipedfabrik Hercules in der Fürther Strasse zu den Hochrädern auch Niederräder alias heutige Fahrräder heraus. - In Regensburg berichtet die Tageszeitung Regensburger Anzeiger, dass der Radfahrer Club Bavaria in Zusammenarbeit mit dem Athleten-Club zu einer Fahrradproduktion alias Vorstellung in den Neuhaussaal Bismarckplatz 7 einlädt, wobei Turnübungen auf dem Fahrrad gezeigt werden und Kunstfiguren gefahren werden. Fahrrad Fahrlehrer Hildebrand leitet die Veranstaltung. Er voltigiert am Hochrad. Dazu wird das hochkomische Stück Der Nazibauer und das Stück Regensburger Leben auf Fahrrädern aufgeführt. - In Regensburg gründet der jüdische Fahrradhändler Velociped Depot am Jakobstor Simon Oberdorfer (19), der Neffe der Besitzer der neumarkter Velocipedfabrik Gebrüder Goldschmidt (Express), den Radler Verein Wanderer. - In Regensburg überholen zwei Fahrradvereinskorsos den Kutscher Lang, der mit einem städtischen Beamten unterwegs ist. Nachdem einige Fahrradfahrer den Überholvorgang geschafft haben, drängt der Kutscher Lang den Rest des Korsos von der Strasse. Er wird nach einem Plädoyer von Rechtsanwalt Bernhold dafür nicht bestraft, da es keine polizeilichen Ausweichvorschriften für Fahrradfahrer gibt. - In Nürnberg tritt die erste Generalversammlung des Pfarrervereins der protestantischen Landeskirche im Königkreich Bayern rechts des Rheins zur Abwehr jeglicher Beeinträchtigung oder Verunglimpfung des geistlichen Standes in der Öffentlichkeit zusammen. - In Erlangen ist der in Neumarkt geborene Student Dietrich Eckart (23) wie sein Vater, ein neumarkter Notar, Mitglied der Studentenverbindung Corps Onoldia. Dietrich Eckart (23) trinkt exzessiv bei Kneipabenden und in seinem Stammlokal Zum goldenen Mond, ist morphiumsüchtig und bricht sein Medizinstudium ab. - In Deinschwang wird eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. - In Nürnberg erweitert die evangelische Innere Mission das Marthahaus-Projekt auf die Wolfsgase 4 alias Mummenhoffstrasse. Sonntags wird auch mit Besuchern ein Stelldichein zur religiösen Erbauung angeboten. - In Kallmünz legt ein eingewiesener Pflegling im Erziehungsheim alias Rettungshaus auf dem Dachboden Feuer, das aber gelöscht werden kann. - In Regensburg druckt der Verlag Alfred Coppenrath das Adreßbuch der Kreishauptstadt Regensburg und deren Nachbarstadt Stadtamhof. - In Schwandorf wechselt der katholische Kolpingverein vom Gasthaus Zum Goldenen Kreuz in das Gasthaus Zum wilden Mann das Vereinslokal. - Der französische Gummifabrikbesitzer Edouard Michelin verkauft Luftreifen für Fahrräder, austauschbare Gummireifen mit Luftschlauch. - In Amberg wird der in Vilseck geborene Jurist Joseph Heldmann (56) Rechtskundiger Bürgermeister auf Lebenszeit, was er 16 Jahre bleibt. - In Kelheim kommt der erste Jahrgang der kelheimer Zeitung Altmühlbote heraus. - Zweiräder alias Hochräder und Niederräder sind gleich schnell. - In Nürnberg wird ein SPD Arbeiterbildungsverein Vorwärts Neue Leyh gegründet. - In Nürnberg wird nach 32 Jahren das neueste Stadtmauertor Marientor wegen des hohen Verkehrsaufkommens wieder abgerissen. - In Nürnberg wird auch das neuerbaute Färbertor an der Färberstrasse nach 43 Jahren wieder abgerissen. - In Nürnberg schießen Weinhandlungen, der Begriff für Bordelle, wie Pilze aus dem Boden, wie die Allgemeine Vereins-Zeitung der Stadt Nürnberg berichtet. Die Stadt versucht die Prostitution auf die Frauentormauer zwischen Ottostrasse und Engelhardsgasse zu konzentrieren, was für die Bewohner Mietverfall und Belästigung bedeutet. - In Regensburg stirbt Josef Bergmüller (--), woraufhin sein Enkel xxx Bergmüller (--) sowohl dessen Hotel Karmeliterbrauerei am Dachauplatz, als auch das Neo-Rokoko Hotel Parkhotel Maximilian in der Maximilianstrasse 28 seines Vaters Franz Josef Bergmüller (--) besitzt. - In Regensburg übernimmt der in Linz geborene Tenor und augsburger Sommertheaterleiter Paul Blasel (36) für vier Jahre das Stadttheater. - In Schwabach wird ein Fernmeldeamt im Postamt eröffnet, in dem die Telefongespräche vermittelt werden. - In Neumarkt werden auf dem Buchberg der letzte von zwei Bauernhöfen aufgegeben, abgetragen und das gesamte Terrain wieder aufgeforstet. - Der spätere Räuber und Wilderer Mathias Kneißl (15) erhält eine Gefängnisstrafe von 3 Tagen, weil er als Schüler eine Tanzveranstaltung besucht hat.

1890 Wetter: Höhepunkt der kleinen Eiszeit. - Nürnberg hat 139.640 Einwohner. Regensburg hat 37.934 Einwohner, Neumarkt hat 5.703 Einwohner, davon 162 Juden, stationiertes Militär inklusiv. - In Neumarkt erlässt der neumarkter Stadtmagistrat Weißenfeld (--) eine Weihnachtsmarkt Ordnung für ausschließlich neumarkter Handelstreibende, nach der die Stadt ua Gebühren nach der Jahrmarktordnung erhebt und Stände gegen Gebühren vermietet, aber auch Privatstände zulässt. Die Veranstaltung heißt offiziell Christmarkt. - In Regensburg stirbt im Kloster Emmeram Emmeramsplatz 5 die in München geborene katholische Titular Herzogstochter Helene Caroline Therese von Wittelsbach in Bayern alias Herzogin Helene von Thurn und Taxis (St) (56), die Witwe des nicht standesgemäßen Maximilian Anton Lamoral von Thurn und Taxis (St) (++). Ihre in München geborene Schwester bayerische Titular Herzogstochter und katholische österreichische Kaiserin Elisabeth von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern alias Sisi (St) (56) trauert am Sterbebett. - In Nürnberg wird aus der Lederer Brauerei die Bierbrauerei Gesellschaft vormals Gebrüder Lederer AG mit einem um ein Holzfaß kriechenden Krokodil als Markenzeichen, das der Künstler Friedrich Wanderer, durch die Bierkneipe Zum Krokodil Weintraubengasse 2 inspiriert, kreiert. - Der in Fürth geborene Schriftsteller Max Bernstein (36) heiratet die in Wien geborene jüdische Schriftstellerin und Theatermusikertochter Elsa Porges und richtet mit ihr den sonntäglichen Salon Bernstein ein, in dem  Theodor Fontane (71)Henrik Ibsen (62)Paul Heyse (60)Gerhart Hauptmann (28), Ludwig Ganghofer (35), Ludwig Thoma (23)Frank Wedekind (26)Hugo von HofmannsthalRainer Maria RilkeMax HalbeHermann Sudermann,Otto BrahmRicarda HuchEduard von KeyserlingGeorg HirthErich MühsamKlabundFranziska von Reventlow,Annette KolbTilla DurieuxRichard StraussEngelbert HumperdinckBruno WalterFranz von StuckOlaf GulbranssonFriedrich August von KaulbachHedwig und Alfred PringsheimMaximilian Harden und Max Weber verkehren. - Auf Schloss Teublitz stirbt der ehemalige bayerische Gesandte Maximilian von Gise von Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg und Allersburg (73). Sein Sohn August Friedrich Ludwig Max Maria Freiherr von Gise (40) erbt auch das münchener Palais Gise. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Sulzbach wird ein Turnverein gegründet. - Sozialistengesetze werden aufgehoben. - In Nürnberg wird der Sozialdemokratische Agitationsverein für Franken und Oberpfalz gegründet, dem alle regionalen Parteiorganisationen in Nordbayern nachgeordnet wrrden. - In Regensburg wird Otto Schottenheim geboren. Er wird SS Arzt und regensburger Bürgermeister. - In München findet die einzige Buffalo Bill (44) Wild West Show in Bayern statt (insg. Deutschland 40). - Roth hat 3.323 Einwohner, darunter 59 Juden. - In Fürth werden die Hausnummern geändert. - In Beilngries wird der Sportjournalist und Mitbegründer der Deutschen Arbeiterpartei Karl Harrer geboren. - In Nürnberg erhält das Volksfest ein Verwaltungsgebäude im altdeutschen Stil. Es gibt eine Hundeausstellung und eine riesige elektrische Eisenbahn mit Tunnel. - In Erlangen erbaut die Freimaurerloge Libanon zu den drei Cedern ihr Logenhaus in der Universitätsstrasse 25. - In Regensburg befindet sich die Königliche Stadtposthauptexpedition am Domplatz. - In Bayern hat die SPD 13,9 %. - In Deining wird die Posthalterei aufgelöst und beim königlichen Postboten Georg Simson Haus Nr 38 eine neue Poststelle eingerichtet. - In Erlangen hat die Friedrich Alexander Universität 1.000 Studenten. - In Amberg wird die Weizenbrauerei Hans Falk gegründet. - Der in Regensburg geborene Prinz Albert von Thurn und Taxis (St) (23) heiratet Prinzessin Margarethe Klementine von Habsburg Österreich (St) (20) in Budapest. Zur Hochzeit bekommt sie Rubin Ohrringe (19 82 für Fürstin Gloria von Thurn und Taxis ersteigert) von ihrer Großmutter, der französischen Bürger Königstochter Clementine d'Orleans (St) (73), als Brautgeschenk. - In Nürnberg produziert Julius Christian Braun eine motorgetriebene Feuerwehr Dampfspritze. - In Sulzbach werden die Strassen gepflastert. - In Schwarzenbruck Rummelsberg wird ein evangelisches Bruderhaus mit acht Diakonen, Inspektor Reindel, Präfekt Langhans und Hausmutter Regner für schwer erziehbare Jugendliche eröffnet. - In Nürnberg wird in der Rollnerstrasse 30 eine Diakonenanstalt durch den Landesverein der Inneren Mission gegründet, der in Gewerbegebieten die verarmte und verwahrloste, den Kirchen entfremdete Bevölkerungsschicht wieder in die Kirche eingliedern soll. - In Nürnberg wird das Philharmonische Orchester Nürnberg gegründet. - In Nürnberg gründen 8 Diakonenanwärter die männliche Diakonie in Bayern. - In Regensburg wird ein Ruderklub gegründet. - Der nürnberger Großkaufmannssohn Carl Johannes Fuchs (25) der im Pellerhaus Egidienplatz 23 aufgewachsen ist, beteiligt sich an den Vorbereitungen zur Gründung des größten völkischen, nationalistischen und rassistischen Agitationsverbandes Alldeutscher Verband. Im Pellerhaus übernimmt Fritz Eysser die Leitung der Möbelfabrik Eysser. - In Echstätt wird der Amtsrichtersohn Lothar Debes geboren. - In Nürnberg wird ein Bahnpostamt eingerichtet. - Roth und Schwabach haben ein Telefonnetz und sind an die anderen Städte angeschlossen. - In Regensburg wird das neue Nobelhotel Maximilian in der Maximilianstrasse 28 eröffnet. Im konkurrierenden alten Luxushotel Zum goldenen Kreuz am Haidplatz kommt Prinzregent Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (St) (49), weil dessen Besitzer Wilhelm Schrotberger ein König Ludwig Relief an der Fassade anbringt. -  In Nürnberg baut die Fahrradfabrik Victoria Werke Sicherheitsräder alias Niederräder mit Kettenantrieb und einem Seilzug zur Hinterradbremse hinter dem vorderen Kettenrad. - In Nürnberg errichtet die Tucherbrauerei ein neues Brauereigebäude auf dem Tucher Gartenanwesen in der Langen Gasse 20. - In Nürnberg übernachten laut der evangelischen Inneren Mission 20  19 nicht nachvollziehbar in der vom Verein für Innere Mission geführten Mägdeherberge in der Karthäusergasse 20 bei 1.097 Übernachtungen 506 Frauen, entsprechend 3 Übernachtungen/Tag bei 12 Betten. - In Regensburg entwirft der thurn und taxis Hofarchitekt Max Schultze (45) das fürstlich thurn und taxis Brautgeschenk, eine goldene Schmuckkassette. - In Amberg betreut Schwester Mina Werner mit einer Kollegin die Diakonissenstation Baumann alias Kindergarten mit Krankenstation 60 Kinder, die vom Emailierwerk Baumann finanziert wird. - In Nürnberg Gostenhof tritt der CVJM alias Christlicher Verein Junger Männer dem Gesellen- und Lehrlingsverein Verband bei. - In Hemau wird der Radfahrer Club Hemau gegründet. - In Neumarkt wird ein Turnhallenbaufonds gegründet. - In Regensburg schenkt die Brauerei Brandl ihr Bier im Gasthaus Zum Bären mit der Kette in aufwändig beschrifteten und bebilderten 1 Liter Steinkrügen aus. - In Nürnberg gibt es den Gostenhofer Radfahrer Bund Nürnberg. - Der hamburger Fahrradhersteller Harro Feddersen Altona palmaille 20 bewirbt Quadrant Sicherheits Zweiräder (mit einem kleineren Vorderrad) mit Kugellagern auch in den Pedalen für 260,00 Mark und Cripper Dreiräder für 325,00 Mark. - In Erlangen produziert die erlanger Firma RGS Reiniger, Gebbert und Schall  neben physikalischen Messinstrumenten auch elektrische Bogenlampen, Elektromotoren und elektrische Lichtanlagen. - In Nürnberg gibt es 10 Radfahrervereine. - In Nürnberg wird der Gastwirt und spätere Volksfestwirt Michael Ammersdörfer (--) als Vorstand des Touren-Club Nürnberg Teilhaber der Fahrradhandlung Ammersdörfer & Felsner in der Findelgasse 4, die dresdner Seidel & Naumann Velocipede verkauft. Die dresdner Fahrradfabrik Naumann und Seidel hat als größte deutsche Fahrradfabrik 15.000 Fahrräder verkauft. Geworben wird allerdings mit einem Dreirad mit größeren Hinterrädern. - In Regensburg wird der Fahrradfahrer Simon Oberdorfer (18) als Kunstradfahrer stadtbekannt. Seine Onkel.sind die neumarkter Velocipedfabrik Gebrüder Goldschmidt (Express). Seine Mutter ist deren Schwester Franziska Goldschmidt (--). - In Nürnberg wird der  Woelfel&Kropf Fahrradhändler Vorstand des Männer Radfahrerklub Nürnberg. - In Enland wird die Toilettenpapierrolle erfunden. - In Nürnberg wird die jüdische Victoria Fahrräder Besitzertochter und Malerin Hedwig Frankenburger später Hedwig von Branca geboren. - In Hersbruck Hirschbach findet Forstperonal eine 1.200 m lange und 53 m tiefe Durchgangshöhle, die Bismarckgrotte bei Rinnenbrunn. - In Neumarkt wird im Bahnhof eine Gasbeleuchtung eingebaut.

1889 Wetter: Wärmster Mai seit 300 Jahren. - In Neumarkt übernimmt die Brauerswitwe Anna Ehrnsperger (--) alias Bäckerstochter Anna Schmaus die Gastwirtschaf Zum goldenen Lamm und die Brauerei Lammsbräu. - In Fürth stirbt der in Fürth geborene fürther Stadtarzt, ehemaliger Leiter des fürther Krankenhauses und Stadtchronist Georg Tobias Christoph II Fronmüller. - In Nürnberg wird der in Fürth geborene erste erlanger Bürgermeister Johann Georg Schuh (43) Erster Bürgermeister. - In Rosenberg wird das Thomas Stahlwerk von der Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte in Betrieb genommen und die Hauptverwaltung nach Rosenberg verlegt. - In Pyrbaum wird der Arztsohn und Mathematiker Maximilan Krafft geboren. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Regensburg wird die Kanalisation neu gestaltet. - Nürnberg hat 133.010 Einwohner. Amberg hat 19.126 Einwohner. - In Nürnberg wird Lina Ammon als Arbeiterfamilienkind geboren. - In Fürth fängt ein Storchennest Feuer und wird von der Feuerwehr gelöscht. - In Bamberg wird die Freimaurerloge Zur Verbrüderung an der Regnitz als Verein eingetragen und erbaut ihr Logenhaus in der Franz-Ludwig-Strasse. - In Neumarkt wird ein Gaswerk in Betrieb genommen. - In Regensburg wird eine 9 Kilometer lange private Touristeneisenbahn von Stadtamhof zur Walhalla wegen der holprigen Strassenlage eröffnet. - In Roth heiratet die Witwe des Gasthauses Zur Krone den Juden und reichen osmanischen Soldaten Sebastian Meier. - In Regensburg Schwabelweiß lässt der in Regensburg geborene Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (22) eine Rennbahn für Pferde anlegen. - In Nürnberg tritt im Apollo Theater das Schlierseer Bauerntheater mit Anna Terofal, Mathias Gailing, Anna Dengg, Michael Dengg, Willi Dirnberger, Therese Dirnberger, Anna Gassner und Michael Meth auf. - In Neumarkt brennen nach einer Diskussion über elektrische oder Gasbeleuchtung in der Innenstadt die vermeintlich billigeren Gas-Strassenlaternen, es wird vor dem Umgang mit dem Gas gewarnt und die Petroleumlaternen werden verkauft.  - Der ansbacher Spielwarenfabrikant Jean Fleischmann siedelt nach Nürnberg über und produziert Blechspielzeug-Schiffe, -Flugzeuge und magnetische Schwimmtiere. - In Amberg verkauft der aus Soest stammende Buchhändler, und Besitzer der Zeitungen Amberger Volkszeitung, Regensburger Morgenblatt und Regensburger Anzeiger  Josef Habbel (43) die Amberger Volkszeitung. - In Bayreuth wird der Komponist Richard Strauss (25) Musikalischer Assistent. - In Roth stellt die Leonische Waren Fabrik August Schlemmer auch Christbaumschmuck her. - In Velburg wird das Königliche Bezirksamt Velburg nach Parsberg verlegt, wodurch auch der königliche Bezirksarzt und der königliche Bezirkstierarzt abkommandiert wird. - In Nürnberg wird am Dutzendteich das Ausflugslokal Volksgarten eröffnet. - In Nürnberg werden die Ludwigseisenbahn Maffei Lokomotiven Phönix (36) und Adler II (32) und die Henschel Lokomotive Johannes Scharrer (24) ausgemustert. - In Allersberg kauft der Bleistiftindustrielle Freiherr Lothar von Faber (60) das Rokoko Schlösschen Appelhof. - In Nürnberg annonciert die jüdische nürnberger Frankenburger und Ottenstein Nürnberg Fahrradfabrik das Tricycle Excelsior und das Bicycle Victoria. - In Nürnberg Doos bietet die englische Fahrradfabrik Premier Bicycles, Tricycles, Safeties und Tandems als billigste und beste Fahrräder an. - In Regensburg wird der Radfahrer Club Bavaria gegründet. - In München gibt es die 1. Münchener Velociped Fahrschule Schad in den Central-Sälen. Schad ist der größte Fahrradhändler Süddeutschlands. - In der Oberpfalz sind die Schicksale von armen Kindern, die den Gemeinden zur Last fallen, laut Augsburger Zeitung besonders erschütternd: Man fängt sie ein und versteigert sie öffentlich durch die Bürgermeister oder sogar im Wirtshaus, an die Bauern, die für ihre Unterbringung am wenigsten fordern. Gleichzeitig ist es völlig normal, dass sie für ihre Unterbringen arbeiten. - In Regensburg wird die Stadtmauer am Neuen Gymnasium durchbrochen und mit der Auffüllung des östlichen Stadtgrabens begonnen. - In Regensburg wird das Neue Königliche Garnisonslazarett an der Greflinger Strasse eröffnet. - In Nürnberg Doos verkauft die nürnbergcoventryer Fahrradfabrik Hillman, Herbert und Cooper, der größten europäischen Fahrradfabrik in Coventry, Bicycles und Tricycles. Die Sicherheitsmaschinen, die wie Rover aussehen, mit Stabbremse auf das gummierte dünne Vorderrad und mit Fußtützen an der Vorderradgabel, da sich dieTretkurbel immer mitdreht, kosten ab 270 Mark. - In Regensburg kauft der katholische regensburger Kolpingverein vom katholischen regensburger Verleger Georg Joseph Manz (81) dessen Grundstück an der Erhardi Kapelle. - In Nürnberg wird aus den beiden Brauereien Brauerei Bernreuther und Brauerei Liebel die Nürnberger Brauhaus AG als Großbrauerei gegründet. - In Fürth gründet der Kaufmann und königlich bayerische Pfarrersohn Johann Georg Streng (33) die Tanzschule Streng in seiner Privatwohnung und mietet kurz danach in der Theaterstrasse einen Saal an, dessen Tanzfläche gerade einmal 5 x 6 m beträgt. - In Kallmünz wird der lupburger Metzgersohn und Gastwirtssohn Johann Baprist Laßleben (25) neuer Lehrer und beschäftigt sich mit der Heimatgeschichte. - In Nürnberg wird auf der Radrennbahn an der Fürther Strasse auf dem Veit Stoß Platz die süddeutsche Meisterschaft über 10 km ausgefahren. Danach läuft der Pachtvertrag aus und die Rennbahn wird geschlossen. - In Regensburg eröffnet am Neupfarrplatz Nr. 2 der Uhren-, Silber- und Goldwarenverkäufer Josef Meßner einen Laden. - In Nürnberg wird das renovierte Luxushotel Deutscher Kaiser Königsstrasse 39 mit 80 Zimmern, einem elektrischem Aufzug und einem 200 Personen fassenden bemalten Ratskeller neueröffnet. - In Nürnberg wird der jüdische Ingenieur Rudolf Ottenstein als Sohn des in Gunzenhausen geborenen Victoria Fahrradfabrikanten Max Ottenstein (29) und Adele Sahlmann (26) aus Fürth geboren. Max Frankenburger (29) ist sein jüdischer Geschäftspartner. - In Regensburg übernimmt der Metalldreher und Holzdrechslersohn und Erfindersohn Johann Ludwig Leonhard Brandner (--) die väterliche Werkstatt, Oberer Wöhrd, am Donauufer und verwandelt sie in die größte Kirchengerätefabrik Mitteleuropas später Brandner und Haber. - In Nürnberg Gostenhof etablieren sich dauerhaft Zuhälterbanden, die von Sexarbeit leben und mit Messerstechereien und Überfällen die Strassen unsicher machen. - In Neumarkt verkauft die Veloziped Fabrik Gebrüder Goldschmidt später Express das billigste Rover Modell Nova Bicycle 25 % das Vorderrad und Hinterrad nur mit einer Stange verbindet, teurer als die beiden Hochrad Modelle Union Bicycle 1 und 2 mit Patentbremse am Hinterrad zur Fußsteuerung alias Trittblech, das auf das kleine Stützhinterrad drückt. Die Rovermodelle Equirota und Alemania sind nur geringfügig teurer als Nova, haben aber einen Skelettrahmen. Während die Tyro Bicycles und Bavaria Bicycles im tiefen Preissegment angesiedelt sind, kosten die Tricycles Tripper und Universal mehr als doppelt soviel und mehr als die Rover. - In Regensburg wird das Dollingerhaus mit dem historischen Dollingersaal abgebrochen. - In Nürnberg gibt es die Spielwarenmanufaktur Gollwitzer vormals Böller. Die Fassade des mittelalterlichen Gebäudes ist völlig heruntergekommen. Im ersten, zweiten und dritten Stock hängen Gardienen in den Fenstern. Eine überdachte Marienstatue mit Kind ziert die Straßenecke.

1888 Wetter: 5 Meter Schnee in Waldmünchen. Große Kälte zum Jahresbeginn. Im Juni liegt noch Schnee im Böhmerwald. Nasser Sommer. Sechs Wochen Regen. - Drei-Kaiser-Jahr. - In Neumarkt wird die Eisenbahnnebenstrecke Lerzerbahn Neumarkt~Freystadt und die Verlängerung Mühlhausen~Bahnhof Beilngries eröffnet. Die Bahnstrecke wird nach dem neu in den Reichstag gewählten aus Thannhausen stammende Johann Baptist Lerzer benannt. - In Neumarkt betätigt sich ein edel gekleideter angeblicher Däne im Wirtshaus Zum goldenen Löwen als professioneller Zechpreller, der auch in Berching und Nürnberg gesucht wird. - In Lupburg gibt die Kapelle Brand aus Neumarkt ein Konzert. - In Neumarkt sind Mitglieder des Velociped-Club: Nettl, der jüdische Besitzer der Express Fahrrradwerke Joseph Goldschmidt, der Drogeriebesitzer Conrad Scharf, der Cafetier Benedikt Kainz, der Gasthofbesitzer, Brauereibesitzer und bayerisch Landtagsabgeordnete Michael Gößwein, der Drechslermeister Auer, der Oberlehrer Salomon Kahn, Neser und Feinkostgeschäftsinhaber Paul Prebel. Ihre Fahrräder haben keine Freilaufnabe, weshalb die Kette immer mitläuft. Sie müssen ihre Füße auf Stützen am Vorderrad absetzen. - In Erlangen wird der in Fürth geborene Johann Georg Schuh (42) Erster Bürgermeister. - In Nürnberg stirbt der in Fürth geborene Militärmusiker Johann Wilhelm Siebenkäs (60) als Schulhausmeister. - In Neumarkt bricht in der Velociped-Fabrik Neumarkt Gebrüder Goldschmidt in der Produktionshalle ein Feuer aus, das die Produktion lahm legt. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Regensburg wird der Schlachtviehhof errichtet. - In Nürnberg verlässt das 1.000. Victoria Fahrrad die Velocipedfabrik Frankenburger und Ottenstein Nürnberg, die auch das Tricycle Excelsior anbietet. Man bewirbt Fabrikate ersten Ranges und Velocipede aller Art. - Der in Germersheim geborene, in Bayreuth aufgewachsene, bayerische Offizierssohn und ehemalige bayreuther Staatsanwalt Eugen von Zimmerer (45) wird kaiserlicher Kommissar für Togo. - In Nürnberg wird das Hotel Deutscher Kaiser mit 44 Zimmer im historisierenden nürnberger Stil und mit einer öffentlichen Gaststätte in der Königstrasse 55 erbaut. - In Fürth nisten Störche auf dem Kamin in der Königstrasse 36. - In Nürnberg zieht das Volksfest zurück auf das Ludwigsfeld. Es wird eine Nürnberger Volksfestzeitung mit Lageplan der Schausteller, Kasperltheater, Panorama, Schießbuden, Schnellfotobuden, Karussell und Festprogramm mit Männerturnverein und Feuerwerk herausgegeben. - In Fürth wird die Brauerei Humbser mit einer neu erbauten Brauerei und mehr als 70.000 Hektoliter Bierumsatz die erfolgreichste fürther Brauerei. - In Neumarkt sind der Cafetier Benedikt Kainz, der bayerische Landtagsabgeordnete Michael Gößwein, der Drechslermeister Johann Auer, der Magazinier Fritz Neser und der Feinkostgeschäftsinhaber Paul Prebel stolze Fahrradbesitzer und Mitglieder des Neumarkter Veloicped-Club Steinpfalz. - In Deining wird eine Telegraphenstation mit der Nummer 223 eröffnet. - In Regensburg wird die Jesuitenbrauerei gegründet. - Der in Coburg eingebürgerte Walzerkönig Johann Strauss (63) komponiert den Kaiserwalzer. - Nürnberg hat 125.990 Einwohner. - In Neumarkt wird Dr Walter Krauß geboren. - In Regensburg stirbt Herzog Maximilian von Württemberg (St) (60). - Beim Tod des Möbelfabrikanten Johann Adam Eysser (62) ist dessen Möbelfabrik im Pellerhaus Egidienplatz 23 königlichbayerischer Hoflieferant. - In Nürnberg ist das Gasthaus Bratwurstglöcklein Sebalder Platz links neben der Sebalduskirche an der Moritzkapelle. Es ist völlig heruntergekommen. Eine Glocke hängt an der Hauptstrasse. - In Nürnberg errichet die englische Premier & Co Ltd London ein Zweitwerk. - In Regensburg feiern die regensburger Velocipedisten des Radfahrer Verein eine dreitägige Allgemeinen Radfahrer Zusammenkunft alias Fünfjähriges Wiegenfests des Fahrrades mit Fahrradkorso zur Walhalla und Besuch der Befreiungshalle und Kloster Weltenburg, wo Vereinsmitglieder ua aus Altdorf, Amberg, Ansbach, Fürth, Ingolstadt, Kulmbach, Nürnberg, Roth, Schwabach, Straubing und Weiden teilnehmen. - In Nürnberg Gostenhof wird die Rennbahn für Fahrräder an der Ecke Fürtherstrasse/Kernstrasse geschlossen. - In Nürnberg bewirbt sich die Velozipedfabrik Carl Marschütz & Co des jüdischen Fahrradherstellers Carl Marschütz (25) (Express Namensrechteinhaber) als älteste und erste Fabrik am Platze und alleiniger Fabrikant der berühmten Hercules Sicherheitsmaschinen und Dreiräder. - John K. Starley produziert in Coventry ein Niederrad, das er Rover III nennt und das eine Vorderradhandbremse hat. - Der Luftreifen wird vergeblich von John Boyd Dunlop patentiert, da es bereits ein Patent gibt. - In Nürnberg Gostenhof hat die erste nürnberger Radrennbahn an der Ecke Fürtherstrasse/Kernstrasse eine geschliffene Holzbahn. - In Nürnberg stellt die evangelische Innere Mission einen Vereinsgeistlichen Ferdinand Reindel (34) ein, der für den Lokalverein und den Landesverein arbeitet. - In Regensburg beschließt die regensburger Sektion des Deutschen und Österreichen Alpenvereins bei Bozen eine Alpenvereinshütte, die Regensburgerhütte, zu bauen, die wegen fehlender Mittel privat vom fürstlich thurn und taxis Hofarchitekten Max Schultze (43) geplant und erbaut wird. Im Folgejahr ist sie fertig, wird aber erst 17 Jahre später vom Verein gekauft. - In Amberg beschließt die amberger Sektion des Deutschen und Österreichen Alpenvereins bei Innsbruck eine Alpenvereinshütte, die Ambergerhütte zu bauen. Sie wird noch im gleichen Jahr eröffnet. - In Amberg ist die soziale Not in der Firma von Christian und Georg Baumann, Stanz- und Emaillierwerke, Amberg mit 1.200 Arbeitern so groß, dass der evangelische amberger Pfarrer Weigel als Gegenleistung für einen Neubau der evangelischen Diakonissenstation Baumann in der Von der Sitt Strasse 19 mit einem Spielplatz alias Kindergarten und der Übernahme der Kosten zwei augsburger Schwestern einsetzt, die sich um Krankenpflege und die Betreuung von 3-6 jährigen Kindern kümmern. Der evangelische Pfarrer Weigel ist froh, die Kinder nicht mehr tagsüber zu den katholischen Ordensschwestern ins Kloster schicken zu müssen. Die Kinder werden für 15 Pfennig/Woche betreut und kranke und alte Familienmitglieder werden zweimal täglich besucht. - In Sulzbach wird der Bau einer Kanalisation begonnen und der Männergesangverein Rosenberg und eine Sanitätskolonne gegründet. - In Schwandorf treten unzufriedene Mitglieder aus dem katholischen Kolpingverein aus und gründen einen eigenen Burschenverein. - In Nürnberg ist die nürnberger Anker Lebkuchenfabrik des thüringer Friedrich Adolf Richter (64) königlich und kaiserlicher Hoflieferant. - Der Verein Deutscher Fahrradfabrikanten wird von 22 Fahrradherstellern gegründet, darunter F. H. Pirzer, München; Josef Goldschmidt, Neumarkt; Carl Marschütz, Nürnberg; W Mattheus, Nürnberg-Doos und Max Frankenburger, Nürnberg. - In Neumarkt fährt der Velociped Club Neumarkt nur noch Sicherheitsfahrräder, die meisten mit Vorderrad Handbremse, die auch über ein Gestänge auf das Hinterrad drückt. - Der in Lauterhofen geborene katholische ehemalige freisinger Pfarrer Johann Baptist Prechtl (75) veröffentlicht seine Arbeit Schloß, Markt und Kretinenanstalt Lauterhofen in der Oberpfalz, in der auch über die Irrenanstalt berichtet wird. - Der fürther Bankier xxx Nathan stibt, woraufhin seine Frau xxx Nathan als superreiche Bankierswitwe eine Wohltätigkeitsstiftung für Arme und Bedürftige in Höhe von 40.000 Mark einrichtet. - In Nürnberg wird auf der Radrennbahn an der Fürther Strasse auf dem Veit Stoß Platz die süddeutsche Meisterschaft über 10 km ausgefahren. - In Nürnberg übernimmt der nürnberger Fahrradhändler Gabriel Kropf (27) die Nürnberger Niederlassung der neumarkter Velocipedfabrik Gebrüder Goldschmidt Neumarkt/Opf. - In Amberg eröffnet der jüdische Kaufmann Leonhard Tietz (39) nach seiner großen Eröffnung in München 18 84 gleichzeitig mit einem Geschäft in Schweinfurt das Kaufhaus Tietz, die später gegen einen Laden in Mainz eingetauscht werden. - In Fürth wird das Hotel Andrä Weinstrasse alias Rudolf Breitscheid Strasse 15 abgerissen und das Hotel National vom Ehemann von Babetha Kütt mit 67 Zimmern erbaut. - In Nürnberg wird das Hotel Zum Deutschen Kaiser in der Königstrasse im Nürnberger Stil erbaut, das einen burgähnlichen dreistöckigen Erker und einen Balkon hat und dessen Giebelstufen mit zweistöckigen Türmchensäulen verziert sind.  - In Regensburg erbaut Josef Bergmüller (--) in der Maximilianstrasse 28 das Hotel Parkhotel Maximilian im Baustil Neo-Rokoko, dessen Sohn Franz Josef Bergmüller (55) das Hotel Karmeliterbrauerei  am Dachauplatz besitzt.  - In Nürnberg wird der in Augsburg geborene Architektensohn und Hochschullehrersohn Theodor von Kramer (39) Leiter des Bayerischen Gewerbemuseums. - In Nürnberg eröffnet das neue 500.000 Mark teure zweigeschossige Posthaus alias Postamt in der Karolinenstrasse 36 und einige Wochen später auch die öffentlichen Telegraphen und Telefone alias Fernsprecher, worauf schon nach 4 Wochen bemerkt wird, dass es räumlich und verkehrstechnisch nicht ausreicht, weshalb man ein drittes Geschoss plant, was aber von der Regierung sofort abgeleht wird, aber schon 4 Jahre später doch von den Zuständen erzwungen aber wegen Eigentumsproblemen nicht realisiert wird. - In Altdorf übernimmt der Gastwirt Michael Chr Poellot (--) mit seiner Braut Margarethe Silberhorn die ehemalige Stadtschreiberei, Rentamt, Forstmeisterwohnung und Seminarhaus Neubaugasse 7 und wandelt es in das Gasthaus Zur Post um. - In Deining wird eine Telegraphenstation mit der Rufnummer 223 eröffnet. - In Regensburg stirbt Maximilian von Württtemberg (St) (60), dessen Mutter die geschiedene württemberger Herzogin Prinzessin Maria Sophia Dorothea von Thurn und Taxis (St) (++) ist, die in Regensburg das von der Familie Thurn und Taxis 18 04 im großbürgerlichen Stil erbaute Haus Württemberg Palais zwischen Am Prebrunntor und Hundsumkehr bewohnte. Seine kinderlose Witwe Prinzessin Hermine von Schaumburg-Lippe (St) (43) übernimmt das Württemberg Palais, reitet gerne im schwarzen Reitkleid aus und verkehrt in Offizierskreisen.

1887 In Nürnberg wird das renommierte Gasthaus Zum Roten Ross alias Rotes Ross am Weinmarkt 12a, 14 und 16, als triste Bierwirtschaft geschlossen. - In Nürnberg gründet der Modelleur und Graveur Jean Fleischmann (--) eine Gravieranstalt. - In Nürnberg wird die Velozipedfabrik Carl Marschütz & Co des jüdischen Fahrradherstellers Carl Marschütz (24) (Express Namensrechteinhaber) in Nürnberger Velozipedfabrik Hercules umgewandelt. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld (--) Bürgermeister. - In Neumarkt wird die 18 72 in der Kunstmühle Laabermühle Mühlstrasse 17 eingerichtete Nürnberger Lebkuchenmanufaktur mit Filiale in München Salvatorstrasse 7 zum königlichbayerischen Hoflieferanten ernannt, weil sie an den neuen bayerischen Regenten und bayerischen Prinzregenten Luitpold von Wittelsbach Bayern (St) (66) liefert. Der Titel wird nicht veliehen, sondern muss gekauft und regelmäßig bezahlt werden. - In Amberg wird die Trottoirisirung längs des Rathauses und des Polizeigebäudes durchgeführt. - In Nürnberg eröffnet das Kaffehaus Cafe Zetlmeier in der Kaiserstrasse 46. - In Nürnberg wird aus dem Gasthaus Zum Augustiner in der Weintraubengasse das Bier- und Speiselokal Zum Krokodil. - In Nürnberg findet das Volksfest auf dem Plärrer statt. - Die nürnberger Spielwaren Manufaktur M Reiss verkauft in der Kaiserstrasse 10 funktionsfähige Puppenküchen mit Spiritusheizung, ein Kochherd kostet 7 Mark 70. - Der in Bayreuth geborene Eisenbahningenieur Julius Herz (62) wird zum Ritter von Hertenried ernannt alias geadelt. - In Ansbach wird die Spielwarenmanufaktur von Jean Fleischmann (--) gegründet. - Arthur Conan Doyle (28) veröffentlicht seine erste Sherlock Holmes Geschichte Eine Studie in Scharlach. - In Coburg scheidet der in Coburg geborene Herzog Ernst August Karl Johann Leopold Alexander Eduard  II von Sachsen Coburg und Gotha (St) (69) die Ehe der Sängerin Angelika Dittrich mit dem eingebürgerten Walzerkönig Johann Strauss (62), der in Coburg Adele Deutsch (31) die verwitwete Bankierswitwe Adele Strauß heiratet, die das Leben ihres Mannes vollständig in die Hand nimmt und eine penible Managerin wird. - In Regensburg wird ein Kraftwerk beim Thurn & Taxis Schloss Sankt Emmeram mit 2 Dampfmaschinen, die über Transmissionsriemen 4 nürnberger Schuckert Dynamos antreiben, in Betrieb genommen. - Nürnberg hat 120.360 Einwohner. - In Schwarzenbruck beginnt der Bleistiftindustrielle Freiherr Lothar von Faber (58) das Faberschloss als Sommersitz zu benutzen. - In Neuburg an der Donau werden Bogenlampen im englischen Garten eingeführt. - In Erlangen hat der Privatmann Erich Keller elektrisches Licht. - In Regensburg gibt der Zitherlub Regensburg im Speisesaal des Hotel National in der Maxstrasse ein Konzert. - In Regensburg wird die Runkelsrübenzuckerfabrik in der Kumpfmühlers Strasse geschlossen, abgerissen und auf dem Gelände ein Gefängnis, die Justizvollzugsanstalt Regensburg erbaut. - In Regensburg führt der Fahrradhändler Josef M Schreiner (--) eine Fahrradtour nach Schloß Neu-Schwanstein an. Allerdings reist man mit der Eisenbahn an, schiebt oft den Berg hinauf, fährt aber jedes Gefälle hinunter. - In Regensburg organisiert der regensburger Radfahrer Verein den Auftritt des amerikanischen Kunstradfahrer Nick Kaufmann (26) auf seinem englischen Apollo Hochrad, Fahrrad und Holzrad im Neuhaussaal auf seiner Tour von Prag nach London, der in der Tageszeitung Regensburger Anzeiger gefeiert wird. - In Neumarkt kommt die Fahrradfabrik Goldschmidt und Pirzer Holzgartenstrasse, die Expressräder baut, mit einem Sicherheitsrad alias Niederrad Nova-Bicyclette, ein Kreuzrahmenrover mit zwei gleich großen Rädern und Kettenantrieb heraus. Bis dahin hat man 2.000 Maschinen gebaut, bei denen sich aber immer die Kette mitläuft. Eine Freilaufnabe gibt es noch nicht. Man hat 120 Mitarbeiter. Renn-Sicherheitsräder haben eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 km/h. Eduard Pirzer (--) verlässt das Unternehmen und geht mit seinem Bruder Franz Xaver Pirzer (--) nach München, wo er die Monachia-Fahrradwerke gründet. - In Regensburg wird die römische Porta Praetoria zwei Jahre nach ihrer Wiederentdeckung von einer dicken Putzschicht befreit und mit den Schwibbögen freigelegt. - In Nürnberg macht die evangelische Innere Mission in der Moritzkapelle fast ausschließlich Werbung für sich und sammelt Spenden ein. - In Nürnberg eröffnet die evangelische Innere Mission eine Mägdeherberge mit 12 Betten zu einem Preis von 20 Pfennig/Nacht betreut von Johanna Rittelmeyer und Marie Ströhlein für Dienstmägde in der Lorenzer Kleinkinderbewahranstalt Karthäusergasse 20. Wer mitarbeiten darf, kann 20 Pfennig sparen. Eigentlich ist es eine Stellenvermittlung mit Unterkunft für die Wartezeit. Durch die äußerst strenge Führung werden Prostituierte abgeschreckt und man versteht sich ausdrücklich laut Satzung nicht als ein Hilfsort für gefallene Mädchen. Ein weiblicher Gast bleibt durchschnittlich 2 Tage. Die Nachfrage ist zunächst so gering, dass nur 329 Dienstmägde übernachten wollen, also für ordentliche Mädchen, die vor der Großstadt geschützt werden sollen. - In Nürnberg findet die Hauptversammlung des privaten evangelischen bayerischen Gustav Adolf Werks, eines evangelischen Missionsvereins, statt auf dem auf Antrag des evangelischen nürnberger Stadtpfarrer Nagel eine Konfirmandenanstalt, die elfte in Bayern, gegründet wird. Der geisteskranke neue bayerische König Otto Wilhelm Luitpold Adalbert Waldemar von Wittelsbach (St) (39) ist eigentlich neues Oberhaupt der evangelischen Kirche in Bayern. Die Regierungsgeschäfte führt sein in Würzburg geborener Onkel Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (St) (46), den Otto für den bayerischen König hält. - In Roth wird der Radfahrer Verein Roth am Sand gegründet. - In Neumarkt wird die 25 Jahr Jubiläumsfeier des neumarkter Turnvereins mit zweijähriger Verspätung auf dem Gauturnfest Pegnitzgrund nachgeholt. - In Schwandorf besucht Prinzregent Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (St) (46) ua auch den katholischen Gesellenverein Kolpingverein. - In Sulzbach beginnt der katholische Kolpingverein im Gasthaus Daffner mit Theatervorführungen und seinem ersten Stück Lumpacivagabundus oder das liederliche Kleeblatt. - In Nürnberg muss das Schweißeisenwalzwerk Tafelwerk von Julius Tafel (60) an der Äußeren Sulzbacher Strasse 62 wegen des Arbeitermangels französische Kräfte ins Werk holen. - In Nürnberg veranstaltet der Nürnberger Velociped Club nach einem Corso vom Laufertor zur Rennbahn an der Kernstrasse ein Großes Velociped Wettfahren laut der nürnberger Tageszeitung Fränkischer Kurier, wobei es das Eröffnungsrennen gibt, das nur für Mitglieder des Deutschen Radfahrer Bundes ist, das Große Dreiradwettfahren über 3.000 Meter, das Gauverbandswettfahren für jede Art Zweirad über 3.000 m, das Deutsche Recordwettfahren auf dem Zweirad für Herrenfahrer über eine englische Meile bzw 1.609 Meter, das Wettfahren der Sicherheitsmaschinen über 2.000 m, das der nürnberger Jean Beißbarth in 3 Minuten 54 Sekunden gewinnt, das Erstfahren für Zweiräder nicht unter 16 kg, das das Velociped Club Nürnberg Mitglied Göß gewinnt, das Hauptwettfahren für jede Art Zweirad und als Abschlusswettfahrt das Dreiradwettfahren mit Vorgabe, bei dem auch der Engländer und Bickwick Bicycleklub London Mitglied Cole teilnimmt. - In Nürnberg veranstaltet der Nürnberger Velociped Club ein Großes Extra Wettfahren mit Dauerlaufen und Wettlaufen auf der Rennbahn, wobei auch der Weltmeister aus London Duncan, der französiche Meister Dubois und der französische Meister Medinger aus Bordeaux starten. Die Wettbewerbe sind das Nürnberger Vorgabefahren für nürnberger Herrenfahrer, der nürnberger Schwemmer gewinnt, der Dauerlauf über 2.000 m von nürnberger Turnern, das Pauluzzi in 7 Minuten 29 Sekunden gewinnt, das 1 Kilometer Recordfahren für Professionsfahrer über 3 Runden, das Medinger gewinnt, das Vorgabefahren mit Sicherheitsmaschinen für Herrenfahrer über 2.000 m, der Wettlauf über 333 Meter von den nürnberger Turnern gelaufen, das Recordfahren über 1 englische Meile, das Medinger gewinnt, das Offene Herrenfahren für hohe Zweiräder über 3.000 m das der nürnberger Schwemmer gewinnt und als Abschluss das 5.000 m Preisfahren, das Dubois gewinnt. - In Nürnberg wird die Villa Pocher auf dem Grundstück Vordere Insel Schütt 37 vom Star Architekten Hans Kieser (34) erbaut. - In Erlangen scheidet von der erlanger Firma RGS Reiniger, Gebbert & Schall, der öhringer Rechtsanwaltssohn Karl Friedrich Schall (28) aus dem Betrieb aus, um mit eigenem Kapital in London ein Geschäft zu gründen, das mit großem Erfolg die Generalvertretung von RGS für Großbritannien und die Kolonien übernimmt. - In Nürnberg verkauft die Fahrradhandlung Nürnberger Velociped-Depot in der Schlotfegergasse 15 von Kaufmann Christian Joachim Vogel Kreuzrahmen-Safetys von Hillman, Herbert & Cooper, die das Geschäft übernommen haben. - In Nürnberg schenkt der jüdische Ofenverkäufer und Fahrradverkäufer Max Ottenstein dem Beamten am Telegraphenamt und Vorsitzenden des Nürnberger Velociped Club Marcus von Eckart (--) als Gegenleistung für bestaunte und erfolgreiche tägliche stundenlange Werbefahrten vor dessen Verkaufsbüro auf der Königstrasse 51 ein eigenes Fahrrad. - In Nürnberg verkauft der jüdische Fahrradhändler Carl Marschütz (--) in seinem Comptoir und Lager in der Gostenhofer Hauptstrasse 35 englische Velocipede und eigene Fabrikate seiner Velocipedfabrik Carl Marschütz & Co. Man betreibt eine eigene Fahrschule für alle Altersklassen in einem geschlossenen Raum. Man inseriert Werbung für Rovermodelle in der Tageszeitung Fränkischer Kurier. - In Nürnberg verkauft die jüdische Fahrradfabrik Velocipedfabrik Frankenburger und Ottenstein in Gleishammer eigene Fabrikate von Robermodellen und wirbt mit Dampfbetrieb, Vernickelungsanstalt und Emaillieranstalt. - In Nürnberg meldet die Tageszeitung Fränkischer Kurier, dass der englische Fahrradkonkurrent, Velocipedgesellschaft Hillmann, Herbert und Cooper der The Premier Cycle Company, die seit drei Jahren ein Velociped-Depot betreiben bis zum Jahresende eine neu Fahrradfabrik eröffnen werden, die an Neujahr mit 200 arbeitern eröffnet werden soll. - In Nürnberg werden die seit 3 Jahren bestehenden polizeilichen Beschränkungen für Fahrradfahrer alias Hochradfahrer alias Velocipisten und für Dreiräder abgeschafft, aber verpflichtend ein Fahrschein mit Nummer, ab 16 Jahren und mit Prüfung und ein Nummernschild mit der Fahrscheinnummer eingeführt. Dazu werden eine Bremse, eine Glocke und eine Nachtlaterne zu Pflicht und für Pferde gefährliche Fahrmanöver besonders verboten. - In Bad Soden stirbt die evangelische Pfarrerstochter und Malerin Wilhelmine Amalie Wöhler (46). - In Weidenwang bei Erasbach hat auf dem Bild in der Zeitschrift Die Gartenlaube die Scheune neben dem Försterhäusl alias Forsthaus alias Willibald Gluck Geburtshaus, Weidenwang B 10, noch ein Strohdach.

1886 Der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (41) wird von seinen Ärzten entmündigt. Die Regierungsgeschäfte übernimmt sein in Würzburg geborener Onkel Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (St) (45), der mit einer Habsburgerin verheiratet war, mit der er drei Söhne und eine Tochter hat. Der homosexuelle bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (41) stirbt nach drei Tagen unter mysteriösen Umständen und sein in München geborener geisteskranker Bruder Otto Wilhelm Luitpold Adalbert Waldemar von Wittelsbach (St) (38) wird neuer bayerischer König. Die Regierungsgeschäfte übernimmt auch wieder sein in Würzburg geborener Onkel Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (St) (45), den Otto für den bayerischen König hält. - In Nürnberg gründet der Mitbegründer und Filialleiter der nürnberger Filiale der jüdischen neumarkter Goldschmidt Expresswerke, der jüdische Kaufmann Carl Marschütz (23) (Express Namensrechteinhaber), finanziert von der jüdischen nürnberger Privatbank Anton Kohn, seine eigene Fahrradfabrik, die Velocipedfabrik Carl Marschütz & Co in der Bleichstrasse in einer angemieteten Werkstatt, wo 10 Angestellte mit englischen Importteilen und mit von 5 Gasmotoren angetriebenen Werkzeugmaschinen selbst hergestellten Teilen etwa 120 Luxus-Hochräder mit dünnen Gummireifen, die 290 Mark kosten, zusammenbauen, wobei der Stundenlohn seiner Arbeiter 30 Pfennig beträgt. - Die Eisenbahnstrecke Erlangen~Gräfenberg wird fertiggestellt. - In Amberg wird in der Amberger Gewehrfabrik die Produktion auf das neues Gewehr M/88 mit rauchfreiem Nitrozellulosepulver, das in Frankreich erfunden wurde, umgestellt und bis 18 99 274.333 davon hergestellt. - Die Eisenbahnstrecke Feucht~Wendelstein wird eröffnet. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Nürnberg schleift der nürnberger Elektrotechniker Sigmund Schuckert (41) den ersten Glasparabolspiegel für elektrische Scheinwerfer. - In Regensburg wird der Turnerbund Jahn Regensburg gegründet. - In Bayern löst die Pickelhaube den Raupenhelm ab. - In Nürnberg Gleishammer wird die Frankenburger und Ottenstein Nürnberg Fahrradfabrik von Max Frankenburger (28) und dem jüdischen Hopfenhändlersohn und Radsportler Max Ottenstein (später Victoria), finanziert von der jüdischen nürnberger Privatbank Anton Kohn, gegründet, die Hochräder und Sicherheitsräder produzieren. Der abgeworbene münchner Velocipedfabrikmitabeiter Johann Walch bringt das Fachwissen. - In München wird die bayerische Königstochter und abgedankte Erzherzogin von Österreich Modena Este Mathilde von Wittelsbach (St) (63) unter der Regentschaft ihres geisteskranken Neffen bayerischer König Otto Wilhelm Luitpold Adalbert Waldemar von Wittelsbach (St) (38) bzw des Prinzregenten Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (St) (45) die graue Eminenz Tante Modena und agiert familiär und gesellschaftlich als Erste Dame im Staat. - In Bamberg eröffnet das Hotel National, Luitpoldstrasse 37, als bestes Haus am Platz. - In Nürnberg wird der Fahrradfahrerverein RV Union Nürnberg gegründet. - In Nürnberg eröffnet das Kaffehaus Cafe Central in der Weintraubengasse 2. - Das nürnberger Volksfest findet auf dem Plärrer statt. - In Regensburg Prüfening wird die längste und schnellste Pferderennbahn erbaut und der Rennverein Regensburg gegründet. - In Neumarkt erscheint der erste Jahrgang der täglich erscheinenden Zeitung Oberpfälzisches Volksblatt alias Neumarkter Tagblatt Mit Gott, für Wahrheit, Freiheit und Recht im Verlag von JM Boegl. - In Amberg wird das königlich bayerische 6. Infanterieregiment Kaiser Wilhelm, König von Preußen einquartiert. - In Neumarkt richtet sich der Gastwirt Ludwig Egner eine elektrische Beleuchtung ein. Die provisorisch über die Strassen gespannten Kabel werden nur übergangsweise geduldet. - In Nürnberg stirbt das nürnberger Original Johann Förter alias Gänsgroong alias Gänsekragen (66), ein bettelarmer und wegen ständigen Hänselungen seines langen Halses wegen gelegentlich bösartiger und gefürchteter Zündholzverkäufer. - In Coburg lässt sich der bei Wien geborene Walzerkönig Johann Strauss (61) einbürgern um Adele Deutsch (30) die verwitwete Bankierswitwe Adele Strauß heiraten zu können, was das katholische österreichische Eherecht auch für Bürgerliche verbietet, aber das deutsche Zivilrecht erlaubt und warum beide bereits 18 83 evangelisch wurden um überhaupt zusammenleben zu dürfen. - Nürnberg hat 116.550 Einwohner. - In Nürnberg wird die Kessler Eisenbahnlokomotive Wallenstein (41) ausgemustert. - In Nürnberg wird der Radverein Union gegründet. - In Regensburg gibt der Zitherlub Regensburg im Paradiesgarten in der Landshuter Strasse (Gewerkschaftshaus) ein Konzert. - In Nürnberg dient das Adressbuch als Werbekatalog, hat eine Gewerbetreibenden Liste, eine alphabetische Einwohnerliste und ein Häuserverzeichnis nach Strassen. - In Nürnberg sind die beiden Freimaurerlogen Zu den drei Pfeilen und Josef zur Einigkeit in der Nadlersgasse 14 alias Dr Kurt Schumacher Strasse. - In Nürnberg ist der Kaufmann Christof Vogel Vorsitzender des Bicycle Club, Freiherr von Tröltsch Direktor der Maximilian Augenheil Anstalt, äußerer Lauferplatz 28, Freiherr von Grundherr Vorstand des Kolonialverein, der Kaufmann Berthold Bing der Noris Loge Nr 2 Odd fellow, Rittmeister von Schmaltz Präsident des Reitklub, der Buchdrucker Hans Wörlein Vorsitzender des Radfahrerverein Nürnberg, Bürgermeister von Seiler Vorstand des Zeidlerverein, der Telegraphist Markus von Eckhardt Vorstand des Velocipedklub, Friseur Karl Wolkenau Vorstand des Kanarienzüchterverein, Heinrich Weingärtner ist Vorstand der Deutschen Reichsfechtschule. Freiherr von Andrian Vorstand des Jagdklubs- In Nürnberg gibt es drei jüdische Wohltätigkeitsvereine. - In Nürnberg gibt es einen Turnverein und einen Turnerbund, unzählige Losvereine, Schützenvereine und Musikvereine, u.v.a. den Rauchklub Sorgenbrecher und den Rauchklub Germania, den Reichspfeifenklub, den Pfeifenklub Tobak, den Scat Club Nürnberg, die Schlapperratzen, die Spreisala, die Heuschrecken, Corsika, Cheruskia, Camerun und Fidelio. - In Nürnberg wird nach der Burgfriedenspfarreiordnung von 18 40 nach den drei Klassen beerdigt: 1. Klasse: Gutsbesitzer, Fabrikanten, kapitalisten, höhere Beamte, grundansässige Bürger, Bauern und Kaufleute. 2. Klasse Handels- und Gewerbetreibende Insassen, Gärtner, Köbler und Pächter ohne Hausbesitz. 3. Klasse: Fabrikarbeiter, Handwerksgesellen, Taglöhner und Dienstboten. - In Nürnberg ist Dr Merkel Leiter des Städtischen Krankenhauses am Frauentorgraben. Diakonissen sind Pflegepersonal. Bis zu 90 Tagen ist der Aufenthalt für heimatberechtigte Personen kostenlos, ebenso wie für juristisches Dienstpersonal, Musiker Schauspieler und Künstler. Kostenpflichtige müssen einen Vorschuß für ihre Behandlung bezahlen. - In Nürnberg müssen Mieter innerhalb von 24 Stunden angemeldet oder abgemeldet werden. Falsche Angaben werden mit einer Geldstrafe von 45 Mark oder 8 Tagen Haft geahndet. Wer sich in einer fremden Gemeinde aufhält, hat binnen 8 Tagen nach der Ankunf hiervon der Ortspolizeibehörde in München der königlichen Polizeidirektion Anzeige zu erstattten. - In Nürnberg gibt es die Ostermesse, die 14 tägige Egidienmesse, den Christmarkt, auf dem auswärtige Verkäufer nicht zugelassen sind, die samstäglichen Getreidemärkte am Kornmarkt, die täglichen Hopfenmärkte am Kornmarkt und in der Karolinenstrasse, die täglichen Viehmärkte am neuen Viehhof hinter dem Kanalhafen am Ludwig Donau Main Kanal und die täglichen Viktualienmärkte auf dem Hauptmarkt. Auf dem Hauptmarkt ist nur dienstags, donnerstags und sonntags Hauptmarkt, ebenso wie die Heu- und Strohmärkte auf der Insel Schütt, die Holz- und Kohlemärkte auf dem inneren Lauferplatz und der Buttermarkt an der Sebalder Kirche. Freitags ist Fischmarkt am Hauptmarkt. Dreitägige Jahrmärkte finden in Wöhrd an Pfingsten und zu Bartholomäus statt. - In Nürnberg gibt es Privat Omnibusse nach Ermreuth vom Gasthof Zum goldenen Schwan Theresienplatz 4, nach Gräfenberg vom Gasthof Zum Herz äußere Laufergasse 1 und nach Stein vom Gasthaus Zu den 5 golenen Türmen. - In Nürnberg starten die die Boten und Fuhrdienste u.a.: Vom Gasthaus Zum König Otto Winklerstrasse 3 (20 17 Osteria) samtags nach Allersberg um 14:00 Uhr, vom Gasthaus Zum weißen Löwen in der Königstrasse 30 dienstags, donnerstags und samstags nach Altdorf um 13:00 Uhr, vom Gasthaus Zum roten Kreuz Königstrasse 61 (20 17 Norisbank) alle 14 Tage donnerstags nach Berching um 17:00 Uhr, vom Gasthaus Zum goldenen Bären in der Königstrasse 85 (20 17 Reisebuchhandlung) samstags nach Burgthann um 14:00 Uhr, vom Gasthaus Zur blauen Traube, Pfannenschmiedsgasse 20, vom stadtbekannten Bordell Zum König Otto Winklerstrasse 3 (20 17 Osteria) und vom Gasthaus Zur goldenen Krone am Fünferplatz 4 (20 17 Hauptmarkt Döner) die Boten Keck, Horndasch, und Ebert täglich nach Erlangen, vom Gasthaus Zum König Otto Winklerstrasse 3 (20 17 Osteria) nach Roth samstags 14:00 Uhr und vom Cafe Behringer in der Ludwigstrasse täglich um 18:00 Uhr nach Zirndorf. - In Nürnberg gibt es ein Flußbad für Frauen an der Agnesbrücke. - In Nürnberg sind das Oberpostamt für Mittelfranken am Bahnhofplatz 1, Postamt I in der Rathausgasse 18 und Postamt II am Bahnhofplatz. Öffentliche Telegraphenstationen sind am Hauptmarkt 12 und am Bahnhofplatz 7. - In Nürnberg gibt es die Konsulate von Amerika, Argentinien, Belgien, Frankkreich, Italien, Niederlande, Portugal, Schweden und Norwegen und Spanien. - In Nürnberg hat der Herren-, Damen- und Theater Friseur Mayer in der Theater Strasse 25 seinen Salon. - In der Karolinenstrasse haben folgende Anwohner private Telefone: Das jüdische Bank- und Wechselhaus Hirschmann & Kitzinger in Nr 6, der jüdische Hopfenkommissionär Leonhard Hahn in Nr 8, die jüdische Hopfenhandlung Jakob Goldmann in Nr 14, der jüdische Hopfenhändler Alexander Bing in Nr 22, der jüdische Hopfenhändler Josef Sämann in Nr 23, der jüdische Bankier Ignatz Buttmann in Nr 30, die Hopfenkommission Schwab & Sohn in Nr 31, der jüdische Bankier Samuel Bloch in Nr 32, im Gebäude der Stadtgemeinde Nürnberg der Verein Merkur und das jüdische Bankhaus Feuchtwanger in Nr 36, die jüdischen Bankhäuser Moritz Neuburger und Julius Neu in Nr 37 und in Nummer 43 das Nobelhotel Zum Strauß (20 17 Zara) von Michael und Friedrich Renner. - In Nürnberg hat Jean Munck am Hauptmarkt 26 die größte Ausstellung an Spielwaren. - In Nürnberg gibt es folgende Hotels: Bayerischer Hof, Karlstrasse 1 (20 17 Neuapostolische Kirche) der Witwe Sabine Auinger, Zum roten Hahn, Königsstrasse 46 (20 17 Galeria Kaufhof) von Karl Bauer, Zum roten Kreuz, Königsstrasse 61 (20 17 Norisbank) von Johann Bernett, Zum Einhorn, Breite Gasse 76 (20 17 runners point) von Friedrich Falkenstörfer, Württemberger Hof am Bahnhofplatz 2 von Franz Kerberg, Zur blauen Flasche Hallplatz 3 (20 17 Buchhandlung Zeiser und Büttner) von Johann Marquard, Zur Himmelsleiter Karolinenstrasse 53 (20 17 Neuapostolische Kirche), Zum Strauß (20 17 Zara) Karolinenstrasse 43 der Gebrüder Renner, Zum goldenen Adler in der Adlerstrasse 17 (20 17 Warenannahme Karstadt) von Leonhard Schlenk und den Wittelsbacher Hof in der Pfannenschmiedsgasse 22 von Johann Ströbel. - In Nürnberg ist Johann Baptist Zetlmeier Besitzer des Kaffeehauses Cafe Noris am Josefsplatz 1 (20 17 Gudrun Sjödén Moden). - In Nürnberg verkehren in der Herrentrinkstube Lorenzer Strasse 20 die Magistratsmitglieder. - In Erlangen wird die elektrotechnische Fabrik Reiniger Gebbert & Schall Gebbertrasse gegründet. - In Nürnberg gibt es die Kaffeehäuser Zum Einhorn Breitegasse 76, Cafe Merkur Klaragasse 7, Englisches Cafe Sulzbacher Strasse 1, Cafe Wagner Spitalplatz 13, Cafe Wenz Große Hauptstrasse 7, Cafe Fantasie Ludwigsstrasse 21, Zur Nordendhalle Rollnerstrasse 49, Cafe und Bierhalle Theresienstrasse 23, Cafe Mondschein Große Hauptstrasse 9, Zum Cafegarten Mühlgasse 15, Cafe Plärrer Plärrer 3, Zum Hirschen Sulzbacher Strasse 15, Zur goldenen Sonne Königstrasse 18, Zum Gänsemännchen Heugäßchen 7, Altdeutsche Weinstube Spitalgasse 8, Cafe Panorama Spittlertorgasse 4, Zum roten Roß Weinmarkt 14 und Cafe Noris Josefsplatz 11. - In Nürnberg gibt es 3 öffentliche Telefon-Sprechstellen Am Hauptmarkt 12, Am Bahnhofplatz und im Futtergeldperceptionslokal im Viehhof. Die höchste nürnberger Telefonnummer hat die Bleistiftfabrik Wuzel Spitzenberg 16 mit der Telefonnummer 249. - In Nürnberg haben nur folgende Hotels und Restaurants Telefon: Hotel Adler in der Adlerstrasse 17 die Telefonnummer 196, Luxushotel Strauß in der Königsstrasse 43 die Telefonnummer 150, Hotel Wittelsbacher Hof in der Pfannenschmiedsgasse 22 die Telefonnummer 180 und die Gaststätten Maxfeld Restauration im Stadtpark die Telefonnummer 245 und die Wiener Restauration im Stadtpark die Telefonnummer 228. - In Nürnberg hat die Lebkuchen- und Chocoladefabrik Heinrich Haeberlein Flaschenhofstrasse 8 die Telefonnummer 113 und die Lebkuchen- und Chocoladefabrik Metzger mit Laden in der Rathausgasse 6 die Telefonnummer 124. - In Nürnberg hat die nürnberger Tageszeitung Fränkischer Kurier am Rathausplatz 4 die Telefonnummer 9, die nürnberger Tageszeitung Nürnberger Stadtzeitung Maxplatz 42 die Telefonnummer 90. - In Nürnberg hat das Kaufhaus Internationaler Bazar Königsstrasse 11 die Telefonnummer 2. - In Fürth gibt es 59 Telefonanschlüsse. - Die in Velburg geborene Schulrektorentochter und Wagner Opernsängerin Rosa Sucher (38) singt bei den Bayreuther Festspielen die Isolde. - In Nürnberg wird die ARU Allgemeine Radfahrer Union, die zweitgrößte Vereinigung Deutschlands, gegründet. - In Nürnberg Gostenhof findet ein Grosses Internationales Velocipedrennen des Nürnberger Velociped Clubs auf der Rennbahn für Hochräder an der Ecke Fürtherstrasse /Kernstrasse statt. Zur Veranstaltung findet ein Concert der Kapelle Ziegler statt. Radfahrerbundmitglieder haben stark ermäßigten Zutritt zum Sattelplatz. . Der Frankfurter Fahrradhersteller Heinrich Kleyer (19) produziert ein Niederfahrrad alias Sicherheitsfahrrad unter der Marke Adler. - In Nürnberg Gostenhof eröffnet die Deutsche Radfahrer-Union die zweite nürnberger Radrennbahn an der Rothenburgerstrasse mit Mittelpunkt Knauerstrasse. - In Nürnberg hören mit der Gründung des evangelischen Landesverein für Innere Mission im großen Rathaussaal und dessen Anschluss an den Lokalverein Innere Mission die Wanderkonferenzen auf. Beide Verein haben identische Vorstände und Ausschüsse, 18 Mitglieder, darunter 8 Geistliche und reiche Kaufleute und Handwerker, darunter der Bleistiftfabrikant Gustav Adam Schwanhäußer und der Kinderarzt Julius Cnopf. Der Vorstand wird 20 Jahre lang fast unverändert bleiben. - In Nürnberg macht die evangelische Innere Mission in der Moritzkapelle fast ausschließlich Werbung für sich und sammelt Spenden ein. - Die Nürnbergerhütte bei Bozen der nürnberger Sektion des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins wird mit 8 Schlafstellen erbaut. - In Nürnberg gründet die in Pappenheim geborene Goldschmiedstochter, Frauenrechtlerin, Pazifistin und Eysöldener Volksschullehrerin Bertha Friederika Kipfmüller (25) den Mittelfränkischen Lehrerinnenverein. - In Kallmünz ist das privat gestiftete Erziehungsheim mit 69 Pfleglingen völlig überbelegt. Es fehlt an Nahrung und Kleidung. Die Kinder sammeln Beeren und Pilze, sogar die Jungen lernen Stricken und alle Kinder erwirtschaften mit Singspielen und Theateraufführungen einen Zusatz zum Unterhalt. - In Regensburg wird der katholische Manz Verlag des katholischen regensburger Verlegers Georg Joseph Manz (78) zu einer Aktiengesellschaft umgebaut. - In Regensburg eröffnet der katholische Leonhardi Verein im seit 15 Jahren nicht mehr als katholische Knabenschule der oberen Stadt genutzten Leonhard Kloster eine katholische Kinderbewahranstalt. - In Erlangen wird der Bicycle Club Erlangen gegründet. Es gibt bereits einen Velociped Club Erlangen. - In Nürnberg wird der fürther Lehrer Schaefer Vorsitzender der neu gegründeten Allgemeinen Radfahrer Union. - In Neumarkt bestraft der neumarkter Stadtpfarrer ein jugendliches Turnvereinsmitglied für die Teilnahme an einer Turnstunde mit vier Stunden Freizeitarrest. - In Lauterhofen wird die Kretinenanstalt Oberlauterhofen Holnstein aufgestockt. - Die französische Fahrradfabrik Peugeot verkauft mit dem Hinweis, dass wie in England auch auf dem Kontinent das Velociped nicht nur ein Gerät für den Sport oder zum Vergnügen, sondern auch ein Mittel zur schnelleren Fortbewegung wird, drei Typen von Bicycle als Hochrad, ein Bicycle de Securite alias Sicherheitsrad als ein Hochrad mit nach unten versetzten Pedalen, und ein Bicyclette als ein (20 20 entsprechendes) normales Fahrrad. Ein Zweigeschwindigkeits Bicyclette hat ein Doppelritzel am Pedal. Die Velocipede haben keine Freilaufnabe und drehen sich mit, weshalb am Forderrad Fußstützen angebracht sind. Die einzige Bremse wirkt von oben auf den Hartgummireifen am Vorderrad. - In Nürnberg gewinnt der Nürnberger Schwemmer das Hauptwettfahren mit dem Zweirad über 10 Kilometer alias 30 Runden des Nürnberger Velociped Clubs in einer Rekordzeit von 19 Minuten und 13 Sekunden, wobei er eine Remontoir Uhr für 400 Mark gewinnt. - In Nürnberg erhält die Radrennbahn an der Fürther Strasse auf dem Veit Stoß Platz eine 50 cm Überhöhung. - In Pyrbaum wird die 33 Jahre zuvor abgefackelte Schlosskirche als katholische Kirche wiederaufgebaut.In Nürnberg verkauft die Fahrradhandlung Nürnberger Velociped-Depot in der Schlotfegergasse 15 von Kaufmann Christian Joachim Vogel Tricycles und Cangaroos von Hillman, Herbert & Cooper, der größten europäischen Fahrradfabrik in Coventry. - Der in Nürnberg geborenen jüdische Holzgroßhändlersohn Siegfried Bettmann (23) wandert nach Coventry in England aus und gründet dort die Triumph Fahrrad Fabrik alias Triumph Bycicle Factory. - In Seubersdorf wird die Brauerei Rausch gegründet. - In Nürnberg gründet der zugezogene Franzose Georges Carette (25) eine Blechspielzeugfabrik. - In Regensburg zieht der Historische Verein für Regensburg und die Oberpfalz vom Thon Dittmer Palais in das Rückgebäude der Haymann Bank in der Pfarrgasse.

1885 Wetter: Regnitzhochwasser und Pegnitzhochwasser. - Der in Thalmässing geborene jüdische Brauereibesitzersohn Kommerzienrat Joseph Schülein (31) gründet als Aktiengesellschaft die münchner Unionsbrauerei Schülein & Co, später Löwenbräu. - Zwischen 2.000 und 3.000 Auswanderungen aus Bayern nach Nordamerika jährlich bis zum 1. Weltkrieg. - In Regensburg wird die römische Porta praetoria hinter dicken Putzschichten wiederentdeckt. - In Nürnberg erreicht der jüdische Bevölkerungsanteil mit 3,2 % seinen Höhepunkt. - In der Zeitschrift für das gesamte Brauwesen wird für Frankreich ein Champagnerbier vorgeschlagen, das mit Zucker versetzt und mit Kohlensäure gesättigt wird. In Deutschland gibt es keine Bedenken zum Einsatz von Salizylsäure zur Haltbarmachung. Selbst der Einsatz von Salicylsäure bei bereits verdorbenem Bier wird wohlwollend beurteilt. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Neumarkt stellen sich die Sozialisten zur Wahl. - Nürnberg hat 114.891 Einwohner, Regensburg hat 36.093 Einwohner, Fürth hat 34.455 Einwohner, Amberg hat 15.812 Einwohner und Neumarkt hat 5.451 Einwohner. - Die Nürnberger Lebensversicherungs-Bank bringt eine Unfallversicherungspolice für Bayern heraus. - Der in Nürnberg geborene jüdische Holzgroßhändlersohn Siegfried Bettmann (22) wandert nach Coventry aus. - Die amberger Distriktsparkasse hat mehr als eine Million Mark an Einlagen. - Gottlieb Daimler meldet ein Patent für seinen 10 km/h schnellen Reitwagen an, bei dem bei seiner Jungfernfahrt mit einem Lötlampe das Glührohr noch erhitzt werden muss und bei der Fahrt von seiner Werkstatt in Cannstatt nach Untertürkheim Flammen zwischen den Beinen auftreten. - In Fürth wird ein  Fernsprechamt  mit 118 Teilnehmern eröffnet. - In Eichstätt wird Karl Schneider für 11 Jahre Bürgermeister. - In Ansbach wird im Gasthaus Zum schwarzen Bock, Pfarrstrasse 31, ein Kolpingverein gegründet. - Die Reichspost erlaubt Bildpostkarten alias Ansichtskarten zu verschicken. - In Nürnberg wird das Fleischhaus Trödelmarkt 3 abgerissen. - Das nürnberger Volksfest zieht vom Maxfeld auf den Plärrer um. - In Nürnberg stirbt der ehemalige Direktor der Maschinenfabrik Cramer-Klett, Eisenbahnfachmann, Waffentechniker und Erfinder Johann Ludwig Werder (77). - In Nürnberg wird der in Fürth geborene sozialdemokratische jüdische Weber, führende Mitglied des Fürther Bürgerbundes und Magistratsrat Gabriel Löwenstein (60) Redakteur der Fränkischen Tagespost. -  In Nürnberg wird ein Fernsprechamt von Friedrich Reiner mit einer Kapazität von 250 Teilnehmern eingerichtet. Die Mohrenapotheke hat die Tel Nr. 15. Die Brauerei Lederer Bärenschanzstr 48 hat die Tel Nr. 145. Die Brauerei Nürnberger Actienbrauerei ehem. Henninger hat die Tel Nr. 238. Die jüdische Bank J. Em. Wertheimber in der Königsstrasse hat die Tel Nr 3. - Der in Ansbach geborene erlanger Onoldia Vorortsprecher und Corpsstudent Wilhelm von Meinel (20) leitet den Kösener Congress. - In Nürnberg ist der Hopfenhandel so stark angestiegen, dass die Lagergebäude nicht mehr ausreichen und der Hopfen der jüdischen Familien wie Tuchmann, Hopfmann, Gerngroß, Hesselberger und Seidenberger rund um die Mauthalle einfach auf Strassen und Gehwegen herumliegt. Scharrer & Amberger alias Hopunion und Johannes Zeltner sind die nichtjüdische Konkurrenz. - Bei Lengenfeld erbaut Graf Heinrich von der Mühle-Eckart ein neubarockes Palais. - In Nürnberg gibt es bei der LEG alias Ludwigseisenbahn Gesellschaft 8 Lokomotiven. - In Nürnberg wird die Stadtmission eröffnet. - In Regensburg gibt der Zitherlub Regensburg im Kaffeehaus Guldengarten in der Nähe des Jakobstores ein erstes Konzert mit einem Minus in der Kasse. - In Nürnberg wird die Waizenbierbrauerei Hans Ott gegründet. - In Nürnberg eröffnet ein privates Komitee für eine Telephon-Einrichtung in Nürnberg-Fürth ein Telefonnetz für die beiden Städte mit 192 Teilnehmern. - In Nürnberg führt die Nürnberger Lebensversicherungs-Bank  private Unfallversicherungspolicen in Bayern ein. - In Neumarkt spricht der nürnberger SPD Reichstagsabgeordnete Karl Grillenberger (37) auf einer massenhaft besuchten Arbeiterversammlung. - In Regensburg ist das Hochradfahren alias Fahrradfahren innerhalb der Innenstadt, an der Donau und auf den Wöhrd-Inseln streng verboten, weswegen die gerade eröffnete erste regensburger Fahrradhandlung Josef M Schreiner am alten Kornmarkt sogar eine Erlaubnis für Kundenprobefahrten einholen muss. Als Vertretung der neumarkter Fahrradfabrik Goldschmidt und Pirzer verkauft man Hochräder, Tricycles und Sociables für zwei Personen, Velociped-Utensilien und Ersatztheile und bietet einen Reparaturservice bei Preisen für die Hochräder zwischen 130 und 300 Mark, der Tricycles und Sociables zwischen 400 und 600 Mark an. Die Fahrschule ist bei einem Neukauf gratis. Danach fordert der privilegierte Radfahrer Verein Ratisbona, bei dem die Voraussetzung der Mitgliedschaft der Besitz einer Maschine ist. vom Magistrat, einige Strassen und Plätze der Stadt für den Fahrradverkehr freigeben zu wollen, weswegen das vollständige Fahrverbot für Fahrräder aufgehoben wird und Klaren-Anger, Minoritenplatz, Dreikronengasse, Speichergasse, alter Kornmarkt, Maximilianstrasse, Maxquerstrasse, Jakobsstrasse, Bismarckplatz, Eichhorngasse, Bereiterweg und Weißgerbergraben für die Velocipisten freigegeben werden. Zusätzlich braucht man eine Berechtigungskarte, eine Fahrradnummer und eine Prüfung bei der Polizei. - In Regensburg berichtet die Tageszeitung Regensburger Anzeiger von einer Ein-Tages-Hochrad-Fahrt von München nach Regensburg. - John K. Starley (31) erfindet in Coventry das Moderne Rad nach ergonomischen Grundsätzen ein, Niederrad, das er Rover II nennt, einen Boom auslöst und laut Modern Society of Arts in London das erste Fahrrad der Geschichte ist. Es hat zwei gleich große Räder mit Vollgummireifen, kann aus dem Stand gestartet und erfmüdungsfrei betrieben werden. - In Regensburg wird das Hotel Zum grünen Kranz Obermünsterstrasse 9 modernisiert und mit einem Mosaikboden in der Eingangshalle wiedereröffnet - In Nürnberg leitet Karl Heller 68 Pfarrer bei der Gründung des evangelischen Verein für Innere Mission in Nürnberg. - In Nürnberg findet eine evangelische Konferenz für Innere Mission statt. - In Regensburg hat der katholische Manz Verlag des katholischen regensburger Verlegers Georg Joseph Manz (77) neun dampfbetriebene Schnellpressen, eine Stereotypengießerei und eine Buchbinderei. - In Neumarkt fällt die 25 Jahr Jubiläumsfeier des neumarkter Turnvereins 18 60 aus. - In Sulzbach sind 70 Teilnehmer bei der Gründung des katholischen Kolpingvereins in der Brauereigaststätte Zimmermann anwesend, unter ua der katholische Pfarrer Johann Baptist Kastner, der katholische Gefängnispfarrer Gefangenenanstaltspfarrer Jakob Heldmann und der Kooperator Hubert Ägid Franken. Schon nach kurzer Zeit kündigt die Brauereigaststätte dem Kolpingverein als Vereinslokal, weshalb dieser zum Gasthaus Daffner wechselt. - In Nürnberg stellt die Kunst- und Bauschlosserei Martin Schmitt Aufzüge und Aufzugsanlagen her. - In Nürnberg tagt die 2. Hauptversammlung des Deutschen Radfahrer Bundes nach einem Corso durch die Stadt zur Rennbahn des Nürnberger Velociped Clubs. Das Depot alias Fahrerlager ist in der Ludwigstrasse. Das große Gartenfest findet in der Rosenau Illumination statt und die Gala mit Kunstfahren im Saal des Industrie- und Kultur Vereins, worüber die nürnberger Tageszeitung Fränkische Tagespost berichtet. Das Fahrradrennen mit Dreiradtandems gewinnt der nürnberger Christian Jochen Vogel mit Wolfgang Beißbarth und der ansbacher Eduard Pirzer, der technische Leiter der im Vorjahr neuerbauten Fahrradfabrik Goldschmidt und Pirzer in Neumarkt und der ansbacher Martin Langkammerer, der Mitbegründer des Allgemeinen deutschen Radfahrervereins wird Zweiter. Der neumarkter Simon Goldschmidt wird bei der Jugend Wettfahrt auf dem Zweirad Zweiter. Daneben gibt es eine Wettfahrt mit Cangaroos und anderen Sicherheitsmaschinen. Das Abschlussrennen, die 50 Kilometer Wettfahrt für alle Fahrradtypen über 150 Runden endet durch ein versehentliches Sieg-Glockenzeichen nach der vorletzten Runde in einem Desaster, weil der Münchner Schwarz mitgezählt hat und die letzte Runde noch fährt, während sich der Berliner Pundt schon als vermeintlicher Sieger feiern lässt, woraufhin die Siegerehrung ausfällt. Pundt wird trotzdem nachträglich zum Sieger ernannt. - In Nürnberg gibt es 160 Hopfendarren und 364 Hopfenhandelsniederlassungen rund um die Mauthalle, wo einfach 144.000 Ballen Hopfen mit einem Gewicht von 7.220 Tonnen einfach auf Strassen und Gehwegen gelagert werden, die einem Welthandelsvolumen von 95 % entsprechen, die von 30 Handelshäusern gehandelt werden. - In Neumarkt bietet die Farhrradfabrik Goldschmidt & Pirzer Nürnberg und Neumarkt in der konkurrenzlosen Werbezeitschrift Fliegende Blätter des jüdischen Arztsohnes und deutschen und ausländischen Zeitungswerbeanzeigenmonopolisten Rudolf Mosse (42) als Velocipedfabrik mit Dampfbetrieb und Vernickelungs-Anstalt als größte und leistungsfähigste Fabrik dieser Branche im Continent ein eigenes vielfach prämiertes Fahrrad als Velociped mit einem Hochradbild an. Zweiräder mit patentierten Aeoluskugellagern kosten ab 170 Mark. - In Nürnberg ist Christian Joachim Vogel Inhaber des Nürnberger Velociped-Depots in der Schlotfegergasse 15 und Generalvertreter der englischen coventryer Fahrradfabriken Hillman, Herbert & Cooper Premier Works, der größten europäischen Fahrradfabrik in Coventry, und The Sparbrook Manufacturing Co. Ltd. In Nürnberg fährt der nürnberger Hopfenhändler und Velociped Club Gründer Christian Joachim Vogel auf seinem Hochrad zur Gründung des Deutschen Radfahrerbundes nach Leipzig. - In Nürnberg spielt der Geigenbauersohn Karl Rau (15) im Orchester Bruch. - In Nürnberg stellt der neue russische Hofjuwelier Carl Faberge (39) bei einer Antik Ausstellung seine Kopien von antiken Schätzen aus und erhält dafür eine goldene Medaille. - In Nürnberg wird die in Wien geborene Sängerin Anna Jäger (23) engagiert. - In Roth beginnt der rother Pfarrersohn Friedrich Feuerlein (--) das rother Amtsblatt im 26. Jahrgang Rother Intelligenzblatt von Johann Carl (--) als Tageszeitung Fränkische Volkszeitung weiterzuführen. Der rother Schneidermeister, Leihhausverwalter, rother Zeitungsdrucker Johann Carl (--) ist in Nürnberg Verleger einer Fachzeitung für Hopfenanbau und Brauereiwesen.

1884 Wetter: Milder Jahresbeginn. - Der in Bamberg geborene Ritter Maximilian Friedrich Brettreich (26) wird regensburger Polizeikommissär. - In Fürth wird der Bankierssohn und spätere Chemiker und Arzt Siegfred Walter Loewe geboren. - In Waltersberg wird eine Orgel des nürnberger Orgelbaumeister Bittner in die Pfarrkirche eingebaut. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Nürnberg gründen Freiherr Lothar von Faber (67), Friedrich von Grundherr, Johannes Falk, Johan Georg Kugler, Moritz Poehlmann, Samuel Bloch und Karl Wunder die Nürnberger Lebensversicherungs-Bank und verkaufen Lebensversicherungsscheine.  - Hiram Stevens Maxim baut ein automatisches Selbstladegewehr, das mit Gasdruckenergie Patronen direkt aus einem Gurt in den Lauf befördert. - In Neumarkt heiratet der aus Mallersdorf Geiselhöring stammende Kaufmann Joseph Carl Loichinger die Spezereien- und Schnittwarenhändlerstochter Mussinan. - Der deutsche evangelische Pastorensohn, Journalist und Politiker Carl Peters (28) erwirbt die deutsche Kolonie Ostafrika mit Ruanda, indem er die lokalen Häuptlinge betrunken macht und ihnen Schutzbriefe mit Kreuzchen unterschreiben lässt. - In Roth wird das Dienstbotenhospital im Seckendorffschlösschen in der Hilpoltsteiner Strasse zum Städtischen Krankenhaus umgewandelt. - In Schwandorf wird die neue polizeiliche Hausnummernordnung Litera Hausnummer eingeführt, bei der jede Strasse und jeder Platz einen Buchstaben zugewiesen bekommt, bei der z.B. A der Marktplatz und B die Friedrich-Ebertstrasse ist und dazu eine fortlaufende Zahl und kurz danach zusätzlich einige umgängliche Strassennamen hinzugefügt, die bis 19 27 beibehalten wird. - In Nürnberg werden von Friedrich Heller (48) in der Vorderen Sterngasse 10.000 Privattelefone und 1.700 Telefone für Post und Bahn ausgeliefert. - In Fürth stellt die Brauerei Geismann Bäumerstrasse das Starkbier Poculator her. - In Altdorf wird mit dem Bau einer gusseisernen Wasserleitung und einem Abwassersystem begonnen. - In Neumarkt wird das Volksfest mit elektrischen Bogenlampen der Firma Wechsler beleuchtet. - In Regensburg bringt der jüdische Rabbi Dr Meyer das jüdische Familienblatt Die Laubhütte als jüdisches Pendant zur Gartenlaube heraus. - Nürnberg hat 108.810 Einwohner und Schwandorf hat 3.500 Einsohner. - In Regensburg wird ein Zitherklub u.a. vom Bader und Zitherlehrer Franz Edenharter gegründet. - In Eichstätt beginnt der Limesforscher Friedrich Winkelmann (32) auf seinem eigenen Gut Pfünz mit Grabungen nach einem Römerkastell. (20 18 wird nur der Umstand, dass er die Arbeiten aus eigenen Mitteln bestritten hat, mitgeteilt, nicht aber dass es ihm selbst gehörte). - In Neumarkt baut die jüdische Goldschmidt Express Werke AG Fahrräder und Motorräder mit Fafnir-Motoren aus Aachen. - In Regensburg wird der Velociped Club Regensburg in Radfahrer-Verein Regensburg umbenannt. - In Neumarkt geben die Velociped-Fabrikanten Goldschmidtt bekannt, dass sie sich mit dem nürnberger Veloziped-Fabrikanten M Pirzer, als Goldschmidt & Pirzer Velocipedes-Fabrik mit Dampfbetrieb und Vernickelungs-Anstalt Nürnberg und Neumarkt i. O. assoziiert haben um die Fabrikantion gemeinschaftlich und im vergrößerten Maßstab fortzusetzen. Man garantiert echt englisches Material in Prima Qualität. An Velozipeden liefern sie Bicycles in 5 Sorten und Tricycles in 6 Sorten. Besonders stolz ist man auf die Minotaur-Tricycles. Für ihre neue Fabrik in Neumarkt kaufen die jüdischen Brüder Joseph und Adolf Goldschmidt ein Gelände zwischen der Ingolstädter Strasse und dem Bahnhof an der Holzgartenstrasse und errichten eine Produktionshalle, eine Lackiererei, eine Poliererei und eine Vernickelungsanstalt mit einem 8 PS Dampf Maschinenhaus. - In Nürnberg findet das Frühjahrsrennen des Nürnberger Velociped Clubs auf der neuerbauten Rennbahn für Hochräder an der Ecke Fürtherstrasse/Kernstrasse statt. Im September findet dort ebenfalls ein Velocipedrennen alias Fahrradrennen statt, wobei es auch eine Tribühne gibt. - John K. Starley produziert in Coventry ein zunächst belächeltes Niederrad, das er Rover nennt. Der englische nürnberger Fahrradfabrikbesitzers William Hillman von Hillman, Herbert und Cooper war zur Pionierzeit der Geschäftspartner seines Onkels.  - In Sulzbürg kauft Michael Sitzmann das Gasthaus Zur Linde Am Marktplatz 8 für seinen Sohn Johann Sitzmann. - In Nürnberg verkauft das Mode Geschäft Theodor Welter Heringsmarkt 2 spezielle Velociped Anzüge alias Fahrradbekleidung für Herren und Knaben. Das Geschäft ist auch sonntags von 07:00 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet und wirbt auch in der Amberger Volkszeitung. - In Fürth wird der Velociped Club Fürth gegründet, der sich im Restuarant Wachtler Luisenstrasse trifft. - In Schwabach wird der Velociped Club Schwabach gegründet, der sich im Restaurant Vater Jahn trifft. - In Vilseck wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Nürnberg veranstaltet der Velociped Club Nürnberg ein Hochradrennen, wobei nach einem gemeinsamen Mittagessen im Gasthaus Köchertszwinger und einer Korsofahrt zum Rennplatz 100 Teilnehmer ein Eröffnungsrennen, ein Handicap, ein Tricyclerennen, ein Erstrennen und ein Hauptrennen über 10.000 m austragen, wobei das Velociped Club Mitglied Neumarkt Carl Marschütz (21) mit 4 Minuten 46 Sekunden beim Erstrennen mit 10 Hochrädern für Mitglieder des deutschen und deutschösterreichischen Velocipedistenbund, die noch keinen Preis errungen haben, auf 2.000 m Zweiter, nach dem Velociped Club Nürnberg Mitglied Julius Fuchs und vor ua Friedrich Eckstein aus Nürnberg, Feil aus Amberg, Simon aus Ansbach und Schlenk aus Erlangen, wird. Das Hauptrennen über 10.000 m gewinnt ein Münchner in 22 Minuten und 2 Sekunden. Der Zweite stürzt kurz vor dem Ziel und läuft zu Fuß durchs Ziel. Dritter wird der Nürnberger Eyrich und der vierte wird disqualifiziert. Die Preise sind 150 Mark für Platz eins und 70 Mark für Platz 2. - In Nürnberg beteiligt sich der neumarkter Velocipist Edmund Pirzer an einem Tricyclerennen über 2.000 m, bei dem der eigentlich unangefochtene Sieger, der nürnberger Jean Beißbarth eine Runde vor Ende versehentlich das Rennen aufgibt und glaubt gewonnen zu haben, weil die Musik aufhörte zu spielen. Ein Sicherheits Velociped Rennen wird über 6 Runden mit 2.000 m unter 5 Teilnehmern, darunter die Nürnberg Schätzler und Nusselt, ausgetragen, wobei der Sieger Weber aus Mönchengladbach mit einem wesentlich größeren Sicherheitsfahrrad antrat. Als Abschluss des Tages gibt es Musik und Tanz im Gasthaus Harmonie. - In Amberg legt der lupburger Metzgersohn und Gastwirtssohn Johann Baptist Laßleben (20) im Lehrerseminar sein Examen als Lehrer ab. - In Nürnberg verkauft die Fahrradhandlung Nürnberger Velociped-Depot in der Schlotfegergasse 15 von Kaufmann Christian Joachim Vogel Hochräder von Hillman, Herbert & Cooper, der größten europäischen Fahrradfabrik in Coventry. - In Nürnberg wird der ehemalige Goldschmidt Velocipedfabriklehrling (Express) Carl Marschütz (21) Filialleiter der nürnberger Filiale der neumarkter Goldschmidt Velocipedfabrik. - Der regensburger Verleger und Großantiquar Franz Stokar von Neuforn alias Franz von Stokar (19)  ist Nachfolger des Antiquariat von A Coppenrath. - In Nürnberg wird das seit 8 Jahren bestehende polizeiliche Fahrverbot für Velocipede alias Hochräder alias Fahrräder in der Innenstadt auf vielfache Bitte des Velociped Club Nürnberg aufgehoben, aber nur für 21 bestimmte Strassen. - In Nürnberg kauft sich der Mayer Verlag und die Carl Meyer Kunstanstalt in der Nebengasse 24 eine Maschinenbau AG Nürnberg Dampfmaschine. - In Regensburg Regendorf kauft sich Reichsrat Freiherr Lothar von Faber (67), der Besitzer der Bleistiftfabrik A W Faber in Stein bei Nürnberg, das Schloß Regendorf. - In Nürnberg wird der evangelische Brauereiartikelfabrikbesitzersohn und spätere Luftfahrtpionier Robert Thelen geboren. - In Regensburg werden mehrere Bierpanscher alias Bierfälscher angeklagt und zu Geldstrafen und auch Gefängnisstrafen verurteilt, darunter auch mehrere Bierbrauer aus Burglengenfeld. - In Schwandorf gibt es 10 Tafernwirtschaften alias Speisegaststätten und 6 Bierwirtschaften. - In Schwandorf Fronberg baut sich der  Direktor des Eisenwerks später Fronberg Guss Josef Eigner (--) die gründerzeitliche Kebbelvilla. - In Postbauer-Heng Pavelsbach gründet sechs Jahre nach einem Großbrand der pavelsbacher Bürgermeister Georg Wild (--) eine Freiwillige Feuerwehr mit 41 Einsatzkräften, die Prinzregent Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (St) (43) mit einer Urkunde als seine Gründung bestätigt.

1883 Wetter: In Neumarkt weigert sich der Rat der Stadt das Wetterhäuschen des privaten Wetterbeobachters Karl Speier zu dulden und für die Wettervorhersage zu bezahlen. Milder Dezember. - In Neumarkt sorgt eine aussergewöhnlich negative Bieranalyse, nach der als bestes neumarkter Bier das Bier der Gansbräu von Leonhard Ehrnsperger (--) 3,17 Volumenprozent Alkohol aufweist, das Bier seines Bruders Xaver Ehrnsperger (--) der Lammsbräu im unteren Drittel der getesteten Biere sogar nur 1,91 Volumenprozent Alkohol aufweist, für Aufregung und bestätigt damit die landläufige Meinung, dass neumarkter Bier eigentlich nur Dünnbier ist. - In Allersberg wird der Turnverein und Sportverein TSV Allersberg gegründet. - Graf Maximilian Karl Theodor von Holnstein (St) (48) aus der morganatischen kaiserlichwittelsbacher Linie fällt beim bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (38) in Ungnade, da er für dessen Entmündigung Fakten sammelt und manipuliert. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Neumarkt Rittershof wird Michael Rackl geboren. Er wird später katholischer eichstätter Bischof, der sich zum NS-Staat bekennt. - In Polsingen wird der Bauernknechtssohn Christian Weber geboren. Er wird SS Parteifunktionär, oberbayerischer Kreistagspräsident und für sein korruptes, unantastbares und rüpelhaftes NS Bonzentum berüchtigt. - In Venedig stirbt der leipziger Polizeiaktuariussohn und Theaterregisseur Richard Wagner (70). - Der in  Forth geborene Kaufmann Alfred Abraham Gerngroß (39) gründet in Wien das größte Warenhaus der Monarchie. - In Nürnberg gründet der nürnberger Elektrotechiker Sigmund Schuckert (38) eine Krankenkasse und Pensionskasse, bezahlt Weihnachtsgeld und führt den Zehn-Stunden-Tag ein. - Die Schriftstellerin Carmen Sylva alias Königin Elisabeth von Rumänien alias Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied (40) kommt nach Nürnberg zu Besuch, wo sie sich über plumpe Gastronmiewerbung mit erfundenen honorigen Gästen im Bratwursthäusle lustig macht. - In Amberg ergibt bei der amberger Distriktsparkasse eine Überprüfung, dass auch dessen Verwalter, der Druckereibesitzer und Zeitungsbesitzer Hermann von Train (--) 10.000 Gulden veruntreut hat. Die Staatsanwaltschaft strengt eine Untersuchung an. Hermann von Train (--) kann sein Amt behalten, da er das Geld zurückzahlt. - In Amberg geht die Gaswerk Aktiengesellschaft mit 91.000 Gulden Schulden vollständig in den Besitz der Stadt über. - In München wird ein  Fernsprechamt  mit 118 Teilnehmern eröffnet. - In Nürnberg wird ein Boxverein gegründet. - In Nürnberg erwirbt Johann Baptist Zetlmeier das Kaffeehaus Café Lotter und nennt es in Café Noris um. - In Nürnberg bestellt die Reichspost bei Friedrich Heller (47) in der Vorderen Sterngasse 400 Telefonanlagen. - In Amberg wird im Vereinslokal Hösl die 94. Sektion Deutscher und Österreichischer Alpenverein gegründet. - In Amberg wird ein Hochofen des Amberger Eisenwerks hochgefahren. - In Parsberg übernimmt Josef Ferstl die Nr 78 mit Metzgerei und Anteil am Gesellschaftsbrauhaus und macht es zum Gasthaus Zum Hirschen. - In Neumarkt wohnt der Laternenanzünder Butscher im Bürgerturm. - In Amberg kauft der aus Soest stammende Buchhändler, Verlagsbesitzer und Redakteur der Amberger Volkszeitung  Josef Habbel (37) das Regensburger Morgenblatt und den Regensburger Anzeiger. - In Amberg erbaut Traugott Müller die Bierhallen am Kaiser Ludwig Ring. - Der dänische Carlsberg Brauerei - Braumeister Hans Christian Hansen (38), bekannt mit Louis Pasteur (61), isoliert die erste Hefezelle, eine besondere untergärige, die er sich ohne Wissen von Brauereien aus Pilsen beschafft hat. Sie wird die Stammkultur für alle späteren Biere. Einziges Hindernis ist noch die dafür benötigte Kühlung. - Nürnberg hat 106.310 Einwohner. - In Schwarzenbruck erbaut der reiche Bleistiftindustrielle Freiherr Lothar von Faber (66) provokativ das Faberschloss mit Fürstenzimmer in unmittelbarer Nachbarschaft des nürnberger Patriziers Freiherr xxx von Petz, dem mehr als 180 Hektar am Südlichen Sebalder Reichswald gehören. - In Nürnberg Schniegling beginnt die Metallflaschenkapselfabrikantenwitwe Madion Vetter mit der Produktion von Metalltuben. - In München Graggenau lässt der bayerische König Ludwig von Wittelsbach II (St) (38) das Cuvilliés Theater als erste Bühne Deutschlands mit Strom versorgen alias elektrifizieren. - Die Bayerische Armee testet den Einsatz von Kokain. - In Fürth zieht die jüdische Brauerei Mailaender auf den Schwand und wird von der fürther Bevölkerung in Bergbräu umbenannt. - In Nürnberg verdienen Schaffner und Kutscher etwa 3 Mark täglich. Die Fahrpreise werden nach Streckenabschnitten ohne Umsteigeberechtigung festgelegt und betragen zwischen 10 und 30 Pfennig. - In Nürnberg gewinnt der in Breslau geborene spätere jüdische Turnierschachweltmeister Siegfried Tarrasch (21) sein erstes Turnier. - In Regensburg berichtet die Tageszeitung Regensburger Anzeiger, dass ein Fahrradfahrer alias Hochradfahrer alias Velocipedist auf dem Kasernplatz mit einer alten Frau abends einen Fahrradunfall hatte, was zu Empörung gegen diese Liebhaberei bei der Bevölkerung führt, die sich eine ortspolizeiliche Regelung wünscht, wo nach Beschwerden über Hochradfahrer auf der Allee gegen 09:30 Uhr in der gesamten Innenstadt das Fahrradfahren verboten wird. - In Regensburg veranstalten die regensburger Hochradfahrer mit den Velocipedisten-Freunden aus Straubing und Ingolstadt an Pfingsten einen Fahrradkorso durch die Stadt. - In Neumarkt wird ein Velozipedverein gegründet, auf der Marktstrasse ein Rennen veranstaltet und in Stadtnähe ein umzäunter Platz als Rennbahn genutzt. - In Nürnberg verkauft die Spielwarenhandlung Jean Munck am Hauptmarkt ehemals Wahnschaffe 3 rädrige Knaben Velocipede mir Holzspeichen für 20 Mark und 2 rädrige aus Eisen nach englischem System nach Größe von 20 Mark bis 33 Mark für die Kinderversion aber auch bis 200 Mark für Erwachsene. - In Regensburg hat die Regensburger Sparkasse, als städtische Einrichtung, die für Kinder aus allen Bevölkerungsschichten, sowie für Dienstboten, Lehrlinge, Handwerksgesellen, Fabrikarbeiter und Tagelöhner zuständig ist, noch keinen wirtschaftlichen Erfolg. - In Beilngries beginnen zwei katholische Mallersdorfer Schwestern die vertraglich vereinbarte Pflege von 60 bis 70 Kranken jährlich im Distriktskrankenhaus Beilngries. - In Amberg wird der Velociped Club Amberg gegründet, der sich im Gasthaus Zum goldenen Löwen trifft und als Sommerlokal den Schieferkeller hat. - In Regensburg wird der Radfahrer Verein Regensburg gegründet. - In Neumarkt gibt es auf dem Anwesen Spitta Villa Ecke Mühlstrasse17/Am Evangelienstein (20 19 Parkplatz) einen Tennisplatz. - In Deutschland wird der Deutsche und Deutsch-Österreichische Velocipedisten-Bund mit 1.770 Mitgliedern und der Norddeutsche Velocipedisten-Bund mit 632 Mitgliedern für Fahrradfahrer gegründet. - In Nürnberg beginnt der Civilarchitekt Hans Kieser (30) Außere Bucherstrasse 28 mit dem Bau von repräsentativen Villen in der Frommannstrasse, Burgschmietstrasse und am Maxtorgraben. - In Amberg beginnt die Produktion der im Vorjahr neu erbauten Amberger Hütte mit dem Anstich des Hochofens mit Roheisen. - In Nürnberg wird der Telegraphist Marcus von Eckart Vorsitzender des Nürnberger Velociped-Club. - In Gunzenhausen eröffnet der Wirt des Ausfluglokals Stöhr-Keller Michael Stöhr an der Hensoltshöhe neben seinem Lokal eine Badeanstalt mit vier Badewannen. - In Amberg stellt der Orgelbauer und Instrumentenmacher Benedikt Waller (--) auch Geigen her. Zusätzlich betreibt er einen Handel mit Mittenwalder Geigen. - In Nürnberg kauft die Oberpostdirektion das gesamte ehemalige Hinterhaus Postareal, das als  Bezirksgericht genutz wurde, Karolinenstrasse 36 bis Adlerstrasse 3 am Josephsplatz wieder zurück und verkauft das ehemalige gasthaus zum  goldenen reh Vorderhaus am Josephsplatz 3 an den Kaufmann Ernst Tuchmann (--). Das Vorderhaus am Josephsplatz wird wieder aufwendig in ein Postgebäude umgebaut.

1882 Wetter: Beginn der Wetterdokumentation in Deutschland. - In Nürnberg stellt der Velociped-Fabrikant Eduard Pirzer (--) auf der Bayerischen Landesausstellung zwei aus englischen Komponenten gefertigte Velocipede alias Hochräder vor und erhält dafür eine Bronzemedaille. - In Neumarkt schickt der jüdische Kochherdehersteller Josef Goldschmidt (--) (Express) Obere Marktstrasse 11 seinen von Fürth zugezogenen jüdischen Lehrersohn und Lehrling Carl Marschütz (19) auf die Bayerische Landesausstellung in Nürnberg, wo er den ansbacher Veloziped-Fabrikanten Eduard Pirzer kennenlernt, wo siezwei Jahre später 18 84 nach die jüdischen Brüder und Kochherdehersteller Josef Goldschmidt (--) und Adolph Goldschmidt (--) Obere Marktstrasse 11 (20 18 K&L) mit dem in Burghaslach geborenen Kaufmann Carl Marschütz (19), (nach WWII ist er im Besitz der neumarkter Express Markenrechte) finanziert von der jüdischen nürnberger Privatbank Anton Kohn (--), die Velociped-Fabrik Goldschmidt in der Holzgartenstrasse gründen, die Hochräder baut. Betriebsleiter wird Jakob König (--). Man holt einen englischen Fachingenieur, bestellt englische Teile und eröffnet mit einer Jahresproduktion von 120 Velocipeden. - In Allersberg wird ein katholischer Kolpingsgesellenverein mit dem gewählten Präses Dr Josef Lerzer im Gasthaus Zur goldenen Sonne gegründet. - In Nürnberg beginnt Ernst Plank (--) mit der Produktion von Spielzeuguhrwerklokomotiven. Ernst Plank (--) stellt auf der Bayerischen Landes Gewerbe Industrie- und Kunstausstellung in Nürnberg eine elektrische Eisenbahn vor. Nach der erfolgreichen Ausstellung kauft der bamberger Möbelfabrikant Johann Adam Eysser (--) das Pellerhaus Egidienplatz 23 und richtet darin einen pompösen Möbel Showroom ein. - Höhepunkt der Auswanderung. 18.000 Bayern wandern nach Nordamerika aus, von 200.000 deutschen Auswanderen. - In Nürnberg schließt der Porzellanfabrikant Krügemann (--) die nürnberger Fayencemanufaktur Porzellanfabrik. - In Amberg ist die Gewehrfabrik Amberg auf preußische Waffen M/71 umgestellt und die Bayerische Armee hat alle Werdergewehre M/69 nur noch als Reserve eingelagert. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Neumarkt sind Alois Panzer und Joseph Max Feldbauer Bürgermeister. Der Sohn und Maler Max Feldbauer (13) weiß noch nichts von seiner künstlerischen Begabung. - In Nürnberg installiert der nürnberger Elektrotechniker Sigmund Schuckert (37) drei Bogenlampen in der nürnberger Kaiserstrasse als dauernd betriebene elektrische Strassenbeleuchtung, die 35 Gaslaternen ersetzen. Seine Werkstatt in der Schwabenmühle in der Kaiserstrasse 36 wird zum nürnberger Elektrizitätswerk. - Der regensburger Bleistiftfabrikant Rehbach ist die zweitgrößter Bleistiftfabrik in Bayern. - In Amberg beleuchtet der Seifenhändler Ludwig Feil sein Geschäft mit elektrischem Strom. - In Auerbach wird eine Stadtsparkasse gegründet. - Der in Würzburg geborene Freiherr Konstantin von Gebsattel (28) wird als Kommandeur der Ersten Kavallerie-Brigade persönlicher Adjutant von Prinz Leopold von Wittelsbach Bayern (St) (36). - In Neumarkt wird der Lehrer Lautenschlager wegen unmoralischen Lebenswandels suspendiert. - Die Adelsfamilie Adelmann von Adelmannsfelden kann ihren Stammsitz Adelmannsfelden zurückerwerben. - In Nürnberg wird die Brauerei Schalkhauser gegründet. - In Neumarkt wird der Schuhmacher Anton Thumann Aushelfer im Postbotendienst der 7 Postboten. - In Sulzbach wird mit dem Bau einer Kanalisation begonnen. - Nürnberg hat 104.510 Einwohner. - In Nürnberg wird eine Bayerische Landesgewerbe, Industrie- und Kunstausstellung mit 2.414 Ausstellern auf dem Maxfeld unter dem Schirmherrn, dem bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (37) veranstaltet. Zum Maxfeld wird extra eine Strassenbahnlinie gebaut. - In Nürnberg stellt der Musiklehrer Johann Roth seine Flügel-Guitarre auf der Bayrischen Landes Industrieausstellung aus. - In Regensburg wird das katholische Priesterseminar St Wolfgang in der Obermünsterstrasse 7 mit 122 Knaben eröffnet. - In Nürnberg findet eine Konditorenausstellung statt. - In Parsberg wird eine tägliche Postomnibusverbindung nach Hohenburg eingerichtet, dafür aber die Postverbindung Hohenburg - Schmidmühlen - Burglengenfeld eingestellt. - In Eichstätt kauft der Limesforscher Friedrich Winkelmann (30) das Gut und Schloss Pfünz. - In Neumarkt beginnt der jüdische Kochherdehersteller Josef Goldschmidt in seiner neu gegründeten Fahrradfabrik in den Räumlichkeiten Obere Marktstrasse 11 laut seinem späteren Direktor Hans Schmidt mit der geregelten Produktion von Hochrädern auf drei Stockwerken. - In München feiert der Münchener Velcyped Club sein 13 jähirgies Bestehen. Ein Vereinsgruppenfoto zeigt 16 junge Männer mit 3 Hochrädern. - In Regensburg beginnt der thurn und taxis Hofarchitekt Max Schultze (37) mit der Planung und Neubau des Südflügels des fürstlichen Schlosses St. Emmeram. - Wähend in Regensburg der katholische Manz Verlag des katholischen regensburger Verlegers Georg Joseph Manz (74) sich mit den Protestanten um den rechten Glauben streitet, wird der katholische wiener Verlag seines Bruders Friedrich Manz von dessen Sohn Hermann über das leipziger Druck- und Verlagshaus Julius Klinkhardt an den jüdischen Prokurist Markus Stein (74) verkauft.  - In Amberg beendet der Grafensohn Richard du Moulin-Eckart (18) als zweiter Sohn von Graf Eduard Gustav Du Moulin-Eckart (48) und Karoline Meyer (44), dessen Taufpate Richard Wagner war, das Gymnasium und wird später Geschichtsprofessor. - Der in Lauterhofen geborene katholische ehemalige freisinger Pfarrer Johann Baptist Prechtl (69) wird zum königlich Geistlichen Rat ernannt. - In Regensburg trennen sich im von der Stadt gekauften ehemaligen katholischen Deutsch Orden Komtureigebäude, das als gemeinschaftlich konfessionelles städtisches Krankenhaus dient, nach 44 Jahren wieder der katholische und der evangelische Teil des Krankenhauses, wobei der katholische Teil bleibt. - In Nürnberg wird das Hallertor in der Stadtmauer fertiggestellt. - In Schwabach wird in der Post alias Posstamt eine Telegrafenanstalt eingerichtet. - In Nürnberg erstellt der Kupferstecher Lorenz Ritter (50) eine Ansicht Im Sternhof die in den Bänden Malerische Ansichten aus Nürnberg veröffentlicht wird, wobei im Innenhof des Sternhofs Neutorstrasse 13, einer Unterkunft für auswärtige Händler, eine Wandmalerei mit einem überlebensgroßen nürnberger Kaufmann zu sehen ist, der aber in Wirklichkeit wegen der verdreckten Wände und erbärmlichen Zustände kaum mehr zu sehen ist. - In Nürnberg präsentiert der münchener Fotograf Johann Baptist Oberstetter (42) Postkarten mit kleinen Fotos alias Bildpostkarten im Lichtdruckverfahren auf der Ersten Bayerischen Landesausstellung.

1881 In Berching Holnstein wird eine Anstalt für schwachsinnige alias geistig behinderte Mädchen im Schloß Holnstein eröffnet, das den katholischen Dillinger Franziskanerschwestern gehört. - Der Besitzer der Bleistiftfabrik A. W. Faber in Stein Lothar von Faber (64) wird in den Freiherrenstand erhoben. - In Nürnberg wird eine öffentliche Pferdebahn von dem in Schloss Grünsberg geborenen patrizischen nürnberger Bürgermeister  Otto Stromer von Reichenbach (50) auf der Fürther Strasse parallel zur Ludwigseisenbahn eingerichtet. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Nürnberg erringt der in Zirndorf geborene  Karl Grillenberger (33) das erste  Reichstagsmandat für die SPD in Bayern. - Typhusepidemie in der bayerischen Armee, wodurch Verheiratetengebäude errichtet werden. - In Nürnberg sind die wichtigsten Todesursachen, 531 Tuberkulosefälle, 99 Krebsfälle, 59 Scharlachfälle, 46 Keuchhustenfälle, 25 Unterleibstyphusfälle und 19 Kindbettfieberfälle. - Beim Kampf um die Gunst der kaiserlichrussischen Urenkelin Helene Pawlowna Bobrinska (24) fordert der in Regensburg geborene vermeintlich gehörnte Graf Alfred Eckbrecht von Dürckheim Montmartin (31) seinen eigenen Chef, Prinz Arnulf von Wittelsbach Bayern (St) (29) zum Duell, vor dem König Ludwig II von Wittelsbach (St) (36) Graf Alfred Eckbrecht von Dürckheim Montmartin (31) zum Flügeladjutant macht und Prinz Arnulf von Wittelsbach Bayern (St) (29) verspottet wird. Der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (36) verbietet das Duell einfach, weil es nach Familienstatuten verboten sein soll, und lässt beide sich entschuldigen. Dürckheim zuerst. - Der in Regensburg geborene vermeintlich gehörnte Graf Alfred Eckbrecht von Dürckheim Montmartin (31) heiratet die kaiserlichrussische Urenkelin Helene Pawlowna Bobrinska (24). - In Nürnberg erhält Friedrich Heller (45) in der Vorderen Sterngasse wegen der Eröffnung eines öffentlichen Fernsprechamtes einen Großauftrag für Telefonanlagen von der Reichspost. - In Nürnberg darf der bremer Unternehmer Heilrich Alfes wegen der unbefestigten Staßen und der langsamen Kutschen eine Pferdebahn mit einem amerikanischen Personenwagen auf Schienen für die Strecke Staatsbahnhof Lorenzkirche Plärrer in Betrieb stellen. Es wird 14 Stunden täglich gearbeitet und die Uniformen müssen selbst bezahlt werden. Die Erweiterung nach Fürth ist in Bau. - In Regensburg wird Carl Berghof Direktor und Kapellmeister am Theater Regensburg. - Nürnberg hat 101.500 Einwohner. - In Altdorf wird ein Turnverein gegründet. - In Nürnberg ist das Gasthaus König Otto in der Winklerstrasse 3 (20 17 Osteria) ein stadtbekanntes Bordell. - In Nürnberg wird die Ludwigseisenbahn Maffei Lokomotive Faust (36) ausgemustert. - In Nürnberg wird die Pferdebahn eingeführt. - In Lauterhofen eröffnet die katholische Gemeinschaft der Dillinger Franziskanerinnen mit ihrem Priester Johann Evangelist Wagner (73) und Oberin Schwester Maria Theresia Haselmayr (73) die staatlich anerkannte Kretinenanstalt Lauterhofen. Die Schwestern legen ihren Profess in der lauterhofener Pfarrkirche ab. Sie kümmern sich um 10 Pfleglinge, die mitarbeiten müssen. Es wird eine Filiale in Holstein eröffnet, die Kretinenanstalt Holstein. - In Regensburg veranstaltet der Wirt des Gasthauses Prinzengarten Georg Schambeck ein Velociped Rennen alias Fahrradrennen. - In Nürnberg wird der Velociped Club Nürnberg für Hochräder von den Kaufleuten Christof J. Vogel als Vorstand, Schlotfegergasse 15, Ludwig Sauer Kleinweidenmühle 12 als Zahlmeister und Fritz Steinmetz, Lindengasse 17 gegründet. Der Nürnberger Velociped Club errichtet an der Fürther Strasse auf dem.Veit Stoß Platz eine Radrennbahn für Hochräder für 2850 Mark, wobei 21 Vereinsmitglieder, darunter der jüdische Radrennfahrer Max Ottenstein (21), insgesamt 57 Anteilscheine zu je 50 Mark erwerben. Es gibt eine mit Leinwand überdachte Tribüne mit 1.500 Sitzplätzen. Die 333,3 m lange, und 6 m breite Bahn ist aus Kohlesinter und von einer 2,5 m hohen Palisadenwand umgeben. - In Deutschland ist laut Augsburger Allgemeine das erste Fahrrad made in Germany nachweisbar. - In Neumarkt produziert der jüdische Kochherdehersteller Josef Goldschmidt in seiner Kochherdefabrik in den Räumlichkeiten Obere Marktstrasse 11 laut seinem späteren Direktor Hans Schmidt mit Dreh-, Fräs- und Bohrmaschinen, einer Poliereinrichtung und einer Vernickelungsanlage Hochräder alias Fahrräder alias Velocipede nach Kundenwunsch, wobei die angereisten Kunden auf die Fertigstellung warten können. - In Altdorf wird der Marktplatz neu gepflastert und eine städtische Turnhalle (später Stadthalle) gebaut. - In Regensburg wird die die Kreistaubstummenanstalt an der Landshuter Strasse eröffnet. - In Ansbach wird der Radfahrer Verein Ansbach gegründet, der sich im Hotel Zöckel trifft. - Der Neumarkter Turnverein 18 60 ist einer von 137 bayerischen Turnvereinen mit 12.946 Mitgliedern. - In Ingolstadt startet das Velociped Club Ingolstadt Mitglied Johann Winkelhofer (22) mit seinem Hochrad mit 137 cm Raddurchmesser bei einer Körpergröße von 167 cm und 67 kg über Eichstätt und Kipfenberg nach Denkendorf. Er ist mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp über 30 km/h der schnellste deutsche Hochradfahrer auf zwei englische Meilen. - In Frankfurt kommt das Mitglied des Velociped Club Ingolstadt Johann Winkelhofer (22) mit seinem Hochrad von Ingolstadt aus an. - In Beingries gibt es keinen kahtolischen Kolping Gesellenverein mehr. - In Gunzenhausen wird es ein jüdisches Schulhaus bei der Synagoge am Hafnermarkt 18 neu erbaut. - In Frankfurt wird der Weinhändler Allinger Hoflieferant des sächsischen Königs. - In Nürnberg bleibt das polizeiliche Fahrverbot für Velocipede alias Hochräder alias Fahrräder in der Innenstadt, das seit 5 Jahren besteht, trotz der Bitte auf Aufhebung des Velociped Club Nürnberg bestehen. - In Nürnberg wird das Hallertor in die Stadtmauer gebrochen, das aber ohne Torgebäude konzipiert ist. Die neue Pferdebahnlinie führt vom Plärrer ausserhalb der Stadtmauer über das neue Hallertor zum Rathaus und von dort zum Laufer Tor. - In Greding wird laut Sparkasse eine Vorgängerinstitution gegründet.

1880 Wetter: Trockener kalter Winter. Der Bodensee friert zu. - In Eichstätt fährt der Mechaniker Franz Kohlbrand mit einem selbstgebauten Hochrad alias Fahrrad alias Velociped durch die Stadt. - In Berching Holnstein kaufen die katholischen Dillinger Franziskanerschwestern das Schloß Holnstein, das sie zu einear Anstalt für schwachsinnige alias geistig behinderte Mädchen umbauen und im Folgejahr eröffnen. - In Neumarkt übernimmt der Geschäftsführer Joseph Boegl die amberger Buchhandlungsfiliale Pohl am oberen Markt. - Der in Nürnberg geborene Kolonialwarenhändlersohn und in den Freiherrenstand erhobene Theodor Cramer (63) gründet die Münchner Rückversicherungsgesellschaft. - In Spalt wird in der Pfarrkirche St Emmeram der Lettner abgebaut. - Beginn einer deutschen Auswanderungsbewegung mit 1.800.000 Auswanderern, davon 170.000 aus Bayern bis Anfang der 18 90er Jahre. - In Neumarkt verursacht ein Engländer mit seinem Howe-Hochrad vor dem Gasthaus Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9 großes Aufsehen und wird u.a. vom in Burghaslach geborenen und in Fürth aufgewachsenen, jüdischen Kaufmannssohn Carl Marschütz (17) bewundert. Carl Marschütz (17), der bereits im Besitz einer Draisine ist, erhält von seinem Chef dem jüdischen Kochherdehersteller Josef Goldschmidt Obere Marktstrasse 11 (Express) ein Darlehen von 286 Mark und kauft sich ein Howe-Veloziped mit Laterne, ein Hochrad. München hat bereits eine Hochradrennbahn, die Lautner’sche Eisbahn. - In Amberg müssen in der Amberger Gewehrfabrik alle Arbeiter erklären, keinem Verein oder Verbindung mit sozialdemokratischen Tendenzen anzugehören. Selbst der Besuch von Veranstaltungen als Gast ist verboten. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - Nürnberg hat 99.519 Einwohner. Regensburg hat 34.542 Einwohner. - In Cham wird der Turnverein Cham neu gegründet. - Die Stadt Nürnberg steht mit 173.000 Hektolitern an der Spitze des bayerischen Bierexports. - Roth hat 2.872 Einwohner, darunter 98 Juden. - In Deining malt Friederike von Gumppenberg (17) ein Aquarell, ein Ortsbild. - In Neuburg an der Donau kauft Graf von der Mühle Eckart die Hofmark Bertoldsheim. - In Regensburg wird zum königlich bayerischen Gymnasium am Ägidienplatz ein zweites, das Neue Gymnasium eröffnet (20 16) Albrecht-Altdorfer-Gymnasium Minoritenweg 33. - In Velburg wird das Bezirksamt nach Parsberg verlegt. - In Nürnberg wird die Ludwigseisenbahn Maffei Lokomotive Peter Henlein (35) ausgemustert. - Nürnberg wird mit 100.000 Einwohnern Großstadt. - Die Grenzen zwischen Mittelfranken und der Oberpfalz werden begradigt. Das Bezirksamt Hilpoltstein wird mittelfränkisch und erhält das beilngrieser Greding. - In Amberg wird die Lehrerbildungsanstalt eingerichtet, bei der Joseph Köstler (31) als Lehrer an die damit verbundene Seminarübungsschule kommt. - In Donaustauf brennt das Thurn und Taxis Schloss Jagdschloss Thiergarten Thiergartenstrasse 1 (20 16 Golfhotel) vollständig ab. - In Velburg verhindert die velburger Gendarmerie eine Woche lang das Eskalieren von Unruhen, schreitet aber nicht ein. - In Lauterhofen wird der katholische Jungfrauenverein im Schloss Oberlauterhofen aufgelöst. Stattdessen zieht die katholische Gemeinschaft der Dillinger Franziskanerinnen ein. - In Ingolstadt eröffnet J Willner (31) Harderstrasse 11 ein Velociped Depot als Fahrradgeschäft. - In Amberg wird die Königliche Lehrerbildungsanstalt (20 19 Max Reger Gymnasium) eröffnet. - In Eichsätt holt der Magistrat drei katholische Mallersdorfer Schwestern in das Waisenhaus in der Ostenstrasse, denen einfache und angemessene Beköstigung, 50 Gulden Honorar jährlich und einfach eingerichtete Zimmer im Waisenhaus für Aufsicht, Pflege, Erziehung und Unterricht der Waisenkinder zugesichert werden. - In Regensburg hat der katholische Manz Verlag des katholischen regensburger Verlegers Georg Joseph Manz (72) 6390 Artikel mit 7666 Bänden, die 200 Personen, darunter 80 Handsetzer, herstellen und feiert sich als den Verlag, bei dem die bedeutendsten katholischen Schriftsteller erscheinen. - In Neumarkt zieht das evangelische Vikariatshaus von der Wohnung des Vikars in der Herzwirtsgasse 17 in das neu erbaute Vikariat in der Sandstrasse 8 um. - In Nürnberg wird der Nadelfabrikantensohn Carl Wenglein geboren, wo sein Vater Heinrich Josef Wenglein in der Glockenhofstrasse die Nadelfabrik Norica betreibt. - In Neumarkt wird der Ernst Hierl, später ein sozialdemokratisch geprägter Lehrer, als Sohn des laaberer Metzgersohnes und neumarkter Landrichters Georg Hierl (39) geboren. Sein Bruder ist der in Parsberg geborene spätere NS Verbrecher Konstantin Hierl (05). Der Cousin der beiden ist der in Parsberg geborene Johann Baptist Hierl (24), der seine Priesterweihe empfängt. - Der Geigenbauerlehrling Hans Jaeger (18) verlässt nach mehreren Jahren die Werkstatt des regensburger Geigenbauers Franz Xaver Kerschensteiner (--) um seinen Wehrdienst in Ingolstadt abzuleisten, wonach er durch Bayern, Belgien und Holland zieht. - In Nürnberg Erlenstegen wird das Barock Schloss Oberbürg Oberbürger Strasse 1 von dem im Vorjahr zum Freiherrn erhobenen Beamten Freiherr Leukart von Weißdorf (--) gekauft (2021 ). - In Nürnberg Schwaig kauft Conrad Conradty die Papierfabrik Grünthal, wonach er beginnt Bleistifte herzustellen. - In Amberg endet mit dem Tod von Eduard Kick (--) die 30 jährige Blütezeit der amberger Fayencemanufaktur und Steingutfabrik vor dem Ziegeltor. - In Deining wird der Matthias Feihl (--) neuer Postexpeditieur, der auch in seiner Posthalterei die Pferde für den Pferdewechsel bereitstellt.

1879 Wetter: Ungewöhnlich strenger Winter in Münchsteinach bis 36 Grad unter Null. - In Neumarkt wird das Gasthaus Zum grünen Baum und ein Brauhaus in der Grünbaumwirtsgasse 13 errichtet. - In Neumarkt wird Josef Weißenfeld (--) von der Bayerischen Patriotenpartei Bürgermeister. Ein weiterer Bürgermeister, von maximal vier, ist Alois Panzer (--). - In Hilpoltstein wird ein Turnverein gegründet. - In Spalt schließen sich viele kleinere Brauereien zusammen und bilden die Stadtbrauerei Spalt. - Kastl wird dem königlichbayerischen Bezirksamt Neumarkt zugeteilt. - In Bayreuth wird der Geologe und Höhlenforscher Hans Brand geboren. Er wird SS Standartenführer. - Die amberger Disriktsparkasse wird vom Druckereibesitzer und Zeitungsbesitzer Hermann von Train (--) geführt, der 739.000 Mark an Einlagen von 2.044 Anlegern verwaltet. In seiner Abwesenheit kümmmert sich sein Neffe um die Distriktsparkasse. Er veruntreut 4.000 Mark und flüchtet. - Den bayerischen Leihhäusern wird ein Höchstzinsatz von 12 % vorgeschrieben, der in Amberg dennoch auf 24 % angehoben wird. - In Neumarkt wird ein zweites Mal ein Verschönerungsverein alias Tourismusverein vom neumarkter Bürgermeister Weißenfeld gegründet, dem Obersekretär Bürkmiller, Oberpostmeister Strober, Buchhändler Boegl, Gottlieb Tretter, Medizinalrat Dr Grundler, Kaufmann Placotta, Juwelier Kirchbauer, Fabrikbesitzer Kapfer, Apotheker Karl Speier, Studienrat Albert Pröller, Ökonomierat Gößwein, Konditor Steinbach und Amtmann i.R. Wifling beitreten. Der in Amberg geborene Goldschmiedsohn und ansbacher Rechtrat Weißenfeld (31) wird neumarkter Bürgermeister. - In Ansbach wird im Gasthaus Zum schwarzen Bock, Pfarrstrasse 31 ein Jagdschutzverein gegründet. - In Nürnberg baut der jüdische Ignaz Bing ohne seinen Bruder eine Fabrik in der Scheurlstrasse, die Nürnberger Metallwarenfabrik, Gebr. Bing auf. - In Stuttgart heiratet der jüngste leuchtenberger Herzogssohn und Kaiserliche Hoheit Georgi Maximilianowitsch (St) (27) die Zarenenkelin Theresa von Oldenburg (St) (27). - In Nürnberg stellt die Firma Johann Andreas Issmayer Blechschienenbahnen und Dampfmaschinen her.  - In Nürnberg wird im Stadttheater am Lorenzer Platz (2022 Nürnberger Sparkasse Lorenzplatz) die Wagner Oper Die Meistersinger von Nürnberg aufgeführt und entwickelt sich zur meistgespielten Oper. - Der in Donaustauf geborene enterbte, ausgestoßene und homosexuelle Prinz Paul von Thurn und Taxis (St) (36) mit neuem Namen Herr Paul von Fels und Ex-Geliebte des bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (34) wird in Cannes, auf dem Friedhof Cimetière du Grand Jas, Allée du Silence-Nr. 33 als Paul de Fels begraben. Er hat einen Sohn Heinrich Kreuzer (12). - Der bayerische Kämmerer und Rittmeister Graf Karl Alexander von Oberndorf erbt nach dem Tod seines Vaters Graf Gustav Maria Fortunat Burg Wolfsegg und verschenkt sie an die Gemeinde Wolfsegg, die sie zu einer Schule umfunktioniert und arme Familien unterbringt. - In Regensburg fällt der regensburger Bischof Ignatius von Senestrey (61), nach dem Tod der altöttinger Apothekertochter und Seherin Louise Beck (57), die durch Weisungen aus dem Jenseits und auch durch Erpressung großen Einfluß auf ihn hat und die bayerische Kirchenpolitik beeinflusste, in eine Sinnkrise. - In Neumarkt kauft der Rittershofener Georg Tischner die woffenbacher Gutskapelle von Gutsbesitzer Ritter Eduard von Pessl und schenkt sie der Gemeinde. - In Regensburg wird das Fahrradfahren von Hochrädern in der Innenstadt für ein paar Jahre verboten. - In Nürnberg wird der Stadtgraben unter der Brücke zum Westtor aufgeschüttet und daneben ein Stück Stadtmauer für den Strassenverkehr abgerissen. - In Regenstauf will der neue Besitzer Stiersdorfer (--) aus der ehemaligen Porzellan und Steingutfabrik Steinsberg ein Gasthaus machen, wofür er erst eine Konzession erhält, als er gegenüber eine Brauerei errichtet. - In Nürnberg beginnt der Blechspielzeugwarenhersteller Johann Andreas Issmayer (--) mit der Produktion von Schienenbahnen, die aber nach einigen Jahren wieder aufgegeben wird. - In Nürnberg beginnt der in Linz geborene Sänger und spätere regensburger Stadttheaterleiter Paul Blasel (24) als Tenor ein einjähirges Engagement am Stadttheater. - In Neumarkt kauft die jüdische Gemeinde, weil sie keinen Friedhof hat und seit 18 68 den sulzbürger Friedhof benutzt, das Ackerland Gießereistrasse 3 und richtete dort einen Friedhof ein, den sie im Folgejahr ummauert.

1878 In Stein steigt der Bruder Johann Faber (--) aus der gemeinsamen Bleistiftfabrik A W Faber in Stein aus und gründet zum Verdruß seines Bruders Lothar von Faber einen Konkurrenzbetrieb mit 50 Arbeitern. - Altdorf wird von Feucht aus an die Vicinal-Eisenbahn nach Nürnberg angeschlossen. - In Nürnberg wird Ferdinand von Landgraf Präsident der Königlichen Bank Nürnberg. - Auf Schloss Rosenau in Coburg wird die Prinzessin Alexandra von Sachsen Coburg Gotha (St) von Großbritannien und Irland als Tochter von dem in Windsor geborenen großbritannischen und irischen Prinz, Herzog von Edinburg, Graf von Kent und Ulster Alfred (St) (31) und der Zarentochter Maria Alexandrowna Romanowa (St) (22) geboren. - In Amberg werden in der Amberger Gewehrfabrik horizontale Universalfräsmaschinen eingeführt, die Schmiede renoviert und Halbzeuge selbst hergestellt. - Die Bahnstrecke Feucht~Altdorf wird eröffnet. - In Neumarkt ist Alois Panzer Bürgermeister. - In Roth kommt es zu einem Großbrand. - Sozialistengesetze. - In Neumarkt wird in der Kunstmühle Laabermühle Mühlstrasse 17 mit der Herstellung von Nürnberger Lebkuchen für den nationalen und internationalen Markt begonnen. - Der nürnberger Elektrotechiker Sigmund Schuckert (32) errichtete in Schloss Linderhof als Nebeneffekt der Wünsche des bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (33) nach Illumination das erste Wärmekraftwerk. - In Regensburg sind in 10 Jahren 125 Menschen an Typhus gestorben. - In Nürnberg druckt Wilhelm Tümmel (70) seine Tageszeitung Fränkischer Kurier auf einer Rotationsdruckmaschine. - In Neumarkt überlässt der Magistrat der protestantischen Gemeinde einen Bauplatz für den Neubau der Protestantischen Volksschule. - In Bayreuth wird der in Germersheim geborene, in Bayreuth aufgewachsene, bayerische Offizierssohn Eugen von Zimmerer (35) Staatsanwalt am Bezirksgericht. - Die in Nürnberg mit Patrizier Freiherr Rudolf Loeffelholz von Colberg (38) verheiratete Ida Gademann (23) stirbt in Davos/Schweiz. - In Ansbach wird die Freimaurerloge Alexander zu den drei Sternen unter dem Schutz der erlanger Freimaurerloge Libanon zu den drei Cedern gegründet. - In Altdorf wird der Bahnhof der Vicinalbahn Feucht-Altdorf errichtet. - In Bayern hat die SPD 3,4 %. - In Eichstätt ist die Gas-Strassenbeleuchtung eingeführt. - In Nürnberg ist die Gas-Strassenbeleuchtung eingeführt. - In Ansbach wird der spätere S A Führer Freiherr Walther von Lindenfels geboren. - In Sulzbach wird eine zentrale Wasserversorgung mit einem Dampfpumpwerk erbaut. - In Erlangen wird der nichtfarbentragende und nichtschlagende Studentengesangverein Erlangen gegründet. Die Mensur wird trotzdem fakultativ gefochten. - In Nürnberg wird der Verein für die Geschichte der Stadt gegründet. Der Verleger Hermann Ballhorn (50) ist Gründungsmitglied. Er führt den Verlag von Sigmund Ferdinand von Ebner weiter. - In Nürnberg werden golden und silbern glänzende Fäden verkauft, die über ein bereits geschmücktes Weihnachtsbäumchen geworfen werden, womit ein Gold- und Silberregen dargestellt wird. - In Wiesentheid wird der Diplomat Freiherr Georg Albert von Franckenstein (St) als Sohn von Freiherr  Karl von Franckenstein (47) und Grafentochter Elma von Schönborn Wiesentheid (37) geboren. - In Ansbach wird Freiherr Walther von Lindenfels als Sohn des niederländischen Premierleutnants Freiherr Otto von Lindenfels (--) geboren. - In Beratzhausen wird in der Hammermühle Beilstein 4 die St Anna Kapelle erbaut, leider in der falschen Himmelsrichtung, weshalb sie nicht katholisch geweiht wird. - In Breitenbrunn wird die Brauerei Thurner gegründet. - In Neumarkt stirbt die Mutter des neumarkter Notarsohnes Dietrich Eckart (10), wonach er von seinem Vater Georg Christian Eckart vernachlässigt und auf 7 Gymnasien (Internate) geschickt wird. - In Sulzbach wird beim Bau der städtischen Zentralen Wasserversorgung ein Dampfpumpwerk eröffnet. - In Fürth behandelt der in Kirchheimbolanden geborene Lehrer Schaefer seine Rückenleiden auf Rat seines Arztes Ludwig Böhme mit Hilfe eines über 40 kg schweren Eisenfahrrades eines befreundeten Schmieds. - In Stein bei Nürnberg wird Frederike Albertine Sophie von Faber-Catell als jüngere Schwester von Sophie Ottilie von Faber-Castell (01) und Tochter von Freiherr Karl Friedrich Wilhelm von Faber (27) und der in New York geborenen Bertha Johanna Faber (22) geboren. - In Nürnberg betätigt sich der Hopfenhändler Christian Joachim Vogel als Velociped alias Hochrad Fahrradfahrer. - In Gunzenhausen hat das Ausflugslokal Stöhr-Keller an der Hensoltshöhe einen Bierausschank von 200 Hektoliter. - In Neumarkt Berg wird die Brauerei Zum goldenen Engel gegründet. - In Regensburg erhält der Historische Verein für Regensburg und die Oberpfalz die säkularisierte Ullrichskirche als Ausstellungsort für die römischen Steinfunde. - In Neumarkt Berg wird die Postexpedition wieder geschlossen. - In Nürnberg klagt die Hauptstadtpostexpedition alias einziges Postamt innerhalb der Stadtmauern im Fünferhaus am Fünferplatz alias Fünferpost sowohl mit Raumnot als auch mit dem Verkehr auf dem Fünferplatz. Da das Haus der Stadt gehört und diese einen Umbau verhindert, weil sie eigentlich einen Komplettabriss des Fünferhauses und einiger Nachbargebäude zu einem besonders großen städtischen Verwaltungsgebäudeneubau mit Straßenerweiterung wünscht, aber den richtigen Zeitpunkt noch nicht für gegeben sieht und darüber hinaus eigentlich garkeine städtische Pflicht für die Bereitstellung für Räumlichkeiten für staatliche Verwaltungen der Post und Telegrafie sieht. - In Postbauer-Heng Pavelsbach kommt es zu einem Großbrand.

1877 Wetter: Sehr milder Januar mit blühenden Blumen. - In Neumarkt wird die Nummerierung der Häuser nach Strassennamen durchgeführt. - In Neumarkt übernimmt bei der neumarkter Sparkasse Ludwig Strober die Leitung als Kassier. - Die in Fürth geborene Pfarrerstochter und erste studierte deutsche Ärztin Emilie Lehmus (36) gründet ein eigene Poliklinik in Berlin. - Der in Fürth geborene jüdische Papiergroßhändler Leopold Ullstein (68) gründet den Ullsteinverlag. - Der in Berndorf geborene lutherische Pfarrersohn  Carl Linde (35) entwickelt eine Kühlmaschine, die beim Bierbrauen die Gärung bei konstanter Temperatur zulässt und von der Spatenbrauerei in München übernommen wird. - In Neumarkt ist Alois Panzer Bürgermeister. - In Ansbach löst der protestantische Pfarrerssohn Ludwig Keller (38) Wilhelm Mandel als rechtskundigen Bürgermeister ab. - In Nürnberg wird in der Gaststätte Wurstglöckle alias Bratwurstglöcklein Sebalder Platz links neben der Sebalduskirche an der Moritzkapelle nach Jakob Burckhardt das einzige anständige Bier ausgeschänkt. In den Zeitungen wird die mangelnde Qualität des nürnberger Bieres als Bierelend bemängelt. - In Nürnberg stellt Friedrich Heller (41) in der Vorderen Sterngasse seine verbesserten Fernhörer vor. - Die Fichtelgebirgsbahn wird eröffnet. - In Regensburg wird der Bildhauer Ludwig Kunstmann geboren. - Der in Regensburg geborene Fürstensohn Gustav von Thurn und Taxis (St) (29) heiratet Karoline von Thurn und Taxis (St) (31). - In Nürnberg treffen sich 7 Hauptbahnstrecken. - In Nürnberg beantragt der nürnberger Apotheker Kleemann vergeblich eine Lizenz für eine Dampfstrassenbahn Neutor Johannis-Friedhof Zentralfriedhof alias Westfriedhof. - Die Ansichtspostkarte wird von Alphons Adolph (24) erfunden. - Bei der Stichwahl verliert der SPD Kandidat Karl Grillenberger (29) mit 47 % der Stimmen gegen die Fortschrittspartei. Der SPD Wahlkreis Nürnberg-Fürth steht mit 30 % Stimmenanteil an der Spitze, gefolgt von München und Würzburg mit etwa 12 %. - In Nürnberg wird das Maxtor und der Fröschturm wegen des aufkommenden Verkehrs nach 29 Jahren wieder abgerissen. - In Neumarkt Höhenberg im Tal baut die Brauerfamilie Gloßner in der Almstrasse 37 einen Bierkeller alias Felsenkelleranlage, den Glossner-Keller, der von drei Brauereien als Bierlagerkeller genutzt wird und aus mehreren Felsenstollen mit Verbindungsgängen und Lüftungsschächten und drei Zugängen besteht. Ihr Familienzweig in Alfershausen bei Thalmässing betreibt ebenfalls eine Brauerei. - In Regensburg heiratet die in Dresden geborene österreichische Kaiserinnichte Prinzessin Elisabeth von Thurn und Taxis (St) (17) den bei Miltenberg geborenen österreichischungarischen Offizier Miguel Maria Carlos Egidio Constantino Gabriel Rafael Gnzaga Francisco de Paula e de Assis Januario von Braganza (St) (24). - In Ansbach geht der langjährige und erste jüdische ansbacher Rechtsanwalt Dr Samuel Berlin (70) in Ruhestand und wird dafür zum königlichen Hofrat ernannt. - In Nürnberg übergibt der Beamte Strebel seinen neugeborenen fünften Sohn Hermann Strebel alias Strebala an seinen kinderlosen Bruder und Lebküchner auf dessen Bitte hin. - In Nürnberg wird das jüdische Hotel Plaut am Hallplatz 7 (20 17 Schuhhaus Hofmann) gegründet. - In Nürnberg Gostenhof wird in Ermangelung der Entsorgung des Abwassers der Kanalisation in ein großes Gewässer ein erstes großes Sammelbecken alias Gostenhofer Hauptsammler angelegt. - In Regensburg verbietet der regensburger Bischof Ignatius von Senestrey (59) vergeblich den Glauben an die Mettenbacher Wunderheilung und Wallfahrt bei Deggendorf, bei denen Kinder ein zweiten Gesicht haben sollen. - In Nürnberg gibt die Firma Lyra Froescheis die Produktion von Graphittonmischungen für ihre weltweit vertriebenen Orlow-Stifte, Lyrato-Stifte, unzählige Sorten von Kreiden, Drehstiften, Federhaltern und Füllfederhaltern mit Wasserkraft wegen deren Unzuverlässigkeit in der Großweidenmühle auf und zieht in ein angrenzendes neues Firmengebäude. - In Oberferrieden gibt es eine Poststation. - In Stein bei Nürnberg wird Sophie Ottilie von Faber-Castell als Tocher von Freiherr Karl Friedrich Wilhelm von Faber (26) und der in New York geborenen Bertha Johanna Faber (21) geboren. - In Amberg schicken der amberger Fotograf Ferdinand Frey und seine Frau Mathilde Bechtle einen ihrer Söhne Karl Frey (11) als Novizen in das Benediktinerkloster Weltenburg, das er aber nach kurzer Zeit wieder verlässt. - In Erlangen gründet der stuttgarter Schmuckwarenfabrikantensohn und Experimentiergehilfe an der Universität Erlangen Erwin Moritz Reiniger (23) eine Werkstatt für elektrotechnische und physikalische Apparate. - In Nürnberg wird der Erfinder Hermann Föttinger geboren. - In Regensburg wird der Studienratssohn, katholische Theologe und Archäologe Hugo Obermaier geboren. - In Nürnberg gründet der fürther Flaschnermeistersohn Siegfried Günthermann (21) nach seiner Anstellung in der  Blechspielzeugfabrik Georg Leonhard Staudt (--) seine eigene Fabrik, in er er handgearbeitete mechanische Blechspielwaren mit Spiralfederaufzug herstellt, darunter auch handbemalte Reiterfirguren auf Rädern. Schon im Folgejahr muß er expandieren.

1876 Wetter: Jahr endet mit mildem Winter. - In Neumarkt wird das Waschen an Gemeindebrunnen verboten. - In Neumarkt wird eine Ersatzschießstätte vor dem Hallertor mit Schießrichtung Ost-West mit dem Wall des Ludwig Donau Main Kanals als Kugelfang eröffnet. - In Neumarkt tagt der Kreislehrerverein. - In Neumarkt gründen die Brüder Karl Spitta und Theodor Spitta auf dem Einödhof Blomenhof das Tonwerk Blomenhof. - In Neumarkt besteht ein Hopfensiegel. - In Neumarkt wird neben dem jüdischen Bankgeschäft Samuel Oettinger ein weiteres jüdisches Bankgeschäft J Sammüller gegründet. - In Neumarkt gibt die Sparkasse die erste Goldmark aus. - In Bayreuth eröffnet der leipziger Polizeiaktuariussohn und Theaterregisseur Richard Wagner (63) sein Festspielhaus mit der Oper Rheingold und weiht oder tauft die Sektmarke Rheingold des in Frankfurt geborenen wiesbadener Schaumweinfabrikbesitzer Johann Jacob Söhnlein (49). - In Amberg wird der Direktor der Amberger Gewehrfabrik Freiherr Philipp von Podewils (67) wegen Selbstherrlichkeit und weil er die Aptierung von Verschlußsystemen verschlafen hatte, entlassen. - In Neumarkt sind Alois Panzer und Joseph Max Feldbauer Bürgermeister. - In Nürnberg experimentiert der nürnberger Elektrotechiker Sigmund Schuckert (30) in der Kaiserstrasse 36 alias Schwabemühle mit selbstregelnden Bogenlampen und produziert den benötigten Strom durch einen selbstkonstruierten Generator in der Almosmühle. - Die amberger Distriktsparkasse gibt Beschränkungen des Einlegerkreies auf und stellt Kassier und Kontrolleur nur noch mit jährlichen Zeitverträgen an. - In Bayern wird die alte Währung im Verhältnis 1 Gulden = 1,7143 Mark umgerechnet. - In Nürnberg besorgt sich Friedrich Heller (40) in der Vorderen Sterngasse zwei Fernhörer von Alexander Graham Bell und experimentiert mit ihnen. - In Neumarkt haben sich innerhalb von 14 Jahren 7 fast ausschließlich aus Sulzbürg stammende jüdische Familien angesiedelt. - In Neumarkt wird mit der Umbenennung von Hausnummern in Strassennamen mit Hausnummern begonnen. - In Neumarkt bewohnen der evangelische Notar und Tabakfabrikantensohn Georg Christian Eckart (56) und seine Ehefrau Oberförsterenkelin Maria Anna Theresia Henriette Bösner (35) eine Villa Weinberg 4. Sie haben ein angeschlossenes eigenes Gärtnerhaus.Weinberg 7 ist die Mariahilfkirche. Weinberg 2 wohnt der Ökonom J Bayer. - In Amberg entwickeln die Gebrüder Baumann die Stahlblechemaillierung mit Cobalt- und Nickeloxid auf elektrochemisch angelöstem Blech mit ziefgezogenen und geschweißten statt genieteten Produkten. - In Nürnberg gründet der stuttgarter Beamtensohn und Polytechniker Julius Tafel (49) das Eisenwerk J. Tafel & Co. - In Bayern werden Standesämter eingeführt. - In Pyrbaum wird eine Schützengilde gegründet. - In Eichstätt vererbt Michael Gutmann die Hofmühl Brauerei an seine Tochter Creszentia, die Johann Baptist Emslander heiratet, den Besitzer der tittinger Brauerei fürstliche Brauerei Titting. - In Nürnberg arbeitet der Lebküchner Georg Schmidt in der Kirchenstrasse 9. - In Nürnberg gibt es das Hotel Deutscher Hof in der Pfannenschmiedgasse 22, Bayerischer Hof in der Karlstrasse 1, Rotes Roß am Weinmarkt 14, Roter Hahn, Himmelsleiter Karolinenstrasse 53, Württemberger Hof Bahnhofplatz 2, Goldener Adler Adlerstrasse 17 und Wittelsbacher Hof Königstrasse 71. - Die in Altdorf geborene Malerin Dora Hitz (20) wird bei der Kunst- und Industrieausstellung zur Hofmalerin der rumänischen Prinzessin Elisabeth von Wied (St) (33). - In Oberferrieden wird ein Standesamt eingerichtet, wodurch nicht mehr der Pfarrer sondern der ehemalgie Gemeindevorsteher Johann Wild als neuer Bürgermeister alle Urkunden ausstellt. Es gibt das Gasthaus Zum roten Ross. - Die hannoveraner Gummifabrik des jüdischen Bankiers Moritz Magnus (33) kauft amerikanische Patente zur Fertigung von Vollgummireifen. - In Eichstätt betreuen drei katholische Mallersdorfer Schwestern das Rettungshaus und Kinderhaus. Schwester Romualda Rößler kommt aus Kösching und Schwester Veronika Lang aus Steinsdorf. - In Regensburg wird in der Bahnhofstrasse 7 neben dem Bahnhof ein Eisenbahnverwaltungsgebäude erbaut. - In Neumarkt findet unter der Regie des neumarkter Turnverein 18 60 unter dem Vorsitzenden Jakob Schlager das erste Oberpfälzer Gauturnfest statt, bei dem Riegenturnen, Kürturnen, Hangeln am Seil, Weitsprung und Dreisprung vorgeführt wird. - In Nürnberg eröffnet der aus Würrtemberg stammende Hüttendirektor Julius Tafel (49) mit der Hilfe von Theodor Cramer (59) an der Äußeren Sulzbacher Strasse 62 ein Schweißeisenwalzwerk in dem er Schrott und hochwertige Eisenabfälle zu Stabeisen recycelt. - In Fürth wird der Bahnhof Doos vom Schnittpunkt der Ludwig Süd Nord Bahn mit der Ludwigseisenbahn an seinen aktuellen Ort verlegt. - In Altdorf wird wieder eine katholische Pfarrei eingerichtet. - Der in Erlangen geborene Medizinalratssohn Wilhelm Fleischmann (39) wird Leiter der ersten deutschen milchwirtschaftlich-chemischen Versuchsstation und höheren Molkereianstalt in Raden in Mecklenburg, wo er zum Begründer der Milchwissenschaft wird. - In Nürnberg errictet die Stadt Nürnberg an der Nordseite des Dutzendteichs eine Badeanstalt, die in der Folgezeit Strandpromenaden erhält. - In Nürnberg ist der in Spalt geborene windsbacher Stadtschreibersohn und weitgereiste Nobelhotelkellner Carl Föttinger (41) im Besitz des Gasthaus Föttinger in der Königstrasse 58, wo er auch ein Weinlokal betreibt. - In Nürnberg wird das Fahren von Velocipeden alias Hochrädern alias Fahrrädern wegen Konflikten mit Fußgängern und Pferdefuhrwerken in der Innenstadt verboten. - In Schwarzenbruck vererbt die nürnberger Patrizierfamilie Scheurl das Petzenschloss an xxx Petz von Lichtenhof. - In Nürnberg gibt es 16 öffentliche Häuser alias Bordelle in denen 54 angemeldete Prostituierte alias Sexarbeiterinnen leben. An der Frauentormauer gibt es dabei nur ein einziges im Haus Nr 78. Die anderen sind gleichmäßig über die Innenstadt verteilt, ua in der Frauengasse. Bordelle werden als Weinhandlungen bezeichnet. Weil die öffentliche Prostitution so aggressiv geworden ist, wird § 361 schärfer ausgelegt und Haftstrafen für besonders aufdringliche Dirnen eingeführt. - In Bayern kostet eine Postkutschenfahrt pro Meile alias 1 bayerische Meile 7,42 km wegen der starken Konkurrenz durch die Postomnibusse alias Postkutsche und des schlechten Komforts und der langen Reisedauer nur noch den Betrag von 14 Kreuzer, wobei ein Kreuzer -,35 Euro entspricht. - In Schwandorf beantragt der Communbrauer, Kleinhändler und Wirt der Gaststätte Zum Kreuzberg Johann Flier (--) der im Haus 303 Ecke Kreuzbergallee/Kleine Fabrikstrasse sein eigenes Bier ausschenkt, aber Schnaps nur über die Strasse verkaufen darf, vergeblich beim Bezirksamt in Burglengenfeld eine Ausschanklizenz für Branntwein, obwohl es in Schwandorf nur eine einzige gastronomische Einrichtung gibt, in der Schnaps und Likör ausgeschenkt werden darf, weil er die Bedürfnisse der 140 Arbeiter der nahegelegenen Tonwarenfabrik am Bahnhof und einer zweiten Fabrik befriedigen will, die zum Frühstück statt Bier lieber Branntwein trinken. Alkoholismus ist weit verbreitet. Für einen weiteren aber vergeblichen Versuch um an die Konzession zu kommen, pachtet er im Folgejahr für fünf Jahre die reale Tafernwirtsgerchtsame vom Gasthaus Zum Goldenen Adler vom Eisenhändler Sebastian Metz (--) für fünf Jahre. - In Nürnberg erstellt der Kupferstecher Lorenz Ritter (44) seine Ansicht In der Frauenthorstrasse mit einer Postkutsche die in den Bänden Malerische Ansichten aus Nürnberg veröffentlicht wird. - In Amberg kommt der 1. Jahrgang Amberger Adressbuch im amberger Pohl Verlag heraus, in der Eduard Pohl (--) die Stadt als Alte Hauptstadt der Oberpfalz preist. Die Adressen sind  von A bis F mit durchgehender Hausnummer unterteilt. Dazu wird der Strassenname angegeben. Es werden 440 Arbeiter der Gewehrfabrik bei insgesamt 1.900 Einträgen der erwachsenen Männern bei etwa 6.750 männlichen Einwohnern aufgeführt, was etwa 23 % entspricht. Im Eichenforst wohnt der Gutsbesitzer Freiherr Karl von Schönstett (--) mit Sohn. - In Amberg ist das 6. Chevaulegerregiment mit dem Namen Großfürst Constantin Nikolaijewitsch stationiert. Rittmeister der 3. Eskadron ist Freiherr xxx von Aufseß (--) und der 4. Eskadron Rittmeister xx von Schütz (--). Leiter der Filialbank ist Fr Anton Martin (--). Das Gefängnis heißt Gefangenanstalt. - In Amberg gibt es den 26. Jahrgang der amberger Tageszeitung Amberger Tagblatt, die vierteljährlich 1 Mark 50 Pfennig kostet. Hierzu gibt es für 50 Pfennig die Beilage. - In Amberg gibt es den 83. Jahrgang der amberger Wochenzeitung Amberger Amts- und Wochenblatt. - In Amberg ist Freiherr Joseph von Schatte (--) Schrannenplatz B 102 Rechtsanwalt, Freiherr Karl von Beulwiz  (--) ist Bahnamtsinspektor und wohnt am Bahnhof. Hauptmann Freiherr H von Guttenberg (--) ist Chef der 11. Compagnie des 3. Bataillons des 6. Infanterieregiments Kaiser Wilhelm und wohnt in der Salzgasse C 195. Die Hauptmannswitwe Josephine von Cuttenberg wohnt im Eichenforst A 12. Franz Xaver Klemm (--) ist königlichbayerischer amberger Postverwalter. - In Amberg verkauft der Spezereienwarenhändler, Samenhändler und Tabakhändler Georg Winkler (--) Untere Nabburgerstrasse C 18 gelagerte Rauchtabake, Cigarren und frischen Schnupftabak her. Dazu stellt er selbst aus echtem Brasiltabak den traditionellen Schmalzler her. - In Amberg hat die Volksschule 6 Kurse, wobei die Kurse 1 bis 3 in Abteilungen A und B aufgeteilt sind. In der Tanzhausgasse  B 16 ist das Leihhaus von Emanuel Adam (--).

1875 Die AG der bayerischen Ostbahnen wird verstaatlicht und die Eisenbahnstrecke Nürnberg~Regensburg über Neumarkt zweigleisig ausgebaut. - In Nürnberg werden im Oberpostamtsgebäude am Bahnhofsplatz bzw zur Regensburger Strasse die Bereiche Post und Bahn auf staatliche Anweisung hin wieder physisch getrennt. - Im Markt Nittenau erwirbt Franz Jakob das ehemalige Kommunbrauhaus an der Hauptstrasse und baut es zu einem Braugasthof mit Metzgerei um. - In Bayern werden die privaten Eisenbahnstrecken verstaatlicht. - Regensburg erhält mit dem Bau eines Wasserwerks eine moderne Wasserversorgung. - In Neumarkt ist Joseph Max Feldbauer Bürgermeister. - Nürnberg hat 91.018 Einwohner und Regensburg hat 31.504 Einwohner. - In Neumarkt wird in der Kunstmühle Laabermühle von Carl Zinn (--) Mühlstrasse 17 zusätzlich zur Brotfabrik eine Teigfabrik eingerichtet. - Der nürnberger Elektrotechiker Sigmund Schuckert (29) verkauft erfolgreich seine Dynamos. - In Neumarkt wird im Anwesen Obere Marktstrasse 11 vom jüdischen Joseph Goldschmidt eine Kochherdproduktion aufgenommen. - In Parsberg wird Konstantin Hierl geboren. Er wird Reichsleiter der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei. - Die bayerische Königstochter und abgedankte Herzogin von Modena Este Mathilde von Wittelsbach (St) (52) kehrt nach dem Tod ihres Mannes nach München zurück. - In Neumarkt wird vom Magistrat der Marienverein verboten. - In Birmingham findet ein Sechstagerennen für Hochräder als Qualitätstest statt. - In Nürnberg stellt die Firma Gurken & Conserven-Geschäft Christian Harrer in der Karlstrasse 13 großtechnisch Ochsenmaulsalat her. - In Nürnberg muss die Weinschenke Zum goldenen Rad in der Karolinenstrasse 43 dem ersten modernen Luxushotelneubau Zum Strauß mit 150 Zimmern weichen. - In Nürnberg wird der Kaufmannssohn Siegfried Guggenheimer geboren. - Die in Coburg geborene Prinzessin Amalie von Sachsen Coburg und Gotha (St) (27) heiratet den bayerischen Titular Herzogsohn Prinz Maximilian Emanuel von Wittelsbach in Bayern (St) (26). - In Nürnberg wird vom in Fürth geborenen sozialdemokratischen jüdischen Weber und führenden Mitglied des Fürther Bürgerbundes und Magistratsrat Gabriel Löwenstein (50) das antibürgerliche Blatt Nürnberg-Fürther Sozialdemokrat später Fränkische Tagespost gegründet.  - In Dürrenhembach gründet der Bleistiftindustrielle Lothar von Faber (58) ein Forstgut und Jagdgut. - Das deutsche Markenschutzgesetz tritt in Kraft. - In Wiesentheid wird der Komponist Freiherr Clemens von Franckenstein (St) als Sohn von Freiherr  Karl von Franckenstein (44) und Gräfin Elma von Schönborn Wiesentheid (34) geboren. - In Regensburg schafft der Rat der Stadt nach vierjährigen Bemühungen die altmodische und überflüssige Dult ab. - In Denkendorf wird Schloss Prunn in Schloss Schönbrunn umbenannt. - In Nürnberg brennt das Gasthaus Bratwurstglöcklein Sebalder Platz links neben der Sebalduskirche an der Moritzkapelle teilweise aus, wobei auch das Kapellendach anbrennt. Man stellt fest, dass die Küche mit der offenen Feuerstelle illegal in die Kapellenwand hinein ausgehölt wurde. - In Regensburg wird auf der Winzerer Höhe 1 der erste Hochbehälter der städtischen Wasserversorgung als unterirdischer Trinkwasserspeicher mit 3300 cbm Fassungsvermögen in einer mehrschiffigen gewölbten Backstein-Anlage mit zugehörigem Wärterhaus und ein Pumpwerk bei der Sallermühle 17 eröffnet. - In Nürnberg werden ein hauptamtlicher Brandmeisters als Leiter der Feuerwehr eingestellt, eine Zentralfeuerwache am Kornmarkt eingerichtet und die beim Stadtbauamt beschäftigten Handwerker zum Feuerwehrdienst verpflichtet. - In Regensburg baut die Donaubahn die Stichbahn in das Labertal weiter. Im Streit mit der Donaubahn um Folgekosten wollen die Nutznießer auf jeden Fall den Verkehr gewährleisten und sogar notfalls Pferde einsetzen. Am Jahresende wird die Eisenbahnstrecke Sinzing~Alling eröffnet. - In Nürnberg Stein Gebersdorf wird mit dem Bau der Eisenbahnlinie Nürnberg Ansbach die Postexpedition Stein eröffnet, die aber 3 km außerhalb im Bahnhof untergebracht wird und der neue Zustellbezirk die Orte Stein, Deutenbach, Oberbuch, Unterbuch, Weiherhaus, Kreutles,  Neumühle, Unterasbach, Gebersdorf, Großreuth und Kleinreuth umfaßt, die bisher von den Expeditionen Schweinau, Fürth und Fürther Kreuzung betreut wurden. - In Nürnberg übernimmt der Geigenbauersohn Josef Ferdinand Sprenger (29) das väterliche Geschäft, baut Geigen, Violen, Violoncelli, Kontrabässe und Philomelen nach dem Vorbild von Stradivari, Guerneri, Amati und Maggini, die er aber flacher gewölbt arbeitet, und Streichmelodions, Konzertzithern und Gitarren, wobei er auch eine eigene Saitenspinnerei betreibt. - In Erlangen kommt an der erlanger Augenklinik die erste evangelische neuendettelsauer Diakonissin an und arbeitet als Pflegekraft. - In Nürnberg kommen evangelische neuendettelsauer Diakonissinnen an und arbeiten als Pflegekräfte. - In Amberg ist die Levinische Kapelle die Hauskapelle der Maximilian Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder. - In Ansbach kommt der 31. Jahrgang der vierseitigen ansbacher Tageszeitung Fränkische Zeitung Anbacher Morgenblatt heraus. Die ersten etwa vier Nachrichten auf der dreispaltigen Titelseite werden unter der Rubrik Telegraphische Berichte präsentiert. Danach folgt die Rubrik Politisches. Seltsamerweise ist die Titelseite in eine obere Hälfte und eine unter Hälfte geteilt und diese ist noch seltsamerweise nur zweispaltig. Sie wird von Carl Brügel (--) verlegt und gedruckt. - In Nürnberg malt der englische Maler William Callow (63) das Aquarell Dürerhaus.

1874 Der Rat der Stadt Neumarkt überlässt dem Wirt Ehrensberger des Gasthauses Oberer Ganskeller Ringstrasse 2 den Zwinger am oberen Tor. - Dem in Nürnberg geborenen Kolonialwarenhändlersohn und in den Freiherrenstand erhobenen Theodor von Cramer (57) wird sein einziger Sohn Theodor von Cramer-Klett junior in seiner zweiten Ehe und im 8. Ehejahr von der wormser Apothekertochter Elisabeth Curtze (30) geboren. - Der in Amberg geborene Graf Wilhelm Theodor Franz Xaver von Holnstein aus Bayern (St) (73) stirbt. - In Neumarkt kauft der Präses des katholischen neumarkter Kolpingsgesellenvereins das Haus von Ökonom Josef Schneider in der Adlergasse. - In Nürnberg wird am Hans Sachs Platz die Hauptsynagoge durch den in Schloss Grünsberg geborenen nürnberger Bürgermeister  Otto Stromer von Reichenbach (43) eingeweiht. - Die evangelische bayerische König Mutter Marie von Zollern Brandenburg Preußen (St) (49) tritt zum katholischen Glauben über. - In Regensburg wird die Eisenbahnstrecke Regensburg~Ingolstadt~Donauwöhrd eröffnet, womit Regensburg ein Eisenbahnknotenpunkt wird. - In Neumarkt ist Joseph Max Feldbauer Bürgermeister. - In Neumarkt wird in der Kunstmühle Laabermühle Mühlstrasse 17 eine Brotfabrik eingerichtet. Im Nebengebäude wird eine Zementfabrik betrieben. - Die Einlagengrenze für Sparkassen wird aufgehoben, aber die Verzinsung ab 6000 Mark ausgesetzt. Die Beschränkung auf den ärmeren Personenkreis wird aufgehoben. - Der bayerische Soldatenbund wird gegründet und von den Militärbehörden überwacht. - Der Warentransport auf Donaudampfschiffen wird eingestellt. - In Neumarkt wird die Gaststätte Zum Deutschen Kaiser in der Ingolstädter Strasse 6 mit Saal eröffnet. - Der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (29) feiert in Versailles seinen Geburtstag. - In Nürnberg lässt der Besitzer der Maschinenfabrik Spaeth Johann Falk (--) am Dutzendteich Dutzendteichstrasse 24 eine Villa im Stil eines nordfranzösischen Schlosses errichten. - In Bamberg wird die Freimaurerloge Zur Verbrüderung an der Regnitz gegründet. - In Nürnberg leben knapp die Hälfte aller bayerischen sozialdemokratischen Mitglieder unter ihrem in Zirndorf geborenen energischen Anführer Karl Grillenberger (26). - In Coburg findet ein SPD Parteitag statt. - In Regensburg und in Ingolstadt ist Albert August Altmann Dirigent und Intendant. - In Nürnberg baut die Firma Clett & Co später MAN einen Gasbehälter. - In Sulzbach wird die Gebhardsburg abgerissen. - In Regensburg versucht das inoffizielle Familienoberhaupt Helene von Thurn und Taxis (St) (40), die Schwester der österreichischen Kaiserin Elisabeth alias Sisi (37), homosexuelle Prinz Paul von Thurn und Taxis (St) (31) und seinen Ex-Geliebten, den bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (29), wieder auszusöhnen, was aber misslingt. - In Neuburg an der Donau ist die örtliche Stadtuhr der Eisenbahn, die auf die Münchner Ortszeit getacktet ist, um 7 Minuten voraus. - In Neuburg an der Donau fährt eine Dampflokomotive auf der Donautalbahn zwischen Ingolstadt und Donauwörth wodurch die Schiffahrt starke Einbußen erleidet. - In Nürnberg wird der Verein der Brauer Nürnbergs gegründet. - In Ansbach wird Freiherr Curt Loeffelholz von Colberg (--) als Sohn von Freiherr Jobst Wilhelm Löffelholz von Colberg (St) (43) und Auguste Hartlieb geboren. - In Nürnberg einigt sich der Rat der Stadt über die Dimensionierung, treibt den Bau der Kanalisation voran und setzt in der Judengasse und im Steinbühler Tunnel Betonrohkanäle ein. - In Neumarkt wird die neu erbaute Gewerbeschule Theo Betz Platz 1 eröffnet. - In Nürnberg wird am Unschlitthaus am Unschlittplatz nach mehr als 400 Jahren der Hieserlein-Wandbrunnen mit bronzener Gesichtsmaske abgebaut. - In Regensburg arbeiten katholische Barmherzige Schwestern im Domkapitel Krankenhaus, im Domkapitel Waisenhaus, im Domkapitel Findelhaus, im Erziehungshaus zum heiligen Kinde Jesu, im St Catharina Bürgerspital und in der Bischof Wittmann Anstalt. - In Amberg arbeiten katholische Barmherzige Schwestern im Marien Spital, im städtischen Waisenhaus und in der Maximilian Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder. - In Regensburg arbeiten 41 katholische Dominikanerinnen als Chor- und Schulfrauen alias Schul-Schwestern im Kloster zum heiligen Kreuz. Wichtigste Bezugsperson ist neben der in Amberg geborenen Priorin Maria Ignatia Hernsdorf (44) und der Subpriorin der Beichtvater Georg Lautenschlager. - In Regensburg baut die Donaueisenbahn unter großen finanziellen Zugeständnissen des Großgrundbesitzers und Holzlieferanten Freiherr von Zuylen, der Tabakfabrikfiliale der Gebrüder Bernard, der Farbenmühle, der Ölfabrik und Papierfabrik der Gebrüder Pustet, Hammerschids Eidam, Eichhofen, der Zeche Schneckenbach und zahlreicher Handwerksbetriebe die Sticheisenbahnstrecke von Stadtamhof~Alling im Labertal, dem Industrievorort Regensburg. Der reinhausener Bauunternehmer Franz Xaver Gräßmann beginnt mit 200 Arbeitern trotz schwieriger Grundstücksverhandlungen, muss aber aufgrund von massiven Protesten der Bevölkerung den Bau einstellen und Insolvenz anmelden. - In Nürnberg initiert die als adelige Germanisches Nationalmuseumsgründertochter geborene Mathilde von Aufsess und bürgerlich verheiratete Mathilde Beeg (48) die Gründung einer bayerischen Frauenarbeitsschule für junge Mädchen um ihnen eine weiterführende Bildung zu ermöglichen. Ein Studium ist Frauen grundsätzlich versagt. - In Fürth wird die SPD Wochenzeitung Fürther Demokratisches Wochenblatt in der Bergstrasse 3 in die SPD Wochenzeitung Social-Demokratisches Wochenblatt und danach in die SPD Wochenzeitung Nürnberg Fürther Social Demokrat umbenannt. - Der in Donaustauf geborene Prinz Georg von Thurn und Taxis (St) (33), morganatisch verheiratet mit der bürgerlichen Anna Frühwein (33) stirbt nach vier Jahren Ehe ohne Titel und ohne Erbansprüche in Graz. Sein Bruder ist der in Donaustauf geborene homosexuelle Prinz Paul von Thurn und Taxis (St) (31), der ebenfalls morganatisch verheiratet ist. Die Existenz von Nachkommen der beiden ist ausgelöscht. Bei Graz gibt es den bürgerlichen Dominikanermönch Andreas Frühwirth (29), der 17 Jahre später Dominikanerordengeneral wird, wobei der Orden nur von einflußreichen adeligen Mitgliedern geführt wird. - In Nürnberg gibt es die Freimaurerloge Joseph zur Einigkeit. - In Vohburg wird mit der Einführung der Donautal Eisenbahn auf der Strecke Regensburg~Ingolstadt die Postomnibus Linie aufgegeben alias Postkutschen abgeschafft. - In Nürnberg sind Eilpostwagen für 9 Personen mit zwei Fahrgastbereichen im Einsatz, die 2.500 Kilogramm wiegen, 12 km/h schnell sind und als Berline mit zwei Coupés bezeichnet werden, wobei der Kastenaufsatz unten abgerundet ist.

1873 Börsenkrach - Auf der Oberen Donau wird die Dampfschiffahrt wegen Unrentabilität eingestellt. - Große Depression. - In Neumarkt befindet sich vor dem oberen Tor der Sendleckzwinger. - In Neumarkt wird die Eisenbahnstrecke Neumarkt~Regensburg eröffnet und in Neumarkt muss dafür die Schießstätte auf dem Gebiet der Bahnhofstrasse 4, der Gastwirtschaft Zur Ostbahn weichen. - In Weiden wird die Brauschenke Hennerloch in der Türlgasse 7 in eine ständige Bierwirtschaft umgewandelt. - In Regensburg verliert die Fähre Sinzing mit der Eröffnung der Eisenbahnbrücke viele Kunden. lm Winter ist die Bahn sicherer als die Fähre, die vom Bauernhof der Hofmeisters 30 m donauaufwärts der Eisenbahnbrücke 100 m donauabwärts verlegt wird und die im Falle eines Gierseilrisses am Brückenpfeiler aufprallen könnte. Nach wenige Jahre  bilden sich aber durch die Strömungsänderung durch die Brückenpfeiler Sandbänke, weswegen das Gierseils verlängert werden muss. - In Fürth wird der Nirosta Erfinder und jüdische Kaufmannssohn Benno Strauß geboren. - In Nürnberg kommt Konrad Kronburger (--) in den Besitz des Herrensitzes Thumenberg. - In Neumarkt ist Joseph Max Feldbauer Bürgermeister. - In Woffenbach ist der neumarkter Militärunterarzt im Chevaulegers Regiment, Stadtarzt und Badarzt, der in Kronach geborene Johann Baptist Schrauth  (66), der die Grafentochter Gräfin Luise von Spreti  (--) geheiratet hat und wodurch er in den Besitz des Schloßgutes Woffenbach gekommen ist, neumarkter Bürgermeister und Schlossbesitzer. - In Neumarkt treffen sich 13 Veteranen des Deutschen Krieges von 18 66. - In Neumarkt ist die Gendarmerie und die Landwehr im Kommandantenhaus Obere Marktstrasse 22 (20 24 Fielmann). - In Regensburg und danach in Amberg gelingt die selbständige Mitgliedschaft in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. - Auf Burg Veldenstein stirbt der ehemalige Landrichter Carl Heinrich May. - In Regensburg ist die Wasserrqualität sehr schlecht. 60 % aller Wasserproben sind schlecht bis ungenießbar.  - In Wien heiratet  Leopold Prinz von Wittelsbach Bayern (St) (27) Sohn von Prinzregent Luitpold von Wittelsbach Bayern (St) (52) und Auguste Ferdinande von Habsburg Österreich (St) (48), seine Cousine 2. Grades, Erzherzogin Gisela von Habsburg Österreich (St) (17). - In Pappenheim wird die Apothekertochter Dichterin  Sophie Hoechstetter geboren. Ihr Vater Heinrich Hoechstetter betreibt eine Apotheke in der Daisingerstr 26. - In Nürnberg wird die zweiwöchige Neujahrsmesse eingestellt. - In Amberg wird in der Tageszeitung Amberger Tagblatt das Schauspiel in 5 Akten Annaliese von Hersch vom Hoftheater-Ensemble und die Jungfrau von Orleans von Friedrich Schiller im Stadt Theater angekündigt. Beim amberger Bierbrauer Schanderl neben der Cavaleriekaserne treten die münchner Komiker Meixner & Geis auf. Das amberger Gasthaus Zur goldenen Sonne am nabburger Tor wird verkauft. - In Neumarkt errichten der aus Sulzbürg nachgezogene Nathan Goldschmidt und sein Schwiegersohn der jüdische heidingsfelder Heinrich Dreichlinger in der Bahnhofstrasse eine Glasfabrik. - In Roth kauft der aus Hof stammende Kellner Karl Friedrich Kroner (34) das Gasthaus Zur Krone Hausnummer 174 mit Tabernwirtschaft, Bierbrauerei, Branntweinbrennerei, Kegelbahn und Sommerkeller. - In Regensburg erscheint der 26. Jahrgang des Regensburger Morgenblatt. - In Nürnberg wird der jüdische Verein Phoenix im Stil englischer Herren Clubs gegründet. - In Thumsenreuth wird Freiherr Gustav Rudolf Wilhelm August Karl von Lindenfels geboren. - In Schwandorf Kreuzberg erbaut der Sohn von Gräfin Caroline von Holnstein aus Bayern, der in Lausanne geborene, königliche Kämmerer und ehemalige Major Freiherr Wilhelm Maximilian von Fronberg (35) das Schloß Charlottenburg. - Reichsrat Freiherr von Faber in Stein erwirbt Schloss Regendorf. - In Fürth gründen die Brüder Jakob Ensner und Johann Ensner die Brauerei Evora & Meyer. - In Nürnberg wird Freiherrentochter Anita von Aufseß geboren. - In Neuburg an der Donau passieren 22 beladene Floße und 72 unbeladene Floße die Donaubrücke. - In Neuburg an der Donau Rain wird die Lechbrücke von der Maschinenfabrik Augsburg geschmiedet. - Der in Regensburg Mühlthal geborene Wasenmeistersohn und Scharfrichter Franz Xaver Reichhart (22) wird königlichbayerischer Nachrichter. - In Regensburg macht der Heimatromanschriftsteller Ludwig Ganghofer (18) sein Abitur am Königlich Bayerischen Gymnasium. - In Parsberg wird die Eisenbahnstrecke Ostbahnstrecke Regensburg~Seubersdorf eröffnet, wobei die Gemeinde um Bürgermeister Baecale (--) und das Amtsgericht erfolgreich gegen die Verlegung der Postexpedition an den 350 Meter entfernten Bahnhof protestieren, weswegen zwei tägliche Karriolfahrten zum Bahnhof eingerichtet werden. Gleichzeitig wird die Postomnibusverbindung ins 3,5 Kilometer entfernte Daßwang an die Fahrpost Hauptstrecke Regensburg~Neumarkt eingestellt. Mit dem Eisenbahnbau sind viele italienische Arbeiter mit nicht angetrauten Frauen, auch Prostituierten alias Sexarbeiterinnen, in der Stadt, was den katholischen Ortspfarrer Kirndorfer so verärgert, dass er um seine Versetzung ersucht. - In Nürnberg eröffnet der Elektriker Sigmund Schuckert (41) nach seiner Rückkehr aus New York und der dortigen Arbeit in der Fabrik mit menschenunwürdigen Arbeitsbedingen von Thomas Alpha Edison (34) eine Werkstatt in der Schwabenmühle Hinterhaus Kaiserstrasse 36. - In Nürnberg beginnt der Rat der Stadt mit dem Bau einer städtischen Kanalisation streitet sich aber über die Dimensionierung. - In Nürnberg Doos gründet Paul Reissmann die Firma Mars, die gusseiserne amerikanische Öfen herstellt. - In Regensburg wird der Petersfriedhof vor dem Bahnhof aufgelassen. - In Regensburg wird der schon vierzig Jahre zuvor verstorbene regensburger Bischof Johann Michael von Sailer (++) von seinem jesuitischen Nachfolger, dem regensburger Bischof Ignatius von Senestrey (55) wegen Häresie einem Inquisitionsverfahren unterzogen. Der Vorwurf: Zersetzung der katholischen Kirche durch aufklärerische und protestantische Ideen. - In Neumarkt ist das Cafe Giehl ein beliebter Treffpunkt der Gesellschaft. - In Regensburg wird bei der Grundaushebung zum Neubau der Karmelitenbrauerei eine römische Torinschrift gefunden. - In Fürth wird der in Nürnberg geborene Jurist Friedrich von Langhans (33) neuer rechtskundiger fürther Bürgermeister, was er 28 Jahre bleibt. - In Regensburg findet man beim Neubau der Karmelitenbrauerei am Dachauplatz eine 5 m lange Steintafel mit der Gründungsinschrift des römischen Legionslagers Castra Regina aus dem Jahr 179. - In Deining wird nach der erfolgreichen Testfahrt über die Laabertalbrücke bei der Laabermühle, die wegen Bergrutschen verzögert erst massiv verstärkt als letztes Bauwerk nach dreijähriger Bauzeit fertiggestellt werden kann, die Eisenbahnstrecke Nürnberg~Neumarkt~Regensburg alias Ostbahnstrecke komplettiert und kann danach durchgehend befahren werden. Der von Deining schwierig zu erreichende Bahnhof Deining liegt 4 km südlich von Deining und besteht aus Empfangsgebäude mit Bahnhofsgaststätte und Bahnwärterhaus. Nördlich der Strecke beginnt man einen Ort anzulegen. -- Nach zwei Jahren bricht der weltweite über Maklerbanken später Investmentbanken ausgelöste Aktienspekulationsboom in der Gründerkrise zusammen, der viele an die Börse gegangene Unternehmen ruiniert.

1872 In Neumarkt wird der Wirt der Gasthäuser Zum goldenen Lamm und Zur goldenen Gans und Brauereibesitzer der Gansbräu Magistratsmitglied. - In Nürnberg stirbt der aus Landshut stammende bankrotte Philosoph und Anthropologe Ludwig Feuerbach (68) auf dem nürnberger Rechenberg an Lungenentzündung. - Nach einer Pressekampagne kann Adele Spitzeder (40) in München in ihrer durch geliehenes Geld im Schneeballsystem geführten Dachauer Bank innerhalb von Tagen nur 180.000 Gulden, die sie in Koffern und Hutschachteln in ihrer Wohnung aufbewahrt, ausbezahlen und wird nach einer Buchprüfung angeklagt. - In Bayreuth legt der leipziger Polizeiaktuariussohn und Theaterregisseur Richard Wagner (59) den Grundstein für ein Festspielhaus, beginnt damit das Zeitalter der Musikdramen und dirigiert bei den Feierlichkeiten Beethovens 9. Sinfonie im Markgräflichen Opernhaus. - In München erhält Georg Schneider als erster Bürgerlicher das Privileg des Weißbierbrauens und braut im bestehenden kelheimer königlichen Weißbierbrauhaus Weizenbier. - Der in Regensburg geborene Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (70) stirbt in Regensburg. - Der Schriftsteller Maximilian Schmidt alias Waldschmidt kauft Schloß Miltach. - In Neumarkt ist Joseph Max Feldbauer Bürgermeister. - In Bayreuth zieht der leipziger Polizeiaktuariussohn und Theaterregisseur Richard Wagner (59) mit seiner zweiten Frau Cosima ins Hotel Fantaisie. - In Amberg versucht der Magistrat vergeblich den Bau einer zentralen Wasserversorgung zu beschließen. - In Amberg wandert ein Metzgergeselle nach Amerika aus. - In Amberg werden bei der städtischen Sparkasse massive Verstöße gegen das Einlagemaximum von 1.000 bzw 1.500 Gulden festgestellt. Zur Verschleierung werden einfach mehrere Konten eröffnet. - In Amberg wird das Adelige Gesellschaftstheater in der Franziksanerklosterkirche von der Stadt Amberg aufgekauft. - In Neumarkt zieht die Posthalterei vom Gasthof Zur Post Obere Marktstrasse 47 (20 17 Adler Mode) in den neu erbauten Bahnhof. Der Gasthof Zur Post wird an die jüdischen Brüder Öttinger verkauft, die ihn in ein Textilgeschäft umfunktionieren. - In Nürnberg bittet der Wirt des Bahnhofslokals in der Tageszeitung Fränkischer Kurier die ihm bekannten Personen, die ihm in der Nacht ein Faß Bier entwendet haben um die Rückgabe, wenn sie es ausgetrunken haben, droht aber mit der Veröffentlichung der Namen, sollte das nicht geschehen. - In Neumarkt übernimmt der nürnberger Spezerei-, Kolonial- und Farbwarenhändler und Besitzer einer Lebkuchenfabrik Carl Zinn (--) die Kunstmühle Laabermühle Mühlstrasse 17, in der Mehl gemahlen und Baumstämme zersägt werden, seines Schwiegersohnes Carl Spitta (--), der sein Nachfolger wird, wohin er mit seiner Lebkuchenfabrik zieht, in die er zur Kunstmühle eine Brotfabrik und im Sägewerk eine Kistenschreinerein für seine Produkte einrichtet und in München Salvatorstrasse 7 eine Zweigniederlassung besitzt. Carl Zinn (--)  ist außerdem im Verband deutscher Müller und Mühlinteressenten. - Zwischen  Spalt und Georgensgmünd wird eine Lokalbahn hauptsächlich für den Hopfenabtransport eröffnet. - In Nürnberg findet nach 16 jähriger Pause wieder ein Volksfest, das Sedansfest genannt wird, statt. Es ist allerdings eher eine patriotische Waffenschau mit Schaustellern, da die Schaustellerbeschränkungen wegfallen. - In Neumarkt stellt der neue jüdische Posthalter Salomon Oettinger den Postomnibusverkehrt vom Bahnhof Neumarkt nach Altdorf ein und verkauft deshalb 3 Pferde und den Postomnibus mit Zubehör. - In Eichstätt bildet sich eine jüdische Betgemeinschaft. - In Amberg wird die Blechwarenfabrik ihrer Mutter zur Emaillefabrik Gebrüder Baumann. - In Deining Lengenbach lebt ein Eremit. - Iin Regensburg wird der in Mainaschaff geborene aber kränkliche regensburger Pfarrer Joseph Dahlem (46) mit der zweijährigen Überwachung der Grabungen am Großen Gräberfeld durch den Historischen Verein unter Vorstand von Walderdorf beauftragt, die im Zuge des Eisenbahnbaus möglich wird. - In Regensburg wird der Regensburger Dom mit dem Querhausgiebel nach 600 Jahren Bauzeit fertiggestellt. - In Regensburg eröffnet die mannheimer Maschinenfabrik für landwirtschaftliche Geräte Heinrich Lanz in Kumpfmühl 29 am Ostbahnhof eine Filiale. In Regensburg gibt es 36 Brauereien, Behner Engelberger Gasse 18, Bergmüller, Berthold, Bischofshof, Bolland Ostengasse 26, Daßberger, Deschermeier, Ettel, Fikentscher Prebrunnstrasse 1, Gerzer, Gruber, Hackel, Heyder, Heydecker, Hüttemeier, Höchstetter, Jagenlauf, Kappelmeier, Katharinenspital, Kneitinger, Katharinaspital, Klarakloster, Loipeldinger, Magerl, Maffei, Moser, Niedermeyer, Norgauer, Prößl, Schild, Schmid, Stadler und Strasser Ostengasse 16 mit dem Gasthaus Zum Bären an der Kette im Stadtgebiet. - In Regensburg verhöhnt die Tageszeitung Regensburger Morgenblatt, die sich selbst als liberal bezeichnet, die Altkatholiken über deren geschönten Demonstrantenzahlen in der Allgemeinen Abendzeitung und anderen blättern und bezeichnet deren Redner als Wanderevangelisten und Märchenerzähler, die die wichtigste Frage nie beantworten. Es geht um die Unfehlbarkeit des Papstes und die Trennung von Staat und Kirche. - In Regensburg heißt der Gasthof am Haidplatz 7 Zum weißen Kreuz (20 17 Zum goldenen Kreuz). Zusätzlich gibt es das Casino Badstrasse 54 und die Restauration Neues Gesellschaftshaus Bismarckstrasse 6. - In Regensburg sind die seit 17 24 bestehenden Gasthäuser ua das Gasthaus Zur goldenen Hacke Silberne Kranzgasse 1 (20 17 Roberts Weinkistl), Zur goldenen Krone Kepplerstrasse 3 (20 17 Orange Bar), Zum goldenen Adler Goldene Bärenstrasse 5, Zur weißen Rose Neupfarrplatz 5 (20 17 Hofjuwelier Josef Pleyer), Zum roten Ochsen Weißgerbergraben 5, Zum goldenen Bären Goldene Bärenstrasse 5, Zur weißen Taube Tändlergasse 4, Zum roten Hirsch Ostengasse20, Zum Pfau Pfauengasse 6 (20 17 Galeria Kaufhof)., Zur silbernen Gans Werfstrasse 3, Zum schwarzen Bären, Zum göldenen Brunnen Prüfeninger Strasse 5 Zur weißén Lilie, Simadergasse 4, Zum silbernen Fisch Silberne Fischgasse 5, Zum schwarzen Rößl Ostengasse 8, Zum göldenen Ochsen Am Weinmarkt 2, Zum grünen Baum Drei Mohrenstrasse 5, Zur silbernen Kanne, Ostengasse 17, Zum grünen Kranz Obermünsterstrasse 9, Zum roten Löwen Rote Löwenstrasse 12, Zum blauen Hecht, Kepplerstrasse 7, Zum weißen Hahn Unter den Schwibbögen 1 (20 17 Cafe Picasso), Zur goldenen Sonne Schmerbühl 2, Zum Wallfisch, Unter den Schwibbögen 21 (20 17 Dudes4), Zur blauen Lilie Blaue Liliengasse 4, Zur goldenen Kanne Am Römling 1 (20 17 Kneipe Banane), Zur goldenen Gans Zieroldplatz 3, Zum Buxbaum Maximilianstrasse 8 (20 17 electro wheels), Zum wilden Mann Brückstrasse 4, Zum goldenen Löwen, Fröhliche Türkenstrasse 5, Zum Löwen im Gitter Kalmünzergasse 3, Zum goldenen Greiff, Kepplerstrasse 9, Zum roten Hahn Rote Hahngasse 14, Zum schwarzen Elefanten Weingasse 8, Zum fröhlichen Mann Fröhliche Türkenstrasse 3, Zur goldenen Ente Baumhackergasse 7, Zum goldenen Engel Pfarrergasse 1 und das Gasthaus Zum weißen Kreuz Haidplatz 7. - In Regensburg ist die Telegraphenstation im Bahnhofsgebäude. - Bei Deining kommt es auf der der Eisenbahnstrecke Regensburg~Neumarkt während der Bauarbeiten wegen Lohndumpings zu spontanen Arbeiterunruhen, die von herbeigerufenen neumarkter Garnisonssoldaten niedergeschlagen wird. - In Nürnberg gründet der Redakteur Friedrich Monninger die Nürnberg Stadtzeitung, die er in der Buch- und Kunstdruckerei Fr Monninger selbst druckt. - In Nürnberg wird der Magistrat mit überfüllten Häusern und kaum wasserdichten Dachkammern, die in ehemaligen Ställen und feuchten Hofwinkeln eingerichtet wurden, und den darin verkümmerten Kindern und scrophulösem Gesindel konfrontiert. - In Nürnberg lässt der Evangelische Arbeiterverein einen eigenen Verein gründen, der eine Herberge zur Heimat in der Nadlersgasse für wandernde Handwerksgesellen mit extra entwickelter Hausordnung eröffnet. - In Kallmünz werden die in einem gemeinsamen Gebäude untergebrachten privat betriebenen Einrichtungen Krankenhaus, Kindererziehungsheim alias Rettungshaus und Kinderbewahranstalt verstaatlicht. Die pirmasenser Franziskanerschwestern betreuen beide Einrichtungen. Der Pfarrer wird staatlicher Verwalter. - Der weltweit oganisierte katholische Jesuitenorden wird wieder verboten und seine ausländischen Mitglieder müssen Deutschland verlassen. - In Amberg übernimmt die Stadt Amberg das Theater. - In Regensburg gebärt die jüdische neumarkter Kochherdefabrikantentochter Franziska Goldschmidt (--) (auch Fanni) (Express) ihren Sohn, den jüdischen regensburger Fahrradhändler Simon Oberdorfer. - In Dietfurt geht der katholische Kolping Gesellenverein geschlossen zur Generalkommunion und danach treffen sich die ledigen Wandergesellen mit ebenfalls ledigen Weibspersonen. Beim großen Andrang vor dem Beichtstuhl von Pfarrer xxx haben die Einheimischen Pfarrkinder ein Vorrecht. Wer nicht beim Beichten war, darf die Kommunion nicht empfangen. - In Nürnberg wird der Ludwigsbahnhof am Plärrer erneuert. - In Neumarkt stirbt die Gabelsberger Kurzschrift Erfinder Witwe Franziska Gabelsberger (--). - In Nürnberg wird wie in vielen deutschen Städten das Reglementierungssystem eingeführt, das Sexgewerbe eingeschränkt duldet, polizeilich überwacht, die Gesundheit schützt und die Strassen sicherer machen soll, auf denen die Prostituierten offen ihre Dienste anbieten. - In Ingolstadt kommt der 1. Jahrgang der katholischkonservativen Tageszeitung Ingolstädter Zeitung heraus.

1871 Wetter: Der völlig ausgetrocknete Neusiedler See füllt sich nach fünf Jahren wieder. - Reichsgründung am 18. Januar. Das Heimatrecht wird eingeführt, womit man öffentliche Ämter besetzen und Grundstücke kaufen darf. - In Neumarkt wird das obere Tor ganz abgebrochen. An der Bahnhofstrasse stehen 2 Kandelaber. Es gibt Pumpbrunnen am oberen Tor, am Schweinemarkt, am di-Bell Haus, in der Herzwirtsgasse, in der Zißlergasse beim Pulverturm bei der Buchhandlung, beim Pfarrhof, im Rainbügl, beim Steinerhaus, beim Polizeidienerhaus und beim Mussinanhaus. - In Neumarkt wird der Bahnhof eröffnet. - In Neumarkt ist der Bierbrauer Ganswirt ehemaliges Gasthaus Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9 Leonhard Ehrnsperger (--) größter Bierproduzent, der doppelt soviel umsetzt wie sein Bruder Xaver Ehrnsperger (--), der Gastwirt des Gasthauses Zum goldenen Lamm und Lammsbräubesitzer. - In Neumarkt wird der Stadel des ehemaligen Weißbierbrauhauses und Waisenhauses zur Haushaltungsschule der Höheren Töchter und dem Kindergarten umfunktioniert. - Der Bruder des Königs und Kriegsteilnehmer Otto Wilhelm Luitpold Adalbert Waldemar von Wittelsbach (St) zeigt Anzeichen von Geisteskrankheit. - Die Taufpatin der neugeborenen Amelie von Tänzl ist Kaiserin Maria Amalie. - In Regensburg Köfering wird Graf Hugo von Lerchenfeld Köfering im Wasserschloß Köfering geboren. - Im Weißen Hofbräuhaus in München wird von Pächter Georg Schneider zum letzten Mal Weizenbier gebraut. - Der auf Schloss Hauzenstein geborene kaiserliche Kämmerersohn Graf Adolf Wilderich von Walderdorff (St) (36) wird Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Oberpfalz 2 mit Regensburg. - Der in Regensburg geborene ausgeschiedene österreichische Rittmeister Freiherr Hermann von Reichlin Meldegg (39) wird Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Oberpfalz 3 mit Neumarkt, Velburg und Hemau. - In Altdorf brennen zwei Häuserzeilen nieder. - Der Anteil der bayerischen Männer bei Auswanderungen liegt bis 19 13 bei 58 %. - In Amberg wird die Produktion der Amberger Gewehrfabrik auf Kopien preußischer Waffen umgestellt. - In Bayern leben 50.662 Juden. - In Nürnberg gibt es 26 Banken oder Wechselstuben mit einem hohen jüdischen Anteil. - In Neumarkt ist Joseph Max Feldbauer Bürgermeister. - In Neumarkt wird per Kabel im Januar die verfrühte Nachricht von der Übergabe von Paris mit Beleuchtung der Fenster, Feuerwerk und Musik und Gesang gefeiert, die sich erst am nächsten Morgen als richtig herausstellt. - In Neumarkt schafft der Magistrat Flaggen mit deutschen Farben im Wert von 100 Gulden an. Im Juni kehrt bis auf 10 Gefallene die Garnison zurück. - Die deutsche Reichsgoldwährung Mark mit 100 Pfennigen wird eingeführt und löst die Silberwährung mit Talern und Gulden ab. Bayern hat eine Sonderregelung, bei der im Bedürfnisfall auch in halbe Pfennige, die Heller, unterteilt werden kann. Der Wert der Mark beträgt 0,358 g Gold. - In Neumarkt ist Giehl Kaffeehausbesitzer in der Maria-Hilfstrasse 1. - Nürnberg hat 83.214 Einwohner, Regensburg hat 29.182 Einwohner. Erlangen hat 12.510 Einwohner, davon 63 Juden, Amberg hat 11.688 Einwohner, Eichstätt hat 8.586 Einwohner und Roth hat 2.458 Einwohner, darunter 128 Juden. - In Nürnberg wird das Gaswerk kommunalisiert. - In Regensburg wird der in Nördlingen geborene Oskar von Stobäus (55) Erster Bürgermeister auf Lebenszeit. - In Amberg wandert ein Gewehrfabrikarbeiter und ein Schuhmachergeselle nach Amerika und ein Bader nach Österreich aus. - In Eichstätt wird das Apellationsgericht aufgelöst und nach Nürnberg verlegt. - In Nürnberg wird das Telegraphenamt am Hauptmarkt 12 neu erbaut. - In Nürnberg bringt Wilhelm Tümmel (63) seine Tageszeitung Fränkischer Kurier bis 19 22 als einzige zwei Mal täglich heraus. - In Nürnberg gründet der in Fürth geborene sozialdemokratische jüdische Weber, führende Mitglied des Fürther Bürgerbundes Gabriel Löwenstein (46) die Wochenzeitung Fürther demokratisches Wochenblatt. - In Neumarkt wird die Eisenbahnstrecke Nürnberg~Neumarkt der Königlich privaten bayerischen Ostbahn eröffnet und der erste Zug aus Nürnberg kommt an. Sie verläuft parallel zur Postroute bis auf die Strecke Neumarkt~Postbauer, wo sie das Dillbergmassiv über das Tal bei Tyrolsberg das Dillbergmassiv umfährt und von dort den kürzesten Weg nach Neumarkt nimmt. - In Neumarkt wird der Postexpeditor Joseph Pfaller (--) mit Posthalterei und Gasthof Zur Post Obere Marktstrasse 47 (20 17 Adler Mode). durch den geiselhöringer Joseph Thoma (--) ersetzt und das Postlokal in das neuerbaute Bahnhofsgebäude verlegt. - Das bayerische Innenministerium meldet, dass zu den SPD-Versammlungen im Durchschnitt kaum mehr als 12 Personen kommen und rechnet damit, dass die Partei auf Versammlungen bald verzichten wird. - In Nürnberg gründet die SPD eine eigene Parteizeitung. - Die Postomnibusstrecke Nürnberg~Regensburg wird eingestellt alias die Postkutschen werden abgeschafft. - In Deining wird Josef Forster Nr 4 Bader. - In Kipfenberg gründen ortsansässige Brauereien eine Glashütte. - Der protestantische deutsche Kaiser Wilhelm von Zollern (St) (74) feiert Weihnachten unter einem Weihnachtsbaum. Dann gibt es eine Notiz, dass in einem Nürnberger Laden – wohl ein Spielwarengeschäft. - In Neuburg an der Donau wird im Donaumoos Torf in 25 x 8 Zentimeter großen Stücken für die Eisenbahn abgebaut, der sich aber als ungeeignet herausstellt. - In Regensburg beantragt der regensburger Bürgermeister xxx Stobäus (--) die altmodische und überflüssige Dult abzuschaffen. - In Sulzbürg wird der Volkssänger und Schallplattenstar Hans Blädel geboren. - In Bayern bleibt die Post selbstständig. - In Parsberg richtet die Brief- und Fahrpostexpedition eine zweite tägliche Fahrt nach Daßwang, zur Hauptverbindungsstrecke Regensburg~Neumarkt, ein. - In Parsberg werden im neu erbauten Schrannengebäude provisorisch zwei Schulzimmer und eine unpraktische Lehrerwohnung eingerichtet. - In Neumarkt wird die erste Normalschule der Oberpfalz eröffnet, die als Trivialschule den Schülern Grundfertigkeiten vermittelt. - In Postbauer eröffnet die neumarkter Gansbrauerei gegenüber dem Bahnhof ein Gasthaus. - In Neumarkt wird im ehemaligen Gasthaus Zum Ochsen Obere Marktstrasse 33 (20 19 Metzgerei und Partyservice Bögerl) vom Weinhändler Johann Schlanghaufer eine Weinhandlung gegründet und das Cafe Schlanghaufer eröffnet. Es etabliert sich als Anlaufspunkt für Prostituierte. - In Kallmünz ist die Carolinenhütte mit Eisengießerei im Besitz von Freiherr xxx von Stachelhausen. - In Regensburg zieht die katholische Knabenschule der oberen Stadt aus dem Leonhard Kloster aus. - In Regensburg erhält das Gasthaus Zum goldenen Hirsch Waaggäßchen 1 (20 19 Hofbräuhaus) mit Erker eine Hirsch-Plastik. - 1 Gulden entspricht 13,7 Euro (20 22). - In Neumarkt gibt es Rodler auf der Sturmwiese. - In Berching hat man 3 gefallene Soldaten. - In Fürth wird der neue Ballsaal im Gasthaus Weißengarten fertiggestellt. - In Fürth zieht die SPD Wochenzeitung Fürther Demokratisches Wochenblatt in die Vordere Ledergasse 26. - In Nürnberg wird Blausternturm über einer Grundwasserquelle in Verlängerung der Vorderen Sterngasse abgerissen. - In Nürnberg wird das Wöhrder Türchen Beckschlagergasse abgerissen eine Presche geschlagen und das Wöhrder Tor errichtet. - In Amberg heiratet der in Amberg geborene Amberger Gewehrfabriksdirektor Freiherr Philipp von Podewils (62) in zweiter Ehe Emilie von Vincenti (55). Sein in Amberg geborener Sohn ist der bayerische Militär Karl von Podewils (26). - In Weidenwang bei Erasbach bei Neumarkt, das zum Bezirksamt Beilngries unter Bezirksamtmann W Fischer (--) gehört, wird ein Wilibald Gluck Denkmal mit einer von der nürnberger Gießerei Lenz & Herold in Bronzeerz gegossenen Büste auf salzburger Marmor aufgestellt, wozu eine riesige Menschenmasse, Gesangsvereine und Musikkapellen anreisen und das Dorf und das Geburtshaus Weidenwang B 10 überfluten. - Die kriminalgeschichtliche Abhandlung Criminalistische Miscellen aus Nürnbergs Vergangenheit behandelt in  der 7. Ausgabe das Folterinstrument Eiserne Jungfrau. - In Regensburg kauft xxx Hofmeister (--) das letzte Mitfährrecht auf und wird alleiniger Rechteinhaber der Donaufähre Prüfening. - In Regensburg Mariaorth sterben beim Absturz eines 28 m langen Trägers sechs Arbeiter, was den Bau der Eisenkonstruktion der Naab Eisenbahnbrücke der Strecke Regensburg~Neumarkt~Nürnberg verzögert. Danach wird die Stahlkonstruktionsbrücke ein Ausflugsziel. - In Altdorf brennt das Fortunabad Untere Badgasse 5 ebenso wie das restliche Viertel ab. - Mit der Abschaffung der Konzessionspflicht für Aktiengesellschaften wird auch die Bonität alias finanzielle Ausstattung von Aktiengesellschaften nicht mehr geprüft, womit man unter dem Begriff Freie Konkurrenz nach Belieben Neugründungen ermöglicht, bei der Maklerbanken später Investmentbanken eine Art Schneeballgeschäftsmodell entwickeln, bei dem sich neu gegründete Unternehmen aber auch alteingesessene Familienbetriebe an die Börse einkaufen können und die Maklerbanken darunter ua die Vereinsbank, der Frankfurter Bankverein, die Vorschußkassen und die Rheinische Creditbank mit dem eingesammelten Geld sofort wieder die nächste Aktiengesellschaft finanzieren, was einen Aktienspekulationsboom hauptsächlich im Bereich Immobilien, wobei über den Bedarf hinaus gebaut wird und im Bereich Eisenbahnnetze, wobei selbst der letzte Winkel der Erde bedient werden soll, auslöst.

1870 In Neumarkt erscheint die Zeitung Neumarkter Wochenblatt als Amtsblatt der königlichen Bezirksämter Neumarkt, Velburg und Hemau und der königlichen Landgerichte Neumarkt, Hilpoltstein, Kastl, Parsberg, Hemau und Riedenburg. - In Regensburg Mariaorth wird mit dem Bau der Eisenkonstruktion der Naab Eisenbahnbrücke der Strecke Regensburg~Neumarkt~Nürnberg begonnen. Weil man für den Bau eine Brücke braucht, wird eine Baustellen Holzbrücke errichtet, die nach Fertigstellung wieder abgebaut wird. - In Nürnberg ist der Rotschmied, Zapfenmacher und Leuchtenmacher Johann Carl Ammon in der Tucherstrasse 41 tätig. - In Neumarkt wird im ehemaligen Weißbierbrauhaus in der Bräugasse ein Waisenhaus eröffnet. - Der älteste hohenzollerne Fürstensohn Leopold Stefan Karl Anton Gustav Eduard Tassilo von Hohenzollern (St) (35) nimmt gegen den Willen von Napoleon III (St) (62), der sich mit Spanien von Preußen eingeschlossen fürchtet, die spanische Krone an. Bismarck löst den Deutsch-Französischen Krieg aus. - Das Laberviadukt alias Eisenbahnbrücke über die weiße Laber bei Deining muss nach einem durch Dauerregen verursachten Dammrutsch 150 Meter länger gebaut werden. - In Berching wird die Bierbrauerei Zrenner gegründet. - In München experimentiert die Spaten Brauerei mit Carl von Linde mit durch künstliche Kühlung gelagertem Bier. - Die Schlossbrauerei Eichhofen im Besitz des Großhändlers Wilhelm von Neuffer wird mit Dampfenergie ausgestattet. - In Neumarkt ist Joseph Max Feldbauer Bürgermeister. - In Neumarkt erhält der katholische Pfarrhof eine Wasserleitung. - In Neumarkt wird ein Sicherheitskorps gebildet, das die Waffen der aufgelösten Landwehr und Abzeichen aber keine Uniformen erhält. Das Sicherheitskorps bildet eine Stillwache, die im Landwehrzimmer im Rathaus Quartier bekommt. - Im regensburger Arbeitervorort Reinhausen wird vergeblich versucht einen weiteren sozialdemokratischen Ortsverein zu gründen. - In Amberg verfügt der Magistgrat über einen Besitz von über 260.000 Gulden. - In Amberg wird vom Kaufmann Franz Kallmünzer, Josef Heldmann und dem Leihhausbetreiber Ignatz Adam. der Amberger Credit-Verein gegründet und das Geschäftslokal im Rathaus bei der Sparkasse eingerichtet. Trotz sehr geringer Einlagen werden erfolgreich Kredite gegen Bürgschaften gewährt. - Der uneheliche kaiserlichwittelsbacher Nachkomme Maximilian Karl Theodor von Holnstein (St) (35) überbringt den Kaiserbrief des bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (25) an Otto von Bismarck (55). - Der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (25) ist 191 cm groß, 100 Kilo schwer, hat nur noch 12 Zähne im Mund und leidet unter starken Zahnschmerzen. - In Fürth wird der jüdische Bankierssohn und Schriftsteller Alfred Louis Nathan als Sohn des fürther Bankiers Sigmund Nathan in der Friedrichstrasse 10 geboren. - In Regensburg erscheint der 23. Jahrgang des Regensburger Morgenblatt mit Fahrplänen von Eisenbahn und Dampfschiffen, Wechselkursen und Aktienkursen, ausgewählte Tabak- und Parfum- und Apothekenwerbung. Unseriöse Bruchheilung, Wunderhaarwuchs und Ähnliches wird abwechselnd beworben. - In Regensburg werden in der Mohrenapotheke Emser Pastillen verkauft. - In Amberg verkauft Apotheker Eberth Emser Pastillen. - In Regensburg ist der Regensburger Anzeiger die tägliche Beilage zum Regensburger Morgenblatt und das am zahlenreichsten verbreitete und billigste Zeitungsblatt und für Abonnenten des Regensburger Morgenblattes kostenlos. - In Regensburg ist Friedrich von Tein königlicher Gerichtsvollzieher und wohnt Bruckstrasse 9 beim Goliathhaus. - In Regensburg veranstaltet der Regensburger Turnverein im Guldengarten eine musikalische Unterhaltung, die um 20:00 Uhr Abends beginnt. - In Deining wird aus einem Landgemeindevorstand ein Bürgermeister, namentlich Michael Gäst. - In Sulzbach leben 150 Juden. - In Erlangen wird die Erlanger Bergkirchweih von 3 Tagen auf 8 Tage verlängert. - In Ansbach wird die Grafentochter Gabriele von Andrian Werburg (St) geboren. - In Nürnberg sind die neuen Hausnummern mit Strasse und Hausnummer eingeführt. Gleichzeitig werden im Adressbuch noch die bisherigen bis zu 4 stelligen Hausnummern angegeben, die man grob durch die Angabe des Distrikts finden kann. - In Regensburg Wörth wird die Brauerei Bach vormals Zierer gegründet. - In Fürth kauft die jüdische Brauerei Mailaender den Ochsengarten und macht daraus die Vergnügungsgastronomie mit Musik Fürther Prater. - In Nürnberg arbeitet der Lebküchner Johann David Schmidt in der Äußeren Laufergasse 12. - In Regensburg gründet der 700 Mitglieder starke Deutsche Alpenverein eine Sektion des Deutschen und Österreichen Alpenvereins im Grenadierzimmer im Neuen Haus. Konrektor Langoth wird Vorstand. Man kämpft gegen die Meinung als Mitglied Forscher oder Botaniker sein zu müssen. - In Nürnberg gibt es 24 Braustätten für Bier. - In Beilngries gibt es einen katholischen Kolping Gesellenverein, dessen Bruderverein der in Dietfurt ist und mit dessen Mitgliedern man Ausflüge macht. - In Nürnberg wird das Mohrentor 7 Jahre nach der Fertigstellung in Westtor umbenannt. - In Regensburg ist der Hofjuden und Geschäftsjudensohn (++) Aron xxx (48), der sich in Aron Frankenburger umbenennt, jüdischer Lehrer an den höheren Schulen, der auch als jüdischer Vorsänger arbeitet. Sein Sohn Max (10) wird in Max Frankenburger umbenannt, während er die königliche Studienanstalt besucht und später auf die königliche Handelsschule wechselt. - Der in Donaustauf geborene Fürstensohn Georg von Thurn und Taxis (29) heiratet morganatisch die bürgerliche Anna Frühwirth (29), wodurch er seine Titel und seinen Erbanspruch verliert. Sein Vater ist Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (68). Der in Donaustauf geborene homosexuelle und ebenfalls morganatisch verheiratete Prinz Paul von Thurn und Taxis (St) (27) ist sein jüngerer Bruder, der ebenfalls seinen Titel und seinen Erbanspruch verloren hat. - 1 Gulden entspricht 15,9 Euro (20 22). - In Nürnberg haben sich die Hauptprodukte des Blechspielzeugwarenherstellers Johann Andreas Issmayer (--) von Tierfiguren und Menschenfiguren auf technisches Spielzeug verlagert. - In Neumarkt arrangieren die Eisenbahnbauer bei Kriegserfolgsnachrichten Illuminationen und Eisfeste mit elektrischer Beleuchtung. Dazu werden Straßen außerhalb der Stadtmauer zwischen der Freystädter Straße und der neuen Maria Hilf Strasse gebaut ua die Schützenstrasse, Hallstrasse, Lohstrasse, Ingolstädter Strasse, Regensburger Strasseangelegt und neben der Gärtnerei Hackner wird sogar eine neues fünftes Stadtviertel Löwenviertel an der Löwenstrasse gebaut. - In Nürnberg erstellt der Fotograf Ferdinand Schmid (30) eine Ansicht Im Sternhof, die die katastrophal verdreckten Zustände des Innenhofs des Sternhofs Neutorstrasse 13, einer Unterkunft für auswärtige Händler, zeigt. Die Wandmalerei eines überlebensgroßen mittelalterlichen nürnberger Kaufmanns ist vor Dreck kaum mehr zu erkennen. - In Regensburg erbt Herzog Maximilian von Württtemberg (St) (--) mit dem Tod seiner Mutter, der geschiedenen württemberger Herzogin Prinzessin Maria Sophia Dorothea von Thurn und Taxis (St) (70), ihre Residenz, das großbürgerliche Württemberg Palais zwischen Am Prebrunntor und Hundsumkehr. - In Amberg wird ein Kreditverein später Volksbank Amberg eG gegründet. - In Amberg gibt es die amberger Tageszeitung Amberger Volkszeitung für Stadt und Land, täglich außer sonntags erscheint und vierteljährlich 45 Kreuzer kostet.

1869 In Neumarkt wirbt das Kleiderhaus Elmeyer mit neu eingetroffenen Krinolinen alias Reifröcken. - Die neumarkter Bierbrauer Biehler, Johann Gloßner, Johann Yberl und Michael Gößwein bauen eigene Privatbrauhäuser. - Die Stadt Neumarkt erwirbt das Weißbierbrauhaus in der Bräugasse von der Kommunbraugenossenschaft Neumarkt. - In München beginnt Adele Spitzeder ihre Dachauer Bank mit geliehenem Geld im Schneeballsystem aufzubauen. - In Nürnberg wird das Bayerische Gewerbemuseum eröffnet. - Karl Anton Joachim Zephyrinus Friedrich Meinrad von Hohenzollern (St) (58) wird alleiniger Herrscher des Hauses Hohenzollern. - Die evangelische bayerische Königin Mutter Marie von Zollern Brandenburg Preußen (St) (41) gründet mit ihrem Sohn bayerischer König Ludwig II von Wittelsbach (St) (24) das Bayerische Rote Kreuz. - In Regensburg werden dem regensburger Dom die Turmspitzen aufgesetzt. - In Neumarkt ist Joseph Max Feldbauer Bürgermeister. - Burgthann beginnt mit dem Bau eines Schulhauses mit Lehrerwohnung, das aber erst 18 80 fertig wird. - Die Feuerwehr des rother Turnvereins wird selbständig. - In Regensburg Prebrunn, dem Handwerkervorort, wird im Gasthaus Zum goldenen Lamm in der Westendstrasse 1 die Sozialdemokratische Arbeiterverein Regensburg alias SPD gegründet. - In Cham wird der Turnverein Cham an die freiwillig Feuerwehr Cham angeschlossen. - In Regensburg wird der Liberale Klub Regensburg eV gegründet. - In Regensburg stirbt der erfolgreiche königliche Hofbüchsenmachermeister Johann Adam Kuchreuther (75) im Steinweg. - In Amberg muss der Magistrat das völlig überschuldete Gaswerk übernehmen. - In Amberg wandern ein Schneidergeselle, ein Feilenhausergeselle, ein Maler, ein Braumeister und ein Universitätsprofessor in den Deutschen Staat aus. - In Nürnberg bringt Wilhelm Tümmel (61) seine Zeitung Fränkischer Kurier als einzige für ein Jahr zwei Mal täglich heraus. - Die in Possenhofen geborene, abgesetzte neapolitanischsizilianischen Königin, bayerische Titular Herzogstochter Marie Sophie Amalie von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern (St) (28) gesteht ihren Fehltritt ihrem Mann, der sich operieren lässt um überhaupt den Geschlechtsakt vollziehen zu können, wird schwanger und bringt ihr letztes Kind, ein Mädchen zur Welt, das aber nach wenigen Wochen stirbt. - In Nürnberg-Gostenhof hat der Maler und Fortograf Georg Freytag sein artistisch-photographisches Atelier am Rochuskirchhof. - In Nürnberg wird Graf Hugo von Reigersberg wegen Desertierens und charakterwidrigen Schuldenmachens per Haftbefehl gesucht. - In Nürnberg verkauft die Zementfabrik Neumarkt von Carl Zinn beschädigte Cementplatten weit unter Preis. - In Nürnberg bietet der von der königlichen Regierung bestätigte Special-Agent für Auswanderer für Mittelfranken Georg Friedrich Brunner mehrmahls monatliche Beförderung nach Amerika über Le Havre, Bremen und Antwerpen an. - In Nürnberg fordert die Fortschrittspartei die Bürger auf sich zu einer Diskussion für oder gegen den Wiederaufbau des Tuchhauses im Sächsischen Hof in der Neutorstrasse einzufinden. - In Nürnberg wird das Gasthaus Zum goldenen Baum in der Lammgasse 8 Versammlungsort des Arbeiterbildungsvereins. - In Nürnberg wird mit dem Bau einer neuen Centralwerkstätte der Königlich Bayerischen Staatsbahn an der Austrasse, an der Bahnlinie nach Fürth und am Ludwig Donau Main Kanal, begonnen. - Der in Fürth geborene jüdische Besitzer der new yorker Bleistiftfabrik Eagle Pencils wird Mitglied der fürther Freimaurerloge Zur Wahrheit und Freundschaft. - In Regensburg erscheint der 22-igste Jahrgang des Regensburger Morgenblatt. - In Nürnberg wird die erste bayerische Mitgliedschaft der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei SAP Bebels gegründet, dann Fürth und Regensburg unter ihrem energischen Führer Karl Grillenberger (21), dem Werksführer von Forchheim. - In Neumarkt wird eine Telegraphenstation für die Allgemeinheit eröffnet, was die neumarkter Post der Bevölkerung aber gar nicht mitteilt. Nach einer Woche rügt das Neumarkter Wochenblatt diese Rücksichtslosigkeit. Die Telegraphenverbindung wird nach Velburg und Parsberg erweitert. - In Neumarkt wir der steinerne Neptunbrunnen vor dem Eingang des Rathauses durch einen neugotischen Kunstbrunnen ersetzt. - In Neumarkt werden die Laternen auf den Röhrenbrunnen am Marktplatz eingeglast. - In Sulzbach wird ein Hochofen in der Maxhütte in Betrieb gesetzt alias angeblasen. - In Erlangen wird an Pflasterzoll von 14.607 Frachtwagen und 17.728 sonstige Wagen, Schubkarren und Schlitten 4400 Gulden eingenommen. Eine Maß Bier kostet auf der Bergkerwa 5 Kreuzer. Die Stadttore werden um 22:00 Uhr geschlossen und um 04:00 bzw 05:00 wieder geöffnet. Dazwischen ist das Sperrgeld 1 Kreuzer/Person, 2 Kreuzer/Reiter und 4 Kreuzer/Kutsche. - In Nürnberg wird am Dutzendteich das Ausflugslokal Waldeslust eröffnet. - Dem in Donaustauf geborene homosexuelle Ex-Geliebten des bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (24) Prinz Paul von Thurn und Taxis (St) (26) und mit neuem Namen Paul von Fels verweigert die Staatsregierung die Vererbbarkeit seines Titels. - In Donaustauf versucht sich der homosexuelle Prinz Paul von Thurn und Taxis (St) (26) und mit neuem Namen Paul von Fels und Ex-Geliebte des bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (24) vergeblich mit seinem Vater Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (67) zu versöhnen, woraufhin er Schauspieler am Zürcher Theater wird aber die Tuscheleien im Publikum nicht erträgt. - In Nürnberg gründet der jüdische Silberschmied Lazarus Posen einen Juwelierladen. - In Nürnberg ist die größte Brauerei die Brauerei Henninger. - In Regensburg radelt der Glockengießer Max Spannagl auf einem Pedalvelociped alias Hochrad alias Fahrrad durch die Stadt. - In München wird ein erster Velociped Club gegründet. - In Bayern wird das Heimatgesetz wieder abgeschafft, weil es Streitereien bei der Armenversorgung gibt zwischen den zuständigen Heimatgemeinden, der der ehelichen Kinder des Vaters und der der uneheliche Kinder der Mutter. - In Neumarkt passiert der Schweizer Wattenvill auf seinem Velociped die Stadt. Er ist auf einer fünftägigen Langstreckenfahrt Frankfurt~Regensburg~Prag, wo er angibt eine unfallfreie und angenehme Reise gehabt zu haben. Er fährt ein Velociped mit zwei gleich großen Rädern, wobei aber das vordere Rad direkt angetrieben wird, da es noch keine funktionierenden Ketten gibt. Das Velociped wird geritten und wird ua in Hamburg Altona bei Kunstreitvorführungen besonders von Frauen mit fliegenden Röcken zu Can-can Musik präsentiert. - In Neumarkt wird ein städtisches Waisenhaus gegründet, in dem katholisches klösterliches Pflegepersonal arbeitet. - In Kipfenberg wird ein Bezirks Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Ensdorf hält die katholische Kirche ein Volksmission ab. - In Parsberg hat das Distrikt Krankenhaus eine katholische Vorsteherin Viktoria Klocke (34) und ihre zwei Professschwestern Bibiana Kamp (36) und Fortunata Neuburger (28). - In Amberg gibt es die Tageszeitung Amberger Volks-Zeitung für Stadt und Land Treu gegen König, Volk und Vaterland! Das Beiblatt Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags- Unterhaltung bringt ua den Romanauszug Die Hofleiden des Nariskus. - In Nürnberg kommt der neunte Jahrgang der Fachzeitung Allgemeine Hopfen-Zeitung Blätter für Landwirtschaft, Hopfenbau und Hopfenhandel als Organ der bayerischen Bierbrauerei heraus. Gedruckt wird sie von der nürnberger Druckerei Stich und vertrieben wird sie von der Buchhandlung Ebner. Es wird täglich umfänglich über die nürnberger Witterung, Wuchs und Exportgeschäft des Hopfens aber auch über Getreide informiert. Zusätzlich wird über das Nordamerikageschäft New York, Wisconsin...usw und die Hopfenbörse ausführlichst berichtet. Der jüdische berliner Anzeigenvermittler Rudolf Mosse (26) und spätere Anzeigenmonopolist stellt auf den Rückseiten einzelne Stellengesuche von Bierbrauern ein. - Die evangelischen Arbeitervereine und Jünglingsvereine schließen sich zu einem Verband zusammen. - In Regensburg beginnen der katholische regensburger Verleger Georg Joseph Manz (61) und der ebenfalls katholische Verleger Friedrich Pustet (71) für arme Katholiken zinslose Darlehen auszugeben, damit diese das regensburger Bürgerrecht bezahlen können, und damit Georg Joseph Manz (61), der auch regensburger Gemeindebevollmächtigter ist, über die Wahl mehr Einfluß zu verschaffen, da Regensburg im Gegensatz zum fast ausschließlich katholisch bevölkerten Umland zu 80 Prozent protestantisch ist. - In Regensburg schließt die noch in den Vorjahren auf die dreifache Mitarbeiterzahl 101 angewachsene Regensburger Porzellan- und Steingutfabrik Schwerdtner am Prebrunner Tor Am Singgrün 1 im Besitz der Gesellschafter Hauser & Co., die mit 750 Tonnen Steinkohle 400 Tonnen Ton verarbeitet trotz voller Auftrragsbücher, einer neuen Dampfmaschine, königlichem Kredit, aber direkter Konkurrenz der Steingut und Porzellanfabrik Waffler. - In Regensburg Etterzhausen wird beim Bau der Eisenbahnlinie Regensburg Neumarkt eine Höhle entdeckt, weshalb man einen 20 Meter langen Tunnel, den Felstortunnel, baut und das Bergstück nicht sprengt. - In Dietfurt wird ein katholischer Kolping Gesellenverein gegründet. - In Riedenburg existiert ein katholischer Gesellenverein mit seinem Vorstand Pirzer. - In Dietfurt bezeichet ein wissenschaftlicher Artikel im katholischen Eichstätter Pastoralblatt das Dietfurter Gebiet als Chinesenviertel. - In Nürnberg wird wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens in  Verlängerung der Vorderen Sterngasse  in die Frauentormauer eine Schleise gehauen. - In Nürnberg beginnt der bamberger Schmidt Malinstitutsleiter Hans Kundmüller (32) an der Kunstgewerbeschule ein Malstudium, das er im Folgejahr abbrechen muß. - In Regensburg wird das Bärbingerhauses Watmarkt 2 abgerissen, wobei eine Schatztruhe mit 39 silbernen Schmuckstücken und Urkunden von 15 80 bis 16 27 entdeckt werden. - In Bayern reisen begüterte Studenten meist nicht in unbequemen Postwagen, sondern postieren lieber auf Reitpferden der Post, für die sie laut Tax-Ordnung pro Pferd und pro Posten entsprechend 2 deutschen Meilen alias knapp 15 km Entfernung einen Gulden zahlen müssen. - In Schwabach wird mit der Trennung der Post in Bahn und Post die Post in das Gasthaus Zur Rose Ludwigstrasse 9 verlegt und nach einigen Jahren zurück auf den Marktplatz. - Der in Würzburg geborene königlichbayerische Kämmersohn Freiherr Georg Arbogast von Frankenstein (--) spricht sich als einer von nur vier Reichsräten gegen den Beitritt von Bayern zum Deutschen Reich aus. - In Schwandorf Etmannsdorf ist das heruntergekommene Schloß des Erbauers Freiherr Peter Wenzel von Rußwurm (++) Ettmannsdorfer Straße 131 (20 24 Musikakademie), nach dreijähriger Umbauzeit, in der die eingezogenen 35 Kinder und 4 Ordensschwestern selbst mithelfen mußten, zu einem Kloster der katholischen Ordensschwestern Vom Guten Hirten und zum geistlichen Mädchenheim Ettmannsdorf fertiggestellt, worin insgesamt 60 bis 70 Kinder von staatlich geprüften Lehrerinnen unterrichtet werden und daneben auch eine Ausbildung in haus- und landwirtschaftlichen Arbeiten, im Nähen und Schneidern erhalten sollen, was bedeutet, dass Kinder von der Strasse weggeholt bis zu ihrem 18. Lebensjahr und darüber hinaus darin gefangengehalten werden und für ihren Lebensunterhalt arbeiten müssen. Ein Mädchenheim ist ein Landwirtschaftlicher Betrieb, der auf Gewinn arbeitet. Weil die weiblichen Kinder aus der untersten sozialen Schicht kommen und oft auch als Sexarbeiterinnen gearbeitet haben, liegt das Heim weitab von der Stadt. - In Neumarkt übernimmt Hermann Spitta (--) die Leitung der Kunstmühle Laabermühle von seinem Vater Carl Spitta (--)

1868 Wetter: Sehr heißes Jahr. - In Neumarkt wird die Stadtmauer für das Hallertor an der Stelle des Lohmannturms durchbrochen und der Turm abgetragen. - In Neumarkt nimmt die Schützengesellschaft die bayerische Schützenordnung an. - In Neumarkt wird der katholische Sohn des evangelischen Notars und Tabakfabrikantensohn Georg Christian Eckart (48) und der Oberförstertochter Maria Anna Theresia Henriette Bösner (27), Hitlers Ideengeber Dietrich Eckart im Gasthaus Zum Hechten Untere Marktstrasse 3 geboren. - In Neumarkt wird Josef Max Feldbauer von der Bayerischen Patriotenpartei Bürgermeister. - Die dritte Ausgabe der Fachzeitschrift Der Bayerische Bierbrauer wird in München herausgegeben. - In Neumarkt sind Joseph Max Feldbauer und Johann Mois Bürgermeister. - In Regensburg wird der in Nördlingen geborene  Oskar von Stobäus (52) mit nur einer Gegenstimme Erster Bürgermeister. Seine Amtsführung ist bis 19 03 von der Bevorzugung des protestantischen Besitzbürgertums gegen die ärmere katholische Arbeiterschaft bestimmt. - Bei den Wahlen zum Zollparlament erringt die bayerische Patriotenpartei, die vorwiegend aus Honoratioren besteht, die absolute Mehrheit, die sie bis 19 18 nicht mehr abgibt. - Der in Straßburg geborene abgedankte bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (82) stirbt in Nizza. - In Nürnberg wird das sternförmig gestaltete und mit Einzelzellen ausgestattete Zellengefängnis fertiggestellt. - Im Amberger Amts- und Wochenblatt wird verkündet, daß die Distriktsparkasse rückwirkend für Einlagen 4 % Zinsen vergütet. - Im Rahmen der Heeresreform wird der Name Landwehr für ältere Jahrgänge der Reserve verwendet, für die ältesten wehrpflichtigen Jahrgänge wird der Begriff Landsturm verwendet. Nach preußischem Vorbild wird die allgemeine Wehrpflicht mit der Sonderform des einjährig-freiwilligen Militärdienstes eingeführt. - In Neumarkt wird eine jüdische Kultusgemeinde gegründet, die sich dem Rabbinat Sulzbürg anschließt. Rabbiner Dr Mayer Löwenmayer weiht in der Hallertorstrasse/Hafnergasse einen Betsaal mit einer Synagogenordnung feierlich ein. Verboten u.a. sind Geräusche, Gespräche und jegliche störenden Handlung, Knaben unter fünf und Mädchen unter neun Jahren. Schickliche Kleidung und Kopfbedeckung sind Pflicht. Die Thora darf nur mit schwarzem Zylinderhut gelesen werden. Am Geburtstag des bayerischen Königs wird ein feierlicher Gottesdienst abgehalten, zu dem alle Männer einen schwarzen Zylinderhut tragen müssen. - In Nürnberg pachtet der Oberkellner Mörtel die Gaststätte Zum Eisvogel in der Lorenzerstrasse 10. - In Nürnberg findet ein Vereinstag der internationalen Arbeiterbewegung statt, woraufhin August Bebel (26) zur Gründung einer Internationalen Gewerksgenossenschaften aufruft. - Der in Fürth geborene jüdische kaufmännische Leiter der väterlichen Bleistiftfabrik Berolzheimer Heinrich Berolzheimer (32) gründet in New York die Firma Eagle Pencils. - In Neumarkt wird im Haus Obere Marktstrasse 31 des jüdischen Tuchhändlers Moritz Wolf mit dem Druck der Zeitung Neumarkter Wochenblatt begonnen. - Ins protestantische Altdorf kehren die Katholiken zurück. - In Nürnberg produziert Justus Christian Braun eine pferdegezogene Feuerwehr Handspritze. - In Bayern wird die Allgemeine Wehrpflicht eingeführt, die ein Freikaufen oder Ersatzleute verbietet. - In Nürnberg wird das staatliche Theaterprivileg abgeschafft und durch Finanzierung durch die Stadt ersetzt, wodurch das Stadttheater am Lorenzer Platz (2022 Nürnberger Sparkasse Lorenzplatz) ein echtes Stadttheater wird. - Der in Donaustauf geborene homosexuelle Prinz Paul von Thurn und Taxis (St) (25) und Ex-Geliebte des bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (23) wird von seiner Familie gezwungen, die jüdisch geborene, aber katholisch getaufte Mutter Elise Stefanie Kreuzer (23) seines Sohnes Heinrich Rudolphi (01) in einer morganatischen Ehe zu heiraten. Die Familie entzieht ihm seine Titel, seinen Rang und das Geburtsrecht, gewährt ihm aber eine jährliche Rente von 6.000 Gulden, weshalb er sich an König Ludwig II von Wittelsbach (St) (23) wendet, dieser ihm aber nicht hilft und auch nicht antwortet. Eine Bitte um einen Titel erfüllt er ihm. Er wird Herr Paul von Fels. Er führt mit seiner Familie ein Wanderleben im Schauspielermilieu, in dem er mit seinen homosexuellen Neigungen untertauchen kann, da auf homosexuellen Verkehr die Todesstrafe stehen kann. - In Nürnberg Tullnau ist der in Regensburg geborene Carl Weinmüller (42) Theaterdirektor des Sommertheaters Tullnau. - In Neumarkt wickelt der königliche Notar Eckart die Versteigerung des Bräu- und Wirtsanwesens 447 gegenüber Bräugasse 17 mit Sommerkeller auf dem Weinberg ab. - In Lauterhofen lehnt die Regierung die Anerkennung des katholischen Jungfrauenvereins im Schloss Oberlauterhofen ab, weshalb die Mitglieder ihre selbst erfundene Ordenstracht ablegen müssen und das Rettungshaus für verwahrloste Kinder nicht mehr tätig werden darf. - In Hilpoltstein Pyrsas wird die Brauerei Bernreuther gegründet. - In Nürnberg beginnt der münchner Schauspieler Ludwig Kneiß (38) mit seinem Sohn und späteren Karikaturist Emil Kneiß (01) und seiner Familie von Frankfurt kommend ein Engagement. - In Regensburg wird die Stadtmauer am Klarenanger durchbrochen und der Zugang zum Bahnhof geschaffen. - In Schwandorf wird der Verein Gemüthlichkeit in einen katholischen Kolpingverein umgewandelt. - In Nürnberg wird der Maler Konrad Egersdörfer geboren. - In Neumark wird 16 Jahre nach dem Auftauchen eines Gedichts über eine vermeintliche Heldentat des neumarkter Schmieds Veit Jung Obere Marktstrasse 2 aus dem Jahr 17 96 ohne weitere geschichtliche Nachweise an dessen Haus eine Gedenktafel angebracht. - In Nürnberg Stein bittet der steiner Kaufmann Christian Wilhelm Arold das königlichbayerische nürnberger Oberpostamt in Stein eine Postexpedition bzw eine Postanbindung zu eröffnen, was abgelehnt wird. - In Altdorf kehren beginnen katholische Gläubige wieder in die evangelische Stadt Altdorf zurückzukehren. - In Altdorf fotografiert der nürnberger Fotograf Christoph Müller (--) ua den Unteren Markt. - In Regensburg wird der Theaterdirektor Carl Schiemang (--) am regensburger Theater durch Martin Wihrler (--) abgelöst, der es bisher schon 9 Jahre lang war, dieses Mal aber nur 5 Jahre bleibt. - In Erlangen wird mit der Ankunft von Carl Schroeder (30) das seit mehr als 15 Jahres existierende Gebärhaus in eine Frauenklinik (2021 Pathologie) umgewandelt. - In Regensburg stirbt die Regensburger Kochbuch Autorin Marie Schandri (--), die seit 41 Jahren Köchin im Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7 ist und eigentlich Margarethe Schandri heißt und in der Rote Hahnengasse 6 (2021 Eingang Pustet Passage) wohnt, an Altersschwäche. Ihre Schwester Anna Schandri beerbt sie. - In Regensburg ist der Verlag Alfred Coppenrath der Nachfolger der Buchhandlung Montag und Weiss. - In Regensburg Sallern wird eine Schmiede zur Herstellung von Voll- und Spaltgattersägen später Maschinenfabrik Rheinhausen gegründet. - In Nittenau nutzt ein Schreiner die säkularisierte romanische Schloßkapelle seit längerer Zeit als Werkstatt. - In Regenstauf existiert die Porzellan und Steingutfabrik Steinsberg offiziell nicht mehr. - 1 Gulden entspricht 16,2 Euro (20 22). - In Regensburg wird der in München geborene Juristensohn Max Zenger (--) für eine Saison Kapellmeister am Stadttheater Regensburg. Er ist Musikkritiker für münchener Zeitungen. Sein Vater Franz Xaver Zenger (70) ist in Stadtamhof geboren. - In Neumarkt baut die jüdische Gemeinde ihre Synagoge in der neu angekauften Hallertorstrasse 9a mit Mikwe und einer Wohnung für den Vorbeter.

1867 Wetter: Kühles Jahr. - In Altmannstein vernichtet ein schweres Hagelunwetter innerhalb von 5 Minuten Flure, Hopfengärten und Kulturen. - In Neumarkt wird ein Finanzskandal der Sparkasse Neumarkt in Millionenhöhe publik. Der Sparkassenfinanzprüfersohn und selbst Finanzprüfer offenbart in einer neumarkter Gastwirtschaft einen riesigen Schuldenberg. Die neumarkter Sparkasse gleicht extrem günstige und nach Gutdünken und ohne Sicherheiten gewährte Kredite mit Geldanleihen zu Wucherzinsen aus. Schuldner bürgen für Schuldner. Kassier Kratzer lädt zu zahlreichen Abendgesellschaften und in Gastwirtschaften ein, wobei alle Gäste freigehalten werden. Weiblicher Kundschaft werden Kuchen und Süßigkeiten mit nach Hause gegeben. Die Veröffentlichung führt dazu, dass die Einleger in Scharen die Sparkasse stürmen und ihr Geld zurückfordern, woraufhin die Sparkasse ihre Schuldner zwingt ihre Schulden zurückzuzahlen. Der Distrikt, der eigentlich für die zahlungsunfähige Sparkasse haften muss, weigert sich zunächst öffentlich, woraufhin Händler Forderungen zu Spottpreisen aufkaufen können bis sich herausstellt, dass der Distrikt doch mit 400.000 Gulden über die Hypothekenbank laut Landtag zu haften hat. Das Geschäftsgebahren der Neumarkter Sparkasse wird strengen Regeln unterworfen. Die Schulden sind so hoch, dass die Rückzahlungen erst 19 09 beendet werden. - Der ansbacher Appellatationsgerichtspräsidentensohn Freiherr Franz Leopold von Leonrod (St) (40) wird Bischof von Eichstätt. Seine Mutter war Freifrau Rosina von Stengel (++). - 1 Gulden entspricht 15,5 Euro (20 22). - In Nürnberg wird die Börse eröffnet. - Der in Schloss Nymphenburg in München geborene bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (22) verlobt sich spontan mit der in München geborenen bayerischen Titularherzogstochter Prinzessin Sophie von Wittelsbach in Bayern (St) (20) alias Sophie Charlotte Auguste von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken Gelnhausen. - Der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (22) unterzeichnet ein Schutzbündnis und Trutzbündnis mit Preußen. - Der in Regensburg geborene Erbprinz Maximilian Anton von Thurn und Taxis (St) (36) stirbt in Regensburg an einem Lungenödem alias Wasserlunge, wodurch sein Sohn Maximilian Maria von Thurn und Taxis (St) (09) neuer Erbprinz wird. - In Schmidmühlen befällt und zerstört die Gemeine Spinnmilbe die Hälfte der Hopfenernte. Ein Mittel gegen den Kupferbrand gibt es nicht. - In Nürnberg wird Haarfärbemittel gegen rotes, graues und weißes Haar ohne kupferroten Schein von der Parfümeriefabrik Carl Kreller in der Karlsstrasse 106 angeboten. Die Restauration Zur goldenen Krone im Heugässchen bewirbt sich stets rauchfrei und geheizt. Der ehemalige Oberkellner H Nuding im nürnberger Gasthaus Zum roten Ross bewirbt seinen Gasthof Zur Himmelsleiter in der Karolinenstrasse 384. Die Lebkuchenfabrik J F Boss in der Waaggasse 8 bewirbt Dampfchocolade alias Dampfschokolade, die mit Dampfmaschinen hergestellte Schokolade. In Nürnberg gibt es 12 Lebküchner, darunter Conrad Fein, Michael Funk, Jacob Gös, FG Metzger, Heinrich Häberlein, JF Kitzkalt, AL Merklein und JW Schmidt. Der nürnberger Juwelier Georg Häberlein am Spitalplatz wirbt mit electrochemisch versilberten Besteck von Christoffle in Paris. R Henning bewirbt sein Hotel Zum europäischen Hof neben dem Ostbahnhof mit 120 Fremdenzimmern, Salons, internationalen Journalen, mit fester Speisekarte Table d’hôte und diners apart & à la carte zu jeder Tageszeit, Bädern und Equipagen alias offenen oder geschlossenen Kutschen bei mäßigen Preisen. - In Fürth wirbt die Brauerei Mailänder. - In Nürnberg ist Graf von Fugger Blumenthal königlicher Eisenbahnoffizial in der Marienvorstadt 10. Freiherr W von Tröltsch ist Advokat alias Rechtsanwalt in der Lammgasse. Die Zinnfolienfabrik Paul Scharrer stellt auch Staniol her. - In Nürnberg gibt es die Zeitungen: Correspondent von und für Deutschland, Fränkischer Kurier, Allgemine Hopfenzeitung, Intelligenzblatt, Nürnberger Anzeiger und Plakatanzeiger. - Nürnberger Handelswissenschaftsbibliothek hier. - In Nürnberg erhält der technische Direktor der Maschinenfabrik Cramer-Klett, der größte bayerische Industriebetrieb, Ludwig Werder den Auftrag in der Gewehrfabrik Amberg das neue Gewehrmodell M/69 für die bayerische Armee herzustellen. - In Regensburg haben die Bischofshofbrauerei und die Jesuitenbrauerei Einrichtungen für Dampfbetrieb zum Bierbrauen vom rosenheimer Maschinentechniker Beilhack. Größte regensburger Brauerei ist die Augustinerbrauerei, es folgt die Bischofshofbrauerei, die Jesuitenbrauerei von Niedermeier und die Brauerei Fikentscher. - In der königlich bayerischen landwirtschaftlichen Centralschule Weihenstephan wird mit Vorlesungen der Brauereurs begonnen. - In Erlangen wird die Aktienbrauerei Zur Wolfsschlucht von Handarbeit zum Großbetrieb umgebaut und mit Dampfbetrieb ausgestattet. - In Bayern wird in den besseren Brauereien die Dickmaischbraumethode mit Untergärung zum Bierbrauen angewendet. - Die zweite Ausgabe der Fachzeitschrift Der Bayerische Bierbrauer wird in München herausgegeben. - In Nürnberg hat die Brauerei Henninger Kreuzgewölbe auf Gußeisensäulen und die Jesuitenbrauerei in Regensburg. - In Nürnberg ist die größte Bierbrauerei die Brauerei Tucher. Es folgt die Brauerei Henninger vor dem Laufer Tor, die als Musterbetrieb gilt und nach Norddeutschland exportiert. In der Marienvorstadt ist der größte Hopfenhändler Scharrer und Söhne, deren Hopfen auch aus der nürnberger Umgebung und Hersbruck stammt. - In der münchner Spatenbrauerei wird im Sommer kein Bier gebraut. - In Neumarkt sind Joseph Max Feldbauer und Johann Mois Bürgermeister. - Nürnberg hat 77.895 Einwohner, Regensburg hat 26.646 Einwohner und Roth hat 2.492 Einwohner, darunter 153 Juden. - In Nürnberg wird der zu liberale, kleindeutsche und preußenfreundliche nürnberger Patrizier und nürnberger Stadtgerichtsassessor Otto Stromer von Reichenbach (36) zum ersten patrizischen Ersten Bürgermeister seit 18 06 gewählt, was von der Regierung Hohenlohe Schillingsfürst als peinlich empfunden aber bestätigt wird. - In Amberg wird vom 2. Polizeioffiziant Georg Chursilchen als Nebenerwerb eine Agentur der Lebensversicherungsgesellschaft Leipzig eröffnet. - Der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (22) besucht die Pariser Weltausstellung. - Der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (22) verlobt sich mit der in München geborenen bayerischen Titularherzogstochter Prinzessin Sophie von Wittelsbach Birkenfeld in Bayern, (St) (20), die bei Hof als Königsbraut auftritt, kümmert sich aber nicht um sie und soll mit einem Ultimatum vom in Bamberg geborenen Titular Herzog Max von Wittelsbach in Bayern (St) (59) zu einer Vermählung gezwungen werden, was er aber nicht akzeptiert und die Verlobung mit Erleichterung löst. Die bayerische Titularherzogstochter Prinzessin Sophie von Wittelsbach Birkenfeld in Bayern (St) (20) ist die Schwester der bayerischen Titularherzogstochter bayerischen Prinzessin und  österreichischen Kaiserin Elisabeth von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern alias Sisi (St) (30) und der ehemaligen neapolitanischsizilianischen Königin, bayerischen Titular Herzogstochter Marie Sophie Amalie von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern (St) (26). - In Bamberg gibt die Tageszeitung Bamberger Tagblatt neben Barometer- Thermometer- und Windstärkenwerten auch den Ozongehalt der Atmosphäre an. - In Regensburg kosten 6 Albumsbilder bei Photograph Gustav Bingenheimer am Peterstor 1 Gulden 45 Kreuzer. Der regensburger Kaufmann J.W. Neumüller vertreibt Eis-Pomade gegen Kräuseln der Haare, Zahnwolle zum augenblicklichen Stillen jeder Art von Zahnschmerz, eine Barterzeugungstinktur als sicherstes Mittel bei selbst noch jungen Leuten in kürzester Zeit den stärksten Bartwuchs zu erzielen und Teerseife gegen alle Hautunreinigkeiten. Im regensburger Frisir-Salon von Max Pflüger am Haidplatz wird mit einem amerikanischen Shampoing-Apparat alias Kopftusch-Maschine geworben. Der regensburger Turnlehrer K. Strunz bietet privaten Knabenturnunterricht auf dem Turnplatz am Obern Wöhrd an. Im Nachbarhaus des Gasthauses Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7 bietet S. Werheimber & Comp. Neues Bayerisches 4 1/2 procentiges Anlehen zu 100, 500 und 1.000 Gulden an. - In Neumarkt werden die vier Hängeleuchten am Unteren Markt durch vier gusseiserne Kandelaber mit neuen Leuchtenkonstruktionen ersetzt. - In Bayreuth wird Freiherr Theobald von Malsen-Ponickau geboren. Er wird Oberst in der bayerischen Armee. - In Hamburg wird Dynamit erfunden. - In Sulzbach wird eine freiwillige Feuerwehr gegründet. - Der in Donaustauf geborene homosexuelle Prinz Paul von Thurn und Taxis (St) (24) und Ex-Geliebte des bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (22) begeht Fahnenflucht und zieht mit der Kindsmutter Elise Kreuzer nach Bern, wo sein vermeintlicher Sohn Heinrich Kreuzer, nach einem berühmten Opernsänger benannt wird. - In Regensburg besteigt der in Sachsen-Anhalt geborene Dichter Friedrich Nietzsche (23) nach einer Wanderung im Bayerischen Wald die Eisenbahn nach Nürnberg. - In Nürnberg hält sich der Dichter Friedrich Nietzsche (23) 3 Tage lang auf, wobei er im Glöckle alias Bratwurst-Glöckle Bratwürste mit Sauerkraut für 18 Kreuzer ißt, ein Bad für 8 Kreuzer nimmt, das Germanische Museum für 30 Kreuzer besucht, sich über den Preis von Kaffee von 9 Kreuzer im Kaffehaus Kafé Nörrs beschwert, nach einem Konzert und einem Bier für 10 Kreuzer aber wieder zufrieden ist und es sich wohlergehen lässt. - In Nürnberg Tullnau ist der in Regensburg geborene Carl Weinmüller (41) Theaterdirektor am Sommertheater Tullnau. - In Bayern ersetzt die Post die quadratischen Ziffernbriefmarken durch Wappenbriefmarken. - In Neumarkt gibt es eine Filiale der Armen Schulschwestern von Karolina Gerhardinger  (70) und eine Filiale der Barmherzigen Schwestern. Neben dem Distriktskrankenhaus gibt es auch die Lokalkranken-Anstalt. - Im Bezirk Neumarkt gibt es die Postexpedition Allersberg, die Postexpedition Deining, die Postexpedition Freystadt, die Postexpedition Heideck, die Postexpedition Hilpoltstein, die Postexpedition Neumarkt und die Postexpedition Rocksdorf. - In Ingolstadt wird ein städtisches Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Amberg hat der katholische amberger Kolpingverein 60 Mitglieder und die Kolping Spar-Anstalt ein Einlagevermögen von 2.500 Gulden. Man trifft sich im Vinzentiusvereinshaus. - In Erlangen beginnen evangelische augsburger Diakonissen mit dem Pflegedienst in der Medizinischen Klinik der Universität. - In Nürnberg legt der Schlosser der Firma Clett & Co Johann Ludwig Werder (59) dem Kriegsministerium ein Einzelhinterladergewehr mit Fallblockverschluss für Metallpatronen mit Zentralfeuerzündung und aussergewöhnlich hoher Schussfolge vor, das als Werdergewehr schon zwei Jahre später als Armeewaffe eingesetzt wird. - In Nürnberg erstellt der Maler Gustav Adof Hahn (48) das Ölgemälde Museumsbrücke mit Booten und Wäscherinnen. - In Fürth baut der jüdische Hopfenhändler Anton Sahlmann (--) die Villa Sahlmann an der Ecke Bahnhofplatz 4/Gustav-Schickedanz-Strasse. 7. - In Nürnberg erweitert der jüdische Bankier Louis Wertheimber (--) später Wertheimer seinen Geschäftsbereich indem er in Frankfurt eine Zweigniederlassung eröffnet.

1866 Wetter: Verheerende Schneestürme im Bayerischen Wald - Trockenes Jahr. - Fürst Chlodwig von Hohenlohe-Schillingsfürst (St) (47) wird bayerischer Ministerpräsident. - Bayern kapituliert. - Im Mai befiehlt der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (21), obwohl seine Mutter die evangelische bayerische Königin Marie von Zollern Brandenburg Preußen (St) (41) ist, Bayern aber auf Seiten Österreichs steht, die Mobilmachung im Krieg gegen Preußen und verliert mit seiner maroden und führungslosen Armee. - In Regensburg veröffentlich Marie Schandri (--), die eigentlich Margarethe Schandri heißt, im Alfred Coppenrath Verlag ihr Regensburger Kochbuch, das laut Titel 1.000 Rezepte für Speisen der bürgerlichen Küche beinhalten soll. Sie ist aber schon 39 Jahre Köchin im Nobelhotel Zum goldenen Kreuz Haidplatz 7 und die Rezepte sind auch die der exklusiben Speisen des Hotels. - 1 Gulden entspricht 17,7 Euro (20 22). - Der in Regensburg geborene bayerische Leutnant Freiherr Theophil von Reichlin Meldegg (St) (20) wird im Krieg gegen Preußen bei Nördlingen verwundet. - In Neumarkt kauft der Gastwirt Leonhard Ehrnsperger (--) vom Gasthaus Zum goldenen Lamm am unteren Markt 7 das renommierteste Gasthaus von Neumarkt alias das Gasthaus Zur goldenen Gans obere Marktstrasse 9 und bietet Sommerausschank mit Blasmusik im Biergarten am Oberen Tor. Sein Bruder Xaver Ehrnsperger (--) erhält das Gasthaus Zum goldenen Lamm Untere Marktstrasse 12 mit Brauhaus. - In Nürnberg wird von Ernst Plank eine Fabrik für Dampfmaschinen und Laterna Magica gegründet. - In Amberg erleidet die Amberger Gewehrfabrik im Deutschen Krieg einen Entwicklungsschock. Ihre Vorderladergewehre erweisen sich als veraltert und den preußischen Hinterladergewehren unterlegen. Nach dem Krieg beginnt die Gewehrfabrik Amberg alle ihre Vorderlader in Hinterlader umzubauen. Der Umbau wird auf 10 Betriebe in ganz Bayern ausgelagert. - In München wird der auf Schloss Donaustauf geborene  Paul von Thurn und Taxis (23) wegen seiner Freundschaft zum bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (21) Intendant des Münchner Hoftheaters. - In Neumarkt sind Joseph Max Feldbauer und Johann Mois Bürgermeister. - In Nürnberg  rücken die Preußen unter dem Kommando vom mecklenburger Großherzog Friedrich Franz von Mecklenburg (St) (--) ein. - In Neumarkt flieht die Gendarmerie nach Ingolstadt. Die Einwohner beginnen ihre Wertgegenstände zu verstecken. Ein Austrägler versteckt sein Geld im Pumperhölzchen und findet es hinterher nicht wieder. Ein neumarkter Kaufmann will ein Gewehr zur Selbstverteidigung gegegen die Preußen kaufen, hat aber nicht genug geforderten Zucker und Kaffee. Die Preußen rücken über Nürnberg, Feucht nur bis Altdorf vor, wo ihr Vormarsch endet. In Neumarkt wird für das von den Preußen schwer verwüstete Unterfranken gesammelt. - In Regensburg existieren 18 Fabriken mit 1.051 Beschäftigten. - In Amberg werden wegen des Krieges 100.000 Gulden von der Distriktsparkasse abgehoben, was die Distriktsparkasse in Schwierigkeiten bringt. - In Parsberg wird eine öffentlich Wasserversorgung aufgebaut. - Der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (21) reist mit seinem Bruder Otto Wilhelm Luitpold Adalbert Waldemar von Wittelsbach (St) (18) durch Franken. - Nürnberg wird von einem preußischen Reservekorps besetzt. Der in Mannheim geborene bayerische Prinz Karl von Wittelsbach (St) (71) flieht mit seinen Truppen nach Ingolstadt, legt sein Kommando als Oberbefehlshaber nieder und tritt aus der Armee aus. Nur Prinz Karl von Wittelsbach (St) (71) und der in Prag geborene Prinz Karl Theodor von Thurn und Taxis (St) (69) waren erfahrene Divisionskommandeure. - In Amberg Haselmühl wird der Zweigbetrieb der Amberger Gewehrfabrik vor den anrückenden Preußen geräumt und nach Amberg in den Hauptbetrieb verlegt. - In Nürnberg wird die Festungseigenschaft aufgehoben, wodurch die Bebauung der Vororte einsetzt. - In Nürnberg, Hersbruck, Amberg, Regensburg, Kelheim, Ingolstadt, Donauwöhrd, Gunzenhausen, Nürnberg gibt es eine Telegraphenstation. - Altdorf wird von preußischen Truppen besetzt. Die katholische Bevölkerung flieht. - In Freystadt ist Ludwig Schielein Posthalter. - In Neumarkt ist Johann Nepomuk Loritz königlicher Advokat. - In Freystadt ist Michael Betz Bierbrauer. - In Neumarkt ist Johann Gloßner Büchsenmacher. - In Neumarkt ist Friedrich Niedermeyer Kaufmann. - In Neumarkt ist Johann Seitz Bierbrauer. - In Neumarkt ist Freiherr von Stengel (--) Königlicher Revierförster. - In Neumarkt ist Joseph Holzfurtner Caffetier alias Kaffeehausbesitzer. - In Berngau ist Joseph Schmid Schmiedemeister. - In Pölling ist Johann Lindner Bader. - In der Schlierfermühle ist Ignaz Adler Waldaufseher. - In Neumarkt ist Michael Mederer Gastwirt. - In Sulzbürg ist Johann Tauscher Bäckermeister. - In Allersberg ist Johann Schattenhofer königlicher Posthalter. - In Neumarkt ist Michael Gößwein Gastwirt. - In Neumarkt ist Freiherr Karl von Lichtenstern (--) Rechtspraktikant. - In Neumarkt Rittershof ist Georg Tischner Bauer. - In Rohr ist Johann Beismann Wirt. - In Zell ist Johann Dörfler Ziegeleibesitzer. - Im Neumarkter Wochenblatt werden die Landesverwiesenen u.a. der ledige Maurergeselle Franz Wolf aus Soden, der Schiffer Peter Walter aus Neckargemünd und die ledige Dienstmagd aus Eichel unter Allgemeine Ausschreibungen zur Fahndung ausgeschrieben. - In Lonsheim duellieren sich ein 13-jähriger und ein 11-jähirger Gymnasiast. Da sie nur eine Pistole haben musste das Los über den ersten Schuß entscheiden. Es kommt nur zu einer Fleischwunde. - In Parsberg wird mit dem Bau einer Wasserversorgung begonnen. - In Nürnberg werden preußische Soldaten einquartiert, wodurch das Metallwarengeschäft der Gebrüder Bing in der Karolinenstrasse einen Aufschwung durch den Verkauf von Zigarrenspitzen und anderen Kleinwaren erfährt. - In Nürnberg kommt es zum Bierkrawall, bei dem u.a. die Brauerei Reif das Sommerbier pro Maß Bier um 20 % verteuert, was die Wirte dazu animiert noch mehr draufzuschlagen, weshalb im Gasthaus Zur deutschen Flotte am Jakobsplatz Soldaten des 1. ChevauxlégersRegiments lautstark protestierten, danach im Gasthaus Zum Mohrenkeller in der Königstrasse und im Gasthaus Zur Wolfsschlucht Johannesgasse 4. Am nächsten Tag boykottieren die Nürnberger die Gaststätten und am folgenden Tag kommt es zu Protesten und Ausschreitungen bei denen 22 Personen verhaftet werden. - Der in Donaustauf geborene homosexuelle Prinz Paul von Thurn und Taxis (St) (23) und Geliebte des bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (21) fällt einer Intrige zum Opfer und wird in ein Artillerieregiment unter gnädiger Anerkennung seiner Verdienste strafversetzt, weshalb er zu trinken beginnt und die jüdische Actien-Volkstheater Soubrette Elise Kreuzer am Actien-Volkstheater, nach einem Onenightstand, an den er sich nicht mehr erinnern kann, heiratet und sich am nächsten Tag wieder trennt. Monate später ist er angeblich Vater ihres ungeborenen Kindes. - In Eichstätt erhält der in Auerbach geborene Lehrerseminarschüler Joseph Köstler (17) als Klassenbester das Diplom zum Hilfslehrer und tritt eine Stelle in Treffelstein an. - In Regensburg stirbt der in Wien geborene Fürst Paul III Anton Esterhazy de Galantha (80), der Schwager von Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (64). - In Nürnberg wird die Brauerei Dürst gegründet. - In Parsberg übernimmt der Gastwirt Josef Fanderl die Brief- und Fahrpostexpedition seines Vaters. - In Neumarkt wird der Oberlandesgerichtsrat und katholische Zentrumspolitiker Hermann Walter geboren. - In Nürnberg besucht der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (21) die Turnhalle des Turnverein Gymnastischer Verein eigentlich aber verboten Turnverein 18 46 in der Oberen Kanalstrasse. - In Neumarkt ist der Rechtspraktikant alias Rechtsanwalt Freiherr Karl von Lichtenstern Direktor des Königlichen Bezirksamtes, in Velburg Illing, in Hemau Wiedenhofer und in Burglengenfeld Forster. - In Neumarkt bleibt bei der Wirtin Gruner vom Gasthaus Zum Hirschen Obere Marktstrasse 21 ein Schirm liegen, was in der Zeitung Neumarkter Wochenblatt annonciert wird. Der Kaufmann Johann di Bell vertreibt mit allerhöchter Approbation Stollwerck Brustbonbons und gegen Gicht und Rheuma Waldwoll-Erzeugnisse. - In Regensburg verkauft das jüdische Bankgeschäft S Wertheimber, neben dem Gasthaus Zum goldenen Kreuz Haidplatz 7,4 % ige Staatspapiere, 4 % ige Pfandbriefe, Ostbahn Aktien und Grundrenten. - In Kastl gibt es den Apotheker Krieg, in Parsberg den Apotheker Fleischmann und in Riedenburg den Apotheker Kleber. - In Neumarkt verkauft der Melber alias Mehlverkäufer Baptist Herteis (--) am Hofplan später Residenzplatz Haus Nr 63 Weizen Kunstmehl der Feinheitsgrade 0 bis 3. Carl Zinn (--) stellt in seiner Kunstmühle Laabermühle Mühlstrasse 17 Gips her und der neumarkter Uhrmacher Franz Xaver Falk verkauft Cylinderuhren, Spindeluhren und Ankeruhren. - In Neumarkt wird der neumarkter Bürger Georg Wiedamer wegen Ehrenkränkung alias Beleidigung zu einer 6 tägigen Arreststrafe verurteilt. - In Neumarkt veranstaltet der Bürgerverein im Gesellschaftssaal einen Maskenball. - In Nürnberg findet im Bankgeschäft und Wechselgeschäft Gebrüder Schmitt Adlerstrasse L190 die Ziehung der Augsburger und Pappenheimer Sieben Gulden Lotterielose mit Gewinnen von 7 bis 20.000 Gulden, der K&K Östereichischen Lotterie 500 Gulden Lose und der K&K Österreichischen Lotterie 100 Gulden Lose statt. Weiter werden Zinscoupons von jährlich 5 % für Gewinne von 600 bis 3.000.000 Gulden angeboten. - In Neumarkt ist Balthasar Brandl (--) Wirt im Gasthaus Zum Hechten Untere Marktstrasse 3, wo es Harmonie-Musik und Glossner ist Wirt im Gasthaus Zum goldenen Anker Obere Marktstrasse 27. - In Nürnberg veranstaltet die evangelische Innere Mission Wanderkonferenzen. - In Eichstätt übernehmen die Armen Franziskanerinnen die Hauswirtschaft des katholischen Eichstätter Diözesanseminars, deren Vorsteherin Oberin Hildegard Hofmann aus Viereth ist, und weitere sieben Franziskaner-Schwestern für die Seminaristen, Erzieher und Lehrer kochen. - In Regensburg übernimmt der katholische regensburger Verleger Georg Joseph Manz (58) den wiener Manz Verlag seines Bruders Friedrich für vier Jahre für dessen Sohn Hermann. - In Beratzhausen wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - Der kinderlose nürnberger Maschinenbau AG Nürnberg Besitzer Theodor Cramer (49) heiratet nach dem Tod seiner ersten Frau Emilie Klett (--) nach der Erhebung in den Adelsstand nach der Fertigstellung des Glaspalastes in München in Worms die wormser Apothekertochter Elisabeth Curtze (22). - In Nürnberg eröffnet die Pfeifenfabrik Ott als Konkurrenz zu Ellenberger und Ziener. - In Nürnberg wird der Landschaftsmaler Andreas Egersdörfer geboren. - In Neumarkt bietet in der Neumarkter Wochenzeitung der aus Regensburg stammende fliegende Händler Andreas Pinapfl billigste fertige Herrenkleider an, die auf dem neumarkter Jahrmarkt zu kaufen sind, wobei er einen Schneidermeister Michael Sandner als Referenz angibt. - In Amberg wird Karl Frey als Sohn des amberger Fotografen Ferdinand Frey und seiner Frau Mathilde Bechtle geboren. - In Deutschland wird das Spielverbot für gewerbliche professionelle Theaterbühnen aufgehoben. - In Amberg stirbt der langjährige Landrichter Karl Franz Reisner von Lichtenberg (90). - In Nürnberg wird zur Verkehrsentlastung des Spittlertors zum Plärrer, ein hundert Meter weiter nördliches Tor, das Ludwigstor, in die Stadtmauer geschlagen. - In Nürnberg beginnt sich der in Estland geborene Maschinenbauer mit schweizer Wurzeln und Mitarbeiter der Firma Clett & Co Johann Ludwig Werder (58) mit der Entwicklung und dem Bau von Handfeuerwaffen zu beschäftigen. - In Schmidmühlen übernimmt der schmidmühlener Wirt vom Gasthaus Zum Rössl, Isidor Rubenbauer (--), der auch schmidmühlener Posthalter ist, das leerstehende Obere Schloss vom ehemaligen Wirt vom Gasthaus Zum Rössl, Michael Schmid (--), der auch schmidmühlener Posthalter war. -In Bayern wird für die Abschlusszeugnisse eine vierstufige Notenskala für, Anlagen, Religiös-sittliches Betragen, Fleiss, und Fortgang eingeführt, die ua auch für den Eintritt in den höheren Militärdienst berechtigen. - In Schwandorf Wernberg ziehen 4 katholische Ordensschwestern Vom Guten Hirten mit 35 gefangenen Kindern nach Schwandorf Ettmannsdorf. Wohin die im Arbeithaus untergebrachten Prostituierten hingebracht werden, wird nicht angegeben. In der gemieteten Burg Wernberg herrschten, weil es in der Burg Wernberg auf dem Burgberg nicht einmal Wasser gab, seit fünf Jahren katastrophalste Zustände, wo Prostituierte alias Sexarbeiterinnen jeglichen Alters in der Beschäftigungsanstalt für gefallene weibliche Personen und schulpflichtige verwahrloste Mädchen in der Rettungs- und Erziehungsanstalt untergebracht wurden. Eine Beschäftigungsanstalt ist keine soziale Einrichtung sondern ein Zwangsarbeitsgefängnis für jugendliche Mädchen und Frauen und eine geistliche Rettungs- und Erziehungsanstalt vermittelt nur Grundkentnisse um am Gottesdienst teilnehmen und auf einem Bauernhof mitarbeiten zu können. Unter schulpflichtigen verwahrlosten Mädchen sind Kinder zu verstehen, die zu Hunderten auf den Strassen für ihre Familien meist bettelten, aber auch Sex anbieten, was den Bürgern nicht gefällt, weshalb jeder Beamte, sie von der Strasse direkt in ein Heim stecken kann, wo sie bis zu ihrem 18 Lebensjahr und länger gefangen gehalten werden und eigentlich ebenfalls an Bauern vermittelt aber auch verkauft werden. Die Heime sind streng katholisch geführt. Jeder Insassen muss für seinen Lebensunterhalt arbeiten. Die Schwestern dürfen keinerlei persönlichen Kontakt selbst zu den kleinsten Kindern haben. Es herrschten dort katastrophale Zustände und körperliche und psychische Gewalt. Wer sich nicht unterordnet wird eingesperrt und gezüchtigt. Weil auch die Vermittlung als Arbeitskräfte an Bauern scheiterte, weil diese um ihren Ruf fürchteten, kauften die Schwestern Vom Guten Hirten das um 17 00 erbaute und völlig heruntergekommen ehemalige Schloss Ettmannsdorf von Freiherr Peter Wenzel von Rußwurm (++) Ettmannsdorfer Straße 131 (20 24 Musikakademie), vor den Toren der Stadt Schwandorf, wo es wenigstens Wasser gibt. Die ortsansässigen Handwerker nutzen die Kinder als kostenlose Arbeiter beim Wiederaufbau der Schloßanlage und zu einem Umbau in ein Kloster. Die Rettungs- und Erziehungsanstalt wird in Mädchenheim Ettmannsdorf umbenannt, was am Führungsstil nichts ändert, aber als religiös geführtes Haus von der Stadtbevölkerung eher akzeptiert wird.

1865 Wetter: Der Neusiedler See trocknet für fünf Jahre vollkommen aus. Verheerende Schneestürme im Bayerischen Wald - In Neumarkt finden große Reinigungsaktionen zur Choleraabwehr statt, bei denen Kanäle und Ablaufrinnen gereinigt und Pfützen beseitigt werden. - Im Königlichen Hoftheater und Nationaltheater in München wird das Musikdrama  Tristan und Isolde des leipziger Polizeiaktuariussohnes und Theaterregisseur Richard Wagner (54) mit triumphalem Erfolg uraufgeführt. - In Nürnberg brennt die Lorenzkirche nach einem Blitzschlag ab. Der Türmer bemerkt zunächst nichts. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Neumarkt wird ein Brigadeübungslager unter dem Oberbefehlshaber Prinz Karl Theodor Maximilian August von Wittelsbach Bayern (St) (70) eingerichtet. - In Nürnberg wird der überschuldete Bleistifthersteller Groß und Kurz von Gustav Adam Schwanhäußer übernommen und in Schwan Bleistiftfabrik umbenannt. - Der schwedische Chemiker Alfred Nobel (32) gründet eine Nitroglyzerinfabrik in Krümmel an der Elbe und mischt Dynamit aus Nitroglyzerin und gebrannter Kieselgur, das an Detonationsgeschwindigkeit und Wirkung alles in den Schatten stellt. - In Neumarkt betreibt der pensionierte Lehrer Thomas Giehl in seinem Haus Mariahilfstrasse 1 ein Kaffeehaus, Cafe Giehl. - In Regensburg logiert der Präsident des Norddeutschen Bundes und preußische König Wilhelm von Hohenzollern Preußen I (St) (68) im Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7. - In Bayern wird die Preisvorgabe für Bier aufgehoben. - Der in Regensburg geborene Fürstensohn Theodor Georg von Thurn und Taxis (31) heiratet Freiherrntochter Melanie von Seckendorff (24). - In Nürnberg wird die Eisenbahnstrecke Nürnberg~Würzburg eröffnet. - In Emskirchen befördert ein Pferdepostomnibus die Fahrgäste zum ausserhalb liegenden Bahnhof Emskirchen. Der emskirchener Posthalter Gottfried Eckart verkauft seine Posthalterei Zum goldenen Hirschen mit allen Stallungen, zieht nach Neustadt an der Aisch und wird dort Posthalter. - Der Dichter Joseph Viktor von Scheffel schreibt das Gedicht Der letzte Postillion. - In Kastl wird der Gutshof Forsthof parzelliert und der Gasthof an Andreas Ruder verkauft. - In Nürnberg schreibt Adalbert Stifter (60) Nürnberg hat auf mich einen ungeheuren Eindruck gemacht; ich ging nach meiner Ankunft in der Stadt herum, bis es finster wurde und kam völlig berauscht nach Hause. Das ganze Ding war mir feenhaft; ich war eine Gestalt auf einem Albrecht Dürerschen Bilde. Nürnberg ist die schönste Stadt, die ich je gesehen habe, sie ist in ihrer Ganzheit ein wahrhaftiges Kunstwerk,. Die Zierlichkeit, Heiterkeit und Reinheit dieser mannigfaltigsten Schönheitslinien füllte mich mit den wohltuendsten Empfindungen. - Der auf Schloss Donaustauf geborene homosexuelle Paul von Thurn und Taxis (St) (22) feiert gemeinsam mit dem bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (20) dessen Geburtstag am Alpsee in Hohenschwangau, wobei Paul den Lohengrin in einer silberglänzenden Rüstung auf einem künstlichen Schwan singt, dabei über den See gezogen wird und die ganze Szenerie elektrisch beleuchtet ist. Er schreibt ihm auch Lieber und geliebter Ludwig! Ich bin gerade fertig mit meinem Tagebuch und mit dem Gedanken an die schönen Stunden, die wir zusammen verbracht haben.... Das macht mich zum glücklichsten Menschen auf der Erde. - In Parsberg wird eine tägliche Karriolfahrt als Postzubringerdienst und Bahnzubringerdienst zwischen Parsberg und Hohenfels eingerichtet. - In Velburg wird das neue Rathaus eröffnet. - In Amberg wird der katholische Concordiaverein unter Beteiligung des katholischen amberger Religionslehrers Wolfgang Haberl gegründet. - In Schwandorf gründet der Verein Gemüthlichkeit die schwandorfer Freiwillige Feuerwehr. - In Regensburg wird der Illustrator Eugen von Baumgarten als fünftes von sechs Kindern von Apotheker Ludwig von Baumgarten und Paulin Hartmann am Kornmarkt in der Apotheke zum Mohren geboren. - In Nürnberg wird der Großkaufmannssohn und spätere Rektor der Universität Tübingen Carl Johannes Fuchs geboren und wächst bei seinen Eltern im Pellerhaus am Egidienberg Egidienplatz 23 auf. - In Amberg stellt der Thumbergschüler Lorenz Giehrl (--) Geigen her. Er stellt seine Instrumente nach Amati Modellen her. Er kennzeichnet seine Instrumente gerne mit einem Löwenkopf am Wirbelkasten. - In Regensburg wird der in Parsberg geborene und von der Wanderschaft bei namhaften Lehrmeistern zurückgekehrte Geigenbauerlehrling Franz Xaver Kerschensteiner (26) mit der Heirat mit Euphrosina Schulz Teilhaber bei seinem ersten regensburger Lehrmeister Petrus Schulz in der Pfarrergasse 10, nachdem er schon 11 Jahre lang mit Medaillen ausgezeichnet wurde. Schulz koopiert hervorragend Stradivari, Guarneri und Maggini. - In Regensburg wird im Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7 ein Schwingender Tanzboden vom Besitzer Peters eingebaut. Es tagt die Ministerkonferenz. - In Neumarkt kommt beim ersten deutschen Militärstenograf Oberleutnant Kurt Westermeyer (51), verheiratet mit Mathilda Gabelsberger (41) nach dem Tod von Franz Xaver Gabelsberger (51), der die Gabelsberger  Kurzschrift erfunden hat, dessen Witwe Franziska Gabelsberger (--) alias Franziska Schweller seine Schwiegermutter an, die von einer jährlichen königlichbayerischen Ehrengabe von 100 Gulden lebt. - In Amberg kauft der Bankier Knirlberger das Haus Geintzen alias Gasthaus Wittelsbacher Hof  Markt 3 (2022 Vera Moda). - In Sulzbach verkauft der französische Freiherr alias Baron Karl von Malcomes (--) sein Schloß Franziskaruhe an den nürnberger Kaufmann Hermann Kleekem (--). - In Hemau baut der hemauer Posthalter und Wirt im Gasthaus Zur Post am Oberen Stadtplatz Franz Veitl (--) wegen der höheren Fahrgastzahlen einen neuen Poststall an. Er beschäftigt den Knecht Johann Brunner (--) und die Köchin Maria Schneider (--).

1864 Wetter: Überschwemmung im Januar im Deininger Tal. - In Neumarkt wird der neumarkter Ludwig Strober (--) Schätzmann bei der neumarkter Sparkasse. - In Ingolstadt erscheint die Tageszeitung Ingolstädter Tagblatt, das in allen Postämtern bezogen werden kann und dessen Motto Mit Gott fürs Vaterland! ist. Ein Exemplar kostet 1 kr und erscheint täglich Mittags 1 Uhr. Vierteljährlich 36 kr. - In Ingolstadt wird das Mehl aus der neumarkter Kunstmühle Laabermühle Mühlstrasse 17 in plombierten Halb-, Viertel- und Achtel-Zentersäcken vom Sattlermelber Adam Keltz (--) vertrieben. - In Ingolstadt veranstaltet im Januar der Bierbrauer Joseph Vogl einen Bürgerball, bei dem der Eintritt 24 kr beträgt. Gleichzeitig bewirbt der Schneidermeister Th. Trögl seine Masken-Kleider und neue Visire. - In Ingolstadt wird im Stadttheater Der Rechnungsrat und seine Töchter oder Väter nehmt ein Exempel dran aufgeführt. - In Nürnberg wird das Stahlwarengeschäft Georg Leykauf gegründet. - In Bad Kissingen trifft der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (19) seine Vertraute, die in Darmstadt geborene, an Tuberkulose erkrankte russische Zarin Marija Alexandrowna (St) (40) alias Maximiliane Wilhelmine Auguste Sophie Marie von Hessen und bei Rhein. - Mit dem Tod des mit der evangelischen Marie von Zollern Brandenburg Preußen (St) (39) verheirateten bayerischen König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (53) wird sein ältester Sohn Ludwig Otto Friedrich Wilhelm II von Wittelsbach (St) (19) neuer bayerischer König. - Der antisemitische Theaterregisseur und Komponist Richard Wagner (53) weigert sich für den jüdischen breslauer Seifenhändlersohn, Schriftsteller und Gründer der Sozialdemokratie Ferdinand Lassalle (39) beim bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (19) um Hilfe nach der durch Drängen ihres Vaters gelösten Verlobung mit der Schauspielerin und Schriftstellerin Helene von Dönniges (21) zu ersuchen. Ferdinand Lassalle (39) fordert ihren Vater zum Duell, das ihr ehemaliger Verlobter für ihn übernimmt und Ferdinand Lassalle (39) dabei tödlich in den Genitalien trifft. - In Neumarkt wird wegen fauligem Brunnenwasser eine Gussrohrleitung vom Brunnenhäusl in die Stadt verlegt. - 1 Gulden entspricht 17,6 Euro (20 22) - In Regensburg ist der Regensburger Anzeiger die kostenlose tägliche Beilage zum Regensburger Morgenblatt. - In Amberg eröffnet der neuangesiedelte wunsiedeler Spenglermeister Christian Baumann eine Blechwarenbetrieb. - Regensburg hat 25.981 Einwohner. - In Regensburg lässt sich Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (62) und sein Ehefrau Mathild Mathilde Sophie von Oettingen-Oettingen (St) (48) zu ihrer Silberhochzeit mit ihren 11 Kindern fotografieren. Seine weiteren Kinder Thronfolger Maximilian Anton Lamoral (St) (33), Egon Maximilan, Theodor Georg und Tochter Theresia Mathila aus erster Ehe sind nicht mitabgebildet. - In Velburg gibt es eine Dreschgenossenschaft, die auf dem Pilgraum eine Getreidedreschhalle errichtet, in der auch eine Säge steht. - In Regensburg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern die Bischof Wittmann Erziehungsanstalt. - In Kallmünz werden das im gleichen Gebäude liegenden Erziehungsheim alias Kinderheim Kallmünz mit 21 armen Kindern und das Krankenhaus mit 27 Kranken durch einen zweiten Stock und einen separaten Eingang räumlich getrennt. Für ein Kind stehen etwa 37 Gulden Kostgeld zur Verfügung, die durch Spenden und Sammlungen, die speziell dafür genehmigt werden, aufgebracht werden.Vom Staat erhält die private Einrichtung keinerlei Unterstützung. - In Amberg hat der amberger Turnverein 18 61 100 Mitglieder. - In Hemau wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Amberg eröffnet der katholische Kolpingverein eine eigene Spar-Anstalt, in der die Gesellen ihr Geld einzahlen. - In Regensburg organisiert die Steinmetzfirma Baumgarten die Herstellung der Ornamente und Bildhauerarbeiten, ua der Wasserspeier. - In Regensburg Nitternau Schönhofen, wo es seit zwei Jahrezehnten die Spiegelglasfabrik Georg Niedermayer (--) in der unteren Schleif gibt, eröffnet der jüdische Kaufmann Joseph Wilhelm Henle im bankrotten Eisenhammer obere Schleif, der als  Waffenhammer und Zainhammer, in dem noch nicht schmiedbares Eisen hergestellt wird, eine Glasschleiferei für Flachglas und Spiegelglas. - In Nürnberg Erlenstegen wird das Barock Schloss Oberbürg Oberbürger Strasse 1 von Graf xxx von Andrian Werburg (--) gekauft. - In Altdorf liegt das Flurstück Am Galgen hinter dem Anwesen Ambergerstrasse 22. - In Nittendorf gibt es das Gasthaus Neues Wirtshaus, Ecke Regensburger Strasse/Eichenweg 2, das völlig freistehend an der Poststrecke steht.  

1863 Wetter: Warmer Sommer aber der feuchte kühle Herbst reduziert die Ernte. - 1 Gulden entspricht 17,7 Euro (20 22). - In Nürnberg kann die Feuerwehr nach einem Blitzeinschlag in den Nordturm der Lorenzkirche den Zusammenbruch verhindern. - In Neumarkt wird das Volksfest mit einem Festzug eröffnet. - In Neumarkt errichtet der nürnberger Unternehmer Wegerle (--) eine Filiale seiner Rosolifabrik und Likörfabrik. - In Neumarkt errichtet Johann Egner am Holzheimer Weg eine Ziegelei deren Arbeitsstoff von den anliegenden Äckern stammt. - In Velburg wird das Rathaus wieder aufgebaut. - Der steiner Besitzer der Bleistiftfabrik A. W. Faber Lothar Faber (46) wird in den bayerischen Personaladel erhoben. - In Neumarkt erhält der Branntweinbrenner Nikolaus Gmelch (--) für die Gasträume in der Grünbaumwirtsgasse 22 die Schankkonzession. - In Hilpoltstein wird durch Franz Riess und Primus Bayer mit 27 Gesellen ein katholischer Kolpingsgesellenverein gegründet. - In Neumarkt muss die Privatbrauereiwitwe Zur goldenen Gans Thesia Kornburger (--) die zweithöchste Gewerbesteuer bezahlen. - In Regensburg lassen die regensburger Gasthofbesitzer Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7 Karl Peters (--) und Adolf Peters (--) das Bildnis des in Regensburg geborenen Seehelden von Lepanto Don Juan de Austria an die Front des Hauses Zum goldenen Kreuz Haidplatz 7 malen. - In Regensburg erbaut das Architekturbüro mit Bauunternehmen Adrian Zinstag für den Tabakfabrikbesitzer eine palaisartige Villa in der Wittelsbacherstrasse 4. - In Weiden wird eine Eisenbahn gebaut. - In Neumarkt ist Johann Mois (--) Bürgermeister und Joseph Pfaller (--) Posthalter mit Posthalterei und Gasthof Zur Post Obere Marktstrasse 47 (20 17 Adler Mode). . - In Kastl wird das Landgericht aufgelöst und dem königlichbayerischen Bezirksamt Velburg zugeteilt. - In Ansbach ist Wilhelm Mendel rechtskundiger Bürgermeister. - Der berchinger Bierbrauer und Oekonom Georg Göwein, der bonnhofener Gutsbesitzer und Bierbrauer Johann Georg Lederer und der thürnhofener Rittergutsbesitzer Graf Alexander Gniot du Ponteil sind mittelfränkische Landratsmitglieder. - Landtagsmitglieder für den Wahlbezirk Neumarkt sind der eichstätter Dompropst Ernst, der augsburger Gustav Hohenadl und der neumarkter Gastwirt Michael Mederer. Ersatzmänner sind der neumarkter Archivar Jörg, der hiltpoltsteiner Notar Buchner und der riedenburger Marktvorsteher Ulrich. - Der Landtagswahlbezirk Amberg schickt als Landtagswahlabgeordnete den Gutsbesitzer Adam von Grafenstein in Hammergänlas, den geistlichen Rat Adam Schmidt in Amberg und den münchner Betriebsinspektor Gustav Schlör und als Ersatzmann den sulzbacher rechtskundigen Bürgermeister Friedrich Kirchner und den amberger Kaufmann Michael Lauerer. - In Bayreuth wird der Eisenbahnanschluß alias Ostbahn von Weiden eröffnet. - In Cham wird ein Turnverein gegründet. - In Neumarkt erwirbt der jüdische Händler Joseph Goldschmidt (Express) durch den Nachweis im Besitz eines Hauses und von Barvermögen zu sein das Bürgerrecht und erhält eine Konzession für eine Eisenwarenhandlung. - Der Regierungspräsident von Mittelfranken Max von Gutschneider (66) wird Regierungspräsident der Oberpfalz. - In Regensburg wird eine Brücke zum Unteren Wöhrd gebaut. - In Amberg beträgt der Lohn eines Tagelöhners (-in) 53 (51) Kreuzer. Der Jahreslohn eines Knechts (Magd) beträgt 191 (137) Gulden. - In Regensburg beträgt der Lohn eines Tagelöhners (-in) 42 (33) Kreuzer. Der Jahreslohn eines Knechts (Magd) beträgt 188 (140) Gulden. - In Regensburg erscheint die 16. Ausgabe der Zeitung Regensburger Morgenblatt. - Die Tageszeitung Amberger Tagblatt ist in der Expediton erhältlich und kann in allen königlichen Postexpeditionen bestellt werden. Der tägliche Eisenbahnfahrplan steht in der Titelzeile und gibt im Januar die Ankunft von Regensburg mit 05:23 früh, 10:36 vormittags Eilzug, 05:02 nachmittags und 08:20 abends, die Abfahrt nach Regensburg mit 05:25 früh, 09:49 vormittags, 04:02 nachmittags und 08:58 abends Eilzug, die Ankunft von Nürnberg mit 09:45 früh, 03:44 nachmittags und 08:54 abends Eilzug und 09:50 nachts, und die Abfahrt nach Nürnberg mit 05:37 früh Eilzug, 05:45 früh, 10:55 vormittags und 05:06 nachmittags, an. - Der mit der hochbegabten Herzogin Amalie von Oldenburg (St) (44) verheiratete, katholische, in Salzburg geborene griechische König Otto Friedrich Ludwig von Wittelsbach,(St) (47), Bruder des bayerischen König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (52) zieht mit seiner Frau nach einem unblutigen politischen Umsturz in Griechenland ins bamberger Schloss. - In Regensburg bewirbt zu Weihnachten die Brauerei Ettl in der Fischgasse eine Schlachtparthie alias Schlachtplatte mit speziellem Feiertagsbier und der Wirt Georg Emmer vom Gasthaus Zum weißen Roß eine Schlachtparhie mit Mettenwürsten & Schweinsknöcheln in der regensburger Zeitung Regensburger Anzeiger. - In Amberg verurteilt das Schwurgericht die 15-köpfige Diebesbande Stöckl, Weigl, Lindner, aus Erlheim, Richtheim und Ursenollen bestehend aus Dienstknechten und Mägden des organisierten Diebstahls auf den Jahrmärkten von Velburg, Schwandorf, Hohenburg, Amberg, Schmidmühlen und Neumarkt und in verschiedenen Kaufläden. Die Anführerin Anna Stöckl (--) erhält 8 Jahre und 6 Monate Haft im Gefängnis und oder Arbeitshaus, ihre Komplizen zwischen 6 und 7 Jahren. - In Regensburg sucht die Volkssänger Gesellschaft, die in der Weinstube Zur weißen Traube in der Kramgasse probt, ein Mädchen mit Stimme und Gitarrenkentnissen. Im regensburger Stadttheater, Bismarckplatz 7, wird die Oper Die Jüdin des gerade in Nizza verstorbenen Jacques Fromental Halévy aufgeführt. Die Poststationen sind die Gasthäuser Zur weißen Traube am Haidplatz, zur Zur Post in Köfering, Zum weißen Hahn Unter den Schwippbögen 1, Zum grünen Kranz Obermünsterstrasse 9 (20 17 da Silva Bar&Lounge), ehemals Stauferhof im Besitz von Bernhardin von Stauf aus Beratzhausen und Zum goldenen Bären Goldene Bärenstrasse 6 (20 17 Resales Regesburg). Die wichtigen ankommenden Gäste werden unter der Rubrik Fremdenanzeige in der Tageszeitung Regensburger Anzeiger bekanntgegeben. - In Neumarkt übernimmt der mühlhausener Bauernsohn Joseph Pfaller (--) das Gebäude mit Posthalterei und Gasthof Zur Post Obere Marktstrasse 47 (20 17 Adler Mode). - Der Bahnhof Bayreuth wird an die Königlich bayerische Ostbahn von Weiden her angeschlossen. - In Bayreuth stirbt der in Schönkirch geborene fraktionslose Jurist und frankfurter Nationalversammlungsmitglied Friedrich von Podewil (59). - In Neumarkt gründet Alois Bierl ein fotografisches Atlier. - In Regensburg wird eine zweite Donaubrücke zur Insel Unterer Wöhrd erbaut. - In Erlangen wird der in Bayreuth geborene Jakob Herz (47) erster bayerischer Universitätsprofessor. - In Nürnberg wird die Conditoreiwarenhandlung Zum nürnberger Trichter von Leonhard Taichmann gegründet. - In Beilngries gründen im oberen Zimmer des Gasthauses Zur Mauth 29 Gesellen mit Stadtpfarrer Max Gerhäuser einen katholischen Gesellenverein unter Vorsitz von Präses Stadtkaplan Ludwig Knoedel und Vorstand Sattlermeister Joseph Kobras. - In Nürnberg wird das Mensur fechtende verbotene Corps Rhenopalatia am Polytechnikum Nürnberg aufgelöst und nach München verlegt. - In Sulzbach wird ein Turnverein gegründet. - In Nürnberg wird die Brauerei Strebel & Wagner gegründet. - In Erlangen wird die ehemalige Brauerei Buirette als Brauerei Zur Wolfsschlucht Zacharias Wolf stillgelegt. - In Oberferrieden stellt die Gemeinde nach vielen Einbrüchen und Diebstählen Johann Hiltner als Nachtwächter ein. - In Kallmünz wird im neuerbauten Gebäude des Erziehungsheim alias Kinderheim und Armenheim Kallmünz das ebenfalls gestiftete Krankenhaus eröffnet. Der Ortsarzt Bayerl übernimmt die Leitung, die pirmasenser Franziskanerinnen dienen sowohl als Erzieherinnen als auch als Krankenschwestern. Die dinauer Bauernmagd Franziska Pirzer ist seine erste Patientin. Die Gemeinde weigert sich wegen der erwarteten hohen Kosten die Übernahme des Krankenhauses. Für den regensburger Bischof Senestrey und den Regierungspräsident Gutschneider ist es die schönste Einrichtung der Diözese, deren einziger Makel aber der gemeinsame Eingang und die Fehlende Trennung der beiden Einrichtungen ist. - In Amberg betreibt der katholische Kolpingverein unzählige Veranstaltungen zu jeder Gelegenheit. Das amberger Stadttheater fürchtet wegen der Theateraufführungen durch den Kolpingverein großen wirtschaftlichen Schaden. - In Rosenberg wird ein Hochofen errichtet. - In Regenstauf wird das Landgericht im Unteren Schloss aufgelöst und durch das Amtsgericht ersetzt. - In Regensburg Stadtamhof wird die erste Ausgabe der Zeitung Neues bayerisches Volksblatt von xxx Schmidbauer herausgegeben, die 16 Jahre lang erscheint. - In Pilsach Laaber wird von der Gemeinde und der katholischen Kirche ein Schulhaus erbaut. - In Nürnberg wird der in Spalt geborene windsbacher Stadtschreibersohn Carl Föttinger (28) Oberkellner im noblen Gasthaus Zum goldenen Adler Adlerstrasse 15. - In Nürnberg wird das Mohrentor nach dem Gasthaus Zum Mohrenkopf in der Mohrengasse später Westtor in die Stadtmauer gebaut. - In Amberg wird die evangelische Gemeinde in der Paulanerkirche zur Pfarrei erhoben. - Der in München in einer unehelichen wittelsbacher Kurfürstenlinie geborene oberpfälzer Großgrundbesitzer Graf Maximilian Karl Theodor von Holnstein (St) (28) duelliert sich verbotenerweise mit Hugo Wenzel von Sternbach (--), wonach er zu einer Festungshaft verurteilt wird. - In Schwandorf werden Urnen mit menschlichen Überresten und Schmuckstücke der Narisker, die eigentlich in Böhmen beheimatet sein sollen, gefunden. - In Hohenburg wird eine Brauerei später Hueber später Donhauser in der Mendorferbucher Strasse 2 gegründet. - In Neumarkt ist der morganatisch verheiratete Herzog Ludwig von Wittelsbach in Bayern (St) (32), dessen Schwester Prinzessin Elisabeth von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern alias Sisi (St) (26) ist, Oberstkommandant des Regiments Königlich Bayerisches 1. Chevaulegers Regiment, das zT auch in Nürnberg untergebracht ist.

1862 Wetter: Fruchtbares Jahr. - In Nürnberg stirbt der englische Lockführer William Wilson (53) der ersten deutschen Eisenbahn. - In Neumarkt verkauft der Branntweinbrenner Nikolaus Gmelch während des Sonntagsgottesdienstes verbotenerweise in den Gasträumen in der Grünbaumwirtsgasse 22 Alkoholisches. - In Neumarkt wird der Essigsiedersohn und Gastwirtssohn Lorenz Hiltner geboren. - In Nürnberg wird Christian von Pfeufer Präsident der Königlichen Bank Nürnberg. - In Nürnberg leben 95 jüdische Familien mit Bürgerrecht. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Regensburg erscheint die Regensburger Zeitung. - In Regensburg erhält bis 18 78 das Regensburger Morgenblatt bis 18 78 ein Unterhaltungsblatt. - In Regensburg erscheint erstmals und bis 18 72 Neues bayerisches Volksblatt. - In Regensburg wird der Regensburger Deutsche Reformverein gegen den Nationalverein mit seiner kleindeutschen Lösung ohne Österreich, gegründet. Die Mitglieder königlicher Bankoberbeamter Bauer, Apotheker von Baumgarten, Rechtsrat Berg, Buchhändler Alfred Coppenrath, Bürgermeister Eser, Möbelfabrikant Eßlinger, Fabrikant Friedrich Fikentscher, Fabrikant Wilhelm Fikentscher, Großhändler Fr Fischel, Rosogliofabrikant JA Grötsch, Canonicus Hemauer, Sensal Hessenauer, Spänglermeister Hochapfel, Goldarbeiter Kappelmeier, Hofbüchsenmacher Kuchenreuter, Baurath von Kürten, Baron von Limpäck, Regierungsrat Freiherr von Lindenfels, Privatier Lindl, Großhändler Hermann Maier Loewi, Großhändler Simon Maier Loewi, Privatier Loritz, Rechtsrat Mayr, Domainenrath von Neger, Großhändler Wilhelm Neuffer, Brauereibesitzer Niedermeyer, Tabakofabrikant Robert D'Orville, Baron Max von Perfall, Baron Max von Pfetten, Dr med Pop, Kaufmann Pummerer, Kaufmann Romanio, Großhändler Rümelein, Seilereibesitzer Seyboth, Banquier Moritz Uhlfelder, Banquier Seligmann Uhlfelder, Schlossermeister Walter, Dr med Weber und Schreinermeister Wild rufen öffentlich zu ihrer großdeutschen Lösung auf. - In Neumarkt wird ein Sommerturnplatz angelegt. - In Nürnberg findet im Hotel Zum goldenen Adler eine Versammlung bayerischer Bierbrauer mit 200 Brauereibesitzern statt, die eine Preisbindungsaufhebung fordern, weil die Brauer keinen Gewinn mehr machen, sondern einen Verlust von drei Pfennigen pro Maß Bier haben, was die Regierung in München einfach ignoriert. - Die in Possenhofen geborene, abgesetzte neapolitanischsizilianischen Königin, bayerische Titualar Herzogstochter Marie Sophie Amalie von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern (St) (21) lässt sich in Rom angeblich von einem belgischen Gardeoffizier Graf Armand de Lavayss schwängern, den es aber gar nicht gibt. Sie bringt im augsburger Ursulinerinnenkloster eine Tochter zur Welt, die zu Pflegeeltern gegeben wird. Sie gesteht ihren Fehltritt ihrem Mann, der sich operieren lässt um überhaupt den Geschlechtsakt vollziehen zu können. In Ansbach stirbt der französische Generals- und Gutsbesitzersohn, Jurist und Nationalversammlungsmitglied Heinrich Künßberg (61) als umstrittenes Mitglied der Casino Fraktion Abspaltung Pariser Hof. - In Neumarkt erhält der sulzbürger Jude Salomon Oettinger die Erlaubnis sich sesshaft zu machen und gründet eine eigene Bank und einen Textilhandel. - In Amberg gibt es ein Königliches Lyzeum und eine Lateinische Schule. - In Bayern werden Verwaltung und Justiz getrennt. - In Sulzbach werden aus dem Landgericht Amtsgericht und Bezirksamt. - In Altdorf wird Justiz und Verwaltung getrennt und Altdorf wird dem Bezirksamt Nürnberg eingegliedert, wodurch die Druckerei Hessel das Amtsblatt nicht mehr drucken kann und nur noch die Tageszeitung Der Bote für Altdorf, Lauf, Hersbruck und Neumarkt bleibt. - Velburg wird mit dem neuen Bezirksamtmann Karl Illing Sitz eines Bezirksamtes, das die Landgerichte Kastl und Parsberg einschließt. Karl Illing zieht in den ehemaligen Getreidespeicher Hinterer Markt 4 (20 18 Altenheim Mariacron). Die Feierlichkeiten finden im Kreuzwirtskeller statt, wo sich auch die Posthalterei befindet. - In Hilpoltstein wird ein oberpfälzisches Bezirksamt eingerichtet. - In Nürnberg gibt es die deutschlandweit verbreitete Tageszeitung Nürnberger Anzeiger. - In Fürth kauft der jüdische Hopfenhändler und Immobilienhändler Wolf Wilhelm Mailaender ohne berufliche Vorkenntnisse die Brauerei Stengel Rudolf Breitscheid Strasse und die Weißbierbrauerei Timmich Bäumenstrasse und gründet daraus an der Neugasse alias Bäumenstrasse die Mailaender Brauerei. - In Neumarkt stirbt der katholische neumarkter Bierbrauer und Gastwirt Friedrich Conrad Kornburger (59). - In Regensburg kosten laut 42. Jahrgang der Tageszeitung Regensburger Zeitung zwei Brötchen oder ein Kipfel 1 Kreuzer und 750 gr Roggenbrot 6 Kreuzer und 1 Pfennig, 1.500 gr 12 Kreuzer und 2 Pfennig und 3.000 gr 25 Kreuzer. 1 (silber) Kreuzer sind 4 (im Lauf der Zeit von silber- zu kupferlegiert) Pfennig. Ein Pfennig 2 Heller. Ein Laib schwarzes Brot mit 3.000 gr kostet 22 Kreuzer. Ein Kipf oder Koppel mit 750 gr kostet 9 Kreuzer. - In Altdorf ziehen Lorenz Johannes Hitz und Anna Elisabeth Meyer mit ihrer Tochter, der Malerin Dora Hitz (06) vom Gerberhus nach Ansbach. - Neumarkt hat 262 protestantische Einwohner. - In Neumarkt erhält die Kapuzinerklosterkirche einen Turm. - In Amberg wird das von den katholischen Barmherzigen Schwestern betreute Gefängnis Gefangenen-Strafanstalt nach Wasserburg verlegt. - In Amberg wird das Stadt-Theater im ehemaligen Franziskanerkloster umgebaut. - In Kallmünz wird aus privatem Stiftungsgeld unter der Führung des kallmünzer Pfarrers Mayer und des Bürgermeisters Weißgerber Knauer ein einstöckiges Erziehungsheim alias Kinderheim und Armenheim eröffnet. Die armen kallmünzer Kinder Theres Summerer und die Geschwister Anna und Karl Eichenseer sind die ersten Pfleglinge, die unter Zwang eingewiesen werden und von pirmasenser Franziskanerschwestern betreut werden. Das Gebäude hat einen eigenen 20 Meter tiefen Brunnen. Die Plumpsklos sind an der Nordseite angebaut. - In Regensburg richtet der katholische regensburger Verleger Georg Joseph Manz (54) in der von ihm übernommnen Hochfürstliche Bischöfliche und Hochfürstliche Thurn und Taxis Hofbuchdruckerei von J Rußwurm in der Weißbräugasse eine Kupferdruckerei ein, wo er Andachtsbildchen, Beichtzettel, Kommunionsbildchen und Firmungsbildchen im Stahlstich druckt. - Der katholische regensburger Verleger Anton Pustet übernimmt in Salzburg die Duyle Hofbuchdruckerei und den Verlag, der Heiligenbildchen druckt und macht ihn wieder erfolgreich. Anton Pustet hat eine Tochter Ida Rademann. Der regensburger Verleger Friedrich Pustet ist sein Onkel. - In Neumarkt mietet der Turnverein 18 60 unter dem Vorsitzenden Josef Pankhofer an der Ecke Seelstrasse/Mariahilfstrasse einen Sommerturnplatz an und eröffnet ihn mit einem großen Schauturnen. - In Amberg reisen die amberger Turner des Turnverein Amberg 18 61 zum Bayerischen Turnfest nach München. - In Abensberg wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Nürnberg Doos gibt die Ludwigseisenbahn ihr Monopol auf den Personenverkehr auf der Strecke Nürnberg~Fürth auf, weshalb die Staatsbahn eine Stichstrecke zum Fürther Bahnhof alias Hauptbahnhof eröffnet. - Das für Nürnberg und für Mittelfranken schon seit 4 Jahren aufgehobene Schwefelverbot für die Haltbarmachung von Hopfen zur Bierherstellung wird auf Bayern ausgedehnt. - In Kastl wird das Landgericht Kastl dem Bezirksamt Velburg unterstellt. - In Amberg kauft die evangelische Gemeinde die Paulanerkirche. - In Amberg wird das Stadttheater in der Franziskanerkirche renoviert, was bis in Folgejahr dauert. - In Nürnberg wird der Einsatz von Pferdefuhrwerken bei der Ludwigseisenbahn, die bei Doos an der Stadtgrenze den Rangierbetrieb ausführten, aufgegeben. - In Nürnberg wird das neue Oberpostamtsebäude des Oberpost- und Bahnamt für Mittelfranken von Georg von Sundahl (--) am Bahnhofsplatz bzw zur Regensburger Strasse eröffnet. Die Kosten werden mit der Justizkasse verrechnet, die als Ausgleich das alte Postgebäude Karolinenstrasse 36 bis Adlerstrasse 3 am Josephsplatz erhält, die darin das Bezirksgericht eröffnet. Die Postannahmesstelle in der Karolinenstrarsse zieht nach kurzer Zeit in das Fünferhaus. - In Regensburg muss die linksradikale regensburger Tageszeitung Regensburger Zeitung vom Verlag Neubauer mit dem Redakteur xxx Pangkofer (--) wegen Leserschwund im 51. Jahrgang ihr Erscheinen einstellen. - In Neumarkt gehören die stationierte Chevaulegers Eskadron als 5. Eskadron bis 19 02 zum 6. Chevaulegers-Regiment Bayreuth.

1861 In Neumarkt wird der Schloßweiher zu einer Badeanstalt mit Badezellen umfunktioniert. - In Amberg gründet der Buchbindermeister und ehemalige Turnwart des TSV 18 60 München Karl Sedlmeyer (--) den amberger Turnverein 18 61 aus dem bestehenden Steigercorps, einer Art freiwilligen Feuerwehr, die auch Turnübungen macht. - In Cham wird ein Bahnhof eröffnet. - In Regensburg geht der Besitz einer Brauerei am Arnulfsplatz und der dazugehörige Sommerkeller am Galgenberg durch Heirat in den Besitz von Braumeister Johann Kneitinger I über. - In Regensburg wird die Seidenraupenproduktion des bayerischen König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (50) auf den Winzerer Höhen eingestellt. - In Regensburg wird der letzte berühmte Büchsenmeister Georg Adam Kuchenreuter mit einer Werkstatt im Salzburger Hof am Domplatz geboren. - In Nürnberg wird anlässlich des großen Gesangsfestes das Frauentor und das Königstor u.a. vom Bildhauer Georg Besold dekoriert. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - Nürnberg hat 62.797 Einwohner. Regensburg hat 24.279 Einwohner. - In Hersbruck wird ein Turnverein gegründet. - In Ingolstadt wird ein Turnverein gegründet. - In Neumarkt brennt die Kunstmühle Laabermühle Mühlstrasse 17, die mit einer 30 PS Dampfmaschine mit 8 Mahlwerke 12.000 Scheffel Getreide mahlen und tausende Baumstämme auf zwei Sägen sägen kann, nieder und wird, weil die 18 58 neu gegründete staatliche königlichbayerische Ostbahn einen aussergewöhnlich hohen Bedarf an Romanzement hat, mit einem angrenzenden Dampfsägewerk mit Zementfabrikation wieder aufgebaut. - In Regensburg gründen 23 Männer unter Führung von Theodor Neumiller den Turnverein Regensburg. - Burg Veldenstein wird von Wolfgang Brunhuber an den Landrichter Carl Heinrich May verkauft. - In Goldkronach wird der Goldbergbau eingestellt. - In Amberg wird eine Königliche Filialbank eröffnet. - Amberg erhält eine Strassenbeleuchtung wofür die Aktiengesellschaft für Gasbeleuchtung in Amberg, die wegen mangelndem Interesse zum Großteil in städtischem Besitz kommt, das Gas liefert und in den ersten Jahren Defizite erwirtschaftet. - In Amberg endet der Höhenflug der Einlagen der Sparkasse aus Geldmangel, da die Gewehrfabrik, die Hochöfen, das Bergwerk und die Eisenhämmer ihren Betrieb einschränken und das Bergwerk fremde Bergleute entlässt. - In Regensburg erscheint erstmals und bis 19 10 das Regensburger Morgenblatt. - In Nürnberg wird die neugotische Reithalle des 1. Bayerischen Chevaulegersregiments Bärenschanzstrasse 10 eröffnet. - Burg Wernberg wird als Zwangsarbeitshaus und Rettungsanstalt für gefallene Frauen und verwahrloste Mädchen eingerichtet. - Die abgesetzte neapolitanischsizilianische Königin, bayerische Titular Herzogstochter Prinzessin Marie Sophie Amalie von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern (St) (20) reist mit ihrer Schwester der bayerischen Titualr Herzogstochter Prinzessin Mathilde Ludovika von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern (St) (18) durch Europa und provoziert überall Skanadale, raucht in aller Öffentlichkeit Zigarillos und schwimmt nackt bei Ostia im Meer. - In Neumarkt wird die Buchhandlung Boegl obere Marktstrasse gegründet. - In Neumarkt lassen sich jüdische Familien aus Sulzbürg nieder. - In Bayern wird die Zunftordnung aufgehoben. Jüdische Geschäftsleute beginnen mehrere unterschiedliche Geschäftsbereiche gleichzeitig zu betreiben und ziehen sich den Unmut der traditionellen spezialisierten Geschäfte zu, die die neuen Spielregeln der Wirtschaft adaptieren müssen oder bankrott gehen. - In Eichstätt siedeln sich jüdische Familien aus Pappenheim und Thalmässing an. - In Erlangen darf sich der erste Jude, der Tuch- und Schnittwarenhändler Weinstock niederlassen. - In Bayern wird es Juden erlaubt ihren Wohnsitz frei zu wählen. - In Sulzbach kauft der Staat das Schloss und macht es zu einer Strafanstalt für Frauen. - In Erlangen dürfen sich Juden in Erlangen niederlassen. Sie kommen hauptsächlich aus Bruck, Ermreuth, Forth, Baiersdorf, Adelsdorf, Kairlindach und Uehlfeld. - In Nürnberg besucht der in Sachsen-Anhalt geborene Dichter Friedrich Nietzsche (18) die Gaststätte Kaiserstübchen in der Burgstrasse 10 im Patrizierhaus Scheuerl. - In Nürnberg dirigiert der in Lich geborene Komponist und Chorleiter Heinrich Adam Neeb (56) auf dem Nürnberger Sängersfest über 5.000 Chormitglieder, verliert dabei seinen Taktstock, reißt deshalb eine Dekorationsfahne ab und dirigiert unter Begeisterungsstürmen mit der schwarzotgoldenen Fahne weiter. - In Seubersdorf Batzhausen wird die Brauerei Diepold gegründet. - In Parsberg wird ein Krankenhaus mit vier Zimmern erbaut. - In Dietfurt Griesstetten fördert der regensburger Bischof Ignatius von Senestrey (43) den Reliquienkult, der durch die älteste Tradition geheiligt wäre. - In Nürnberg erbaut der Kommerzienrat Heinrichsen für den Turnverein Gymnastischer Verein, den eigentlich verbotenen Verein von 18 46, eine eigene Turnhalle in der Oberen Kanalstrasse. - In Erlangen wird die Steinbach-Bräu gegründet. - In Neuendettelsau wird ein Physikatsbericht alias ein aktueller Zustandsbericht an das Innenministerium geschickt, in dem von armseligen Häusern und Hütten, die meistens Stroh bedeckt, gesprochen wird. Kaum ein Haus ist verputzt. Viele Mauern an der Dorfgasse haben Risse und sind nicht gestrichen. Fast alle Fenster sind winzig und verdreckt, die Stuben sind durchgängig feucht, haben rissige Wände und werden kaum gereinigt. Der Berichterstatter hat den Eindruck, dass den Menschen der Sinn des Schicklichen und Schönen abhanden gekommen ist. - In Markt Erlbach bewohnen meist etwas 12 Personen einer Familie eine Stube in den völlig überfüllten Gemeindehäusern, die meistens nicht einmal getücht sind und in denen auch neben Hühnern sogar Vieh gehalten wird. Beleuchtet werden die dunklen, verfaulten, oft verkoteten und verdreckten Räume mit uralten Öllampen. - In Parsberg eröffnet der Distrikt Parsberg eine Anstalt alias Kinderheim St Josef für 46 Kinder, ein Waisenhaus, in der drei katholische Mallersdorfer Schwestern alias Franziskanerinnen arbeiten. - In Nürnberg kommt der erste Jahrgang der Fachzeitung Allgemeine Hopfen-Zeitung Blätter für Landwirtschaft, Hopfenbau und Hopfenhandel als Organ der bayerischen Bierbrauerei heraus. - In Neumarkt wird der neumarkter Turnverein 18 60 offiziell angemeldet und die vereinseigene Turnschule eröffnet im zweiten Stock des Gasthaus Brandl alias Gasthaus Zum Hechten Untere Marktstrasse 3 für Zöglinge, Jungen ab 8 Jahren. Säckelwart Jakob Schlager sammelt die Monatsbeiträge von 6 Kreuzer ein und Turnrat Josef Allertshammer (--) ist Vereinsvorsitzender, gibt aber den Vorsitz an Josef Pankhofer ab. - In Nürnberg gründet Martin Schmitt eine Kunst- und Bauschlosserei. - In Regensburg wird der Hofjuden und Geschäftsjudensohn (++) Aron xxx (39), der sich neun Jahre später in Aron Frankenburger umbenennt, neuer jüdischer Lehrer an den höheren Schulen, der auch als jüdischer Vorsänger arbeitet. Er hat den Sohn Max (01) ebenfalls später Max Frankenburger. - In Regenstauf wird der Freiherrensohn Max von Pfetten im Barockschloß Ramspau geboren. - In Nürnberg eröffnet der Spielzeugwarenherstellersohn Johann Andreas Issmayer (--) seine eigene Spielwarenfabrik. Sein Bruder Konrad formt für ihn Tierfiguren und Menschenfiguren, die er dann in Blech ausarbeitet und mit Federwerke angetrieben als Automatenspielzeug verkauft. Besonders beliebt sind Puppenküchen und darunter Puppenöfen und Schwimmspielzeug, wie paddelnde Enten. - In Nürnberg wird eine neu Oberpostdirektion in der Bahnhofstraße 1 im neugotischen Stil errichtet. - In Schwabach wird die Post- und Bahn Expedition in das Bahnhofsgebäude verlegt, womit die Briefpost vom Bahnhof zur Post am Königstorplatz transportiert werden muss, bevor sie verteilt wird. - In Regensburg senkt die Donaudampfschiffahrtsgesellschaft massiv die Preise, weil die Eisenbahnstrecke Nürnberg~Wien durchgehend befahrbar wird. - In Schwandorf Wernberg ziehen die 18 40 in München gegründeten katholischen Ordensschwestern Vom Guten Hirten in die gemietete Burg Wernberg in der Prostituierte alias Sexarbeiterinnen jeglichen Alters in der Beschäftigungsanstalt für gefallene weibliche Personen und schulpflichtige verwahrloste Mädchen in der Rettungs- und Erziehungsanstalt untergebracht werden. Eine Beschäftigungsanstalt ist keine soziale Einrichtung sondern ein Zwangsarbeitsgefängnis für jugendliche Mädchen und Frauen und eine geistliche Rettungs- und Erziehungsanstalt vermittelt nur Grundkentnisse um am Gottesdienst teilnehmen und auf einem Bauernhof mitarbeiten zu können. Unter schulpflichtigen verwahrlosten Mädchen sind Kinder zu verstehen, die zu Hunderten auf den Strassen für ihre Familien meist betteln, aber auch Sex anbieten, was den Bürgern nicht gefällt, weshalb jeder Beamte, sie von der Strasse direkt in ein Heim stecken kann, wo sie bis zu ihrem 18 Lebensjahr und länger gefangen gehalten werden und eigentlich ebenfalls an Bauern vermittelt aber auch verkauft werden. Die Heime sind streng katholisch geführt. Die Schwestern dürfen keinerlei persönlichen Kontakt selbst zu den kleinsten Kindern haben. Weil es in der Burg Wernberg auf dem Burgberg nicht einmal Wasser gibt, herrschen bald katastrophale Zustände. Auch die Vermittlung als Arbeitskräfte an Bauern scheitert, weil diese um ihren Ruf fürchten.  

1860 In Neumarkt wird im Gasthaus Mederer, Klostergasse 11, eine Freiwillige Feuerwehr gegründet, deren Kommandant Bauamtmann Bachmann und Vorstand der Apotheker Telser wird. - Neumarkt hat 3.200 Einwohner. - In Neumarkt gründen 24 junge Männer den neumarkter Turnverein 18 60 und wählen den neumarkter Posthalter Josef Allertshammer (--) Ober Marktstraße 49  (20 23 Gebäudereihe Kik bis Bäckerei Cafe Plank) im Gasthaus Brandl alias Gasthaus Zum Hechten Untere Marktstrasse 3 zu ihrem Vorsitzenden. - In Neumarkt wird ein Gesangsverein gegründet, dessen Vorstand ein Bürgermeistersohn wird. - Alle Mitglieder der neugegründeten neumarkter Vereine sind aussschließlich Männer. - In Neumarkt wird am oberen Markt eine Filiale der amberger Buchhandlung Pohl gegründet. - In Nürnberg zeith der aus Landshut stammende bankrotte Philosoph und Anthropologe Ludwig Feuerbach (56) nach dem Konkurs der Porzellanfabrik seiner Frau auf den nürnberger Rechenberg. - In Amberg stirbt der kinderlose auf der Wülzburg bei Weißenburg geborene Graf Friedrich Christian Wilhelm Karl von Seckendorff (St) (87) verheiratet mit Gräfin Maria Emanuela Josepha von Holnstein aus Bayern (St) (74), Tochter von Clemens Augsut Franz de Paula Aloys Anton de Padua Andreas Avelin Martin von Holnstein aus Bayern (St) (++) aus der morganatischen kaiserlichwittelsbacher Linie. - In Beilngries kauft der in den Personaladel erhobene Privatierssohn, ehemalige königliche Hauslehrer und eichstätter Bischof Georg von Oettl (66) für das Bistum Eichstätt Schloss Hirschberg und macht es zu einer Ausbildungsstätte. - In Regensburg wird die Eisenbahnstrecke Regensburg~Passau eröffnet. - Der in Regensburg geborene ehemalige Vorsitzende des bayerischen Staatsrates und adoptierte protestantische Freiherr Friedrich August von Gise auf Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg und Allersburg (77) stirbt im familieneigenen Palais Gise in München. Auf seinem Besitz Saltendorf an der Naab wird er in der Familiengruft beerdigt. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - Der rother Turnverein gründet eine eigene Turnerfeuerwehr. - In Neumarkt werden sieben Schüler wegen des Besuchs eines Wirtshauses mit einem Verweis bestraft. Auch die Wirte werden bestraft. - In Nürnberg wird ein Carneval-Verein gegründet. - In Coburg wird das erste Deutsche Turnfest mit 900 Teilnehmern bei 30.000 organisierten Turnern abgehalten, das als politisches Ziel die Einheit Deutschlands hat. - In Nürnberg stellt Friedrich Heller (24) in der Vorderen Sterngasse elektrische Klingeln, eine eigentlich französische Erfindung, her und stellt den Lehrling Sigmund Schuckert (16) ein. Er verkauft elektrische Türklingeln. - In Regensburg stiftet Fürstin Mathilde von Thurn und Taxis (St) (44) alias Mathilde Sophie von Oettingen-Oettingen und Oettingen-Spielberg ein Kinderkrankenhaus, das evangelische und katholische Kinder bis zum elften Lebensjahr aufnimmt. - In Würzburg findet die letzte bekannte Stoßmensur statt. - In Neumarkt wird eine Badeanstalt eröffnet. - In Roth zieht die sehr kleine katholische Gemeinde vom Terrassenkeller in den ehemaligen Plättsaal der Drahtfabrik Stieber am Neuen Gässchen um. - In Neumarkt wird die Laternenanzünderin Stadelmeier durch Karl Wiesner ersetzt. - In Ansbach geht die ansbacher Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur Ansbach Bruckberg in Konkurs. - In Nürnberg finden im Stadttheater am Lorenzer Platz Tanzabende mit einer Ballett-Compagnie aus Rom statt. - In Hohenfels wird die Brauerei Plank gegründet. - In Fürth kauft der in Altdorf geborene Brauer Georg Heinrich Grüner (22) ein Grundstück mit Bräugerechtigkeit alias Braurecht an der Wasserstrasse und beginnt mit dem Aufbau der Brauerei Grüner. - In Lauterhofen gründen die Mitglieder des Rettungshauses für verwahrloste Kinder im Schloss Oberlauterhofen einen eigenen katholischen Jungfrauenverein, erfinden eine eigene Tracht, geben sich Statuten und wählen eine Oberin. Der katholische pöllinger Pfarrer Johann B Gärtner übernimmt die geistliche Betreuung der neuen religiösen Gemeinschaft. - In Regensburg ist nach dem Tod des Kaufmanns Friedrich Anton Bertram das Haus Heuport Domplatz 7 verkauft, und die Verlagsbuchhandlung Coppenrath eingerichtet. - In Amberg gibt es 40 Brauereien, inklusive der zahlreichen Kommunbrauer, die nicht in ihrer eigenen Brauerei brauen. - In Grünsberg wird die heruntergekommene Sophien Quelle renoviert. - In Regensburg wird das Kinderheim Bischof Wittmann Anstalt in der Heilig Geist Gasse gegründet. - In Regensburg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern das Katharinenspital. - In Eichstätt lobt der katholische eichstätter Generalvikar, dass das eichstätter Rettungshaus, das dollnsteiner Rettungshaus und die dort wirkenden katholischen Mallersdorfer Schwestern in äußerster Bescheidenheit alias Armut leben und obwohl es Kinderheime sind, lobt er das fromme und aufopfernde Bemühen in der Pflege der Armen und Kranken und er hofft, dass die Erziehung der Kinder von Gott gesegnet bleiben möge. (persönlicher und liebevoller Umgang zwischen Schwestern und Kindern ist nicht erwünscht) - In Riedenburg wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Amberg wird erneut ein katholischer Gesellenverein gegründet, diesmal als Kolpingverein und auch mit der Unterstützung einiger angesehener amberger Bürger, wie die Tageszeitung Amberger Tagblatt berichtet. Zur Gründung wird zur musikalischen Unterhaltung auch ein Theaterstück aufgeführt. Der katholische Religionslehrer Wolfgang Haber (32) setzt auch die Statuten fest, nachdem nicht nur die Wandergesellen in ihrem Beruf geschult sondern auch religiös unterrichtet werden sollen. - In Schwandorf gründen junge Männer den Verein Gemüthlichkeit. - Der bayerische König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (49) beginnt jährliche Physikalische Berichte erstellen zu lassen, in denen die Bräuche und Feste der Bevölkerung aber auch die Lebensumstände und Wohnumstände ungeschönt notiert werden. - In Neumarkt prangert der katholische neumarkter Stadtphysikus Franz Schweninger in seinem Physikatsbericht an die Regierung den Grund für die hohe Säuglingssterblichkeit an, der seiner Meinung nach im unmenschlichen Umgang der beiden Kirchen mit den Neugeborenen liegt, die innerhalb von 24 Stunden unter Strafandrohung zur nächsten Kirche gebracht und getauft werden müssen, wobei sie über viele Stunden jeglichen lebensbedrohlichen Witterungen ausgesetzt werden. Viele Mütter bringen ihre Neugeborenen zu Fuß zur Taufe. - Die neumarkter Bauern leben in zum Großteil strohgedeckten Bauernhäusern in Schmutz, Enge, Dunkelheit und Dreck. Körperpflege ist kein Thema. Frauen verstecken ihre langen Haare immer unter einem Kopftuch. Haare zu einem Mittelscheitel zu kämmen gilt als eingebildet und städtisch. Wäsche wird nicht gewaschen, vielmehr lüftet man sie um sie danach wieder anzuziehen. Alle Bauern sind streng religiös, beten mehrmals täglich und vor und nach dem Essen. Im Winter läuft sogar Kleinvieh wie Hühner und Gänse in der Stube herum. - In Neumarkt sind die Bauern laut Physikatsbericht überdurchschnittlich klein, gedrungen, ungeformt, intellektuell wenig interessiert, verschlagen und scheu. Hübsche schlanke wohlgeformte Frauen gibt es ausdrücklich sehr wenige. Nur an den Hauptstrassen ist man Fremden gegenüber aufgeschlossener. Auf 100 Sterbefälle kommen in Neumarkt 109 Neugeborene, in der Oberpfalz 124. - In Heng beabsichtigt der ledige Gürtlersohn Johann Georg Gottschalk nach Amerika auszuwandern und muss dies beim königlichen Amtsgericht Neumarkt bei Herrn xxx von Ruf anmelden. Nach der Bekanntmachung haben Schuldner 14 Tage Zeit sich zu melden. - In Regensburg fotografiert Johann Laiffle den Dom. - In Nürnberg Stein Gebersdorf beginnt die Zustellung der Post durch einen Landzusteller von Nürnberg aus. In Nürnberg Stein Großweismansdorf wird eine Postexpedition eröffnet. - In Amberg wird der lauterhofener Bäckersohn und ehemalige neumarkter Rechtspraktikant Hieronymus Ehrensberger (47) amberger Bezirksamtmann. - In Gunzenhausen ist Leonhard Hensolt Bürgermeister. Er hat das Ausflugslokal Stöhr-Keller an der Hensoltshöhe erichtet. - In Dietfurt werden im Kalender für katholische Christen die Dietfurter als Chinesen bezeichnet. - In Fürth wird das Hotel Kütt an der Ecke Friedrichstrasse 3/Königswarterstrasse alias Fürther Freiheit 2a an der Eisenbahnendstation Ludwigsbahnhof mit Kaffeehaus und dem ersten Restaurant der Stadt eröffnet. - In Roth beginnt der rother Schneidermeister und Leihhausverwalter Johann Carl (--) auf einer gebrauchten Holzspindelpresse eine eigene rother Wochenzeitung Rother Intelligenzblatt zu drucken, die die Regierung aus ökonomischen Gründen nach einigen Monaten als Amtblatt nutzt, wofür er autodidaktisch das Setzen und Drucken erlernt hat. - In Altdorf kauft der Seminarlehrer Johann Michael Strauß (--) die ehemalige Stadtschreiberei, Rentamt und Wohnung des königlichen Forstmeisters Freiherr xxx von Egloffstein (--) Neubaugasse 7 in ein Seminarhaus umgewandelt. - In Regensburg kommt der 40. Jahrgang der vierseitigen regensburger Tageszeitung Regensburger Zeitung heraus. Es gibt sie auch samstags und sonntags und sie enthält auch ein Unterhaltungsblatt. Sie wird von der Buchdruckerei Neubauer ehemals Krug verlegt und hergestellt. Verantwortlicher Redakteur ist Adalbert Müller (--). - In Nürnberg arbeitet der Fotograf Ferdinand Schmid (20) im Photografischen Atelier seines Vaters Georg Schmid (49), eines  Portätmalers und nürnberger Fotopioniers, mit. - In Beilngires kauft der seit drei Jahren erblindete und 18 28 als langjähriger wohlhabender bäuerlicher Religionslehrer der bayerischen Königskinder zum Ritter geschlagene und damit in den Adelsstand erhobene alias geadelte eichstätter Bischof Georg von Oettl (49) das Schloss Hirschberg für das Bischöfliche Seminar Eichstätt zum Ferienaufenthalt der Alumnen und Seminaristen. - In Pierer's Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart wird Neumarkt so beschrieben: Hauptstadt des Landgerichts Neumarkt mit 30.000 Einwohnern im bairischen Kreise Oberpfalz an der Sulz und am Ludwigskanal gelegen, Lateinische Schule, Institut der Barmherzigen Schwestern, Schloß, Zeughaus, Tabaksfabrik, Seidenzucht, Bierbrauerei, in der Nähe die Burgruine Wolfstein, ein Wildbad mit Schwefelsäure und kohlensauren Salzen und Muschelmarmor. - In Neumarkt gibt es zwei Ziegelhütten, die Obere Ziegelhütte Weinbergerstrasse 49 und gegenüber 70, und die Untere Ziegelhütte Altdorfer Strasse 53 gegenüber der Bernfurter Mühle. - In Neumarkt führt laut Urkataster die Weinbergerstrasse direkt in die rechteckige 180 x 180 m große historische unbewaldete umgrenzte Parkanlage Königsberg mit Wohnhaus und Oekonomiegebäuden Am Königsberg 13, die sich nur nördlich an der späteren Straße Am Königsberg befindet, an die sich nordlich und östlich das Flurstück Frauenberg anschließt, in deren Mitte sich die Maria Hilf Kirche befindet. Das Flurstück Am Weinberg führt von der Weinberger Strasse 70 nordöstlich bis zur Sturmwiese, in deren Mitte sich eine Ansammlung von Gebäuden namens Weinberg befindet. In der Strasse Am Weinberg 20 24 gibt es zwar versprengte Weinberge alias einzelne Flächen auf denen Weinbüsche wachsen, die bis 200 m an den Maisweg in Lähr heranreichen, die aber mit dem ursprünglichen historischen Flurstück nichts zu tun haben. Rund um den Königsberg wird Hopfen angebaut. - In Neumarkt ist das Hochgericht auf dem Gelände in der Hans Dehn Strasse 25.

1859 Wetter: Milder Winter und milder Frühling. Trockenes Jahr mit großer Hitze. - Der Rat der Stadt Neumarkt plant vergeblich einen Abwasserkanal durch die Stadt. - In Regensburg werden die Eisenbahnstrecken Nürnberg~Amberg~Regensburg und Regensburg~München am gleichen Tag eröffnet, wobei auf beiden Strecken die Züge in Regensburg ankommen. - In Regensburg ist der Restaurateur Johann Friedrich Waldmann im Besitz Kaffeehauses Café Zum Guldengarten in der Wittelsbacherstrasse 1. - Der bayerische König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (48) erhebt seinen langjährigen in Amberg geborenen ehemaligen Privatsekretär und Finanzministerialrat Franz Xaver Schönwerth (49) in den persönlichen Adelsstand. - Hersbruck wird an das staatliche Eisenbahnnetz Ostbahn angeschlossen. - 1 Gulden entspricht 19 Euro (20 22). - In Amberg bringt der Institutsleiter der Amberger Gewehrfabrik Freiherr Philipp von Podewils (50) das nach ihm benannte Vorderladergewehr Kaliber 13,9. Der Erfolg führt zur Einführung von Dampfmaschinen zur Produktion. Ein Großteil der bayerischen Waffen wird dennoch in Lüttich bei Francotte bestellt. - In Rosenberg werden die Erzfelder von der Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte in Haidhof aufgekauft. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Roth wird ein Turnverein gegründet. - In Amberg wird mit dem Bau des Bahnhofs begonnen. - In Fronberg bei Schwandorf stirbt Freifrau Caroline von Spiering alias Spirinck alias Caroline von Holnstein (44), Witwe des unehelichen kaiserlichen wittelsbacher Nachkommen und zwei Jahre zuvor verstorbenen königlich bayerischen Kämmerer Graf Karl Theodor von Holnstein (++). - In Hersbruck wird das Wochenblatt der Städte Hersbruck, Lauf und Umgebung zweimal wöchentlich herausgegeben. Die Nürnberg-Hersbrucker Eisenbahn fährt um 6:00, 11:30 und 6:00 abends nach Hersbruck und 7:30, 1:00 und 7:45 nach Nürnberg. Die Fahrzeit beträgt 57 Minuten. - In Nürnberg wird der hersbrucker und nürnberger Hopfenhändler, Weinhändler und Nationalversammlungsmitglied Johann Georg Zeltner (54) Mitglied in der nürnberger Freimaurerloge Zu den drei Pfeilen. - In Amberg wird den Juden vom Rat der Stadt verboten sich länger als 24 Stunden in der Stadt aufzuhalten. - In Bayern wird der bayerische Innenminister  Graf August von Reigersberg (44), der besonders das Gesetz Zum Schutz gegen den Missbrauch der Presse sehr willkürlich auslegte auf Druck des Landtags zum Rücktritt gezwungen und durch seinen liberaleren Nachfolger Max von Neumayr (51), der eine Form von relativer Pressefreiheit einführt, ersetzt. - Die Pferdeeilpoststrecke Nürnberg~Regensburg wird eingestellt und durch einen täglichen Postomnibus alias Postkutsche mit 12 stündiger Reisezeit, der überall hält, ersetzt. - In Nürnberg wird der königlichbayerische Musikmeister Jakob Peuppus geboren. - In Nürnberg ist Freiherr Hans von Aufsess ist Rittergutsbesitzer, königlichbayerischer Kämmerer und Vorstand des Germanischen Museums. - Graf Heinrich von Linden ist grossherzöglich hessischer Kammerherr. - In Nürnberg wohnt die Zinnmalerin Katharina Köffler in L27 alias Nonnengasse 2. - In Regensburg wird mit der Fertigstellung der Dom-Turmhelme begonnen. - In Altdorf stirbt der Bierbrauer Paul Grüner (57). - In Regensburg wird der Bahnhof auf dem Petersfriedhof erbaut. - In Altdorf gehört der Gasthof Zur goldenen Sonne Oberer Markt 6 dem altdorfer Bürger Johann K Heydner. - In Nürnberg wird der verbotene Turnverein 18 46 als Gymnastischer Verein wiedergegründet. - In Neumarkt wird das bestehende katholische Schwesternhaus in der Schwesterhausgasse 6 durch eine Sozialstiftung renoviert. - In Amberg wird der katholische Concordiaverein unter Beteilung des katholischen amberger Religionslehrers Wolfgang Haberl gegründet. - In Neumarkt führt die Gesellschaft Bürgerverein Neumarkt im Gasthaus Mederer in dessen Theatersaal zum Jahresbeginn das Kotzebue Lustspiel Verlegenheit und List auf. Bei der Bekanntmachung wird darauf hingewiesen, dass neben den Mitgliedern nur deren nächste Angehörige und keine Fremden Zutritt bekommen. Ausgenommen sind Personen, die von Gesellschaftsmitgliedern persönlich eingeladen werden. Mederer ist gleichzeitig der Kassierer des Bürgerverein Neumarkt. - In Regensburg zeigt eine Fotografie ein Dampfschiff vertäut an der Werftstrasse. - In Nürnberg Doos werden am Bahnhof Doos am Schnittpunkt der Ludwig Süd Nord Bahn mit der Ludwigseisenbahn Umschlaganlagen für den Güterverkehr angelegt, weil die Ludwigseisenbahn-Gesellschaft noch sechs Jahre ein Monopol für den Bahnverkehr zwischen Nürnberg und Fürth hat. - In Berching veranstaltet der Brauereibesitzer Gößwein wie im Vorjahr das Veteranenfest zum Namenstag von König Ludwig I. Adamberger ist Stadtschreiber. - In Nürnberg bringt die Tageszeitung Nürnberger Beobachter ein Beilagenblatt Kladderadatsch im w. Jahrgang heraus. - In Nürnberg wird der jüdische Religionsverein ua vom Bankier und Hopfenhändler Anton Kohn gegründet. - In Nürnberg wird in die Statmauer ein neues Tor eingebaut, das Marientor, das nach der bayreischen Königin benannt wird. - In Nürnberg heiratet der katholische Landespräsident im Königreich Böhmen Graf Rudolph Joseph Philipp von Stadion (51) die katholische Grafentochter Gisela Hadik von Futak (36), deren Ehe mit Baron xx Baillou, wodurch sie zur Freifrau herabgestuft wurde, gerade vom katholischen Papst geschieden wurde. - In Nürnberg wird die private Ostbahn Eisenbahngesellschaft im Hauptbahnhof untergebracht, wodurch die bereits beengte Arbeitssituation dramatisch wird und der Leiter des Oberpost- und Bahnamt für Mittelfranken Georg von Sundahl (--) an der Regensburger Strasse erfolgreich einen Neubau fordert. - In Regensburg besucht der württemberger Medizinalratssohn und Schriftsteller Eduard Mörike (55) den Dom, den man über den Eselsturm ersteigen, aber auch die steinernen mittelalterlichen Überbleibsel vor dem Kirchensturm besichtigen kann und danach wird er Zeuge eines Hausbrandes, dessen Eindrücke er in seinem Werk Der Feuerreiter einfliessen läßt. - In Regensburg wird der nürnberger landadelige Maximilian von Lochner Hüttenbach als Sohn des königlichbayerischen Kammerjunkers und Postbeamten Freiherr Anselm von Lochner Hüttenbach (48) und xxx geboren. - In Neumarkt zeigt die Karte xxx die Stadtbefestigung mit der Stadtmauer folgend, Oberes Tor mit Pflasterzollhäusl, das im Torzwinger westlich zurgänglich ist, Modlerturm hinter der Sparkasse bei Kastengasse 19, Daxenturm hinter Kastengasse 19, Bertleinturm Rosengasse, Klostertor, Gimpelturm nördlich daneben, Stadtwaage im Zollhäusl westlich vor dem Unteren Tor, Strebturm Fischergasse, Katzerturm am Spital, Hallerturm mit Ausgang an der Bad Gasse alias Hallertorstrasse, Bürgerwehrarrestturm Am Schweinmarkt alias Viehmarkt, in dem Bürger nur oberirdisch eingesperrt wurden und eingesperrt werden dürfen, der runde Pulverturm Hirtengasse, in dem das Pulver gelagert wird und der sich am weitesten Punkt vom Schloß entfernt befindet, Reauerturm, (20 24 Oberer Ganskeller) nur noch als Mauervorsprung rechts neben einer Stahltür in der Pulverturmgasse zu erkennen. Die Stadt betreibt neben dem Rathaus das Kommandantenhaus Obere Marktstrasse 22 (20 24 Fielmann), die Neue Schule für Knaben in der Grünbauwirtsgasse 1 später Feuerwehr, das Schwesterhaus Schwesterhausgasse xx und das Bruderhaus Bräugasse 19, das Frühmeßbenefiziatenhaus später westelicher Anbau an das Rathaus, das bürgerliche Polizeiarrestlokal. Direkt der Regierung des bayerischen König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (48) unterstellt sind das Neumarkter Pfalzgrafenschloß (20 24) bestehend nur aus dem Hauptgebäude und dem linken Flügel später Festsäle der Residenz, die Frohnfeste rechter Flügel, in der das Hochgericht tagt und es auch unterirdische Gefängniszellen und die Folterkammer gibt, die Kasernen, darunter die beiden alten Kasernengebäude von 17 19 und die neue Kaserne, ein (20 24) nicht mehr erkennbares westlich parallel zum linken Schloßflügel später Festsaalgebäude erbautes ebenso großes Gebäude Hoplan später Residenzplatz 6, die Stallungen der Gebäudekomplex des früheren Evangelischen Pfarrei westlich des Hofplans später Residenzplatz, das Rentamt Obere Marktstrasse 24, das Forstamt Kastengasse 14 später Gloßner, der Getreidestadel später Reitstadel und die Mühlen an der Mühlstrasse, die zum Ludwigskanal gehören.  

1858 Wetter: Trockenes Jahr. - In Neumarkt gehen täglich 6 Eilwagen alias Postkutschen, die nicht überall halten, mehrere Omnibusse und Cariolposten ab. - In Neumarkt gibt es nur vier gehobene, ausgebaute und modernisierte Gasthäuser, das Gasthaus Zum goldenen Hecht Untere Marktstrasse 3 zu dem die Trinkhalle Hechtenkeller Mühlstrasse 1 gehört, das Gasthaus Zum Bären Obere Marktstrasse 26, das Gasthaus Zur Post Obere Marktstrasse 47 (20 17 Adler Mode) und das Gasthaus Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9, von denen nur letzteres mit gehobeneren Gasthäusern in Nürnberg vergleichbar ist. Wer das Tor Unteres Tor Richtung Amberg verlässt, biegt direkt nach der Überquerung des Leitgrabens an einem Kreisel nach Osten in die aussergewöhnlich nicht mit Kopfsteinpflaster, sondern mit senkrecht gesetzten etwa 10 cm dicken Steinplatten befahrbar gemachte Mühlstrasse ab, wobei diese Technik beim Bau von Hafenanlagen besonders effektiv eingesetzt wird, passiert die Trinkhalle Hechtenkeller Mühlstrasse 1, die nördlich an der Hauptstrasse Mühlstrasse liegt, geht weiter bis zur Hofmühle, wo die Mühlstrasse rechtwinklig nach Norden abbiegt, entlang der Schloßschanze weiterführt und in die Amberger Strasse mündet. Das Wasser der Hofmühle fließt in das Hofmühlbächel ab, das bei der Karl-Oppelstrasse in den Kanal und im Schwarzachweg, der dem natürlichen Verlauf der Schwarzach folgt bei Hausnummer 18 in die Schwarzach fließt. - In Neumarkt ist das neue geschichtliche Werk von Arzt alias Doktor und Gutsbesitzer alias Besitzer von Schloß Woffenbach Johann Baptist Schrauth (--) verheiratet mit der Grafentochter xxx Luise von Spreti (--), Geschichte und Topographie der Stadt Neumarkt in der Oberpfalz in Umlauf, in dem er ohne Nachweise behauptet, dass dort etwa um 01 79 einige der nördlichsten römischen Wachttürme standen, alias auf Sulzbürg und an der Stelle der jetzigen Burgruine Wolfstein bei Neumarkt solche Wartthürme sich befanden. Die Bedeutung des wichtigsten Privilegs im HRR, die Verleihung der Stadtrechte für Neumarkt alias die Vergabe der Freiheitsrechte als kaiserliche Reichsstadt mit freien Bürgern unter dem Motto Stadtluft macht frei, spielt er als wittelsbacher Würdenträger herunter: ..... die Stadt die ersten besonderen Privilegien erhielt, d. i. gefreit wurde, die unter den Wittelsbachern ja Schritt für Schritt entzogen wurden und seit 16 63 defacto nicht mehr existierten,  interpretiert Johann Baptist Schrauth (--) als wittelsbacher Würdenträger etwas um, erwähnt zwar, das sie von Kaiser Lothar III (St) (--) erbaut worden sein muss, zitiert auch eine Schrift von Sagen von 16 30 Auf Schenkischem Boden wurde sofort Neumarkt, damals am Sand genannt, im J. 11 05 gebaut. Im Jahre 11 10 folgte der Bau der Stadtmauer und im Jahre 11 26 waren alle Mauern, Thürme, Graben, das Rathaus und andere öffentliche Gebäude vollendet. Die schöne wohlgebaute luftige Stadt wurde von den vornehmsten Familien und Rittern zum Aufenthalt gewählt. Unter dem zum Bau mitwirkenden adeligen Familien sind namentlich die Afalter von Afalterbach oder Alfalterbach oder Affalterbach, die Rosen von Berg und die Zißler genannt, von welchen letzteren die Rosengasse und Zisselgasse später Zißlergasse noch heut zu Tage die Namen führen .... Die Erbauung der Stadt Neumarkt selbst wird von den ältesten Überlieferungen in das 12. Jhd verlegt und fällt somit in die Zeit ziemlich mit der Erbauang anderer benachbarter Städte zB Amberg 11 36 ..... unter welchen sie ...11 26... die älteste ist.... Einige alte nürnberger Chroniken nehmen als Gründer eine edle Familie der Neumarkter an, ohne dass daraus mit Bestimmthei hervorginge, ob die Stadt von ihr, oder sie von der Stadt den Namen empfing..., aber dass die bayerische Prinzessin Sophie Friederike von Wittelsbach Bayern (St) (53) die Mutter des österreichischen Kaiser Franz Josef von Habsburg Lothringen (St) (--) ist, erwähnt der in Kronach geborene neumarkter Militärunterarzt im Chevaulegers Regiment, Stadtarzt und Badarzt, der in Kronach geborene Johann Baptist Schrauth (51), der die Grafentochter Gräfin Luise von Spreti (--) geheiratet hat und wodurch er in den Besitz des Schloßgutes Woffenbach gekommen ist, nicht, dafür betont er allerdings die Bedeutung des Stadtadels. Allerding gibt er zu, dass die Neumarkter sich unter der Gewaltherrschaft von Johann Kasimir (St) (++) sehr nach ihren reichsstädtischen Rechten sehnten, wieder ohne den Familiennamen Wittelsbach zu erwähnen. - In Neumarkt wird an das Klostertor eine steinerne Brücke über den Stadtgraben mit einem Steinbild des katholischen Brückenheiligen und Patron des Beichtgeheimnisses Johannes Nepomuk (++) angebaut. - In Nürnberg wird das Mohrentor errichtet. - In Nürnberg wird das Verbot Hopfen durch Schwefeln haltbar zu machen für Mittelfranken aufgehoben, wodurch 8 Schwefelanstalten entstehen. - Der in Amberg geborene Josef Leonhard Schmid (36) eröffnet das Münchner Marionettentheater. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - 1 Gulden entspricht 19,6 Euro (20 22). - Nürnberg hat 59.177 Einwohner und Regensburg hat 23.362 Einwohner. - In Amberg wandern eine Handwerkertochter und ein Dienstbote nach Österreich aus. - In Neumarkt ist laut Karte von Nicolaus Rittershausen ein großer Weiher, der Moosweiher, südlich der Stadt angelegt. - In Regensburg wird Graf Friedrich Eckbrecht von Dürckheim Montamartin auf Steingaden und Kinsegg als Sohn von Graf Karl Eckbrecht von Dürckheim Montmartin (36) geboren. - In Nürnberg eröffnet Friedrich Heller (22) in der Vorderen Sterngasse eine mechanische Werkstatt, in der er mit Schwachstrom betriebene physikalische und elektrotherapeutische Geräte herstellt. - In Nürnberg wird die erste im Vorjahr ausgemusterte Stephenson-Eisenbahn Adler an einen Schrotthändler nach Augsburg verkauft. - Der in Regensburg geborene Fürst Maximilian Anton von Thurn und Taxis (St) (27) heiratet die bayerische Titular Herzogstochter Prinzessin Helene von Wittelsbach in Bayern (St) (24), die abgelehnte kaiserliche Heiratskandidatin und Schwester der bayerischen Titular Herzogstochter österreichischen Kaiserin Elisabeth von Wittelsbach in Bayern (St) (21). Sie ziehen in das palaisartige, barocke Stadtpalais Bismarckstrasse 8 (20 19 Commerzbank) von Freiherr Ludwig Carl August Reichlin von Meldegg, wonach es Erbprinzenpalais genannt wird. - In Neumarkt gibt es 203 protestantische Gemeindemitglieder, davon 106 beim Militär und 17 bei den Familien der Soldaten. 80 Protestanten kommen aus dem Zivilstande. Es gibt 9 reinprotestantisch und 17 katholischprotestantische Familien. - Der in Schönkirch geborene Oberstsohn Friedrich von Podewils (54) wird erster evangelischer bayerischer Regierungspräsident von Oberfranken. - In Nürnberg siedeln sich durch die Aufhebung des Schwefelverbotes für Hopfen alle großen fast ausschließlich jüdischen Hopfenhändler an. - In Nürnberg wird auf Betreiben des Münchner Corps Cisaria Studenten Sophian Millitzer das erste nürnberger Studentencorps, die Kneipgesellschaft der Rheinlandpfälzer zum Corps Rhenopalatia erhoben. Die erste Mensur auf Waffen wird mit dem Corps Baruthia Erlangen gefochten. - In Paris gebärt die nürnberger Gürtlermeister- und Galanteriewarenhändlertochter Elise Strobel, die als Hausdame arbeitete, dem augsburger Lederwarenhersteller Theodor Diesel den Sohn Rudolf Diesel. - In Schwandorf wird die aus Holzhaus stammende ledige Diebin und Gelegenheitshure Barbara Böckl trotz Stadtverbots aufgegriffen und mit zehn Rutenhieben bestraft. - In Schwandorf ist das Peitschenknallen auf einem Fuhrwerk verboten, was der aus Naabsiegenhofen stammende Bauer Johann Maier nicht gewußt haben will. - Die Ostbahn von Nürnberg nach Regensburg wird errichtet. - In Regensburg übernimmt der Braumeister Franz Josef Bergmüller (25) die Karmeliterbrauerei am Dachauplatz, wo er das neuerbaute Hotel Karmeliten-Brauerei eröffnet. - Studenten tragen keine Waffen sondern 120 cm lange Pfeifen. - Die Lotto-Zahlen 5 aus 90 werden in Nürnberg, München und Regensburg aus einem Glücksrad im Rathaus gezogen. Nach 3 Wochen verfallen nicht aabgeholte Gewinne an die Lottokasse. - In der Abgeordnetenkammer des bayerischen Landtages sitzen für den Wahlbezirk Neumarkt, der die Landgerichte Neumarkt, Hilpoltstein, Riedenburg und Regenstauf mit 63.412 Seelen umfasst, der Gutsbesitzer in Sandersdorf, Freiherr Max von Bassus (--) und der katholische heidecker Stadtpfarrer Johann Baptist Wolfsteiner. Für den Wahlbezirk Regensburg mit 90.574 Seelen der ramspauer Gutsbesitzer Freiherr Max von Pfetten, der regensburger Großhändler Wilhelm Neuffer und der regensburger Dompropst Josef Baptist Zarbl. Für den Wahlbezirk Nürnberg mit der Stadt Nürnberg und den Landgerichten Nürnberg, Heilbronn und Cadolzburg mit 101.665 Seelen sitzen der burgfarrnbacher Gutsadministrator und Hofrat Johann Längenfelder, der königlich bayerische Staatsminister des Äußern Freiherr Ludwig von der Pfordten und der nürnberger Tapeten Fabrikant Ottmar Briegleb in der Abgeordnetenkammer des bayerischen Landtages. - Die nürnberger Boten gehen ab nach Allersberg im Gasthaus Zum roten Kreuz, nach Altdorf die Gasthäuser Zum goldenen Ochsen, Zum weißen Hahn und Zur Reichskrone, nach Amberg Zum goldenen Schwan, nach Ansbach im Gasthaus Zum weißen Löwen und Zur Krone auf dem Obstmarkt, nach Beilngries, Berching, Kipfenberg und Greding im Gasthaus Zum weißen Hahn und Zum Herzog Max, nach Kastl im Weinträublein auf der Füll, nach Freystadt im Gasthaus Zum Lindwurm beim Frauentor, nach Neumarkt im Gasthaus Zum weißen Löwen und Zum weißen Hahn und nach Regensburg im Gasthaus Zum weißen Löwen, Zum goldenen Hirschen und im Gasthaus Zum weißen Kreuz. Auf dem Ludwig Donau Main Kanal fahren wöchentlich drei Boote zwischen Regensburg und Nürnberg hin und her. Einer davon ist der regensburger Schiffer Hieronymus Ziegler. - In Nürnberg ist der Kanalhafen am Ludwig Donau Main Kanal an das staatliche Eisenbahnnetz angeschlossen. - In Regensburg fährt der fahrende Bote Erras nach Amberg vom Gasthof Zur weißen Lilie Simadergasse 4 (20 17 Friseur Brandt) ab, nach Neumarkt vom Gasthof Zur weißen Lilie Simadergasse 4 (20 17 Friseur Brandt) und nach Nürnberg vom Gasthaus Zum goldenen Posthorn Goldene Bärenstrasse 10 (20 17 Jag deine Eltern nicht vom Hof). - In Neumarkt wird das Gasthaus mit Metzgerei Krauß Obere Marktstrasse 49 zum größten Haus am Platz. - In Neuendettelsau führt der in Fürth geborene evangelische Pfarrer Wilhelm Löhe (50) sein Prinzip der Mutterhäuser-Diakonie ein, weil sich die Evangelische Kirche weigert ausgebildete Diakonissen in den evangelischen Gemeinden einzusetzen, trotz bester Kenntnisse in Kindererziehung, Krankenpflege, Allgemeinbildung und spiritueller Zurüstung. - In Hilpoltstein wird ein Bezirks Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Eichstätt beschließt der Armenpflegschaftsrat beim königlichen Landgericht Eichstätt, für den Distrikt Eichstätt ebenfalls ein Rettungshaus für Kinder zu gründen, das im dollsteiner Kastenhof ebenso mit Mallersdorfer Schwestern aus Pirmasens eingerichtet wird und wo 15 Kinder bis aus Buxheim und Kipfenberg betreut werden. - In Amberg stellt die Stadt den Turnern einen Alleeplatz vor dem Wingershofer Tor als Turnplatz zur Verfügung. - In Burglengenfeld wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Nürnberg bringt die Tageszeitung Nürnberger Beobachter ein Beilagenblatt Kladderadatsch heraus. - In Nürnberg siedeln sich nach der Aufhebung des Schwefelverbots für Hopfen zur Bierherstellung für Mittelfranken acht Hopfendarranstalten und 25 Handelsniederlassungen an. Der Lorenzer Pfarrhof ist förmlich umringt von Höfen, in denen mit giftigen, alles Leben abtötende Schwefeldämpfen gearbeitet wird, die aber je nach Windrichtung auch über die Stadt ziehen. - Der in Lauterhofen geborene katholische freisinger Pfarrer Johann Baptist Prechtl (45) erhält für seine historische Abhandlung über die katholischen Oberammergauer Passionsspiele von der Universität Erlangen einen Doktortitel in Philosophie. - In Eismannsberg verkauft Karl Christoph von Oelhafen (50) das Schloss Eismannsberg an einen Bürgerlichen. - In Nürnberg erkennt die Firmenleitung der Clett & Co später MAN Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg, die in ihrem nürnberger Walzwerk saarländischen Stahl nicht nur walzt, sondern auch komplette Brückenteile anfertigt, dass dies für die geplante Rheinbrücke bei Mainz unpraktisch ist, weshalb dort ein neues Montagewerk errichtet wird. - In Regensburg bekommt die Porzellan und Steingutfabrik Anton Schwerdtner am Prebrunner Tor Am Singgrün 1 durch die Verlegung der Steingutfabrik Waffler aus Reichenbach nach Regensburg große Konkurrenz und finanzielle Schwierigkeiten. - In Regensburg hat die Maffei'sche Werkstätten alias Maffeiwerft Unterer Wöhrd seit 18 55 insgesamt 55 Dampfschiffe und Schleppkähne erbaut.

1857 Graf Maximilian Karl Theodor von Holnstein (St) (22) aus der morganatischen kaiserlichwittelsbacher Linie erbt den Familienstammsitz Schloss Schwarzenfeld, Thanstein und Pillmersried. - In Neumarkt wird die Kaserngasse unter der Bedingung, dass das Wasser mittig abfließen kann, gepflastert. - In Neumarkt wird das Reiten auf dem Alleenring verboten. - In Neumarkt gibt es zwei Kommunbrauhäuser und 8 Privatbrauhäuser, die Bier brauen gegenüber nur noch 27 Bürgern, die ihr Braurecht ausüben. - In Neumarkt wird der Leichenverein mit 195 Mitgliedern und die neugegründete Krankenhauskasse von der Sparkasse verwaltet. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister und Joseph Allertshammer (--) Posthalter. - In Regensburg wird mit dem Beleuchtungstechniker Ludwig August Riedinger ein Gaswerk in der Landshuterstrasse errichtet. - In Amberg wandern drei Handwerker nach Preußen und Österreich aus. - Donauwörth wird an das Telegraphennetz angeschlossen. - In Neumarkt hält der Vikar den ersten protestantischen Schulunterricht in seiner Vikarswohung in der Herzwirtsgasse ab. - In Bayreuth wird nach vier Jahren Bauhütte eine Empfangshalle für Eisenbahnreisende eröffnet. - Die bildhübsche bayerische Hofdame Friederike von Gumppenberg (34), deren Bild in der bayerischen Schönheitsgalerie hängt und deren Mutter die ehemalige (bis zur Heirat mit Freiherr Franz Seraph von Gumppenberg Peuerbach (77) Gräfin Therese von Tannenberg ist, gibt ihren Dienst nach dem Tod ihres Vateres auf und heiratet ihren Vetter Freiherr Ludwig von Gumppenberg Peuerbach. - In Hersbruck wird die Restauration Heissmann eröffnet, die bei eintretender Dunkelheit beleuchtet wird. - In Neumarkt gibt es 27 Bürger, die in den Kommunbrauhäusern brauen und 8 Privatbrauereien. - In Schwandorf Kreuzberg Charlottenburg heiratet Gräfin Caroline von Holnstein aus Bayern Wilhelm Maximilian von Fronberg (35). - In Nürnberg gründen sechs aus der bayerischen Rheinpfalz stammende Corpsstudenten des Nürnberger Polytechnikums in Wöhrd (20 16 Georg-Simon-Ohm-Hochschule) die studentische Kneipgesellschaft der Rheinlandpfälzer und nehmen abweichend vom landsmannschaftlichen Prinzip bald auch fremde Studenten auf. - In Auerbach wird der Schneidermeister Johann Fronhöfer in der Pfarrstrasse 8 Postexpeditor (1981 Café Postillion). - In Regensburg wird ein Gaswerk Ecke Landshuter Strasse/Dr Martin Luther Strasse eröffnet. Schloßbrauerei Freiherr Max von Speck-Sternberg. - In Lauterhofen eröffnen die drei unverheirateten Frauen Rosina Weber aus Marbertshofen, Maria Anna Beer und Kunigunde Lehmeier aus Lauterhofen im ehemaligen Schloss Oberlauterhofen offiziell ein Rettungshaus. - In Nürnberg hat das Maschinenbauunternehmen Klett und Co später MAN über 2.600 Arbeiter. - In Bayern werden die Bahntelegraphieleitungen für Staats- und Privatdepechen geöffnet. - In Altdorf wohnt der Abdecker alias Wasenmeister  Paulus Edelhäuser im Stadttor Oberes Tor. - In Oberferrieden schlägt der Blitz ins Pfarrhaus ein, weshalb der Pferdestall und der Zehentstadel abbrennen. - In Amberg Kloster Ensdorf wird die Auffangeinrichtung für überzähliche katholische Priesteranwärter Stiftung Xaverianum in den ehemaligen Fabrikgebäuden zu einem Gefängnis für Priester, der Priesterstrafanstalt Xaverianum umgewandelt. - In Eichstätt geben die katholischen Barmherzigen Schwestern die Arbeit in der Kindererziehungsanstalt Rettungsanstalt nach 4 Jahren wieder auf. - In Eichstätt kommen auf Anfrage des Magistrats für das von der Bürgerschaft finanzierte Rettungshaus für verwahrloste Kinder weiblichen Geschlechts in Verbindung mit einer Kinderbewahranstalt im Haus Litera D 382 alias Westenstrasse 77, sechs weitere katholische Mallersdorfer Schwestern aus dem pirmasenser Mutterhaus dazu, wo sie zu echt staatsbürgerlichem Leben erzogen und gebildet werden sollen. - In Kallmünz wird die Freiherrntochter Anna von Stachelhausen geboren. - In Neumarkt wird für 203 evangelische Bürger und 106 evangelsiche Soldaten und ihre Angehörigen ein evangelisches Pfarrhaus in Haus 175 alias Herzwirtsgasse 17 eröffnet, deren Kinder vier stunden wöchentlich evangelischer Religionsunterricht von Vikar Gustav Steinlein erhalten. - In Regensburg wird der Theaterdirektor Ludwig Cramer (--) am regensburger Theater durch Martin Wihrler (--) abgelöst, der es 9 Jahre bleibt. - Toilettenpapier wird erfunden. - In Nürnberg heiratet ein Jahr nach dem Tod ihres Vaters, die in Nürnberg geborene Erste Bürgermeistertochter Mathilde Kunigunde Amalie Binder (22), die unter dem Pseudonym Amara George schreibt, den Schriftsteller Alexander Kaufmann (40), der als Archivar für Fürst xxx von Löwenstein in Wertheim (St) (--) arbeitet. - In Fürth wird der Jurist Adolf John (--) rechtskundiger fürther Bürgermeister, was er 16 Jahre bleibt. - In Regensburg zieht der Historische Verein für Regensburg und die Oberpfalz vom Dompropsteigebäude am Haidplatz in das Thom Dittmer Palais am Haidplatz. - In Regensburg baut die Maffeiwerft Unterer Wöhrd das Dampfschiff Prinz Otto, das bei der Überführung in Salzburg unglücklicherweise auf Grund läuft. - In Neumarkt gibt es neben dem Krankhaus in der Nürnberger Strasse für 20 bis 30 Kranke auch noch in der Kaserne ein Militärkrankenhaus für 18 bis 20 Kranke, das durchschnittlich mit 6 Kranken belegt ist.

1856 In Neumarkt wird mit dem katholischen Stadtpfarrer Rhöm ein katholischer Kolpingsgesellenverein mit 98 Mitgliedern gegründet. - In Ansbach gibt es ein Adressverzeichnis und Firmenverzeichnis. Darin u.a. die Photographen Georg Daniel Fritz, Franz Sales Hitz, Georg Kiefhaber, Georg Kleeberger und Georg Preßlein, der Badeanstaltsbesitzer Thomas Binder, die Friseure Daniel Wilhelm Liedl und Franz Xaver Nikolaus Penz und die Bierbrauereien Johann Kaspar Bauder, Georg Bonhag, die Freiherr von Crailsheimsche Gutsherrschaftsbrauerei, die Brauerei von Georg Hürner, von Johann Leonhard Mai, Johann Georg Müller, Georg Michael Rosa, Johann Rosa und Georg Loenhard Späth. - Die Bleistiftfabrik A W Faber in Stein kauft ein von dem Geologen Albert in Sibirien entdecktes Graphitlager und kann die Qualität ihrer Bleistifte langfristig kostengünstig auf höchstem Stand halten. - In Nürnberg gründen zwei Brüder zusätzlich zur Staedtler Bleistiftfabrik die W Staedtler & Co Bleistiftfabrik. - In Nürnberg stirbt der Handwerker und Mundartdichter Johann Wolfgang Weikert. - In Fürth wird der Jurist Ferdinand Miltner geboren. - Die private AG der Bayerischen Ostbahnen erhält die Lizenz zum Bau der Eisenbahnstrecke Nürnberg~Amberg~Regensburg. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Regensburg wird der regensburger  Friedrich Schubarth (52) Erster Bürgermeister. - In Amberg wandern zwei Dienstboten wegen der restriktiven Heiratsbeschränkungen nach Österreich aus. - In Neumarkt übergibt der Buchdrucker Anton Hinderhuber seinen Verlag an Gg. Paul Zobel. - In Roth wird das Seckendorffschlösschen in der Hilpoltsteiner Strasse zum Dienstbotenspital umgewandelt. - In Schwandorf werden die ledigen Schwestern Barbara und Maria Meier auf dem Nachhauseweg von der Arbeit im Gasthaus Ziegler auf der Gasse nach Amberg von fronberger Burschen unsittlich belästigt. Eine der Frauen bespuckt Joseph Janser (19), der eine Ohrfeige zurückgibt und dafür drei Tage verschärften Arrest auf bloßen Brettern und ohne warme Speise erhält. - In Nürnberg wird die Nürnberger Krippe- und Pflegeanstalt gegründet. - In Nürnberg besitzt die Patrizierfamilie Tucher zwei Braustätten L1277 als gepachtete Actienbrauerei und L 250 als Tucher´sche Brauerei. Unter den 27 Brauereien gibt es ua Henninger, Reiff alias Kurz, Lederer und Zeltner. - In Altdorf wird die Malerin Dora Hitz als Tochter von Lorenz Johannes Hitz und Anna Elisabeth Meyer  geboren. - In Aldorf wird statt der geplanten Suppen- u. Beschäftigungsanstalt für verwahrloste Kinder, ein streng reglementiertes Rettungshaus eröffnet, wo Jugendliche, die verwahrlost sind, professionell betteln, sich prostituieren oder schwer erziehbar sind, zwangseingewiesen und streng protestantisch erzogen werden. Wer sich anpasst, wird vom Hausvater mit eigener Familie gut behandelt und ausgebildet, wer sich nicht einfügt, wird wie in der normalen Großfamilie geschlagen, eingesperrt und besonders Renitente sogar angekettet. Die Kontrolle wird über das Volljährigkeitsalter hinaus ausgeübt. Das Institut erhält vom Staat Geld pro Kind, aber die Kinder müssen auch arbeiten, obwohl Kinderarbeit eigentlich verboten ist. - In Kloster Ensdorf werden die durch den Ansturm auf das Priesteramt unbeschäftigten Anwärter Supernumeralii alias Überzähligen in der vom regensburger Bischof Valentin Riedel (54) neueingerichteten Stiftung Xaverianum in den ehemaligen Fabrikgebäuden untergebracht, wo sie das Pastoral ohne Gemeinde üben. - In Nürnberg betreuen die evangelischen Diakonissen Marie von Meyer und Helene von Meyer eine Pflege- und Krippenanstalt. - In Parsberg Herrnried verkauft Freiherr Gustav von Rummel (--) Schloss Herrnried an Freiherr Karl von Mengershausen (--). - In Roth beginnt man die Zeitung Intelligenzblatt zu verteilen, das in Nürnberg für den Landgerichtsbereich Pleinfeld in Form eines vierseitigen Informationsblatts für amtliche Bekanntmachungen gedruckt wird. - In Regensburg verursacht der Pariser Kongress zur Freiheit der Schiffahrt schwere Auswirkungen auf die Donaudampfschiffahrtsgesellschaft.  

1855 In Nürnberg verpachtet das Königreich Bayern das Königliches Bräuhaus in der Weizenstrasse alias Karl Grillenberger Strasse 3 an die Dr Lorenz Tucher Stiftung und die Patrizierfamilie Tucher von Simmelsdorf nennt das Brauhaus in Freiherrlich von Tuchersche Brauerei um. - In Neumarkt wird der Weg vom Schloßeingang zur Hofkirche gepflastert und im Lohbach eine Badegelgenheit geschaffen. - In Neumarkt kauft der Wirt des Gasthauses Zum Elefanten Lorenz Koch das erste der drei Kommunbrauhäuser in der Fischergasse in denen Bier gebraut wird. - In Nürnberg backen die Lebküchner dem bayerischen König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (44) und der Königin einen Riesenlebkuchen mit der Verzierung Heil unserem König. - In Nürnberg verkauft das Königreich Bayern das Königliche Bräuhaus mit dem Weizenbrauhaus in der Waizenstrasse 3 an die Dr-Lorenz-Tucher-Stiftung. - Der in Hirschau geborene Besitzer der Schlossbrauerei Hirschau, Eisenhüttenbesitzer und ehemaliger Abgeordneter der ersten bayerischen Ständeversammlung Florian Dorfner (53) kauft das Hammerschloß Theuern von Gräfin Sophie von Hirschberg. - In Regensburg feiert der Schenk Seidl seinen Einstand als neuer Wirt im Gasthaus Augustiner Bräuhaus, wofür er bei wohlbesetzter Harmonie Musik sehr gutes neues Bier verspricht. - In Nürnberg wohnen 6 jüdische Familien mit Bürgerrecht, ein Großteil aus Fürth. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - Nürnberg hat 56.398 Einwohner. Regensburg hat 22.785 Einwohner. Neumarkt hat 3.810 Einwohner. - In Nürnberg stellen Großberger und Kurz Bleistifte her und setzen auf maschinelle Fertigung. - In Amberg wandern fünf Personen nach Österreich aus. - Die bayerische Königsfamilie besucht Nürnberg. - In Nürnberg Maxfeld wird das nürnberg Volksfest abgehalten und vom nürnberger Kaufmann Plattner ein englischer Garten als Attraktion angelegt. Der bayerische König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (44) lehnt ab zu kommen. Weitere Volksfeste finden bis 18 71 nicht regelmäßig statt. - In Neumarkt wird das Klostertor in der Klostergasse erbaut. - In Neumarkt kauft Michael Reiser, der Vormund von Katharina Gloßner, das Gasthaus Zum roten Rössl, Kastengasse 14. - In Roth wird über dem Terrassenkeller einmal pro Monat provisorischer katholischer Gottesdienst abgehalten. - Der bochumer Erfinder Jakob Meyer wird für seine Erfindung des Stahlformgusses auf der Weltausstellung vom essener Stahlschmied Friedrich Krupp als Scharlatan beleidigt, aber nach einem Beweis vom französischen König ausgezeichnet. Er gießt Stahlkanonen aus einem Stück. - In Regensburg Stadtamhof kommt im Verlag Meyer die Tageszeitung Regensburge Tagblatt heraus. - In Regensburg tritt J Richter mit der Karlsbader Musikgesellschaft im Prinzengarten nachmittags um 3 bei 6 Kreuzer Eintritt auf. - In Regensburg stellt Creszenz Eckmüller in A 64 Frauenkleider und Frauenputz her. - In Regensburg Inkofen ist Graf Emanuel von la Rosee auf Isareck Gutsbesitzer. - In Bayern gibt es 1.074.824 Familien mit 4.541.556 Seelen, darunter 3.176.333 Katholiken, 1.231.463 Protestanten, 2.431 Reformierte, 5.560 Mennoniten, Griechen, Deutschkatholiken und Lichtfreunde und 56.033 Juden. - In Denkendorf verkauft die in St Petersburg geborene russische Zarentochter leuchtenberger Herzogswitwe Marija Nikolajewna Romanowa (St) (36) Schloss Prunn. - In Nürnberg ist die Stadt in 32 sebalder und 30 lorenzer Distrikte mit je einem privaten einflussreichen Vorsteher eingeteilt. - In Nürnberg arbeiten die Chokoladenfabrik Birkner und Hartmann und die Chokoladenfabrik Schores von 9 mit Dampfmaschinen. - In Neumarkt erwirbt die Evangelische Gemeinde den Mittelteil des ehemaligen Klostergebäudes des Kapuzinerklosters durch den Kupferschmied Christian Conzelmann für 800 Gulden, die auch eine alte Orgel und einen Altar besorgt. - In Nürnberg wird der Lutherische Hilfsverein für weibliche Diakonie unter der Patenschaft von Wilhelm Löhe gegründet. - In Ansbach wird ein Gefängnisneubau in der Brauhausstrasse 20 außerhalb der Stadtmauern eröffnet.. - In Greding wird ein Waisenhaus und ein Altersheim gegründet, in dem katholisches klösterliches Pflegepersonal arbeitet. - In Regensburg überlässt der katholische regensburger Verleger Georg Joseph Manz (47) die Sortiments- und Antiquariatsbuchhandlung seinem Schwiegersohn Alfred Coppenrath. - In Regensburg begrüßt der regensburger Buchdrucker Friedrich Pustet (57) den bayerischen König Maximilian II von Wittelsbach (St) ( --) mit zwei Rollen Endlospapier, einer weißen und einer durchgehend blau eingefärbten. - In Rosenberg wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Regensburg kauft der katholische regensburger Verleger Georg Joseph Manz (48) die Hochfürstliche Bischöfliche und Hochfürstliche Thurn und Taxis Hofbuchdruckerei von J Rußwurm in der Weißbräugasse. - In Regensburg gibt die Stadtverwaltung bekannt, daß es im Rathaus 3.000 Gulden in bar gibt, die als Hypotheken für den Burfriedensbereich an Interessierte ausgegeben werden sollen, was im Büro Nr 63 im Rathaus beantragt werden kann. Bedingung ist, daß auf dem Haus noch keine Hypothek lastet und nur die Hälfte beliehen wird.   - Der in Nürnberg geborene Fürst Adolf Carl von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (50) aus der morganatischen witttelsbacher Pfalzgrafenlinie macht seine morganatische bürgerliche Ehefrau Katharina Schlund (42) und Erbprinzessin Freifrau Katharina von Adlerhorst zur Fürstin Katharina von Löwenstein Wertheim Freudenberg. Sie hatten vier morganatische Söhne, die alle als Freiherren im Säuglingsalter und einmal mit 11 verstorben sind. Nur Freifrau Ernestine Caroline von Adlerhorst (17) lebt. - In der Umgebung von Nürnberg wird der Geigenbauer Hans Raab geboren. - In Regensburg bewirbt der katholische Gesellenverein in der Tageszeitung Regensburger Tagblatt einen Glückshafen alias Lotterie, bei der die adelige Freiherrentochter xxx von Buguiette (--) erstgenannt für Regensburg Gewinne einsammelt, die dann verlost werden. In Stadtamhof gibt es den Uhrmacher Schutzmann. - In Nürnberg ziehen auch die bisher noch in der Karolinenstrasse 36 bis Adlerstrasse 3 am Josephsplatz untergebrachten Briefträger in die Räumlichkeiten am Hauptbahnhof. - In Nürnberg findet das Volksfest, nachdem es im Vorjahr ausgefallen war, wieder statt, diesmal aber auf dem Judenbühl, den man für den bayerischen König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (44) kurzerhand in Maxplatz umbenennt. - In Regensburg beginnt die Maffeiwerft Unterer Wöhrd mit dem Bau von Dampfschiffen und Schleppkähnen.

1854 In Nürnberg fordert die durch schlechte Wasserqualität ausgelöste Cholera 300 Tote. Zentrum der Choleraepidemie mit den meisten Opfern ist Gostenhof. - 1 Gulden entspricht 15,7 Euro (20 22). - In Neumarkt verliert die 18 45 eröffnete Kunstmühle Laabermühle mit angeschlossenem Sägewerk Mühlstrasse 17 ihren Hauptgesellschafter im Konsotium, den nürnberger Maschinenfabrikanten und Eisenbahnlokomotivenbauer Johann Wilhelm Spaeth (65). - Der in Nürnberg geborene Kolonialwarenhändlersohn Theodor Cramer (37) wird in den Adelsstand erhoben. - In Ingolstadt wird ein katholischer Kolpingsgesellenverein gegründet. - Die evangelische bayerische Königin Marie von Zollern Brandenburg Preußen (St) (24) besteigt den 2.713 Meter hohen Berg Watzmann. Der ehrgeizigen Bergsteigerin verbietet ihr Ehemann, der bayerische König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (43), als unziemlich für eine Königin die Besteigung der 3.000 Meter hohen Zugspitze. - Die im münchener Herzog Max Palais geborene Prinzessin Elisabeth von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken Birkenfeld Gelnhausen (St) (16) heiratet den österreichischen Kaiser Franz Joseph von Österreich alias Franz Joseph von Österreich Lothringen Habsburg (St) (24). Er ist Enkel des ersten bayerischen Königs Maximilan Joseph von Wittelsbach Bayern (St) (+18 25). Zur Überraschung wird ihr Kaiserschmarrn serviert, den sie weil er ihr zu mächtig ist, ablehnt. - In Neumarkt verkauft der Gastwirt Michael Ehrnsperger (--) vom Gasthaus Zum goldenen Lamm am unteren Markt 7 die gegenüber liegende Gastwirtschaft Zum fröhlichen Türken. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Maschinenfabrikant Johann Wilhelm Spaeth (68), der sich in München nach der Verleihung zweier Auszeichnungen auf der Allgemeinen Deutschen Industrieausstellung an der Cholera infiziert hat, nach seiner Rückkehr nach Nürnberg als erstes von 325 Opfern. Seine Unternehmen gehen an seinen Schwiegersohn Johannes Falk (--). - In Nürnberg werden die Englischen Fräulein von Maria Augusta Zankel gegründet. - In Thalmässing wird der jüdische Brauereibesitzersohn Joseph Schülein geboren. - In Hirschau gibt es mehrere Cholerafälle, weshalb der Besitzer der Schlossbrauerei Hirschau, Eisenhüttenbesitzer und ehemaliger Abgeordneter der ersten bayerischen Ständeversammlung Florian Dorfner (52) eines seiner Häuser in ein Krankenhaus umbauen lässt. - In Neumarkt wird Freiherr von Stengel Forstmeister. - In Nürnberg wird der Regierungsassessor Maximilian Waechter bis 18 67 Erster Bürgermeister. - In Regensburg wird die Königliche Villa in neugotischem Stil erbaut. - In Regensburg kommt die erste Auflage Königlich Bayerisches Kreis-Amtsblatt für die Oberpfalz und von Regensburg heraus und wird bei Julius Heinrich Demmler gedruckt. - In Neumarkt besuchen zwei Feiertagsschülerinnen mit ihren Eltern und mit Duldung des Schulinspektors einen Ball, was Pfarrer Seel als Ortsschulinspektor mit den Worten, wir dulden keine Mädchen, welche Bälle besuchen, an unserer Schule, rügt. - In Neumarkt werden 2 km lange neue hölzerne Wasserleitungsrohre vom Brunnenhäusl in die Stadt verlegt. - In Altdorf wird der Altdorfer Hilfsverein für weibliche Diakonie gegründet. - Juden ist es verboten an christlichen Lehranstalten Unterricht zu halten. - In Bodenstein gelangt das Schloss Bodenstein an die hessischen Grafen von Walderdorff. - In Schwandorf findet eine Bierprüfung bei Wirten und brauenden Bürgern statt. Der Kommunbrauer Franz Bergmann schenkt nicht tarifmäßiges trübes und geschmacklich und qualitativ schlechtes Bier aus. Die Bierkieser konfiszieren knapp 500 Liter. Ein Eimer entspricht 68 Maß alias Liter. Beim Kommunbrauer Jakob Neukirchner ist das Bier im Schankfass noch trinkbar aber 1.000 Liter im Keller werden konfisziert. Beim Kommunbrauer Sattler Georg Klob werden 700 Liter als trüb, geringhaltig und geschmacklich schlecht konfisziert. Alle erklären mit genug Hopfen und Malz aber bei zu warmen Nachttemperaturen und bei Nebel gebraut zu haben. - In Schwandorf erfährt das katholische Pfarramt in Form von Pfarrer Müller vom Konkubinat alias Zusammenleben der aus Wackersdorf stammenden kurz vor der Entbindung stehenden Cäcilia Kraus mit dem schwandorfer Schweinehändler Michael Wolf und lässt sie zu einer Arreststrafe verurteilen, ein weiteres Zusammenleben durch das Königliche Landgericht verbieten und mit Polizeigewalt in Form einer ganzen Gendarmeriemannschaft verhindern. - In Nürnberg schreibt der ehemalige nürnberger Realschuldirektor und Philosoph Gotthilf Heinrich von Schubert (19) Die ganze alte Stadt Nürnberg mit ihren ehrwürdigen Kirchen, ihrem großartig stattlichen Rathause, ihren prachtvollen Brunnen und anderen zur öffentlichen Schau stehenden Kunstwerken, ja selbst mit ihren einzelnen Häusern, die ohne Unterschied der Größe und Ansehnlichkeit ihres Ranges wie schlichte Bürgerleute neben dem Herrn von hohem Adel in den winklich sich durchlaufenden Strassen nebeneinander stehen, erscheinen in ihrer Gesamtheit als das Werk ein und desselben Baumeisters. - München wird die erste bayerische Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern. - In Altdorf, Fürth, Heidenheim, Hersbruck, Nördlingen und Nürnberg entstehen Zweigvereine, welche Krippenanstalten, Kleinkinderschulen oder Rettungshäuser unterhalten. - Der bayerische Scharfrichter Lorenz Schellerer führt die letzte Hinrichtung mit dem Schwert in Bayern in München an dem vom Landgericht Greding verurteilten Sattlergesellen und Raubmörder Christian Hussendörfer (19) aus. - In Nürnberg ist das Tucherschloss in der Hirschelgasse 9-11 eine Attraktion der Stadt. - In Erlangen beginnt der vielsprachige königlich bayerische Schlösserverwaltersohn und begeisterte Reiseschriftsteller Heinrich Noe (21) mit einem zehnjährigen Studium der Literatur und Naturwissenschaft alias Botanik. - In Nürnberg ist nach Freiherr xxx von Erffa die Gegend um den Staatsbahnhof, der ihm wie ein Schloß vorkommt, eine eigene Kolonie. Ein Heer von Packträgern, Arbeitern und Taglöhnern arbeitet dort und Güterschaffner in roter Bekleidung oder in hellblauer Uniform sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Wer nur herumsteht, wird vertrieben. Es ist verboten. In den oberen Räumen des Staatsbahnhofs befindet sich das Telegraphen-Amt. - In Velburg wird auf dem Hohenberg alias Kalvarienberg der säkularisierte Kreuzweg wieder angelegt, deren bebilderte Stationen ein katholischer dietfurter Franziskanerpater wiedereröffnet, was zu einem Wallfahrts Boom führt. - Die bayerische Titular Herzogstochter, Prinzessin und neue österreichische Kaiserin Elisabeth von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern alias Sisi (St) (17) heiratet in Weiß und etabliert diesen Modetrend. - In Regensburg wird acht Jahre vor der Auflösung des Schottenkllosters St Jakob auf der Kumpfmühler Höhe Kumpfmühlerstrasse ein neuer Sommerbnierkeller, der Schmaus-Keller gebaut.. - In Nürnberg wird die profanierte evangelische St Klara Kapelle als katholische Kirche eingeweiht und genutzt. - In Neuendettelsau gründet der evangelische Theologe Wilhelm Löhe (46) eine Bildungsanstalt des weiblichen Geschlechts zum Dienste der Unmündigen und Leidenden, die Diakonissenanstalt um junge Frauen zu Krankenschwestern und Sozialarbeiterinnen für Gemeindearbeit und soziale Arbeit auszubilden und auch ausgebildete Diakonissen nach Amerika zu schicken. Diakonissen dürfen im Gegensatz zu den männlichen evangelischen Diakonen nicht heiraten und müssen eine Haube tragen. - In Eichstätt übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern die Kindererziehungsanstalt Rettungsanstalt. - In Eichstätt wird eine Kleinkinderbewahranstalt für Kinder von 3 bis 7 Jahre, die eine Ganztagesbetreuung anbietet, eröffnet, die von den katholischen Mallersdorfer Schwestern geführt wird. - In Amberg löst sich der Piusverein auf. - In Amberg gibt es einen liberal-demokratischen Volksverein. - In Amberg wird ein katholischer Gesellenverein von Gregor Busl gegründet, der sich aber schon kurz nach der Gründung wegen Inaktivität der katholischen Kapläne auflöst. - In Regensburg wird der Naturalismus Bildhauer Rudolf Maison als Sohn des Schreinermeisters Karl Friedrich Maison (28) und der Braumeistertochter Anna Ursula Reisinger (39) geboren. - In Altdorf wird eine neue gußeiserne Wasserleitung aus dem Nachlass des altdorfer Kaufmanns Johann Georg Amberger finanziert. - In Regensburg wird im Burgarzgarten in der Schäffnerstrasse 24 eine römische Altarplatte mit den Vorderfüssen eines Löwen entdeckt. - In Regensburg bietet das Institut der armen Schulschwestern im Niedermünster als Internat auch katholischen Mädchen, vorwiegend aus der Region, eine überdurchschnittliche Schulausbildung in kleinen Klassen an, wobei die Schulschwestsern den normalen Unterricht halten und der Domprediger und der Domkapellmeister für Religion und Musik zuständig sind. Die Mädchen werden sehr streng behandelt und haben fast keine Freizeit. Die Internatsleitung wird immer behaupten, dass sich die Mädchen in der Gemeinschaft geborgen fühlen. - In Nürnberg stirbt der Kaufmann, Spielzeughändler und Verleger Georg Hieronymus Bestelmeier  (90), woraufhin sein Betrieb im Bestelmeierhaus Ecke Königstrasse 3/Findelgasse (2022 Hypo-Vereinsbank) aufgelöst wird. - In Deining wird der königlichbayerische Postillon Fromm (--) wegen Fälschung des Dienstbotenbuches entlassen. - In Neumarkt sind im Kurhaus Wildbad Wildbadstrasse 1 seit 18 31 dementsprechend 23 Jahren 69.307 Bäder von 7.268 Badenden in Anspruch genommen worden. Es nutzten durchschnittlich 234 Badegäste 2.235 Badewannen pro Jahr, die von einem Badearzt begleitet wurden. Es gibt Wannenbäder, Duschbäder, Schlammbäder und Dampfbäder. Die 32 Zimmer sind reinlich und haben Matratzenbetten. Es gibt einen Speisesaal, einen Salon mit Klavier und Billard und 22 Badezimmer im Haus, mit je einer halb in den Boden eingelassenen mit Oelfarbe gestrichenen Wanne. Man bewirbt sich als ein Ort der Ruhe fernab vom Lärm der Stadt. Die Reisezeiten von Regensburg beträgt 17 Stunden, von Nürnberg 10, von Ingolstadt 16 und von München 38. Ein Glas Bier kostet 4 Kreuzer, eine Tasse Kaffee 6 Kreuzer, eine Tasse Milch 2, ein warmes Bier 8, Tee mit Milch und Brot 8, eine Tasse Fleischbrühe mit Ei 3, ein Glas Mandelmich 12, ein Glas Limonade 12, ein Glas Punsch 18, ein Schoppen künstliches kohlensaures Wasser 6 und ein Schoppen Molke 3 Kreuzer. - In Amberg sagen die Ratsherren aus Angst vor der Cholera die Herbstdult auf dem Marktplatz ab. - In Altdorf wird der evangelische Religionslehrersohn, Lehrer und Präfekt des Königlichen Schullehrerseminars Johannes Zahn (37) dessen neuer Leiter.

1853 In Neumarkt zieht die Sparkasse in das neu gekaufte Gebäude 186 in die Kastengasse um. - Die Reichspost führt Morsenachrichten ein. - Der in Fulda geborene katholische Mönch und Lehrer Alexander Schöppner (33), der sich über die neue Mode Sagen als Unterhaltungsliteratur ohne Skrupel erfinderische umzugestalten empört, zitiert in seinem Werk Das Sagenbuch der Bayerischen Lande Volkssagen alias Mythen aus der Umgebung von Neumarkt von dem in Riedburg geborenen und in Regensburg als Privatier alias Hobbymitarbeiter alias Redakteur der regensburger Tageszeitungen Regensburger Tagblatt und Regensburger Zeitung tätigen Juristen und Mundartdichter Joseph Anselm Pangkofer (49) nur deshalb, weil er sie wegen der schlichten und naiven altbayerischen Mundart für glaubhaft hält, obwohl dieser als wittelsbacher Niederadeliger keine neutrale Position in der Ursprungsproblematik einnehmen kann. Die Oberpfalz wurde von Wittelsbach praktisch über 400 Jahre feindlich übernommen. - Dessen in Mundart verfaßten Werke hält er- In Regensburg wird das Kolpinghaus eröffnet. - In Nürnberg wird ein katholischer Kolpingsgesellenverein gegründet. - In Nürnberg wird das Wirtshaus Zur goldenen Glocke alias Buckelmüllerei abgerissen und als Gasthaus Zum gläsernen Himmel in der Bindergasse 1 wiederaufgebaut. Es ist für seine Adam Kraft Madonna an der Fassade bekannt. - In Amberg übernimmt Freiherr Philipp von Podewils (44) die Leitung der Amberger Gewehrfabrik. - Im Sauforst von Burglengenfeld wird die Commanditgesellschaft auf Aktien T. Michiels, H. Goffard & Cie Eisenbahnschienenfabrik zu Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte später Maxhütte umbenannt, von der die regensburger Maffeiwerft, die Dampfschiffe herstellt, Halbzeuge für den Maschinenbau bezieht. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Regensburg erscheint letztmals das Königlich Bayerische Intelligenzblatt für die Oberpfalz und Regensburg. - In Neumarkt versuchen die Schulschwestern die Mädchenschule ihrem Orden unterzuordnen und teilen dazu Schulklassen nicht nach dem Alter sondern nach ihrem Belieben ein und benutzen ordenseigenes Lehrmaterial. - Die bayerische Königsfamilie besucht Nürnberg. - Im Fränkischen Kurier, der in Nürnberg herauskommt, wirbt das Gast- und Kaffeehaus Birckmann und das Gast- und Kaffeehaus Reingruber am Weinmarkt, kündigt der streitberger Posthalter Hafner einen täglichen Omnibus alias eine vierspännige Kutsche nach Forchheim von Mai bis September an, wird eine Stellwagenfahrt von Nürnberg nach Hersbruck vom Gasthof Zum goldenen Schwan am Theresienplatz mit 6:00 Abfahrt und ein Maskenball zum 1 Mai im Gasthaus Bamberger Hof Königstrasse 47 angekündigt. Die nürnberger Buchhandlung Heinrich Schrag an der Lorenzkirche bietet Reisebücher und Reisekarten für Auswanderer an. Das nürnberger Gasthaus Zur alten Veste bietet an allen Gesellschaftstagen Harmoniemusik bei Lagerbier und Hefenküchlein an. - In Fürth wird im Stadttheater das historische Luststück Pfeffer-Rösel oder die Frankfurter Messe im Jahre 12 97 in 5 Akten vom braunschweiger Hofschauspielerehepaar Schütz aufgeführt. - In Nürnberg wird im Stadt-Theater das Theaterstück in 5 Akten Agnes Bernauer von Friedrich Hebbel (40) aufgeführt. - In Nürnberg starten jeden 1. und 15. des Monats von der Haupt-Agentur für Bayern Jacob Schmitt Füll (strasse) Nr 401 Auswanderer nach Amerika. - In Nürnberg verkauft die Ludwigs-Eisenbahn am Sonntag den 24 Juli 2.818 Fahrkarten und erwirtschaftet 301 Gulden. Am darauffolgenden Mittwoch sind es nur noch 1.192 Personen und 128 Gulden. - Der nürnberger Singverein macht eine Exkursion auf den Vorortshügel Schmausenbuck. - Bayreuth wird an die Königlich bayerische Nord-Süd Eisenbahn als Seitenarm von Neuenmarkt Wirsberg aus angeschlossen. Ein Gerätsschuppen dient vier Jahre lang als provisorische Empfangshalle. - In Nürnberg wird nach 10-jähriger Pause ein Volksfest auf dem Ludwigsfeld abgehalten. Der Anlaß ist eine Apothekervereinsversammlung und ein Kongress deutscher Landwirte und Forstwirte. Es werden auch Schausteller mit Karussells, Schaukeln und Rutschbahnen vom nürnberger Kaufmann Hermann Harrer eingeladen. Hauptattraktionen sind übergroße Panoramen der Schweizer Alpen und verschiedener deutscher Städte. Der Festzug mit kostümierten Gruppen wird wegen der überraschenden Ankunft des bayerischen König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (42) wiederholt. - In Pappenheim wird die Freimaurerloge Theodor zur festen Burg aufgelöst. - Chloroform wird gegen den Willen der Kirche als Anästhetikum gesellschaftsfähig. - In Nürnberg wird das Gasthaus Zum gläsernen Himmel Bindergasse 1-3/Ecke Fünferplatz vom Fotografen Georg Schmidt fotografiert. - In Coburg wird als 49 ste Stadt in Deutschland ein Gaswerk eröffnet. - In Nürnberg mustert die LEG alias Ludwigseisenbahn Gesellschaft die Stephenson-Lokomotive Pfeil (17) aus. - In Bayern wird im Rahmen einer staatlichen Gewerbeinstruktion der Wanderzwang der Gesellen abgeschafft, wodurch die Walz freiwillig wird. - In Nürnberg zieht die Vorbereitungsanstalt für evangelische Missionare nach Neuendettelsau um. - In Regensburg eröffnet das Waisenhaus Domkapitel Waisenhof St Salvator als Katholisches Kinderheim in der Ostengasse 27 neueröffnet. - In Regensburg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern die Kindheit Jesu Anstalt. - In Amberg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern das Waisenhaus (Johann Heinrich Werner Haus). - In Amberg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern die Rettungsanstalt St Maximilian, bei der auch ein Säuglingsheim angegliedert ist. - In Regensburg beginnt das katholische Dominikanerinnen Kloster, das auch eine Mädchenschule betreibt, Ordensschwestern nach Amerika zu entsenden, die dort 12 Kongregationen gründen. - In Burglengenfeld wird im Sauforst die Maxhütte gegründet. - In Würzburg wird der 61. und in Ingolstadt der 62. katholische Kolpingverein gegründet. - In Regensburg wird der 60. katholische Kolpingverein angemeldet, was als offizielles Gründungsdatum gilt. - In Pyrbaum brennt das alte Schloss ab. - In Nürnberg wird der Landschaftsmaler Heinrich Egersdörfer geboren. - In Nürnberg wird das Gasthaus Zum gläsernen Himmel Bindergasse am Fünferplatz als Fachwerkhaus abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. - In Pyrbaum wird das Schloss durch Brandstiftung vollständig zerstört. Die vermeintlichen Brandstifter Michael Flier und seine Frau, die im Schloss wohnen, werden noch während des Brandes verhaftet und nach Neumarkt abgeführt. - Burg Holnstein bei Sulzbach wird vom adeligen Freiherr XXX von Stromer an holnsteiner Bürger verkauft. - In  Sulzbach  wird die Private Eisenwerk Gesellschaft Maxhütte gegründet. - In Regensburg wird das katholische Institut Kind Jesu Haus am Singrün 1 erbaut. - In Nürnberg beginnt der in Spalt geborene windsbacher Stadtschreibersohn Carl Föttinger (18) als Kellner im noblen Gasthaus Zum roten Hahn in der Königstrasse zu arbeiten. - In Nürnberg ist das Luxushotel Zum Bitterholz alias Hotel Bayerischer Hof, Karlstrasse 1 (20 17 Neuapostolische Kirche) zwischen Unterer Karlsbrücke und Wasserturm direkt an der Pegnitz nach mehr als 210 Jahren kein nürnberger Luxushotel alias Herberge erster Klasse mehr. - In Nürnberg erhält der auf Massenproduktion umgestellte Maschinenfabrikant Theodor Cramer Klett (36) bei der Ausschreibung  für den Bau der 234 m langen, 67 m breiten und 25 m hohen neuen münchener Ausstellungshalle Glaspalast den Zuschlag zur Lieferung von 1.700 Tonnen vorgefertigter Eisenteile. - In Neumarkt kommt der regensburger Bischof Valentin Riedel (51) zur Kur im Wildbad Wildbadstrasse 1. - In Nürnberg benötigt die Generalverwaltung der königlichen Verkehrsanstalten von Oberpostdirektor Gustav von Sundahl (--) 4 Räume, für die Briefpost, die Fahrpost, den Spezialkassierer der Fahrpost und die Packer. - In Bayern benutzt die königlichbayerische Fahrpost einachsige Kutschen mit hohen Rädern und hohem Sitz, unter dem sich das Gepäck befindet. Der Postillion trägt weiß blauer Uniform und einen Zylinder. - In Nürnberg findet ein audrücklich volkstümliches 8 tägiges Volksfest auf dem Ludwigsfeld, das mit dem Kreislandwirtschaftlichen Fest endet. Es gibt zwei Hauptfesttage am Donnerstag und Montag bei dem die Preisfahnen und Festfahnen ausgestellt werden. Beim donnerstäglichen Festzug führt ein Herold zu Pferd den Festzug an. Es folgen Trompeter, die Ehrenfahnen, die Komiteemitglieder zu Pferd und die Noris auf einem Triumpfwagen. Der Zug besteht hauptsächich aus Fahnenträgern, Musikwagen und Stahlschützen und Bogenschützen. Hauptackt ist ein großes Festschießen. Der Glückshafen, eine Art Lotto hat ein Gewinnverhältnis von 1:10. Es gibt einen Kletterbaum, Sacklaufen Luftballons, Kunstreiter und Akrobten. Volksfestkomiteevorstand ist der Kaufmann xxx Herrmann (--). Der nürnberger Brauereibesitzer xxx Weiß (--) sitzt ebenfalls im Komitee. Der nürnberger Patrizier Freiherr Sigmund Haller von Hallerstein (--) ist als Oberst und Kommandant der Landwehr für die Sicherheit verantwortlich. Am Montag wird ein zweiter Volksfestzug mit vielen mittelalterlichen und Motivkostümen vom Deutschen Haus abgehend durchgeführt. Das Volksfest endet mit einem großen Feuerwerk.

1852 In Neumarkt wird der Friedhof um die Pfarrkirche eingeebnet und die Georgskirche mit Gruft in der Hallertorstasse abgerissen. - In Neumarkt wird die evangelische bayerische Königin Marie von Zollern Brandenburg Preußen (St) (22) die von Regensburg kommt, mit Mittagessen verköstigt. - 1 Gulden entspricht 17,7 Euro (20 22). - In Regensburg wird ein katholischer Kolpingsgesellenverein gegründet. - In Neumarkt kauft der Gastwirt Michael Ehrnsperger (--) vom Gasthaus Zum goldenen Lamm am unteren Markt 7 die gegenüber liegende Gastwirtschaft Zum fröhlichen Türken. - In Nürnberg wird der Kupferstecher Nikolaus Afinger von Verwandten ermordet. - In Regensburg wird das Theater am Bismarckplatz 7 von Baurat Carl Victor Keim wieder aufgebaut und mit der Aufführung von Giacomo Meyerbeers Die Hugenotten als Stadttheater wiedereröffnet. - Der rodinger Michael Fink wandert nach Amerika aus und wird Benediktinerordensmönch. - Im Sauforst von Burglengenfeld wird die Eisenbahnschienenfabrik errichtet. - In Nürnberg eröffnet das jüdische Bankhaus Kohn an der Ecke Königstrasse/Brunnengasse. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Neumarkt wird im Kommandantenhaus Obere Marktstrasse 22 (20 24 Fielmann) eine neue Hauptwache eingerichtet. - Nürnberg hat 53.638 Einwohner, Regensburg hat 22.286 Einwohner und Neumarkt hat 3.885 Einwohner. - In Nürnberg ist kein Patrizier mehr im Gemeindegremium vertreten. - Der bei Neuburg auf Schloss Stepperg geborene und aufgewachsene bayerische Oberstleutnant Graf  Aloys von Arco-Stepperg (St) (44), dessen Mutter die verwitwete bayerischwittelsbacher Kurfürstin Maria Leopoldine von Habsburg Österreich-Este (St) (76) ist, kauft das mitten im Wald des Altmühltals erst neu angelegte Gehöft Waldhof, das bald danach aufgegeben wird. - In Neumarkt erhalten 15 Feiertagsschülerinnen wegen des Besuchs einer Tanzmusik einen Verweis. - In Neumarkt erhält der Maurer Johann Fürnkäß drei Stunden Polizeiarrest, weil er seinen Sohn aus dem Schularrest befreite. - Oppositionspartei Lerchenfeld von Freiherr G. von Lerchenfeld (46). - In Regensburg wird im ehemaligen Benediktinerkloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 die königliche Kreisirrensanstalt eingerichtet. - In Neumarkt lässt der Magistrat die Strassenlaternen reparieren. - In Neumarkt beschließt der Magistrat auf dem durch den Abbruch des St. Georgs-Kirchleins größer gewordenen Platz vor dem Rathaus eine zusätzliche Laterne zu errichten. - Nach dem Tod des in München geborenen 3. leuchtenberger Herzog Maximilian de Beauharnais (St) (35) wird all seinen Kindern erlaubt den Titel Kaiserliche Hoheit zu tragen und sein ältester Sohn Nikolaus Maximilianowitsch (St) (09) wird 4. Herzog von Leuchtenberg. - In Stauf wird eine Kapelle mit Glocke gebaut. - In Nürnberg verbietet die technische Kommission der Staatsregierung den weiteren Betrieb der Stephenson-Lokomotive Pfeil (16) auf der Eisenbahnlinie Nürnberg Fürth wegen schwerer technischer Mängel, weshalb die Lokomotive Adler II von J. A. Maffei (62) gekauft wird. - In Regensburg sind alle Freimaurerlogen aufgelöst. - In Nürnberg ist das Hotel Bayerischer Hof, Karlstrasse 1 (20 17 Neuapostolische Kirche) letztmals die erste Adresse der Stadt. - In Denkendorf darf sich die Besitzerin von Schloss Prunn, die in St Petersburg geborene russische Zarentochter leuchtenberger Herzogswitwe Marija Nikolajewna Romanowa (St) (33), nach dem Tod ihres Mannes, des in München geborenen dritten leuchtenberger Herzog Maximilian Beauharnais (St) (35), der auch Fürst Romanowsky nannte, nicht mehr Prinzessin Romanosky nennen. - In Nürnberg verkaufen die Lebküchner Göß, Kietzkalt, Wiltensinn, Merklein, Funk, Häberlein, Schwarzländer, Metzger, Forster, Luger, Meyer, Ottenberger und Schmidt Eckhaus am Lauferplatz ihre Lebkuchen. Einige arbeiten auch als Wachszieher. - In Parsberg wird eine Post Expedition für den Brief- und Fahrpostdienst, dessen Ortsbote Paul Fanderl wird, eingerichtet. - In Amberg Ensdorf wird neben dem Schloss Leidersdorf ein Hochofen aufgestellt. - In Lauterhofen kaufen die drei unverheirateten Frauen Rosina Weber aus Marbertshofen, Maria Anna Beer und Kunigunde Lehmeier aus Lauterhofen die noch erhaltenen Gebäude des ehemaligen Schlosses Oberlauterhofen von Johann und Barbara Häring, und nehmen arme verwahrloste Kinder auf.  - In Regensburg wird im säkularisierten katholischen Kloster Prüll die Königliche Kreisirrenanstalt eingerichtet. - In Amberg gründet Hans Stadler das Steigercorps, welches besonders bei Bränden zum Einsatz kam. - In Regensburg treffen sich katholische Kolpinggesellen in St Erhard, wobei es auch einen katholischen Jünglingsbund gibt. - In Amberg wird die Maximilians Anstalt als Rettungshaus und Kinderbewahranstalt gegründet. - In Neumarkt wird in einem Gedicht eine völlig unbekannte Heldentat des neumarkter Schmieds Veit Jung Obere Marktstrasse 2 aus dem Jahr 17 96 bekanntgemacht, von der es keine weitere Belege gibt. - In Amberg kauft die Stadt vom Orden der Armen Schulschwestern das Klösterl Eichenforstgäßchen 12 (2022 Luftmuseum), um darin die Maximilians Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder einzurichten. - In Regensburg Sinzing verkauft Friedrich Pustet (--), der auch eine Papiermühle in Alling besitzt, sein Schloß Oberviehhausen an den katholischen franziskanischen Klarissinenorden, das die Schwestern in ein Kloster mit eingegliederter Mädchenschule umwandeln. - In Regensburg baut die Dampfmaschinenfabrik Maffei eine Konkurrenzwerft zur Donaudampfschiffahrtsgesellschaft auf.

1851 Wetter: Milder Winter, nasses Jahr. - In Velburg wird eine Poststation alias Postexpedition im Gasthaus Zum Kreuz Parsberger Strasse 2 eingerichtet. - In Nürnberg setzt die Lederer Brauerei eine Dampfmaschine zur Produktion von Bier ein. - Nach Nürnberg bringt der aus Ansbach stammende Schlosser Ernst Meck nach 15 jähriger Wanderschaft einen Geldschrank mit vier Rosen als Schlösser mit und stellt ihn vor der Lorenzkirche auf, wo er einen Käufer findet. Die Handwerkerinnung verweigert ihm eine Konzession aber lässt ihn dennoch arbeiten. - Der in Cham geborene Leutnant und Historiker Joseph Rudolf Schuegraf (61) heiratet die schwerkranke Mutter seiner unehelichen vierzehnjährigen Tochter, die kurz darauf stirbt um sie zu legitimieren. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Nürnberg braut Christian Lederer Bier mit einer Dampfmaschine. - In Amberg wird die Tageszeitung Amberger Tagblatt von Hermann von Train herausgegeben. - Bei der Städtischen Sparkasse Amberg hat der amberger Tafernwirt Xaver Bruckmüller 14.000 Gulden, der ensdorfer Tafernwirt Georg Schmid 7.000 Gulden, der amberger Wirt Josef Kelch 3.000 Gulden, der hirschauer Johann Graßer 3.800 Gulden und der kastler Christoph Hausner 1.500 Gulden Hypothekendarlehensschulden zu 4 % Zinsen. - In Regensburg übernimmt der Schmiedemeister Christian Jakob Orttenburger die herzogliche Schmiede am Dom. - In Regensburg logiert im Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7 der griechische König Otto von Wittelsbach (St) (36), Sohn des abgedankten bayerischen König Ludwig von Wittelsbach (St) (65). - Die bayerische Königsfamilie besucht Bayreuth. - In Nürnberg wird eine Eisenbahn-Drehscheibe für die Kohleanlieferung gebaut. - In Großalfalterbach können Jugendliche dem Jünglings- und Jungfrauenbund beitreten. - In Neumarkt sind die Laternenanzünder so unzuverlässig, dass der Magistrat dies selbst übernimmt und von den Magistratsräten Josef Allertshammer (--) Ober Marktstraße 49  (20 23 Gebäudereihe Kik bis Bäckerei Cafe Plank) und Nepomuk Niedermeier (--) überwachen lässt. - In Auerbach wird der Apotheker Josef Vanselow (--) erster Postexpeditor Unterer Markt 1. - In London werden auf der Weltausstellung öffentliche Wasserklosetts eingeführt, was zu einem Boom führt. - In Velburg wird eine Postexpedition für Brief- und Fahrpostdienst eingerichtet. - In Ansbach stirbt der kurbayerische Obristensohn, in Ingolstadt studierte Jurist und ehemalige bayerische Regierungspräsident Freiherr Ferdinand von Andrian-Werburg (75). - In Bayern wird die Bahnpost eingeführt. - In Lauterhofen wollen 10 junge Frauen eine fromme katholische Gemeinschaft bilden, was aber der regensburger Bischof Valentin von Riedel (35) ablehnt. - In Erlangen Puckenhof hat das Kinderrettungshaus Puckenhof, in dem behinderte bis schwererziehbare Kinder betreut werden, ein eigenes Komitee. Die an das Rettungshaus angegliederte Gehilfenanstalt bildet nicht nur Kinderlehrer, Hausväter, Gehilfen in der kirchlichen Armenpflege, Schreiber oder Diener von evangelischen Gesellschaften aus, sondern auch Krankenwärter und Gefängniswärter. Bewerbungen gehen an den Vorsteher des Rettungshauses Puckenhof K Trebitz, der noch nicht einmal eine eigene Adresse hat, sondern beim erlanger Bäckermeister Schlegel in der Friedrichstrasse wohnt. Die Bewerber dürfen nicht einmal verlobt sein und müssen sogar Lebensläufe ihrer Eltern vorlegen. Ihre Ausbildung dauert 3 Jahre und sie können nicht entscheiden, welche Ausbildung sie erhalten. Der Vorsteher entscheidet nach Befähigung. - In Amberg beantragt Hans Stadler beim Stadtmagistrat die polizeiliche Genehmigung zur Errichtung einer Privatturnanstalt in seinem Garten. - In Nürnberg wird die Spielzeugfabrik Karl Bub gegründet, die lackiertes Blechspielzeug auch mit Uhrwerkantrieb herstellt. - In Nürnberg wird das ehemalige Herrenhaus von Freiherr Georg Albrecht von Egloffstein (++) in der Kornburger Strasse 16, das im Besitz des bürgerlichen xxx Meßthaler (--) ist, in eine Gaststätte umfunktioniert. - In Nürnberg produziert die Firma Clett & Co später MAN einen kompletten Eisenbahngüterwagon. - Die erste fränkische Postomnibusline wird von Bayreuth nach Weidenberg eingerichtet. - In Bayern kostet eine Postkutschenfahrt pro Meile alias 1 bayerische Meile 7,42 km wegen der starken Konkurrenz durch die Postomnibusse und des schlechten Komforts und der langen Reisedauer nur noch den Betrag von 18 Kreuzer. 1 Kreuzer entspricht -,35 Euro. - In Vohburg wird der Karriolpostwagen durch einen leichten, mit zwei Pferden bespannten Postomnibus ersetzt. - In Nürnberg benötigt die Post für ihre neueingeführten Bahnposten in Staatsbahnhof ein zweites Zimmer zur Postabfertigung und Hinterlegung. Die gemeinsame Generalverwaltung von Eisenbahn und Post wird in Generalverwaltung der königlichen Verkehrsanstalten umbenannt, dessen Leiter der Oberpostdirektor Gustav von Sundahl (--) in das neue Oberpost- und Bahnamt für Mittelfranken in den Hauptbahnhof zieht. - In Hohenschambach wird die Posthalterei von Franz Veitl (--), wo bisher der Pferdewechsel stattgefunden hat und nun nur noch Briefpost und Paketpost im Gasthaus Zur Post übernommen wird, aufgegeben und ins 6 km entfernte Hemau verlegt, wo Franz Veitl (--) im Haus des Seilers xxx Prätorius (--) Oberer Stadtplatz eine hemauer königlichbayerische Posthalterei und das Gasthaus Zur Post eröffnet. In Hemau ist auch Pferdewechsel der Poststrecke Beratzhausen~Riedenburg.  - In Neumarkt berichtet die Zeitung Neumarkter Wochenblatt über Viepreissteigerungen in Freystadt.

1850 Wetter: Kälte bis Anfang Mai. - In Neumarkt funktioniert das Militär den als Kastenhaus erbauten und langjährig als Zeughaus alias Lagerplatz für militärisches Gerät genutzten späteren Reitstadel zur Reithalle um, wofür er bis 19 09 genutzt wird. - In Nürnberg kann man mit der Eisenbahn nur nach Norden bis Plauen und nach Süden bis Augsburg und von dort nach München oder Kaufbeuren fahren. - In Neumarkt wird das städtische Volksfest zu einem Bezirksfest erweitert und herausragende landwirtschaftliche Leistungen prämiert. - In Nürnberg bringt Karl Mainberger (--) das Adressbuch Neues Adreßbuch der Stadt Nürnberg heraus, das nach Strassen unterteilt ist und auch einen Gewerbeteil hat, in dem hunderte von Gastwirtschaften aufgeführt werden. - Der pensionierte bayerische Leutnant Historiker Joseph Rudolf Schuegraf (60) entdeckt in Regensburg bei einem Bücherverkauf die Orgininaldombaurechnung von 14 59. - Der erlanger Arzt Dr med Frederick Brendel (30) wandert in die USA aus. - In Nürnberg wird als erster Jude der aus Markt Erlbach stammende Großhändler und Hopfenhändler Joseph Kohn eingebürgert. Der Magistrat wird vor der kaufmännischen Konkurrenz anonym gewarnt. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Freystadt wird Ernst Schweninger geboren. Er wird Arzt, Medizinhistoriker, Leibarzt von Bismarck und Erfinder des Bismarckherings. - Der leipziger Polizeiaktuariussohn und Theaterregisseur Richard Wagner (70) drückt in seinem Aufsatz Das Judenthum in der Musik seine Abneigung gegen Juden in Kunst und Kultur aus. - In Regensburg wird Graf Alfred Eckbrecht von Dürckheim Montmartin als Sohn von Graf Karl Eckbrecht von Dürckheim Montmartin (28) geboren. - Die in Nürnberg erscheinende marktführende Mittelfränkische Zeitung hat Probleme mit der Zensur und unter dem neuen Chefredakteur Ludwig Jegel bürgerlich-demokratisch-freisinnig zum Fränkischen Kurier als Organ der Fortschrittspartei umgestaltet. - Der in Pappenheim geborene Architekt Eduard Metzger (43) stellt das Siegestor zum Ruhme des bayerischen Heeres in München aus kelheimer Marmor fertig. - In Nürnberg unterliegt der Maschinenfabrikant Johann Wilhelm Spaeth (64) gegen den bereits auf Massenproduktion umgestellten Maschinenfabrikanten Theodor Cramer Klett (33) bei der Ausschreibung von 400 Eisenbahnwaggons. - Maximiliane von Gumppenberg (St) wird als Tochter von Gräfin Caroline Sophie von Bayrstorff (33) und Freiherr Adolf Eberhard von Gumppenberg (46) und Enkelin mütterlicherseits des bayerischen Generalmajor Karl von Wittelsbach (St) (55) geboren. - In Bayern wird das Verbot von Freimaurerlogen aufgehoben. - In Nürnberg beginnt die Tageszeitung Nürnberger Tagblatt, gedruckt von der Buchdruckerei Stich in der Waizenstrasse, den Postillionverkehrsplan und den Eisenbahnfahrplan direkt nach dem Titel abzudrucken. Die Eisenbahn nach Fürth fährt stündlich ab 08:00 bis 06:00 Uhr abends hin und nach 30 Minuten wieder zurück. Nach München fährt die Eisenbahn 07:30 morgens, 01:15 und 04:05 nachmittags ab. Nach Hof fährt die Eisenbahn 05:45 morgens und 01:10, 03:30 und 06:45 nachmittags. Nach Neumarkt fährt der Postillion alias Stellwagen nur montags, mittwochs und freitags um 01:00 ab Unschlittplatz Hausnummer 1315 zum Fahrpreis von 54 Kreuzer. Nach Altdorf fährt der Postillion alias Stellwagen werktäglich 04:00 nachmittags vom Gasthaus Zum goldenen Bären Frauentorstrasse ab. Fahrpreis 30 Kreuzer. Nach Hersbruck fährt der Postillion alias Stellwagen täglich um 04:00 nachmittags vom Gasthaus Zum goldenen Schwan Frauentorstrasse ab. Fahrpreis 30 Kreuzer. Die Stellwagenabfahrtsplätze sind das Gasthaus Zum goldenen Bären in der Frauentorstrasse nach Altdorf, der Fränkische Hof nach Ansbach, das Gasthaus Zur roten Glocke in der äußeren Laufergasse nach Gräfenberg, das Gasthaus Zum goldenen Schwan am Theresienplatz und das Gasthaus Zur Lilie in der äußeren Laufergasse, im Gasthof Zur Stadt Ansbach in der Ludwigsstrasse nach Langenzenn, im Gasthaus Zur roten Glocke äußere Laufergasse nach Lauf, im Gasthof Zum roten Rößlein am Josephsplatz nach Neustadt a.d.Aisch und nach Schwabach vom Gasthof Zum Kronprinz in Gostenhof. - In Nürnberg wird Kornbrot, Weizenbrot und Römisch Brot verkauft. Das Brotgewicht ist nicht nach Gewicht sondern Kreuzer-weise gestaffelt. Ein Weizenwecklein alias Brötchen wiegt 6 Lot alias 102 Gramm und ein Milchwecklein wiegt 5 Lot alias 90 Gramm. - In Nürnberg wird der nürnberger Gärtner Johann Konrad Storch (28) von den Soldaten Krötz und Regeli wegen des Wortes Lump für den abgedankten bayerischen König Ludwig von Wittelsbach (St) (64), der auch mit der Hälfte seiner Appanage zufrieden sein könne der Majestätsbeleidigung angeklagt. Da seine Frau und seine Bediensteten nichts dergleichen gehört haben wollen, wird er trotz einer geforderten Strafe von 6 1/2 Monaten Gefängnis freigesprochen. - In Bayern wird die Verbreitung von unzüchtigen Schriften Straftatbestand. - In Amberg eröffnet die Schieferl Bräu. - Die Telegrafenleitung von München über Nürnberg bis Hof mit Morse-Technik beginnt ihren Betrieb, wodurch Nachrichten schneller als die Eisenbahn sind. - In Nürnberg nimmt ein katholischer Kapuzinermönch den protestantischen Glauben an, heiratet eine Nürnbergerin und übernimmt eine der bestbesuchten Gaststätten der Stadt, wie die Tageszeitung Nürnberger Tagblatt meldet. - In Coburg debütiert die Hofschauspielerin Nina Bellosa (25), die bis zu ihrem Tod dort bleibt. - In Sulzbach wird das 6. Infanterie Regiment einquartiert, wodurch Sulzbach zu einer Garnisonsstadt wird. - In Nürnberg Gostenhof wohnt der Dosenmaler Georg Michael Köget im Mietshaus des Dosenfabrikanten Paul Hahn Gostenhof Nr 52 alias Leonhardsgasse 12. - In Erlangen Buckenhof wird im Hallerschloss ein Rettungshaus auf die Initiative des erlanger Stadtvikars Dr J Schunk nach einer Rede des Theologen und Gefängnisreformers Johann Hinrich Wichern (42) vor dem Erlanger Verein für Armenpflege eingerichtet. Die Einrichtung wird sich nach eigenen Angaben 25 Jahre lang nicht weiterentwickeln. - In Bayern besteht die tägliche Verköstigung eines Soldaten aus Suppe und 250 Gramm Brot zum Frühstück, Suppe, 250 Gramm Brot, Gemüse und ein halbes Pfund Fleisch mit 0,5 Liter Bier zum Mittagessen und aus Suppe, 250 Gramm Brot und 125 Gramm Fleisch alternativ 0,5 Liter Bier zum Abendessen. Die 0,5 Liter Bier können wahlweise durch 250 ml Wein oder 62 ml Branntwein ersetzt werden. Eine Soldatenfrau mit zwei Kindern wird ebenso verköstigt. - In Amberg wird die Brauerei Schieferl Bräu Georgenstrasse 54 gegründet. - In Eichstätt kommt der in Straubing aufgegebene Brief an das Comitee für die Gewerbeausstellung in Eichstätt, der Eichstätt-Brief, mit sechs Ein Kreuzer Briefmarken an. - In Sulzbach eröffnet die Brauerei mit Gasthof Bayrischer Hof Luitpoldplatz 15-17. - In Regensburg kauft die Tabakfabrik Bernard im Zanthaus alias Schnupfe in der Gesandtenstrasse 3 eine Dampfmaschine. - In Nürnberg wird der Turnverein 18 46, der hauptsächlich ein politscher Verein ist, nach 4 jährigem Bestehen wieder verboten. - In Nürnberg gründet der lutherische Pfarrer Paul Eduard Gottheil den Nürnberger Evangelischen Verein für Innere Mission, der mit belehrenden Schriften missioniert. - Der bürgerliche würzburger Bischof Georg Anton Stahl (45) wird mit dem Zusatz Ritter von nach 10 Jahren im Amt geadelt. - In Erlangen wird in Schallershof die evangelische Puckenhofer Brüdersanstalt mit angeschlossenem Rettungshaus gegründet und noch im gleichen Jahr nach Puckenhof umgesiedelt. - In Amberg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern das Marienspital alias Städtisches Marienspital. - In Regensburg gründen der katholische regensburger Verleger Georg Joseph Manz (42) und der ebenfalls katholische Verleger Friedrich Pustet (52) eine Unterstützungskasse für bedürftige und in Not geratene Buchdrucker. - In Regensburg gerät die Regensburger Porzellan- und Steingutfabrik Schwerdtner, die überwiegend Gebrauchsgeschirr aber auch Sanitärporzellane und feuerfeste Steine und Schmelztiegel für die oberpfälzer Hüttenwerke herstellt, trotz Aufträgen wegen Kapitalmangel und durch völlig veraltete und fast unbrauchbare Öfen erschwerte Produktion in schlechter baulichen Substanz und der fehlenden notwendigen Umstellung von Holz- auf Steinkohlenfeuerung und dem Konkurrenzunternehmen Steingut und Porzellanfabrik HeinrichWaffler, in finanzielle Schwierigkeiten. - In Regensburg hat der Arbeiterbildungsverein Regensburg und Stadtamhof unter Johann Georg Reitmayer (30) 350 Mitglieder und löst sich auf politischen Druck und Angst vor Repressalien wieder auf. - In Schwabach wird die Nagelfabrik Drei S Schwabacher Spinnereinadel und Stahlspitzenwerk Fr. Reingruber KG, die Textilnadeln herstellt, gegründet. - In Fürth stirbt der ehemalige fürther Rabbiner Wolf Hamburg (80), der von seiner israelitischen fürther Gemeinde ausgestoßen und jahrzehntelang gemieden wurde. - Der bürgerliche nürnberger Seifensiedersohn, Adelsprivatlehrer und Technologieförderer Johann Caspar Beeg (41) heiratet die adelige Schriftstellerin Mathilde von Aufsess (24), die Tochter von Hans von Aufseß (49). - In Ansbach beginnt Carl Föttinger (--) seine zweijährige Ausbildung zum Kellner im Gasthaus Zum Adler. - In Amberg wird in der säkularisierten Paulanerkirche wieder ein Gottesdienst gehalten. Die evangelische Gemeinde hält ihn im Obergeschoß des durch eine Zwischendecke geteilten Hauptschiffs. - In Regensburg kommt der katholische württemberger Theologe und Organist Dominicus Mettenleitner (28) als Stiftsvikar an die Stiftskirche zur Alten Kapelle, wo bereits sein Bruder Johann Georg Mettenleitner (38) als Kirchenmusiker beschäftigt ist. - In Regensburg kommt die Porzellan und Steingutfabrik Anton Schwerdtner am Prebrunner Tor Am Singgrün 1 trotz voller Auftragsbücher in finanzielle Schwierigkeiten. - In Amberg beginnt unter Eduard Kick (--) die Blütezeit der amberger Fayencemanufaktur und Steingutfabrik vor dem Ziegeltor, die erst 18 80 endet. - In Regensburg Sinzing kauft der katholisch konservative regensburger Verleger Friedrich Pustet (--), die im Vorjahr erst gegründete konservative geprägte regensburger Tageszeitung Bayerisches Volksblatt vom Verlag Josef Mayr (--) auf, nennt sie in Regensburger Anzeiger um und macht sie zum Sprachrohr der katholischkonservativen regensburger Kirche in der eigentlich evangelisch geprägten Stadt. Als radikaler monarchischklerikaler katholischer Verleger beginnt er erfolgreich die Freiheitsbestrebungen mit einer Positionierung zur Glaubensfrage zu schwächen. - In Nürnberg ist Karl Canstetter (--) königlicher Eisenbahn Stations Meister. Er wohnt auch im Bahnhof am Plärrer. - In Regensburg reist der württemberger Medizinalratssohn und Schriftsteller Eduard Mörike (46) mit seiner Verlobten und seiner Schwester Klara zunächst mit der Postkutsche und ab Donauwörth mit dem Dampfschiff an, wo er seinen Bruder Louis Mörike (--), den Verwalter der Familie Thurn und Taxis auf dem Barockschloß Pürkelgut besucht, wobei er auch das Volksfest Regensburg Dult besucht und neben Guckkästen und Prospekten, vor welchen sich allerlei kleine Figuren, Menschen u. Thiere, Eilwagen, Dampfschiffe u. Gondeln mehr oder weniger natürlich vorüberbewegen und auch ein großes Panorama beschreibt, in dessen dunklen Zelt animierten Bildprojektionen ua Szenen der Völkerschlacht bei Leipzig mit Napoleon und seinen Generälen oder das Bombardement von Antwerpen mit einer Musikkapelle vor der Bühne, Geräuschemachern und sogar Explosionen sehr einschüchternd vorgeführt werden, wobei echte Knallkörper eingesetzt werden, wonach das ganze Zelt nach Schwefel stinkt. - In Regensburg berichtet die regensburger Tageszeitung Regensburger Tagblatt ebenso über das Panorama, aber auch über das Anatomische Kabinett alias Wachsfigurenkabinett und das Theatre pittoresque oder Welt-Theater, in dem Ansicht von Venedig, Interlaken, die Enthüllung der Bavaria, ein mechanisches Ballet und Metamorphosen und den Brand von Moskau gezeigt werden. - In Bayern trägt der königlichbayerische Postillion einen blauen Rock mit schwarzem Stehkragen, eine weiße Reithose, schwarze kniehohe Stiefel und einen weißblauen Federbusch auf dem schwarzen Zylinder. - In Schwabach wird eine Spinnereinadelfabrik später  3 S Werk gegündet. - Auf dem Ludwig Donau Main Kanal wird eine Maximalgüterfracht von 195.963 Tonnen auf Schiffen mit einer Maximaltonnage von 120 Tonnen befördert.

1849 Wetter: Sehr milder Winter. Hochwasser bei Pförring. - Die letzte in Bayern bestehende Hofmark, Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg, im Besitz des in Regensburg geborenen ehemaligen Vorsitzenden des bayerischen Staatsrates und adoptierte protestantischen Freiherr Friedrich August von Gise Lutzmannstein auf und Allersburg (66) wird aufgelöst. - In Neumarkt berichtet die Zeitung Neumarkter Wochenblatt über die Holznot und die Steunot alias den Mangel an Brennholz und Stroh. - In Neumarkt werden die Bäume auf dem Friedhof um die Pfarrkirche gefällt. - In Neumarkt wird jeder Strassenbettler verhaftet. - In Stein bei Nürnberg steht die Bleistiftfabrik A. W. Faber deren Firmenbesitzer Lothar Faber (32) seinen jüngeren Bruder Eberhard Faber mit der ersten Filiale in New York beauftragt. - In Bayern wird die erste deutsche Briefmarke, der Schwarze Einser herausgegeben, auf dem die Wörter EIN, KREUZER, BAYERN und FRANCO stehen, und die auf einem Brief von Wöhrt bei Regensburg rund 50 km nach Hengersberg bei Deggendorf an der Donau geschickt wird. - In Neumarkt heiratet die neumarkter Wirtstochter Franziska Ehrnsperger (--) vom Gasthaus Zum goldenen Lamm den neumarkter Gastwirt Zum Löwen Michael Gößwein (--). - In Nürnberg wird die nürnberger Kaiserburg wird als Kaserne genutzt. - In Nürnberg wird die Eisenbahnlinie nach Nördlingen über Roth eröffnet. - In Regensburg erbaut die Brauerei Stern ihren zweischiffen und tonnengewölbten Sommerbierkeller auf dem Galgenberg Galgenbergstrasse 15. - In Regensburg brennt das staatliche Theater am Bismarckplatz 7 nieder. - In Nürnberg wird auf der Insel Schütt am Sonntag nach Neujahr, an Ostern und an Egydien eine Messe abgehalten. - In Neumarkt ist Johann Mois (--) Bürgermeister. - In Regensburg wird Georg Satzinger (--) Erster Bürgermeister. - Nürnberg hat 50.828 Einwohner. Regensburg hat 21.251 Einwohner. - In Amberg wandert eine Schiffmannstochter wegen der restriktiven Zunfheiratsbeschränkungen nach Wien aus. - Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Nürnberg~Donauwörth ist eine Eisenbahnfahrt von Nürnberg nach München möglich. In Donauwöhrth bringen Kutschen die Reisenden über die Donaubrücke nach Nordheim, wo die Eisenbahnfahrt Richtung Augsburg fortgesetzt werden kann. - In Neumarkt erhält Lehrer Thomas Giehl (--) wegen besonderen Eifers zum Aufbau einer Naturaliensammlung 20 Gulden Belohnung. - In Eichstätt wird Georg Fehlner für 36 Jahre Bürgermeister. - Der in Schönkirch geborene fraktionslose Jurist Friedrich von Podewil (45) wird Nationalversammlungsabgeordneter für die Oberpfalz in Amberg. - In Nürnberg kostet die Tageszeitung Nürnberger Tagblatt die nur sonntags nicht erscheint, vierteljährlich 45 Kreuzer und wird in der Buchdruckerei Stich in der Waizenstrasse verlegt und gedruckt. - In Emskirchen stiftet der königliche Posthalter Gottfried Eckart eine Schützenscheibe. - In Neumarkt wird der Seiler und Laternenanzünder Georg Strober wegen mangelhafter Betreuung der Strassenlaternen zu 5 Gulden Strafe verurteilt, wonach Baptist Lohmann und der Schuhmacher Wanner neue Laternenanzünder werden. - In Bayern wird die Pickelhaube eingeführt. - Franken will sich von Bayern abspalten, falls die Nationalversammlung nicht angenommen wird. - In Schwandorf werden bei der Herbstfeuerbeschau Mängel wie Heizungen in gefährlichen Räumen, schadhafte Heizungen, unentsorgte Asche, Waschkessel in ungeeigneten Räumen und besonders oft Stroh neben dem Küchenherd gefunden. Der Postamentier Joseph Treppte Spitzwegstrasse 34 muss seinen Kamin erhöhen um seine oberen Geschosse weiter als Herberge nutzen zu können. - Die bayerische Post gibt die ersten deutschen Briefmarken aus. - In Ansbach wird der aus Fürth stammende Dr Samuel Berlin (42) der erste jüdische Anwalt. - In Nürnberg verlässt der evangelische Pfarrersohn und württemberger radikaldemokratische Journalist Gustav Diezel (32) die Mittelfränkische Zeitung und den liberalen Korrespondent, gründet die Zeitung Freier Staatsbürger, wird Führer einer kleinbürgerlich-demokratischen Aktionspartei, legt sich mit den Behörden an, flieht in die Schweiz und startet von dort aggressive Angriffe gegen die bayerische Regierung. - In Regensburg kommt laut Adreß-Buch Regensburg der sulzbacher reitende Bote mittwochs zum Gasthof Zum grünen Kranz am Obermünsterplatz, der riedenburger reitende Bote Michael Iglhaut übernachtet donnerstags im Gasthaus Zur weißen Lilie, die neumarkter reitenden Boten rasten samstags im Gasthaus Zum goldenen Posthorn Goldene Bären Strasse 10 und beim Bierbrauer Stauder in Stadtamhof, der hemauer reitende Bote Johann Schaller rastet im Gasthaus Zum blauen Hechten und der amberger reitende Bote rastet freitags im Gasthof Zur weißen Lilie. Der nürnberger fahrende Bote Landkutscher Holzer kommt dienstags und samstags und übernachtet in einer eigenen Expedition in der Nähe des Gasthofs Zum roten Hahn. - In Regensburg sind im königlichen Infanterie Regiment Gumppenberg u.a. Hauptmann Freiherr Joseph von Riederer, die Oberlieutenants Freiherr Karl von Bettschart, Freiherr Kajetan von Gumppenberg, Freiherr Alois von Riederer, Graf Anton von Preysing Lichtenegg, Anton von Dietz, Freiherr Joseph von Reichlin Meldegg, Freiherr Otto von Zoller, Freiherr Max von Berchem und die Unterlieutenants Graf Hugo von Deym, Alexander von Gilardi, Freiherr Ludwig von Grafenreuth, Freiherr Karl von Schatte, Graf Clemens von Holnstein aus Bayern, Freiherr Adolf von Lindenfels und Ritter Ludwig von Dall Armi. - In Nürnberg flaniert der bayerische König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (38) mit seiner Gattin in der Rosenau von Johann David Wiß (20 17 Rosenaupark). Auf dem Landgut Rosenau vor der Stadtmauer an der Fürther Strasse gibt es das Stadtschloss Rosenau alias Alhambra. - In Mainz richtet die österreichische Verwaltung eine Telegraphenanstalt in der Bundesfestung ein um in Kontakt mit Wien zu bleiben. - Bayern führt als erster deutscher Staat Post Briefmarken ein, wogegen Kaufleute und Presse protestieren. Man verwendet keine Kopfbilder um politische Aggressionen zu vermeiden. - In Velburg gibt es eine Königliche Gendarmerie alias Polizeistation. - In Deusmauer löst die velburger königliche Gendarmerie eine Volksversammlung auf. - In Velburg wird die Schulrektorentochter und Wagner Opernsängerin Rosa Haslbeck als Tochter von Josef Haslbeck und Maria Barbara Gloßner im Haus-Nr. 116 (20 18 Finanzamt) geboren. - In Nürnberg wird die Ludwig-Süd-Nord-Eisenbahn nach Schwabach mit einem Haltepunkt in Reichelsdorf eröffnet. - In Neuendettelsau gründet der in Fürth geborene strenglutherische neuendettelsauer Pfarrer Wilhelm Löhe (41), der ein Gegner Wicherns und seiner Vereinsidee ist, die Gesellschaft für Innere Mission. Er fürchtet die unionistische Kirche. - Das Oberkonsistorium der Evangelischen Kirche in Bayern erlaubt die Bildung von evangelischen Vereinen für die Armen- und Krankenpflege alias Innere Mission nach Wicherns Idee und gibt zu, dass sie auch eine Aufgabe der evangelischen Kirche ist. - In Regensburg gründen katholische Laien auf dem Katholikentag den Bonifatiusverein, einen Missionsverein in und für Deutschland. - Der katholische bayerische König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (38) gibt als Oberhaupt der Evangelischen Kirche in Bayern seine Blockadehaltung gegen das in Preußen gegründete evangelische Gustav Adolf Werk auf, das die Verbreitung des evangelischen Glaubens in der Diaspora durch die Erbauung von evangelischen Kirchen und evangelischen Einrichtungen wie Waisenhäuser fördert, wozu auch das vorwiegend katholische Bayerische Königreich gezählt wird. - In Regensburg wird aus dem liberalen Gesellenverein der Arbeiterbildungsverein Regensburg und Stadtamhof mit rund 100 Mitgliedern, der sich unter der Führung des regensburger Buchbindergehilfen Johann Georg Reitmayer (29) der sozialistischen Allgemeinen deutschen Arbeiterverbrüderung anschließt. - In Regensburg wird der Volksverein aufgelöst. - In Nürnberg gibt der nürnberger Seifenfabrikantensohn, Bankier und durch Heirat neuer Klett Maschinenfabrikbesitzer Theodor Cramer (32) die nürnberger Tageszeitung Friedens- und Kriegskurier auf Druck des Magistrats ab. - Der in Nürnberg geborene Fürst Adolf Carl von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (44)  aus der morganatischen witttelsbacher Pfalzgrafenlinie macht seine morganatische bürgerliche Ehefrau Katharina Schlund (42) als Freifrau Katharina von Adlerhorst zur Erbprinzessin. Sie haben vier Söhne, die den Freiherrentitel tragen. - In Nürnberg schreibt der Schriftsteller Friedrich Mayer (--) in seinem Büchlein Nürnberg und seine Merkwürdigkeiten, dass die meisten der früheren kleinen Kneipchen, in denen sich´s so traulich zusammensitzen ließ, erweitert und dem modernen Geschmack akkomodiert alias angepasst wurde. - In Regensburg wird der kaiserlichösterreichische Innenminister Graf Franz Seraph von Stadion (43) durch das Silversterpatent wieder entlassen, wonach er aber Minister ohne Aufgabenbereich in Regensburg bleibt. - In Neumarkt bietet der königlichbayerische Poststallhalter Joseph Allertshammer (--) Obere Marktstraße 49  (20 23 Gebäudereihe Kik bis Bäckerei Cafe Plank) auch eine Postverbindung zum mit 31 km näher als Nürnberg gelegenen nächsten Bahnhof Roth der Eisenbahnline Nürnberg~Ingolstadt an. - In Schwandorf ist Franz Xaver Mayer (--) bayerischer Posthalter. - In Schwabach werden mit der Eröffnung der Eisenbahnlinien Nürnberg~Nördlingen und Nürnberg~Augsburg die 30 Postpferde arbeitslos, aber die Postexpedition am Königsplatz 29 bleibt weiter geöffnet. - In Regensburg Stadtamhof wird als Gegenreaktion auf unsachliche propagandistische linkradikale Berichterstattung der regensburger Tageszeitung Regensburger Tagblatt im 12. Jahrgang von Herausgeber und Redakteur Josef Reitmayr (--) und der regensburger Tageszeitung Regensburger Zeitung vom Verlag Neubauer mit dem neuen Redakteur xxx Pangkofer (--) die stark konservative geprägte regensburger Tageszeitung Bayerisches Volksblatt später Regensburger Anzeiger vom Verlag Josef Mayr (--) gegründet, die sich nicht nur politisch sondern auch konfessionell katholisch positioniert und die Bevölkerung in katholische und evangelische Leserschaft spaltet. - In Berching Holnstein, wo das 18 08 extra neugegründet Patrimonialgericht I. Ordnung in Holnstein bis zum Vorjahr die rechtlichen Streitereien auf den Besitzungen der unehelichen wittelsbacher Kaiserenkel ua Graf xxx von Holnstein aus Bayern (St) (--) innerhalb des Amtsgerichtsbezirks Neumarkt regelte, scheidet dieses freiwillige Gericht aus dem Landgerichtbezirk Neumarkt aus, wogegen das Hochgericht alias Blutgericht weiter vom Landgericht Neumarkt ausgeübt wird. - In Nürnberg lässt sich der frankfurter Architekt und Fotograf Carl Jonas Mylius (22) für etwa ein Jahr nieder.

1848 Wetter: Gemäßigter, strenger, regelmäßiger Winter. - Revolutionsjahr. - In Neumarkt warnt der Landrichter Ruf am 14. März vor einer falschen Auffassung des Wortes Freiheit. - In Nürnberg kann man mit der Eisenbahn nur nach Norden und nur bis Plauen fahren. - In Ittelhofen treten die Grafen von Holnstein das Patrimonialgericht I Klasse freiwillig an den bayerischen Staat ab. - In Bayern wird die Prügelstrafe abgeschafft, woran sich aber ua der weidener Landrichter nicht hält. -  Die adelige Gerichtsbarkeit in der Herrschaft Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg wird dem Minister des königlichbayerischen Hauses und des Äußern Freiherrn Friedrich August von Gise (65) entzogen. - In Regensburg beantragt der aus Mainz stammende Arzt Carl Wolfgang Gerster (35) erfolgreich die ständige Legalisierung der Karnevalsgesellschaft Narragonia alias Narraconia, die einen Fastnachtsumzug unter dem Motto Mit dem heutigen Tag begräbt die Narraconia den Hanswurst zu einem Trauermarsch im Trauerschritt mit weinenden Menschen in den Strassen durch die Stadt Regensburg veranstaltet. Carl Wolfgang Gerster (35) gründet die Carnevalsgesellschaft Narragonia, obwohl man in Bayern eigentlich Fasching feiert. - In Neumarkt beschweren sich die neumarkter Bäcker darüber, dass die Kunstmühlen nicht genug Mehl   liefern können, da die neumarkter Bierbrauer, die dort Malz brechen lassen, bevorzugt behandelt werden. - In Eichstätt erwirbt Samuel Hechinger den Domherrrnhof Dietrichstein und baut ihn zum Gasthof Drei Mohren um. - Um Neumarkt herum gibt es Iberlsmühle, Brandmühle, Kindlmühle, Gollermühle, Birkenmühle, Aumühle, Schlierfermühle, Sandmühle, Kastenmühle, Mühlhausermühle, Sengenthalermühle, Arzthofermühle und Deiningermühle. - In München wird der geisteskranke spätere bayerische König Otto Wilhelm Luitpold Adalbert Waldemar von Wittelsbach (St) zwei Monate zu früh geboren. - In Bayern wird das Schäffelmaß alias Scheffelmaß reduziert und damit eine Preiserhöhung verursacht, die sich auch auf den Bierpreis auswirkt. - In Nürnberg wird Georg Lederer von der Lederer Bräu steckbrieflich gesucht, weil er Mitglied des Comités der Volksversammlung ist. - In Nürnberg tritt der liberalprotestantische freireligiöse Prediger Johannes Ronge (35) und der aus Halbau stammende Heinrich Böthig (37) in der Katharinenkirche auf. - Der neue bayerische König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (37), macht seinen langjährigen in Amberg geborenen Privatsekretär Franz Xaver Schönwerth (38) zu seinen Kabinettschef. - Der in Fürth geborene Stadtarzt und Stadtchronist Georg Tobias Christoph II Fronmüller (39) wird Leiter des fürther Krankenhauses. - Die Geliebte des bayerischen König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (62), die entlarvte Hochstaplerin Sängerin und seine Geliebte Lola Montez alias Gräfin Marie von Landsfeld (26), die Zigarre rauchend mit ihrer Dogge Turk promeniert, wird von Corpsstudenten und der Bevölkerung angegriffen und flüchtet in die Theatinerkirche, woraufhin der der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (62) die Schließung der Universität befiehlt. Lola Montez alias Gräfin Marie von Landsfeld (26) wird vom in Regensburg geborenen Freiherr Gottlieb von Thon-Dittmer (46) zur Fahndung ausgeschrieben und muss München verlassen. Nach einer heimlichen Rückkehr dankt der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (62) am 20. März ab. - In Nürnberg übernimmt der thüringer Gewehrhändlersohn, Manufakturwarenhändler und ehemalige Kammgarnfabrikbesitzer und Maschinenfabrikant Johann Friedrich Klett (70) den Wagenbau für die Staatsbahn. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - Die Grundherrschaft wird aufgelöst und Bauern können ihre Güter durch Geldzahlungen ablösen und als Eigentum erwerben. - In Neuburg an der Donau wird der bei Neuburg auf Schloss Stepperg geborene und aufgewachsene bayerische Oberstleutnant Graf  Aloys von Arco-Stepperg (St) (40), dessen Mutter die verwitwete Kurfürstin Maria Leopoldine von Österreich-Este (St) (72) ist, Mitglied der Bayerischen Kammer der Abgeordneten und kauft vom kurfürstlich leopoldinischen Brauhausverwalter Danner das Arcoschlösschen um den Namen Reisach auszulöschen. - Die Eisenbahnstrecken Bamberg~Grenzbahnhof Hof und Hof~Plauen werden eröffnet. - Freiherr Hans von Aufseß (47) zieht nach Nürnberg und beginnt mit der Planung eines vom bayerischen König schon 18 30 angeregten deutsch-historischen Museums. Er wohnt dabei im Pilatushaus am Tiergärtnertor. - In Regensburg empfiehlt der Kaufmann Drexel Braunschweiger Würste, Westphälische Schinken, Ungarischen Speck, Mixed Pickles, Champignons, Caviar, Sardinen in Oel, Bücklinge zum Rohessen, Marinierte Aale und alle Sorten französischen Liqueurs und Senf. - In Regensburg fährt der Lohnkutscher Georg Betz für einen Gulden und 24 Kreuzer mit dem Stellwagen jeden Mittwoch um 05:30 Uhr von der Poststation Gasthof Zum goldenen Posthorn Goldene Bärenstrasse 10 (20 17 Jag deine Eltern nicht vom Hof) nach Amberg und jeden Freitag um 05:30 Uhr von der amberger Poststation Gasthof Zum König von Bayern nach Regensburg. Die Fahrbillets können in den Gasthöfen gekauft werden. - In der regensburger Tageszeitung Regensburger Tablatt wird eine Betrügerin gewarnt sich weiterhin als Frau Fleischmann auszugeben und mit Krankheiten Geld zu ergaunern und ihr mit Verhaftung durch die Polizeibehörde gedroht. - In Regensburg tritt der Gastsänger Behringer alias Graf Liebenau in der komischen Oper Der Waffenschmied von Albert Lortzing (47) im Theater auf. - Die in Nürnberg gelesene Mittelfränkische Zeitung erhält als Motto Für Recht, konstitutionelle Freiheit und Vaterland im Kopf auf der Titelseite und kommt zwei Mal täglich heraus. - In Bayern werden die Jagdbestimmungen nicht mehr eingehalten, was zu flächendeckender Wilderei führt. - Der österreichische Kaiser Ferdinand von Lothringen Habsburg Österreich (St) (55) legt sein Amt nieder und Franz Joseph von Lothringen Habsburg Österreich (St) (18) wird neuer österreichischer Kaiser. - In Nürnberg setzt der nürnberger Maschinenfabrikant Johann Wilhelm Spaeth (64), der auf handwerkliche Kleinserien spezialisiert ist, Schokoladenfabriken ausstattet und Aufzüge herstellt, eine Dampfmaschine ein. - Die Stadt Nürnberg entsendet den würzburger Schuhmachersohn, Arzt, Politiker und Publizist Gottfried Eisenmann (53) nach einer Hochverratsanklage wegen umstürzlerischen Schriften und Majestätsbeleidigung und jahrelanger Haftstrafe, erst nach dem Sturz des bayerischen König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (62) vollständig rehabilitiert und entschädigt zur Nationalversammlung nach Frankfurt. - Der französische Generals- und Gutsbesitzersohn Heinrich Künßberg (47) wird Nationalversammlungsabgeordneter für Mittelfranken in Ansbach. - Der hersbrucker und nürnberger Hopfenhändler, Weinhändler Johann Georg Zeltner (43) wird Nationalversammlungsabgeordneter für Mittelfranken in Fürth. - Der in Pechtnersreuth bei Waldsassen geborene Jurist Dr. iur., Dr. cam. h.c. Joseph Pözl (34) wird Nationalversammlungsabgeordneter für die Oberpfalz in Amberg. - In Roth bringt der protestantische Vikar Schurd die Bürger, die er als lose Buben bezeichnet mit seinen Warnungen vor einer Auflehnung gegen die Staatsgewalt und dem Hinweis auf Versammlungsverbote so gegen sich auf, dass der Magistrat und der rechtskundige Bürgermeister Nusch die Bürger beruhigen müssen. - In Roth kommt es wegen einer Bierpreiserhöhung im Sommerkeller des Wirtes Böhrer zu einem öffentlichen Krawall, bei dem der geistig behinderte Bürgersohn Stiel zunächst festgenommen und von der erregten Menge mit Gewalt unter Führung des in Burggrub geborenen Eisenbahnarbeiter Regnet und der rother Brüder Riffelmacher aus der Polizeigewalt befreit wird. Auf der Steinernen Brücke beendet die Landwehr den Aufruhr. Nach dem Aufstand brennt einer der vielen fremden Bahnarbeiter das Gasthaus Zur Krone von Johann Martin Böhrer nieder, weil darin der Bahnstreckenkommissar Freiherr von Plechmann wohnt, dieser wird gefasst, kann aber im Durcheinander fliehen. - In Nürnberg kostet die Tageszeitung Nürnberger Tagblatt die nur sonntags nicht erscheint, vierteljährlich 45 Kreuzer und wird in der Buchruckerei Stich in der Waizenstrasse verlegt und gedruckt. - Der nürnberger Magistrat lässt im November 36 verhaftete Personen in ihre Heimat zurücktransportieren. - In Nürnberg werden abonnierbare politische nummerierte Blätter für das Volk zunächst in Bayern gedruckt. - In Bayern wird die Vorzensur abgeschafft, was das präventive Zensursystem durch die Polizeibehörden in ein repressives Justizsystem verwandelt und unliebsame Autoren kriminalisiert. - In Erlangen wird der Zinnfolienfabrikant David Morgenstern (34) erster jüdischer bayerischer Landtagsabgeordneter. - In Nürnberg werden vom Verlag vom 18 46 verstorbenen Herausgeber Friedrich Campe (++) illustrierte satirische Beiträge im Beiblatt Der nürnberger Trichter der Zeitschrift Fränkische Blätter veröffentlicht. - In bayrischen Dorfschulen alias Elementarschulen alias Grundschulden haben Mädchen und Jungen gemeinsamen Schulunterricht, bei dem die Jungen auf den Bänken sitzen dürfen und die Mädchen auf den Bänken an den Rändern und Wänden sitzen müssen und nebenbei mitgeschult werden. Tafeln gibt es nicht und mit dem Rohrstock wird für Gehorsam gesorgt. - In Nürnberg beginnt die erst Ausgabe der Tageszeitung Nürnberger Nachrichten mit Der Polizeistaat ist gestürzt, aber seine Träger alias Minister leben noch. - In Schwandorf verbreiten die Kinder des Kammmachers Josef Reichel Blasturmgasse 5 in der Schule Kleiderläuse, was der Kammmacher als Beleidigung durch den Lehrer Fleischmann empfindet. Das katholische Pfarramt separiert die Kinder bis sie wieder ungezieferfrei sind. - In Nürnberg tritt laut Mittelfränkischer Zeitung in der Bäckerherberge alias Gasthof Zum goldenen Hirschen ein provisorischer Ausschuss des Nürnberger Arbeitervereins zusammen. Es wird aufgerufen Einkommensteuer zu zahlen um damit wahlberechtigt zu werden. Der Arbeiterverein wird von der Presse fast vollständig ignoriert. - In Nürnberg wird ein Arbeiterkongress durchgeführt, bei dem Carl Stöttner alias Stettner und Ulrich für die zünftigen Gewerbe, Heinrich Köchert für die Fabrikarbeiter und Gottfried Franck für das Bauhandwerk als Deligierte auftreten. Der Arbeiterverein versucht die Arbeiter bei einer Versammlung im Bamberger Hof Königstrasse 47 zu bewaffnen. - In Hersbruck erscheint die erste Ausgabe Hersbrucker Zeitung. - In Bayern wird Besitz durch Aufhebung der Grundherrschaft zum wirklichen Eigentum. - In Regensburg wird der Fürstensohn Gustav von Thurn und Taxis (St) geboren. - Bei Denkendorf wird die rechtliche Sonderstellung als Patrimonialgericht des Besitzes des in München geborenen dritten leuchtenberger Herzog Maximilian Beauharnais (St) (31) alias Fürst Romanowsky, verheiratet mit der in St Petersburg geborenen russischen Zarentochter Marija Nikolajewna Romanowa (St) (28), das Dorf Zandt und Schloss Prunn, aufgehoben und wieder dem Landgericht Kipfenberg unterstellt. - In Nürnberg übergibt Johann Froescheis seine Bleistiftfabrik an seinen Sohn Georg Andreas Froescheis, der die Massenproduktion von Lyra Bleistiften einführt. - In Oberferrieden werden die Bürger freie Eigentümer ihrer Anwesen. Die von der Gemeinde neu erhaltene Jagdhoheit wird an den örtlichen Bierbrauer verpachtet. - In Regensburg wird unter den Arbeitern der Bleistiftfabrik Rehbach eine 50 köpfige Kompanie zur Aufrechterhaltung der Ordnung aufgestellt. - In Regensburg gründet der Homöopathiearzt Dr Gerstner den Volksverein für Regensburg und Stadtamhof, der die radikalliberale Parteien unterstützt. - In Regensburg gründen ua der regensburger Journalist Josef Anton Pankofer, der Arzt Dr Karl Herrich, der Stadtgerichtsrat August Reitmayr und der Gutsbesitzer Adolf von Zerzog den regensburger Verein für deutsche Freiheit und gesetzliche Freiheit, der die gemäßigtliberalen Parteien unterstützt. - In Regensburg wird der liberalbürgerliche Gewerbeverein gegründet, der aber die Gewerbefreiheit ablehnt. - In Regensburg fordert ein Nagelschmiedmeister, dass die Maschinenfabriken gänzlich verboten werden sollten. - In Regensburg wird ein liberaler Gesellenverein gegründet, der einen Interessensausgleich zwischen Gesellen und Handwerksbetrieben schaffen soll. - In Regensburg führt der aus der Schweiz zugewanderte Schreinergeselle FA Bergmann erfolglos kommunistische Agitationsreden, wodurch er zwei Anhänger anwirbt. - In Regensburg gründen Katholiken den Verein für konstitutionelle Monarchie und religiöse Freiheit, der die gleichen Interessen wie der Verein für deutsche Einheit und gesetzliche Freiheit hat und sich deshalb wieder auflöst. - In Regensburg wird der katholische Piusverein gegründet um der von Gott eingesetzten Obrigkeit Anerkennung zu verschaffen, wobei der katholische Verleger Friedrich Pustet (50) die treibende Kraft wird. - In Nürnberg sind die Redaktionen der Tageszeitungen Nürnberger Kurier, der Zeitungen Intelligenzblatt von Nürnberg, Intelligenzblatt von Oberfranken und Intelligenzblatt der Oberpfalz und der Tageszeitung Altdorf Laufer Bote auch karitativ tätig und veröffentlichen derartige Meldungen kostenlos. - In Regensburg treten die frankfurter Juden Feist als Abgesandte der Stadt Frankfurt auf und demonstrieren privatrechtliche Gleichstellung. - In Nürnberg wird eine deutsche Pfeifenfabrik später Vauen von den Drechslern Karl Ellenberger und Carl August Ziener mit neuartigen Holzpfeifen im Gegensatz zu den Tonpfeifen gegründet. - In Nürnberg endet die Erfolgsgeschichte des in der deutschen Kartografie dominiernden Homann Offizin oder Homanns Erben mit dem Tod des letzten Besitzers Christoph Franz Fembo (67). - In Nürnberg eröffnet der Paternostermacher und Beinknopfdrechsler Johann Friedrich Rau (28) eine Geigenbauwerkstatt.  - In Nürnberg wird dem Geigenbauer Carl Sprenger der Sohn Augustin Sprenger geboren. Er hat bereits den Sohn Josef Ferdinand Sprenger (02) aus. Beide werden hervorragende Geigenbauer. - In Nürnberg gründet der jüdische Hopfenhändler Anton Kohn (--) einen Hopfenhandel mit Geldverleih. - In Regensburg wird das Ausflugslokal Prinzengarten von Gastwirt und Brauer Jakob Balthasar Prinz wegen seines Namens zur Zielscheibe von fanatischen Revolutionären. - In Nürnberg wird das Maxtor in die Stadtmauer gebaut um die Nordstadt von der Tetzelstrasse aus an die Innenstadt anzuschließen. - In Nürnberg wird östlich neben dem Marientor wegen des aufkommenden Verkehrs ein neugotisches Tor in die Stadtmauer gebaut und nach der Königstrasse benannt. - In Nürnberg wird in Verlängerung der Färberstrasse ein neugotisches Stadtor gebaut. - In Regensburg Sinzing kauft Friedrich Pustet (--), der auch eine Papiermühle in Alling besitzt, das Schloß Oberviehhausen. - In Regensburg wird Graf Franz Seraph von Stadion (42), der durch ein innerfamiliäre Heirat sowohl Graf von Thannhausen als auch von Warthausen ist, kaiserlicher Inneminister. - In Regensburg sind die linksradikale regensburger Tageszeitung Regensburger Tagblatt im 11 Jahrgang von Herausgeber und Redakteur Josef Reitmayr (--) und die linksradikale regensburger Tageszeitung Regensburger Zeitung vom Verlag Neubauer mit dem neuen Redakteur xxx Pangkofer (--) die umsatzstärksten Tageszeitungen der Stadt. - In Riedenburg Thann musss Freiherr xxx von Bassus (--) den Verlust der Patrimonialgerichtsbarkeit hinnehmen, die er über die Hofmark Eggerberg hat, zu der Thann gehört.

1847 Wetter: Strenger Winter von November bis Februar. Tiefer Schnee im April. In Neumarkt geht im März das Brennholz im Krankenhaus aus. - In Regensburg wird von der Karnevalsgesellschaft Narragonia ein Maskenumzug mit Prinz und Prinzessin während der Fastnacht organisiert und von der Bevölkerung mit Begeisterung die Anspielungen an die Übel der Zeit aufgenommen. - In Nürnberg wird ein Gaswerk am Plärrer Ecke Rothenburgstrasse/Fürtherstrasse gegründet und eine städtische Gasbeleuchtung eingeführt. Auf dem angrenzenden nürnberger Ludwigsbahnhof werden 15 Gaslampen aufgestellt. - In Sulzbürg hat sich die Kartoffel so sehr als Nahrungsmittel durchgesetzt, dass der sulzbürger Bürgermeister den Spruch: Nur immer genug Erdäpfel angebaut von sich gibt. - 1 Gulden entspricht 18 Euro (20 22). - Im nürnberger Vorort Gostenhof wird das erste nürnberger Gaswerk errichtet. - Der aus den Ardennen stammende Zöllner und Amateurarchäologe Jacques Boucher de Crevecoeur de Perthes erkennt in Faustkeilen in unmittelbarer Nähe alter menschlicher Siedlungen menschliche Artefakte. Der Normalbürger glaubt der Mensch sei nach der Sintflut entstanden. - Der in Fürth geborene jüdische Papiergroßhändlersohn Leopold Ullstein (21) übernimmt mit seinen Brüdern den väterlichen Betrieb. - Der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (61) erhebt die entlarvte Hochstaplerin Sängerin und seine Geliebte Lola Montez (26) zur Gräfin Marie von Landsfeld. Der ehemalige regensburger Bürgermeister Freiherr Gottlieb von Thon-Dittmer (45) betreibt ihre Verhaftung. Im Streit um ihre Einbürgerung bitten alle Minister um ihre Entlassung und ein neues Kabinett wird gebildet. - Der in Buttenheim geborene jüdische Hausierersohn und Halbwaise Löb Strauß alias Levi Strauß (18) wandert mit seiner Familie nach Amerika aus. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - Die Eisenbahnbrücke Donauwöhrd wird eröffnet. - In Neumarkt kommt die Bäckerei am Unteren Markt 2 in den Besitz der Familie Düring. - In Eichstätt wird Carl Nar bis 18 49 Bürgermeister. - Der in Pappenheim geborene Architekturschüler Eduard Metzger (40) übernimmt nach dem Tod des in Koblenz geborenen Befreiungshallenarchitekten Friedrich von Gärtner (56) die Leitung des Baus des Siegestors in München, das aus kelheimer Kalkstein erbaut wird. - In Nürnberg heiratet der in Nürnberg geborene österreichische Seifenfabrikantensohn Theodor Cramer (30) die nürnberger Eisenbahnfabrikantentochter Emilie Klett (--), deren Unternehmen Maschinenfabrik und Eisengießerei J. F. Klett er übernimmt. - In Nürnberg wird das Gaswerk in Betrieb gesetzt. - In Regensburg wird ein katholischer Arbeiterverein gegründet. - In Roth kauft der aus Nürnberg stammende Drechsler Johann Martin Böhrer das Gasthaus Zur Krone. - In Neumarkt ersteigern der Seiler Georg Strober und Karl Feigl die städtische Strassenbeleuchtung. - In Nürnberg Doos gründet Louis Vetter die erste deutsche Metallflaschenkapselfabrik. - In Lengenfeld ist Schloss Helfenberg eine dreistöckige Ruine. - Die uneheliche in Pappenheim geborene Schriftstellerin pappenheimer Grafentochter Emma Niendorf (40) alias Emma von Calatin veröffentlicht ihre Reiseerlebnisse Das Altmühltal in der Zeitung Morgenblatt für gebildet Leser. - In Regensburg gibt es die fünf Badehäuser Witwe Maria Deisch in der Deischgasse 2, Blasius Höpfl am Obermünsterplatz 4, Johann Oechsle Weißgerbergraben 2, Anton Schwäbel Fischmarkt 2 und Joseph Weber Weiße Lilien Strasse 5 (20 17 Arcor Shop). - In Regensburg gibt es eine Juwelenhandlung Koch in der Ludwigstrasse 8 (20 17 Arnulf Apotheke). - In Regensburg gibt es 97 Wein-, Bier und Gastwirtschaften. In vielen gibt es Billard und viele sind Methschänken. Im Weingasthof Zu den drei Helmen Dreihelmgasse 2 (20 17 Nordseite Galeria Kaufhof) und im Weingasthof und Methschenke Zum weißen Hahn Unter den Schwibbögen 1 (20 17 Cafe Picasso) gibt es täglich Gesellschaftstafeln. - In Regensburg ist Emanuel Christoph Schäffer in der Ostengasse 11 offizieller Reitlehrer und Johann Leonhard Schmidt in der Engelburgergasse 22 (20 17 Kinderhort) offizieller Tanzlehrer. - In Regensburg stellen die Witwe Anna Margarethea Harrer in der Silbernen Fischgasse 3 und Christoph Naimer in der Badstrasse 34 Senf her. - In Nürnberg ist das Gasthaus Zum blauen Glöcklein alias Bratwurstglöcklein Sebalder Platz links neben der Sebalduskirche an der Moritzkapelle. - In Nürnberg werden am Schönen Brunnen auf dem Hauptmarkt frisch gegrillte Bratwürstchen gegrillt und in aufgeschnittenen länglichen Semmeln verkauft. - In Bayern wird die Verwaltung der Post und der Eisenbahnen vereinigt. - Der Physiker Carl August von Steinheil (46) entwickelt zur Überprüfung der Bierqualität ein einfaches opto-aräometrisches Testverfahren zur Alkoholbestimmung, indem die Dichte bestimmt wird. Eine gesetzliche Verankerung scheitert an der Bierbrauerlobby unter den bayerischen Abgeordnetetn. - Die in Regensburg Stadtamhof geborene Arme Schulschwestern-Gründerin Karolina Gerhardinger  (40) missioniert für ein Jahr in den USA und gründet dort 7 Schulen. - In Regensburg erweitert die Bleistiftfabrik Rehbach mit einem Bohrwerk ihre Produktion auf Gas-, Wasser- und Brunnenröhren aus Kalkstein oder Marmor, wodurch sie zum größten Industrieunternehmen der Stadt wird.  - In Nürnberg hat die Maximilians Heilungs Anstalt für arme Augenkranke neben Sehschwächen hauptsächlich Entzündungen, Augengeschwüre und grauen und schwarzen Star zu behandeln. - Das neu gebildete Ministerium des Innern für kirchliche Angelegenheiten, das vom Innenministerium abgetrennt wird, wird dem bei Roding geborenen katholischen Justizministersohn Karl von Schrenck (30) unterstellt. - In Regensburg druckt die Druckerei Pustet katholische Kirchenmusik. - In Nürnberg werden laut staatlicher Anweisung Post und Bahn mit einer gemeinsamen Generalverwaltung zusammengelegt. - In Nürnberg bringt der Verleger Friedrich Schultheiß (--) eine Reihe von Graphiken Alexander Marx von 18 45 (--) auf Velinpapier vom Ludwig Donau Main Kanal Der Ludwig-Kanal. Seine Entstehung und Bedeutung als Handels-Strasse heraus. - In Altdorf wird der Lehrersohn Johannes Zahn (30) neuer Lehrer und Präfekt des Königlichen Schullehrerseminars.

1846 Wetter: Sehr milder Winter. Frühling im Februar. Dürre im Sommer. Hungersnot in ganz Deutschland. Kartoffelkrankheit in Pförring. Sichtbare Sonnenfinsternis. - In Neumarkt berichtet die Zeitung Neumarkter Wochenblatt über die Kartoffelfäule und den Anbau der Esparsette. - In Nürnberg wird vom Volkssschullehrer Völkel ein Turnverein in der oberen Turnstrasse gegründet. - Der in den Personaladel erhobene Privatierssohn und königliche Hauslehrer Georg von Oettl (52) wird eichstätter Bischof. - In Regensburg besteht eine kleine Karnevalsgesellschaft Narragonia und führt einen Maskenumzug durch. - Der in Regensburg geborene Vorsitzende des bayerischen Staatsrates und adoptierte Freiherr Friedrich August von Gise auf Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg und Allersburg (63) wird vom bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (60) entlassen. - Die entlarvte Hochstaplerin und Sängerin am Münchner Hoftheater Lola Montez (25) wird die Geliebte des bayerischen König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (60). Sie wohnt im münchner Hotel Zum goldenen Hirschen. - Im Königreich Bayern findet eine Massenauswanderung mit 140.000 von gesamtdeutsch 1.100.000 Auswanderungen nach Nordamerika statt. 7.000 Auswanderer aus der Oberpfalz, 12.600 aus Mittelfranken, 2.800 aus Oberbayern und 63.000 aus der Rheinischen Pfalz bis 18 57. - Der Besitzer der Schlossbrauerei Hirschau, Eisenhüttenbesitzer und Abgeordneter der ersten bayerischen Ständeversammlung Florian Dorfner (44) wird hirschauer Bürgermeister. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - Nürnberg hat 50.460 Einwohner. Regensburg hat 20.988 Einwohner. - Für den Bau des Ludwig Donau Main Kanals durch Burgthann wird zur Unterbringung der bis zu 300 am Kanalbau Beschäftigten die Kaserne errichtet. - Wegen des Ausbaus der Eisenbahn wird der Sparkasse Nürnberg eine Auszahlung in Höhe von 100.000 Gulden von der Staatsschuldentilgungskasse, bei der das Geld angelegt ist, verwehrt. Es herrscht Geldknappheit besonders durch den Ausbau der Festung Ingolstadt und der Ausrüstung der bayerischen Armee. Lebensmittel werden von Tag zu Tag teurer. - In Griechenland stirbt John Henry Digby (06), der uneheliche Sohn des griechischen König Otto von Wittelsbach (St) (31), mit dessen Vater, dem bayerischen König Ludwig von Wittelsbach (St) (60), seine Mutter Jane Digby (39) bereits 18 29 ein Verhältnis hatte. - Aus Nürnberger Zeitung wird die Mittelfränkische Zeitung, die zum Sprachrohr des linksradikalen Bürgertums unter Redaktionsleiter Friedrich Mayer wird. - In Ansbach wird ein Krankenhaus eröffnet. - In Schwandorf bindet der Gastwirt Josef Nast Schweine auf einem Ochsenwagen an, was als Tierquälerei geahndet wird. - In Stein ist das Faberschloss von Lothar Faber (28) fertiggestellt. - In Altdorf wird der Drucker Tobias Hessel Bürgermeister. - In Erlangen wird die Kreisirrenanstalt an der Irrenhausstrasse als abgeschlossene Innere Kolonie eröffnet. - In Nürnberg ist die königliche Bank in der Bankgasse 19, die Herrentrinkstube in der Winklerstrasse 1 (20 17 Riverside Pizza House), der Industrie und Cultur Verein Große Steinbühler Weg 2, das Irrenhaus beim Betzengäßchen 1444, das Leihhaus in der Königsstrasse 858, die Lotto Administration in der Königsstrasse 854, die Polytechnische Schule in der Peuntgasse 829, das Sparkassenbureau in der Spitalgasse 841, das Theater am Lorenzerplatz 764, das Waisenhaus in der Findelgasse 18 und das Waitzenbräuhaus in der hinteren Ludwigsgasse 248. - In Sulzbach druckt die Buchhandlung und Druckerei Seidel den vollständigen bayerischen Geschäfts Kalender, ein Almanach mit ua. Überblicke über Kalenderdaten, Eisenbahnnetz, Garnisonsverzeichnis, Geneaologie der regierenden Häuser, Gebühren für ärztliche Leistungen, wie z.B Zahnziehen kostet zwischen 12 Kreuzer und 48 Kreuzer, aktuelle europäische Adelsverbindungen, Überblick über die bayerischen Städte und ihrer Religionszugehörigkeit und die bestehenden Klöster, Zollstationen, Einwohnerentwicklung, Gebührenordnung. Das Regulativ der Post-, Chaisen- und Trankgelder ist eine Gebührenordnung. Es gibt Post-Kaleschen und halbgedeckte offene Reisewagen. Ein Postwagen kann bis zu 6 Vorspannpferde haben. Die Reisenden müssen Chaussee-, Tor-, Weg-, Pflaster-, Brücken- Trank-, Wasser- und Überfahrtsgebühren selbst bezahlen. Das Chaisengeld gilt für unbedeckte Kaleschen und halb- und ganz bedeckte Chaisen. Die Eilwagen-Taxe beträgt 32 Kreuzer pro Meile. Bei tiefem Schnee wird die Chaise auf Schlitten umgebaut. Wo keine Strassen bestehen, muss der Postillion im voraus und nach Zeit bezahlt werden. Es gibt Gruppenermäßigung. Die Verordnung gilt seit 18 24. Beamte und Rechtsanwälte in Strafsachen dürfen ihre Posttaxen absetzen. Ab vier Poststationen oder 8 Stunden Fahrt wird eine Tagreise berechnet. - In Neumarkt gibt es keine protestantische Gemeinde. - Mittelfränkische Landgerichte gibt es u.a. in Beilngries, Ansbach, Erlangen, Cadolzburg, Altdorf, Nürnberg, Lauf, Schwabach, Kipfenberg, Greding und Hersbruck, die dazugehörigen adeligen Gutsherrschaften sind von Freiherr von Seckendorf in Burghausen, Graf von Holnstein in Holnstein, Ittelhofen, Pollanten, Freiherr von Crailsheim in Rugland, Familie von Praun in Almoshof, Freiherr Haller von Hallerstein in Bislohe, Freiherr von Pflummern in Bubenreuth, Familie von Oelhafen in Buschschwabach, Familie von Sertz in Defersdorf, Familie von Scheuerl in Fischbach, Schwarzenbruck, Freiherr von Geuder in Stein, Freiherr Schenk von Geyern in Syburg bei Greding, Freiherr von Gugel in Gebersdorf, Freiherr von Haller in Großgründlach, Freiherr von Stromer Reichenbach in Grünsberg, Familie von Forster in Hammer, Freiherr von Geuder in Heroldsberg, Freiherr von Lochner in Huttenbach, Freiherr von Eggloffstein in Kornburg und Mögeldorf, Familie von Petz in Lichtenhof, Freiherr Kreß von Kressenstein in Neunhof, Herzog von Leuchtenberg in Prunn, Familie von Schwarz in Artelshofen, Henfenfeld, Freiherr von Fuchs in Bebringersdorf, 2 Grafen von Pückler Limburg in Burgfarrenbach, Freiherr von Gugel in Diepoltsdorf, Freiherr von Ebner von Eschenbach in Eschenbach, Freiherr von Löffelholz in Gibitzenhof, Freiherr Freiherr von Welser in Neunhof, Fürst Adolf von Wrede in Reichenschwand, Freiherr von Tucher in Simmelsdorf. - Oberpfälzische und Regensburger Landgerichte gibt es u.a. in Regenstauf, Stadtamhof, Naabburg, Neumarkt, Burglengenfeld, Amberg, Hemau, Hiltpoltstein 30 km südlich von Nürnberg, Sulzbach und Kastel. Die dazugehörigen adelige Gutsherrschaften sind von Fürst von Thurn und Taxis in Alt-Eglofsheim, Schönberg, Wiesent, Bernhardswald, Neutraubling, Graf von Lerchenfeld in Köfering, Freiherr von Reitzenstein in Reuth bei Kemnath, Graf von Seinsheim in Sünching, Freiherr xxx von Podewils in Wildenreuth, Familie von Flembach in Guteneck, Freiherr von Lindenfels in Altenstadt, Freiherr von Anethan in Alfalter, Freiherr von Waldenfels in Dechantsees bei Kemnath, Freiherr von Gumppenberg in Deining, Freiherr von Tänzl Trazberg in Dietldorf, Familie von Simler in Schloß Ebermannsdorf, Freiherr Maximilian von Bassus (--) in Eggersberg, Sandersdorf, Familie von Oelhafen Schöllenbach in Eismannsberg, Freiherr von Harsdorf in Eschenfelden, Collegiatstift zur alten Capelle in Regensburg in Etterzhausen, Gräfin xxx von Holnstein (--) in Ettmannsdorf, Fronberg, Freiherr von Rummel (--) in Herrnried, Freiherr von Karg in Hochdorf, Freiherr von Frank in Hohenkemnath, Freiherr Eb von Stromer Reichenach in Holnstein, Freifrau von Junker Bigalo in Holzheim bei Burglengenfeld, Freiherr von Thon Dittmer in Kirchenodenhard, Pettendorf, Familie J von Sonnenburg in Kirchenreinbach, Falkner von Sonnenburg in Kollersried, Freiherr Lochner von Hüttenbach in Lintach, Freiherr xxx von Gise (--) in Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg, Familie von Ellenrieder in Mörlach, Freiherr von Aretin in Münchshofen, Winbuch, Graf xxx von Drechsel (--) in Naabeck, Karlstein, Freiherr xxx von Brandt (--) in Neidstein, Zant, Familie von Spies in Raigering, Freiherr xxx von Pfetten (--) in Ramsdau, Graf xxx von Oberndorf (--) in Regendorf, Familie von Mann in Theuern, Graf xxx von Waldkirch (--) in Wildenstein, Familie von Hornberg in Zell, Graf Franz von Hirschberg  (--) in Bruck, Familie von Faßmann in Emhof und Graf Du Moulin (--) in Leonberg. - Die Räderuhren werden nach Tabellen mittags je nach Datum bis zu 15 Minuten vorgestellt oder zurückgestellt. - In Regensburg nimmt die Königliche Kreis-Landwirtschafts- und Gewerbsschule und die damit verbundene Handwerk-Sonn- und Feiertags-Schule ein zusätzliches Programm über die wichtigsten 92 Arzneipflanzen, 24 Nahrungs- und Gewürzpflanzen, 9 Futterpflanzen, 8 Färberpflanzen, 7 Gespinnstpflanzen und 2 Ölpflanzen, die in Regensburg und Umgebung wild wachsen in ihr Unterrichtsprogramm auf und gibt gleichzeitig ihre Wirkung und ihre Standorte an um ihre Schüler zu animieren sie zu sammeln und somit nicht von teuren Einfuhren abhängig zu sein. Der erste Kurs lernt als einziger die Fremdsprache Französisch. An erster Stelle wird in allen Kursen immer die Religionslehre aufgeführt. Jeden Tag müssen alle konfessionell getrennt an einer Morgenandacht teilnehmen und Turnlehrer Zeller gibt zweimal wöchentlich Unterricht im Fach Baden in der Donau. Die katholischen Schüler müssen an Sonn- und Feiertagen in die Kirche und viermal jährlich zur Beichte und Kommunion. - In Velburg wird wegen des aufkommenden Verkehrs das Nageltor abgerissen und wegen des schlechten Strassenzustands hinter dem Rathaus gepflastert, weshalb ein Pflasterzoll erhoben wird, von dem Beamte, Militär und velburger Einwohner ausgenommen sind. Die ersteigerbaren vermietbaren Zollstellen sind am Parsberger Tor, am hinteren Tor und am hinteren Markt. Der eingenommene Pflasterzoll abzüglich der Miete ist der Verdienst der Zolleinnehmer. - In Gnadenberg sind die Ruinen von Kloster Gnadenberg völlig verwildert. Auf den Mauern wachsen über 2 Meter hohe Bäume. - In Nürnberg gründet Friedrich Bauer (34) eine Vorbereitungsanstalt, an der evangelische Missionare ausgebildet werden. - In Amberg übernehmen die kaholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen aus München die Strafanstalt. - In Amberg wird das Stadt-Theater im ehemaligen Franziskanerkloster umgebaut. - In Karlshuld bei Neuburg an der Donau erbaut das preußische Gustav Adolf Werk, ein privater evangelischer Missionsverein und in Bayern noch nicht anerkannt, als erstes bayerisches Diaspora Projekt die evangelischlutherische Pfarrkirche im fast ausschließlich katholischen Bayern und ohne Erlaubnis des bayerischen König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (60), des Oberhaupts der evangelischen Kirche in Bayern. - Der aus Karrieregründen vom Protestantismus zum Katholizsmus konvertierte wetzlarer Reichskammerprokuristensohn und bayerische Finanzminister und Innenminister Ritter Karl von Abel (58), der protestantische Gemeinden auf königlichen Befehl unterdrückt, verliert auf königliche Anweisung die Zuständigkeit für kirchliche Angelegenheiten. -  Der nürnberger Theaterdirektor Ferdinand Röder (36) übernimmt simultan auch das bamberger Theater für eine Spielzeit, an dem er  drei Jahre zuvor bereits längere Zeit Direktor war. - In Regensburg muss der Geigenbauer August Martin Ludwig (32) seine Werkstatt aufgeben, woraufhin er über Springfield nach New York auswandert und der beste amerikanische Geigenmacher seiner Zeit wird. - In Amberg wird das Stadttheater in der Franziskanerkirche renoviert, was bis in Folgejahr dauert. - In Amberg wird Eduard Kick (--) Alleinbesitzer der amberger Fayencemanufaktur und Steingutfabrik vor dem Ziegeltor. - In Regensburg werden von der Armenfürsorge 302 Personen versorgt, davon sind 246 katholisch und 56 evangelisch. - In Neumarkt wird der königlichbayerische Poststallhalter Joseph Allertshammer (--) Ober Marktstraße 49  (20 23 Gebäudereihe Kik bis Bäckerei Cafe Plank) auch Briefpostexpediteur, der im Folgejahr auch boites aux lettres alias Briefkästen aufstellt, in die nur Briefe eingeworfen dürfen, die der Empfänger bezahlt. Geldsendungen über die Briefkästen sind verboten, auch darf der Brief nicht zu schwer sein.  - In Nürnberg stirbt der ehemals glühend revolutionäre und lutherische Student Friedrich Campe (69) als angepasster schwerreicher biedermeierischer Verleger und Geschäftsmann mit einer großen Gemäldesammlung, der mit seinen Börsenaktivitäten ein Vermögen gemacht hat. - In Regensburg hat die Bayerisch-württembergische Donaudampfschiffahrtsgesellschaft seit 18 38 2.200 Tonnen Güter befördert.

1845 Wetter: Erst im Februar ungemein viel Schnee mit strenger Kälte bis Ende März. Viele Unfälle durch die Kälte. Wild erfriert. 22 Grad minus Reaumur im März. Hochwasser in Regensburg mit Eisabgang und Eisstoß. Sinzing wird überflutet. Schnee bleibt lange liegen und verursacht Fäulnis. Trockenheit im Sommer. Schlechte Ernte. Getreidepreise steigen. Kartoffelkrankheit. - In Nürnberg wird 28 Jahre nach dem ersten Dampfschiff auf dem Rhein der vom jüdischen würzburger Bankier Joel Jakob Julius von Hirsch auf Gereuth (56) hauptsächlich finanzierte Ludwig Donau Main Kanal eröffnet, womit in Neumarkt durch den Abzug der Arbeiter eine Wirtschaftskrise beginnt. Weil der Wasserweg auf königlichen Befehl hin 18 30 ohne Rücksicht auf die Weiterentwicklung der Dampfschiffe geplant und 18 36 mit dem Bau begonnen wurde, beschränkt sich die Durchschnittsgeschwindigkeit der von Pferden gezogenen Treidelschiffe auf 3 km/h, die sich gerade einmal gefahrlos passieren können. Weil die Häfen sehr klein, die Uferböschungen schwach dimensioniert, die Brücken nicht hoch genug sind und höhere Gewschwindkeiten das Bauwerk sogar zerstören würden, können darauf selbst kleine Dampfschiffe nicht fahren. Die Donaudampfschiffahrtsgesellschaft - In Neumarkt ist die seit 18 40 neuerbaute Kunstmühle Laabermühle mit angeschlossenem Sägewerk Mühlstrasse 17 im Besitz des nürnberger Maschinenfabrikanten und Eisenbahnlokomotivenbauers Johann Wilhelm Spaeth (56), des Bauleiters des Ludwig Donau Main Kanals amberger Regierungsrat Maximilian von Hartmann (--) und des neumarkter Gasthofbesitzers Friedrich Kornburger (--), fertiggestellt. Das Wasser des neuangelegten 5.500 m langen Leitgrabens alias Pilsach Leitgraben, wobei die Pilsach nicht mehr direkt 500 m nördlich des Berliner Rings in die Schwarzach abfließt, sondern über die Stadt Neumarkt umgeleitet wird, das die Mühle antreibt, dient als Wasserzufuhr für den Ludwig Donau Main Kanal. Zwanzig Pilsach-Mühlen müssen dafür den Betrieb einstellen. - In Beratzhausen brennt die Wallfahrtskirche ab. - In Holzheim erwirbt der neue neumarkter Magistratsrat und neumarkter Gastwirt vom Gasthaus Zum goldenen Lamm Michael Ehrnsperger (--) den Stollenhalbhof. - In Nürnberg eröffnet ein Krankenhaus vor dem Frauentor. - In Nürnberg zeigt der der thüringer Gewehrhändlersohn, Manufakturwarenhändler, ehemaliger Kammgarnfabrikbesitzer und Maschinenfabrikant Johann Friedrich Klett (67) auf der nürnberger Gewerbeausstellung einen schmiedeeisernen Dampfkessel und einen eisernen Balancier für Dampfmaschinen. Er baut Personenwagen und Güterwagen für die bayerische Staatsbahn. - Der Besitzer der Schlossbrauerei Hirschau und Eisenhüttenbesitzer Florian Dorfner (43) wird Abgeordneter der ersten bayerischen Ständeversammlung. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Amberg wandern eine Schiffmannstochter und eine Inwohnertochter wegen der restriktiven Zunftheiratsvorschriften nach Wien aus. - In Regensburg erscheint erstmals und bis 19 08 die Tageszeitung Regensburger Tagblatt. - In Nürnberg wird der Stadtbahnhof vor dem Frauentor als erster bayerischer Staatsbahnhof im neugotischen Stil vom bayerischen König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (59) ausgebaut. - In Nürnberg prallt an der Fürther Kreuzung ein aus Nürnberg kommender Pferdezug auf die ungewöhnlich lang parkende Ludwigseisenbahn, wobei ein Pferd zerquetscht wird. - In Nürnberg setzt sich die vorgeheizte Dampflokomotive Pfeil der Ludwigseisenbahn um 01:00 mittags führerlos Richtung Fürth in Bewegung. Der schottische Zugführer William Wilson (36) spannt ein Pferd vor einen Tender und hetzt aber vergeblich hinterher, denn der entgegenkommende Pferdzug hat die mittlerweile schon sehr langsam fahrende Lokomotive bei Muggenhof bereits bemerkt, die Passagiere aussteigen lassen und die Pferde ausgespannt, dass der sanfte Aufprall keine Folgen hatte. - In Nürnberg wird das Städtische Krankenhaus in der Sandstrasse am Frauentorgraben mit 440 Betten in 4 Abteilungen eröffnet. Es gibt die Abteilungen Chirurgie, Innere, Syphilis und Geisteskranke. - Amant, der Postillion d´amour ist eine Sammlung von 100 Musterbriefen in Herzensangelegenheiten. - Der in Nürnberg geborene Kaufmann Anton Schleicher wird fälschlicherweise wegen Wechselfälschung steckbrieflich gesucht, was per Widerruf von der königlichen Polizeidirection verbreitet wird. - In Velburg Oberweiling wird in der Pfarrkirche eingebrochen. Verdächtig ist der nürnberger Schuhmachergeselle Johann Forster in die Pfarrkirche ein, der steckbrieflich gesucht wird. Sein in Bruck bei Erlangen geborener Komplize, der Badergeselle Georg Hofmann gilt als höchst gefährlicher Verbrecher, der gewöhhlich Pistolen bei sich führt. - Zwischen Schwandorf und Amberg entkommt der in Voggendorf geborene Betrüger Joseph Pangerl alias Simandlbub bei seinem Gefangenentransport zu einer 6 jährigen Arbeitshausstrafe. - In Regensburg sind ua das Gasthaus Dampfschiff, Zum goldenen Engel, Zu den drei Helmen Drei Helm Gasse 3, und das Gasthaus Zum weißen Hahn Ankunfspunkte der Postkutsche, wo sich die Ankommenden anmelden müssen und ihre Ankunft in der Tageszeitung Regensburger Zeitung veröffentlicht wird. - In Regensburg kauft der Fabrikant Friedrich Joseph Fikentscher die Zuckerfabrik in der Kumpfmühler Strasse. - In Amberg kauft der katholische regensburger Verleger Georg Joseph Manz (37) den Verlag von C Klöber auf. - In Amberg wird dem in Lauterhofen geborene Bäckersohn, ehemalige neumarkter Rechtspraktikant und Akzessist am amberger Appellationsgericht Hieronymus Ehrensberger (32) das Patrimonialgericht der Freiherren von Stauffenberg im württembergischen Amerdingen übertragen, woraufhin er die Landrichtertochter Julie Wülfert heiratet. - In Regensburg wird ein römisches Grab mit Relieffiguren aus dem 3. Jahrhundert in der älteren Lorenz Kiesgrube an der Straubingerstrasse gefunden. - Der jüdische Hopfenhändler Joseph Kohn (--) zieht nach Nürnberg. Er erhält im Laufe der nächsten Jahre als erster nürnberger Jude ein Niederlassungsrecht als jüdischer Kaufmann, der auch Geld verleiht. - Der Kompo nist Richard Wagner (32) beginnt in Marienbad mit der Entwicklung der Handlung für seine Oper Die Meistersinger von Nürnberg. - In Nürnberg dokumentiert der Graphiker Alexander Marx (--) eine Reihe von Graphiken vom Ludwig Donau Main Kanal, ua der Schleuse in Dietfurt, bei der man in den Kanal einfährt, des Kanals in Neumarkt usw, die als Stahlstiche oder Kupferstiche Pittoreske Ansichten des Ludwig Donau Main Kanals veröffentlicht werden. - In Neumarkt berichtet der neumarkter Militärunterarzt im Chevaulegers Regiment, Stadtarzt und Badarzt, der in Kronach geborene Johann Baptist Schrauth (38), der im Vorjahr die Grafentochter Gräfin xxx von Spreti (--) geheiratet hat und wodurch er in den Besitz des Schloßgutes Woffenbach gekommen ist, in der Zeitung Neumarkter Wochenblatt über die Cholerazeit.

1844 Wetter: Hungernot. Zu Neujahr blühen Blumen im Garten. Hochwasser und Überschwemmungen an der Donau in Pförring. Ziemlich schlechte Ernte. - In Neumarkt wird das Weißbierbrauhaus von der Stadt Neumarkt zurückgekauft und in ein Armenhaus umgewandelt. - In Nürnberg stirbt die Patrizierfamilie der Waldstromer aus. - In Regensburg gibt es nur noch 2 Weinzierl alias Weinschänke. - In Regensburg gibt es auf dem Galgenberg 10 Kellergaststätten u. a. das weiße Brauhaus, das braune Brauhaus von Brauer Johann Georg Dietl, der Kneitingerkeller und der Obermünsterkeller. - Der in Fürth geborene Kaufmann Conrad Gebhardt (53) wird Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung für die Nationalliberale Casinofraktion. - Die bayerische Staatsbahn eröffnet die Eisenbahnstrecke von Nürnberg~Bamberg mit einem Eisenbahntunnel mit einer Maffei Lokomotive aus der Bavaria-Reihe. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In  Forth wird der Warenhausbesitzer Alfred Abraham Gerngroß geboren. - In Amberg hat die Distriktsparkasse hat über 10.000 Gulden Einlagen. - In Amberg wandern ein Beisitzer und ein Drechsler nach Nordamerika, ein Nagelschmiedgeselle und eine Melbertochter alias Mehlhändlertochter nach Wien und eine Beisitzertochter wegen der restriktiven Zunftheiratsvorschriften nach Hannover aus. - Die Eisenbahnstrecke Nürnberg~Donauwörth ist fertiggestellt. Auf dem anderen Donauufer wird die Strecke Nordheim~München fertiggestellt. - In Florenz heiratet der jüngste bayerische Königssohn Luitpold von Wittelsbach Bayern (St) (23) Erzherzogin Auguste Ferdinande von Habsburg Österreich Toskana (St) (19). - In Neumarkt kauft Johann Baptist Hohenadel das Haus in der Bockwirtsgasse 1 und richtet darin die Stadtapotheke alias einzige und städtische Apotheke ein. - Der in München geborene Steuerbeamtensohn Jurist Ritter und Edler Georg von Grundner (31) wird provisorisch rechtskundiger Bürgermeister in Ingolstadt. - In Deining kauft der in Breitenbrunn geborene bayerische Kriegsminister Freiherr Anton Bannerheer von Gumppenberg (67) das Kanzlerlehen Landgut Deining von Graf von Holnstein. - In Neuburg an der Donau bezeichnet der Kaplan Karl August Böheim den Neuburger Wein als gefürchteten Bayerwein, der wie Essig schmeckt. - In Regensburg kauft Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (42) von Georg Hamminger aus Ortenburg Schloss Pürkelgut, das ein beliebtes Sommer-Ausflugsziel mit Brauerei, Gartenwirtschaft mit Napoleonzimmer und Tanzvergnügen ist und funktioniert es in ein Jagdschloss um. - In Bayern werden deutsche Briefmarken eingeführt. - In Regensburg kommt der erste Jahrgang der Regensburger Theater-Revue von Karl Blankenstein heraus. - In Nürnberg meldet die Tageszeitung Nürnberger Abendblatt, L 595 Ecke Peter Vischer Strasse, wenn das Offizierscorp des Infanterie-Regiments im Park des Dutzendteichs spielt. Das Gasthaus Zur blauen Glocke ist Anlaufstation bei einer privaten Verkaufsanzeige, bei der 2 Wagenpferde verkauft werden sollen. - In Nürnberg ist Die Kriegelust von Gungl eine begeistert aufgenommene Neuerscheinung, zu der Musiklehrer Fischer Pianoforte und Gitarren Noten verkauft. - In Nürnberg verkauft der Konditor Wipplinger in der Frauenthorstrasse Kirschen-, Weichsel- und Aprikosenkuchen. - In Nürnberg findet zur Lorenzer Kirchweih ein Ball im Gasthaus Zum goldnen Adler, im Gasthaus Schröglers Zwinger eine Musikalische Produktion unter Musikmeister Bernhardt zum Preis von 6 Kreuzer für Herren, und eine gutbesetzte Tanzmusikveranstaltung im Gasthaus Zum Peter Vischer statt. - In Nürnberg verkauft der Metzger Leonhard Wilhelm in Nr 1549 Beckschlagergasse empfohlene geräucherte und abgebräunte Krautwürste zwischen 18:00 Uhr und 20:00 Uhr. Außerdem verkauft er ganz nach Frankfurter Art geräucherte Bratwürste zu 2 Kreuzer/Stück. - In Regensburg wird die Brauerei Stadler alias Stadlerbräu gegründet. - In Nürnberg übernimmt der nürnberger Seifenfabrikantensohn und Bankier Theodor Cramer (27) die nürnberger Tageszeitung Friedens- und Kriegskurier, die in seiner im Vorjahr gekauften Verlagsbuchhandlung Bäumler herstelltt. - In Nürnberg Doos wird unter dem Namen Fürther Kreuzung am Schnittpunkt der Ludwig Süd Nord Bahn mit der Ludwigseisenbahn nur provisorisch und für den Personenverkehr der Bahnhof Nürnberg Doos eröffnet. Die Ludwigseisenbahn-Gesellschaft hat noch ein 21 Jahre laufendes Monopol für den Bahnverkehr zwischen Nürnberg und Fürth. - In Regensburg wird am Theater der in Köln geborene Theaterdirektor Ferdinand Röder (36), von Heinrich Zacharda abgelöst, der drei Sielzeiten bleibt. Ferdinand Röder (36), zieht nach Regensburg und übernimmt dort das Theater, wo er 4 Spielzeiten bleibt. - In Nürnberg Schwaig stirbt mit dem Tod von Christoph Carl Alexander von Waldstromer das Geschlecht aus, wonach das Schloss Schwaig in den Besitz der bürgerlichen Familie Riegel kommt. - In Nürnberg wird die Eisenbahnstrecke Nürnberg~Bamberg eröffnet. - In Dietfurt verbreitet der Heimatforscher Redenbacher (--) das Gerücht von der Weißen Frau, die in den Ruinen eines alten Schlösschens im Hungerbachtal neben der B 2 bei der Abzweigung zum Gut Hürth mit einem Schlüssel einen Schatz bewachen soll. Das angebliche Schlösschen ist aber nur das kleine außerhalb gelegene Birkemers Häuschen. - In Deining brennt es im Bräuhaus alias Schlossbrauerei Hausnummer 62, das zum deininger Schloss gehört. - In Deining baut die Kreismühle ein Einblatt-Sägewerk an (20 24 immer noch im Familienbesitz). - In Deuerling, wo es noch keine Brauerei gibt, will der Tafernwirt Wolfgang Salzhuber (--), der gar kein Brauer ist, eine Brauerei mit einer Konzession für Braunbier eröffnen, wogegen der hohenschambacher Brauer Johann Veitl (--) erfolgreich Protest einlegt und die bereits bestehenden Brauereien in allernächster Umgebung wie die in Etterzhausen, Schönhofen, Eichhofen, Eilsbrunn, Laaber, Hohenschambach, und Hemau und die etwas weiter entfernten in Pettendorf, Pielenhofen und Winzer-Kneitingen anführt. Durch Deuerling führt die Hauptstrasse von Regensburg nach Hemau und es gibt in Deuerling drei Gasthäuser, eine neuerbaute Drahtstiften-Fabrik, ein Glas-Schleif- und Polier-Werk und ein gleiches im nahegelegenen Steinerbrückl. In Pollenried, Pittmannsdorf und Heimberg sind mehrere neue Häuser erbaut worden und neue Ansiedelungen entstanden. 

1843 Wetter: Milder Jahreanfang. Frühling im Februar. Kalter und nasser Frühling. Starke Gewitter im April. Trockenheit führt zu Hungersnot. Komet im März. In Hohenfels stirbt der Bauernsohn Joseph Amann an der Wasserscheu alias Hundswuth alias Tollwut. - Nach Schwefel riechender Hochrauch in Pförring. In Pförring verunglückt der fahrende ingolstädter Bote an der Brücke. - Der in München und Wien ausgebildete Brauer Heinrich Wenker beginnt in der dortmunder Gastwirtschaft  Krone am Markt mit der Produktion von Dortmunder Hell alias Dortmunder Export nach bayerischer Brauart mit untergäriger Hefe und in mit Natureis gekühlten Kellern. - In Neumarkt tritt der Klosterwirt Mederer aus der Kommunbrauerei aus und braut in einem eigenen Brauhaus Bier. - Der schwäbische Regierungspräsiden Carl Albert Leopold von Stengel (St) (59) wird neuburger Appellationsgerichtshofpräsident. - Die Sparkasse Neumarkt hat bereits 320.000 Gulden verliehen. - In Neumarkt stellt der Wirt des Gasthauses Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9 (20 24 Mittlerer Ganskeller) Benedikt Kornburger (--) sein privates Brauhaus fertig. - In Neumarkt beantragt der Wirt vom Gasthaus Zum Lamm Michael Ehrnsperger (--) die Konzession für ein eigenes privates Brauhaus, verschiebt aber den Bau nach der Bewilligung. - Der Ludwig Donau Main Kanal erreicht die Stadt Nürnberg. - In Nürnberg brennt die Krötenmühle nieder. - In Regensburg Prüfening kommt Freiherr Franz Zuylen van Nyevelt durch Erbschaft in den Besitz von Schloß Prüfening. - Der in Sulzbach geborene jüdische Kaufmannssohn Aron Feistmann heiratet die Witwe des jüdischen fürther Zichorienfabrikanten und wandelt das Unternehmen von einer Manufaktur in einen Industriebetrieb um. - In Erlangen erwirbt Frederick Brendel (23) den akademischen Grad eines Dr med. - In Neumarkt ist Johann Mois (--) Bürgermeister. - Nürnberg hat 48.267 Einwohner. Regensburg hat 20.678 Einwohner. - In Regensburg wird das Königliche Gesellschaftshaus mit ständigem Theater, zwei großen Salons für Konzerte und Bälle im ersten Stock mit mehreren Nebenzimmern, einer Billardkonzession und der Konzession für die Konzerte, Bälle und Hochzeiten neu verpachtet. - In Regensburg werden im August von 117 Fällen, 43 arbeitscheue Bettler, 24 Betrunkene wegen exzessiven Betragens, 21 Raufbolde und 14 Fälle wegen zu schnellen Reitens und mit der Kutsche Fahrens arretiert. 4 Personen davon werden in die Localbeschäftigungsanstalt, 1 in die Zwangsarbeitsanstalt Kaisheim und 1 in die Zwangsarbeitsanstalt Blassenburg alias Plassenburg eingeliefert. - In Amberg wird die Distriktsparkasse für den Landgerichtsbezirk für Minderjährige, Dienstboten, Lehlinge, Handwerksgesellen, Fabrikarbeiteter und Tagelöhner gegründet, die zwei Mal monatlich sonntags von 10:00 bis 12:00 Uhr öffnet. Es dürfen nur von 30 Kreuzer bis 100 Gulden angelegt werden, die zu 3 % verzinst werden. Der amberger Dekan Aigner wird Kontrolleur. Es werden Darlehen ausgegeben. - In Neumarkt stiftet der neumarkter Kaufmann Di Bell 5.000 Gulden für eine neue Mädchenschule. - Der in Ingolstadt geborene und aufgewachsene ingolstädter Pflegersohn und Hofkastnersohn, ehemalige königlichbayerische Finanzminister Freiherr Maximilian von Lerchenfeld (65) stirbt auf seinem Gut Heinersreuth bei Presseck. - In Nürnberg ist das Cafe Rössel das beliebteste Kaffeehaus. Im Gasthaus Philipp Raw zwischen den Stegen auf der kleinen Schüttinsel, im Gasthaus Zum Pfau, Neue Gasse, im Essigbrätlein am Weinmarkt 3, im Gasthaus Zum König von Bayern am Obstmarkt, im Gasthaus Zum goldenen Elephanten am Theater und im Gasthaus Zum goldenen Hahn hinter dem Rathaus erhält man einen guten und günstigen Mittagstisch zu 18 bis 36 Kreuzer pro Couvert alias Gedeck ohne Wein und Bier. Im Gasthaus Schwänlein am neuen Tor isst man für 9 Kreuzer, aber es soll auch Gasthäuser geben, wo man für 6 Kreuzer essen kann. Zum Mittagessen gibt es in Nürnberg wenig Auswahl. Man kann nur in Gasthöfen warm essen. In den Bierhäusern gibt es nur kalte Speisen wie Knackwürste. Ein von Fremden differenziert beurteiltes Lokalgericht sind Bäiterla und Schwemmknidla alias fettes Rindfleisch mit Griesklößen im Gegensatz zu den allseits beliebten Bratwürstchen mit Sauerkraut im Gasthaus Zum blauen Glöcklein alias Bratwurstglöcklein Sebalder Platz links neben der Sebalduskirche an der Moritzkapelle, das eher eine Baracke ist. Sehr kleine Bierkneipen, in denen auch Essiggurkenhandel betrieben wird, sind die Bockelmüllerei, Meixners Zum Herzchen hinter der Frauenkirche und Zur Baumwolle. Es gibt viele Gasthäuser mit Biergarten und Kegelbahn z,B. Zur Himmelsleiter in der Karolinenstrasse. Fremden wird geraten dem Militair in Form von Schildwachen, die am Pulvermagazin, am Heumagazin, am Holzmagazin und am Zeughaus postiert sind, auf Ansprache sofort eine Antwort zu geben und wenn sie vor der Hauptwache aufmarschieren oder in der Gasse vorbeimarschieren nicht zu rauchen. Rauchverbot gibt es auf den beiden Holzmärkten, in Ställen, in Durchgängen, im Hof des Rathauses und in der königlich bayerischen Post. Während des Gottesdienstes an Sonntagen sind alle Gelage auf offener Strasse verboten und Verkaufsläden geschossen. Das Reiten und Fahren über die Hallerwiese und auf der Insel Schütt ist verboten. Hunde in der Wirtsstube sind neuerdings verboten. Waffen dürfen nur getragen werden, wenn sie im Passe alias Paß ausdrücklich bemerkt sind, oder wenn man von Stand ist. Messer mit feststehenden Klingen im Griff, Dolche, Stilette, Stockdegen sind streng verboten. Jagdgewehre müssen eingepackt sein. Fremde müssen bei der Anreise mit Pferd und Wagen oder nur zu Pferde am Tor einen Brücken- und Pflasterzoll entrichten. Wollen sie länger als drei Tage bleiben, müssen sie sich im Geschäftszimmer Nr 8 des Rathauses eine Aufenthaltskarte ausstellen lassen. Durchreisende müssen sich nur auf einem Nachtzettel eintragen. - Der Place de la Concorde in Paris ist asphaltiert. - In Nürnberg findet das letzte Volksfest für 10 Jahre wegen massiver Teuerungen. - In Regensburg kommt der 33. Jahrgang der Wochenzeitschrift Regensburger Wochenblatt von der Druckerei Demmler in der Glockengasse heraus. - In Regensburg gibt es eine Localbeschäftigungsanstalt. - In Neumarkt hat die Beschälanstalt 5 Hengste. - In Regensburg tagt der Taubstummenunterrichts-Verein. - In Regensburg stirbt der 16 Tage alte Sohn des königlichbayerischen Kämmerer und Oberlieutenant a la Suite Graf Hermann von Hirschberg auf Ebnath und Schwarzenreuth. - In Neumarkt wird der Kanalhafen am Ludwig Donau Main Kanal eingeweiht. - In Regensburg bezieht die in Regensburg geborene und vom Naturforscher und Entdecker der Missouriquellen Titular-Herzog Paul Wilhelm von Württemberg (St) (46) frisch geschiedene Maria Sophia Dorothea von Thurn und Taxis (St) (43) das Württembergische Palais am Prebrunntor 4. - Die bayerische Post führt Ankunftstempel ein. - In Regensburg übernimmt der Ziehsohn Freiherr François Ghislaine von Zuylen van Nyevelt von seinem kinderlosen Ziehvater Generalpostdirektor Freiherr Alexander von Vrints-Berberich das Kloster Prüfening. - In Fürth kommt die erste Ausgabe Fürther Tagblatt: General-Anzeiger für Fürth und Umgegend heraus, die vierteljährlich 36 Kreuzer kostet und auch im Zeitungsladen Rück am Grünen Markt alias Hauptmarkt zu haben ist. Die Zeitung wird von Frauen ausgetragen, was monatlich 1 Kreuzer kostet. - In Bayern werden Postankunftsstempel eingeführt. - In Nürnberg führt das Theater die komische Oper Maria, oder die Regimentstochter von Gaetano Donizetti (46) auf. - In Neumarkt ist Steinbauer Postexpeditor. - In Regensburg darf die Regensburger Sparkasse, die für Dienstbothen, Handwerksburschen und andere vom Handlohn lebende oder sonst unvermögende Personen gegründet wurde, auf Regierungsbeschluss den Kreis der Sparer auf Kinder aus allen Bevölkerungsschichten, sowie auf Dienstboten, Lehrlinge, Handwerksgesellen, Fabrikarbeiter und Tagelöhner erweitern. - In Neumarkt dürfen sich wieder evangelische Bürger ansiedeln,die als Schikane aber den Gottesdienst in Sulzbürg besuchen müssen. - Der in Lauterhofen geborene katholische freisinger Pfarrer Johann Baptist Prechtl (30) interessiert sich für seinen Geburtsort und verfasst Nachrichten über Markt und Schloss Lauterhofen. - In Sulzbach kommt die erste Ausgabe der Zeitung Wochenblatt der Stadt Sulzbach heraus. - In Regensburg löst der in Köln geborene mehrjährige bamberger Theaterdirektor Ferdinand Röder (36) den thurn und taxis Rat und bisherigen Theaterdirektor  ab und führt das Theater eine Saison lang. - In Nürnberg wird die IHK Mittelfranken am Herrenmarkt gegründet. - In Regenstauf wird die Porzellanfabrik und Steingutfabrik Steinsberg aus dem Besitz der Grafentochter Katharina Eugenie von der Mühle-Eckart (--) alias Du Moulin durch das Gräflich Du Moulin`sche Patrimonialgericht Leonberg verkauft und auch bürgerlichen Erwerbern angeboten. - In Nürnberg stirbt der am Bodensee geborene langjährig kranke Schmelzglasmaler und Porzellanmaler Joseph Sauterleute (50). - In Amberg kauft sich Eduard Kick (--) als Teilhaber in die amberger Fayencemanufaktur und Steingutfabrik vor dem Ziegeltor ein. - In Langenzenn vereinigen sich die beiden königlichbayerischen Hauptpostrouten für Eilwagen, Schnellposten, Malleposten, Personenposten, Briefpost Couriere und Mailcoaches aus Windsheim und Emskirchen zur Strecke Nürnberg~Regensburg. Während in Burgfarrnbach die nächste Posthalterei folgt, hat Fürth nur ein Postexpedition ohne Relais vor der Oberpoststation in Nürnberg. Auf der Hauptroute Nürnberg~Regensburg folgen die Posthaltereien Feucht, Neumarkt, Deining, Dasswang, die Poststation ohne Pferdewechsel Hemau und wieder die Posthaltereien Hohenschambach und Regensburg. Es gibt eine Nebenroute Nürnberg über Röttenbach zu den Posthaltereien Allersberg, Freystadt, Berching, Beilngries, wo es nur eine Extrapostlinie auf ordinari Fahrwegen nach Hemau gibt. Die Postroute von Amberg über Neumarkt nach Freystadt endet dort. Auf der Nebenstrecke Neumarkt~Berching~Beilngries und Beilngries~Kinding~Kipfenberg~Eichstätt fahren Diligencen deutsch zuverlässig, Fahrposten, Postwagen und Messagerien. Es gibt die Posthaltereien Erlangen, Emskirchen, Rückersdorf, Hersbruck, Sulzbach, Amberg, Kastel, Feucht, Heilbronn, Schwabach, Ansbach Wasserungen, Roth, Allersberg, Freystadt, Berching, Neumarkt, Deining, Schwandorf, Burglengenfeld, Nittenau, Kürn, Hohenschambach, Regensburg, Beilngries, Kipfenberg, Denkendorf, Shamhaupten, Ober.Saal, Alt Egloffsheim, Eggmühl, Neustadt, Vohburg, Ingolstadt und Eichssätt. Poststationen ohne Relais und ohne Pferdewechsel sind Hemau, Abbach, Abensberg, Regenstauf und Hartmannshofen. - In Bayern erwirtschaftet die Post 500.000 und die Lottogesellschaft 1.000.000 Gulden. - 1 Gulden entspricht 22 Euro (20 22). - In Regensburg kauft Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (41) das bürgerliche Wohnhaus ihres verstorbenen Finanzdirektor Ritter Georg Friedrich von Müller (++) zwischen Am Prebrunntor und Hundsumkehr für seine geschiedene Schwester und württemberger Herzogin Marie Sophie von Thurn und Taxis (St) (43), wonach es Württemberg Palais heißt. - In Nürnberg beginnt die Stadt aus finanziellen Gründen das Volksfest nicht mehr zu veranstalten, was mehrer Jahre beklagt wird. - In Regensburg hat die Bayerisch-württembergische Donaudampfschiffahrtsgesellschaft seit 18 38 bei 566 Fahrten 44.570 Personen befördert, wobei in der 1. Klasse  Regensburg~Passau 8 Gulden und in der 2. Klasse 5 Gulden kostet. Die Gegenrichtung ist um ein Viertel billiger. Haupttransportgüter sind Talg, Öl, Repssamen, Quecksilber, Zinnober, Roßhaare, Wolle, Seide, Wachs, Borsten, Getreide, Kupfer, Weinstein, Sensen, Sicheln und Stahl und von Passau reichenhaller und berchtesgadener Salz. Im Sommer ist der Gütertransport eingeschrnäkt.

1842 Wetter: Milder Jahresanfang. Sehr trockener und heißer Sommer. Kein Regen von April bis August in Hohentrüdingen.Totale Sonnenfinsternis in Wien. In Neuburg an der Donau Jahresende mit grimmiger Kälte. - Der im niederbayerischen Vilshofen geborene Braumeister Josef Groll (29) braut erfolgreich im böhmischen Pilsen, das zu 25 % deutschsprachig ist, nach bayerischer Brauart mit untergäriger Hefe das durch helles Malz farblich hellere und mit saazer Hopfen stärker gehopfte Pils oder Pilsener und löst dabei das obergärige Oberhefenbier ab, woraufhin eine moderne neue Brauerei errichtet wird.  - In Neumarkt wird das Rauchen im Holzgarten verboten. - 1 Gulden entspricht 22 Euro (20 22).. - In Neumarkt wird das obere Tor von der Stadt Neumarkt an Friedrich Thomas (--) verkauft. - In Neumarkt werden die Rockenstuben alias Spinnstuben als Keimzellen unsittlicher Beschäftigung und des Nachtschwärmens verboten. - In Neumarkt verweigert der Rat der Stadt Neumarkt den Verkauf von Kommunbrauhäusern, da man starke Konkurrenz in Form von neuen Brauhäusern durch Privatbrauereien befürchtet. - Der älteste bayerische Königssohn Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (31) heiratet die Tochter des jüngsten preußischen Königssohnes Marie Friederike von Zollern Brandenburg Preußen (St) (17). - In Neumarkt gründet und errichtet der Wirt des Gasthauses Zur goldenen Gans Friedrich Konrad Kronburger ein eigenes Brauhaus. - In Nürnberg werden alle Schanzenanlagen abgetragen. - Die bayerische Regierung verbietet weiterhin das Tragen ungewöhnlicher Kleider und besonderer Abzeichen auf Kleidern, Hüten und Mützen. - In Bayern beginnt eine Qualitätsverbesserung von Bier durch die Einführung von Untergärigem alias untergärigem Bier und der dazu nötigen Einrichtung von Bierkellern. An der westlichen Reichsgrenze wird vereinzelt schon Untergäriges gebraut. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Nürnberg wird im Kaffehaus Rössler der Philharmonische Verein in Mozartverein umbenannt. - In Regensburg wird das ständige Theater restauriert. - In Amberg wandern ein Sattlergeselle, eine Zimmermannstochter und eine Mühlpächterstochter wegen der restriktiven Zunftheiratsbedingungen nach Wien aus. - Aus Nürnberger Allgemeine Zeitung.wird die Nürnberger Zeitung. Der Nürnberger Kurier ist Konkurrenzblatt. - In Kelheim wird mit dem Bau der Befreiungshalle auf dem Michelsberg als Andenken an die Befreiungskriege gegen Napoleon begonnen. - In Burgthann baggert der nürnberger Maschinenfabrikant Johann Wilhelm Spaeth (56) mit einem dampfgetriebenen Schaufelbagger mit einer aus kleinen Kästen gebildeten rosenkranzwerkartigen Förderapparatur ein Teilstück des Ludwig Donau Main Kanals aus, was im Nürnberger Friedens- und Kriegs-Kurier berichtet wird. - In Nürnberg verfasst,nach einem tödlichen Duell an der Hochschule Erlangen und nach aufkommender Forderungen nach Abschaffung der Tradition, Dr Friedrich Mayer, der als Akademiker die Notwendigkeit des Duells der diktierten Disziplin zuschreibt, das Duell aber grundsätzlich für bedenklich hält, eine Abhandlung über den Zweikampf . Einleitend bedauert er die vielen Opfer der Tradition, die so verwurzelt ist, dass sich nur wenige dagegen aussprechen. Er beschreibt das Pistolenduell, bei dem bei der üblichen Variante nach eins mit dem Aufnehmen der Pistole und zwei dem Zielen, das Gesicht abgewendet werden muss, bevor bei drei abdrückt wird. Die Duellanten schießen nicht gleichzeitig sondern abwechselnd. Der erste Schuß wird ausgelost oder ausgewürfelt. Nur bei einer verschärften Variante wird beim Abdrücken gezielt. Es gibt auch Pistolenduelle mit gleichzeitigen Schießen und beim Schießen übers Taschentuch wird bei jedem Durchgang nur eine Pistole mit einer Kugel geladen. Das Pistolenduell wird von schwächeren, ungeübten Duellanten dem Duell mit Schlag- oder Stichwaffen bevorzugt, da die Wahrscheinlichkeit zu überleben dabei höher ist. Der gesamte Adel betrachtet das Duell als legitime Dissidienschlichtung. Es gibt Stoß-, Hieb- und Schußwaffen.Stoßwaffen sind Stoßdegen mit gewöhnlichen Degenklingen, Stoßschläger mit großen Stichblättern und starken, dreikantigen, hohlkehligen, fein zugespitzen Klingen, Parisiens mit kleinen Stichblättchen und schwächeren Klingen. Dolche sind verboten. Hiebwaffen sind gerade und krumme Säbel. Schußwaffen sind verschiedenkalibrige Pistolen mit nichtgezogenen Läufen und Feuerschlössern, Pistolen mit gezogenen Läufen und Perkussionsschlössern alias Zündhütchen. Büchsen sind eine absonderliche Ausnahme, die in Nordamerika selten vorkommt. Bei den Studenten in Erlangen und Würzburg sind nur Stoßwaffen erlaubt, im Gegensatz zu München, wo Stoß- und Stichwaffen erlaubt sind. Der Zweikampf endet wenn Satisfaktion gegeben wird oder nach 12 Durchgängen. Duelle mit Stichwaffen gelten als die gefährlichsten. Mensur bezeichnet die Ausgangsstandpunkte, die auf dem Boden markiert werden und wobei sich die Kontrahenten bei weitester Auslage an der Brust berühren können. Pistolenduelle sind an deutschen Universitäten die Ausnahme. Alle Beteiligten verpflichten sich mit Ehrenwort zu strengstem Stillschweigen. Universitäten haben einen eigenen Strafenkatalog. Öffentliche kriminalistische Untersuchungen werten Duelle als Mord mit den grausamen dafür vorgeschriebenen Strafen, was Dr Friedrich Mayer ganz und gar nicht teilt und sich in einer Diskussion um innere und äußerer Ehre und gerechtfertigte und ungerechtfertigte Duelle verirrt. Studentische Ehrengerichte sind wieder eingeführt und verbindlich und können ein Duell auch zur Anzeige bringen. Durchgeführte studentische Duelle dürfen nicht mehr angezeigt werden. Duelle werden heimlich durchgeführt. Duellanten, die einem Zweikampf entgehen wollen, bleibt nur die Flucht. - In Regensburg werden in der Ludwigs-Anstalt zehn Jungen und 12 Mädchen erzogen, tatsächlich zwangserzogen. Aufseherin Katharina Dauscher stirbt. - Sulzbach hat 3.020 Einwohner, davon 302 Juden. - Kloster Weltenburg wird wieder Priorat. - In Rosenberg wird die Brauerei Fentsch gegründet. - In Leuchtenberg brennt ein großer Teil der Ortschaft und auch die Burg Leuchtenberg ab. - Die bayerische Post stellt Briefkästen auf. - In Donaustauf erbaut der in Regensburg geborene Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (40) in seinem Schlossgarten Jagdschloss Thiergarten Thiergartenstrasse 1 (20 16 Golfhotel) einen Chinesischen Turm. - In Bayern führt die Post Briefkästen ein. - Im Kloster Weltenburg ziehen wieder die atholischen Benediktinermönche ein. - Bei Denkendorf wird der Besitz des in München geborenen dritten leuchtenberger Herzog Maximilian Beauharnais (St) (25) alias Fürst Romanowsky, verheiratet mit der in St Petersburg geborenen russischen Zarentochter Marija Nikolajewna Romanowa (St) (23), das Dorf Zandt und Schloss Prunn, obwohl er eigentlich zum staatlichen kipfenberger Landgericht gehört als eigenständiges Patrimonialgericht des Herzogs anerkannt. - In Feucht kauft der Maurermeister Simon Wild das Zeidlerschloss. - In Nürnberg sind der Gasthof Wittelsbacher Hof, Pfannenschmiedsgasse 22, der Gasthof Zum Strauß, Karolinenstrasse 43, der Gasthof Zur blauen Glocke, der Gasthof Zum roten Hahn, Königstrasse, der Gasthof Zum Walfisch, und der Gasthof Fränkischer Hof Anlaufstellen der Postkutsche. - Zum Absatz der Ludwig Donau Main Aktien wird mit dem jüdischen frankfurter Bankhaus Rothschild ein Vertrag geschlossen, der diesem eine vierprozentige Verzinsung des Aktienkapitals ab dem 1. Juli 18 42 verspricht, sollte der Kanal bis zu diesem Zeitpunkt nicht vollständig betriebsbereit der Aktiengesellschaft übergeben worden sein, was noch 3 Jahre dauern wird.  - In Nürnberg beginnt der englische Lokführer William Wilson (51) sich mit seinem zweiten Gehilfen Bockmüller als Lokführer abzuwechseln. - In Regensburg übernachtet im Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7 der bayerische König Ludwig von Wittelsbach I (St) (56) während der Eröffnung der Walhalla in Donaustauf. - In Nürnberg gibt die nürnberger Börse Wechsel-, Geld- und Effecten-Kurszettel heraus, auf denen die Tageskurse ua der Frankfurter Börse, des preussischen Talers oder der Donau Main Kanal Aktien handschriftlich eingetragen werden. - In Vohburg wird eine Karriolpost alias leichtes Fuhrwerk mit Kasten nach Neustadt an der Donau eingerichtet, die montags, mittwochs und freitags abfährt und am Folgetag zurückkehrt und Briefe und Fracht befördert. - In Deining wird die Relaisstation in eine Poststelle mit Brief- und Fahrpostdienst umgewandelt und auch für Döllwang, Freihausen, Großalfalterbach, Günching, Harrenzhofen, Holnstein, Kleinalfalterbach, Lengenfeld, Leutenbach, Mittersthal, Oberbuchfeld, Pirckach, Roßthal, Siegenhofen, Thann, Unterbuchfeld,Velburg, Waltersberg und Winnberg zustsändig ist.

1841 Wetter: strenger Winter und gelegentliche Fröste im Frühjahr. Große Hitze in Mai und Juni. Orkanartige Gewitterstürme mit Hagel. Sehr gute Ernte. Milder Dezember. In Neumarkt schlägt im September der Blitz in die Wallfahrtskirche auf dem Mariahilfberg ein und der Turm brennt ab. In Nürnberg blüht Anfang August am Jakobsplatz ein Birnbaum. - In Neumarkt wird in den Kommunbrauhäusern das Kesselgeld verdoppelt. -  In Regensburg fährt die private bayerisch-württembergische  Dampfschiffahrtsgesellschaft an den geraden Tagen nach Linz und an den ungeraden Tagen wieder zurück, wobei man in Linz Anschluß an die kaiserliche und königliche österreichische Gesellschaft hat. - Anton Dreher stellt die Produktion im schweizer Schwechat von obergärigem Kaiserbier auf ein helles untergäriges Lagerbier, das Schwechater Lagerbier, um. - In Neumarkt ist jeder Bürger verpflichtet auf dem Speicher genügend Löschwasser bereitzuhalten. - In Neumarkt wird durch vermehrte Brandgefahr durch Kinderhände der Verkauf von Zündhölzern apothekenpflichtig. - Die bayerische Regierung ordnet für alle Adeligen an, Stand, Grundbesitz und Wohnort anzuzeigen. - In Fürth wird die Pfarrerstochter und erste studierte deutsche Ärztin Emilie Lehmus geboren. - In Nürnberg wird die Eisengießerei und Maschinenfabrik Klett & Comp, die Dampfmaschinen produziert, von Johann Friedrich Klett (63) am Prinzregentenufer gegründet. - Der nürnberger Dichter Johann Christian Siebenkees (88) stirbt als altdorfer Professor für Jura, Naturrecht und Völkerrecht. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Amberg wandern ein Schneidergeselle nach Wien, ein Hutmachergeselle in die Steiermark, ein Metzgersohn nach Österreich, ein Schlossergeselle nach Köln, eine Botentochter nach Wien und eine Schneidertochter nach Frankfurt aus. - Auf dem Schloss Erlangen Rathsberg stirbt der Corpsstudent Rubner der Baruthia Erlangen bei einem Duell. - In Regensburg wird das Trauerspiel Jolantha, Königin von Jerusalem oder die Tempelritter von F.W. Ziegler aufgeführt. - In Regensburg versteigert Freiherr Gottlieb von Thon-Dittmer (39) mehrere hundert Bouteillen alias Flaschen mossierenden Mosel- und detto Rheinwein zu kleineren und größeren Portionen. - In Regensburg kommen in der Poststation Zum goldenen Engel Schwarze Bären Strasse 2 (20 17 BoConcept Möbelhaus) die neumarkter Badehausinhabersgattin Madame Fleischmann, in der Poststation Zum weißen Hahn Unter den Schwibbögen 1 (20 17 Cafe Picasso) die neumarkter Gastgeberin alias Gastwirtin Madame Kornburger, in der Poststation Zum goldenen Engel Schwarze Bären Strasse 2 (20 17 BoConcept Möbelhaus) der neumarkter Rechtspraktikant Herr Ehrensberger und in der Poststation Zu den drei Helmen Dreihelmgasse 2 (20 17 Nordseite Galeria Kaufhof) der in Amberg stationierte Oberstleutnant Baron von Seckendorff an. - In Regensburg lädt der hannoveraner Hofschauspieler Wilhelm Pohle zum bürgerlichen Schauspiel Werner oder Herz und Ehre von Karl Gutzkow (30) ein. - In Nürnberg wird aus der Allgemeine Zeitung von und für Bayern. Tagblatt für Politik, Literatur und Unterhaltung die Nürnberger Allgemeine Zeitung. - In Parsberg bricht ein Großfeuer aus, das einen Großteil des Ortes vernichtet. Neben der Kirche wird ein Mesnerhaus erbaut, das auch als Schulhaus, allerdings nur mit einem Schulzimmer dient. - Der jüdische Dichter Heinrich Heine (44) duelliert sich mit Salomon Strauß und erleidet einen Streifschuss. - In Nürnberg werden während des Volksfestes, 160 Arme verköstigt und die Musikchöre des 5. Infanterieregiments, der Landwehr- Infanterie, des Landwehrjägerbataillons und des bayreuther Chevaulegerregiments spielen auf. - Graf Georg zu Guttenthau und die Gräfin von Hirschberg erhalten Landwirtschaftspreise für Flachsanbau. - In Deining wird eine Poststelle mit Brief- und Fahrpostdienst zu den Dörfern im Zustellbezirk eingerichtet. - In Deining wird beim Transport eines großen Kanalsteines des Ludwig Donau Main Kanals mit 36 Pferden Jakob Inzenhofer von einem Pferd an den Kopf getreten. - In Eichstätt wird Freiherr Ludwig von Welser als Sohn des ulmer Patriziers und Appellationsgerichtsdirektors Freiherr Johann Michael von Welser (33) geboren. - In Berngau fällt der strohgedeckte Pfarrstadel ein. - In Nürnberg betreibt Anton Biber eine Pianofortefabrik und Friedrich Merkel eine Papierfabrik. - In Regensburg ist Freiherr Ernst von Dörnberg Domänenverwalter der Familie Thurn und Taxis. - In Nürnberg wird aus dem achten Jahrgang der Tageszeitung Allgemeine Zeitung von und für Bayern. Tagblatt für Politik, Literatur und Unterhaltung von Wilhelm Tümmel (33) die Nürnberger Allgemeine Zeitung. - In Nürnberg verpachtet die Gastwirtswitwe Regina Brunner in der Winklerstrasse 3 (20 17 Osteria) das Gasthaus König Otto mitsamt Billardtisch mit 20 Queues. - In Bayreuth wird ein paritätisches Rettungshaus gegründet, das vom Armenpflegschaftsrat und dem Jean-Paul-Verein getragen wird. - In Nürnberg veranstaltet zur lorenzer Kirchweih Jean Schrögler eine Harmonie- und Abends Tanz Musik im Gasthof Frauenthor Zwinger. - In Fürth wird im Theater das ländliche Lustspiel von August von Kotzebue (++) Die Rosen des Herrn von Malesherbes aufgeführt. Nach der Abendvorstellung fährt die Ludwigseisenbahn LEB zurück nach Nürnberg. - In Nürnberg empfiehlt die Conditorei Geyer neben der Hauptwache Apfelkuchen und Zwetschgenkuchen. - In Nürnberg wird im Gasthof Zum rothen Hahn ein Kirchweihball veranstaltet, auf dem die neuesten Tänze von Johann Strauss (37) und dem Militärmusiker Peter Streck (44) und Launer gespielt werden, zu denen Johann Ruprecht Lange junior Tanzstunden gibt. - In Nürnberg kauft A Haban das Gasthaus Zum Hofmann vulgo Essigbrätlein, Weinmarkt 3 in dem die besten Braunen Biere, Waizenbiere und Farnbacher Bier angeboten werden. - In Nürnberg ist Freiherr von Pechmann im Ausschuß des Comités des XVI National Festes, das vor dem Albrecht Dürerhaus 3 männliche und 3 weibliche Dienstboten oder Fabrikarbeiter und 12 Handwerksgesellen mit einer silbernen Medaille öffentlich auszeichnen will. - In Nürnberg führt Hieronymus Frank eine Volksschule und Heilanstalt für Stammelnde. - In Nürnberg wird in der Rosenau im Sommer türkische Musik bei chinesischer Beleuchtung und bengalischem Feuer für Abonnenten gegeben. - In Nürnberg wird das große automatische Wachsfiguren Cabinet von Georg Tiez und Benoit Fréchon auf dem Plerrer alias Plärrer aufgestellt, darunte ein mechanischer Elephant. - In Fürth veranstalten die Armbrust Schützen einen Festzug, der aus 3 Teilen besteht. Im ersten Teil marschiert der Fahnenträger der Stadt in altdeutschem Kostüm mit 50 Musikern in schwarzen Anzügen mit National Cocarden. Im zweiten Teil werden die Helden von 16 87 Max Emanuel mit Lorbeekranz, dem zwei Pagen die Schleppe tragen, Georg Sobiesky, König von Polen, Graf Rüdiger von Stahremberg, Fürst Waldeck, die alte mürrische Kriegsgurgel und die Grafen Pappenheim, Arco, Oettingen und Taufkirch dargestellt. Im dritten Teil folgen die Armbrustschützen mit Schützenkönig, Schützenmeister, die Siebener und der Rest der Schützen mit blauen und weißen Cocarden. - In Nürnberg wird zu gut besetzter Tanzmusik in das Gasthaus von August Butter Zum goldenen Lamm in der obern Schmidtgasse eingeladen. - In Allersberg ist der Gastwirt xxx von Heckel königlicher Postexpeditor. - Der regensburger Bischof Valentin von Riedel (39), der gerade 2 Monate im Amt ist, lehnt es ab für die protestantische erste bayrische Königin-Witwe Karoline Friederike Wilhelmine von Baden (St) (65) in katholischer Liturgie-Kleidung einen Gottesdienst zu halten, was den König verärgert. - In Bayreuth wird ein paritätisches Rettungshaus vom Armenpflegschaftsrat und vom Jean-Paul Verein getragen. - In Eichstätt wird ein städtisches Bezirks Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Eichstätt übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern das städtische Krankenhaus. - In Nürnberg schenkt der Direktor der Ludwigseisenbahn und nürnberger Kaufmann Georg Zacharias Platner (60) der Stadt einen im englischen Landschaftsstil angelegten Park, den Platnersgarten, der ua aus den Grünflächen am Friedrich Ebert Platz, beiderseits der Bucher Strasse und am Colleggarten an der Archivstrasse besteht und mit Ahornbäumen, Eichen, Eiben und Hickorybäumen bepflanzt ist. - In Laaber wird der Metzgersohn Georg Hierl geboren. - In Altdorf Eismannsberg brennt fast das gesamte Dorf ab, darunter auch die Brauerei im alten Herrenhaus Eismannsberg in der Von Oelhafen Strasse 11. Das neue dreigeschossige Schloss Eismannsberg bleibt verschont. - In Donaustauf wird Prinz Georg von Thurn und Taxis (St) als Sohn von dem in Regensburg geborenen Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (39) geboren. - In Bernhardswald kommt das Hackenberger Schloß im Besitz des neuburg vorm walder Posthalter Wittmann, der Schlossgut und Bräuhaus alias Brauhaus zerstört. - In Nürnberg stirbt der verwitwete Graf Karl von Einsiedel (71). - In Regensburg wird unmittelbar nach dem Tod der baderner Prinzessin und ehemaligen bayerischen Königin Karoline Friederike Wilhelmine von Baden (St) (65) im katholischen Dom ein Trauergottesdienst abgehalten, obwohl die Ex-Königin evangelisch ist, wobei der katholische Domdechant Melchior Diepenbrock (43) sie hauptsächlich als Mutter der Armen hervorhebt um bei den Trauernenden laut Regensburger Zeitung diejenigen Gefühle anzuregen, die die Erinnerung an das segensreiche Wirken der edlen Monarchin unauslöschlich in Aller Herzen erhalten werde. - In Nürnberg wird der Edle xxx von Harsdorf von Enderndorf (--) in den Freiherrnstand erhoben.

1840 Wetter: Sehr gute Ernte in Hohentrüdingen. - In Neumarkt bauen der nürnberger Maschinenfabrikanten und Eisenbahnlokomotivenbauer Johann Wilhelm Spaeth (51), der Bauleiter des Ludwig Donau Main Kanals amberger Regierungsrat Maximilian von Hartmann (--) und des neumarkter Gasthofbesitzers Friedrich Kornburger (--) vom Gasthaus Zur Goldenen Gans Oberer Markt 9 (20 24 Mittlerer Ganskeller) am Pilsach-Leitgraben die neue Kunstmühle Laabermühle mit angeschlossenem Sägewerk Mühlstrasse 17 als dreieinhalbgeschossiges Hauptgebäude im Rundbogenstil mit 140 cm dicken Mauern. Für den Bau des 5.500 m langen Pilsach-Leitgrabens, der den Ludwig Donau Main Kanal mit Wasser versorgt, müssen 20 Pilsach-Mühlen den Betrieb aufgeben. Direkt nördlich vor der Oberen Kaserne liegt die Hofmühle (20 24  nördlich der Einfahrt Tiefgarage Residenzplatz) am Rest des Stadtgraben nördlich des Pfalzgrafenschlosses. Der Rest des Stadtgrabens am Schloß wird vom Schloßweiher gespeist und fließt über die Hofmühle nach Norden in die Schwarach ab. Durch den Pilsach-Leitgraben ist die kuriose Situation entstanden, dass Regenwasser der Stadt Neumarkt unter dem Leitgraben, der von Osten nach Westen zur Versorgung des Kanals fließt, wo dort erst das ungenutzte Wasser wieder in die Schwarzach abfließt. Der Moosweiher von dem nach sehr langer Zeit nur noch zwei kleine Tümpel in der Nähe der Ölkuchenmühle als Missweiher übriggeblieben sind, liegt auf der Wasserscheide und fließt sowohl nach Norden in die Schwarzach und dadurch in die Nordsee als auch nach Süden in die Sulz und damit ins Schwarze Meer ab. - In Neumarkt wird in der Nürnberger Straße 16 ein zweigeschossiges Pfarrhaus mit neugotischen Treppengiebeln und Spitzbogenfenstern erbaut. - In Nürnberg stellt die Staedtler Bleistiftfabrik 63 verschiedene Bleistiftsorten her. - In Nürnberg wird die nürnberger Fayencenmanufaktur geschlossen. - Der Märchendichter Hans Christian Andersen (35) besucht die Stadt Nürnberg und lobt sie als eigentliche Hauptstadt Bayerns. - Der nürnberger Religionsphilosoph, Lyriker und Erzieher von Kaspar Hauser Georg Friedrich Daumer (40) gründet einen Tierschutzverein. - Der in Regensburg geborene und adoptierte Freiherr Friedrich August von Gise auf Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg und Allersburg (57) wird Vorsitzender des bayerischen Staatsrates mit einer Vorrangstellung unter den Ministern. - In Nürnberg stirbt der letzte Besitzer der Fayencefabrik am Dutzendteich Johann Heinrich Strunz (--). Die Fayencefabrik wird zu einer Porzellanfabrik umfunktioniert. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - München hat 97.000 Einwohner. Nürnberg hat 46.624 Einwohner. Würzburg hat 26.814 Einwohner. Regensburg hat 19.310 Einwohner. Bamberg hat 20.863 Einwohner. Bayreuth hat 16.660 Einwohner. Fürth hat 14.986 Einwohner. Ansbach hat 11.939 Einwohner. Erlangen hat 10.630 Einwohner. Amberg hat 10.627 Einwohner, Ingolstadt hat 10.000 Einwohner und Eichstätt hat 8.453 Einwohner. Die Universität Würzburg hat 1.371 Studenten und die Universität Erlangen hat 311 Studenten. - Die Bayerische Armee besteht aus der Leibgarde, den Hatschieren, 16 Linienregimentern Infanterie (32 Bataillone mit 192 Compagnien), 4 Jägerbataillons mit 24 Compagnieen, 2 Cuirassierregimentern in 12 Schwadronen, 6 Chevaulegersregimentern in 36 Schwadronen, 2 Regimentern Artillerie und Fuhrwesen in 4 Bataillons mit 24 Compagnieen, 1 Mineurscompagnie, 2 Sapeurscompagnieen, 1 Pontonnierscompagnie, 1 Ouvrierscompagnie, 2 Garnisonscompagnieen. Die Gendarmerie besteht aus 6 Officieren und 139 Mann zu Pferde und 31 Officieren und 1.835 Mann zu Fuß. Im Friedensfall besteht das regelmäßge Militär aus 20.500 Mann. Im Krieg aus 56.269 Mann. Zum Bundesheer stellt Bayern 35.600 Mann mit 72 Kanonen die den VII Heerhaufen bilden. In Bayern leben 4.302.697 Deutsche, 62.830 Juden und 6.550 Franzosen, davon sind 3.168.610 katholisch. Der in Breitenbrunn geborene Freiherr Anton von Gumppenberg (53) ist Ministerialrat und Haller ist Generalsekretär des bayerischen Staatsministeriums. Erich Friedrich von zu Rhein ist Präsident der Regierung für Regensburg und der Oberpfalz. Fürstin Amalie von Oettingen-Oettingen und Oettingen-Spielberg ist Palastdame der beliebten lutherisch bayerischen Königin Therese von Sachsen Hildburghausen (48). - Professor Christian Friedrich Schönbein verblüfft die Basler Naturfreunde Gesellschaft mit seiner Erfindung der explodierenden Nitrozellulose. - In Amberg wird die Stadtsparkasse geschlossen und nach einem halben Jahr mit strengerer Kontrolle, dass nur weniger Bemittelte und Kinder aus dem amberger Bezirk Geld einzahlen dürfen, wieder eröffnet. Das Geld derjenigen Personen, die diese Bedingungen nicht erfüllen, muss umgehend zurückgezahlt werden. - In Amberg wird der rechtskundige Bürgermeister Anton Samuel Joseph Weingärtner nach einem Zusammenstoß mit Postpferden und schwersten Schädelverletzungen pensioniert. - In Amberg wandern ein Porzellandreher nach Preußen, ein Schlossergeselle nach Nassau und eine Inwohnertochter nach Wien wegen der restriktiven Zunfheiratsbeschränkungen aus. - In Regensburg erscheint die Regensburger Zeitung und letztmals mit Beilage Wöchentliche Unterhaltung. - In Regensburg erstmals das Regensburger Conversatzions-Blatt. - Jane Digby (33) bringt einen unehelichen Sohn John Henry aus ihrer Affäre mit dem griechischen König Otto von Wittelsbach (St) (25) zur Welt, mit dessen Vater, dem bayerischen König Ludwig von Wittelsbach (St) (54), sie bereits 18 29 ein Verhältnis hatte. - Der neumarkter Militärunterarzt im Chevaulegers Regiment, Stadtarzt und Badarzt, der in Kronach geborene Johann Baptist Schrauth (33), der im Vorjahr die Grafentochter Gräfin xxx von Spreti (--) geheiratet hat und wodurch er in den Besitz des Schloßgutes Woffenbach gekommen ist, beschreibt den Moosweiher als höchsten Punkt mit 1.487 Fuß auf der Wasserscheide bei Neumarkt mit 1.445 Fuß gelegen. - In Regensburg stellt W Hottmann im Neuen Haus sein Sonnen-Microscop mit 144.000 facher Vergrößerung aus. - In Regensburg stellt die Königlichbayerischwürttembergische private Donau-Dampfschiffarts-Gesellschaft ihre Land-Dampfmaschine aus. - In Regensburg wird das Theatherstück Die Herrin von Else von James Sheridan Knowles (56) aufgeführt. - In Regensburg wird das Theatherlustspiel Es spukt oder Die Liebe im Weinkeller der in Koblenz geborenen Schriftstellerin und kaiserlich und königliche Schauspielerin Johanna von Weissenthurn (67) aufgeführt. - In Regensburg wird das Theatherlustspiel Es spukt oder Die Liebe im Weinkeller der in Koblenz geborenen Schriftstellerin und kaiserlich und königliche Schauspielerin Johanna von Weissenthurn (67) aufgeführt. - In Regensburg treten die Akrobaten Karl Coppal alias Der Wiener Klischnigg und Paul Schwarzenberg alias Der russische Feuerkönig auf. - In Regensburg wird im Januar der angekündigte Maskenball Maskierte Akademie abgesagt. - In Regensburg werden bei der 100. Fahrt der privaten bayerisch-württembergischen Dampfschiffahrtsgesellschaft zwischen Regensburg und Linz 34 Personen bei der Talfahrt und 47 bei der Bergfahrt befördert. - Der in Koblenz geborene kelheimer Befreiungshallenarchitekt Friedrich Gärtner (49) wird zu Friedrich von Gärtner geadelt. - In Neumarkt steht vor dem Gasthof Zum Schwan Untere Marktstrasse 21 eine Ehrenstatue. Mittig über dem gepflasterten Unteren Markt hängt eine Laterne. - In Fürth beginnt die Brauerei Humbser bis 18 53 unter dem Brauereigelände Felsenkeller anzulegen. - In Nürnberg stellt der Albrecht-Dürer-Verein Fotographien aus. - In Deining wird der deininger Postillion Hofmann wegen schlechten Benehmens gegen den Postkondukteur und der Postillion Schrafl der Poststelle Deining wegen Schlafens im Dienst entlassen. - In Regensburg gibt es im Königlichen Lyzeum im Dominikanerkloster Ägidienplatz 2 eine Theologische Section mit drei Klassen, deren Studenten zwischen 20 und 30 Jahre alt sind und eine philosophische Abteilung mit 2 Klassen mit etwa 25 Schülern, die zwischen 18 und 24 Jahre alt sind. Im Königlichen Gymnasium gibt es 4 Gymnasialklassen mit bis zu 36 Schülern. Die Schüler der 4. Klasse sind 17 bis 22 Jahre alt. Die Schüler der 2. Klasse sind 15 bis 20 Jahre alt und die der 1. Klasse sind 14 bis 20 Jahre alt. Protestanten und Katholiken erhalten getrennten Religionsuntericht und werden in den 7 Fächern Geographie, Geschichte, Mathematik, Religionslehre, Deutsch, Griechisch und Latein vom Besten bis zum Schlechtesten durchnummeriert. Alle Schüler kommen aus allen städtischen Schichten vom Tagelöhner- über den Beamten- den Bauern- bis zum Gutsbesitzersohn und aus der ganzen Region. Die Lateinische Schule hat 4 Klassen. Die 56 Schüler der 4. Klasse sind 13 bis 18 Jahre alt. Die 54 Schüler der 3. Klasse sind 13 bis 20 Jahre alt. Die 72 Schüler der 2. Klasse sind 12 bis 19 Jahre alt und die 55 Schüler der 1. Klasse sind 9 bis 15 Jahre alt. Schüler aus Regensburg sind in der Überzahl, der Rest kommt aus der näheren oder weiteren Region Bayerns. - In Beilngries ist Siegfried Muser Stadtschreiber. - In Bamberg gibt es ein Königliches Lyzeum mit 3 Kursen Theologie und 2 Kursen Philosophie mit Naturgeschichte, Chemie, Geschichte, Enzyklopädie, Anthropologie, Phänomenologie, Psychologie, Ethik, Recht, Logik und Metaphysik und ein Königliches Gymnasium, in dem die 7 Fächer Geographie, Geschichte, Mathematik, Religionslehre, Deutsch, Griechisch und Latein gelehrt werden. - In Neumarkt Weißmarter fällt der Geldbote Sammüller auf dem Weg von Neumarkt nach Deining einem Raubmord zum Opfer. - In Nürnberg erscheint der 7 Jahrgang Allgemeine Zeitung. - In Nürnberg sind die Postkutschenhaltestellen der Gasthof Bayrischer Hof Karlstrasse, der Gasthof Zum roten Roß am Weinmarkt 12a, 14 und 16 (20 17 Restaurant Sebald), in dem D Lotz aus Neumarkt absteigt, der Gasthof Wittelsbacher Hof, der Gasthof Zur blauen Glocke, der Gasthof Zum Strauß, Karolinenstrasse 43, der Gasthof Zum roten Hahn, Königstrasse, der Gasthof Berliner Hof, der Gasthof Zum Walfisch, in dem der ansbacher Gastwirt Körner absteigt, der Gasthof Sebald, der Gasthof Zum Lindwurm, der Gasthof Bamberger Hof Königstrasse 47, der Gasthof Zum weißen Ochsen und der Gasthof Zum Mondschein. - In Nürnberg werden im Stadttheater am Lorenzer Platz das Lustspiel in 5 Aufzügen Die gefährliche Tante von Albini von Freiherr von Emmerling (--), und die einaktigen Possen Nro 777 von Lebrun und Rataplan, der kleineTambor, ein Vaudeville, aufgeführt. Rataplan ist eigentlich ein Trommlerlied. - In Ingolstadt bauen 3.000 Arbeiter an der Festungsanlage. - In Nürnberg wird der bayerische Volkssänger Jakob Geis geboren. - In Schwandorf werden Bier - und Keller- Visitationsregegeln eingeführt. Die rechtschaffenen und erfahrenen Bierkieser alias Bierbeschauer prüfen pro Tag nur 12 Biere mit Zunge und Gaumen, ob das Bier leicht oder schwer ist, dürfen dabei keine salzigen Heringe, Schinken, Kümmelbrot oder Süßspeisen zu sich genommen haben und nicht geraucht haben. Es wird ebenfalls Farbe, Klarheit alias Lauterkeit, Trübheit, Kohlensäure, Bitterkeit, Schaum und der Geruch nach dem Erhitzen über 25 Grad geprüft. Es wird unter tarifmäßige starke, schwere tarifmäßige oder dünne leichte unterschieden. Die dünnen leichten Biere werden zur Alkoholbestimmung an eine Behörde geschickt. Starkes säuerliches Bier wird geschätzt und ist zu unterscheiden von durch saure Gärung schaumlos, glanzlos und oft trübe gewordenem verdorbenem Bier. - In Ansbach wird der in Ingolstadt studierte Jurist und Regierungspräsident von Unterfranken und Oberfranken Freiherr Ferdinand von Andrian-Werburg (64) Regierungspräsident von Mittelfranken. - In Nürnberg stirbt der Kutscher Popp auf der Chaussee alias Fürhter Strasse, als sein Pferd vor der Eisenbahn scheut, an einem Herzinfarkt. Als Folge werden Hecken gepflanzt und die Witwe Popp erhält 200 Gulden Entschädigung. - In Bayern werden pro Kopf 3 Liter Branntwein, 123 Liter Bier und 11 Liter Wein verkonsumiert. - In Pielenhofen gründen die Selasianerinnen ein Institut für Höhere Töchter. - In Nürnberg erbaut Johann David Wiß (--) in der Rosenau an der Fürther Strasse das Schloss Rosenau alias Alhambra. Die Luxusparkanlage wird als Vergnügungpark für gehobene Kreise gegen Bezahlung eröffnet. - In Regensburg gibt es 39 Bierbrauer, aber nur einen Meister, den Braumeister des Katharinen Spitals Joseph Riederer. Es gibt einen Brauverein. Am Galgenberg haben die Bierbrauer Isslinger, Niedermeyer, Löwe, Schmid, Fischer, Gramel und Dietl ihre Brauhäuser, Keller oder Wirtshäuser. - In Nürnberg nimmt Heinrich Haeberlein eine Dampfmaschine in Betrieb um seine nürnberger Lebkuchen industriell herzustellen. - Bei ihrer Hochzeit heiratet die englische Königin Victoria (St) (21) ihren in Coburg geborenen Cousin Albert von Sachsen Coburg und Gotha (St) (21) nicht mehr in prächtigen Farben sondern in der Farbe Weiß und begründet eine andauernde (20 18) Tradition in der Hochzeit in Weiß. - In Regensburg wird an der Kumpfmühlerstrasse (20 18 Justizvollzugsanstalt) Regensburgs Runkelrübenzuckerfabrik in Betrieb genomme, die mit Knochenkohle arbeitet, weshalb das Knochensammeln lukrativ wird und auch Friedhöfe nicht mehr sicher sind. - In Nürnberg pachtet der Büttnermeister und Gurkenhändler Josef Gottlieb Schumann das Gasthaus Vier Jahreszeiten. - In Nürnberg kommt laut dem 7. Jahrgang der nürnberger Tageszeitung Allgemeine Zeitung von und für Bayern, Tagblatt für Politik, Literatur, Kunst und Unterhaltung der fürstlich taxis Schloss Inspektor Eichler an der Poststation Gasthof Zum Strauß in der Karolinenstrasse 43 an. - Neumarkt hat 40 protestantische Einwohner. - Der bayerische König Ludwig von Wittelsbach I (St) (54) ernennt den bürgerlichen Georg Anton Stahl (35) zum Bischof von Würzburg. Er ist der erste nichtadelige würburger Bischof. - In München ist um 23:00 Uhr polizeiliche Sperrstunde für die Gastronomie. Verruchte Örtlichkeiten und Prostitution sind kaum bekannt. - In Sinzing wird von der Schnupftabakfabrik Bernard ein Zweigbetrieb in die Obermühle eröffnet. - Der aus Karrieregründen vom Protestantismus zum Katholizsmus konvertierte wetzlarer Reichskammerprokuristensohn und bayerische Finanzminister und Innenminister Ritter Karl von Abel (52) liefert sich mit seinen Vorgänger im Amt des Innenministers, Fürst Ludwig von Oettingen Wallerstein (St) (--) ein Pistolenduell im Englischen Garten in München, das zwar unblutig endet, aber öffentliche Diskussionen über Stand und Ehre nach sich zieht. - In Nürnberg kauft Heinrich Haeberlein eine Dampfmaschine und produziert damit Lebkuchen. - In Kelheim stellt der von Regensburg Reinhausen zugezogene und in Regensburg ausgebildete Geigenbauer Josef Engleder (25) eine Viola d´amore her. - In Nürnberg produziert der Verlag Renner Papiertheaterbögen zum Selberbauen, worunter das Papiertheater mit dem Theaterstück Bauer als Millionär mit 10 Figuren, die Nachzeichnungen der Figuren des fünften und sechsten Blattes der französischen Theater Costumes ist. - In Feucht ist hinter der Gaststätte Nürnberger Hof, dem ehemaligen Herrenhaus Tucherschloss, der Barockgarten durch den Bau von Stallungen zerstört. - In Nürnberg ist die nürnberger Fayencemanufaktur im Haller Weiherhaus am Dutzendteich nicht mehr existent. - In Neumarkt wird der in München geborene burghausener Brauer Joseph Allertshammer (--) königlichbayerische Poststallhalter Haus Nr 108, 110 und 111 alias Ober Marktstraße 49 (20 23 Gebäudereihe Kik bis Bäckerei Cafe Plank), der beginnt feste Postlinien auf der Postroute Nürnberg~Regensburg einzurichten, die bisher in Neumarkt zwar um die Post abzugeben halten, aber vertraglich geregelt nicht die Pferde wechseln dürfen, wobei auch das Rittgeld alias nach Meilen berechnete Fahrgeld der Passagiere bezahlt werden muss, was den Postställen alias Posthaltereien in Postbauer und Deining vorbehalten war. In Neumarkt gab es bisher nur eine Pferdewechselstation für die königlichbayerische Postroute Amberg~Neumarkt~Ingolstadt. - In Deining verliert der deininger Postillion Hofmann wegen rohen Benehmens gegen einen Kondukteur aus dem Dienst entlassen, ebenso ein Postillon Schrafl, der im Dienst geschlafen hatte. - In Deining wird der Kirchenmaler Georg Lang geboren. - In Beilngries erstellt der aus Nürnberg Hammer stammende Graphiker und Stahlstecher Johann Poppel (33), der 18 32 in London beim englischen Maler William Tombleson (45) arbeitete, eine Stadtansicht von Beilngries mit dem Schloß Hirschberg. 

1839 Wetter: Milder Winter. Günstiger Sommer. Raupenplage. - 1 Gulden entspricht 20,4 Euro (20 22). - Der in Breitenbrunn geborene Freiherr Anton von Gumppenberg (St) (52) wird königlich bayerischer Kriegsminister und lebenslanger Reichsrat der Krone Bayerns. - In Nürnberg gründet der Hopfenhändlersohn und Bauernsohn Johann Georg Zeltner (34) eine Krankenkasse und Beerdigungskasse. - In Neumarkt wird verboten Enten in der Stadt frei herumlaufen zu lassen. - In Neumarkt wird der zum Tode verurteilte Raubmörder Andreas Steinhardt aus Wolfersreuth bei Waldsassen zur Kettenstrafe begnadigt und von 10:00 bis 11:00 Uhr an den Pranger gestellt. - In Stein bei Nürnberg steht die Bleistiftfabrik A. W. Faber vor dem Ruin. Der neue Firmenbesitzer Lothar Faber (22) kauft neue Produktionsmaschinen. - In Neumarkt schließen sich die Schützen zu einem Schützenverein zusammen. - In Nürnberg steigt der in Koblenz geborene Fürst und österreichische Staatsmann Klemens Wenzel Lothar von Metternich im Gasthaus Zum Roten Ross alias Rotes Ross am Weinmarkt ab. Sein Neffe und Schwager Graf Aloys von Kaunitz-Rietberg (65) ist vierfacher getrennt lebender Vater und 18 22 in Wien nach tausendfachem sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung von mehr als 200 minderjährigen Mädchen und Kindern ua aus einem Kinderballett verhaftet worden. Er lebt auf kaiserliche Anweisung nur im lebenslangen Hausarrest auf seinen Gütern. - In Nürnberg wird in der Karolinenstrasse das Postgebäude Karolinenstrasse 36 bis Adlerstrasse 3 am Josephsplatz errichtet. - In Nürnberg wird von Ernst Heinrichsen (--) die Zinn-Compositions-Figuren-Fabrik gegründet, die durch ihre Marktstärke eine Einheitsgrösse von 28 bis 30 mm für Zinnfiguren festlegt. - In Amberg tritt Freiherr Philipp von Podewils (30) in die Amberger Gewehrfabrik ein. - A Herrmann erklärt in Der bayerisch Bierbrauer, dass in Bayern fast ausschließlich Gerstenbier gebraut wird und Weizenbier eine seltene Ausnahme ist. Winterbier und Schankbier ist höchstens 6 Wochen haltbar. Ein Scheffel ausgesprengtes Malz ergibt 7 Eimer Winterbier und 6 Eimer Sommerbier alias Lagerbier wird aber größtenteils um 2 Eimer gestreckt. Von einem Scheffel bereits verwendeten Malzes wird etwa 1 Eimer bitteren Nachbieres hergestellt und gelegentlich unter das Bier gemischt oder als Trunk an Brauereihilfsarbeiter und Arme verkauft. Das Strecken mit Nachbier ist gesetzlich nicht geregelt und geduldet. Winterbier und Schankbier wird mit altem Hopfen hergestellt. Lagerbier, das hauptsächlich für den Export bestimmt ist, muss mit frischem Hopfen hergestellt werden. Ein kühler Keller, der im August und September 5 bis 6 Grad Reaumur hat, spart pro Scheffel 1 bis 2 Pfund Hopfen ein. Im Gegensatz zum obergärigen Nürnberger Brauverfahren wird in Bamberg durchgängig untergärig gebraut. In Nürnberg und Augsburg wird auf Satz gebraut, was zu einem gehaltreicheren und milderen Bier führt. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - Der in Kronach geborene neumarkter Stadtarzt Johann Baptist Schrauth (32) heiratet Gräfin Spreti, wodurch er in den Besitz des Schloßgutes Woffenbach kommt. - In Nürnberg wird im Kaffehaus Rössler die Nürnbergische Liedertafel in Philharmonischer Verein umbenannt. - Die Erdarbeiten am Ludwig Donau Main Kanal sind beendet. Die Schleusen und Dämme werden erbaut. In Neumarkt wird für den Bau des Leitgrabens zur Speisung des Ludwig Donau Main Kanals der Bach Pilsach bis zur nördlichen Stadtmauer umgeleitet und zur Einspeisungsstelle geführt, wobei das Regenwasser genau in die geenteilige Richtung nach Norden in die Schwarzach abfließt und unter dem Leitgraben hindurch abgeführt wird. - Aus Amberg wandern mehrere Kleingewerbetöchter wegen der Heiratsbeschränkungen nach Österreich aus. - Jane Digby (32) hat eine Affäre mit dem griechischen König Otto von Wittelsbach (St) (24), mit dessen Vater, dem bayerischen König Ludwig von Wittelsbach (St) (53), sie bereits 18 29 ein Verhältnis hatte. - An der Universität Erlangen wird nach drei Todesfällen in Jena und Würzburg ein weiterer Versuch unternommen statt Stichwaffen Hiebwaffen zur Mensur von Corpstudenten einzuführen. - In Nürnberg wird die Allgemeine Zeitung von und für Bayern. Tagblatt für Politik, Literatur und Unterhaltung vom Druckereibesitzer Wilhelm Tümmel (31) übernommen, der ein Sonntagsblatt dazu herausgibt. - In der Regensburger Zeitung sucht die königliche Kanalbauinspektion tüchtiger und fleißige Handarbeiter bei guter Bezahlung für die Streckenabschnitte Altdorf~Neumarkt und Neumarkt~Berching des Ludwig Donau Main Kanals. - In Regensburg sind massenhaft gefälschte, ausgehöhlte und mit Messing aufgefüllte brabanter und österreichischen Kronenthaler im Umlauf, die sich auch im Klang nicht unterscheiden. - In Regensburg kommen die Raddampfer aus Linz mit 60 und 75 Pferdekraft der Bayerisch-Württembergische Donau-Dampfschiffahrt gegen 08:00 Uhr abends an und haben Anschluß an den Eilwagen nach Nürnberg, der um 10:00 Abends abfährt. Flußaufwärts dauert die Fahrt 2 Tage, flußabwärts 1 Tag. - In Deining stirbt Thomas Auhuber im Steinbruch und am folgenden Tag seine Ehefrau. Beide werden in einem Sarg begraben. - In Neumarkt ist Hagnbucher Laternenanzünder, der neben Schweineschmalz auch Petroleum als Brennstoff benutzt. - Der in München geborene leuchtenberger Herzog Maximilian de Beauharnais (St) (22) heiratet in Sankt Petersburg die älteste russische Zarentochter Großfürstin und preußische Prinzessin Maria Nikolajewna Romanowa (St) (20). - In Nürnberg stirbt Freiherr Johannes Friedrich Wurster von Kreuzberg, Besitzer von Schloss Wilhermsdorf als der letzte seines Geschlechts. - In Erlangen wird das Physikalische-Chemische Institut im sogenannten Museum untergebracht. - In Regensburg Pielenhofen wird im katholischen Salesianerinnenkloster eine weibliche Erziehungsanstalt eröffnet. - In Neuburg an der Donau legt das erste Dampfschiff König Ludwig I bei Böllerschüssen und Marschmusik an. - In Nürnberg wird das Unschlitthaus am Unschlittplatz zu einer Schule und zum Eichamt umfunktioniert. - In Neumarkt wird ein städtisches Bezirks Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Nürnberg wird die Zinnfigurenfabrik Ernst Heinrichsen gegründet. - In Neumarkt wird der in München studierte lauterhofener Bäckersohn Hieronymus Ehrensberger (26) nach seinem juristischen Examen neumarkter Rechtspraktikant.  - In Regensburg wird auf dem grossen Begräbnisplatz bei der Ziegelei Herbst ein römisches Relief einer Dienerin mit Eimer und Tuch aus der späten römischen Kaiserzeit gefunden. - In Regensburg eröffnet der in Ingelfingen geborene Geigenbauergehilfe August Martin Ludwig  (25) eine eigene Werkstatt. - In Parberg wird der regensburger Geigenbauer Franz Xaver Kerschensteiner geboren. - In Nürnberg wird nach 20 Jahren vom nürnberger Oberpostmeister Oberpostrat Gustav von Sundahl (--) das bereits mehrfach ausgebaute Postamt im an die St Salvatorkirche angebauten Gasthof Zum goldenen Reh am Roßmarkt alias Josephsplatz mit Rückgebäuden zur Karolinenstrasse 36 das östliche Nachbargebäude 346b alias Adlerstrasse am Josephsplatz mit altdeutschem Dachgiebel, dem als Holzlege genutzten Karmeliterklosterkreuzgang und der als Lager genutzten Kapelle, das bis zum Adlergässchen später reicht Postgässchen von Johann Adam Wiesner (--) dazugekauft und für den weniger filigran gearbeiteten altdeutschen Neubau abgerissen, der zweistöckig Wagenhallen für 78 Kutschen aufnimmt, für die man zwei Aufzüge einbaut, die mit einer Winde bedient werden. - In Laaber wird der Schullehrersohn Ludwig Auer geboren. - In Regensburg unternimmt die Bayerisch-württemberische Donaudampfschiffahrsgesellschaft nach zwei Jahren einen zweiten Versuch die teilweise regulierte Donau bis Donauwörth zu befahren, wofür ihr Schiff König Ludwig I für weniger Tiefgang einen neuen platzsparenden Kessel erhält, womit man sogar Ulm erreicht, wobei diese Strecke sich wieder als gefährlich erweist. Die König Ludwig I schafft nur 25 km pro Tag flußaufwärts. Ein Pendelverkehr Regensburg flußaufwärts wird von den Aktionären ausgeschlossen. - In Regensburg erhält Stadtamhof ein herzoglichbayerisches Privileg für das lukrative Abhalten von einen Wochenmarkt und für zwei Jahrmärkte um die Zerstörungen des Städtekrieges zu mildern.

1838 Wetter: Winter mit starkem Frost und viel Schnee. Im März plötzlich Tauwetter. Gute Ernte. Milder Dezember. Raupenplage. - In Neumarkt weigert sich der Rat der Stadt ein Wetterhäuschen für die Erfassung von meteorologische Daten zu dulden. - In Nürnberg errichtet der Hopfenhändlersohn und Bauernsohn Johann Georg Zeltner (33) in der Zeltnerstrasse die Nürnberger Ultramarinfabrik. - In Neumarkt ist das Siechhaus eine Pflegestätte für drei bis vier Kranke. Daneben wird ein Krankenhaus auf einem 850 Gulden teuren Hopfengarten und den Feldern des neumarkter Seilers Zeininger vom oberen Markt durch den Verdienst von Landrichter Wülfert erbaut. - In Neumarkt übernehmen die Bierbrauer Koch, Pröls, Mederer und Bock das neumarkter Weißbierbrauhaus. - In Neumarkt ist der Gastwirt alias Bierwirt Leonhard Schober mit Barbara Schön verheiratet. - Die neumarkter Sparkasse hat bereits Einlagen von 30.000 Gulden. - Regensburg, die Hauptstadt des Regenkreises wird durch eine Kreisreform Hauptstadt von Regensburg und der Oberpfalz. - Mit dem Tod des unehelichen wittelsbacher Kaiserenkels Graf Maximilian Joseph von Holnstein (St) (78) stirbt das Geschlecht aus. - In Nürnberg stirbt der in Altdorf geborene lutherische Geistliche und Landschaftszeichner Johann Christoph Jakob Wilder. - In Regensburg wird die Augustinerkirche abgetragen. - In Nürnberg eröffnet der thüringer Gewehrhändlersohn, Manufakturewarenhändler und ehemalige Kammgarnfabrikbesitzer Johann Friedrich Klett (50) eine Maschinenwerkstatt. - In Neumarkt sind Johann Mois und Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Amberg kommt Karolina Gerhardinger  (31) mit ihren Armen Schulschwestern an und wird im pfalzgräflichen Steinhaus an der Vils untergebracht, wo sie eine Kleinkinderbewahranstalt, eine Schule für höhere Töchter und eine Industrieschule einrichtet. - In Regensburg stürzt sich der Diener des türkischen Botschafters in die Donau. Man hielt ihn zunächst für den Sekretär. - In Amberg wird in der Stadtsparkasse im Rathaus der Scheck- und Überweisungsverkehr aufgenommen. - In Ansbach wird das Apellationsgericht aufgelöst und nach Eichstätt verlegt. - In Neumarkt erscheint im Verlag Hinderhuber die Wochenschrift für belehrende Unterhaltung Der Bürgerfreund. - In Bayreuth sammelt der Frauen Verein für die Waisen in der Kinderbewahranstalt. - In Regensburg wird denjenigen Landwehroffizieren von der Regierung in München der Austritt empfohlen, die sich bei kirchlichen Feierlichkeit weigern zu knien. - Die morganatische Ehefrau Marie Anne Sophie Petin alias Gräfin von Bayrstorff (42) vom bayerischen Generalmajor Karl von Wittelsbach (St) (43), der auf alle seine Rechte am Thron verzichtet hat, stirbt. - In Bamberg meldet die Zeitung Fränikischer Merkur neben politischen Meldungen nur Börsenkurse ua der Eisenbahnen. - In Regensburg wird die Augustinerklosterkirche am Neupfarrplatz wegen Baufälligkeit abgerissen. - In Fürth wird für die Telegrafieleitung entlang den Gleisen der Ludwigseisenbahn Nürnberg~Fürth die elektrische Erdrückleitung erprobt, was eine wesentliche Vereinfachung bedeutet. - In Bayern kommt es zum Kniebeugestreit, der protestantische Soldaten dazu zwingt vor katholischen Sakramenten bei kirchlichen Feierlichkeiten zu knien. Der mit der nürnberger Kaufmannstochter Katharina Merkel (46) verheiratete ehemalige nürnberger städtische Rechtsbeirat und Ministerialrat im bayerischen Finanzministerium in München seit sechzehn Jahren adeligen Friedrich von Roth (58) wird Präsident des protestantischen Oberkonsistoriums in München, der beginnt die Evangelische Kirche neu zu organisieren.  - In Pettendorf übernimmt der Bauer Michael Prößl das Ökonomiegut mit Brauerei Arlasberg (20 17 Prösslbräu Adlersberg). - In Nürnberg verkehrt der Post Eilwagen alias Postkutsche auf der Strecke Nürnberg~Hof täglich. - In Regensburg zeichnet der aus Athen zurückgekehrte königliche Zeichenlehrer Ludwig Lange (29) den Dom. - In Neumarkt erstellt H Holzschuher einen Bericht von der Belagerung Neumarkts im Jahre 15 04 in freier Form und mit vielen inhaltlichen Fehlern aus der Chronica Neumarkt von 15 70. - 1 Gulden entspricht 22,7 Euro (20 22). - In Nürnberg verlässt der aus Nürnberg Hammer stammende Zeichner und Kupferstecher Johann Poppel (31) seine Heimat und zieht mit seiner Familie nach München. - In Nürnberg entdeckt Carl August von Steinheil (37) bei erfolglosen Versuchen die Gleise der Ludwigseisenbahn selbst als Telegraphenleitung zu nutzen die elektrische Erdrückleitung alias Erdung, was die Telegraphie wesentlich vereinfacht. Die Gleise lassen sich nicht isolieren, weshalb Telegraphenmasten aufgestellt werden müssen. - Der in Mendorf bei Eichstätt geborene Komponist Johann Simon Mayr (75), der in Italien wohnt, besucht seine Schwester in Bayern. - In Regensburg unterzeichnet der Gastschauspieler Ferdinand Röder (31) am Theater unter dem neuen Theaterdirektorenpaar Carl Blankenstein (40) und Alexander (--) Pfeiffer einen Vertrag über 7 Stücke gegen Honorar und eine Benefizvorstellung, die er wegen zu wenigen Besuchern absagt, was Ärger mit seinen Mitschauspielern hervorruft. Die bisherigen Theaterdirektoren August Müller (--) und seine Frau Josephine Müller (--) waren bereits 12 bzw 10 Jahre im Direktorium. - In Amberg kauft der Orden der Armen Schulschwestern das Ritterlehen und Freihaus Eichenforstgäßchen 12, wodurch es Klösterl (2022 Luftmuseum) genannt wird. - In Regensburg wird die regensburger Tageszeitung Regensburger Tagblatt von Herausgeber und Redakteur Josef Reitmayr (--) gegründet. - In Mühlhausen übernimmt Andreas Georg Pfaller (--) die ehemalige Brauerei Pfaller als Brauerei Penzkofer später Bender.

1837 Wetter: Schneemassen im März mit heftigem Frost. Kühler Sommer mit gute Ernte. - In Neumarkt wird während des viertägigen Volksfestes ein Theater im Freien aufgeführt. - In Neumarkt wird auf Drängen von Landrichter Wülfert (--) eine Sparkasse mit Geschäftsräumen im Rathaus eröffnet, der Distrikt als Bürge angegeben und als Werbung die Geldeinleger öffentlich bekanntgegeben. Es müssen mindestens 6 Kreuzer, dürfen aber höchstens 300 Gulden angelegt werden. - In Nürnberg hat die Ludwigseisenbahn bei 467.304 Fahrgäste befördert. - In Neumarkt wird jeder Arbeitslose gezwungen sich beim Bau des er erzu melden um nicht als arbeitsscheu bestraft zu werden. - Der in Leipzig geborene bayerische geheime Rat und münchner Hoftheaterdirektor Karl Theodor Küstner wird in den Adelsstand erhoben. Der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (51) schafft die nach Flüssen eingeteilten Gebiete des Königreich Bayern ab und erschafft die Regierungsbezirke Oberpfalz und Regensburg. Franken wird in Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken eingeteilt. - Die bayerische Titualar Herzogstochter und bayerische Prinzessin Elisabeth von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken Birkenfeld Gelnhausen alias Sisi (St) wird in München geboren. - In Nürnberg wird der aus Stuttgart stammende Künstlersohn, Architekt und Denkmalpfleger Karl Alexander Heideloff (48) zum königlich bayerischen Konservator ernannt. - An der regensburger Donaustauferbrücke bricht ein Ordinarischiff in zwei Teile und ein Russe rettet einen Großteil der Passagiere. - Der adoptierte protestantische bayerische Gesandte am russischen Hof in St Petersburg Friedrich August Freiherr von Gise kauft das münchner Palais Gise von den Grafen von Arco. - In Neumarkt sind Johann Mois und Christoph Mussinan Bürgermeister. - Neumarkt gehört zur Oberpfalz. - In Regensburg wird der Zeitungsverlag Josef Habbel gegründet. - In Regensburg wird das Krankenhaus von der Ostengasse in das ehemalige Deutsche Haus am Ägidienplatz verlegt. - In Regensburg wird die Erstausgabe der Tageszeitung Regensburger Tagblatt von J Reitmayr redigiert, gedruckt und verlegt. - In Bayreuth stirbt der bayerische Titualar Herzogssohn, königliche Generalmajor und bayreuther Infanterieregimentsinhaber Herzog Pius August von Wittelsbach Zweibrücken Birkenfeld Gelnhausen in Bayern (St) (51), der für seine cholerischen Anfälle und die darauffolgenden Gefängnisaufenthalte berüchtigt ist. - Roth hat 2.440 Einwohner, darunter 200 Juden. - In Neumarkt kommt der erste Jahrgang Neumarkter Wochenblatt heraus. - In Neumarkt wird von der Stadt ein Krankenhaus eröffnet. - In Altdorf wird eine Sparkasse alias Sparcassa-Anstalt gegründet. - In Regensburg gibt es ein königliches Lyceum mit Studenten, ein königliches Gymnasium und eine lateinische Schule mit Schülern. Das Königliche Lyceum ist in die Theologische oder Spezielle Sektion mit 3 Kursen und die Philosophische Sektion mit 2 Kursen mit Studenten im Alter von 18 bis 25 Jahren unterteilt. Das Studienjahr wird am 6. November mit einem Hochamt feierlich eröffnet. Bewertet wird vom Besten zum Schlechtesten. Das Königliche Gymnasium hat 4 Gymnasialklassen. - In Nürnberg zieht der Lokomotivführer William Wilson (28) aus dem Gasthaus Zum wilden Mann Hintere Ledergasse 19 in den Ludwigsbahnhof am Plärrer. - In Neumarkt beginnen die katholischen barmherzigen Schwestern ihren Dienst im Krankenhaus. - In Nürnberg wird die Beziehung zwischen Bahn und Post für die Beförderung von Briefen, Zeitungspaketen usw geregelt, die Fahrpost zahlt eine Pauschalsumme. - In Regensburg wird an der Kumpfmühler Strasse (20 18 Justizvollzugsanstalt) eine Runkelrübenzuckerfabrik von 16 Privatleuten gegründet, die aber erst 3 Jahre später in Betrieb geht. - In Nürnberg konkretisiert das erste private bayerische Rettungshaus für arme und verwahrloste Knaben des evangelischen Pfarrers Karl von Raumer (43) seinen Aufgabenbereich. Man will nicht nur arme und verwahrloste Knaben retten, sondern sie auch vor leiblichen und geistlichen Verderben bewahren, was bedeutet, dass sie streng lutherisch erzogen werden. - In Neuendettelsau wird der in Fürth geborene evangelische Theologe Wilhelm Löhe (29), der auch in Altdorf Pfarrverweser war, neuer Pfarrer und heiratet die Nürnbergerin Helene Andreae (18). - In Regensburg übernehmen die Schwestern Ignatia und Apollonia zusammen mit Superior Hauber für 5 ihrer Barmherzigen Schwestern alias Vincentinerinnen das katholische Krankenhauses, das dem Domkapitel untersteht. - In Neumarkt übernimmt der katholische Superior Hauber mit Beichtvater Sintzel mit Schwester Ignatia nach einer zweitägigen Anreise von Regensburg für seine Barmherzigen Schwestern alias Vincentinerinnen nach einer 4.000 Gulden Spende eines Neumarkters das völlig heruntergekommene, armselige und unterfinanzierte Krankenhaus, wo die Vincentinerinnen schon vor Vertragsabschluß eingetroffen sind. Die Zustände ändern sich auf Jahre hinaus nicht. - In Regensburg erhält das Gasthaus Zum Dampfschiff Werftstrasse 8 eine neue Südfassade im Rundbogenstil. - In Regensburg wird bei der Ziegelei Herbst eine römische Grabinschrift des Veteranen Julius Lucilianus entdeckt. - In Regensburg kauft die Stadt das ehemalige katholische Deutsch Orden Komtureigebäude, wohin sowohl das katholische als auch das evangelische Krankenhaus ziehen. - In Ingolstadt wird die reitende Post für den Brieftransport eingestellt. Weil Ingolstadt selbst an keiner Hauptpostroute liegt, ist der ingolstädter Postverwalter auch für die  Relaisstationen alias Postabgabe- und -aufnahmestationen von Eichstätt, Neuburg, Vohburg, Geisenfeld, Reichertshofen und Denkendorf zuständig. - Der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (51) erlaubt die neue Mode von langen Hosen bei Hofe. - In Burgfarrnbach wird eine Brücke über den Franbach gebaut. - In Schwabach heiratete die Schwester des letzten Posthalters Georg Christian Schuler (--) den schwabacher Fuhrmann Konrad Martin Thumshirn (--), der daraufhin zum königlichbayerischen schwabacher Postexpetitor ernannt wird. - Nach dem Tod seiner Frau Karoline Wüst (--), für die er 14 Jahre in Nürnberg gelebt hat, verlässt der in Nürnberg geborene Maler Johann Adam Klein (45) die Stadt wieder und zieht nach München, wo er bis zu seinem Tod 18 75 bleibt. - In Regensburg fusioniert die bayerische Donaudampfschiffahrtsgesellschaft mit der württembergischen Dampfschiffahrtsgesellschaft, wodurch die Bayerisch-württemberische Donaudampfschiffahrsgesellschaft entsteht, die auch ihren Sitz in Regensburg hat. Der aus Rotterdam stammende Ingenieur Konrad Röntgen (--) stellt ihr Dampfschiff König Ludwig I in Dienst, das mit ihrer Maffei Dampfmaschine mit 40 bis 95 PS aber nur bis Donauwörth fahren kann, weil darüber hinaus die Donau für Dampfschiffe nicht befahrbar ist. Auch vor Donauwörth ist die Fahrt gefährlich und schwierig. Das Dampfschiff König Ludwig I ist 34 m lang, 3,60 m breit und hat einen 9 m hohen und 1 m breiten eisernen kippbaren Schornstein. Die beiden Schaufelräder haben einen Durchmesser von 2,20 m und drehen sich maximal 32 mal pro Minute. Es gibt zwei mit Sofa und Spiegeln ausgestattete Kajüten. Die Strecke Regensburg~Linz dauert 14 Stunden der Rückweg 36 Stunden. Bei der Inbetriebnahme herrscht wenig Interesse.

1836 Wetter: Strenger Winter von November bis Februar. Winterstürme. Dürrer Sommer. Schlechte Ernte an Gemüse und Viehfutter. Totalausfall an Obst in Hohentrüdingen. - In Neumarkt wird an der St Anna Kirche ein Krankenhaus in der Nürnberger Strasse für 20 bis 30 Kranke von der Stadt erbaut. Die katholischen Barmherzigen Schwestern übernehmen nicht nur die haushaltliche Leitung des Krankenhauses. Die katholischen Schwestern dürfen die Kranken nicht pflegen, sondern nur für die Küche und die Sauberkeit zuständig. Die Krankenpflege wird von Männern besorgt. Weil die soziale Not besonders die Kinder trifft, übernehmen sie auch die Erziehung einiger verwahloster Mädchen, womit sie ein Erziehungsinstitut für verwahrloste Mädchen und Jungen gründen. - In Nürnberg befährt der Adler, der 2 Stunden lang vorgeheizt werden muß, nur um 13:00 und um 14:00 Uhr mit teurer sächsischer Steinkohle. Ansonsten werden beim stündlichen Einsatz Pferdefuhrwerke verwendet, was noch einige Jahre so weiter geht. - In Nürnberg wird der Reichswald 3 Jahre lang von Schadinsekten zerstört. - Anton Hinderhuber gibt in Neumarkt ein Wochenblatt zweimal pro Woche heraus. - In Nürnberg wird eine zweite Lokomotive Pfeil bei der Firma Stephenson bestellt. - In Nürnberg kauft der Hopfenhändlersohn und Bauernsohn Johannes Zeltner (31) zur Unterstützung seines Bruders Georg Zeltner die Brauerei Keppendorf in der Schlotfegergasse, der damit die Zeltner Brauerei gründet. - In Neumarkt wird der Friedhof um die Pfarrkirche gepflastert. - In Neumarkt findet ein Fest des landwirtschaftlichen Kreisvereins auf dem Exerzierplatz statt, bei dem ein Pferderennen veranstaltet wird. - In Neumarkt wird auf dem Gelände des Zwingers am Schweinemarkt ein neues Schlachthaus erbaut. - In Neumarkt ist im Wachzimmer am unteren Tor eine Suppenanstalt und Wärmeanstalt eingerichtet. - Der rother Landrichtersohn Graf Karl August von Reisach (36) wird Bischof von Eichstätt. - In Nürnberg wird die Eisenbahn Adler mit seinem englischen Lockführer William Wilson (27) mit 2 Fässchen Bier der nürnberger Lederer Bräu nach Fürth in einem Personenwagen der dritten Klasse beladen. - In Neumarkt sind Johann Mois und Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Neumarkt wird in der Jobstkirche Anton Arnulf von Cabilliau de Trisponsau begraben. - In Nürnberg wird der in Hersbruck geborene Brauersohn aus dem Hopfenhandelshaus Scharrer und Amberger und stellvertretender Eisenbahndirektor Johannes Scharrer (51) wird Eisenbahndirektor. - In Neumarkt wird eine Spar- Leih- und Hülfs-Kasse des Landgerichts gegründet, die Darlehen auf Faustpfänder an Einheimische und an Fremde gegen Legitimation und Bürgschaft zu einem Zinssatz von 10 % nur an redliche, in Noth geratene Land- und Gewerbsleute zwischen 5 und 300 Gulden zu 4 % gibt. Sie wird durch Mißwirtschaft, Haftungsbetrügereien und Unterschlagungen auffallen. - In Neumarkt beginnen die Bauarbeiten am Ludwig Donau Main Kanal. Da die geplante Erweiterung der Streckenführung der Ludwigseisenbahn Nürnberg~Feucht~Altdorf~Kastl~Hohenburg~Schmidmühlen~Kallmünz~Regensburg eine Konkurrenz zum Kanal dargestellt hätte, wird sie vom bayerischen König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (50) abgelehnt. - In Regensburg wird Freiherr Gottlieb von Thon-Dittmer (34) Erster Bürgermeister. - In Bayreuth wird das von in Wunsiedel geborenen bayreuther Magistratsrat, Baumwollhändler, Papierhändler, Fayencenfabrikbesitzer (Heerstrasse) Christoph Friedrich Leers (+18 25) gestiftete Waisenhaus Berneckerstr 11 für sechs Knaben und sechs Mädchen eingeweiht. - In Amberg übernimmt der in Schwandorf geborene amberger Gerichtsarzt und Stadtphysicus Christoph Raphael, Marktplatz 27, das Amberger Wochenblatt. - In Nürnberg lehnt der konservativ denkende und in der Betriebsorganisation schwerfällige handwerkliche nürnberger Maschinenfabrikant Johann Wilhelm Spaeth (50) leichtfertig Aufträge der Ludwigseisenbahn wegen überhäufter Bestellungen ab. - In Frankreich gibt Graf de Chateauvillard einen Codex für Duelle heraus, der in Deutschland gesetzwidrig, die Ehre ist nicht minder heilig als Regierungsgesetze, befolgt wird. - In Nürnberg veranstaltet der Nürnberger Kunsverein Ausstellungen im Albrecht Dürer Haus und im Saal der Herrentrinkstube, im Waaghaus Waaggasse. - In Regensburg gibt es im ehemaligen Kloster St Emmeram eine Sternwarte. - In Deining wird Georg Spitz,  Hausnummer 67, Bader. - In Nürnberg beträgt der Überschuß der Ludwigseisenbahn bei 449.399 Fahrgästen bei 2.364 Dampflokomotivfahrten und 6.100 Pferdefahrten 37.381 Gulden. - In Nürnberg kommt der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (50) nach einer Schnellfahrt der Ludwigseisenbahn mit nur drei Wagen in 5,45 Minuten und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 53 km/h aus Fürth zurück. - In Nürnberg wird William Wilson (27) auch Lokomotivführer der zweiten Ludwigseisenbahn Lokomotive Pfeil. Die Ludwigseisenbahn, die rein auf Personenbeförderung ausgelegt ist, nimmt die Warenbeförderung auf. - In Alling gründet der regensburger Buchdrucker Friedrich Pustet (38) eine Papiermühle mit Wasserantrieb alias Papierfabrik, die Endlospapierrollen nach englischem Vorbild herstellt, wozu sie zur Rohstoffversorgung zusätzliche eine Hadernmachung und eine Bleicherei anschließen. - Der in Regensburg geborene Orgelbauersohn und Konstrukteur von mechanischen Musikinstrumenten Johann Nepomuk Mälzel (64) wird mit seinem mechanischen Schachspieler als Betrüger entlarvt, da im Schachspiel ein Kleinwüchsiger versteckt war. - In Nürnberg verkaufen zwei Instrumentenbauer Mundharmonikas. - In Eichstätt ziehen die katholischen Franziskanermönche ein. - In Ansbach wird Prinzessin Therese von Sachsen Altenburg (St) alIs älteste Tochter von Prinz Eduard von Sachsen Altenburg (St) (32) und  Amalie von Hohenzollern Sigmaringen (St) (21), Tochter von Fürst Karl von Hohenzollern Sigmaringen (St) (51) geboren. - In Weichselstein gibt es einen Waffenhammer. - In Regensburg beginnt die Regensburger Sparkasse, die für Dienstbothen, Handwerksburschen und andere vom Handlohn lebende oder sonst unvermögende Personen gegründet wurde, Privatkredite zu vergeben. - In Regensburg wird der in Oberferrieden geborene liberalpolitische bürgerliche regensburger Bürgermeister Friedrich Brügel (47) trotz einer strafrechtlichen Untersuchung gegen ihn nach 4 Jahren Amt, weil er kein Einheimischer ist, erneut zum regensburger Bürgermeister gewählt, aber nach einigen Monaten dann doch wegen seines Lebenswandels von der Regierung in vorzeitige Pension geschickt und durch den in Regensburg geborenen protestantischen adeligen Kaufmannssohn Gottlieb von Thon-Dittmer (34), den die Regierung zwar anlässlich seiner ultraliberalen Vergangenheit als politischen Gegner, aber durch seinen Reichtum als loyal betrachtet, in einer Bürgerschaftswahl ersetzt. - In Nürnberg wird das Lusthaus Thumenberg auf dem Platnersberg von Georg Zacharias Platner (--) in ein neugotisches Schlossgut umgebaut. - In Wendelstein wird dem Kugelhammer wegen des Baus des Ludwig Donau Main Kanals das Wasser und damit die wirtschaftliche Grundlage entzogen. - In Riekofen kauft Freiherr xxx von Reichlin-Meldegg (--), der in Regensburg wohnt, das zerstörte Schloß Riekofen und er beginnt mit Renovierungsarbeiten. - In Nürnberg wird die Post mit von Postcondukteuren mitgeführten Kartenschlüssen transportiert, die jeweils am Postort ausgetauscht werden, wofür im Staatsbahnhof nur ein einziges Zimmer zur Hinterlegung der ankommenden und abgehenden Post benötigt wird. - In Deining Waltersberg gibt es laut Kastenamt 36 Häuser, eine katholische Pfarrkirche mit Pfarrhof, ein Schulhaus und das Gasthaus xxx. - Die Donaudampfschiffahrtsgesellschaft wird von Händlern und Industriellen in Ulm, Regensburg und Passau als Aktiengesellschaft gegründet, die die wöchentlich verkehrenden gewöhnlichen, mit Segeln betriebenen Ordinari-Schiffe ablösen, die nach ihrer Fahrt donauabwärts nicht mehr zurückfahren können, verkauft oder auseinandergebaut werden. Eine getreidelte Schiffahrt donauaufwärts von Wien nach Regensburg dauert 5 Wochen, für die sich keinerlei Fahrgäste finden, weshalb man nur zu Fuß oder zu Pferd unterwegs ist. In Regensburg fürchtet der Regensburger Schifferverein um seine Existenz und beantragt vergeblich selbst Dampfschiffe betreiben und gemeinsam abgesprochene Frachtpreise und Personenbeförderungstarife einführen zu dürfen. Die Stadt Regensburg untertützt ihre Schiffer, der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (50) und seine Beamten im Regenkreis verbieten ihnen den Bau und den Betrieb von Dampfschiffen bis zum Ablauf des Privilegs. Die Donaudampfschiffahrtsgesellschaft übernimmt die kommunle Ziegelhütte an der Donau und funktioniert sie in eine Werft um. Auf dem Gelände der Metzgerinnung wird eine Maschinenwerkstätte alias Maschinenfabrik mit Gießerei aufgebaut, wo mit dem Bau des Dampfschiffs König Ludwig I begonnen wird, das im Folgejahr fertiggestellt wird. Die Landkarte Atlasblatt Neumarkt von 18 36 hat ein Repertorium, in dem die Daten aller Orte und aller Dörfer wie zB die Anzahl der bewohnten Häuser oder die Anzahl der Pferde aufgeführt sind.

1835 Wetter: Der vorerst letzte weltweit klimatisch relavante Vulkanausbruch seit 18 08 verlängert den weltweiten  Temperaturabfall von 2 Grad. Halleyscher Komet. Schlechte Ernte wegen Trockenheit in Hohentrüdingen. Schwere Stürme. - In Passau Winsdorf wird ein bayerisches Donaudampfschiff für den Dienst in der österreichischen Donaudampfschiffahrtsgesellschaft erbaut. - In Nürnberg fährt die beim nürnberger Maschinenfabrikanten Johann Wilhelm Späth (49) zusammengebaute Eisenbahn Dampflokomotive mit 9 Personenwagen vom gostenhofer Ludwigsbahnhof zum 6,5 km entfernten Fürth. Der nürnberger Kaufmann Georg Zacharias Platner (54) wird Eisenbahndirektor. Der Adler ist aus England importiert und in der Maschinenfabrik vom in Issmannsdorf bei Gunzenhausen geborenen Müllerssohn und Mühlarzt alias Spezialisten zur Reparatur von Mühlen, Johann Wilhelm Spaeth (59) am Dutzendteich zusammengebaut. Obwohl die Strecke stündlich befahren wird, fährt der Adler, der 2 Stunden lang vorgeheizt werden muß, nur um 13:00 und um 14:00 Uhr, weil die benötigte Steinkohle aus Sachsen zu teuer ist, weshalb die übrige Zeit ein Pferdefuhrwerk vor die zwei Waggons gespannt wird. In Stoßzeiten werden zwei Pferdefuhrwerke vor vier Waggons gespannt, die allerdings 24 Minuten für die einfache Stecke benötigen. In Nürnberg gilt eine andere Ortszeit als in Fürth. Mit dem Betrieb der  fürther Bahnhofsuhr fällt auf, daß die Uhr der katholischen fürther Kirche falsch geht, die deshalb nach der Eisenbahnuhr gestellt wird. - In Neumarkt werden von Anton Hinderhuber (--) Bücher gedruckt. - In Neumarkt wird die Stadtmauer in der Hallertorstrasse alias Badgasse mit einem kleinen Türchen durchbrochen, das der Bewohner des nächsten Turms abends zum Gebetsläuten zu schließen und morgens zu öffnen hat. - In Neumarkt teilen sich 10 Melber den Mehlhandel. - Der mainzer Hufschmiedsohn, Hauslehrer, allershausener Ehegerichtsdirektor und speyerer Bischof Johann Martin Manl (69) wird Bischof von Eichstätt stirbt allerdings nach Amtsantritt. - In Landshut wird Otto Franz Xaver Kajetan von Feury auf Hilling (St) als Sohn der unehelichen von wittelsbacher Kaiserenkelin Isabella Theresia Maria von Holnstein aus Bayern (St) (26)  geboren. - In Nürnberg gründet Johann Sebastian Staedtler (35) im Herzgässchen 7 eine Fabrik zur Herstellung von Bleistiften.  - In Nürnberg beginnt der aus Stuttgart stammende Künstlersohn, Architekt und Denkmalpfleger Karl Alexander Heideloff (46) mit der Restaurierung der nürnberger Burg. - In Nürnberg stirbt die in Ansbach geborene Wilhelmine von Dörnberg (St) (32), die nicht ebenbürtige Ehefrau von dem in Regensburg geborenen Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (33) nach einer homöopathischen Behandlung durch Dr Reuter. - Auf Schloss Hauzenstein kommt der kaiserliche Kämmerersohn Graf Adolf Wilderich von Walderdorff (St) zur Welt. - Der in Ansbach geborene protestantische Dichter Graf August von Platen Hallermünde (39) stirbt in Syrakus auf Sizilien an einer alkoholbedingten Kolik und wird dort im Garten der markgräflichlandoliner Villa begraben, weil es keinen protestantischen Friedhof gibt. - In Nürnberg im Gasthaus Zum roten Hahn in der Königstrasse führt der Stadtarzt Johann Jakob Reuter alias Reiter an 55 Versuchspersonen den Nürnberger Kochsalzversuch durch, bei dem er die homöopathische Wirkung von Kochsalz in Schneewasser nachweisen will. Er habe erfahren, dass Krankheiten unbehandelt teils besser abheilen als sogar mit dem Glauben und erzielt mit seiner neuen Methode eine neue Wirkung. Der nürnberger Medizinalrat Friedrich Wihelm von Hoven ist einer seiner schärfsten Kritiker. Die unter anhaltenden Kopfschmerzen leidende Tochter Louise von Freifrau Caroline von Lindenfels ist eine seiner Patientinnen. - In Kastl wird ein Schulhaus mit Lehrerwohnung eingerichtet. - Die Buchhandlung Manz zieht nach Regensburg. - Der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (49) lädt die bildschöne in Fronberg bei Schwandorf geborene Freifrau Caroline von Spiering alias Spirinck alias Caroline von Holnstein (20), verheiratet mit dem unehelichen kaiserlichen wittelsbacher Nachkommen und königlich bayerischen Kämmerer Graf Karl Theodor von Holnstein (38) zu einer höfischen Schlittenfahrt nach und durch München ein. - Der in Altdorf geborene ansbacher Gymnasiallehrer und Philosoph Georg Andreas Gabler (49) wird an die Universität Berlin berufen. - Der in Mailand geborene leuchtenberger Herzog Auguste de Beauharnais (St) (25) stirbt kinderlos und wird von seinem in München geborenen jüngeren Bruder Maximilian de Beauharnais (St) (18) beerbt. - In Freystadt wird das Franziskanerkloster mit der Erlaubnis des bayerischen König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (49) wieder als Hospiz eingerichtet, damit die Franziskanermönche die zT schwerkranken Wallfahrer betreuen könnnen, wenn sie die atemberaubende Wallfahrtskirche besuchen. - In Nürnberg werden im 2. Jahrgang der Zeitung Allgemeine Zeitung die ankommenden Gäste in einer Fremden-Liste nach logiert in, Name, Stand und Titel, und Wohnort gelistet, wie Bayerischer Hof, Madame Heim, Opernsängerin, Bamberg. Die andere Poststationen sind: Wittelsbacher Hof, Zur blauen Glocke, Zum Strauß, Zum roten Hahn und Zum Mondschein. - In Allersberg nimmt die Drahtzieherei Jacob Gilardi die Herstellung von Christbaumschmuck auf. - In Nürnberg predigt ein evangelischer schwabacher Pfarrer vor der ersten Eisenbahnfahrt Die Eisenbahn ist ein Teufelsding, sie kommt aus der Hölle, und jeder, der mit ihr fährt, kommt geradezu in die Hölle hinein. - In Nürnberg stellt man fest, dass die Uhr der katholischen Kirche in Fürth falsch geht, weshalb die Kirchenuhr nach der Eisenbahnuhr gestellt wird. - In Nürnberg tritt im Neuen Stadtstheater am Lorenzer Platz die führende deutsche Sopranistin Wilhelmine Schroeder-Devrient (31) in der Ludwig van Beethovens Oper Fidelio als Leonore auf. - Die in Regensburg geborene Maria Sophia Dorothea von Thurn und Taxis (St) (35) lässt sich vom Naturforscher und Entdecker der Missouriquellen Titular Herzog Paul Wilhelm von Württemberg (St) (38) scheiden. - In Regensburg kauft Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (33) das Schloss Alteglofsheim. - In Freystadt ziehen die katholischen Franziskanermönche ein. - In Neumarkt ist Wülfert und in Parsberg ist xxx von Baumgartner königlicher Landrichter. - Der in Nürnberg geborene Seifensiedersohn und Technologiestudent Johann Kaspar Beeg (26) wird nach einer Türkeistudienreise als griechischer Schulinspektor neuer Privatlehrer im deggendorfer Schloss Egg bei dem in Kötzting geborenen Juristen, griechischen Staatskanzler, der eine Ernennung zum Außenminister abgelehnt hat, Graf Joseph Ludwig von Armansperg (48). - Die als private Aktiengesellschaft gegründete und ehrenamtlich geführte Bayerische Hypotheken- und Wechselbank wird vom jüdischen münchner Bankier und königlich griechischen Staatsrat Freiherr Simon von Eichthal (--) als neuem Direktor mit einem Grundkapital von 10 Millionen Gulden gegründet und löst eine Bankengründungswelle aus. - Die bayerischen Eilpostkutschen fahren mit neuartiger Federung. - In Regensburg kaufte der in Würzburg geborene ehemalige landshuter Universitätsbuchhandlungsbesitzer und Verleger Georg Joseph Manz (27) von der Buchhändlerwitwe Barbara Schmidt die ehemalige knapp hundertjährige katholische Buchhandlung Montag & Weiß und wiedereröffnet nach seinem Umzug nach Regensburg an der Ecke Schwarze Bären Strasse/Pfauengasse seinen katholischen Verlag Manz mit neuen Maschinen. - In Regensburg kauft der bayerische Bezirk Oberpfalz das katholische Kloster Prüll. - In Nürnberg wird das Fachwerkhaus von Stadtschlosser Fischer abgerissen und neu erbaut. - In Nürnberg verdient der Direktor der Ludwigseisenbahn und nürnberger Kaufmann Georg Zacharias Platner (54) mit 1.200 Gulden weniger als sein Lokführer William Wilson (44) mit einem Einkommen von 1.500 Gulden. - Der nürnberger Seifensiedersohn und Lehrer Johann Caspar Beeg (26) kehrt nach einem Jahr aus Griechenland zurück und wird für drei Jahre l Privatsekretär und Hauslehrer bei Joseph Ludwig von Armansperg (26) auf Schloss Egg bei Deggendorf, der in Griechenland Regierungschef ist. - In Nürnberg Lichtenhof gibt der Industrie- und Kulturverein Nürnberg die Pferdezuchtanstalt Nürnberg Fohlenhof auf und wandelt sie in eine technisch-ökonomische Arme-Knaben-Erziehungsanstalt alias Kinderheim mit Erziehung durch Arbeit um. Das Ökonomieanwesen Nr 7 gehört dem aus Kempten stammenden Vereinsgründer, Vereinsdirektor, Scharfrichtersohn und Militärtierarzt Johann Jakob Weidenkeller (46), der auch Kinderheimvorstand und Anstaltslehrer wird. - In Nürnberg Schwaig lässt der neue bürgerliche Besitzer, der nürnbergröthenbacher Papierfabrikant Hahn, das Schloss Malmsbach dismembrieren, der das Schloss, die Kapelle und das äußere Torhaus abreissen lässt und die Steine für Neubauten in Röthenbach verwendet. - In Nürnberg stirbt die in Birstein geborene frankfurter Patriziertochter Henriette Maximiliane von Glauburg (60) als Verwitwete Henriette Maximilian von Breitenbach. - In Regenstauf schafft die Porzellan und Steingutfabrik Steinsberg unter ihrem neuen Pächter Josef Fuchs (--) durch eine Verdreifachung der Produktion wieder Gewinne. - In Nürnberg beginnt der am Bodensee geborene Schmelzglasmaler und Porzellanmaler Joseph Sauterleute (42) mit der Herstellung der regensburger thurn und taxis Grabkapellfenster, was zwei Jahre dauert und der Chorfenster der fürther Stadtkirche. - In Regensburg Mariaorth sind 66 % der rund 17 der Ortsbauern Weinzierl alias Winzer, die den Baierwein kultivieren. - Die in Darmstadt  von Carl Wilhelm Leske (51) erstellt Postrassenkarte Allgemeine Post-Reise & Zoll-Karte von Deutschland Und Den Nachbarstaaten, bei der in Eilwagenstrassen routes de Diligences velociferes, Fahrpoststrassen routes de Diligences deutsch zuverlässig ordinaires, Briefpoststrassen, Wasserpoststrassen und Wasserpoststrassen und Extrapoststrassen, auf denen nur gelegentlich gefahren wird, unterschieden wird. Es werden Postverwaltungen oder Post Expeditionen mit Poststall postes aux chevaux und Post Expeditionen ohne Poststall bureaux d'expedition sans relais unterschieden. Postämter mit Postexpedition und Poststall werden separat angezeigt. Als Briefsammlung ohne Stall poste aux lettres sans relais nennt man die Stellen, wo Briefe nur aufgenommen oder abgeholt werden. Die Poststrecke Nürnberg~Neumarkt~Regensburg ist eine Eilwagenstrasse, auf der es nur die Post Expeditionen mit Poststall Feucht, Neumarkt, Dasswang und Hohenschambach gibt. In Nürnberg kreuzen noch die beiden Eilwagenstrassen Ansbach~Nürnberg~Gräfenberg~Bayreuth und Erlangen~Nürnberg~Schwabach~Eichstätt~Ingolstadt. In Regensburg kreuzt nur die Eilwagenstrasse Nittenau~Regensburg~Alt Egloffsheim~Landshut. - In Neumarkt kreuzt eine Fahrpoststrasse Ingolstadt~Beilngries~Berching~Neumarkt~Kastl~Amberg. Eine Extrapost fährt auf der Strecke Neumarkt~Hersbruck Altsittenbach. Ob die Strecke über Altdorf führt, wird dabei nicht angezeigt.  

1834 Wetter: Milder Januar mit blühenden Veilchen. Kaum Frost. März mit schönem und warmen Wetter. Große Hitze von Mai bis Oktober. Hitzerekord. Trockenheit. Gute Ernte. Hopfenernte mittelmäßig. Ab November Hochwasser und Regen mit gewaltigen Stürmen. In Neuburg an der Donau blühen im Januar Mandelbäume. - Im nürnberger Wald Buchenbühl wird das erste Saurierskelett Deutschlands, ein  Plateosaurus, ausgegraben. - Der in Amberg geborene Graf Franz Xaver Maximilian Anton de Padua Aloys Guido von Holnstein aus Bayern (St) (61) stirbt in Landshut. - In Neumarkt erwirbt der Wirt vom Gasthaus Zum goldenen Lamm Untere Marktstrasse 7 Michael Ehrnsperger einen Hopfengarten am Weinberg. - In Sondersfeld richtet der katholische Mesner xxx eine Nebenschule im eigenen Haus ein damit die Kinder nicht mehr die 3 km nach Reichertshofen zur Schule gehen müssen. - Mit dem Tod von Georg Christoph Viatis (--)  stirbt die nürnberger Großhandelsfamilie aus. - In Nürnberg wird Freiherr Johann von Holzschuher (--) zum Kammerjuncker ernannt. - In Nürnberg wird auf der Insel Schütt das hölzernen Amphi-Interimstheater abgerissen. - Burg Eggmühl bei Regensburg fällt vom ehemaligen bayerischen Minister Graf Maximilian von Montgelas (St) (75) an den in Regensburg geborenen Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (32). - Der in Wallerstein geborene Portraitmaler Johann Albrecht Ulrich Moll alias William Berczy (90) ist Mitbegründer der Stadt Toronto. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan (--) Bürgermeister. - In Bamberg wird aus dem Fränkischen Merkur die Tageszeitung Bamberger Tagblatt. - In Nürnberg gibt der ehemalige in Nürnberg geborene Bayreuther Politische Zeitungs-Redakteur Dr Johann Georg August Schemm den 1. Jahrgang der nürnberger Tageszeitung Allgemeine Zeitung von und für Bayern. Tagblatt für Politik, Literatur und Unterhaltung heraus, die 7 Mal pro Woche erscheint und von Johann Adam Riedel (--) gedruckt wird. - Der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (48) lässt die bildschöne in Fronberg bei Schwandorf geborene Freifrau Caroline von Spiering alias Spirinck alias Caroline von Holnstein (19), verheiratet mit dem unehelichen kaiserlichwittelsbacher Nachkommen und königlich bayerischen Kämmerer Graf Karl Theodor von Holnstein (37) für dessen Schönheitengalerie malen. - In Nürnberg muss der nürnberger Import-, Kolonial- und Texilwarenhändler Albert Johann Cramer (--) sein Geschäft liquidieren und zieht nach Wien, wo er sich erfolgreich an einer Seifenfabrik beteiligt. - In Nürnberg findet zeitgleich zum Volksfest ein Gesangsfest im Großen Ratssaal statt, bei dem die nürnberger Gesangsvereine Liedertafel und Liederkranz teilnehmen. Die Volksfestwirte schänken bei prächtigem Wetter noch während der Hauptpredigt Bier aus und werden von der Kirche scharf verwarnt. - In Ansbach wird die Freimaurerloge Zur Sonne von ihrem Großmeister, dem ansbacher Gymnasialzeichenlehrer Johann Christian Michael Hollenbach, bei der Johannisrede aufgelöst. - In Altdorf wird der erste Jahrgang Der Bote gedruckt und verlegt. - Das Postamt Neumarkt wird dem Regensburger Oberpostamt entzogen und wieder dem Oberpostamt Nürnberg unterstellt. - In Sulzbach leben 330 Juden. - In Altdorf erscheint die erste Ausgabe des Wochenblatts Der Bote von Altdorf, Lauf, Hersbruck und Neumarkt von Tobias Hessel. - In Bayern wird das Ansässigmachungsgesetz geändert, das Eheschließungen beschränkt, wodurch Lohnarbeiter oder Tagelöhner ohne ausreichendes Einkommen, eine Heiratserlaubnis verweigert wird, was eine Auswanderungswelle auslöst. - In Regensburg wird wieder ein Oberpostamt eingerichtet. - In Berching erwirbt der Wirt Albert Dallmayer (--) eine Postkonzession für Berching, woraufhin er sein Gasthaus Zum goldenen Adler Hauptstrasse 23 in Gasthof Zur Post umbenennt, einen Poststall für die vorzuhaltenden Postpferde für den Pferdewechsel anbaut, womit Berching eine Poststation mit Postkutschenverkehr erhält. - In Bayern wird das Ansässigmachungsgesetzt durch ein strenges Eheschließungsgesetz eingeschränkt, wodurch besonders die Armen, darunter die Tagelöhner und Lohnarbeiter, nicht mehr heiraten dürfen. Mit einer Massenarmut beginnt eine Auswanderungswelle. - In Regensburg ist im ehemaligen Deutschordenshaus alias Neue Deutsche Haus von Johann Jakob Rehbach die Bleistiftfabrik Rehbach gegründet. - In Neumarkt wird der Bürgerverein Neumarkt gegründet. - In Berching gibt es einen Soldatenverein. - Der nürnberger Seifensiedersohn und in Altdorf ausgebilete Lehrer Johann Caspar Beeg (25) geht nach Griechenland. - In Regensburg zieht der Historische Verein für Regensburg und die Oberpfalz vom Regierungsgebäude am Emmeramsplatz über die Alte Waag am Haidplatz in das Dompropsteigebäude am Haidplatz. 

1833 Wetter: Heißer und trockener Sommer mit guter Ernte. - In Ansbach wird Kaspar Hauser (St) (21) im ansbacher Hofgarten erstochen. Der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (47), setzt 10.000 Gulden Belohnung für die Ergreifung des Täters aus. - Der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (47), erlaubt der Stadt Nürnberg ihren neuen Volksfestplatz an der Regensburger Strasse in Ludwigsfeld umzubenennen. - Das fürstlicheichstätter Schloss Hirschberg fällt an das Königreich Bayern. - Der in Erlangen geborene Forscher über elektrische Ströme Georg Simon Ohm (44) wird Direktor der Königlich Bayerischen Polytechnischen Schule in Nürnberg. - Der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (47) kauft das Fürstentum Eichstätt vom in Mailand geborenen leuchtenberger Herzog und eichstätter Fürst Auguste de Beauharnais (St) (23). - In Nürnberg wird auf der Insel Schütt im hölzernen Amphi-Interimstheater die letzte Aufführung gegeben. - In Nürnberg wird am Lorenzer Platz an der Stelle des ehemaligen Auernheimerschen Nationaltheaters das wesentlich schmucklosere Neue Stadttheater alias Vuglheusla mit 1.000 Zuschauerplätzen in beengten Verhältnissen mit dem Schauspiel Die Krone von Cypern des Diplomatensohnes, Dichters und Staatsmannes Eduard von Schenk (45) eröffnet. - In Regensburg wird die auf den Winzerer Höhen die Seidenproduktion begonnen und auf dem abgeholzten Plantagen Maulbeerbäume angepflanzt. - In Nürnberg gründet der thüringer Gewehrhändlersohn und Manufakturwarenhändler für Spielzeug und Spiegel Johann Friedrich Klett (55) eine Kammgarnspinnerei. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Regensburg besitzen 933 Protestanten und 511 Katholiken das Bürgerrecht. Regensburg hat 19.985 Einwohner. - In Bayern bestehen u.a. Sparkassen in Ingolstadt, Regensburg, Ansbach, Erlangen, Fürth, Hersbruck, Nürnberg, Rothenburg, Bamberg, Bayreuth, Weiden und Würzburg. - In der Regensburger Wochenzeitung werden Maske für Maske als Lustspiel in 3 Akten von Johann Friedrich Jünger (+17 97) und Götz von Berlichingen mit der eisernen Faust von Johann Wolfgang von Goethe (+18 32) als großes Ritterschauspiel in 5 Akten und Der Vielwisser als Lustspiel in 5 Akten von August von Kotzebue (72) in der Theaternachricht beworben. - Der zehnte Jahrgang der Regensburger Zeitung wird von Friedrich Heinrich Neubauer verlegt. Es gibt einen wöchentlichen Unterhaltungsteil mit Gedichten und einer Fortsetzungsgeschichte. - In Amberg wird eine Gewerbeschule mit 46 Schülern eröffnet. - In Ansbach wird eine Gewerbeschule mit 2 Klassen eröffnet. - In Regensburg lädt im November die Bierbrauerswitwe Clara Dausinger am Steinsweg zum Katharinenball. Die Gesellschaft des Frohsinns veranstaltet eine deklamatorische Abendunterhaltung. In der Harmonie ist Ball. Ein Gerücht geht um, dass der Bundestag von Frankfurt nach Regensburg verlegt werden soll. In der Gaststätte Zum goldenen Engel bietet der Inhaber Kleinfeller frische Austern an. - In Regensburg bewirbt der regensburger Georg Heintke in der Regensburger Zeitung die Lebensversicherungsbank in Gotha mit einer Dividende von 24 % über die letzten 5 Jahre und einem Mitgliederanstieg um 800 Personen pro Jahr. - In Nürnberg besucht der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (47) zusammen mit seiner Tochter Prinzessin Mathilde von Wittelsbach (St) (20) und ihrem Bräutigam Prinz Ludwig III von Hessen Darmstadt (St) (27) das Volksfest auf der Peterheide, für das der Architekt Heideloff neugotische Holzbauten entworfen hat. Im Rathaussaal findet eine Ausstellung heimischer Künstler und Handwerker statt. Der Festzug besteht aus 27 Abteilungen. Hinter der Königstribüne finden Freilichttheateraufführungen mit u.a. Max Emmanuels Waffenthat vom in München geborenen Schauspieler Cäsar Max Heigel (50) statt. Der regensburger Reiseschriftsteller Max Gottlieb Saphir berichtet von 80.000 Besuchern. - Im bayerischen Zweibrücken wird der Mitbegründer der Erlanger Burschenschaft Bubenreuther, Jurist, Schriftsteller und Kämpfer für die Pressefreiheit Johann Georg August Wirth (35), der die Behörden zu Hochverrätern erklärte, durch die Zensur zur Höchststrafe von 2 Jahren Gefängnis verurteilt. - In Amberg wird die Bergknappschaftskapelle gegründet. - In Nürnberg spekuliert das 7. Stück der Handlungs-Zeitung mit den neuesten Erfindungen und Verbesserungen im Fabrikwesen und in der Stadt- und Landwirtschaft über die Folgen der im 1. Stück der Ausgabe vorgeschlagenen Eisenbahnverbindung Nürnberg~Fürth. Es wird hauptsächlich ein Kosten-Nutzen Vergleich für die beiden Städte angestellt, festgestellt, dass die Technik soweit erprobt ist, die Fiaker sowieso keine tägliche Pendler von Nürnberg nach Fürth hätten und somit auch nicht geschädigt werden können, wie Bedenkenträger monieren. Es werden die hohen Baukosten für mögliche Verlängerungen angemahnt und dass viele Juden dadurch in die Stadt kommen könnten, was aber auch als möglicher finanzieller Vorteil dargestellt wird. Im 133. Stück ist man sicher, dass für den Bau die noch ausstehenden 12.000 Gulden durch die Bürger von Nürnberg und Fürth aufgebracht werden können und der Gründung der Gesellschaft im Rathaus bis auf die masslos übertriebenen Forderungen für die notwendigen Grundstücke nichts mehr im Wege steht. - In Freystadt liegt die Wirtschaft ohne die Wallfahrt zur atemberaubenden Wallfahrtskirche am Boden, weshalb die Stadt den Franziskanerorden bittet, das 18 02 geschlossene und 18 03 aufgelöstete Kloster wieder zu übernehmen, wofür der Bierbrauer Michael Betz (--) und Michael Betz junior (--)  ihr Franziskanerkloster an die Stadt Freystadt verkaufen, damit die Franziskanermönche wieder zurückkommen können, wobei sie aber die Biergerechtigkeit und das Brauhaus behalten. - In Altdorf erhält der Drucker und Verleger Tobias Hessel mit Unterstützung des altdorfer Landrichters Zernot und dem Versprechen nichts über Politik zu schreiben die Erlaubnis die Zeitschrift Der Bote von Altdorf, Lauf, Hersbruck und Neumarkt, mit den Schwerpunkten Landwirtschaft, Hopfenbau, bürgerliche Gewerbe, oeffentlichen Verkehr, artistische Gegenstände, Naturdenkwürdigkeiten und Alterthümer herauszugeben. - England schickt seine Häftlinge mit den längsten Haftstrafen in ihre berüchtigtste Strafanstalt nach Port Arthur Australien, wo sie nicht mehr körperlich mit Peitschenhieben bestraft werden, sondern in Isolationshaft und schweigend ihre Strafe abbüßen müssen. - In Bamberg heiratet der Hauptmann und königlich bayerische Kammerherr Eduard Adolf Joseph von Andrian Werburg (26) die Edle Anna Maria Magdalena von Bachmayr (22). - In Bayreuth wird auf Initiative des Regierungspräsidenen Ferdinand von Andrian-Werburg (57) das Kreis-Naturalien-Cabinet im Kammerpräsidium eröffnet, in dem neben Gesteinen auch Versteinerungen ausgestellt werden. - In Dietfurt ziehen die katholischen Franziskanermönche ein. - In Feucht erwirbt der Gastwirt Johann Pfann für das Tucherschloss eine Tafernwirtshausgerechtigkeit, woraufhin er darin die Gaststätte Nürnberger Hof eröffnet. Im Barockgarten wird eine Gartenwirtschaft betrieben. - In Nürnberg heiratet der aus Nürnberg Hammer stammende Zeichner und Kupferstecher Johann Poppel (26) die nürnberger Sophie Franziska Albrecht und zeugt mit ihr seinen Sohn Christian Gustav Friedrich. - In Erlangen kauft der unternesselbacher Brauersohn Johann Lorenz Kitzmann (29) die ehemalige Brauerei Vierzigmann an der südlichen Stadtmauer in Erlangen aus einer Konkursmasse. - In Regensburg kauft sich der regensburger Buchdrucker Friedrich Pustet (35) eine Schnellpresse und hat damit großen Erfolg. - In Amberg wird die Knappschaftskapelle aus Bergleuten gegründet.  - In Nürnberg Schwaig gibt der nürnberger Patrizier xxx Grundherr (--) das Schloss Malmsbach auf, wobei im Anwesen alle Gebäude einzeln verkauft werden. Der nürnbergröthenbacher Papierfabikant Hahn kauft das Schlossgebäude und die Kapelle und lässt beides abreissen. Die Steine werden im Erweiterungsbau seiner Papiermühle weiterverwendet. - In Schnaittenbach gründet der mittellose Buchhalter Daniel Christoph Eduard Kick (--) im Stadel des Gasthauses Zum Löwen von Johann Popp die Firma Eduard Kick, die später Lokomotivstreusand liefern, die das durchdrehen verhindern. - 1 Gulden entspricht 22,9 Euro (20 22). - Regensburg hat rund 19.000 Einwohner, von denen nur  rund 1.500 Personen das Bürgerrecht haben, 511 davon katholisch und 993 protestantisch. - In Hohenburg Frabertshofen brennt die adelige Befestigung Frabertshofen und Dorf Frabertshofen bis auf drei Häuser nieder.

1832 Der Gründer der modernen deutschen Rechtslehre Anselm von Feuerbach (57) unterstützt die These des vertauschten badischen Prinzen Kaspar Hauser (St) (20). - In Neumarkt wird das Wetterläuten von der Pfarrkirche, ein Warnsignal vor Gewitter, wieder eingeführt aber als Aufruf zum Gebet getarnt. - In Regensburg werden die Mitglieder einer Bande von Raubmördern und Wilddieben Wolfgang Aichinger und der von Fieberzittern geplagte Andreas Spitzer vor ihrem Abtransport in das Zuchthaus Lichtenau bei Ansbach an den Pranger gestellt. - In Regensburg erbaut Johann Georg Dietl vom weißen und braunen Brauhaus Regensburg einen Felsenkeller auf dem Galgenberg. - In Regensburg verkauft der Großhändler Ludwig Paul von Axter das Dörnbergpalais an den nordhessischen Graf Ernst Friedrich von Dörnberg, den Schwager von Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (30). - Alternativ zum Gerstenbier empfiehlt Der bayerische Bierbrauer Haferbier zu brauen, dem Wicken zugesetzt werden, das aber Kopfschmerzen verursacht. Böhmischer Hopfen ist am beliebtesten. Es folgt Spalter Hopfen. Obwohl ausländischer Hopfen vierfach teurer ist, und kein Qualitätsunterschied erkennbar ist, wird er dem einheimischen Hopfen vorgezogen. Weißbierbrauereien brauen mit Gerste nur manchmal mit einem geringen Anteil an Weizen. Es werden Kühlmaschinen eingesetzt, die durch Flaschenzüge aufgezogen, heiße Flüssigkeiten gleichmäßig kaltrühren. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Regensburg wird der in Oberferrieden geborene bürgerliche Friedrich Brügel (43) Erster Bürgermeister. - Der auf Schloß Mirabell in Salzburg geborene bayerische Königsohn Otto Friedrich Ludwig von Wittelsbach (St) (17) wird König von Griechenland. - Der in Pleystein geborene Hammerwerksbesitzersohn Georg Michael Wittmann (72) wird regensburger Bischof. - In Nürnberg findet während des Volksfestes eine Landwirtschafts- und eine Industrieausstellung statt. Die strikte Absonderung des Adels und der Honoratioren auf einer eigenen Tribüne und ein Aufführungsverbot für Schillers Räuber, von dem Gefahren für die öffentliche Sittlichkeit und Sicherheit entstehen können, sorgen für soziale Spannungen. - Das Postwesen wird dem Ministerium für Äußeres unterstellt. - In Neumarkt übergibt der in Velburg geborene Gastwirtsohn des Gasthauses Zur Traube Untere Gasse 13 Franz Josef Gloßner (--), verheiratet mit der neumarkter Wirtstochter und Kapuzinerklosterbrauereibesitzertochter Maria Barbara Seitz (--), sein erworbenes Gasthaus Zum Stern, Obere Marktstrasse 32 an seinen Sohn Anton Gloßner (--), wonach er nach Velburg zurückkehrt. - In Regensburg wird in der Regensburger Zeitung im Stadttheater, gedruckt von Friedrich Heinrich Neubauer, für die Sängerin Natalie Blankenstein die große Zauberoper in 3 Akten von Gleich mit Musik von Kauer als Benefizaufführung beworben. In der dazugehörigen Beilage sind ein Fortsetzungsadelsroman und Gedichte abgedruckt. - In Regensburg veranstaltet der Bierbrauer Georg Deffner eine Abendunterhaltung mit der Musikgesellschaft Richter aus Böhmen. - In Regensburg wird die 904. Ziehung der Lottozahlen mit den Zahlen 14, 78, 01, 79 und 61 bekanntgegeben. In Nürnberg findet die 243. Ziehung statt. - In Nürnberg wird nach dem Tod des hoch verschuldeten reiselustigen Jakob Gottlieb Friedrich Tucher (52) das Tucherschloss Feucht versteigert und mit kostbarstem Inventar an den feuchter Gastwirt Johann Pfann verschleudert. - In Nürnberg zieht der Wirt Georg Brunner des Gasthauses Zum goldenen Baum in der Füll mit seiner Konzession alias Garküchengerechtigkeit in die Winklerstrasse 3 (20 17 Osteria) um, wo er das Gasthaus König Otto  eröffnet. - Der in Ingolstadt studierte Jurist und Rheinkreis Generalkommissar Freiherr Ferdinand von Andrian-Werburg (56) versucht vergeblich das Hambacher Fest durch dessen Verbot und Verhängung des Belagerungszustandes zu verhindern. - In Regensburg beginnt der Schriftsteller Clemens Brentano (54) mit seinem Buch Das bittere Leiden unsers Herrn Jesu Christi. - In Regensburg eröffnet im Schloss Thurn und Taxis eine Reitschule. - In Amberg ziehen die katholischen Franziskanermönche ein. - In Erlangen wird der Juristensohn und Philosoph Ludwig Feuerbach (28) als Autor seiner anonymen und verbotenen Schrift Gedanken über Tod und Unsterblichkeit ermittelt, weshalb er seine Lehrtätigkeit aufgeben muss. - In Feucht kauft nach dem Tod von Jakob Gottlieb Friedrich Tucher der feuchter Gastwirt Johann Pfann das Tucherschloss. - In Ingolstadt nimmt ein Bierbrauer die Einladung des in Salzburg geborenen bayerischen Königssohnes Prinz Otto von Wittelsbach (St) (17) an und begleitet ihn mit einem Tross von 3.500 Soldaten zu seinem Amtsantritt als griechischer König nach Griechenland. - In Regensburg ist der in Regensburg geborene protestantische adelige Kaufmannssohn und th&t fürstliche Beamte Gottlieb von Thon-Dittmer (30) ein leidenschaftlicher liberaler Redner und bringt öffentlich einen Toast auf die Freiheit der Presse, der Meinungen und Gedankens aus und wünscht einen glücklichen Ausgang und Sieg, wofür er von seinem Arbeitgeber Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (30) eine Ermahnung erhält sich in Zukunft nicht mehr ultraliberal zu äußern. Der bürgerliche Publizist xxx Eisenmann (--) erhält für eine gleichlautende Publikation wegen Hochverrats eine mehrjährige Gefängnisstrafe. - In Nürnberg Lichtenhof gründet der Industrie- und Kulturverein Nürnberg die Pferdezuchtanstalt Nürnberg Fohlenhof als Aktiengesellschaft auf dem landwirtscahftlichen Gut Nr 7, das dem aus Kempten stammenden Vereinsgründer, Vereinsdirektor, Scharfrichtersohn und Militärtierarzt Johann Jakob Weidenkeller (46) gehört. Jährlich wird nach den Statuten durch ein Glücksrad aus den Aktien eine Nummer gezogen, die die gesamte Einlage plus 5 % als Gewinn erhält. Die Hälfte aller weiteren gezogenen Nummern erhalten bedeutende Prämien in Form von Pferden, Fohlen und Geldbeträge. - Der in Nürnberg geborene Fürst Adolf Carl von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (26) lässt seine bürgerlich morganatische Ehefrau Katharina Schlund (25) in den Adelstand erheben, wodurch sie sich Freifrau Katharina von Adlerhorst nennen darf. - In Nürnberg Schwaig verkaufen die Erben des verstorbenen Patriziers xxx Grundherr (++) das Schloss Malmsbach, wobei die Patrimonialgerichtsbarkeit vom Gut getrennt wird, an den nürnbergröthenbacher Papierfabrikant xxx Hahn (--), der das Schloss, die Kapelle und das äußere Torhaus abreissen lässt und die Steine für Neubauten in Röthenbach verwendet. - In Regensburg wird der Freiherrensohn Hermann von Reichlin Meldegg geboren. - In Nürnberg bricht der nürnberghammer Malerlehrling Johann Poppel (25) nach London auf, wo er beim englischen Maler William Tombleson (37) arbeitet.

1831 Wetter: Der Vulkan Zavaritskii auf der japanischen Insel Simushir, bricht aus und verlängert den weltweiten Temperaturabfall weit dem Vulkanausbruch von 18 08, der zu einem weltweiten Temperaturabfall von 2 Grad geführt hat. Polarlichter im Januar. - In Neumarkt wird eine Stadtplan der Stadt erstellt, der fast ein Jahrhundert immer wieder erweitert wird. - In Erasbach wird die Hofmark Erasbach an den bayerischen Staat verkauft, womit auch das Patrimonialgericht verfällt. - Der Generalkommissär für den Regenkreis Ritter Arnold von Link (62) wird regensburger Ehrenbürger. - In Nürnberg bringt die Choleragefahr katastrophale hygienische Zustände im Heiliggeistspital ans Tageslicht. - In Regensburg verwechselt der regensburger Bildhauer Joseph Anton Hundertpfund am Kurfürstenbrunnen an der Putte mit den sechs Fingern deren Bauch mit einem Dudelsack und fügt einen Bauchnabel hinzu. Der Irrtum wird von der städtischen Bevölkerung damit belohnt seinem Handwerkszeichen die Worte Dieser Nabel ist von HUNDERTPFUND hinzuzufügen. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Neumarkt erhält das Heiliggeistspital in der Spitalgasse 3 und 4 hölzerne Dachrinnen. - Der in Ansbach geborene ehemalige nürnberger Polizeidirektor Christian Wurm (60) wird Stadtkommissar in Bayreuth. Sein angeheirateter Verwandter Buckingham stirbt als königlichbayerischer Kreisforstrat in Neuburg an der Donau. - Die Beilage Wöchentliche Unterhaltung der Zeitung Regensburger Nachrichten feiert die Geburt des designierten Erbprinzen Maximilian Anton von Thurn und Taxis (St) und endet mit der Bemerkungen Man darf die Freiheit nie auf Kosten der Ordnung wollen. - Der in Coburg auf Schloss Ehrenburg letztgeborene Herzogssohn Leopold I von Sachsen Coburg (St) (41) wird König der Belgier. - Die in Fronberg bei Schwandorf geborene Freifrau Caroline von Spiering alias Spirinck alias Caroline von Holnstein (16) heiratet den unehelichen kaiserlichen wittelsbacher Nachkommen und königlich bayerischen Kämmerer Graf Karl Theodor von Holnstein (34). - In Nürnberg leiden viele Brauburschen an Schwindel und Kopfschmerzen, was man dem betäubenden Geruch des Hopfens anlastet. - In Nürnberg Schmausenbuck kauft der nürnberger Import-, Kolonial- und Texilwarenhändler Albert Johann Cramer (--) ein Ausflugsgelände, das Schmausenschloss und baut es zu einem romantischen Vergnügungspark mit Burgruine und Einsiedelei um, das aber nur selten für die Bevölkerung geöffnet wird. - In Nürnberg findet ein Volksfest statt. - In Regensburg wird das Oberpostamt aufgelöst und die angeschlossenen Postanstalten an Nürnberg und München abgegeben. - In Regensburg wird das Wachthäuschen auf der steinernen Brücke abgerissen. - In Regensburg kommt der achte Jahrgang der Regensburger Zeitung heraus. - In Altdorf wird mit dem Urkatastaplan begonnen. - In Bayern werden die Zensurkriterien verschärft, was zu einer regelrechten Schikane mit Gefängnisstrafen für Journalisten und Drucker ausartet. - In Neumarkt werden die Strassen gepflastert und deshalb werden sie auch im Sommer durch Laternen beleuchtet. Der Laternenanzünder Retzer stribt. - In Regensburg erstellt der Hammermeistersohn und Titularbischof von Miletopolis in der Türkei Georg Michael Wittmann (71) ein Regelwerk in lateinischer Sprache für Ehen zwischen Katholiken und Protestanten um dem Hass und den Lästereien gegen die Katholische Kirche zu begegnen. Er erklärt, dass die katholische Kirche derartige Ehen immer verabscheut hat, Fürsten und Könige nur zur Völkervereinigung derartige Ehen eingegangen sind und sieht die unseligen Folgen für die Menschen. Seiner Meinung nach ist eine gemischte Ehe nur dann keine Todsünde, wenn daraus resultierende Kinder im katholischen Glauben erzogen werden. Wenn ein Pfarrer weiß, dass die Kinder im evangelischen Glauben erzogen werden, macht er sich mitschuldig. - In Neumarkt wird ein Urkataster für Steuern und Grund angelegt, wobei eine maßstabsgetreue Karte mit beschrifteten Häusern und Strassennamen angelegt wird. - In Altdorf wird ein Urkataster angelegt. - In Fürth eröffnet der bei Kulmbach geborene jüdische Arzt Wolfgang Mack (32) seine Praxis und engagiert sich im jüdischen Waisenhaus. - Der in Nürnberg geborene Fürst Adolf Carl von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (26) heiratet in Bendorf morganatisch in erster Ehe die Bürgerlich Katharina Schlund (24). - In Kallmünz Wischenhofen wird das eher bescheidene Schloß Wischenhofen an einen Bürgerlichen verkauft. - In Regensburg wird der im wittelsbacher Düsseldorf geborene Diplomatensohn, Finanzbeamtensohn und erst 4 Jahre zum Ritter erhobene und damit in den nichtvererbbaren Adel erhobene Jurist Eduard von Schenk (43)  neuer Generalkommissär und Regierungspräsident des Regenkreises mit Regensburg. - In Neumarkt wird das 18 03 gegründete 4. Chevaulegers Regiment Bubenhofen, das seit 18 14 als 6. Chevaulegers Regiment in Neumarkt stationiert war, wieder abgezogen. - In Erasbach verkauft xxx von xxx (--), Burg Erasbach an den bayerischen Staat.

1830 Wetter: Strenger Winter von November bis Februar. In München beginnt am 20 Januar der Schäfflertanz bei -30 Grad. Im Mai Unwetter in Kastl mit hühnereigroßen Hagelkörnern und Hochwasser, das den Marktplatz mit Kies und Geröll überschwemmt. Das Gasthaus Zum weißen Rößl alias Notarhaus Marktplatz 17 steht unter Wasser. Hagelunwetter im Juni in Regensburg und Kelheim. Kelheim veranstaltet eine Bittprozession auf den Kalvarienberg. Choleraepidemie in Wien mit 2.000 Toten in zwei Jahren. - In der offiziellen königlichbayerischen Beschreibung des Regenkreises wir im Landgerichtsbezirk Neumarkt unter §3 das Flüsschen namens Ursprung genannt, das sich in den neumarkter Moorgrund südlich der Stadt alias Moosweiher ergießt und daraus sowohl nach Norden über die Schwarzach in die Nordsee als auch nach Süden über die Sulz ins Schwarze Meer abfließt. An der nordöstlichen Ecke außerhalb der Stadtmauer speist die Schwarzach den Neuweiher (20 24 Fläche der Kreuzung Kurt Romstöck Ring/Ringstrasse) und fließt in den westlich angrenzend durch den Herrnmühlweiher, dessen Abfluß unter der Nürnberger Strasse hindurch nach Norden abfließt, wie es bereits 18 08 verzeichnet ist. - In Neumarkt wird ein Volksfest ähnlich dem von Nürnberg von 18 26 gefeiert. Zur Ausrichtung steuert der Rat der Stadt Geld hinzu wofür versichert werden muss keine Spenden zu sammeln. Gleichzeitig ist Europas größtes Weltmuseum von Jean Huyras zu sehen. Die Veranstaltung wird berühmt. - Burg Hexenagger kommt in den Besitz von xxx von Weidenbach (--). - In Cham eröffnet der Privatbrauereibesitzer Michael Muggenthaler eine Schenke mit dem Namen Bräustüberl. - In Nürnberg führt ein münchner Scharfrichter auf der Deutschherrnwiese die letzte Hinrichtung aus. Der Pferdedieb hatte bei seinem Ausbruch aus der nürnberger Fronveste zwei Menschen getötet. - In Regensburg gründet der Bildhauersohn und vom Personaladel in den Erbadel erhöhte Generalkommissär für den Regenkreis Ritter Arnold von Link (61) den Historischen Verein für die Oberpfalz und Regensburg, wobei der regensburger Patrizier, Diplomat und Geschichtsschreiber Christian Gottlieb Gumpelzhaimer (64) auf königliches Drängen hin erster Vorsitzender wird. - Schloss Hauzenstein kommt in den Besitz des kaiserlichen Kämmerers Graf Eduard von Walderdorff (St) (29). - In Fürth wird der in Fürth geborene orthodoxe Rabbiner Wolf Hamburg von den Mitgliedern der jüdischen Reformation all seiner Ämter enthoben. - Der aus Düsseldorf stammende jüdische Dichter Heinrich Heine (33) outet den ansbacher Dichter Graf August von Platen Hallermünde (34) und den in Hannover geborenen August Wilhelm Iffland (71), der in Friedrich Schillers Erstaufführung 17 92 in Paris von Die Räuber den Franz Moor spielte, als homosexuell. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - Nürnberg hat 39.870 Einwohner. Regensburg hat 16.287 Einwohner. - In Nürnberg schließen sich der Verein von Künstlern und Kunstfreunden mit dem Albrecht Dürer Verein zusammen. - Bei Donaustauf wird nach Zeichnungen des auf der nürnberger Burg Hiltpoltstein 30 km nordöstlich von Nürnberg geborenen Architekten und in Thessalien verstorbenen Archäologen Carl Haller von Hallerstein  (+18 17) die Walhalla erbaut. - In Kastl werden der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (44) und seine Ehefrau, die bayerische Königin Therese von Sachsen Hildburghausen (St) (38) begrüßt. Es sind Triumphbögen aufgestellt. Eine Bürgerkompanie steht an der oberen Mühle Parade. Landrichter und Bürgermeister kondolieren am Posthaus alias Wirtshaus Zum weißen Rößl. Das Paar wird bis zur Klosterbergkapelle unter Vivatrufen begleitet. - Im Gasthaus Lutzgarten im nürnberger Vorort Großreuth wird die Morgengesellschaft, ein Gesprächskreis liberal gesinnter mäzenatischer Großbürger, gegründet. - In Regensburg wird am 21. September die 886. Ziehung und am 21. Oktober die 887. Ziehung der Lottozahlen durchgeführt, wobei fünf Zahlen aus 90 mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:45 000 000 klassisch nach genueser Vorbild gezogen werden. In Nürnberg wird die 225. Ziehung am 30. September und in München die 1.266. Ziehung am 12. Oktober durchgeführt. Nördlich des Mains finden keine Lottoveranstaltungen statt. - In Nürnberg wird ein Flaschnergeselle wegen gemeinschaftlichen Mordes an einem Gerichtsdienerknecht und einer Magd hingerichtet. - In Regensburg werden harlemer Blumenzwiebeln versteigert. Ein Katalog weist 160 verschiedene Nummern aus. - In Nürnberg arrangiert der Schauspieler Anton Kleining auf dem Volksfest zur allgemeinen Begeisterung einen Büttnertanz, der an den verbotenen Schembartlauf erinnern soll. Verdienste um den Tabakanbau werden geehrt. Ein bäuerlicher Trachtenverein läuft beim Festzug mit. - In Deining verkauft die Familie von Freiherr xxx von Löwenthal (--) das Schloss und Rittergut an August von Haubner (--). - In Neumarkt wird die gesamte Stadt mit Laternen beleuchtet. - In Rieden wird der Tischlermeistersohn Georg Haberland geboren. Er wird Mitbegründer des Bayerischen Handwerkerbundes und Reichstagsmitglied. - Die bayerische Königstochter und österreichische Erzherzogin Sophie Friederike von Wittelsbach Bayern (St) (25) gebärt den zukünftigen und letzten Kaiser von Österreich Franz Joseph von Lothringen Habsburg (St). - Der in Sulzbach geborene Theologe Joseph Franz von Allioli (37) bringt eine Vulgata Bibel Übersetzung heraus. - In Altdorf stirbt die isenburgbüdinger Witwe Maria Josephine Woraleck (St) (49). Sie wird in Gnadenberg begraben. - In Regensburg Wenzenbach wird Schloss Hauzenstein Besitz des kaiserlichen Kämmerers Graf Eduard von Walderdorff (St) (29). - In Regensburg verkauft der bürgerliche Bierbrauer Mathias Weinzierl Lit E 165 zu den Augustinern, dann der Bräuerey-Pächter Jakob Bayer Lit H118 zum Schlesinger in der Kalmünzergasse und Johann Georg Schmidt E 188 zu den Jesuiten ihr allgemein als gut erachtetes Sommerbier für 5 Kreuzer die Maas. - In Regensubrg ist laut 1. Bürgermeister Eggenkraut nach der königlichen Regierungskammer des Innern des Regenkreises Präsident von Linck in allen bayerischen Städten und Märken das Zechen in Wirtshäusern von 1. April bis September nur bis 11:00 Uhr und ab 1. Oktober nur bis 10:00 Uhr erlaubt. Das heißt Sperrstunde ist im Sommer um 11 und im Winter um 10. Auf den Dörfern dagegen ist Sperrstunde eine Stunde früher. Davon gibt es eine Reihe von Ausnahmen, die sogenannten Freinächte... mit Sperrstunde um 02:00 Uhr in Städten und 00:00 Uhr in Dörfern: Die drei Faschingstage, Katharinensonntage, Jahrmarktssonntage, an den Namenstagen der Königin/Königs, am 1. Mai, bei Hochzeiten. An diesen Tagen ist auch öffentliche Tanzmusik erlaubt. Öffentliche Tanzmusik ist erst nach dem katholischen Nachmittagsgottesdienst erlaubt. Nur bei Hochzeiten kann man bei den Polizeibehörden eine Verlängerung um 2 Stunden beantragen. Laut § 6 gilt das allerdings nicht für geschlossene Gesellschaften der höheren Einwohnerklasse. In Gasthäusern dürfen aber Schüler und Schülerinnen von Werk- und Feiertagsschulen immer verköstigt werden, auch mit Bier. - Volkszählung in Bayern. - In Nürnberg Gleishammer findet das Volksfest auf der Peterheide, als Fest zum Namenstag des bayerischen Königs, mit Attraktionen wie Pferde- und Hirschrennen, Sack- und Eierlaufen sowie Baumklettern, statt. - In Bayern wird das Schwefeln zur Haltbarmachung von Hopfen für die Bierherstellung wegen befürchteter Vergiftungen verboten, weshalb der Hopfen in Hessen oder Württemberg geschwefelt wird. - In Nürnberg ist der Nürnberger Reichswald 44.250 Hektar gross, wobei das geschlossene Waldgebiet am Dutzendteich beginnt und es bei Altenfurt und bei Röthenbach an der Pegnitz kleinere Rodungen gibt. Buchenbühl liegt mitten im Wald, der bis an die Stadtgrenze Neu-Erlangens reicht. - In Regensburg Stadtamhof ist Josef Schweiger (--) schon mindestens 32 Jahre ein angesehener Orgelbauer und Harfenmacher. - In Kastl wohnt der Rothgerber Johann Häring in der Hohenburger Strasse 14, wo er in einem großen steinernen Walkbecken mit Lohe bzw Tannin, hauptsächlich aus zerkleinerter Eichenrinde, Tierhäute gerbt. - In Regensburg legt der in Schloß Furth im Wald geborene adelige Landrichtersohn und neu zugezogene Adelige Adalbert von Müller (28) seinen Adelstitel mit dem Verkauf seines Grundbesitzes ab, wonach er als Adalbert Müller ein Schriftstellerleben beginnt und Hobbylandeskundler wird. - In Bernhardswald kauft Baron von Schwerin Hauzendorf (--) das Hackenberger Schloß und das naheliegende Schloß Kürn. - In Burgfarrnbach behauptet Graf Karl Alexander Friedrich von Pückler-Limpurg (--), sein xxx Karl Ludwig Franz und Ludwig Franz Karl Maximilian, dass das Wasserschloss baufällig ist, lassen es abreißen und ein klassizistisches Schloss nördlich der alten Burg errichten. - In Nürnberg kommt es zu einem Mord im Criminalgefängniß. - In Hohenburg befindet sich der Kalvarienberg auf dem nördlichen Nachbarberg Calvariberg. - In Neumarkt wird Thomas Fleischmann (--) neuer Besitzer vom Kurbad alias Wildbad Wildbadstrasse 1. - In Nürnberg wird die vom fränkischen Militärgeographen Christian Friedrich Hammer (70) gezeichnete Karte Königreich Bayern von Friedrich Campe (53) gedruckt, auf der es rund um die königlich bayerische Poststation Neumarkt nur die weiteren Poststationen Amberg, Beilngries, Burglengenfeld, Daßwang, Eichstätt, Erlangen, Eschenau, Farnbach, Feucht, Hohenschambach, Kastl, Nürnberg, Pappenheim, Regensburg, Roth, Schwabach, Schwandorf und Weißenburg gibt. Laut Karte besteht das Schloß Helfenberg bei Velburg noch. Burg Dietrichstein alias Schweppermannsburg 2 km östlich von Trautmannshofen besteht als Ruine. - In Hohenburg Kirchenödenhart heiratet die katholische Freiherrentochter Alwine von Rummel (--) den revolutionär und liberal gesinnten protestantischen regensburger Bankierssohn und Jurist Freiherrensohn Gottlieb Carl von Thon Dittmer (28), der in seinem Ehevertrag darauf besteht, dass seine Kinder protestantisch erzogen werden müssen.

1829 Wetter: Strengem schneereichem Winter folgt plötzliches Tauwetter. Sehr fruchtbares Jahr. Strenger Winter. - In Neumarkt wird bei Pilsach am Rödelberg 3 das  zweigeschossige Gasthaus Zum xxx erbaut und eröffnet. - In Nürnberg wird die Nürnberger Zeitung alias Korrespondent von und für Deutschland mit dem jüdischen Hauptschriftleiter alias Chefredakteur Henle (--)  besetzt. Der Posten bleibt bis 18 80 in jüdischer Besetzung. - In Ingolstadt wird das Kloster Gnadenthal wiedereröffnet. - In Regensburg errichtete der Baumeister Jean-Baptiste Métivier den Marstall des fürstlichen Schlosses Thurn und Taxis, der aus den Stallflügeln für die Pferde und der 600 qm großen Reithalle mit einer figürlichen Ausstattung des Bildhauers Ludwig von Schwanthaler besteht. - In Regensburg erbaut ein regensburger Brauer, der Galgenwirt, ein Wirtshaus mit einem Felsenkeller alias Sommerkeller auf dem Galgenhügel, Galgenbergstrasse 21a. Der Standort bringt sowohl Gruseln als auch besonders frisches Bier ohne Sperrstunde, da bis in die Geisterstunde hinein gefeiert wird. - Dem in Ansbach geborenen Dichter Graf August von Platen Hallermünde (32) wird als Mitglied des Hochadels zusätzlich das Prädikat Erlaucht verliehen. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Nürnberg wird im Kaffeehaus Rössler die Nürnbergische Liedertafel vom nürnberger Stadtmusikdirektor Ernst Blumröder (53) gegründet. - In Kastl macht die bayerische Königin Therese von Sachsen Hildburghausen (St) (37) aus Neumarkt kommend während des Pferdewechsels Rast, wo sie von Beamten, Geistlichkeit, Schuljugend und Bauern in der Posthalterei im Gasthaus Zum weißen Rößl Marktplatz 17 begrüßt wird. - Der lichtempflindliche und muskelschwache Kaspar Hauser (St) (17), der beim an Magnetismus glaubenden beurlaubten kranken Gymnasialprofessor Georg Friedrich Daumer (28) wohnt, wird nach Hausers Angaben von seinem Entführer an der Stirn mit einer blutenden Schnittwunde verletzt. - Jane Digby (22) wird die Mätresse des bayerischen König Ludwig von Wittelsbach  (St) (43). - Demian erhält in Wien das Patent für die Erfindung des Akkordeons. - In Regensburg werden im Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7 mit Bewilligung des Stadtmagistrats 2 Faschingsbälle abgehalten. - In Regensburg ist der Bürger, Gold- und Silberarbeiter Christian Johann Kaufmann neuer Leichbitter und Hochzeitslader. - In Regensburg verkauft Johann Ludwig Neumüller die vom erlanger Seidentuchfabrikanten J. C. Zobel hergestellten günstigen, leichten, wasserdichten Seidenhüte, die nicht auf Pappendeckel sondern auf solides Geflecht gezogen sind, zu 6-7,5 Gulden für Damenhüte, 3,5-5,5 Gulden für Männerhüte, 4,5 Gulden für Mädchenhüte, 3 Gulden für farbige Kinderhüte, und etwa 2 Gulden für Herrenmützen. - In Nürnberg werden auf dem Volksfest 18 Handwerksgesellen durch den nürnberger Industrie- und Kulturverein mit silbernen Medaillen geehrt. - In Sulzbach leben 330 Juden. - In Nürnberg tritt der Teufelsgeiger Niccolo Paganini (47) im National Theater, Frauentorgraben auf. - In Regensburg verkauft M Duspecker chemische Feuerzeuge genannt Schnellzünder alias Zündhölzer, die sein Bruder in Fürth herstellt. 100 Zündhölzchen kosten 3 Kreuzer, ein Taschenfeuerzeug in einer weißen Blechdose kostet 18 Kreuzer. Ein Päckchen wohlriechender Räucherzündblättchen kostet 10 Kreuzer. - In Berching ziehen die katholischen Franziskanermönche ein. - In Erlangen gibt es das Gasthaus Goldener Halbmond (20 18 Studentenkneipe Oppelei) Halbmondstrasse 4. - Das Königreich Bayern schafft das eigenständige Armeeoberkommando ab und der bayerische Kriegsminister wird Oberbefehlshaber der Bayerischen Armee. - In Regenstauf stirbt der ramspauer Bürgermeister und ZentrumspolitikerFreiherr Max von Pfetten (70) im Barockschloß Ramspau. - In Regensburg wird der zum Ritter ernannte und damit geadelte und seit 5 Jahren mit vererbbarem Adelsstitel ausgestattete im bayerischen Mannheim geborene pfälzer Hofbildhauersohn und Jurist Franz Arnold von Linck (60) neuer Generalkommissär und Regierungspräsident des Regenkreises mit Regensburg, was er aber nur zwei Jahre bleibt. - In Schmidmühlen kauft der schmidmühlener Wirt vom Gasthaus Zum Rössl, Michael Schmid (--), der auch schmidmühlener Posthalter ist, das leerstehende Obere Schloss. - Die englischen Schiffsbauer John Andrews und Joseph Prichard gründen eine neue Donaudampfschiffahrtsgesellschaft. - In Amberg stirbt Michael Joseph von Ruprecht (--), dem die Burg Erasbach gehört.

1828 Wetter: Das Wetter ist so feucht, dass die erste und zweite Heuernte verdirbt. Strenger Winter. - Der lichtempflindliche und muskelschwache Kaspar Hauser (St) (16) taucht im Mai in Nürnberg mit einem Brief über seine Herkunft auf dem Unschlittplatz auf und wird in den Gefängnisturm Luginsland eingesperrt. Er behauptet im Juli sein ganzes Leben fast gänzlich ohne Licht halbliegend gefangen gewesen zu sein, in betäubtem Zustand gewaschen und gekleidet worden zu sein und hätte seinen Entführer, von dem er im Dunkeln Schreiben gelernt hatte, nie gesehen. - Der in Ansbach geborene protestantische Dichter Graf August von Platen Hallermünde (32) verunglimpft den in Düsseldorf geborenen jüdischen, aber protestantisch getauften, Dichter Heinrich Heine (31) seinem Lustspiel Der romantische Ödipus wegen dessen jüdischer Herkunft. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Regensburg wird Edler Sigmund Maria von Eggelkraut Erster Bürgermeister. - Der in Bamberg geborene Titualar Herzogssohn Prinz Max von Wittelsbach Pfalz Birkenfeld Gelnhausen in Bayern (St) (20) wird mit der im münchner Schloss Nymphenburg geborenen bayerischen Königstochter Prinzessin Ludovika Wilhelmine von Wittelsbach Pfalz Birkenfeld Zweibrücken (St) (20) gegen ihren Willen verheiratet. - Der ehemalige Erzieher von Prinz Karl von Wittelsbach (St) (32) Religionslehrer in der königlichbayerischen Pagerie Johann Georg Münz (35) unternimmt mit acht Pagenschülern u.a. Graf Rechberg, Baron Ludwig von der Tann und Graf von Reigersberg und Tauffkirchen einen Ausflug durch Deutschland über u.a. Ansbach und Neuburg. - In Nürnberg fallen die reich geschmückten Volksfestzugwagen von Burgfarrnbach, Schweinau, Steinbühl und St Johannis auf. - In Neumarkt übernimmt der in Velburg geborene Gastwirtsohn des Gasthauses Zur Traube Untere Gasse 13 in Velburg Franz Josef Gloßner verheiratet mit der neumarkter Wirtstochter und Kapuzinerklosterbrauereibesitzertochter Maria Barbara Seitz das Gasthaus Zum Stern, Obere Marktstasse 32. - In Neumarkt wird eine Weihnachtskrippe aufgestellt. - In Nürnberg fährt auf dem Dutzendteich die Gondel Preciosa, deren 4 Ruderer 12 Passagiere befördern können. - In Erlangen wird ein Ehepaar für die Betreuung der Erziehungseinrichtung Armentöchter-Anstalt angestellt. - In Regensburg ordnet der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (42) die Regotisierung des Domes an. 13 Jahre lang werden barocke Fresken entfernt und die Kuppel durch ein Kreuzrippengewölbe ersetzt. - Die in Regensburg geborene Maria Sophia Dorothea von Thurn und Taxis (St) (28) ist vom Naturforscher und Entdecker der Missouriquellen Titular Herzog Paul Wilhelm von Württemberg (St) (31) noch vor der Geburt des Thronfolgers getrennt. - In Nürnberg benennt Johann David Wiß (--) sein Deutschherren Bleichwiesen Landgut an der Fürther Strasse nach seiner Frau Rosina Alexandrina in Rosenau (20 17 Rosenaupark) um. - Ein Ölgemälde der in Regensburg geborene uneheliche Fürstinnentochter Amalie von Lerchenfeld (St) (20) alias Amalia Stargard der thurn und taxis Fürstin Therese von Mecklenburg (St) (56) kommt in die Schönheitsgalerie in München. - In Nürnberg sind laut der Tageszeitung Allgemeines Intelligenz-Blatt der Stadt Nürnberg der Gasthof Zum roten Ross am Weinmarkt 12a, 14 und 16 (20 17 Restaurant Sebald), Zum bayerischen Hof, Zum wilden Mann, Zur bluen Glocke, Zum Strauß Karolinenstrasse 43, Zum goldenen Radbrunnen, Zum goldenen Hirsch, Zum goldenen Engel, Zum grauen Wolf, der gostenhofener Gasthof Zur roten Glocke und der Gasthof Zum weißen Ochsen Anlaufstellen der Postkutsche. - In Nürnberg werden privat Kanarienvögel, Tischbillard per Zeitungsanzeige verkauft, verloren gegangene Gegenstände gesucht und Fundstücke angezeigt. - In Nürnberg lässt der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (42) während eines Besuchs eine staatliche Gemäldegalerie der altdeutschen Schule in der Moritzkapelle auf dem Sebalder Platz gründen. Kostenloser Eintritt ist nur mittwochs und sonntags von 11:00 bis 13:00 Uhr. Sonst kostet es 12 Kreuzer. Für Kinder und Hunde ist der Eintritt verboten. - In Erlangen stellt der Frauen- und Jungfrauenverein in seiner Erziehungseinrichtung Armentöchter-Anstalt für Mädchen, ebenfalls gegründet durch Philippine Puchta und Maria Ackermann ein Ehepaar zur Führung der Einrichtung an. Die Großfamilie lebt hauptsächlich von Spenden und Sammlungen und deren Versteigerungen. - In Nürnberg logiert der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (42) im Gasthof Zum roten Ross am Weinmarkt 12a, 14 und 16. - In Nürnberg eröffnet der Kupferstecher Carl Meyer (30) nach seiner Wanderschaft nach Paris, wo er eine verfeinerte realistischere Stichtechnik gelernt hat, ein eigenes Atelier, das schnell floriert. - In Regenstauf übernimmt die Grafentochter Katharina Eugenie von der Mühle-Eckart (--) alias Du Moulin das eher bescheidene Schloß Steinsberg, das sie 15 Jahre bewohnt. - Der mit der nürnberger Kaufmannstochter Katharina Merkel (36) verheiratete ehemalige nürnberger städtische Rechtsbeirat und Ministerialrat im bayerischen Finanzministerium in München seit sechs Jahren adeligen Friedrich von Roth (48) wird Präsident des protestantischen Oberkonsistoriums in München, der beginnt die Evangelische Kirche neu zu organisieren. - In Regensburg stirbt der in Hessen geborene protestantische Adelige, ehemalige ansbacher Generalkommissär und regensburger Generalkreiskommissar und Polizeikommissär Freiherr Konrad Heinrich von Dörnberg (48). Seine Tochter, die in Ansbach geborene, protestantische Tochter Wilhelmine von Dörnberg (St) (25) alias Wilhelmine von Dornberg alias Dörnberg alias Mimi heiratet noch wenige Wochen vor seinem Tod nicht standesgemäß in Regensburg den in Regensburg geborenen Leiter der Thurn und Taxis Post und katholischen Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (26) gegen den Widerstand von Fürstin Therese von Thurn und Taxis (St) (55) und den seines Cousins, des bayerischen König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (42). - In Eichstätt erfindet der in Kärnten geborene eichstätter Glasermeisters Joseph Weitenhiller (52) eine Zwickzange für die seit 12 00 verwendeten Zwicktaschen aus Kalkschiefer alias wetterbeständige, wasserundurchlässige und frostsichere Natursteindachziegeln, die mit einfachen Handbohrmaschinen oder fußbetriebenen Schwungradbohrmaschinen ihre Löcher erhalten können und mit der Zwicktaschen Eindeckung flacher sein können als Strohdächer, die sehr steile Dächer haben müssen.

1827 In Neumarkt geben der jüngste Herzogssohn Prinz Eduard von Sachsen Altenburg (St) (23) neu in das Militär eingetreten als Rittmeister im 6. Chevaulegers Regiment Herzog Leuchtenberg und sein Divisionskommandant Major xxx Spraul (--) den Anstoß einen Verschönerungsverein zu gründen. -.In Nürnberg wird das Nationaltheater am Lorenzer Platz wegen Baufälligkeit geschlossen und im Rathaussaal wird begonnen Opern aufzuführen. Auf der Insel Schütt wird das hölzerne schmucklose Amphi-Interimstheater von Frau von Trentinaglia aus Brettern auf eigene Rechnung errichtet und mit dem Festspiel Kaiser Ludwigs Traum eröffnet. Die Bretterbude wird von vielen Schauspielern gemieden. Das Ensemble spielt auch in Fürth. - Der in Cham geborene pensionierte bayerische Leutnant des Heeres Historiker Joseph Rudolf Schuegraf (37) ist nach Regensburg umgezogen und widmet sich der Geschichte der Stadt Regensburg. - An der jüdischen Hochschule in Fürth studieren 150 Studenten. - Der aus Düsseldorf stammende jüdische, aber protestantisch getaufte, Dichter Heinrich Heine (30) verspottet in Reisebilder eine Orientsucht in dem Werk Neue Ghaselen des protestantischen ansbacher Dichter Graf August von Platen Hallermünde (31). - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - Nürnberg hat 37.012 Einwohner. - In Weißenohe kauft der Braumeister Friedrich Kraus aus privatem nürnberger Besitz das klösterliche Braugebäude. - In Eichstätt wird der Gründer der Sparkasse, Leihhausbesitzer, Magister der Philosophie und Offizial alias Leiter des bischöflichen geistlichen Gerichts in Eichstätt Euchar Adam (79) in den persönlichen Adelsstand erhoben. - In Nürnberg wird das Volksfest wegen schlechten Wetters ein Mißerfolg. - Der in Nürnberg geborene Gutsbesitzersohn Adolf von Zerzog (28) heiratet die regensburger Bürgermeisterschwester Freiherrntochter Julie von Thon-Dittmer (28). - In Regensburg heiratet die in Regensburg geborene Maria Sophia Dorothea von Thurn und Taxis (St) (27) den weltreisenden Naturforscher Titular Herzog Paul Wilhelm von Württemberg (St) (30). Sie erhalten das Deutschordensschloss Mergentheim als Residenz zugewiesen. Maria Sophia Dorothea von Thurn und Taxis (St) (27) wird schwanger und trennt sich von ihm. - In Beratzhausen brennen 46 Häuser ab. - In Altdorf stirbt Ernst Ludwig Casimir von Isenburg Büdingen (St) (41). Er wird in Gnadenberg begraben. Seine Witwe ist Maria Josephine Woraleck (St) (46), die weiter in Altdorf wohnt. - In Regensburg wird das regensburger Oberpostamt aufgehoben und in münchner und nürnberger Bereiche aufgeteilt. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Patrizier Johann Georg Friedrich von Volckamer (St) (68) als Administrator der Tetzelstiftung. - In Sulzbach stirbt der Verleger und Drucker Johann Esaias von Seidel (79). - In Regensburg wird die Sternbrauerei alias Brauerei Stern gegründet. - In Erlangen wird der Leiter des ersten und privaten bayerischen Rettungshauses für Knaben alias geistig behinderte Jungen in Nürnberg, der ehemalige evangelischen Pfarrer Karl von Raumer (44) Professor für Mineralogie und Naturwissenschaft. Auch in seinem neuen erlangener Haus nimmt er Not leidenede Kinder auf. Sein nürnberger Rettungshaus übernimmt der befreundete Hausvater der bereits existierenden Freiwilligen Armenlehrer- und Armenkinderanstalt Beuggen. Private Rettungshäuser werden ein Geschäftsmodell. - In Regensburg wird Marie Schandri (--) alias Margaretha Schandri Köchin im Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7. - In Nürnberg erhält das klassizistische Imhoff Haus am Egidienplatz 25 eine neue neugotische Fassade. - In Nürnberg übernimmt der neue nürnberger Marktvorsteher und Kaufmann Georg Zacharias Platner (46) das Imhoff Haus am Egidienplatz 26. - In Nürnberg wird die bedeutungslos gewordene nürnbergerer Börse Banco publico im Rathaus aufgelöst. Man übernimmt die Kurse der frankfurter Börse. - Der in Tirschenreuth geborene Sprachforscher Johann Andreas Schmeller Johann Andreas Schmeller (42) beschreibt in seinem Werk Bayrisches Wörterbuch Bockbier mit Bockwurst als beliebtes altmünchner Frühstück. - In Regenstauf wird die Qualität der Produkte der  Porzellan und Steingutfabrik Steinsberg unter dem Pächter Herrn Treiber durch ein gefälliges Aeßeres, gold- und silberhaltige Glasuren und Verzierungen auf. - In Regensburg heiratet die Schwester Juliane von thon Dittmer (--) des liberal gesinnten protestantischen regensburger Bankierssohn und Jurist Freiherrensohn Gottlieb Carl von Thon Dittmer (25), den in Nürnberg geborenen Grundbesitzersohn Adolf von Zerzog (25), der damit Schloss Etterzhausen an der Naab erheiratet.

1826 Wetter: Witterung ist günstig, trocken und schön. - In Nürnberg wird ein landwirtschaftliches Volksfest auf einem Gelände an der Regensburger Strasse gefeiert, woraufhin in Neumarkt ein Verein zur Abhaltung eines ähnlichen Festes zur Förderung der Pferdezucht gegründet wird. - In Neumarkt pachtet der Bierbrauer Johann Seitz das kommunale Weißbierbrauhaus. - In Dietkirchen wird das Pfarrhaus neu mit Stroh gedeckt. - 1 Gulden entspricht 28,2 Euro (20 22). - Der ehemalige schrobenhausener Schuhmachersohn, ingolstädter Theologieprofessor und katholische regensburger Bischof Johann Michael Sailer (77) wird in den Adelsstand erhoben. - Der in Erlangen geborene Georg Simon Ohm (37) erfindet an der Kriegschule Berlin das Ohmsche Gesetz. - Die ingolstädter Universität zieht nach München um. - Der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (40) besucht Nürnberg und steigt im Gasthof Zum roten Roß ab. - Das abgebrannte Schloss Kürn kommt in den Besitz des kaiserlichen Kämmerers Graf Eduard von Walderdorff (St). und wird von ihm im klassizistischen Stil wieder aufgebaut. - In Fürth wird der jüdische Papiergroßhändlersohn Leopold Ullstein geboren. - In Fürth gründet der jüdische Fabrikant Julius Cohn (31) eine Zichorienfabrik, die Kaffeeersatz herstellt. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - Der aresinger Schuhmachersohn und ehemaliger Lehrer des bayerischen König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (40) Johann Michael Sailer (75) wird in den Adelsstand erhoben. - In Regensburg wird die Buchhandlung Friedrich Pustet (28) gegründet. - Das amberger Leihhaus wird nach 14 Jahren mit einem Defizit von 21.100 Gulden, das wohlmöglich auch durch langjährige Veruntreuungen mangels Kontrolle entstanden ist, geschlossen. - In Nürnberg tritt die Menagerie des Herrn van Aken auf, die eine zahme Hyäne und ein Känguruh als seltsame Tiere ausstellt. Hermann van Aken tritt als Löwendompteur auf. - In Nürnberg brauen Weißbierbrauhäuser heimlich auch Rotbier, weshalb die strikte Trennung aufgehoben wird. - In Nürnberg beschließt die Bürgerschaft bei einem Besuch des bayerischen König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (40) ein Fest zu dessen Geburtstag abzuhalten und Major Spaul vom königlichbayerischen 6. Chevaulegers Regiment schlägt vor ein dreitägiges großangelegtes Volksfest mit Pferderennen, Schießwettbewerben, Musikveranstaltungen und Glücksspielen nach der Art des münchner Oktoberfestes auf der Peterheide zwischen Regensburger Strasse und Tullnau auszurichten, zu dem Einladungen gedruckt werden. Bei der Hauptattraktion, dem Pferderennen, dürfen nur ungesattelte mit Trensen gezäumte Pferde mit Sporen und Reitpeitsche geritten werden und der Hauptpreis beträgt 50 Taler. Beim Wettbaumklettern kann man eine silberne Taschenuhr gewinnen. Wegen der Geburt der fünften bayerischen Prinzessin Alexandra Amalie von Wittelsbach (St) auf dem aschaffenburger Schloss Johannisburg wird das Fest verlängert und mit einem Feuerwerk mit Fackelzug in die Stadt und einem Verlust von 2100 Gulden beendet. - In Nürnberg findet Karl Julius Weber (59) das Cappadoum, Herzgäßlein, Katzenberglein, Hundgäßlein und die Gaststätten Zum Löchlein, Zum gläsernen Himmel, Zum nackernden Bauch und Zur goldenen Laus vor. Im Bordell Zum Schifflein am Säumarkt alias Trödelmarkt 26 wird Prostituion betrieben. - In Berching wird die Brauerei Winkler gegründet. - In Nürnberg gründet Matthias Hess eine Spielwarenproduktion. - In Nürnberg hat das Rettungshaus Nürnberg-Veilhof 26 Knaben in Pflege. - Der uneheliche Kaiserenkel Graf Friedrich August von Holnstein aus Bayern (St) (64) stirbt. - In Berching wird im Gasthof Winkler Reichenauplatz 22 Bier gebraut. - In Regensburg Barbing wird das ehemalige th&t Schloss Barbing zum Sommersitz des regensburger Bischof Johann Michael Sailer (75). - In Erlangen wird der Pratergarten am Gasthaus Prater am Nürnberger Tor eröffnet. - In Berching übernimmt die Witwe Dallmayer das Gasthaus Hauptstrasse 23. - In Bayern wird das Armee-Ministerium in Kriegsministerium umbenannt. - In Nürnberg hat das erste private bayerische Rettungshaus für arme und verwahrloste Knaben des evangelischen Pfarrers Karl von Raumer (43) bereits 26 Jungen in Pflege, die er in seine Familie aufgenommen hat. - In Erlangen wird der in Fürth geborene und pietistisch erzogene halbwaise Kaufmannssohn Wiulhelm Löhe (18), der in Nürnberg in die Schule ging, Student der evangelischen Theologie und Mitglied der Burschenschaft Bubenreuther Arminia. - In Altdorf besucht der nürnberger Seifensiedersohn Johann Caspar Beeg (17) das Lehrerseminar. - In Nürnberg veröffentlicht der nürnberger Militärtierarzt und kemptener Scharfrichtersohn Johann Jakob Weidenkeller (37) beim Verlag Bauer und Raspe eine Anleitung zur Bearbeitung und Behandlung der öden Gründe und Sandwüsten. -  Gräfin Josepha Maria Magdalena Walburga Antonia Amalia Apollonia Agatha von Holnstsein aus Bayern (61), die die alte Veste in Amberg mit in die Ehe gebracht hat, stirbt als Josepha Maria von Egcker von Kapfing Lichtenegg. Ebenso stirbt ihr Bruder Graf Friedrich August Graf von Holnstein aus Bayern (64). - In Hirschau eröffnet die Steingut- und Porzellanfabrik Heinrich Waffler. - In Nürnberg richtet die Post einen Eilwagendienst auf der Routse Nürnberg~Bayreuth~Hof ein. - In Regensburg kommt nach der Einstellung des Eisen- und Salztransports auf der Naab kein Transportschiff mehr an. - Die Donaudampfschiffahrtsgesellschaft mit zwei Schiffen wird nach drei Jahren wieder aufgelöst. - In Kelheim erstellt der Graphiker Adolph Friedrich Kunike (--) eine Lithographie von Kelheim und der Kolonie Neu-Kelheim. ten ehemaligen katholischen Franziskanerkloster ei

1825 Wetter: Maifrost bringt schweren Schaden, weshalb kein Samengetreide geerntet werden kann. Im Dezember blühen Frühlingsblumen. Frost am 28. Dezember. - In Nürnberg werden alle Vororte, die im nürnberger Burgfrieden liegen, eingemeindet. - In Neumarkt wird ein zweiter Buchbinder, der Bücher verkauft, Franz Guttenberg zugelassen. - Der bamberger Bürgermeistersohn, bamberger Ehegerichtskonsistorialrat und bamberger Universitätsphilosophiedoktor Johann Friedrich Österreicher (54) wird Bischof des Bistums Eichstätt und versucht erfolglos Eichstätt wieder zu einem Studienort für Theologie zu machen. - In Erlangen schreibt der homosexuelle in Ansbach geborene hannoveranische Leutnantssohn, Dichter und Poesiestudent Graf August von Platen Hallermünde (29) die Tragikomödie Der Schatz des Rhampsinit. - Der wunsiedeler Schriftsteller Jean Paul (62) stirbt in Bayreuth an Brustwassersucht. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - Nürnberg hat 33.018 Einwohner. - Die prager Fabrik Sellier&Bellot beginnt mit der Massenproduktion von Zündhütchen aus druckempfindlichen Knallquecksilber. - Das pfaffenhofener Landgericht in der Burg wird in die restaurierten Klostergebäude in Kastl verlegt. Burg Pfaffenhofen verfällt. - In Amberg wird nach zweijähriger ablehnender Haltung des Magistrats, der das finanzielle Risiko scheute, auf Druck der Regierung, eine Stadtsparkasse für Minderbemittelte alias Geringstverdiener gegründet, die eine Woche lang geöffnet bleibt um die Spareinlagen von unteren Schichten wie Dienstboten und Kindern entgegenzunehmen. Sie wird nur montags geöffnet. Einlagen dürfen nur jährlich von 1 bis 250 Gulden bei 4 % Zinsen getätigt werden, die bei der Königlichen Spezial-Staatschuldentilgungskasse zu 5 % angelegt werden. Entgegen der Satzung werden auch Gelder von reichen Bürgern, Beamten, Privatleuten, Adeligen und Auswärtigen angenommen, was zur einer Geldflut führt. Guthaben, das noch im ersten Jahr abgehoben wird, wird nicht verzinst. - In Sulzbach wird im Rückgebäude des Rathauses eine Sparkasse für Minderbemittelte mit einer jährlichen Einlage von einem Gulden bis 250 Gulden zu 4 % Zinsen eingerichtet. Durch die Brandkatastrophe von 18 22 werden der Handwerkerschaft, Gewerbetreibenden und Grundbesitzern auch offiziell im Gegensatz zu anderen Sparkassen Darlehen gewährt. Der Bindermeister Andreas Hölzel erhält 400 Gulden zu 5 % Zinsen. - In Regensburg erscheint die Regensburger Zeitung und erstmals mit Beilage Wöchentliche Unterhaltung. - In Eichstätt wird Joseph Holl für 22 Jahre bis 18 47 Bürgermeister. - In Bayreuth stirbt der in Wunsiedel geborene bayreuther Magistratsrat, Baumwollhändler, Papierhändler, Fayencenfabrikbesitzer (Heerstrasse), Sparkassengründer und Waisenhausstifter Christoph Friedrich Leers (56). - In Nürnberg gibt der nürnberger Stadtheaterdirektor und Redakteur des Nürnberger Korrespondenten Johann August Lewald (34) ein Nürnberger Bühnentaschenbuch heraus. - In Regensburg wird in der regensburger Druckerei Brenck in der Glockengasse der fünfzehnte Jahrgang des Regensburger Wochenblatt gedruckt. - In Regensburg wird im Stadttheater die derbe Komödie Der Bär und der Bassa von Eugène Scribe (34) aufgeführt. - Baubeginn des für Hunderte von Jahren zu nutzenden Ludwig Donau Main Kanals, der auf den Voraussetzungen der alten Ruderschiffahrt nur für den Treidelverkehr konzipiert ist. Obwohl der Main stromaufwärts immer weiter für Dampfschiffe befahrbar gemacht wird, besteht der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (39) auf der Treidellösung. Man plant auch nur drei relevante Häfen, den größten, den nürnberger Kanalhafen 600 m südwestlich vor dem Plärrer zwischen der Rothenburger Strasse nach Ansbach und der Schwalbacher Strasse Ecke Frankenschnellweg, den kleinen Alten Hafen Pfeifferhütten nur als Anbindung zur B8 ohne weiter Infrastruktur, den großen Canalhafen Neumarkt und den kleinen Hafen Beilgries Gösselthal 2.000 m nördlich der Stadt mit einem Kanalamt, Am Kanalhafen, 1.100 m vor der Stadt für Güter in die Region. - Die Erben von Hopfenohe verkaufen die Landsassenrechte an den Staat und den Grundbesitz an die hopfenoher Bauern. - In Regensburg Köfering heiratet die in Regensburg geborene uneheliche Fürstinnentochter Amalie von Lerchenfeld (St) (17) alias Amalia Stargard der th&t Fürstin Therese von Mecklenburg (St) (52) und ihres Geliebten Graf Maximilian Emmanuel von Lerchenfeld (St) (++) den russischen Gesandtschaftsattachee in München Baron Paul Alexander von Krüdener (St) (41), der vor der Heirat noch seinem ebenfalls russischen aber nichtadeligen Rivalen Fjodor Iwanowitsch Tjuttschew (17) mit einem Duell gedroht hatte. - In Kloster Weltenburg kauft der regenkreis Landrat und Richter Anton von Schmaus die Schulerloch Höhle und verbreitet eine Legende von einer keltischen Druidenschule. - In Bayern führt das neu erlassene Heimatgesetz zu Streitereien unter den Gemeinden bei der Armenpflege, weil die Heimatgemeinde der ehelichen Kinder des Vaters für deren Wohlfahrt zuständig ist, während uneheliche Kinder von der Heimatgemeinde der Mutter untersützt werden müssen. - Der in Amberg geborene halbseitig erblindete königlich bayerische Ratssohn und Advokatensohn Wilhelm Birett (32) gründet mit der Unterstützung des augsburger Bibliotheksdirektors Daniel Eberhard Beyschlag (64) die augsburger Antiquariats-Buchhandlung Birett, die innerhalb von zwölf Jahren zu den deutschlandweit geachtetsten wird. - Der bayerische König Ludwig legt die Schreibung des Wortes Bayern, das auch als Baiern mit i auftritt, mit dem Buchstaben y offiziell fest. - Der in Fürth als Schutzjudensohn geborene vereidigte jüdische Wechselmakler Abraham Sulzbach (49) (1968 Sal Oppenheim jr) bringt aktuelle frankfurter Börsenkursblätter alias Kurszettel heraus. - In Schwabach zieht der evangelische radikale linksliberale Tabakfabrikant und Kaufmann Johann Georg Bestelmeyer (40) nach Nürnberg, wo er eine politische Karriere macht. Sein Vater Georg Hieronimus Bestelmeyer (61) ist Besitzer des barocken neuerbauten Franziskanerkloster, das als Warenlager dient. - In Regensburg wird der Pianist Josef Dachs geboren. - In Nürnberg tritt ein Betrüger und Fälscher als Baron von Scherer auf. Er wird im Folgejahr verurteilt. - In Regensburg gibt es in Mariaorth eine Naabfähre zum Naabtalweg am gegenüberliegenden Ufer. - In Nürnberg kauft der ehemals revolutionär gesinnte französische Günstling Buchhändler Friedrich Campe (48) die Druckerei des eingesessenen Druckers MJ Schmidt (--) und druckt nun selbst und so geschickt, dass er sich immer knapp nicht mit der Zensur anlegt. Er wird die Quelle günstiger und aktueller Bilder, aufklärerischer Inhalte und neuester Landkarten im verstaubten nürnberger Buchgewerbe und engagiert sich in der Stadtpolitik, setzt sogar mit BF Voigt (--) in Leipzig die neue Börsenordnung durch und wird Mitbegründer und  erster Vorsteher des Börsenvereins Deutscher Buchhändler. - Der in Stuttgart geborene Freiherr Johann Friedrich von Cotta (61) und sein englischer Teilhaber Church erhalten ein Privilieg zur Einführung der Dampfschiffahrt auf den bayerischen Flüssen. Ihre Dampfbootgesellschaft betreibt Dampfboote, die unerträglich vibrieren. 

1824 In Neumarkt wird am unteren Markt 15 eine Filzfabrik von Martin Hauer gegründet. - In München stirbt Fürst von Eichstätt Herzog Eugen von Leuchtenberg alias Eugène-Rose de Beauharnais (St) (50), der Stiefsohn von Napoleon I (St) (+18 21) und zeitweilige Befehlshaber der französischen Truppen in Deutschland. - Der hemauer Schullehrersohn mit italienischen Wurzeln und ingolstädter Universitätsphilosophiedoktor Petrus Pustet (60) wird Bischof des Bistums Eichstätt. - In Regensburg findet das regensburger Vogelschießen der regensburger Schützen statt, wobei auf eine hölzerne Vogelattrappe geschossen wird. - Das nürnberger Lehrerseminar wird nach Altdorf verlegt. - Der in Regensburg geborene adoptierte Freiherr Friedrich August von Gise auf Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg und Allersburg (41) wird bayerischer Gesandter am russischen Hof. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - Der in Regensburg geborene würzburger Rechtswissenschaftsstudent Freiherr Gottlieb von Thon-Dittmer (22) wird Mitglied der Alten Erlanger Burschenschaft. - In Erlangen wird der lutherisch konvertierte jüdische Student und geistige Führer des Monarchischen Prinzips Friedrich Julius Stahl (22) wieder von der Universität aufgenommen. - Der in Graz geborene, vom Fürstbischof zum Bischof degradierte eichstätter Bischof und danach erste bamberger Erzbischof Joseph von Stubenberg (84) stirbt ohne sein Bistum während seiner sechsjährigen Regentschaft je betreten zu haben. - In Altdorf wird das Königlich bayerische Schullehrerseminar gegründet. - Der velburger Gastwirtsohn des Gasthauses Zur Traube Franz Josef Gloßner zieht mit seiner Frau, der neumarkter Wirtstochter und Kapuzinerklosterbrauereibesitzertochter Maria Barbara Seitz zu seiner verwitweten Schwiegermutter. - Die bayerische Königstochter Sophie Friederike von Wittelsbach Bayern (St) (19) heiratet den österreichischen Thronfolger Franz Karl von Lothringen Habsburg (St) (22). - In Freystadt kauft der Bierbrauer Michael Betz (--) den Franziskanerklosterkeller und der Drahtfabrikant Alois Karl (--) kauft den Rest des Franziskanerklosters. - In Nürnberg entsteht das erste bayerische Rettungshaus für Knaben alias geistig behinderte Jungen, gegründet durch den evangelischen Pfarrer Karl von Raumer (41), ein Jahr nach seiner Entlassung aus dem preußischen Staatsdienst und als erfolgloser Privatgymnasiallehrer in Nürnberg als private Erziehungsanstalt Nürnberg-Veilhof für arme und verwahrloste Kinder, wobei er einige männliche Kinder in seine Familie aufnimmt, für die sie auch arbeiten müssen. Die neue Großfamilie überlebt durch Spenden. - In Erlangen wird die Erziehungseinrichtung Armentöchter-Anstalt für Mädchen von dem von Philippine Puchta und Maria Ackermann gegründeten Frauen- und Jungfrauenverein eröffnet, der 4 kleine Mädchen aufnimmt und beginnt mit ihnen durch Spenden und Sammlungen ihren Lebensunterhalt zu erwirtschaften. Der anfängliche Misserfolg nötigt die beiden die neue Pflegemutter, also nicht Puchta und Ackermann selbst, im Hinterzimmer einer Schuhmacherwerkstatt unterzubringen. - In Amberg tragen einige Schüler der Gymnasial Anstalt ein vom Oberklassenschüler Joseph Anselm Pangkofer verfasstes 5 teiliges 18 seitiges Gedicht aus Anlass des 25 jährigen bayerischen Regierungsjubiläum vor. - In Nürnberg baut Professor Kuppler (34) den ersten Kettensteg Deutschlands nach englischen Vorbildern. - In Sulzbach Rosenberg wird der Graphiker und Architektur- und Landschaftsmaler Ludwig Rohbock geboren. - In Bayern wird der Begriff Protestantische Kirche in Bayern eingeführt. - In Sulzbach werden die steinernen bayerischen Löwenstatuen aus dem Hofgarten nach Amberg verkauft. - In Regensburg ist die Zeitung Regensburger Wochenblatt in der Glockengasse Lit xx für 4 Kreuzer zu haben. Für ein Jahr bezahlt man 3 Gulden. Sie erscheint jeden Mittwoch und die Annoncen müssen bis Dienstags 10:00 Uhr  abgegeben sein. - In Regensburg stirbt der in Straßburg geborene Komponist Baron  Theodor von Schacht (74). - In Preußen wird die Land-Fußboten-Post eingeführt. - In Nürnberg veranlasst der altdorfer Badersohn, Chirurgensohn, ehemalige Geschichtsprofessor an der altdorfer Universität Altdorfina und Leiter der wissenschaftlichen Abteilung der Landkartenabteilung im Homann Verlag Konrad Mannert (67) die Veröffentlung der römischen Straßenkarte Tabula Peutingeriana, die kommentarlos als sein Werk aufgelistet wird, aber natürlich nicht von ihm selbst stammt. - Der jüdische ansbacher Bankier Jakob Hirsch (59), der in Ansbach seine erste Bank gegründet hat, wird königlichbayerischer Hofbankier.

1823 Wetter: Trockenes Jahr mit kaltem Dezember. - Die Grafen Voit von Rieneck sterben aus. Ihr Besitz wird an den königlichbayerischen Finanzminister Freiherr Maximilian von Lerchenfeld (50) verlehnt. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - Die bayerische Donaudampfschiffahrtsgesellschaft wird gegründet. - Der in Schwetzingen geborene bayerische König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (67) besucht von Nürnberg kommend Neumarkt mit Gemahlin Karoline Friederike Wilhelmine von Baden (St) (57) und 4 Prinzessinnen, Maria Anna Leopoldine (18), Sophie Friederike Dorothea Wilhelmine (18), Ludovika Wilhelmine (15), Maximiliane Josepha Karoline (13). - In Nürnberg wird im Augustinerkloster, in dem bereits die Sparkasse untergebracht ist, eine Polytechnische Schule gegründet. - In Regensburg wird eine Sparkasse für Minderbemittelte gegründet und eine Einlagenhöchstgrenze von 100 Gulden, der niedrigsten in Bayern, festgelegt. Die erzkonservativen Gründer versucht dadurch das Risiko möglichst gering zu halten und behält sich vor größere Einlagen zurückzuweisen oder sogar auszuzahlen. - In Eichstätt wird eine Sparkasse gegründet, die der Leihhausbesitzer und Magister der Philosophie und Offizial alias Leiter des bischöflichen geistlichen Gerichts in Eichstätt Euchar Adam (75) eröffnet. - In Bayreuth wird vom in Wunsiedel geborene bayreuther Magistratsrat, Baumwollhändler, Papierhändler, Fayencenfabrikbesitzer (Heerstrasse) Christoph Friedrich Leers (54) eine Sparkasse gegründet, bei der die Mindesteinlage 15 Kreuzer beträgt. - In Ansbach wird eine Sparkasse gegründet, die in ihrem ersten Geschäftsjahr 6.466 Gulden einnimmt. - In Würzburg wird die bayerische Königstochter Mathilde von Wittelsbach (St) geboren. - In Erlangen ist der lutherisch konvertierte jüdische Student Friedrich Julius Stahl (21) geistiger Führer der verbotenen Burschenschaft und wird von der Universität verwiesen. - In Regensburg logiert der in Paris geborene Napoleon III (St) (15) im Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7. - Der in Mannheim geborene jüngste bayerische Prinz Karl von Wittelsbach (St) (28) heiratet in morganatische Ehe Marie Anne Sophie Petin (27) die geadelt wird und zu Gräfin Marie Anne Sophie von Bayrstorff wird, aber er seinen Anspruch auf den bayerischen Thron verliert. - In Roth hat der Gasthof Zur Krone mit der neuen Hausnummer 174 von Balthasar Fuchs, ein zweigeschossiges großes Wohnhaus an der Strasse, einen Stadel, Stallung, eine Brauerei, einen Felsenkeller am Marktplatz, einen Sommerkeller alias Terrassenkeller an der Nürnberger Strasse. - In Bayern wird Weihnachten für Kinder mit mehreren Weihnachtsbäumchen gefeiert, die auf Tischen stehen. Sie sind mit brennenden Kerzen geschmückt und mit Figuren wie Miniposthörnern behängt. Unter den Bäumchen sind nicht verpackt die Geschenke angeordnet, wie eine Puppenküche mit kleinen Tellern, ein Spielzeugsoldat mit Pferdewagen in Puppengröße. - Kaffeemühle ist Standard in wohlhabenderen Häusern. - In Bayreuth scheitert die juristische Karriere des Mitbegründers der Erlanger Burschenschaft Bubenreuther und Kämpfers für die Pressefreiheit Johann Georg August Wirth (25). - In Nürnberg besucht der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (37) das Nationaltheater am Lorenzer Platz, wo die Oper Der Freischütz von Carl Maria von Weber (37) von Theaterleiter Georg Braun aufgeführt wird, woraufhin dieser zum Ökonomie-Inspector auf Lebenszeit am Münchner Hoftheater befördert wird. - In Regensburg Köfering erhält die in Regensburg geborene uneheliche Fürstinnentochter Amalie von Lerchenfeld (St) (15) alias Amalia Stargard der thurn und taxis Fürstin Therese von Mecklenburg (St) (50) und ihres Geliebten Graf Maximilian Emmanuel von Lerchenfeld (St) (++) vom hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (51) das Recht den Namen Amalie von Lerchenfeld, also den Adelstitel ihres leiblichen Vaters zu tragen. Einen Eintrag ins Stammbuch und ein Familienwappen verwehrt man ihr aber. - In Regensburg Stadtamhof wird auf dem ehemaligen Synagogengelände das Neue Rathaus erbaut. - In Regensburg eröffnet die Regensburger Sparkasse, die von der Stadt betrieben wird, für Dienstbothen, Handwerksburschen und andere vom Handlohn lebende oder sonst unvermögende Personen in einem Nebenzimmer der Stadtkämmerei, ist nur für den regensburger Polizeibezirk zuständig und wird zunächst nur zögernd angenommen. - Der in Regensburg geborenen adelige Kaufmannssohn Gottlieb von Thon-Dittmer (21) ist Mitglied im staatsfeindlichen revolutionären Jünglingsbund, der durch Johannes Andreas Dietz an die preußische Polizei verraten wird, bevor es zu irgendeiner Aktion kommt. Die Mitglieder werden verhaftet und besonders in Preußen zu hohen Festungsstrafen verurteilt. Im kulanteren Bayern wird Gottlieb von Thon-Dittmer (21) freigesprochen. - In Regensburg wird David Karl Franz Stokar von Neuforn als Sohn von Franz Stokar von Neuforn (40) und Cäcilie Henriette Caroline Uhlfelder (35) geboren. - In Nürnberg Schwaig ist der nürnberger Senator Johann Karl Burkhard von Grundherr (--) Besitzer von Schloss Malmsbach. - In Regensburg verbietet die Stadt verschärfend mit höheren Bußgeldern den Händlern ihre Waren vor den Geschäften in den Gassen zu verkaufen, weil sie dort Ekel erregende alias verdorbene Ware und Müll einfach sogar auf den Tischen liegen gelassen und entsorgt haben. Deshalb dürfen sie nur noch ein oder zwei honnette Kleidungsstücke, Spiegel, Gemälde vor dem Gewölbe respektive an dessen Tür oder Wand anbringen. - In Bayern gibt es an geschotterten Strassen alias Chausseen ein Netz von 6.000 km. - In Regensburg beginnt sich der frisch zum Priester ernannte bocholter Patrizier und katholischer Beamtensohn Melchior Diepenbrock (25) für die Mystik des Mittelalters zu interessieren, womit vorallem Wunder und unerklärliche Ereignisse gemeint sind. Nach 6 Jahren ist er bereits Sekretär des Bischofs - In Nürnberg erstellt der in Nürnberg geborene Maler Johann Adam Klein (31) das Gemälde Postkutsche vor dem Neutor, wobei er diese genau an die Stelle plaziert, wo das Kopfsteinpflaster aufhört und die steinige Landstrasse in den Norden beginnt. Die vierspännige blaue Postkutsche mit schwarzem Verdeck und Hohheitszeichen auf der Wagentür hat keinerlei harte Kanten, ist vollkommen konvex geformt und hat Platz für 4 bis 6 Personen. Der Postillion trägt eine blaue Uniform, eine gelbe Hose, schwarze Stiefel und einen weißen Zylinder mit weißblauem Federschmuck und reitet während des Anstiegs auf einem Pferd. Dieses Postkutschengespann Szenario kopiert er mit minimalen Veränderungen in verschiedene Hintergrundlandschaften Bayerns, wobei er sogar die Farben der Pferde beibehält. - In Deining besitzt der bürgerliche Metzger und Gastwirt Josef Blomenhofer (--) die Tafernwirtschaft alias Speisegasthaus Zum goldenen Hirschen Hausnummer 42 später Zum Hirschenwirt mit einigen Wiesen und Äckern, die ein ehemaliges Ritterhofgut ist. - In Nürnberg fordert der weltgewandte weitgereiste ehemals revolutionär gesinnte Buchhändler Friedrich Campe (46) die Gründung einer süddeutschen Buchhändlerbörse in Nürnberg, womit er sich an die Spitze der Reformbestrebungen im deutschen Buchhandel setzt. - In Kelheim erstellt der Graphiker Adolph Friedrich Kunike (--) eine Lithographie von der Donauengstelle Weltenburg. - In Nürnberg erhält der Spielwarengroßhändler Georg Hieronimus Bestelmeyer (59) das städtische Privileg Tapeten herzustellen.

1822 Wetter: Besonders milder Winter. Frühe Blüte. Trockenes Jahr. Gute Ernte. - Im nürnberger Vorort Wöhrd wird vom nürnberger Tuchhändler und Tuchfabrikanten Johann Philipp Lobenhofer (72) eine der ersten Tuchfabriken mit niederländischen Arbeitern aufgemacht. - In Eichstätt stellt Fürst von Eichstätt Herzog Eugen von Leuchtenberg alias Eugène-Rose de Beauharnais (St) (48), der Stiefsohn von Napoleon I und zeitweilige Befehlshaber der französischen Truppen in Deutschland, die profanisierte Dominikanerkirche wieder sakralen Gebrauch zur Verfügung. - In Bamberg stirbt der Radierer, Zeichner, bayerische Staatsrat, bayerische Generalkommissar und uneheliche bayerische Kurfürstensohn Freiherr Stephan Christian von Stengel (St) (72). - Laut Regensburger Adressbuch wohnt der uneheliche Steinmetz und Hofbildhauersohn Heinrich Karl Joseph Hundertpfund (--) Am Schulbergl 4. - In Neumarkt sind Mehrl und Christoph Mussinan Bürgermeister. - Nürnberg hat 31.665 Einwohner. - In Ansbach stirbt der in Ansbach geborene ehemalige brandenburg ansbacher Minister, Ritterhauptmann des Ritterkantons Odenwald und Generaldirektor der Reichsritterschaft Karl Friedrich Reinhard von Gemmingen (83). - In Würzburg wird eine Sparkasse gegründet. - Im Untersuchungsbericht des Maximilian-Kanals wird der Moosweiher bei Neumarkt an der Braunsmühle bei Sengenthal als Ursprung der Sulz, die ins schwarze Meer, und gleichzeit der vorderen Schwarzach, die in die Nordsee abfließt, bezeichnet. Graf Julius von Soden (68) beschreibt in seiner in Nürnberg herausgegebenen Schrift den Moosweiher. - Die nach Altdorf umgezogenen erlanger Corps-Studenten kehren an die Universität Erlangen zurück. - Nach fortgesetzter Verfolgung durch die Behörden werden alle studentischen Gesellschaften verboten. - Der in Nürnberg geborene Gutsbesitzersohn Adolf von Zerzog (22) wird Mitglied der erlanger Burschenschaft Germania. - In Nabburg brennt Schloss Guteneck bei einem Dorfbrand ab. - In Nürnberg bietet der abgebrannte Musiker Carl Maria von Weber (36) dem erfolglosen Nationaltheater Direktor am Lorenzer Platz Georg Braun seine Oper Der Freischütz mit allen Aufführungsrechten für 20 Dukaten an, was zu einem Publikumserfolg mit 17 Vorstellungen führt. - In Erlangen wird ein Frauen- und Jungfrauenverein gegründet, der sich hauptsächlich durch Versteigerungen und Spendensammeln finanziert. - In Sulzbach nimmt der Verleger und Drucker Johann Esaias von Seidel (79) bei einem Stadtbrand eine jüdische Druckerei mit all ihren Gerätschaften und Druckermaterialien übergangsweise auf. - In Nürnberg gibt es eine amtliche Expedition der Oberpostamts-Zeitung, deren erster Expeditor und Buchhalter Christian Wilhelm Friedrich von Scheurl (--) ist. Oberpostmeister ist Legationsrat Ernst von Axtheim (--), ein Ritter des Civil-Verdienstordens der baierischen Krone und Officier der königlichfranzösischen Ehrenlegion. Der Hausmeister Franz Pfeiffer stempelt gleichzeitig die Briefe. Die fahrende Post wird von Joseph von Leistner, Michael Düring, Joseph Götzel und August Hänlein als Haupt-Expedioren abgewickelt. Eisengerichts-Diener im Kriminal-Gefängnis ist Christoph Carl Vogelsang. Unter den 6 zugelassenen königlichen Appellations-Gerichts-Advocaten sind Freiherr Chistoph Carl Sigmund von Holzschuher und Georg Eberhard von Königsthal. Das Gymnasium hat 4 Klassen: Oberklasse, Obermittelklasse, Untermittelklasse und Unterklasse. Es gibt 18 aprobierte practische Ärzte, von denen 7 Geburtshilfe leisten, 4 Landärzte, die gleichzeitig Geburtshelfer sind, 15 Wundärzte und Bader oder Barbiere, 6 einfache Barbiere, 6 einfache Barbiere, einen Tierarzt, 6 Apotheker und 10 Hebammen. Christooph Friedrich Carl von Grundherr ist Kassier bei der Staats-Schulden-Tilgungs-Special-Cassa Nürnberg. Johann Georg Eberhard Faber ist Director der Königliche Banco in Nürnberg. Es gibt die Forstämter Sebaldi und Lorenzi. Das städtische Waizengräuhaus hat eigene Administratoren. Die Polizeiwache hat zwei Rottmeister mit Stellvertretern und 40 Polizei-Soldaten. Die Hauptwachstube ist an der Dielinggasse unter dem Rathhause. Es gibt 28 Nachtwächter und 6 Mittelwächter. Polizeigefängnis ist der Lug ins Land Turm, wo es ein Gefängniswärter Andreas Hildel Dienst tut. Es gibt einen Aufwärter und 24 Beleuchtungs-Diener alias Laternen-Anzünder. Innerhalb der Stadt werden alle Strassen und Plätze mit 284 großen Hanglaternen und 90 kleineren Armlaternen ganzjährig beleuchtet. Es gibt eine Gesinde-Polizei, die ausschließlich aus Frauen besteht. Es gibt 19 Brauereien von braunem Bier: Baßler, Buchner, Dollinger, Galimberti, Hauffels, Hörnlein, Gloßner, Lederer, Lehner, Leykam, Meyer Neidhard, Böhm, Rückert, Sazinger, Schmidt, Sazinger, Sieghardt und Wildensinn und 9 Brauereien von weißem Bier: Böhm, Heinlein, Horn Koppendörfer, Köpner, Kunst und Langfritz. - In Velburg stirbt der trotz Säkularisation geduldete Eremit und Mesner Paul Rex. Die Eremitei wird verboten. - In Velburg wird in der Parsberger Strasse 2 das Gasthaus Zum Kreuz erbaut. - In Bayern wird das Staatsministerium der Armee in Armee-Ministerium umbenannt. - Das Königreich Bayern erhält ein eigenständiges Armeeoberkommando. - In Regensburg wird auf Initiative des zweiten Bürgermeister Johann Wilhelm von Anns (--) die Sparkasse Regensburg für Dienstbothen, Handwerksburschen und andere vom Handlohn lebende oder sonst unvermögende Personen als städtische Einrichtung gegründet um die hohe Armut einzudämmen, was die Gemeindebevollmächtigten bewilligen und die königliche Regierung des Regenkreises in persona des bayerischen König bayerischen König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (66) genehmigt. - In Regensburg gibt es eine Armen Beschäftigungsanstalt, die mit besonders großem kostbaren bebilderten Briefkopf kommuniziert. - In Regensburg Schönhofen muss der Hofmarkbesitzer Regierungsrat xxx von Schmaus beim Lehensfall des Mann Ritter Lehens Schönhofen ein ganzes Ritterpferd an die Regierung Pfalz-Neuhofen alias Pfalz Neuburg bezahlen, weshalb er das castrum also das Schloss Schönhofen neben der Dorfkirche verfallen lässt. Die Hofmark selbst ist Allodialbesitz also frei verfügbarer Besitz. - In Regensburg stirbt der Theaterdirektor Ignaz Walter (--), der 18 Jahre lang das Theater geleitet hat. Nachfolger wird August Müller (--), der es 4 Jahre verwaltet. - In Nürnberg stirbt der Geigenbauer Gallus Ignatius Widhalm (70), der in Gostenhof Hauptstrasse 1 wohnt, als reicher Mann. Sein Grabstein ist aber trotzdem ein umgearbeiteter Stein des nürnberger Weißbierbrauers Ammon (++). Sein Sohn Johann Martin Leopold Widhalm  (23) erbt seine Geigenbauerwerkstatt. - In Regensburg wird der th&t Stallmeistersohn Karl Alexander von Burchtorff geboren. - Der bei Pforzheim geborene Lehrersohn ehemaligen nürnberger städtische Rechtsbeirat und Ministerialrat im Finanzministerium in München Friedrich Roth (42), der mit der nürnberger Marktvorstehertochter Katharina Merkel (30) alias Käthe Merkel verheiratet ist, wird in den Beamtenadel erhoben und zum Ritter ernannt, wodurch er sich Friedrich von Roth (40) alias Ritter von Roth nennen darf.  - In Velburg wird das Gasthaus Zum Kreuz Parsberger Strasse 2 erbaut, zu dem eine Brauerei und Landwirtschaft gehört.

1821 Wetter: Sehr kalter Januar. - In Nürnberg betreiben der Jurist und ehemalige nürnberger Erster Bürgermeister Christian Gottfried Lorsch (58) mit dem aus Hersbruck stammende Brauersohn aus dem Hopfenhandelshaus Scharrer und Amberger Johannes Scharrer (46), dem neuen Zweiten Bürgermeister, die Gründung der ersten Städtischen Sparkasse im Augustinerkloster. - In Nürnberg wird der in Oberferrieden geborene protestantische Pfarrersohn und Jurist Jakob Friedrich Binder (31) neuer Erster Bürgermeister, was er 32 Jahre bleibt. - Der auf St Helena im Südatlantik gefangene französische Kaiser Napoleon I (St) (52) stirbt. - 1 Gulden entspricht 23,9 Euro (20 22). - In Regensburg erlässt der Magistrat alias Rat der Stadt viele neue Verordnungen mit dem Rat des heidelberger Doktors Schwent und eines Arztes aus Nürnberg. - Das in Staatsbesitz befindliche Palais Holnstein wird Dienstsitz des in Würzburg geborenen ersten münchner und freisinger Erzbischof Freiherr Lothar Anselm von Gebsattel. - In Neumarkt erwirbt der Wirt vom Gasthaus Zum goldenen Lamm am unteren Markt 7 das Grundstück der späteren Lamms Brauerei. - In Regensburg wird der Schuhmachermeister Ludwig Steiner wegen Beleidigung verurteilt, die der junge hochnasige Magistratsrat Elsperger (--) so gefühllos einfordert, dass sich Ludwig Steiner in seiner Ehre gekränkt fühlt, dass er Magistratsrat Elsperger auf dem Kohlenmarkt mit einer Pistole erschießt bzw ermordet. Der Mühlrichter alias Mühlenzimmermann freut sich so sehr über den Tod Elspergers, dass er sich wie versprochen den Zeigefinger abhackt. - In Neumarkt sind Mehrl und Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Nürnberg wird Jakob Binder bis 18 53 Erster Bürgermeister. - In Regensburg siedelt sich die Bleistiftfabrik Johann Jakob Rehbach an. - Der in Stuttgart geborene Architekt und Denkmalpfleger Carl Alexander Heideloff (32) kommt nach Nürnberg. - In Erlangen verlassen 330 erlanger Corpsstudenten u.a. des Corps Baruthia die Erlanger Universität und gehen, nach blutigen Kämpfen mit Strumpfern alias Handwerksgesellen und im Protest gegen die Stadt, nach Altdorf. - In Roth gibt es zwei Lohnkutscher-Konzessionen. - Der älteste Königssohn alias Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (35), schwängert seine bildhübsche Geliebte Marianna Marchesa Florenzi (19), die bereits eine dreijährige Ehe mit dem Marchese de Rasina Ettore Florenz (45) hinter sich hat, und deren Sohn er väterlich versorgt. Ihr Bild wird in der bayerischen Schönheitsgalerie hängen. - In Regensburg schicken die Postillione Amon und Haßlinger ihre Söhne auf die königliche Studienanstalt. - In Erlangen werden die Studentenverbindungen Rhenania und Bavaria gegründet. - In Ansbach wird Adelheid Karolin von Thurn und Taxis Tochter des königlich bayerischen Kavallerieadjutant Karl Theodor von Thurn und Taxis (St) (24) geboren. - In Sulzbach wird der Druckereibesitzer Johann Esaias von Seidel (57) in den erblichen Adelsstand erhoben. - In Nürnberg beteiligt sich der Appellationsgerichtsdirektorensohn und Bildhauer Joseph Ernst von Bandel (21) bei seinem ehemaligen Lehrer Reindel an der Erneuerung des Schönen Brunnens. - In Erlangen wird das abgebrannte Schloss wieder restauriert und die Universität mit der Bibliothek darin eingerichtet. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Patrizier Christoph Wilhelm Kress von Kressenstein (86). - In Ingolstadt ziehen die katholischen Franziskanermönche ein. - In Regensburg zieht nach der Sedisvakanz der öttinger Beamtensohn, apostolische Administrator und neue regensburger Bischof Johann Nepomuk von Wolf (78) in das schon zum Teil vermietete säkularisierte katholische Kloster Niedermünster. - In Regensburg wird die Niedermünsterkirche als neue katholische Dompfarrkirche genutzt. - In Mühlhausen kauft Jakob Penzkofer (--) die Brauerei Pfaller später Bender. - In Weißenburg tritt der bayerische König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (65) den restlichen Teil des Stadtwaldes, der noch in seinem Besitz war, an die Stadt Weißenburg ab.

1820 wurde als erstes und einziges textiles Großunternehmen in Nürnberg die Tuchfabrik Lobenhofer gegründet Wetter: Große Trockenheit. Kalter Dezember. - In Erasbach wird die Hofmark Erasbach zu einem Patrimonialgericht 2. Klasse gemacht.Der Landrichter und königlich-bayerische Kämmerer Graf Johann Adam von Reisach (55) verheiratet mit Freiherrntochter Therese von Gumppenberg begeht wegen Veruntreuung der Staatskasse zur Erhaltung seines aufwändigen Lebensstils Selbstmord. - Der ehemalige langjährige zollernbrandenburger Reichstagsgesandte Graf Johann Eustach von Schlitz alias Görtz (83), der um die Ehe seiner Tochter Louisa mit dem unstandesgemäßen Freiherr Hans von Labes zu ermöglichen, seinen zukünftigen Schwiegersohn mit königlichpreußischer Genehmigung adoptierte um ihn so in den Grafenstand zu erheben, wird Ehrenbürger von Regensburg. - In Nürnberg erhält der Bleyweißstiftmacher Paulus Staedtler eine Fabrikkonzession zur Herstellung von Bleistiften. - In Regensburg wird ein korrupter Bierkoster bei Bierbrauer Johann Niedermeyer in der Karmeliterbrauerei auf einem Aquarell dargestellt. - In Neumarkt sind Mehrl und Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Neumarkt erhält der Verein der Theaterfreunde den großen Rathausaal für Vorstellungen. - In Regensburg erscheint die Regensburger Zeitung. - In Erlangen erscheint dienstags und freitags die Real Zeitung mit einer Beilage, die auf allen königlichbayerischen Postämtern erhältlich ist. - In Regensburg bewirbt die Buchhandlung Montag & Weiß in der Wallerstrasse 21 den Würzburger gemeinnützigen Schreibkalender. - In Regensburg werden während der Fastnacht sonntäglich öffentliche Carnevals-Bälle mit oder ohne Maske im Gesellschaftshaus gegeben. - In Nürnberg taucht der in Issmannsdorf bei Gunzenhausen geborene Müllersohn und Mühlarzt alias Spezialist für die Reparatur von Mühlen, Johann Wilhelm Spaeth (34) auf und und übernimmt die Werkstatt des Tuchfabrikanten Johann Philipp Lobenhofer, in der er Spinn- und Schermaschinen und Webstühle baut. - Der ehemalige Reichskanzler Prinz Max von Baden (St) (53), der Sohn der Kaiserlichen Hoheit Maria Maximilianowna von Leuchtenberg (St) (+19 14) versucht eine neue intellektuelle Elite durch Privatschulen aufzubauen. - In Leonberg werden die Kinder des französischen Generallieutenant Charles du Moulin verheiratet mit Gräfin Eugenie Katherine von Eckart, Graf Karl du Moulin auf Bertolzheim und sein Bruder Graf Gustav Adolf du Moulin auf Leonberg zu bayerischen Staatsbürgern und aus du moulin wird von der Mühle. - In Nürnberg stirbt der Kunstmäzen Paul Wolfgang Merkel (64). - In Velburg wird aus dem Rentamt das Finanzamt. - In Nürnberg gibt die montags, mittwochs und freitags erscheinende Zeitung Allgemeines Intelligenz-Blatt der Stadt Nürnberg wöchentlich montags alle Copulierenden alias Heiraten, Geburten und Todesfälle bekannt. Eine Ausgabe kostet 2 Kreuzer. Es werden ebenso alle ankommenden Fremden gemeldet, wozu alle Gastwirte, Tavernenwirte und Besitzer von anderen Beherbungen bei Strafe von 1 Gulden täglich verpflichtet sind die Nachtzettel spätestens um 08:00 Uhr und 20:00 Uhr abzugeben. Es druckt ua Verkaufsanzeigen, wie die eines schwarzgefleckten Pudels, Wohnungsvermietungen und die Getreidepreise der Vorwoche der nürnberger Schranne. 1 Schäffel Korn kostet im Mittel 7 Gulden 14 Kreuzer, Weizen 12 Gulden 30 Gulden, Gerste 5 Gulden 44 Kreuzer und Haber alias Hafer 4 Gulden 36 Gulden. Gedruckt wird die Zeitung vom Verlag Carl Felsecker im Rathausgäßchen. - In Altdorf brennt beim Brauereigasthof Zum roten Ross Oberer Markt 5 das Hinterhaus ab. - In Sulzbürg wird die Taverne am Marktplatz 8 in Gasthaus Zur Linde umbenannt. - In Regensburg wird das säkularisierte katholische Kloster Niedermünster teilweise vermietet.  - In Nürnberg stirbt der in Wöhrd geborene langjährige pariser Kupferstecher Heinrich Guttenberg (71) bei einem Unfall. Er wird im Grab von Albrecht Dürer (++) bestattet. - In Nürnberg bringt die nürnberger Marktvorstehertochter Katharina Merkel (28) alias Käthe Merkel, verheiratet mit dem bei Pforzheim geborenen Lehrersohn ehemaligen nürnberger städtischen Rechtsbeirat und Ministerialrat im Finanzministerium in München Friedrich Roth (40), den Sohn Rechtswissenschaftler Paul Roth zur Welt. - Die seit etwa 100 Jahren betriebene Sitte Briefpapier für die Post zu falten, führt zur englischen Erfindung von Briefumschlägen.

1819 Wetter: bis 12. Januar sehr kalt. 27. Januar ein wahrer Sommertag. Außergewöhnlich warmes Jahr. - Das Königreich Bayern erhält seine vorerst feste Form, indem es alle Gebiet südlich des Bodensees und östlich des Inns alias Österreich von 20 24 abtritt und dafür die linkrheinische Pfalz ehemalige Kurpfalz südlich von Rheinhessen als Rheinkreis und das Gebiet Unterfranken mit Würzburg als Untermainkreis erhält. - Fürst Christian Friedrich Karl von Hohenlohe Kirchberg (St) (90)  stirbt in Kirchberg als letzter Graf von Wolfstein. Weil das Territorium der Grafschaft Wolfstein vom Königreich Bayern übernommen wurde, hat sein Sohn Prinz Georg Ludwig Moritz von Hohenlohe Kirchberg (St) (33), keinen Anspruch auf den Titel Graf von Wolfstein. - In Biberach wird im Ehinger Turm der in Rommelsried geborene Räuberhauptmann Xaver Hohenleiter (31), dessen Bande zur Hälfte aus Frauen besteht, vor der Hinrichtung durch einen Blitzschlag getötet. - 1 Gulden entspricht 21,6 Euro (20 22). - Der erste Landtag des Königreich Bayern wird für 6 Jahre gewählt: u.a. die Abgeordneten Freiherr Friedrich Karl Ludwig von Guttenberg Guttenburg, Freiherr Karl Philipp Sigismund Franz de Paula Cajetan von Weißenstein Notthafft, der zweite Präsidenten, der in Mainz geborene Graf Franz Erwein Damian Joseph von Schönborn Wiesentheid (St) (43), und die Reichsräte Graf Maria Rupert von Arco, der jüngste bayerische Königssohn Karl Theodor Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (24), der älteste Königssohn Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (33), der Titual Herzogssohn Prinz Pius von Wittelsbach in Bayern (St) (33), dessen Vater, der gelnhausener Pfalzgraf und bayerischer Titualar Herzog Wilhelm von Wittelsbach (St) (69), der erste Herzog in Bayern, (St) (50), Graf Friedrich Ludwig von Castell zu Castell (St) (50), Graf Friedrich Johann Nepomuk von Fugger zu Kirchberg und Weißenhorn (St) (50), der augsburger Bischof Fürst Franz Josef von Hohenlohe Waldenburg Schillingsfürst (St) (50), der eichstätter Fürst Eugène-Rose de Beauharnais (St) (50), der königlichbayerische Generaladjutant Graf Karl Theodor von Pappenheim (St) (48), Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (--), Graf Maximilian Karl Heinrich Joseph von Thurn und Taxis (St) (--) und Freiherr Franz Karl August von Seckendorff (St) (50) Mitgliederliste. - In Regensburg erhalten die schlecht bezahlten Bierkoster einen einmaligen Zuschlag von zwölf Gulden. - In Neumarkt im Regenkreis sind Mehrl (--) und Christoph Mussinan (--) Bürgermeister. - Der in Bamberg geborene Architekt Joseph Daniel Ohlmüller führt die Aufsicht beim Bau der münchner Glyptothek. - In Regensburg erscheint die Regensburger Zeitung. - Der Gründer der Erlanger Burschenschaft, der extremistische evangelische Theologiestudent Karl Ludwig Sand (22), ermordet den Schriftsteller und russischen Generalkonsul August von Kotzebue (58), weil er ihn für einen russischen Spion mit obszön unsittlichem Gedankengut hält. - Der in Ansbach geborene homosexuelle Dichter Graf August von Platen Hallermünde (23) verliebt sich in Würzburg in seinen Kommilitonen Schmidtlein und wechselt nach dem Bruch mit ihm an die Universität Erlangen. - In Nürnberg gründet der aus Kempten stammende Scharfrichtersohn und Regimentsveterinär des bayerischen 6. Chevaulegers Regiments Johann Jakob Weidenkeller (30) den Industrie- und Kulturverein. auf seinem landwirtschaftlichen Anwesen in Glockenhof. - In Regensburg werden bei königlichen Staatsbeamten und Staatsdienern die Wohnungen mit Lit alias Buchstabe und Hausnummer bezeichnet. - Im fünften Jahrgang des Königlich Baierisches Intelligenzblatt für den Regenkreis weist der in Schwetzingen geborene bayerische König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (63) wegen massiver Verstöße gegen die Biertaxe, die auf die Qualität des Bieres berechnet ist, und damit keiner mehr des Geldes wegen schlechtes Bier trinken muss, alle Polizeibehörden zu strengen Kontrollen an. - In Nabburg ist xxx von Grafenstein Landrichter. - In Regensburg gibt es eine protestantische Mädchenschule - In Neumarkt ist Mois Landrichter am Königlich bayerischen Landgericht. - In Parsberg ist Hofrat Erthel Landrichter am Königlich bayerischen Landgericht. - In Neumarkt wird der Weißbäckersohn Balthasar Barst als verschollen erklärt. - In Altdorf findet die letzte Hinrichtung statt. - Dem münchner Bierbrauer Joseph Pschorr gelingt es mit dem Bau des riesigen Bierlagerkellers Bierfestung ganzjährig Bier auszuschenken und Bierimport z.B. aus Tölz zu vermeiden. - In Pappenheim wird die pappenheimer Bürgerstochter Anna Maria Eder, die Geliebte des mit Prinzessin Lucia Anna Wilhelmine Christina von Hardenberg Reventlow (43) verheirateten und in Pappenheim geborenen Graf Karl Theodor von Pappenheim (St) (48) geadelt. Sie nennt sich Anna Maria von Calatin und hat drei Töchter von ihrem Geliebten. - In Regensburg, wo seit 18 17 kein Bischofsitz mehr ist, erhält das Domkapitel unter dem in Oettingen geborenen Administrator Johann Nepomuk von Wolf (76) von Papst Gregor XVI (54) ein Schreiben, in dem der Papst den königlichbayrischen Zwang zur Anerkennung von eigentlich nach katholischen Werten verbotenen Ehen zwischen Katholiken und Protestanten als tiefen Schmerz empfindet. - In Altdorf stirbt der Sohn Karl (St) (01) von Ernst Ludwig Casimir von Isenburg Büdingen (St) (33). Er wird in Gnadenberg begraben. Seine Mutter ist Maria Josephine Woraleck (St) (38), die weiter in Altdorf wohnt. - In Amberg geht der politisch liberale Besitzer der Mohren Apotheke und Ausschuß für Beschwerden Mitglied Adam Faßmann (33) für den Stimmkreis Regenkreis im Bayerischen Parlament in die Kammer der Abgeordneten, wobei er in den Adelsstand erhoben wird und er sich Adam von Faßmann nennen darf. - In Nürnberg gibt es mehr als 500 Gastronomiebetriebe alias Gasthäuser, Bierstuben, Weinstuben und Wurstküchen, 5 mal mehr als in München. - In Nürnberg ist das Gelände vor der Stadtmauer rings um die Stadt völlig verödet und versandet, weshalb der nürnberger Spielwarenkaufmann Georg Hieronimus Bestelmeyer (55) unter den Bürgern Geld sammelt um die Flächen zu begrünen und Gärten anzulegen. Mit bescheidenen 1.391 Gulden werden zunächst kleine Anlagen vor dem Spittlertor, Hallertor, Neuentor und Frauentor in Angriff genommen. - In Regenstauf kauft der bayerische Reichsrat Graf Karl Wilhelm von Eckart (--) das eher bescheidene Schloß Steinsberg, das er 9 Jahre bewohnt, von der Gründertochter Ursula von Axthalb (--) zu dem die Porzellan und Steigutfabrik Steinsberg gehört. Graf Karl Wilhelm von Eckart (--) übernimmt den Pächter der Fabrik Daniel Treiber (--). - In Nürnberg Gostenhof stirbt der in Schwerin geborene Historienölgemäldemaler Johann Carl Wilck (47). - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Kaufmann Paul Wolfgang Merkel (63) erster Vertreter der zweiten Ständeversammlung in München. - Wilhelm Steinling (--) wird das Patrimonialgericht Boden und Steinling vom Innenministerim in München aberkannt, weil man seinen Adel in Frage stellt.

1818 Wetter: Hungersnotjahr. Dezember sehr kalt. - Nürnberg hat 26.854 Einwohner, Regensburg hat 18.399 Einwohner, Erlangen hat 9.000 Einwohner, Schwabach hat 6.500 Einwohner, Amberg hat 6.492 Einwohner, Ingolstadt hat 4.500 Einwohner, Neumarkt hat 2.500 Einwohner, Hersbruck hat 1.600 Einwohner, Freystadt hat 650 Einwohner in 124 Häusern, Pyrbaum hat 530 Einwohner, Sulzbürg hat 550 Einwohner, darunter 40 jüdische Familien und Nürnberg Kraftshof hat 395 Einwohner in 60 Häusern. - Die Familie der Grafen von Holnstein besitzt: Holnstein, Großafalterbach, Kleinafalterbach, Beratzhausen Pollanten, Staufersbuch, Waldkirchen Waltersberg, Wissing und das Pflegamt Kastel. Die holnsteinischen Besitzungen im Landgericht Neumarkt haben 2.600 Einwohner. Das Landgericht Neumarkt ist von den Landgerichten Parsberg, Riedenburg, Beilngries, Hilpoltstein, Altdorf und Pfaffenhofen umgeben. - Die ursprünglich aus Venedig stammende gerichtsfähige nürnberger Familie Vitalis wird in den Adelsstand erhob. - Im Aachener Protokoll werden die Ansprüche des Königreichs Bayern auf die rechtsrheinischen Gebiete der Pfalz abgelehnt. - Der erste österreichische Kaiser Franz von Lothringen Habsburg (St) (50) ernennt seinen Enkel Napoleon Franz Bonaparte (St) (07), den einzigen legitimen Sohn von Napoleon I (St) (49) zum Herzog von Reichstadt, das in Böhmen liegt und das er nie besucht. - Die nürnberger Großbürgertumsfamilie Viatis wird in den einfachen bayerischen Adel aufgenommen. - Das Adelsprädikat Edler wird abgeschafft. - In Amberg werden Spaziergänge und Alleen angelegt. - In Regensburg ist Aloys Zollner ist Hofmedikus. - In Neumarkt sind Mehrl und Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Regensburg wird der in Sulzubürg geborene katholische Jurist Johann Karl Martin Mauerer (35) zum regensburger Erster Bürgermeister gewählt. -  In Nürnberg wird der Albrecht Dürer Verein gegründet. - In Nürnberg wird der in Hersbruck geborene Brauersohn aus dem Hopfenhandelshaus Scharrer und Amberger Johannes Scharrer (33) Magistratsmitglied. - Im Zweiten Gemeindeedikt wird die Selbstverwaltung der Gemeinden alias Zivilverwaltung wiederhergestellt. - Die Stadt Amberg wird kreisunmittelbar und Stadt Erster Klasse. Die Zahl der Gemeindebevollmächtigten, die von Wahlmännern gewählt wurden, betrug das Dreifache der Zahl der bürgerlichen Magistratsräte. Ihre Amtszeit ist auf neun Jahre beschränkt. - In Amberg wird der in Sulzbach geborene Anton Samuel Joseph Weingärtner bis zu seiner Pensionierung 18 40 erster rechtskundiger Bürgermeister. - In Erlangen wird der in Nürnberg geborene Georg Friedrich Daumer (18) Mitglied der Burschenschaft der Bubenreuther. - In Regensburg erscheint der elfte Jahrgang der Regensburger Zeitung, gedruckt von Heinrich Augustin in der Römlingstrasse. - Die Stadt Donauwörth wird gezwungen den Bayerischen Löwen im Stadtwappen zu führen. - In Erlangen enden blutige Kämpfe der Corpsstudenten mit der Burschenschaft (138 Mitglieder). Das Corps Baruthia hat nur 24 Mitglieder. Der jüdische Student Julius Golson (16) wird in einer Studentenkneipe angepöbelt, kann sich keine Satisfaktion verschaffen und tritt am nächsten Tag zum lutherischen Glauben über, wo er seinen Namen in Friedrich Julius Stahl (16) ändert. - Das Bistum Bamberg wird zum Erzbistum mit den Suffraganbistümern Eichstätt, Speyer und Würzburg. Der in Graz geborene vom Fürstbischof zum Bischof degradierte eichstätter Bischof Joseph von Stubenberg (78) wird erster bamberger Erzbischof. Er wird sein Bistum nie betreten. - In Nürnberg heiraten der in Fürth geborene Schauspieler, spätere Oberregisseur des Actientheaters in Magdeburg Leonhard Meck (31) und die Schauspielerin Friderike Bötticher. - Die altdorfer Druckertochter Göbel zieht zu ihrem Ehemann, dem erlanger Universitätsdrucker Adolph Ernst Junge. - Der in Neuburg an der Donau geborene Affäre Reisach Graf Karl August von Reisach (St) (44) wird in Abwesenheit zu 12 jähriger Festungshaft verurteilt. Preußen verweigert seine Auslieferung. - In Eichhofen wird eine Spiegelglasschleiferei errichtet, die Rohglas aus dem bayerischen Wald schleift und poliert. - In Eichhofen wird in der Schlossbrauerei eine Dampfmaschine eingesetzt, mit der 480 Hektoliter Bier gebraut werden. - In Bayern wird die Leibeigenschaft, mit der die Untertanen nach Belieben geprügelt, bestraft und gedemütigt werden konnten, aufgehoben und die staatliche Erbschaftsabgabe Besthaupt, mit der dem Souverän nach dem Tod das beste Stück Vieh aus dem Stall zusteht, abgeschafft. - In Deining gibt es eine Stationspost. - In Neumarkt gibt es ein Landgericht, ein Rentamt, eine Postexpedition, eine Tabakfabrik und viele Bierbrau- und Branntweinbrennereyen. - In Beilngries gibt es ein Landgericht, ein Rentamt, ein Forstamt und eine Postexpediition. - In Nürnberg und Regensburg gibt es Polizeidirektionen. In Ansbach, Amberg, Erlangen, Ingolstadt und Schwabach gibt es Polizeikommissariate. - In Schwabach werden in Fabriken und Manufakturen hergestellt: Nadeln, leonische Waren, Strümpfe, Mützen, Tuche, Siegellack, Feilen, Maultrommeln, Ferngläser, Brillengläser und Tabak. Die ehemals berühmten Fabriken für Bleistifte und bedruckte und gewebte Tapeten sind verschwunden. - In Hersbruck gibt es einen Postenwechsel. - Eschenbach gehört Baron xxx von Ebner. - In Bayern wird die Evangelische Gesamtgemeindschaftsbildung abgeschlossen. Der katholische bayerische König ist höchstes Oberhaupt der Evangelischen Kirchengemeinschaft. Es gibt ein Evangelisches Oberkonsitorium aus 5 Oberkonstitutionalräten mit einem Präsidenten, der einer protestantischen Konfession angehören muss, das dem Bayerischen Innenministerium unterstellt ist. Aus den Generaldekanaten werden drei Konsistorien gebildet, eines davon in Ansbach, zuständig für Mittelfranken und Schwaben, eines in Bayreuth für Oberfranken, Unterfranken, Oberpfalz, Niederbayern und Speyer für die linksrheinischen Gebiete. - In Regensburg stirbt der in Nürnberg geborene Oberpostamtsdirektor Freiherr Alexander Ferdinand von Lilien (76) durch Vermögensverluste und den anhaltenden Kampf um ihm zustehende Pensionen verbittert und vereinsamt. - In Amberg geht der Bergbau und damit die Luitpoldhütte an den Staat bzw das Königreich Bayern über. - In Regensburg wird aus dem Burgstall Pentling die politische Gemeinde Pentling. - In Nürnberg wird die Herrschaft Röthenbach zur politischen Gemeinde Röthenbach. - In Regensburg gibt es den Geigenbauer alias Chittar- und Geigenmacher Petrus Schulz mindestens seit 10 Jahren. - In Bayern sind in 2 Jahren 130 falsche bayerische Adelige angezeigt worden, die sich besonders in Offizierskreisen bewegen.Grundlage ist die Adelsmatrikel. - In Fürth wird der Jurist Franz von Baeumen (--) erster rechtskundiger fürther Bürgermeister, was er 39 Jahre bleibt. - In Nürnberg kommt der langjährige pariser Kupferstecher Heinrich Guttenberg (69) ein zweites Mal zurück. - In Nürnberg wird der in Ansbach geborene nürnberger Polizeikommissär Christian Wurm  (45) als faktisches alleinherrschendes nürnberger Oberhaupt alias Oberbürgermeister, der den Magistrat kontrollieren soll, abgelöst, weil wegen des neuen bayerischen Gemeideedikts eine Zivilverwaltung eingerichtet wird. Er soll nach Regensburg versetzt werden, was er aber ablehnt und woraufhin er in München in den Ruhestand geht. Es wird das Amt des nürnberger Ersten Bürgermeisters eingeführt, wobei ausschließlich Juristen eingesetzt werden, das der in Nürnberg geborene Jurist Christian Gottfried Lorsch (45) durch eine Wahl erhält. In Nürnberg werden noch 3 Patrizier in das bürgerliche Gemeindegremium gewählt, 2 zu Gemeindebevollmächtigten. 16 der gewählten Gemeindebevollmächtigten lehnen ihre Wahl ab. . Das gesamte Hausvermögen des Hauses Wittelsbach wird laut Bayerischer Verfassung zum Staatsgut erklärt. - In Altdorf beginnt der Bürgermeister Jakob Neidhart (--) die Stadtmauer zu Schleifen. Weil der Hopfenbauer, Brauer und Gastwirt Auer (--), dessen Gasthaus Auer außerhalb der Stadt in der Neumarkter Strasse 4 steht, das Untere Tor zum Hopfentrocknen gekauft hat, wird es nicht abgerissen. - Der Steuerdistrikt Hausheim wird in eine Ruralgemeinde Hausheim umgewandelt, zu der auch Gspannberg, Haslach, Kettenbach und Kleinvoggenhof gehören. - In Amberg erhält Xaver von Simler (--) für seine Hofmark und Schloß Ebermannsdorf 8 km südöstlich von Amberg die 18 14 entzogene Patrimonialgerichtsbarkeit als Patrimonialgerichtsbarkeit 2. Klasse erneut.

1817 Wetter: Hungersnotjahr. Ständige Regenfälle. Nasses und kühles Jahr. - In Ansbach wird im Juli nach den Ernteausfällen der erste festlich geschmückte Erntewagen, der dem ansbacher Metzgermeister gehört, feierlich von den Schnitterinnen begleitet und unter Glockengeläute durch das obere Tor gezogen. - In Nürnberg heiratet die Büchsenmachertochter Maria Felizitas Alter den Büchsenmacher Franz Carl Zodet. - In München wird Eugène-Rose de Beauharnais (St) (48), der Stiefsohn des auf der südatlantischen Insel St Helena gefangenen Kaiser Napoleon I (St) (48) und zeitweilige Befehlshaber der französischen Truppen in Deutschland von seinem Schwiegervater, dem in Schwetzingen geborenen bayerischen König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (61) zum Herzog von Leuchtenberg und Fürst von Eichstätt ernannt und Palais Leuchtenberg erbaut. - In Nürnberg wird der nürnberger Kolonialwarenhändlersohn Theodor Cramer geboren. - Das königlichbayerische Schloss Hirschberg fällt an den eichstätter Fürst Eugène-Rose de Beauharnais (St) (48). - Der in München geborene und mit Ernestine von Arco verheiratete bayerische Minister Graf Maximilian von Montgelas (St) (58) wird maßgeblich vom bayerischen Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (31) gestürzt. Der Nachfolger wird der in München geborene Graf Aloys Franz Xaver Maximilian Franz de Paula von Rechberg und Rothenlöwen (St) (51) und Graf Friedrich Karl von Thürheim (St) (54) bayerischer Staatsminister des Innern. - In Amberg werden Spaziergänge und Alleen angelegt. - In Amberg wird die Schranne auf dem Theaterplatz errichtet. - In Neumarkt sind Mehrl und Christoph Mussinan Bürgermeister. - Neumarkt gehört zum Regenkreis. - Der in Straßburg geborene bayerische Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (31) zieht nach Würzburg, wo er bis 18 25 bleibt. - 1 Gulden entspricht 11,6 Euro (20 22). - In Amberg gründet der französischen Emigrant und Aventurer Theodor Dompierre eine weitere Tabakfabrik in Amberg. - In Regensburg erscheint die Regensburger Zeitung. - In Erlangen gründen nach dem Wartburgfest der jenaer Burschenschaftler die zürückkehrenden euphorisierten Studenten in der Wohnung ihres Sprechers, des oberpfälzischen Adeligen Georg Lochner u.a. von Freiherr Hans von Aufseß (17) die erlanger Burschenschaft Bubenreuther. Ihre Ziele sind Freiheit, Christlichkeit und ein geeintes deutsches Reich, in dem es keine Standesunterschiede mehr geben und die Rohheit der Sittlichkeit weichen soll. Es beginnen blutige Kämpfe zwischen den Corpsstudenten und den Bubenreuthern (138 Mitglieder). Das Corps Baruthia hat nur 24 Mitglieder. Es gibt insgesamt etwa 360 Studenten. Die allmächtigen Landsmannschaften lenken ein. An der Universität Erlangen wird der traditionelle Saufzwang abgeschafft. - Die erlanger Professoren berichten an die Staatsregierung über ihren evangelische Theologiestudent Karl Ludwig Sand (22), dass dieser, als einer der sittlichsten und musterhaftesten Studenten durch die Landsmannschaften verfolgt wird. Karl Ludwig Sand (22), der auch eine Probepredigt hält, hat nach Ansicht der bayerischen Regierung einen gefährlich revoltionären Geist und propagiert den politischen Mord als gerechtfertigt. - In Nürnberg gründet Carl Zinn (--) eine Spezerei-, Kolonial- und Farbwarenhandlung. - In München wird Gräfin Caroline Sophie von Bayrstorff als Tochter von Generalmajor Prinz Karl Theodor Maximilian August Wittelsbach Bayern (St) (22) geboren. - Der französische Generals- und Gutsbesitzersohn Heinrich Künßberg (16) studiert in Erlangen. - Das Postamt Neumarkt wird dem Oberpostamt Regensburg unterstellt. - In Neumarkt wird eine Brot- Teig und Lebkuchenfabrik gegründet. - Der Markt Kipfenberg wird der Herrschaft Leuchtenberg unter bayerischer Souveränität übergeben. - In Freystadt verhängt das Landgericht Neumarkt die Gant über das vom Xaver Kern (--) erworbene Franziskanerkloster. - In Regensburg stirbt der regensburger Erzbischof Karl Theodor von Dalberg (St) (73), woraufhin es zu einer 4 jährigen Sedisvakanz kommt. - In Nürnberg fällt das 299 Jahre alte Sakralkunstwerk Engelsgruß von Veit Stoß in der Lorenzkirche von der Decke im Mittelgang und wird schwer beschädigt. - In Bayern wird das Oberkriegskollegium in Staatsministerium der Armee umbenannt. - In Bayern werden die Gemeinden im Rahmen des bayerischen Armenwesens verpflichtet für verarmte Gemeindemitglieder und Bürger durch einen Pflegschaftsrat aus Pfarrer und Bürgermeister oder Gemeindevorsteher zu sorgen. - In Regensburg zieht die katholische Knabenschule der oberen Stadt in das Leonhard Kloster. - Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (46) nennt seinen gekauften Sommersitz Schloss Trugenhofen mit Erlaubnis des Königs in Schloss Taxis um. - In Hersbruck Henfenfeld kauft der nürnberger Kaufmann Karl Benedikt Schwarz die Grundherrschaft wofür er vom bayerischen König in den Adelsstand erhoben wird, er sich Karl Benedikt von Schwarz nennt und seine Güter in eine Familienstiftung alias Fideikommis umwandelt. - In Seubersdorf Ittelhofen wird die Kirche verkauft. - In Regensburg wird der ehemalige Kirchenadministrationsrat, ehemalige innsbrucker Generalkreiskommissar und regensburger Generalkreiskommissar und Polizeikommissär Graf Max von Lodron (60), der vom Emmeransplatz aus seit 7 Jahren über die gesamte öffentliche Verwaltung und über 18 Landgerichte und 2 Polizei- und Gerichtsbezirke herrscht, nach München abberufen und zum Präsidenten des bayerischen Obersten Rechnungshofes ernannt. Der in Hessen geborene protestantische Adelige und ansbacher Generalkommissär Konrad Heinrich von Dörnberg (48) wird neuer regensburger Generalkreiskommissar und Polizeikommissär. - In Nürnberg wird nach 9 Jahren das bereits ausgebaute Postamt im an die St Salvatorkirche angebauten Gasthof Zum goldenen Reh am Roßmarkt alias Josephsplatz mit Rückgebäuden zur Karolinenstrasse 36 schon wieder nur unzureichend ausgebaut und aus Platzmangel für die Ersatzwagen alias Ersatzkutschen eine Wagenhalle angebietet. - In Nürnberg wird der bürgerliche nürnberger Kaufmann Karl Benedikt Schwarz (--) geadelt, damit er die Grundherrschaft Simmelsdorf mit  Burg Henfenfeld kaufen kann.

1816 Wetter: Hungerjahr. Jahr ohne Sommer als Folge des Vulkanausbruchs vom Vorjahr. 95 Regentage im Sommer. Hochwasser im Sommer. Hungersnot und Pferdesterben. - In Nürnberg erwirbt sich der in Ansbach geborene nürnberger Polizeikommissär Christian Wurm (45) zwei Jahre lang zur Überwindung der Hungerkrise große Anerkennung. - Christian von Mann kauft das Hammerschloß Theuern von Gräfin Sophie von Hirschberg. - 1 Gulden entspricht 16,4 Euro (20 22). 1 Taler entspricht 28,7 Euro. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Nürnberg wird die Verordnung über das Armenwesen der Polizeidirektion wie überall üblich das Recht der körperlichen Züchtigung gegen Bettler und Vaganten ausdrücklich zugestanden. - Der in Stuttgart geborene Philosoph und Egidiengymnasiumsschulrat Georg Wilhelm Friedrich Hegel (46) zieht von Nürnberg nach Heidelberg. - In Nürnberg wird die als Stall genutzte Augustinerkirche zum Abbruch verkauft. - In Regensburg erscheint die Regensburger Zeitung. - In Erlangen gründet der im preußischen Wunsiedel geborene Landvogtssohn. ehemalige Infantrist und evangelische Theologiestudent Karl Ludwig Sand (21) auf dem erlanger Burgberg die Erlanger Burschenschaft der Universität Erlangen, die wegen ihrer altdeutschen Tracht als Teutonia verspottet wird. - In Erlangen muss sich der Polizeideputierte Göbel mit Landsmannschaftlern auseinandersetzen, die Primaner zum Saufen zwingen. Es werden Seehund, Beelzebub alias 50 Gläser und Herrgott alias 100 Gläser in den Gasthäusern Silberhorn, Eichhörnchen und Zum weißen Ochsen getrunken und die Primaner erhalten einen Katzennebel, wobei den Primanern das Bier ins Gesicht geschüttet wird. - Der in Schwetzingen geborene bayerische König  Maximilian I. Joseph von Wittelsbach Bayern (St) (60) verheiratet seine Tochter, Ex Kronprinzessin von Württemberg Charlotte Auguste Karoline (St) (24) mit dem österreichischen Kaiser und dreifachen Witwer Franz von Lothringen Habsburg Österreich (St) (48). Die 19 jährige Ehe bleibt kinderlos. - In München stirbt der in Deining geborene ehemalige amberger Regierungsrat und königlichbayerische, geheime Rat und Referendar in Justizsachen Freiherr Felix Joseph von Löwenthal (74). - In Amberg gibt es 356 Bürger, die Hausbesitzer sind. 50 Bürger in Miete, 128 Hausbesitzer, die keine Bürger sind und 197 Beisitzer, die Hausbesitzer sind. Die Maß Sommerbier kostet 5 1/4 Kreuzer und eine Maß Weisses Bier 4 Kreuzer. Eine Bratwurst wiegt 70 Gramm. - In Amberg gibt es ein Kaffeehaus, 12 Tavernwirte und 5 Weinschenken. - In Nürnberg hat das Oberpostamt 63 angeschlossene Postanstalten, darunter auch Neumarkt. - In Regensburg hat das Oberpostamt 60 angeschlossene Postanstalten. - In Regensburg erscheint der sechste Jahrgang des Regensburger Wochenblatt. - In Bayern gibt es 752.000 Evangelen entsprechend 23,8 %. - In Nürnberg ist die rekatholisierte Frauenkirche am Hauptmarkt nach 7 jähriger Renovierungszeit fertiggestellt. - In Fürth wird auf Weißengartengrund gegenüber des hohen Restaurationsbaus an der Ecke Rosenstrasse/Theaterstrasse alias Ecke Weißengartengäßlein/Dambacher Landstrasse das Fürther Theater erbaut. - In Lauterhofen wird Hieronymus Ehrensberger als Sohn des lauterhofener Bäckermeisters Adam Ehrensberger und der aus Lengfeld stammenden Barbara Mosburger geboren. - In Nürnberg Altenfurt kauft die nürnberger Patrizierfamilie Scheurl die profanisierte Kapelle, wobei das daneben liegende Herrenhaus Jakob Christian Scheurl, verheiratet mit Maria Helena Haller, gehört. - In Nürnberg geht die Salvatorkirche am Karmelitenkloster Karolinenstraße 36 in den Besitz des bayerischen Oberpostamtes über, das sie abreißt und darauf die Königliche Post erbaut.

1815 Wetter: Ein Vulkan bricht in Indonesien aus und verursacht nach dem weltweit klimatisch relevanten Vulkanausbruch von 18 08, der eine Kleine Eiszeit eingeleitet hat, einen vulkanischen Winter auf der Nordhalbkugel. Sehr ungewöhnliche Witterung. Sommer kühl und regnerisch mit ergiebiger Ernte. - Revolutionskriege - Der Edle Friedrich August von Koch wird von Carl Wilhelm Freiherr von Gise auf Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg und Allersburg adoptiert und nennt sich daraufhin Freiherr Friedrich August von Gise auf Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg und Allersburg (32). - In Amberg bricht im salesianer Schulgebäude ein Feuer aus, das einen Teil der Nationalbibliothek zerstört. Die Einrichtung der Salesianer wird aufgehoben und darin eine Arbeitsstube für Arme eingerichtet um das Betteln abzustellen. - In Fronberg wird Freifrau Caroline von Spiering spätere Caroline von Holnstein auf Burg Fronberg geboren, als möglicher Vater kommt auch der Bruder des bayerischen Kronprinzen Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (39), der Generalmajor Prinz Karl Theodor Maximilian August von Wittelsbach Bayern (St) (20) in Frage. - Der Verwalter der bildhausener Klosterbrauerei Karl Hohmann beschreibt ausführlich die Zutaten und den Ablauf des Bierbrauens mit obergäriger und untergäriger Hefe. - Der in Breitenbrunn geborene Freiherr Anton von Gumppenberg nimmt als Adjutant von Kronprinz Ludwig an Napoleon I (St) (46) Sommerfeldzug teil. - Der an Epilepsie erkrankte katholische österreichische Feldherr Erzherzog Karl Ludwig Johann Joseph Laurentius von Lothringen Habsburg ÖsterreichTeschen (St) (44) heiratet die in Bayreuth geborene calvinische Henriette Alexandrine Friederike Wilhelmine von Nassau Weilburg (St) (18). - In Bayreuth wird eine Verordnung für Lehrer erlassen wonach eine körperliche Züchtigung durch den Lehrer an einem Schüler nur mittels eines Stabes oder einer Rute vollzogen werden darf. - In Regensburg stirbt der tatkräftige durchsetzungsfähige, in Amberg geborene Polizeidirektor Franz Xaver Gruber (50) aus der Kramgasse 6. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Regensburg wird Josef Bohonowsky Erster Bürgermeister. - Der in Straßburg geborene bayerische Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (39) ist Statthalter in Salzburg. - In Regensburg erscheint die Regensburger Zeitung. - In Regensburg erscheint das Regensburger Wochenblatt. - Der russische Diplomat Karl Robert von Nesselrode (46) wird auf dem Wiener Kongress mit einem nach ihm benannten Kastanieneis à la Nesselrode überrascht. Dazu wird ein Brei aus gekochten Kastanien und Zucker mit Schlagsahne, Zitronat, Aprikosenmarmelade, kandierten Kirschen, Moraschino und Eigelb vermischt und zu einer Eismasse heruntergekühlt. - In Nürnberg hat der Fränkischer Kreiscorrespondent von und für Deutschland eine Auflage von 3.000 Stück. - Aus der Jenaer Landsmannschaft wird die studentische Urburschenschaft gegründet, die bei einem Ehrengericht strenge Regeln für die Mensur, das studentische Duell, einführt, da das Leben des Studenten dem Vaterland gehört, das Fuxentum abschafft, das die Hierarchisierung nach dem Alter symbolisiert, die Bierehrlichkeiten und das Biergericht abschafft und dafür Turnschulen einführt. Von den anderen Landsmannschaften werden sie als verweichlicht verspottet. - In Amberg Raigering werden altertümliche Waffen, wie Messer, Ringe, Nadeln, Schließen, irdene Geschirre mit Asche und Menschenknochen gefunden. - In Regensburg stirbt der unverheiratete renommierte Orgelbauer und Instrumentenmacher Carl Schmahl (--). - In Erlangen wird das Institutum Chirurgicum gegründet. - In Nürnberg kehrt der in Nürnberg geborene Maler Johann Adam Klein (23) von seiner Flucht nach Wien zurück. wo er im Auftrag von Graf Erwin von Schönborn (--) eine Rheinreise beginnt.

1814 Wetter: Große Trockenheit. - Revolutionskriege - Der amberger Ratsherr Johann Baptist Schenkl berichtet, dass es noch kein privates Brauhaus in Amberg gibt, weil nach alter Sitte alle Bürger in den städtischen 9 Brauhäusern brauen konnten. Die amberger Trinkstube heißt Wittelsbacher Hof. - In Ansbach werden bis 18 36 ein Drittel aller Kinder unehelich geboren. - In Ansbach stirbt der markgräfliche Leibchirurg Dr Leiblin. - Der in Freystadt geborene Organistensohn Jean Paul Egide Martini (47) wird in Paris wieder Surintendant de la musique du roi zuständig für Kirchenmusik und die pariser Bühnen. - In Nürnberg kauft der wöhrder Wirt vom Gasthaus Zum goldenen Lamm Christian Lederer, ein gelernter Brauer aus Thalmässing, das städtische Herrenbrauhaus in der Weizenstrasse alias Karl Grillenbergerstrasse 1 unmittelbar neben dem Königlichen Bräuhaus. - Durch den bayerisch-österreichischen Staatsvertrag verliert der in Florenz geborene Kaiserbruder und würzburger Großherzog Ferdinand III Joseph Johann Baptist von Habsburg Lothringen Toskana (St) (57) das Großherzogtum Würzburg und kehrt nach Florenz zurück. - Das Fürstentum Aschaffenburg wird Teil des Königreichs Bayern. - Graf Friedrich Karl von Thürheim (St) (46) wird wirklicher bayerischer Geheimer Rat. - In Nürnberg erwirbt der Bierbrauer Christian Lederer das Herrenbrauhaus in der Waizenstrasse 1. - In Bayern leben 53.402 Juden. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Regensburg wird Kitzinger Erster Bürgermeister. - In Nürnberg sind russische Truppen stationiert. - Im königlichbayrischen Nürnberg verbrennen Feuerarbeiter zum Jahrestag der Völkerschlacht nach einer Prozession ein Bild von Napoleon. Die Bürger wollen preußisch werden. - 1 Gulden entspricht 22 Euro (20 22). - In Regensburg erscheint die Regensburger Zeitung. - In Amberg stirbt der in amberg geborene Uhrmacher und Mechaniker Franz Xaver Kölbig (82). - In Amberg herrscht eine ansteckende Krankheit und tötet in 3 Monaten 51 Erwachsene. - In Amberg macht eine 40.000 Mann starke russische Armee Rast. - In Bayreuth wird das Oberpostamt aufgelöst. - In Regensburg wird Franz Xaver Edenhofer (24) Musikkorpsleiter. - In Erlangen wird im Schloss die Stelle des Schornsteinfegers eingespart. Es bricht tatsächlich im Dachboden ein Feuer aus. Die Wasserschläuche gefrieren ein. Das gesamte Schloss brennt aus. Nur das Mobiliar kann gerettet werden. - In Regensburg darf der Generalarchivar Carl Theodor Gemeiner (58) seine ursprüngliche profranzösische und umgeschriebene Geschichte der Altbayerischen Länder veröffentlichen. - Der uneheliche Kaiserenkel Graf Clemens August Franz de Paula von Holnstein aus Bayern (St) (51) stirbt. - In Nürnberg stirbt der in Nürnberg geborene Mundartdichter Johann Friedrich Rietsch (36). Der gelernte Schellenmacher arbeitet im Einquartierungsbureau in Nürnberg. - In Regensburg stirbt der in Heilbronn geborene Orgelbauer und Klavierbauer Christoph Friedrich Schmahl (75). Die von seinem Bruder Christian Carl Schmahl (75) geleitete Firma Späth wird im Folgejahr aufgegeben. - In Nürnberg wird die Maximilian Heilanstalt für arme Augenkranke gegründet und von Dr Johann Michael Kapfer über mehr als 3 Jahrzehnte betreut. - Der katholische Jesuitenorden wird wieder zugelassen und wächst mit unglaublicher Geschwindigkeit. - In Wien wird für die habsburger Staaten wieder auf Linksverkehr zurückgestellt. Vorarlberg und Tirol weigern sich und bleiben beim Rechtsverkehr so, wie die deutschen Staaten. - In Nürnberg Schwaig wird Carl Alexander Waldstromer (--) die bayerische Adelsmatrikel, einem Personenregister, eingetragen. - In Neumarkt wird der erste deutsche Militärstenograf Oberleutnant Kurt Westermayer geboren. - In Neumarkt wird das 18 03 gegründete 4. Chevaulegers Regiment Bubenhofen als in 6. umbenannte Chevaulegers Regiment  stationiert. - Im Königreich Bayern werden die Mitglieder der niederadeligen nürnberger Familie Lochner von Hüttenbach als Freiherren eingetragen. - In Regensburg werden polnische alias pohlnische und ungarische Ochsen versteigert. - Der 15. Sohn des thüringer Porzellanmalers und Porzellanmanufakturbesitzers Johann Heinrich Hutschenreuther (20) Carolus Magnus Hutschenreuther (20) eröffnet in Hohenburg an der Eder eine eigene Porzellanfabrik.

1813 Wetter: In Regensburg stürzt die Steinerne Brücke bei einem Hochwasser ein. - Revolutionskriege - In der entscheidenden Völkerschlacht bei Leipzig siegt die Koalition mit 205.000, gefallenen 54.000 Soldaten aus Russland, Preußen, Österreich und Schweden gegen Frankreich, das Herzogtum Warschau, Rheinbundstaaten, Italien und Neapel mit 190.000 gefallenen 72.000 Soldaten. Kaiser Franz von Lothringen Habsburg (St) (45) kämpft gegen seinen Schwiegersohn Napoleon I (St) (44). - Die Orgel des amberger Paulanerklosters wird nach Dietkirchen bei Habsberg gebracht. - In Nürnberg werden die gerichtsfähigen nürnberger Familien Anwanden und Lichtenhof in den Adelsstand erhoben. - Der Mitbegründer der modernen deutschen Rechtslehre Anselm von Feuerbach (38) erarbeitet das Bayerische Strafrechtsbuch und erfindet den Strafbestandteil der Körperverletzung. - In Bayern erlässt der bayerische Minister Graf Maximilian von Montgelas (--) das Bayerische Judenedikt. Mit dem Edikt über die bürgerlichen Rechtsverhältnisse der Juden in Bayern erhalten die Juden Bürgerrechte und es erlaubt zwar die Gewerbefreiheit, das Recht auf Grundbesitz und Religionsfreiheit zielt aber auf eine Beschränkung der Anzahl der bayerischen Juden durch nominale Obergrenzen. - Nach der Völkerschlacht bei Leipzig löst der in Florenz geborene Kaiserbruder und würzburger Großherzog Ferdinand III Joseph Johann Baptist von Habsburg Lothringen Toskana (St) (56), sein Bündnis mit Frankreich und schließt sich der Alliierten Koalition an. - In Neumarkt heiratet die Gastwirtswitwe Franziska Ehrnsperger (--) vom Gasthaus Zum goldenen Lamm ihren mittellosen Schwager Leonhard Ehrnsperger (--). - In Regensburg gibt es 12 Weinzierl alias Weinschänken. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - Neumarkt gehört zum Oberdonaukreis. - In Regensburg erscheint der sechste Jahrgang die Regensburger Zeitung. - In Nürnberg erhält der in Fürth geborene Schauspieler Leonhard Meck (26) ein festes Engagement und bleibt vier Jahre. Gleichzeitig engagiert er sich für den Aufbau des fürther Theaters. - In Deutschland entwickelt sich die Altdeutsche Tracht als Gegenbewegung zur französischen Mode. - In Donauwörth wird das Donauwörther Wochenblatt zum Königlich-baierisches privilegiertes Donauwörther Intelligentz- und Wochenblatt. - In Regensburg veranstaltet der stadtamhofer Bierbrauer Georg Birzer im Dürrschen Garten eine Kegelveranstaltung mit Losen mit einem aufgezäumten Reitpferd als ersten Preis. - Im regensburger Theater wird Die Zerstreuten von August von Kotzebue (52) und das Lustspiel Der gutherzige Alte von Chevalier Florian aufgeführt und in Regensburg-Stadtamhof wird die Zaubertrommel aufgeführt. - In Bayern werden durch das Emanzipationsgesetz die Juden verpflichtet Familiennamen zu führen. - In Regensburg eröffnet das Figurentheater im Stadtpark, Dr. Johann-Maier-Strasse 3. - Das Bayerische Judenedikt macht Juden zu Staatsbürger. - In Nürnberg wird die gerichtsfähige Familie Petz in den Adelsstand erhoben. - In Nürnberg beschreibt Johann Ferdinand Roth (65) den Dutzendteich. Zu den Lustorten der nürnberger Einwohner gehört auch der sogenannte Dutzend-Teich. Bey dem Dutzend-Teiche, einem Beträchtlichen Weiher, befindet sich ein Wirthschaftsgebäude, das mit einem Walde ringsumher umgeben ist. Jener Weiher erhielt den Namen Dutzend-Teich, weil in jener Gegend auch ohngefähr zwölf andere Weiher sind, von denen manche in den neuesten Zeiten zu Wiesen benützt werden. Dieser Lustort liegt eine halbe Stunde vor dem Frauenthor gegen Morgen. Im Sommer kann man auf Gondeln und Kähnen fahren; im Winter vergnügen sich viele Personen auf dem zugefrorenen Weiher, indem sie auf dem Schlitten fahren oder auf Schlittschuhen laufen. - In Neuburg an der Donau ergreift der ehemalige neuburger Landesdirektionsvizepräsident Graf Karl August von Reisach (St) (39) nach einem verschwenderischen Leben und zahlreichen Veruntreuungen öffentlicher Gelder die Flucht nach Preußen, wo er die frankreichfreundliche bayerische Politik scharf kritisiert und für die nationale deutsche Idee eintritt, was zur politischen Affäre Reisach führt. - In Regensburg befürchtet Generalarchivar Carl Theodor Gemeiner (57) hohe Verluste an wertvollsten Archivalien durch Mäusefras und Verrottung durch undichte Dächer bei unqualifizierter Umlagerung. - In Donaustauf legt Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (43) einen Jagdwald den Fürstlichen Thiergarten an. - In Regensburg wird die Maximilianstrasse angelegt. - Burg Wolfsegg erbt Graf Gustav Maria Fortunat (--) von seinem kinderlos verstorbenen Onkel Oberst, Oberforstinspektor un bayerischer Kämmerer Graf Karl August Maria Fortunat von Oberndorf (--). - In Ansbach bringt der Verleger Gassert (--) das Kochbuch Neues fränkisches Kochbuch von MD Funk heraus, bei dem es auch um das Einmachen von Früchten und die Zubereitung von Essig geht. - In Berching Holnstein wird Schloss Holnstein verkauft. - Mainz ist an die französische Telegraphenlinie nach Metz angeschlossen und hat eine optische Signalstation. - In Amberg wird der Geigenbauer  Lorenz Giehrl (--) geboren. - In Nürnberg hat die nürnberger Börse Banco Publico ihre Bedeutung soweit verloren, dass sogar das Marktglöchchen  an der Sebalduskirche abgehängt wird, das der Marktvorsteher Gottfried Kießling (--) zum Materialpreis kauft. - In Nürnberg zählt der Reiseschriftsteller Johann Ferdinand Roth (--) in seinem Büchlein Nürnbergisches Taschenbuch, dass es ungefähr 14 Weinschenken, aber 400 Bierschenken gibt.

1812 Wetter: In Russland fällt das Thermometer unter -20° Celsius. Schnee und Eis bis Mitte April. Schaltjahr. - Revolutionskriege - 30.000 bayerische Soldaten fallen während des napoleonischen Russlandfeldzuges. - In Amberg wird im Paulanerkloster die letzte Messe gelesen. Die Kirche wird zum Militärspital und die Klosterkirche zum Salzlager umfunktioniert. - Die gesamte 35 igste Division der französischen Armee unter General Grenier sammelt sich in und um Nürnberg, Augsburg, Regensburg und Bamberg und zieht nach Norden. Die erste Brigade von Regensburg über Bamberg und Hof, die zweite von Regensburg über Bamberg, Kulmbach und Hof, die dritte Brigade von Regensburg über Burglengenfeld, Amberg, Bayreuth und Hof und die vierte mit 6.920 Mann und 1.530 Pferden über Donauwörth, Dietfurt, Pleinfeld, Roth und Nürnberg, wo sie bei General Grenier Rast macht. - In Regensburg gibt es eine königlich bayerische Lotto-Bureau-Direktion. - In Regensburg wird Kaspar Hauser nach eigener Aussage geboren. Seine späteren Aussagen führen zu Vermutungen, dass er ein absichtlich vertauschter Enkel Napoleons (St) (43) ist. Seine adoptierte in Versailles geborene Tochter Stéphanie de Beauharnais alias  Stephanie von Baden (St) (23) bringt den umjubelten Thronfolger zu Welt, der aber nach 17 Tagen stirbt. - Das Fürstenhaus Thurn und Taxis lässt in Regensburg das Klostergelände Sankt Emmeram durch Jean Baptiste Metivier zur Residenz ausbauen. - In Regensburg gibt es den 6. Jahrgang des Adreßbuchs mit ca. 4.200 Personen. Die Adeligen sind: Freifrau Marie von Adriani auf Schmidmühlen in der Buchfelderstrasse, der Hofkavalier Jakob Ludwig d`Altin, die Landrichterwitwe Freifrau von Asch in der Scheererstrasse, Leutnant des 4. königlich bayerischen Infanterieregiment Baron von Asch, Auditeur des 4 königlich bayerischen Infanterieregiment Friedrich von Augustin in der Goldenenbärengasse, Freifrau Maria von Axthalb in der unteren Bachgasse, der th&t Hofrat Vicomt Franz von Becker, der fürstlichlüttichsche Rat Heinrich Joseph von Berthonier, Max von Bernclau im Weißgerbergraben, der regensburger Domkapitular Freiherr Clemens Wenzeslaus von Branca, der hemauer Landgerichtsschreiber Joseph Anton von Brunnenmeyer in der Weingasse, die herzöglichösterreichische Gesandtenwitwe Freifrau von Buchenberg in der Wallerstrasse, Gräfin von Buttler in der Weingasse, der holländische Major a. D. du Caylar, der königlichbayerische Kammerherr Graf von Diesbach in der Schäfnerstrasse, th&t Hofratstochter Nannette von Dietz, der Handelsherr und Bankier Georg Friedrich von Dittmer am Haidplatz, der th&t geheime Rat Freiherr von Ditterich in der Schererstrasse, von Dufresne am Clarenanger, der fürstliche Rat und Oberamtmann Ignaz Christoph von Dürbeck in der Spiegelgasse, der Präsident des königlichen Apellationsgerichts Regenkreis Freiherr Ludwig von Eckher, Stadtgerichtsadvokat Niklas von Eggelkraut, Hofrat Friedrich von Eggelkraut in der schwarzen Bärenstrasse, der pensionierte königlichbayerische Hauptmann Friedrich Wilhelm von Emmerich am unteren Jakobsplatz, der geheime Rat und Domkapitular Graf Ludwig Adam von Etzdorf, königlichbayerischer geheimer Rat Freiherr Joseph Maria von Frauenberg, der augsburger Domherr Freiherr Anton von Freyberg am Kohlenmarkt, die ehemalige niedermünsterer Fürstäbtissin Gräfin von Freyenseyboldsdorf, der geistliche Rat, Domkapitular und Georgensritterkomthur Graf von und in Freyenseyboldsdorff, der königliche Stadtgerichtsassessor Joseph Alois von Gebrath, der königliche stadtamhofer Landrichter Freiherr von Godin, königlich preußische Staatsminister Graf Johann Eustach von Görz, der k&k österreichische Kammerherr Freiherr Heinrich von Grafenreuth in der Schererstrasse, der th&t Hofkavalier Franz von Gumppenberg, die ehemalige obermünsterer Stiftsdame Freiherrntochter Maria Theresia von Guttenberg in Obermünster, die fürstlich eichstätter Gesandtentochter Clementine von Haimb in der Rote Hahnstrasse, der königlich bayerische Rat Edler Benedict von Hammerl, die königlich bayerische Obristleutnantswitwe Freifrau von Harren, die Gräfin von Hatzfeld in der Drei Mohrenstrasse, fürstlich schwarzenberger Sekretärswitwe Mariane von Heigl, der Capitän des 4. königlich bayerischen Infanteriregiment Wolfgang von Heinrichen, der th&t Oberdomänenrat Freiherr Joseph von Imhoff, Erdmann von Jaegern in der Herrengasse, der Malteserordensritter Graf Alexander von Jett in Kumpfmühl-Ziegetsdorf, der königlich bayerische General Baron von Junker am Haidplatz, der ehemalige k&k Akademierat Carl Friedrich von Justin in der Glockengasse, der 2. Rat des königlichen Apellationsgerichts Joseph von Korb, die ehemalige Klosterfrau in Stadtamhof Gräfin Aloysia von Kreith in der oberen Bachgasse, der th&t Rat und Hofmarschall Baron von Leykam in der unteren Bachgasse, der königlichbayerische Legationsrat und Postkommissar Georg von Lindheim, der th&t geheime Rat und königlichbayerische Kämmerer Freiherr Alexander von Lilien in der Waffnerstrasse, der Generalkreiskommissar und Polizeikommissär Graf Max von Lodron (55), Leutnant des 4. königlich bayerischen Infanterieregiment Joseph Eduard von Loizenrolles in der silbernen Fischgasse, der Leutnant des 4. königlich bayerischen Infanterieregiment Graf Karl von Lösch am Kränchertor, Fürstbischof Anton von Lüttich (56) am Domplatz, der th&t Hofrat Freiherr Joseph Max von Lüttchendorff, der königlich bayerische Kämmerer Freiherr Friedrich Gemmingen von Massenbach, der fürstlich passauer Hofrat Joseph von Molitor, der regensburger Domkapitular Freiherr Joseph Carl von Neuenstein, Baron von Oertel in der Schererstrasse, Gräfin Friedrike Johanne von Pappenheim in der unteren Bachgasse, der königlich bayerisch Hofkammerrat Anton von Plank, königlich bayerischer Rat Freiherr Joseph Maria von Posch am Haidplatz, der ehemalige Kanzlist des Reichserbmarschallamts Michel Thomas von Preu, der königlich bayerische Hallamtskontrolleur Freiherr Anton von Quentl, der regensburger Domkapitular Freiherr Philipp von Reigersberg, der Oberleutnant des 4. königlich bayerischen Infanterieregiments Graf Otto von Reinach, der regensburger Domkapitular Graf Marquard von Reisach, der königliche Finanzdirektionsrat Johann Hermann von Rogister, Freifrau Ferdinande von Rummel zur schönen Gelegenheit, Gräfin von Salm in der Drei Mohrenstrasse, der Localschulkommissar Graf Ignatz Maria von Sauer, Kapitän des 4. königlich bayerischen Infanterieregiment Baron Carl Theodor von Sazenhof in der Engelburgergasse, der ehemalige hessendarmstädter Brigadier Freiherr Louis von Schacht in der Silberne Fischgasse, der pensionierte königlich bayerische Major Carl von Schintling am Fischmarkt, Freifrau von Schleich in der Wallerstrasse, der stadtamhofer Apotheker Martin von Schmidt, der Kreiskanzleidirektor Philipp von Schmitt, der Leutnant des 4. königlich bayerischen Infanterieregiment Johann von Schöllerer in der Weitolzstrasse, der Finanzdirektionssekretär Graf Karl von Tattenbach, Prinz Friedrich Wilhelm von Thurn und Taxis (07) in der Residenz, der Domprobst Graf Joseph Benedict Wilhelm von Thurn und Valsassina am Domplatz, der geistliche Rat und Domkapitular Graf Carl Ignaz von Törring-Gronsfeld, der k&k österreichische Kammerherr Freiherr Eugenius von Tserclas am St Emmeramsplatz, der 2. königliche Stadtgerichstdirektor Freiherr Max von Verger, der königlich bayerische Kämmerer Baron Johann von Vieregg, der Jagdjunker Burkhard Friedrich von Vollkammer am unteren Jakobsplatz, der regensburger Domkapitular Graf Hubert Clemens Carl von Waldkirch am Domstrasse, die ehemalige obermünsteraner Stiftsdame Freiherrntochter Catharina von Weichs in Obermünster, der 1. Direktor des königlichen Apellationsgerichts Regenkreis Freiherr Wilhelm Joseph von Weinbach, Landesdirektionsrat und Polizeidirektor Ludwig von Weinrich in der oberen Bachgasse, der Oberleutnant und Ritter der k.k. französischen Ehrenlegion Johann von Weizenbeck, der th&t Hofökonomiekommissionspräsident Graf Jakob von Westerhold in der Herrengasse, der Chorherr zur alten Kapelle Baron Carl Anselm Wodniansky von Wildenfeld in der Drei Kronengasse und der Wasserbauinspektor und Strassenbauinspektor von Zachow am Gries 53 in Stadtamhof. - In Neumarkt wird der Kaminkehrer und Stadtkämmerer Johann Baptist Christoph Mussinan, der in der Klostergasse 25 wohnt, Bürgermeister. Der Spezereien- und Schnittwarenhändler Mussinan bleibt bis 18 36 Bürgermeister. - Der Rußlandfeldzug von Napoleon kostet 12.000 von 30.000 bayerischen Soldaten, die mit den französischen Soldaten verbündet sind, das Leben. - In Nürnberg kauft der Tabakhändler Philipp Casimir Krafft das Welserhaus. - Der in Straßburg geborene Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (26) besucht die Stadt Nürnberg. - 1 Gulden entspricht 21,6 Euro (20 22). - Burg Eggmühl kommt von den Herren von Eggmühl in den Besitz des in München geborenen und mit Ernestine von Arco verheirateten bayerischen Minister Graf Maximilian von Montgelas (St) (53). - Schloss Wörth an der Donau kommt vom Königreich Bayern als Entschädigung für die aufgehobenen Postrechte in den Besitz von Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (42). - In Nürnberg wird im Stadtheater zu Nürnberg das Volksstück und Musiktheaterstück Das nürnberger Zankeisen und der Tod von Forchheim von Wilhelmine Keller aufgeführt. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - Nürnberg hat 26.569 Einwohner und Regensburg hat 19.000 Einwohner. - In Regensburg Stadtamhof arbeitet die regensburger Schiffmeistertochter und Notre Dame Klosterschülerin Karolina Gerhardinger (15) als ausgebildete Lehrerin. - In Regensburg wird die Tabakfabrik Bernard gegründet. - Graf Maximilian von Spreti (46) wird Kommandant von Ingolstadt. - Der in Ansbach geborene homosexuelle Dichter Graf August von Platen Hallermünde (16) beginnt seinen Dienst in der bayerischen Armee. - Der in Straubing geborene und in Regensburg als Halbwaise aufgewachsene Schauspieler und Theaterdirektor Emanuel Schikaneder (61) stirbt in Wien. - In Bayern wird eine Biergartenverordnung eingeführt, wobei von Juni bis September selbst gebrautes Merzenbier mit Brot direkt über den Märzenbierkellern verkauft werden darf. Alle anderen Getränke und Speisen sind verboten. - In Amberg ist Freiherr Ludwig von Eckher Präsident des Apellationsgericht des Regenkreises und seine Direktoren sind Freiherr Wilhelm Joseph von Weinbach und Martin Gerngroß. - In Regensburg lässt Fürst Karl Alexander von Turn und Taxis (St) (42) für Pater Placidus Heinrich im fürstlichen Hofgarten im sälkularisierten Reichskloster Emmeram die Sternwarte Placidusturm einrichten. - In Regensburg gründet Jakob d´Orville eine Schnupftabakfabrik. - In Ansbach wird der ehemalige wiesbadener und neue ansbacher Oberrabbiner R Hirsch Henoch Frekel (50) der Zauberei und Unredlichkeit angeklagt und für 24 Jahre ins Zuchhaus gesperrt. - In Eichhofen errichtet der Gutsbesitzer Anton von Schmaus einen Hochhofen, mit dem er jährlich 300 Tonnen Roheisen erzeugt. - In Regensburg gründen Jakob Philipp und Peter Georg d’Orville (29) aus Offenbach im Geschlechterturm Zanthaus alias Schnupfe, den sie Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (42) abkaufen, in der Gesandtenstrasse 3 eine Zweigniederlassung der Tabakfabrik Bernard um Zollabgaben zu sparen. - In Berching baut der Wirt Dallmayer Hauptstrasse 23 ein eigenes Brauhaus. - In Regensburg Stadtamhof wird in Stadtamhof 7 das Königliche Hallamt erbaut. - In Regenstauf wird das Pflegamt im Unteren Schloss aufgelöst und darin das Landgericht untergebracht. - In Regensburg ist das Neue Theater- und Gesellschaftshaus am unteren Jakobsplatz. - In Regensburg werden bei der Abtragung des Turmes am Schwarzen Burgtor die Familiengrabinschriften ua des römischen Zeichenträgers Januarius entdeckt - In Nürnberg kauft der in Kaiserslautern geborene offenbacher Tabakfabrikant und Zigarrenhersteller Philipp Casimir Krafft (39) das ehemalige Stromer Haus alias Welser Haus Theresienstrasse 7 von der nürnberger Patrizierfamilie Pfinzing. - In Regensburg wird der th&t Leibarzt und Hofrat Jakob Christian Gottlieb Schaeffer (60) in den persönlichen Adelsstand erhoben, weshalb er sich Jakob Christian Gottlieb von Schaeffer nennen darf. - In Regensburg wird nach 22 Jahren der Gründer der Regensburger Botanischen Gesellschaft, der in Niedersachsen geborene regensburger Apothekergehilfe David Heinrich Hoppe (52) deren Direktor. - In Regensburg steht die Regensburger Porzellan- und Steingutfabrik, als Porzellain- und Steingutfabrique Johann Heinrich Koch (--)  im Adreßbuch. - In Regensburg kehrt der in Straßburg geborene Komponist Baron Theodor von Schacht (63) an den Ort, wo er seine Jugend verbracht hat, zurück. - In Regensburg legt der Verlag Neubauer zwei unbedeutende Informationsblätter zusammen und gründet damit die regensburger Tageszeitung Regensburger Zeitung. - In Hohenburg wird die seit 16 00 unbewohnte und stark in Mitleidenschaft gezogene Burg Hohenburg aufgegeben und der Abriss aller darauf befindlichen Gebäude beschlossen. - In Nürnberg gibt es das Adressbuch Nürnbergischer Handlungsschematismus enthaltend 505 Namen der nürnberger Kaufleute, Fabrikanten und Künstler und ein Warenregister, das der Buchhändler Ernst Christoph Grattenauer (--) erstellt hat. Das Adressbuch ist namentlich alphebetisch geordnet, hat etwa 10 Einträge pro Seite und hat dutzende leere Seiten. Örtlichkeiten werden mit Straße und Nummer angegeben. Alle nürnberger Häuser sind von 1 bis xxx durchnummeriert, aber nach S wie sebalder Seite und L wie lorenzer Seite getrennt. Johann Tobias Eckart (--), an der Fleischbrücke S808, ist Porzellanfabrikant, der aber venetianisches Glas, niederländische Krüge und koblenzer Geschirr verkauft. David Gambler (--) Innere Laufergasse S793 ist Elfenbeinkammfabrikbesitzer. - In Allersberg gibt es zwei Fabrikanten für Leonische Waren, die von Jakob Gilardi (--) und die von den Erben übernommene Fabrik von Hanns Georg Heckel (++). - In Freystadt gibt es zwei Fabrikanten für Leonische Waren, die von Aloys Carl (--) und die Maximilian Eichenhöfer (--). - In Nürnberg wird innländischer schwarzer, brauner und gelber Kübeltabak verarbeitet. Man kann Tabak in Rollen oder geschnittenen Tabak kaufen. Es wird nach Rauchtabak, Kübelguth und Schnupftabak unterschieden. Eine spezielle Sorte sind Ungarische Tabakblätter Roter und gebeizter Feuer-Schwamm.

1811 Wetter: Heißer Sommer. Trockenheit von Juli bis Oktober. Kometenerscheinung. Warmer Herbst. Schlechte Weizenernte. Erbsen blühen im November. - Revolutionskriege - Staatsbankrott in Wien. - Durch die Geburt von Napoléon II ist die mit Napoleons (St) (42) Stiefsohn  Eugène de Beauharnais (30) verheiratete bayerische Königstochter Auguste Amalia Ludovika von Wittelsbach (23) nicht mehr die zukünftige französische Königin. - In Amberg wird eine Leihanstalt für Arme eingerichtet, bei der sich Arme bis zu 4 Gulden zinslos bis zu drei Monate leihen können. Bei dreimaligem Nichtzurückzahlen verfällt diese Möglichkeit sich Geld zu leihen. - 1 Gulden entspricht 25 Euro (20 22). - Die bayerischen Binnenzölle werden aufgehoben. - In Nürnberg lässt Alexander Baumann das alte Fechthaus auf der Insel Schütt abreißen. - In Neumarkt wird ein neuer Garten für das Kurbad alias Wildbad Wildbadstrasse 1 angelegt. - Die Stadt Regensburg erhält den neuen durchsetzungsfähigen, in Amberg geborenen, Polizeidirektor Franz Xaver Gruber (45), der in der Kramgasse 6 wohnt. - In München wird der älteste Sohn von bayerischer Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (25) geboren. - Das Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart von Johann Christoph Adelung beschreibt Kesselbier als Bier, das im Gegensatz zu dem in kommunalen Brauereianstalten gebrauten Bier zu hause in kleinen Kesseln gebraut wird. Ein Scherzlgeiger unterhält in gewöhnlichen bayerischen Bierschänken die Gäste. Der Adalmsapfel wird als Bierknoten bezeichnet. Ein Bierkoster muss in Regensburg auf Anweisung des Rates der Stadt das Bier testen. Ein Bierkranz symbolisiert, das auch Kräuterbier ausgeschänkt wird. Eine Biersuppe besteht aus gekochtem Bier und Brot. - In Bayern wird die Biertaxe und der Bierverschluß geregelt, was die Brauer dazu zwingt leichtere Biere zu brauen. Zu leichtes Bier wird ebenfalls schwer bestraft. Die Regelung bezieht sich nur auf Gerste und Hopfen. Strafen sind drakonisch. Die Bierbrauer verarmen. Es gibt spezielle bayerische Hopfensorten: den Altdorfer, Hersbrucker, Spalter, Neustädter, Betzensteiner, Neumarkter, Sulzbacher, Pleisteiner und Egloffsteiner Hopfen. - Der Pfleger in Allersberg Joseph von Leoprechting stirbt. Er ist u.a. Herr zu Leoprechting und Penzing, zu Altwiesloch, Bayertal und Rohrbach, kurpfälzischer Kämmerer und Geheimrat und Präsident zu Heidelberg. - In Regensburg ist Franz Xaver Gruber erster Bürgermeister. - In Woffenbach brennen sieben Häuser ab, weshalb nur noch mit Lehmziegeln gedeckt werden darf. - Das Königreich Bayern übernimmt alle Schulden von Regensburg in Höhe von ca. 1,5 Millionen Gulden und die Pensionen der städtischen Bediensteten. Bis auf das Rathaus, die Wöhrdmühlen und die Stadtmauern werden fast alle städtischen Gebäude, Grundstücke und Aktivkapitalien eingezogen. - In Regensburg gibt es 719 Wochenalmosenemfänger, was 1.100 Personen entspricht. - In Nürnberg heiratet der in Stuttgart geborene Philosoph und Egidiengymnasiumsdirektor Georg Wilhelm Friedrich Hegel (41) die Patriziertochter Marie von Tucher. - In Regensburg werden laut der Regensburger politischen Zeitung, einer Tageszeitung, aus einem bedruckten Blatt Papier, einfach gefaltet, auf vier Seiten, das Exemplar zu 2 Kreuzer, in der evangelischen Gemeinde 43 Paare getraut, 206 Kinder geboren, davon 118 Söhne, 5 männliche Zwillinge, 88 Töchter, 1 weibliches Zwillingspaar und 2 weibliche Findelkinder. 39 Kinder sind unehelich. Die katholische Gemeinde hat 49 Trauungen, 437 Taufen und 503 Leichen. 149 Kinder sind unehelich. - In Amberg hat die Buchdruckerei Koch einen Jahresumsatz von 2.500 Gulden und die Steingutfabrik von 6.000 Gulden. - In Regensburg kommt die erste Ausgabe des Regensburger Intelligenzblatt, das mittwochs erscheint, heraus, in dem sich der bayerische König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (55) darüber beschwert, dass die Mehrzahl seiner Untertanen gegen päpstliche Verordnungen verstößt und an Feiertagen nicht arbeitet und sogar neue Bittgänge und Feiertage, an denen auch nicht gearbeitet wird, selbstständig einführen will. - In Bayern wird die Baadergerechtigkeit nur noch an Landärzte und gemeine Bartscherer verkauft. Barbierern wird jede weitere ärztlich Tätigkeit verboten. Sie dürfen nur noch als Krankenwärter und der Aufsicht eines Physikus und eines Landarztes arbeiten. - Die in Nürnberg als Anna Margaretha Schönleben geborene mittellose Notarswitwe mit zwei Kindern, die Serienmörderin Anna Margaretha Zwanziger (51) wird beim Versuch eine ganze Familie mit Arsen zu vergiften mit dem Gift erwischt und gesteht dabei drei bereits begangene Morde. Sie wird in Kulmbach enthauptet. - In Nürnberg heißt der Hauptmarkt Grüner Markt. - In Regensburg wird die Brauerei Thurn und Taxis gegründet. - In Lauf wird die Brauerei Brauhaus Lauf gegründet. - In Altdorf wird das Stadttor Oberes Tor zum Verkauf an Privatpersonen freigegeben. - In Altdorf gibt es ein Taglöhnerhaus, das Weber-Winkler-Haus. - In Regensburg wird die Jesuiten-Brauerei gegründet. - In Regensburg wird im katholischen alten Dom eine römische Steinsargdeckelinschrift mit zwei Masken entdeckt. - In Regensburg übernimmt der ehemalige Kirchenadministrationsrat, ehemalige innsbrucker Generalkreiskommissar und regensburger Generalkreiskommissar und Polizeikommissär Graf Max von Lodron (54), der über 18 Landgerichte und 2 Polizei- und Gerichtsbezirke herrscht, die Stiftungsvermögen verwaltet und den Wasserbau, Brückenbau und Strassenbau bestimmt auch noch die Schulverwaltung. - In Nürnberg flieht der in Nürnberg geborene Maler Johann Adam Klein (19) nach Wien, wo er seine Ausbildung fortsetzt und sich als Uniformenmaler auszeichnet. - In Hohenburg wird das bisherige Landgericht Hohenburg, das zum Fürstentum Regensburg gehört, aufgelöst und mit dem Landgericht Parsberg vereinigt.

1810 Revolutionskriege - In Neumarkt Holzheim gibt laut Kataster des Amtsgericht Neumarkt noch Nachweise für königliches Reichsgut in Flurnamen des wittelsbacher Staatsforsts mit 136 Hektar bei Heinrichsbürg und 7 Hektar beim Brand. - In Regensburg erwirbt das Fürstenhaus Thurn und Taxis mit der Ablösung der Postrechte das Klostergelände Sankt Emmeram. Das von Heinrich Augustin (--) gedruckte und verlegte regensburger Adressbuch Regensburger Adreßkalender von 18 11, wird gerade erstellt, weshalb es auch noch im Folgejahr als klösterlicher Besitz angegeben wird. - Der bayerische König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (54) verlegt den Regierungssitz der Oberpfalz von Amberg nach Regensburg. - In Regensburg wird zwei Jahre nach der Verstaatlichung der ehemals kaiserlichen und privaten Thurn und Taxis Post, deren regensburger Postdirektion nach Frankfurt verlegt. - In Neumarkt wird das Handelshaus Wimmer gegründet. - In Bamberg übernimmt der niederösterreichische Theaterdirektor Franz Ignaz von Holbein (31) alias Edler von Holbeinsberg die Direktion des Bamberger Theaters und der königsberger Juristensohn, Dichter und Musiker ETA Hoffmann (34) wird sein Musikdirektor, Direktionsgehilfe und Bühnenmaler. - 1 Gulden entspricht 24,4 Euro (20 22). - Der regensburger Fürstprimas und Fürstprimas von Frankfurt Karl Theodor von Dalberg (St) (66) wird von Napoleon (--) gezwungen, sein Fürstentum Regensburg an das Königreich Bayern abzutreten, wofür er zum Großherzog von Frankfurt ernannt wird, den größten Teil der Fürstentümer Hanau und Fulda erhält und sich Königliche Hoheit nennen darf. Er inszeniert seinen Abschied als den eines Wohltäters, wofür er auch eine Speisung von Pründnern im Wert von 400 Gulden, 1 Gulden pro Pfründner, bezahlt. Er bezeichnet die Regensburger als dankbare und redliche Gemüter und sich als ihren Vater. - In ganz Bayern wird ein einheitliches Briefporto eingeführt. - In Nürnberg wird das Weibereisen alias Schuldturm abgerissen. - In Nürnberg wird der Pranger am Rathaus abgenommen. - Fürstentum Kulmbach Bayreuth ist von Frankreich besetzt. - Graf Friedrich Karl von Thürheim (St) (47) wird Generalkommissär des Mainkreises in Bayreuth. - Die Beamten der Stadt Regensburg widersetzen sich dem von bayerischen König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (54) entsandten, in Deggendorf geborenen, bayerischen Hofkommissär des Isarkreises Freiherrn Josef Maria von Weichs (54), dessen Mutter Josepha von Gumppenberg Pöttmes ist, der eine neue Verwaltung einführen soll, woraufhin dieser nach einem Mann mit Kraft und Mut sich durchzusetzen bittet. - Nürnberg hat 28.544 Einwohner, Regensburg hat 18.843 Einwohner, Ansbach hat 14.259 Einwohner, darunter 385 Juden und Roth hat 2.368 Einwohner, darunter 197 Juden. - Das ehemalige Fürstentum Bayreuth mit Erlangen und Neustadt an der Aisch unter französischer Herrschaft und unter Aufsicht des Provinzintendanten Baron Camille de Tournon (32) wird vom Königreich Bayern für 115 Millionen Francs aufgekauft. Die Stadt Bayreuth wird Hauptstadt des Mainkreises. - In Regensburg existieren sechs Fabriken mit 306 Beschäftigten im Sommer und 126 im Winter. - Amberg wird dem Regenkreis zugeschlagen und verliert dabei den Status als Hauptstadt, den Regensburg erhält, bleibt aber Sitz des Appellationsgerichts. - In Regensburg kommt der 1. Jahrgang des Regensburger Wochenblatt heraus. - In Nürnberg wird der in Ingolstadt geborene Generalcommissär Maximilian Emanuel von Lerchenfeld (32) nach Tirol versetzt. - In Nürnberg wird das Ritual von Pfarrern bei Kommunionen und Kanzelvorträgen altertümliche halblateinische und lateinische Messgewänder, Chorhemden und Kragen zu tragen und die Privatbeichte als letzter katholischer Überrest abgeschafft. - In Bayreuth und Regensburg wird ein Oberpostamt eingerichtet. - Turnvater Friedrich Ludwig Jahn (32) gründet den nationalistischen und antisemitischen Geheimbund Deutscher Bund. - In Regensburg kommt der 8. Jahrgang der Zeitung Regensburger Regierungs- und Intelligenzblatt mittwochs zu 3 Kreuzer heraus. - Der velburger Gastwirtsohn des Gasthauses Zur Traube Franz Josef Gloßner heiratet die neumarkter Wirtstochter und Kapuzinerklosterbrauereibesitzertochter Maria Barbara Seitz. - In Regensburg wird der Konvent des Augustinerklosters am Neupfarrplatz unter dem letzten Prior Gottfried Reiffenstuhl aufgelöst. - In Deining wird der Poststall aufgelöst und nach Neumarkt verlegt. Deining wird zur Relaisstation. - In Bayern wird Kinderheimen das Aufnahmeauswahlrecht wegen praktizierter Willkür entzogen und dem Magistrat übergeben. - In Bayern werden bei ungeregelten katholisch-protestantischen Mischehen die Jungen nach dem Vater und die Mädchen nach der Mutter religiös erzogen. - In Bayern wird für die thurn und taxis Post, die auch willkürliches und erpresserisch hohes Briefporto verlangt durch ein einheitliches Briefporto eingeführt, wobei jeder einfache Brief nur ½ Loth entsprechend 9 gr wiegen darf, der auf 6 Meilen Entfernung alias 45 km 3 Kreuzer kostet. Und alle zusätzlichen 6 Meilen zusätzlich 2 Kreuzer mehr. Schwere Briefe kosten ab 6 Kreuzer. Briefe, die schwerer als 150 gr sind, und Geld werden nicht befördert. Drucksachen kosten die Hälfte. Für verloren gegangene eingeschriebene Briefe erhält der Absender 25 Gulden Entschädigung. Orte ohne Postanstalt behalten ihren Briefkreuzer. - In Regensburg zieht der Regenkreis Regierungspräsident in das Präsidialpalais Bismarckplatz 1 ein, wo er auch wohnt. - In Regensburg wird das evangelische Gymnasium Poeticum mit dem katholischen Gymnasium zum paritätischen königlichbayerischen Gymnasium zusammengeschlossen. Das protestantische Schülerheim wird ausgegliedert und bleibt bestehen. - In Regensburg wird die Dominikanerklosterkirche im Besitz des Staates der Marianischen Männerkongregation übergeben und dem Domkapitel Regensburg zur Nutzung überlassen. - In Regensburg bleibt der lutherische Generalarchivar Carl Theodor Gemeiner (54) im Amt und beginnt mit der Überführung der Archive nach München. Seine noch profranzösisch verfasste Schrift und von dem bayerischen Minister Graf Maximilian von Montgelas (St) (51) zurückgehaltene Geschichte der Altbayerischen Länder beginnt er einfach umzuschreiben. - In Regensburg werden die jährlichen Regensburger Festspiele alias Ratisbona Festspiele im Stadttheater Bismarckplatz 7 von Mai bis September eingeführt. - In Regensburg sterben die Grafen von Königsfeld aus. Schloss Alteglofsheim geht an Freiherr xxx von Cetto über. -  In Altdorf befindet sich auf dem dreistöckigen steinernen Feilturm mit Gefängniszellen die Gerichtsdienerwohnung aus Fachwerk. - In Nürnberg kauft die seit 4 Jahren neugebildete katholische Gemeinde die evangelische Frauenkirche am Hauptmarkt und lässt sie jahrelang renovieren. - In Sulzbachein werden der Stadtgraben und die Zwingermauer an Privatleute verkauft. - In Regensburg wird das säkularisierte katholische Kloster Niedermünster im Besitz der Verwaltung des Fürstentums Regensburg und die als Ritterorden weiterbestehende Kommende St Leonhard endgültig aufgelöst und verstaatlicht. - In Regensburg gibt es außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Steingut, weshalb die Regensburger Porzellan- und Steingutfabrik Johann Heinrich Koch (--) am Prebrunner Tor Am Singgrün 1 ihre Produktion auf Steingut umstellt. - In Regensburg wird die verwüstete Gaststätte Zur grünen Allee alias Prinzengarten wieder aufgebaut. - In Amberg ist der liberale Apotheker Adam Faßmann (25) neuer Besitzer der Mohren Apotheke seines Stiefvaters Georg August Bertele. Er kauft auch das Gut Emhof bei Schmidmühlen. - In Nürnberg wird das städtische Waldgebiet Sebalder Reichswald und Lorenzer Reichswald verstaatlicht, wodurch es an das Königreich Bayern fällt. - In Regensburg verliert das Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7 mit dem Bau der Maximilianstrasse an Attraktivität. - In Neumarkt wird die Brauerei Stern alias Sternbräu gegründet. - In Nürnberg besucht der bayerische Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (24) das Spielwarengeschäft von Georg Hieronimus Bestelmeyer (46) um dort für seine schwanger Ehefrau Spielzeug zu besorgen. - Der in Allersberg geborene Sänger und Wanderschauspieler Dismas Fuchs (09), der seit 3 Jahren in Darmstadt ist, wird in darmstädter Hofschauspieler. - Regensburg hat einen hohen Anteil von katholischen Einwohnern. Nur die bürgerliche Oberschicht ist protestantisch. - In Regensburg wird der ehemalige Kirchenadministrationsrat und ehemalige innsbrucker Generalkreiskommissar Graf Max von Lodron (53), Generalkreiskommissar und Polizeikommissär, der über 18 Landgerichte und 2 Polizei- und Gerichtsbezirke herrscht und die Stiftungsvermögen verwaltet und den Wasserbau, Brückenbau und Strassenbau bestimmt. - In Burglengenfeld eröffnet die von Ponholz nach Burglengenfeld verlegte Posthalterei, womit auch Burglengenfeld eine Poststation erhält. Der ponholzer Posthalter Xaver Hartmann (34) verliert seine Konzession und betreibt als Gutsbesitzer weiter seine Landwirtschaft, wo er Kraut, Dorschen alias Kohlrüben, Rüben, Erdäpfel alias Kartoffeln, Flachs, Hanf usw anbaut. In Burglengenfeld kauft xxx (--) die neue Posthalterkonzession der bayerischen Regierung. - In Hohenschambach ist xxx Veitl (--) neuer königlichbayerischer hohenschambacher Posthalter. In Hemau hält zwar die Postkutsche, aber es werden dort nicht die Pferde gewechselt. Nur Posthalter dürfen die Fahrgäste abkassieren und verköstigen.  

1809 Revolutionskriege - In Bayern ist der Rezatkreis und der Mainkreis arrondiert. Das bayerische Königreich bildet ein einheitliches Staatsgebiet ohne Enklaven oder Exklaven. Die norditalienischen Gebiete werden allerdings wieder abgegeben. - In Altdorf wird die altdorfer Universität vom in München geborenen frankenfeindlichen bayerischen Minister Freiherr Maximilian von Montgelas (50), aus dem Landadel von Savoyen, geschlossen und aufgehoben. - Die neumarkter Tabakfabrik im Schloss besteht nicht mehr. - Im April wird die Stadt Regensburg von französischen Truppen unter Führung von Napoleon I (St) (40) in Brand geschossen, in Höhe Dr Martin Luther Strasse 10 (20 16 Industrie- und Handelskammer) ein Loch in die Stadtmauer geschossen und die Stadt durch das angrenzende Peterstor, Am Peterstor 3, gestürmt. Der Buchdruckerlehrling und spätere Verlagsgründer Friedrich Pustet (11) irrt durch die brennende Stadt und überlebt. Napoleon I (St) (40) wird am linken Unterschenkel verletzt, auf dem Pürkelgut verbunden und zunächst im Kloster Prüll behandelt. Napoleon I (St) (40) residiert in der Dalbergresidenz am Domplatz 6. Karl Theodor von Dalberg (65) versuchte, die Besitzer der ca. 150 abgebrannten Häuser auch mit Silber aus dem Domschatz zu unterstützen. Während des Kampfes brennt ein Teil der zur Pauluserwacht rund um die Maximilianstrasse gehörigen Häuser und die Stadttürme Nr 24, 25 und 26 ab. - Das österreichische Korps Liechtenstein besetzt im Fünften Koalitionskrieg zwischen Frankreich und den verbündeten Österreichern und Briten im April Regensburg. - Der kursächsische Kriegsministersohn und österreichische Kommandeur Heinrich von Bellegarde vertreibt am 20 April unter Jubel der Bevölkerung den eigentlich adeligen Marschall Louis Nicolas Davout alias Louis-Nicolas d'Avoût, aus dem französisch besetzten Regensburg. Am 22 April taucht überraschend Napoleon I (St) (40) mit 65.000 Mann auf. Der an Epilepsie erkrankte kaiserliche Bruder und österreichische Feldherr Erzherzog Karl Ludwig Johann Joseph Laurentius von Lothringen Habsburg Österreich Teschen (St) (38) befiehlt den Rückzug aus Regensburg. Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (39) flieht aus Regensburg. Napoleon I (St) (38) beginnt mit dem Beschuß der Reichsstadt Regensburg mit Kanonen und wird durch eine Gewehrkugel verwundet. Am 23 April wird Regensburg gestürmt wobei 149 Häuser brennen und aus Rache offiziell zur Plünderung freigegeben, obwohl es dem Verbündeten Bayern gehört. Die Dompropstei am Domplatz 6 wird Hauptquartier von Napoleon I (St) (40). Am 22 Mai besiegt der an Epilepsie erkrankte österreichisch Feldherr Erzherzog Karl Ludwig Johann Joseph Laurentius von Lothringen Habsburg ÖsterreichTeschen (St) (38) zum ersten Mal Napoleon I (St) (40) in der Schlacht bei Aspern vor Wien. - In Amberg kommt der Postwagen aus Dresden, Leipzig, Hof, Bayreuth, Thumbach jeden Samstag an und fährt am folgenden Dienstag zurück. Die reitende Post alias Briefpost kommt mittwochs und samstags morgens um 05:00 Uhr in Amberg an und kehrt sofort wieder zurück. Ein einfacher Brief wiegt 9 Gramm und kostet für die ersten 6 Meilen 3 Kreuzer, danach noch 2 Kreuzer. Das Maximalgewicht für Briefe ist 144 Gramm. Berechnet wird in Lot entspricht 18 Gramm. - In Nürnberg stürzt der Galgen vor dem Frauentor ein. Das Hochgericht wird abgebrochen. - In Nürnberg werden die Strassen beschildert und viele Strassennamen nach den örtlichen Gasthäusern ausgewählt. - Die Stadt Nürnberg wird von einem österreichischen Streifkorps für zwei Tage besetzt. In einer Rede beleidigt Generalkreiskommissar Graf Friedrich Karl von Thürheim (St) (46) in einem Vergleich die Österreicher und die nürnberger Handwerkerschaft als zusammengelaufenes Gesindel aus Schuhmachern, Schneidern und Leinwebern. Es kommt zu Tumulten unter den Nürnbergern, weshalb die Österreicher mit den Geiseln Generalkreiskommissar Graf Friedrich Karl von Thürheim (St) (46), der schwer verprügelt wird, dem in Ansbach geborenen Polizeidirektor Christian Wurm (38), dem Oberpostmeister von Axtheim, den Kaufleuten Merkel, Kießling, Lotzbeck und Förderreuther durch das Laufertor die Stadt Nürnberg nach Bayreuth verlassen, wo sie ihre Geiseln festhalten. Durch den plötzlichen Abzug der Österreicher aus Bayreuth können die Geiseln zurückkehren. Die Nürnberger inhaftieren ihren eigenen Polizeidirektor Christian Wurm (38). Nach der Haft erhält er seine Funktion wieder zurück, aber die alten nürnberger Patrizierfamilien verweigern jede Zusammenarbeit mit ihm. Die Stadt Nürnberg zahlt 50.000 Gulden für den Abzug. - Der evangelische nürnberger Polizeidirektor Christian Heinrich Clemens Wurm (38) heiratet die katholische Maria Regina von Buckingham, Enkelin der neapolitanischen Sängerin Mingotti und des Opernunternehmers Pietro Mingotti. Polizeioffiziant Freiherr von Holzschuher ist Zeuge. - In Nürnberg kauft der nürnberger Spielwarenfabrikant Georg Hieronimus Bestelmeyer (45) das Armenhaus, Arbeitshaus und Zuchthaus an der Barfüßerbrücke Königstrasse 1 und erbaut für die Lesegesellschaft Museum ein repräsentatives Gebäude, in dem sich hauptsächlich die Nürnberger Gesellschaft, Patrizier, Bürgerliche, Offiziere und erlanger Couleurstudenten aufhalten um die schönen Musen zu pflegen. - In Regensburg Stadtamhof wird die regensburger Schiffmeistertochter und Notre Dame Klosterschülerin Karolina Gerhardinger (12) auf Anregung des Hammergutsbesitzersohnes Dompfarrers Georg Michael Wittmann (49) als Lehrerin ausgebildet. - In Nürnberg wird die spätgotische Alte Schau am Rathausplatz 1, in der Edelmetalle geprüft werden, als Zeichen des Machtwechsels abgerissen und die Hauptwache erbaut. Die neue Hauptwache und die darin einquartierten Soldaten werden als Schmach empfunden. Ein übergewichtiger Feldwebel mit 16 Dienstjahren, der besonders militaristisch auftritt, ist Kommandant. - In Bamberg wird aus der Bamberger Zeitung der Fränkische Merkur. - Auf dem Gebiet Lenzenberg zwischen Altdorf und Rasch wird Hopfen angebaut. - Die bayerischen Bürgerwehren werden nach französischem Vorbild in eine Nationalgarde umgewandelt. - Napoleon I (St) (38) zum zweites Mal in Donauwörth. - In Nürnberg wird der in Ingolstadt geborene ansbacher Generalcommissär Maximilian Emanuel von Lerchenfeld (29) neuer Generalcommissär. - In Regensburg engagiert der regensburger städtische Theaterdirektor Ignatz Walter den in Fürth geborenen Jungschauspieler Leonhard Meck (22). - In Nürnberg beginnt die Umbenennung der Märkte. Der Große Markt oder Grüne Markt wird in Hauptmarkt umbenannt, der Säumarkt und Trändelmarkt wird in Trödelmarkt umbenannt. - In Roth ist das Gasthaus Zur Krone mit Brauerei, Brennerei, Taverne und Bäckerei ein gutgehender Betrieb. - Der Postverkehr zwischen Nürnberg und Neumarkt ist wegen versprengerten österreichischen Truppenteilen sehr gefährlich und die Postkutschen dürfen nur bei Tageslicht unterwegs sein. - In Nordbayern gibt es Strafarbeitshäuser in Eichstätt, Amberg, Schwabach und Bamberg. Das Hofgericht Amberg ist der obersten Justizstelle Bamberg unterstellt. In Bamberg, Amberg und Ansbach befinden sich Appellationsgerichte. - In der Oberpfalz wird nur ein Bruchteil des Bieres mit böhmischen und ausländischen Hopfen gebraut. - Schlacht bei Abensberg. - Der Geliebte der thurn und Taxis Fürstin Therese von Mecklenburg (St) (36), und Vater von ihrer unehelichen Tochter Amalie von Lerchenfeld alias Amalia Stargard (St) (01) Graf Maximilian Emmanuel von Lerchenfeld (St) (37) stirbt. - In Nürnberg wird Freiherr Wilhelm Christian Löffelholz von Kolberg (St) als Sohn von nürnberger Polizeirat und Magistratsrat Freiherr Friedrich Löffelholz von Kolberg (St) (34) und der nürnberger Ratskonsulententochter Elisabeth König von Königsthal (31) geboren. - In Bayern wird eine Evangelische Gesamtgemeinde aufgebaut, bei der der katholische bayerische König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (53) höchstes Oberhaupt ist. - In Regensburg wird das katholisch Klarissenkloster St Magdalena am Dachplatz von den Franzosen, die die Kirchentür aufsprengen, geplündert. Die Klosterschwestern retten eine Heiligblut Reliquie, eine Marientatue und ein Klara-Ölgemälde und fliehen ins als Lazarett genutzte Minoritenkloster. Danach wird das Klarissenkloster St Magdalena völlig zerstört, weshalb die Schwestern, die Schulunterricht leisten, ins säkularisierte katholische Kapuzinerkloster in der Ostengasse umziehen. - In Regensburg wird der katholische Deutsche Ordenskommend St Ägid, der aus Rücksicht für die Kriegsdienste ihrer Glieder nicht aufgelöst wurde, doch aufgelöst, wobei das Neue Deutsche Haus mit Seelhaus und Zubehör an den in Nürnberg geborenen Oberpostamtsdirektor Freiherr Alexander Ferdinand von Lilien (67) verkauft wird. - In Parsberg gibt es das Brauhaus Parsberg. - Neumarkt gehört zum Altmühlkreis, dessen Mittelpunkt Eichstätt ist. Neumarkt ist Grenzstadt zum Naabkreis, zu dem schon Kastl, Velburg, Hemau und Kelheim gehören. Im Süden reicht der Altmühlkreis bis kurz vor Augsburg im Lechkreis. - In Nürnberg dürfen mit der Einführung von Strassennamen, Strassen nach den darin befindlichen Gasthäusern benannt werden. - In Nürnberg logieren Marschall Davoust (--) und der russische Zar Alexander von Rußland (St) (--) steigt nach Abschluß des Pariser Friedens auf seiner Rückreise im Bestelmeierhaus von Spielwarenkaufmann Georg Hieronimus Bestelmeyer (45) Ecke Königstrasse 3/Findelgasse (2022 Hypo-Vereinsbank) ab. - In Regenstauf wird die Porzellanfabrik und Steingutfabrik Steinsberg von der Witwe Ursula des im Vorjahr verstorbenen Gründers Freiherr Joseph von Axthalb (++) für zehn Jahre an den regensburger Porzellanfabrikanten Johann Heinrich Koch (--), dessen Fabrik am Prebrunner Tor Am Singgrün 1 steht, verpachtet. Der benötigte Kapselton kommt weiterhin aus den Tongruben bei Brentenberg bei Hemau, die zum Unternehmen gehören. - Der katholische Deutsche Orden wird von Napoleon (--) aufgehoben. - In Nürnberg verheiratet der nürnberger Kaufmann und Kunstsammler Paul Wolfgang Merkel (53) seine Tochter Katharina Merkel (17) alias Käthe Merkel mit dem bei Pforzheim geborenen Lehrersohn und nürnberger städtischer Rechtsbeirat Friedrich Roth (29). - In Nürnberg macht die Bevölkerung den in Ansbach geborenen Beamtensohn, städtischnürnberger königlichbayerischen Polizeikommissär und faktisch Oberhaupt der Stadt Nürnberg Christian Wurm (38) für das gewalttätige Vorgehen der Polizei und deren Willkürakte verantwortlich, worauf er von der aufgebrachten nürnberger Bevölkerung gefangengenommen und eingesperrt wird. Danach wird er aber wieder freigelassen, wonach er wieder die Polizeigewalt erhält. Die gebildeten Bürger und nürnberger Kaufleute und Fabrikanten unterstützen ihn. Die bisherigen Machtinhaber, die nürnberger Patrizierfamilien, weigern sich mit ihm zusammenzuarbeiten. Eine nürnberger Zivilregierung oder Verwaltung gibt es nicht. - In Kastl und in Stöckelsberg gibt es einen Lokalpolizeiposten. - Freiherr Wilhelm von Steinling (--) ist Inhaber des Patrimonialgerichts Boden und Steinling, - In Velburg ist Schloß Helfenberg abgebrochen und der Altar der Scbßkapelle nach Parsberg abtransportiert. - In Altdorf wird die nürnberger Universität in Altdorf alias Altdorfina wegen Finanzknappheit im bayerischen Staatshaushalt geschlossen und die Besitztümer der Universität Erlangen übergeben. - In Berching Holnstein Staufersbuch stellt der neue Besitzer der uneheliche wittelsbacher Kaiserenkel Graf xxx von Holnstein aus Bayern (St) (--) seine Hofmark ohne Landsassenfreiheit Staufersbuch, zusammen mit Ittelhofen und Pollanten als Allod unter seine eigene Gerichtsbarkeit und lässt es von seinem Patrimonialgericht 1.Ordnung von Holnstein aus verwalten.

1808 Wetter: Vulkanausbruch leitet den Beginn einer kleinen Eiszeit und einem weltweiten Temperaturabfall von 2 Grad ein. Revolutionskriege - Der erste bayerische König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (52) lässt seine verstorbenen morganatischen Verwandten, die Grafen von Wartenberg ab 15 88 nach München in die Frauenkirche überführen. - Im Königreich Bayern müssen Adelige einen Nachweis über die Herkunft ihres Adelsprädikats führen und werden erst dann in die Adelsmatrikel aufgenommen und dabei werden sie in die sechs Adelsklassen Fürsten, Grafen, Freiherren und Barone, Ritter, Edle und Adelige mit dem Prädikat von eingeteilt. Die von Personen ausgeübte Edelmannsfreiheit wird aufgehoben. Die Hofmarksgerechtigkeiten, die sich auf Territorien beziehen, bleiben. - Das Königreich Bayern wird in 15 möglichst gleich große Kreise eingeteilt, wobei Neumarkt dem Kreis 5 Eichstätt zugeteilt wird, mit Neumarkt als nördlichster Grenzstadt und vor Augsburg Schrobenhausen im Süden begrenzt wird. Bayern reicht bis zum Gardasee. Würzburg ist nicht bayerisch, Schillingsfürst ist eine bayerische Exklave. Nördlich von Nürnberg und nördlich von Amberg sind die ehemaligen bayreuther Gebiete noch fremdbesetzte Enklaven. - Der in Amberg geborene Medailleur und Münzschneider Joseph Losch (38) wird Hauptmünzamtsmedailleur in München. - In Neumarkt wird das Mauthaus, obere Marktstrasse 20, zum Rentamt. - In Neumarkt lässt der bayerische König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (52) das Landsassengut Heimhof und Eschertshofen einziehen, weil zwar der Besitzer xxx von Loefen (--), nicht aber die Güter die oberpfälzische Landsassenfreiheit gehabt hätten. - In Spanien erleidet Napoleon I (St) (39) erste militärische Niederlagen und ist nicht mehr unbesiegbar. - In Regensburg wird Amalie von Lerchenfeld (St) alias Amalia Stargard als uneheliches Kind von Graf Maximilian Emmanuel von Lerchenfeld (St) (36) und Therese von Mecklenburg (St) (35), die eigentlich mit dem in Regensburg geborenen Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (38) verheiratet ist, der bei Napoleon I (St) (39) in Paris wohnt, geboren. -  In Nürnberg führt der Buchhändler und Kunsthändler Friedrich Campe (31) in der Kaiserstrasse ein Lithographdruckerei zum großen Missfallen der 63 bestehenden Kupferplattendruckereien ein. - In Nürnberg werden auf dem Hauptmarkt hölzerne Collonaden aufgebaut. - In Ansbach stirbt der markgräfliche Küchenmeister Langenfaß. - Maria Magdalena du Prel von Pilsach (34) heiratet den bayerischen Generalmajor Freiherr Karl Ernst von Griessenbeck von Griessenbach. - In Nürnberg wird der Rat der Stadt vom königlichen Stadtkommissariat unter Graf Friedrich Karl von Thürheim (St) (45), der auch Generalkommissär für den Pegnitzkreis ist, abgelöst. - Das ehemalige leuchtenberger Schloß Karlstein und Schloss Glapfenberg kommen in den Besitz von Graf Karl Joseph von Drechsel Deufstetten (38). - Feucht wird dem Landgericht Altdorf unterstellt. - In Nürnberg leben seit 14 99 keine Juden mehr. - In Neumarkt sind Johann Christian Bauer und Georg Rottner Bürgermeister. - In Kastl steht das Kloster leer. - In Regensburg übernimmt ein staatlich ernannter Polizeidirektor die Verwaltung der Stadt. - Im Ersten Gemeindeedikt werden die Gemeindegrenzen an die Steuerdistriktgrenzen angepasst und ein einheitliches Kataster geschaffen. Das Vermögen der Gemeinden wird verstaatlicht, was zu einem Verwaltungskollaps führt. - Der in Stuttgart geborene Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel (38) kommt nach Nürnberg und wird Rektor des völlig maroden Egidiengymnasiums. - Amberg wird Hauptstadt des Naabkreises und Sitz des Kreiskommissariats und Generallandeskommissariats. - Der Radierer, Zeichner, Leiter des Finanzdepartements und uneheliche bayerische Kurfürstensohn Freiherr Stephan Christian von Stengel (St) (58) wird wegen politischer Differenzen mit dem bayerischen Minister Graf Maximilian von Montgelas (St) (49) als Generalkommissar in die Landesdirektion des neu gegründeten Mainkreises zu Bamberg versetzt, wo er eine neu Staatsverwaltung aufbauen soll. - Der in Tirschenreuth geborene Generalkommiär in Passau Joseph von Stichaner (39) fällt bei Napoleon in Ungnade, weil er sich über das besatzungsmachtähnliche Verhalten der französischen Armee verwahrt und daraufhin vom bayerischen König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (52) nach Straubing versetzt wird. - In Eichstätt erscheint der 18. Jahrgang Intelligenzblatt für das Königlich-Baierische Fürstenthum Eichstätt, das samstags wöchentlich erscheint. Zur Fastnacht wird im eichstättter Gasthaus Zum Adler die Redoute en Masque abgehalten. - In Eichstätt wird das Tragen von offenem Feuer in der Öffentlichkeit mit einem Reichstaler bestraft. - In Eichstätt wird eine Brandweinsteuer auf Erzeugnisse, die nicht auf Korn basieren, wie Wacholder und Kartoffeln eingeführt. - In Eichstätt wiegt eine Ein-Kreuzer-Semmel aus Weizenmehl 9 Lot (~ 17,6 Gramm in Bayern) und ein Ein-Kreuzer-Röggel aus Roggenmehl 11 Lot, gezogene Lichter alias Kerzen mit gebleichtem Leinendocht kosten 23 Kreuzer und gegossene Lichter mit Baumwolldocht 27 Kreuzer und Winterbier 3 kr, 2pf und Weißes Bier 3 kr, 1 pf pro Pfund. Es gibt Zwölf-, Sechs- und Drei-Kreuzer-Laib Roggenbrot mit einem Gewicht von 6 Pfund, 3 Pfund und 1 Pfund und 16 Lot. Ein Pfund Ochsenfleisch kostet 9 Kreuzer und Schweinefleisch 10 Kreuzer. - In Donauwörth gibt es eine öffentliche Strassenbeleuchtung. - In Bamberg wird Herzog Max von Wittelsbach in Bayern (St) als Sohn vom in Landshut geborenen Herzog Pius August von Wittelsbach Zweibrücken Brirkenfeld Gelnhausen (St) (22) geboren. - In Bamberg verkauft der in Ansbach geborenen Graf Julius von Soden (54) sein Ballhaus und Theater am Schillerplatz an Nanette Kauer, die die Theaterwirtschaften mit E.T.A Hoffmanns (32) Gelübde und Vogels Clementine eröffnet. - In Ansbach wird der in Ingolstadt geborene Maximilian Emanuel von Lerchenfeld (29) Generalcommissär. - In Schwandorf werden nach königlichbayerischer Verordnung polizeiliche Hausnummern eingeführt, beginnend mit 1, (20 15) Friedrich Elbertstrasse 1. - In Neumarkt eröffnet Georg Steinbauer im Gasthof Zur Post Obere Marktstrasse 47 (20 17 Adler Mode) eine Posthalterei mit 15 Fremdenzimmern. - Der in Schwetzingen geborene bayerische König  Maximilian I Joseph von Wittelsbach Bayern (St) (52) verheiratet seine Tochter, verwitwete Königin von Württemberg Charlotte Auguste Karoline (St) (16) mit dem in Schlesien geborenen württembergischen Kronprinz Wilhelm von Württemberg (St) (27), der sich bei seiner Eheschließung betont desinteressiert und kalt gibt und nur deshalb heiratet um nicht von Napoleon I (St) (39) zwangsverheiratet zu werden. Seine in Sankt Petersburg geborene Schwester Katharina von Württemberg (St) (25) ist bereits mit Napoleons (St) (39) Bruder, dem König von Westfalen, Jérôme Bonaparte (St) (24) verheiratet. - In Sulzbach stirbt die Salesianerinnennonne Freiherrntochter Salesia von Lilgenau, die Erfinderin der zeichnenden Seidenstickerei nach Miniatur-Gemälden und Kupferstichen von Götz und Klauber. - In Nürnberg wird im Oberpostamt eine Zentralstelle mit direkter Verbindung zum Department für äußere Angelegenheiten eingerichtet. - Im königlichbayerischen Ansbach wird die Freimaurerloge Zur Sonne vom bayerischen König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (52) unter Kuratell gestellt, wodurch königliche, klerikale Beamte und Studenten eine Mitgliedschaft verboten wird. - In Neumarkt wird bei der Durchreise des bayerischen König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (52) die Marktstrasse mit Pechpfannen beleuchtet. - In Bayern muss in allen Dörfern und Orten, die keinen Nachtwächter haben, abwechselnd von den Bewohnern Nachtwache gehalten werden. - In Bayern wird katholischen Nonnen erlaubt die Beichte beim für das Kloster bestellten Beichtvater abzulehnen und sich einen anderen zu suchen. - Altdorf ist Sitz eines Landgerichts. - Eichstätt ist Hauptstadt des Altmühlkreises zu dem die Landgerichte und Ämter u.a. Neumarkt, Ingolstadt, Beilngries, Hilpoltstein, Roth, Abenberg, Pleinfeld, Neuburg, Donauwörth und die Grafschaft Pappenheim gehören. - In Bayern wird die Pockenimpfung ab 3 Jahren Pflicht. - In Bayern werden Personalsteuern abgeschafft und ein Familienschutzgeld pro Familienoberhaupt als auch Geschäftsoberhaupt eingeführt. - Briefboten alias Postboten dürfen keine Briefe annehmen. Offene Frachtbriefe sind erlaubt. - In Bayern bekommt jedes Stadtgericht einen Stadtgerichtsarzt und jedes Landgericht einen Landgerichtsarzt. - In Auerbach Kirchenthumbach wird eine Postexpedition eingerichtet. Samstags trifft die fahrende Post aus Leipzig und Dresden über Bayreuth ein und fährt nach Amberg weiter, wo sie am nächsten Morgen ankommt und dienstags fährt sie zurück. - In Nürnberg wird der Rat aufgelöst. - In Nürnberg verkauft der nürnberger Gastwirt Georg Leonhard Auernheimer am Lorenzer Platz das Auernheimersche Nationaltheater. - Der in Schwetzingen geborene bayerische König  Maximilian I. Joseph von Wittelsbach Bayern (St) (52) ordnet die Vermessung des Königreichs durch die Bayerische Uraufnahme an, die bis 18 64 dauert. - In Regensburg spricht sich Generalarchivar Carl Theodor Gemeiner (52) gegen die Verleihung des Bürgerrechts für Juden aus. - In Regensburg ist die Apotheke Zum Löwen in der oberen Bachstrasse 2, Zum Mohren am Kohlenmarkt 6, Zum Elephanten am Eck der langen Predigerstrasse Glockengasse 1, die Hofapotheke am Emmeramsplatz 5, die Apotheke Zum goldenen Engel am neuen Pfarrplatze, westliche Wahlenstrasse 23 und Zum Adler Watmarkt 9 beim Bischofshof. - In Regensburg gibt es ein Branchenverzeichnis Regensburgischer Taschen und Bürger-Adresskalender mit 180 Seiten. Es werden nur die Hausbesitzer aufgelistet. - Die in Nürnberg als Anna Margaretha Schönleben geborene mittellose Notarswitwe mit zwei Kindern, die Serienmörderin Anna Margaretha Zwanziger (48) begeht ihren ersten Mord an der Ehefrau ihrer Arbeitgeberin, die sie als Ehefrau ersetzen will. - In Nürnberg wird neben München, Augsburg und Innsbruck ein Oberpostamt eingerichtet. Die untergeordneten Stellen werden Amt, Verwaltung oder Expedition genannt, aber die Posthaltereien bleiben bestehen und es gibt es auch Briefesammlungen. - In Nürnberg wird der in Schlesien geborene Carl Wilhelm Ferdinand Guhr (21) Musikdirektor am städtischen Theater. Er tritt als gefeierter Violoncellist auf. - In Neumarkt gibt es 28 Gaststätten an der Marktstrasse, darunter das einzige 20 24 noch bestehende Gasthaus Zur goldenen Gans, Obere Marktstrasse 9 (20 17 Mittlerer Ganskeller). - In Regendorf begeht der verheiratete Gelegenheitsdieb und Serienmörder Andreas Bichel (38) seinen zweiten Mord. Er lockt Catherina Seidel nachdem ihm ihr Kleid 9 Monate zuvor in Regensburg aufgefallen war, als Wahrsager zu einem magischen Spiegel in seiner Wohnung, verbindet ihr die Augen und sticht auf sie ein, schlachtet sie wie ein Metzger und isst Teile ihres Körpers alias Kannibale. Ihre mitgebrachten Kleider lässt er beim Schneider im Ort umarbeiten. Ihre Schwester erkennt den Stoff ihrer Schwester auf der Suche nach ihr, wodurch der Verdacht auf Andreas Bichel (38) fällt, der in Regensburg vor Gericht gestellt und enthauptet wird. - In Bayern haben alle Postillione nicht mehr gelbe sondern blaue Uniformen. - In Bayern wird nach einer zweijährigen Empfehlung ein regelrechtes Wanderverbot für Handwerksgesellen ins außerbayerische Ausland erlassen, um den Kontakt mit revolutionärem Gedankengut zu verhindern. Außerdem will man sie davor bewahren in Militärdienste gepresst zu werden, wofür polizeilich geführte Wanderbücher und eine bürokratische Kontrolle der Gesellen eingeführt werden. - Der nürnberg Flaschner, Harnischmacher, Stadtgassenhauptmann und von Johann Wolfgang von Goethe (59) wegen seiner klaren, heiteren, wie Wasser reinen Gedanken gelobte, aber seinem unangenehmen Dialekt kritisierte nürnberger Mundartdichter Konrad Grübel (72) gibt seine  Korrespondenzen und Briefe in Nürnberger Mundart heraus, wird in den Pegnesischen Blumenorden aufgenommen und stirbt im Folgejahr. - In Regensburg gibt es den Geigenbauer alias Chittar- und Geigenmacher Petrus Schulz. - In Wappersdorf verliert das Schloss Wappersdorf die Landsassenfreiheit. - In Nürnberg übernimmt der in Schlesien geborene Carl Guhr (21) die Stelle des Leiters des nürnberger Theaters von Joseph Reuter (--). - In Amberg wird das Haus Geintzen, das Gasthaus Ratstrinkstube Markt 3 (20 22 Vera Moda) in Wittelsbacher Hof umbenannt.  - In Neumarkt Berg wird das Landsassengut Berg mit Schloß Berg Im Schloß 1 aufgelöst. - In Regensburg übernimmt Graf Karl Joseph von Drechsel (30), verheiratet mit der Grafentochter Therese von Freyen Seiboltsdorf (30), der als neuer bayerischer Generalpostdirektor die überregionale Thurn und Taxis Post. Er bewohnt Schloss Glapfenberg bei Regenstauf. - In Regenstauf beginnt die Porzellanfabrik und Steingutfabrik Steinsberg mit der Produktion. Ihr Gründer Freiherr Joseph von Axthalb (--) stirbt. - In Ansbach beendet der triesdorfer Reitknechtssohn und Fayencemaler Christian Matthias Adler (21) seine vierjährige Ausbildung beim Hofmaler Friedrich Gotthard Naumann (58) und arbeitet drei Jahre als Porzellanmaler, wonach er  nach München abwandert. - In Bayern kostet eine Postkutschenfahrt pro Meile alias 1 bayerische Meile 7,42 km den Betrag von 24 Kreuzer, wobei ein Kreuzer -,35 Euro entspricht. Dem Kutscher stehen 3 Kreuzer zu. Der Eilwagen kostet 32 Kreuzer. - In Nürnberg wird der in Ansbach geborene Beamtensohn, städtischnürnberger königlichbayerischer Polizeikommissär Christian Wurm (37) faktisch Oberhaupt der Stadt Nürnberg, der den nürnberger Magistrat kontrollieren und beherrschen soll. - In Nürnberg lagert vor der Stadt eine Garnison von 12.000 Soldaten, die wieder abziehen, woraufhin die nürnberger Bürger wieder die Hauptwache, die Residenzwache und alle anderen Wachten besetzen. - In Regensburg kommt das 180 Seiten starke Adressbuch Regensburger Taschen und Bürger Adresskalender heraus, in dem nach Literaeinteilung die Häuserbesitzer mit Berufsbezeichnung genannt werden. - In Nürnberg zwingt die bayerische Regierung die Stadt Nürnberg das Postamt im an die St Salvatorkirche angebauten Gasthof Zum goldenen Reh am Roßmarkt alias Josephsplatz 3 mit Rückgebäuden zur Karolinenstrasse 36 für den Einkaufspreis zu verkaufen, woraufhin das gesamte Anwesen für den aufkommenden Postkutschenpersonenverkehr umgebaut wird, wodurch die Posthalterei im gostenhofer Gasthaus Zum Mondschein aufgeben wird. - In Burgfarrnbach wird die seit zwei Jahren bestehende Konkurrenzposthalterei zur katholischen thurn und taxis Posthalterei wieder geschlossen. - In Schwabach wird die katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei im ehemaligen Gasthaus Fürstenherberge am Königsplatz 29, das nach 100 Jahren Gasthaus Zur goldenen Gans heißt, geschlossen und in eine königlichbayerische Postexpedition umgewandelt. - In Bayern werden die katholischen thurn und taxis Posthaltereien in königlichbayerische Postexpeditionen umgewandelt, darunter auch die Poststation Etterzhausen am Naabübergang. - In Amberg wird von der neuen amberger Postexpedition aus ein neuer Postkurs Amberg~Freihung~Grafenwöhr~Kemnath~Wunsiedel eingeführt. - In Regensburg Stadtamhof werden beim Volksfest Regenburger Dult 148 Stände aufgestellt, unter denen auch auswärtige Anbieter sind ua Nürnberg, Böhmen und München. Auch ein Holzuhrmacher bietet seine Waren an. - In Mühlhausen verliert die Burg Wappersdorf ihre Landsassenfreiheit und damit jegliche Bedeutung. - In Berching Holnstein Staufersbuch verlieren die Erben der geistliche Gefälleverwaltertochter xxx Hayer zu Velburg (--) und Witwe von Anton Michl Mayer (--), die als Witwe schon die Landsassenfreiheit auf der kurbayerischwittelsbacher Hofmark Staufersbuch verloren hat, jegliche Gerichtsbarkeit an das neue königlichbayerische Landgericht Neumarkt, das dem bayerischen König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (51) untersteht. Die Hofmark Staufersbuch wird zusammen mit Ittelhofen und Pollanten als Allod an den unehelichen Kaiserenkel Graf xxx von Holnstein aus Bayern (St) (--) übergeben. - Auf der neuerstellten Landkarte Steuer Rectifikations Vermessung wird in Neumarkt das Moos, der ehemalige Moosweiher, am Moosweg beim Pfleiderer verortet. Die Weiherwiese liegt an der Ingolstädterstrasse und umfasst das ursprüngliche Firmengelände Pfleiderer und dient als Exerzierplatz 1. und 2. Klasse, die Mooswiese liegt östlich von Stauf. Das Obere Moos reicht bis zur Ölkuchemühle. Das Kiefernwaldgebiet südlich der Hasenheide von 20 24 heißt Miss, Der letzte übriggebliebene Rest des Moosweihers, der 100 m lange Missweiher fließt weiter nach Norden und nach Süden ab. Im Wald liegt auch das Flurstück Im Ursprung. - In Neumarkt liegt die Wasenmeisterei in der Holzgartenstrasse 8 spätere Express-Werke später Maybach Museum. - In Altdorf liegt das Untere Tor im Osten und das Obere Tor im Westen. Weil das Untere Tor nur wenige Meter nördlicher als das Obere Tor liegt, ist es das untere Tor und dem entsprechend das südlicher gelegene Tor das Obere Tor, wie es auch in Neumarkt üblich ist. - In Spalt kommt das seit 18 03 königlichpreßischzollerner Pflegamt Wernfels-Spalt und damit auch der Ort Spalt wieder an Bayern und damit unter die Herrschaft der nun königlichbayerischen Wittelsbacher.

1807 Wetter: Aussergewöhnlich gute Getreideernte mit Hitzerekord. - Revolutionskriege - Ende des Kommunbraurechts für Bier in Amberg. - In Amberg wird im von Gastwirt und Mälzer Thomas Bruckmüller gekauften Franziskanerkloster, das zum Gasthof Zum König von Baiern mit neuem Theater umfunktioniert ist, das erste Stück die Dienstpflicht zum Besten für die Armen mit einer Einnahme von 156 Gulden aufgeführt. - In Bayern wird die Pockenschutzzwangsimpfung durchgeführt. - Der französische Marschall Bernadotte nimmt im Februar Ansbach ein und für den ersten bayerischen König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (51) in Besitz. Seine 40.000 Mann starke Armee bleibt 7 Monate lang. Die preußischen Fürstentümer Ansbach und Bayreuth fallen an Frankreich. - In Velburg Lengenfeld wird Burg Helfenberg auf Anordnung des bayerischen Ministers Maximilian von Montgelas (48) für 200 Gulden auf Abbruch verkauft und im Ballsaal ein letztes rauschendes Fest veranstaltet. Einige Wochen später ist es nur noch eine Ruine. Das Tillywappen am Hauptportal lässt der bayerische Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (21) nach Ingolstadt bringen. - In Velburg eröffnet Josef Ziegler eine Apotheke. - In Regensburg arbeitet der regensburger Bürger Johann Gottfried Nattermann aus der Engelburgergasse 8 als städtischer Bierverkoster. - In Regensburg stößt der Exbenediktinerpater auf ein römisches Gräberfeld im Güterbahnhof. - In Schmidmühlen stürzt der Turm der Pfarrkirche ein. Nur eine Glocke zerbricht. - Die Königlichbaierische Banco zieht von Ansbach in den Heilsbronner Hof in Nürnberg um, ist auf die fränkischen Gebiete und die Pfalz beschränkt und wird Königliche Bank Nürnberg genannt.  - In Bayern wird eine Impfpflicht gegen die Krankheit Blattern erfunden und eingeführt. - In Neumarkt sind Johann Christian Bauer und Georg Rottner Bürgermeister. - In Neumarkt wird in der Jobstkirche Maria Theresia von Braun alias Loefen von Heimhof begraben. - In Nürnberg untersucht der in Ansbach geborene nürnberger Polizeidirektor Christian Wurm (36) den Mord am Bürgerfeldwebel Bub bei einer Schlägerei in der Gastwirtschaft Zu den drei Mohren in der Johannisgasse, der mit einem Säbel erstochen wird. Er schafft es, dass Oberst Valombini sein italienisches Dragonerregiment Napoleon antreten lässt und bürgerliche Zeugen die Mörder Ventur und Vodrelli identifizieren können. Der nürnberger Polizeipraktikant Karl Friedrich von Harsdorf wird vom Rat mit den beiden nach Mailand zum Militärgericht geschickt, wo er dafür sorgen soll, dass die beiden Mörder tatsächlich verurteilt werden, was danach als Affront gegen die italienischen Behörden und als Geldverschwendung kritisiert wird. - Der in Stuttgart geborene Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel (37) wird Redakteur der Bamberger Zeitung. Die Arbeit empfindet er als völlig nutzlos und sinnlos. - In Amberg wird der in Sulzbach geborene Anton Samuel Joseph Weingärtner zum neuen alleinigen Bürgermeister ernannt. - In Regensburg erscheint bis 18 10 das Regierungs- und Intelligenzblatt. - In Velburg wird das Wasserschloss Froschau in Finsterweiling von xxx von Weitenau (--) verkauft. - Freiherr Karl Ernst von Gravenreuth (36) wird für 10 Jahre bayerischer Generalcommissär mit verschiedenen Aufgaben. - In Nürnberg führt der Fränkischer Kreiscorrespondent von und für Deutschland als erste Zeitung in Deutschland das Feuilleton Unter dem Strich ein, das Notizen, Kurioses, lokale Nachrichten und Informationen darüber, welcher Prominente sich in der Stadt aufhält, enthält, was als unpolitisch gilt und von geringem Interesse für die Zensur ist. - In der fränkischen Provinz wird das Ausspielen von Gütern, Waren und Effekten durch Lose für immer verboten. - In Bayern müssen Bürgermilitärangestellte Unterricht in Wundärztlicher Kunst nehmen. - In Sulzbach kauft der Druckereibesitzer Johann Esaias Seidel (43) das Schloss. Der Barockgarten wird landwirtschaftlich genutzt. - In Nürnberg führt Johann Nepomuk Mälzel (35) seinen mechanischen Trompeter vor. - Der in Pappenheim geborene Graf Karl Theodor von Pappenheim (St) (36) verliert seine Reichsunmittelbarkeit. Die Grafschaft Pappenheim wird vom Bayerischen Königreich einverleibt. Graf Karl Theodor von Pappenheim (St) (36) wird Oberst und königlicher Adjutant in der bayerischen Armee. - In Nürnberg debütiert der Schauspieler Heinrich Anschütz (22) am Stadttheater in der Rolle des Adolf von Klingsberg im Stück Die beiden Klingsberg des Schrifstellers  August von Kotzebue (46). - In Regensburg wird das Adressbuch  Bürger-Adreßkalender vom regensburger Buchdrucker Friedrich August Augustin (--) mit Name, Beruf und Adresse auf 20 Seiten herausgegeben. Es werden nur Personen mit Bürgerrecht gelistet, wobei im evangelischen Regensburg nur die große Minderheit der Katholiken das Bürgerrecht hat. - In Regensburg haben seit 18 03 250 katholische Bürger das Bürgerrecht in der überwiegend evangelischen Bürgerschaft erhalten. - In Regensdorf begeht der verheiratete Kleiderfetischist, Kannibale, Gelegenheitsdieb und Serienmörder Andreas Bichel (37) seinen ersten Mord. Er lockt die junge Tagelöhnertochter Barbara Reisinger (--) als Wahrsager zu einem magischen Spiegel in seine Wohnung, verbindet ihr die Augen, sticht auf sie ein und schlachtet sie. Bevor seine Familie zurückkommt, entsorgt er die Leiche. Er streut das Gerücht, sie sei mit ihrem Bräutigam nach Regensburg weggezogen und er sollle ihr ihre übrige Kleidung bringen, die ihm ihr Vater auch gibt.. - In Velburg eröffnet Joseph Ziegler eine erste Apotheke. - In Fürth beträgt der Anteil der Juden an der Gesamtbevölkerung 19 %. - In Nürnberg Wendelstein wird der ständtische Sebalder Reichswald um Wendelstein an 144 Markgenossen verteilt, wodurch ein zerstückelter Privatwald entsteht. - In Nürnberg kauft der Kaufmann, Spielwarenhändler und Verleger Georg Hieronimus Bestelmeyer (43) die säkularisierte Barfüßerkirche alias Franziskanerkirche Ecke Königstrasse 3/Findelgasse, reißt sie ab und erbaut ein Ladengeschäft Magazin mit Mode-, Möbel-, Galanterie- und Manufakturwaren später Bestelmeierhaus (20 22 Hypo-Vereinsbank). - In Regensburg Barbing wird die Schloßkapelle zerstört. - In Ansbach verkaufen die Erben endgültig die ansbacher Fayencemanufaktur an den Rechtsanwalt Steinlein, der sie seinem Sohn übergibt und der sie wiederum nach einigen Jahren an einen xxx Sammet (50) verkauft, wonach sie aufgegeben wird. - Der bayerische König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (51) erlässt neue Uniformvorschriften ua für die Postbeamten, die hellblaue Uniformen aus Wollemit Krägen und Ärmelaufschlägen aus schwarzem Samt tragen müssen und deren Verzierungen wie Stickereien, Epauletten, Knöpfe oder Hutquasten silbern sind, so wie bei der Polizei, beim Zoll, bei Wechselgerichtsbeamten, Landgerichtsärzten und Stadtphysikern. Höhere Beamte haben sie in Gold. - In Nürnberg zwingt der neue königlich bayerische Kommissär Ernst von Axtheim (--) erstmals die Postkutschen bis zum an die St Salvatorkirche angebauten Oberpostamt im Gasthof Zum goldenen Reh am Roßmarkt alias Josephsplatz 3 mit Rückgebäuden zur Karolinenstrasse 36 durchfahren zu lassen, was das nürnberger Patriziat bisher verhindert hat und weshalb bisher alle Postkutschen in der gostenhofener Posthalterei Zum Mondschein aussteigen mussten, wo sie unter städtischer Kontrolle in die Stadt weiterbefördert wurden und wo nur noch die Nachtpostkutschen wegen Platzmangels halten. - In Daßwang hat der Posthalter Wolfgang Götz 12 sehr gute Pferde und schneidet bei einer Visitation unter allen 13 Poststationen der beiden Postrouten Regensburg~Neumarkt~Nürnberg und Regensburg~Arnberg~Nürnberg am besten ab. - In Nürnberg veröffentlicht der altdorfer Badersohn, Chirurgensohn, ehemalige  Geschichtsprofessor an der altdorfer Universität Altdorfina und langjährige Leiter der wissenschaftlichen Abteilung der Landkartenabteilung im Homann Verlag Konrad Mannert (67) seine neue Arbeit Älteste Geschichte Bojariens in Sulzbach. - Etwa auf halber Strecke der Strasse Sulzbach~Auerbach beginnt auf der völlig baufälligen Burg Steinling der Abriss.

1806 Wetter: Besonders heiße Tage im Juli. Mehrere Grade über der Körpertemperatur. - Revolutionskriege - Der mit Napoleon I (St) (37) verbündete birkenfelder Pfalzgraf und rheinpfälzische und bayerische Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (50) wird am 1. Januar erster bayerischer König mit der Hauptstadt München und das Königreich in Kreise eingeteilt, die nach den Flüssen benannt werden. Eine lückenlose Zensur wird eingeführt. Die bayerische Kurfürstentochter Auguste Amalia Ludovika von Wittelsbach (18) heiratet am 13. Januar in München Napoleons (St) (37) Stiefsohn  Eugène de Beauharnais (25). Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (50) tritt zwangsweise sein Herzogtum Berg an Napoleon ab und erhält dafür das französische Fürstentum Brandenburg-Ansbach, das der bayerische Graf Friedrich Karl von Thürheim (St) (43) übernimmt. - Die Stadt Neumarkt wird nördlichste Stadt des Eichstättkreises, Ansbach gehört zum Rezatkreis, Nürnberg gehört zum Pegnitzkreis, Amberg gehört zum Naabkreis und Parsberg gehört zum Regenkreis. - Der letzte Kaiser des Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation Franz Joseph Karl von Habsburg Lothringen (St) (38) legt die römische Kaiserkrone nieder. - In Erasbach geht das Rittergut alias die Hofmark Erasbach vom amberger Regierungsrat Franz Paul von Rupprecht (--). an seinen Sohn Josef von Rupprecht (--) über, der später zum Freiherren erhoben wird und der den von seinem Großvater verkauften und zu einem eigenen Landsassengut erhobenen Gutshof Lonley ehemals Vallade wieder zurückkauft. - Bayreuth fällt bis 18 10 unter französiche Herrschaft unter Aufsicht des Provinzintendanten Baron Camille de Tournon (28). - Der letzte Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (70), der 17 91 seine Fürstentümer an das Königreich Preußen verkauft hat stirbt im englischen Speen. - Das städtische nürnberger Weizenbräuhaus für Weizenbier in der Weizenstrasse alias Karl Grillenberger Strasse 3 wird Königliches Bräuhaus. - Die klosterähnliche Landauer Zwölfbrüderhaus wird aufgelöst. - In Eichstätt wird die ausverkaufte Willibaldsburg verkauft und ausgeschlachtet und das Dominikanerkloster profanisiert. - Der Deutschordensbesitz fällt an den Staat. - Im März wird die Stadt Nürnberg von französischen Truppen besetzt. - Der in Schorndorf geborene nürnberger Widerständler und Gehilfe in der nürnberger Buchhandlung Stein Johann Philipp Palm (40) Winklerstrasse 29 kehrt nach einer Geschäftsreise heimlich trotz Haftbefehl aus dem sicheren preußischen Erlangen nach Nürnberg zurück, wird dort wegen seiner Flugschriften gegen französische und bayerische Truppen, verfasst vom in Ansbach geborenen Graf Julius von Soden (52) Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung, von einem Bettler verraten und zum französischen Oberkommandierenden General Jean Baptiste Bernadotte (43) nach Ansbach gebracht, der ihn in Braunau hinrichten lässt. - Im nürnberger Vorort Schmausenbuck werden Vogelherdanlagen verboten. - Das fürstbischöflicheichstätter Schloss Hirschberg fällt an das Königreich Bayern. - In Neumarkt kauft der Brauer Benedict Kornburger von der bayerischen Regierung die säkularisierte Kreuzkapelle hinter seinem Gasthaus Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9 (20 17 Mittlerer Ganskeller) am Viehmarkt. - Das ehemalige kaiserliche und mittlerweile privatisierte Postunternehmen Bayerische Post bleibt gastweise als Thronlehen im Besitz des in Regensburg geborenen Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (36). - Das erhöhte mit Frankreich verbündete Großherzogtum Würzburg wird souveräner Staat im Rheinbund unter der Führung des in Florenz geborenen Kaiserbruders Ferdinand III Joseph Johann Baptist von Habsburg Lothringen Toskana (St) (51), der im Mai nach Würzburg zieht, von der Bevölkerung freudig empfangen wird und für mehr religiöse Freiheit sorgt, indem er die ehemaligen bayerischen Religionsausübungsgesetze lockert. - In Nürnberg wird das Herrenbrauhaus für Weizenbier in der Waizenstrasse 1 betrieben. - In Nürnberg existieren 34 Brauereien. - In Regensburg lässt Fürst Karl Theodor von Dalberg (St) (62) die Köpfstätte vor dem Jakobstor abtragen und ein evangelisches Krankenhaus am Emmeramsplatz als Erweiterungsbau am Krankenhaus des Domkapitels erbauen. Es nimmt wie das katholische Krankenhaus nur ledige Gesellen, Dienstboten und Lehrlinge auf. - In Schloss Wörth an der Donau unterzeichnet Fürst Karl Theodor von Dalberg (St) (62) die Rheinbundakte. - Der auf Schloß Spindlhof bei Regensburg geborene königlichregenstaufer Hauptpflegersohn Graf Karl Joseph von Drechsel (38) wird zum königlich bayerischen Postkommissär ernannt, der die thurn und taxis Poststellen übernimmt. - In Ansbach wird die Königlichpreußische Banco in Francken zur Königlichbayerischen Banco. - Der letzte kurbayerische Beamte verlässt Burg Obersulzbürg, die für 2.000 Gulden auf Abbruch verkauft wird. - Nürnberg hat 25.126 Einwohner. - In Regensburg ist das Dörnbergpalais des th&t Hoffaktor Philipp Reichenberger fertiggestellt. - Im April werden die nürnberger Pflegämter Bezenstein, Gräfenberg und Hilpoltstein von Preußen besetzt. Im Juni besetzen bayerische Truppen Wöhrd und Gostenhof. Im Juli wird Nürnberg Teil des Königreichs Bayern. Im September nimmt Bayern Nürnberg in Besitz. Der französische Divisionsgeneral François-Nicolas Fririon (40) ist königlichfranzösischer Commissär und Graf Friedrich Karl von Thürheim (St) (43) ist königlichbayerischer Generallandescommissär. - In Neumarkt sind Johann Christian Bauer und Georg Rottner Bürgermeister. - In Nürnberg wird das erste königlichbayerische Bataillon in Nürnberg für den Kriegseinsatz rekrutiert. - In Amberg wird auf Druck des bayerischen Königs Maximilian I. Joseph von Wittelsbach Bayern (St) (50) ein Leihhaus eröffnet, das anonym und ohne Standesunterschied Geld verleiht und dienstags, donnerstags und samstags von 10:00 bis 12:00 und von 14:00 bis 16:00 Uhr geöffnet ist. Das Leihhaus wird ineffetiv geführt und nicht ausreichend von der Stadtverwaltung kontrolliert wird. - In Regensburg erscheint letztmals die Zeitung Kurfürstlich erzkanzlerisches Regierungs- und Intelligenzblatt. - Das preußisch bayreuthische Wunsiedel wird französisch. - In Nürnberg wird die Vogelherdanlage auf dem Schmausenbuck verboten. - Die preußische Königsfamilie flieht nach Ostpreußen. - Roth fällt an Preußen. - In Bayern ist Auswandern ohne königliche Genehmigung verboten. Wer es trotzdem tut, verliert alle Bürgerrechte. - In Bayern müssen alle zugewachsenen Strassen bis zu 15 Schritt gelichtet werden. - In Bayern wird die peinliche Befragung und Folter für die Herzogtümer Bayern, Oberpfalz und Neuburg und auch die Tortur untüchtiger Zeugen und Mitschuldiger ausdrücklich verboten. Zur Erzwingung von Aussagen wird max sechstägiger Arrest bei Wasser und Brot und max 20 Peitschenhiebe ins Ermessen des Gerichtes gelegt, wobei aber ein Gerichtsarzt eingeschaltet werden muss. - Das neu gebildete Fürstentum Salzburg – Toskana wird aufgelöst bayerisch. - In Ansbach wird die ansbacher Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur Ansbach Bruckberg privatisiert. - In Bayern werden die Rechte u.a. der Reichsritterschaft Kanton Altmühl mit Sitz Ritterhaus Wilhermsdorf eingezogen. - Die Malzaufschlagsordnung bewirkt, dass Bierbrauer keine Produktionsgrenzen mehr haben. Die Regierung unter dem bayerischen Minister Graf Maximilian von Montgelas (--) schafft innerbayerische Zölle ab, erlaubt unbegrenzt Lehrlinge einzustellen und schafft den Lokalpfennig ab. Das bayerische staatliche Weißbierprivileg wird abgeschafft. - Der Sitz des Generallandeskommissärs wird von Bamberg nach Nürnberg verlegt. - In Altdorf druckt Christoph Bonaventura Hessel das Pamphlet Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung, in dem zum bewaffneten Widerstand gegen Napoleon aufgerufen wird. Einige Exemplare werden in der nürnberger Buchhandlung Stein verbreitet und entdeckt. Die gesamte Zweitauflage wirft Christoph Bonaventura Hessel aus Angst in seinen Hofbrunnen. - Die mediatisierte Exklave Schillingsfürst fällt an Bayern. Bayerische Fürsten werden Reichsräte der Krone Bayern. - In Nürnberg gibt es mehr als 270 Gastwirtschaften. - In Regensburg wird der Grafensohn Bernhard von Rechberg (35) geboren. - In Nürnberg werden die Brauereien Woerlein, Zeltner, Brauhaus Nürnberg AG ehemals Brauerei Konrad Denk, Heldbräu, Lechner und Noris Brauerei Schneider gegründet. - Das preußische Feucht fällt an Bayern. - In Regensburg zieht die preußische Gesandtschaft aus dem Ingolstetterhaus in der Gesandtenstrasse 5 und der kaiserliche Konkommissar aus dem Kastenmayerhaus Untere Bachgasse 15 aus. - In Nürnberg gründet der in Gostenhof geborene fürther Ziegler-Bleiweismacherlehrling Johann Froescheis (22) eine Bleistiftfabrik (Lyra). - In Regensburg wird in der Badstrasse 26 das Schiffsmeisterhaus umgebaut. - In Bayern ist wie in allen französisch verbündeten Staaten der Strassenverkehr von Linksverkehr auf Rechtsverkehr umgestellt. - In Nürnberg sind die gesamten städtischen Waldgbiete Lorenzer Reichswald und Sebalder Reichswald kein geschlossenes Waldgebiet mehr. - In Eichstätt, das seit dem Vorjahr wieder zu Bayern gehört, wird die säkularisierte Dommonstranz in Form eines Rebstocks vom in Leimen geborenen jüdischen Salzmonopolbesitzer und bayerischen Hofbankier und Hoffaktor Aron Elias Seligmann (59), die 16 11 mit ihren 1.400 Perlen, 350 Diamanten, 250 Rubinen und anderen Edelsteinen etwa 150.000 Gulden entsprechend 525 kg Gold entsprechend 42 Millionen Euro (20 24) wert war, für 61.293 Gulden angekauft, der die vom bayerischen Hofjuwelier Borgnise (--) daraus entnommenen Perlen und Diamanten nach Paris bringt, wo sie in die neue bayerische Königskrone einarbeitet werden, die nicht getragen wird und deren Leitstein der Blaue Diamant, der im Folgejahr 300.000 Gulden wert ist. - In Regensburg wird der langjährige zollernbrandenburger Reichstagsgesandte Graf Johann Eustach von Schlitz alias Görtz (69) von seinen Diensten entbunden. Trotzdem bleibt er in der Stadt und kehrt nicht mehr zurück. Seine jüngste Tochter Marie Anne Amalie Friederike (28) ist mit dem ehemaligen kurpfälzer Gesandtensohn und Freiherrensohn Aloys von Rechberg (40) verheiratet. - In Kallmünz kauft die Gemeinde das Raitenbucher Schloß von xxx von Fleischmann Markstetten (--), wo sie eine Schule einrichtet. Das dazugehörige Gerichtsdienerhaus Keuche mit Gefängnis wird von einem Bürgerlichen gekauft. - Die Herrschaft Pyrbaum, zu der auch Mühlhausen gehört, wird als Besitz von Fürst Christian Friedrich Karl von Hohenlohe Kirchberg (St) (77), der auch Graf von Wolfstein ist, vom Königreich Bayern eingezogen. Fürst Christian Friedrich Karl von Hohenlohe Kirchberg (St) (77) verliert damit auch seinen Titel Graf von Wolfstein. Sein einziger Sohn und Erbprinz Georg Ludwig Moritz von Hohenlohe Kirchberg (St) (33) verliert ebenfalls seinen Anspruch auf den Titel Graf von Wolfstein. - In Nürnberg wird der in Ansbach geborene Beamtensohn und gerade wegen seiner Brutalität in Fürth im Vorjahr als Polizeikommissionsmitglied entlassene, aber als neuer bayerischer Beamte zum neuen fürther Polizeidirektor ernannte Christian Wurm (35) neuer städtischnürnberger königlichbayerischer Polizeikommissär, mit der Aufgabe den nürnberger Magistrat alias die bisherige Machtinstitution, zu kontrollieren und alle zivile Rebellen zu disziplinieren und mit harter Hand durchzugreifen. Um den riesigen nürnberger Schuldenberg zu tilgen, beginnt er sich an den wertvollen Kunstwerken in städtischem Besitz zu vergreifen und schafft sie nach München. - In Regensburg soll Graf Karl Joseph von Drechsel (30), verheiratet mit der Grafentochter Therese von Freyen Seiboltsdorf (30), als neuer königlichbayerischer Postkommissär die ehemalige Thurn und Taxis Post übernehmen. Er wohnt in Regenstauf auf Burg Glapfenberg. - In Regensburg wird der bayerische Diplomatensohn Bernhard von Rechberg geboren. - In Nürnberg Feucht beginnt der feuchter Posthalter David Friedrich Wild (--) einen mehrjährigen Prozess mit seinem Arbeitgeber Kaiserliche Reichspost. - In Burgfarrnbach wird als Konkurrenzunternehmen zur thurn und taxis Posthalteri eine zweite Posthalterei eröffnet, die sich um die Kundschaft streitet, die aber nur zwei Jahre existiert. - In Ansbach wird die dreimal wöchentlich verkehrende reitende königlichpreußische Amtspost Hof-Landpost Bayreuther Post auf der Strecke Ansbach~Bayreuth, aufgelöst. Es verkehren aber weiterhin Extraposten alias Briefboten für gelegentliche Amtspost nach Nürnberg. - Mit der Aufhebung des katholischen Kloster Plankstetten wird auch dessen Waldbesitz verkauft, ua der Wald des abgerissenen evangelischen Klösterchen Grab am Schlüpfelberg bei Mühlhausen für 11.502 Gulden. - In Bayern berechtigt nur das Schulzeugnis Maturitätszeugnis zum Überwechseln an eine Universität. - Das neue Königreich Bayern führt Steuerdistrikte ein, wobei mehrere Orte zusammengelegt werden. Mantlach bei Velburg bildet mit dem Kirchdorf Rammersberg und dem Weiler Vogelbrunn den Steuerdistrikt Mantlach im Landgericht Parsberg. - Der jüdische ansbacher Bankier Jakob Hirsch (41), der in Ansbach seine erste Bank gegründet hat, wird großherzoglichwürzburger Hofbankier.

1805 Wetter: Kalter Winter. Kalter und sehr nasser Sommer. Oktober mit Reif und Schneefall gefolgt von Regen. -   Revolutionskriege. - In Amberg schickt der kurpfalzbayerische wirkliche bayerische Rat und wirkliche Geheimsekretär alias des birkenfelder Pfalzgraf und rheinpfälzische und bayerische Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (50) Freiherr Felix von Löwenthal (--) die erste 18 58 so bezeichnete Monographie alias wissenschaftliche Arbeit nur über das Thema Neumarkt seines Sohnes Johann Nepomuk von Löwenthal (--) Geschichte des Schultheißenamt und der Stadt Neumarkt im Nordgau oder in der heutigen oberen Pfalz, an den münchener Universitätsprofessor Nikolaus Thadäus Gönner (--) nach Landshut, der sie prüft und veröffentlicht, aus der man herauslesen kann, dass Freiherr Felix von Löwenthal (--) die von Paul Pfinzing (++) 15 94 mehrfarbig gemalte Karte Schultheißenamt Neumarkt auf der nur ein einziges Mal und nur auf der Originalkarte der Vermerk über die Gründung der Stadt Neumarkt durch Kaiser Lothar III (St) (++) steht, gar nicht kennt, sondern nur die Holzschnittkopien von 15 95 und 16 44 ohne diese markante Legende mit der Standgründungserwähnung im Archiv der Stadt Neumarkt gesehen hat, über die Nikolaus Thadäus Gönner (--) schreibt, dass die Grenzsteine falsch und einige Orte gar nicht eingezeichnet wären und deshalb die Karte nicht zuverlässig wäre, was spätere ambitionierte neumarkter Geschichtsinteressierte, die sich eine ältere alias frühere Stadtgründung wünschen, immer wieder uminterpretieren. Nepomuk von Löwenthal (--) setzt außerdem das Gerücht in die Welt, dass Neumarkt 11 47 zur vohburgdiepoldinger Mitgift Eger gehört hat glaublich war auch Neumarkt darunter begrifffen. - Die Niederlage in der Seeschlacht von Trafalgar beendet französische Invasionspläne auf der Britischen Insel. - Der birkenfelder Pfalzgraf und rheinpfälzische und bayerische Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (50) verbündet sich im Fleischerschlösschen in Bogenhausen mit Napoleon, weil seine Tochter Auguste Amalia Ludovika von Wittelsbach (17) Napoleons Stiefsohn  Eugène de Beauharnais (24) heiraten soll. - In Amberg errichtet der kurfürstliche Landesdirektionsrat und Polizeikommissär Freiherr xxx von Massenbach (--) eine Rumfortische Suppenanstalt ein um die für Arme übliche Ernährung mit Wassersuppen und Biersuppen mit altem aufgebackenem Brot zu verbessern. Kaffee aus wiederaufgebrühtem Kaffeesatz ist alltägliche Nahrung. Die Rumfortische Suppenküche verteilt frische und gesunde Nahrung für Arme, Witwen und Waisen aus eingekochten Erbsen, Gerste, Kartoffeln, Grünzeug, Weinessig, Salz und dem Sud von ausgekochten Knochen mit Brotwürfeln nach 5 Rezepten. - Im Dezember entsteht das Königreich Bayern. Die westlich an das Schultheißenamt Neumarkt angrenzenden Gebiete gehören zur preußischen Provinz Ansbach. - Der französische Marschall Bernadotte zieht an Ansbach vorbei nach Ulm. - In Ansbach gibt das kleinwüchsige Pärchen Nanette Stocker (22) und Jean Hauptmann (21) ein Klavierkonzert. - Der aus Erpeldange in Luxemburg stammende Lord Jean Baptiste du Prel Herr von Pilsach stirbt in Amberg. Seine Tochter Maria Magdalena du Prel von Pilsach (31) erbt Pilsach. - In Neumarkt verarbeitet die Tabakfabrik im Schloss im Besitz des münchner Joseph Bruckbräu keine heimischen Tabakpflanzen mehr. - Der erlanger Schlossersohn Georg Simon Ohm (16) beginnt ein Physikstudium und Mathematikstudium an der Friedrich Alexander Universität Erlangen. - Die schlossartig ausgebaute Burg Laaber kommt in den Besitz der Gemeinde Laaber und verfällt. - In Nürnberg eröffnet der thüringer Gewehrhändlersohn Johann Friedrich Klett (27) ein Manufakturgeschäft für Spielwaren und Spiegel. - In Neumarkt ist Johann Christian Bauer Bürgermeister. - Bei Nördlingen wird Schoss Wallerstein durch Verbindungsbauten, die einen geschlossenen Innenhof mit Hofreitschule bilden, zu einem riesigen Schlosskomplex zusammengefügt. Die mediatisierte Fürstin Wilhelmine von Oettingen Wallerstein muss mit ihrem Baumeister Johann Melchior Hochstatter den Weiterbau einstellen. - Der österreichische und römische Kaiser Franz von Habsburg Lothringen Österreich (37) muss nach der im Dezember verlorenen Dreikaiserschlacht von Austerlitz die Grafschaft Tirol und Vorarlberg  an den birkenfelder Pfalzgraf und rheinpfälzischen und bayerischen Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (50) abtreten. - In Fürth wird der in Ansbach geborenen Erste Assessor der preußischen Polizeikommission Christian Wurm (34) wegen seiner Brutalität seines Amtes enthoben. - In Amberg gibt es zwei Apotheker, 28 Bäcker, einen Beinringler alias Rosenkranzmacher, 15 Bierwirte, einen Bildhauer, sieben Binder, einen Bortenmacher, vier Boten, drei Buchbinder, einen Buchdrucker, zwei Buchhändler, einen Büchsenmacher, einen Bürstenbinder, acht Dändler, zwei Dachdecker, zwei Drechsler, vier Färber, vier Fischer, drei Fuhrleute, neun Gärtner, einen Geigenmacher, einen Getreidemesser, drei Glaser, einen Glockengieißer, zwei Goldschmiede, zwei Gürtler, drei Holzmesser, sieben Hufschmiede, fünf Hutmacher, drei Kaminkehrer, drei Kammmacher, einen Kartenmacher, drei Kerzengießer, die auch Seife sieden, vier Kürschner, einen Klingenschneider alias Schwertfeger, einen Knopfmacher, elf Köche alias Garköche, zwei Kupferschmiede, zwei Lebzelter alias Lebküchner, acht Lederer alias Rotgerber, einen Lohnkutscher, zwölf Leinweber, drei Maler, drei Maurermeister, 13 Melber alias Mehlhändler, 20 Metzger, neun Müller, sechs Musikanten, einen Naberschmied alias Nabenschmied alias Stellmacher, einen Nadler, zwei Nagelschmiede, acht Oebstler alias Obsthändler, zwei Orgelmacher, einen Paraplümacher alias Schirmmacher, drei Perückenmacher, zwei Pflasterer, einen Posamentierer alias Bortenmacher, drei Riemerer, einen Rosogliobrenner alias Likörmacher, fünf Säckler, vier Sattler, sieben Schäffler, einen Schiffmeister, einen Schleifer, sechs Schlosser, 33 Schneider, neun Schreiner, 31 Schumacher, drei Seiler, zwei Siebmacher, drei Spengler, einen Stärkmacher, vier Strumpfstricker, einen Taschner, fünf Torwarte, neun Tuchmacher, einen Tuchscherer, fünf Uhrmacher, einen Waffenschmied, vier Wagner, einen Walker, drei Weißgerber, 22 Wein und Tafernwirte, fünf Wundärzte, drei Zeugmacher, zwei Zimmermeister, drei Zinngießer, zwei Zuckerbäcker, Händler, die mit Tuch, Seide und Gewürzen handeln, davon 4 Großhändler und 11 Händler und 21 Krämer. - In Amberg wird der Magistrat vom kurfürstlichen Landrichter und Stadtkommissär Graf Franz Xaver Maximilian Anton de Padua Aloys Guido von Holnstein aus Bayern (St) (32), dem Sohn des unehelichen wittelsbacher Kaisersohnes, Graf und herzöglich bayerischen General Franz Ludwig von Holnstein (St) (+17 80) nach ingolstädter Vorbild neuorganisiert. Der neue Bürgermeister und der Magistratsrat müssen ein akademisches Studium und Verwaltungserfahrung nachweisen. Daneben gibt es einen Bauverständigen, sechs gewerbetreibende Magistratsräte, zwei Stadtschreiber, zwei Schreiber, einen Ratsdiener, einen Boten und einen Polizeidiener. Das abgetrennte Stadtgericht besteht aus einem Stadtoberrichter, einem Aktuar alias Registratur- und Steuerbeamten, einem Boten und einem Eisengerichtsdiener. - Im Churpfalzbayerischen Regierungsblatt für die Provinzen Bayern, Neuburg an der Donau und der Obern Pfalz werden die Höchstlandesherrlichen Verordnungen des birkenfelder Pfalzgraf und rheinpfälzische und bayerische Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (49) vom Minister Freiherr Maximilian von Montgelas (46) abgedruckt. - In Bayern sind habsburger Truppen stationiert. In Franken zieht der bayerische Sondergesandte im Hauptquartier von Napoleon I (St) (36) Freiherr Karl Ernst von Gravenreuth (34) heimlich bayerische Truppen zusammen. Als französische Truppen eintreffen bekennt sich Bayern zum Bündniswechsel. - In Regensburg wird die regensburger Freimaurerloge Die Wachsende zu den drei Schlüsseln in Carl zu den drei Schlüsseln zu Ehren ihres Großmeisters Fürst Karl Alexanders von Thurn und Taxis (03) umbenannt. Die ehemals bürgerlich dominierte Freimaurerloge ist somit wieder in der Hand seiner führende adeligen Angestellten und Diener. - In Deining verfasst Johann Nepomuk von Löwenthal (--) die in München erschienene Geschichte des Schultheißenamtes und der Stadt Neumarkt. - In Postbauer wird das Pflegamt des Deutschen Ordens inclusive des oberpfälzischen Teils mit 216 Häusern auf 937 ha aufgelöst und dem neumarkter Schultheiß unterstellt und das Wasserschloss an den pensionierten Hauptmann Molzberger (--) verkauft. - In Sulzbach wird der Historiker Karl August Muffat geboren. - Das neuorganisierte Fürstentum Ansbach, das aus der preußischen Provinz Ansbach in Form eines Gebiets von Erlangen bis Weißenburg und von Burgthann bis Crailsheim besteht und des preußischen Provinz Bayreuth, die aus einem Gebiet von Pegnitz bis Hof besteht, und nur über einen 17 km langen Korridor alias Korridorstrasse von der Grenze Nürnberg Eckental Eschenau Richtung Pegnitz verbunden ist, fällt im Tausch gegen das Kurfürstentum Hannover an Frankreich. - In Neuburg an der Donau erbaut der neuburger Landesdirektionsvizepräsident Graf Karl August von Reisach (St) (31) das Arco-Schlösschen. - In Regensburg Winzer stirbt Fürst Karl Anselm von Thurn und Taxis (St) (72). - In Regensburg wird das Behördenadressbuch Kurerzkanzlerischer Staats- und Adreßkalender herausgegeben. - In Bayern müssen die Postbeamten das Reichswappen abnehmen und dafür das kurfürstlichbayerische Wappen anbringen. - In Bayreuth wird in der neu eröffneten Heilanstalt alias Irrenanstalt Bayreuth der Umgang mit psychisch Kranken grundsätzlich geändert. Sie werden nicht mehr in Ketten gelegt. - In Sulzbach ersetzt ein Simultanes Progymnasium die beiden Gymnasien. - In Regensburg beginnt man Waisenkinder und Erziehkinder, sowohl evangelische als auch katholische, eheliche als auch uneheliche, in den gleichen Räumen unterzubringen, wo sie erstmals auch das gleiche Essen und die gleiche Kleidung erhalten. - In Nürnberg wird Prinz Adolf Carl von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) als Sohn von Fürst Georg Wilhelm Ludwig von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (30) aus dem morganatischen wittelsbacher Pfalzgrafenfamilienzweig und der Grafentochter Ernestine von Pückler und Limpurg (21) geboren. - In Nürnberg werden dutzende Kunstwerke von den Franzosen geraubt. - In Burgthann wird die aufgeteilte Burg vom oberferriedener Gastwirt Johann Wild weiterverkauft, woraufhin die neuen Besitzer, die auf eine Waldmitnutzung gehofft haben, ihre Anteile wieder verkaufen und diese Käufer die Burg völlig leerräumen, der Hopfenhändler Lorenz Distler sogar Holzbalken, mit denen neue Häuser gebaut werden, woraufhin die Statik leidet. - In Regenstauf wird die Porzellanfabrik und Steingutfabrik Steinsberg von Freiherrn Joseph von Axthalb (---) gegen einen möglichen Wirtschaftskrieg aufgebaut. Tatsächlich wird im Folgejahr der Import von englischem Steingutgeschirr alias Wedgwoodware verboten. - In Ansbach beschäftigt die Fayencemanufaktur  7 - 10 Arbeiter, die Materialien im Wert von 400 Gulden verarbeiten. Zwei Drittel der Produktion wird exportiert. - Fürst Christian Friedrich Karl von Hohenlohe Kirchberg (St) (76), der auch Graf von Wolfstein und Herr von Pyrbaum ist, wird Oberhaupt der Fürstenfamilie Hohenlohe. - In Sulzbach verkauft der sulzbacher Bürgermeister Michael Girisch (--) das Schloß Franziskaruhe an den französischen Flüchtling Karl von Malcomes (--). - Friedrich Ernst Senfft von Pilsach (--) ist geheimer Regierungsrat in Dillenburg im Fürstentum Siegen. - In Bayern wird die katholische kaiserliche habsburger thurn und taxis Post verstaatlicht, die Postbeamten auf den bayerischen Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (49) verpflichtet, an den Posthäusern der Adler als Hoheitszeichen der Reichspost abgenommen und das kurfürstliche weißblaue Wappen der Wittelsbacher angebracht. Es wird eine Bayerische Post- und Telegrafenverwaltung aufgebaut, die bis 19 20 bestehen bleibt. - In Fürth hat der revolutionär gesinnte Buchhändler Friedrich Campe (28), der noch 18 03 von den konservativen Buchhändlern aus Nürnberg vertrieben wurde, soviel Macht und politische Unterstützung, dass er nach Nürnberg zurückkehren, die Buchhandlungen Seligmann und Ammermüller aufkaufen und sich als französischer Günstling durchsetzen kann. - Die Ruine des evangelischen Klösterchen Grab am Südrand des Schpfelbergs bei Mühlhausen wird auf Abbruch verkauft, woraufhin kein Stein übrig bleibt, was sich das katholische Kloster Plankstetten und das Rentamt Freystadt teilen. 

1804 Wetter: Trockenes Frühjahr. Juli und August nass. September warm und trocken. Gute Ernte. - Revolutionskriege - In Neumarkt macht einmal pro Woche eine Postkutsche auf der Strecke Nürnberg~Neumarkt~Regensburg und ebenfalls einmal pro Woche ein fahrender Bote auf der Strecke Amberg~Neumarkt~Ingolstadt Halt. - Burg Obersulzbürg wird zum Abbruch und zum Verkauf an Privatpersonen freigegeben. - Beim preußischen Ansbach wird der würzburger Baron xxx von Buchholz (--) von seinem Pferd mitgeschleift. Die großhabersdorfer Pfarrerstochter Hopfer rettet ihn, indem sie die Zügel ergreift und die Steigbügelriemen durchtrennt. - Im preußischen Ansbach wird ein Krankenhaus errichtet. - In Amberg wird das Salesianerinnenkloster aufgelöst und in ein Schulhaus umgewandelt. - In Neumarkt wird der Stadtgraben zu einem mit Alleebäumen bepflanzten Spazierweg. - In Berching Holnstein wird eine Familiengruft für die Familie der unehelichen wittelsbacher Kaiserenkel ua Graf xxx von Holnstein aus Bayern (St) (--) angelegt. - In Nürnberg wird die Nürnberger Zeitung vom württembergischen und vom hohenlohischen Gesandten in Nürnberg und Diplomaten Ludwig von Taube (32) und vom fränkischen Militärgeographen Christian Friedrich Hammer (44) als Fränkischer Kreiscorrespondent von und für Deutschland mit einer Auflage von 400 Ausgaben gegründet. Die Nachrichten unterliegen strenger Zensur. - Graf Friedrich Karl von Thürheim (St) (41) wird Präsident der beiden neuen fränkischen Landesdirektionen in Bamberg und Würzburg und Generalkommissär. - In Regensburg wird eine Fastnachtsmaskerade mit Schlitten durchgeführt. - In Regensburg wird auf Anregung des neuen aschaffenburger Fürst Karl Theodor von Dalberg (63) ein neues öffentliches Theater am Bismarckplatz 7 als Aktiengesellschaft errichtet. Erster Direktor wird Ignaz Walter. - In Neumarkt ist Johann Christian Bauer Bürgermeister. - In Würzburg eröffnet der in Ansbach geborene Schriftsteller, Theaterleiter und Politiker Graf Julius von Soden (50) mit dem Schauspiel Stille Wasser sind tief sein neu gegründetes Stadttheater. - Die Amberger Gewehrfabrik beschäftigt unter 47 Beschäftigten zwei Bohrer, 14 Büchsenmacher, 4 Rohrschmiede und drei Waffenschmiede. Sie ist die einzige Fabrikationsstätte für militärische Handfeuerwaffen in Bayern. - Die verwitwete bayerische Kurfürstin Maria Leopoldine von Österreich-Este (St) (28) heiratet Graf Ludwig von Arco (St) (31). - Das Donauwörther Wochenblatt kommt erstmals heraus. - Burg Wernberg wird vom Amtsgebäude zum Gefängnis umfunktioniert. - In Deutschland wird je 50 Duelle 1 Mensch getötet oder schwer verletzt. Da Duelle verboten sind nennt man sie Rencontre alias Treffen. Die Duellanten müssen mindestens 15 Jahre und höchsten 60 Jahre alt sein. Juden können sich nur wegen Mordes schlagen. Wer gebeten wird als Sekundant zu fungieren und dies ablehnt risikiert ebenfalls ein Duell. Sekundanten, die von Adel sein müssen und wissen müssen wie die verschiedenen Spielarten eines Duells überhaupt durchzuführen sind, leben gefährlich, da sie alleine für die Duellpistolen verantwortlich sind, weil Manipulationen mit Quecksilberkugeln oder das Laden ohne Kugel befürchtet werden und sie auch die Waffenart auswählen. Die neue Art sich zu Duellieren, eine weniger tödliche, aber mit mehr entstellenden Wunden, heißt auf den Hieb alias mit einer Hiebwaffe wie dem gewöhnlichen Offiziersdegen, dem Hieber oder dem krummen ungarischen Säbel. Die alte Art sich zu Duellieren, die tödlichere, heißt auf den Stich alias mit einer Stoßwaffe wie dem Parisien alias Pariser alias Staatsdegen oder zweischneidigen Offiziersdegen und ist sehr selten und nur in Jena in Mode. Um nicht entdeckt zu werden ist der Griff des Parisers abschraubbar und kann in einem Stock versteckt weden und wird innerhalb der Landsmannschaft weiter vererbt. Die dritte Art sich zu duellieren ist die auf Pistolen, bei der man 1. steht und gelegentlich avanciert, sich dabei ansieht oder nicht 2. zu Pferde sitzt 3. auf dem Mantel kniet 4. über das Schnupftuch, bei dem die Duellanten ein großes Tuch mit den Zähnen festhalten und verdeckt auf einander schießen, während sie sie sich verrenken um ihren Körperposition zu verstecken und 5. bey Nacht, was tatsächlich im Dunklen bedeutet und die Duellanten blind auf einander feuern. - Der amerikanische Vizepräsiden Aaron Burr (48) erschießt bei einem Duell seinen langjährigen Rivalen, amerikanischen Gründervater und Gründer der Bank of New York Mellon Alexander Hamilton (47), der ihn verfehlt und dessen Pistole sich später mit einer zu geringen Abzugskraft als manipuliert herausstellt. Um einem Duell zu entgehen müssen Offiziere den Dienst quittieren. - In Pappenheim wird die Freimaurerloge Theodor zur festen Burg von Graf Carl Theodor von Pappenheim gegründet. - Die in Mailand geborene Erzherzogin Maria Leopoldine von Habsburg Österreich-Este (28), die Witwe des bei Brüssel geborenen pfalzbayerischen Kurfürsten Karl Theodor von Wittelsbach Sulzbach (+17 99), macht dem nicht standesgemäßen Graf Ludwig von Arco (31) einen Heiratsantrag, den dieser auch annimmt, weswegen sie umfangreiche Verzichtsverklärungen unterschreiben muss. In Bayern wird das Schulwesen neu geordnet. Es gibt eine Primärschule, die Kinder so früh wie möglich bis max 12 besuchen, dann folgt bis max 14 entweder das Progymnasium oder die Realschule und danach das Gymnasium oder das Realinstitut bis max 18. Das Progymnasium lehrt die idealen Wissenschaften und Sprachen und das Realinstitut Naturwissenschaften und Kunst. Danach folgt entweder das Lyceum oder die Universität. - In Nürnberg wird das einzige Realinstitut in Nordbayern eröffnet. - In Nürnberg wird Wilhelm Karl Tucher (68) Losunger. - In Regensburg wird das Präsidialpalais für den französischen Geschäftsträger, elsäßischen Arztsohn und Reichsbaron Theobald Jacques Justin de Bacher (56) am Bismarckplatz, dem mittelalterlichen Rindermarkt erbaut. - In Freystadt ersteigert der pyrbaumer Amtsschreiber Xaver Kern das Franziskanerkonventsgebäude mit Brauhaus und Sommerkeller. - In Altdorf wird die Brauerei Brauhaus Altdorf Hagenhausener Strasse 6 gegründe. - In Regensburg zieht die französische Gesandtschaft vom Stadtpalais Bismarckplatz 8 (20 19 Commerzbank) in das Palais Bismarckplatz 1 um. - In Regensburg wird der Petersfriedhof (am Bahnhof) außerhalb der Stadtmauern angelegt. - In Regensburg trifft die frisch getrennte Geliebte von Ludwig van Beethoven (34), die längste Beziehung Beethovens mit 7 Monaten, die in Düsseldorf geborene Pianistin und Sängerin Freiherrntochter Therese von Zandt (33) ihren ehemaligen Liebhaber und weit herumgekommenen Kapellmeister Friedrich August Burgsmüller (36) wieder, heiratet ihn und lebt noch drei weitere Jahre in Regensburg, wonach sie 18 07 nach dem Tod ihres Vaters nach Düsseldorf ziehen, wo sie sich kennengelernt haben. - In Frankreich wird für den Strassenverkehr das Rechtsfahrgebot eingeführt. - In Nürnberg Schwaig wohnt der neue nürnberger Schultheiß, der bis 18 06 im Amt ist, im Schloss Schwaig, wo er bis 18 10 wohnt. - In Ansbach wird die Freiherrentochter Wilhelmine von Dornberg als Tochter von Freiherr Ernst von Dornberg (--) und Henriette Maximiliane von Glauburg (--) geboren. - In Neuburg werden die 15 pfalzneuburgwittelsbacher Landgerichte auf acht reduziert und Kallmünz mit Burglengenfeld vereinigt. - In Ansbach kommt der triesdorfer Reitknechtssohn und Fayencemaler Christian Matthias Adler (17) von seiner Auslandstour nach England zurück, wo er vier Jahre lang beim aus Dresden stammenden Hofmaler Friedrich Gotthard Naumann (54) lernt. - Der ansbacher Fayencemanufakturbesitzer Johann Gottfried Popp (--) stirbt in Paris. - In Nürnberg versuchen die Welser Erben die Norica Bibliothek zu verkaufen, die der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang von Goethe (55) für die Weimarer Bibliothek aber ablebt. - In Nürnberg beginnt der nürnberger Postwagen Condukteur alis Postkutscher Johann Meyer (--) einen jahrelangen Prozess mit seinem Arbeitgeber Kaiserliche Reichspost. - In Regensburg lässt die Familie Thurn und Taxis ihren Finanzdirektor Ritter Georg Friedrich von Müller (--) im bürgerlichen Stil das spätere Württemberg Palais zwischen Am Prebrunntor und Hundsumkehr kurz nachdem der Turms XXXVII mit der Stadtbefestigung abgerissen wird am Herzogspark erbauen. - In Dietfurt Ottmaring wird das  größere Schloß im Süden mit Außentreppentürmchen des eichstätter Ministeriale und Besitzer xxx säkularisiert. - In Riedenburg wird der Mundartdichter und spätere Jurist Joseph Anselm Pangkofer (49) als Sohn des Patrimonialsgerichtshalters xxx von Pangkofen (--) geboren, der das wittelsbachkurfürstlichbayerische Mätressen Gut und Schloß Hexenagger für Franz Joseph III von Kaiserstein (--) verwaltet.

1803 Wetter: Milder Januar und außergewöhnlich kalter Februar. Frosteinbruch im Mai. Trockenes Jahr. Hitzeperiode im Juli und August mit vielen schweren Gewittern. - Revolutionskriege - Die Bevölkerung der Stadt Neumarkt ist auf 3.834 Bewohner angewachsen. - Das Kloster Kastl verliert die Hochgerichtsbarkeit über den späteren nördlichen und nordöstlichen Landkreis Neumarkt. - Der amberger Bürger und Mälzer Thomas Bruckmüller kauft das amberger Franziskanerkloster und baut es zum Gasthof Zum König von Baiern mit dem Adeligen Gesellschaftstheater in der Klosterkirche um und eröffnet dieses mit dem Drama Die Dienstpflicht, das zur Eröffnung 156 Gulden 24 Kreuzer für die Armen einspielt. Es hat eine dreistöckige Loge. Die Brauerei Bruckmüller wird gegründet. - Im preußischen Ansbach wird die neue Hebammenanstalt eröffnet und Dr Leiblin, der auf 170 erfolgreiche Geburten zurückblicken kann, von Dr Geßner ersetzt. - Der preußische König Friedrich Wilhelm III von Preußen (St) (33) kommt von einer Heerschau in Fürth nach Ansbach, weshalb ein jährliches Volksfest alias Volksmesse alias Markt abgehalten wird. - Das Kloster Waldsassen wie dessen Besitz, die Stadt Tirschenreuth, wird säkularisiert. - Karl Ludwig von Strahlenfels erbt alle väterlichen Güter. - Das katholische Fürstentum Regensburg wird aus dem regensburger Hochstiftsgebieten der Reichsstadt Regensburg und den Besitzungen der regensburger Klöster mit ihrem neuen regensburger Erzbischof Karl Theodor von Dalberg (59) gebildet. Da Mainz an Frankreich gefallen ist fällt das Amt des Kurfürsten, des Reichserzkanzlers, des Metropolitan Erzbischofs und des Primas für Deutschland an den regensburger Bischofsstuhl. - Das katholische untere Hochstift Eichstätt erhält der seit 17 92 mit Frankreich verbündete katholische salzburger Kurfürst und toskanische Großherzog Erzherzog Ferdinand von Habsburg Lothringen (34). - In Neumarkt gibt es zwei Hutmacher. einer davon ist Georg Hauer. - Der in der Steiermark geborene eichstätter Fürstbischof Graf Joseph von Stubenberg (32) muss auf Druck des bayerischen Minister Maximilian von Montgelas (43) die Stadt Berching in die Unabhängigkeit entlassen. - In Bamberg wird das Studentenseminar Aufsessianum säkularisiert und ausgeräumt. Ein bayerischer Regierungsbefehl das Aufsessianum zu verschonen kommt zu spät. - Die ehemalige markgräflichansbacher Geliebte, die Schauspielerin Claire Clairon (80) stirbt verarmt in Paris. - In Regensburg wird der Galgen vom Galgenberg Regerstrasse 4 verlegt. - Aschaffenburg wird eigenes Fürstentum unter dem neuen aschaffenburger Fürst Karl Theodor von Dalberg (St) (59). - Der in Fürth geborene jüdische Kaufmann Elkan Henle (42) veröffentlicht anonym die Schrift Über die Verbesserung des Judentums. - In Nürnberg verkauft der nürnberger Spielwarenkaufmann Georg Hieronimus Bestelmeyer (39), der als einziger in seinem mit städtischer Genehmigung neu eingerichteten Möbelmagazin auswärts hergestellte Möbel alias Importware ab Lager verkaufen darf, wogegen die städtischen Schreiner vergeblich Sturm laufen, einen Zauberkasten, der in seinem illustrierten Katalog aufgelistet ist. Waren in einem illustrierten Katalog aufzulisten ist erst seit 17 90 bekannt, aber wieder in den Wirren der Revolutionskriege in Vergessenheit geraten, weshalb er weltweit der einzige Spielwarenhändler ist, der seinen Versandhandel mit illustrierten Katalogen betreibt. - In Neumarkt ist Johann Christian Bauer (--) Bürgermeister. - In Regensburg wird der Reichsdeputationshauptschluss verabschiedet, durch den das Bistum Bamberg und das Bistum Würzburg bayrisch werden. Das Hochstift Eichstätt fällt als Entschädigungsmasse an das Großherzogtum Toskana. - Die calvinistische Kurpfalz fällt an das lutherische Baden. - In Regensburg kommt die Erstausgabe des Kurfürstlich erzkanzlerisches Regierungs- und Intelligenzblatt, das bis 18 06 gedruckt wird. - In Amberg wird eine Kreisbibliothek zur Aufnahme der Bücherbestände der säkularisierter Klöster der Oberpfalz im Jesuitenkloster eingerichtet. - In Neumarkt übernimmt die Familie Seitz die Klosterbrauerei von den vertriebenen Kapuzinermönchen. - Nach Bad Windsheim ins Deutschordensschloss Ickelheim kehrt die uneheliche bayerische Kurfürstentochter Witwe Karolie Franziska von Isenburg und Büdingen alias selbsternannte Gräfin von Parkstein alias Gräfin Karoline Franziska Dorothea von Parkstein alias Karoline Franziska Dorothea von Despres-Verneuil (St) (42) zurück. - Die bamberger Universität wird aufgelöst. - Das preußische Solnhofen wird an das Königreich Bayern abgetreten. - In Amberg wird der Hammer Haselmühl verstaatlicht. - Der in Straubing geborene und in Regensburg als Halbwaise aufgewachsene Schauspieler Emanuel Schikaneder (52) holt Ludwig van Beethoven (33) an sein Theater an der Wien. - In Bayern dürfen protestantische unverheiratete Mütter die Glaubensrichtung ihrer Kinder bestimmen. Zwangsreligionserziehung durch die unehelichen Väter wird verboten und für illegal erklärt. Jeder darf nach dem 21. Lebensjahr die Religion wechseln. - In Regensburg Prüfening wird im Kloster Prüfening der in Ingolstadt geborene mit dem verstorbenen regensburger klosteremmeramer Fürstabt Frobenius Forster verwandte amberger Jesuit und letzte Abt Rupert Kornmann (46) abgesetzt, das Kloster sälkularisiert und an Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (33) verkauft, der es seinem Generalpostdirektor Freiherr Alexander von Vrints-Berberich (--) übergibt. - Das Fürstbistum Eichstätt wird aufgelöst und dem neu gebildeten Fürstentum Salzburg – Toskana zugeschlagen. - In Coburg heiratet die in Coburg geborene schöne und gebildete spätere englische Königinmutter Victoire von Sachsen Coburg-Saalfeld (St) (17) den späteren Fürsten Emich Carl von Leiningen (St) (40). - In Sulzbach entsteht das Landgericht aus dem Landrichteramt. - Velburg erhält ein Rentamt. - In Regensubrg wird ein neues Nummerierungssystem mit Litera Hausnummern für Strassen nach den jeweiligen Wachten A bis H schematisch von West nach Ost eingeführt. - In Regensburg können auch Katholiken in der überwiegend protestantischen Bürgerschaft das Bürgerrecht erhalten. - In Regensburg zieht die kurtrierer Gesandtschaft aus dem Haus Heuport Domplatz 7 aus. - In Bayern wird mit dem Relgionsedikt das staatskirchenrechtliche evangelische Religionssystem geschaffen, bei dem der katholische Der birkenfelder Pfalzgraf und rheinpfälzische und bayerische Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (47) höchstes Oberhaupt der evangelischen Kirche wird. Katholiken, Lutheraner und Reformierte werden gleichberechtigt. - In Sulzbach werden das alte Bürgerspital verkauft und das Landgericht Sulzbach gebildet, das das ältere Landrichteramt ersetzt. - In Regensburg werden die meist adeligen Klarissenordensschwestern im katholischen Kloster Magdalena vor die Wahl gestell, entweder eine Krankenstation oder die Mädchenschule der unteren Stadt einzurichten oder säkuliert und aufgelöst zu werden, weshalb sie Schulunterricht erteilen. - In Regensburg wird das katholische Dominikanerinnen Kloster nicht säkularisiert, weil es eine Mädchenschule gründet. - In Regensburg wird der katholische Malteserorden und der katholische Deutsche Ordenskommend St Ägid aus Rücksicht für die Kriegsdienste ihrer Glieder nicht aufgelöst. - Der in Nürnberg Sündersbühl geborene letzte und ehemalige klosteremmeramer Fürstabt Coelestin Steiglehner (65) pachtet das ehemalige und säkularisierte klosteremmeramer Sommerschlösschen Hohengebraching privat vom Staat.  - In Sulzbach-Rosenberg Edelsfeld werden die Besitzungen von Freiherr xxxx von Steinling, dem ua die Hofmarken Steinling, Boden und Edelsfeld gehören und dessen Vorfahre nürnberger Stadtbaumeister war, säkularisiert. - In Regenstauf erheiratet Freiherr Ignatz Marquart von Pfetten (--) Barockschloß Ramspau, das Maria Klara von Drechsel als Mitgift mitbringt. - In Regensburg gründet der Unternehmer Johann Heinrich Koch (---) unmittelbar am Prebrunner Tor Am Singgrün 1 eine Porzellanfabrik. Die Nachfrage ist von Beginn an sehr gering, weshalb der katholische mainzer Erzbischof Karl Theodor von Dalberg (St) (48) finanziell einspringt. Es kommt zu Konflikten mit den nürnberger Zünften alias Handwerk. - In Regensburg beginnt der ehemalige mainzer Kurfürst Freiherr Karl Theodor von Dalberg (St) (59) den Jahrtausende alten Mainzer Domschatz einschmelzen zu lassen um ua seine verarmten adeligen mainzer Domherren auszuzahlen und zu entschädigen, wovon noch zwei Gegenstände (20 22) übrig sind. - In Nürnberg macht sich der langjährige pariser Kupferstecher Heinrich Guttenberg (54) nach 10 jähriger Pause wieder auf nach Paris. - In Neumarkt wird das katholische Kapuzinerkloster säkularisiert. - In Neumarkt wird der neumarkter Schultheiß Aloys Eisenhut (--) auch Rentbeamter von Neumarkt und Pyrbaum. - In Schmidmühlen verliert das regensburger Adelige Damenstift Niedermünster Niedermünstergasse 6 nach 26 Jahren das Obere Schloss wieder. - In Regensburg wird das Fährrecht im Besitz von Kloster Prüfening nach der Säkularisierung an die bisherigen über Generationen als Fergen tätigen Fährleute Hofmeister, Rieger und  Stuhlfelder verkauft. - Die Herrschaft Parsberg, die bisher im Privatbesitz des bayerischen Herzogs xxx von Wittelsbach (St) (--) war, wird mediatisiert und in das bayerische Herzogtum eingegliedert. - In Nürnberg wird der uneheliche in Altdorf geborene Badersohn Konrad Mannert (47) wissenschaftlicher Leiter in der Buchhandlung Hohmann, die auf Landkarten spezialisiert ist. Der in Sulzbach geboren Johann Andreas Michael Nagel (++) war sein Schwiegervater. - In Mühlhausen kauft der sulzbürger Joseph Pfaller die Brauerei xxx (--) später Bender. - In Nürnberg wird der an der Weser geborene revolutionär gesinnte Buchhändler Friedrich Campe (26) von den konservativen nürnberger Buchhändlern, auch weil er den Typus des neuartigen Sortimenters verkörpert, nach Fürth vertrieben. - In Nürnberg wird der altdorfer Badersohn, Chirurgensohn, ehemalige nürnberger Lehrer und Geschichtsprofessor an der Universität Altdorf Konrad Mannert (--) neuer Leiter der wissenschaftlichen Abteilung der Landkartenabteilung im Homann Verlag, wo er das Kompendium der deutschen Reichsgeschichte herausbringt, das als sein Werk aufgelistet wird, aber nicht von ihm selbst stammt. - In Freystadt beginnt mit der Schließung des Franziskanerklosters und der Abschaffung der Wallfahrt der wirtschaftliche und finanzielle Niedergang. - In Spalt kommt das seit dem Vorjahr wittelsbacher Pflegamt Wernfels-Spalt und damit auch der Ort Spalt an das Königreich Preußen und damit unter die Herrschaft der Zollern.

1802 Wetter: Schnee bis in den März. Winterroggen geschädigt. Kälteeinbruch im Mai. Sommer heiß und trocken. Gemüse vertrocknet auf den Feldern. - Revolutionskriege - In Amberg wird das Franzikanerkloster durch den Landrichter Graf von Holnstein säkularisiert, geschlossen, die Gebäude an den Mehlhändler Thomas Bruckmüller verkauft und in der Klosterkirche ein Theater eingebaut. Sechs Franziskanermönche werden mit drei Kutschen nach Freystadt abtransportiert. - Im preußischen Ansbach wird die Rumfortische Suppenanstalt eingeführt. - In Bayern wird die allgemeine überwachte kostenpflichtige Schulpflicht für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren eingeführt, deren erfolgreicher Abschluß Voraussetzung für eine Handwerkslehre, die Übernahe des elterlichen Bauernhofes oder eine Heiratserlaubnis ist. - Im preußischen Ansbach wird das Glücksspiel Lotto alias Preußische Lotto wieder eingestellt. - Im preußischen Ansbach wird der Brudermörder von Olnhausen lebenslänglich in der Frohnfestung eingekerkert. - Bayerische Truppen besetzen und annektieren das Bistum Bamberg. - Der birkenfelder Pfalzgraf und rheinpfälzische und bayerische Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (46) führt die Säkularisation in Bayern ein und hebt damit alle nichtständischen Klöster und damit die Klöster der Bettelorden auf. - Die fürstbischöflicheichstätter Stadt Beilngries wird von bayerischen Truppen besetzt. - Das Franziskanerkloster Kemnath wird aufgelöst und Kirche, Kloster und Brauhaus an die kemnather Bürger verkauft. Die Klosterkirche wird als Scheune verwendet. - In Neumarkt befindet sich eine kleine Reitbahn von Oberst Graf xxx von Zedwitz (--) auf dem Hofplan später Residenzplatz. - In Freystadt wird das Franzikanerkloster aufgelöst. Den Abriss der Wallfahrtskirche Mariahilf verhindert Freiherr von Griesenbeck, weil sein Verwandter dort begraben ist. - In Regensburg wird eine Fastnachtsmaskerade mit Schlitten mit dem Motto Grundriß des Geschmackes durchgeführt, die eigentlich die Fortschritte der Wissenschaft und Kunst verspotten soll. Sie wird in mehreren Broschüren scharf kristisiert. - In Regensburg wird im Stahlzwinger zwischen Jakobertor und Brennbrunnerthörchen im Sommer zweimal wöchentlich ein Schießen im ganzen und halben Stahl, d.h. mit Armbrüsten und leichten Bogengeschoßen abgehalten. Am Abend wird Billard gespielt oder man benutzt die Kegelbahn. - In Regensburg Dechpetten wird von der Botanischen Gesellschaft zweimal monatlich eine Schrift herausgegeben, die in allen Buchhandlungen als auch auf den Postämtern erhältlich ist. - In Regensburg sind der öffentliche Rosenwirtsgarten und der Kränergarten sonntags gut besucht. - In Regensburg finden im Theater im Ballhaus, einem ehemaliges Ballhaus ganzjährig dreimal wöchentlich, Aufführungen statt. - In Regensburg gibt es fünf Kaffeehäuser: Zum blaue Engel, Zum goldenen Fäßl, Zum Falk, Zur goldenen Glocke, Zur weiße Rose. Regensburg hat 23.000 Einwohner. 66 % sind katholisch. Nur 1.000 Einwohner sind Bürger. 3 Bürger sind katholisch. Heimische Produkte sind: Fortepiano und Flügel, Leinwand, Barchent, Spitzen, Stümpfe, Seife, Wollenwascherei, Angeln, sie werden bis Holland und Spanien exportiert, kleine Kaffeebecher, sie werden zu hunderttausenden über Wien in die Türkei exportiert. Entgegen der regensburger Stadtverfassung, nach der nur 4 jüdische Familien in Regensburg leben dürfen, hat eine wesentlich größere Gemeinde sogar einen Rabbiner und eine Synagoge in einem Privathaus hinter der Grüb. Die Stadtbibliothek im Stadtwaggebäude besitzt 20.000 Landkarten. Die fürstliche Palmische Bibliothek ist seit mehreren Jahren geschlossen. Das regensburger Weiße Brauhaus ist verpachtet. Der regensburger Hansgraf heißt Dietrichs. Es gibt 5 Schreibschulen und Rechenschulen. 13 Exjesuiten unterrichten am katholischen Lyceum alias Gymnasium. Es gibt 3 Buchdruckerein. Die Buchdruckerei Kayser gibt die Historischen Nachrichten über neue europäische Entwicklungen und den Regimentskalender heraus, die Reichstagsbuchdruckerei Neubauer druckt dreimal wöchentlich deutsch Staatsrelation und die Tageszeitung Le Mercure universel auf französich. Die Ratsbuchdruckerei Zeidler gibt ein wöchentliches Anzeigenblatt mit ankommenden und abgehenden Fremden heraus. Im Winter versammelt sich der Adel täglich zwischen 07:00 und 08:00 Uhr in einer ihrer Wohnungen. Der Erbprinz Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (32) gibt sonntags Gesellschaft mit großer Mittagstafel und Nachttafel und donnerstags zusätzlich ein Konzert. Seine Frau gebärt ihm einen zweiten, aber überlebenden Sohn Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St). In der Lesegesellschaft Harmonie wird um Geld gespielt. Dienstags gibt der Kantor Schubart im Gasthaus Zum roten Hahn Rote Hahnen Gasse 10 Konzerte. Vor dem Jakobstor übt die bürgerliche Freycompagnie zu Pferde im bürgerlichen Schießhaus mit Pistoletten. In Brennbrunn wird das Wirtshaus Schlösschen mit mehreren offenen Laubhütten und einigen gedeckten Gartenhäuschen betrieben. Im Gasthaus Zum goldenen Lämmchen wird getanzt und das Kloster Prüfening besitzt eine Sammlung von Gemälden auf Spinnengewebe. Weiter Informationen hier. Gefechte zwischen französischen und österreichischen Truppen. - Im März sind alle Franzosen aus Nürnberg abgezogen. - In Neumarkt ist Johann Christian Bauer Bürgermeister. - In Neumarkt werden die Kapuzinermönche vertrieben. - In Bamberg gründet der in Ansbach geborene Schriftsteller, Theaterleiter und Politiker Graf Julius von Soden (48) das Theater am Schillerplatz. - Amberg kommt unter die Aufsicht eines kurfürstlichen Stadtkommissärs. Dem Magistrat werden juristische Entscheidungen entzogen. - Der in Graz geborene eichstätter Fürstbischof Joseph von Stubenberg (62) wird zum eichstätter Bischof degradiert. - Regensburg wird von Truppen des neuen deutschen Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg (St) (61) besetzt, der die neuerbaute Dompropstei am Domplatz 6 als seine Residenz erwählt, der den jüdischen Bankier Raphaël Nathan Bischoffsheim (29) als seinen Heereslieferanten übernommen hat. - In Freystadt beziehen vertriebene Franiskanermönche das Franziskanerkloster. - Das gesamte Hochstift Eichstätt wird bayerisch. - In Vohenstrauß kommt ein erster katholischer Pfarrer Franz Kellermann in seiner neuen katholischen Gemeinde an. Er wird auf dem Markt vom evangelischen Pfarrer Christoph Friedrich Zettel herzlich begrüßt. - In Nürnberg heiratet der Dragonerhauptmann Hermann Hieronymus Petz (46) die aus Unternesselbach stammende Witwe Susanna Regina Barbara Kordenbusch (--). - Der Lyriker Friedrich Hölderlin (32) passiert Amberg auf der Rückreise vom Regensburger Reichstag. - In Regensburg gibt es die Gesandtschaft des Deutschen Ordens im Alten Deutschen Haus am Ägidienplatz 6, die württemberger, sächsische und coburger Delegation im Gasthaus Zum goldenen Arm in der Glockengasse 2, die anhaltiner Gesandtschaft in der Thill Behausung in der Ludwigstrasse 6, die strassburger, münsterstablo Delegation im Neuen Deutschen Haus in der Marschallstrasse 5. - In Regensburg übernimmt die fuldaer Gesandtschaft in der Dompopstei am Domplatz 6, das kölner Domizil, die rothenburger und windsheimer Delegationen logieren im Haus Am Weintor Keplerstrasse 16, die Deutsches Reich Delegation residiert in der Löwenapotheke Obere Bachgasse 2, die berchtesgadener Delegation wohnt in der Domdechantei in der Schwarze Bärenstrasse 2, die russische Delegation im Eichstätter Hof in der Schwarze Bärenstrasse 2, die überlinger, schwäbischgmünder und biberacher Delegation im Bischofshof am Krauterermarkt 3/4, die wetterauer und reichsgräfliche Delegation im Hopffer Haus am Herrenplatz, die lübecker, nördlinger, heilsbronner und schweinfurter Delegation in einem eigenen Haus in der Brückstrasse, die trierer, eichstätter, augsburger und kemptener Delegation im Schöpf Haus am Dompalatz, die goslarer, mühlhausener und nordhausener Delegation im Deisch Haus in der Deischgasse 2, die kurmainzer, wormser, speyerer und hildesheimer Delegation im Leipold Haus am Bismarckplatz, die hessische und hessendarmstädter Delegation im Schlemmer Haus am Neupfarrplatz, die frankfurter, hamburger, aalener delegation in der Obere Bachgasse, die kölner, aachener, rottweiler und ravensburger Deleagtion in der Ostengasse, die wormser, esslinger, dortmunder, dinkelsbühler Delegation im Gasthaus Zum goldenen Fass in der Spiegelgasse 10, die kurbrandenburger, sächsische und sachsenweimarer Delegation im Gumpelzhaimer Haus Kreuzgasse 25, die lübecker und holsteinoldenburger Delegation im Gemeiner Haus in der Spiegelgasse, die ulmer Delegation im Koch Haus in der Thundorferstrasse, die passauer und liechtensteiner Delegation im Rentmeisterhof unter den Schwibbögen.und die kurpfälzer, bayerische und zweibrückener Delegationen im Aliuß Haus in der Untere Bachgasse 12 - In Burgthann heiratet der Gastwirt Müller die Gastwirtstochter vom Gasthaus Zum Hirschen Burgstrasse 2 und führt den Familienname Müller ein. - In Sulzbach wird im säkularisierten Salesianerinnenkloster das Landgericht und das Rentamt und im Kapuzinerkloster das Bürgerspital eingerichtet. - In Regensburg wird das Stift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle nicht säkularisiert, weil das Stiftsvermögens in Österreich angelegt ist und man im Falle einer Auflösung dessen Verlust befürchtete. - In Regensburg wird das katholische Kloster Niedermünster der Administration des Fürstentums Regensburg unterstellt - In Regensburg wird die katholische Leonhard Kommende nicht säkularisiert, weil sie ein Ritterorden ist. - Der katholische Malteserorden ein Johanniterorden darf das Kloster aber nicht mehr nutzen. - In Eichstätt stirbt Johanna Sophie Kettner (81), die 14 Jahre lang als Mann verkleidet in der kaiserlich österreichischen Armee Dienst geleistet hat. - In Ansbach Dennenlohe wird das frührokoko Schloss Dennenlohe mit Orangerie an Graf Karl Theodor von Pappenheim (St) (31) für seine von ihm getrennt lebende Frau, die preussische Staatskanzlertochter Prinzessin Lucia Anna Wilhelmine Christina von Hardenberg Reventlow (26) verkauft. - In Regensburg hat das seit mehr als 300 Jahren bestehende Gasthaus Zum Walfisch Unter den Schwibbögen 21 ein neues geschmiedetes Wirtshausschild mit der biblischen, szenischen Darstellung wie ein Wal Jonas verschluckt. - In Nürnberg Laufamholz verliert die Familie Petz von Lichtenhof das Herrenhaus Unterbürg. - In Nürnberg nimmt der Kaufmann, Spielwarenhändler und Verleger Georg Hieronimus Bestelmeyer (38), der mit bebilderten Verkaufskatalogen arbeitet, Möbel in sein Vekaufssortiment auf. Seine Waren stammen von nürnberg Künstlern alias Handwerkern. - In Amberg wird die Einrichtung der säkularisierten Paulanerkirche an verschiedene Kirchen verkauft und die Kirche selbst als Salzstadel verwendet. - In Nürnberg stirbt der thurn und taxis Postkommissar und ehemalige längjährige in Wien geborene esterhazy Theaterdirektor Karl Michael von Pauerspach (65). Der geheime Sekretär Aquilin Dietz (--) ersetzt ihn. - In Burglengenfeld beginnt man das Kloster aufzulösen. - In Altdorf brennen in der Gasse Obere Wehd nach dem Großbrand von 17 65 auch die südlichen Fachwerkhäuser ab, die ebenfalls in Sandstein wieder aufgebaut werden, darunter das Reitenspieß-Haus 128 Haus Obere Wehd 7 (20 23 Buchhandlung Liliput) das als Bäckerei, Brauerei und Bullenzucht einen Zunftstein mit einem Stierhoden, einer Breze und einem Brauerstern sofort wueder aufgebaut wird. Die Pferdeschemme Wehd befindet sich an der Kreuzung Obere Wehd bzw Untere Wehd/Oberer Brauhausstraße bzw Plätzl. Die Fachwerkbauweise ist seit xxx verboten. - In Freystadt Burggriesbach verkauft der in der Steiermark geborene eichstätter Fürstbischof Graf Joseph von Stubenberg (31) über die Hofammer die Ländereien der seit mindestens 16 Jahren nicht mehr sichtbaren Burg Lauterbach an mehrere Bauern. - In Nürnberg lässt sich der an der Weser geborene lutherische  revolutionär gesinnte gießener Student und Buchhändler Friedrich Campe (25) nieder, wo der neue katholische bayerische Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (45) den Klöstern verbietet Bücher und Manuskripte zu verkaufen und mit Napoleon (--) liebäugelt. Friedrich Campe (25) tritt als Sortimenter auf, denkt gross. - In Bayern müssen mit der Einführung der sechsjährigen Schulpflicht Schulentlassscheine alias Bescheinigungen für die Absolvierung der Schule ausgestellt werden. - In Freystadt wird das katholische Ausbildungskloster der Franziskaner laut kurfürstlichbayerischem Beschluß durch der sulzbürger Landrichter Baron xxx von Verger (--) säkularisiert und geschlossen, wofür allen ausländischen Patres die Ausreise angeordnet wird, was bis ins Folgejahr dauert. Bis dahin werden alle altersschwachen Patres aus der Region dorthin gebracht um ihren weiteren Lebensweg zu planen. - In Eichstätt verschwindet das letzte der auf dem Höchststand von 4 bis 5 existierenden Beginenhäuser. - In Spalt kommt das fürstbischöflicheichstätter Pflegamt Wernfels-Spalt und damit auch der Ort Spalt an das Kurfürstentum Bayern und damit unter die Herrschaft von Wittelsbach.

1801 Wetter: Schwere Hagelgewitter im Mai. Nasses Jahr mit gemäßigten Temperaturen. - In Sinzing zerstört ein Hochwasser die Sinzinger Laberbrücke. - Revolutionskriege - In Bayern wird die Bürgerwehr eingeführt. Nur Offiziele und Chargen tragen Uniform. Die Teilnahme ist Pflicht. Wer fehlt, muss Strafe zahlen. Bürgerwehrmänner tragen nur eine weißblaue Binde und ein Gewehr. - Die forschauer Gewehrfabrik bei Kemnat wird wegen Streitereien mit den örtlichen Büchsenmeistern, die sich nicht in die Abhängigkeit des Staates begeben wollen, nach Amberg in die leer stehende Münze verlegt. Das Personal wohnt in der vom in Karlsruhe geborenen Erfinder Georg Friedrich Reichenbach (30) neu aufgebauten Gewehrfabrik, der die Produktionsmaschinen auf ein industrielles Niveau bringt. Der in Mannheim geborene neue bayerische Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (45) gibt sich als Gründer der Gewehrfabrik. - Im preußischen Ansbach wird das Waisenhaus geschlossen und alle Kinder bei Bürgern oder auf dem Land untergebracht. - Im preußischen Ansbach stirbt der geschätzte Senator Hiller, der Wirt des Gasthaus Zum Stern ist. - Der Räuberhauptmann Franz Troglauer (47) wird in Amberg nach fünf Monaten Haft und Prozess gehängt. - In Neumarkt wird der weihnachtliche Gottesdienst von Mitternacht auf 5 Uhr morgens verlegt. - In Neumarkt wird das Färben von Ostereiern verboten. - In Amberg wird Graf Wilhelm Theodor Franz Xaver von Holnstein aus Bayern (St) als Sohn von Graf Franz Xaver Maximilian Anton de Padua Aloys Guido von Holnstein aus Bayern (St) (28) und Freiherrntochter Maria Egkher von Kapfing und Lichteneckh (St) (32) geboren. - In Regensburg wird die Lesegesellschaft Harmonie mit über 100 Mitgliedern gegründet, die sich im Friedrichschen Haus in der Glockengasse versammelt. - In Nürnberg findet der Kindleinsmarkt alias Christkindlsmarkt am 21.12 auf dem großen Markt alias Hauptmarkt statt. Er wird ausschließlich von bürgerlichen und einheimischen Professionisten besucht, zieht aber Fremde in großen Scharen an. Der kleine Kindleinsmarkt findet auf der Fleischbrücke statt, auf dem Spielwaren und Kleinigkeiten angeboten werden. - In Nürnberg werden im Krankenhaus in der Judengasse keine Patienten mit ansteckenden Krankheiten behandelt. Es gibt 3 Lateinschulen alias Trivialschulen. - In Nürnberg befindet sich das Lesekabinet im Haus des Galanteriehändlers Reck und der Kugelapotheke am Obstmarkt im 3. Stock. Auf dem großen Markt alias Hauptmarkt ist dienstags, donnerstags und samstags Markt. Es gibt 3 Methäuser: Zur Sonne, Zur Rose und Zur weißen Krone. Im Mormau, dem Gefängnistrakt im Heiliggeistspital wird in Eisen gelegt. Das Opernhaus , ehemals Nachtkomödienhaus, hat eine festes Ensemble. Die Schreibstube und Rechenstube Port ist in der Judengasse. Das Praunsche Museum am Weinmarkt zeigt Antikes, Edelsteine, Kunstwerke und alte Münzen. Im Turm Prison alias Tollhaus zwischen Hallertor und Spittlertor werden die gemeinen geistig Behinderten eingesperrt. Die große Uhr schlägt stündlich und zählt die Stunden vom Garaus alias Sonnenaufgang bis zum Garaus Sonnenuntergang zwischen 8 bis 16 Mal. Musikalienhandlung Winterschmidt. Die Fuhrleute nach Neumarkt logieren im Gasthaus Zur Reichskrone und Zum weißen Löwen bei der Sebalduskirche und fahren ein bis zwei Mal wöchentlich, die Boten logieren ebenfalls im Gasthaus Zum weißen Löwen. Pakete oder Briefe müssen auf dem Botenamt am Roßmarkt am Vortag aufgegeben werden. Mittagspause ist zwischen 12 und 1 Uhr. Der Fuhrdienst nach Sulzbürg fährt donnerstags. Nach Regensburg gehen täglich reitende Posten um 13:00 Uhr ab. Ankunft von täglich reitenden Posten aus ganz Bayern ist 10 Uhr. Geld oder Bankozettel können nicht verschickt werden. - In Nürnberg wird das Nationaltheater am Lorenzplatz/Ecke Theratergasse auf dem abgerissenen Nachtkomödienhaus mit dem Stück Bayard, der Mann ohne Furcht und Tadel eröffnet. - Die preußische Stadt Fürth baut mit Freiherr Karl Augst von Hardenberg (51) um Nürnberg um seine Zolleinnahmen und Geleiteinnahmen zu bringen eine schnurgerade 8 Meter breite Chaussee bis vor das nürnberger Spittlertor. - Auf Schloß Unteraufseß wird der Altertumsforscher und Gründer des Germanischen Nationalmuseums Hans von Aufseß geboren. - In Neumarkt ist Johann Christian Bauer Bürgermeister. - In Neumarkt löst die Bürgerschaft für 4.000 Gulden das Kirchensilber des Kapuzinerklosters aus den Säkularisationsforderungen der bayerischen Regierung aus. - Der ehemalige ingolstädter Student, bayerische Generalmajorssohn und bayerische Außenminister Freiherr Maximilian von Montgelas (41), kehrt von seinem Exil im preußischen Bayreuth in seine Residenz in München zurück. - Der Adelssitz Oberbuchfeld mit Blutzehnt, Großzehnt und Kleinzehnt wird an die lengenfelder Margarete Yberl verkauft. - In Bamberg beginnt Dr Daniel Gottlieb Quandt im Saal des Gasthofs Zum schwarzen Adler in der Unteren Königsstrasse Theateraufführungen durchzuführen. - In Nürnberg erhalten die Stadtbrauer ein Vorkaufsrecht für finanziell angeschlagene Brauereien. - In Nürnberg etabliert sich das Neue Kaffeehaus im Gasthaus Zur Rose. - In Großafalterbach erhängt sich der Bauernknecht Lorenz Keckl und wird ohne Licht alias Kerzen und Kreuz begraben. - Graf Wilhelm Carl von Eckart kauft Burg Stockenfels. - In Nürnberg schreibt Ernst Moritz Arndt (41) Die Stadt Nürnberg selbst ist nach alter Art krumm und schief gebaut, und meistens mit engen Gassen. Alle Häuser, auch die neuen, haben etwas Schwerfälliges und beleidigen durch die Erker und die vielen Schnörkel das Auge. - In Nürnberg errichtet der nürnberger Gastwirt Georg Leonhard Auernheimer am Lorenzer Platz, wo das geschlossene Nachtkomödienhaus alias Opernhaus steht, das Auernheimersche Nationaltheater mit einem 500 Personen Zuschauerraum mit zwei Holzemporen und 20 Musikern, das mit dem Schauspiel Bayard, der Mann ohne Furcht und Tadel von August von Kotzebue (40) eröffnet wird, in dem aber hauptsächlich Sprechtheater stattfindet. - Der in Kirchensittenbach geborene evangelische Pfarrer Christian Conrad Nopitsch (42) bringt eine zweite Auflage der Will´schen Geschichte der Nürnbergischen Universität Altdorf und eine Topographische Beschreibung der Reichsstadt Nürnbergs, einen Reiseführer mit Beschreibungen der Plätze, Märkte, Gassen und einem Verzeichnis der nürnberger Gasthöfe, Wirtshäuser, Wein- und Bierschenken heraus. - In Regensburg stirbt der französische Komponist, Violinist und fürstlich thurn und taxischer Kapellmeister Joseph Touchemoulin (74). - In Nürnberg gesteht der Rat der Stadt den Stadtbrauern ein Vorkaufsrecht auf nürnberger Brauereien zu. - Im fast gänzlich katholischen Bayern dürfen evangelische Neubürger nach dem Toleranzedikt nicht mehr ungleich behandelt werden. - In Nürnberg muss die Patrizierfamilie von Braun ihre umfangreiche unschätzbar wertvolle Sammlung alter Meister, das Praunsche Kabinett, aus wirtschaftlicher Not komplett an den weißenkirchberger Dorfpfarrersohn und Kunsthändler Johann Friedrich Frauenholz (43) verkaufen. - Der in Amberg geborene Freiherrnsohn Karl Ernst Grießenbeck von Grießenbach (14) wird nach dem Tod seines Vaters des königlich bayerischen Kämmerers Freiherr Franz Christoph Balthasar Grießenbeck von Grießenbach (62) selbst Freiherr und Edelknabe in der Pagerie in München. - In Ochenbruck eröffnet die Wirtin Anna Böhm ein Gasthaus mit einem Übernachtungszimmer in dem ein Ofen ist (2021 Gasthaus Zum schwarzen Adler). - In Nürnberg verkauft der Kaufmann, Spielwarenhändler und Verleger Georg Hieronimus Bestelmeyer (37) über seinen bebilderten Verkaufskatalog Magazin von verschiedenen Kunst- und anderen nützlichen Sachen, zur lehrreichen und angenehmen Unterhaltung der Jugend übersichtlich unterteil in die 12 Bereiche Bau- und Gartenkunst, Spiel- und nützliche Sachen für Knaben und Mädchen, worunter hauptsächlich Zinnspielfiguren zu verstehen sind, Unterhaltende und belehrende Spiele für Kinder und Erwachsene, Astronomie, Gnomonik und Meteorologie, Elektrizität, Geometrie und Arithmetik, Hydraulik und Hydrostatik, Magnete, Mechanik, Optik, Musik und Oekonomie, Technologie und Luxus. Das Warenangebot, das er nicht immer vollständig auf Lager hat, stammt von nürnberger Künstlern alias Handwerkern. Seine Spielfiguren verkauft er satzweise, gruppenweise und nach Themen für 1 Gulden 48 Kreuzer, wobei derselbe Satz aus bemaltem Zinn 12 Kreuzer billiger ist, wie zb zwei Kamele mit Führern und 8 Palmen, weidende Pferde, Schafe oder Kühe mit Hüter und Bäumen, 21 marschierende Janitscharen alias Soldaten, 8 tanzende Bauern mit 3 Musikanten und 4 Bäumen. Ein Satz fremder Tiere alias Löwe, Tiger ist mit 2 Gulden  20 Kreuzer etwas teurer. - In Regenstauf kauft der österreichische Reichstagsgesandte Freiherr Egid Josef Karl von Fahnenberg (--) das eher bescheidene Schloß Steinsberg, das er 2 Jahre bewohnt. - In Nürnberg werden ua die ölgemalten Doppelbilder Adam und Eva von Dürer von französischen Kunstkommissaren aus dem Rathaussaal geraubt und nach Paris gebracht. - In Deining ist  das Bräuhaus Hausnummer 62 im Besitz von xxx (--), dem auch das Schloss gehört, weshalb es Schlossbrauerei genannt wird. Das Bier wird im dazugehörigen Gasthaus Zum roten Ochsen später Zum Ochsenwirt von Pachtwirt Andreas Zeller (--), verheiratet mit der Schlossbraumeistertochter xxx Ihrler (--), übernommen. - Der hoch verschuldete neue bayerische Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (45) schafft überflüssige Feiertage, die zusätzlichen örtlichen Feiertage, Bittgänge, Kreuzgänge, Kirchweihen, Wallfahrten, Prozessionen, Patrocinfeste und Pfingstritte ab, da dies den Wohlstand eines jeden Einzelnen fördert, was vorort von allen Funktionsträgern überwacht und als Verbrechen verfolgt werden muss, wobei bei jeder Verfehlung 1 Gulden in den örtlichen Armenfond fließen soll. - In Velburg ist Schloß Helfenberg öde.

1800 Wetter: Kalter Jahresbeginn. März mit Kälterekord. Hochsommer im April. Heißer und trockener August. - Revolutionskriege - Dietfurt an der Altmühl ist wittelsbachstraubinger Pflegamt und gehört zum Rentamt Straubing des Kurfürstentums Bayern. - Im preußischen Ansbach bricht in einer gräflichen Wohnung wegen der Unachtsamkeit einer Kammerjungfer, die im Bett gelesen hat, ein Feuer aus, das durch Wasser aus dem gefluteten Stadtgraben schnell gelöscht werden kann. - In Ansbach das zu Preußen gehört, sterben der Koncertmeister Enslin, der Kreisdirektor Furkel, der Haushofmeister Küster und der Medicinalpräsident und markgräfliche Leibarzt Dr Schöpf. - In Nürnberg gibt es 1.581 Metallhandwerksbetriebe. - Baron Maximilian Josef du Prel von Erpeldange von Chapois wird als Sohn von Lord Jean Baptiste du Prel (--) Herr von Pilsach in Amberg geboren. - Der steckbrieflich gesuchte Räuberhauptmann Franz Troglauer (46) feiert mit seinen Kumpanen in einer öffentlichen Gaststätte in Hirschau. - In Freystadt nimmt ein Gerichtsdiener den Räuberhauptmann Franz Troglauer (46) fest und bringt ihn nach Amberg. - Der nürnberger Patrizier Christoph Karl Sigmund Holzschuher von Harrlach  (45) wird erster Patron des Selekts des Nürnberger Patriziats, einer Interessengemeinschaft zur Sicherung von Besitz und Ansehen. - In Eichstätt plündert General Dominique Joba (41), den die Eichstätter General Schienbein nennen, Kloster Rebdorf. - Regensburg wird vom saarlouiser Amtsdienersohn und französischen General Paul Grenier (32) besetzt und verliert damit wie alle anderen eroberten Reichsstädte den Status Reichsstadt. Als Sitz des Reichstages entgeht Regensburg der Mediatisierung. - In Regensburg ist der arabische Prinz Joseph Abaisy, der bescheiden auf Kosten der Familie Thurn und Taxis lebte, und dessen Religion und Bestattungsformalitäten unbekannt sind, im Gasthof Zum schwarzen Pern gestorben. Seine arabischen Bücher bleiben noch eine Weile in der Wirtsstube liegen. - In Deining führt Konrad Nistlbeck (--) den Gasthof Zum Ochsen und erwirbt den neumarkter Gasthof Zum goldenen Lamm. - Die neumarkter Weißbierbräumeistertochter Franziska Mändl (--) heiratet den Metzger Johann Ehrnsperger (--) und kauft mit ihm zusammen das Gasthaus Zum goldenen Lamm am unteren Markt, von der Tante und Witwe Margaretha Dürnhofer (--). - In Neumarkt hat das Gasthaus Zum goldenen Lamm eine Einlage im königlichen Weißbierbrauhaus von 50 Gulden. - In Neumarkt ist Michael Schuster (--) der Wirt vom Gasthaus Zum Wolf. - In Regensburg gründet der Pfarrer und Professor Richter eine Lesegesellschaft mit 25 Teilnehmern. - In Nürnberg wird das Vestnertor im Norden, das von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet ist, ganztägig verschlossen. - Die kurfürstlichbayerische Regierung zieht von München nach Bayreuth. Der kurfürstlichbayerische exilfranzösische Ratgeber Generalleutnant Jakob von Manson (76) schlägt vor in der leer stehenden Münze von Amberg eine Gewehrfabrik mit einer Jahresproduktion von 4.000 Gewehren einzurichten. - In Lauf schlägt im Dezember (18.12) der in Prag geborene österreichische Regimentskommandeur Johann von Klenau (42) den französischholländischen Feldmarschallleutnant Pierre-François-Charles Augereau (43). - Im Dezember (10-22.12) sind französische Truppen unter Regimentskommandeut Graf von Saint Alphonse Pierre Watier (30) und General Gabriel Barbou des Courières (39) in Nürnberg, die von österreichischen Truppen unter Johann von Klenau (42) (22-27.12) und wieder von französischbatavischen Truppen unter Feldmarschallleutnant Pierre-François-Charles Augereau (43) (28.12) abgelöst werden. - In Neumarkt ist Johann Christian Bauer Bürgermeister. - Der ehemalige ingolstädter Student, bayerische Generalmajorssohn und bayerische Außenminister Freiherr Maximilian von Montgelas (40), flieht vor französischen Truppen aus seiner Residenz in München über Landshut und Amberg ins preußische Bayreuth. - Der in Regensburg geborene Baron Philipp von Mandell (59) wird Bürgermeister des französischen Saarbrücken. - In Fürth macht der in Ansbach geborene Beamtensohn und Erste Assessor der preußischen Polizeikommission Christian Wurm (29) durch seine harte Amtsführung auf sich aufmerksam. - Der in Straubing geborene Graf Maximilian von Spreti (St) (34) kämpft in der Schlacht von Neuburg unter dem Kommando des in Mannheim geborenen Festungsbaukommandantensohn und bayerischen Generalmajor Bernard Erasmus von Deroy (57) in einem österreichischbayerischen Corps gegen die französischen Truppen. - In Amberg bezieht der in Schwetzingen geborene bayerische Kurfürst und Pfalzgraf Maximilian IV Joseph von Wittelsbach (St) (44) nach seiner Flucht vor den französischen Truppen im Juni nach Bamberg mit dem bayerischen Minister Freiherr Maximilian von Montgelas (40) im Juli das Kurfürstliche Schloß, wodurch Amberg bis Dezember bayerische Residenzstadt wird. Freiherr Maximilian von Montgelas (40) lässt in Amberg das Toleranzedikt verfassen, das Protestanten erlaubt sich in Bayern niederzulassen. Er residiert für ein halbes Jahr in der alten Münze. - In Amberg werden vier Bürgermeister, wie in Amberg üblich, gewählt. Es sind der verheiratete kinderlose Stadtrat, Steuerbeamte und Strasseninspektor Franz Michael Girisch (54), der unverheiratete Theologe und rechtsstudierte Privatier Mathias Platzer, der Händler Joseph Anton Allioli (63) und der städtische Schreiber Johann Georg Klier (62). - Im Frühjahr benötigt Napoleon I (St) (31) mit seinen Truppen während des Zweiten Koalitionskrieges in Bayern zwischen Frankreich und Österreich für seine Heerführung dringend astronomisch und geographisch richtige Karten. - In Bamberg trifft die Schriftstellerin Caroline Schlegel mit Tochter Auguste ein und beteiligt sich an den Theaterproben des Bamberger Liebhabertheaters. - In Bamberg findet eine öffentliche Theateraufführung im Kollegiumsschulbau statt. - In Neumarkt kommt der aus Lauterhofen stammende Johann Ehrnsperger an und kauft das Tafernwirtshaus Zum goldenen Lamm am Unteren Markt 12 samt Bergkeller am Weinberg und Grundbesitz und Braurecht von Braunbier und Weißbier. - In Neumarkt werden das Obere Tor, das Untere Tor und die Eingänge des Rathauses, der Stadtwaage und des Syndikatsgebäudes Laternen mit Schweinefett beleuchtet, die Lorenz Götl anzündet. - In Freystadt wird die Stadtmauer teilweise abgerissen. - In Kipfenberg tauchen 6500 Franzosen mit 20 Kanonen und 60 Wagen auf. - In Mörsdorf erhält die Kirche 18 Kirchenstühle. - In Sulzbach stirbt der Hofpfalzgraf, Mediziner, Goldkreuzer und Rosenkreuzer Bernhard Joseph Schleiß von Löwenfeld (69). - In Regensburg wird die Grafentochter Karoline Luise Charlotte von Ortenburg (St) geboren. Sie stirbt aber nach 4 Monaten. - - In Feucht gibt es Gefechte zwischen französischen und österreichischen Truppen. - In Regensburg zieht die sachsenweimargothaaltenburger Gesandtschaft aus der Oppermannschen Behausung in der Gesandtenstrasse 4 und die hesssenkasseler Gesandtschaft aus der Elsperger Behausung in der Gesandtenstrasse 2 aus. - In Roth kommt der Grafensohn Karl August von Reisach als Sohn des Landrichters und königlichbayerischen Kämmerers Johann Adam Graf von Reisach (35) und der Freiherrentochter Therese von Gumppenberg (65) zur Welt. Die Brüder seiner Mutter sind der in München geborene Joseph von Gumppenberg (02) und der in Breitenbrunn geborene Anton von Gumppenberg (23). - In Regensburg ist Georg Kreys von Lindenfels im Besitz von Haus Heuport Domplatz 7. - In Pyrbaum wird das katholische Kapuzinerklosterhospiz geschlossen, dessen Mönche werden nach Altötting abgeschoben und das Inventar im Folgejahr dem pyrbaumer Weltpriester Pfarrer Georg Maier ordiniert, der auch den übriggebliebenen und nicht an einen Papiermacher verkauften Teil der Bibliothek der Kapuziner erhält und ins Hospiz zieht. - In Nürnberg stellt xxx Grattenauer die Neue nürnbergische gelehrte Zeitung nach neun Jahren wieder ein. - In Ochenbruck beginnt man das Fernstrassensntück bis Feucht  entlang der B8 zu einer Chaussee auszubauen, was 10 Jahre dauert. Die Bauern helfen den Reisenden beim Anspannen und Abspannen der Pferde. Ochenbruck ist Grenzort. - In Schwabach labelt der Geigenbauer Johann Georg Knäuscher (--) als Eigenbaue. Er handelt aber auch mit Widhalm Konkurrenzprodukten. - In Pilsach Laaber gehört eines von 24 Anwesen Freiherr xxx von Loefen. - In Regensburg Nittendorf kauft der kurpfälzer Kämmerer Graf Carl von Jett (--) die Hofmark Schönhofen mit dem alten Burgstall und dem neuen Schloß. - In Nürnberg stribt der nürnberger Patrizier Hans Karl Welser (42), woraufhin die Büchersammlung verkauft wird, die Norica Bibliothek aber im Besitz der Erben bleibt. - Nach Neumarkt wird das Dragoner Regiment Hohenzollern verlegt, womit auch das Depot verlegt wird. - In Nürnberg wird der nürnberger Patrizier Christoph Karl Sigmund Holzschuher von Harrlach (23) zum ersten Patron des Nürnberger Selekts gewählt. - In Regensburg wird der 17 81 in den Adelsstand erhobene bayerische Hofkammerrat und Hofbankier Georg Friedrich Dittmer (73) in den österreichischen Freiherrenstand erhoben, wonach er das Patrizierhaus Erlbeck Ecke Haidplatz/Weingasse kauft und im frühklassizistischen Stil umbaut und dort seinen vierspännigen Kutschen sogar Fackelträger vorausreiten lässt. In seinem Gartenpalais später Villa Lauser Lieblstrasse 2 auf der Donauinsel Oberer Wöhrd veranstaltet er kostspielige Diners und rauschende Feste mit Gondelfahrten. - In Ansbach eröffnet der jüdische Bankier Jakob Hirsch (--) seine erste Bank.

1799 Wetter: Tauwetter im Januar. Kälterekord im Sommer. Sehr kaltes Jahresende. Pockenepidemie in Nürnberg - Revolutionskriege - Der seit 13 04 geführte Streit um das Landgericht Hirschberg zwischen Wittelsbach und dem Bistum Eichstätt endet, als das Landgericht Hirschberg  mit dem Tod von Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (75) als erledigtes Mannlehen an das Reich zurückfällt und Kaiser Franz II von Lothringen Habsburg (St) (29) es an das Hochstift Eichstätt weitergibt. - Freiherr Maximilian von Montgelas (39) baut die bayerische Regierung um und ersetzt die Geheime Ratskonferenz durch die Ministerien Äußeres, Inneres, Justiz und Finanzen. - In Nürnberg sind die städtischen Waldgebiete Lorenzer Reichswald und Sebalder Reichswald laut Nürnberger Forstverbesserungskommission in einem desaströsen Zustand, wobei im Sebalder Reichswald nur 2 Forste von 10 Kiefern bis zu 70 Jahre haben. Der Rest ist zwischen 20 und 40 Jahre alt. Bis zu 50 % der Aufforstungen sind wieder verödet. - Im Juni kommt der preußische König Friedrich Wilhelm III von Zollern (St) (29) mit der Königin nach Ansbach, was die Adeligen der Umgebung anzieht. - Der Räuberhauptmann Franz Troglauer (45) treibt sich um Neumarkt herum und versucht den Landrichter Georg von Grafenstein von Parkstein (--) aus Rache wegen früheren Verhaftungen zu ermorden. - Mit dem Tod des bei Brüssel geborenen pfälzer und bayerischen Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (75) in München, wobei unter der Bevölkerung Freude ausbricht, stirbt das Geschlecht der sulzbacher Wittelsbacher aus. Der eigentlich letzte erbberechtigte wittelsbacher Familienangehörige, der in Gelnhausen geborene wittelsbacher Pfalzgraf Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Birkenfeld Gelnhausen (St) (47) wird, wie zwei Jahre zuvor im Ansbacher Hausvertrag geregelt, von seinem in Mannheim geborenen Schwager Maximilian Joseph von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (43) ua mit einem illegalen Herzogstitel ausbezahlt, womit er sich Herzog Wilhelm in Bayern (St) (47) nennen darf, damit das Kurfürstentum Bayern nicht geteilt wird und kein Krieg zwischen den beiden ausbricht. Der neue bayerische Titular Herzog Wilhelm von Wittelsbach in Bayern (St) (47) hat kein eigenes Territorium alias Herzogtum. - In Amberg wird der birkenfelder Pfalzgraf und neuer rheinpfälzische und bayerische Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (43) Ehrenoberst des Chevaulegersregiment in Augsburg, das gegen die Franzosen kämpft. - Die Grafschaft Wolfstein wird ein oberpfälzisches Amt, der Landesdirektion in Amberg unterstellt. - In Regensburg wird eine Fastnachtsmaskerade mit Schlitten durchgeführt. - In Regensburg ist der fürstbischöfliche regensburger Hofbildhauer Joseph Sebastian Hundertpfund so lange ohne Aufträge, dass er zu seiner Familie zurück nach Straubing zieht, dort aber abgewiesen wird und zurück nach Regensburg kommt. - In Nürnberg werden das Hallertörlein und das Wöhrdertörlein, die für den nächtlichen Einlass in die Stadt benutzt werden, geschlossen. - In Bayreuth wird im Neuen Schloss Bayreuth der spätere Präsident der ersten deutschen Nationversammlung  Heinrich von Gagern geboren. - In Neumarkt ist Johann Christian Bauer Bürgermeister und Leonhard Feihl ist Posthalter. - Der erlanger Historienmaler Conrad Geiger (48) malt ein Selbstportrait. - In Regensburg kommt Seine hochgräfliche Excellenz Herr Graf von Pappenheim, Reichsmarschall am Jakoberthor an und logiert im Gasthaus Zu den drei Helmen. - Der französische Miterfinder des Heißluftballons Jacques Étienne Montgolfier (59) stirbt. - Die amberger Seidenraupenzucht wird aufgegeben. - In Amberg wird aus der Regierung und der Hofkammer eine Landesdirektion. - In Regensburg erscheint bis 18 02 Regensburgische wöchentliche Frag- und Anzeigsnachrichten. - In Eichstätt wird der Tuchmachersohn, Barockmaler, Engelmaler und mehrmaliger Bürgermeister alias consul Willibald Wunderer (60) in den Adelsstand erhoben. - In Nürnberg wird der Gutsbesitzersohn Adolf von Zerzog geboren. - In Leonberg wird Freiherr Wilhelm Carl von Eckart (St) (--) in den Grafenstand erhoben. - In Bayern wird Religionsfreiheit unabdingbares Menschenrecht wird die Benachteiligung von Protestanten und Juden verboten. - In Sulzbürg wird eine Synagoge gebaut. - In Ingolstadt lässt der neue bayerische Kurfürst und Pfalzgraf Maximilian IV Joseph von Wittelsbach (St) (43) die Universität neu organisieren und ein zweites Mathematisches Ordinariat einführen, das Gerichtliche Mathematik, Arithmetik und Algebra, Geometrie, ebene und sphärische Trigonometrie, praktische Geometrie mit Anwendungen an dem Felde, Höhere Mathematik abwechselnd mit Astronomie, Angewandte Mathematik mit besonderer Rücksicht auf die Maschinenlehre, Meteorologie, Physikalisch-mathematische Geographie, Statistik, Juristische, politische und ökonomische Rechenkunst und Markscheidekunst umfasst. In den vier Pflichtsemestern des philosophischen Kurses kommen die Studenten auf 39 Wochenstunden. - Hilpoltstein wird bayerisch. - In Ansbach kommt die vom englischen Königssohn Herzog Adolph Friedrich von Cambridge (St) (25) während der Verlobung geschwängerte und deshalb wieder entlobten Prinzessin Friederike von Mecklenburg-Strelitz (St) (21) nach ihrer Abschiebung an. Ihr in Solms Braunfels geborener Freund Prinz Friedrich Wilhelm Ernst von Solms Braunfels (St) (29) heiratet sie um ihre Ehre zu retten, doch das Kind Prinzessin Sophie von Solms Braunfels (St) stirbt nach wenigen Monaten, was den neuen Vater in eine tiefe Depression und in den Alkohol treibt. - In Regensburg richtet sich die dänische Gesandtschaft im Gasthaus Goldener Stern alter Kornmarkt 5 ein. - In Bayern wird der Hofkriegsrat in Oberkriegskollegium umbenannt. - In Amberg besitzt die Stadt keinerlei Rechte mehr am Bergbau in ihrer Umgebung ua der Amberger Hütte. - In Neumarkt wartet die katholische Johannis Gemeinde auf ihre neu bestellte Orgel für die Johannis Pfarrkirche vom nabburger Orgelbauer Andreas Weis (77), die aber nicht geliefert wird. - In Burgthann wird die Burg an den oberferriedener Gastwirt Johann Wild verkauft, der sie aufteilt. - In Nürnberg entwickelt der in Nürnberg geborene Messingfabrikbesitzer und Spieleentwickler Johann Kaspar Hechel (27) das Gesellschaftsspiel mit 36 illumirten Figurenkarten Spiel der Hoffnung, eine eigene Art Tarotkarten, Wahrsagekarten, den Prototyp für spätere Petit Lenormand Karten, mit denen man die Zukunft voraussagen können sollte, wonach er an Pocken stirbt. - In Amberg lebt die in Schwetzingen geborene Pfalzgrafentochter Prinzessin Maria Anna von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (46) bei ihrem Ehemann Wilhelm von Wittelsbach in Bayern (St) (46), dem Führer der kurfürstlichbayerischen Truppen. - Der völlig verarmte Besitzer von Schloß Deining Freiherr Felix Adam von Löwenthal (--) wird kurfürstlichbayerischer Rat und Justizreferendar für die Oberpfalz, Sulzbach und Neuburg in München. - In Nürnberg endet das Amt des katholischen kaiserlichen nürnberger thurn und taxis Oberpostmeister Freiherr Polykarp von Lilien (--). Hofrat xxx von Blank (--) ist Oberpostamtsverwalter im Postamt im an die St Salvatorkirche angebauten Gasthof Zum goldenen Reh am Roßmarkt alias Josephsplatz 3 mit Rückgebäuden zur Karolinenstrasse 36. - Freiherr Georg Friedrich von Dittmer (--) kauft die Hofmark Pettendorf und die Hofmark Etterzhausen und erwirbt damit das Rittergut. - In Nürnberg stehen die Patrizier durch die Bedrohung der Franzosen kurz vor dem Verlust ihrer Macht, ihres der Stadt Nürnberg geliehenen Geldes und ihre Landbesitzungen, weshalb sie eine Gruppierung bilden und einen Selekt des nürnberger Patriziats mit zunächst drei juristisch erfahrenen und einflußreichen Patriziern, den alle männlichen Angehörigen des Patriziats 24 Jahre plus, verheiratet oder im Amt wählen, benennen und ihnen sogar Urkunden dafür ausstellen, Christoph Wilhelm Friedrich Stromer von Reichenbach (--), der ua Assessor am Stadt- und Ehegericht ist, Johann Christoph Sigmund Kreß von Kressenstein (--), der Losungsrat ist und Martin Carl Wilhelm von Wölckern (--), der Pfleger des Landalmosenamtes ist. Alle drei sind zwar adelig, und einige sind sogar zum Ritter geschlagen, aber dennoch gehören sie überregional oder europäisch betrachtet nur dem niederen Adel an. - In Nürnberg sind laut dem nürnberger Adressbuch Reichs-Stadt Nürnbergisches Addresse-Buch für das Jahr 17 99 bis 18 00 für jedes Stadttor ein Wachtmeister, ein Torschreiber und ein Zöllner vorgesehen, aber nur das Tiergärtner Tor, das Neutor und das Spittler Tor sind voll besetzt. Es gibt aber immer 3 vereidete bürgerliche Torsperrer, die den Torschlüssel haben. Auf der letzten Seite des Adressbuchs finden sich unter den 7 Einträgen unter Vermischte Anzeigen neben Geschäftsaufgaben sogar zwei Werbeeinträge, die beide von Samenhändlern stammen, von Georg Conrad Frieß vom Grünen Markt und Georg Simon Schäffer, der auch mit allen Blumenzwiebeln handelt. - In Eichstätt stirbt der in Como geborene eichstätter Hofbaumeister Maurizio Pedetti (80), der 17 60 die beilngrieser Rokoko Sommerresidenz Jagdschloß Hirschberg erbaute, wobei er die Schildmauer und die beiden Wehrtürme der mittelalterlichen Burg abriß. - Der Stadtkommandant der neumarkter Garnison und Kommandant des Chevaulegers Regiment Graf von Fugger Oberst Graf Heinrich Ernst Ludwig von Leiningen Westerburg (St) (47), der im Kommandantenhaus Obere Marktstrasse 22 (20 24 Fielmann).vor dem Rathaus wohnt, stirbt in Traunstein. - In Regensburg kauft der 17 81 in den Adelsstand erhobene bayerische Hofkammerrat und Hofbankier Georg Friedrich Dittmer (72) die beiden Hofmarken Pettendorf und Etterzhausen. - In Beratzhausen wird Freiherr Karl von Lilien (--) gleichzeitig wittelsbachpfalzneuburger Landrichter und Pfleger.

1798 Wetter: Warmer Sommer. Kaltes Jahresende mit strengem Frost. - Der vom Leben schwer gezeichnete bayerische und pfälzer Kurfürst Karl Theodor von Wittelsbach (St) (74) unterstellt sein komplettes Heer im Münchner Vertrag für den 2. Koalitionskrieg  den habsburger Österreichern. - Revolutionskriege - Nach dem Geständnis und dem Verrat des Räuberbandenmitglieds Philipp Schreier (--), wird der Räuber, Berufsdieb und Bandenführer Franz Troglauer (44) und viele andere Bandenmitglieder verhaftet und auf die Wülzburg bei Weißenburg gebracht. Franz Troglauer (44) flieht aus der Wülzburg, wo sich bereits 104 Bandenmitglieder befinden und vom preußischen Kommissar Stadelmann verhört werden, nach Regensburg, wird verhaftet, kann fliehen, wird in Straubing erneut verhaftet, kann erneut fliehen, gründet eine eigene Räuberbande und wird öffentlich mit gedruckten Steckbriefen gesucht. - Der bayerische und pfälzer Kurfürst Karl Theodor von Wittelsbach (St) (74) hebt das Weizenbiermonopol auf. Die Braurechte der unter Absatzmangel leidenden restlichen bayerischen Weizenbierbrauhäuser  ChamGrafenauKelheimRegenTraunsteinVilshofen und Weilheim können gegen eine Ablösung und jährliche Zahlungen von allen Brauberechtigten alias Adeligen und Klöstern erworben werden. Außerdem wird die Abnahmepflicht aufgehoben. - In Neumarkt wird Ruhestörung streng bestraft und selbst das Nachhausetragen von Hochzeitsgeschenken nach der Feier verboten. - In Neumarkt will der neumarkter Hutmacher Georg Hauer verhindern, dass der amberger Hutmacher Michael Frey (--) ihm in Neumarkt Konkurrenz macht und behauptet deshalb frech, dass der Markt schon von vier weiteren Hutmachern aus Freystadt, Velburg, Pyrbaum, Kastl und Altdorf gesättigt sei und dass schließlich niemand zwei Hüte gleichzeitig tragen könne. - In Neumarkt erzielt das kommunale Weißbierbrauhaus einen Umsatz von 40.000 Gulden. - In Neumarkt erwirbt der Brauer Johann Benedict Kornburger (--) ein Anwesen mit Mälzerei und Landwirtschaft am Viehmarkt. - Der thüringer Gewehrhändlersohn Johann Friedrich Klett (24) kommt nach Nürnberg, arbeitet in einer Manufakturwarenhandlung und heiratet die nürnberger Marktadjutantentochter Magdalena Dorothea Lotzbeck (17), deren Großvater Georg Zacharias Platner (--) Erbauer und Direktor der Eisenbahnlinie Nürnberg Fürth ist. - In Neumarkt sind Georg Rottner (--), Georg Wilhelm Pollinger (--), Johann Christian Bauer (--) und Ferdinand Kreps (--) Bürgermeister. Bürgermeister Pollinger stirbt. Es gibt maximal 4 Bürgermeister. - In Erlangen wird die Studentenverbindung Corps Onoldia Erlangen als Anspachische Gesellschaft gegründet. - In Altdorf stirbt der altdorfer Universitätsprofessor und Historiker Georg Andreas Will (71), der Herr über nur noch einen Studentenkarzer über der Inspektorenstube im Wichernhaus ist. Das mit eingeritzten Namen versehene Hundsloch wird nur noch als Keller und der Turmkarzer als gewöhnlicher Schuldenturm genutzt. Die ungeheizten Gefängnisse waren seiner Meinung nach menschenfreundlich und gelind und der Turm wegen der guten Aussicht beliebt. - In Regensburg erscheint letztmals Staats-Relation der neuesten europäischen Nachrichten und Begebenheiten. - In Eichstätt stirbt der in den Adelsstand erhobene Tuchmachersohn, Barockmaler, Engelmaler und mehrmaliger Bürgermeister alias consul Willibald von Wunderer (60). - Die Universität Würzburg besitzt 2.189 Untertanen in 7 Dörfern. - Die Abtei Bronnbach bei Wertheim ist für ihren Teufelsspuk-Glauben und Wein und Bier berühmt. - In Nürnberg gründet Johann Gottfried Schumann eine Gurkeneinlegerei. - In England wird die Gasbeleuchtung eingeführt, was zu einem Boom führt. - In Erlangen werden die Studentenverbindungen Franconia und Marchia gegründet. - In Nürnberg wohnen am Maxplatz 4 der königlich preußisch Kammerherr Johann Georg Tucher (63), am Ölberg 1 der Landpfleger Friedrich Wilhelm Karl Tucher (62), in der Burgstrasse 1 Witwe Sophia Barbara Maria Tucher (47), in der Tucherstrasse 20 Jobst Wilhelm Karl Tucher (36) und in der Unteren Grasergasse 27 Maria Sabina Tucher (51) und ihre Schwägerin und Witwe Maria Anna Klara Tucher (40). - In Erlangen endet, dass die physikalischen Vorlesungen in den Wohnungen der jeweiligen Professoren stattfinden. - In Regensburg berichtet der auf Rügen geborene franzosen- und judenfeindliche Reiseschriftsteller Ernst Moritz Arnst (29) in Reise von Bayreuth nach Wien von regem Promenadenleben unter den Linden (20 17 Stadtpark), wo alle Stände jeglichen Alters gemeinsam von 16:00 bis 20:00 Uhr unterwegs sind und gelegentlich Tanzpartien abgehalten werden. Ihm fallen die frechen Jungs auf. - In Mühlhausen wird der Maler und Kupferstecher Johann Philipp Walther geboren. - In Regensburg wird auf dem Klarenanger an der Hemauerstrasse eine römische Geschenk Marmortafel von 55 namentlich aufgeführten römischen Soldaten aus den Jahren 222 bis 235 entdeckt. - In Regensburg Stadtamhof ist Josef Schweiger (--) ein angesehener Orgelbauer und Harfenmacher. - In Nürnberg hat der Kaufmann, Spielwarenhändler und Verleger Georg Hieronimus Bestelmeyer (34), der seine Spielsachen in von ihm gedruckten, bebilderten Magazinen alias Verkaufskatalogen anbietet, ohne Puppen, Puppenküchen und Spielzeug 8.000 Artikel im Angebot. - In Nürnberg entwickelt der in Nürnberg geborene Messingfabrikbesitzer und Spieleentwickler Johann Kaspar Hechel (27) das Würfelspiel und Gesellschaftspiel mit 24 Fragen und 144 scherzhaften Antworten Pandora. - In Neumarkt wird Aloys Eisenhut (--) neumarkter Schultheiß. - In Beilngries erstellt der 8 Jahre zuvor geadelte herzoglichbayerische Geometer, kurfürstlicher Oberst, General Strassen und Wasserbau Direktor und Hofkammerrat Adrian von Riedl (52) eine Karte der Stadt.

1797 Wetter: Warmer Sommer. Viehseuche in Berngau. - Revolutionskriege - In Ansbach schließt der letzte erbberechtigte wittelsbacher Familienangehörige, der in Gelnhausen geborene wittelsbacher Pfalzgraf Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Birkenfeld Gelnhausen (St) (45) den Ansbacher Hausvertrag mit seinem in Mannheim geborenen Schwager Maximilian Joseph von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (41), der die Unteilbarkeit er Wittelsbacher Lande sichern soll, weil ihr Verwandter der in Brüssel geborene bayerische Kurfürst Karl Theodor von Wittelsbach von der Pfalz und Bayern (St) (45) in München keine erbberechtigten Kinder hat. - In Ansbach wird das Preußische Lotto eingeführt. - Der patrizische Rat der Stadt Nürnberg wird von einer kaiserlichen Subdelegationskommission entmachtet. - In Nürnberg ist die Zahl der Handwerksbetriebe seit 16 18 um 30 % auf 2.401 gefallen. - Der Räuberhauptmann Franz Troglauer (43) bestiehlt den katholischen bamberger Weihbischof und entwendet neben 12.000 Gulden auch den Bischofstab. - Der spätere königlich bayerische Kammerherr Karl Theodor von Holnstein (St) wird geboren. - In Neumarkt ist der bei Freising geborene Jurist und Schriftsteller Leopold Ladislaus Pfest (--) Stadtschreiber. - In Nürnberg wird der Landschaftsmalersohn, Architekturzeichner und Kupferstecher Georg Christoph Wilder geboren. - In Regensburg gründet der evangelische Prediger Magister Gampert seine Erziehungslesegesellschaft. - Der nürnberger Arzt, Astronom und Mathematiker Georg Friedrich von Kordenbusch von Buschenau und Thumenberg (66) kommt aus französischer Gefangenschaft nach Nürnberg zurück. - Das nürnberger Zeugamt wird von den Österreichern geleert. - In Neumarkt sind Georg Rottner, Johann Christian Bauer und Georg Wilhelm Pollinger Bürgermeister. - Der Erprinz im Exil und preußische Oberst der Kavallerie Heinrich Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (29) stirbt kinderlos bei Cadolzburg. - Die Stadt Nürnberg verkauft den niemals aufgestellten und 140 Jahre alten Neptunbrunnen an den holsteingottorfer Herzog und russischen Zar Paul I. - Der Ansbacher Hausvertrag legt die Einheit und Unteilbarkeit der wittelsbacher Länder fest. - Der amberger Regierungsrat und Kirchenrat Jakob de Battis denunziert folgenlos den amberger Hofkammerrat Joseph Anton von Destouches wegen dessen Stückes Friedrich IV oder der Fanatismus. - In Amberg stellt der Kupferstecher und gewesene kurfürstliche Münzprägschneider Joseph Losch Spielkarten aller Art her. - In Laaber beginnt der teilweise Abbruch des Neuen Schlosses. - In den ehemalig markgräflichen Gebieten sind nach den gescheiterten Tauschverhandlungen nicht nur einzelne reichsritterschafliche Untertanen sondern ist ein erheblicher Anteil der reichsritterschaftlichen Herrschaften in preußischen Besitz übergegangen. - In Sulzbach wird der Stadtplaner Karl Muffat  geboren. - In Nürnberg lernt Johann Wolfgang von Goethe (47) den Politiker den nürnberger Kaufmann und Kunstsammler Paul Wolfgang Merkel (41) kennen und in dessen Begleitung mundartliche Verse von Johann Konrad Grübel (61) und schätzt ihn als Volkspoet. - In Neuburg heiratet der hilpoltsteiner und heidecker Pfleger und Landrichter Graf Karl August von Reisach (23) Freiherrntochter Maria Anna von Isselbach Bertoldsheim. - In Pappenheim wird die älteste pappenheimer Grafentochter Schriftstellerin Adelheid von Carolath Beuthen (43) geboren. - In Bayreuth heiratet der Gouverneur von Ansbach und Bayreuth Herzog Ludwig von Württemberg (St) (41) in zweiter Ehe die in Kirchheim-Bolanden geborene Prinzessin Henriette von Nassau Weilburg (St) (17). - In Regensburg wird die Ordensgründerin Karolina Gerhardinger geboren. - In Regensburg logiert die österreichische Delegation im Haus Arch am Haidplatz 3/4. - In Erlangen wird die Brauerei Vierzigmann verkauft. - In Erlangen wird der in München geborene kleine Bruder Franz Seraph von Destouches (27) des in München geborenen amberger Kammerfiskals und Hobbybühnenautor Joseph Anton von Destouches (30) neuer städtischer Konzertmeister. - In Nürnberg ist der klingenthaler Geigenbauer Friedrich Hoyer (--) so bekannt und aktiv, dass er seine Geigen auch mit Herkunfsort Nürnberg labelt. Ein nürnberger Familienangehöriger nennt sich zeitweise ebenfalls Friedrich Hoyer obwohl er eigentlich Carl Friedrich Hoyer heisst. - In Regensburg verheiratet der zollernbrandenburger Reichstagsgesandten Graf Johann Eustach von Schlitz alias Görtz (60) seine jüngste Tochter Marie Anne Amalie Friederike (19) mit dem kurpfälzer Gesandtensohn, Diplomaten und Freiherrensohn Aloys von Rechberg (31). - In Regensburg erarbeitet der in Wien geborene ehemalige esterhazy Theaterdirektor und thurn und taxis Postkommissar in der kaiserlichen Reichspost Karl Michael von Pauerspach (60) einen Visitationsbericht der kaiserlichen Reichspost an. - In Ansbach wird auf der Strecke Bayreuth~Ansbach der dreimal wöchentlich verkehrenden reitenden königlichpreußischen Amtspost Hof-Landpost Bayreuther Post, die Mitnahme von privater Post gestattet. - In Nürnberg fürchten die Patrizier ihre Macht, ihr der Stadt Nürnberg geliehenes Geld und ihre Landbesitzungen zu verlieren, weshalb sie beginnen sich zusammenzuschließen. - xxx Schmitt (--) erstellt die Landkarte Schmitt'sche Karte, die ganz Süddeutschland abbildet und den genauen Strassenverlauf der Hauptpoststrecke Regensburg Nürnberg zeigt und besonderen Wert auf den Zustand legt, weil sie eine geheime Kriegskarte ist und im Krieg gegen Frankreich eingesetzt wird. Der Abschnitt Regensburg~Hohenschambach führt über die Steinerne Brücke nach Stadt am Hof, wo sie an der Donau entlang nur bis Kneiting führt und dort über die Hohe Strasse über den Höhenzug an die Naab nach Etterzhausen führt, weiter nach Nittendorf, an Pollenried vorbei nach Deuerling, wo die Schwarze Laber nach Süden überquert wird.  600 Meter weiter östlich wird der Bachmühlbach wieder Richtung Norden überquert, wo die Hochstrasse bis nach Hohenschambach zur thurn und taxis Pferdewechselstation führt. Der nächste Abschnit ist Hohenschambach~Hemau~Neukirch~Willenhofen~Daßwang, wobei Daßwang die nächste Pferdewechselstation ist.  Es folgt der Abschnitt Daßwang~Deining~Neumarkt, Neumarkt~Postbauer~Schwarzenbruck~Feucht und Feucht~Nürnberg. - In Altdorf  wird der Badersohn, Chirurgensohn und nürnberger Lehrer Konrad Mannert (41) neuer Professor für Geschichte und Altsprachen.

1796 Wetter: In Neumarkt bricht im September eine Rinderseuche aus. Mäßig kalter Jahresbeginn. Sommer warm und trocken. - Revolutionskriege - In Neumarkt werden Chevaulegers als Chevaulegers Regiment Graf von Fugger unter dem Kommandanten Graf Heinrich Ernst Ludwig von Leiningen Westerburg (St) (44) stationiert. Gleichzeitig wird er Stadtkommandant der Garnison Neumarkt, was er bis zu seinem Tod 17 99 bleibt. - In Burgthann werden neue Hausnummerierungen eingeführt. - Die kaiserlichen Truppen ziehen sich im August vor den französichen Truppen Richtung Amberg zurück. Die Franzosen unter ihrem Kommandanten General Bernadotte (34) ziehen im August nach zwei Tagen Aufenthalt in der Stadt Neumarkt nach Süden und treffen bei Deining auf die österreichischen Truppen von General Nauendorf. - Nach der Schlacht von Deining fliehen die Franzosen nach Neumarkt zurück. In Deining werden 18 Häuser niedergebrannt. Das Dorf Siegenhofen wird vollständig niedergebrannt. Die französischen Truppen verbarrikadieren sich in der Stadt Neumarkt. Die österreichischen Truppen verfolgen die französischen Truppen bis vor die Stadt Neumarkt und drohen die Stadt Neumarkt zu zerstören. Ein neumarkter Schmied Veit Jung alias Torschmied, der neben dem Tor wohnt, soll eigenmächtig das Obere Tor der Stadt Neumarkt aufgeschlagen haben und zum Helden geworden sein, was aber seltsamerweise niemand geschichtlich festhält. Woffenbach wird geplündert. Zwei Tage später rücken die Österreicher auf Amberg zu. Die Franzosen räumen Amberg und werden in der Schlacht bei Amberg vom österreichischen Erzherzog Karl von Habsburg (St) (25) besiegt. In Amberg verursachen die Franzosen einen Schaden von 400.000 Gulden und nehmen nachdem sie vergeblich eine Million Pfund Silber für den Verzicht auf Plünderung der Stadt fordern, 8 Bürger als Geiseln, u.a. den Statthalter Graf von Holnstein aus Baiern, den Oberstforstmeister Graf von Holnstein, den Vizepräsidenten Graf von Taufkirch mit. Die Geiseln können von einer österreichischen Abteilung befreit werden, woraufhin ein Volksfest veranstaltet wird. - In einer Augustwoche verursachen die französischen und österreichischen Truppen in Neumarkt einen Schaden von 208.000 Gulden. - Der spätere neumarkter Bürgermeister Joseph Mois wird geboren. Er wird Rechtsanwalt. - In Eichstätt übergibt der Schlossleutnant Krach die Willibaldsburg an die Franzosen. - In Velburg plündern französische Revolutionstruppen das Barockschloss Helfenberg. - Die lindauer Äbtissin Friederike Caroline Josephine von Bretzenheim (St) (25) und illegitime Tochter von pfälzer und bayerischen Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (72) heiratet Graf Maximilian von Westerholt Gysenberg (24). - In Deining werden Pfarrhof und Ökonomiegebäude im Häuserkampf zerstört. - Der in Altdorf studierte nürnberger Christian Gottfried Lorsch kehrt als Advokat nach Nürnberg zurück. - Aus Nürnberg flieht der nürnberger Patrizier und Oberst Freiherr Johann Georg Haller von Hallerstein mit den Reichskleinodien, Krone und Reichsapfel nach Regensburg. Freiherr Johann Aloys Josef von Hügel übernimmt heimlich von der Reichsstadt Nürnberg den größten Teil der Reichskleinodien und bringt sie für etwa einen Monat nach Passau und danach nach Regensburg. - Die nürnberger Vororte, die Festung Wöhrd, die Dörfer Muggenhof und Altenfurt und die Exklave Brunn werden wie das ganze nürnberger Knoblauchsland vom preußischen Ansbach Bayreuth okkupiert. - In Ansbach stirbt General Freiherr Christoph Ludwig Rudolph von Reitzenstein (60) verheiratet mit Freiherrntochter Schenk Karoline Luise Ernestine von Geyern (32) kinderlos. - In Nürnberg funktionieren im August die Franzosen das Gasthaus Zum Roten Ross alias Rotes Ross am Weinmarkt 12a, 14 und 16, zu ihrem Hauptquartier um. - Der amberger Stadtrat, Major der Bürgerwehr, Mühlenbesitzer und Flößer Christoph Iberl, gelingt es in einer Zeit des Holzmangels und hoher Holzpreise in Amberg aus dem vilsecker Forst günstiges Holz nach Amberg zu schaffen und ihm wird dafür vom pfälzer und bayerischen Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (72) die grosse goldene Medaille verliehen. - In Regensburg geht der regensburger Stadthauptmann Bösner tätlich gegen einen Gardisten vor, woraufhin dessen Nebenmann ihn mit der Muskete niederschlägt. Die zwei wachhabenden Offiziere Leutnant Baumgarten und Fähnrich Habrecht ziehen ihre Säbel und verursachen einen Tumult, der sich auf die ganze Stadt auswirkt. Der bayerischen Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (72) verstärkt seine Truppen um 300 Mann und Truppen des deutschen Kaiser Franz II von Lothringen Habsburg (St) (26) aus Ingolstadt führen ein Spießrutenlaufen mit den regensburger Gardisten Zoller, Raid und Joseph Wittman und zwei weiteren Gardisten durch. Der Gardist Andreas Kinner erhält Schläge, der Gardist Jakob Bleyer bei Wasser und Brot in Eisen gelegt und der Gardist Holzer muss 24 Krummschließen alias Kettenstrafe bis ans letzte Glied erdulden. - In Regensburg stirbt der berühmte Büchsenmacher Johann Andreas Kuchenreuter, der in der Seifensiedergasse 14 wohnt. - Der 6 Jahre zuvor geadelte nürnberger Arzt, Astronom und Mathematiker Georg Friedrich von Kordenbusch (65), der seit drei Jahren im Lusthaus Thumenberg auf dem Platnersberg wohnt, wird auf Befehl des Wundarztsohnes General Jean Baptiste Jourdan (34), mit mehreren nürnberger Patriziern und Kaufleuten nach Frankreich als Geisel verschleppt. - In Altdorf stellen 8 Schnitzer, 6 Drechsler und 2 Schachtelmacher u.a. Holzspielzeug her. - In Ansbach wird der hannoveranische Leutnantssohn und protestantische Dichter Graf August von Platen Hallermünde geboren. - In Altdorf stirbt der in Nürnberg geborene Dichter und altdorfer Professor für Sprachen und Archäologie Johann Philipp Siebenkees (35). - Im August ist die Sambrearmee und Maasarmee unter General Jean Baptiste Jourdan (34) in Nürnberg, der die Nürnberger ihre Waffen abliefern. Das Zeughaus wird geplündert. - Im September kommen preussische Truppen zum Schutz nach Nürnberg, wo sie die Wache besetzen. Im Oktober ziehen sie ab. - In Neumarkt sind Johann Christian Bauer und Georg Wilhelm Pollinger Bürgermeister. - Burgthann wird von preußischen Husaren besetzt. - Der in Straubing geborene Graf Maximilian von Spreti (St) (30) kämpft in den Schlachten von Deining und Neumarkt für den bayerischen Kurfürst Karl Theodor von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (72). - In Amberg gibt es nach dem Tod der anderen drei Bürgermeister trotz der üblichen vier Bürgermeister, weil keine weiteren Bürgermeister gewählt wurden, nur noch Franz Michael Girisch als Bürgermeister. - Der saarlouiser Amtsdienersohn und französische General Paul Grenier (28) ist bei den französisch-österreichischen Kämpfen bei Sulzbach-Rosenberg und bei der französischen Niederlage bei Amberg beteiligt. - In Neumarkt gibt es einen kurfürstlichen Schultheiß und ein Kastenamt. - Neumarkt liegt nach dem Geographischen statistischen topographischen Lexikon von Baiern an der Sulz. - Neumarkt hat 2.444 Einwohner alias Seelen in 488 Häusern - Regensburg hat 22.000 Einwohner, darunter 500 Reichstagsangehörige. Es gibt nur einige wenige geduldete jüdische Familien. Die Gassen sind finster, eng, krumm aber reinlich. Viele Gebäude haben eine Wasserleitung. Das Wasser wird durch drei Bäche wieder abgeleitet. Der Magistrat besteht aus 16 rechtsgelehrten Personen, darunter zwei Kaufleute, kein Patrizier und kein Zunftmitglied. Der Geheime Rat besteht aus sechs Ratsmitglieder, den Stadtkämmerern. Der äußere Rath besteht aus 32 Personen, darunter viele Kaufleute und angesehene Bürger. Ein Gemeindeausschuß besteht aus 40 gemeinen Bürgern. Das Stadtgericht alias Zivilgericht wird vom Stadtschultheiß mit 12 Beisitzern geleitet. Das Hausgericht für Polizeisachen und Handwerkssachen. Die Stadt Regensburg wird von den Protestanten beherrscht. 40 % sind katholisch und von allen Ämtern ausgeschlossen. Religiöses Oberhaupt ist ein Superintendent mit 11 ordentlichen Predigern. - In Allersberg gibt es die berühmten Drahtfabriken Gillardi und Hökeln. - Amberg hat 4.711 Einwohner, davon 248 von Stand, 40 Adelige mit Charge und 15 ohne Charge, 24 Regierungsräte, 68 Studenten, 171 ledige Gesellen, 3 Bürgermeister, 35 Ratsfreunde, 372 Bürger, 2 Apotheker, 5 Bader, 34 Bäcker, 3 Beutler, 1 Bierführer, 1 Bildhauer, 2 Kanzleiboten, 1 Stadtbote, 2 Bräumeister alias Bierbraumeister, 1 Brunnenmeister, 3 Buchbinder, 1 Buchdrucker, 1 Glockengießer, 2 Goldschmiede, 1 Kaffeesieder alias Kaffeehaus, 2 Lebezeltner alias Lebkuchenbäcker, 6 Musikanten, 1 Orgelbauer, 2 Papierer alias Papiermacher, 2 Perückenmacher, 4 Büchsenmacher, 5 Torwarte, 4 Uhrmacher, 4 Weinwirte, 12 Tafernwirte alias Gasthäuser, 69 Bierschenken, 2 Zinngießer, 2 Zuckerbäcker. - Kemnath hat 1378 Einwohner in 236 Häusern. Das Dorf Kemnat bei Nabburg gehört der Familie von Rumel. - In Roth wird aus dem Gasthof Zum Cornet der Gasthof Zum schwarzen Adler mit großen Stallungen in der Allersberger Strasse 1. - Bei der Schlacht von Würzburg  erbeuten kaiserliche Truppen den mit Gas befüllten französischen Militärballon Intrépide des fliehenden französischen Generals Jean Baptiste Jourdan (34). - In Leonberg verkauft die Witwe Freiherrntochter Maria Antonie von Öxle die Hofmark Leonberg an Freiherr Wilhelm Carl von Eckart. - In Regensburg wird die Wochenzeitung Regensburgisches Diarium, dienstags im Breitfeldischen Haus neben dem Gasthaus Zur goldenen Glocke herausgegeben. Ein Bogen kostet 2 Kreuzer. - In Sulzbach Großalberhof wird das Schloss zerstört. Schlacht bei Sternstein und bei Michael-Poppenricht. In Sulzbach stellen die Franzosen unerfüllbare Bedingungen. Sulzbach wird nach einer Woche von den Österreichern zurückerobert. - In Lengenfeld werden laut Pfleger xxx Strasser (--) 23 Häuser mit Stroh angezündet, weil der für die Soldatenverpflegung alias Fouragierung zuständige örtliche Fleischhacker alias Metzger seine Haustür verschlossen hat. Obwohl der Schlüssel in der Tür steckt wird der ganze Ort geplündert. - In Neuburg an der Donau kommt mittags die reitende Post an. Sonntags geht die Reitende Post nach Allersberg und montags und samstags 07:00 nach Ingostadt, mittwochs nach Regensburg, nach Nürnberg jeden zweiten Donnerstag. In Neuburg kommt montags ein Schiff aus Ulm und donnerstags aus Lauingen an, ein Floß alle zwei Wochen aus Augsburg. - Der in Bad Homburg geborene Landgraf Friedrich VI von Hessen Homburg (St) (27) wird bei einem Gefecht bei Neuburg an der Donau verwundet. - In Bayreuth und in Ansbach wird der Witwer und württemberger Herzog Ludwig von Württemberg (St) (41) Gouverneur von Ansbach und Bayreuth. - In Nürnberg wird der nürnberger Patrizier Christoph Wilhelm Kress von Kressenstein (61) bei der französischen Besetzung als Geisel nach Givet in den Ardennen verschleppt, kommt aber nach 11 Monaten wieder zurück. - In Sulzbach Rosenberg wird von den Franzosen im Schloss Leidersdorf die Bibliothek geplündert, die vor die durchziehenden Pferde gestreut von diesen niedergetrampelt wird. - In Berg kommt das Gasthaus Knör Hauptstrasse 4 in den Familienbesitz. - In Altdorf besitzen 92 Bürgerhäuser das Braurecht. Napoleonische Truppen plündern den gut gefüllten Weinkeller im Gasthof Zum goldenen Stern Oberer Markt 6 (später Gasthof Zur goldenen Sonne). - In Neumarkt erhält die Freiherrntochter Josefa von Boslarn als verheiratete Gräfin Josefa von Spreti (--) das Schlossgut Woffenbach. - In Nürnberg wird der lutherische mit der Tochter seines Vorgängers Barbara Scholz verheiratete Lorenzkirchenorganist Johann Chrooph Mainberger (46) neuer Kapellmeisters der Stadtmusik, arbeitet aber nebenbei weiter auch als Zeremonienmeister bei Hochzeiten und Trauerfeierlichkeiten. - In Nürnberg unterstellt sich der Magistrat und mit ihm das nürnberger Patriziat der preußischen Herrschaft. Preussen allerdings zögert wegen der immensen Schulden der Stadt Nürnberg auf eine Übernahme. Die nürnberger Bürger überziehen das entmachtete nürberger Patrizitat mit Spott und Hohn, was sich auch in den Volksliedern ausdrückt und sie feiern, dass die korrupte Gewaltherrschaft der stadtadeligen nürnberger Patrizier ein Ende hat. - In Altdorf gibt es 4 Nachtwächter. - In Ansbach treffen sich der Witwer mit vier Kindern und katholische pfalzzweibrückener Herzog Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (40) und die evangelische badener Prinzessin Karoline Friederike Wilhelmine von Baden (St) (20) zufällig auf der Flucht vor den Franzosen und verlieben sich. Im Folgejahr wird in Stuttgart geheiratet, wofür die Braut aber nicht ihre Konfession wechseln muss. Das Paar bekommt zwei verschiedenkonfessionelle Kabinettssprecher, dh sie gehen bei zwei sich feindlich gesinnten Priestern zur Beichte. - In Neumarkt wird ein Chevauleger Regiment Graf von Fugger unter dem Kommandanten H.E. Graf xxx von Leiningen Westerburg (St) (--) aufgestellt. - Die Militärische Verteidigungsformation Militärischer Kordon bricht zusammen. - Der 6 Jahre zuvor geadelte herzoglichbayerische Geometer, kurfürstlicher Oberst, General Strassen und Wasserbau Direktor und Hofkammerrat Adrian von Riedl (50) erstellt für Graf Joseph August von Toerring (20), der auch Direktor der bayerischen Seidenzucht und der Porzellanfabriken ist, den 804 Seiten umfassenden Reise Atlas von Bajern oder Geographisch-geometrische Darstellung aller bajrischen Haupt- und Landstrassen mit den daranliegenden Ortschaften und Gegenden: nebst Kurzen Beschreibungen alles dessen, was auf und an einer jeden der gezeichneten Strassen für den Reisenden merkwürdig seyn kann. Darunter sind auch die katholischen thurn und taxis Poststrassen. - Napoleon (46) trägt keine Perücke mehr, sondern eine Frisur mit halblangem Haar und Mittelscheitel, was deutsche Beamte in bezug von Rangordnungen vor ein Problem stellt.

1795 Wetter: Sehr kalter Jahresbeginn. Der Bodensee friert zu. - Revolutionskriege - Die preußische Stadt Ansbach ist Asyl für deutsche und französische Flüchtlinge aus dem Adel oder reichen Großbürgertum. - Der pfalzzweibrückener Herzog Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (39) sucht Zuflucht in der preußischen Stadt Ansbach. - Mit dem Tod des Besitzers der Herrschaft Wolfstein und kurpfalzbayerischer Konferenzminister Johann Baptist Fugger von Zinnenberg stirbt das Geschlecht der Fugger von Zinnenberg aus. - Eichstätt wird Hauptfeldspital mit 2.000 Kranken der österreichischen Armee. 300 sterben. - In Neumarkt heiratet der lauterhofener Metzgersohn und Gastwirtssohn Franz Ehrnsperger (--) die Witwe des neumarkter Wirts Rampp (--) vom Gasthaus Zur Sonne. - Der in München geborene Freiherr Aloys Franz Xaver Maximilian Franz de Paula von Rechberg und Rothenlöwen (St) (29) wird Gesandter des in Schwetzingen geborenen neuen pfalzzweibrückener Herzogs Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (39) auf dem Immerwährenden Reichstag in Regensburg, der in Brandenburg Ansbach seine Exilregierung führt. Der pfalzzweibrückener Herzogs Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (39) ist im französisch besetzen Straßburg in Frankreich aufgewachen und ehemaliger Oberst der französischen Revolutionsarmee. - In Regensburg wird eine Fastnachtsmaskerade mit Schlitten durchgeführt. - In Regensburg wird das Hatztheather am Steinweg aufgegeben. - In Fürth wird der spätere jüdische Zichorienfabrikant Julius Joel Cohn geboren. - In Regensburg lässt der regensburger Kaufmann, bayerische Hofkammerrat und Hofbankier Georg Friedrich von Dittmer (68) die Gartenvilla Lauser auf der Donauinsel Oberer Wöhrd für Festivitäten erbauen. - Der aus Massachusetts stammende Offizier, Politiker, Physiker der Wärmelehre und Erfinder, Reichsgraf Benjamin Thompson von Rumford, (42) Adjudant und Kammerherr des bayerischen Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz (St) (71) nimmt Experimente zur wissenschaftlichen Auswertung und Verbesserung der Explosionskraft wieder auf,reformiert die bayerische Armee und erfindet aus Geldmangel die Rumfordsuppe mit unpopulären gemiedenen Kartoffeln, bei der von den Truppen Gemüse im Eigenanbau produziert wird und den Rumfordherd, der 50 % der Heizkosten durch seine geschlossene Form einspart. Er lässt Armenhäuser und Arbeitshäuser für Bettler bauen, die mit seinen neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen arbeiten. - In Nürnberg wird auf der Insel Schütt ein Badeverbot erlassen, das von Stadtdienern, die zu Beweiszwecken einfach die Kleidung wegnehmen, kontrolliert wird. - Der in Obermichelbach geborene mehrmalige altdorfer Dekan Professor Georg Andreas Will (68) erstellt eine Chronik der Universtitätsstadt Altdorf. - In Neumarkt sind Johann Christian Bauer und Georg Wilhelm Pollinger Bürgermeister. - Brandenburg Ansbach wird Sitz der Exilregierung des pfalzbirkenfeldbischweiler Herzog Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (39). - Der bayerische Kurfürst, Herzog von Pfalz Neuburg und Herzog von Pfalz Sulzbach Karl Theodor von Wittelsbach (St) (71), der bereits 7 uneheliche Kinder hat u.a. den hohen bayerischen Steuerbeamten Freiherr Stephan von Stengel (St) (45), zwingt, um noch einen legitimen Erben zu bekommen, Maria Leopoldine von Habsburg Österreich Este (St) (18), zur Heirat. Sie verweigert aber jeglichen Geschlechtsverkehr. - Im preußischen Wunsiedel wird der Stadtrichter und fürstlichbayreuther Landvogtssohn Karl Ludwig Sand geboren. Seine Mutter Dorothea Johann Wilhelmina Schöpf (29) ist die Tochter des frühindustriellen Besitzers der Baumwollmanufaktur Brandenburg Schöpf und Kammerrats Johann Martin Schöpf (77). - An der Universität Erlangen schwören alle Studentenverbindungen ab. Ein Edikt ordnet an, dass alle Ordensbrüder alias Mitglieder zu entlassen sind und sogar bereits im Beruf befindliche aus ihren Ämtern zu entfernen seien. - Der in Coburg auf Schloss Ehrenburg letztgeborene Herzogssohn Leopold I von Sachsen Coburg (St) (05) wird russischer Garderegimentshauptmann. - Mit dem Tod des bamberger und würzburger Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal (65) fällt das Einreiseverbort für adelige französische Flüchtlinge. - In Regensburg gibt der regensburger Dompropst Graf Joseph Carl Ignaz von Lerchenfeld (St) (--) den Neubau der Dompropstei beim fürstlich th&t Baudirektor Joseph Sorg in Auftrag. - In Regensburg erhält das Gasthaus Zum weißen Lamm an der Ecke Weiße Lamm Gasse/Taubengässchen eine klassizistische Fassade. - In Altdorf werden an der Universität Altdorf akademische Orden wieder verboten. - Tauernfeld brennt ab. - In Berching kauft der kammerbacher Brauer und Weinwirt Albert Dallmayer I. das Gebäude Hauptstrraße 23 und betreibt es als Gasthaus. - In Regensburg erhält das Gasthaus Zum weißen Lamm Ecke Weiße-Hahnen-Gasse 2/ Weiße Lamm Gasse eine klassizistische Fassade. - In Neumarkt gipfeln die Streitereien innerhalb der katholischen Pfarrei, ob die Hofkirche nicht würdig genug zu Gottesdiensten herangezogen wird. Der Magistrat setzt sich für die Hofkirche ein und der kurfürstlichgeistliche Rat xxx weist sogar an keinerlei Anweisungen vom Stadtpfarrer für seine exempte Hofkirche ohne seine Genehmigung anzunehmen. - In Fürth verkauft eine Schriftgießerei einen hebräischen alias israelitschen Schriftsatz. - In Ansbach verlässt der in Berlin geborene Offizierssohn, ansbacher und bayreuther Bergbauassessor und Freiherrnsohn Alexander von Humboldt (26) die ansbacher Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur im Schloss Bruckberg. - In Burgthann schlägt ein Blitz in die Burg ein, der jahrelang nicht behoben wird. - In Regensburg wird die Freimaurerloge Zu den drei Schlüsseln aufgelöst. - In Regensburg wird der Freiherrensohn Carl von Hügel geboren. - In Regensburg baut der 17 81 in den Adelsstand erhobene bayerische Hofkammerrat und Hofbankier Georg Friedrich Dittmer (48), der seit dem Vorjahr Geldgeber der Kriegsparteien Österreich und Bayern ist, sein Gartenpalais später Villa Lauser Lieblstrasse 2 auf der Donauinsel Oberer Wöhrd, wo er beginnt kostspielige Diners und rauschende Feste mit Gondelfahrten zu veranstalten.

1794 Wetter: Totale Sonnenfinsternis in Weiden. Sehr heißer und trockener Sommer. - Revolutionskriege - Im preußischen Ansbach errichtet Kriegsrat Lehner die erste Spanische Wollenfabrik für Wolle aus extra eingeführten spanischen Merino Schafen. - Im Schultheißenamt Neumarkt gibt es die Städte Neumarkt und Freystadt, die Märkte Breitenbrunn, Sulzbürg und Pyrbaum. Der Hofmarkt Erasbach gehört Reichsfreiherr Franz von Paula (--). Die Hofmärkte Deining, Leutenbach und Altenburg gehören dem in Deining geborenen Reichsfreiherr Felix Joseph von Löwenthal (52). Die Hofmärkte Ginching, Düren, Bischofsberg und Gigling gehören Reichsfreiherr Anton von Gobel (--). Der Hofmarkt Möningerberg gehört der Stadt Freystadt. Der Hofmarkt von Raidenbuch gehört dem regensburger Domstift. Der Hofmarkt Seligenporten der ehemals den Salesianerinnen von Amberg gehörte, gehört der Landesregierung. Der Hofmarkt von Thonhausen gehört dem eichstätter Hochstift. Der Hofmarkt Wappersdorf gehört Josef Karl. Der Hofmarkt in Woffenbach gehört den Freiherrntöchtern von Boslarn. - Das Geschlecht der Grafen von Holnstein aus Bayern zieht auf seinen neuen Familiensitz Schloss Schwarzenfeld. - In Lengenfeld tritt Graf Franz Xaver von Seiboldsdorf Aibach (--) das Barockschloss Helfenberg an den pfälzer und bayerischen Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (69) ab. - In Eichstätt müssen die Bürger nach 22:00 Uhr wegen häufiger nächtlicher Einbrüche mit Laterne auf die Strasse. - In der französischen Armee sind Adelige ausgeschlossen. Viele Adelige verzichten auf ihren Stand und den Namenszusatz de alias von. - In Schmiedmühlen wird die Dosenfabrik Felsner geschlossen und in Amberg wieder eröffnet. Der amberger Stadtrat und bürgerliche Lederfabrikant Franz Joseph Fleischmann übernimmt die wenig erfolgreiche Dosenfabrik. Die Dosen werden aus Papier hergestellt und mit französischem Lack überzogen. Er hat bis zu 10 Arbeiter. - In Regensburg wird eine Fastnachtsmaskerade mit Schlitten durchgeführt. - In Regensburg werden alle 1.090 bürgerlichen Häuser, Städel und Gärten nummeriert. Jeder Bürger ist Soldat. Magistratspersonen sind davon ausgeschlossen. Sie sind in Infanterie, Cavallerie und Artillerie eingeteilt. Sie werden auch bei Feuer und Tumulten eingesetzt. Bei Feierlichkeiten müssen sie paradieren. Die Infanterie ist in 8 Wachten nach den Quartieren der Stadt eingeteilt. Die Wachtherrn heißen Senatoren und haben polizeiliche Aufgaben. Die Stadtgarnison aus Grenadieren und Musquetieren beseht aus 120 Mann. - In Nürnberg werden 24 Mädchen in der Lorenzer Armenschule in einem Zimmer aufgenommen. - In Nürnberg wird das Gasthaus Zum nackenden Mann in Zum König von England umbenannt. - Für Preußen werden die Pflichten des Adels definiert: Vertheidigung des Staats, so wie die Unterstützung der äußern Würde und innern Verfassung desselben. Die Vorrechte unter anderem sind: Unterwerfung nur dem höchsten Gericht in der Provinz, Erwerb adliger Güter, Gerichtsbarkeit in ihrem Namen, Ehrenrechte, die mit ihrem Kirchenpatronat verbunden sind, Stimmrecht bei Kreistagen und Landtagen für den angesessenen Adel. Verboten sind der Erwerb von Rustikalgründen, Ausübung bürgerlicher Gewerbe, Aufnahme in eine Gilde oder Innung, eine unehrbare Lebensart und Verbrechen führen zum Verlust adeliger Rechte. - In Neumarkt ist Johann Christian Bauer (--) Bürgermeister und Schultheiß Martin Wagner (--) wird mit der Aufhebung des Schultheißenamtes zum Landrichter umfunktioniert. Exbürgermeister Michael Rudiz (--) stirbt. - Die Familie Egloffstein kommt in den Besitz des nürnberger Herrensitz Weigelshof. - In Amberg bringt Bernhard Schleiß von Löwenfeld das Churfürstlich gnädigst privilegierte oberpfälzisch-statistische Wochenblatt heraus, das sich hauptsächlich als Medizinratgeber und Hygieneratgeber versteht. - In Amberg wird vom Regierungsarchivar Simon Joseph von Wiesinger (--) eine öffentliche Lesebibliothek eröffnet. - Der pfälzer und bayerische Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach Sulzbach (St) (69), der bereits 9 Kinder aber keinen legitimen Nachkommen hat, heiratet gegen ihren Willen Marie Leopoldine von Habsburg Österreich Este (St) (18) in Innsbruck, die aber während ihrer fünfjährigen Ehe jeglichen körperlichen Kontakt ablehnt und stattdessen wechselnde Liebhaber, wie den in München geborenen als Jakobiner verdächtigten Graf Maximilian von Montgelas (35), den Hofmusiker Franz Eck, den Kämmerer Graf Karl von Arco (25) und den briefadeligen augsburger Domherrn und Schürzenjäger Graf Karl Maria von Rechberg (19) hat. - In Regensburg werden Hausnummern eingeführt, wobei der Dom die kuriose Nummer 2583 1/2 erhält und wobei der Zusatz 1/2  nur ein Grundstück mit einem öffentlichen Gebäude bezeichnet. In der Altstadt werden Hausnummernschilder mit beiden Zählungen angebracht. - In Nürnberg werden neue Hausnummer ua an der Weißgerbergasse in Nürnberg in wechselseitiger Nummerierung mit gleichzeitiger Angabe der früheren Konskriptionsnummer eingeführt. - In Coburg lässt sich der auf dem coburger Schloss Ehrenburg geborene Friedrich Josias von Sachsen Coburg Saalfeld (St) (52) dass Bürglaß-Schlösschen hinter dem Stadttheater bauen. - In Regensburg kommt Kurtz-gefasste historische Nachrichten zum Behuf der neuern europäischen Begebenheiten heraus. - In Erlangen wird die Studentenverbindung Guestphalia gegründet. - Der amberger Finanzkammerregierungsdirektor Franz Anton Schenkl erbt das adelige Landsassengut Hopfenohe und wird deshalb Franz Anton von Schenkl. - In Ansbach finden der in Frankfurt geborene Freund, Witwer, ehemalige badische Beamte, Jurist, Schriftsteller Johann Georg Schlosser (55), der ehemaliger Schwager des in Frankfurt geborenen Dichters Johann Wolfgang Goethe (45) und seine Ehefrau Johanna Fahlmer (50), die ehemalige Vertraute und Schwesterersatz von Johann Wolfgang Goethe (45) nach ihrer Flucht Unterkunft bei Pfarrer Roth, wo sie 2 Jahre lang bleiben. - In Nürnberg wird im Nachtkomödienhaus hinter der Lorenzkirche Lorenzer Platz/Ecke Theatergasse die Mozart (++) Oper Die Zauberflöte aufgeführt. - In Nürnberg korrespondiert der weißenkirchberger Dorfpfarrersohn und Kunsthändler Johann Friedrich Frauenholz (36) mit dem Dichter Friedrich Schiller wegen seines Werkes Don Karlos. - In Nürnberg kauft der Kaufmann, Spielzeughändler und Verleger Georg Hieronimus Bestelmeyer (30) das Haus Obstmarkt 1 (20 22 Gasthaus Bratwurst Röslein). - In Nürnberg bezieht die nürnberger Fayencemanufaktur ihre Erde aus der Ungelstädter Hut. - In Sulzbach stirbt Maria Franziska von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (70), die 10 Jahre lang in ihrem eigenen Schloß Franziskaruhe gelebt hat. Das Schloß wird nach einiger Zeit an den bürgerlichen Bürgermeister Michael Girisch (--) verkauft. - In Nürnberg geht laut dem nürnberger Adressbuch Reichs-Stadt Nürnbergisches Addresse-Buch für das Jahr 17 94 in 95 der nürnberger Extra gehende, reitende oder fahrende Bote alias Landkutsche geht bzw fährt zB montags, mittwochs, donnerstags, freytags und samstags von den Gasthäusern Zum goldenen Ochsen am Zeughaus, Zum weißen Hahn bei St Lorenz und Zum weißen Löwen bei St Lorenz nach Altdorf und kommt auch am gleichen Tag wieder zurück, der amberger Bote kommt am Heumarkt mittwochs nachmittags am Gasthaus Zum weißen Rößlein, Zum silbernen Löwen und Zum goldenen Schwan mittwoch nachmittags an und geht donnerstags mittag um 11 Uhr wieder zurück nach Amberg. Aus Ansbach kommt sogar zweimal wöchentlich eine Landkutsche zum Gasthaus Zum roten Hahn bei St Lorenz an, die am Folgetag wieder zurückfährt. Aus Bayreuth kommt eine Landkutsche montags und donnerstags am Gasthaus Zum weißen Adler in der Irregasse an und fährt am Folgetag wieder zurück. Nach Coburg startet man vom Gasthaus Zu den 7 Türmen am neuen Tor, nach Crailsheim vom Gasthaus Zur weißen Schüssel am weißen Turm, nach Kulmbach vom Gasthaus Zum schwarzen Kreuz am neuen Tor. Nach Neumarkt, aber nicht weiter nach Regensburg, geht es vom Gasthaus Zur Reichskrone und vom Gasthaus Zum Weißen Hahn bei der Lorenzkirche ab. - In Schwabach wird die Nadelfabrik Staedtler & Uhl gegründet. - In Velburg muss Graf Franz Xaver von Seiboldsdorf Aibach (--) die Tilly Herrschaft Helfenberg an den pfälzer und bayerischen Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (69) abgeben.

1793 Wetter: Totale Sonnenfinsternis in Nürnberg wegen Bewölkung nicht sichtbar. Hitzerekord im Sommer. - Revolutionskriege - In Amberg bricht im Haus des Häfnermeisters Krämmer in der oberen Nabburgergasse ein Feuer aus, woraufhin 22 weitere Häuser, des Schuhmachers Frosch, des Schwanenwirts Kellermann, des Strumpfstrickers Fernbacher, des Weißbrotbäckers Simon Frank, des Stadlmeisters Graf, des Geigenbauers Thumhard, des Maurers Hüttenkofer, des Riemers Grüber, des Händlers Nairz, des Herrn von Vaccani, des Seilers Pulling und 4 Stadel u.a des Weißbrotbäckers Wolfgang Platzer ebenfalls Feuer fangen und niederbrennen. - In Amberg wird der Verkauf fremder Schreinerwaren ausserhalb der Messezeiten verboten. Die Ware wird bei Verstößen konfisziert. - In Neumarkt werden letztmalig nach mehreren Hunderten Jahren Passionsspiele aufgeführt. - Die in Paris geborene Kaisertochter Marie Antoinette von Lothringen Habsburg (St) (38) und ihr Ehemann der französische König Ludwig XVI (St) (39) sterben in Paris auf dem Schafott alias Guillotine. - In Neumarkt ist der Stadtgraben entwässert. Er dient als Gartenanlage. - In Neumarkt versucht der Buchbinder Johann Bauer (--), der gleichzeitig Stadtwaagmeister der Stadtwaage Unteres Tor ist, dem Krämer Xaver Häckl (--) den Verkauf von Gebetsbüchern, Schulbüchern und Kalendern zu verbieten. Xaver Häckl wehrt sich und behauptet selbst Buchbinder zu sein und denunziert sogar Johann Bauer (--) er würde verbotene Bücher verkaufen. Der Rat der Stadt Neumarkt erlaubt daraufhin Xaver Häckl (--) nur auf Jahrmärkten Bücher zu verkaufen. - Die Tochter des neumarkter Bürgers Martin Kürber heiratet den tirschenreuther Eskadronquartiermeister beim 3. Chevaulegersregiment und erhält von ihrem Vater ein Himmelbett mit doppelten Überzügen und Vorhängen, 6 Tischtücher, 6 Handtücher, 8 Hemden, 4 Servietten, 6 Betttücher, 4 zinnerne Teller, 6 zinnerne Löffel, einen doppelten Kleiderkasten, eine Truhe, vier Krüge mit Zinndeckel und einen Tisch mit zwei Stühlen. - Im Markt Nittenau braut der kaiserliche Posthalter mit Wirtsgerechtigkeit, Ratssohn und Fischersohn Joseph Jakob im Kommunbrauhaus sein Bier. - In Amberg eröffnet der bürgerliche Buchbinder Xaver Beck (--) eine Kartenfabrik. - In Regensburg wird eine Fastnachtsmaskerade mit Schlitten durchgeführt. - In Nürnberg wird die Industrieschule in einem Zimmer der Lorenzer Armenschule eingerichtet. - Der in Nürnberg-Poppenreuth geborene Bildschnitzersohn und Kunsttischlersohn und ehemalige Student an der nürnberger Akademie der Bildenden Künste Johannes Eckstein (58) wandert in die USA aus und lässt sich als Künstler und Kaufmann in Philadelphia nieder. Er beteiligt sich an der Gestaltung von Dollarmünzen. - In Nürnberg wird der Zirkelschmied Jacob Bächtel in die Meisterliste eingetragen. - In Neumarkt sind Michael Rudiz, Johann Martin Frießl, Georg Wilhelm Pollinger, Johann Christian Bauer und Johann Balthasar Rösler Bürgermeister. - In Neumarkt ist das Schultheißenamtshaus im Besitz von Joseph Walter, der darin die Gastwirtschaft und Brauerei Drei Mohren betreibt. Die Brauerei Drei Mohren wird bis 19 03 betrieben. - Fürst Ludwig von Nassau Saarbrücken  (St) (48) flieht krank von Saarbrücken nach Aschaffenburg. - In Amberg wird die wenig erfolgreiche Spielkartenfabrik Beck & Scribani gegründet. - In Amberg bemüht sich der mit der Tochter des Statthalters verheiratete Freiherr Ludwig von Egckher um ein adeliges Gesellschaftstheater. - In Regensburg erscheint erstmals und bis 17 98 Staats-Relation der neuesten europäischen Nachrichten und Begebenheiten. - Der Radierer, Zeichner, geheime Kabinettsminister und uneheliche bayerische Kurfürstensohn Freiherr Stephan Christian von Stengel (St) (43) leitet langwierige Steuerverhandlungen mit den Landständen, die seit Altersher mitbestimmen dürfen, und die er deshalb aufheben will. Er strebt eine Gleichheit aller vor der Steuer an und will auch den Adel besteuern. - In Eichstätt wird der Tuchmachersohn, Barockmaler, Engelmaler und mehrmaliger Bürgermeister alias consul Willibald Wunderer (54) Oberforstmeister. - In Regensburg wird ein Reichsgutachten über das Duellwesen erarbeitet, das nur kurzfristig die Anzahl der Duelle verringert. - In Neumarkt enden magistratliche Haussierverbote für Juden. - In Nürnberg, Ansbach und Altdorf beschäftigt sich der Romantiker Wilhelm Heinrich Wackenroder (20) mit der altdeutschen Baukunst. - In Erlangen lebt die in Offenbach geborene ehemalige Goethe-Verlobte und Bankierstochter Lili Schönemann (35) im Exil. - Der Regensburger Reichstag verbietet alle studentischen Verbindungen, was aber nur in katholischen habsburgischen Gebieten durchgesetzt wird. - In Nürnberg stirbt der ehemalige Stadtschreiberschüler, Adjutant und Kriegsaufbieter im nürnberger Kriegsamt Georg Paul Rahm (43). - In Regensburg zieht die dänische Gesandtschaft im Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7 aus. - In Nürnberg arbeitet Laurenz Sebastian Kandler (--) als Geigenbauer. - In Nürnberg gründet der Kaufmann und Spielwarenhändler Georg Hieronimus Bestelmeyer (29) in seinem neuen vom Kunsthändler Johann Friedrich Frauenholz (--) abgekauften Haus, sein Verlagshaus, in dem er ein bebildertes Katalog-Magazin mit Verzeichnis Magazin der auserlesensten und nützlichsten Spiel-Sachen zur angenehmen Unterhaltung für die Jungend herausbringt, in dem einige der schönsten Gärten, Palläste, Städte, Dörfer, Häußer und viele andere Mathematischen und Physikalische Gegenständen, alle nach der Natur getreu abgebildet sind, die man bei ihm in Nürnberg kaufen kann. Bebilderte Kataloge gibt es seit 17 90 in Berlin. - In Nürnberg kommt der pariser Kupferstecher Heinrich Guttenberg (20) nach 24 jähriger Tätigkeit in Paris nach seiner Flucht an, wo er 10 Jahre bleibt und dann wieder zurückkehrt. - Der in Cham geborene bürgerliche Wirtssohn, Bierbrauersohn, jahrzehntelange französische Offizier und neun Jahre zuvor zum französischen Grafen erhobene Graf Nikolaus von Luckner (71) wird in Orleans beauftragt die Französische Revolutionsarmee zu organisieren, woraufhin er von dem in Frankfurt geborenen französischen hessenkasseler Offizier Karl Konstantin von Hessen Rheinfels Rothenburg (St) (41) denunziert wird, woraufhin er im Folgejahr auf die Gouillotine kommt alias  ermordet wird. - In Sulzbach wird der Bibelübersetzer Joseph Franz von Allioli von seiner Mutter Anna Margaret Allioli (15) geboren. - In Regensburg stirbt der seit 17 70 kaiserliche Vertreter beim Reichstag und im Reichsfürstenrat Freiherr Egid Valentin Felix von Borie Schönbach (74), der sich seit 17 90 als Exzellenz ansprechen lassen darf, an einem Schlaganfall. - In Nürnberg trägt ein nürnberger Grenadier vom fränkischen Kreiskontingent blauen Rock mit rotem Innenfutter, und weißem Revers, weiße Weste und weiße Hose und eine xxx Mütze.

1792 Wetter: Sehr kalter Jahresanfang. Frost Ende April. - Revolutionskriege beginnen. - In Freystadt Lauterbach gibt es eine neue Orgel vom amberger Orgelbauer Johann Baptist Funtsch (--), der noch im selben Jahr in Amberg stirbt. - Der preußische Staatsminister Freiherr Karl August von Hardenberg (St) (42) kommt nach Ansbach und nimmt das Land für Preußen in Besitz. Der direkt dem preußischen König Friedrich II Wilhelm von Zollern (St) (45) unterstellte Freiherr Karl August von Hardenberg (St) (42) regiert wie ein Vizekönig und hält in Ansbach, Triesdorf und Bayreuth Hof. - Mit dem Tod des in Wien geborenen römischdeutschen Kaiser Leopold II von Lothringen Habsburg Österreich (St) (45) beginnen neue preußischansbacher und preußischbayreuther Behörden mit der systematischen Verletzung obrigkeitlicher Befugnisse und Freiheiten der Rittergenossen, ihrer Kantone und des fränkische Ritterkreises. Der preußische König Friedrich II Wilhelm von Zollern (St) (45) verbietet den markgräflichen Rittern das Trauergeläut für den toten Kaiser Leopold II von Lothringen Habsburg Österreich (St) (45). Preußische Truppen ziehen von Bayreuth nach Ansbach und missachten die Militärhoheit der reichsritterschaftlichen Herrschaften, indem sie sich einfach bei den Rittern einquartieren, die Polizeigewalt, Getreidehandel und Salzhandel. - Der preußische König Friedrich II Wilhelm von Zollern (St) (48) kommt nach Ansbach. - In Neumarkt ist Analphabetismus weit verbreitet. - Die Grafschaft Breitenegg mit Sitz in Breitenbrunn wird von Freiherr xxx von Gumppenberg (--) an den pfälzer und bayerischen Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (67) verkauft. - Der nürnberger Vorort Katzwang kommt zu Preußen. - In Regensburg brennt die erste Residenz der Fürsten von Thurn und Taxis ab. Aus dem brennenden Gebäude können kostbare Porzellangeschirre, prächtige Lüster, Spiegel und schreiende Affen und Papageien gerettet werden. - In Regensburg wird die Modewelt bei der Schlittenfastnacht persifliert. 61 Schlitten mit je einem Paar und einem Thema und 64 Verkleidete zu Pferd, bunt geschmückt, ziehen maskiert durch die Stadt. Der Fastnachtszug geht von St Emmeram quer durch die Stadt bis nach Barbing, dann zurück durch die Stadt bis zum Zollhaus in Stadtamhof und von dort wieder zurück nach St Emmeram. - In Nürnberg wird eine Lesegesellschaft gegründet. - In Ansbach wird die Hochfürstlichanspachbayreuthische Hofbanco zur Königlichpreußischen Banco in Francken. - In Ansbach setzt der preußische Minister Freiherr Karl August von Hardenberg (St) (42) die jahrhundertelang durch die Markgrafen beanspruchte Landeshoheit über die Reichswälder durch. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Balthasar Rösler Bürgermeister. - Der in Hilpoltstein geborene Präfektensohn Martin Carl Wilhelm von Woelckern wird Reisemarschall der nürnberger Krönungsgesandtschaft des in Florenz geborenen Franz II von Habsburg Lothringen (St) (24) in Frankfurt und deshalb zum Ritter geschlagen. - In Nürnberg wird die Kunst-Societät gegründet. - In Neumarkt besuchen von 250 Schulpflichtigen nur 140 den Religionsunterricht alias Kinderlehre, den die Mädchen in der Hofkirche erhalten. - Im Bistum Würzburg wird auf einem ländlichen Fest ein Tannenbaum aufgestellt und darum getanzt. - In Ansbach wird aus der Wohnung der markgräflichen Witwen Ecke Johann Sebastian Bach Platz 20/Kronenstrasse 1 der Gasthof Zur goldenen Krone. - In Regensburg richtet sich die kurmainzer Gesandtschaft im Schneckbachhaus am Bismarckplatz 9 und der kaiserliche Prinzipalkommissar im Freisinger Hof am Emmeransplatz 9 ein. - In Ansbach beginnt die ansbacher Fayencemanufaktur nach dem Türkenkrieg 33.600 Türkenbecher aus Prozellan im Wert von 7.000 Gulden herzustellen. Der in Berlin geborene Offizierssohn, ansbacher und bayreuther Bergbauassessor und Freiherrnsohn Alexander von Humboldt (23) beginnt mit einer Analyse des ansbacher Porzellanmanufaktur im Schloss Bruckberg, einer Reform der Herstellungsabläufe, organisiert einen neuen Rundofen und archiviert und durchforscht das Archiv. - In Burgthann fällt die Burg mit der Abdankung von Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (45) an Preussen, das den Amtssitz nach Oberferrieden verlegt. - In Nürnberg versucht Johann Tobias Eglert (--) mit seiner nürnberger Fayencemanufaktur von der Karthäusergasse 18 (20 22 Gaststätte Bocksbeutel Stuben) in das Haller Weiherhaus am Dutzendteich in der Weisenau umzuziehen. Die Produktionsstätte in der Karthäusergasse 18 bleibt aber bestehen. - In Ansbach wird auf der Strecke Bayreuth~Ansbach eine dreimal wöchentlich verkehrende reitende königlichpreußische Amtspost Hof-Landpost Bayreuther Post eingerichtet. - Die Herrschaft Parsberg wird von Freiherr xxx von Schönborn (--) an den pfälzer und bayerischen Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (67) verkauft. - In Nürnberg gibt es das Adressbuch Reichs-Stadt Nürnberg Addressbuch für das Jahr 17 92 vom Verlag und Buch- und Kunsthandlung Riegel, in dem auf 148 Seiten mit 30 Zeilen Funktionsträger der Stadt mit Namen aufgelistet sind, darunter Räte, Senatoren, Pfarrer, Militärs, Kontrolleure, Schöffen, Barbiere, Apotheker, Gastronomen und Leichenfrauen. Die verschiedenen Handwerker und Zünfte werden audrücklich nicht aufgeführt. Es werden auch für Nürnberg die 24 Rothbierbrauer, die 11 Weißbierbrauer und die zwei Metschänken erwähnt. Es werden 5 Gefangenenhüter alias Gefängniswärter mit den zugehörigen Gefängnissen genannt, für den Gefängnisturm Lug ins Land, Johann Sichart, für den Wasserturm Wilhelm August Höger, für die Männer-Eisen Georg Leonhard Link, für die Weiber-Eisen Johann Gabriel Zahn, für das Lochgefängnis ist der Lochwirt Eberhard Paul Fischer zuständig und für den Prison der Prisonmeister Meister Johann Dusel, die alle von zehn Stadtknechten unterstützt werden. Dazu werden die beweglichen und unbeweglichen Feiertage aufgeführt und die dazugehörigen Tage als Ferien bezeichnet. Als Konkurrenz zur katholischen kaiserlichen Thurn und Taxis Post alias Reichspost, die mit Fahrplan aufgeführt ist, gibt es das Botenamt der Stadt Nürnberg, das eigenständig ordinari Boten, alle namentlich aufgeführt, mit gedeckten Wagen losschickt, den Hamburger Boten, der 9 Tage nach Hamburg unterwegs ist, den Stuttgarter Boten, den Augsburger Boten, den Ulmer Boten, den Regensburger Boten, den Bamberger Boten und den Schweinfurter Boten. Dazu gibt es aber auch noch den einen zu Fuß gehenden Bamberger Kammerboten Caspar Meindel (--). Zusätzlich gibt es 9 verfügbare Beiboten, Boten mit Spezialaufgaben für die nähere Umgebung, die zu Fuß, per Pferd oder mit Kutsche sogenannte Landkutsche unterschiedlich oft aber immer am selben Wochentag abgehen, zB nach Altdorf vom Gasthaus Zum goldenen Ochsen am Zeughaus, vom Gasthaus Zum weißen Hahn und vom Gasthaus Zum weißen Löwen an der Lorenzkirche. Weitere Ziele sind Amberg, Ansbach, Bayersdorf, Bayreuth, Coburg, Crailsheim, Culmbach, Eger usw. Startpunkte und damit die Gasthäuser der städtischen Boten sind immer nach der Zielrichtung ausgewählt um nicht erst durch die Stadt fahren zu müssen. Nach Neumarkt geht es vom Gasthaus Zur Reichskrone und vom Gasthaus Zum Weißen Hahn bei der Lorenzkirche ab. Nach Regensburg gibt es keine Verbindung. Die Stadt darf der Reichspost auf der Reichspoststrasse keine direkte Konkurrenz machen. Die Reichspoststrassen werden von den thurn und taxis Posthaltern in Stand gehalten, die andern nicht. Die zwei Kaffeehäuser von Friedrich Dratz (--) hinterm Rathaus und Johann Friedrich Krantz (--) gegenüber der Reichspoststation werden vom nürnberger Patrizier Christ. Joachim Haller von Hallerstein (--) als speziellem Deputierten für Cafeschenken überwacht. - Der habsburger wiener Hofmeistersohn und österreichische Verleger Franz Johann Joseph von Reilly (St) (26) erstellt eine Karte der südlichen Oberpfalz mit den Herrschaften Ehrenfels, Sulzbürg, Pyrbaum und Breitenck Des Herzogthums Oberpfalz Südliche Pfleggerichte mit den Herrschaften Ehrenfels, Sulzburg, Byrbaum, Breiteneck, den zum Hochstift Regensburg gehörigen Herrschaften Donaustauf und Wörth an der Donau und der Reichsstadt Regensburg. N°. 166

1791 Wetter: Milder Jahresbeginn. Strenger Winter schon im November. Nachtfrost im Juni. Schlechte Weinlese in Würzburg. - Die Ehefrau Friedrike Caroline von Sachsen Coburg Saalfeld (St) (54) des letzten Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (44) und der Mann seiner Mätresse, der englischen Schriftstellerin und Autorin von Theaterstücken Elizabeth Craven (41) sterben, woraufhin der letzte Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (55) Elizabeth Craven (41) in Lissabon heiratet. - Der letzte Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (55) verkauft sein Fürstentum in einem Geheimvertrag an das Königreich Preußen, erhebt seine neue Frau Elizabeth Craven (41) in den Reichsfürstenstand und verlässt mit ihr das Land. - Der Besitzer der Herrschaft Wolfstein Johann Baptist Fugger von Zinnenberg ist kurpfalzbayerischer Konferenzminister. - In der ganzen Oberpfalz wird aus Sparsamkeit die Kleidertrauer aufgehoben und nur noch ein schwarzer Flor am linken Arm oder ein schwarzes Schleifchen an der Haube getragen. - In Altdorf stirbt der in nürnberg geborene lutherische altdorfer Philologe und begeisterte Archäologe Johann Philipp Siebenkees (47), der behauptete in Nürnberg habe es 15 33 Folterungen mit der Eisernen Jungfrau gegeben. Die Eiserne Jungfrau gehört zu den Folterwerkzeugen, die es dem Gefolterten ermöglichen würden sich selbst zu töten, was der Folterer gerade verhindern will, weshalb sie in den Bereich der Fiktion gehört. - In Eichstätt wird das Eichstätter Intelligenzblatt als erste eichstätter Zeitung gegründet. - Der in Ansbach geborene letzte Markgraf und Graf von Sayn Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (55), schickt von seinem Landsitz Triesdorf aus seine Geliebte, die Schauspielerin Claire Clairon (68), nach Paris zurück. - Johann Sigmund Grünauer ist Hofjuwelier in Erlangen. - In Fürth wird der Kaufmannssohn Conrad Gehardt geboren. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Balthasar Rösler Bürgermeister. - In Bamberg wird der Architekt Josph Daniel Ohlmüller geboren. - In Bamberg wird die Bamberger Zeitung gegründet. - In Wien stirbt Wolfgang Amadeus Mozart (35). - In Bamberg ist das Theaterspielen im Einflussbereichs des katholischen bamberger und würzburger Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal (61) verboten. Eine Schauspielergruppe weicht nach Walsdorf aus. - Im Bistum Würzburg gibt es eine Armenpolizei auf dem Land mit speziellen Instruktionen. Adelige französische Flüchtlinge sind nicht willkommen und müssen das Bistum nach drei Tagen wieder verlassen. - Das markgräfliche Solnhofen fällt an Preußen. - Die französische Nationalversammlung verbietet Zünfte und Arbeiterbündnisse mit dem Le Chapelier Gesetz um bürgerliches Eigentum zu schützen. - In Regensburg beginnt der in Regensburg Schierling geborene katholische Mönch Placidus Heinrich (47) in der fürstbischöflichemmeramer Sternwarte in den Ecktürmen des Hauptgebäudes mit regelmäßigen wissenschaftlichen astronomischen Beobachtungen und meteorologischen Aufzeichnungen. - In Nürnberg reist der in Nürnberg geborene Kanzlist Isaak Pfahler (40) als Sekretär des nürnberger Ratsgesandten zur Krönung des in Wien geborenen römischdeutschen Kaiser Leopold II von Lothringen Habsburg Österreich (St) (44) nach Prag. - In Regenstauf lässt der regensburger Weihbischof Valentin Anton Freiherr von Schneid in seinem Schloss Spindlhof südlich der Wohngebäude eine frühklassizistische Kapelle anbauen. - In Nürnberg stirbt der Egydienpredigersohn und lutherische erste Sebaldus Prediger Johann Siegmund Mörl (81), woraufhin er in dem Sarg beerdigt wird, den er in seiner Bibliothek mit 6500 Büchern neben seinem Studiertisch schon 20 Jahre lang aufbewahrte. Johann Siegmund Mörl (81) ist Vorsitzender des Nürnberger Geistlichen Ministeriums, das die öffentliche Moral bestimmt und der somit oberster Richter über Zucht und Moral ist. - In Nürnberg beginnt xxx Grattenauer die Neue nürnbergische gelehrte Zeitung herauszugeben. - In Nürnberg erhält das Imhoff Haus am Egidienplatz 25 eine neue klassizistische Fassade. - In Bayreuth bekommt der aus Frankreich geflohene in Stuttgart geborene Prinz Friedrich Eugen von Württemberg (59) nach wechselnden Aufenthalten vom preußischen König Friedrich II das ehemalige markgräflich brandenburgbayreuther Neue Schloß als neue Residenz als neuer Generalgouverneur von Ansbach-Bayreuth zugesprochen. Seine  halbwaise geisteskranke Enkelin Prinzessin Erzherzogin Ludovika Elisabeth von Habsburg (01) stirbt als Tochter des im Folgejahr zum neuen römischdeutschen Kaiser gewählten Prinz Franz II von Habsburg Lothringen (St) (23).

1790 Wetter: Milder Jahresbeginn. Schlechte Weinlese in Würzburg. - In Neumarkt betreibt Bartholomäus Zeller die Gastwirtschaft Zum Bären. - Der letzte Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (42) reist nach Berlin um den Verkauf seiner ruinös verschuldeten Fürstentümer zu verhandeln. - In Bayern werden die Chevaulegers, eine Reiterabteilung mit leichter Rüstung und einer Lanze, wie die österreichungarische Reiterei, bewaffnet, als Teil der Kavallerie aufgestellt. - Das nürnberger Geschlecht Haller von Hallerstein wird in den Freiherrenstand erhoben. - Junge regensburger Männer stellen mit einer Kapelle aus Trompete, Klarinette und Geigen begleitet Bäumchen vor die Türen der Reichstagsgesandten, was aber von Polizisten streng bewacht wird. - In Regensburg aquarelliert der Hobbymaler Feldwebel Leonhard Bleyer (32) die Regensbugerin Madam Kraer, die sich mit kleinen Gedichten ihren Lebensabend finanziert. - In Regensburg beendet Michael Widmann sein Amt als Scharfrichter. - In Regensburg Dechpetten wird eine botanische Gesellschaft gegründet. - Der nürnberger Arzt, Astronom und Mathematiker Georg Friedrich von Kordenbusch (59) wird vom bayerischen Kurfürst zum Ritter ernannt und geadelt und nennt sich Georg Friedrich Kordenbusch von Buschenau und Thumenberg. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Balthasar Rösler Bürgermeister. - In Neumarkt zahlt der Torschmied Jung 3 Kreuzer an das Almosenamt. - In Neumarkt ist der Schwager der neumarkter Syndikuswitwe Sichardt, der ehemalige amberger Regierungsadvokat Ruprecht Stadtschreiber. - Der in Ansbach geborene Schriftsteller, Theaterleiter und Politiker Freiherr Julius von Soden (50) wird als Gesandter des Fränkischen Reichskreises in Nürnberg in den Grafenstand erhoben. - In Eichstätt erscheint der 1. Jahrgang Intelligenzblatt für das Königlich-Baierische Fürstenthum Eichstätt, das wöchentlich samstags erscheint und von der Hofbuchdruckerey gedruckt und verlegt wird. - Der Schriftsteller August von Kotzebue (29), zerstört mit der Veröffentlichung seines obszön zynischen Satirestücks Doktor Bahrdt mit der eisernen Stirn, das mit dem Pseudonym  Knigges auf der Titelseite erscheint, seine Karriere als Schriftsteller. - In Coburg wird im Schloss Ehrenburg Leopold I von Sachsen Coburg (St) als jüngster Sohn von Herzog Franz von Sachsen Coburg Saalfeld (St) (40) und Gräfin Auguste von Reuß zu Ebersdorf (30) geboren. - In Nürnberg wird die englische und ekklektische Freimaurerloge Zu den drei Pfeilen von deren Schatzmeister Paul Wolfgang Merkel (34) und Paul Joachim Siegmund Vogel gegründet. - Die französische Nationalversammlung beschließt die Säkularisierung von Kirchengütern, die Unterteilung des Landes in 83 Departements und die Abschaffung aller Adelstitel wie prince, duc, comte, marquis, vicomte, vidame, baron, chevalier, messire, écuyer und noble und die Rechte Adelstitel zu verleihen oder zu empfangen, was nur kurzzeitig eingehalten wird. - In Amberg stellt die amberger Fayencemanufaktur des amberger Bürgermeister Hezendörfer (--) auf die Produktion von Steingut alias Majolika um. - In Nürnberg schreibt Johann Wolfgang von Goethe (40) Nürnberg hab ich diesmal infaustis omnibus gesehen und der böse Eindruck hat mich weg gejagt. - In Regensburg stirbt der Botaniker und Erfinder Jacob Christian Schäffer (72). - In Neuburg an der Donau soll für die Könige von Ungarn und Neapel die Stadt mit Lampen beleuchtet werden, was in der Kürze der Zeit nicht möglich ist und deshalb aus München 100 eiserne Laternen angeliefert werden, wodurch die Stadt eine Nachtbeleuchtung erhält. - In Neuburg an der Donau wird der neuburger Beamte Franz Christoph von Reisach-Steinberg in den Grafenstand erhoben. -  Auf Wolfsegg wird der Freiherrnsohn und neuburger Hofmarksrichtersohn Freiherr xxx von Oberndorf in den Grafenstand erhoben. - Johann Conrad Cnopf ist nürnberger Markts Adjunkt und Genannter des Größeren Rates. - In Regensburg logiert der salzburger Musiker Wolfgang Amadeus Mozart (34) logiert im Gasthaus Zum weissen Lamm Ecke Weiße Lamm Gasse/Weiße Hahnen Gasse 2 auf seiner Reise nach Frankfurt zur Kaiserkrönung. - In Berg wird der Generalmajor Georg Josef von Lehmeier geboren. - In Regensburg steht in einer Dienstinstruktion für den Klosterbräumeister im Schottenkloster St Jakob: Immer, so lang er in solchen Diensten stehet, einen lautteren, geschmacken, kräftigen und Pfening vergeltlichen (billigen) Trunke zu erzeigen. und Der geschmacke Trunk mundete auch den Reichstagsgesandten. - In Altdorf hat der Botanische Garten einen Bestand von 2.500 Pflanzenarten. - In Nürnberg eröffnet der weißenkirchberger Dorfpfarrersohn und Kunsthändler Johann Friedrich Frauenholz (32) im Haus seines Lehrherrn am Obstmarkt 1 eine Kunsthandlung, in der er hauptsächlich Kupferstiche verkauft und wird in die Freimaurerloge Zu den drei Pfeilen aufgenommen. - In Nürnberg logiert der in Wien geborene römischdeutsche Kaiser Leopold II von Lothringen Habsburg Österreich (St) (43) im Gasthaus Zum Roten Ross alias Rotes Ross am Weinmarkt 12a, 14 und 16. - In Nürnberg logiert Johann Wolfgang von Goethe (41) im Gasthaus Zum Roten Ross alias Rotes Ross am Weinmarkt 12a, 14 und 16. - In Amberg wird der als Hobbybühnenautor mit historischen Stoffen tätige, in München geborene bayerische  Hofkammerratssohn Joseph Anton von Destouches (23) neuer Rentkammerrat, wo er Karriere bis in höchste Regierungskreise macht. - In Regensburg kommt der im Allgäu geborene Geigenbauer Joseph Fischer (--) aus Wien angereist und gilt als Nachfolger von Kossler und Widhalm. Er baut hauptsächlich Stradivarimodelle nach. Weil die Stradivarikopien so perfekt sind, beginnt ein illegaler Handel der Instrumente als italienische Originale. - In Amberg ist Professor Knoppler (--) als einziger Amberger zur Kaiserwahl nach Frankfurt eingeladen. - In Nürnberg besteht die Nürnberger Gesandtschaft, die die Reichskleinodien zur Wahl und Krönung nach Frankfurt bringt, aus dem geheimen Kriegsrat Friedrich Karl Scheurl von Defersdorf (--), dem Landpfleger Friedrich Wilhelm Karl Tacher von Simmelsdorf (--), dem Losungerrat Johann Siegmund Christoph Kreß von Kressenstein (--), dem Spital Pfleger Johann Chri?toph Sigmund Joachim Haller von Hallerstein (--) und dem Rats Syndicus Johann Chri?toph Friedrich Schmidt (--). Als Kronkavaliere nehmen Johann Christoph Siegmund von Holzschuher (--), Karl Friedrich Wilhelm von Löffelholz (--), Johann Sigmund von Haller (--), Georg Friedrich von Stromer (--), Georg Karl Wilhelm von Löffelholz (--), Georg Friedrich Karl von Grundherr (--), Karl Friedrich von Behaim (--) und Christoph Georg Friedrich von Behaim (--) teil. Sie fahren mit zwei Sekretären, einem Feldscherer, dem Stadtschlosser und seinem Gesellen, 10 Dienern, einem Wachtmeister, zwei Corporals und einem Trompeter. - In Regensburg Sinzing gründet der in Niedersachsen geborene regensburger Apothekergehilfe David Heinrich Hoppe (30) mit Ernst Wilhelm Martius, Johann August Stallknecht, Heinrich Christian Funck in einer Höhle während eines Gewitters Schutz suchend die Regensburger Botanische Gesellschaft, deren Direktor er nicht, sondern erst nach 22 Jahren wird. Er ist ein leidenschaftlicher Pflanzensammler und beginnt sein Botanisches Tagebuch zu veröffentlichen, was er 21 Jahre fortführt. Erster Direktor wird der aus der Stuttgarter Gegend stammende zweite Stadtphysikus und Arzt Johann Jakob Kohlhaas (43), der auch noch mit der evangelischen regensburger Superintendententochter alias Pfarrrerstochter xxx (--) verheiratet ist. - In Oberferrieden wird der spätere nürnberger Bürgermeister Jakob Friedrich Binder als protestantische Pfarrersohn geboren. - In Amberg beginnt die amberger Fayencemanufaktur vor dem Ziegeltor die Produktion auf Steingut umzustellen. - In Röthenbach an der Pegnitz ist das Schloß Heimendorf von einem doppelten teils gemauerten Schloßgraben mit Zugbrücken umgeben. Die beiden Spitztürmchen sind fast doppelt so hoch wie (20 23). - In Deining Siegenhofen beginnt Michael Bögerl (--) in seiner Wohnung die Kinder aus Siegenhofen und Umgebung zu unterrichtet, weshalb sie nicht mehr nach Deining laufen müssen. - Der habsburger wiener Hofmeistersohn und österreichische Verleger Franz Johann Joseph von Reilly (St) (24) erstellt eine Karte von Bayern und der Oberpfalz Der Bayerische Kreis Nro. 155. - In Regensburg darf sich der kaiserliche Vertreter beim Reichstag und im Reichsfürstenrat Freiherr Egid Valentin Felix von Borie Schönbach (71) als Exzellenz ansprechen lassen. - In Nürnberg trägt die berittene Stadtgarde roten Rock mit schwarzem Innenfutter und schwarzem Revers, rote Hosen und schwarzen Dreispitzhut mit schwarzroter Quaste. - In Nürnberg ist das 9 km südlich der Stadtmauer gelegene Herrenhaus Weiherhaus des nürnberger Patriziers Herr xxx von Geuder (--) ein verputztes zweitöckiges Wasserschloß mit Ecken aus Sichtsteinquadern. Das Gelände ist von einer Schloßmauer umgeben. Nur zwei Ökonomiegebäude sind in den Obergeschossen aus Sichtfachwerk.

1789 Wetter: In Neumarkt ist der Winter so kalt, dass im neumarkter Braunbierbräuhaus die Maischkufen bersten. Nasse Erntezeit. Schlechte Weinlese in Würzburg. - Französische Revolution. - Die bayerische Regierung befiehlt eine allgemeine Urkundenabschrift der Rechte der Märkte und Städte. - Der letzte Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (42) reist nach Neapel. - Der letzte Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (42) lässt feinwollige Merino Schafe aus Spanien nach Ansbach bringen und dort in den Gemeinden verteilen, was der ansbacher Physikus Dr Heerwagen kontrolliert. - Der in Neumarkt geborene Opernsänger Alois Muck (28) wird nach München berufen. - Der bayerische und pfälzer Kurfürst Karl Theodor von Wittelsbach (St) (65) kauft seinem Sohn die Herrschaften Bretzenheim und Zwingenberg am Neckar von Kaiser Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (48). - Der in Freystadt geborene Organistensohn und französische Hofmusikintendant Jean Paul Egide Martini (48) flieht vor der französischen Revolution nach Lyon. - In Neumarkt betreibt den Tabakladen im Rathaus der neue Pächter Krämer Franz Ludwig (--). - In Berlin lässt der preußische König Friedrich Wilhelm II von Zollern (St) (45) ein Anatomisches Theater anlegen, das nicht nur Studenten, sondern auch Laien wie allen Arten von Barbieren und Hebammen unentgeldlich zugänglich ist. - Im kulmbacher Kloster Langheim wird der übertrieben strenge in Bamberg geborene Abt Johann Nepomuk Pitius (45) wegen Verschwendung beim Umbau des Klosters suspendiert. Er schaffte während seiner Amtszeit neben Gebäuden, Gärten, Gemälden, Juwelen und Uhren, 7.000 Bücher an und gab den herrlichsten Gesellschafter, der durch edles Betragen, Sanftmut und besonderer Schönheit und einem aussergewöhnlich sportlichen Körperbau auffiel. Seine Anhänger werden ihrer Ämter enthoben und die übergangenen Mitbrüder befördert. - In Neumarkt sind Johann Martin Frießl, Georg Wilhelm Pollinger und Johann Balthasar Rösler Bürgermeister und Michael Götz (--) ist Posthalter. - In Ansbach leben 60 jüdische Familien. - In Bamberg werden 2.241 Ochsen, 335 Kühe, 3.228 Kälber, 2.117 Schweine, 809 Hammel, 238 Lämmer und 281 Ziegen geschlachtet. - In Regensburg wird die Lehrsche Behausung in der Ostengasse 13 mit Empirestuck umgebaut. - In Nürnberg bekämpft der reformorientierte lutherische nürnberger Diakon Roth die Beichte, Tagämter, Frühchöre, Vesperchöre, Frühmessen, Messgewänder, Chorhemden, Kirchenornate, Lampen die beständig brennen, Lichter alias Kerzen beim Gottesdienst am hellen Tage und den lateinischen Gesang als Überbleibsel des Papsttums. - In Regensburg macht sich die Theatergruppe vom in Straubing geborenen und in Regensburg als Halbwaise aufgewachsenen Schauspieler Emanuel Schikaneder (38) auf den Weg zurück nach Wien. - In Rosenberg wird von der Königinmutter Maria Franziska von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (65) das Lustschlösschen errichtet. - In Ingolstadt beginnt der Hofschauspielersohn Alois Senefelder (18) ein Jurastudium an der Universität. - In Nürnberg verlassen die Freimaurermitglieder von Scheurl, von Wölckern, Kießling, Wittwer, von Geuder, von Welser, von Haller und von Scheidlin ihre nürnberger Freimaurerloge Joseph zur Einigkeit und gründen eine eigene Freimaurerloge Zu den Drei Pfeilen. - In Regensburg inszeniert der in Straßburg geborene Intendant des fürstlichen Hoftheaters Freiherr Theodor von Schacht (41) im Gasthof Zum roten Hahn Rote Hahnen Gasse 10 anlässlich der Vermählung des in Regensburg geborenen Erbprinz Alexander von Thurn und Taxis (St) (19) mit der Herzogstochter Prinzessin Therese Mathilde von Mecklenburg Strelitz (St) (16) eine Theateraufführung. - In Hersbruck stirbt der in Nürnberg geborene lutherische Archidiakon Gustav Philipp Mörl (39) als einziger Sohn des lutherischen ersten Sebaldus Prediger Johann Siegmund Mörl (79), des Vorsitzenden des Nürnberger Geistlichen Ministeriums, das die öffentliche Moral bestimmt und der somit oberster Richter über Zucht und Moral ist. - In Nürnberg zeichnet der Lohgerbersohn und Graphiker Ambrosius Gabler (17) einen Galanterie Krämer in Kniebundhosen mit Bauchladen und Ersatzpeitschen vor dem Rathaus. - In Ansbach folgt die ansbacher Regierung der vom würzburger Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal (59) bereits erlassenen Schulordnung in der der neugegründeten Industrieschule, lateinisch für Fleiß, mit den Unterrichtsfächern Nähen, Spinnen und Stricken für beide Geschlechter, damit bei der literarischen Erziehung der Kinder, diese nebenher nicht ihre Zeit vertrödeln zu lassen. - Der fränkische Reichskreis erstreckt sich in einem fast geschlossenen Gebiet rechtwinkelig von Eichstätt bis Hof im Osten und Meiningen bis Schwäbisch Hall im Westen. - In Trautmannshofen wird eine Orgel vom amberger Orgelbauer Johann Baptist Funtsch (--) in der katholischen Erzengel Michael Pfarrkirche eingebaut.

1788 Wetter: Gewitter mit hühnereigroßen Hagelkörnern in Amberg. Kälterekord am Jahresende. Schlechte Weinlese beginnt in Würzburg und dauert vier Jahre. - Der in Freystadt geborene Organistensohn Jean Paul Egide Martini (47) wird in Paris Surintendant de la musique du roi zuständig für Kirchenmusik und die pariser Bühnen. - Das erneuerte Zensuredikt des preussischen Königs Friedrich Wilhelm II von Zollern Brandenburg Preußen (St) (44) verbietet eigentlich u. a. die Verbreitung gemeinschädlicher praktischer Irrthümer über die wichtigsten Angelegenheiten der Menschen, zum Verderbniß der Sitten durch schlüpfrige Bilder und lockende Darstellungen des Lasters, zum hämischen Spott und boßhaften Tadel öffentlicher Anstalten und Verfügungen, wodurch in manchen nicht genugsam unterrichteten Gemüthern, Kummer und Unzufriedenheit darüber erzeugt und genährt werden, und zur Befriedigung niedriger Privat-Leidenschaften, der Verleumdung, des Neides, und der Rachgier, welche die Ruhe guter und nützlicher Staatsbürger stöhren, auch ihre Achtung vor dem Publiko kränken, besonders in den so genannten Volksschriften bisher gemißbraucht worden, wird aber tatsächlich zur Unterdrückung politischer Gedanken genutzt. - In Giggling wird der Freiherr Anton Maria von Gobel (--) der letzte  Besitzer seines Geschlechts, der aber nicht mehr als Landsasse seine Patrimonialgerichtsbarkeit ausübt, sondern sich dem Gericht des Amtes Pfaffenhofen unterstellt. - In Nürnberg wird von Dr Philipp Ludwig Wittwer auf seinem Haus ein Blitzableiter angebracht. - Johann Wolfgang von Goethe (39) übernachtet auf der Rückreise von Italien im Gasthof Zur Post, der th&t Posthalterei in Gunzenhausen und reist weiter nach Nürnberg, wo er drei Tage bleibt. - In Neumarkt sind Michael Rudiz, Johann Martin Frießl, Georg Wilhelm Pollinger und Weiß Bürgermeister. - Von Gräfenberg wird der auf der nürnberger Burg Hiltpoltstein geborene Pflegamtssohn Carl Haller von Hallerstein (14) an den Hof von Fürst Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (43) entsandt, wo er drei Jahre lang Pagendienste leistet. - In Amberg wird eine Seidenraupenzucht gegründet. - Der in Straubing geborene und in Regensburg als Halbwaise aufgewachsene Schauspieler Emanuel Schikaneder (37) wird in der regensburger Freimaurerloge Die Wachsende zu den drei Schlüsseln aufgenommen. - In Regensburg richtet die Ehefrau des weimarer Prinzenerziehers und kurbrandenburger Komitialgesandten am Immerwährenden Reichstag Graf Johann Eustachius von Schlitz (51), die bestvernetzte Carolin von Uechtritz (39), die Nachrichten im Auftrag ihres Mannes an die dort akkreditierten Gesandten weitergibt, einen Salon ein. Ihre gegenseitigen Liebesbriefe schreiben sie in französischer Sprache. Goethe und Lenz hält sie für skandalöse Persönlichkeiten. - In Regensburg ist der in Straubing geborene Wanderschauspieldirektor Emanuel Schikaneder (37) im zweiten Jahr mit seiner Schauspielergesellschaft Schikaneder von Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (55) im Theater Ballhaus am Ägidienplatz als Hoftheaterdirektor engagiert. - Der in Allersberg geborene Sänger und Schauspieler Dismas Fuchs (09) wird eichstätter Chroknabe. - In Amberg stirbt die Ehefrau des im Vorjahr verstobenen kurbayerischen Geheimen Rat Graf Joseph Clemens Franz Topor von Morawitzki (++), dessen Eltern nicht angegeben sind, die Grafentochter Maria Elisabeth Therese Josepha Felicitas von Rechberg (79). Sie ist die Mutter des in München geborenen bayerischen Geheimen Staatsminister und Konferenzminister Graf Theodor Heinrich Joseph Anton de Padua Dominicus Joseph und Maria von Topor Morawitzky (53). - Der nürnberger Patrizier Paul Carl Welser von Neunhof (66) stirbt. -  Der katholischkonvertierte wittelsbachkurpfalzbayerische Generalleutnant Fürst Friedrich Wilhelm von Isenburg (St) (58), seit 18 Jahren verheiratet mit der unehelichen bayerischen Kurfürstentochter Karoline Franziska Dorothea von Wittelsbach (St) (26), die fast taubstumm ist und die sich eigentlich Gräfin von Bergstein nennen muss, sich aber frech und nicht zutreffend Gräfin von Parkstein nennt und mit der er drei lebende Kinder hat, wird neuer Kommandant von fünf mit Nummern neubezeichneten Regimentern, die vertrieben aus den französischbesetzten Gebieten in die bayerischen Erblande verlegt werden, wo sie zur Ausrottung der Bettlern, Vagabounden und sonst liederlichen Gesindels benötigt werden, aber auch einen vom bayerischen General Josef von Gaza (21) ausgearbeiteten Verteidigungsgürtel, Militärischer Korodon, bilden sollen. Chevauleger Regiment Nummer 1 wird sein eigenes Kürassierregiment. Chevauleger Regiment Nummer 2 wird das Dragoner Regiment Taxis, das nach Bayern und die Oberpfalz verlegt wird. Chevauleger Regiment Nr 3 wird aus dem Chevauleger Regiment La Rosee gebildet, dann das Regiment Fugger und das linkrheinische Chevauleger Regiment Leiningen, das in die Oberpfalz verlegt wird und die Nummer 5 erhält. - In Altdorf stirbt der in Sulzbach geborene Gelehrte Johann Andreas Michael Nagel (78). - In Postbauer ist der Sitz des Deutschen Orden, der bis auf die Hohe Gerichtsbarkeit alias Blutsgerichtbarkeit alle Rechte besitzt, ein zweiflügeliges Schlößchen mit drei Türmen und einem Wassergraben, wo es nur einen Ordenspfleger alias Verwalter mit einem Amtsknecht, der auch Förster ist und einem Nachtwächter gibt. Man hat nur innerhalb des Schultheißenamtes Neumarkt Herrschaften über ganze Gemeinden, die über Buch, Kemnath und Schwarzach. Auf dem Nürnberger Territorium gibt es noch Besitzungen von 5 Höfen mit Gütern sowie in Etzelsorf, Steinbach und Westheid und westlich von zweien in Allersberg Röckenricht.

1787 In Neumarkt visitiert Graf xxx von Pappenheim (--) das Dragonerregiment Graf Wahl. Graf xxx von Pappenheim (--) logiert im Gasthaus Zur Goldenen Gans alias Zur Güldenen Gans Obere Marktstrasse 9 (20 17 Mittlerer Ganskeller). - Der in Erasbach Weidenwang geborene Komponist der Vorklassik Christoph Willibald Gluck (73) stirbt in Wien. - In Großschönbrunn wird ein Junge, der Feuer legt, enthauptet und sein Körper verbrannt. - Die Mätresse, englische Schriftstellerin und Autorin von Theaterstücken Elizabeth Craven (37) des letzten Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (51) organisiert bis 17 91 in der markgräflichen Residenz in Ansbach das Nouveau Théathre de Societée d'Anspac et de Triesdorf, wo sie auch ihre eigenen Theaterstücke aufführen lässt. - In Nürnberg gibt es Aufruhr im nürnberger Größeren Rat gegen die Alleinherrschaft der Patrizier. - ln Altdorf errichtet die altdorfer Universität eine chirurgische Klinik, wo sofort Krankenmangel herrscht. - Der Sohn von Maximilian von Gumppenberg (31) und Marianne von Werneck (28), Freiherr Anton von Gumppenberg wird in Breitenbrunn geboren. - In Neumarkt hat der Abdecker neben seinen eigenen Hinterlassenschaften auch die Marktrinnen zu reinigen. - In Nürnberg stehen 279 Personen auf der nürnberger Genanntenliste, auf der 128 Patrizier, 118 Handwerker und 33 Kaufleute stehen. - In Pollanten kauft der uneheliche kaiserlichwittelsbacher Nachkomme Graf Maximilian Joseph von Holnstein aus Bayern (St) (27) verheiratet mit der unehelichen bayerischen Kurfürstentochter Gräfin Karoline Josepha von Bretzenheim (St) (19) das Schloß Pollanten Müllergasse 2. -In Nürnberg stellt der französische Flugpionier Jean-Pierre Blanchard (34) einen Heißluftballon auf dem Maxplatz aus und startet seine 28igste Ballonfahrt auf dem Judenbühl später Stadtpark, wobei 240 Stadtsoldaten die Veranstaltung mit 50.000 Besuchern sichern. In Boxdorf Braunsbach landet der Ballon. Jean-Pierre Blanchard (34) übernachtet bei seinem Veranstalter und Geldgeber Wilhelm Roth, dem Wirt des Gasthauses Zum Roten Ross alias Rotes Ross am Weinmarkt 12a, 14 und 16. - In Regensburg schreibt der Arzt Jakob Christian Gottlieb Schäffer: Braunes Bier ist der gewöhnliche Trank und wird bey uns sehr gut gebraut und unglaublich viel verbraucht und die meisten Kinder des Mittelstandes und der Tagwerker trinken Mittags braun Bier, einige auch weißes; die Kinder der Vornehmen werden meist an Wasser gewöhnt. - In Regensburg hütet sich der Scharfrichter Michael Widmann die leichtgläubigen und wundergläubigen Stadtbewohner zum Kauf von scheinbaren Arzneien wie Hundefett und Menschenfett zu animieren und konzentriert sich darauf die Landbevölkerung auszunehmen. - In Nürnberg wird der aus markgräflichen Diensten als Oboist in Durlach zurückgeehrte Kartenmacher, Fagottist und Stadtpfeifer Johann Matthäus Backofen (48) Kartenmachermeister. - In Neumarkt sind Johann Martin Frießl, Georg Wilhelm Pollinger und Weiß Bürgermeister. - Der regensburger Hofrat und th&t Leibarzt Jakob Christian Gottlieb Schäffer (35) beschreibt die Güte des regensburger Brunnenwassers als hervorragend, frisch und klar. Ein Onkel ist der Naturwissenschaftler, Erfinder und Pastor an der Neupfarrkirche in Regensburg Jacob Christian Schäffer (69), der Linsen und Prismen fertigt und Geräte wie Sägemaschinen, Backöfen und Waschmaschinen verbessert. Er versucht vergeblich aus Pflanzenfasern Papier herzustellen. Ein zweiter Onkel ist der regensburger Stadtarzt und Apotheker Johann Gottlieb Schäffer (57). - In Regensburg erscheint letztmals Staats-Relation der neuesten europäischen Nachrichten und Begebenheiten. - In Nürnberg logiert der französische Flugpionier Jean-Pierre Blanchard (34) während seiner 28. Ballonfahrt, bei der er Nürnberg überfliegt, im Gasthof Zum roten Ross am Weinmarkt 12. - In Fürth wird der Schauspieler und Theaterintendant Leonhard Meck geboren. - Nach seinem Engagement am Wiener Hoftheater und weil ihm der römische deutschrömische Kaiser Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (46) Kaiser ein eigenen Theaterneubau am wiener Stadtrand verweigert, zieht der in Straubing geborene und in Regensburg als Halbwaise aufgewachsene Schauspieler Emanuel Schikaneder (36) mit seiner Theatertruppe nach Regensburg. - In Amberg besitzt Magistratsrat Christoph Iberl (30) die Aktiensäle. Die Gasse, in der er wohnte wird nach ihm genannt. - In Nürnberg gesteht der Totengräbersgehilfen Johann Philipp Feigel (22) nach einem intensiven Verhör seinen Vorgesetzten, den Totengräberoberknecht Carl Gottlob Langfritz, auf dessen Posten er spekulierte, im Totengräberhaus mit einer Pistole mit mehreren Schüssen im Schlaf verletzt, nach flehendem Bitten schließlich geschlagen und noch lebendig verscharrt zu haben. Der zunächst Verdächtige beichtet im Beisein des lutherischen sebalder Pfarrer Johann Ferdinand Roth (39). Man stellt Schmauchspuren fest und findet die Leiche nach intensiver Suche. Es werden Gerüchte gestreut, die Witwe habe den Liegeplatz der Leiche im Schlaf erfahren, die auch in Zeitungen verbreitet werden. Nach dem Urteil wird er gerädert und enthauptet. - In Sandersdorf wird das Schloss Sandersdorf des hohen Illuminatenordenmitglieds Thomas de Bassus, auf dem auch der in Mendorf geborene Lehrersohn und Komponist Johann Simon Mayr (24) wohnt, der im Vorjahr in Regensburg seine ersten 12 Lieder bei dem Clavier zu singen veröffentlicht hat, von bayerischen Beamten durchsucht und dabei umfangreiche geheime Illuminaten-Akten beschlagnahmt. Johann Simon Mayr (24) flieht zunächst in die Schweiz und dann nach Venedig, wo er Karriere macht und berühmt wird. Dem seit zwei Jahren verbotenen Orden, der oft seine Mitglieder aus den aufklärerischen Freimaurerorden rekrutiert hat, wird unterstellt, daß er Regierungen übernehmen will. - In Regensburg macht der Hoftenor Ludwig van Beethoven (17) Station auf der Rückreise von seiner Studenreise zu Wolfgang Amadeus Mozart (31) in Wien, wo er Komponieren lernen sollte und wohin ihn sein Mäzen, der danach völlig enttäuschte kölner Erzbischof Max Franz von Habsburg Österreich (31), der jüngste Sohn von Maria Theresia von Habsburg (++), geschickt hat. Seine Mutter stirbt drei Monate später an Schwindsucht alias TBC. Sein Vater ist Alkoholiker. Im Gegensatz zu seinen Lehrern, die für Cembalos komponieren, bevorzugt er als Organist spährische und nachhallende Klaviere mit Dämpungen, womit er im Folgejahr mit seinem ersten Klavierkonzert erfolgreich eine neue Musikrichtung bevorzugt. - In Nürnberg verkauft der weißenkirchberger Dorfpfarrersohn und Kunsthändler Johann Friedrich Frauenholz (29) den Nachlass des nürnberger Kupferstechers Johann Adam Schweickart (65). - In Amberg wird Karl Ernst Grießenbeck von Grießenbach als Sohn des kurfürstlich oberpfälzischer Regierungsrat Freiherr Franz Christoph Balthasar Grießenbeck von Grießenbach (48) geboren. - In Nürnberg ist Johannn Kurz (--) ein angesehener Geigenbauer. - In Regensburg beginnt der in Straubing geborene Wanderschauspieldirektor Emanuel Schikaneder (36) für zwei Jahre mit seiner Schauspielergesellschaft Schikaneder ein Engagement als Hoftheaterdirektor von Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (54) im Theater Ballhaus am Ägidienplatz, wobei es auf der Donauinsel Oberer Wöhrd unter den vielen großen Bäumen Freiluftinszenierung seines Schauspiels Dollinger und Krako gibt, in denen er richtige Turnierkämpfe und eine Siegertriumpffahrt von Dollinger mit dem Kaiser, begleitet von Minnesängern, geharnischten Rittern und Janitscharenmusik aufführt. 3.000 Zuschauern erbringen Sensationseinnahmen von 1.500 Gulden. - In Regensburg überzeugt der Leiter dees katholischen Stadtkrankenhauses Johann Gottlieb Schaeffer (67) Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (54) seinen Sohn Jakob Christian Gottlieb Schaeffer (35) als neuen th&t Leibarzt und Hofrat den Prinzen auf ausgedehnten Reisen durch Europa mitzugeben. - In Regensburg stirbt nach 47 jährigen Amtsgeschäften vorort der in Darmstadt geborene evangelische Gesandte und bevollmächtigte Minister für diverse Regierungen und seit einigen Monaten preußischer geheimer wirklicher Staats und Kriegsminister am Immerwährenden Reichstag Freiherr Joachim Ludwig von Schwartzenau (74), wonach seine Frau Eberhardine von der Streithorst (61) weiter in der Stadt bleibt. - In Nürnberg wird der Schwiegersohn Johann Tobias Eglert (--) alias Eckert alleiniger Besitzer der Fayencemanufaktur in der Karthäusergasse 18 (20 22 Gaststätte Bocksbeutel Stuben). - Der in Bayreuth geborene Jurist Johann Jakob Cella (31) bringt seine Abhandlung Über Verbrechen und Straf in Unzuchtsfällen heraus, in denen es um Homosexualität und Missbrauch geht.  - In Amberg stirbt der kurbayerische Geheime Rat Graf Joseph Clemens Franz Topor von Morawitzki (76), dessen Eltern nicht angegeben sind, verheiratet mit der Grafentochter Maria Elisabeth Therese Josepha Felicitas von Rechberg (78). - In Nürnberg erhält die Buchhandlung Felsecker als Hauptvertreiber eine neue Zeitung Staaten Journal zum Verkauf und Versand, die als eine Universalzeitung für jedermann interessant sein soll. Daneben verkauft die Buchhandlung Johann Adam Stein Patriotische Betrachtungen über das Besteuerungs Recht in Reichsstädten und die Buchhandlung Gratenauer Grundlagen der Finanz Administration und des Rechnungswesen für Reichsstädte an.

1786 Wetter: Wegen andauernder Regenfälle im Sommer werden in der neumarkter Pfarrkirche Bittgebete angeordnet. - In Neumarkt versucht der Gastwirt Zum Bären Zeller vergeblich ein eigenes Bräuhaus alias Brauerei zu bauen um Bier zu brauen. - In Eichstätt wird im eichstätter Schloß Willibaldsburg im Spitalbau ein Zuchthaus und ein Arbeitshaus alias Gefängnis eingerichtet. - In Neumarkt errichtet der Hofkammerrat Max von Stubenrauch (--) eine Rauchtabakfabrik im neumarkter Schloß, das er für 15 Jahre pachtet. Er hat die kurfürstliche Erlaubnis sogar Protestanten zu beschäftigen und zahlt anstatt 11 Gulden pro Zentner nur 24 Kreuzer Steuern. Hofkammerrat Max von Stubenrauch (--) ist nur ein Strohmann mit einer jährlichen Rente von 500 Gulden für den jüdischen Unternehmer Wertheimer. - In Neumarkt wird vor dem Kapuzinerkloster ein Findelkind aufgefunden. - In Amberg wird Maria Emanuela Josepha von Holnstein aus Bayern (St) geboren als Tochter von Graf Clemens August Franz de Paula Aloys Anton de Padua Andreas Avelin Martin von Holnstein aus Bayern (St) (23) und Antonia Maria von Törring Jettenbach (St) (25) geboren. - In Nürnberg stirbt die ratsfähige adelige Familie Petzler aus. - In Nürnberg ist das Fechthaus Zuchthaus alias Gefängnis. - Der in Nürnberg geborene Geigenbauersohn und Komponist Johann Christoph Vogel (30) führt am königlichen pariser Theater seine Oper Das goldene Vlies auf. - In Amberg errichtet der kurfürstliche Kanzler Felix Adam von Löwenthal (--) auf einem Landgut ein Arbeitshaus und Zuchthaus. - Der übertrieben strenge, in Bamberg geborene Abt Johann Nepomuk Pitius (42) stellt das riesige Barockschloß Tambach fertig. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger, Wolfgang Huester und Weiß Bürgermeister. - In Neumarkt wohnt der Benefizitat Forster im völlig baufälligen Benefiziatenhaus in der Bräugasse 2, in dem nur ein Zimmer bewohnbar und kann nur unter Lebensgefahr über das Hinerhaus in den Garten. Gefällverwalter Weiß lässt trotz der Furcht Forsters obdachlos zu werden, das Haus abreißen und neu erbauen. - In Neumarkt sind fast alle Fensterscheiben der Hofkirche zerstört und bleiben bis 18 96 in diesem Zustand. - Der in Neumarkt geborene Komponist Josef Willibald Michl (41) führt am münchner Hof Der König auf Jagd auf. - In Regensburg zeigt der Naturwissenschaftler, Erfinder und Pastor an der Neupfarrkirche in Regensburg Jacob Christian Schäffer (68), der Linsen und Prismen fertigt und Geräte wie Sägemaschinen, Backöfen und Waschmaschinen verbessert, dem Dichter Johann Wolfgang von Goethe (37) sein Naturalienkabinett in der Pfarrergasse 5. Johann Wolfgang von Goethe (37) logiert im Gasthaus Zum weissen Lamm Ecke Weiße Lamm Gasse/Weiße Hahnen Gasse 2. - Der regensburger Hofrat und th&t Leibarzt Jakob Christian Gottlieb Schäffer (35) behandelt eine Häufung der ansteckenden viralen Keuchhustenfällen neben G. Guajac, G. Arabic. lent Tartar wochenlang mit Brechmitteln und Abführmitteln. Keuchhusten führt fast ausschließlich bei Säuglingen und Kleinkindern zum Tod. - Der Regierungskanzler Freiherr Felix Joseph von Löwenthal (44) wird auf Grund seiner Mitgliedschaft im seit einem Jahr verbotenen Illuminatenorden zwangsweise pensioniert. Dem Orden wird unterstellt Regierungen zu unterhöhlen. - Auf Schloss Schwarzenfeld wird Graf Karl Theodor von Holnstein aus Bayern (St) als Sohn von Graf Maximilian Joseph von Holnstein aus Bayern (St) (26) und der unehelichen bayerischen Kurfürstentochter Gräfin Karoline Josepha von Bretzenheim (St) (18) geboren, die bei seiner Geburt stirbt. - Der bamberger Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal (56) löst seine Lotterie auf und schafft es, dass alle Lotterien im ganzen fränkischen Kreis verboten werden, da unter den Frauen ein fanatischer Glücksaberglaube ausgebrochen ist, der viele in den Ruin gestürzt hat und sie von ihren Männern nicht mehr zu zügeln sind. Im angrenzenden Bayern und der Oberpfalz bleibt die Lotterie erhalten. - In Fürth lässt der letzten Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (50) von E. H. Saueracker, eine Geschichte der Hofmark Fürth erstellen, die im Nachhinein als für den Auftraggeber stark geschönt, wenig geschätzt wird. - In Altdorf wird der Philosoph Georg Andreas Gabler geboren. - In Coburg wird die spätere englische Königinmutter Victoire von Sachsen Coburg Saalfeld (St) geboren. - Der französische Koch Sebastien Mercier (46) beschreibt die neue Mode auf die beliebten riesigen Fleischberge zu verzichten und kleine Portionen, die zehn Mal soviel Kosten, zu servieren. - In Regensburg lobt der Dichter Johann Wolfgang Goethe (37) die Region Regensburg liegt gar schön, diese Gegend musste eine Stadt herlocken. - In Regensburg tritt ein starker Mann und eine starke lappländische Weibs-Person auf, die auf glühenden Pfannen barfuß läuft und an ihren Zöpfen einen Gaul in die Höhe hebt. - In Nürnberg logiert der Dichter Johann Wolfgang von Goethe (37) im Gasthhof Zum roten Hahn. - In Nürnberg reist die nürnberger Kupferstechertochter Ursula Magdalena Prestel (09) mit ihrem Vater zu ihrer vorgereisten Mutter nach Frankfurt. - In Amberg wird das Arbeitshaus und Zuchthaus Amberg eröffnet. - In Regensburg  ist Franz Spat (--) ein angesehener Instrumentenmacher. - Adam Weishaupt (38) behauptet stolz, daß 10 % der bayerischen Beamtenschaft seinem verbotenen Illuminatenorden angehören. - Der in Bayreuth geborene Jurist Johann Jakob Cella (30) bringt seine Abhandlung Über Kindermord und dessen Verhütung heraus. - In Nürnberg wird die aus mehr als 7.000 Prägestücken bestehende Münzsammlung des nürnberger Bankiers xxx Seufferheld (++) versteigert. - In Ingolstadt kostet eine Postkutschenfahrt über Neustadt nach Regensburg 3 Gulden 20 Kreuzer. - In Regensburg wird unter dem in Regensburg aufgewachsene Hofkavalier, Komponist und Oberleiter des Hoftheaters und Ballhauses Baron Theodor von Schacht (37) dieses Hoftheater am Ägidienplatz geschlossen. - In Ponholz passiert der Dichter Johann Wolfgang von Goethe (37) die katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei Ponholz, die dem Gastwirt Johann Hartmann (--) gehört, auf seiner Reise nach Regensburg, auf der er um halb neun in Weyda, Nachts 1 Uhr in Wernberg, halb dreie Schwarzenfeld, halb fünfe Schwandorf, halb achte Bahnholz, um zehen in Regenspurg ist. - In Altdorf werden die Kanonen, die der finanziell maroden Stadt Nürnberg gehören, abgebaut und abtransportiert.

1785 Wetter: Warmer Winter. Im Januar treiben die Bäume aus. Ernteausfall durch andauernde Regenfälle im Sommer. Da kein Schnee fällt glaubt man in Deining dem Ende der Welt nahe zu sein. - Der Rat der Stadt Neumarkt ordnet öffentliche Bittgebete für die Ernte an. - Die Stadtmauer der Stadt Neumarkt ist vom Klostertor bis zur Herzwirtsgasse zusammengebrochen und wird erneuert. Das Isenburger Reiterregiment ist in der Stadt Neumarkt. Das Graf Wahl Dragonerregiment kommt in die Stadt Neumarkt, das von 19 Offizieren mit 6 Frauen und 9 Kindern begleitet wird. Oberstleutnant ist General Graf Fugger mit seinem Major von Rascka. - Im Herzogtum der oberen Pfalz ist Graf Maximilian Joseph von Holnstein auf Jettenhofen (St) (--) Statthalter der Oberpfalz. Vizestatthalter ist Graf Joseph Clemens von Topor Morawitzky (--), der Bruder der ehemaligen bayerischen Kurfürstengeliebten Maria Josepha von Topor Morawitzky (74), und neuer Kanzler wird der in Deining geborene Felix Adam von Löwenthal (43), der im Folgejahr zum Freiherrn erhoben wird und gegen den bereits intrigiert wird. Dessen Vater ist der Hauptmann im Morawitzky Regiment zu Fuß alias Infanterie Johann Adam Felix von Löwenthal (--). Oberschultheiß von Neumarkt ist der in Obertaufkirchen geborene kurpfalzbayerische und k&k Kämmerer und Generalmajor Graf Joseph Xaver von Fugger (St) (54), Schultheißenamtskommissar ist Joseph von Grauvogel (--), der auch Pfleger alias Amtmann von Wolfstein ist. Kastner ist Ferdinand Eisenhut (--) der auch Hauptmann der freystädtischen Landfahne ist. Mautner in Neumarkt und in Haimburg ist Ludwig Dubois (--). Stadtmedicus ist Johann Baptist Schaller (--) und Christian Bauer (--) ist Verwalter des weißen Bräuamtes alias Weißbierbrauhaus, wobei alle Amtspersonen in Bayern hier zu finden sind. In der Landgrafschaft Leuchtenberg ist Kommissär in Civilibus und Politicis Freiherr Gottlieb von Köpelle (--). Forstmeister in Deinschwang ist Georg Joseph Steinhauser (--). - Präsident der kurfürstlichen Regierung im Herzogtum Neuburg ist Seine Exzellenz Graf Sigmund von Spreti (--) und sein Vizepräsident ist Graf Leopold von Galler (--). - In Neumarkt werden bei Prozessionen ausufernde theatralische Darstellungen verboten und nur noch andächtiger Umgang im Gebet erlaubt. - Die neumarkter Appolonia Reinl (--) wird wegen Prostitution alias Sexarbeit ein Jahr in das neumarkter Arbeitshaus gesperrt. - In Nürnberg erhöht der Rat der Stadt Nürnberg ohne die Genannten zu befragen die Steuern, woraufhin die Marktvorsteher protestieren. - In Regensburg zieht sich Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (52) aus seinem sonntäglichen Hatztheater zurück. Sein Hatzmetzger Johann Lingauer (--) führt die Tierkampfarena auf eigene Rechnung weiter. - Der in Ingolstadt gegründete Geheimbund der Illuminati wird vom bayerischen und pfälzer Kurfürst Karl Theodor von Wittelsbach (St) (61) wegen staatsgefährdender Tendenzen verboten und und ihr Gründer Weißhaupt flieht nach Gotha. Der Geheimbund bleibt im Untergrund weiter bestehen. Es werden auch alle anderen Logen u.a. der Freimaurer wegen landesverräterischen Tendenzen verboten. - In Neumarkt ist Georg Wilhelm Pollinger Bürgermeister. - Die nürnberger patrizische Gutsbesitzertochter Amalie von Imhoff (09) wird aus einem legendären Luxusleben nach dem Verkauf von Rokokoschloß Mörlach von Goethe nach Weimar geholt. - In Ansbach stirbt der in Erlangen geborene Dichter und preußischer Gesandter beim Fränkischen Reichkreis Freiherr Karl Siegmund von Seckendorff (41). - In Amberg wird vom amberger Regierungskanzler Freiherr Felix Joseph von Löwenthal (43) ein Zuchthaus und Arbeitshaus auf einem Gut in der Katharinenfriedhofstrasse eingerichtet. - Der in Deining geborene amberger Regierungskanzler Freiherr Felix Joseph von Löwenthal (43) kritisiert die als öffentliche blutige Spektakel inszenierten Todesstrafen, bei denen unnötig geköpft und gehenkt wird, was aber auf völliges Unverständnis trifft. - In Regensburg tritt der aus Mainz stammende Opernsänger Ludwig Fischer (40) am Hof von Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (52) auf. Der in Wien geborene Komponist Joseph Fischer (05) ist sein Sohn. - In Altdorf übernimmt Christoph Bonaventura Hessel die Universitätsdruckerei seines Vaters. - In Regensburg zieht die böhmische Gesandtschaft aus der Schottenstrasse 2 aus. - In Amberg wird ein Landgut auf Anregung des kurfürstlichen Kanzlers Felix Adam von Löwenthal abgerissen und darauf das Arbeitshaus und Zuchthaus Amberg gebaut. - In Sulzbach übernimmt der Neffe Johann Esaias von Seidel (48) die Druckerei Seidel. - In Erlangen endet die 15 jährige Popularität der Fränkischen Liederschule. - In Nürnberg ist Conrad Christof Schmidt (--) Wirt im Gasthaus Zum wilden Mann Taubengasse oder Hintere Ledergasse 19. Er agiert auch als Schöffe. - Der in Straubing geborene ehemalige ingolstädter Student Freiherrnsohn Johann Nepomuk von Pelkoven (22) wird wegen seiner Zugehörigkeit zum Illuminatenorden nicht in den Staatsdienst übernommen. Der Orden wird gerade verboten und steht unter dem Verdacht Regierungen zu untergraben. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Patrizier Carl Christoph von Oelhafen Schöllenbach Eismannsberg (76). - In Sulzbach lässt sich die in Schwetzingen geborene Herzogswitwe und Königinmutter Maria Franziska von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (61), die im sulzbacher Stadtschloß, ihren Sommerwohnsitz, das Schloß Franziskaruhe erbauen, was drei Jahre dauert, das sie Ihr Schlössl nennt und in dem eine Gartenanlage integriert wird. Sie lässt sich nicht selten in sechsspännigen Kutschen dorthin fahren.  - In Hohenburg wird eine Orgel vom amberger Orgelbauer Johann Baptist Funtsch (--) in der katholischen Friedhofskirche St Salvator eingebaut. - In Ingolstadt schreibt der Rechtsprofessor der Universität Ingolstadt Heinrich Jakob de Battis (57) das Geschichtswerk abhandlungen von den ältesten staatsveränderungen der oberen pfalz, ehe sie obere pfalz hieß, das er Graf Maximilian Joseph von Holnstein aus Bayern (--) (St) (25) alias Maximilian Joseph Anton Franz de Paula Johann Nepomuck widmet alias Seiner Exzellenz dem hochgebohrnen Herrn, Herrn Maximilian Joseph des heiligen römischen ReichsGrafen von Holnstein aus Baiern, Herrn der Herrschaft Holnstein auf Jettenhofen bei Freystadt und Stamsried bei Cham, Sr kurfürstlich Durchlaucht zu Pfalzbaiern ec.ec. Kammerer und wirklicher geheimer Rat, Statthalter der Herzogthümer der obern Pfalz und Sulzbach, auch Pfleger zu Hartenstein und Grafenwörth. - In Regensburg verschwindet das letzte von bis zu 24 Beginenhäusern.

1784 Wetter: Raupenfraß an Kiefern und Föhren im Nürnberger Reichswald. Strengkalter Jahresanfang. Hochwasser in Amberg nach Tauwetter im Februar. Sechs Wohnhäuser werden in Regensburg nach einem Eisstoß, einer Flut nach einem Eis-Durchbruch auf der Donau von der Flut mitgerissen. Der regensburger Brückenturm wird beschädigt und abgerissen. Größtes Hochwasser aller Zeiten in Nürnberg, bei dem die Schleifmühle und der Pfannensteg zerstört wird und das Wasser auch den Hauptmarkt überschwemmt, Würzburg und Bamberg. - Hessennassauer Auswanderer ziehen durch Neumarkt nach Gallizien und wollen in der Stadt Neumarkt heiraten, werden aber, da sie gemischt protestantisch und katholisch sind vom Pfarrer nur gesegnet. - In Ansbach stirbt die Mutter von Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (34), die auch die Schwester des preußischen König Friedrich von Zollern, der Große (St) (72) ist. - Karoline von Bretzenheim (St) (16) heiratet den unehelichen Kaiserenkel Graf Maximilian Joseph von Holnstein, den Statthalter der Oberpfalz (St) (--). - In Neumarkt wird der Gewinn im Weißbierbräuhaus durch das Abzweigen von nicht definiertem Dienstbier und Besoldungsbier dramatisch verringert, weshalb diese Privilegien abgeschafft werden und jeder an der Herstellung des Bieres Beteiligte nur noch eine bestimmte Menge an Bier erhält. - In Lengenfeld kommt das Barockschloss Helfenberg durch Heirat an Graf Franz Xaver von Seiboldsdorf Aibach. - Die ansbacher Markgräfin, preußischen Königstochter Friedrike Luise von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (70) stirbt auf Schloss Unterschwaningen vor den Toren von Gunzenhausen. - In Nürnberg wird die Elisabethakapelle eingerissen und in der Karthäuserkirche abgehalten. - In Regensburg wird das von Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis unterhaltene sonntägliche Hatztheater alias Tierkampfarena von den Eisfluten schwer verwüstet. Die in ihren Käfigen gefangenen Tiere können nicht befreit werden. - In Weißrussland beginnt die in Regensburg geborene Fürstentochter Sophie Friederike von Thurn und Taxis (St) (26) auf dem Schloss ihres Ehemannes nach neunjähriger Ehe eine Affäre mit dem böhmischen Komponisten, Pianisten und Kapellmeister Jan Ludwig Dussek (24) und flieht mit ihm bis ins litauische Tilsit, besinnt sich und kehrt über Hamburg nach Regensburg zurück um sich mit ihrem Mann, dem polnisch litauischen Fürsten Karol Stanislaw Radziwill (25) zu versöhnen. - In Nürnberg wird im teilweise evangelisch genutzten Kartäuserkloster wieder katholischer Gottesdienst gefeiert. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Geißler Bürgermeister. Johann Geißler stirbt nach 40 Jahren Magistratszugehörigkeit. Der Verweser Joseph Nikolaus Grauvogl ist Schultheiß. - In Bayreuth St Georgen lässt Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (34) die bisher beherbergten geistig Kranken aus dem Zucht- und Arbeitshaus für 200 Häftlinge ins gegenüberliegende Prinzessinnenhaus verlegen. - In Neuburg an der Donau zerschellt ein Fahrgastschiff an einem Brückenpfeiler, wobei 15 Passagiere sterben und 16 gerettet werden. 5 Kinder, die ihre Eltern verloren, werden von Fürst xxx von Thurn und Taxis (St) (--) aufgenommen. - In Regensburg logiert die schwedische Delegation in der Pürkel Behausung in der Weitoldstrasse 16. - In Amberg heiratet der königlich bayerische Kämmerer  Freiherr Franz Christoph Balthasar Grießenbeck von Grießenbach (45) in zweiter Ehe die Freiherrentochter Sidonia von Streit. - In Ansbach lebt der bayreuther Hofmusikersohn, bayerische Ministersohn,  Komponist der Oper Superba und Schriftsteller mit dem Pseudonym Bruder Lustig, aber hauptsächlich als Übersetzer tätig, Karl Siegmund von Seckendorff (40), wo er im Folgejahr stirb. - In Regensburg führt die Wandertheatertruppe Schauspielergesellschaft Bock das Lustspiel und Trauerspiel Junge Helden,Chevalier, Deutsch-Franzosen, liederliche Burschen und Bediente auf. Der Schauspieler Giesecke (23), tritt als Mitglied der Wandertheatertruppe Schauspielergesellschaft Walther im Gasthaus Zum blauen Hecht mit dem Burlesken Stück Der Gläubiger und danach bei der Wandertheatergesellschaft Korndorfer im Gasthaus Zum roten Hahn auf. Gleichzeitig betätigt er sich als Theaterkritiker für das Regensburg Theater Journal. Theaterdirektor Korndorfer gibt an den beliebten Schauspier Felder die Direktion ab. - In Amberg wird die alte Veste von Freiherr Ludwig von Egcker (--), durch die  Heirat mit Gräfin Josepha Maria Magdalena Walburga Antonia Amalia Apollonia Agatha von Holnstein aus Bayern (18) ererbt. Sie ist die Tochter des verstorbenen Statthalters Franz Ludwig von Holnstein aus Bayern (St) (++) verheiratet mit seiner Cousine Anna Maria von Löwenfeld (--), die im Vorjahr gestorben ist, der unehelichen Tochter des verstorbenen kölner Kurfürsten Clemens August von Wittelsbach (St) (++) und der bonner Harfenspielerin Mechthild Brion. Die alte Veste wird zum adeligen Stadtpalais umgebaut. - Der in Bayreuth geborene Jurist Johann Jakob Cella (28) bringt seine Abhandlung Von Strafen unehelicher Schwängerung .... und Zwangskopulation heraus, bei der es um sexuelle Vergewaltigung geht. - In Amberg wird der in Deining geborene Felix Joseph von Löwenthal (42) neuer kurfürstlichbayerischoberpfälzer Kanzler. - In Neumarkt wird der burghausener Regierungsrat Ferdinand Eisenhut (--) neumarkter Schultheiß. - In Nürnberg dokumentiert der thurn und taxis Postkontrolleur von Lilien, dass der im Voraus bezahlte Pferdewcchsel tatsächlich kostenlos erfolgt, aber die Posthalter Trinkgeld und Schmiergeld, die spezielle Abgabe für das Schmieren der Radlager, verlangen.  - In Velburg heiratet die Erbtochter und Freiherrentochter xxx von Hegnenberg-Dux (--) Graf Franz Xaver von Seiboldsdorf Aibach (--) die Tilly Herrschaft Helfenberg.

1783 Wetter: Raupenfraß an Kiefern und Föhren im Nürnberger Reichswald. Jahresanfang nasskalt mit viel Schnee. Schnee im Mai. Nordlichter im Sommer mit schwefeligem Heerauch. Auf Island brechen im Juni mehrere Vulkane aus, die 8 Monate Feuer und Lava speien. Die Asche verursacht sauren Regen und Ernteausfälle was zu Hungersnöten auch in Europa führt. Strengkaltes Jahresende. - Neumarkt hat 2.444 Einwohner. - In Pölling wird eine Orgel vom amberger Orgelbauer Johann Baptist Funtsch (--) in der katholischen St Martin Kirche eingebaut. - In Ittelhofen stirbt der Besitzer des Landsassengutes Ittelhofen, der bayerische Offizier Freiherr xxx von Audritziki Audersee (--)., dessen Witwe das Gut an Graf Maximilan von Holnstein und seine vier Brüder verkauft. - Von den ansbacher Soldaten, die nach Nordamerika geschickt wurden, kommen etwas mehr als ein Drittel wieder zurück. - In Neumarkt wird das Wetterläuten, ein Warnsignal vor aufkommendem Gewitter deshalb verboten, weil es Blitze anziehen soll, wogegen sich die Bevölkerung lange beschwert aber ein Strafgeld von 20 Talern angesetzt wird. - In Nürnberg wird der Kupferstecher Johann Georg Amasöder (--) alias Ameisöder als selbständiger Kupferstecher ins Ämterbüchlein eingetragen. - Der auf Burg Greiz geborenen General Freiherr Christoph Ludwig Rudolph von Reitzenstein (47) kehrt von Nordamerika nach Ansbach zurück. - Der schwedische König Gustav III von Schleswig Holstein Gottorf (St), dessen Großonkel der preußische König Friedrich II von Zollern Brandenburg Preußen (St) (70) ist, kommt inkognito als Graf von Haga in Begleitung von Graf von Fersen nach Nürnberg und steigt im Gasthof Zum roten Hahn ab. - In Nürnberg ist von Lehrbach Landkomtur. - In Nürnberg wird der Exorzismus bei der heiligen Taufe abgeschafft. - In Nürnberg unterstützt der Rat der Stadt die Gründung einer Kattundruckerei. - Der in Neumarkt geborene Benediktinermönch Aegidius Barthscherer wird Abt von Kloster Michelfeld. - In Altdorf wird der lutherische Geistliche und Landschaftszeichner Johann Christoph Jakob Wilder geboren. - Der in Frankfurt geborene regensburger Maler Johann von Zoffany (50) geht für sieben nach Ostindien, wo er indische Fürsten und Dschungeljagden malt. - Im von Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (50) betriebenen Hatztheater am Steinweg wird der Kammerdiener Defraine Hatzdirektor. Defraine reitet nach Polen und kauft 9 Bären von denen 6 in Regensburg ankommen. Ein Begleiter stirbt von einem Bär schwer verwundet in Polen. - In Regensburg wird im von Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (50) unterhaltenen sonntäglichen Hatztheater alias Tierkampfarena 1 verwundeter Bär, 4 Hirsche, 2 Pferde, 2 Esel und 58 Hunde getötet. - In Regensburg heiratet Prinzessin Henrika Karolina von Thurn und Taxis (St) (21) Johann Aloys von Oettingen Oettingen und Oettingen Spielberg (St) (25). - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Geißler Bürgermeister. - Auf dem Rokokoschloß Mörlach erstellt der ehemalige Kolonialoffizier und Portraitmaler Freiherr Christoph Adam Carl von Imhoff (49) seine Mörlacher Porträtstudien mit der Feder, darunter die Tochter Amalie von Imhoff (07). - In Regensburg erscheint eine Ausgabe Wöchentliche Nachrichten von gelehrten Sachen, in der die Churpfälzischen Deutschen gelehrten Gesellschaft in Mannheim eine Denkmünze im Wert von 50 Ducaten für den besten Aufstatz über die deutschen Kulturepochen aussetzt. Die Zeitung wird eingestellt. - In Regensburg erscheint bis 1787 Staats-Relation der neuesten europäischen Nachrichten und Begebenheiten. - In Eichstätt unterstützt der Tuchmachersohn, Barockmaler, Engelmaler und Bürgermeister alias consul Willibald Wunderer (44) den eichstätter Fürstbischof Johann Anton III von Zehmen (68) bei der Errichtung einer Armenbeschäftigungsanstalt Webwarenfabrik im Speth´schen Hof in der Ostenvorstadt. - In Amberg ist der mecklenburgische Hofmusiker Karl Haydner Musikdirektor. - In Nürnberg schreibt Johann Kaspar Riesbeck (29) Nürnberg ist eine traurige Stadt, die immer mehr zerfällt. Einige hundert Häuser stehen ganz leer, und die übrigen sind fast durchaus nur von einzelnen Familien bewohnt. - In Nürnberg schreibt Christoph Friedrich Rinck (26) Ich bestieg einen Thurm, er war sehr hoch, und mir angenehm, von demselben die ganze Stadt Nürnberg übersehen zu können: sie ist viel schöner als Basel, oder Straßburg, ist regelmäßiger, die Gassen mehr gerad und weit von einander, alles ist neuer und schöner. - In Kloster Weltenburg wird die Schulerloch Höhle als Versteck der bayerischen Herzöge beschrieben. - In Nürnberg kommt die nürnberger Wochenschrift Wöchentlichen Unterhaltungen zum Nutzen und Vergnügen heraus. - Der intellektuell gut vernetzte, aufklärerische, evangelische Publizist, Pfarrersohn und Theologe August Ludwig von Schlözer (48) berichtet in seiner überregionalen gesellschaftskritischen Schrift Schlözers StatsAnzeigen von dem trinkfreudigen und geselligen katholischen roppersbucher (bei Eichstätt) Pfarrer Thomas Hartmann (60+), dem man eine Liebschaft mit seiner Haushälterin und einem daraus resultierenden bereits erwachsenen Kind unterstellte, dessen Flucht in eine Kloster-Freiung alias Asyl, wohin eigentlich nur Mörder fliehen, einem Versprechen alles in Ordnung zu bringen, einer mehrere Tage dauernden Folter im Stehen, und dass die katholischen Herren Commissarien sein umfängliches Geständnis lächelnd verkündet haben. Er beklagt, dass während der Pfarrer auf dem Luderplatz verscharrt wurde nur der Pöbel ihn verdammte, aber viele Vernüftige Tränen in den Augen gehabt haben. Da trotz Bittschriften der Verwandten das Urteil des Metropolitangerichts zu Mainz so ausgefallen war, bezeichnet er das Vorgehen der Geistlichkeit als dumm, boshaft und rachsüchtig und er berichtet, dass alle seine Bemühungen um Akteneinsicht um detailierter berichten zu können vereitelt wurden. Seinem Informanten musste er versprechen, dessen Namen geheim zuhalten, da dieser für sich die schlimmste Inquisition befürchtet. Zum Beweis veröffentlicht er die Bittschrift in der beschrieben wird, dass die Haushälterin in Rage nackt aus dem Pfarrhaus gestürmt ist und spricht von Justizmord. - In Regensburg versucht der münchner adelige Beamte Graf Joseph August von Toerring (30), der später säkularisierte Abteien sammelt, vergeblich die Klarissenordensschwestern im Kloster Magdalena dazu zu überreden eine Mädchenschule einzurichten, wogegen sie sogar den Papst bemühen und was erst durch die Vermittlung des Kardinalprotektors Salviati abgewendet wird. Die meist adeligen Ordensschwestern sind angeblich mit Meditation genug beschäftigt. - In Erlangen stirbt der in Thüringen geborene Lehrersohn, ehemalige ansbacher Hofgeiger und erlanger Musikdirektor Johann Heinrich Breul (49). - In Amberg stirbt Anna Maria von Löwenfeld (St) (--), die in der alten Veste wohnt und die uneheliche Tochter des verstorbenen kölner Kurfürsten Clemens August von Wittelsbach (St) (++) und der bonner Harfenspielerin Mechthild Brion, ist als Witwe von Statthalters Franz Ludwig von Holnstein aus Bayern (St) (++). - In Bernhardswald erheiratet der pfälzer Kämmerer Oberst Freiherr Friedrich Carl von Dallwig (--) das Hackenberger Schloss, das bisher Freiherr xxx von Höfen gehörte. - In Eichstätt erstellt der eichstätter Hofmaler Johann Michael Franz (68) das Porträt vom eichstätter Fürstbischof Johann Anton von Zehmen (68). - In Nürnberg tritt die blinde wiener Star Pianistin Maria Theresia von Paradis (24) zu Beginn ihrer Europatournee auf. Etwa einen Monat später kehrt sie von Bonn zurück in die nähere Umgebung nach Velburg zum Schloß Helfenberg und nach Regensburg, wo sie im Gasthaus Zum weißen Lamm Ecke Weiße-Lamm-Gasse/Weiße-Hahnen-Gasse 2 auftritt. - Die kaiserliche thurn und taxis Post hat Kayserliche Reichs ordinaire fahrende Posten alias Poststationen alias Relaisstationen mit und ohne der Möglichkeit der Einnahme von Speisen zu Mittag oder zur Nacht. Für das Essen dürfen 90 Minuten und für bloße Aufenthalte 30 Minuten nicht überschritten werden. Die Besitzer der privaten Poststationen heißen Posthalter, der Kutscher Conducteur und die Gehilfen heißen Packer. - Der ehemalige esterhazy Theaterdirektor und seit zwei Jahren neuer regensburger thurn und taxis Postkommissar Karl Michael von Pauerspach (46) befährt die Poststrecke alias Postkurs Regensburg~Nürnberg und erstellt darüber einen Visitationbericht Postakte 150 7: Auf der Strecke Regensburg~Winzer~Etterzhausen~Hohenschambach~Daßwang~Deining~Neumarkt~Postbauer~Feucht~Nürnberg sind der täglich reitende Postkurierdienst und der Ordinarien Postwagen größtenteils nachts unterwegs. Der Kaiserliche Dienst Ordinarien Postwagen fährt weitgehend bei Dunkelheit donnerstags von Nürnberg nach Regensburg und Freitags zurück. Für die drei Meilen entsprechend knapp 23 km lange Chaussee von Regensburg nach Stadtamhof, Winzer, Etterzhausen, Deuerling, Pittmannsberg nach Hohenschambach bei Hemau auf der späteren Bundesstrasse 8 benötigt man fünf Stunden und 45 Minuten. Der zweite Teil der Chaussee von Hohenschambach über Hemau, Willenhofen bis Daßwang ist zwei Meilen entsprechend 15 km lang, für die man 4 Stunden benötigt. Dabei ist die Chaussee  von Daßwang über Beratzhausen und durch Seubersdorf bis Deining besonders gut ausgebaut. In Batzhausen bei Beratzhausen müssen die Reisenden pro Pferd 9 Kreuzer Chausseegeld bezahlen auch in der Postkutsche. In Deining muss der Reisende erneut 2 Kreuzer Chausseegeld bezahlen. In Deining werden während einer Stunde Aufenthalt die Pferde gewechselt, in Neumarkt wird nur gehalten, ab Postbauer gibt es je nach Wetterlage zwei Routen. Bei schlechtem Wetter und im Winter wird die halb sandige und halb Chaussee Strecke über Ochenbruck alias Hohenbruck nach Feucht abgekürzt. Im Sommer nimmt man die längere Strecke über Oberferrieden, Pechhütten und Schwarzenbruck nach Feucht. Im ansbacher Rentamtsort Oberferrieden, in Feucht und in Altenfurth sind wieder 2 Kreuzer Chausseegeld fällig. Die Reisestrecke dauert 24 bis 26 Stunden. Abfahrtszeit ist in Regensburg für den Postwagen freitags zwischen 05:00 Uhr und 07:00 Uhr, der samstags zwischen 03:00 Uhr und 06:00 Uhr in Nürnberg ankommt. Abfahrtszeit ist in Nürnberg donnerstags 09:00 Uhr bis 10:00 Uhr für den Postwagen, der freitags zwischen 09:00 Uhr und 10:00 Uhr in Regensburg ankommt. In Hohenschambach gibt es eine besonders schlechte Anschlusspoststrecke über Hemau, Thonlohe, Dietfurt nach Beilngries. Am Streckenkreuz Deining gibt es ebenfalls eine Anschlussstrecke über Berching nach Beilngries. Die Ordinari Postkutsche kommt donnerstags Abends zwischen 07:00 Uhr und 08:00 Uhr an. Der Postillion übernachtet jeweils in Deining. (Nicht von Neumarkt sondern) von Deining geht die Postkutsche 3 Meilen in die andere Richtung nach Osten nach Kastl, von wo aus man nach Amberg weiterreisen kann. Die Strecke ist allerdings bergig und in schlechtem Zustand. - Postkommissar Karl Michael von Pauerspach (46) befährt die Poststrecke alias Postkurs Regensburg~Bayreuth über Ponholz, Schwandorf, Amberg, Hambach, Thumbach und Creußen nach Bayreuth und ertellt einen Visitationsbericht Postakte 150 6. Dazu erstellt er eine weitere Postakte 150 8 über die Postnebenroute Regensburg~Amberg~Nürnberg, die Postroute nach Waldmüchen und die Hauptpostroute nach München Postakte 150 9, die Postroute Nürnberg Hof Postakte 151 0, die Postroute Nürnberg~Schwabach~Roth nach Augsburg Postakte 151 1, die Postroute über Kitzingen nach Würzburg 151 2, die nürnberger Postrouten hält er in der Postakte 151 3 fest, wobei die Postroute Nürnberg~Uffenheim~Würzburg nach Frankfurt führt und die Postroute über Heilsbronn und Ansbach nach Straßburg. In Postakte 151 4 führen die Postrouten nach Coburg, nach Kronach und Bayreuth.  In Erlangen wird die thurn und taxis ReichsPost durch Landkutschen und Boten stark behindert, obwohl die Postrouten ausschließlich für sie lizensiert sind und Boten bei den Posthaltern Sondererlaubnisse einholen und bezahlen müssen. - In Neumarkt gehört die Reitende Post sowohl zum Oberpostamt Nürnberg als auch zum Oberpostamt Regensburg, die Fahrende Post allerdings nur zum Oberpostamt Nürnberg auf der Strecke Nürnberg~Regensburg. Eine Visitation alias Überprüfung seiner eigenen Behörde OberPostDirektion Nürnberg wird es aber in den folgenden 19 Jahren nicht geben. Ebensowenig die von Frankfurt. - In Regensburg Alteglofsheim, das Graf xxx von Königsfeld (--) gehört, betreibt die Posthalterwitwe Franziska Fürst (--) die erste Poststation auf der Route nach München in ihrem Gasthaus Zur Post Landshuter Strasse 1, das an einer gut ausgebauten Chaussee liegt. Sie hat 10 gut ernährte  Pferde, eine offene Kalesche und zwei halbgedeckte Kaleschen. Ihr Sohn betreibt den Poststall. Sie beschäftigt zwei Postknechte und einen Beiläufer. Zeimal wöchentlich kommt die Ordinarie Post durch Postillione, die, weil die Strecke ohne Conduktoren befahren wird, nach einem handgeschriebenen angeblichen amtlichen Taxen Zettel willkürlich schalten und walten und Geld verlangen können. Der Ertrag von Franziska Fürst (--) aus der Briefpost beträgt jährlich nur maximal 20 Gulden, bei Gesamtposteinnahmen von 668 Gulden, aus Rittsolarium, Estaffett und Ritt Verdiensten,  Fahrtsolarium und Schmierung. Sie verteilt die Post an 15 regionale Dörfer. Zu ihrem Einzugsbereich gehören rund 15 Dörfer mit ua Schlössern, worunter Langenerling dem Oberst Graf xxx von Königsfeld (--), Gebelkofen, Luckenpaint und Wolkering dem General Graf xxx von Lerchenfeld Gebelkofen (--), Scheyer alias Scheuer und Köfering dem Diplomaten Graf xxx von Lerchenfeld (--) und Niedertraubling Baron xxx von Berchem (--) gehören. - In Regensburg werden alle neuen Postwagen nach münchener Art mit neuartiger Dämpfung alias Postkutschen mit einer an vier Ketten hängenden Karosserie gebaut, allerdings mit einer geringfügig größeren Spurbreite, wogegen viele Menschen unbegründet wettern. - In Berching endet die Tätigkeit des berchinger Weinhändler und Gastwirt Anton Pettenkofer (--), dem auch die Ökonomie auf dem Hagenberg gehört, als katholischer kaiserlicher berchinger thurn und taxis Posthalter in der Posthalterei Gasthaus Pettenkofer Pettenkoferplatz 12 (10 24 Stadtverwaltung). - In Altdorf verkauft der ehemalige altdorfer Bürgermeister, Marmorhändler, Eisenhändler und Entdecker des altdorfer Ammoniten und Belemniten Marmors Kommerzienrat Johann Friedrich Bauder (70), den von ihm 10 Jahre zuvor gefundenen versteinerten Krokodilschädel für 200 Louis d'or entsprechend 3.000 € (20 24). - In Holnstein kaufen drei Jahre nach dem Tod ihre Vaters Graf Franz Ludwig von Holnstein (St) (++) dessen fünf Söhne, Max Joseph (St) (23), Friedrich August (St) (21), Klement alias Clemens (St) (20), Sigismund (St) (15) und Franz Xaver (St) (10) die benachbarte 5 km entfernte verfallene Burg Grünstein, um sie und das Brauhaus abzureißen.

1782 Wetter: Milder Jahresbeginn. Kälteeinbruchsrekord im Februar. - In Breitenbrunn wird der spätere möninger geistliche Kooperator Nikolaus Flierl geboren. - Die Anzahl der inhaftierten Zwangsarbetier, hauptsächlich Bettler, im nürnberger Arbeitshaus Katharinenkloster beläuft sich auf 9.000 Personen. Das Arbeitshaus rühmt sich drei bis vierhundert Personen des Gesindels jährlich entweder bei sich im Armenhaus alias Arbeitshaus oder im Fechthaus oder im Zuchthaus aufzubewahren, oder gekennzeichnet aus der Stadt und der Gegend zu verweisen. Ein Großteil der Armen sind Kinder. - In Nürnberg werden die Frühmessen als überflüssig eingestellt. - In Nürnberg gründet der Rat der Stadt Nürnberg eine Brandversicherungsanstalt für Gebäude. - In Regensburg wird der in Regensburg geborene und in Altdorf studierte Mediziner Jakob Christian Gottlieb von Schäfer Hofmedikus von Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (49). - Der Teilnehmer der Cooksüdseeexpedition Heinrich Zimmermann wird fürstlicher Schiffmeister auf dem Starnberger See, quittiert seinen Dienst und geht nach Triest. - Der in Nürnberg geborene altdorfer Student Johann Philipp Siebenkees (23) ist Hauslehrer einer deutschen Bankiersfamiliein Venedig. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Geißler Bürgermeister. - In Regensburg stirbt der oberösterreichische Musiktheoretiker, Komponist und regensburger th&t Hofkapellmeister Joseph Riepel (73). - Der in Regensburg geborene Geiger, Komponist und Opernsänger Johann Christoph Kaffka (24) vertont die komische Operette Der Guk Kasten oder Das Beste kommt zuletzt. - Das Stift Kastl und alle übrigen oberpfälzischen Jesuitengüter werden vom pfälzer und bayerischen Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (58) mit dem Versprechen alles beim alten zu belassen den Maltesern und Johannitern übergeben, was sich der Magistrat sogar gefallen lässt. - In Regensburg erscheint das Blatt Wöchentliche Nachrichten von gelehrten Sachen, mit römischkaiserlichem Privileg, in dem Shakespears Theaterstück Hamlet beworben wird. - Der Sturm und Drang Schriftsteller Karl Philipp Moritz (26) bereist England, wo auf öffentlicher Strasse kein Degen getragen wird, sondern nur bei Hofgesellschaften. Duelle werden mit Pistolen ausgetragen. - In Amberg wird das Jesuitenkolleg den Maltheserrittern alias dem Maltheserorden eingeräumt. - In Neumarkt besteht nur eine Briefpostexpedition ohne Poststall. Es werden keine Pferde gewechselt. Die katholische kaiserliche thurn und taxis Postkutsche kommt nur 4 Mal wöchentlich durch. Nächste Poststationen mit Poststall sind Postbauer und Deining. In Deining kommt die Journaliere alias Postkutsche täglich nachts zwischen 10:00 und 12:00 Uhr aus Neumarkt an, verspätet sich dabei donnerstags und montags und geht nach einer Viertelstund Aufenthalt über Daßwang nach Regensburg wieder ab. Die Ordinaire kommt gelegentlich aus Beilngries abends zwischen 07:00 und 08:00 Uhr und retourt erst am Freitag morgen. - In Fürth heiratet der Brauer Wilhelm Humbser die Brauerwitwe Margarete Ursula Streeb und übernimmt die Brauerei Streeb. - In Nürnberg wird im Nachtkomödienhaus hinter der Lorenzkirche Lorenzer Platz/Ecke Theatergasse die Oper Alceste von dem in Erasbach geborenen Komponisten  Christoph Willibald Gluck (68) aufgeführt. - In Fürth wird die Brauerei Humbser gegründet. - In Regenstauf kauft der burglengenfelder Oberforstmeister Marquard von Großschedl von und zu Steinsberg (--), der auf Burg Burglengenfeld wohnt, das eher bescheidene Schloß Steinsberg, das er 19 Jahre bewohnt. - In Neumarkt ist die kaisrliche Thurn und Taxis Post bei der Wirtin Barbara Rößler (--) im Gasthaus Zum schwarzen Bären Obere Marktstrasse 26. - In Neumarkt Woffenbach gehört das Rittergut Hofmark Woffenbach dem sulzbacher Regierungs Vizepräsidenten xxx von Boslarn (--). - In Erasbach gehört das Rittergut alias die Hofmark Erasbach dem amberger Regierungsrat Franz Paul von Rupprecht (--). - In Sulzbürg ist das Dorf und das Schloß Sulzbürg im Privatbesitz von  pfälzer und bayerische Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (58). - In Regensburg ist Andreas Schopf (--) Schauspieltheaterdirektor. - In Preußen zwingt die Regierung die Postillione, die eigentlich zeitlich verbindlich getacktet auf festgelegten Postrouten von einer Pferdewechselstation zur anderen unterwegs sind, keine Pause machen dürfen und bei Verzug streng bestraft werden, im äußerst seltenen Fall, wenn ein Adressat zufällig auf dieser Strecke liegt, auch zwischen den Poststationen, Briefe oder Packete abzugeben oder aufzunehmen, wofür sie sich schon Kilometer vor dem Dorf, Flecken oder Hofgut durch das Blasen des Posthorns bemerklich machen müssen. - In Regensburg heiratet die französischschweizer Mezzosopranistin am regensburger Stadttheater und spätere münchener Hoftheatersängerin Elise Berner (16) ihren Kollegen, den Sänger Johann Nepomuk Peierl (21). - In Daßwang hat die dasswanger katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei, die in sehr gutem Zustand ist und dem wittelsbachpfalzneuburger Untertan xxx (--) gehört, einen Wert von 13.000 Gulden. Die katholische thurn und taxis Postroute Nürnberg~Regensburg hat bei der Briefpost einen Umsatz von und nach Nürnberg von 56 Gulden und von und nach Regensburg 86 Gulden, dementsprechend insgesamt 142 Gulden, im Gegensatz zur Reitenden Post, die 1.500 Gulden Umsatz macht. - In Ponholz, das mit seinen 15 Häusern an der Postroute Regensburg~Bayreuth liegt, beklagt sich der katholische kaiserliche thurn und taxis Postmeister Johann Hartmann (--) über die große Konkurrenz bei Estafetten und Passagiers-Ritten durch die legalen privaten Lehenrößler alias Verleiher von Pferden im Auftrag von adeligen Grundherren bzw Hofmarken in Amberg und Regensburg und Stadtamhof, die ihm sein Geschäft kaputt machen und ihm seine Poststrasse kaputt machen, für die er verantwortlich ist um hauptsächlich amtliche Reichsterminpost pünktlich transportieren zu können, die aber trotzdem in schlimmstem Zustand sind. Auch daß sich Klosterpfarrer immer mehr als Postboten betätigen, ärgert ihn. Sogar sie dürfen ein Posthorn benutzen, weil es kein anderes Mittel gibt sich bemerkbar zu machen. Estafetten Briefe werden von wechselnden berittenen Boten an eine bestimmte Person geschickt und wenn sich diese nicht am Bestimmungsort befindet der Bestimmungsperson hinterhergeschickt, weshalb die Kosten aufgelistet werden, die der Empfänger bezahlen muss. Versender klären oft im Brief, wie die relativ hohen Kosten dem Empfänger möglicherweise zurückbezahlt werden. 

1781 Wetter: Frühling und Sommer trocken und heiß. Wassermangel. Geringe Ernte. - Am ansbacher Fürstenhof wird eine Witwenkasse und Waisenkasse für die weltliche Dienerschaft eingeführt. - Der pfälzer und bayerische Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (57) macht seine quirrlige und glanzvolle, aber durch einen Treppensturz an der Wirbelsäule verletzte illegitime Tochter Friederike Caroline Josephine von Bretzenheim (St) (10) zur Fürstäbtissin von Lindau. - In Neumarkt wird von der weltlichen Regierung die Fronleichnamsprozession mit von den Zünften auf Prunkwagen, Triumpfwagen und zu Fuß dargestellten lebenden Bildern nach dem Alten Testament, der Heiligengeschichte, der Weltgeschichte mit allen Schichten vom Kaiser bis zum Bauern selbst mit Jungfrauen, Juden und Türken verboten. - In Kadenzhofen wird der neumarkter Benefiziat Joseph Seitz geboren. - Maria Carolina von Savoyen alias Charlotta Antonia von Sardinien kommt mit ansehnlichem Gefolge nach Nürnberg, lässt sich das kaiserliche Ornat, die Reichsinsignien und Heiligtümer im Heiliggeistspital zeigen, frühstückt im Gasthof Zur goldenen Gans und reist nach Erlangen weiter. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Geißler Bürgermeister. - Der herzberger Büchsenmacher Franke kann durch die Entwicklung eine konischen Zündlochs das gesonderte Aufschütten von feinem Zündkraut in die Pfanne überflüssig machen, indem das Zündkraut beim Ladevorgang durch das Rohr in die geschlossene Pfanne rieselt. - In Amberg bringt der Buchdrucker Georg Koch ein gemeinnütziges Wochenblatt heraus. - In Regensburg wird Staats-Relation der neuesten europäischen Nachrichten und Begebenheiten als historisches Journal vom regensburger Verleger und Buchdrucker Konrad Neubauer dreimal wöchentlich sonntags, mittwochs und freitags herausgegeben. - In Eichstätt bekämpft der eigentlich wegen seines Alters als Übergangskandidat gehandelte neue eichstätter Fürstbischof Johann Anton III von Zehmen (66) die in Ingolstadt gegründete Geheimgesellschaft Illuminatenorden, die ihre Mitglieder aus den Freimaurerogen abzieht. - In Bamberg gibt es keinerlei Industrie. - In Freystadt gibt es die erste Normalschule in der Oberpfalz. - In Nürnberg wird Hermann Hieronymus von Petz (27) Generalmayor des Fränkischen Kreises. - Der regensburger thurn und taxis Postbeamte Karl Michael von Pauerspach (44) kontrolliert im zweiten Jahr die Poststrecke alias Postkurs Regensburg~Nürnberg. - In Altdorf ist der Philosophieprofessor Jäger als Herausgeber eines statistischen Zeitungslexikons bekannt. Sein Kollege Professor Schwarz ist beneideter Besitzer einer großen Sammlung alter gedruckter Bücher. - In Neumarkt sind bayerische Dragoner stationiert. - In Neumarkt fängt die erst kürzlich reparierte Chausssee alias Hochweg Richtung Regensburg an. Auf der Chaussee liegt 9 bis 15 Zentimeter großer Schotter, der durch die Pferde glattgewalzt wird. - An der Grenze von Altdorf nach Neumarkt sind die oberpfälzischen Dächer im Gegensatz zu fränkischen Dächern neben Stroh auch auffällig mit Schindeln gedeckt. - Ab Hemau Richtung Regensburg sind auf vielen Dächern Bretter mit großen Steinen auf den Dachsparren immer häufiger zu sehen. Die Steine sind mit Holznägeln befestigt und sollen Windschäden verhindern. - In Deining gibt es eine Poststation. Fast alle Häuser sind aus Bruchsteinen gebaut und zweigeschossig. Die deininger Bevölkerung hat für den Reisenden Keysler eine typisch bayerisch sehnig kräftige bäuerlich stämmige Physiognomie. - In der Oberpfalz ist ein Drittel bis zur Hälfte des Geländes unbebaut. Es gibt nicht genug Nahrungsmittel. Die Landwirtschaft ist in schlechtem Zustand. - In Regensburg gibt es 2.000 bewohnbare Häuser. - In der Stadt Regensburg gibt es keine Patrizier mehr. Die Zandt, Auer, von der Donau und Lerchenfelder sind schon lange ausgestorben oder vertrieben worden. Das Ratskollegium besteht aus 16 Mitgliedern, darunter nur gelegentlich ein oder zwei Kaufleute unter den Rechtsgelehrten. 6 Räte bilden den geheimen Rat, dessen Vorsitzender der Stadtkämmerer ist. Auch Auswärtige können die Ämter besetzen, müssen aber langjährig in Regensburg tätgig sein. 30 % der Bürgerschaft sind Fremde. - In Regensburg hat das Wirthaus Zum Kreuz am Heidplatz viele moderne Zimmer und einen fürstlich gestalteten zweigeschossigen Tanzsaal. - In Regensburg ist die Gemahlin des sächsischen Gesandten Feiherr xxx von Hohenthal, eine Grafentochter, eine der schönsten Frauen der Stadt. Sie betätigt sich als Sängerin und lässt sich vom eichstätter Domherrn Graf xxx von Hatzfeld auf der Violine begleiten. Das Haus Hohenthal ist eines der gesellschaftlich beliebtesten regensburger Häuser, abseits der staatlichen steifen Etikette des Reichstags. - In Daßwang und Hemau werden bei der Post die Pferde gewechselt. - In der Oberpfalz ist der Aberglaube stark unter den Katholiken verbreitet, unter den Protestanten weniger, was Aussenstehende auf die vielen Prozessionen und Wallfahrten zurückführen und bereits den Kindern eingeimpft wird. - In Regensburg gibt es das Gasthaus Zu den drei Helmen. - Die Poststrecke von Nürnberg nach Regensburg wird weder nach Meilen noch nach Stunden sondern in Stationen berechnet. Je Station bezahlt man für das Pferd 1 Gulden und der Postillion erhält 30 Kreuzer Trinkgeld. In Nürnberg bezahlt man, wie in Franken üblich, das Postgeld im voraus und im bayerischen Regensburg, wie im größten Teil des Reiches üblich, am Ende der Reise. - In Altdorf hat die Universität 120 Studenten. - Altdorf hat 650 Einwohner. - In Altdorf baut man hauptsächlich Hopfen an, der betrügerischerweise häufig auch als böhmischer Hopfen verkauft wird, weil Biertrinker lieber Bier mit böhmischen Hopfen trinken. - In Altdorf gibt es eine Buchhandlung, die Buchhandlung Monath und zwei Druckereien, die Druckerei Hessel und die Druckerei Maier. - In Regensburg wird das ehemalige katholische Jesuitenkolleg in das katholische Priesterseminar Mittelmünster umgewandelt. - In Deining Lengenbachtal wird die Lengenbacher Wallfahrtskirche vom katholischen Weihbischof Felix von Stubenrauch eingeweiht. - In Nürnberg übernimmt mit dem Tod des Geigenbauers Leopold Widhalm (25) sein zweitältester Sohn Gallus Ignatius Widhalm (25) die väterliche Geigenbauwerkstatt. - In Regensburg Barbing bietet der katholische Deutsche Orden mit seinen 52 Untertanen auf den 12 Höfen, Reichstagsgesandten das Schloss Sarching als Unterkunft an. - In Eichstätt erstellt der eichstätter Hofmaler Johann Michael Franz (68) das Porträt vom eichstätter Fürstbischof Raymund Anton von Strasoldo (63). - In Allersberg wird der Sänger und Schauspieler Dismas Fuchs geboren. - In Regensburg wird der in Wien geborene ehemalige esterhazy Theaterdirektor Karl Michael von Pauerspach (44), verheiratet mit der in Regensburg geborene Ehefrau und Sängerin Maria Anna Tauber (--), neuer thurn und taxis Postkommissar in der kaiserlichen Reichspost, der im gesamten Postgebiet mit dem angrenzenden bedienten Ausland Visitationsberichte erstellt, wofür er seinen Beruf Theaterdirektor aufgibt. Seine erste Visitationsreise alias Testfahrt von Regensburg über Bayreuth, Bamberg, Nürnberg, Stuttgart, Straßburg, Frankfurt, Augsburg und zurück, muss er abbrechen, da er durch seine Anwesenheit eine 15 stündige Verspätung verursacht, wonach er wie eigentlich vorher verabredet nur noch in einer Kalesche hinterherfährt, worauf sich der neue nürnberger Oberpostamtsdirektor Freiherr Polykarp von Lilien (--) so beschwert, dass er seine Direktion nicht weiter prüft. Eine von wenigen darunter auch Frankfurt. - In Freystadt wird die erste oberpfälzer Normalschule alias Grundschule eröffnet. - In Altdorf wird eine Feuerordnung erlassen, die die Feuerwehrpflichten der Bürger beschreibt.

1780 Wetter: Erste gute Ernte nach 3 Jahren schlechter Ernte. In Amberg wird ein Strafarbeitshaus im ehemaligen kurfürstlichen Jagdhaus und späteren Fürstenhof errichtet. - In Ansbach gründet der letzte Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (44) eine eigene Bank, die  Hochfürstlich-Brandenburg-Anspach-Bayreuthische Hofbanco um von jüdischen Banken unabhängig zu sein und als Privatbankier die Gewinne selbst einzustreichen. - Der uneheliche Königssohn Graf Ludwig von Holnstein (St) (--) stirbt und vererbt das Amt Holnstein an seine fünf Söhne, Max Joseph, Friedrich, Klement, Sigismund und Xaver. - Die ungarische, kroatische, böhmische und slawonische Königin Maria Theresia von Lothringen Habsburg (St) (63) stirbt in Wien. - Der erlanger Student C. Gleiß, Amicistenordensmitglied alias Martialis Schluck von Raufenfels publiziert die Schrift Dissertatio de norma actionum studiosorum seu von dem Burschen-Comment, in der auch das hospitium strictus bei dem alle Teilnehmer unbegrenzt zum Trinken gezwungen werden können, beschrieben wird. - Der römische deutschrömischen Kaiser und österreichischen Erzherzog Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (39) steigt im Mai in Nürnberg incognito als Graf von Falkenstein im Gasthof Zum rothen Hahn am Kornmarkt ab. - In Nürnberg wird der Deutsche Hof alias das Deutsche Haus umgebaut und das Elisabetha Spital abgebrochen und in ein Männerspital und Weiberspital umgebaut. - Der in Fischbach bei Nittenau geborene Braumeister, ehemaliger Laienbruder des amberger Paulanerklosters und kloserneudecker Brauermeister in München Valentin Stephan Still (30) alias Frater Barnabas gibt zur Eröffnung des Ausschanes des Heilig-Vaterbieres alias Salvator dem pfälzer und bayerische Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (56) die erste Maß nach dem Erteilen der Ausschankgenehmigung. - Das Jägerhaus Theuern von Joseph Christian von Lochner wird vom kurfürstlichen Baumeister Wolfgang Diller aus Amberg in ein spätbarockes Schloss umgebaut. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Geißler Bürgermeister. - In Bayreuth stirbt die in Bayreuth geborene württemberger Herzogin Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg Bayreuth (St) (48). - In Hemau beherbergt nach Nepomuk von Reisach der Hofturm alias Hexenturm Käfige zur Einkerkerung von Verurteilten und Folterwerkzeuge. Nach Johann Nepomuk Anton von Reisach in Kallmünz sind die Besitzverhältnisse der Landsassen im Herzogtzum Neuburg u.a. folgende: Parsberg ist in Besitz von Markgraf xxx von Schönborn, Allersburg gehört Freiherr Philipp von Guise, Bergstetten bei Laaber gehört einer von Flachner alias von Drechsl, ein Burggut in Callmünz gehört einer Familie von Schott, Carlstein gehört Freiherr von Schneid, Dietldorf gehört Freiherr Hektor Tänzl von Trazberg, Edlhausen gehört Freiherr von Hofmühlen, Embhofen gehört Freiherr Johann Nepomuk von Rummel, Kleinetzenberg und Großetzenberg gehören Ludwig von Pestalozza, Etritzhausen? bei Nittenau gehört Freiherr von Wildenau, Kronberg bei Schwandorf gehört Freiherr von Spirinck, Forstenberg bei Regenstauf gehört Freiherr Jakob von Schneid, Fünfstetten gehört dem augsburger Patrizier Freiherr von Rehlingen, Gannsheim bei Monsheim gehört Freiherr von Küllberg, Gundelsheim bei Monsheim gehört Graf von Fugger, Burg und Herrschaft Hackenberg ist im Besitz der Freifrauen von Höfen mit dem Hofmarksadministrator Baron Franz von Asch zu Hauzendorf, Haselbach bei Schwandorf gehört Freiherr von Spirinck, Haizenhofen bei Burglengenfeld gehört Freiherr von Strahl, Hauzenstein bei Regenstauf gehört Freifrau von Franken, Hochdorf bei Burglengenfeld gehört Freiherr von Karg von Bedenburg, Hirschling bei Burglengenfeld gehört Freiherr Joseph von Schneid, Lauffenthal bei Hemau gehört der Familie xxx von Geyer, Leonberg bei Burglengenfeld gehört Freiherr von Oerle, Loch bei Eichhofen bei Regensburg gehört Freiherr von Oberndorf, Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg gehört Freiherr von Giese, Markstetten gehört der Familie von Schott, die Herrrschaft Möhren bei Monsheim gehört Graf von Fugger Norrendorf, Möhrlach bei Hilpoltstein gehört Freiherr xxx von Imhof, Naderholz gehört Graf xxx von Bretzenheim, Neunkirchen ist im Besitz des schmidmühlener Schmieds Muckendorfer, Oberfrauendorf ist im Besitz der Bachner von Eggensdorf, Pernardswald bei Regenstauf gehört Freiherr Karl Georg von Stinglheim, Pettendorf bei Burglengenfeld gehört Freiherr von Schellerer, Pürkensee gehört freiherr von Franken, Plotzenau bei Monsheim gehört Ignatius von Pestalozza, Regendorf bei Zeitlarn gehört Freiherr von Oberndorf, Rohrbach bei Burglengenfeld gehört der Familien von Andriann, Rodenfels bei Neuburg gehört Graf von Taxis, Romspaur bei Burglengenfeld gehört Freiherr Joseph von Schneid, das Burggut Schmidmühlen gehört der Familie von Vischbach, Steinberg bei Wackersdorf gehört Freiherr Christoph von Reisach, Windbuch bei Burglengenfeld gehört Siegfried Teufel von Pürkensee, Wolfsegg gehört Freiherr von Oberndorf und Zell bei Hilpoltstein gehört Freiherr von Zehmen. - Die in Ingolstadt gegründete Geheimgesellschaft Illuminatenorden hat 60 Mitglieder. Viele davon ehemalige aufklärerische Freimaurer. - Reichsgraf Maximilian von Holnstein (--) wird bis 18 00 Statthalter in Amberg. - In Neuburg an der Donau wird Hörnla-Wein im Gasthaus Am Schlagbrückl Elisenplatz 16 ausgeschänkt. - Der uneheliche Kaisersohn und herzöglichbayerische General Graf Franz Ludwig von Holnstein (St) (57) stirbt. - In Sulzbach stirbt der Verlagsdrucker Georg Abraham Lorenz Lichtenthaler (69). Sein bei ihm lebender Neffe ist Johann Esaias Seidel (22). - In Regensburg kommt die erste Ausgabe der Zeitung Reichstagszeitung heraus. Untertiel ist Komitial-Nebenstunden. - In Regensburg logieren die speyerer und rothenburger Delegationen im Haus Zum Pelikan in der Keplersraße 11. - In Regensburg gibt es jährlich drei Jahrmärkte, einen im Winter um St Erhard um den 8. Januar, einen im Frühjahr um St Georg um den 23. April und einen im Herbst um St Emmeram um den 22. September. - In Regensburg Stadtamhof findet zweimal jährlich eine Dult statt. - In Eichstätt Roppersbuch wird der trinkfreudige und gesellige katholische Pfarrer Thomas Hartmann (60+) der Liebschaft mit seiner mit ihm verwandten Haushälterin und einem daraus resultierendem Kind beschuldigt. Die beschuldigte Frau, seine Tante, reißt sich in Rage die Kleider vom Leib und irrt durch den Ort. Pfarrer Hartmann flieht in eine Kloster-Freiung alias Asyl, wohin eigentlich nur Mörder fliehen. Er glaubt einem Versprechen, dass alles in Ordnung gebracht wird, wird auf der Strasse aufgegriffen, monatelang unter schlimmsten Bedingungen gefangen gehalten, mehrere Tage im Stehen gefoltert, woraufhin er gesteht. Die katholischen Herren Commissarien verkünden lächelnd sein umfängliches Geständnis. Eine Bittschrift der Verwandschaft bleibt unberücksichtigt. Pfarrer Hartmann wird auf dem Luderplatz verscharrt. Alle Beteiligten fühlen sich zum Stillschweigen von der Inquisition bedroht. - In Sulzbach erscheint die letzte Ausgabe Churfürstliches Intelligenz- und Adreß-Comtior. - In Regensburg eröffnet in einem klösterlichemmeramer Sommerhaus mit Lustgarten die Gaststätte Zur grünen Allee im Volksmund Prinzengarten nach dem Besitzer Jakob Baltasar Prinz benannt. Auf dem Gelände wird das erste Volksfest der Stadt Regensburg abgehalten. - In Amberg stellt Johann Thumberg (--) Geigen her. Er ist der Sohn des Geigenbauers Johann Georg Thumberg (--), der aber qualitativ höher eingeschätzte Instrumente baut. Unerscheidbar sind die Geigen von Johann Thumberg (--) durch ein höher gewölbte Bauform. - In Nürnberg baut der langenfelder Geigenbauer J M Scheinlein kurzfristig Geigen. - In Ingolstadt verleiht Adam Weishaupt (32) an Graf Franz Xaver von Seyboldsdorf Aibach (--), dem das Barockschloss Helfenberg in Lengenfeld gehört, einen Doktortitel. - Der in Ingolstadt geborene ingolstädter Kirchenrechtsprofessor Adam Weishaupt (32) wirbt erfolgreich den Revolutionär und Kritiker des Adels, den dieser als Hofgeschmeiss verhöhnt, Freiherr Adolf von Knigge (28) alias Adolf Freiherr Knigge, der nur auf das von, nicht aber auf das Freiherr verzichtete und der am Hof von Wilhelm von Hanau in Ungnade gefallen war und sich auf der Flucht befindet, in seinen in Ingolstadt gegründeten Geheimbund der Illuminati an. - In Regensburg Alteglofsheim, das Graf xxx von Königsfeld (--) gehört, stirbt der Posthalter Anton Fürst (--), dessen Witwe Franziska Fürst (--) die erste Poststation auf der Route nach München nach 40 Jahren übernehmen darf, weil sie ein Vermögen von 10.000 Gulden nachweisen kann. - In Amberg erbaut der nürnberger Niederadelige und fürstlichwürzburger Truchseß Joseph Christian Lochner alias Joseph Christian von Lochner (--) für seinen Sohn das Schloß Theuern außerhalb der Stadt.

1779 Wetter: Das erste Halbjahr ist trocken. Andauerndes Regenwetter im Juli und August. - Der Bayerischen Erbfolgekrieg alias Kartoffelkrieg wird ohne eine militärische Schlacht beendet. - In Neumarkt beantragt die verwitwete Gräfin Maria Carolin von Seeau (--) beim Rat der Stadt Neumarkt erneut eine Schankkonzession und eine Branntweinbrennkonzession. Die Regierung in München alias Hofkammeramt erteilt die Genehmigung unter der Bedingung dass sie das Haus an einen Bürgerlichen verkauft. - 96 Tage Soldatenwerbung in Neumarkt. - In Altdorf stirbt der in Nürnberg geborene altdorfer Mathematikprofessor, Astronom und Doktor der Medizin Michael Adelbulner (77), der Sohn eines Buchdruckers. - In Neumarkt kauft Graf xxx von Fugger Zinnenberg (--) die Grafschaft Wolfstein. Die Gerichtsbarkeit über die Grafschaft Wolfstein bleibt bei der kurfürstlichen ? Regierung in Amberg. - In Regensburg lässt der Rat der Stadt Regensburg alle 115 Sperrketten mit einem Gewicht von 3 Tonnen entfernen, wobei nur eine am Rathaus belassen wird. - In Regensburg lässt Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (46) eine Allee um die Stadt Regensburg herum anlegen. - Der bei Brüssel geborene pfalz sulzbacher und kurpfälzer Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (43) erhebt seine in Mannheim geborene Kanzlistentochter und schöne und kluge Mätresse Maria Franziska Seyffert alias Freifrau Maria Franziska von Heydeck nach der Stadt Heideck zur Gräfin Maria Franziska von Heideck. - In Nürnberg installiert der beringersdorfer protestantische Pastorssohn und Mediziner Georg Friedrich Kordenbusch später von Buschenau und Thumenberg (48) ein Hydrometer alias Wasserstandsmessgerät. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Geißler Bürgermeister. - Der in Erlangen geborene Dichter Freiherr Karl Siegmund von Seckendorff (35) bringt seine Oper Superba heraus. - Der bamberger Domherr und ehemalige Reichstagskommissar Franz Ludwig von Erthal (49) wird bamberger und würzburger Fürstbischof. Mit der Übernahme seiner Regenstschaft kehrt Traurigkeit und Einförmigkeit ein. Es werden Jagdausflüge, Hoftheater abgeschafft. Theateraufführungen in seinem Einflussbereich werden verboten. Der Theaterfundus wird zugunsten eines Waisenhauses verkauft. In der Residenz werden unsittliche Bilder entfernt. Die Bamberger weichen in das Dorf Lug eine halbe Stunde von Bamberg aus, in dem jeden Nachmittag getanzt wird und dabei Hofkavaliere und Handwerker, gnädige Fräuleins und Kammerzofen ohne Ceremoniel durcheinanderhüpfen. - In Bamberg sind nach 10 Jahren 1.523 Todesurteile gefällt worden, in den nachsten 10 Jahren werden es nur noch 765. - In Regensburg Pondorf stirbt der katholische Pfarrer, Exorzist und Wunderheiler Joseph Gaßner (52). - In Regensburg bemühen sich die Juden nach dem Verbot von Lessings Buch Nathan der Weise vergeblich mit einer Eingabe um mehr Toleranz ihnen gegenüber. - Der kurbayerische Kämmerer, Wirkliche Geheime Rat und Generalleutnant Graf Max Emanuel Franz von Lerchenfeld (St) (--) heiratet in zweiter Ehe die Freiherrentochter Franzisca von Leoprechting.  - In Regensburg richtet sich die kölner Gesandtschaft in der Dompopstei am Domplatz 6 ein. - In Regensburg verlässt die würzburger Delegation die Gumprecht Behausung Neue Waag Gasse 1. - In Regensburg gibt es am Königshof den Hundsgraben, der mit Wasser gefüllt ist. - In Altdorf stirbt der ledige General Feldmarschall Leutnant Georg Christoph von Oelhafen (69). - In Regensburg wird der in Sachsen-Anhalt geborene verarmte Archidiakonssohn und Neupfarrkirchenpfarrer Jakob Christian Schaeffer (61) Superintendent der evangelischen Gemeinde, der die moralischen Richtlinien der Gläubigen bestimmt.

1778 Wetter: An Pfingsten zerstört ein Unwetter mit Wasserfluten von Nürnberg bis Erlangen einen großen Teil der Feldfrüchte, Gartenfrüchte, Gebäude und Waldungen. In Gräfenberg kommen 7 Einwohner bei einem Hochwasser ums Leben. Das Vieh ertrinkt. Sehr trockener Sommer. Schädlinge vernichten spärliche Ernte. - In Berching Holnstein Staufersbuch erhalten die geistliche Gefälleverwaltertochter xxx  Hayer zu Velburg (--) und ihr Mann Anton Michl Mayer (--) als Gefälleverwalter die Lehensbriefe der Hofmark mit Landsassenfreiheit Staufersbuch vom pfalz sulzbacher und kurpfälzer Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (42) und des ehemaligen Adelsitzes Burg Schellenstein in Seubersdorf Wissing. Als Witwe wird ihr die Landsassenfreiheit verweigert. - In Nürnberg erwähnt der reichstädtische Waagmtmann und Zollamtmann Christoph Gottlieb von Murr (45) in seiner Beschreibung der vornehmsten Merkwürdigkeiten in der freien Reichsstadt Nürnberg unter Nr 23, S 438, dass es 15 76 in der privaten Bibliothek des nürnberger Patriziers xxx Ebner (--) die Papierhandschrift in folio Chronica der Stadt Neumarkt in der oberen Pfalz, gegeben hat. - In Regensubrg wird der seit dem Vorjahr euphorisch gefeierte Schauspieler, Publikumsliebling und eigenverantwortliche neue Theaterdirektor Felder nach 232 Vorstellungen im Gasthaus Zum roten Hahn durch Intrigen des Adels abgesetzt, dem der von ihm zur Schau gestellte Stolz nicht passt. Frau Bock übernimmt erfolglos für sechs Monate den Theaterbetrieb. -- Im Bayerischen Erbfolgekrieg erhebt Österreich Ansprüche auf Niederbayern und die Oberpfalz und österreichische Truppen unter dem deutschrömischen Kaiser und österreichischen Erzherzog Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (37) rücken im Januar in die Oberpfalz ein. Die Stadt Straubing wird Zentrum von Österreichisch Bayern. Die Markgraftümer Ansbach und Bayreuth werden für Preußen bestätigt. Die Kurwürden von Bayern und der Pfalz werden zusammengelegt. Die gegenseitige Erbfolge der wittelsbacher Linien wird anerkannt. - In der Stadt Neumarkt sind während des ganzen Jahres keine Soldaten stationiert. Der Bürgersohn Alois Bernmüller verspottet die bürgerliche Wachmanschaft als Rußige und wird dafür einen Tag in der Hauptwache am Unteren Tor eingesperrt und eine Stunde in den Stock gesperrt. Der fahnenflüchtige Dyer wird begnadigt, da ein Dragoner seiner Mutter die Hand abgehackt hat und deshalb erwerbsunfähig ist. Der Stadtfurier, der für die Zuordnung von Unterkünften für die Soldaten zuständig ist, ist vom Wachdienst befreit. Fahnenflüchtige schleichen sich nachts in die Stadt, werden aber vom Bürgermeister am frühen Morgen heimlich aus der Stadt geschafft. - In Kloster Kaisheim bei Donauwörth ist der salzburger Wolfgang Amadeus Mozart (22) Gast des Reichsprälaten Cölestin Angelprugge. - Der schwerkranke Baron von Strahlenfels überträgt alle seine Güter seinem Bruder Johann Gustav Adolph von Strahlenfels (52) verheiratet mit der berühmten Johanna Louise Gräfin du Quesne, dem gesellschaftlichen Mittelpunkt Erlangens. - In Kastl wird der spätere eutenhofener Pfarrer Josef Schwarzfärber geboren. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Geißler Bürgermeister. - Der in Regensburg geborene Geiger, Komponist und Opernsänger Johann Christoph Kaffka (24) vertont Die Zigeuner von Heinrich Ferdinand Möller (33). - In Nennslingen kauft Johann Daniel Gloßner die Brauerei von Friedrich Treiber. - In Amberg werden Franz Michael Girisch, Johann Joseph Mayr, Adam Bernhard Faßmann und Eustach Fleischmann zu Bürgermeistern gewählt. - In Bamberg wird in der Nähe des ehemaligen Jesuitentheatergebäudes ein Allgemeines Comödienhaus errichtet. - In Ingolstadt wird Maximilian Emanuel von Lerchenfeld als Sohn des ingolstädter Pflegers und Hofkastners Freiherr Max Joseph von Lerchenfeld  geboren. - In Neumarkt werden Georg Wagner, Franz Kerschenbeck und Balthasar Löw wegen Schatzgräber verhaftet. - In Ansbach wird die Freimaurerloge Alexander zu den drei Sternen zur Direktorial-Mutterloge Anarcharsis zum erhabenen Zweck für Franken erhoben, in der der in Ansbach geborene letzte Markgraf und Graf von Sayn Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (42) das Großmeisteramt niederlegt und Protektor der Loge wird, der die erlanger Freimaurerloge Libanon zu den drei Cedern und die nürnberger Freimaurerloge Joseph zur Einigkeit unterstehen. - In Regensburg wird Andreas Schopf (27) Leiter der Thurn und Taxis Nationalschaubühne und Franz Paul Sadlo (27) wird Musikdirektor am Regensburger Hoftheater. - In Regensburg findet der fertige leipziger Theologiestudent Carl Theodor Gemeiner (22) keine Anstellung, setzt sich ins Stadtarchiv und verfasst eine Abhandlung über die Geschichte der Juden der Stadt, für die er als Anerkennung dort eine Anstellung erhält. - In Nürnberg wird der Mundartdichter Johann Friedrich Rietsch geboren. - In Regensburg stirbt das uneheliche Erziehkind Johann Wagner nach drei Jahren im Waisenhaus an den Spätfolgen ein Pockenerkrankung alias Blattern mit höchstens 14 Jahren. Er ist der uneheliche Sohn des Schulhalters Elias Wagner im Oberen Wöhrd. Seine Mutter ist unbekannt. Das Waisenhaus für Erziehkinder und Exulantenkinder bzw für die Armen Kinder mit durchschnittlich 9-11 Pfleglingen leitet ein Ehepaar, der Waisenvater alias Paedagog und die Waisenmutter. - In Amberg wird das seit Jahren leerstehende Zeughaus als Zeughaus aufgelöst. - In Regensburg kehrt der in Wien geborene erfolglose ehemalige esterhazy Theaterdirektor Karl Michael von Pauerspach (44) nach der Heirat in Wien im Stefansdom mit der ebenfalls erfolglosen Sängerin Maria Anna Tauber (--)  in deren Geburtsort Regensburg zurück, wo er aber beruflich keine Chancen hat und sich mit dem Schreiben ua von Opernlibrettos beschäftigt. - In Velburg ist Freiherr Edmund Ferdinand von Schatte (--), Pfleger und Kastner, Steuer- und Umgeldseinnehmer. - In Nürnberg Gostenhof, der nürnberger Vorstadt, steht der seit mindestens 17 20 nachgebaute Obelisk der Rennbahn von Konstantinopel alias Istanbul als Sehenswürdigkeit im Volkamer Garten.

1777 Wetter: Schlechte Ernte. - In Regensburg endet eine Ära der Dominz französischer und italienischer Operisten im Komedienhaus alias Ballhaus, tatsächlich Hoftheater, wo die Schopfische Schauspielergesellschaft, finanziert von Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (44), nach sieben Jahren 311 Vorstellungen, darunter 50 Trauerspiele, 199 Lustspiele, 34 Singspiele, 25 Dramen und drei Prologen abgeliefert hat, über die sich xxx Nikolai in seiner Reisebeschreibung höchst unzufrieden äußert, ihre letzte Vorstellung gibt. Zehn Wochen später gibt die Waltherische Schauspielergesellschaft ihre erste Vorstellung im Gasthaus Zum blauen Hecht, die hauptsächlich Stücke mit einem Kapserl als Hauptfigur haben. Weil sich die an italienische Qualität gewohnten Zuschauer beschweren, wird die Schauspiergesellschaft Walther aufgelöst, wobei die besseren Schauspieler abgeworben werden und unter xxx Rohrndorfer im schicken Gasthaus Zum roten Hahn wieder italienisches operettenhaftes Theater unter dem neuen Publikumsliebling und neuen Theaterdirektor Felder eigenfinanziert geboten wird, der bis zum Januar des Folgejahres 232 Vorstellungen gibt. - In Regensburg sind bisher in den letzten Jahren die Sartor-Moser Schauspielergesesllschaft und die Bornerische teutsche Schauspielergesellschaft in einem Gasthaus aufgetreten. - Mit dem Tod von bayerischer Kurfürst Maximilian III Joseph von Wittelsbach Bayern (St) (50) stirbt das Geschlecht aus und Bayern droht in Österreicher aufzugehen. Bayern und die Oberpfalz fallen an den pfälzer Kurfürst Karl Theodor von Wittelsbach (St) (53), der die Residenz des neuen Doppelstaates Kurpfalz-Bayern nach München verlegt. - Markgräfliche Hilfstruppen in britischem Sold, 2 Infanterieregimenter und ein Jägerregiment ziehen von Ansbach aus u.a. mit dem auf Burg Greiz geborenen Major Freiherr Christoph Ludwig Rudolph von Reitzenstein (41) nach Nordamerika. - Der in Neumarkt geborene Wundersopran Eugen Pausch (19) tritt in das Kloster Waldsassen ein, erhält die Leitung des Musikchores und beginnt mit der Komposition von 18 Messen, einem Tedeum, einem Vesperwerk mit 28 Psalmen und 12 Operetten. - Der bayerische Generalmajorssohn Maximilian von Montgelas (18), aus dem Landadel von Savoyen, erhält ein Diplom an der Universität Ingolstadt mit außerordentlichem Lob. - Das Reichslehen Wolfstein Sulzbürg Pyrbaum wird vom Kaiser als heimgefallenes Reichslehen eingezogen und einem Kommissar unterstellt. - Der aus Sigras bei Vilseck stammende Peter Altenburger, unehelicher Sohn des Ritters des Goldenen Militärs und lateranischer Graf Joseph von Schepper aus Sigras und der Pflastererstochter A M Schlez wird legitimiert. - In Neumarkt wird der spätere waltersberger Pfarrer Philipp Anton Herrmann geboren. - Beratzhausen wird bayerisch. - In Nürnberg stirbt die ratsfähige adelige Familie Tilli aus. - In Regensburg unterhält Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (44) ein sonntägliches Hatztheater alias eine Tierkampfarena mit seinem Kammerdiener Hilt als Hatzdirektor, dem Metzger Johann Lingauer als Hatzmeister und Hatzknechten die von der fürstlichen Theaterintendanz geleitet werden. Hatzzettel alias gedruckte Handzettel werden mit Trommlern verteilt. Die Tierhatz wird vom Rat der Stadt verboten, muss aber auf Druck von Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (44) zumindest während seiner Anwesenheit in Regensburg die Veranstaltungen erlauben. Bären, Stiere, Wölfe und Wildschweine werden zusätzlich mit Feuerwerkskörpern und Eisenspitzen gequält aufeinandergehetzt. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Goldschmied Paulus Holzhamer (52) und wird ohne Leichengesang und ohne die Anwesenheit eines Geistlichen auf dem Johannisfriedhof begraben. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger, Rößler und Johann Geißler Bürgermeister. - In Bamberg lässt sich der erlanger Historienmaler Conrad Geiger (26) nieder. - Graf Friedrich Ludwig Carl Christian von Castell (31) tritt auf der meininger Elisabethenburg in dem Stück Der Graf von Waltron oder die Subordination von Heinrich Ferdinand Möller als  Baron von Helsinghör auf und trennt sich kinderlos von seiner zweiten Frau Karoline Friederike von Voss. - Auf Rokokoschloss Mörlach bei Hilpoltstein, auf dem er ein Luxusleben führt, lässt sich der ehemalige Kolonialoffizier und Portraitmaler Freiherr Christoph Adam Carl von Imhoff (46) im Glauben ein ungeheures Vermögen zu erhalten von seiner ersten Frau, Frau Anna Maria Apollonia Chapusset de St. Valentin (31), die er auf seiner Kolonialreise kennengelernt und geheiratet hatte und die nicht mehr in sein Weltbild passt, unter fadenscheinigen Ausreden scheiden und sichert so seine Ehe mit der in weimar geborenen Hofdame Luise Franziska Sophie von Schardt (27) aus dem Freundeskreis von Goethe (28) ab, mit der er auch seit zwei Jahren verheiratet ist. - Die bayerisch Infanterie wächst mit der pfälzer Infanterie um acht Regimenter und übernimmt von den Pfälzern ein helleres Blau als Rockfarbe. - In Erlangen nimmt die Freimaurerloge Log u. a. die Brüder von Seckendorff, von Aufsess, von Pöllnitz, von Trockau auf. - In Erlangen wird das Berufsverbot für jüdische Ärzte auf dem Land aufgehoben. - In Sulzbach propagiert der Mediziner, Goldkreuzer und Rosenkreuzer Bernhard Joseph Schleiß von Löwenfeld (46) unter dem Pseudonym Carl Hubert Lobreich von Plumenoek den Orden der Goldkreuzer und Rosenkreuzer, einer Tarnorganisation des Jesuitenordens, die mit Geisterzauber, Illusionisten und Bauchrednern beeindrucken, die Aufklärung ablehnen und sich auf die Bibel beziehen. - Das pfalzneuburger Beratzhausen fällt an Kurbayern.  - In Regensburg ist der Orgelbauersohn und Klavierbauer Franz Jakob Späth (63) Hersteller der beliebtesten Klaviere von Wolfgang Amadeus Mozart (21). - In Regensburg ist Andreas Jakob Stadler Besitzer des Brauereigasthofs Zum Bären an der Kette in der Ostengasse 16. Es hat Rokokotzereien. - In Ansbach macht sich der evangelische Landarztsohn und spätere Bankier Johann Lorenz Schaezler (15) nach Frankfurt auf um dort eine Kaufmannslehre zu beginnen. - In Ingolstadt trifft sich der Illuminatenorden im kleinen Rückgebäude des Wohnhaus von Franz Riedmaier alias Augsburger Bote Theresienstrasse 23. - In Ingolstadt wird Graf Maximilian Emanuel Heinrich Anton de Padua Franz Xaver von Topor Morawitzky  (33) Obristwachtmeister im Regiment Kurprinz. 13 Jahre später ist er Oberst im bayerischen Hofkriegsrat. - In Schmidmühlen übernimmt das regensburger Adelige Damenstift Niedermünster Niedermünstergasse 6 das Obere Schloss. - In Fürth stirbt der in Lauf geborene Webermeistersohn und Brauersohn Johann Heinrich Mannert (53), der in Altdorf bis 17 56 das Fortunabad Untere Badgasse 5 besessen hat, dort einen unehelichen Sohn zurückgelassen hat und wieder nach Lauf zurückgekehrt ist, wo er als Bader, Chirurg und Wundarzt gearbeitet hat, aber einen sehr schlechten Ruf hat, denn seine unerhörte Leichtsinnigkeit und sein lasterhaftes Leben bracht ihn um alles. Seine Ehegattin ließ sich von ihm scheiden und er mußte auch seinen Stab ergreifen und weiterer Auskunft suchen. - In Mühlhausen ist das evangelische Klösterchen Grab bzw dessen Kapelle am südlichen Waldrand des Schlüpfelbergs nur noch eine Ruine ohne Dach, Türen und Fenster, dass man die Kanzel mit einer Leiter besteigen muss, weshalb der evangelische bachhausener Pfarrer die drei jährlichen Gottesdienste an Ostern, Himmelfahrt und Michaeli nur bei schönem Wetter auf dem freien Feld hält.

1776 In Neumarkt wird die Apotheke im Erdgeschoss des neumarkter Rathauses geschlossen. - Der Hofkriegsrat in München befiehlt die Räumlichkeiten der neumarkter Hauptwache am Unteren Tor, die Offiziersstube auf 8x5 Meter und die Mannschaftsstube auf 8 x 6 Meter zu vergrößern und Oberst von Kolf fordert mehr Kerzen wegen mehr nächtlicher Rundgänge. Die Wachsamkeit wird durch die Entfernung der Matrazen durch lederne Schlafsessel erhöht. - Die ungarische, kroatische, böhmische und slawonische Königin Maria Theresia von Lothringen Habsburg (St) (59) schafft die Folter ab. - In Nürnberg wird der Landschaftsmaler und Kupferstecher Christian Meichelt geboren. - In Neumarkt fließt laut einer Zeichnung von Jocher frisches Quellwasser durch unterirdische Röhren vom Fuchsberg durch die Rosengasse in die Stadt zum Brunnen vor Oberer Markt 11, dann zum Brunnen vor dem Eingang des Rathauses, wo sich die Röhrenleitung aufteilt. Ein Teil fließt Richtung Johanniskirche bzw Badgasse und ein zweiter zum Brunnen vor Untere Marktstrasse 4, von wo es in die offen Wasserinne in der Mitte der Marktstrasse läuft, die rechts neben dem Unteren Tor in den Leitgraben fließt. Das Quellwasser ist wesentlich sauberer als das Grundwasser in den anderen neumarkter Brunnen. - In Ingolstadt versucht der Offizier Ecker, Mitglied einer burghausener Loge, die sich mit Goldmacherei beschäftigt, vergeblich die Mitglieder zu werben, mit denen zum Schutz der Aufklärung vor den trotz Verbotes verschworenen Jesuiten der ingolstädter Kirchenrechtsprofessor Adam Weishaupt (28), der alleiniges nicht jesuitisch geprägtes und daher isoliertes Mitglied an der Universität Ingolstadt ist, den Geheimbund der Illuminati gründet. Der Geheimbund der Illuminati alias Illuminatenorden ist ein Weisheitsbund, der Zugang zu kirchenkritischer Literatur ermöglichen soll und der den freimaurerischen Rosenkreuzerorden bekämpfen will, der das Goldmachen durch Frömmigkeit und Kasteiung ermöglichen soll. Viele Freimaurer treten ihm bei. Durch die gesellschaftlich besonders hochstehenden Mitglieder wird ihm bald unterstellt Regierungen untergraben zu wollen. - Der Malteserorden kauft Burg Randeck im Altmühltal vom Kurfürstentum Bayern. - Der in Frankfurt geborene regensburger Maler Johann Zoffany (43) portraitiert die ungarische, kroatische, böhmische und slawonische Königin Maria Theresia von Lothringen Habsburg (St) (59) und wird von ihr in den erblichen Adelsstand erhoben. - In Regensburg lässt Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (43) ein Hatztheater alias eine Tierkampfarena erbauen. - Die Ehefrau des Generalerbpostmeisters und Prinzipalkommissars beim Immerwährenden Reichstag in Regensburg Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (43), seine Cousine Auguste von Württemberg (St) (42) begeht ihren letzten von mehreren erfolglosen Mordversuchen an ihrem Ehemann, wofür dieser sie unter strengen Hausarrest nach Schloss Trugenhofen alias Schloss Thurn und Taxis bringen lässt. Er erstattet keine Anzeige. - In Ellingen kauft ein Gastwirt das Palais Landauer, eine ehemalige Landkomturei, und führt es als Gasthaus  Römischer Kaiser. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Geißler Bürgermeister. - Maria Anna von Boslarn kommt in den Besitz des Schlossgutes Woffenbach. - Graf Friedrich Ludwig Carl Christian von Castell (30) holt den erlanger Historienmaler Conrad Geiger (25) in die Grafschaft Castell. - Der zwielichtige Geschäftsmann Freiherr Christoph Adam Carl von Imhoff (42) zieht mit seiner Frau Anna Maria Apollonia Chapusset de St. Valentin (29) und seiner Tochter Amalie von Imhoff (01) in das Rokokoschloss Mörlach bei Hilpoltstein und führt dort ein Luxusleben. - Der bamberger Domherr Franz Ludwig von Erthal (46) wird Reichstagskommissar. - In Erlangen nimmt die Freimaurerloge Libanon zu den drei Cedern u. a. die Brüder von Seckendorff, von Aufsess, von Pöllnitz und von Trockau auf. - In Regensburg Pondorf wird der Exorzist, Wunderheiler und katholische Pfarrer Joseph Gaßner (49) durch den römischdeutschen Kaiser Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (35) aus Regensburg verbannt und in die Pfarrei Regensburg Pondorf strafversetzt. Seine Heilmethoden sind umstritten. Er bedient sich der Hypnose und starrt dabei seine Patienten an, schüttelt sie und wendet den Stirngriff und den Karotisgriff alias Nackengriff an, bei dem die Patienten kurzzeitig bewußtlos werden. - Das Thurn und Taxis Hausgesetz regelt die Erbmodalitäten. - In Nürnberg Beerbach begeht der in Poppenreuth geborene evangelische Pfarrersohn, beerbacher und neunhofer Pfarrer und Familienvater Johann Christoph Sigmund Löhner (36) Selbstmord durch Erschießen. - In Nürnberg stirbt der aus Österreich zugezogene Geigenbauer Leopold Widhalm (54). Seine Söhne Martin-Leopold Widhalm (29), Gallus-Ignatius Widhalm (24) und Veit-Anton Widhalm (20) führen seinen Betrieb erfolgreich fort. Während seine Brüder ein tiroler Modell weiterbauen, kopiert Veit-Anton Widhalm das Stradivari Modell von 16 93. - In Regensburg wird die Kleinwüchsige Katharina Helen Stöber ausgestellt. - In Altdorf wohnt der Fechtmeister  Johann Christian Hoffmann im Professorenhaus. - In Regensburg Stadtamhof stellt der Geigenbauersohn Josef Buchstetter (--)  qualitativ hochwertige Geigen her. - In Nürnberg übernimmt mit dem Tod des Geigenbauers Leopold Widhalm (54) dessen Sohn Martin Leopold Widhalm (29) die väterliche Geigenbauwerkstatt in Gostenhof Hauptstrasse 1. - In Erlangen gründet der in Thüringen geborene Lehrersohn, bayreuther Hofgeiger Johann Heinrich Breul (42) ein Studentenorchester, das Collegium musicum. - Die in Regensburg geborene Prinzessin Marie Therese von Thurn und Taxis (St) (19),  Tochter des in Frankfurt geborenen Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (43) und seiner Ehefrau und Cousine, der in Stuttgart geborenen Herzogstochter Auguste Marie Elisabeth Luise von Württemberg (St) (42), stirbt. - In Amberg erhält Freiherr Felix Adam von Löwenthal (--) nach 10 Jahren als unbesoldeter Regierungsrat auch Geld, weshalb er Christine von Merz Zogenreuth (--) heiraten kann. - In Streitberg an der Postroute Nürnberg~Hof kommt es zu einem Postraub, wobei die katholische kaiserliche thurn und taxis Postkutsche überfallen und ausgeraubt wird. - In Altdorf erstellt der altdorfer Bürgermeister, Marmorhändler, Eisenhändler und Entdecker des Ammoniten und Belemniten Marmors Johann Friedrich Bauder (63), der gerade einen versteinerten Krokodilschädel bei einer Wanderung in der Umgebung gefunden hat, eine Abhandlung Kurze Abhandlung von der besten Art den Hopfen zu erbauen, wofür er zum Kommerzienrat ernannt wird.

1775 In Neumarkt gehen die neumarkter Bürger Johann Kandler (--), Bartholomäus Löw (--), Franz Gerschabeck (--) und Joseph Hirschreiter (--) auf verbotene Schatzsuche. Nach ihrer Entdeckung flieht Hirschreiter ins Fürstentum Ansbach und Kandler flieht vor einer Strafe nach Holland. - Der Rat der Stadt Amberg erhält über die Hammerstatt an der Neumühle die Landsassenfreiheit. - Die anbacher und erlanger Katholiken erhalten das Recht auf freie Religionsausübung. Die ansbacher Katholiken bauen sich eine eigene neue Kirche, die spätere Pfarrkirche. - In Neumarkt wird Johann Konrad Frisch, der spätere Pfarrer von Darshofen, geboren. - Der in Ansbach geborene letzte Markgraf und Graf von Sayn Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (39), der seine Residenz Ansbach meidet und von seinem Landsitz Triesdorf aus regiert, wird von seiner Geliebten, der Schauspielerin Claire Clairon (52) dazu überredet die Konzessionsurkunde, die die Rechte der Katholiken stärkt, zu unterschreiben. Claire Clairon (52) führt den Abenteurer, Geheimagenten, Alchemisten, Okkultisten und Komponisten Graf von Saint Germain in Triesdorf ein und erlaubt ihm mit Farbstoffen experimentieren, was er schon öfters an anderen Höfen erfolglos praktizierte. In Nürnberg stellt der Graf von Saint Germain dem ansbacher Markgraf und Graf von Sayn Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (39), den russischen Generalfeldzeugmeister Grigori Grigojewitsch Orlow (52), den ehemaligen Geliebten von, der in Stettin geborenen Herzogin von Holstein-Gottorf und russischen Zarin Katharina II, der Großen (St) (46) vor. - Der aus Bublitz stammende regensburger Kaufmann, bayerische Hofkammerrat und Hofbankier Georg Friedrich Dittmer (48) beginnt mit dem Umbau von mehreren Patrizierhäusern zum Thon-Dittmer-Palais. - In Bayreuth wird der dem barocken Lustschloß Ordensschloß St Georgen vorgelagerte Brandenburger Weiher, auf dem bis zu sechs größere Segelschiffe mit eigenen Mannschaften fuhren, die Schiffahrt stillgelegt. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Balthasar Rösler und Johann Geißler Bürgermeister. - In Mörlach bei Hilpoltstein erbaut Christoph Adam Carl von Imhoff (41) anlässlich seiner Rückkehr aus Indien und zu seiner Vermählung mit Luise Franziska Sophie von Schardt (25), aus dem Freundeskreis Goethes (26), ein Rokokoschloss. - Der ansbacher Markgraf und Graf von Sayn Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (39), wird von dem in Ansbach geborenen markgräflichansbachbayreuther Justizratspräsident Karl Friedrich Reinhard von Gemmingen (36) auf seiner Italienreise begleitet, auf der Karl Friedrich Reinhard von Gemmingen (36) schwer erkrankt und dessen Schwager Kammerherr von Reitzenstein verstirbt. - Der in Neuburg an der Donau mit der sächsischen Kurfürstentochter Maria Amalie von Wettin (St) (18) verheiratete Karl II August von Wittelsbach Pfalz Birkenfeld Bischweiler (St) (29) erbt das Fürstentum Pfalz Zweibrücken beim Tod seines alchimie- und porzellansüchtigen Onkels Christian IV von Wittelsbach (St) (53), der nur uneheliche Kinder mit einer mannheimer Tänzerin Marianne Camasse (41) hat, und wird ein absolutistischer Despot und Tyrann, der sich riesige Jagdhundmeuten hält, das Land terrorisiert und unter dem Schimpfnamen Hundskarl bekannt wird. - In Amberg kommt der jesuitische gottesgelehrte Doktor Georg Urban an und wird Beichtvater im amberger Nonnenkloster. - In Regensburg betätigt sich der katholische Pfarrer Joseph Gaßner (48), der glaubt sich durch seinen Exorzismus von seinen höllischen regelmäßigen Kopfschmerzen bei Kirchenbesuchen geheilt zu haben, als Teufelsaustreiber und Exorzist. Die Bevölkerung hält ihn für einen Wunderheiler. Um es sicher mit Satan zu tun zu haben, befiehlt er diesem im Namen Jesu, die Symptome wieder zu erzeugen. Der erblindete regensburger Bischof Graf Anton Ignaz Graf von Fugger (St) (64) lässt sich vergeblich von ihm behandeln. Es kommen täglich bis zu 1.500 Kranke und Schaulustige. Er zieht nach Sulzbach. - In Nürnberg lässt sich der Kupferstecher und freie Kopien-Maler Johann Gottlieb Prestel (36) abwerben. Er geht nach Zürich. - In Regensburg wird im 14 Jahrgang des Regensburger Diariums angegeben, welche Persönlichkeiten in welchem Gasthaus logiert haben und durch welches Tor sie Regensburg betreten oder wieder verlassen haben, dabei die steinerne Brücke, die hölzerne Brücke, das Ostentor, das St Petertor und das Jacobertor. Unter Avertissements alias Werbung vermittelt das Zunkel Address Comptoir Hausverkäufe, die Witwe von Bernhard Friedrich verkauft den aktuellen Kalender, mit den Namen der Gesandten, ihren Wappen und ihren Titeln und es werden aktuelle Haushaltsauflösungen gemeldet, wie die von Senator Harrer nähe Spiegelgasse, wo es verschiedene sehr gute und schöne Mobilien, bestehend in schönen Manns- un Frauenskleidungen, Zinn, Kupfer, Leinwand, Wäsche, Tapetten, Gemählden, Uhren, Spiegeln, Sesseln und schönen eingelegten Kästen, NB Meisterstücke wie auch andern nutzbaren Hausrath an den Meistbiethenden gegen baare Bezahlung gibt. Ein genaues Verzeichnis gibt der Wachtschreiber Holzmann gratis aus. - In Hemau ist Schloß Laufenthal im Besitz von Johann Nepomuk von Geyer (--). - Der Markt für Prücken geht in Paris um 90 % zum Vorjahr dramatisch zurück, weshalb die Perückenmacher sich als Barbiere verdingen. - In Regensburg tritt die venezianische Sängerin Maddalena Allegranti (21) auf. - Weil es in Neumarkt keine Juden gibt, wird das Verbot, Juden auf Reisen, die normalerweise nur bei Juden unterkommen, in christlichen Gasthäusern zu beherbergen, für eine Nächtigung gelockert.

1774 In Neumarkt wirbt ein Werbeoffizier 114 Tage lang für das Regiment Preysing und logiert dabei im Gasthaus Zum Brunnen in der Brunnenwirtsgasse alias beim Brunnenwirt Peter Ferschl (--), der aber nur 19 Soldaten anwerben kann. - In Nürnberg sterben 987 Personen. - Karl II August von Wittelsbach Pfalz Birkenfeld Bischweiler (St) (28) heiratet die sächsische Kurfürstentochter Maria Amalie von Wettin (St) (17) und zieht mit ihr in das Schloss von Neuburg an der Donau. - Philipp Karl von Giese von Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg ist herzöglichneuburger Rat. - In Castell wird die Fürstliche Castell Bank mit dem Ziel den Wucher in der Grafschaft zu verdrängen und die weitere Verarmung der bäuerlichen Untertanen zu verhindern gegründet. - Die Anzahl der inhaftierten Zwangsarbetier im nürnberger Arbeitshaus Katharinenkloster beläuft sich auf 3.464 Personen. - In Nürnberg löst sich die Gesellschaft der Meistersinger auf. - In Amberg wird die Schranne, die auf den Platz an dem sogenannten städtischen Baustadel verschoben ist, wieder auf ihren Ursprungsplatz zurückversetzt. - Der in Fischbach bei Nittenau geborene Braumeister und Laienbruder des amberger Paulanerklosters Valentin Stephan Still (25) alias Frater Barnabas wird an das münchner Kloster Neudeck abberufen. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Rösler und Johann Geißler Bürgermeister. - Der in Mörlach geborene Kolonialoffizier der British Ostindia Company in Madras und Portraitmaler Carl von Imhoff  (--) kehrt in Begleitung von zwei indischen Jungen als Bedienstete auf das Familiengut nach Mörlach zurück, wo er seinen Brüdern von einen immensen in Madras erworbenen Reichtum erzählt, auf den er warte. Der erwartete Geldsegen bleibt aus. - Der in Frankreich gesuchte Abenteurer, Hochstapler, Alchemist und Okkultist Graf von Saint Germain (64) führt am Triesdorfer Hof des in Ansbach geborenen letzten Markgraf und Graf von Sayn Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (38), Farbpigmentexperimente durch. - In Regensburg lässt der bei Ingolstadt geborene Förderer von Wissenschaft und Schulwesen emmeramer Fürstabt Frobenius Forster (63) für seinen in Nürnberg Sündersbühl geborenen Klosterbruder Professor für Physik, Astronomie und Mathematik Coelestin Steiglehner (36), der seit drei Jahren tägliche Wetteraufzeichnung betreibt, die Ecktürme des Hauptgebäudes von St Emmeram zu Sternwarten umfunktionieren und mit einer guten Uhr, einem 3 schubigen Spiegelteleskop, einem Spiegelsextanten und einem 8 schubigen Tubus mit Okularmikrometer einrichten. - In Neumarkt wird das Kurgästebadhaus zum Kurbad Wildbad Wildbadstrasse 1 ausgebaut. - In Österreich und den unter habsburgischer Herrschaft stehenden Länder führt Maria Theresia die Allgemeine Schulpflicht ein. In deutschen Normalschulen, Hauptschulen und Trivialschulen muss jedes Kind mindestens 6 Jahre zur Schule gehen. - Der in Fürth geborene ehemalige Leiter der nürnberger Sternwarte Georg Moritz Lowitz (52) wird als Mitglied der st petersburger Akademie der Wissenschaften von aufständischen Kosaken ermordet. - In Regensburg wird auf dem grossen Begräbnisplatz bei den Bahnarbeiterhäusern vor Kumpfmühl ein römischer Grabstein des Legionssooldaten Aurelius Victorinus entdeckt. - In Sulzbach-Rosenberg wird die sulzbacher Fayencemanufaktur im Philippsburger Hammer endgültig aufgegeben. - Der in Neumarkt Erasbach Weidenwang geborene Förstersohn und Komponist der Vorklassik Christoph Willibald Gluck (60) wird zum k&k Hofkomponisten in Wien ernannt. - Für Perücken gibt es in Paris verschiedene Formen, je nach Stand alias Adel, Kleriker und dem Rest. - In Regensburg wird der in Regensburg aufgewachsene Hofkavalier, Komponist und Intendant der Hofmusik Baron Theodor von Schacht (25) zum Oberleiter des Hoftheaters und Ballhauses am Ägidienplatz ernannt. - In Eichstätt erstellt der eichstätter Hofmaler Johann Michael Franz (68) das Porträt in Öl auf Leinwand eines Adeligen mit Degen und Stock, das im Gegensatz zu seinen Kirchbildern qualitativ wesentlich höherwertiger und detailreicher ist.

1773 Wetter: Der Main ist zugefroren. Hungersnot in Altdorf. Die Getreidepreise in Ansbach sind wieder auf Normalstand. Wetterschäden um Nürnberg. Faulfieberepidemie in Nürnberg. - In Nürnberg sterben 1.061 Personen. - In Nürnberg wird ein Dankfest im September angeordnet. - In Neumarkt nennt sich der neumarkter Maurersohn Johann Krauser vor der Wache Baron Fotzenhuet alias Vaginahüter und wird dafür 3 Tage bei Wasser und Brot in den Gefängnisturm für Bürger alias Pulverturm alias Zuchthaus und dabei auch täglich zu einer Stunde in den Stock gesperrt. - Der Jesuitenorden wird im HRR aufgelöst und der letzte Rektor des amberger Jesuitenkollegs Pater Ignaz Bonschab wird feierlich verabschiedet. In Eichstätt übernimmt der jesuitisch studierte, eichstätter Fürstbischof Raymund Anton von Strasoldo (55) die Jesuiten einfach als Professoren am fürstbischöflichen Gymnasium academium Collegium Willibaldinum. - Graf Friedrich Christian Wilhelm Karl von Seckendorff wird auf der Wülzburg bei Weißenburg als Sohn von Graf Philipp Gustav Friedrich von Seckendorff (St) (54) geboren. - In Regensburg stirbt der Prinzipalkommissar beim Immerwährenden Reichstag Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (44). - Der in Ansbach geborene letzte Markgraf und Graf von Sayn Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (37), der seine Residenz Ansbach meidet und von seinem Landsitz Triesdorf aus regiert, lädt seine Geliebte die Schauspielerin Claire Clairon (50) nach Triesdorf, wo sie das Rote Schloss bewohnt, 13 Jahre lang ihren Liebhaber manipuliert und sogar öffentliche Termine wahrnimmt. - In Nürnberg brennt die Negeleinsmühle mit verschiedenen Gebäuden ab. - Der in Nürnberg geborene lutherische Christoph Gottlieb von Murr (40) kommt in Kontakt mit dem Jesuitenorden und fördert ihn publizistisch. - Der in Fischbach bei Nittenau geborene Braumeister Valentin Stephan Still (24) tritt als Laienbruder in das Paulanerkloster Amberg ein. - In Neumarkt ist Johann Geißler Bürgermeister. - In Deining erhält Johann Feihl mit dem Gasthaus Zur Post als kaiserlicher Reichsposthalter von Generalerbpostmeister Karl Anselm von Thurn und Taxis (47) das Postpatent. - In Ingolstadt führt der eppsteiner Hammerschmiedsohn und verheiratete ingolstädter Universitätsdirektor Johann Adam von Ickstatt (71) eine neuartige, nach den Bedürfnissen der Gesellschaft ausgerichtete Realschule nach berliner Vorbild ein. Sein Sohn ist der spätere Geheimbund Illuminati Gründer Adam Weishaupt (25). - In Regensburg wird der in Straßburg geborene Freiherr Theodor von Schacht (25) Hofintendant. Er soll ein italienisches Opernensemble aufbauen. - In Bayern stellt die Post Frauen ein. - In Regensburg wird die Amtsladervereinigung von der Möbelspedition Krebs und Meyer Thurmayerstrasse 7 gegründet. - In Nürnberg wird der lutherische nürnberger Geistliche Johann Siegmund Mörl (63) Vorsitzender des Nürnberger Geistlichen Ministeriums, das die öffentliche Moral bestimmt und somit oberster Richter über Zucht und Moral ist. - In Regensburg gibt der langjährige Schriftgießer Christian Elias Schurig seinen Betrieb auf und geht nach Hamburg. - In Ansbach Dennenlohe wird das frührokoko Schloss Dennenlohe mit Orangerie an Johann Graf von Fries verkauft, der den rokoko Garten in einen englischen Landschaftsgarten umgestalten lässt. - In Bayern wird eine erste befestigte Strassen mit Schotteroberfläche alias Chaussee zwischen Nördlingen und Öttingen gebaut. - In Regensburg wird der in Regensburg aufgewachsene Hofkavalier und Komponist Baron Theodor von Schacht (24) zum Intendanten der Hofmusik ernannt. - In Beratzhausen ist Freiherr Theodor von Lilien (--) wittelsbachpfalzneuburger Pfleger.

1772 Wetter: In Ansbach beendet eine gute Ernte die Hungernot. Die Getreidepreise fallen. Hungersnot in Altdorf. - Das Brotgetreide geht zur Neige. Schlechte Ernährung führt zu Krankheiten. Ein tödliches Faulfieber grassiert in Neumarkt. Es wird gewuchert. Getreide wird mit einer Schrannenpflicht belegt, wodurch es nur noch auf Schrannen verkauft werden darf und Getreidehändler müssen sich ausweisen. Kartoffeln und Feldkräuter dienen als Ersatz für Getreide. - In Nürnberg sterben 1.889 Personen und in Regensburg sterben 560 katholische Personen, ein 10 Jahres Maximum, wogegen 214, ein 10 Jahres Minimum, geboren werden. - In Neumarkt wird der zukünftige bayerisch münchner Hofbibliothekar Martin Willibald Schrettinger geboren. - Der in Neumarkt geborene Anton Gentner ist Mautner im ungarischen Pösnig. - In Ansbach sind am ansbacher Hof 40 Cavaliere ausschließlich für den in Ansbach geborenen letzten Markgraf und Graf von Sayn Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (36) zuständig. - In Amberg wird die Schranne auf den Platz an dem sogenannten städtischen Baustadel verschoben. - Die Ehefrau des Generalerbpostmeisters und Prinzipalkommissars beim Immerwährenden Reichstag in Regensburg Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (39), die auch seine Cousine ist, Prinzessin Auguste von Württemberg (St) (38) gebärt ihm sein letztes von acht Kindern. - In Neumarkt ist Johann Geißler Bürgermeister. - Der in Neumarkt geborene Komponist Josef Willibald Michl (27) führt am münchner Hof Il barone di torreforte im Salvator-Theater auf. - Die in Adelmannsfeden geborene Freifrau Franziska von Bernerdin (24) lässt sich in beiderseitigem Einverständnis scheiden und wird, nach der Trennung von seiner Geliebten Teresa Bonafoni, die offizielle Mätresse des Herzog Carl Eugen von Württemberg (St) (44), der sich von seiner in Bayreuth geborenen Ehefrau Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg Bayreuth (St) (40) nicht scheiden lassen kann. - Freiherr Johann Wilhelm von der Horst folgt Freiherr Georg Ignaz von Sickenhausen im Besitz von Burg Hackenberg. - In Bamberg wird das Jesuitentheatergebäude abgerissen. - Die Schlieffmühle bei Gnadenberg ist im Besitz des altdorfer Bürgers, Bäckers und Bierbrauers Georg Tröster, der mit der altdorfer Mathilda Barbara Weber verheiratet ist. - In Regensburg stirbt die in Prag geborene Generalerbpostmeisterehefrau und Fürstin Henriette Josepha von Fürstenberg Stühlingen alias Henriette Josepha von Thurn und Taxis (St) (40). - In Postbauer beginnen Verhandlungen wegen des Übergangs an das Herzogtum Bayern und des Baus einer barocken Kirche durch den katholischen Deutschen Orden. - In Regensburg wird der Orgelbauersohn und Konstrukteur von mechanischen Musikinstrumenten Johann Nepomuk Mälzel im Haus Unter den Schwibbögen 7 geboren. - In Nürnberg wird der nürnberger Patrizier Christoph Siegmund von Holzschuher (43) nach 16 Jahren als Besitzer der Herrschaft Vestenbergsgreuth in die Reichsritterschaft aufgenommen. - In Amberg kauft der Regierungsadvokat Johann Kaspar Wolf (43) das Fenzl Haus Georgenstrasse 33 vom kurfürstlichen Kämmerer Freiherr Franz Gustav von Gobel Hofgiebing und lässt es im Rokoko Stil umbauen. - In Kallmünz ist Freiherr Franz Sigmund von Wildenau (--) Richter am Landgericht im Raitenbucher Schloß. Gleichzeitig ist er Pfleger von Burglengenfeld, Kallmünz und Schmidmühlen. - In Neumarkt wird Graf xxx von Berchem (--) neumarkter Schultheiß. - In Aldorf verfasst der altdorfer Bürgermeister Johann Friedrich Bauder (59) sein Werk Relation des Fossiles decouvertes depuis quelques annees dans les Eniron d'Altdorf in französischer Sprache. In Jena kommt die deutsche Version heraus.

1771 Wetter: Schlechte Witterung führt zu großen Ernteausfällen und zur größten Hungersnot seit 100 Jahren. Hungersnot in Altdorf. - In Nürnberg sterben 1.833 Personen und in Regensburg sterben 445 Personen, wogegen 296 geboren werden. - In Nürnberg werden Verordnungen gegen die Wucherpreise von Nahrungsmittel erlassen. - In Altdorf haben sich die Getreidepreise verzehnfacht. - In Neumarkt entdeckt nach einem Sturm und Gewitter der Türmergehilfe Johann Schneider im Pfarrkirchturm ein durch einen Blitz verursachtes Feuer, wofür ihn der Rat der Stadt mit 1,5 Gulden belohnt. - Der evangelische nürnberger Großhändler und fürstlich sachsencoburgsaalfelder Geheimrat Johann Friedrich Wilhelm Buirette von Oehlefeld wird in den Freiherrenstand erhoben. - Die Verwendung von Korn und Kartoffeln zum Branntweinbrennen wird mit beispielloser Strenge verfolgt und geahndet. - Der in Kissingen geborene Wilderer und Räuberhauptmann Matthias Klostermayr (35) alias der Bayerische Hiasl, der vor allem Amtstuben ausraubte und durch reiche Geschenke an die Bevölkerung verehrt wurde, wird in Dillingen an der Donau erdrosselt, gevierteilt und geköpft. - In Eichstätt lässt der in Wien geprägte, katholisch jesuitisch studierte, eichstätter Fürstbischof Raymund Anton von Strasoldo (53) von Holland, Italien und Sachsen Getreide einführen und zum halben Preis an die Bevölkerung verkaufen. - In Nürnberg wird ein Patent vom Rat der Stadt Nürnberg in französischer und deutscher Sprache veröffentlicht. - Eine bewaffnete Streife aus Fürth beginnt eine Schießerei mit nürnberger Truppen bei Thon. - In Neumarkt ist Johann Geißler Bürgermeister. - Der katholische bayerische Kurfürst Maximilian III Joseph von Wittelsbach Bayern (St) (48) verbietet alle Passionsspiele. - In Neumarkt ist das Schultheißenamtshaus im Besitz von Georg Rumer. - In Altdorf wird der Präfektensohn Martin Carl Wilhelm Woelckern (16) gratis an der Universität Altdorf immatrikuliert. - In Schwabach stirbt Joshua Heschel Aaron Levouf ou Lwow, der ehemalige Landesrabbiner von Ansbach, Ur-Ur-Großvater von Karl Marx. - In Sulzbach erscheint die erste Ausgabe des Churfürstliches Intelligenz- und Adreß-Comtior. - In Ingolstadt wird in der Universität das Fach Handelsrechnen aufgenommen. Der augsburger Bäckersohn und Augustinermönch Vincelin Schlögl (28) beschäftigt sich mit Renten- und Versicherungsrechnung. - In Bayern werden unter dem eppsteiner Hammerschmiedsohn und verheirateten ingolstädter Universitätsdirektor Johann Adam von Ickstatt (69) die von Jesuiten geführten Schulen reformiert. Die Jesuiten behalten das Kanonische Recht alias Kirchenrecht. - In Altdorf werden Versteinerungen in den Marmorsteinbrüchen gefunden. - In Nürnberg wird der nürnberger Bankier Michael Seufferheld (28) geadelt. - In Neumarkt Pelchenhofen Steinberg schrauben die Bewohner ein Bild des gekreuzigten Jesus an einen Baum (20 23 Kapelle) um dort um Linderung der Not zu bitten, was aber die Kirche wieder entfernen lässt, wonach man eine kleine hölzerne Kapelle als Wallfahrtsstätte baut. - In Neumarkt wird Franz Xaver von Wisinger (--) neumarkter Schultheiß. - In Regensburg wird der in Regensburg aufgewachsene Komponist Baron Theodor von Schacht (22) von Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (42) fzum Hofkavalier ernannt.- In Regensburg wird die thurn und taxis Postkutsche zwischen Deuerling und Etterzhausen überfallen.

1770 Wetter: große Ernteausfälle durch Dürre führen zu einer Hungersnot. Wegen großer Trockenheit beschließt der Rat der Stadt Neumarkt eine Bittprozession nach Velburg zum Herzjesuberg. Hungersnot in Altdorf. - In Nürnberg sterben 1.106 Personen. - In Neumarkt serviert Prosper Ehrlich als erster Wirt Kaffee. - In Neumarkt erhält der aus Garmisch stammende Früchtehändler Sebastian Ille das eigentlich den Pfragnern verliehene Monopol zum Verkauf von gesiegelten und gestempelten alias fälschungssicheren Spielkarten. - In Sulzbürg fallen die sulzbürger Bürger durch höhere Einkäufe an Getreide und Frucht, als sie selbst verbrauchen können, auf und geraten somit in den Verdacht an fremde Gebiete zu verkaufen. - In Neumarkt wird der Hausaus alias Sperrstunde durch Glockenläuten verkündet. Die Strafe bei Missachtung beträgt 1 bis 2 Gulden oder ein bis 2 Tage Arrest im Bürgerturm, sowohl für den Gast als auch für den Wirt. - In der Stadt Neumarkt gibt es vier Schreinermeister, die sich gegen den Wunsch des Schreinergesellen Jakob Mayr ebenfalls Schreinermeister zu werden stellen und ihn weiter auf Wanderschaft schicken. - In Bayern wird die Einfuhr von fremdem Tabak verboten. - In Nürnberg wird neben den beiden Krankenhäusern, dem Schauhaus alias Infektionshaus und dem Sebastiansspital bei der Kaserne, in dem bisher langfristig Kranke unentgeltlich gepflegt wurden, das ehemalige Wirtshaus Zur weißen Krone in der Judengasse zu einem eigens für chronische und nichtansteckende Krankheiten ausgelegten Krankenhaus umgebaut. - In Nürnberg wird im Katharinenkloster ein Armenhaus und ein Arbeitshaus alias Zuchthaus, in dem hauptsächlich Textilien hergestellt werden, eingerichtet. - In Neumarkt ist Johann Geißler Bürgermeister. - In Österreich wird ein Hinterladergewehr mit Crespiverschluß eingeführt. - In Regensburg Barbing wird das thurn und taxis Gut Barbing zu einem Schloss ausgebaut. - Windöfen verändern durch höhere erreichbare Temperaturen die Küchenkultur. - In Nürnberg lässt sich der Kupferstecher und Maler Johann Gottlieb Prestel (31) nieder. - In Regensburg stirbt der in Neumarkt geborene katholische Komponist von opernhafter Kirchenmusik, ehemalige Kapellmeister am Sulzbacher Hof und ehemalige Domkapellmeister Johann Joseph Ildefons Michl (62). - In Regensburg zieht die braunschweiger Gesandtschaft im Gasthaus Zum goldenen Apfel in der Gesandtenstrasse 8 aus. - In Regenstauf geht das Schloss Spindlhof, das wegen seiner Blumen, Kräutervielfalt und über 200 Obstbäumen bekannt ist, von der Familie von Schellerer an den regensburger Weihbischof Valentin Anton von Schneid über. - In Regensburg ist Ferdinand Andreas Koßler (--) seit 7 Jahren Geigenbauer. - In Erlangen wird die Fränkische Liederschule populär. - In Nürnberg wird das Herrenhaus Müller-Vargeth Freihaus in der Kornburger Strasse 31 als Gasthaus Zum goldenen Schwan vom nürnberger Patrizier xxx von Holzschuher (--) gekauft. - In Regensburg beginnt im Komedienhaus alias Ballhaus, für die Schopfische Schauspielergesellschaft eine siebenjährige Dauerpräsenz, die ein herbeigesehntes deutschsprachiges Theater bietet, was aber von der höheren Gesellschaftsschicht als minderwertig betrachtet wird. - In Regensburg wird der aus der Stuttgarter Gegend stammende Medizinstudent Johann Jakob Kohlhaas (23) Hofmeister alias Privatlehrer für Adelige, was er fünf Jahre bleibt. - In Nürnberg stirbt der Fayencefabrikgründersohn Johann Andreas Christoph Marx (--). Mitbesitzer ist xxx Mayer (--). - In Ansbach wird Johann Gottfried Popp (--) neben Georg Christoph Popp (--) Mitbesitzer der ansbacher Fayencemanufaktur. - In Sulzbach-Rosenberg gibt nach zwei Jahren der langjährige Strippenzieher Hofkammerrat in Lohr am Main Kilian Joseph von Hann Lohr (--) in der sulzbacher Fayencemanufaktur im Philippsburger Hammer auf. Auch dessen Günstling, der amberger Werkmeister und frühere Pächter Andreas Windschügel (--), wird nicht noch einmal eingestellt.  - In Nürnberg lässt sich der in Kitzingen geborene Porträtmaler Georg Anton Abraham Urlaub (26) nieder, wo er 10 Jahre bleibt. Zunächst kommt er beim Stadtgerichtsschreiber Johann Carl Ludwig (--) unter. - In Regensburg vertritt, weil sein Vorgänger die Ansiedelungen im Banat in Rumänien fördern muss, der am Bodensee geborene neue österreichische und burgunder Komitial- und Direktorialgesandte beim Reichstag und im Reichsfürstenrat Freiherrer Egid Valentin Felix von Borie Schönbach (51) den römischdeutschen Kaiser Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (29). - In Altdorf erhält die nürnberger Universität in Altdorf alias Altdorfina die vom adeligen Geheimrat Christoph Jakob von Trew (++) geschenkte Privatbibliothek und Naturaliensammlung. - In Eichstätt stirbt der in Mainz geborene bamberger und eichstätter Dompropst Graf Marquard Wilhelm von Schönborn (87).

1769 Wetter: große Ernteausfälle durch nasses Wetter. - In Nürnberg sterben 1201 Personen. - In Neumarkt beantragt die verwitwete Gräfin Maria Carolin von Seeau (--) beim Rat der Stadt Neumarkt vergeblich eine Schankkonzession und eine Branntweinbrennkonzession. Sie nimmt dafür obwohl sie eigentlich nur einer Familie untervermieten darf vier Familien mit 34 Personen Anhang auf, die in Neumarkt betteln und stehlen. - In Neumarkt wird das Gasthaus Zum Elephanten, das Antonie Grünhuber gehört, vom Rat der Stadt Neumarkt als Werbehaus zugewiesen, wo Werber auch mit unlauteren Mitteln in den Militärdienst locken. Die Angeworbenen werden dort untergebracht. - In Sulzbürg schafft es der bayerische Kurfürst Maximilian III Joseph von Wittelsbach Bayern (St) (46) nach  29 Jahren Kabinettsherrrschaft die wolfsteiner Allodgüter, Schloss Niedersulzbürg, Schloss Obersulzbürg, Kastnerhaus, Amtskechtshaus, Ziegelhütte, Hirtenhaus und 65 ehemalige evangelische und 24 jüdische Haushalte in seinen Besitz zu bringen. - Der bayreuther Friedrich Christian von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (55) stirbt ohne männlichen Erben weshalb der letzte ansbacher Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (33) das Fürstentum Bayreuth erbt. - Der in Neumarkt geborene Eugen Pausch (11), ein sängerisches Wunderkind mit einer aussergewöhnlichen Sopranstimme, kommt in das neuburger Studienseminar. - In Neumarkt wird beim Tod des Bürgermeisters auf Klagflor verzichtet aber der gesamte Rat der Stadt wird verpflichtet in schwarzer Kleidung zu erscheinen. - In Berching Holnstein wird das neue Schloß mit Bogengang zur Kirche und zum Oratorium auf der Empore gebaut. - In Neumarkt wird der spätere berger (bei Neumarkt) Pfarrer Georg Adam Westermaier geboren. - Karl Ignaz von Tänzl, der erst als Witwer Priester wurde, stirbt als kallmünzer Pfarrer. - In Nürnberg wird im Katharinenkloster ein Arbeitshaus eingerichtet, in dem Strassenbettler und Arbeitslose für nürnberger Textilhändler und Textilhandwerker zu arbeiten und zu beten gezwungen werden. - Der in Frankfurt geborene regensburger Maler Johann Zoffany (36) wird in die englische Royal Academie aufgenommen. - Der aus Bublitz stammende regensburger Kaufmann und Bankier Georg Friedrich Dittmer (42) wird bayerischer Hofbankier. - Der beringersdorfer Pastorssohn und nürnberger Mediziner Georg Friedrich Kordenbusch (38) untersucht den physikalischen und moralischen Zusammenhang von Kometenerscheinungen. - In Nürnberg wird auf der Ostermesse der Verkauf von ansbacher und bayreuther Fayenceware erlaubt. Andere fremde Ware darf nicht verkauft werden. Auf ein Gerücht hin, die Ansbacher würden ihre Fayenceerde und ihre Tigelerde aus dem Reichswald und Wikelraid holen, wird der Reichswald von den Nürnbergern nach diesen Erden durchsucht. - In Neumarkt ist Johann Geißler Bürgermeister und Dominik Jakob Rösler löst Konrad Carl als Posthalter ab. - Der in Wieseth geborene brandenburgansbacher Wildmeistersohn Georg Carl Kleindienst (26) ist Berginspektor im Alaunwerk und Vitriolwerk in Crailsheim. - Graf Friedrich Ludwig Carl Christian von Castell (23) lässt sich von Gräfin Friederike von Reuß (--) wegen Kinderlosigkeit scheiden. - In Erlangen organisiert sich eine Gruppe von Studenten aus Ansbach als Ansbacher Kränzchen. - Der verschuldete und auf Schlloss Wilhermsdorf geborene Graf Philipp Ferdinand von Limburg-Styrum (St) (35), verheiratet mit der nürnberger Patriziertochter Dorothea Marie Kreß von Kressenstein, verkauft Schloss Wilhermsdorf an den fuldaischen Geheimrat Freiherr Wurster von Kreuzberg. - In Sulzbach Rosenberg Haunritz verkauft der edle Johann Michael von Löffler (--) das Ritter- und Landsassengut alias Schloss an Johann Kaspar von Schönberg (--), der eine Spiegelglasfabrik und eine Tabaksdosendreherei aufbaut. - In Regensburg heiratet der thurn und taxis Fürstenberatersohn Freiherr Alexander Ferdinand von Lilien (27). die lothringer Grafentochter Klara von Ligneville. - Der in Nürnberg geborene, altdorfer Privatstudent, der einige Vorlesungen an der lutherischen altdorfer Universität hörte, und ebenrieder lutherische Pfarrer Johann Christoph Martini (37) wird Stiftsrat und Syndikus alias Rechtsanwalt des katholischen böhmischen Prämonstratenserklosters Hradisch. - Der in Fürth geborene ehemalige Leiter der nürnberger Sternwarte Georg Moritz Lowitz (47) beobachtet als st petersburger Akademie der Wissenschaften Expeditionsleiter den Venustransit, die Passage der Venus vor der Sonne, am Kaspischen Meer. - In Ansbach zieht der in Thüringen geborene Lehrersohn, bayreuther Hofgeiger Johann Heinrich Breul (35) mit den anderen Mitgliedern der aufgelösten bayreuther Hofkapelle wegen der Zusammenlegung der Fürstentümer am ansbacher Hof ein. - In Ansbach kauft der Porzellanmaler, Commerzienkommissär und bisherige Pächter Georg Christoph Popp (--) für 4.500 Gulden die Fayencemanufaktur. - In Nürnberg bricht der Kupferstecher Heinrich Guttenberg (20) auf um seinem Bruder Carl Gottlieb Guttenberg (24) nach Paris zu folgen. Er ist zu Fuß unterwegs und in Frankfurt geht ihm das Geld aus, weshalb er einige Wochen arbeitet. In Paris angekommen beginnt er wie sein Bruder bei dem bei Gießen geborenen französischen Hofkupferstecher Johann Georg Wille (56) zu arbeiten. - In Neumarkt wird der Wirt Dominicus Jacob Rößler (--) vom Gasthaus Zum schwarzen Bären Obere Marktstrasse 26 neuer kaiserlicher Thurn und Taxis Posthalter und Briefexpediteur, was er 6 Jahre bleibt, wonach seine Witwe Barbara Rößler (--) die Postexpedition bis 17 84 weiterführt. - In Sulzbach kommt es beim Hartmannshof zu einem Postraub, wobei eine katholische kaiserliche thurn und taxis Postkutsche überfallen wird. - In Kastl gibt es ein Jesuiten Collegium im Kloster.

1768 In Nürnberg sterben 1.101 Personen. - In Eichstätt wird der abergläubische Brauch neugeborene ungetauft verstorbene Kinder an Wallfahrtsorten herumzutragen, angeblich, um sie zur Taufe wieder lebensfähig zu machen, verboten. - In Nürnberg ist der Buchhändler und Verleger Joseph Ehrenreich Ammermüller mit der Seifensiedertochter Maria Magdalena Bläsel verheiratet. Das Anwesen Pfannenschmiedsgasse 12 im Hinterhaus Brunnengasse ist ihre Mitgift. - Im nürnberger Vorort Poppenreuth stirbt ein nürnberger Weber, den nürnberger Truppen versuchen in die Stadt Nürnberg abzutransportieren. Ansbacher Truppen von Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (32) attackieren sie und es kommt zu einem blutigen Gefecht. - In Nürnberg wird die Zinnfigurenmanufaktur C Ammon gegründet. - In Neumarkt ist Johann Geißler Bürgermeister. - In Eichstätt lässt der katholisch jesuitisch studierte eichstätter Fürstbischof Raymund Anton Graf von Strasoldo (50) in seiner eichstätter Residenz den Spiegelsaal und seidentapetengeschmückte Nebenräume erbauen. - Graf Friedrich Ludwig Carl Christian von Castell (22) wird kaiserlicher Hauptmann. - Beim Tod des irischen Schriftstellers Laurence Sternes (56) ist sein Werk Yoricks empfindsame Reise durch Frankreich und Italien das Kultbuch und Schlüsselwerk der Reiseliteratur. - Der in Koblenz geborene mainzer Erzbischof  Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim (61) hebt die Immunität der Jesuiten auf. - In Regensburg erscheint bis 17 75 Wöchentliche Nachrichten von gelehrten Sachen. - In Roth erbaut der markgräflichrother Oberamtmann Robert von Seckendorff (--) in der neuen Vorstadt am Neuen Tor alias Hilpoltsteiner Strasse das Seckendorffschlösschen. - In Erlangen erwirbt Reichspostmeister Ruprecht Wels das Rokokohaus. - Der uneheliche Kaisersohn und herzöglichbayerische General Graf Franz Ludwig von Holnstein (St) (45) wird in den Reichsgrafenstand erhoben. - In Erlangen ist Georg Friedrich Ayrer (24) Hofmeister von Graf Christian Wilhelm August von Brockdorff und von Freiherr Friedrich Carl von Rotenhan. - In Regensburg wird das Gasthaus Zum eisernen Steg Badstrasse 38 gegründet. - In Hersbruck Reichenschwand wird der Kaufmann xxx von Furtenbach Reichenschwand (--) in die gerichtsfähigen nürnberger Geschlechter aufgenommen, dem zweiten Stand nach dem nürnberger Patriziat. - In Sulzbach-Rosenberg übernimmt der langjährige Strippenzieher Hofkammerrat in Lohr am Main Kilian Joseph von Hann Lohr (--) den Pachtvertrag der sulzbacher Fayencemanufaktur im Philippsburger Hammer vom erfolglosen ehemaligen amberger Werkmeister Andreas Windschügel (--). - In Altdorf kauft die Universität Altdorfina für das Anatomische Theater einen präparierten menschliche Fötus, der in einem Glasschrank aufbewahrt wird. Dazu gibt es ein weibliches Skelett.

1767 Die neumarkter Bürger beabsichtigen die Miete für Offiziersquartiere zu erhöhen und werden so stark eingeschüchtert, dass sie es unterlassen. - In Habsberg erhält die im Bau befindliche katholische Rokoko Wallfahrtskirche eine Orgel des amberger Orgelbauers Johann Baptist Funtsch (--). - In Freystadt übernimmt der eichstätter Fürstbischof Graf Raymund Anton von Strasoldo (49) das Amt Jettenhofen wegen der ehemaligen gräflichhirschberger Vogteirechte über einen Staatsvertrag mit dem bayerischen Kurfürst Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (39), wodurch er endgültig nach jahrhundertelangen Steitereien die Landeshoheit über Burg Lauterbach und andere Orte in der Nähe  erzwingt. - In Amberg wird im September die jugendliche pullacher Tagelöhnertochter Margareta Distler (13) wegen Doppelmordes an zwei Knaben mit dem Schwert hingerichtet. - In Ansbach gibt der Hofweber Frickinger ein Weberbuch mit Bildern, Zeichnungen, Kupferstichen und Mustern heraus. - Grenzverträge betreffend das Schultheißenamt Neumarkt mit Eichstätt. - In Neumarkt werden auf den Jahrmärkten Naberschmiedarbeiten alias das Schmieden von Räbern und das Bohrern von Zapfen und Pfeifen und von Tirolern steirische Eisenarbeiten und Schlosserarbeiten angeboten. Die einheimischen Schmiede müssen dies dulden, da Jahrmärkte öffentlich sind. - In Sulzbach wird der spätere neumarkter Stadtpfarrer Franz Kellermann geboren. - Nach Auseinandersetzungen am Fluß Pegnitz an der Grenze zwischen Nürnberg und Fürth zwischen Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (31) und dem Rat der Stadt Nürnberg eskalieren wobei bis zu 1.000 ansbacher Soldaten eingesetzt werden und den nürnberger Truppen drei Schiffe abgenommen werden kommt es zu Friedensverhandlungen. - In Würzburg veranstalten die Jurastudenten eine Studentische Faschingsschlittenfahrt, bei der der Pedell der Universität für die Absperrung der Strassen sorgt, die studenten die Schlitten und die pferde schmücken und ausglost wird, welcher Student mit welchem Mädchen durch die Strassen schlittern darf. - Der aus Bublitz stammende regensburger Kaufmann und Bankier Georg Friedrich Dittmer (40) wird kurbayerischer Hofkammerrat. - Der bei Brüssel geborene pfalz sulzbacher und kurpfälzer Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (43) erhebt die in Mannheim geborene Kanzlistentochter und seine schöne und kluge Mätresse Maria Franziska Seyffert zur Freifrau von Heydeck nach der Stadt Heideck. - Philipp Andreas von Ellrodt (70) stirbt als einer der engsten Mitarbeiter und faktisch Regent des Fürstentums Ansbach von brandenburgbayreuther Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (56). - In Neumarkt ist Johann Geißler Bürgermeister. - Der erlanger Historienmaler Conrad Geiger (16) geht beim fürstbischöflichwürzburger Hofmaler Christoph Fesel in die Lehre. - In Regensburg erscheint Staats-Relation der neuesten europäischen Nachrichten und Begebenheiten. - In Pont a Mousson wird der uneheliche Karl Friedrich Stephan als Kind von Pfalzgraf Friedrich Michael von Wittelsbach Pfalz Birkenfeld (St) (43) und Louise Chaveau geboren. Pfalzgraf Friedrich Michael von Wittelsbach Pfalz Birkenfeld (St) (43) ist einer der bestaussehendsten Männer seiner Zeit und der Geliebte seiner Schwägerin Kurfürstin Elisabeth Auguste von Wittelsbach Sulzbach (St) (46). - Der auerbacher Stadtschreiber Johann Samuel Martin Schenkl kauft das Landsassengut Hopfenohe und den damit verbundenen erblichen Adelstitel. - In Sulzbach darf die sieben Jahre lang in Klöstern gefangengehaltene in Schwetzingen geborene Herzogswitwe und Königinmutter Maria Franziska von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (43) ihren Witwensitz nach dem Tod ihres ehrgekränkten Ehemannes nehmen. Ihr Verbrechen war ein Verhältnis mit einem mannheimer Schauspieler, von dem sie ein uneheliches Kind bekam, das man ihr weggenommen hat und das verschwand. - Der in Konzell geborene Soldat und Spion Johann Kaspar Thürriegel (45) beginnt mit der Umsiedelung von 7.000 Siedlern in der Sierra Morena und Andalusien, wo 15 neue Städte entstehen. - In Regensburg wird die bürgerlich dominierte zweite Freimaurerloge Wachsende zu den drei Schlüsseln ungesetzmäßig gegründet. - In Regensburg wird die Fürstentochter Elisabeth von Thurn und Taxis (St) als Tochter des in Frankfurt geborenen Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (63) und der in Regensburg geborenen Fürstentochter Maria Henriette von Fürstenberg (St) (35) geboren. - In Regensburg zieht die kurbayerischwittelsbacher Gesandtschaft aus dem Thon-Dittmer-Palais Haidplatz 8 aus. - In Ansbach beginnt die ansbacher Fayencemanufaktur Ansbach die Modellreihe Türkische Figuren in Porzellan herzustellen. - In Bamberg ist Graf Marquard Wilhelm von Schönborn (84) bamberger Dompropst. Er ist auch eichstätter Domprobst.

1766 Wetter: Ganzes Jahr Dürre. Nur im Juli Regen. - In der Stadt Neumarkt sind während des ganzen Jahres keine Soldaten stationiert. Die Tore werden von Bürgern bewacht. - Der evangelische nürnberger Großhändler und fürstlich sachsencoburgsaalfelder Geheimrat Johann Friedrich Wilhelm Buirette von Oehlefeld kauft das Rittergut Rathsberg bei Erlangen. - In Eichstätt wird das von der Bevölkerung geliebte Theaterspiel zur Karfreitagsprozession verboten. - In Freystadt wird der spätere gnadenberger Pfarrer Fredinand Specius geboren. - Der neue römischdeutsche Kaiser Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (25) verzichtet auf die Huldigung der nürnberger Bürger. - In Amberg und von Amberg aus beginnt der bayerische Kurfürst Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (38) in der Oberpfalz einen jahrzehntelangen Ausbau von erhöhten Strassen durch die kostenlose Arbeitsleistung der Amtsuntertanen 4 Stunden rechts und links der Strassen von Amberg aus in alle Richtungen, die 22 Fuß breit sind, einen festen Untergrund haben, mit Brücken und Gräben versehen sind und einer kurfürstlichen Oberstrassendirektion unterstellt sind. Zum Bau alias Scharwerk werden alle Amtsuntertanen, welche 4 Stunden rechts oder links der Straße begütert sind, unentgeltlich verpflichtet. - In Österreich wird die Folter bei Prozessen abgeschafft. - In Altdorf erschießt sich der Geschichtsprofessor Johann Gottfried Bernhard (--) um nicht verhungern zu müssen. Die altdorfer Lehrerschaft wird äußerst schlecht bezahlt. - In Nürnberg sollen Handwerker auf Anweisung des Rates der Stadt Nürnberg auf dem Fluß Pegnitz an der Stadtgrenze zu Fürth Bäume und Büsche, an denen sich Eisschollen verhaken könnten, entfernen, die aber von Truppen des letzten Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (30) vertrieben werden. Mit militärischer Verstärkung kehrern sie zurück und werden wieder vertrieben. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Rösler, Gentner und Johann Geißler Bürgermeister und Johann Andreas von Velhorn ist Schultheiß. - In Eichstätt verbietet der jesuitisch studierte eichstätter Fürstbischof Raymund Anton Graf von Strasoldo (48) alle schauspielerischen Darstellungen bei Prozessionen in seinem Bistum Eichstätt. - Gegen den neumarkter Bürgermeister Weiß wird wegen Amtsführung ohne Amtsrechnungen ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet. - In Amberg lässt der amberger Statthalter Graf Franz Ludwig von Holnstein aus Bayern (St) (43) das kurfürstliche Schloss umbauen und dabei den ältesten Teil zu Gunsten eines Barockgartens abreißen. - Der würzburger und bamberger Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim (56) führt eine Lotterie ein. - Zwischen Neumarkt und Deining wird der aus Postbauer stammende Postknecht Sigmund Mörder überfallen und die Postkutsche samt Inhalt geraubt. - Hexenverbrennung in Bayern. - In Sulzbach gründet Georg Abraham Lorenz Lichtenthaler (53) eine Verlagsdruckerei. - In Nürnberg wirbt der in Wien geborene Schauspiel Direktor Bernardon alias Joseph Felix von Kurz (49) für seine Komödien und Lustspiele. - In Nürnberg findet die letzte Theateraufführung im Fechthaus auf der Insel Schütt statt. - In Grünsberg überlässt Sophie Paumgartner ihrem Schwiegersohn Karl Christoph Stromer von Reichenbach die Burg Grünsberg und Schloss Holnstein. - In Regensburg ist die Postroute Stadtamhof~Etterzhausen mit einem Unterbau aus Bruchsteinen ausgebaut, auf dem eine Schicht Schotter liegt. - In Regensburg beginnt man die Geburten und Sterbefälle der Katholiken in den wöchentlichen Nachrichten zu veröffentlichen. - In Amberg beginnt der bayerische Kurfürst Max Joseph III von Wittelsbach (St) (39) die wichtigen oberpfälzer Strassen von Amberg aus zu erhöhen und die 22 Fuß breiten Strassen mit einem festen Grundbau zu versehen, wobei Brücken und Gräben einer neu errichteten kurfürstlichen Oberstrassendirektion unterstellt werden. - In Velburg ist der Besitzer von Tillyschloss und Barockschloss Helfenberg in Lengenfeld Freiherr Georg Sigismund von Hegnenberg Dux (66), verheiratet mit Maria Adelheid von Lerchenfeld (27), verstorben. Er war Nachfahre des unehelichen wittelsbacher Herzogssohnes Georg von Hegnenberg (++). - In Amberg wird der in Deining geborene kaiserliche Hauptmannssohn und Jurist Felix Adam von Löwenthal (--) kurfürstlichbayerischoberpfälzer Regierungsrat. - In Dietfurt gibt es den Preudoni alias Brauer Anton xxx (--), dessen Bier es bis 19 26 gibt. - In Eichstätter ist der aus dem Allgäu stammende fürstbischöflicheichstätter Hofmaler Johann Michael Franz (--)  mit einem Vogelschaustadtbild von Eichstätt und Schloss Hirschberg fertig. Alle Gebäude sind verputzt. Es gibt keinerlei Fachwerkbauten.

1765 In Ansbach werden die Bezüge der Schüler und Alumni am Gymnasium um 20 % erhöht. Die Verköstigung umfasst Rindfleisch, Dörrfleisch, Klöße mit Bratwurst, Leberkuchen, Auflauf, Dampfnudeln, Pasteten, Torten, Speckkuchen, Hefeküchlein, Schneeballen, Gänse, Wein und Bier. - Der Sohn des Generalerbpostmeisters und Prinzipalkommissars beim Immerwährenden Reichstag in Regensburg Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (32) stiftet in Regensburg die Freimaurerloge Charles de la Constance. - In Neumarkt sickert das Wasser des Stadtgrabens in die Keller der Häuser. - In Neumarkt wird am Rödelberg in Ischhofen Goldsand gefunden und neun Jahre lang erfolglos ausgebeutet. - Der in Wien geborene österreichische Erzherzog und neue römischdeutsche König Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (24) wird in Frankfurt neuer Kaiser, wofür der nürnberger Septemvir Georg Burckhard Haller von Hallerstein und das Innereratsmitglied Karl Friedrich Behaim von Schwarzbach als Gesandten die Reichskleinodien unter Kanonendonner nach Frankfurt bringen. - In Regensburg zerbricht das zum Aufziehen alias Ausrenken der Schultergelenke verwendete Folterwerkzeug. - In Regensburg beginnt Michael Widmann sein Amt als Scharfrichter. - In Regensburg stirbt der ansässige Barockmaler Martin Speer (64). Er ist der Urheber des Seitenaltarbildes in der Pfarrkirche in Sulzbürg. - In Allersberg stirbt der wirkliche geheime Rat und Pfleger in Allersberg Freiherr Wilhelm von Leoprechting (--). - In Neumarkt sind Eder, Rößler und Weiß Bürgermeister. Der Wirt des Gasthauses Zum Bären ist Jakob Rösler. - In Regensburg wird Isaak Alexander (43) erster Rabbiner seit der Vertreibung von 15 19. - In Kloster Ensdorf stirbt der in Amberg geborene Benediktinermönch Bonaventura Engl (68), der künstlerisch wertvolle Uhren und mechanische Gegenstände herstellte. - In Regensburg wird die Freimaurerloge Drei Schlüssel zum aufgehenden Licht gegründet. - In Nürnberg klebt der aus Österreich zugezogene Geigenbauer Leopold Widhalm (43) gedruckte Geigenzettel an die Innenseiten des Bodens seiner Instrumente. Seine Initialen werden mit einem Reichsadler in der Mitte mit einem Brandeisen eingebrannt. - In Daßwang wird wegen der Verlegung der Poststrecke über Hemau die Kaiserliche Reichspostanstalt Daßwang im Fürstentum Pfalz-Neuburg eröffnet. Nebenan gibt es das vornehme Gasthaus Zur Post, in dem die Bürgerschaft und der Pfarrer verkehren und eine Brauerei. Neuer daßwanger Posthalter wird der ehemalige parsberger Posthalter Johann Jakob Götz, der sein Haus Nr 1 (20 18 Gasthof Zum goldenen Schwan) an seinen Onkel, den parsberger Weißbrotbäcker Peter Diebold abgibt. - In Deining Lengenbachtal beginnt mit der Fertigstellung der katholischen Lengenbacher Wallfahrtskirche durch den deininger Pfarrer Johann Georg Zinkl und einem Eremiten, der dort wohnt, eine professionelle Wallfahrt. - In Kallmünz erheiratet Anton von Reisach (--) das Silbermann Schlösschen Lange Gasse 21. - In Eichstätt beginnt der eichstätter Hofmaler Johann Michael Franz (50) Stadtansichten der fürstbischöflicheichstätter Städte Eichstätt, Beilngries mit Hirschberg, Berching, Abenberg, Greding, Ornbau und Spalt zu erstellen, womit er im Folgejahr fertig wird. - In Altdorf brennen in der Gasse Obere Wehd die nördlichen Fachwerkhäuser ab, die in Sandstein wieder aufgebaut werden, darunter das Haus 233 von Wagner Johann Abraham Wunder in der Treuturmgasse 2, der es im Folgejahr wieder aufbaut, das Haus 231 in der Obere Wehd 6, das der Schlosser Johann Conrad Bauer zwei Jahre später wieder aufbaut, das Guldenhaus 230 Obere Wehd 2 mit Zwei Löwen und einer Breze als Hauswappen, das im Folgejahr der Bäcker Martin Schüsselbauer wieder aufbauen lässt. Die Pferdeschemme Wehd befindet sich an der Kreuzung Obere Wehd bzw Untere Wehd/Oberer Brauhausstraße bzw Plätzl. - Die Poststrecke Neumarkt~Deining ist als Königsstrasse bekannt. - In Batzhausen ist die Stecke Batzhausen~Eichenhofen als Alter Poststeig bekannt. - In Daßwang wird im Rahmen des Ausbaus der katholischen kaiserlichen thurn und taxis Poststrasse Neumarkt~Regensburg eine kerzengerade Kunst-Chaussee nach Seubersdorf angelegt, bei der eine Mindestbreite der Strasse und ein Unterbau der Schotterdecke genau festgelegt sind. Die Posthalter sind für den Zustand ihrer Poststrassen verantwortlich. Sie sind auch gezwungen festgelegte Terminpläne einzuhalten, bei deren fahrlässigen Nichteinhaltung sie schwer bestraft werden. - Nach den verheerenden Überschwemmungen in Deining im Vorjahr verlegt die katholische kaiserliche thurn und taxis Post ihre Postroute Regensburg~Etterzhausen~Deuerling~Laaber~Beratzhausen~Parsberg~Batzhausen~Deining~Neumarkt, die zT durch die feuchten Täler der Schwarzen Laber mit Abfluß in die Donau führt, auf die westlich anschließende Wasserscheide zur Wissinger Laber bzw Unterbürger Laber bzw Weiße Laber mit Abluß in die Altmühl, wodurch man nur noch in Deuerling und Deining ein fließendes Gewässer kreuzt, wodurch die wesentlich trockenere Streckenführung Regensburg~Deuerling~Hemau~Daßwang~Seubersdorf~Batzhausen~Deining~Neumarkt entsteht. - Auf der Poststrecke Neumarkt~Nürnberg werden keinerlei Veränderungen an der Streckenführung vorgenommen, führt die Handelsstrasse doch konsequent ebenfalls immer an den Wasserscheiden entlang, wobei nur in Pölling, Postbauer, Schwarzenbruck und Feucht Fließgewässer gequert werden müssen. Zwischen Pölling und Postbauer gibt es sogar einen 2.000 m langen kontinuierlichen Anstieg von 100 Höhenmetern und einen 500 m landen steilen Abstieg über einen Bergrücken nur um die vom Dillbergmassiv abfließenden  Bäche nicht kreuzen zu müssen, obwohl es nur 1.500 m neben der Strecke bei Tyrolsberg ein Tal gibt, durch das 100 Jahre später die Bahntrasse führen wird. 

1764 Wetter: Außerordentlich viel Schnee. Totale Sonnenfinsternis in Nürnberg wegen Bewölkung nicht sichtbar. - In Amberg schlägt bei einem Gewitter auf dem Mariahilfsberg der Blitz in die Kirche während eines Gottesdienstes ein. Der Hochaltar schlägt Funken und fängt Feuer und der Pfarrer bleibt unverletzt, was zu Gottesfürchtigkeit und Dankbarkeit gegenüber Maria führt. In Neuburg an der Donau beschädigt hoher Eisgang die Donau die Donaubrücke und macht sie unpassierbar, weshalb eine Schiffsbrücke aufgebaut werden muss. - Der in Neumarkt geborene neumarkter Gastwirtssohn der neumarkter Gastwirtschaft Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9 (20 17 Mittlerer Ganskeller) und Bürgermeistersohn, mit der ratsverwandten amberger Apothekertochter Theresia Lang verheiratete amberger Rentkammerrat Johann Kaspar Wiltmeister (58) wird geadelt. - Der in Wien geborene österreichische Erzherzog Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (23) wird in Frankfurt neuer römischdeutscher König. Auf seiner Rückreise nach Wien über Nürnberg passiert er die Stadt Regensburg mit einer Flotte aus 30 Lustschiffen, die von der Bevölkerung mit Begeisterung bejubelt wird. - In Nürnberg stirbt die ratsfähige adelige Familie Pfinzing aus. - In Nürnberg wird das nürnberger Klaviergenie und Bäckersohn Johann Siebenkees (50) Organist an der Lorenzkirche. - Die Ämter Hiltpoltstein und Hohenstein nordöstlich von Nürnberg werden zusammengelegt. - In Neumarkt ist Weiß Bürgermeister. - In Neumarkt reitet bei einer Prozession der Corporischristibruderschaft der Pfarrkirche der Tod zu Pferde mit Standarte mit vier Totenköpfen mit. - Im Bistum Eichstätt lässt der katholische jesuitisch studierte, eichstätter Fürstbischof Raymund Anton von Strasoldo (46) 111 Kilometer neue Strassen mit steinernem Untergrund erbauen und mit Alleebäumen bepflanzen. - Der in Amberg geborene Jesuitenmönch Daniel Stadler (59) stirbt im schweizer Jesuitenkloster Pruntrut. - In Nürnberg tritt der Schauspieler Bernardon alias Joseph Felix von Kurz (47) auf. - Sigmund Pfinzing wird in Henfenfeld begraben. Seine Tochter Maria Salome Pfinzing (32) ist mit Christoph Johann Sigmund von Holzschuher und seine Tochter Anna Luzia Helena Pfinzing (27) ist ledig. - In Nürnberg stirbt der Komponist und sebalder Organist Wilhelm Hieronymus Pachelbel (78). - Der nürnberger Pariziersohn Christoph Wilhelm Kress von Kressenstein (29) reist zur Königskrönung von Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (23) nach Frankfurt und der 6 Jahren zuvor geadelte, in Nürnberg geborene Jurist am Reichskammergericht in Wetzlar Gustav Georg von Königsthal (47) wohnt dort als Baron von Königsthal bei Johann Wolfgang Goethe (15). - In Nürnberg wird der nürnberger Patrizier und gräfenberger Pfleger Carl Christoph von Oelhafen Schöllenbach Eismannsberg (55) Oberamtmann des sebalder Stadtwaldes. Er übersetzt französische Forstliteratur ins Deutsche. - In Nürnberg wird der Kaufmann, Spielzeughändler und Verleger Georg Hieronimus Bestelmeyer als Sohn der verwitwen Weißbierbrauertocher Anna Barbara Margaretha Welsch (--) und dem Rothbierbrauer Johann Michael Bestelmeier (--) geboren. - In Amberg ist das Haus Geintzen, die Ratstrinkstube Markt 3 (20 22 Vera Moda) als dreigeschossiges Gebäude fertiggestellt. - In Regensburg lässt sich der winterthurer Maler Anton Graff (28) für einige Zeit nieder, der zwei Jahre später dresdner Hofmaler wird. - In Beilngries erstellt der eichstätter Hofmaler Johann Michael Franz (49) das Deckenfresko Opferung der Iphigenie im Rittersaal im Schloss Hirschberg. - In Freystadt praktiziert als Jurist der in Deining geborene, vom deininger Ortspfarrer Georg Zinkl und am katholischen Gymnasium in Ingolstadt unterrichtete und an der dortigen Universität in Philosophie und Rechte studierte Felix Adam von Löwenthal (--). - In Pirkensee beantragt der Posthalter der katholischen kaiserlichen thurn und taxis Poststation und Gastwirt Wolfgang Wilhem Laßleben (--), die Witwe seines Vorgängers geheiratet hat, die Verlegung der Station von Pirkensee ins zwei Kilometer entfernte Ponholz alias Bonnholz, das, wie er betont, genau vier Stunden von Schwandorf und Regensburg entfernt liegt, obwohl das bei Pirkensee ebenfalls zutrifft. Um die Lizenz zu erhalten verspricht er auch die Strassen auszubessern. - In Nürnberg kommt der in Neumarkt Erasbach Weidenwang geborene Förstersohn und Komponist der Vorklassik Christoph Willibald Gluck (50) mit seinem Gönner, dem kaiserlichen Geheimrat Graf Giacomo Durazzo (47) mit einer ordentlichen katholischen kaiserlichen thurn und taxis Postkutsche von Frankreich über die frankfurter Krönungsfeierlichkeiten an, wo sie nach Regensburg weiterreisen und sich spätestens in Neumarkt trennen, wo Christoph Willibald Gluck (50) mit seinem Leibdiener Simon Handlos (--) Richtung Ingolstadt umsteigt um sein Geburtshaus, das seligenporteneer Försterhäusl Försterhaus Weidenwang 42 später B 10 bei Erasbach bei Berching, in dem der Holzförster Johann Georg Dötzer (--) wohnt, zu besuchen, wonach die beiden erst wieder in Regensburg zusammentreffen, wo die beiden wieder gemeinsam im Gasthaus Zum weißen Lamm logieren. Von Berching nach Regensburg begleitet ihn der berchinger Weinhändler, Gastwirt und katholische kaiserliche berchinger thurn und taxis Posthalter Anton Pettenkofer (--),mit Familie und Bekannten in der Postkutsche, mit der diese erst nach fünftägigem Aufenthalt wieder zurückfahren. In Weidenwang gibt es das Gasthaus Zur Linde und in Erasbach das Gasthaus Zum Unterwirt und das Gasthaus Zum Oberwirt. In Berching ist die katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei das Haus Pettenkoferplatz 12 (20 24 Stadtverwaltung). - Mit dem Tod von xxx Pfinzing (--) stirbt der Hauptzweig des nürnberger Patriziergeschlecht Pfinzing aus, woraufhin die Brüder der Witwe xxx Haller von Hallerstein (--) ua das Pfinzingschloss in Simmelsdorf erben.

1763 Wetter. Sommer und Herbst sehr heiß. - Ende Siebenjähriger Krieg. - In Neumarkt versucht die Stadt durch den Verkauf von Gebäuden und Grundstücken mit zerfallenen Aufbauten ihre Kriegsschulden abzuzahlen, was von der Regierung abgelehnt wird. Dafür wird die Gemeindeumlage erhöht, wodurch auch Weißbier höher besteuert wird. - Der neumarkter Apotheker Martin Pausch verliert seinen Liefervertrag von Arzneien an die Garnison in der Festung Rothenberg an die Stadtapotheke Amberg und erhält daher einen Steuernachlass. - In Plankstetten wird dem klosterplankstettener Abt Dominikus von der Regierung in München der Titel geheimer Rat verliehen. -  In Neumarkt, Landshut, München und Wasserburg am Inn wird das Kürassier Regiment Graf Minucci, später Königlich Bayerisches 1. Chevaulegers Regiment, das in Neustadt an der Donau und in der Hallertau stationiert war, in den folgenden Jahren immer wieder abwechselnd stationiert..- In Amberg wird der berüchtigte Wildschütze Johann Burgstaller wegen fünf Morden mit dem Schwert hingerichtet. In den letzten Minuten vor seinem Tod wird er reuemütig. - Der letzte Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (27) kommt von England zurück. - Friedrich Christian von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (55) übernimmt die Regierung in Bayreuth, beginnt einen dramatischen Sparkurs, stellt alle Arbeiten an den Schlössern und Gärten ein, reduziert den Hofstaat, weshalb fast alle Künstler u.a. Carl von Gontard an den berliner Hof von  Friedrich von Zollern Preußen der Große (St) (27) ziehen und macht Bayreuth wieder zu einer Provinzstadt. - In Amberg wird der Grafsohn Clemens August Franz de Paula Aloys Anton de Padua Andreas Avelin Martin von Holnstein aus Bayern (St) als Sohn von Graf Franz Ludwig von Holnstein aus Bayern (St) (40) und Anna Maria von Löwenfeld (St) (--) geboren. - Die vom preussischen Generalmajor verschleppten nürnberger Geiseln, der nürnberger Losunger von Pfinzing, der Kirchenpfleger von Welser und der Kriegsrat von Haller kehren aus der Gefangenschaft zurückt. - In Nürnberg stirbt der Fayencemaler Georg Kordensbusch (--). - Der markgräflichbayreuther Erste Minister und Landschaftspräsident und markgräflichbayreuther Gesandter am Wiener Hof Graf Philipp Andreas von Ellrodt den Anteil an Reipoltskirchen des schwedischem Graf Löwenhaupt heiratet dessen Tochter Christine Wilhelmine Luise von Löwenhaupt und zieht mit ihr auf das neu erbaute Schloss Drossenfeld. - In Regensburg führt der in Thüringen geborene Pastorensohn und Apotheker der Elefantenapotheke Johann Gottlieb Schäffer die Impfung gegen Blattern ein. - In Neumarkt sind Eder und Weiß Bürgermeister. - In Neumarkt stiftet die Witwe Gmelch des Gasthauses Zum Lamm ihr Altsilber der Corporischristibruderschaft. - In Amberg wird eine Spitzenmanufaktur und Zwirnmanufaktur gegründet, die im Folgejahr schon wieder schließen muss. - Der bayerische Kurfürst Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (35) entlässt auf Befehl des Jesuitengenerals Lorenz Ricci (60) seinen in Österreich verhassten Beichtvater, den in Amberg geborenen Jesuitenmönch Daniel Stadler (58) mit hunderten Gulden Reisegeld. - Die in Nürnberg geborene Schauspielerin und spätere Theaterdirektorin Maria Barbara Wäser (14) heiratet ihren Kollegen. - In Ansbach wird die markgräfliche ansbacher Fayencemanufaktur in das Jagdschloss Bruckberg verlegt. - Die Familie Tucher kauft die gräflich Wolfsteinschen Lehen in Kirchensittenbach. - Der uneheliche Kaiserenkel Graf Clemens August Franz de Paula von Holnstein aus Bayern (St) wird geboren. - Der in Nürnberg geborene unverheiratete Patrizier Generalleutnant Freiherr Philipp von Imhoff (61) kauft die Herrschaft Hohenstein bei Coburg. - In Fürth gründet der in Prag geborene Israel Lichtenstadt ein deutschlandweit erstes jüdisches Waisenhaus, das er 8 Jahre bis zu seinem Tod selbst führt und in dem nur männliche Waisen untergebracht wurden. Die religiöse Erziehung ist oberstes Erziehungsziel. - In Ansbach beginnt man nach der Fayence Manufaktur Ansbach auch im Schloss Brucksberg echtes Porzellan herzustellen. - Ansbach gilt als pietistisch geprägte Provinz. - In Amberg wird die neuerbaute Alte Münze eingeweiht. - In Sulzbach-Rosenberg wird der Pachtvertrag der sulzbacher Fayencemanufaktur im Philippsburger Hammer vom Faktor Eberhard Pantzer (--), dessen Erzeugnisse sehr schlechten Ruf haben, auf den entlassenen amberger Werkmeister Andreas Windschügel (--) übertragen.  

1762 Wetter: Kein Regen von März bis Juni in Amberg gefolgt von einem Kälteeinbruch, der die Getreideblüte zerstört, führt zu Teuerung und Hungersnot. Brot muss aus Hafer gebacken werden. - Siebenjähriger Krieg. - In Regensburg erklärt der Reichstag seine  Neutralität. - In Nürnberg kommen die Truppen von Graf Christian Carl von Stolberg (St) (38) beim Rückzug aus Böhmen an, wo die Konvention zur Einstellung der Feindseligkeiten mit den Preußen bekannt gegeben wird. - Der salzburger Wolfgang Amadeus Mozart (06) reist mit seinem Vater und seiner Schwester für drei Wochen nach München und die Kinder Wolfgang Amadeus und seine Schwester spielen dem erstaunten bayerischen Kurfürst Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (34) ein Klavierkonzert vor. - Die Stadt Nürnberg hat durch ferne Kriegseinsätze kein stationiertes Heer. Vor den Toren der verteidigungsunfähigen Reichsstadt Nürnberg erscheint im November ein preußisches Korps unter Generalmajor Ewald Georg von Kleist (64), der unter falschen Versprechungen die Kapitulation erreicht. Tatsächlich rauben 1.500 eingedrungene Preußen alle Geschütze im Zeughaus, plündern und verursachen einen Schaden von mehreren hunderttausend Gulden. Alle öffentlichen Kassen werden geleert und die nürnberger Geschlechter zu Zahlungen erpresst. Dafür werden der nürnberger Losunger xxx von Pfinzing, der Kirchenpfleger xxx von Welser und der Kriegsrat xxx von Haller als Geiseln verschleppt. - Kommunbrauhaus in Nittenau. - In Nürnberg stellt der Rat der Stadt Nürnberg um das Rathaus herum sechs Öllaternen auf. - In Nürnberg wird in der Oper eine Heizung eingebaut. - In Fürth wird der jüdische Kaufmannssohn Elkan Henle geboren. - Der ansbacher Magistersohn Geheimer Rat und Konsistorialpräsident Wolfgang Friedrich Ellrod wird in den Adelstand erhoben. - Der enge Mitarbeiter von brandenburgbayreuther Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (42) Philipp Andreas von Ellrodt (46) wird in den Grafenstand erhoben. - In Regensburg erscheint bis 17 98 das Regensburgisches Diarium. - In Bad Windsheim wird Karoline Franziska Dorothea von Parkstein als uneheliche Tochter von pfälzer Kurfürst Karl Theodor von Wittelsbach von Bayern (St) (38) und seiner Geliebten Françoise Després-Verneuil, die er dafür zur Freiherrntochter alias Freifrau von Parkstein erhebt, geboren. - Der uneheliche Kaiserenkel Graf Friedrich August von Holnstein aus Bayern (St) wird als Sohn des unehelichen Kaisersohnes und kurfüstlichen Statthalters der Oberpfalz mit Sitz in Amberg Franz Ludwig von Holnstein aus Bayern (St) (39) geboren. - In Regensburg tritt im Gasthaus Zum schwarzen Bären ein besonders schwerer Junge (07) mit 57 Kilo und Vollbart auf. - In Regensburg wird im Gasthaus Zum Pfauen Bernhard Leiberguer (08) mit drei Beinen ausgestellt. - In Deining Lengenbachtal beauftragt der deininger Pfarrer Johann Georg Zinkl den deininger Maurermeister Leonhard Preindl mit dem Ausbau der Lengenbacher Wallfahrtskapelle. - In Regensburg wird der Geschlechterturm Baumburger Turm Am Watmarkt 4 in eine Spenglerei umfunktioniert. Die Rundbogenlaube im ersten Stock und die Fenstergruppen sind wegen der Kaminwirkung zugemauert.

1761 Wetter: Frostwinter bis März. - Der Rat der Stadt Neumarkt erhält den Salzpfennig zur Kriegsschuldentilgung. - Siebenjähriger Krieg. - In Neumarkt liefert er neumarkter Bürgermeister Franz Gentner beim bayerischen Kurfürst Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (34) Kriegsschulden durch Zahlungen des neumarkter Weißbierbrauhauses ab. - In Neumarkt singt Eugen Pausch (03) eine einmal gehörte Arie fehlerfrei nach und wird zum Wunderkind. - Der in Amberg geborene Anselm Desing wird klosterensdorfer Abt. - Die Stadt Nürnberg wird durch die angedrohte Exekution ihrer Bürger im Pflegamt Lichtenau zur Zahlung von Fouragelieferungen nach Fulda und Hanau im Wert von einer Tonne Gold und 100.000 Reichstalern gezwungen, wodurch sich die Reichsstadt Nürnberg hoch verschulden muss. - In Nürnberg wird eine Freimaurerloge im Gasthaus Zum Roten Roß gegründet und ihr Meister wird Georg Jacob Sündersberger. - Das nürnberger Klaviergenie und Bäckersohn Johann Siebenkees (47) beginnt in der Herrentrinkstube Oratorien zu veranstalten. - In Stein beginnt der Schreiner Kapar Faber mit der Herstellung von Bleistiften. - In Regensburg lässt der Rat den Juden Alexander Meyer ein Jahr im Schuldturm auf der Steinernen Brücke büßen, wo ihn die böse Jungs mit den Worten Jud, mach auf, da hast´ ne bratwurst necken. - Die rachsüchtige regensburger Dienstmagd Maria Aschenbrenner schlägt unerkannt ihre Dienstherrin, die Wirtin Zum schwarzen Bären in einem finsteren Winkel und danach in der Küche mit dem Schürhaken brutal nieder, wofür sie zu einer einstündigen Prangerstrafe und einer Stäupenstrafe alias Prügelstrafe auf dem Köpfstock und einer Stadtverweisung bestraft wird. - Ein bayerischer Erlaß verfügt: Weißes Weizenbier zu sieden ist im ganzen Lande weder zum Verschleiß noch Haustrunck jemand berechtigt, sondern dieses gebühret obverstandenermassen der gnädigsten Landesherrschaft ganz allein. - In Erlangen verklagen die Bürger den Bürgermeister und den Rat der Stadt wegen der Verwahrlosung des Bürgerwaldes. - In Nürnberg wird der Krughändler Georg Salomon Kees Teilhaber an der nürnberger Fayencemanufaktur Karthäusergasse 18. - In Neumarkt sind Rößler und Eder Bürgermeister. - In Neumarkt beginnen die Kapuziner Bier zu brauen. Obwohl ihr Bier wesentlich besser als das der übrigen Bierbrauer ist müssen sie den Preis angleichen. Sie müssen keine Biersteuer bezahlen. - Das als Lustschloss umgebaute Schloss Deberndorf wird unter dem neuen Besitzer dem in Ansbach geborenen brandenburgansbacher Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (25) eingeweiht. - Der in Ansbach geborene markgräflichansbacher Hofjunker Karl Friedrich Reinhard von Gemmingen (22).wird Kammerjunker des in Ansbach geborenen ansbacher Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (25). - In Nürnberg wird die Freimaurerloge Joseph zur Einigkeit im Gasthaus Zum Roten Ross am Weinmarkt gegründet. - In Nürnberg werden Johann Georg Tucher (25) nach dem Übertritt zum katholischen Glauben die Stiftungsgelder der Familie verweigert, worum er jahrelang prozessieren muss. - In Regensburg wird der französische Musiker Joseph Touchemoulin (34) Violinist in der fürstlichen Hofkapelle von Generalerbpostmeister Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (57). - Über Regensburg erscheint ein Artikel in der Zeitung Reichs Post Reiter, geschrieben Reuter, entwickelt aus dem Post Courier, den es seit 16 96 in Altona gibt. - In Neumarkt wird im katholischen Kapuzinerkloster eine Brauerei erbaut. - In Regensburg und in Wien verlegt der Buchhändler Emrich Felix Bader (--) das Buch Neuvermehrtes und verbessertes Reales Staats-Zeitungs und Conversation Lexicon des bereits 17 31 verstorbenen Johann Hübner (++).

1760 Wetter: Sturmnacht im Juli in Amberg mit 7 Blitzeinschlägen ohne Schäden. Großes Fisch- und Krebssterben in der Altmühl. - Siebenjähriger Krieg. - In Neumarkt leidet die Stadt unter einer etwa 10 % igen allgemeinen Geldabwertung. - In Trautmannshofen erhält die katholische Pfarrkirche Mariä Namen ihre Stuckausstattung mit aufwendigen Fresquen. - In Habsberg beginnt man mit dem Bau einer neuen Wallfahrtskirche, die mit aufwendigen Fresquen und Stuckelementen ausgestattent wird., was bis 17 69 dauert. - In Ansbach brennen die Söhne des Brauereibesitzers Dallhammer das verschuldete elterliche Brauhaus nieder um die Brandkasse zu betrügen und werden enthauptet. - In Stein bei Nürnberg beginnt der Schreiner Kaspar Faber (31) mit der Herstellung von Bleistiften alias Bleiweißstefften in der Bleistiftfabrik A. W. Faber. - In Beilngries lässt der in Wien geprägte, jesuitisch studierte, katholische eichstätter Fürstbischof Graf Raymund Anton von Strasoldo (42) von seinem in Como geborenen Hofbaudirektor Maurizio Pedetti (41) hoch über der Stadt die ehemalige Stammburg Hirschberg zu einem dreiflügeligen Rokoko Jagdschloss mit einer dreieinhalb Kilometer langen Fürstenallee umbauen, was 5 Jahre dauert, wobei er die Schildmauer und die beiden Wehrtürme und das markante Pflegerhaus mit Sufengibeln abreißen lässt. Der eichstätter Hofbildhauer Johann Jakob Berg ist jahrelang mit der Stuckausstattung beschäftigt. - Der in Wien geborene österreichische Erzherzog Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (19) heiratet in Wien die schwermütige und depressive Maria Elisabetha von Bourbon Parma (St) (18). - In Nürnberg muss die Stadt Nürnberg eine Extra Kriegssteuer bezahlen. - In Nürnberg richtet der aus Coburg stammende neue Zinngießermeister und Neubürger Andreas Hilpert eine Werkstadt für Zinngeräte und Zinnfiguren ein. - In Erlangen stirbt der personaladelige Konsistorialpräsidentensohn Theologieprofessor Germann Ellrodt (51), der eine Erhebung in den Adelsstand ablehnte. - In Bayreuth wird die Synagoge eingeweiht. - In Amberg verlegt nach 28 Jahren Abwesenheit der amberger Statthalter Graf Franz Ludwig von Holnstein aus Bayern (St) (37) seinen Wohnsitz wieder zurück nach Amberg. - In Altdorf studiert Goethes Freund und späterer Schwager Johann Georg Schlosser (21). - In Allersberg erbaut der aus Mailand stammende Leonische Waren Fabrikant und seit dreiJahren adelige Reichsritter Jacob Gilardi (60) das Rokoko Schlösschen Appelhof als Sommersitz. - Der uneheliche wittelsbacher Kaiserenkel Graf Maximilian Joseph von Holnstein aus Bayern (St) wird als Sohn des unehelichen wittelsbacher Kaisersohnes und neu ernannten kurfüstlichen Statthalters der Oberpfalz mit Sitz in Amberg Franz Ludwig von Holnstein aus Bayern (St) (37) geboren. - In Nürnberg wird die Serienmörderin Anna Margaretha Schönleben alias Anna Margaretha Zwanziger geboren. - In Nürnberg baut der aus Österreich zugezogene Geigenbauer Leopold Widhalm (38) die besten deutschen Geigen der Zeit. Er verwendet einen außergewöhnlichen Geigenlack und hat nach dem Tod seines Kollegen Leonhard Maussiell (75) keine ernsthafte Konkurrenz mehr. - In Regensburg stirbt der Orgelbauer Johann Jakob Späth (88). - In Regensburg richtet sich die kurbrandenburger Gesandtschaft im Zanthaus Gesandtentrasse 3 ein. - In Regensburg zieht die dänische Gesandtschaft aus der Aukofer Behausung in der Glockengasse 1 aus. - In Regensburg wird im Gasthaus Zur goldenen Krone ein türkischer Kleinwüchsiger mit knapp 30 cm Körpergröße und einem Aussehen eines 80 jährigen ausgestellt. - In Regensburg tritt vor dem Gasthaus Zum blauen Hecht ein Seiltänzer mit seinen beiden neun und fünf jährigen Kindern auf. - In Regensburg treten die Balanace-Turner Francesco Pergami und Sohn in türkischer Kleidung auf. - In Pyrbaum wird gegen den Protest des evangelischen Bevölkerungsteils ein katholisches Kapuzinerhospiz im Oberhembacher Weg 2 erbaut und es werden öffentlichkeitswirksam Bittgänge und Prozessionen durchgeführt und Bildstöcke und Kreuze aufgestellt, was zu einem jahrelangen Konflikt führt, weshalb das Corpus Evangelicorum in Regensburg eingeschaltet wird. - In Nürnberg wird der nürnberger Patrizier Christoph Siegmund von Holzschuher (31) nürnberger Amtmann. Weil er nicht heiratet, darf er kein höheres Amt im Magistrat der Stadt Nürnberg ausüben. - In Nürnberg ist Andreas Ernst Kram (--) ein leidenschaftlicher Zitherbauer. - In Regenstauf kauft der kurpfälzer Kämmerer, geheime Rat und Landschaftscomisarius Freiherr Philipp Anton Leopold von Oberndorff (--) das Schloß Rosenhof. - In Nürnberg stirbt der Gründersohn Johann Andreas Marx (--) als Inspektör der nürnberger Fayencemanufaktur in der Karthäusergasse 18 (20 22 Gaststätte Bocksbeutel Stuben). - In Sulzbach-Rosenberg wird der Pachtvertrag der sulzbacher Fayencemanufaktur im Philippsburger Hammer auf den Faktor Eberhard Pantzer (--) alias Geschäftssführer übertragen. Seine produzierte Fayenceware wird aber immer schlechter.  

1759 Wetter: Hornissenplage in Franken. Schneereiches, kaltes Jahresende. - Siebenjähriger Krieg. - In Ansbach wird die Getreideschranne, eine Scheune, in der alles Getreide gehandelt wird, in Brand gesteckt. - Ernst Ludwig von Wildenstein darf an den evangelischen nürnberger Großhändler und fürstlich sachsencoburgsaalfelder Geheimrat Johann Friedrich Wilhelm Buirette von Oehlefeld (--) seine Burg Strahlenfels verkaufen. - In Nürnberg wird im April das Hauptquartier der vereinigten kaiserlichen Armee und der Reichsexekutionsarmee aufgegeben und nach Bamberg verlegt. - Der in Frankfurt geborene regensburger Maler Zauffaly zieht mit seiner Frau nach London, ändert seinen Namen von Johann Zauffaly in Johann Zoffany (26). - In Nürnberg werden die von der Fleischerzunft organisierten Tierhatzen von Ochsen und Bären durch Hunde im Fechthaus auf der Insel Schütt vom Rat der Stadt wegen Randalen verboten. - Der enge Mitarbeiter von brandenburgbayreuther Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (48) Philipp Andreas von Ellrodt (52) wird in den Freiherrenstand erhoben. - In Neumarkt sind Rößler, Weiß, Eder und Stigler Bürgermeister. - In Neumarkt glaubt der aus Mümster bei Rain am Lech stammende neumarkter Stadtarzt Michael Ignaz Krabler, der von seiner späteren Ehefrau ein Stipendium und Kleidung erhalten hat, einen Vorrang vor den vier neumarkter Bürgermeistern zu haben, wird aber nach einem münchner Geheimratsbeschluß gezwungen sich bei Prozessionen und feierlichen Ämtern doch hinter dem Bürgermeistern und dem Syndikus und im Mantel einzureihen. - Der auf dem coburger Schloss Ehrenburg geborene Friedrich Josias von Sachsen Coburg Saalfeld (St) (22) wird von der in Wien geborenen römisch deutschen Kaiserin Maria Theresia von Habsburg Österreich (St) (42) zum Oberst des Ansbachischen Kürassiersregiments ernannt. - In Amberg eröffnet der Bürgermeister Simon Hezendörfer (--) mit kurfürstlicher Konzession die Fayencemanufaktur in einem Gartenhaus vor dem Ziegeltor. - Der im Vorjahr geadelte in Nürnberg geborene Jurist am Reichskammergericht in Wetzlar Gustav Georg von Königsthal (42), wird in den vererbbaren Adelsstand erhoben, wonach er als Baron von Königsthal auftritt. - In Nürnberg wird Johanna Seufferheld als Tochter des nürnberger Bankiers und Handelsgerichtsbeisitzers Michael Seufferheld (--) geboren. - In Neumarkt ist Dominicus Rößler Wirt vom Gasthaus Zu den goldenen Rosen. Er kauft auch  das Gasthaus Zum schwarzen Bären Obere Marktstrasse 26. Einer der vier neumarkter Bürgermeister ist Johann Jakob Rößler. - In Mühlhausen ist das evangelische Klösterlein Grab am südlichen Waldrand zu einer Ruine verfallen.

1758 Wetter: Fast kein Schnee während des ganzen Winters in Neumarkt. März bis Juni Dürre. Nachtfrost im Juni. Trockenes Jahr. Nachtfrost Ende Juli führt zu Schäden bei Hülsenfrüchten. - Siebenjähriger Krieg. - In Eichstätt lässt der in Wien geprägte, jesuitisch studierte katholische eichstätter Fürstbischof Raymund Anton von Strasoldo (40) ein Waisenhaus in der Ostenstrasse bauen und den Brauch des Osterlichts, bei dem mit Kerzen am Karsamstag Betteln und Wahrsagen betrieben wird und das Adamundevaspiel, das von beiden Geschlechtern aufgeführt wird, verbieten. - In Bayreuth wird mit dem Tod der bayreuthkulmbacher Markgräfin, preußische Königstochter Friedrike Sophie Wilhelmine von Zollern Brandenburg Preußen (St) (47) der Theaterbetrieb im bayreuther markgräflichen Opernhaus eingestellt. An ihrem Todestag wird ihr jüngerer Bruder, der preußischen König Friedrich von Zollern, der Große (St) (46) am frühen Morgen in der für Preußen schicksalhaften Schlacht von Kirchkirch vom Kaiser Franz Stephan von Lothringen Habsburg (St) (50) überfallen. - Der königlichpreußische Obristleutnant Johann von Mayr nimmt Bamberg, das kapituliert, im Mai ein. Im Juni ziehen sich die preußischen Truppen nach Sachsen zurück. Im Oktober wird in Nürnberg das Hauptquartier der vereinigten kaiserlichen Armee und der Reichsexekutionsarmee nach Bamberg verlegt. - In Regensburg wird Sophie Friederike von Thurn und Taxis (St) als zweites von acht Kindern geboren. - In Bayreuth ist das Neue Schloss Bayreuth nach fünfjähriger Bauzeit fertiggestellt. - In Waltersberg wird die barocke Pfarrkirche mit kostbarem Deckenfresko im französischen Stil erbaut, wofür in Neumarkt der neumarkter Kunstschreiner Ulrich Wiest (--) den Altar, die Seitenaltäre und die Beichtstühle herstellt.  - In Neumarkt wird bei der Fronleichnamsprozession der Corporischristibruderschaft der Pfarrkirche zusätzlich zu den beiden Bühnen vor den Stadttoren eine dritte Bühne vor dem Rathaus aufgestellt. - In Regensburg erscheint der Staats-Relation der neuesten europäischen Nachrichten und Begebenheiten. - In Roth wird am Alten Rathaus Hauptstrasse 14 der barocke Nordbau mit Giebelfigur Justitia erbaut. - In Ansbach wird von Logengroßmeister Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (22) die Freimaurerloge Zu den drei Sternen in der Weinschenke Beisbarth  des Wirts Beisbarth als Patenloge zur bayreuther Freimaurerloge Zur Sonne gegründet. - In Sünching lässt der kurbayerische Kriegsminister Graf Joseph Franz Maria von Seinsheim (St) (51) zur Heirat mit Josepha Maria Anna von Hoheneck (27) vom münchner Hofbaumeister François de Cuvilliés dem Älteren (--), der in München am Schloss Nymphenburg baut, eine Rokokowasserburg mit Kachelöfen, Papiertapeten in chinesischen Zimmern und Chinoiserien in den Holländerzimmern und zwei Bibliotheken  und Schlossgarten mit Pavillons erbauen. - Der in Nürnberg geborene Jurist am Reichskammergericht in Wetzlar Gustav Georg König (41) wird zum nicht vererbbaren Gustav Georg von Königsthal geadelt und tritt danach als Baron von Königsthal auf.  - In Nürnberg stirbt der in Ansbach geborene ansbacher Hofjurist und Dichter Johann Friedrich von Cronegk (27) an Pocken. - In Nürnberg verheiratet der Weißbierbrauer Joachim Welsch seine Tochter Anna Barbara Margaretha Welsch mit dem windsbacher Rotbierbrauer und Zur goldenen Sonne Gasthausbesitzersohnes Johann Jacob Gefröhrer.  - In Amberg wird die Salesianerkirche alias Schulkirche nach dem Tod im Vorjahr der Superiorin Angela Viktoria von Orban (++), der Tochter des Regierungskanzlers in Amberg, im Rokokostil umgebaut, wobei Franz Joachim Schlott die Bildhauerarbeiten und Schreinerarbeiten und der Hofmaler Gottfried Bernhard Götz die größtenteils vergoldeten Fresken erstellt. - In Sulzbach-Rosenberg werden in der sulzbacher Fayencemanufaktur im Philippsburger Hammer der bereits als Wochenlohnarbeiter eingesetze Gründer Christian Gottlieb Otto (--) und seine Ehefrau entlassen, wonach er wegzieht und seine Formen mitnimmt. Einige lässt er da, darunter für Puppenfiguren und Handgriffen von Gartenscheren. Der Faktor Eberhard Pantzer (--) alias Geschäftssführer erhält einen Vorschuß, aber die Geschäfte werden schlechter. - In Neumarkt Sindlbach erstellt der fürstbischöflicheichstätter Hofmaler Johann Michael Franz (43) mindestens neun hauptsächlich von rundlich geformten Fresken eingerahmte Ölgemälde mit biblischen Themen, ua das zentrale Deckenfresko der Pfarrkirche, die im Gegensatz zu den filigranen und detailreichen eichstätter Bildern maltechnisch bäuerlicheinfach gehalten sind. - Der in München geborene und in Ingolstadt studierte Graf Theodor Heinrich von Topor Morawitzky (23) wird in München Hofrat, wo er eine steile Karriere macht. - In Regensburg Pfatter kommt es zu einem Postraub, wobei die katholische kaiserliche thurn und taxis Postkutsche überfallen wird.

1757 Wetter: Extrem heißer Juli. - In Amberg taucht ein Polarlicht im September am Himmel auf. - Siebenjähriger Krieg. - In Freystadt ziehen im Franziskanerkloster Freystadt, das ursprünglich für  straffällige Franziskanermönche, die dort ihre Sünden abbüßen und deshalb schwerkranke Wallfahrer betreuen, 16 81 gegründet wurde, tatsächlich Ordenszeuglinge aus dem abgebrannten Kloster Kemnath bei Bayreuth ein, was den Ruf des Klosters verbessert. Trotzdem dürfen die Franziskanermönche sonntags um 10:00 Uhr keine Messe halten, sondern müssen sie dem Stadtpfarrer von Eichstätt überlassen und in ihrer eigenen Kapelle im Klostergarten Gottesdienst abhalten. - In Nürnberg behauptet der Büchersammler xxx Schöpflin (--) die ersten beiden gedruckten Bücher der Weltgeschichte in seinem Besitz zu haben, ua das Buch Liber de Miseria humane condiconis, das Friedrich Creusner (++) 14 77 in Nürnberg gedruckt hat. - Die Kompagnie Bechmann vom Infanterieregiment unter Oberstleutnant Morawitzky liegt in Neumarkt. - In Neumarkt zieht im August  der große und der kleine Stab des Dragonerregiment Preysing neben einer Eskadron Soldaten in die Stadt Neumarkt ein. Eine weitere Eskadron liegt in Amberg. Beide Eskadronen mit 70 Pferden werden bei den Bürgern einquartiert, wonach die bayerische Regierung im Juli unter hohen Strafandrohungen verbietet Lebensmittel nach Nürnberg zu verkaufen. Die hinzukommenden Taxiskürassiere werden ebenfalls bei den neumarkter Bürgern untergebracht. - Die Stadt Neumarkt wird vom bayerischen Kurfürst Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (30) zur Stellung eines lesefähigen, schreibfähigen Handwerkers mit einer bestimmten Körpergröße und für 6 Jahre als Soldaten gezwungen, weshalb der Rat der Stadt den Schlossergesellen Martin Kürber auswählt, ihn mit Kleidern, Nahrungsmitteln und Geld ausstattet und ihm verspricht ihn auch nach der Dienstzeit zu unterstützen. - In Neumarkt lassen sich der jüngere Sohn des neumarkter Bürgermeister Weiß und der junge Georg Dyer von einem preußischen Werber anwerben, worauhin sie ihn bis Oberferrieden begleiten, bis sie der neumarkter Dominik Rößler dort mit 86 Gulden noch freikaufen und zurückholen kann. Handgeld hatten sie noch gar nicht erhalten. - Das Militärlazarett mit Militärarzt und Militärapotheker wird von Dietfurt nach Neumarkt verlegt. - In Neumarkt erscheint im November der bayerische Kurfürst Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (30). - Der letzte Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (21) verspricht den Österreichern 300 ansbacher Husaren für den Kampf gegen den preußischen König Friedrich von Zollern, der Große (St) (45). Der preußische Freibataillonskommandeur Johann von Mayr nähert sich Ansbach, woraufhin der markgräfliche Hofstaat nach Steft flüchtet bis die Gefahr vorüber ist. Der preußische Freibataillonskommandeur Johann von Mayr umzingelt die Stadt Nürnberg und brandschatzt nürnberger Gebiet. - In Eichstätt wird der in Wien geprägte, jesuitisch studierte katholische eichstätter Domdekan Raymund Anton von Strasoldo (39) als Unterstützer der österreichischen Seite mit Maria Theresia von Habsburg (St) (40) neuer eichstätter Fürstbischof, wonach er für das mit Frankreich verbündete Reichsheer in Eichstätt Truppen ausheben lässt, die dann vernichtend geschlagen werden. - Der in Konradsreuth geborene nürnberger Patrizier Johann Karl Heinrich Muffel tritt aus der preussischen Armee aus und in die russische Armee ein. - Der uneheliche Kaisersohn Franz Ludwig von Holnstein aus Bayern (St) (24) heiratet die kölner Erzbischofstochter Anna Maria von Löwenfeld. - In Ansbach werden städtebauliche Winkel und Verstecke, die Räuber nutzen könnten, entfernt. - Der in Ansbach geborene mit der preußischen Königstochter Friedrike Luise von Zollern Brandenburg Preußen (St) (43) verheiratete jähzornige ansbacher Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (45) alias der Wilde Markgraf hinterlässt bei seinem Tod in seinem Jagdhaus in Gunzenhausen seinem Sohn Karl Alexander von Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (21) Schulden in Höhe von 2.300.000 Reichstalern. - Reichsexekutionskrieg. - In Nürnberg werden Sympathiebekundigungen egal welcher Seite verboten. - Der neue letzte Markgraf und Graf von Sayn Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (21) meidet seine Residenz Ansbach und regiert von seinem Landsitz Triesdorf aus, wo er das Rote Schloss bewohnt. - Nürnberg zahlt um eine Belagerung durch Preußen zu verhindern. - Nach dem Abzug der Preußen kommt der kaiserliche Generalfeldmarschall Prinz Joseph Friedrich von Sachsen Hildburghausen (55) nach Nürnberg. Hinzu stösst das nürnberger Kontingent unter ihren Majoren den nürnberger Patriziern Herr von Fürer und Herr von Kreßin. Verbündet mit Frankreich werden 25 % der Truppen in der Schlacht bei Roßbach in Sachsen Anhalt im November von den Preußen niedergemetzelt. - In Regensburg verbietet das Ordinariat die Aufführung des theaterartigen Passionsspiels, dennoch werden beim Karfreitagsumzug von dichten Massen am Strassenrand abgeschirmt von Kostümierten Bibelszenen nachgestellt. - In Regensburg wird Prinzessin Marie Therese von Thurn und Taxis (St) als Tochter des in Frankfurt geborenen Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (24) und der in Stuttgart geborenen Herzogstochter Auguste Marie Elisabeth Luise von Württemberg (St) (23) geboren. - In Bayreuth wird der in Winterthur geborene Anton Graff (21) Schüler des Hofmalers Johann Leonhard Schneider (41) und muss reihenweise Portraitkopien des preußischen König Friedrich II von Zollern Preußen (St) (45) anfertigen. - In Amberg werden mit der Errichtung eines kurbayrischen Salzamtes die Einnahmen aus dem wichtigsten Handelsgut dem Magistrat entrissen und verstaatlicht. - In Roth wird am Marktplatz der Markgrafenbrunnen mit einer barocken Brunnensäule als Geschenk für den ansbacher Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (45) alias der Wilde Markgraf erbaut. - In Amberg wird das Kollegialgebäude alias Regierungsgebäude um das Haus des Rentkammerrats Mayer erweitert. - In Erlangen stiftet der in Hamburg lebende Markgrafensohn Friedrich Christian von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (55) eigentlich nicht nur für Gelehrte und Studenten, sondern auch für Bürger und andere Leute die Freimaurerloge Libanon zu den drei Cedern, die das Brandenburger Haus, Goethestrasse 16 als Logenhaus bezieht. Die Loge findet regen Zulauf, hat aber nach zwei Monaten nur 43 adelige und studentische Mitglieder und Ehrenmitglieder. - Der in Pleinfeld geborene wunderheilende jesuitische Abt des Klosters Beilngries Maurus Xaverius Herbst (56), der auch die Fähigkeit in Seelen zu schauen haben will, stirbt im Kloster Marienburg bei einem Exorzismusversuch an einer Nonne und wird im Kloster Plankstetten beigesetzt. - In Nürnberg präsentieren sich die Anspachischen Hochfürstlich Privilegierten Hof-Comödianten im Nachtkomödienhaus hinter der Lorenzkirche Lorenzer Platz/Ecke Theatergasse mit Balletten und Schauspielen. - Die in Neustadt an der Aisch geborene verschwenderische und strenge Etikkette versessene älteste Markgrafentochter und sachsenhildburghausener Prinzessin Christiane Sophie Charlotte von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (24) heiratet und stirbt im Wochenbett ihrer Tochter Friederike Sophie von Sachsen Hildburghausen (St). - In Pyrbaum wird ein eigener katholischer Friedhof eingerichtet. - In Ansbach beginnt die ansbacher Fayencemanufaktur auch echtes Porzellan herzustellen. - In Velburg ist das Tillyschloss und Barockschloss Helfenberg in Lengenfeld im Besitz von Freiherr Georg Sigismund von Hegnenberg Dux (57), der nach dem Tod seiner ersten Frau Maria Anna von Lerchenfeld (++) Maria Adelheid von Lerchenfeld (18) heiratet. Er ist Nachfahre des unehelichen wittelsbacher Herzogssohnes Georg von Hegnenberg (++). - In Sulzbach-Rosenberg wird in der Fayencemanufaktur im Philippsburger Hammer der Faktor Eberhard Pantzer (--) als Geschäftssführer eingesetzt. Der bisherige Gründer und Leiter Christian Gottlieb Otto (--) muss nach vier Jahren Betrieb akzeptieren, nur wöchentlich entlohnt und weiterbeschäftigt zu werden. - In Ansbach wird der winterthurer Maler Anton Graff (21) bei Hofmaler Johann Leonhard Schneider (--) angestellt, wo er 2 Jahre bleibt. - In Allersberg wird xxx Gilardi (--) als Ritter in den Adelstand erhoben. - In Regensburg und in Wien verlegt der Buchhändler Emrich Felix Bader (--) das Buch Neuvermehrtes und verbessertes Reales Staats-Zeitungs und Conversation Lexicon des bereits 17 31 verstorbenen Johann Hübner (++). - In Eichstätt wird der in Graz geborene eichstätter Domherr Graf Raymund Anton von Strasoldo (39) neuer eichstätter Fürstbischof, der sich offen auf die Seite der Habsburger gegen die Zollern in Preußen schlägt.

1756 Wetter: Ende Januar blühen Blumen. Nach mildem Winter kommt sehr heißer Sommer. - Siebenjähriger Krieg beginnt zwischen Preußen und England einerseits und Habsburg, Frankreich Russland andererseits. Der in Darmstadt geborene evangelische hessendarmstädter Gesandte am Immerwährenden Reichstag in Regensburg Freiherrensohn Joachim Ludwig von Schwartzenau (43), verheiratet mit Eberhardine von der Streithorst (31), nimmt offen Partei für die Politik Preußens, woraufhin ihm das Votum als bevollmächtigter Minister für Hessen-Darmstadt, Sachsen-Weimar und Holstein Gottorp entzogen wird. Sein Vater, der hessendarmstädter Kanzler Kilian Schwarzenau (69) finanziert ihn weiter. - Die katholische bayerische Regierung macht den Lebenswandel der Bevölkerung für das Erdbeben von Lissabon, das auch in Bayern zu spüren ist, verantwortlich. All das ist für nichts anderes anzusehen als für eine erschreckliche Stimme des Herrn, durch welche der allerhöchste Gott Himmels und der Erden seine obriste Gewalt und förchterliche Ermanhungen zu Besserung des sündhaften Lebens zu erkenn gibt! woraufhin Tanzveranstaltungen, alle Lustbarkeiten, die Fastnacht, alle Märkte an wochentäglichen Feiertagen und alle Hochzeiten verboten werden. Wirte, die das Verbot übertreten zahlen 6 Gulden Buße, Musikern werden die Instrumente abgenommen und die Tänzer werden sogar mit 1,5 Gulden bestraft. - Die Stadt Neumarkt ist ohne Garnison, weshalb die neumarkter Bürger Georg Kerl und Stephan Ludwig als Torwächter angestellt werden und sogar das Kapuzinertörchen wird von der grün uniformierten neumarkter Bürgerwehr gesichert. Weil der neumarkter Hutmacher die grüne neumarkter Bürgerwehr nach Bürgerneister Johann Jakob Weiß, der die braune Farbe bevorzugt, verächtlich eine Schergenkompanie nennt, sperrt man ihn in den Bürgerturm alias Pulverturm. - Die Taxiskürassiere treffen in einer soldatenlosen Stadt Neumarkt ein. - Um das Wildererunwesen zu bekämpfen werden Ertappte für drei Jahre zum Militärdienst eingezogen oder Untaugliche zum Wehrdienst auf der Festung Rothenberg verurteilt. - Der neumarkter Organist und das Magistratsmitglied Anton Leonhard Michl (--) verliert seine Frau Barbara Dorothea Bartscherer, bleibt mit seinen 5 Kindern zurück und schreibt verarmt und lungenkrank einen Bittbrief an den Rat der Stadt Neumarkt. - In Neumarkt beziehen 20 Geistliche und 6 Wirte ihr Bier von auswärtigen Brauereien aus Mühlhausen, Lengenfeld und Möning. - In Neumarkt wird der neumarkter Pfarrer Eugen Pausch (--) geboren. - Im markgräflichen Opernhaus in Bayreuth lässt die mit dem in Weferlingen geborenen bayreuther Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg (St) (45) verheirateten Wilhelmine von Zollern Brandenburg Bayreuth alias Wilhelmine von Zollern Brandenburg Preußen (St) (47) ihr Singspiel alias Libretto zur Oper Amalthea in drei Aufzügen auf Befehl ihrer königlichen Hoheit aufführen. - Der Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis tritt in Kraft. - In Neumarkt wird wegen des Krieges bei der Fronleichnamsprozession und Karfreitagsprozession der Corporischristibruderschaft auf Theatervorführungen verzichtet. - In Neumarkt liegt das 8. bayerische Infanterieregiment, dann die Taxiskürassiere. - In Neumarkt ist das Schultheißenamtshaus im Besitz von Leonhard Schneider. - In Amberg wird der mit Theresia von Wildenau (--) verheiratete Florian Christoph von Franck (--) Regierungskanzler, der faktisch die Regierung leitet. - Die in Bayreuth geborene württemberger Herzogin Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg Preußen Bayreuth (St) (24) will sich die vielen Mätressen ihres Ehemannes Herzog Carl Eugen von Württemberg (St) (28), und, dass dieser ihre Freundin, die Kammerssängerin Marianne Pirker (39) einfach einkerkern lässt, nicht mehr gefallen lassen und zieht zu ihrer in Potsdam geborenen Mutter Markgräfin Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg Bayreuth (St) (47) nach Bayreuth. Außerdem ziehen ihr Mann Herzog Carl Eugen von Württemberg (St) (28) und sein Bruder Ludwig Eugen von Württemberg (St) (25), der im Bündnis mit französischen Truppen Menorca besetzt, gegen Preußen in den Krieg. - Große Not in Roth. - In Nürnberg gibt die in Bologna geborene italienische Kammervirtuosin auf Chemabalo und Violoncello Anna Bon di Venezia (18) ein Konzert. Kartenvorverkauf ist im Haus von Drucker und Verleger Baltasar Schmidt (--), wo sie auch ihre Kammersonaten, die sie in Bayreuth komponiert, ua Opus I für Flöte und Violoncello oder Cembalo bei Balthasar Schmidt (--) drucken lässt. - In Regensburg bedrängen zwei katholische Jesuiten eine schon im Sterben liegende lutherische Frau zum Konvertieren, was der in Regensburg geborene lutherische Prediger an der Neupfarrkirche Christian Gottlieb Dimpfel (47) bemerkt, verhindert und in seinen Predigten mit dem Vergleich von reissenden Wölfen, die er verscheucht hat, bezeichnet. Für die Katholiken ist Christian Gottlieb Dimpfel (47), der mit Freude jeden Austritt aus dem Kloster der überstrengen Karthäuser mit dem Spruch Carthäußer Vögelein suchet die Freiheit kommentiert, ein Seelenfänger. - In Regensburg ist der englische Riese Cornelius Magrat, der vorher in Nürnberg sein Unwesen trieb, als Betrüger entlarvt und muss fliehen. Ein hamburger Kaufmann in der Stadt behauptet dazu, er sei eine Frau. - In Pyrbaum wird neben der bestehenden evangelischen auch eine katholische Schule mit einem katholischen Lehrer eignerichtet. - In Nürnberg kauft der nürnberger Patrizier Christoph Siegmund von Holzschuher (27) als Sohn des Geheimen und Obersten Kriegsrates Patrizier Karl Siegmund von Holzschuher (--), die Herrschaft Vestenbergsgreuth, eine eigene Herrschaft, um in die Reichsritterschaft aufgenommen werden zu können, was aber noch 16 Jahre dauert. - In Altdorf gründet der bei Fürth geborene lutherische Geschichts Universitätsprofessor Georg Andreas Will (29) die Altdorfische teutsche Gesellschaft, die als Ortsgruppe die deutsche Sprache, gegen das Französische und Lateinische besonders in der Poesie fördert und deren Sekretär der in Nürnberg geborene Student Johann Christoph Martini (22) wird. Georg Andreas Will (29) wird von Fürst Johann Friedrich von Schwarzburg-Rudolstadt (St) (35) zum kaiserlichen Hof- und Pfalzgrafen ernannt und erstellt ein Mundartlexikon alias Idiotikon. - In Nürnberg wird der in Ansbach Lichtenau geborene Militärgarnisonswagenknechtssohn Johann Christoph Gatterer (29) Professor der Reichsgeschichte und Diplomatik am Auditorium Aegidianum alias lutherischen Egidiengymnasium und Vater der Dichterin Philippine Gatterer später Philippine Engelhard. - In Nürnberg wird der regensburger stadtamhofer Geigenbauer Veit Anton Widhalm geboren. - In Nürnberg ist Michael Vogel (--) ein geschätzer Geigenbauer. - In Ansbach gibt der in Ansbach geborene Dichter und ansbacher Hofjurst Johann Friedrich von Cronegk (25) die Ausgabe des moralischen Wochenblatts Der Freund in der Druckerei Posch einem Gegenpol zur höfischen Gesellschaft nach drei Jahren auf. - In Sulzbach-Rosenberg übernimmt der pfalzsulzbacher und kurpfälzer Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (32) in Mannheim die sulzbacher Fayencemanufaktur zwei Jahre lang selbst. Sein bisheriger Fayencemanufakturgründer und Leiter Christian Gottlieb Otto (--) wird zum Werksleiter degradiert, der mit einem Porzellandreher, zwei Porzellanmalern und zwei Lehrjungen weiterarbeitet. - Der Jurist Johann Jakob Cella, der sich mit sexualisierter Gewalt beschäftigt, wird in Bayreuth geboren. Sein Vater ist Kammerdiener und Unterdirektor der französischen Komödie am Bayreuther Markgrafen-Hof und ist im Bayreuther Hofkalender  17 40 noch Domestik. Seine Mutter ist Kammerfrau. - In Altdorf verlässt der umtriebige und verruchte in Lauf geborene Webermeistersohn und Brauersohn Johann Heinrich Mannert (32), verheiratet mit einer wohlhabenden in Nürnberg Wöhrd geborenen Bäckertocher und Besitzer des Fortunabades Untere Badgasse 5 fluchtartig wegen seines unehelichen Kindes Konrad Mannert (00) die Stadt und kehrt nach Lauf zurück, wo er wieder als Bader arbeitet. - In Nürnberg wird die Dichterin Philippine Engelhard geboren. - In Altdorf  wird der Badersohn und Chirurgensohn Konrad Mannert geboren.

1755 Wetter: Schneereicher und kalter Jahresbeginn. Erdbeben in Lissabon. Ein fühlbares Nachbeben erschreckt die Bevölkerung in Bayern zur Jahreswende. Ein kurzer Winter und ein früher Frühling führen zu einer frühen Blüte, nach der im Mai mit Nachtfrost und wochenlangem Regen alle Früchte zerstört werden. - In Ansbach wird in der Infanterikaserne ein Mohr alias Schwarzer auf den Namen Karl Friedrich Ansbach (--) getauft. - In Neumarkt wirtschaftet der neumarkter Bürgermeister als Verwalter des neumarkter Weißbierbrauhauses schlecht und betrügt die Anleger durch Nachlässigkeiten um ihren Verdienst und finanziert damit seinen Haushalt und Kleiderluxus. Die Anleger klagen erfolglos. Gerstenbier wird wieder beliebter. - In Nürnberg ist Anton Alter (--) Schützenmacher. - In Neumarkt verkauft der Hutmacher Gabriel Thomas (--) in der Hutmachergasse Hüte. - Die Kaisertochter Marie Antoinette alias Maria Antonia Josepha Johanna von Lothringen Habsburg Österreich (St) wird in Wien geboren. - In Regensburg findet in der Spitalamtsstube eine Bierprobe statt, bei der der bischöfliche Braumeister zugeben muss, dass sein Bier weit milder ist als ein Vergleichsbier der Pfründner, woraufhin die Beschwerden in Anbetracht der drohenden Strafe verstummen. - In Regensburg kommt ein Reskript des preußischen Königs Friedrich II von Zollern Preußen (St) (43) an den Gesandten am Regensburger Reichstag xxx von Plotho (--) wegen des angeblichen Übertritts seiner Schwester Wilhelmine von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (46) und deren Gemahl, des bayreuther Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg (St) (44) zur katholischen Religion an. - In Neumarkt sind Rößler (--), Weiß (--), Eder (--) und Stigler (--) Bürgermeister. 4 ist die maximale Anzahl von Bäürgermeistern. - Die brandenburgbayreuther Markgräfin Wilhelmine von Zollern Preußen (St) (46) wohnt beim Theaterstückverfasser und unglücklichen französischen Diplomaten Marquis Jean Baptiste Francois Joseph de Sade (53) bei einer Italienreise. Sein Sohn der berüchtigte Marquis de Sade (15) ist ein wegen seiner außergewöhnlichen Schönheit bewunderter Jüngling. - In Fürth besucht der jüdische frankfurter Geldwechslersohn Meyer Amschel Rothschild (11) die Jeschiwa alias jüdische Hochschule alias Talmudschule. - In Nürnberg ist der nürnberger Kammmachersohn und ehemalige altdorfer Student Wolfgang Magnus Büchner (28) Zuchthauskatechet. - In Erlangen beschließt der Rat der Stadt den Pfingstmarkt aus der Stadt auf den Burgberg zu verlegen und gründet damit die Erlanger Bergkirchweih. - In Ansbach wird Freiherrnsohn Carl von Drais Sauerbronn, der Vater von Carl Drais geboren, der 18 17 das Fahrrad alias Draisine erfinden wird. - In Nürnberg Schwaig werden die Bastionen um Schloss Malmsbach abgetragen und darauf Wohngebäude für Nachtwächter, Gärtner und Verwalter erbaut. Schloss und Tor müssen rund um die Uhr überwacht werden. - In Sulzbach-Rosenberg erhält die sulzbacher Fayencemanufaktur auf dem Philippsburger Hammer weitere Vorschüsse von der Regierung des pfalzsulzbacher und kurpfälzer Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (12) in Mannheim, die ein Verbot von fremden Porcelain von Majolika verkünden lässt, weil das hiesige Porzellein von viel besserer Güte als das fremde geworden ist. Andreas Herbst (--) flieht aus der Manufaktur. Danach versucht der kaltenbrunner Fayencefabrikbesitzer Andreas Windschügel (--)  vergeblich die sulzbacher Fayencemanufaktur zu übernehmen. - Die kaiserliche Reichspost führt Postkutschen ein. - In Berching wird der berchinger Weinhändler und Gastwirt Anton Pettenkofer (--), dem auch die Ökonomie auf dem Hagenberg gehört, katholischer kaiserlicher berchinger thurn und taxis Posthalter im Gasthaus Pettenkofer Pettenkoferplatz 12 (20 24 Stadtverwaltung).

1754 Wetter: Frühjahr und Sommer verregnet. Schneereiches und kaltes Jahresende. - In Erasbach übernimmt der geadelte kurfürstliche Regimentsratssohn Josef von Rupprecht (--) das väterliche Hofgut Erasbach, wofür auch er 200 Gulden für die Landsassenfreiheit an die Regierung bezahlen muss. Als Adeliger beansprucht er nicht nur das Recht der Mühlbeschau sondern besonders das der Kleinen Jagdbarkeit, worum er einen erbitterlichen Kampf mit der Regierung führt. - Im markgräflichen Jagdschloß Falkenhaus im Mönchswald bei Gunzenhausen lernt der Erbprinz Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (18) die englische Schriftstellerin und Autorin von Theaterstücken Elizabeth Craven (14) kennen und macht sie zu seiner Mätresse. - In Neumarkt ist die Schuld des münchner Hofkammerrats Johann Senser für Tabak seit 17 06 nicht beglichen. - In Nürnberg veranstaltet der altmühltaler Kantonsritterhauptmann Freiherr Ludwig von Seckendorff eine Geburtstagsfeier für den ansbacher Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (42) alias der Wilde Markgraf ein Gartenfest auf der Hallerwiese mit einem Feuerwerk auf der Pegnitz. - In Altdorf macht der in Nürnberg geborene Christoph Gottlieb von Murr (21) seinen Doktor in Rechtswissenschaften. - In Neumarkt wird wegen des Krieges bei der Fronleichnamsprozession und Karfreitagsprozession der Corporischristibruderschaft auf Theatervorführungen verzichtet. - Der in Ansbach geborene Karl Friedrich Reinhard von Gemmingen (15) wird Hofjunker des ansbacher Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (42). - In Erlangen beginnt Johann Georg Tucher (19) ein Universitätsstudium. - In Bayern lässt der kurbayerische Kriegsminister Graf Joseph Franz Maria von Seinsheim (St) (47) 4000 Soldaten ausheben und vom französischen König Ludwig XV (St) (44), der gerade die bürgerliche Heereslieferantentochter Madame Pompadour (33) zu seiner Mätresse gemacht hat, in Nordamerika im Siebenjährigen Krieg einsetzen. - In Nürnberg präsentieren sich die Anspachischen Hochfürstlich Privilegierten Hof-Comödianten im Nachtkomödienhaus hinter der Lorenzkirche Lorenzer Platz/Ecke Theatergasse mit Balletten und Schauspielen. - In Neumarkt nutzt der kleinwüchsige katholische Kleriker Klemens von Royer die Streitereien innerhalb der katholischen Pfarrei Neumarkt um die Bedeutung der Hofkirche indem er sie eigenmächtig praktisch zu seiner Kirche macht, obwohl er wie man meint eigentlich körperlich für die Liturgieämter wenig geeignet ist, was man ihm sehr übel nimmt. - In Nürnberg stirbt der bischöflichwürzburge und kurfürstlichbayerische Hofkammer Medailleur Andreas Vestner (46). - In Ansbach tritt der in Ansbach geborene Dichter Johann Friedrich von Cronegk (23) eine Stelle als Hofjurist an, wobei er aber auch die erste Ausgabe des moralischen Wochenblatts Der Freund in der Druckerei Posch herausbringen lässt, wobei sich ein Freundeskreis regelmäßig beim Hofkammerrat Hirsch trifft, der einen Gegenpol zur höfischen Gesellschaft bildet. - In Regensburg treten der venzianische Theaterdirektor Girolamo Bon (--) und seine Tochter Anna Bon (16) mit ihrer Wanderschauspielergesellschaft alias Wandertheater alias Wanderoper als Italienische Operisten Seiner Hochfürstlichen Durchlaucht von Thurn und Taxis im Gefolge von Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (50) auf. - In Sulzbach-Rosenberg betreibt der Maler Christian Gottlieb Otto (--) erfolgreich die sulzbacher Fayencemanufaktur auf dem Philippsburger Hammer mit Andreas Herbst (--), wo er gebrauchsfertige weiße Ware, aber auch bemalte Fayencen wie Teetassen, Kaffeetassen, Zuckerbüchsen, Teekannen, Kaffeekannen, Spülkumnen, Milchhäfen, Teile von Eßservisen, Maßkrüge, Seidelkrüge, Blumenkrüge, Leuchter, Nachttöpfe, Schreibzeuge, Waschschalen, Dockenguth alias Figuren und Schnecken bei einer amtlichen Besichtigung vorweisen kann. Andreas Herbst (--) wird aus der Firma gedrängt, darf aber weiter dort arbeiten. - In Nürnberg stirbt der Fayencemaler und Porzellanmaler Andreas Kordenbusch (--). Sein Bruder ist der nürnberger Mediziner Georg Friedrich Kordenbusch (24). - In Amberg beginnen im Fürstentum Obere Pfalz gerichtliche Auseinandersetzungen zwischen dem Schultheißenamt Neumarkt und der Stadt Neumarkt über die Niedergerichtsbarkeit über das Wirtshaus Zum xxx nach dem Tod des Besitzers Michael Ruepp (--) aus Sondersfeld, die erst 17 67 enden.

1753 Wetter: Verregnete Ernte. - In Neumarkt ist die Kapuzinerbrücke in einem lebensgefährlichem Zustand und der Hofkastner Anton Friedrich von Löwenthal (--) schlägt vergebens vor die Brücke aus Stein zu bauen, da Holz aus dem Staatswald teuer und knapp ist. - Der Erbprinz Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (17) kehrt von einer Frankreichreise und Italienreise im Oktober kränklich zurück und erkrankt im November an den Pocken. Sein Reisebegleiter und geheimer Sekretär Mayer wird vom Vater, Markgraf verantwortlich gemacht, nach Altenkirchen, in der Grafschaft Sayn im Westerwald, gebracht und dort hingerichtet. - Der in Neumarkt geborene ehemalige Chordirigent Ferdinand Jakob Michl stirbt in München als kurbayerischer Hofmusikus und münchner Vizekonzertmeister und hinterlässt 12 Synphonien und das Singspiel Tobias und Sara. - Der in Freystadt geborene Organistensohn Jean Paul Egide Martini (11) kommt in das Jesuitenseminar nach Neuburg an der Donau, wo er bereits als Organist agiert. - In Neumarkt kauft der Färber Rößler das Hofbräuhaus, in dem Bier gebraut wurde, und wandelt es in eine Scheune um. - In Neumarkt wird der spätere plankstettener Prior Joseph Raumer geboren. - In Neumarkt wird der spätere erasbacher Pfarrer Joseph Ruffin Widmann geboren. - In Nürnberg stirbt die ratsfähige adelige Familie Rieter mit dem Tod des altmühlkantoner Ritterhauptmannes Herrn Johann Albrecht Andreas Adam von Rieter aus. - In Regensburg werden von der Stadt die Bierkoster Matthäus Grießmann und Johann Christoph Nierenberger. - In Regensburg treten in der Fechtschule Luftsprungakrobaten auf. - In Regensburg tritt die Schauspielertruppe unter dem wiener Theaterdirektor Johann Michael Brenner in der Fechtschule, die dieser für sich umbauen lässt, auf, flüchtet aber nach katastrophalen Zuschauerzahlen alleine, woraufhin der Rat der Stadt die Kostüme der anderern Schauspieler konfisziert. - Der Sohn des Generalerbpostmeisters und Prinzipalkommissars beim Immerwährenden Reichstag in Regensburg Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (20) heiratet seine Cousine, die Fürstentochter Prinzessin Auguste von Württemberg (St) (19). - In Würzburg stirbt der bedeutendste süddeutsche Barockbaumeister und Rokokobaumeister und Baumeister der würzburger Residenz Balthasar Neumann (66) als Oberst des würzburger Militärs. - Der Codex Maximilianeus Bavaricus Judiciarii erscheint. - In Neumarkt sind Eple, Weiß und Stigler Bürgermeister. - In Amberg wird ein neues Salzhaus erbaut. Der Salzhandel ist wichtigstes rentables Handelsgut, da der Bergbau darniederliegt. - Der würzburger Fürstbischof  Carl Philipp von Greiffenclau (26) verbietet jeglichen Handel mit Lebensmitteln in die protestantische Reichsstadt Schweinfurth. - In Regensburg tritt der in Wien geborene Schauspieler Bernardon alias Joseph Felix von Kurz (36) auf. - In Altdorf druckt der Universitätsdrucker Johann Adam Hessel seine 53.000 ste Bibel. - In Ingolstadt übernimmt der verheiratete ingolstädter Universitätsdirektor Johann Adam von Ickstatt (51) die Patenschaft für seinen eigenen verwaisten Enkel und späteren Illuminatiordengründer Johann Adam Weishaupt (05). - In Regensburg treten der venzianische Theaterdirektor Girolamo Bon (--) und seine Tochter Anna Bon (15) mit ihrer Wanderschauspielergesellschaft alias Wandertheater alias Wanderoper als Italienische Operisten Seiner Hochfürstlichen Durchlaucht von Thurn und Taxis im Gefolge von Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (49) auf. - Der Bernardon-Darsteller und Schauspieler Johann von Kurtz (36) flieht nach seiner Verbannung bzw dem Verbot der Figur Bernardon aus Wien nach Regensburg. - In Regensburg tritt ein türkischer Seiltänzer auf dem Haidplatz auf. - In Sulzbach stiftet die verwitwete sulzbacher Herzogin Eleonore Philippine von Hessen Rheinfels Rotenburg  (St) (41), die kinderlose Cousine und zweite Gemahlin von Herzog Johann Christian von Sulzbach (St) (++) ein Salesianerinnenkloster. - In Pyrbaum fürchten die katholischen freystädter Franziskaner wegen des Baus einer Kapelle in Pyrbaum und deren Almosengaben um ihr Einkommen. - In Regensburg befindet sich in der Wohnung des Stadtkämmerers Gläzel im Untere Bachgasse 10 eine römische Fahnenträger Weihinschrift, die über der Stubentür eingemauert ist (verlorengegangen). - In Burglengenfeld gibt es das Gasthaus Zu den drei Kronen Hauptstrasse 1. - In Berching gibt der Gastwirt Anton Pettenkofer (--) sein Gasthaus Rumpf später Zur blauen Traube gegenüber von Pettenkoferplatz 12 auf.

1752 Wetter: Verregnete Ernte. - In Neumarkt lockt der Herrenmühlsohn Joseph Gmelch lockt Soldaten aus der eigenen Mühle heraus um sie vor Schaden und Plünderung zu bewahren und wird dafür im Amtshaus eingesperrt, worüber sich die neumarkter Bürgerschaft beschwert. Der Pulverturm wird wie früher wieder als Bürgergefängnis alias Zuchthaus hergerichtet. - Die neumarkter Kaserne im Schloßviertel ist ausbesserungsbedürftig. Der Rat der Stadt Neumarkt lehnt eine vorübergehende Unterbringung der Soldaten bei der Bürgerschaft ab und begründet das damit, dass das Kasernservicegeld schon schwer genug aufzubringen ist, woraufhin die Soldaten im Schloß und anderen herrschaftlichen Gebäuden untergebracht werden. - Der falsche Graf Managetta von Lerchenau wird als Betrüger entlarvt, an den Pranger gestellt, mit Ruten geprügelt, auf der Stirn mit einem Galgen gebrandmarkt und auf der Festung Wülzburg bei Weißenburg lebenslänglich eingekerkert. - In Neumarkt wird die Sperrzeit von Mai bis August um 22:00 Uhr und sonst um 21:00 Uhr der beiden Tore durch ein Generalmandat geordnet. Wer nach der Sperrzeit in die Stadt hinein will muss für sich eine Strafe von einem Kreuzer und für das Pferd zwei Kreuzer Strafe bezahlen. Nächtliche Ankömmlinge müssen warten bis der Schlüssel im Rathaus geholt wird. Der neumarkter Bürgermeister Georg Eder vernachlässigt die Öffnungszeiten und wird dafür mit einer 3tägigen Haftstrafe im Rathauskerker bei Wasser und Brot bestraft. Wer die Strassenreinigung vernachlässigt muss einen Reichstaler Strafen zahlen. - In Neumarkt vrlangen die neumarkter Bürger wieder ein eigenes Bürgergefängnis alias Zuchthaus. Bürger dürfen normalerweise nicht in Gefängnissen in unterirdische Zellen inhaftiert werden. - In München wird eine neue Kleiderordnung erlassen, die die Verwendung von gesponnenem Gold und Silber nur dem Adel, höheren Offizieren, Beamten und Bürgermeistern von Hauptstädten und ihren Familienangehörigen erlaubt. Gemeine Bevölkerungsschichten ist nur Stoff erlaubt, der 2 Gulden pro Elle nicht übersteigt. Ausländische Wolle ist verboten. Seide ist nur an Knöpfen, Schnüren, Bändern, Hosenträgern, Halstüchern und Hauben erlaubt. Vornehmeres Stadtvolk und Marktvolk vom Unteroffiziersweib aufwärts darf auch feinere Tuche und Wolle tragen. Zwar ist ihnen Seide mit Samt erlaubt aber Gold und ausländische Spitze streng verboten. Um die Stände klar und deutlich unterscheiden zu können muss sich jeder, der Samt und Seide tragen will beim Rat der Stadt Neumarkt melden. Die Namen werden an die Regierung in Amberg gemeldet und geprüft. - In Regensburg verbietet das Ordinariat die Aufführung des theaterartigen Passionsspiels. - In Regensburg wird der aus Bublitz stammende deutsche Kaufmann und Bankier Georg Friedrich Dittmer (25) vom regensburger Kaufmann Johann Eberhardt eingestellt. - Freiherr Johann Christoph von Forster zu Burglengenfeld heiratet Gräfin Maria Therese Johanna Eberhardine von Oettingen. - In Neumarkt ist J E Stigler Bürgermeister und Konrad Carl Posthalter bis 17 69. - In Würzburg erschafft der in Venedig geborene Maler Giovanni Battista Tiepolo (56) im Auftrag des auf Schloss Vollrads geborenen würzburger Fürstbischof  Carl Philipp von Greiffenclau (25) in der würzburger Residenz ein riesiges barockes Deckengemälde. - Kaiser Franz Stephan von Lothringen (St) (44) eröffnet in seinem Schlossgarten Schönbrunn einen eigenen Tiergarten. - In Roth ist der Gasthof Zur Krone von Johann Michael Fuchs heruntergekommen.. - In Regensburg tritt im Gasthaus Zum grünen Kranz der Italiener Antonio Martinelli aus Cremona mit einem parasitären Zwilling am Körper auf. Seine beiden Kinder müssen ihn als Monster präsentieren und halsbrecherische seltsame Künste darbieten. Frauen ist der Zutritt nicht gestattet, da man befürchtet, der Anblick könnte zu Missbildungen ihrer Kinder führen. - In Deinig wird der Verwandte der lengenfelder Brauerfamilie Yberle Johannes Sebastian Yberle neuer Pfarrer und Kämmerer. - Der bayerische Kurfürst Max III. Joseph von Hohenzollern (St) (25) ist von der Zerstörung und flächendeckenden Abholzung der bayerischen Wälder so geschockt, dass er eine eigenen Forstbehörde aufstellt, die den Staatsforst schützt und Richtlinien für die Forstämter aufstellt. - In Regensburg Stadtamhof stellt der Instrumentenmacher Gabriel David Buchstetter (--) ua qualitativ hochwertige Geigen her, die er auch aus minderwertigerem Tannenholz fertigt, was einen scharfen Ton erzeugt. Er gilt als einer der besten seiner Zunft. - In Nürnberg wird der zweite Sohn Gallus Ignatius Widhalm des Geigenbauers Leopold Widhalm (25) geboren. - In Regensburg wird das Ausflugslokal Prinzengarten von Gastwirt und Brauer Jakob Balthasar Prinz eröffnet. - In Nürnberg Schwaig sind die Balken  der Wirtschaftsgebäude von Schloss Schwaig, die in Fachwerk ausgeführt sind und fünf Jahre zuvor wegen Feuchtigkeitsproblemen mit Flachziegeln alias Bieberschwanzziegel verblendet wurden, völlig verrottet, weshalb Christoph Jakob Waldstromer sich entscheidet sie bis zum zweiten Obergeschoss durch Steinwände zu ersetzen, wobei man die Decken mit Rokokostuck verziert. - Der im Kloster Heilsbronn ausgebildete nürnberger Fayencemanufakturporzellandreher Andreas Herbst entdeckt bei Sulzbach brennbare Erde, woraufhin er erfolgreich den pfalzsulzbacher und kurpfälzer Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (28) überreden kann in der Stadt Sulzbach-Rosenberg auf dem Philippsburger Hammer die sulzbacher Fayencemanufaktur zu gründen, wofür er sich mit dem Maler Christian Gottlieb Otto (--) verbindet und den existierenden Hochofen zu einem Brennofen umbaut. Weil sie kein Geld haben erbitten sie zunächst 200 Gulden Vorschuß, und lassen sich darauf ein diesen gegen Wochenlohn zu betreiben. Weil der umgebaute Hochofen nicht funktioniert wird in kleineren Brennöfen gebrannt. - In Nürnberg wird die vom nürnberger Patrizier Christoph Imhof (++) gestiftete Sammlung Bibliotheka rerum Nurembergensium mit nur Nürnberg betreffende Sammelstücken wie 349 Handschriften, darunter 49 orientalische, Porträts, Münzen und Kupferstiche von dessen Schwiegersohn und nürnberger Losunger Hieronymus Wilhelm Ebner von Eschenbach (--) wie im Testament verfügt in Form einer öffentlichen Bibliothek zugänglich gemacht, in der sich auch das Buch Chronica der Stadt Neumarkt, in der Oberpfalz 15 76 befindet.

1751 Wetter: Frost im April. Sommerhitze. - In der amberger Franziskanerkirche wird die Bruderschaft des heiligen Erzengel Michael mit ihrem ersten Präfekten, dem kurfürstlichen münchner Hofkammerrat und herzöglichen Zahlmeister der Oberpfalz, Johann Paul von Gutmann gegründet. Das höchste Oberhaupt der Bruderschaft ist Pfalzgraf Herzog Wilhelm. - Der letzte Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (15) gründet in Ansbach eine Porzellanfabrik. - In Ansbach führt der elpersdorfer Pfarrvikar Frobenius 2 Hexer und 4 Hexen zum Scheiterhaufen. - Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (39) bekommt und übersteht in Ansbach die Windpocken. Die Krankheit wird angeblich durch zweimal tägliches Beten abgewendet. - In Eichstätt dokumentiert der fürstbischöfliche Hofbaumeister Mauritio Pedetti die verfallende Willibaldsburg in einer Tuschezeichnung. - In Eichstätt wird der Maler Johann Michael Franz (36) zum fürstbischöflich eichstätter Hofmaler ernannt. - In Eichstätt kehrt der am kaiserlichen Hof in Wien geprägte eichstätter Domherr Raymund Anton von Strasoldo (33) von seinem Studium am Jesuitenkolleg in Rom zurück und verbietet als neuer Domdekan den jungen eichstätter Theologiestudenten den Besuch von Gasthäusern und erlaubt den Domherren nur die Herrentrinkstube alias heutiges Dompfarramt. - In Kurbayern werden die Hexenprozesse mit neuem Recht beibehalten. - In Nürnberg tauchen ansbacher und bamberger Soldaten auf, die den Beitrag zum Reichskreis eintreiben. - Der in Fürth geborene Astronom und Geograph Georg Moritz Lowitz (29) wird Leiter des nürnberger Aegidiengymansiums dessen Sternwarte. - Der in München geborene Giuseppe Appiani (45) malt das Deckengemälde von Schloss Seehof. - Der Codex Maximilianeus Bavaricus Criminalis erscheint. - In München wird das Neue Opera Hauß als barockes Opernhaus von François Cuvilliésd.Ä. für den bayerischen Kurfürst Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (24) erbaut. - In Amberg wird Thesesia Franziska Topor von Morawitzki als Tochter von Graf Josef Clemens Franz von Topor Morawitzky (40) und der Grafentochter Maria Elisabeth Therese Josepha Felicitas von Rechberg (42) geboren. - In Deining wird Johann Feihl (--) mit dem Gasthaus Zur Post als kaiserlicher Reichsposthalter auf Generalerbpostmeister Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (47), in dritter Ehe mit der in Prag geborenen Maria Henriette Josepha von Fürstenberg-Stühlingen (19) verheiratet, vereidigt. - In Pyrbaum hält seit der Reformation im Getreidekasten ein sulzbürger Kapuzinermönch wieder eine katholische Messe, dem im Folgejahr eine ständige Wohnung eingerichtet wird und der die Messe im alten Schloss abhält. - In Nürnberg wird der in Fürth geborene neue Leiter des Aegidianums Georg Moritz Lowitz (29) ebenfalls Leiter der nürnberger Sternwarte. - In Regenstauf kauft Franz Friedrich von Singer (--) aus Mossau das Schloss Rosenhof und die Hofmark Loch. In Neumarkt kauft der ledige freystädter Bürger Johann Conrad Carl (--) das Gasthaus Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9 (20 17 Mittlerer Ganskeller) vom neumarkter Bürgermeister Johann Jakob Weiß (--). - In Regensburg wird der Diplomatensohn Carl Ludwig Friedrich von Schwarzenau geboren. - Kürn gehört Baron xxx von Stingelheim (--).

1750 Wetter: Trockener und milder Jahresanfang. Kälteeinbruch im April. Trockener und heißer Sommer. - Der aus Regensburg stammende Franz Anton Huber schleicht sich in den markgräflichen Hof in Ansbach als vermeintlicher Graf Managetta von Lerchenau ein. - In Nürnberg spielt Johann Friedrich Müller den Harlekin. - In Regensburg wird die verhaftete Bordellbetreiberin Dorothea Maria Bächlein auf dem Pranger ausgepeitscht und ihr körperlich behinderter Mann verliert den Torhüterposten. - Die regensburger Bürger huldigen ihrem Principalkommissar Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (46) vor dem ehemaligen Freisinger Hof, Emmeramsplatz 9. - Valentin Stephan Still wird in Fischbach bei Nittenau als Sohn des Brauers Georg Still geboren. - In der würzburger Residenz malt Giovanni Battista Tiepolo das Deckengewölbe mit 677 qm. - In Altdorf studiert der protestantische beringersdorfer Pastorssohn Georg Friedrich Kordenbusch (19) Medizin. Sein Bruder ist der Fayencemaler und Porzellanmaler Andreas Kordenbuschwar  (39).  - Der enge Mitarbeiter von brandenburgbayreuther Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (39) Philipp Andreas von Ellrodt (43) wird in den Adelsstand erhoben. - In Neumarkt sind JE Stigler, Johann Ägidius Eder, Rösler und Johann Balthasar Wildtmeister Bürgermeister und Johann Karl von Itten ist bis 17 64 Schultheiß. - Die frobergischen Kürassiere Joseph Ignatius von Schallern und Joseph Anton von Schallern verkaufen Schloss Schallern an Freiherr Joseph Heinrich von Freudenberg. - In Regensburg erscheint Wöchentliche Nachrichten von gelehrten Sachen. - Der preußische König Friedrich von Zollern, der Große (St) (38) verbietet das Degentragen an Universitäten instinctement, nimmt jedoch adelige Studenten davon aus. In England trägt der Student traditionell keinen Degen sondern betreibt country sports wie Jagen, Reiten, Rudern und Kricket. - In Coburg wird im Schloss Ehrenburg Franz von Sachsen Coburg Saalfeld (St) als ältester Sohn von Herzog Ernst Friedrich von Sachsen Coburg Saalfeld (St) (40) und Herzogstochter Sophie Antonia von Braunschweig Wolfenbüttel (St) (26) geboren. - In Regensburg richtet sich die kurbraunschweigische Gesandtschaft in der Wildenschen Behausung am Arnulfsplatz 4 ein.. - In Eichstätt wird ein städtisches Waisenhaus gegründet, in dem katholisches klösterliches Pflegepersonal arbeitet. - In Regensburg wird der Wagenbau Orttenburger Domstrasse 1, der Kutschen baut, gegründet. - In Ansbach Dennenlohe beendet der Bankier und auritzer Freiherr Paul Martin von Eichler (--) den Umbau seines frührokoko Schloss Dennenlohe mit dem Aufbau einer Orangerie. - In Neumarkt Berg kauft der kurbayerische Leibarzt Fuchs (--) das Schloß Berg Im Schloß 1. - In Regensburg stirbt die in Wien geborene Maria Ludovika Anna von Lobkovitz (67), die Witwe von Anselm Franz von Thurn & Taxis (++). - In Dietfurt ist man sich über die Arbeit der Biersetzer alias Qualitätsprüfer und den daraus folgernden Preisfestsetzungen nicht einig, weswegen der Stadtrat eine Bierprobe durchführt, bei das Bier von xxx Stauner (--) alias Stauners Pier etwas bitter befunden wird, das Bier von xxx Forster (--) wird als leer, doch lauter, das von xxx Niedermeier (--) als ehrlicher Trunk und das von xxx Kunstmann (--) als ein Geschmäckl beschrieben, - Mit dem Tod von Freiherr Wilhelm Gottfried von Heideck (--) erlischt auch die preußische Linie der Familie Heideck. - In den Schultheißenämtern Neumarkt und Pfaffenhofen-Haimburg gibt es folgende Adelige mit ihren Besitzungen: xxx von Boslarn (--) hat Besitzungen in Woffenbach, Pelchenhofen, Pölling, Sondersfeld, Eispertshofen und Trautmannshofen,  Graf xxx von Holnstein (St) (--) hat Besitzungen in Altmannsberg, Biermühle, Butzenberg, Dietersberg, Eißmannsberg, Freihausen, Großalfalterbach, Grubach, Hennenberg, Hermannsberg, Holnstein, Ittelhofen, Kreismühle, Labermühle, Metzenhof, Pirkach, Pollanten, Rasch, Riedhof, Ritzermühle, Roßthal, Schnutenhofen, Simbach, Staufersbuch Thann, Thannbrunn, Wachtlhof, Wackersberg, Waldkirchen, Waltersberg, Wattenberg, Wiesenhaid, Wissinge und Wolfersthal. xxx von Holzschuher (--) hat Besitz in Berngau, xxx von Notthafft (--) hat Besitz in Ittelhofen und Wissing, xxx von Lonley (--) besitzt das Landsassengut Erasbach, xxx von Loefen (--) hat Besitz in Laaber und Pilsach Eschertshofen, Heimhof, Richt und Thonhausen, xxx von Löwenthal (--) hat Besitz in Deining, Leutenbach, Mittersthal und Unterbuchfeld, xxx von Orban (--) hat Besitz in Pilsach und Ischhofen, xxx von Ruprecht (--) hat Besitz in Erasbach, Bachhausen, Großberghausen, Kösenhill, Mörsdorf und Weihersdorf, xxx von Führer (--) hat Besitz in Dippersricht, xxx von Gobl (--) hat Besitz in Giggling, xxx von Giese (--) hat Besitz in Allersburg und Berghausen, xxx von Törring (--) hat Besitz in Unterölsbach und Unterwall, xxx von Truchseß (--) hat Besitz in Richtheim und xxx von Tucher (--) hat Besitz in Richtheim. - In Neumarkt wird eine Orgel vom amberger Orgelbauer Johann Baptist Funtsch (--) in der späteren katholischen Krankenhauskapelle St Anna eingebaut. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Astronom Gabriel Doppelmayr (65), der eigentlich Himmelgloben und Erdgloben baut, bei einem elektrischen Experiment mit einem Kondensator Leidener Flasche an einem Stromschlag. Man versetzt Menschen zur Belustigung der Zuschauer mit Stromschlägen, wodurch sie ihre Körper nicht mehr unter Kontrolle haben und wild zucken. 

1749 In Ansbach wird das Diebespärchen Johann Nikolaus Uz und Kunigunde Schneeberger am Hofgericht gehenkt. - In Kopenhagen wird Prinz Christian VII von Dänemark und Norwegen (St) als Enkel der bereits 17 37 verstrobenen wolfsteiner Grafentochter Sophie Christiane von Wolfstein Sulzbürg (++) geboren. - In Nürnberg erstellt der norwegische Medailleur Gabriel Lunder für den lorenzer Prediger Johann Meyer eine Portraitmedaille und bleibt bis 17 82. - Weltweit gibt es bereits 669 Jesuitenschulen. - Das als Jagdschloss genutzte markgräflichansbacher Unterreichenbacher Schloss vor den Toren von Schwabach wird vom in Ansbach geborenen ansbacher Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (37) alias der Wilde Markgraf verkauft. - In Neumarkt bezichtigt ein Mädchen zwei Frauen der Hexerei. - In Nürnberg wird der mehrmals verbannte nürnberger Goldschmiedemeister Ulrich Sebastian Beck wieder aufgegriffen, ins Zuchthaus geworfen, ausgepeitscht und vor der Stadt ausgesetzt. - In Regensburg betreibt die st peter Torschreiberehefrau Dorothea Maria Bächlein ein illegales Bordell mit 19 Prostituierten, weswegen der evangelische Prediger Christian Gottlieb Dimpfel, der sich um die Unschuld der jungen Mädchen sorgt, sich beim mit Anna Ursula Dimpfel verheirateten regensburger Kammerer alias Bürgermeister Johann Georg von Selpert (28) beschwert. Wegen ihrer ehrbaren Kundschaft wird Dorothea Maria Bächlein erst nach längerer Zeit verhaftet, der Hurerey angeklagt, die Huren mit Schandglöckchen an Stangen aus der Stadt Regensburg geprügelt. - Der ehemalige regensburger Domprediger, der in München geborene ehemalige ingolstädter Theologiestudent und Jesuit Leo Rauch (53) wird Beichtvater des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs Friedrich August II von Wettin (53) in Dresden. - Im würzburger Kloster Unterzell schlägt dessen Superiorin Maria Renata Singer von Mossau (70 ) eine Mitschwester mit einem Disziplinenhieb alias Geißelpeitsche ins Gesicht und wird als letzte Hexe Frankens nach 11 Konfliktjahren nach einem klösterlichen Verhör zum Tod auf den Scheiterhaufen verurteilt, aber erst doch geköpft und dann verbrannt. - In Neumarkt sind Johann Georg Grueber, Rösler, Johann Ägidius Eder und Johann Balthasar Wildtmeister Bürgermeister. - In Regensburg wird der oberösterreichische Musiktheoretiker, Violonist und Komponist Joseph Riepel (42) Hofkapellmeister von Principalkommissar Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (45). - Mit dem Tod von Freiherr Lorenz Gottfried von Leoprechting fällt Schloss Hillstett an seinen Sohn Johann Joseph von Leoprechting, der sich aber mit seinen drei Stiefgeschwistern aus der Ehe des Johann Lorenz mit Sara Genofeva von Satzenhofen auseinandersezten muss. - In Regensburg erscheint Wöchentliche Nachrichten von gelehrten Sachen. - In Regensburg kommt der schwedischpommerische Reichstagsgesandte August von Greifenstein in den Besitz des Wasserschlosses Pürkelgut Einhauser Strasse 2. Er beginnt für die regensburger Reichstagsgesandten regelmäßig standesgemäße Feste zu veranstalten. - In Regensburg folgt der evangelische regensburger Pastorensohn und Diplomat Friedrich Melchior Grimm (26) seinen Freund Grafensohn Gottlob Ludwig von Schönberg nach Paris, wo er in die Gesellschaft eingeführt wird. - In Regensburg wird der oberösterreichische Bauernsohn, Schankwirtsohn und katholische Jesuitenkollegiat Josph Riepel (40) Hofkapellmeister. - In Regensburg logiert der Taschenspieler und Alchemist Thomas Peladine im Gasthaus Zum goldenen Rädel. Er behauptet ein Buch in Eichenholz und einen Küchenjungen in einen Frischling alias junges Schwein verwandeln zu können. - In Schwabach wird das markgräfliche Jagdschloss Unterreichenbach von dem in Ansbach geborenen leidenschaftlichen Jäger Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (37), verheiratet mit der stoffwechselkranken preußischen Königstochter Friedrike Luise von Zollern Preußen (St) (33), die er haßt, an einen Privatmann verkauft. - In Regensburg übernimmt der in Sachsen-Anhalt geborene verarmte Archidiakonssohn und ehemalige Elefanten Apotheke Mitarbeiter und Arzt Johann Gottlieb Schaeffer (29) die Leitung des Katholischen Stadtkrankenhauses. Sein Bruder ist Pfarrer an der Neupfarrkirche.

1748 Wetter: Kälteeinbruch und Wärmephase wechseln sich im März und April ab. Mai trocken und heiß. Im Hochsommer Heuschreckenschwärme aus dem Osten. Totale Sonnenfinsternis in Nürnberg. - Polnischer Thronfolgekrieg - In Neumarkt ist im Sommer um 22:00 Uhr und im Winter um 21:00 Uhr Polizeistunde. - Die österreichischen Husarenregimenter Ghylary und Nadasty logieren auf ihrem Weg in den Schlesischen Krieg in Neumarkt. - Der kaiserliche Generaloberpostmeister Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis wird zum Prinzipalkommissar ernannt und verlegte aus diesem Grund die Residenz seiner Familie von Frankfurt nach Regensburg. - In Neumarkt wird vor dem Anwesen des neumarkter Ulrich Haas ein Findelkind aufgefunden, das von der Frau des neumarkter Bürger Hans Kastner aufgezogen wird. - In der markgräflichen Stadt Bayreuth wird ein Opernhaus mit dreistöckigen Logen für die drei Stände und mit einer Fürstenloge für den calvinististischen Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (37) und seiner musikalisch geprägten Frau, der preußischen Königstochter Wilhelmine von Zollern Brandenburg Preußen (St) (39), die fast nie benutzt werden wird, fertiggestellt und mit den Opern Il trionfo d'Ezio des aus Rom stammenden wiener Hoflibrettisten Pietro Metastasio (37) und Artaxerxes des englischen Komponisten Thomas Arne (38) mit einer Inszenierung von Johann Adolf Hasse eröffnet. Das Libretto zu Artaxerxes verfasst Wilhelmine von Zollern Brandenburg Preußen (St) (39) persönlich. Die Eröffnungsfeier ist das glanzvollste Fest in der Geschichte des Fürstentums. - Die in Bayreuth geborene markgräflichbayreuther Erbtochter Elisabeth Friedrike Sophie von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (16) heiratet in Bayreuth den württemberger Herzog Karl Eugen von Württemberg (St) (20), dessen Mutter die in Frankfurt geborene Reichspostgeneralstochter Maria Augusta von Thurn und Taxis (St) (42) ist. - In Regensburg kommt der seit drei Jahren von seinem Amt enthobene Principalkommissar als Vertreter des Kaisers auf dem Immerwährenden Reichstag Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (44), der Bruder der Reichspostgeneralstochter Maria Augusta von Thurn und Taxis (St) (42) von Frankfurt mit zwölf Schiffen am regensburger Weintor an und wird mit einer sechsspännigen Kutsche und von städtischer Kavallerie begleitet zum angemieteten Freisinger Hof, der dem regensburger und freisinger Bischof Johann Theodor von Wittelsbach von Bayern (St) (45) gehört, gebracht. Er ist neuer Besitzer des 500 Zimmer umfassenden heruntergekommenen Klosters St Emmeram, das er in eine hochadelige Residenz umbauen lässt. Mit ihm kommt der Architekt und Hofbaumeister Anton Franz Zauffaly an. Sein Sohn Johann Zoffany (15) alias Johann Zauffaly beginnt eine Lehre in der Werkstatt des regensburger Kunstmaler Martin Speer (47) am Brixner Hof. Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (44), hat sein Amt durch auswändige Verhandlungen am wiener Hof und gravierenden Zugeständnissen im Bereich der Post ua der Einrichtung von Schwarzen Kabinetten zur Briefüberwachung zurückerhalten und beginnt mit der Zerstreuung und Unterhaltung der Gesandten von Reichstagssitzungen durch Galasoupers und seine Hofmusikkapelle. - In Regensburg organisiert während der Fastnacht der Commissär Freiherr von Palm eine feierliche Schlittenfahrt nach Prüfening die im Redoutensaal bei einem Maskenball endet. - In Neumarkt sind J E Stigler, Johann Sebastian Weiß, Stigler, Balthasar Weiß, Rösler und Johann Balthasar Wildtmeister Bürgermeister. Johann Sebastian Weiß stirbt. - In Neumarkt lässt sich J M Forster als Chirurg, der für offene Wunden zurständig ist, nieder. Er wird den neumarkter Rotgerber Johann Leonhard Kün wegen unerlaubter medizinischer Betätigung anzeigen, da dieser behauptet ein Geheimmittel zur Abtötung von Würmern zu besitzen, das er gegen Selbstkosten verteilt. - In Adelmannsfelden wird Freifrau Franziska von Bernerdin geboren. - In Nürnberg findet eine Redoute als Faschingsveranstaltung der höheren bürgerlichen Schicht statt. - In Nürnberg bringt Johann Steins Witwe das Buch Natürliches Zauberbuch heraus, das Taschenspieler-, Rechen-, physikalische, Karten- und Würfeltricks beschreibt. Billard und viele andere Spiele werden genau erklärt. Es erklärt auch die Herstellung von Schminkfarben und Parfum. - In Ingolstadt wird der Juraprofessorensohn und Aufklärer Adam Weishaupt geboren. - In Regensburg tritt die Theatergesellschaft von Franz Schuch (32) auf. - In Staufersbuch wird der Verwandte der lengenfelder Brauerfamilie Yberle Johannes Michael Yberle neuer Pfarrer. - In Nürnberg trägt der protestantische vogtländische Sattlersohn und Theologe Johann Gottfried Biedermann (53) aus bewährten Urkunden, Kauflehen und Heyrathsbriefen, gesammleten Grabschriften und eingeholten genauen Nachrichten ein Geschlechtsregister des Hochadelichen Patriciats zu Nürnnberg mit den Gräflich-Freyherrrlichen und Edlen Häusern zusammen und lässt es in Bayreuth bei Dietzel drucken, wobei er auch gerne Fakten erfindet um besonders lange Stammbäume präsentieren zu können, was aktuelle Kritiker aufgrund fehlender schriftlicher Quellennachweise und angemaßter eigener wissenschaftlicher Deutungshoheit verreißen, obwohl auch ihre Quellen bewußt manipuliert wurden. - Die in Eichstätt Titting geborene Johanna Sophie Kettner (22), die als Mann verkleidet 14 Jahre lang Dienst in der kaiserlich österreichischen Armee geleistet hat, wird während einer Krankheit enttarnt, aber auch ehrenvoll als Korporal entlassen. - In Nürnberg wird der nürnberger Patrizier Carl Christoph von Oelhafen Schöllenbach Eismannsberg (39) Pfleger des Amtes Gräfenberg. - In Velburg tritt Freiherr Xaver von Haslang (--)  seinen Anteil von Burg Helfenberg in Lengenfeld für 25.000 Gulden an Freiherr Georg Sigismund von Hegnenberg Dux (48) ab.

1747 Polnischer Thronfolgekrieg - Prinzessin Maria Antonia Walpurga von Wittelsbach Bayern (St) (21) durchreist im Juni auf dem Weg zu ihrer Trauung nach Sachsen die Stadt Neumarkt Richtung Amberg und im Juli reist die sächsische Herzogstochter Prinzessin Maria Antonia Sophia von Sachsen (19) über Neumarkt nach München, wo sie den Kurprinzen heiratet. Der Geistliche Rat des bayerischen Kurfürst Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (21) verbietet die Oberammergauer Passionsspiele, weil Frömmigkeit nicht auf die Theaterschaubühne gehört. - In Pilsach Eschertshofen kauft sich Wolfgang Wilhelm von Loefen (--) einen großen Hof, wodurch das ehemals leuchtenberger Lehnsgut in das Landsassengutsmatrikel aufgenommen wird. - In Ittelhofen ist die Ehefrau von  Maximilian von Notthafft im Besitz des Landsassengutes Ittelhofen. - Der bayerische Kurfürst Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (20) gründet die nymphenburger Porzellanmanufaktur in München. - Von der ansbacher Festung Wülzburg bei Weißenburg desertiert der Soldat Georg Kramer mit der 18 jährigen Dienstmagd Dorothea Lindner. Beide werden gefangen genommen und mit einem Schinderkarren durch die Stadt Ansbach zum Hofgericht gefahren und ohne ein Gerichtsverfahren aufgehängt. - In Ansbach wird die Ordnung der Begräbnisgesellschaft gedruckt. Zum Kreis der Beteiligten gehören der Auerochs, der Bärentaz, der Herrgottshöfer, der Halbritter, der Ratzenbeck, der Reindonner, die Böswillibaldin, die Eitelkotzin und die Einfaltin. - Der Familienälteste der Herren von Wildenstein versucht durch ein Verbot der amberger Regierung vergeblich das Rittergut Strahlenfels an das Kloster Weißenohe zu verkaufen. - Der uneheliche Kaisersohn Ludwig (24) erhält die Herrschaft Holnstein. - In Stadtamhof wird Johann Gottlieb Sturm der Hexerei beschuldigt und nach 15 Stockhieben aus der Stadt Regensburg ausgewiesen. - Der auf Schloss Georgenthal bei Ansbach morganatisch geborene Sohn Friedrich Karl von Falkenhausen (St) (14) von Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (35) und Freifrau Elisabeth von Falkenhausen alias Falknertochter Elisabeth Wünsch (37) wird vom mit der Kaisertochter Maria Theresia von Habsburg (St) (30) verheirateten Kaiser Franz Stephan von Lothringen (St) (39) in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Der neun Monate alte Säugling Louise Charlotte wird krank, stirbt und wird auf Befehl von Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (35) wie eine Prinzessin in der gunzenhausener Stadtkirche bestattet. - An Nürnberg marschieren im Juni 37.000 russische Soldaten gegen Frankreich vorbei und im November zurück. - In Nürnberg stirbt die ratsfähige adelige Familie Nützel aus. - In Nürnberg wird der verbannte nürnberger Goldschmiedemeister Ulrich Sebastian Beck wieder aufgegriffen und zu einer Prangerstrafe verurteilt. - Seubersdorf, in der Herrschaft Holnstein, wird dem unehelichen Kaisersohn  Franz Ludwig von Holnstein (St) (24) als böhmisches Lehen übertragen. - In Neumarkt beteiligen sich bei der Fronleichnamsprozession der Corporischristibruderschaft der Pfarrkirche 30 Totengesichter, drei Teufelslarven, der höllische Rachen und 25 Totenkörper alias Skelette. - Der amberger Statthalter Graf Franz Ludwig von Holnstein aus Bayern (St) (24) trifft sich mit der bayerischen Prinzessin Maria Antonia Walburga (St) (23), die auf dem Weg zu ihrer Vermählung ist, in Amberg. Er übt dort sein Amt nicht aus. - In Nürnberg Schwaig werden Teile der Wirtschaftsgebäude von Schloss Schwaig wegen Feuchtigkeitsprobleme mit Flachziegeln alias Bieberschwanzziegel verblendet, wodurch innerhalb von fünf Jahre die dahinterliegenden Balken völlig verrotten. - In Ansbach wird der Porzellanmaler Georg Christoph Popp (--) zum Porzellanverwa1ter der ansbacher Fayencemanufaktur ernannt. In Regensburg ist Pferdewechsel in der Posthalterei auf dem neuen Postkurs Regensburg~Amberg~Hahnbach~Kirchenthumbach über Bayreuth nach Hof. - In Velburg übernimmt Freiherr xxx von Hegnenberg-Dux (--) die drei Jahre zuvor ausgestorbene Tilly Herrschaft Helfenberg.

1746 Wetter: Milder, sehr trockener Sommer. - Polnischer Thronfolgekrieg - Schatzsuche mit Teufelsbeteiligung in Kemnath. - Freiherr Ignaz Joseph von Gumppenberg erbaut in Breitenbrunn das zweigeschossige Schloss Gumppenberg. - In Nürnberg lassen sich der Kommissar und geheime Rat Graf Franz Siegmund Siegmund von Sazenhofen auf Bertholdshofen und Bettendorf auf einem Thron mit den Herren von Voit, den Baronen von Milchling und von Andlau von der nürnberger Bürgerschaft, d.h. alle Männer über 13 Jahren stellvertretend huldigen. Es wird befohlen die Pechpfannen und Nachtlaternen anzuzünden. - In Nürnberg wird der nürnberger Goldschmied und Goldarbeiter Ulrich Sebastian Beck, der bei seiner Meisterprüfung mit einer Arbeit eines Mitarbeiters betrogen hat, aus der Stadt verbannt, weil er die nürnberger Catharina Ebersberger geschwängert und eine andere Frau in Markt Neuhaus geheiratet hat. - In Neumarkt sind J E Stigler und Johann Balthasar Wildtmeister Bürgermeister und der Verweser Joseph Kormann ist Schultheiß. - In Neumarkt beteiligen sich bei der Fronleichnamsprozession der Corporischristibruderschaft der Pfarrkirche der Tod zu Pferde mit Standarte mit vier Totenköpfen und zwei Sanduhren. - In Erlangen diffamiert der Herausgeber der Gazette d’Erlangen Johann Gottfried Groß zweimal wöchentlich Friedrich den Großen weshalb dieser sich in einem Brief an seine Schwester  Wilhelmine von Zollern Brandenburg Preußen (St) (37) über den unverschämten Lümmel von Zeitungsmacher aus Erlangen, der mich zweimal wöchentlich öffentlich verleumdet beschwert und sie in ihrer Funktion als Markgräfin von Bayreuth bittet diesem Treiben ein Ende zu setzen. Johann Gottfried Groß darf sich immer wieder kurzzeitig in die benachbarte freie Reichsstadt Nürnberg zurückziehen. - In Nürnberg wird das Gasthaus Zum Reichsadler in der Adlerstrasse als Wirtshaus Erster Klasse geführt. - In Amberg wird Reichsgraf Franz Ludwig von Holnstein Statthalter in Amberg und Graf Joseph Clement von Morawitzky (35), der Bruder der bayerischen Kurfürstengeliebten Maria Josepha von Topor Morawitzky (32), wird Vicestatthalter in Amberg, wofür er sich ein Stadtpalais auf dem Holzmarkt erbaut. - In Regensburg erscheint die Zeitung Staats-Relation der neuesten europäischen Nachrichten und Begebenheiten. - In Tauernfeld hält Johann Plamenhofer Schule im Mesnerhaus. - In Fürth heiratet der aus Weinzierlein zugezogene Braumeistersohn Johann Adam Humser die Brauereitochter Margarete Hörnlein und übernimmt die Brauerei Hörnlein seines Schwiegervaters Gartenstrasse 16/Wasserstrasse 9. - In Nürnberg ist das Gasthaus Zum goldenen Bären in der Hans Sachs Gasse 17 ein Wirtshaus 4. Klasse. - In Regensburg richtet sich die schwedische Gesandtschaft im Auerhaus am Römling 12 und die kursächsische Delegation im Löschenkohlpalais alias Löschberg Palais am Neupfarrplatz 14 ein. - In Nürnberg berichtet die Zeitung Nürnberger wochentliche ordinaire Postzeitung vom Verkauf einer Schriftgießerei inklusive vieler hebräischer Schriftsätze. - In Nürnberg heiratet der Geigenbauer Leopold Widhalm (24) die nürnberger Geigenbauertochter Barbara Sybilla Schelle (24) und eröffnet in Gostenhof in der Hauptstrasse 1 eine Geigenbauwerkstatt. - In Regenstauf kauft Freiherr Joseph von Schneid, dem auch das regenstaufer Schloß Ramspau gehört, auch das Schloß Hirschling. - Der niederadelige nürnberger Joseph Christian Lochner wird als Regierungsrat Joseph Christian von Lochner (31) Truchseß vom katholischen würzburger Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn (--). - In Ansbach wird eine jüdische Synagoge eröffnet. - In Eichstätt erstellt der eichstätter Hofmaler Johann Michael Franz (31) das Porträt in Öl auf Leinwand eines in Wernberg am 30.05.17 38 geborenen adeligen Höflings, der am 17.03.17 48 gestorben ist mit einem mittelalterlichen Ritterhelm und stählernen Walms unter seinem Mantel.

1745 Polnischer Thronfolgekrieg - Im Januar stirbt der antihabsburgische Kaiser Karl VII von Wittelsbach (St) (48). Sein Sohn Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (19) verzichtet unter dem Eindruck des Österreichischen Erbfolgekrieges und wegen mangelnder französischer Unterstützung auf die Kaiserkrone, überlässt sie der mit Franz Stephan von Lothringen (St) (28) verheirateten Maria Theresia von Habsburg (St) (28), wird Kurfürst von Bayern und bringt seinen in Amberg geborenen antiösterreichisch eingestellten jesuitischen Beichtvater Daniel Stadler (40) mit, der großen Einfluß auf seine Politik sucht. Maria Theresia von Habsburg (St) (28) startet auf ihrer Reise nach Frankfurt um 06:00 Uhr in Regensburg, passiert Deining und die Posthalterei und Gasthaus Zur Post an der Hauptstrasse beim thurn & taxischen Posthalter Stephan Götz (--), wo sie einer pfalzneuburger Abordnung aus den Herrenständen des Ober- und Unterlandes sogar erlaubt ihr Handküsse zu geben und erreicht Nürnberg um 18:00 Uhr. Protokollarisch vermerkte Pferdewechselstationen auf der ausgebauten Poststrasse Regensburg~Nürnberg sind Laaber, Parsberg, Deining und Postbauer. - Die katholischen österreichischen Soldaten verlassen im April Neumarkt und stehlen dabei 200 Decken, 310 Leintücher, 163 Strohsäcke, 167 Kopfkissen, 29 kupferne Schiffchen, 20 Töpfe und 44 Bettgestelle. - Der katholische österreichische General von Thüngen zieht im Januar mit mehreren tausend Soldaten vor die Stadt Neumarkt und schießt vom Kapuzinerkloster aus mit 5 Kanonen eine Bresche in die Stadtmauer. Die belagerten Truppen ergeben sich nach einem Sturmangriff und die Bevölkerung wird verschont. - Das Getreidelager des neumarkter Bierbrauer Johann Leonhard Preysinger stürzt ein. - In Ansbach wird die neue Synagoge erbaut. Die amberger Regierungsräte Joseph von Orban und Franz Xaver von Orban erben Pilsach. - Johann Franz Joseph Ignaz von Gumppenberg stirbt als Besitzer der Herrschaft Breitenbrunn. - In Riedenburg ist Burg Rosenburg über der Stadt ein Winterquartier der katholischen österreichischen Armee. -  In Deining wird der jung verstorbene Offizier Johannes Andreas Felix von Löwenthal beerdigt, dessen Frau Maria Theresia Wanner ihn bis 17 63 überlebt. - Amberg wird im Januar von kaiserlichen Truppen belagert und übergeben. - In Nürnberg hält der altdorfer Universitätsprofessor ein lateinisches Panegyrikum. - Vilshofen wird von den Österreichern im Sturm erobert. - In der Schlacht bei Pfaffenhofen werden die Franzosen vernichtend geschlagen. - In Nürnberg wird Maria Theresia von Habsburg Österreich (St) (28) die zukünftig Kaiserin im September im nürnberger Rathaus mit feierlicher Beleuchtung und Vivat-Rufen bewirtet, betet in der Kapelle des Deutschen Hauses und zieht weiter nach Frankfurt. Zur Krönung liefern die Nürnberger Gesandten Siegmund Friedrich von Behaim von Schwarzbach und Johann Karl Welfers von Neunhof mit acht Kavalieren die Reichsinsignien. - Frieden im Dezember. - In Nürnberg entfachen die Orthodoxen gegen den in Nürnberg geborenen Schneidersohn und Pietisten Georg Jakob Schwindel (61), der in der Spitalkirche predigt, erfolgreich eine öffentliche Hetzjagd an deren Ende dieser sich vor Gericht verantworten muss. - Jahrtausendfeier des Bistums Eichstätt. - In Neumarkt ist Johann Sebastian Weiß (--) Bürgermeister. - Die kaiserlichkurbayerischen Truppen werden wieder zu Bayerischen. - In Nürnberg schreibt Johannes Wynistorff, der ohne Arme geboren wurde, als Sensation mit dem Fuß. Auch Schere und Zirkel sind kein Problem für ihn. - Graf Johann Georg von Königsfeld (St) (63) verliert sein Reichsvizekanzleramt. - In Regensburg wird der evangelische regensburger Pastorensohn und Diplomat Friedrich Melchior Grimm (22) für 4 Jahre Hauslehrer bei Graf xxx von Schönberg. - Der Immerwährende Reichstag wird von Frankfurt nach Regensburg zurückversetzt. - In Nürnberg ist Sebastian Schelle (--) nach 45 Jahren erfolgreicher Arbeit einer der berühmtesten Lautenmacher und Geigenbauer seiner Zeit. Selbst seine gebrauchten Geigen werden mit bis zu 100 Reichstaler gehandelt. - In Nürnberg werden Gaststätte in vier Klassen neu eingeteilt, wobei die erste Klasse Gasthöfe mit dem Recht zur Beherbergung von Reisenden mit Wagen sowie zur Ausrichtung von Hochzeitsfeiern bilden, die zweite Klasse Weinschenken zT mit dem Recht zu Kochen, Hochzeitsfeiern und der Beherbergung von Reisenden zu Fuß, die dritte Klasse reine Weinschenken ohne Kochrecht und die vierte Klasse Wirtshäuser und Garküchen mit Bierausschank, zT mit dem Recht der Hausschlachtung, Kochen und Beherbergung von Reisenden zu Fuß sind. In Eichstätt wird die Jahrtausendfeier des Bistums Eichstätt gefeiert, wobei im Dom der Willibaldsaltar im Rokokostil aufgestellt wird. - In Nürnberg führen 11 steinerne und 7 hölzerne Brücken über die Pegnitz. Die Regierungsform ist eine gemäßige Aristocratie. Die Stadt wird von einem Rat bestehend aus 42 Personen, darunter 34 Adelige oder Patrizer, der Rest ehrbare Handwerker, regiert. - In Regensburg und in Wien verlegt der Buchhändler Emrich Felix Bader (--) das Buch Neuvermehrtes und verbessertes Reales Staats-Zeitungs und Conversation Lexicon des bereits 17 31 verstorbenen Johann Hübner (++). Darin wir die Stadt Neumrakt so beschrieben Neumarck, Novoforum, Schloß, Stadt und Pflege- Gericht in der Ober-Pfalz, 5 Meilen von Nürnberg und 7 Meilen von Regensburg. Weitere 9 Orte, die ebenfalls Neumarck geschrieben werden, gibt es in Hinter-Pommern, Tyrol, Schlesien, Ober-Steyermarck, Siebenbürgen, Thüringen, Vogtland, Niederbayern und im Preußischen Polen. Der einzige Ort der Neumarckt geschrieben liegt in Pilsen. - In Schloss Obersulzbürg wird ein Schlosskaplan angestellt, der nur für die Familie des kurbayerischen Administrators Johann Franz Balthasar von Griesenbeck (--) Gottesdienst hält.

1744 Wetter: Schneereicher Jahresbeginn. Großer Komet im November in Amberg und Weiden über längere Zeit sichtbar. - Polnischer Thronfolgekrieg - Ein katholisches österreichisches Heer mit 3.000 ungarischen Soldaten zieht vor Neumarkt und lagert am Wildbad Wildbadstrasse 1. Die bayerische Stadt Neumarkt ergibt sich und leiht sich in Nürnberg die geforderte 2.000 Gulden um einer Plünderung durch General Tüngen und Feldmarschall Mercy zu entgehen. - Im Dezember wird die Stadt Neumarkt von 2.000 bayerischen und französischen Truppen unter französischem Kommando besetzt. - Das Getreidelager des neumarkter Bierbrauer Johann Leonhard Preysinger wird von den Franzosen überladen. - In Ansbach beschuldigt der getaufte Jude Alexander Neumann seine Glaubensgenossen in ihren Schulen ärgerliche Gebete wie das Fluchgebet Alenu, in dem Jesus von Nazareth als der Gehenkte, der vertilgt zu werden verdient hatte, weil er sich nicht helfen will oder kann, verunglimpft wird, zu murmeln, woraufhin die Juden mit Geldstrafen von 10.000 Reichtalern und 1.000 Talern jährlich bestraft werden. - In Ansbach ärgert sich der Wirt Heumann lautstark über einen einfachen Soldaten, der seine Zeche geprellt hat. Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (32) lässt den Zechpreller spontan vor der Gaststätte am Oberen Tor, des Wirtes Heumann in Ansbach hängen. - Die bayerische Stadt Neumarkt fällt an Österreich. - Der bayerische Freikorpsführer Johann Michael Gschray gewinnt die Stadt Neumarkt zurück. - In Eichstätt erwirbt Graf Johann Leopold von Khevenhüll zu Aichelberg den Domherrrnhof Dietrichstein. - In Velburg geht mit dem Tod von Maria Anna Katharina von Tilly alias Gräfin Maria Anna Katharina von Montfort, mit der das Geschlecht von Tilly und Breitenegg ausstirbt, das Tillyschloss und Barockschloss Helfenberg in Lengenfeld in den Besitz von Freiherr Xaver von Haslang (--) und Freiherr Georg Sigismund von Hegnenberg Dux (44), einem Nachfahren des unehelichen wittelsbacher Herzogssohnes Georg von Hegnenberg (++), verheiratet mit Maria Anna von Lerchenfeld (25) über. - In Erlangen wird der bayreuther Hofmusikersohn, Ministersohn und spätere Komponist und Schriftsteller mit dem Pseudonym Bruder Lustig Karl Siegmund von Seckendorff geboren. - In Lauf Schnaittach wird die bayerische Festung Rothenberg von Preußen während des Sommers belagert. Preußen fällt in Böhmen ein. Die Oberpfalz wird von preußischen Truppen unsicher gemacht. - In Nürnberg brennt bei einer Feuersbrunst die Gegend des Unschlitthauses ab. - In Würzburg wird die Residenz von Balthasar Neumann (57) vollendet. - In Regensburg werden drei Prostituierte aus der Stadt geprügelt. - In Würzburg lässt der würzburger Fürstbischof Graf Friedrich Karl von Schönborn Buchheim (St) (70) von einem Hochstapler dem Maler Giuseppe Visconti, der fremde Skizzen als die eigenen ausgibt, die Fresken in der Würzburger Residenz gestalten. Nach verschiedenen dilletantischen Versuchen werden seine Fressken wieder von den Decken abgeschlagen und Giuseppe Visconti verjagt. - In Regensburg wird der in München geborene ehemalige ingolstädter Theologiestudent und Jesuit Leo Rauch (48) Domprediger. - Baron Freiherr Johann Josef Wenzeslaus von Schönprunn beherbergt über Sylvester den Adjutanten von Maria Theresia von Habsburg Österreich (St) (27) Simeon Pisevic auf Burg Miltach. - In Nürnberg stirbt der aus Berlin stammende zu lebenslanger Haft im Männerschuldturm auf der Insel Schütt verurteilte Fälscher und Betrüger Christian Ludwig Kauliz (51), der Dank seiner kalligraphischen Fähigkeiten seine 23 jährige Haft mit dem Kopieren von Landkarten für den Rat der Stadt und reichen Patrizier verbracht hat. - In Erlangen findet ein Redoute als Faschingsveranstaltung der bürgerlichen Obgerschicht statt. - In Langenzenn erhält der unglücklich verliebte Brauergesell Johannes Eckart (18) der Sohn des Bäckers und Bierbrauers, Melbers alias Mehlhändler und Ratsherrn Sebastian Eckart seine Gesellenurkunde und einen Wanderstab und begibt sich Raus! Raus! Raus"! Zum Abschiedstor hinaus! Der liebe Gott behüte den Krauter und sein Haus, er schickt uns fremde Handwerksburschen zum Abschiedstor hinaus singend auf Wanderschaft. - In Sulzbach wird eine Poststation eingerichtet. - Der in Neumarkt geborene katholische Komponist und Chrorregent Ferdinand Jakob Michl (21) wird Organist an der münchner Jesuitenkirche. - In Helfenberg stirbt Anna Maria Katharina von Tilly Montfort (St) (--) auf Schloss Helfenberg. - In Sulzbach wird eine Poststation eingerichtet. - In Nürnberg wird in der Kornburger Hauptstrasse 29 das Herrenhaus Müller-Vargeth Freihaus vom nürnberger Kaufmann Vargeth (--) übernommen. - Der in Nürnberg geborene ansbacher Hofmaler im französischen Stil Johann Carl Zierl (65) stirbt in Weißenburg. - In Regensburg heiratet die Bankierstochter den evangelischen Prediger und späteren Superintendenten Ulrich Wilhelm Grimm (28). - In Breitenbrunn stirbt Gräfn Anna Maria Theresia T’Serclaes von Tilly (--) als letzte Namensträgerin des Geschlecht und Regentin der Herrschaft Helfenberg. - Der in Nürnberg geborene langjährige aber in Ungnade gefallener zollerner Hofmaler Johann Carl Zierl (66) stirbt, nachdem er unzählige Ölporträts im französischen Stil erstellt hat, in Weißenbrug.

1743 Wetter: Trockenes und mildes Jahr. - Polnischer Thronfolgekrieg - Die bayerischen Truppen der Garnisonsstadt Neumarkt kommen der Stadt Amberg zu Hilfe. - Der österreichische Generalfeldzeugmeister von Thüngen alias von Düngen zieht mit 3.000 Mann, Reiter, Panduren und Fußvolk vor die wehrlose bayerische Stadt Neumarkt, die kapituliert und 4000 Gulden Brandschatzung zahlt. Der österreichische Generalfeldzeugmeister von Thüngen alias von Düngen lässt einen Leutnant mit 30 Mann zurück und lässt den österreichischen Kommandanten Graf Rannsau weiter nach Amberg ziehen. - Der bayerische Freikorpsführer Johann Michael Gschray erobert von Berching aus durch eine Überfall des aus der Oberpfalz stammenden Offiziers Jakob von Loefen von Ebermannstorf mit 20 Mann zu Pferde die österreichisch besetzte Stadt Neumarkt zurück. tötet mit dem Säbel im Mund und den Pistolen in der Hand mit berittenen Metzgersknechten und berittenen Studenten am oberen Tor die wachhabenden Panduren, nimmt die Wachen gefangen, besetzt das Kommandantenhaus, fängt die Rekruten im Rathaus und besetzt das untere Tor. Die übrigen österreichischen Garnisonstruppen erwarten ein Heer und verstecken sich. Der österreichische Kommandant versteckt sich im Orgelkasten der Pfarrkirche. Ein österreiches Heer kommt von der demütigenden Einnahme informiert zurück und dringt mit seiner Übermacht kampflos in die Stadt Neumarkt, die Johann Michael Gschray mit seinen 20 Mann nicht halten kann, ein. Die Stadt Neumarkt wird daraufhin mit Kriegskosten von 183.000 Gulden bis 17 45 bestraft. - Das Jesuitenkolleg in Amberg brennt nieder. - Der preußische König Friedrich von Zollern, der Große (St) (31) kommt nach Ansbach. Ihm zu Ehren wird die Orangerie illuminiert und darin getanzt. - Ein aus Ansbach mit der Kompagniekasse geflohener Gardfurier, der die Unterkunft der Soldaten zuzuteilen hat, wird in Regensburg aufgegriffen, verhaftet, nach Ansbach zurückgebracht und am Hochgericht gehängt. - In Ansbach kommt das Gerücht auf, dass man das ungeborene Kind im Bauch der Ehefrau des Schuhmachers Wirth schon dreimal weinen zu hörte. - Der klosterensdorfer Abt Anselm Meiller richtet eine Prunksakristei ein. - Die Universität in Bayreuth wird trotz Widerstand der Lehrerschaft von Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth  (St) (32) nach Erlangen verlegt. - Mit Ritter Ludwig Christoph Adam von Lindenfels auf der Stammburg Nairitz stirbt der oberpfälzer Stamm der Familie von Lindenfels aus. - Prinz Karl von Lothringen überfällt im Mai die Bayern, Pfälzer und Hessen, besiegt sie bei Simpbach und vertreibt die Franzosen über den Rhein. In Ingolstadt kapitulieren die Franzosen und Böhmen und Bayern wird von Böhmen und Bayern befreit und fallen an Österreich. - In Nürnberg wird der Rüstmeistersohn, Maler und Zeichner Nicolaus Friedrich Eisenberger gezwungen die hildburghausener Bürgermeistertochter Anna Maria Otto zu heiraten. - In Bayreuth lässt die Ehefrau von Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth  (St) (32) Wilhelmine von Zollern Preußen (St) (34), in die Parkanlage Eremitage das antike Ruinentheater Sanspareil vom französischen Architekten Joseph Saint-Pierre (34) einbauen. Ihr jüngerer Bruder, der preußische König Friedrich von Zollern, der Große (St) (31) kommt mit Voltaire (49) zu Besuch. Wilhelmine von Zollern Preußen (St) (34) tritt gemeinsam mit Voltaire (49) im politischen antihabsburgischen Intrigenstück Bajazet auf, das in Istanbul spielt. - In Neumarkt ist Graf Fugger Schultheiß. - Im Mai verliert der bayerische Kurfürst und Kaiser Karl Albrecht von Wittelsbach Bayern (St) (45) mit seinen hessischen Verbündeten die Schlacht bei Simbach am Inn und muss sich aus fast ganz Bayern in die linksrheinischen kurpfälzer Gebiete zurückziehen. - Der in Augsburg geborene Pastorensohn und Theologe Johann August Urlsperger (15) verlässt die Fürstenschule  Neustadt an der Aisch. - In Ansbach wird Salomon Christoph Müller Hochfürstlichbrandenburgansbachischer Hoffechtmeister und bleibt es bis 17 63. - In Neumarkt erhält der thurn und taxis Briefpostexpediteur Johann Baptist Stigler sein Patent und seine Privilegien. - Der in Ansbach geborene und nach Ansbach zurückgekehrte halbwaise ansbacher Goldschmiedssohn, Chemischen Laboratoriumsinspektorsohn, Jurist und Dichter Johann Peter Uz (23) zieht wieder zu seiner Mutter und seiner Schwester und beginnt als Justizreferendar zu arbeiten. - In Amberg werden aus dem  Zeughaus Waffen und Kriegsgerät entfernt, wodurch es seine Funktion verliert.

1742 Wetter: Strenger schneereicher Winteranfang bis Mai und Frost im Juni. - Polnischer Thronfolgekrieg - Ankunft einer französischen Armee in Amberg. Die Besatzung wird bei der Bürgerschaft einquartiert und schleppt eine epidemische Krankheit ein, die zu 12.000 Toten führt. Bis 17 44 sterben auch 400 amberger Bürger und Einwohner. - Der ansbacher Stadtvogt begeht aus Verzweiflung Selbstmord indem er sich die Halsschlagadern aufschneidet. - In Bayreuth wird eine Universität vom in Genf calvinisch geschulten Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (31) dem Enkel der 17 37 verstorbenen Sophie Christiane von Wolfstein Sulzbürg (St) (++) gegründet. - In Nürnberg sind die nürnberger Patrizier Hieronymus Wilhelm Ebner von Eschenbach und Sigmund Friedrich Behaim von Schwarzbach Septemvir. - In Nürnberg eröffnet der Lautenspieler Johann Ulrich Haffner eine Musikalienhandlung. - In Regensburg stirbt der berühmte Büchsenmacher Johann Christoph Kuchenreuter. - In Nürnberg gibt der nürnberger Astronom Gabriel Doppelmayr (65) einen Himmelsatlas heraus. - Die Universität Ingolstadt soll nach Eichstätt verlegt werden. - Die Franzosen unter dem französischen Bevollmächtigten General Charles Louis Auguste Fouquet de Belle-Isle (58) ziehen durch nürnberger Gebiet nach Böhmen. - In Neumarkt ist Johann Balthasar Wildtmeister Bürgermeister. - Der bei Brüssel geborene Herzogssohn Karl Theodor von Wittelsbach von Pfalz Sulzbach (St) (18) heiratete seine Cousine, die pfalzsulzbacher Prinzessin Elisabeth Auguste von Wittelsbach (St) (21), wird neuer Kurfürst und übernimmt den kurfürstlichen Beichtvater, den schweizer Jesuitenmönch Franz Joseph Seedorf (51). - Der bayerische Kurfürst Karl Albrecht von Wittelsbach Bayern (St) (45) wird zum Kaiser gewählt. Den Vater seiner Geliebten und Mätresse Gräfin Maria Josepha von Morawitzky (28), der er Burg Hexenagger bei Kelheim geschenkt hat, der kaiserliche Feldzeugmeister Freiherr Theodor Heinrich von Morawitzky Rudnitz (62), verheiratet mit der französischen Grafentochter Maria Josepha Monika Caroline le Danois, Comtesse de Cernay (--),  erhebt er in den Grafenstand. Obwohl der neue HRR Kaiser mit der Nichte der die halbe Welt regierenden Maria Theresia von Habsburg Österreichs (St) (25) Prinzessin Maria Amalie von Habsburg Österreich (St) (41) verheiratet ist, ist er machtpolitisch völlig unbedeutend. - Die kurbayerischen Truppen werden zu kaiserlichen, was auch durch neue Fahnen mit kaiserlichem Doppeladler und goldenen Abzeichen propagiert wird. - In Donauwörth wird die donauwörther Fayencemanufaktur geschlossen. - In Deining Lengenbach lebt ein Eremit. - Graf Johann Georg von Königsfeld (St) (63) wird Reichsvizekanzler. - In Deining wird Felix Joseph von Löwenthal geboren. - In Nürnberg wird nach 55 Jahren in Stettin die zweite deutsche Handlungsdiener Hilfskasse für junge Kaufleute in Not gegründet. - In Nürnberg wird der königlich bayerische Major aD Sigmund Ferdinand Wilhelm Furtenbach Reichenschwand geboren. - In Nürnberg wird der kaiserliche Postdirektorensohn Alexander Ferdinand von Lilien geboren. - In Neumarkt kauft wegen des Krieges Johann Jacob Weiß das Gasthaus Zur goldenen Gans mit Posthalterei Obere Marktstrasse 9 (20 17 Mittlerer Ganskeller), die er seit 2 Jahren für die Regierung nur als Relaisstation für den Extra Post Kurs Amberg~Neumarkt~Ingolstadt zum Pferdewechseln und der Verköstigung der Fahrgäste betreibt und bietet sich mit den vom ihm organisierten Pferdewechselstationen in Kastl beim seinem Bekannten und Wirt Georg Dionysius Reißer (--) vom Gasthaus Zum Raben und in Beilngries bei seinem Bekannten und Wirt Michael Aichele (--) vom Gasthaus Zum Hirschen auch der Thurn und taxis Post alias kaiserlichen Reichspost an, deren Generalpostmeister in Regensburg diese Gelegenheit gerne annimmt sein Netz zu erweitern, wogegen der postbauerer Posthalter Johannes Götz (--) und der deininger Posthalter Stephan Götz (--), die die Strecke Nürnberg~Neumarkt~Regensburg bedienen und Konkurrenz befürchten, vergeblich vorgehen. Die Postillione müssen ihre transportierten Briefe an der selbständigen kaiserlichen  Briefpostexpedition abgeben, die auch die Briefverteilung alias Distribution übernimmt und aus deren Geschäften Johann Jacob Weiß (--)  sich laut Vertrag heraushalten muss. Er darf nur pro Meile 30 Kreuzer pro Person Rittgeld verlangen. Die Postmeister von Deining und Postbauer wollen aber vergeblich seine Postaushänge alias Werbung verbieten lassen und scheitern auch mit einer Limitierung seiner Lizenz bis Kriegsende. - In Pirkensee erhält der Gastwirt Johann Hartmann (--) eine Konzession für die Gründung einer katholischen kaiserlichen thurn und taxis Poststation von Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (38). Im nahegelegenen Schwandorf erhält xxx (--) ebenfalls eine Erstonzession für eine Poststation. - In Regensburg stürut der Wohnturm am Patrizierhaus Erlbeck Ecke Haidplatz/Weingasse ein.

1741 Wetter: Nebel im Sommer. - Polnischer Thronfolgekrieg - In Trautmannshofen wird eine Orgel von Johann Baptist Funtsch (--) in der katholischen Kirche eingebaut. - Die Grafschaft Sayn Altenkirchen im Westerwald fällt an den letzten Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (05). - In Ansbach werden alle Huren alias Prostituierte alias Sexarbeiterinnen an einen Karren gespannt, auf den sie an Ketten festgemacht den Kot auf den Strassen aufladen müssen. Begleitet werden sie von einem Bettelvogt und dem Stadtknecht. - Eine französische Armee stellt unerfüllbare Forderungen an die Stadt Weiden. - In Nürnberg wird der Büchsenmacher und Feuerschloßmacher Johann Adam Alter, der am Zeughausgraben alias Kornmarkt wohnt und ältester Zeugwart ist, in das Nürnberger Meisterbuch eingetragen. - In Kastl wird der spätere geistliche Rat, Dechant und Stadtpfarrer Georg Balthasar Reiser geboren. - In Bamberg wird das Aufsessianum mit 36 männlichen Schülern, drei Präfekten und ihren Seminardirektor Friedrich Günther gegründet. - In Bayreuth wird der Hugenotte Alexander Gontard (35) bayreuther Ballettmeister am markgräflichen Theater. - In Ellingen kauft der jüdische Hoffaktor Samuel Landauer das Palais Landauer, lässt es in ein Barockpalais umbauen und benutzt es als jüdischen Betsaal. - Der in Polen geborene Unteroffizierssohn und meissener Fayencemaler Adam Friedrich von Löwenfinck (27) flieht von Ansbach nach Fulda. - In Neumarkt sind J E Stigler, Johann Balthasar Wildtmeister, Johann Georg Grueber und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - Im Nymphenburger Vertrag verbünden sich Spanien und Bayern, denen später Preußen, Frankreich, Sachsen, Schweden, die Kurpfalz und Kurköln beitreten, gegen Maria Theresia von Habsburg Österreich (St) (24), die sich mit dem in Hannover geborenen englischen König und braunschweiglüneburger Kurfürst Georg II (St) (58), der bereits im Krieg mit Spanien und Neffe von König Friedrich  II von Zollern Brandenburg in Preußen (St) (29) ist, und den selbständigen Niederlanden verbündet. - In Regensburg erscheint mit kaiserlichem Privileg Wöchentliche Nachrichten von gelehrten Sachen. - In Ansbach wird die Freimaurergroßloge Zur Sonne gegründet. - In Bayreuth wird die Freimaurerloge Aleusis zur Verschwiegenheit gegründet. - In Neumarkt wird der Komponist Ferdinand Jakob Michl (18) Chorregent. - In Regensburg besorgt der in Sachsen-Anhalt geborene verarmte Archidiakonssohn und neue Neupfarrkirchenpfarrer Jakob Christian Schaeffer (23) seinem jüngeren Bruder Johann Gottlieb Schaeffer (21) eine Anstellung bei der  Elefanten Apotheke. - In Nürnberg stirbt der katholische kaiserliche thurn und taxis Postmeister Mattäus Brauns (--) als Oberpostmeister, woraufhin der als thurn und taxis Hofpage geadelte thurn und taxis Sekretär Franz Michael Florenz von Lilien (45) neuer nürnberger Oberpostmeister im an die St Salvatorkirche angebauten Gasthof Zum goldenen Reh am Roßmarkt alias Josephsplatz 3 mit Rückgebäuden zur Karolinenstrasse 36 wird. Er ist auch Herr von Laer und Borg. - In Dietfurt besteht die Gasthaus Niedermeier mit Brauerei Hauptstrasse 25.

1740 Wetter: Jahresanfang mit Kälterekord. Winter bis Juni. Kühler Sommer durch Ostwinde. - Polnischer Thronfolgekrieg - In Neumarkt wütet im Dezember ein drei Tage langer Sturm. In Nürnberg wird im November wegen schlechter Ernte und Ungezieferbefall ein zusätzlicher Bußtag angesetzt. - In Wien stirbt ... höchstwahrscheinlich ist es ein Mordanschlag ..... Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (55) an einer Pilzvergiftung durch Knollenblätterpilze und damit das Haus Habsburg im Mannesstamm aus, wodurch ein weltweiter Konflikt ausgelöst wird. König Friedrich  II  von Zollern Brandenburg in Preußen (St) (28) mit pfalzwittelsbacher Wurzeln besetzt nach einem Ultimatum für die Anerkennung einer weiblichen Nachfolge von Maria Theresia von Habsburg Österreich (St) (23) Schlesien. - In Mühlhausen stirbt Graf Christian Albrecht von Wolfstein (68), womit das evangelische Geschlecht der Wolfsteiner ausstirbt. Er hinterlässt seine Ehefrau Auguste Friederike von Hohenlohe Oehringen (63). Das Erbe wird von Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (55) eingezogen und an den bayerischen Kurfürst Karl Albrecht von Wittelsbach (St) (68), ihren Schwiegersohn Graf Karl August von Hohenlohe Kirchberg (St) (33), Witwer von Charlotte Amalie von Wolfstein Sulzbürg (++) und Graf Karl Maximilian von Giech (68), verheiratet mit Henriette von Wolfstein Sulzbürg (33) verlehnt. Ein langer Rechtsstreit um den wolfsteiner Allodialbesitz beginnt, weshalb er unter einer Kabinettsherrschaft regiert wird, die 29 Jahre betrieben wird. Die Reichsherrschaft Wolfstein Sulzbürg umfasst die zwei Hochgerichtsbezirke Sulzbürg mit dem Hauptort Mühlhausen im Sulztal und Pyrbaum. Grafensohn Christian Friedrich Karl von Hohenlohe Kirchberg (St) (34) erbt über seine Mutter Charlotte Amalie von Wolfstein Sulzbürg (++) den Grafentitel und wird Graf von Wolfstein und Herr von Pyrbaum.  - In Nürnberg wird die protestantische Herrnhuter Brüdergemeine verboten. - Der altaicher Abt Maria Pausch logiert im Gasthaus Zum Blauen Elefanten in der Stadt Neumarkt. - Große Teuerung in Amberg. Ein Blitzeinschlag in der amberger Pfarrkirche St Martin führt quer durch die gesamte Kirche und endet ohne Schaden anzurichten im Glockenturm. - Der ansbacher Jude Isaak Nathan wird des Betruges mit Juwelen und unterschlagenen Schatullgelder beschuldigt und auf der Festung Wülzburg hingerichtet. - In Ansbach erscheint das Ansbacher Wochenblatt mit Stellengesuchsanzeigen. - In Ansbach wird ein herrschaftliches Brauhaus und eine Getreideschranne erbaut. Zusätzlich wird ein Auktionsordnung erlassen. - Graf Christain Albrecht von Wolfstein (68) stirbt. - Die französische Armee setzt Glashandgranaten ein, die spezielle Infanteristen alias Fußsoldaten tragen und deshalb Grenadiere alias Granadiere heißen. Grenadiere tragen im Gegensatz zu normalen Infanteristen Säbel. - In Neumarkt ist das Ratsmitglied Johann Jakob Weiß Wirt des Gasthauses Zur goldenen Gans.Obere Marktstrasse 9  (20 17 Mittlerer Ganskeller). - Der altdorfer Professor Johann Heinrich Schulze entdeckt, dass Silbersalze lichtempfindlich sind. - In Nürnberg wird der Wismutmaler Leonhard Höfler nach Verbüßen seiner Strafe gezwungen Barbara Vogel, die er geschwängert hatte, zu heiraten. - Der in Nürnberg geborene protestantische kursächsische Kammerherrnsohn und zum Katholizismus konvertierte Ludwig von Zinzendorf (20) reist als neu ernannter Unterleutnant der Leibgarde nach Österreich zu seinem Großonkel Franz Ludwig von Zinzendorf, der kommandierender General in Mähren und Kommandant der Festung Spielberg ist.  - In Neumarkt sind Johann Georg Grueber, Johann Sebastian Weiß, J E Stigler und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - In Neumarkt behauptet der an Steinleiden erkrankte neumarkter Stadtarzt und Garnisonsarzt von Neumarkt, der Festung Rothenberg bei Lauf und von Freystadt Dr Dominik Fassing (--), das möninger weiße Gerstenbier vertrage sich im Gegensatz zum neumarkter mit seiner Krankheit und erhält sogar die Erlaubnis sich fässerweise im Schloss beim Schultheiß xxx (--), der als Besitzer der Brauerei das Recht hat, für sich und Kranke das möninger Bier einzuführen, abzuholen. Die Regierung in Amberg toleriert die Vorgehensweise trotz des Unmutes der Bürgerschaft. - In Regensburg erscheint mit kaiserlichem Privileg die erste Ausgabe Wöchentliche Nachrichten von gelehrten Sachen. - In Donauwörth wird die donauwörther Fayencenmanufaktur eröffnet. - In Altdorf entdeckt Bürgermeister Johann Friedrich Bauder (27), dass in vielen Bauernhäusern Marmor verbaut ist. Er macht sich auf die Suche nach den Marmorsteinbrüchen und findet sie in Heimburg, Oberölsbach, Hagenhausen und Gnadenberg, weshalb er eine Manufaktur aufbaut, die Tischplatten herstellt, die aber wegen der Konkurrenz in Bayreuth wenig Absatz findet. - In Altdorf gehört der Gasthof Zum goldenen Stern Oberer Markt 6 später Gasthof Zur goldenen Sonne der Ehefrau von Dr Hildebrand. - In Altdorf ist die ehemalige Bäckerei Hübner Oberer Markt 13 im Besitz des Stadtkochs, Bierbraueres und Melbers Paulus Eckstein (20 19 Gasthaus Alte Nageschmiede). - In Amberg stellt Johann Thumberg (--) Geigen her. - In Ansbach stellt die ansbacher Fayencemanufaktur aus Porzellan einen Jagdkrug in der chinesischen Mode der Grünen Familie mit einem Förster und seinem Jagdhund in Muffelfarben her, wobei etwa fünf Grundfarben auf weißem Untergrund angewendet werden. - In Neumarkt gibt es noch keine kaiserliche Reichspoststation, deshalb muss die Regierung für den Krieg einen vertrauensvollen Bürger finden, der kurzfristig für den Extra Post Kurs Amberg~Neumarkt~Ingolstadt übergangsweise eine Poststation einrichtet und dazu einen Poststall betreiben kann, weshalb der neumarkter Schultheiß den Wirt Johann Jacob Weiß (--) vom Gasthaus Zur goldenen Gans mit Posthalterei Obere Marktstrasse 9 (20 17 Mittlerer Ganskeller) auswählt, der schon nach drei Monaten für seine Boten erfolgreich Pferdewechselstationen in Kastl beim seinem Bekannten und Wirt Georg Dionysius Reißer (--) vom Gasthaus Zum Raben und in Beilngries bei seinem Bekannten und Wirt Michael Aichele (--) vom Gasthaus Zum Hirschen organisiert. Die Postknechte alias Postillione tragen ihre Posthörner an weißblauen Schnüren. - In Beilngries erbaut Gabriel de Gabrieli (69) das Rathaus, was zwei Jahre dauert. - In Pirkensee beantragt der Gastwirt Johann Hartmann (--) beim in Frankfurt geborenen kaiserlichen Reichsgeneralpostmeister Fürstensohn Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (36) die Errichtung einer katholischen kaiserlichen Poststation, da es zwischen der freien Reichsstadt Regensburg und der kurfürstlichen Regierungsstadt Amberg keine Poststation gibt.- In Hemau wird zum neuen prüfeninger Propsteigebäude Probsteigasse 2 eine unterirdische kreisrunde, 4 m tiefe und mit trocken gemauerten Auswänden mit geschichteten Kalksteinplatten ausgelegte Zisternenanlage angelegt, die eine Pumpanlage mit einer Holzdeichsel verwendet und zur Wasserversorgung dient. - In Altdorf findet der sechs Jahre Zuvor zugewanderte hersbrucker Lebküchnergeselle, aber auch Metallhändler Johann Friedrich Bauder (27) bei der Suche nach Versteinerungen typisches altdorfer Marmorgestein mit eingeschlossenen Versteinerungen. 

1739 Wetter: Kühler Sommer durch Ostwinde. Strenger Winter von Oktober bis in den Mai. In Amberg erfrieren Reisende im Wagen mit den angespannten Pferden. Starke Stürme verursachen in Neumarkt große Schäden an Gebäuden, Feldfrüchten und Wäldern. Jahresende mit Kälterekord. - Der in Neumarkt geborene amberger Ratsherr Kaspar von Wiltmaister (33) wird kurfürstlich wirklicher Rentkammerrat in Amberg und schreibt eine Chronik von Amberg. - Zur Hochzeit des neumarkter Seifensieders Eder (--) erhält seine Braut als Brautausstattung ein Bett mit zwei blauen und einem weißen Überzug, einen schön mit Holz eingelegten Kasten, einen einfach anderen, 12 Hemden, 9 benutzte Betttücher, 8 Tischtücher, 14 Handtücher, 8 weiße Hauben, 6 Feiertagshauben, 4 Backhauben, 2 Halsgräss alias Halskränze, ein silbernes Plattenhalsgehänge, 6 Leibstücklein, 3 Mieder, 8 Karisedlen, 10 Röcke, 3 seidene Tüchlein, 3 neue Schuhe, 2 Pantoffeln, 12 Fürtücher alias Schürzen, 20 Strähnen gesponnenen Flachs und 30 Reischen alias ungesponnenen Flachs. - In Neumarkt wird der spätere neumarkter Benefiziat Anton Forster geboren. - In Nürnberg beginnen die Orthodoxen den in Nürnberg geborenen Pietisten Georg Jakob Schwindel (55) mit Ehebruch, Häresie, Gotteslästerung, Zauberei und Umgang mit dem Teufel zu verleumden. - In Regensburg verbietet das Ordinariat die Aufführung des theaterartigen Passionsspiels. - In Regensburg wird der ingolstädter Student Anton Raab wegen Kirchenraubes in Straubing zum Tode verurteilt. Am ersten Tag ereicht Anton Raab sogar vom Richtplatz wieder zum Henkersmal ins Ratshaus zurückgebracht zu werden. Erst am zweiten Tage wird das Urteil vollstreckt. - In Neumarkt sind Johann Georg Grueber, Johann Balthasar Wildtmeister und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - In Eichstätt wird der Tuchmachersohn Willibald Wunderer geboren. - In Deining leistet Stephan Götz (--) den Diensteid als fürstlich thurn und taxis Posthalter. - In Amberg wird Graf Johann Georg von Königsfeld (St) (60) Landschafts-Unterlands-Präsident. - In Regensburg treffen sich die regensburg Diplomaten in der Bösner Behausung in der Goldenen Börenstrasse 12. - In Regensburg stellt man den wegen der schwimmenden Pulvermühle benannten Pulverturm den regensburger Ärzten als Theatrum Anatomicum  für anatomische Experimente zur Verfügung, weswegen dieser zum Anatomieturm umbenannt wird. - In Nürnberg übernimmt der Apotheker Sohn Johann Ambrosius Beurer (25) die väterliche Spitalapotheke und heiratet die berliner Apothekertochter Johanna Dorothea Werneberg. Johann Ambrosius Beurer (25) ist leidenschaftlicher Naturkundler und sammelt Merkwürdigkeiten für sein Naturalienkabinett. - In Deining ist Stephan Götz (--) katholischer kaiserlicher thurn und taxis Posthalter. - In Eichstätter aucht der aus dem Allgäu stammende Maler Johann Michael Franz (23) auf.

1738 Wetter: Mildes Jahresende. - In Ansbach erhält der verfolgte wertheimer Bibelübersetzer Johann Lorenz Schmidt (20) Schutz vor den Katholiken, indem man ihm vorgeblich Stadtarrest gibt, in die Festung Wülzburg bringt und dort noch Reisegeld zusteckt damit er heimlich das Weite suchen kann. - In Ansbach wird eine Schloßbibliothek und ein Münzkabinett alias Münzsammlung angelegt. - In Preußen beginnt der Anbau der Kartoffel in großem Stil. - Der lutherisch getaufte und zum katholischen Glauben übergetretene bamberger und würzburger Domherr Freiherr Jodokus Bernhard von Aufseß (67) stiftet kurz vor seinem Tod in Würzburg mit fast seinem ganzen Vermögen von 300.000 Gulden an der Stelle einer klostermichelsberger Pilgerherberge in der Aufseesgasse alias Aufseßstrasse ein Studentenseminar in Bamberg. - Der Gatte alias Ehemann der ehemaligen kurbayerischen Kurfürstengeliebten und Mätresse Gräfin Maria Josepha von Morawitzky (24) erhält Burg Hexenagger zum Geschenk. - In Regensburg wird das Schülerfest am Gregoriustag mit braunem Bier und Strizeln, Speckkücheln oder Kreuzersemmeln aus dem Vermächtnis des reichen regensburger Handelsmann und Ratsherrn Johann Anton Kuefner (--) gefördert. - Der in Regensburg geborene der Arzt und Botaniker für vegetative Vermehrung Georg Andreas Agricola (--) stirbt. Er hatte behauptet eine vegetabilische Mumie gefunden zu haben und versprochen in kürzester Frist Bäume und verschiedene Sorten Obst auf einem Baum wachsen zu lassen und mit seinen angeblichen Künsten und Schriften darüber viel Geld erschwindelt. - In Neumarkt sind Johann Georg Grueber (--), Johann Balthasar Wildtmeister (--), Johann Balthasar Bartscherer (--) und Johann Balthasar Weiß (--) Bürgermeister. - Der preußische Kronprinz wird Freimaurer. - In Regensburg wird der in Regensburg geborene lutherische Pfarrer Christian Gottlieb Dimpfel (31) Pfarrer an der Neupfarrkirche, wo er leidenschaftlich und ohne Skrupel gegen den Katholizismus hetzt. Er vergleicht die Katholiken mit dem wahrhaftigen Bösen, hält sie für listige Intriganten mit ärgerlichem Lebenswandel und unterstellt ihnen politische Staatsstreiche mit gefährlichen Anschlägen. - In Regensburg wird der in Neumarkt geborene katholische Komponist und ehemalige Kapellmeister am Sulzbacher Hof Johann Joseph Ildefons Michl (30) Domkapellmeister. Er komponiert opernhafte Kirchenmusik. - In Amberg erhält das Salensianerinnenkloster Mariae Heimsuchung eine Vergrößerung, zwei Wohnhäuser, eine 20 Schuh hohe Mauer und einen Keller auf Anordnung der Superiorin Angela Viktoria von Orban (--), der Tochter des Regierungskanzlers in Amberg. Ihr Vater ist Lehensprobst

1737 Wetter: Nach mehrere Tage anhaltenden Regen folgt in Regensburger Hochwasser. - In Ansbach wird als Ersatz für die klosterheilsbronner Fürstenschule ein neues Gymnasium Illuste Carolinum mit 6 Klassen eingeweiht. - Judenordnung in Ansbach. - In Ansbach erscheint das erste Adreßbuch. - Die auf Schloß Obersulzbürg geborene Witwe von Markgraf Christian Heinrich von Zollern Brandenburg Kulmbach (St) (+), die wolfsteiner Grafentochter Sophie Christiane von Wolfstein Sulzbürg (70) stirbt auf Burg Freidensburg in Dänemark. - Die Stadt Neumarkt besitzt zwei große Wasserkünste alias Feuerpumpen. Zwei kleine Wasserkünste alias Wasserpumpen befinden sich im Spital und eine im Bruderhaus. - Burg Thurn wird von einem Mitglied des bamberger Domkapitels in ein fürstbischöflichbamberger Lustschloß umgebaut. - In Nürnberg stellen fast alle Handwerker auf dem Christkindlsmarkt aus. - In Nürnberg stirbt die ratsfähige adelige Familie Schürstab aus. - Der südtiroler Maler Johann Evangelist Holzer (26) wird Hofmaler des Jesuiten und eichstätter Fürsbischofs Johann Anton II von Freyberg (63), dessen Sommerresidenz er mit einem Deckenfresko schmückt. - Auf Schloss Rügland bei Ansbach wird der Crailsheimer Brudermord begangen. Ein Rechtsgutachten entscheidet ob der Kriminalfall, in den ein reichsfreier Adeliger verwickelt ist, von Reichsständen behandelt werden darf. Die Verhandlungen ziehen sich zwei Jahre hin. - In Bayreuth lässt sich der Kriegskommissarius und Pächter der bayreuther Fayencemanufaktur Johann Georg Knöller (--) sein eigenes Wappen brennen. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Wildtmeister, Johann Balthasar Bartscherer und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - Die in Ansbach geborene Caroline von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (54) stirbt als Kurfürstin von Hannover und englische Königin. - In Amberg eröffnet der amberger Stadtpfarrer Dr Johann Heinrich Werner (56) im ehemaligen Anwesen von Freiherr Philipp von Wildenau neben der Taverne Zur Krone ein Waisenhaus mit der Aufnahme von neun Jungen und fünf Mädchen. - In Nürnberg ist der Wismutmaler Leonhard Höfler auf der Großen Kindleinsmarckt-Liste mit einer Bude auf dem Christkindlsmarkt notiert. - In Roth wird eine Synagoge in der Kugelbühlstrasse 44 erbaut. - In Hamburg wird eine Freimaurerloge gegründet. - In Altdorf verkauft der wegen Ehebruchs seiner Frau geschiedene und dadurch ruinierte Drucker Jobst Wilhelm Kohles die Universitätsdruckerei an Johann Adam Hessel. - In Regensburg gründet Leopold Montag eine katholische Buchhandlung. - Erbprinz Karl Friedrich August von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (04) stirbt. Sein in Ansbach geborenen jüngerer Bruder Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (01) wird neuer Erbprinz. Die Eltern hassen sich wie die Pest und haben nur zur Fortpflanzung Sex. - In Nürnberg dürfen 140 Personen als Marktbeschicker auf dem Christkindlsmarkt Waren anbieten. - In Nürnberg lässt der neue Graf Karl August von Hohenlohe Kirchberg (St) (30), Witwer der Grafentochter Charlotte Amalie von Wolfstein (St) (++), hohenloher Münzen mit seinem Bildnis für den Geldverkehr herstellen, weil sein Vater schon seit Jahren keine Münzen mehr schlagen ließ.

1736 Goldmünzen und Silbermünzen werden abgewertet. - In der Garnisonsstadt Neumarkt lässt Kommandant Freiherr von Berndorf das Klostertor wegen häufiger Fluchtversuche der Soldaten überwachen, wobei der Rat der Stadt Neumarkt von November bis Februar für den wachhabenden Korporal und fünf Soldaten Unschlittkerzen zur Beleuchtung stellen muss. - In Ansbach gibt es eine Witwenkasse für die Hofdienerschaft. - Der nürnberger Arzt Christoph Jakob von Trew (--) wird Leibarzt von ansbacher Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern (St) (24). - In Nürnberg stirbt die Patrizierfamilie Tetzel aus. - In Regensburg treten in der Fechtschule Luftspringerakrobaten auf. - In Bayreuth läßt Wilhelmine von Zollern Preußen (St) (25), die Schwester von Friedrich dem Großen (St) (24), verheiratet mit dem calvinisch erzogenen Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth  (St) (25) die Parkanlage Eremitage von dem berliner Architekten Johann Friedrich Grael (29) umbauen. - In Ingolstadt erstellen die Brüder Asam Cosmas Damian Asam (50) und Egid Quirin Asam (44) Fresken in der Kirche Maria de Victoria. - Der in Polen geborene meissener Fayencemaler Adam Friedrich von Löwenfinck (22) flieht nach Bayreuth. - Johann Konrad Grübel dichtet in nürnberger Mundart. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Wildtmeister, Johann Balthasar Bartscherer, Erhard Matthias Schlela und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - Die uneheliche wittelsbacher Kurfürstentochter Gräfin Maria Josepha von Hohenfels in Bayern alias Comtesse de Hohenfels de Bavière (St) (16) heiratet ihren unehelichen aber legitimierten Onkel und kurfürstlichen wittelsbacher Lieblingssohn Emmanuel-François-Joseph Comte de Bavière (St) (41). - Der schweizer Jesuitenmönch Franz Joseph Seedorf (45) wird Beichtvater des in Neuburg geborenen pfälzer Kurfürst Karl III Philipp von Wittelsbach (St) (75). - In Nürnberg wird der Harnischmachersohn, Harnischmacher, Stadtflaschner alias Klempner, Volksdichter und Mundartdichter Johann Conrad Grübel geboren. - In Regensburg Stadtamhof gründet Gottfried Langwerth von Simmern als Administrator in spiritualibus, Weihbischof und Konsistorialpräsident und eigentlicher Leiter des katholischen Bistums Regensburg das katholische stadtamhofer Waisenhaus. - In Regensburg wird das Gasthaus Zum goldenen Ritter in der Rote Hahnengasse 2 gegründet. - In Regensburg wird das Gasthaus Weigert in der Nürnberger Strasse 99 gegründet. - In Regensburg wird die Apotheke von Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (27) in der Abtei St Emmeran eröffnet. Ein zylindrisches, 20 cm hohes Apothekergefäß Albarello aus Steingut alias Majolika, das an einem extra angebrachten Rand mit Pergament verschlossen werden kann, stammt aus Amberg.

1735 Wetter: Bei einem Sturm schlägt in Amberg ein Blitz in das Pulverlager im Vilstor ein woraufhin zur Verblüffung der Bevölkerung aber keine Explosion stattfindet. - Der in Neumarkt geborene amberger Ratsherr Kaspar von Wiltmaister (29) heiratet die amberger Stadtapothekertochter Theresia Lang. - Das Palais Holnstein wird in München für den unehelichen Königssohn Graf Franz Ludwig von Holnstein (St) (12) erbaut. - Der eichstätter Fürstbischof Schenk Franz Ludwig von Castell (64) erbaut sich in Eichstätt eine Sommerresidenz heutiges Verwaltungsgebäude der Universität und einen Hofgarten. - Die Regierung in Amberg befiehlt den Adlholzern ihr Bier im Regierungsbereich von Amberg zu kaufen und nicht wie bisher im bambergischen Vilseck, woraufhin die Adelholzer im zu Amberg gehörigen Schlicht ihr Bier kaufen. Die Vilsecker drohen mit einem Einfall um alles schlichter Bier wegzutrinken.  Die Adlholzer verhandelten daraufhin mit den nahen Schlichter Brauern, die schon zum Regierungsbezirk Amberg gehörten. Prompt drohten ihnen die Vilsecker öffentlich, dass sie, falls sie tatsächlich Schlichter Bier kaufen würden, sie alle nach Adlholz kämen, dort einfallen und alles auffindbare Bier austrinken würden. - Mit dem Tod des auf Schloss Obersulzbürg geborenen Markgraf Georg Friedrich Karl von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (57) in Bayreuth beginnt seine Schwiegertochter, die musikalisch geprägte preußische Königstochter Wilhelmine von Zollern Brandenburg Preußen (St) (26) Bayreuth im Rokokostil zu modernisieren. - In Regensburg wird der Brixner Hof neu erbaut. - In Regensburg verbietet das Ordinariat die Aufführung des theatralen Passionsspiels. - In Regensburg stirbt der Scharfrichter Johann Fuchs. Sein Sohn, der praktizierende regensburger Arzt Johann Mathäus Fuchs bittet vergeblich für seinen Vater ein ehrenhaftes Begräbnis mit Leichenschmaus abhalten zu dürfen. Die Leiche wird vor Morgengrauen auf den Friedhof aus der Stadt gebracht, wobei aber einige Rastsherren und ehrbare Persönlichkeiten den Sarg begleiten. - In Altdorf kommen 14 protestantische Exulanten aus dem katholisierten Salzburger Land an. Sie sind vorwiegend Schnitzer, Drechsler und Schachtelmacher aus der Holzspielzeugwarenherstellung. - In Bayreuth schenkt der in Weferlingen geborene neue calvinisch erzogene Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (24) die Parkanlage Eremitage seiner Ehefrau Wilhelmine von Zollern Preußen (St) (26), der Schwester von Friedrich dem Großen (St) (23). - Die Brüder Asam Cosmas Damian Asam (49) und Egid Quirin Asam (41) erstellen Fresken in der Klosterkirche Weltenburg. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Wildtmeister, Erhard Matthias Schlela, Johann Balthasar Bartscherer und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - In Neumarkt verkauft xxx Tänzl von Tratzberg das Schlossgut Woffenbach an Friedrich Anton Albrecht von  Löwenthal (27). - In Amberg wird Graf Johann Georg von Königsfeld (St) (56) Vizestatthalter. - In Regensburg wird der katholische Erbfürst Joseph von Fürstenberg Stühlingen (St) (36) Nachfolger seines katholischen Onkels Froben Ferdinand von Fürstenberg Mößkirch (St) (71) als katholischer kaiserlicher Prinzipalkommissar. - In Nürnberg Laufamholz kommt die Familie xxx Petz von Lichtenhof in den Besitz des Herrenhaus Unterbürg. - In Kallmünz Duggendorf kauft sich der kurtrierer und bamberger Reichstagsgesandte Freiherr Georg Karl von Karg, das eher bescheidene und renovierte Schloß Hochdorf. - Der neue Besitzer der Herrschaft Parsberg, der in Mainz geborene katholische würzburger und bamberger Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn (62), der in Wien erzogen wurde und zwei Jahre zuvor die Wahl zum mainzer Erzbischof verloren hat, empfängt weil seine neue Residenz in Würzburg seit 17 20 eine einziger große Baustelle ist und auch erst 17 44 der Rohbau stehen wird, auf seinem Schloß Weißenstein bei Pommersfelden die preußische Soldatenkönigstochter und zollernbrandenbayreuther Markgräfin Wilhelmine von Zollern Brandenburg Preußen (St) (27), die ihn als genialen, gelehrten und schlauen aber auch heimtückischen, falschen und heimtückischen Mann beschreibt. Wilhelmine von Zollern Brandenburg Preußen (St) (27) ist mit Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (24) verheiratet. - In Nürnberg tritt der frisch versetzte evangelische Geistliche Friedrich Kordenbusch (40), verheiratet mit der nürnberger Gastwirtstochter Margaretha Regina Weber (--), seine Stelle an. Sein Sohn Andreas Kordenbusch (--) wird Fayencemaler und Porzellanmaler,  Im Folgejshr stirbt er.

1734 Wetter: Milder regnerischer Jahresanfang. Kühler regnerischer Sommer mit schlechter Ernte. - In der Stadt Neumarkt zerstört ein schwerer Sturm mit Platzregen das Dach der Hofkirche und des Organistenhauses. - In Ansbach wird eine Fayencefabrik gebaut. - Der bei Brüssel geborene pfalz sulzbacher Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (10) erhält eine strenge jesuitische Ausbildung. - In Neumarkt wird der neumarkter Schreiner Franz Hausner durch ständiges Vorhalten der Verfehlungen seiner Frau einer ehemaligen Prostituierten durch das öffentliche Vorlesen des Schwarzen Buches, in dem die unehrenhaften Mitglieder der Zunft aufgeführt werden, aus der Stadt Neumarkt verdrängt, obwohl er eigentlich, da er von dem sittenlosen Vorleben seiner Frau nichts gewußt hat, weiter seine Zunftrechte ausüben darf. - Vor Parma stirbt der auf Burg Obersulzbürg geborene und in Bielefeld aufgewachsene unverheiratete Markgraf Albrecht Wolfgang von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (45), der Sohn von Gräfin Sophie Christiane von Wolfstein (St) (73) im Kampf. - Die markgräflichansbacher Falknertochter Elisabeth Wünsch (24) gebärt dem in Ansbach gebornenen, jähzornigen vorletzten Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern (St) (22), der wahllos Menschen erschießen, hängen, lebendig rädern und verbrennen lässt auf Schloss Georgenthal bei Ansbach den unehelichen Sohn Friedrich Karl von Falkenhausen (St). Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern (St) (22) geht mit Elisabeth Wünsch eine morganatische zweite Ehe unter dem Namen eines Unteroffiziers Falk ein und erhebt sie als Freifrau Elisabeth von Falkenhausen in den Adelsstand. - In Ansbach beginnt der Bildhauer und Stuckateur Diego Francesco Carlone (60) seine Arbeiten an der Residenz. - In Regensburg erstellen die Brüder Asam Cosmas Damian Asam (48) und Egid Quirin Asam (42) Fresken in der Augustinerkirche. und in der Schloßkapelle St Anna in Maxhütte-Haidhof-Pirkensee. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Wildtmeister, Johann Balthasar Bartscherer und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - In Erlangen erhalten zusammen mit den französischen Hugenotten auch die Reformierten aus dem Rheinland eine eigene Kiche am Bohlenplatz. - In Velburg schenken zwei gläubige Bürgerstöchter zwei Äcker alias Pilgerraum am hinteren Stadttor der katholischen Kirche Sankt Wolfgang, wo die Wallfahrer aus Nürnberg und Weißenburg lagern können. - In Hilpoltstein Mörlach wird Carl von Imhoff auf dem väterlichen Gut als Sohn des hessenkasseler nürnberger Patrizier Christoph Albrecht Carl von Imhoff (--) und Maria Juliana Sopohia von Calenberg (--) geboren. - In Ansbach Dennenlohe beginnt der Bankier und auritzer Freiherr Paul Martin von Eichler (--) seine renovierte Burg in das frührokoko Schloss Dennenlohe mit Schlossgarten umbauen. - Der in Neustadt an der Waldnaab geborene Fürst Ferdinand August Leopold von Lobkowitz (79), der Sohn der in Sulzbach geborenen fast unvermögenden calvinischen pfalzsulzbacher Pfalzgrafherzogstochter Auguste Sophie von Wittelsbach (St) (++), lässt sich den ehemaligen Sklaven und Hofmohr Angelo Soliman (13) schenken. - Die Herrschaft Parsberg fällt 4 Jahre nach dem Tod des letzten Parsbergers Johann Wolfgang von Parsberg (--) an den in Mainz geborenen katholischen würzburger und bamberger Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn (60), der in Wien erzogen wurde und im Vorjahr die Wahl zum mainzer Erzbischof verloren hat. Bei Verhandlungen erzielt er mit Pfalz Neuburg einen Ausgleich. Seine würzburger Residenz ist seit 17 20 in Bau und der Rohbau wird erst 17 44 fertiggestellt. Er empfängt im Sommer gelegentlich Besuch auf Schloß Weißenstein in Pommersfelden. - Johann Sebastian Bach erstellt seine Kaffeekantate, in der er von diesem Getränk schwärmt, aber auch seine Tochter vor der betörenden Wirkung warnt. 

1733 Wetter: Nachfrost im Mai. Juni kühl. Gefrorener Ackerboden im September gefolgt von mildem Winter. - In Ansbach werden 4 Diebe zum Tode verurteilt und gehängt. - Der pfalzsulzbacher geheime Rat und Pfleger alias Amtmann Freiherr Maximilian Adolph von Boslarn auf Moos und Tammelsdorf stirbt in Weiden. - Das Palais Holnstein wird in München für den unehelichen Königssohn Graf Franz Ludwig von Holnstein (St) (--) erbaut. - Der in Sulzbach geborene pfalzsulzbacher Herzog Johann Christian Joseph von Wittelsbach (St) (33) stirbt in Sulzbach. - Der nürnberger Büchsenmacher Alter beginnt mit der Produktion von Schußwaffen. - Der jähzornige vorletzte brandenburgansbacher Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (21), der wahllos Menschen erschießen, hängen, lebendig rädern und verbrennen lässt und wenn er barmherzig ist sich damit begnügt Nasen und Ohren abschneiden zu lassen, schwängert die Tochter seines markgräflichansbacher Falkners Elisabeth Wünsch (--) nach der Geburt seines Sohnes Erbprinz Karl Friedrich August von Zollern Brandenburg Ansbach (St) mit seiner Ehefrau, der stoffwechselkranken, hinkenden preußischen Königstochter Friedrike Luise von Zollern Brandenburg Preußen (St) (23), die er seit der Hochzeit haßt und mit der er nur Sex hat um sie zu schwängern. - In Breitenbrunn erbaut Gräfin Maria Anna Katharina von Montfort alias Maria Anna Katharina von Tilly das zweigeschossige fünfachsige Tillyschloss. - Die Familie von Tänzl verkauft die Hofmark Traidendorf im Vilstal. - In Neustadt an der Aisch wird Christiane Sophie Charlotte von Zollern Brandenburg Kulmbach (St) geboren. - Der böhmischungarische Webersohn und Barockmaler Johann Kupetzky (66) lässt sich in Nürnberg nieder. - In Neumarkt sind Erhard Matthias Schlela, Johann Balthasar Wildtmeister, Franz Joseph Mayr, Johann Balthasar Bartscherer und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - Der Theaterstückverfasser und französischen Diplomat Marquis Jean Baptiste Francois Joseph de Sade (31) macht Caroline-Charlotte von Hessen Rheinfels Rotenburg, Fürstin von Condé (St) (15), zu seiner Geliebten. - Zedleriana Dinkelmehl ist heller, leichter und schmackhafter als Weizenmehl, wird aber wegen seines geringeren Nährwerts gemieden und soll Verstopfung hervrorufen. - In Regensburg is die benediktinerabteiische Emmeramsbasilika im Barockstil fertiggestellt. - In Nürnberg verweigert die Tucherstifung jedem Familienmitglied Geldzuwendungen, wenn es sein Bürgerrecht oder die evangelisch lutherische Religion aufgibt. - In Ingolstadt wird der schweizer Jesuitenpriester und Logik Professor Jacques Dedelley (39) auch Professor für Metaphysik. - In Neustadt an der Aisch wird die erste Tochter Christiane Sophie Charlotte von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) von Markgraf Friedrich Christian von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (25) und der Fürstentochter Prinzessin Viktoria Charlotte von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (18) geboren. - In Regensburg gründen die Tabakfabrikanten Gebrüder Bernard in der Gesandtenstrasse 3 eine Aktiengesellschaft. - In der Fayencemalerei wird die ausschließlich tiefleuchtende Blaumalerei, bei der nur ab und zu Manganviolett vorkommt, mit den Farben Grün und Gelb erweitert. - In Eichsstätt wird der Komponist Anton Fils als Sohn des eichstätter Hofkapellcellisten Johann Georg Fils (--) geboren. - In Nürnberg wird das Juweliergeschäft Haeberlein Ecke Eaiserstrasse/Museumsbrücke gegründet. - In Altdorf ist der ewige Student Michael Adelbulner (31) vom durchreisenden schwedischen Astronom Anders Celsius (31) so begeistert, dasss der nürnberger Buchdruckereibesitzersohn eine astronomische Fachzeitschrift Commercium litterarium ad astronomiae incrementum alias Mitteilungsblatt zur Förderung der Astronomie herausgibt.

1732 Wetter: Extremes Hochwasser in Ansbach und auf dem Main. Starke Unwetter in Mittelfranken im September. - In Erasbach kauft sich Egidius von Vallade (--) einen Hof  für 2.793 Gulden aus der Hofmark Erasbach von Adam Rupprecht heraus (--) und eröffnet in Konkurrenz zur Hofmark Erasbach einen zweiten Adelshof mit großem Grundbesitz und zwei Grundholden, der ebenfalls fjür 200 Gulden die Landsassenfreiheit erhält. - In Amberg erhält der unehelichen Sohn und seit 8 Jahren auch Graf Franz Ludwig von Holnstein (St) (11) von seinem Vater, dem bayerischen Kurfürst und Herzog Karl Albrecht VII von Wittelsbach (St) (35) die erbliche Statthalterschaft der Oberpfalz. - In Ansbach steht auf dem unteren Markt der Gasthof Zur Goldenen Krone. - Cajetan Anton von Notthafft (62) wird berchtesgadener Fürstpropst. - Die Grafschaft Breitenegg mit Sitz in Breitenbrunn fällt an Freiherr xxx von Gumppenberg (--). - In der Stadt Neumarkt wird wegen der neu erlassenen Kleiderordnung letztmals nur noch eine Verwarnung ausgesprochen. Der neumarkter Bürgermeister Wildtmeister warnt seinen eigenen Schwiegersohn Anton Zismeister und seine Frau wegen übermäßiger Kleiderpracht vor einer ernsten Strafe. - In Eichstätt errichtet Gabriel de Gabrieli (61) für den eichstätter Domizellar Graf Franz Karl Hannibal von Dietrichstein die östliche Hälfte des Domherrrnhof Dietrichstein. - In der Zedleriana, einem umfänglichen Universal-Lexikon werden die Bierhefen in Unterhefen, die sich am Boden von Wein und Bier absetzen alias Bottichhefen und Spundhefen, die bei Weizenbier eingesetzt, oben aus dem Spundloch ausgeworfen werden, eingeteilt. Hefe wird zur Reinigung von Kupfer und Messinggefäßen verwendet. Branntwein wird mit Bierhefe und Weinhefe hergestellt, wobei der mit Weinhefe besser ist. Spundhefe wird zur Hautkosmetik verwendet. Bier mit einem zu großen Anteil an Roggen und Hafer ist ungesund. Wasser wird wegen dessen Verschmutzung als Getränk nicht empfohlen. Der Wissensstand der Bierherstellung ist langen und unermüdlichen Forschungen zu verdanken. Die Qualität des Bieres hängt vom Wasser ab. Frisches Wasser ergibt frisches Bier und warmes faules Wasser ergibt weiches weniger haltbares Bier. Bei härterem Wasser muss das Bier länger gekocht werden. Brunnenwasser und Quellwasser wird Bachwasser vorgezogen, weil es nicht so leicht fermentieret. Mineralreiches Wasser und kalkhaltiges Wasser ist ungeeignet. Woher die regionalen Bierunterschiede bei gleichen Zutaten kommen weiß man nicht. Es gibt braunes Bier und weißes Bier. Braunes Bier ist stärker gehopft. Das starke Bier wird Doppelbier genannt. Weißbier übertrifft Braunbier an Wärme, Stärke und Nahrung. Weil Weizenbier so süffig ist verursacht es Verstopfung, Engbrüstigkeit und einen schweren Atem. Weizenbier ist am gesündesten, darf aber nicht zu jung aber auch nicht zu alt getrunken werden, muss klar sein und viel Gischt alias Schaum geben, gelblich sein und einen angenehm scharfen Geschmack haben. Braunbier macht beim Genuß durch den bitteren Hopfen leichter betrunken und bereitet eher Kopfschmerzen und Leibschmerzen. Betrügerische Braunbierbrauer geben Ochsengalle mit in das Bier. Braunbier wird in die drei Sorten Schwach alias cervisiam primariam, Mittel mediam und Schwach tenuam eingeteilt. Ein gutes und gesundes Bier ist erstens klar, denn dicke und trübe Biere machen fett, verstopfen und machen Blähungen, wird zweitens nur aus guten Gerste, Weizen und Hafer gekocht, muss drittens lange genug gekocht sein, da es sonst Blähungen verursacht und muss viertens alt, abgelagert und von den Hefen gereinigt sein, denn das verursacht Leibesbeschwerden. Von den bayerischen Bieren wird das Bier aus Burglengenfeld hervorgehoben: Burglangenfeld in der jungen Pfaltz an der Nabe machet man auch gutes Bier. Ein besonderes stärker gehopftes, vor dem Abfüllen länger gegärtes und im Fass mit drei Fingern Luft im März abgefülltes braunes Bier, bei dem sich die Hefe absetzt und das sehr viel länger haltbar ist, nennt man Lagerbier. Kieselsteine mit Lindenblättern und Beifuß oder ein frisches Brot auf dem Spundloch helfen schales Bier zu retten. Bierdestillat ähnelt Weindestillat. Es gibt medizinisches Kräuterbier z.B. Wermutbier. Kräuterbier wird mit Wermuth, Näglein ,Zimt Coriander Saffran, Zucker und Honig versetzt. Süßgräser wie Trespe und Rade sollen stärkere berauschende Wirkung haben. Brauzeiten sind der Anfang und das Ende des Winters. - In der Zedleriana, einem umfänglichen Universal-Lexikon werden nur Sehhilfen für Weitsichtige als Brillen bezeichnet, kurzsichtige Sehhilfen bezeichnet man als Augengläser. Eine Armee besteht aus doppelt so vielen Infanteristen als Reiter. Die Rüstung der Reiterei alias Kürassiere besteht aus Helm, Rückenstück und Bruststück, was durch das tagelange Tragen beschwerlich wird. Ihre Trutzwaffe alias Offensivwaffe ist der Degen. - In Bayreuth wird das einzige Kind Elisabeth Friedrike Sophie von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) vom in Weferlingen geborenen bayreuther Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg (St) (21) verheiratet mit Wilhelmine von Zollern Brandenburg Bayreuth alias Wilhelmine von Zollern Brandenburg Preußen (St) (23), der Schwester des preußischen König Friedrich II von Zollern Brandenburg Preußen (St) (20) geboren. - Münzverordnung des Fränkischen Kreises. - In Neumarkt sind Erhard Matthias Schlela, Franz Joseph Mayr, Johann Balthasar Bartscherer und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - In Amberg führt Karl Rösler eine Oper auf. - In Neumarkt Ziegelhütte planen beim Wirt Löwenwastel alias Gregori Grünenhueber beim Tischacken-Kartenspiel Georg Schmidt, Wirt zu Mitterrohrenstatt, sein Schwager Georg Härmer aus Stöckelberg und der Jäger von Hausheim einen Überfall auf einen thurn und taxis Briefboten alias Ordinari Postknecht und stehlen kaiserliche Korrespondenzen mit Duplonen und Dukaten aus Wien und Regensburg mit den Niederlanden und England bei Grünberg kurz vor Postbauer. 100 Briefe Beute werden zunächst bei Hausheim versteckt. Die Briefe verbrennen sie. Das Geld behalten sie. Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (47) setzt 1.000 Speciesdukaten Belohnung aus. Der feuchter Wirt Franz Stör vom Gasthaus Zum roten Ochsen gibt den ausschlaggebenden Tip, muss aber 7 Jahre auf eine Belohnung warten. Drei verdächtigte Bäckerwandergesellen werden unschuldig im nürnberger Lochgefängnis gefoltert. - Das Freiherrengeschlecht Sazenhofen wird in den Grafenstand erhoben. - In Amberg wird in der Waisenhausgasse vom katholischen kurfürstlichbayerischen Regierungsrat und amberger Pfarrer Johann Heinrich Werner (48) ein Waisenhaus von seiner Waisenhaus Stiftung gegründet. - In Regensburg wird die Kolonialwarenhandlung Pflaum in der Drei Mohren Strasse 1 gegründet. - In Sulzbach übernimmt der Buchdruckersohn Georg Abraham Lichtenthaler (48) die väterliche Druckerei Lichtenthaler. - In Allersberg baut der Barockarchitekt Gabriel de Gabrieli (61) das Gilardihaus, was 5 Jahre dauert.

1731 Wetter: langer schneereicher Winter. - In Ansbach wird auf der Nürnberger Höhe eine Windmühle aufgestellt. - Der ansbacher Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern (St) (19) verschenkt Bauplätze in Ansbach. - In München wird eine neue Kleiderordnung erlassen und dabei den Schneidern verboten andere als die erlaubte Kleidung herzustellen. In der Stadt Neumarkt wird im Rathaus die Kleiderordnung vorgelesen und gedroht allen die Kleidung wegzunehmen und zu konfiszieren, die der Ordnung widerspricht. Silberborten dürfen nur noch Magistratsmitglieder tragen. Der Hersteller von Goldschmuck und Silberschmuck an Kleidungsstücken, der neumarkter Goldblätterer Anton Petiquiad fühlt sich wegen seines Gewerbes an das Verbot nicht gebunden wird aber vom Rat der Stadt solange gezwungen schmucklos wie alle anderen in der Öffentlichkeit aufzutreten, bis eine anders lautender Gerichtsentscheid erlassen wird. - In Neumarkt trägt ein Schuhknecht einen Degen und einen Hut mit Silberborte. - Sophie Christine Luise von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (22) heiratet Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (22) und ihr Bruder Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (20), der designierte Margraf, heiratet Wilhelmine von Zollern Brandenburg Preußen (St) (22), die eigentlich englische Königin werden sollte, da sie bereits seit 14 Jahren mit ihrem Cousin, dem designiertren englischen Thronfolger Friedrich Ludwig von Hannover (St) (24) verlobt ist, unter der väterlichen Drohung ihre Hofmeisterin und Freundin Dorothea Luise von Sonsfeld in einem Spinnhaus für öffentliche Huren einkerkern zu lassen. - Bei Kelheim macht der bayerische Kurfürst und Herzog Karl Albrecht vonWittelsbach (St) (34) seiner Geliebten und Mätresse Gräfin Maria Josepha von Morawitzky (17) Burg Hexenagger und in München das Palais Porcia zum Geschenk. Ihr Vater ist der kaiserliche Feldzeugmeister Freiherr Theodor Heinrich von Morawitzky Rudnitz (51), verheiratet mit der französischen Grafentochter Maria Josepha Monika Caroline le Danois, Comtesse de Cernay (--). - In den Dörfern um Regensburg erhält bei Hochzeiten der Bräutigam vom Brautführer auf dem Weg vom Altar zurück zur Bank eine ordentliche Backpfeife um den Moment und dessen Tragweite nicht mehr zu vergessen. - In Bayreuth arbeitet der nürnberger Fayencemaler Georg Friedrich Grebner (--). - Der in Weferlingen geborene und in Genf calvinisch geschulte Markgrafensohn  Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (20) kommt erstmals nach Bayreuth. - In Regensburg wird das Kloster Sankt Emmeram zur Fürstabtei erhoben und die Klosterkirche von den Brüder Asam Cosmas Damian Asam (45) und Egid Quirin Asam (39) in eine Barockkirche mit Fresken umgebaut. - In Neumarkt sind Erhard Matthias Schlela, Franz Joseph Mayr, Eder, Johann Balthasar Bartscherer und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - In Neumarkt verbinden sich innerhalb der Corporischristibruderschaft 25 Mitglieder zur besonderen Verrehrung des Sakraments zum Liebesbund. - In Neumarkt stellt Pfarrer Nieberlein die Gruft der Georgskirche in der Hallertorstasse wieder her. - Nach der Zedleriana, einem umfänglichen Universal-Lexikon wird im Milch-Caffee Kaffepulver in Milch gebrüht, im Gegensatz zum Türkischen Caffe, der mit Wasser gekocht wird. - In Bamberg wird im Schloss Seehof ein Heckentheater aufgeführt. - Kuckeladel bezeichnet Frauen, die ihren Adel nicht ererbt oder erheiratet haben. Sie dürfen wie Ratsherren, Ritter und Zunftmeister goldene Ringe tragen. Beischläferinnen von adeligen Herren werden lebenslang als Freigeborene betrachtet. Goldene Ringe zu tragen kann den Adelsstand anzeigen muss es aber zwangsläufig bei Frauen nicht. - Der in Hersbruck geborene Gelehrte und als Hofnarr missbrauchte und als Witz geadelte preußische Hofrat Freiherr Jacob Paul von Gundling (58) stirbt in seinem Bett neben einem jahrelang aufgestellten zum Sarg umgestalteten Weinfass, in dem er dann auch beerdigt wird. Die evangelischen Geistlichen weigern sich das Fass zu beerdigen, weshalb acht Schneider das Weinfass zu einem Viehwagen tragen, der von Schweinen zur Dorfkirche gezogen wird. - In Neuburg an der Donau wird nach dem Tod des in Paris gestorbenen, in Bad Schwalbach geborenen, geistig behinderten und in böser Umwelt verkümmerten Landgraf Wilhelm II von Hessen Wanfried Rheinfels (St) (60) nach kinderloser Ehe in St Goar auf Burg Rheinfels seine Witwe, die Pfalzgrafentochter Ernestine Theodora von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (34) gezwungen in das Karmelitinnenkloster in Neuburg an der Donau einzutreten, wo sie Nonne wird und 44 Jahre leben wird. - In Regensburg wird das Waisenhaus Komkapitel-Waisenhof St Salvator gegründet. - In Regensburg gründete Gottfried Langwerth von Simmern als Administrator in spiritualibus, katholischer Weihbischof und Konsistorialpräsident und eigentlicher Leiter des katholischen Bistums Regensburg beim Minoritenkloster St Salvator ein katholisches Waisenhaus für ehelich geborene Kinder von katholischen Eltern zusätzlich zu den beiden anderen für uneheliche katholische und uneheliche evangelische Kinder. Der Stifter verlangt, daß Kinder von Konvertiten und solche, bei denen die Lebensumstände eine Erziehung im evangelischen Glauben vorausahnen lassen, bevorzugt aufgenommen werden. - In Regensburg wird die Einsturzgefahr der Augustiner Klosterkirche behoben, woraufhin die Gebrüder Asam mit der barocken Umgestaltung der Kirche beginnen. - In Parsberg übernehmen die Wirte Jakob Götz, Leonhard Diepold, Johann Fleischmann, Johann Georg Schmitt und Johann Michael Meges das Kommunbrauhaus und schwören so ein gutes Bier zu brauen, dass kein Nachbarbier im herrschaftlichen Gebiet mehr bestehen kann. - In Nürnberg bringt der laufer Apothekersohn und altdorfer Medizinlehrer Christoph Jacob Trew (36) eine wöchentliche Medizinzeitschrift Commercium litterarium ad rei medicinae et scientiae naturalis. heraus. - In Regensburg absolviert der nürnberger Spital Apotheker Sohn Johann Ambrosius Beurer (15) eine dreijährige Apotheker Ausbildung. - In Allersberg wird das Schulhaus Hinterer Markt 24 erbaut. - In Nürnberg wird in der Kornburger Hauptstrasse 29 das Herrenhaus Müller-Vargeth Freihaus vom nürnberger Kaufmann Tobias Gottlieb Müller (--) erbaut, der dabei das Herrenhaus in der Kornburger Hauptstrasse 16 kopiert, das im Besitz von Freiherr xxx von Seckendorff (--) ist. - In Bernhardswald kauft Freiherr Franz Wilhelm von Sickenhausen (--) seinem Vetter, dem Regierungsrat in Straubing Hans von Lueger (--) das Hackenberger Schloss ab. - In Nürnberg übernimmt mit dem Tod des  Krughändlers Christoph Marx (71) dessen Witwe Ursula Marx (--) die Anteile an der nürnberger Fayencemanufaktur. - In Altdorf hat die Bürgerwehr 240 Mitglieder, die Waffen besitzen dürfen. Es gibt 4 Nachtwächter.

1730 Wetter: Schneefreier Jahresbeginn. Frühling verregnet. Sehr dürrer Sommer. Kälteeinbruch Ende September bis Ende Oktober. - Hundertjähriges Jubiläum der Jesuiten in der pfalzsulzbacher Stadt Amberg dauert 8 Tage lang. - Im seit 17 24 wieder katholischen wittelsbachkurbayerischen Freystadt wird im Franziskanerkloster Freystadt, das ausschließlich als Hospiz für die Wallfahrer dient, wird ein Brauhaus eingerichtet. - Ferdinand Jakob Michl, der Bruder des neumarkter Chordirigenten Johann Johann Jakob Michl ist neuer neumarkter Chordirigent. - In Greding hält der eichstätter Fürstbischof Schenk Franz Ludwig von Castell (59) eine prunkvolle Hofjagd ab. - In der wittelsbachpfalzneuburger Stadt Neumarkt wird in der Hofkirche das religiöse Erbauungsstück Die obsiegende Liebe aufgeführt. - Die Tochter Sophie Magdalena von Zollern Brandenburg Kulmbach (St) (30) von Gräfin Sophie Christiane von Wolfstein und ihrem Ehemann Herzog von Schleswig und Holstein, Graf von Oldenburg und Delmenhorst und dänischen und norwegischen Kronprinzen Christian VI von Dänemark und Norwegen (St) (31) leben radikal pietistisch und zwingen ihr Volk zu Kirchenbesuchen. - Das nürnberger Klaviergenie und Bäckersohn Johann Siebenkees (16) gibt ein Klavierkonzert in Dresden vor dem sächsischen Kurfürst und ponischen König August II dem Starken und dem preußischen König Friedrich Wilhelm, bleibt aber auf Rat seines Vaters Bäcker. - In Neumarkt sind Franz Joseph Mayr und Johann Balthasar Bartscherer Bürgermeister und P W Raydt von Raydestein auf Bodenstein wird bis 17 43 Schultheiß. - In Neumarkt wird von der Corporischristibruderschaft der Pfarrkirche das Passionsspiel Die obsiegende Liebe aufgeführt, in dem König Camysius sein Reich mit seiner Tochter Isabella teilt. Isabella lässt sich mit dem Feind ein, bringt dadurch dem Reich Unglück, wird aber gerettet und erlöst. - Der in Neuburg geborene neuburgpfälzer Kurfürstensohn, mainzer Erzbischof Franz Ludwig von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) (66) erbaut das Deutschordenshaus in Mainz. - Mit dem Tod von Johann Wolfgang von Parsberg (--), der sich wahrheitswidrig als Freiherr bezeichnet hat und auch für Freiherren üblich in roter Farbe gesiegelt hat, stirbt das nur zum Ritter geschlagene Geschlecht aus. Schon seit etwa 16 50 haben sich seine Vorfahren als Freiherren bezeichnen lassen. Wer zum Ritter geschlagen wird, ist automatisch adelig, aber nicht umgekehrt. Die dänische Linie stirbt ebenfalls aus. Der katholische würzburger und bamberger Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn Buchheim (St) (56) erhält Parsberg als Reichsherrschaft alias nur dem Kaiser unterstellte Herrschaft. - In Gunzenhausen Laufenbürg ist Schloss Laufenbürg mit Lustteich und Torbau im Besitz von brandenburg ansbacher Obristbaudirektor Carl Friedrich von Zocha (47). - In Nürnberg wird die Familie Petz für gerichtsfähig erklärt. - In Velburg wird Freiherr Thomas Constantin von Quentl Pflegamtsadministrator, Pfleger wird Freiherr Carl von May (--). - In Erlangen wird die Brauerei Erichbräu gegründet. - In Ansbach wird in der ansbacher Fayencemanufaktur ein schlanker Enghalskrug aus Fayence alias Porzellan hergestellt, der nach Augsburg transportiert wird und in Augsburg vom Hausmaler Bartholomäus Seuter (52) mit einer barock umrahmten griechischen Göttin Flora mit nackten Brüsten in Muffelfarben bemalt. Muffelfarben werden in der ansbacher Fayencemanufaktur selbst nie verwendet. Bartholomäus Seuter (52), der nur einige wenige Stücke mit BS signiert, hat mit seiner purpurnen, eisenroten, grünen, gelben, blauen, braunen and schwarzen Farbe die nürnberger Hausmaler abgelöst. Außerdem ist er Goldschmied, Emailleur, Seidenfärber und Kupferstecher. Er verarbeitet auch Weißware alias Rohlinge aus Hanau, Frankfurt und Nürnberg. - In Nürnberg wechselt der in Blaumalerei erfahrene Porzellanmaler Georg Friedrich Grebner (--) an die bayreuther Fayencemanufaktur, wo er mit Muffelfarben erfolgreich wird. - In Beratzhausen und in Hemau ist Freiherr Franz von Rummel gleich Pfleger. - In Regensburg malt der Maler Nikolaus Gottfried Stuber (--) den Götterhimmel alias das Deckenfresko im Schloss Alteglofsheim im Rokokostil.

1729 Wetter: Sehr kalter Jahresanfang fast ohne Schnee. Februar Tauwetter. März Kälteeinbruch mit Eistreiben. - Grafentochter Charlotte Amalie von Wolfstein Sulzbürg (St) (23) bringt in ihrer Ehe mit Karl August von Hohenlohe Kirchberg (St) (22) ihren Sohn Christian Friedrich Karl von Hohenlohe Kirchberg (St) zur Welt und stirbt. - Die Herrschaft des in Ansbach geborenen jähzornigen vorletzten Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern (St) (17) beginnt. Er lässt wahllos Menschen erschießen, hängen, lebendig rädern und verbrennen. Wenn er barmherzig ist begnügt er sich damit Nasen und Ohren abschneiden zu lassen. - Der vorletzte in Ansbach geborene Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern (St) (17) heiratet die vererbt stoffwechselkranke, hinkende und oft in Ohnmacht fallende Königstochter Prinzessin Friedrike Luise von Zollern Preußen (St) (19), die Schwester von Friedrich von Preußen, der Große alias Friedrich von Zollern (St) (17). Schon bei der Rückfahrt von der Hochzeit beschwert er sich von seinem Schwiegervater betrogen worden zu sein und haßt seine Frau, die schlechte Zähne haben soll und mit der zunächst keinen Sex haben will. - Die nürnberger Familie Waldstromer von Reichelsdorf kommt in den Inneren Rat der Stadt Nürnberg. - In der Stadt Neumarkt wird für die Fronleichnamsprozession eine eigene Ordnung erlassen, nach der von den Zünften abwechselnd geeignet Handwerker lebende Bilder nach dem Alten Testament, der Heiligengeschichte, der Weltgeschichte mit allen Schichten vom Kaiser bis zum Bauern selbst mit Jungfrauen, Juden und Türken dargestellt werden. - Der bayerische Kurfürst und Herzog Karl Albrecht von Wittelsbach (St) (32) lässt die Ganerbenburg Rothenberg zu einer Festung nach französischem Vorbild gegen Nürnberg ausbauen. - In Beilngries baut der Barockarchitekt Gabriel de Gabrieli (58) das bischöflicheichstätter Schloss Hirschberg um. - Zollbeschränkungen von Österreich. - In Nürnberg schlägt das Klaviergenie und Bäckersohn Johann Siebenkees (15) eine Berufung nach St Petersburg aus. - In Regensburg ist am Kurfürstenbrunnen eine Putte alias Engelsfigur mit 6 Fingern angebracht, da man in ihr einmal ein totes Kind mit sechs Fingern fand. - In Neumarkt sind Erhard Matthias Schlela, Johann Balthasar Wildtmeister, Hans Leonhard Preisinger, Johann Balthasar Bartscherer, Franz Joseph Mayr und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - In Neumarkt marschieren Soldaten mit Hostien auf den Patronentaschen bei Prozessionen mit. - Der in Sulzbach geborene Erbprinz und Herzogssohn Joseph Karl von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (35) stirbt in Oggersheim. Neuer Pfalzgraf Herzog wird sein in Sulzbach geborener jüngerer Bruder Johann Christian von Wittelsbach von der Pfalz Sulzbach. Sein Barockschloss Oggersheim bleibt danach 22 Jahre lang bis 17 51 verwaist. - Im Zimmermannschen Kaffeehaus in Leipzig musiziert die Collegia musica unter der Leitung von Johann Sebastian Bach. - Zur Verfolgung von etwa 20.000 Menschen, die heimlich den protestantischen Glauben ausüben, holt der salzburger Fürst und Erzbischof Leopold Anton von Firmian (50) Jesuiten ins Land, die eine Hetzjagd mit Glaubensprüfungen beginnen. Der salzburger Fürst und Erzbischof Leopold Anton von Firmian (50) beginnt die Protestanten mit einer Frist von 8 Tagen statt der erlaubten 3 Jahre auszuweisen, wodurch die Immobilienpreise abstürzen. - In Nürnberg wird das Lokal Zum blauen Glöcklein alias Bratwurstglöcklein Sebalder Platz links neben der Sebalduskirche an der Moritzkapelle verkauft. - In Nürnberg lehnt der Magistrat den Vorschlag eines Goldschmieds zu einer Lotterie an Weihnachten auf dem Markt ab. - In Nürnberg Behringersdorf wird am tucherschen Herrenhaus Schwaiger Strasse 22 heimlich weitergearbeitet, was dem Maurer einen 2 tägigen Arrest einbringt. - In Fürth wird die Brauerei Timmich in der Bäumenstrasse gegründet. - In Erlangen eröffnet Georg Vierzigmann eine weitere Brauerei, die spätere Hofbräu. - Der regensburger Geigenbauer und als Hemauer Spielmann bekannte Joseph Hädl (--) stirbt. - In Nürnberg droht der Niedergang der Weihnachtsmesse alias Christkindlsmarkt. Trotzdem lehnt der Rat den Vorschlag eines Goldschmieds für eine Marktlotterie ab. Der Bruder der ehemaligen kaiserlichwittelsbacher Mätresse und münchener Hofdame Maria Caroline Charlotte von Ingenheim (25) und des münchener Hofpagens Karl Wilhelm von Ingenheim (23) heiratete die münchener Hofdame Maria Johanna Ludovika Violanta von Hegnenberg-Dux (--), eine Nachfahrin des unehelichen wittelsbacher Herzogssohnes Georg von Hegnenberg (++). - Der nürnberger Fayencemaler Valentin Bontemps (--) arbeitet in Heidelberg. - In Regensburg wird das Jahrhunderte alte Fährmonopol im Besitz von Kloster Prüfening für die Bürger von Mariaorth aufgehoben, allerdings nur für das Übersetzen von katholischen Wallfahrern, womit es vor und nach der Naabmündung eine Donaufähre gibt. 

1728 Wetter: Milder Jahresanfang. Sehr kaltes Jahresende. - In der pfalzneuburger Stadt Amberg wird die Trinkstube erbaut und bei einer Erweiterung der alte Friedhof entdeckt. Nachmittags gibt es Wein, Käse und Brot für 21 Pfennig. Vor dem Versuch das Schwert zu zücken warnt eine Tafel mit einer abgehackten Hand, die man nur für 50 Gulden Strafe behalten kann. - Der Erbsohn Friedrich Wilhelm Anton von Wolfstein Sulzbürg (12) stirbt vor seinem Vater Graf Christain Albrecht von Wolfstein (56). - Die ingolstädter Handelszunft wirbt mit billigerem Tabak als der nürnberger Händler. - In der Stadt Neumarkt stirbt nach dem Auffinden vor dem Oberen Tor ein einjähriges Findelkind. - In Nürnberg wird der Wildrufdreher alias Wildpfeifendreher und Horndreher Abraham Mader, der in der Neuen Gasse auf dem Steig alias Entengasse wohnt, in die Meisterliste eingetragen. - Anna Maria Grüner ist Gutsfrau von Gut Itlhofen. - Das Landsassengut Wolframshof kommt aus dem Besitz der Familie von Lüschwitz in den Besitz von Karl Christian Ernst von Lindenfels. - In Nürnberg beginnt der nürnberger Astronom und Direktor der Sternwarte im Vestnertor Gabriel Doppelmayr (51) mit dem Waffenschmiedsohn und Kupferstecher Johann Georg Puschner (48)  Erdgloben und Himmelsgloben zu bauen. - In Bayreuth pachtet der Kriegskommissarius Johann Georg Knöller (--) die bayreuther Fayencemanufaktur. - In Nürnberg werden koblenzer und hanauer Fayencewaren des frankfurter Geleitsreiter Jäger konfisziert. Das Rohmaterial kommt aus dem patrizischpfinzigischen Burgstall. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Wildtmeister, Hans Leonhard Preisinger, Erhard Matthias Schlela und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - Freiherr Gerlach Adolph von Münchhausen (40) wird kurbraunschweiger Gesandter beim Immerwährenden Reichstag  in Regensburg. Er ist Onkel des Lügenbarons. - Der in Amberg geborene Jesuitenmönch Daniel Stadler (17) schreibt ein Traktat über die Duellführung De Duello. - In Erlangen erbaut die Familie Winkler von Mohrenfels ein Palais Ecke Friedrichstrasse 26/Fahrstrasse. - In Regensburg lässt sich der reiche regensburger Kaufmann Johann Jakob Pürkel das Schloss Pürkelgut erbauen. - In Regensburg wird das Schloss Alteglofsheim von Graf Johann Georg von Königsfeld (St) (49) beträchtlich ausgebaut und neu ausgestattet. - In Regensburg logiert die französische Delegation im Haus Zu den 3 Hacken in der Rote Hahnengasse 2. - In Regensburg erbaut sich der schwerreiche regensburger Kaufmann Johann Jakob Pürkel (--) das Gut Einhausen Einhauser Strasse 2 und baut es zu einem Barockschloss um. - In Nürnberg erhält der aus Schweinfurt stammende nürnberger Lebkuchenbäcker,  nürnberger Stadtstempelschneider und bischöflichwürzburger und kurfürstlichbayerischer Hofkammer Medailleurs Georg Wilhelm Vestner (51) ein kaiserliches Privileg Medaillen in seiner eigenen Werkstatt prägen zu dürfen, woraufhin er seine Lebkuchenbäckerei aufgibt. - In Amberg wird das abgerissenes Haus Geintzen, die ehemalige Ratstrinkstube, in der auch Krämerläden und die obere Apotheke waren, neu erbaut und in den folgenden Jahrzehnten zu einem dreigeschossigen Gebäude aufgebaut. - In Sulzbürg heiratet der einzige Grafensohn und Erbgraf Karl August von Hohenlohe Kirchberg (St) (21) die Grafentochter Charlotte Amalie von Wolfstein (St) (22), eine der beiden Töchter von Herr von Ober-Sulzbürg und Pyrbaum Graf Christian Albert von Wolfstein (St) (57). - In Nittenau darf der katholische kaiserlicher thurn und taxis Posthalter Hans Wolf Kellner (--) im Gasthaus Zur xxx an der Prager Strasse, seine Posthalterei mit der Erlaubnis des regensburger thurn und taxis Oberpostmeisters xxx an seine Tochter übergeben, die aber den katholischen Wirtssohn Johann Michael Camermayr (30) heiraten muss, der auch schreiben kann. - In Berching wird ein Grundstück alias Flurstück Am Druidenberg verkauft.

1727 Wetter: Trockener Sommer. Mildes Jahresende. - Der zum Hochstift Bamberg gehörige vilsecker Kastners hat die Gerichtsbarkeit und Polizeigewalt über den Ort Adlholz und verbietet seinen Untertanen dem amberger Kurfürsten zu huldigen, woraufhin vier amberger Amtsknechte und 30 hahnbacher Bürger alle adlholzer Bürger verhafteten und zur Huldigung des neuen bayerischen Kurfürst und Herzog Karl Albrecht von Wittelsbach (St) (30) zwingen.  - Der katholische Stadtpfarrer der Stadt Neumarkt Nieberlein zählt 2215 Kommunizierende. - Im pfalzsulzbacher Burglengenfeld wird Joseph Grabenstetter als Hexer verhaftet. - Die vogtländische Gerichtsdirektortochter und Leiterin einer Wandertheatergruppe Caroline Neuber (30) zieht zwischen den Städten Dreseden, Hannover, Hamburg und Nürnberg umher. - In Ansbach wird die von Zocha gegründete Lederfabrik ein finanzielles Desaster. - In Nürnberg doziert der nürnberger Stadtarzt Christoph Jakob von Trew (--) öffentlich an einer Leiche und unterrichtet Badergesellen und Hebammen bis zur Gesellenprüfung. - Fürther Bürger greifen nürnberger Handwerker, die von nürnberger Millitär geschützt werden bei Flußuferbereinigungen an, woraufhin die aus Fürth kommenden ansbacher Geleitskommandotruppen die nürnberger Schutztruppen vorübergehend gefangennehmen. - In Neumarkt sind Hans Leonhard Preisinger, Johann Balthasar Wildtmeister und Erhard Matthias Schlela Bürgermeister. - Die in Ansbach geborene Caroline von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (44) wird als Ehefrau vom in Hannover geborenen Georg II (St) (44) Kurfürstin von Hannover und englische Königin. - Der in Amberg geborene Jesuitenmönch Daniel Stadler (16) beendet sein Studium der Philosophie und Mathematik an der Universität Ingolstadt. - Der bayreuther Hofnarr und Hoftaschenspieler Joseph Fröhlich (33) siedelt nach Dresden um, wo er Königlich-kurfürstlicher Hoftaschenspieler wird. - In Regensburg kommt Kurtz-gefasste historische Nachrichten zum Behuf der neuern europäischen Begebenheiten beim Verleger Christian Joseph Seiffart heraus. - In Siegenhofen wird Maria Blomenhofer in der Nacht überfallen und ermordet. - In Neuburg an der Donau gibt es das Gasthaus Hennewirt. - In Kallmünz ist das Raitenbucher Schloß, das Schloß zu Callmünz heißt, im Besitz von xxx von Marckstetten. - In Berching übernimmt der Gastwirt Anton Pettenkofer (--) das Gasthaus Rumpf später Zur blauen Traube gegenüber Pettenkoferplatz 12. - In Lauterhofen wird in der katholischen Pfarrkirche eine Orgel von Jakob Berns (--) eingebaut.

1726 Wetter: Jahresbeginn schneereich. Wintersaat wird geschädigt. - In Neumarkt werden der Reichsstadt Neumarkt die Reichsprivilegien von Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (41)  bestätigt, ohne zu erwähnen, dass Prinzessin Eleonore Magdalene von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (++) seine Mutter war und der Reichsschultheiß der einzige kaiserliche Beamte in der wittelsbachisch dominierten Stadt Neumarkt ist und dieser seit Jahrhunderten nur eine Statistenrolle hat. - In Ansbach wird die Orangerie errichtet. - Der reichsstädtisch-nürnbergisch-altdorfer Universitätprofessor Johann David Köler (41) veröffentlicht die Historia Genealogica Wolfsteiniana. - In Ansbach gibt es die zwölf Gastwirtschaften alias Tavernenwirtschaften: Brandenburgerhaus, Zur Sonne, Zur Krone, Zum Adler, Zum grauen Wolf, Zum wilden Mann, Zum Bär, Zum Zirkel, Zum Lamm, Zum Löwen, Zum Schwan und Zum Hirsch. - In Berlin wird Friedrich Heinrich Ludwig von Zollern Brandenburg Preußen (St) geboren und mit der Hofsprache Deutsch und Französisch aufgezogen. Er hat hugenottische Erzieherinnen. Schulsprache ist Französisch. - In Neumarkt sind Erhard Matthias Schlela, Hans Leonhard Preisinger, Johann Balthasar Wildtmeister und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - In Neumarkt fühlt sich der in München geborene Feldgeistliche und Hofkapellenbenefiziat Ignaz Anton Valentin wegen seiner gelegentlichen Jagdausflüge und der daraus resultierenden Androhung des Rates der Stadt seine Hunde zu erschießen, gedemütigt. Er prangert deshalb die allgemein übliche Praxis des Bierverkaufs in fast allen Privathäusern in der Stadt Neumarkt an, da Bierverkauf nur in Gaststätten legal sei. - Jonathan Swifts Gullivers Reisen kommt heraus. - In Amberg wird der Bibliothekssaal mit Stukkaturen von Jakob Appiani (39) und drei Deckengemälde von Johann Gebhard aus Prüfening (50) ausgestaltet. - In Bayreuth stirbt der in Bayreuth geborenen Markgraf Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (48). - In Grünsberg lässt die nürnberger Patrizierin Sophia Maria Nützel Haller von Sündersbühl nach dem Tod ihres Ehemannes Gatten Johann Paul III. Paumgartner (--) die Einfassung der Sophien-Quelle in Form eines barocken Amphitheaters fertigstellen. Mit dem Tod von Johann Paul III. Paumgartner (--) ist das Geschlecht ausgestorben. - In Eichstätt arbeitet Antonius Zacher (--) seit 20 Jahren  als erfolgreicher Geigenbauer. - In Altdorf Eismannsberg erbaut Christoph Elias von Oelhafen Schöllenbach (--), verheiratet mit der nürnberger Eva Maria Gwandschneider (--) neben seinem Herrenhaus Eismannsberg in der Von Oelhafen Strasse 11 das neue dreigeschossige Schloss Eismannsberg. Im alten Herrrenhaus wird eine Brauerei eingerichtet. - In Regenstauf ist die alte Burg Ramspau nach 34 Jahren völlig abgetragen und als neues Barockschloß Ramspau im Regental wieder aufgebaut. - In Breitenbrunn baut der Polier Johann Rigalia (--) von Barockarchitekt Gabriel de Gabrieli (55) den Pfarrkirchenturm. - In Nürnberg stribt deer nürnberger Patrizier Christoph Imhof (--), der eine eigene und erste der Stadt Nürnberg Bibliotheka rerum Nurembergesium, eine Bibliothek, die nur Nürnberg betreffende Sammelstücke wie Handschriften, Porträts, Münzen und Kupferstiche beinhaltete, mit dem Imhof Haus bei St Lorenz der Stadt Nürnberg vermacht, die die Erben, der nürnberger Losunger Hieronymus Wilhelm Ebner von Eschenbach (--) und sein Bruder Johann Karl Ebner von Eschenbach (--) in Form einer öffentlichen Bibliothek zugänglich machen müssen.

1725 Wetter: Sehr kühler Sommer. Raupenfraß an Kiefern und Föhren im Nürnberger Reichswald. - In Eichstätt stirbt der in Mainz geborene halbseitig gelähmte aber an seiner Macht hängende eichstätter Fürstbischof Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (79) in der Willibaldsburg an einem zweiten Schlaganfall. Sein angehäuftes Vermögen, das er eigentlich unter den Armen verteilen lassen wollte, wird von den Bediensteten veruntreut. Der ehemalige ingolstädter Student und neue eichstätter Fürstbischof Schenk Franz Ludwig von Castell (54) verlegt den bischöflich eichstätter Hof in die Stadt. - Der nürnberger Kupferstecher Johann Georg Puschner (--) bringt mehre Kupferstiche über das leben der Studenten in der Universität Altdorf heraus. - In Nürnberg wird im Haus der Marktvorsteher die Banchiere des Banco Publico aufgenommen. - Letzter Hexenprozess im nürnberger Gebiet endet mit der Freilassung des Beschuldigten Hans Fahner aus Stettenberg, der sich des Bundes mit dem Teufel selbst bezichtigt, von dem die juristische Fakultät der Universität Altdorf aber zu dem Urteil kommt, dass er ein simpler Mensch mit reger Phantasie ist. - Im Regensburg im Steinweg im Garten des Gasthofs Zur blauen Traube gibt es ein hölzernes Amphi-Theater als Tierkampfarena mit einer Fürstenloge. - In Nürnberg stirbt der aus Redwitz stammende Verleger und Kupferstecher Christoph Weigel der Ältere (71). - In Neumarkt sind Johann Balthasar Wildtmeister, Erhard Matthias Schlela und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - Der in Amberg geborene Jesuitenmönch Daniel Stadler (14) beginnt sein Studium der Philosophie und Mathematik an der Universität Ingolstadt. - Der bayreuther Hofnarr und Hoftaschenspieler Joseph Fröhlich (31) geht für erste Auftritte an den sächsischen Hof. - Unterbuchfeld brennt ab. - In Berching wird die Brauerei Schuller gegründet. - In Nürnberg reist der in Schweden geborene Porträtmaler George Desmarees (28) nach Venedig ab. - In Wolfsegg gibt Albert Ignaz von Silbermann die Burg an den laaberer und lupburger Pfleger Freiherr Philipp Anton Leopold von Oberndorf ab. - In Berchng wird die Brauerei zur Krone gegründet. - In Regensburg wird im Gasthaus Zum grünen Kranz eine sechsbeinige abgerichtete Kuh ausgestellt, die bereits in ganz Sachsen alias Polen zur Schau gestellt wurde. - In Regensburg tritt der starke Mann Johann Karl Eckenberg auf. Er zerreißt zwei Zoll dicke Stricke, hebt Pferde in die Höhe und lässt, mit Kopf und Füßen auf zwei Stühlen, auf seinem Körper Eisen entzwei schlagen und auf seinen Bauch 300 Kilo schwere Ambosse setzen. - In Regensburg gründet der Direktor des Almosenamtes Michael ein neuerbautes Waisenhaus in der Lederergasse bzw Brunnleite für sogenannte Erziehkinder, also protestantische Waisen oder Halbwaisen, deren Eltern nicht Bürger der Stadt sind. Ihr Essen, ihre Kleidung und ihre Unterbringung ist wesentlich schlechter als die der Regensburger Bürgerkinder, die in das bereits 16 66 gestiftete Waisenhaus, das dem Vormundschaftsamt untersteht, kommen. - In Regensburg ist der im Allgäu geborene Geigenbauer Joseph (--) ein renommierter Instrumentenbauer, der als Lehrer der Brüder Engleder gilt. Er kennzeichnet mittlerweile seine Instrumente mit einem Doppeladler mit Krone. Wegen der Perfektion der Stradivari Kopien, die er seit 35 Jahren hergestellt hat, gibt es unzählige davon auf dem Markt, die illegalerweise als Originale gehandelt werden. - In Ansbach endet langsam die Mode Porzellan nur im blauweißen Dekor aus dem französischen Rouen in der ansbacher Fayencemanufaktur herzustellen und man beginnt weitere Farben wie Mangan, Gelb und Grün ins Sortiment aufzunehmen.

1724 Wetter: Kein Winter. Im Februar blühen die Veilchen. - In Regensburg gibt es ein Adreßbuch mit ca. 480 Personen: Der Hansgraf Ruprecht Sigmund Häberl ist auch Direktor des städtischen Weißbierhandels. Matthias Heydinger ist Weinschenk und Weißbierschenk im Heiliggeistgäßchen. Es gibt folgende Gasthäuser: Zum goldenen Lämml, Zur goldenen Hacke Silberne Kranzgasse 1 (20 17 Roberts Weinkistl), Zur goldenen Krone Kepplerstrasse 3 (20 17 Orange Bar), Zur roten Fahne, Zum Schiff, Zum goldenen Adler Goldene Bärenstrasse 5, Zur weißen Rose Neupfarrplatz 5 (20 17 Hofjuwelier Josef Pleyer), Zum roten Ochsen Weißgerbergraben 5, Zum goldenen Bären Goldene Bärenstrasse 5, Zur weißen Taube Tändlergasse 4, Zum roten Hirsch Ostengasse20, Zum Pfau Pfauengasse 6 (20 17 Galeria Kaufhof)., Zur silbernen Gans Werfstrasse 3, Zum schwarzen Bären, Zum Storch, Zum göldenen Brunnen Prüfeninger Strasse 5 Zur weißén Lilie, Simadergasse 4, Zum Mohren, Zum silbernen Fisch Silberne Fischgasse 5, Zum schwarzen Rößl Ostengasse 8, Zum göldenen Ochsen Am Weinmarkt 2, Zum schwarzen Lämml, Zum grünen Baum Drei Mohrenstrasse 5, Zur silbernen Kanne, Ostengasse 17, Zum grünen Kranz Obermünsterstrasse 9, Zum roten Löwen, Rote Löwenstrasse 12, Zum Kranich, Zum blauen Hecht, Kepplerstrasse 7, Zum roten Herz, Zum weißen Lämml, Zum Posthorn, Zum weißen Hahn Unter den Schwibbögen 1 (20 17 Cafe Picasso), Zum roten Stern, Zum Prebrun, Zur goldenen Sonne Schmerbühl 2, Zu den drei Kronen, Zum Wallfisch, Unter den Schwibbögen 21 (20 17 Dudes4), Zur blauen Lilie Blaue Liliengasse 4, Zum weißen Hirsch, Zur göldenen Kanne Am Römling 1 (20 17 Kneipe Banane), Zum weißen Rößl, Zu den leeren Stutzen, Zur goldenen Gans Zieroldplatz 3, Zum Fuchs, Zum goldenen Falken, Zum göldnen Rädl, Zum weißen Ochsenkopf, Zum Buxbaum Maximilianstrasse 8 (20 17 electro wheels), Zum wilden Mann Brückstrasse 4, Zum Stigl, Zum goldenen Löwen, Fröhliche Türkenstrasse 5, Zur Waag, die Herrentrinkstube, Zum Löwen im Gitter Kalmünzergasse 3, Zum Einhorn, Zum goldenen Greiff, Kepplerstrasse 9, Zum roten Hahn Rote Hahngasse 14, Zum schwarzen Elefanten Weingasse 8, Zum Strauß, Zum schwarzen Raben, Zum fröhlichen Mann Fröhliche Türkenstrasse 3, Zum Schwan, Zur goldenen Ente Baumhackergasse 7, Zum goldenen Engel Pfarrergasse 1, Landshuter Herberge und das Gasthaus Zum weißen Kreuz Haidplatz 7. In allen Gasthäusern gibt es Weißbier alias Weizenbier. - In Eichstätt erleidet der in Mainz geborene eichstätter Fürstbischof Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (78) einen Schlaganfall, bleibt einseitig gelähmt, will sich aber nicht durch einen Koadjutor vertreten lassen. - In Ansbach wird der Prinzengarten mit einem Lusthaus für den Erbprinzen angelegt. - Mit dem Tod von Graf Ferdinand Lorenz von Tilly (--) stirbt das Geschlecht im Mannesstamm aus, weshalb der bayerische Kurfürst und Herzog Karl Albrecht VII von Wittelsbach (St) (27) das Amt Holnstein seinem unehelichen Sohn  Franz Ludwig von Holnstein (St) (03) verleiht und ihm den Titel Graf von Holnstein aus Bayern gibt. Die Stadt Freystadt fällt zurück an den katholischen bayerischen Kurfürst Maximilian Emanuel von Wittelsbach (St) (62). - Im pfalzsulzbacher Deining verbreitet der katholische deininger Pfarrer Peter Zinkl (--) den Kartoffelanbau. - Der regensburger Landschaftsmaler Christoph Ludwig Agricola (59) stirbt in Regensburg. - Burg Hexenagger wird nach dem Aussterben der Muggenthaler an den neuen bayerischen Kurfürst und Herzog Karl Albrecht vonWittelsbach (St) (27) verkauft. - In Bayreuth wird vom in Bayreuth geborenen Markgraf Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (46) das Ordensschloß St Georgen in ein barockes Lustschloß umgebaut. Auf dem vorgelagerten Brandenburger Weiher fahren sechs größere Segelschiffe mit eigenen Mannschaften. - In Regensburg ist Cornelius Kleinuhrmacher, Jacob Bölleth ist Bierkoster, Gottfried Samuel Böhme ist Peruquenmacher alias Perückenmacher, Peter Brander ist Büchsenmacher, Friedrich Gast ist Schumacher, Philipp Jacob Kiepecke ist Barbier und Wundarzt und Hans Fuchs ist Scharfrichter. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Wildtmeister und Johann Friedrich Ganz Bürgermeister. - Der aus Neapel stammende starke Raucher, Papst Benedikt XIII (75) erlaubt das Rauchen in Kirchen, wofür man bisher sogar exkommuniziert wurde. - In der Nähe von Würzburg stirbt der in Würzburg geborene würzburger Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn (St) (51). Seine Residenz ist ein riesiger Bauplatz. Sein Nachfolger Graf Anselm Franz von Ingelheim ist geldgierig, beschäftigt sich mit Goldmachen und Alchemie und ist an einem Weiterbau der Residenz nicht interessiert. - In Kloster Waldsassen beginnt der Stukkaturen Jakob Appiani (37) mit der Ausgestaltung der Bibliothek. - Bei Berneck lässt der in Bayreuth geborene Markgraf Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (46) 15 Zigeunerinnen, die sich nicht ausweisen lassen wollen, hängen. - Der in Hersbruck geborene evangelische Dorfpfarrersohn, unfreiwillige preußische Hofnarr und Scherzhofrat Jacob Paul Gundling (51), wird als lebende Spottfigur vom preußischen Soldatenkönig Friedrich Wilhelm von Zollern (St) (36) zum Scherz geadelt und zum Freiherrn erhoben, wodurch er wie erhofft zur Belustigung des Hofes das Leben eines einflußreichen Herrn mit eigenen Kutschen und Dienstboten führt. - In Nürnberg besucht der in Schweden geborene Porträtmaler George Desmarees (27) die Zeichenakademie. - In Eichstätt bauen die Nonnen von Kloster Herz Jesu unter ihrer Oberin Freiherrntochter Maria Anna Charlotte Knebel von Katzenelnbogen (St) (39) in der Nähe des Klosters für eichstätter Mädchen ein neues Schulhaus (20 16 zweites evangelisches Pfarrhaus). - In Grünsberg wird neben der Burg Grünsberg und dem barocken Himmelgarten mit sieben Terrassen (20 17 Tierfriedhof) die Sophienquelle von Johann Paul Baumgärtner von Holnstein und Grünsberg angelegt. - In Helfenberg wird Anna Maria Katharina von Tilly Montfort (St) (--) neue Besitzerin von Schloss Helfenberg. - In Erlangen übernimmt Georg Vierzigmann die Brauerei Oehlefeldt. - In Grünsberg beginnt der nürnberger Patrizier Johann Paul III. Paumgartner (--) für seine Ehefrau Sophia Maria Nützel Haller von Sündersbühl eine Quelle in Form eines barocken Amphitheaters, die Sophien-Quelle, zu bauen. - In Neumarkt gipfeln die Streitereien innerhalb der katholischen Pfarrei. Anton Valentin weigert sich an der Messe in der katholischen Pfarrkirche teilzunehmen und hält stattdessen eigenständig Gottesdienst in der für ihn nicht ausreichend gewürdigten Hofkirche, was ihm aber vom Ordinariat verboten wird. Gottesdienst wird auch noch in der Kreuzkirche gehalten. - Der in Sulzbach geborene Diplomat und sulzbacher Superintendentensohn Joachim Brawe (61) wird geadelt. - In Regensburg stellt der Instrumentenmacher Gabriel David Buchstetter (--) ua qualitativ hochwertige Geigen her, die er auch aus minderwertigerem Tannenholz fertigt, was einen scharfen Ton erzeugt. Er gilt als einer der besten seiner Zunft.  - In Regensburg stellt der Instrumentenbauer Gotthard Ebner (--) qualitativ hochwertige Geigen nach Stainermodellen her, die er auch aus minderwertigerem Tannenholz fertigt, was einen scharfen Ton erzeugt. Er ist der Lehrling des noch im Vorjahr tätigen Georg Ebner aus einer Geigenbauerdynastie und er gilt als einer der besten seiner Zunft. - In Regensburg wird der Freiherrensohn Pandolphus von Dornberg alias Dörnberg als Sohn von dem bei Schwalmstadt geborenen Freiherr Johann Caspar von Dornberg (--)  geboren. - In Ingolstadt wird ein Kaiserliches Thurn und Taxis Reichspostamt mit drei eigenen Postillionen, 13 Pferden, einem bedeckten Viersitzwagen, vier halbgedeckten Wagen und zwei Kaleschen alias leichtem vierrädrigem Kutschwagen eröffnet, das zum Oberpostamtsbezirk München gehört. Da Ingolstadt nördlich der Donau liegt, wird täglich vom südlich gelegenen Geisenheim die Post nach Regensburg München und Augsburg verteilt. Ein 16 gr schwerer Brief kostet von Ingolstadt nach Regensburg 4 Kreuzer. Eilbriefe transportieren die Couriere, die für zwei deutsche Meilen alias vier Stunden Rittzeit 1 Gulden verlangen. - In Nürnberg stirbt der im Unterallgäu geborene katholischprotestantisch konvertierte nürnberger Notar, Verleger und Kartenhändler Johann Baptist Homann (60). - In Dietfurt gibt es die Burg Altenburg alias Oberbürg im Besitz xxx von Tilly (--). - In Velburg fällt mit dem Tod von Ferdinand Lorenz von Tilly (--) die Herrschaft Helfenberg an seine Schwester Anna Maria Katharina von Tilly (--)., die sie bis 17 44 unverheiratet weiterregiert.

1723 Wetter: Nasser Frühling. Trockener Sommer gefolgt von mildem Winter - In Amberg wird neben dem Gymnasium aber abgetrennt ein Lyceum, eine philosophe und theologische Fakultät für Priester ohne akademische Freiheiten, erbaut. - In Ingolstadt wird mit dem Bau des neuen barocken Gebäudes für die Anatomie unter der Leitung des italienischen Krämersohnes und Arzt Johann Adam Morasch (41) begonnen, die erst 17 36 fertiggestellt wird. - Graf Albrecht Ludwig Friedrich von Pappenheim wird als Sohn von Sophie Luise von Wolfstein (29), die noch im selben Jahr stirbt, und Graf Friedrich Ernst von Pappenheim (31) geboren. - Der neumarkter Maler Christian Pöhl (--) malt im Ort Oberbuchfeld den Altar. - Der in Ansbach geborene hallenser Alchemist, Chemiker, Mediziner, Metallurg, königlich preußische Hofarzt und durch den Tod von zwei Ehefrauen im ersten Kindbett zum Misanthropen gewordene Georg Ernst Stahl (64), entdeckt die Herstellung von Essigsäure durch feste Acetate mit Schwefelsäure. Er ist Mitbegründer des Phlogiston-Irrtums, nach dem alle brennbaren Körper in das entweichende Phlogiston zerfallen und unbrennbare Asche zurückbleibt. - Die vom bayerischen Thronfolger Prinz Karl Albrecht von Wittelsbach (St) (26) mindestens zum zweiten Mal geschwängerte kurfürstlichbayerische protestantische hugenottische Stallmeistertochter Hofdame Mätresse Maria Caroline Charlotte von Ingenheim (St) (19), die seit vier Jahren Hofdame ist, heiratet mit Erlaubnis des Kurfürsten drei Tage vor der Geburt ihres zweiten unehelichen Kindes den in Ravenna geborenen kurfürtlichen Kammerherrn Graf Hieronymus von Spreti (25). Obwohl ihr Sohn Franz Ludwig von Holnstein nun eigentlich ehelich geboren wird, bleibt er wie das Geschwister ein Stiefkind. Die Mutter bekommt noch 14 Kinder weitere Kinder. - Die Stadt Nürnberg verlegt alle Verhandlungen der Kriminialgerichtsbarkeit in die Stadt Nürnberg. - In Regensburg tritt der Scharfrichter Johann Fuchs (--) sein Amt an. - In Regensburg begeht der regensburger Freibankmetzger Friedrich Lößel (--) im Vollrausch nach dem Karfreitagszug, an seinem Vetter einen grausem Axtmord, wofür er mit dem Schwert auf der Köpfstätte vor dem Jakobstor gerichtet wird. - Im amberger Vorort Raigering erhält der Besitzer der Hofmark, der kurfürstliche Kämmerer und Vizestatthalter in Amberg, Graf Johann Tobias Ignatz Nytz von Wartenburg (--) vom in München geborenen bayerischen Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach Bayern (St) (61) die Braugerechtigkeit und die Konzession zur Errichtung eines Brauhauses in Raigering.  - In Neumarkt sind Johann Balthasar Wildtmeister (--), Erhard Matthias Schlela (--) und Johann Balthasar Weiß (--) Bürgermeister. - Der im markgräflichbrandenburgansbacher Caldozburg geborene Kantorensohn und Hochbarockkomponist Johann Georg Pisendel (46) wird Konzertmeister der dresdner Hofkapelle.  - In Laaber wird das Landsassengut Bergstetten zu einem Barockschloss umgebaut. - In Neumarkt befindet sich die Apotheke am Unteren Markt 7. - In Preußen wird die Ausfuhr von Wolle bei Todesstrafe verboten. - In Deining kommt der neue Pfarrer Zinckel (--) an, fördert den Kartoffelanbau und bleibt 51 Jahre lang Pfarrer. - In Eichstätt wird die letzte Hexe Walburga Rung hingerichtet. - In Nürnberg stirbt die Komponistentochter und Malerin Amalia Pachelbel (35). - In Regensburg wird der evangelische regensburger Pastorensohn und Diplomat Friedrich Melchior Grimm geboren. - In Neumarkt wird der Komponist Ferdinand Jakob Michl geboren. - In Regensburg richten sich die mainzer und trierer Gesandtschaften im Äußeren Palais am Emmeransplatz 8 ein. - In Regensburg logiert die dänische Delegation im Haus Zu den 3 Hacken in der Rote Hahnengasse 2. - In Regensburg wird im Gasthaus Zum roten Hahn ein schön gewachsenes künstliches Pferd, das Französisch und Deutsch versteht, die Zuschauer begrüßt, Geld in einer Büchse sammelt und durch Reifen springt, ausgestellt. - In Altdorf findet am Brauereigasthof Zum schwarzen Bären Oberer Markt 2 der Reitunterricht der Universität Nürnberg in Altdorf statt. - In Regensburg wird die Buchdruckerei Egenhofer Am Ölberg 3 gegründet. - In Amberg verleiht der katholische bayerische Kurfürst Maximilian Emanuel von Wittelsbach (St) (61) eine Braugerechtigkeit an den kurfürstlichen Kämmerer und stellvertretenden Statthalter in Amberg Graf Johann Tobias Ignatz Nytz von Wartenburg (--), der einen Felsenkeller anlegen lässt. - In Burgthann ist die Burg völlig baufällig. - In Nürnberg erstellt der Kupferstecher Johann Christoph Weigel (62) für den rund 20 Jahre alten Text Atlas Portatilis Germanicus alias deutsches Postwesen des Geographen Johann Gottfried Gregorii (--) zwei Stiche der kleinen Postroutenkarten von Adam Friedrich Zürner (--). - In Schwabach wird die Nadelfabrik Schmauser als erste in Süddeutschland gegründet. - In Amberg baut der aus München stammende Johann Josef von Dyrr (--) das zwei Jahre zuvor übernommene Hofgut Ebermannsdorf 8 km südöstlich von Amberg in ein barockes Schloß um.

1722 Der auf Burg Obersulzbürg geborene Markgraf Georg Friedrich Karl von Brandenburg Kulmbach (St) (34) versucht erfolgreich aber unter finanziellen Zugeständnissen den auf Burg Schönberg bei Lauf abgeschlossenen Schönberger Vertrag aufheben zu lassen, wodurch seine Kinder wieder Erben des Fürstentums Bayreuth werden können. - In Regensburg gibt es ein Adreßbuch mit ca. 450 Personen. Die Stadt Regensburg ist nach Wachten eingeteilt. Die Westner-Wacht mit dem Gasthaus Zum goldenen Löwen (20 23 unbewirtschaftet) und dem Gasthaus Zum roten Löwen (20 23 unbewirtschaftet), die Scherer-Wacht mit dem Gasthaus Zum grünen Baum, dem Gasthaus Zum goldenen Lamm, dem Gasthaus Zum roten Hahn und dem Gasthaus Zum silbernen Fisch, die Donau-Wacht mit dem Gasthaus Zum roten Ochsen und dem Gasthaus Zur goldenen Ente im oberen Wöhrd, die Wittwanger-Wacht mit dem Gasthaus Zum Posthorn und dem Gasthaus Zur blauen Lilie, die Pauluser-Wacht mit dem Gasthaus Zum Buxbaum und dem Gasthaus Zum weißen Rößl, die Wahlen-Wacht mit der Landshuter Herberge, dem Gasthaus Zur weißen Rose und dem Gasthaus Zum Strauß,die Wildsvercher-Wacht mit dem Gasthaus Zum Spiegel, die Ostner-Wacht mit dem Gasthaus Zum Walfisch, dem Gasthaus Zum Löwen im Gitter, dem Gasthaus Zum Schwan am unteren Wöhrd und dem Gasthaus Zum Schiff am unteren Wöhrd. Es gibt Gasthäuser mit und ohne Symbolschild. Gasthäuser ohne Schild sind nach dem Wirt oder der Wirtin benannt. Francois Livir ist Fechtmeister, Johann Adam Friedl ist Bierbrauer, Johann Bachhuber ist Weinschenk und Bierschenk im Gasthaus Zum goldenen Lambl, Wolff Bauer ist Hufschmied und Waffenschmied, Gottfried Samuel Böhme ist Perückenmacher, Peter Brandner ist Büchsenmacher, Balthasar Epperl ist Weinschenk und Weißbierschenk im Gasthaus Zur weissen Taube, Matthias Epperl ist Weinschenk und Weißbierschenk im Gasthaus Zum rothen Hirsch, Johann Ludwig Christoph ist Weinschenk und Weißbierschenk im Gasthaus Zur weissen Rose, Paul Dürschner ist Weinschenk und Weißbierschenk im Gasthaus Zum göldenen Bären und Johann Ludwig Christoph ist Weinschenk und Bierschenk im Gasthaus Zum goldenen Adler. Die in Regensburg lebenden Adeligen sind: der preußische geheime Rat Coch von Lundt, der braunschweiger Gesandte August Adolph von Cram, der hessenkasseler Gesandte Johann Caspar von Döhringenberg, der kursächsische Gesandte Freiherr Christoph Friedrich von Gersdorff, der sachsengothaer Gesandte Heinrich Richard von Hagen, der würzburger Gesandte Joseph Leonhard Hieronymo von der Halden wohnt im Freisinger Hof bei St Emmeran, der hollsteiner Gesandte Johann Jacob von Holtze, der bamberger Gesandte Georg Karl Karg von Bebenburg wohnt beim kaiserlichen Reichspostamt, kaiserlicher Kommissar Michael Achatio von Kirchner, der kurbayrische Gesandte Graf Johann Georg Joseph Antoni Maria von Königsfeld, der Deutschmeistergesandte Johann Jacob Albrecht von Lauterburg, der kurbayerische Hofkammerrat Johann Helwig Laelius von Lilienfeld, freisinger Gesandter Graf von Lerchenfeld wohnt neben dem Gasthaus Zum schwarzen Bären, der hessenkasseler Gesandte Curth Hilmar von der Malsburg, der wormser Gesandte Joseph Kasimir von May, der kurbrandenburger Gesandter Graf Ernst von Metternich, und der brandenburgkulmbacher Gesandte Freyherr Wolff von Metternich, der pappenheimer Erbmarschallamtsdirektor Edler Sigmund von Nefftzer, der kurkölner Gesandte Freyherr Johann Wolfgang Ignatio Egon von Neuhauß, der augsburger Gesandte Freiherr Franz Jakob Valentin von Oexel im Gasthaus Zum goldenen Stern am Kornmarkt, der kurmainzer Direktor Baron Ignatio Antonio von Otten im neuen Gebäude bei St Emmeram, der aremberger und salmer Gesandte Christoph Ignatio Planer von Plan, münsteraner Gesandte Freiherr Friedrich Christian von Plettenberg wohnt bei D Koch am Eck der Spiegelgasse, der kaiserliche Prinzipalkommissar Christian August von Sachsen, der trienter Gesandte Freiherr Johann Joseph von Sauer wohnt im Gasthaus Zum goldenen Rößl in der Wallerstaße, der württemberger Gesandte Freiherr Johann Heinrich von Schütz, der schwedisch vorpommerne Gesandte Dietrich von Stade, der Gesandte des Wetterauer und Fränkischen Grafenvereins Philipp Ludwig von Ulner, der königlichböhmische Legationssekretär Johann Philipp von Widmann, der sachsenweimarer Gesandte Emmanuel von Wilisen am Haydplatz, der kurböhmische Gesandte Graf Franz Karl Wratislaus von Mittrowitz, der kurbraunschweiger Gesandte Rudolff Johann von Wrißberg, der österreichische Condirektor Freiherr Franz Philipp Maria Zech von Deybach in der Glockengasse, der salzburger Gesandte Sebastian Anton von Zillerberg und der kurpfälzer Gesandte Christoph Heinrich von Zeller. - In Postbauer wird die Burg, die Außenstelle der nürnberger Kommende des Deutschen Ordens, zu einem dreiflügeligen Barockschloss umgebaut. - Der pietistisch erzogene kurfürstliche Geheimratssohn Graf Nikolaus von Zinzendorf (22) heiratet die Tochter Erdmuhte Brenigna von Zinzendorf (St) (22) von Erdmuthe Dorothea von Solms Laubach (St) (--). - In Fürth wird der Astronom und Geograph Georg Moritz Lowitz geboren. - In Nürnberg geben die Eltern des Fayencemaler Justus Alex Ernst Glüer (--) das nürnberger Bürgerrecht auf und wechseln beim Umzug nach Erlangen zum katholischen Glauben über, während er in Nürnberg bleibt und eine große Fayenceplatte mit blauer, gelber und rosa Verzierung herstellt. - In Regensburg ist Johann Leonhard Ramlaurer vereidigter Bierkoster. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Wildtmeister, Hans Leonhard Preisinger, Erhard Matthias Schlela und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - In Neumarkt stirbt die postbauerer Deutschordenspflegertochter und Frau von neumarkter Stadtarzt und Garnisonsarzt von Neumarkt, Festung Rothenberg und Freystadt Dr Dominik Fassing nach der Geburt eines männlichen Zwillingspaares. - In Regensburg wird der zukünftige jüdische Rabbiner Isaak Alexander geboren. - In Regensburg gibt es eine Fechtschule. - In Fürth gründet die Familie Lederer eine Brauerei in der Bäumenstrasse. - In Hemhofen kauft der Geheime Rat und nürnberger Marktvorsteher Wolfgang Christoph Winkler von Mohrenfels das Rittergut Hemhofen von Freiherr von Töstelberg und baut es zu einem barocken Schloss aus. - In Freystadt ist das Franziskanerkloster nur mit 12 Patres besetzt. - In Velburg wird Freiherr Heinrich von Giese Amtspfleger. - In Regensburtg logiert die russische Delegation im Rosenwirtsgarten im Minoritenweg 20. - In Röckersbühl brennt der halbe Ort ab. - In Nürnberg erneuert und präzisiert die nürnberger Börse ihre Wechselordnung, wobei sie ua mögliche andere Zahlungsorte verbietet, wodurch die jüdischen fürther Kaufleute ihre Geschäfte in Nürnberg abwickeln müssen. - In Rieden wird in der Pfarrkirche eine Orgel von Jakob Berns (--) eingebaut.

1721 Wetter: Milder Winterbeginn. Dauerfrost im Februar. Nasses Jahr. - Die Tochter Sophie Magdalena von Zollern Brandenburg Kulmbach (St) (21) von Gräfin Sophie Christiane von Wolfstein (St) (54) heiratet im sächsischen Pretsch, den Herzog von Schleswig und Holstein, Graf von Oldenburg und Delmenhorst und dänischen und norwegischen Kronprinzen Christian VI von Dänemark und Norwegen (St) (22). - Der regensburger Karmelitenmönch Pater Ulrich erfindet das Rezept für den Karmelitengeist-Schnaps. - In Regensburg verbietet das Ordinariat die Aufführung des theatralen Passionsspiels. - In Regensburg wird das Neue Rathaus mit einem neuen Pranger gebaut. - In Nürnberg wird der protestantische kursächsische Kammerherrnsohn Ludwig von Zinzendorf geboren. - Die Brüder Asam Cosmas Damian Asam (35) und Egid Quirin Asam (29) erstellen Fresken in der Klosterkirche Weltenburg. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Weiß, Wolfgang Martin Scherer und Johann Friedrich Ganz Bürgermeister. - Der in Sulzbach geborene sulzbacher Erbprinz und Pfalzgraf Joseph Karl von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (27) wird  kaiserlicher Generalfeldwachtmeister. - In Neumarkt heiratet der in Landshut geborene Schuhmachermeistersohn und in Ingolstadt studierte neumarkter Stadtarzt und Garnisonsarzt von Neumarkt, Festung Rothenberg und Freystadt Dr Fassing (--)  die Tochter des in Neumarkt lebenden ehemaligen postbauerer Deutschordenspflegers Georg Wilhelm Pfo (--), Susanna Pfo (--). - In Nürnberg wird der aus Berlin stammende Fälscher und Betrüger Christian Ludwig Kauliz (28) verhaftet und in den Männerschuldturm auf der Insel Schütt eingesperrt, wo er eine lebenslange Haft verbüssen soll. Dank seiner kalligraphischen Fähigkeiten verbringt er seine Zeit mit dem Kopieren von Landkarten für den Rat der Stadt und reiche Patrizier. - In Nürnberg erlaubt Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (36) den drei Vordersten Senatoren nach dem Beispiel der Reichsritterschaft sich Kaiserliche Räte und Verwahrer der Reichskleinodien nennen dürfen. - In Regensburg hat das Schloss Alteglofsheim von Graf Johann Georg von Königsfeld (St) (42) einen riesigen Barockgarten. - In Regensburg wird im Kamelitenkloster St Joseph Alter Kornmarkt 7 der Kräuterlikör Regensburger Karmelitengeist vom Apotheker Pater Ulrich Eberskirch erfunden. - In Fürth wird die Brauerei Geismann gegründet. - In Altdorf gehört der Gasthof Zum goldenen Stern Oberer Markt 6 später Gasthof Zur goldenen Sonne der Witwe des verstorbenen Universitätsprofessor Dr Hildebrand. - In Regensburg ist das Gasthaus Zum schwarzen Ochsen in der Strasse Zur schönen Gelegenheit. - In Eichstätt Titting wird Johanna Sophie Kettner geboren, die 14 Jahre lang als Mann verkleidet in der kaiserlich österreichischen Armee Dienst leisten wird. - In Altdorf behauptet der in Jena geborene Physiker ehemalige Professor für Mathematik und Physik und seit 17 09 Professor für Theologie Johann Wilhelm Baier (46) in seiner Abhandlung Fossilia Diluvii Universalis Monumenta, dass Fossilien Relikte der Sintflut sind.

1720 Wetter: Milder Winter mit spätem vielen Schnee. Sommerhitze mit Gewittern. Die katholische kaiserliche Thurn und Taxis Post erhöht wegen gestiegener Futterkosten bei der Ordinari Post pro Person und Meile den Fahrpreis um einen halben Groschen, bei den Extraposten sogar um einen Groschen. - In Ansbach wird der Stadtgraben aufgefüllt und darauf ein Garten angelegt. - Der aus Tirol stammende Zwerg Perkeo alias der kleinwüchsige Johannes Colement ist Hofnarr und Kammerherr von Kurfürst Karl III Phillipp von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) (59). - Die Türme der schlossartig ausgebauten Burg Laaber werden abgetragen. - In Nürnberg lässt der Patrizier Jakob Friedrich Tetzel (--) am Egydienberg ein Palais erbauen. - Die nürnberger Patrizierfamilie Groland stirbt aus. - In Regensburg wird die völlig verschuldete Regensburgerin Plest (--) in den Schuldturm auf der Steinernen Brücke eingesperrt, der man einen Strohsack, eine grobe Wolldecke, ein Spinnrad und den Rat laut um Almosen zu rufen im Turm gibt, aus dem immer ein Klingelbeutel durch das Fenster hängt. - In der Nähe von Forchheim läßt sich der in Steinheim geborene bamberger Fürstbischof und katholische mainzer Kurfürst und Erzbischof Lothar Franz von Schönborn (St) (65) das Lustschloß und Jagsdschloß Jägersburg von Freiherr Ritter Anselm Franzu von zu Guenstein erbauen. - In Neumarkt ist Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - Der in Sulzbach geborene Erbprinz und Herzogssohn Joseph Karl von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (26) lässt das Barockschloss Oggersheim erbauen. - In Ansbach wird der Rokokodichter Johann Peter Uz geboren. - Die vom bayerischen Thronfolger Prinz Karl Albrecht von Wittelsbach (St) (20) geschwängerte kurfürstlichbayerische protestantische hugenottische Stallmeistertochter Hofdame Mätresse Maria Caroline Charlotte von Ingenheim (16) gebärt ihre Tochter später französische Comtesse Maria Josepha de Hochenfels de Bavière, weil ihr Vater aus Metz stammt, alias Gräfin Maria Josepha von Hohenfels von Bayern noch keinen Namen. - Burg Hackenberg brennt ab. - In Deining brennt das ganze Dorf bis auf die Kirche ab. - In Wilhermsdorf bezieht die Kanzlei des Ritterkanton Altmühl das Ritterhaus. - In Nürnberg bringt die Komponistentochter und Malerin Amalia Pachelbel (32) eine Näh- und Stickanleitung, das Neh- und Stickbuch heraus. - Mit dem Tod durch einen Schlaganfall der Kaiserin Eleonore Magdalene Therese von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (65) wird der auf 30 Mitglieder des Hochadels limitierte Damenorden Orden der Sklavinnen der Tugend aufgelöst. Sie selbst wird in einem einfachen hölzernen Sarg im Gewand des Ordens der Sklavinnen Marias beigesetzt. - In Langenzenn bricht ein Großfeuer aus, das einen Großteil des Ortes zerstört. - In Grünsberg gibt der nürnberger Patrizier Johann Paul III Paumgartner (--) den Auftrag für seine Ehefrau Sophia Maria Nützel Haller von Sündersbühl eine Quelle in Form eines barocken Amphitheaterszu planen. - In Altdorf verlässt der in Nürnberg geborene Patrizier Freiherrnsohn Philipp von Imhoff (18) die Universität und geht zum Militär nach Braunschweig. - In Ansbach wird der Jurist und Dichter Johann Peter Uz als Sohn des ansbacher Goldschmieds und Inspektors des markgräflichen chemischen Laboratoriums Friedrich August Uz (--) geboren. - In Nürnberg stirbt mit dem Tod des nürnberger Patriziers Paul Groland von Oedenberg, der am Paniersplatz 20 wohnt, das Geschlecht aus, wobei traditionell bei der Beisetzung in Mögeldorf der Wappenschild der Groland zerbrochen wird, gerufen wird Heute Groland und nimmermehr!, der Helm zerbrochen wird und die Insignien in das Grab geworfen werden. Mit dem Tod Paul Groland von Oedenberg fällt der Weiler Oedenberg im Erlenstegener Forst an den katholischen eichstätter Bischof Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (--) zurück, der es an seine eigene Familie weiterverlehnt. - In Regensburg Köfering schließt Graf xxx von Lerchenfeld (--) den 40 Jahre dauernden Umbau von Wasserschloß Köfering ab. - In Bernhardswald ist das Hackenberger Schlosses abgebrannt, wonach es drei Jahre lang wieder  aufgebaut wird. - In Nürnberg ist Christoph Andreas Leitzel (--) Porzellanmaler an der nürnberger Fayencemanufaktur in der Karthäusergasse 18 (20 22 Gaststätte Bocksbeutel Stuben) und Georg Michael Tauber (--) bemalt walzenförmige Krüge sogar an der Innenseite. - In Schmidmühlen übernimmt Freiherr Carl Wilhelm von Spier (--) das Obere Schloss vom kurfürstlichen Rat und Kämmerer Freiherr Wilhelm Franz von Spiering (--), der auch Herr von Fronberg ist. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Patrizier Johann Christoph Volkamer (--), der in seinem Lustgarten vor dem Spitaltor alias Spittlertor einen nachgebauten Obelisk der Rennbahn von Konstantinopel alias Istanbul als Sehenswürdigkeit aufgestellt hat. - In Altdorf wird der sachsenanhalter Schneidersohn Johann Heinrich Schulze (33), der 17 17 nachgewiesen hat, dass Silbersalze lichtempfindlich sind, womit die Grundlage der Fotografie gelegt wird, neuer Professor an der Universität Altdorf alias Altdorfina.

1719 In Neumarkt wird die Stadtmauer ausgebessert. - In Ansbach brennen 11 Häuser nieder. - In Ansbach wird ein Türke getauft. - In Neumarkt arbeitet der Beindrechsler Johan Merkl (--) die kleine Wasserkunst alias Feuerspritze um. Der Rat der Stadt Neumarkt schärft den neumarkter Bürgern ein nicht mit offenem Licht alias offenem Feuer an Spanholz auf die Strasse zu gehen. Es gibt noch keine öffentliche Beleuchtung. Bei drohendem schweren Gewitter sind gefüllte lederne Wassereimer bereitzuhalten. - Der wagemutige Soldat Simon Thomas erleidet in der Stadt Neumarkt bei einem Feuer bei der verwitweten Elisabeth Kühn schwere Brandwunden und erhält 3 Gulden Belohnung aus dem Almosenamt. - Erste Bleistiftmacher in Stein bei Nürnberg. - In Altdorf verfasst der Numismatiker, Historiker, Heraldiker und Universitätsprofessor der Altdorfina Johann David Köhler (35) einen Bequemen Schul- und Reisen-Atlas aller zu Erlernung der alten, mittlern und neuen Geographie dienlichen Universal- und Particular-Charten. - In Nürnberg arbeitet der Porzellanmaler, Fayencemaler und Porträtist alias Contrefayer Georg Michael Tauber (--) in der nürnberger Fayencemanufaktur in der Karthäusergasse 18 (20 22 Gaststätte Bocksbeutel Stuben) als Blaumaler. - In Nürnberg erfindet Abraham Helmhack (65) die Kunst rotes Glas herzustellen wieder. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Weiß, Wolfgang Martin Scherer, Johann Friedrich Ganz und Georg Hager Bürgermeister. - Daniel Defoes Robinson Crusoe kommt heraus. - In Würzburg beginnt der in Würzburg geborene würzburger Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn (St) (46) mit dem Bau der Residenz. - In Amberg wird die barocke Paulanerklosterkirche fertiggestellt. - Die Gemeinde Stauf verliert einen Rechtsstreit gegen die Stadt Neumarkt um den damals im Moorgebiet südlich der Stadtmauer neu angelegten riesigen Moosweiher, der die Weideflächen der staufer Landwirte reduziere. - Der in Bayreuth geborene bayreuther Markgraf Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (41) eröffnet im neu erbauten Redoutenhaus das erste Carneval als höfische Faschingsveranstaltung. - In Sulzbach teilt die Regierung die Gegend in jüdische Handelsdistrikte für jeweils einen Juden ein, den dieser vererben oder verkaufen kann. - Der in Brüssel geborene bayerische Kurfürstensohn und regensburger Fürstbischof Clemens August von Wittelsbach (St) (19) gibt sein Amt als regensburger Fürstbischof auf und wird dafür Fürstbischof von Münster und Paderborn. Sein jüngerer Bruder Johann Theodor von Wittelsbach von Bayern (St) (16) wird neuer regensburger Fürstbischof. - In Nürnberg wird der Komponist Wilhelm Hieronymus Pachelbel (78) sebalder Organist. - In Sulzbach-Rosenberg Haunritz wird neben dem in eine Papiermühle umgewandelten Eisenhammer ein Schloss erbaut. - Der bayerischen Thronfolger Prinz Karl Albrecht von Wittelsbach (St) (19) schwängert die kurfürstlichbayerische protestantische hugenottische Stallmeistertochter Hofdame Mätresse Maria Caroline Charlotte von Ingenheim (15). Ihre Mutter ist die hessenkasseler Landgrafentochter, die ehemalige Prinzessin, Freiherrenehefrau Maria Anna von Hessen Wanfried (St) (34), die wegen ihrer nicht standesgemäßen Heirat seit Jahren das ihr verwehrte Heiratsgeld vergeblich einfordert. - In Hohenburg wird das Schwarze Rathaus im Barockstil umgestaltet. Die Fassade erhält Voluten. - In Neumarkt, wo seit 15 92 Jahren in jedem der etwa 150 Bürgerhäuser entlang der Marktstrasse und der Seitengassen ein Chevauleger alias berittener Soldat oder mehrere zwangsweise zur Verhinderung jeglicher katholikenfeindlicher, wittelsbachfeindlicher und regierungsfeindlicher Aktivitäten einquartiert ist, errichtet der Maurermeister Konrad Wutzer (--), der seit dem Vorjahr die barocke Mariahilfkirche baut, zur 55 m langen Kaserne westlich des Schloßes ein zweites 35 m langes zweigeschossiges mit Stockbetten vollgestopftes Kasernengebäude Kaserngasse 7a unmittelbar vor den Stadtmauerturm und Gefängnisturm der Kaserne, womit man Liegestätten für 464 Männer hat. Dass die südliche Hausmauer Teil der Stadtmauer sein soll, ist wohl ein Irrtum, würde sonst der Turm vor der Stadtmauer gestanden habe. Es muss deshalb einen anderen Grund für die Gebäudeanomalie geben. Die Soldaten, die bisher mit Kost und Logis auf Kosten ihrer Wirtsleute lebten, förderten bisher durch ihre Anwesenheit ausdrücklich nicht die neumarkter Wirtschaft, sondern verhinderten absichtlich ihre wirtschaftliche, kulturelle und religiös vielfältige Entwicklung zu einer prosperierenden Reichsstadt, die sie offiziell noch ist, anders als aus den Beschreibungen von Kurt Romstöck (++)  in seinem Kompendium Die bayerischen Chevaulegers, Eskadron Neumarkt uminterpretiert wird. In der ganzen Stadt wird die Gesamtzahl der militärisch genutzten Pferdeboxen auf 426 erhöht, von denen ein Teil im Kasernenhauptgebäude später Evangelisches Altersheim westlich des Hofplan später Residenzplatz untergebracht wird. 

1718 Wetter: Große Dürre führt zur Halbierung der Ernte. - In Frankreich wird Papiergeld ausgegeben. - Das eichstätter Domkapitel legt gegen seinen in Mainz geborenen Fürstbischof Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (St) (71) eine förmliche Beschwerde wegen Korruption und Misswirtschaft ein. - In Beilngries werden Schauerämter eingeführt. - Der eichstätter Dom erhält seine barocke Westfassade. - Der in Ansbach geborene ansbacher Markgraf Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (32) führt die kaiserlichen Ansbach Dragoner an. - In Nürnberg arbeiten in der nürnberger Fayencemanufaktur der Fayencemaler Johann Wolf und die Fayencearbeiter Jakob Hörmann, Christoph Fritz, David Geyer, Martin Reuter und die aus Ansbach gekommenen Johann Georg Bayer und Johann Georg Kunstmann. - In Bayreuth wird vom in Bayreuth geborenen Markgraf Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (40) in die Parkanlage Eremitage ein Wasserturm für Wasserspiele und Wasserversorgung gebaut. - In Pommersfelden wird der Bau von Barockschloß Weißenstein vom bamberger Fürstbischof und mainzer Kurfürst Lothar Franz von Schönborn (St) (63) fertiggestellt. - In Neumarkt sind Georg Hager, Wolfgang Martin Scherer, Johann Balthasar Weiß und Hans Georg Ganz Bürgermeister und Graf von Costa ist Schultheiß. - In Erlangen erbaut sich Freiherr Carl Maximilian von Eggloffstein das Palais Egloffstein. - In Nürnberg Gostenhof besteht ein Hesperidengarten mit Gartenhäusern an der Landstrasse. - Der regensburger und kölner Kanoniker Josef Antonin August von Lobkowitz (36) stirbt nach einer schweren Verwundung in Belgrad. - In Daßwang zeigt das Salbuch sehr viele katholische religiöse Veranstaltungen wie Heiligenverehrung, Herrgottswinkel, Wallfahrten, Umritte, Bruderschaftsfeste, Weihnachtskrippen, Heiige Gräber, Kreuzgänge, Passionsspiele, Bittgänge und Prozessionen auf (19 93  In der Chronik Seubersdorf als Frömmigkeit der Bevölkerung ausgegeben). - Der in Altdorf geborene altdorfer Professorensohn Leonhard Christoph Sturm (49) veröffentlicht sein Architekturbuch Vollständige Anweisung Grosser Herren Palläste, in dem er neben drei Beispielen von Fürstenpaläste, klein mittel und riesig, nauch eine wassergespülte gebrannte Toilettenschüssel mit Abfluß in ein Röhrensystem ausführlich beschreibt, die die Toilettenstühle mit System Nachttopf ablösen soll.

1717 Wetter: Kalter langer Winter. Weihnachtsflut in Niederdeutschland. - In Amberg, das zu Pfalzsulzbach gehört, wird über dem Spitalgraben am Ziegeltor eine Kaserrne errichtet. Die beide Kasernen, Spitalgraben und Stadthalterei, bestehen aus 73 Zimmer, 16 Küchen und 2 Wachhäusern, in denen auch der Statthalter wohnt. - In Ansbach findet ein Strassenkünstler, der einen auf Maulbewegungen abgerichteten Hund vorführt,  großes Interesse. - In Nürnberg erwägt die Stadt aus Finanznot das städtische Weizenbräuhaus alias Weizenbrauhaus zu verkaufen. - Josef Friedrich Wilhelm von Hohenzollern Hechingen (St) der Sohn von kaiserlicher Generalfeldmarschall Fürst Hermann Friedrich von Hohenzollern Hechingen (St) (42) und Gräfin Josepha von Oettingen (St) (21) wird in Bayreuth getauft. - Der in Bayreuth geborene bayreuther Markgraf Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (39) macht sich einen Spaß daran vor den Toren der Stadt Nürnberg Hasen freizulassen um sie dann abschießen zu lassen, wonach er vom Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (32) zu Schadensersatz verpflichtet wird. - In Nürnberg wird dem großenbacher Johann Philipp Latour (--) verboten mehrere Kisten mit Steingeschirr und Fayencegeschirr zu verkaufen. - In Neumarkt sind Georg Hager, Wolfgang Martin Scherer und Hans Georg Ganz Bürgermeister und Johann Franz von Löwenthal ist Schultheiß. - Der in Sulzbach geborene sulzbacher Erbprinz Joseph Karl von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (23) heiratet die neuburger Prinzessin  Elisabeth Auguste Sofie von Wittelsbach von der Pfalz (St) (24). - In Nürnberg stirbt der altdorfer Universitätsprofessor und evangelischlutherische Theologe Christoph Sonntag (63). - In Nürnberg Behringersdorf verbietet das Waldamt dem Erb-Neffen Christoph Wilhelm Tucher (31) den Weiterbau seines illegitim errichteten Herrenhauses Schwaiger Strasse 22. - Der in Brüssel geborene bayerische Kurfürstensohn und regensburger Fürstbischof Clemens August von Wittelsbach (St) (17) geht zum Studium nach Rom. - In Grünsberg wird die Burg Grünsberg vom letzten Patrizierfamilienmitglied Johann Paul III Paumgartner erweitert. Sie erhält barocke Stuckdecken. - In Amberg Ensdorf wird das Schloss Leidersdorf vom ensdorfer Klosterabt Anselm Meiller von Baron xxx von Reiz (--) wieder zurückgekauft. - In Neumarkt Holzheim eröffnet das Gasthaus Rupp. - In Altdorf duelliert sich der Jurastudent Zacharias Schaudig (--) der nürnberger Universität Altdorf alias Altdorfina im Gasthof Zum goldenen Stern Oberer Markt 6 später Gasthof Zur goldenen Sonne mit seinem Kommilitonen Hofmann (--), der bei der wildenen Rauferei die Dienstmagd Anna Bachofer (--) schwer verletzt, die aber trotz großen Blutverlustes überlebt. Schaudig (--) wird dazu verurteilt alle Kosten zu tragen. Beide werden zu einer Universitäts Haftstrafe im Karzer verurteilt, da die Universität eigenem Recht unterliegt. - In Nürnberg arbeitet Leopold Holmer (--) als bürgerlicher Lauten- und Geigenmacher. - In Ansbach hält sich der in Hessen geborene Johann Heinrich Wachenfeld (23) auf, der sich schon zwei Jahre später als Porzellanunternehmer in Straßburg versucht, dem aber der Brand seiner Produkte zunächst nicht gelingen will. Erst weitere zwei Jahre später schafft er es. - Der hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (--) unterhält eine Postroute seiner Hessischen Post nach Regensburg, die über Nürnberg und Coburg führt.

1716 Wetter: Der Main ist 10 Wochen lang zugefroren. Schlechte Ernte. -  In Burg Pyrbaum stirbt der unverheiratete Grafensohn Philipp Friedrich von Wolfstein (--) als Kind des auf Burg Wolfstein verstorbenen Graf Albrecht Friedrich von Wolfstein, Freiherr von Obersulzbürg und Birnbaum (++) und der Grafentochter Sophie Luise von Castell Remlingen (73). - In Freystadt wird das streng abgeschirmte katholische Franziskanerkloster Freystadt, das bis zum Vorjahr noch ein Franziskanermönchsgefängnis war, in dem nach Kirchenrecht abgeurteilte Mönche ihre Sünden abarbeiten konnten, durch eine dreibogige gemauerte überdachte Brücke mit der atemberaubenden Wallfahrtskirche verbunden, damit die Patres ungesehen direkt in den ersten Stock und dort zur Orgelbalustrade Zugang haben. Die 10 Franziskanermönche bilden zwar offiziell einen Mini-Klosterkonvent bleiben aber weiterhin Streitpunkt mit der freystädter Pfarrkirche, die ihnen immer wieder den Zugang zur Wallfahrtskirche verbietet, und die ihren Klostergottesdienst dann in der Klosterkapelle im Garten abhalten müssen. Weil die Wallfahrer oft mit schlimmsten ansteckenden Krankheiten ankommen, ist der Kontakt mit den Hospizpatres nicht ungefährlich. - In Amberg, das zu Pfalzsulzbach gehört, wird auf dem Areal der heruntergekommenen und unbewohnbaren Statthalterei eine Kaserne errichtet. Graf von Niz muss als erster Statthalter vom neuen Schloss in die Kaserne ziehen. - Der jüngste Sohn und das letzte Kind Friedrich Wilhelm Anton von Wolfstein von Graf Christian Albrecht von Wolfstein (St) (44) wird geboren. Seine Schwester Sophia Christiana Antonetta von Wolfstein (St) (03) stirbt. - Der in Weiden geborene wiener Fürstbischof Freiherr Franz Ferdinand von Rummel (72) stirbt. - In Amberg wird der Kartoffelanbau eingeführt. - Der in Amberg geborene und im Jesuitengymnasium eingeschulte Johann Caspar Anselm Meiller wird neuer benediktinischer Abt von Kloster Ensdorf. - In Nürnberg gründet der nürnberger Malersohn mit böhmischen Wurzeln Daniel Preissler (50) die Zeichenschule für Handwerkslehrlinge. - In Fürth leben etwa 400 jüdische Familien. - In Nürnberg wird die Hinrichtung einer angeblichen Kindsmörderin und ihrer Gehilfin als Tötung von Unschuldigen öffentlich diskutiert. - In Kloster Ensdorf werden Totenroteln, gedruckte Betversprechen für verstorbene Mitbrüder, gesammelt. - Die Brüder Asam Cosmas Damian Asam (30) und Egid Quirin Asam (24) erstellen Fresken in der Klosterkirche Weltenburg. - In Neumarkt sind Erhard Matthias Schlela, Wolfgang Martin Scherer, Johann Balthasar Weiß und Johann Friedrich Ganz Bürgermeister. - In Nürnberg grenzt die Barfüßerklosterkirche direkt an das Zuchthaus. - In Berngau wird eine Orgel angeschafft. - Der in Hersbruck geborene unfreiwillige preußische Hofnarr und zum Spaß geadelte Freiherr Jacob Paul von Gundling (43), der regelmäßig als Mitglied im Lustigen Rat, dem preußische Hofrat, als lebende Spottfigur beim Tabakskollegium zu groben Späßen missbraucht wird, flieht zu seinem Bruder Professor Nikolaus Hieronymus Gundling nach Halle, wird aber wegen Fahnenflucht zurückgebracht. - In Nürnberg wird Sybilla Eleonora Tucher (22) aus Krankheitsgründen im Bett kopuliert alias mit dem Witwer Karl Benedikt Geuder von Heroldsberg verheiratet. Zwei Drittel aller Töchter bleiben wegen der hohen Mitgift unverheiratet. - Der in Brüssel geborene bayerische Kurfürstensohn Clemens August von Wittelsbach (St) (16) wird Fürstbischof von Regensburg. - Das Rosenkranzfest wird zum Dank des Sieges über die Türken von Papst Klemens XI  (67) eingeführt. - In Regensburg tritt der Rumpfmensch Matthias Buchinger ohne Beine und Hände auf. - In Nürnberg beginnt der Kirchendekorateur Donato Polli (49) mit den Stuckarbeiten in der abgebrannten und ursprünglich spartanisch ausgestatteten und als protzende Barockkirche neuerbauten Pfarrkirche Sankt Egidien, die ua ein riesiges Deckengemälde mit überlebensgroßen Engeln im Langhaus umgeben. Er dekoriert praktisch alle Oberflächen in der gesamten Kirche mit floralen und architektonischen Stuckelementen, was acht Jahre dauert.

1715 Wetter: Totale Sonnenfinsternis in Nürnberg. - Der ehemaligen Reichsstadt und wittelsbachpfälzer Stadt Neumarkt wird wieder, seit der Verpfändung 13 01, zugestanden, dass ihre Bürgermeister nicht gegen ihren Willen eingesetzt werden dürfen. - In Freystadt wird das Franziskanermönchsgefängnis Freystadt, das seit 17 10 von Graf Ferdinand Lorenz von Tilly (--) erbaut und bezahlt wurde, obwohl nur 10 Franziskanermönche und 6 Laienbruder darin leben um den schlechten Ruf loszuwerden zu einem richtigen Franziskanerkloster erhoben. Diese verwalten das neue Klosterhospiz mit 55 Zimmern für die Wallfahrer. - Der ansbacher Oberstallmeister Marschall Ebeneth (56) stirbt an Fettsucht. - Die feuchtwanger Bürger schenken dem in Ansbach geborenen ansbacher Markgraf Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (29) einen Beutel mit 12 Species Dukaten, den dieser demonstrativ wegwirft. Ein weiterer Versuch mit 100 Dukaten, dem sich die gunzenhäuser, rother und windsbacher Bürger anschließen ist erfolgreich. - In der ansbacher wird bei einem Streich mit einer in einem Kirchenkissen versteckten Gabel ein Hoffräulein verletzt. - In Ansbach wird ein entlarvter Laborant beim Versuch Goldmachen aus Quecksilber zu lehren im Gasthaus Zum schwarzer Adler verprügelt. - In Regensburg lässt der kunstsinnige regensburger Abt Coelestin I Mermos das Schloss zu einer prächtigen Residenz mit großem Festsaal in Formen des Rokoko ausschmücken. - In Ansbach hat der spätere Orgelbauer Friedrich Siegmund Prediger (15) Zinn aus der Küche seiner Mutter geklaut, damit Orgelpfeifen gegossen und eine Orgel gebaut, die sein Vater aus Wut zerschlug. - In Erbendorf erhält der Bäcker Johann Hirschmann die Taverngerechtigkeit für seinen Gasthof Zum roten Rößlein alias Gasthof Rotes Ross. - In Nürnberg werden die Löffelholz in den Freiherrnstand erhoben. - In Nürnberg wird der nürnberger Kartograph Johann Baptist Homann kaiserlicher Kartograph. - Die nürnberger Patrizierfamilie Starck stirbt aus. - Die ehemalige bayerische und an Nürnberg vergebene Festung Rothenberg muss die Stadt Nürnberg nach dem Frieden zwischen Frankreich und Österreich wieder zurückgeben. - Die Stadt Nürnberg hat aus vergangenen Kriegen über 7 Millionen Gulden Schulden angehäuft. - In Bayreuth wird vom in Bayreuth geborenen Markgraf Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (37) ein Tiergarten, ein riesiges Wildgehege zur adeligen Jagd, in die Parkanlage Eremitage umgebaut. - In Neumarkt ist Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - Die reichsfreie Stadt Donauwörth wird bayerisch. Eine Garnison wird für die bayerischen Truppen erbaut. - Graf Marquard von Wartenberg wird bayerischer Statthalter in Amberg. - In Bayreuth St Georgen wird ein Zucht- und Arbeitshaus für 200 Häftlinge eröffnet. - In Nürnberg Behringersdorf beginnt der Erb-Neffe Christoph Wilhelm Tucher (29) mit dem Bau eines Herrenhauses Schwaiger Strasse 22, gibt aber vor nur einen Wintergarten beheizen zu wollen. - In Happurg wird der Tuchersommersitz umfassend renoviert. - In Erlangen gibt es in der Altstadt statt zwei Bürgermeister, die alle vier Wochen wechselen, vier Bürgermeister. - In Nürnberg sind Bayer (--) und Kunstmann (--) Porzellanmaler in der nürnberger Fayencemanufaktur Karthäusergasse 18 (20 22 Gaststätte Bocksbeutel Stuben). - In Neumarkt wird Friedrich Anton von Löwenthal Woffenbach (--) neumarkter Schultheiß. - In Nürnberg stirbt der Elfenbeinschneider alias Elfenbeinschnitzer Stephan Zick (76), der viele Kunstaugen verkauft. Weniger bekannt sind seine medizinischen Anschaungsobjekt wie Ohren, oder aufklappbare ganze menschliche Körper, in denen die Organe oder Föten freiliegen. Sein Sohn Zick übernimmt seine Werkstatt beim Mohrenköpfleinszwinger.

1714 Wetter: Ende der Pest in Regensburg mit Dankesfeier im April. - Der in Düsseldorf geborene pfälzer Kurfürst Johann Wilhelm von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) (54) muss die Oberpfalz und daher auch die Stadt Neumarkt, die Stadt Amberg und die Grafschaft Cham kriegsbedingt an den bayerischen Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach Bayern (St) (52) zurückgeben bzw herausgeben. - In Neumarkt Erasbach Weidenwang wird der Komponist der Vorklassik Christoph Willibald Gluck als Sohn eines Försters geboren und danach in Berching Weidenwang getauft. - In Freystadt wird das Franziskanermönchsgefängnis Freystadt, in dem seit 16 81 straffällig gewordene Franziskanermönche zum Abbüßen ihrer Sünden die Wallfahrer betreuen müssen und das seit 17 10 von Graf Ferdinand Lorenz von Tilly (--) zu einem großen Wallfahrerhospiz mit 55 Zimmern für die Wallfahrer erbaut und bezahlt wurde, mit 6 Franziskanermönchen und 2 Laienbrudern eröffnet. Es ist ausdrücklich noch kein Kloster. Erst im Folgejahr wird man das Hospiz um den schlechten Ruf loszuwerden und den Streit mit der freystädter Pfarrkirche zu vermeiden, in ein Kloster umwandeln. Die angrenzende atemberaubende neu barocke Wallfahrtskirche gehört zur freystädter Stadtpfarrkirche. Die Patres sind dort nur geduldet. Die Stadt Eichstätt gehört Graf Frerdinand Lorenz von Tilly (--). - In Ansbach streiten sich ansbacher Ärzte Dr Cramer und Dr Eckart handgreiflich öffentlich über die Sauerbrunnenkur des Markgrafen. - Der pfalzsulzbacher Herzog Theodor Eustach von Wittelsbach (St) (55) erhält die Huldigung der weidener Bürgerschaft, weil es ihm gelingt das Gemeinschaftsamt Weiden Parkstein abzulösesen. - Der in Meßstetten geborene Pfarrer und Globusmacher Magister Johann Ludwig Andreae kommt nach Nürnberg. - Der Generalerbpostmeister und Leiter der Kaiserlichen Reichspost Fürst Anselm Franz von Thurn und Taxis (St) (33) übernimmt die Bayerische Post und nimmt alle bayerischen Poststrecken und Streckenposten unter kaiserlichen Schutz. - In Nürnberg setzt sich die restrikitve Politik des Rugamtes alias Finanzamtes gegen die Innovationen der Marktvorsteher durch, die jegliche Neuerung stark behindert oder verhindert. - In Regensburg wird ein neuer Pranger an die Mauer des abgebrannten Marktturms gebaut. - In Nürnberg werden bei einem Glückshafen Fayencewerke u.a. aus der Hand des in Ansbach geborenen nürnberger Fayencemanufakturmitarbeiter Johann Roßbach verlost. - Die Brüder Asam Cosmas Damian Asam (28) und Egid Quirin Asam (22) erstellen Fresken in Bamberg und der Klosterkirche Ensdorf. - Der in Kronach geborene und in Wien, Rom und Paris studierte kurmainzer und bamberger Oberbaudirektor Johann Maximilian Welsch  (43) wird von Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (29) zum Ritter geschlagen und mit dem Prädikat Edler von Welsch geadelt. - In Neumarkt sind Wolfgang Martin Scherer, Martin Wolf und Johann Friedrich Ganz Bürgermeister. - In Neuburg Bertoldsheim lässt der ehemalige kurpfälzische General und kaiserliche Generalfeldzeugmeister Franz Fortunat von Ysselbach (50) das Barockschloss Bertoldsheim mit einem 85.000 qm großen Park erbauen. - In Ansbach Rügland lässt Freiherr Hannibal Friedrich von Crailsheim das mehrflügelige Schloss Rügland mit Parkanlage mit Sandsteinfiguren auf den Resten der Wasserburg Rosenberg erbauen. - Der in Brüssel geborene bayerische Herzogssohn Karl Albrecht von Wittelsbach (St) (17) sieht seinen Vater den bayerischen Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach Bayern (St) (52) und dessen zweite Ehefrau, seine in Warschau geborene Mutter Therese Kunigunde von Polen (St) (38) nach 8 Jahren wieder. - In Ansbach erlässt der durchlauchtigste Fürst und Herr Markgraf Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (36) eine Feuerordnung. Er nennt sich Wir Wilhelm Friderich von Gottes Gnaden Marggraff zu Brandenburg, Herzog in Preussen, zu Magdeburg, Stettin, Pommern, der Cassuben und Wenden, zu Mecklenburg, auch in Schlesien und zu Crossen, Burggraff zu Nürnberg, Fürst zu Halberstadt, Minden, Camin, Wenden, Schwerin und Razeburg, Graff zu Hohenzollern und Schwerin, Herr der Lande Rostock und Stargard. Markgraf Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (36) interpretiert die vorausgehenden zahlreichen Brände als Strafe des gerechten Göttlichen Gerichts für die üppigen Lasster und die sündhafte Entheiligung des Sabbaths. Brandursachen sind u.a. unvorsichtiger Umgang mit Lichtern alias Kerzen, fehlende Blechverkleidungen bei offenem Licht aber auch das Tobackschmauchen, das im Stall strengstens verboten ist. - In Nürnberg präsentieren sich die Hochfürstlich Bayreuthischen Hofkomödianten im Nachtkomödienhaus hinter der Lorenzkirche Lorenzer Platz/Ecke Theatergasse. - In Nürnberg stellt der Büchsenmacher Johann Georg Romsteck (--) einen Raketenständer Kaliber 3,3 her.

1713 Wetter: Feuchter Juli in Regensburg. - Pestepidemie in Nürnberg, Velburg und Regensburg. - Während in der Stadt Regensburg die Pest wütet ist Stadtamhof am anderen Ende der steinernen Brücke pestfrei. Trotz geschlossener Brückentore wird eine Postkette zwischen den beiden Städten zur Kommunikation benutzt. Die Apotheke Zum schwarzen Mohren am Kohlenmarkt von Johann Wilhelm Weinmann (31) wird zur Lazarettapotheke bestimmt. - Durch die Pragmatischen Sanktionen setzt Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (28) die weibliche Erbfolge durch indem er vorgibt nur die Unteilbarkeit habsburger Gebiete zu beabsichtigen. - Feuersbrunst in Neumarkt. Da der neumarkter Kapuzinermönch Ulrich Walpurgisöl ins Feuer schüttet und das Feuer danach zurückgeht wird eine Wundergeschichte verbreitet. - In Neumarkt baut die katholische Kirche am Münsterplatz 1 ein neues katholisches Pfarrhaus - In Ansbach wird das ansbacher Schloss wieder aufgebaut. - In Eichstätt wird die Dominikanerkirche im Barockstil umgebaut. - In Neumarkt ist Hans Georg Reindl Bürgermeister. - In Neumarkt erhalten die Corporischristbruderschaftler, die sich auch während der Prozessionen geißeln, kostenlos Salben aus der Apotheke. - In Regensburg bricht die Pest im Juli aus. Von 42 Erkrankten sind bis Anfang August 27 tot. Die Juden in der Oberstadt unweit des Judensteins werden verantwortlich gemacht. Die Kranken werden in das bürgerliche Krankenhaus bei Pfündhof alias Pestinhof gebracht. Die Wohnhäuser der Kranken werden gesperrt. Durch die Menge der Kranken wird ein Lazareth auf dem Unteren Wöhrd eingerichtet. Im August wird der Immerwährenden Reichstag nach Augsburg verlegt. Die Stadt wird von den umliegenden bayerischen Dörfern durch bewaffnete Husaren abgeschottet. Arbeitslose Handwerksgesellen werden Stadtpolizisten. Almosenempfänger werden zum Leichtransport gezwungen. Im September bis zu 40 Tote täglich. Im November nur noch bis zu 13 Tote täglich. Im Dezember ist die Pest fast überwunden. Alle Ärzte haben überlebt. - In Roth heiratet der thalmässinger Bierbrauer Johann Michael Fuchs die Witwe und Wirtin Anna Däffner vom Gasthof Zur goldenen Krone. - Der in Hersbruck geborene Gelehrte Jacob Paul von Gundling (40) wird vom preußischen Soldatenkönig Friedrich Wilhelm von Zollern (St) (25) Mitglied im Lustigen Rat, dem realen preußische Hofrat, wo er als lebende Spottfigur zu entwürdigenden groben Späßen missbraucht wird. - In Nürnberg wird am Dutzendteich das steinerne Gasthaus Wirtshaus am Dutzendteich errichtet. - In Velburg lebt der katholische Eremit Bruder Leonhard Schaydack auf dem Hohenberg alias Kalvarienberg. - In Wendelstein Kugelhammer wird die 4 Jahre zuvor in die Schlüsselfelder Familienstiftung umgewandelte Munitionsfabrik Kugelhammer von einem Administrator, Christoph Michael Kreß von Kressenstein (--) übernommen. - In Altdorf gibt der in Altdorf geborene Medizinprofessorensohn Universitätsmediziner und Chemiker Moritz Hoffmann (60) seine Posten an der Universität Altdorf alias Altdorfina auf und wird neuer Leibarzt des in Ansbach geborenen Markgraf Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (27), wofür er nach Ansbach zieht. - In Nürnberg beginnen der in Hanau geborene nürnberger Fayencemanufakturbesitzer Porzellanmanufakturbesitzer Porzellanmalermeister Johann Caspar Ripp (St) (32), Krughändler Christoph Marx (53), Heinrich Gottfried Anton Hammon (57) und Johann Conrad Romedi (--) zu streiten, woraufhin Johann Caspar Ripp (St) (32) im Gefängnis landet, wonach er aber zurück nach Frankfurt fliehen kann. - In Nürnberg stirbt der reiche nürnberger Bierbrauereibesitzer Johann Schmausens (--), der sogar vor dem Laufer Tor einen Lustgarten mit vielen geistlichen und weltlichen Statuen und Grotesken besitzt. - In Altdorf wechselt der ehemalige Direktor der nürnberger Sternwarte am Vestnertor Johann Heinrich Müller (42) an die neu eröffnete Sternwarte alias Observatorium der Universität Altdorf alias Altdorfina mit vielen Instrumenten ein, in der es den 16 95 von reichen nürnberger Kaufmann Andreas Ingolstetter (--) und dem Astronomen Jakob Grassel (--) geschenkte Messinghimmelskugel alias Globus gibt. Bisher wurde die alte Sternwarte in einem der Stadtmauertürme, dem Trew Turm, genutzt. - In Altdorf darf nürnberger Kupferschmiedssohn Michael Kelsch (20) ohne einen Gymnasiumsabschluß, der eigentlich zwingen notwenidig ist, an der Universität Altdorf alias Altdorfina studieren.

1712 Wetter: Andauernd starke Regenfälle. - Der herzoglichwittelsbachbayerische neumarkter Schultheiß Johann Georg von Neumayer (--), der 16 97 den Möningerberg gekauft, darauf ein Brauhaus, in dem er eigentlich nur zum Eigenverbrauch Bier brauen darf, und 16 99 auf dem Berg auch sein eigenes Schloß erbaut hat, wird von der Konkurrenz alias dem eichstätter Fürstbischof Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (--) beschuldigt, die Wirte der Umgebung zu zwingen, sein Bier zu kaufen. - In Ittelhofen ist die Witwe Grüner (--) die Besitzerin des Landsassengutes Ittelhofen. - In Ansbach hält der evanglische ansbacher Superintendant Händel (--)  eine öffentlichen Schmährede, für die er lebenslang auf die ansbacher Festung Wülzberg bei Weißenburg eingesperrt wird. - In Ansbach wird der ansbacher Rabbiner Hirsch Fränkel wegen des Besitzes von zauberischen und lästerlichen Büchern auf dem Marktplatz vom Henkersknecht ausgepeitscht. Er wird lebenslänglich im schwabacher Gefängnis alias Zuchthaus eingesperrt. - In Nürnberg wird das städtische Weizenbräuhaus alias Weizenbrauhaus durch Kelleranlagen mit Eisgruben erweitert. - In Neumarkt tauchen Auerhähne und Auerhennen im Wald Miß bei der Hasenheide auf, die während der Brutzeit nicht gestört werden dürfen. Miß gleich Moos gleich Sumpf. - In Neumarkt wird der Mesner vom Rat der Stadt wiederholt getadelt, weil er beim Wetterläuten, dem Warnsignal vor aufkommendem Gewitter, zu nachlässig ist. - In Neumarkt wird nach 9 jähriger Pause wieder ein Schützenfest mit Musik und Fahnenzug veranstaltet, wofür der Rat der Stadt Neumarkt 150 Liter Weißbier alias Weizenbier spendet. - Der münchner Hofkammerrat Johann Senser, der große Mengen Tabak von der Stadt erhalten hat weigert sich selbst bei einem Besuch des neumarkter Bürgermeisters Scherer die ausstehende Forderung von 4.100 Gulden zu bezahlen. - In Amberg bezichtigt sich die an Epilepsie leidende ledige Margarete Heyr selbst der Hexerei und wird mit dem Schwert hingerichtet. - Die auf Schloss Obersulzbürg geborene, mit Graf Karl Ludwig von Hohenlohe Weikersheim (38) verheiratete Dorothea Charlotte von Brandenburg Kulmbach Bayreuth (St) (21) stirbt nach einjähriger Ehe kinderlos. - Der in Jena geborene Physiker Johann Wilhelm Baier (37) aus einer nürnberger Kaufmannsfamilie deutet in seiner Abhandlung  Fossilia Diluvii Universalis Monumenta  Fossilienfunde als Belege der Sintflut. - Im nürnbergerer Vorort Hummelstein erhält das Gasthaus Hummelsteiner Park das Schankrecht und wird beliebtes sonntägliches Ausflugsziel. - In Ansbach beginnt der Verkauf von verurteilten Gefangenen auf venezianische Galeeren. - Der in Ansbach geborene ansbacher Markgraf Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (26) kauft für 5.000 Reichstaler das Unterreichenbacher Schloss vor den Toren von Schwabach und lässt es zum Jagdschloß umbauen. - In Freystadt wird neben der von Giovanni Antonio Viscardi (67) neu erbauten Barockwallfahrtskirche Mariahilf ein Franzikanerkloster erbaut um den Ansturm von Wallfahrern zu betreuen. - In Nürnberg gründen Christoph Marx und Johann Konrad Romedi eine vom Rat der Stadt geförderte Porcelaine Fabrique. - In Nürnberg kommt Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (27) zu Besuch. - In Nürnberg spielt der Bäckersohn Johann Siebenkees (12) vor dem in Dresden geborenen und pietistisch erzogenen kurfürstlichen Geheimratssohn Graf Nikolaus von Zinzendorf (12) ein Klavierkonzert. - In Nürnberg gründen die venediger Glashändler und Krughändler Christoph Marx, Heinrich Gottfried Hemmon und Johann Conrad Romedi mit der Unterstützung des hanauer Fabrikanten Johann Kaspar Ripp gegen den Widerstand der nürnberger Hafner aber mit der Erlaubnis des Rats in der Kartäusergasse 18 die nürnberger Fayencemanufaktur. Sie liefern zT nur die Rohware, die sie dann wie ua Frankfurt und Hanau bisher an Hausmaler geben, die sie dann bemalen und ihren kleinen Muffelöfen fertigbrennen. Hausmaler sind meist ehemalige Glasmaler, die sich mit Muffelfarben und besonders dem Schwarzlot auskennen  oder Goldschmiede, die das Emaillieren erlernt haben. Christoph Marx kommt aus einer alten nürnberger Zinngießerfamilie und liefert die Zinnapplikationen an Krügen. - In Neumarkt sind Georg Hager, Wolfgang Martin Scherer, Johann Friedrich Ganz und Hans Georg Reindl Bürgermeister. Gegen Bürgermeister Hager wird ein Verfahren wegen Schädigung des städtischen Waldes alias Holzdiebstahls eingleitet. - Der schweizer Jesuitenmönch Franz Joseph Seedorf (21) beginnt ein Studium an der Universität Ingolstadt. - In Neumarkt befindet sich die Apotheke im Waaghaus in der Klostergasse 4. - In Nürnberg stirbt Christoph Sigmund Tucher (55) ohne männlichen Erben. Seine drei Töchter sind mit den nürnberger Patriziern Imhoff, Pömer und Scheurl verheiratet. Trotzdem fällt das Erbe ungeteilt an den Neffen Christoph WilhelmTucher (29). - In Nürnberg ist die Pegnitz durch Sand, Steine, Bau-Holz, Kehrig, Strohe, Federn, Abhäuig, Geberlohe, Seegspän und Waid, auch totes Aas so zugemüllt, dass die Mühlen ihren Betrieb einstellen müssen. - In Eichstätt beginnt die eichstätter Fürstbischofsnichte Freiherrntochter Maria Anna Charlotte Knebel von Katzenelnbogen (St) (27) mit dem Bau des Kloster Herz Jesu, dessen Bau sich bis zum Einzug in das unfertige Haus am Graben über 4 Jahre hinzieht. - In Erlangen gründen Leonhardt Weynand Buirette von Oehlefeld und Christoph Bever eine Brauerei. - In Schwabach verkauft Johann Adam Permayr (--) das Schloss Unterreichenbach an den in Ansbach geborenen Markgraf Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (26), der es in ein Jagdschloß umbaut. - In Nürnberg gründet der ansbacher Gründungsporzellanmalermeister Fayencemaler Johann Caspar Ripp (St) (31) nach zwei Jahren mit dem  Krughändlern Christoph Marx (52), Heinrich Gottfried Anton Hammon (56) und Johann Konrad Romedi (09) die nürnberger Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur in der Karthäusergasse 18 (20 22 Gaststätte Bocksbeutel Stuben). Das Rohmaterial holt man vom Pfinziger Grund bei Burgstall. - In Ansbach erstellt der Fayencemaler Johann Caspar Ripp (St) (31) die blau bemalte Ansbacher Schüssel mit gebogenem barockem Pflanzenwerkrand und chinesischen Blumen im Spiegel. Zum Teil signiert er seine Werke mit dem zollernbrandenburger Wappen. - In Ansbach lässt der ansbacher Markgraf Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (26) verkünden, daß das in seinem Porzellan Haus hergestellte Porzellain nun erkennbar besser als frankfurter und hanauer Ware ist. Fremdes Porzellan alias Fayence darf nicht mehr angeboten, verkauft oder gekauft werden und wird sofort konfisziert. - In Eichsstätt wird der bisherige Vizehofkapellmeister Joseph Meck (--) neuer Hofkapellmeister des in Mainz geborenen eichstätter Fürstbischof Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (66). Gleichzeitig wird er dessen Kammerdiener. Er bleibt bis zu seinem Tod fürstbischöflicher Kammerdiener für vier Fürstbischöfe. Als Hofkapellmeister gibt er wöchentlich drei Konzerte, dazu Unterhaltungsmusik bei Tafeln und Hofbällen. Die Domgottesdienste begleitet er nur, wenn der Fürstbischof selbst predigt. Die Hofkapelle besteht aus vier bis sechs Kapellknaben, die Sopran und Alt singen, drei Vokalsolisten und bis zu elf Instrumentalisten mit Violine, Viola, Cello, Kontrabass, Violone, Cembalo und Fagott. Vier Trompeter und ein Paukist kommen bei festlichen Anlässen dazu. - In Regensburg kauft der aus Sachsenanhalt stammende regensburger Apothekergehilfe Johann Wilhelm Weinmann (29) die bankrotte Apotheke Zum schwarzen Mohren. - In Nürnberg Kraftshof lässt der nürnberger Patrizier Georg Adolf Kreß von Kressenstein (--) an der Stelle der früheren Ökonomiegebäudes neben dem abgebrannten Herrenhaus Kraftshof ein zweigeschossiges barockes Herrenhaus erbauen. - In Hemau kommt das Schloss Laufenthal mit der Hofmark Laufenthal in den Besitz der Familie von Geyer.

1711 In Freystadt steht die zu einer atemberaubenden Barockkirche umgewandelte größere Wallfahrtkapelle kurz vor ihrer Fertigstellung und die zT schwerkranken Wallfahrer strömen schon in Massen heran. Weil das neue seit 17 05 aus einem kleinen Mesnerhäuschen bestehende 16 81 gegründete Franziskanergefängnis Freystadt alias Aussenlager für durch die Apostolische Pönitentiarie abgeurteilte straffällig gewordene Patres, wo strafgefangene Franziskanermönche ihre Sünden abarbeiten dürfen, mit einem großen schloßähnlichen barocken Wandelgarten und einem Baumgarten dahinter von diesen  fertiggestellt, vor dessen Eingang die ab 17 00 von Graf Ferdinand Lorenz Xaver von Tilly und Breitenegg nach Plänen des graubündener Giovanni Antonio Viscardi (65)  für deren Wallfahrer die gefallenen Franziskanerpatres die Betreuung in einem von ihnen erbauten Hospiz übernehmen müssen, die noch 16 44 eine kleine Kapelle war. Alle Gebäude haben etwa 8 m Abstand zur hohen Klostermauer, die auch den gesamten Garten umgibt. Nur über eine überdachte gemauerte Brücke haben die Franziskanerpatres Zugang zur Wallfahrtskirche, was dem freystädter Pfarrer xxx (--) nicht gefällt. - In Amberg wird die letzte evangelische Kirche, die Spitalkirche, von Weihbischof Graf Albert Ernst von Wartenberg (--) wieder mit dem neuen Pfarrer Samuel Specht (--) katholisch geweiht. - Die auf Schloss Obersulzbürg geborene Dorothea Charlotte von Brandenburg Kulmbach Bayreuth (St) (20) heiratet Graf Karl Ludwig von Hohenlohe Weikersheim (37). - In Altdorf, wo es die Universität Altdorf alias Altdorfina gibt, wird die Zweite Altdorfer Universität gebaut und sie erhält ein Observatorium alias Sternwarte. - In Neumarkt werden für die Karfreitagsprozession zwei Bühnen aufgebaut, in der lebende Bilder dargestellt werden. Zur Fronleichnamsprozession werden Soldaten abkommandiert, die Salut schießen. - In Eichstätt erlaubt der eichstätter Fürstbischof Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (65), der kein mönchisches Leben, sondern das eines weltlichen Fürsten führt, seiner Nichte Maria Anna Charlotte Knebel von Katzenelnbogen (St) (26) ein eigenes Kloster, das vom französischen Gründungskloster organisatorisch unabhängige Augustinerinnenkloster Notre Dame du Sacré Coeur mit Mädchenvolksschule und Pensionat zu gründen, wo man 20 24 behaupten wird, dass es der Mädchenbildung dient, tatsächlich aber hauptsächlich zum Aufbau eines höfischen Lebens in der bäuerlichen Umgebung dient. Maria Anna Charlotte Knebel von Katzenelnbogen (St) (26) ist nur ihrem Onkel, dem eichstätter Fürstbischof Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (65) Rechenschaft schuldig. - Der in Rochefort geborene Fürst Maximilian Karl von Löwenstein Wertheim Rochefort (St) (55) wird für seine Treue zum habsburger Kaiserhaus vom deutschen Kaiser Joseph I von Habsburg (St) (30) in den Fürstenstand erhoben. - Der deutsche Kaiser Joseph I von Habsburg (St) (30) erkrankt an Pocken, verspricht seiner Frau seine Mätresse vom Hof zu jagen, sollte er überleben und stirbt. - In Altdorf kommt der Numismatiker, Historiker und Heraldiker Johann David Köhler (27) sn die Universität Altdorf alias Altdorfina. - Beim größtenteils lutherischen Dorf Pommersfelden beginnt der bamberger Fürstbischof und mainzer Kurfürst Lothar Franz von Schönborn (St) (56) mit dem Bau von Barockschloß Weißenstein als privaten Landsitz auf seinem Familiensitz durch den Jesuiten Loison. - Der Barockkirchenmaler Hans Georg Asam (62) stirbt in Sulzbach. - In Neumarkt sind Martin Wolf, Johann Friedrich Ganz und Georg Hager Bürgermeister. - In Neumarkt wird wird der von der Regierung in Amberg entlohnte Posthalter Johann Baptist Stigler (--) neuer thurn und taxis Briefpostexpediteur allerdings ohne Patent alias ohne Privilegien. - In Amberg beansprucht die amberger Regierung das Besetzungsrecht für die Pfarreien Neumarkt und Berngau, dem sich das Kloster Waldsassen wiedersetzt. - Die sazenhofener Hofmark Plößberg wird an Johann Christoph Erdmann von Lindenfels auf Thumsenreuth verkauft. - In Sulzbach stirbt der Maler Hans Georg Asam (62). - In Eichstätt gründet die Nichte des in Mainz geborenen eichstätter Fürstbischof Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (St) (65 das Kloster Herz Jesu, du Sacré Cœur. - In Wolfsegg erhalten Gottfried Albert von Silbermann und sein Bruder Albert Ignaz von Silbermann das erledigte Mannlehen Wolfsegg durch den wittlsbahbayerischen Kurfürst. - In Ansbach Dennenlohe kauft der Bankier und auritzer Freiherr Paul Martin von Eichler (--) die Burg Dennenlohe aus dem Besitz von Graf xxx von Castell und beginnt sie zu einem barocken Schloss auszubauen. - In Sulzbach muss wegen der Rekatholisierung der Hofbäckersohn, Küchenmeistersohn der Raugräfin Luise von Degenfeld (--), Verwaltersohn von Schloß Holnstein und Sohn der sulzbacher Bürgermeistertochter Rosina Burckardt, der pfalzsulzbacher Superintendent Johann Lorenz Jan (43) die Stadt verlassen, woraufhin er im Folgejahr Superintendent in Öhringen wird. Er ist verheiratet mit der pfalzgräflichen Hofratstochter Rosina Barbara Kolb (--). - In Nürnberg beginnt der Kirchenbaumeister Gottlieb Trost (39) mit seinem Teil des von seinem Vater begonnen Neubaus der abgebrannten evangelischen Pfarrkirche Sankt Egidien zu einer mit Verzierungen und zweistöckigen Emporen protzenden Barockkirche.

1710 In Erasbach darf der kurfürstlichbayerische Regimentsrat Adam Rupprecht (--) das Hofgut Erasbach kaufen, wofür auch er 200 Gulden für die Landsassenfreiheit an die Regierung bezahlen muss. - In Freystadt ist der Andrang von Wallfahrern der seit 10 Jahren zu einer atemberaubenden Barockkirche umgewandelten größeren Wallfahrtkapelle kurz vor ihrer Fertigstellung und die zT schwerkranken Wallfahrer strömen schon in Massen heran. Weil die Betreung der Wallfahrer nur aus zwei Patres und einen Laienpriester, die im seit 17 05 aus einer kleinem kleinen Mesnerhäuschen bestehenden 16 81 gegründeten Franziskanergefängnis Freystadt alias Außenlager für von der Apostolischen Pönitentiarie abgeurteilte strafgefangene Franziskanermönche, die dort ihre Sünden abarbeiten dürfen, besteht, genehmigt der eichstätter Fürstbischof Johann Anton Knebel von von Katzenelnbogen (St) (64) einen Neubau hinter dem Mesnerhäuschen, einen schloßähnlichen barocken Klosterkomplex mit 55 Räumen und mit Wandelgarten und einem Baumgarten, in dem die Wallfahrer meist gegen Bezahlung aber auch karitativ untergebracht werden und den Graf Ferdinand Lorenz von Tilly (--) erbaut und bezahlt. Weil Streit mit der Stadt Freystadt, die Graf Ferdinand Lorenz von Tilly (--) auch gehört  um die Nutzung der Wallfahrtskirche vorprogrammiert ist, wird in der hintersten Ecke auch eine kleine Kapelle errichtet, wo im Notfall die Patres ihren Gottesdienst halten können. - In Amberg wird im Salesianerinnenkloster eine Orgel von Jakob Berns (--). - Der Kupferstich Landkarte nach Halma von Petrus Schenk (50) zeigt die bayerischen Grenzstädt zum preußischen Bündnisgebiet, wobei nur die Städte Neuburg an der Donau, Ingolstadt, Neumarkt und Amberg bayerisch sind. Nur wenige km nördlich ist schon feindliches Aussland. - In Ansbach brennt das markgräfliche Schloss ab und wird durch den Barockarchitekt Gabriel de Gabrieli (39) wieder aufgebaut. - Der eichstätter Fürstbischof Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (St) (63) veranstaltet eine prunkvolle Hofjagd, bei der neben 170 Hirschen auch 2 Wölfe erlegt werden. - In Nürnberg wechselt der nürnberger Sternwartendirektor Johann Heinrich Müller (39) an die Universität Altdorf alias Altdorfina. - In Bogen wird ein Junge als Hexer auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - In Nürnberg erlässt der Rat der Stadt Nürnberg eine Hochzeitsordnung. - In Altdorf beginnt der in Frankfurt geborene Mediziner Lorenz Heister (27) als neuer Professor für Anatomie und Chirugie, nachdem er in London den Cambridgeprofessor Isaac Newton (66) kenngelernt hat. - In Neumarkt ist Georg Hager Bürgermeister. - Der ehemalige kaiserliche Wirkliche Rat und Ritterhauptmann des Kantons Altmühl, Freiherr Christoph Sigmund von Seckendorff Aberdar (81) stirbt. - Leutenbach brennt ab. - Der in Amsterdam geborene uneheliche aber legitimierte kurfürstliche Lieblingssohn Emanuel Francois Joseph (St) (15) beginnt amouröse Abenteuer mit Madame de Charolais (15). - Die Familie Knebel von Katzenelnbogen wird in den Freiherrnstand erhoben. - Die Künstlerfamilie Adam verlässt Breitenbrunn. - In Ansbach gründet Markgraf Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (27) die ansbacher Fayencemanufaktur, für die er den in Hanau geborenen frankfurter Fayencemaler Johann Caspar Ripp (St) (29) als Porzellanmalermeister engagiert. - In Regensburg lässt sich der sachsenanhaltiner Johann Wilhelm Weinmann (27) als Apothekengehilfe nieder. - In Nürnberg kostet der Transport eines 50 kg Paket von Nürnberg nach Bayreuth 3 Gulden entsprechend 60 Euro. - In Erasbach lebt der adelige Adam Rupprecht auf seiner Burg Erasbach, dessen Familie bis zum Ende der Patrimonialgerichtsbarkeit dort lebt. - In Ansbach ist der in Nürnberg geborene Maler Johann Carl Zierl (25) zollerner Hofmaler, der in den nächsten Jahren die gerade an ihren Geburtsort zurückgekehrte Markgrafentochter, Prinzessin und verwitwete ehemalige württembergwinnetaler Herzogin Eleonore Juliane von Brandenburg Ansbach (St) (47) im Französischen Stil malen wird. Sie wird dort am Ansbacher Hof bis zu ihrem Tod 17 24 bleiben, sich um ihre Tochter kümmern und angeblich geistliche Gedichte verfassen.

1709 Wetter: Jahresbeginn mit sehr kaltem Winter, bei dem in Venedig die Kanäle zufrieren, bis März. In Regensburg türmen sich Eisschollen bis zur Kirchturmspitze von Schwabelweis. Bodensee fast ganz zugefroren. In den Ställen erfrieren Haustiere. - Das ansbacher Waisenhaus wird mit Kapelle und Pfarrer, Schullehrer, Verwalter und 2 Waisenmütter von der verwittweten Obervögtin Sopie Magdalene von Crailsheim, geborene von Hüssel, gestiftet. Mittwochs und samstags ist Badetag. Die Kinder müssen zur Schule gehen. Die Jungen müssen Holz sägen, im Garten arbeiten, beim Ernten helfen und Stricken. Die Mädchen müssen kochen, nähen, spinnen und ebenfalls stricken. Die Kinder bleiben bis zu ihrem 13 ten Geburtstag und werden dann entweder Handwerker oder Dienstboten. - In Ansbach hinterlässt ein Pfarrer einen lateinischen Beschwerdebrief über die bestechliche und korrupte Geistlichkeit, die Hilfsbedürftige im Stich lässt. - Der Barockarchitekt Gabriel de Gabrieli (38) wird markgräflicher Oberbaudirektor. - Mit dem Tod von Hans Karl Schlüsselfelder sterben die Patrizier Schlüsselfeler aus. Das Nassauerhaus heißt Schlüsselfelder Stiftungshaus. - In Fürth ißt der in Ansbach geborene ansbacher Markgraf Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (32) in einem Gasthaus und gibt dabei einen als nürnberger Ratsherrn verkleideten Affen der Lächerlichkeit preis. - In Neumarkt sind Johann Peter Schella und Konrad Wolf Bürgermeister. - Nach dem Tod von Generalfeldmarschall des Fränkischen Kreises Paulus XII Tucher (53) übernimmt Oberst Christoph Berthold Tucher (42) dessen Regiment. - Die Winterkönigenkelin und Witwe des Bruders von Ludwig XIV (St) (71) Liselotte von der Pfalz (St) (57) erwähnt in einem Brief einen kleinen Weihnachtsbaum. - In Neuburg stirbt die in Gießen geborene pfalzneuburger Kurfürstin hessendarmstädter Landgrafentochter Elisabeth Amalie von Hessen Darmstadt (St) (74). - In Neumarkt wird die Untere Kaserne Kaserngasse 7a östlich anschließend an den dazugehörigen Turm errichtet. - In Ansbach wird die ansbacher Fayencemanufaktur gegründet, wobei man Porzellan im blauweißen Dekor aus dem französischen Rouen herstellt. - In Burggriesbach lässt der bürgerliche Wirt Michael Hilpoltsteiner (--) vom Gasthaus Eichstätter Taferne als fürstbischöflicheichstätter Pächter von Burg Lauterbach das Herrenhaus und den Stadel verfallen. - In Amberg kommt xxx Lochner Hüttenbach (--) in den Besitz des Dorfes Theuern. - In Altdorf berichtet der evangelische nürnberger Kaufmannssohn und neue Theologieprofessor der Universität Altdorfina Johann Wilhelm Baier (34) vom strengen vergangenen Winter in einer eigenen Schrift De frigore proximi mensis Ianuarii insolito alias über den strengen Winter jenes Jahres. 

1708 Wetter: Wintereinbruch mit tiefen Temperaturen im Oktober. Jahresende mit sehr kaltem Winter. In Neuburg an der Donau beginnt zu Dezemberanfang ein 130 Tage dauernder strenger Winter. - General Arnan im Regiment Caraffa, und General Tucher sind in Neumarkt stationiert. - Der Rat der Stadt Neumarkt verbietet dem Riemer alias Riemenhersteller Leonhard Preißinger auf Klage von Johan Eder Kunden auf der Strasse lauthals für seinen Laden zu werben. - Der katholische Kaiser Joseph von Habsburg (St) (30) übergibt in Amberg in der inneren Ratsstube vertreten durch seinen kaiserlichen Administrator Graf xxx von Löwenstein-Wertheim die kaiserlichösterreichische Oberpfalz an den in Düsseldorf geborenen pfälzischen Kurfürst Johann Wilhelm von Wittelsbach (St) (50) vertreten durch Graf Wiser in Anwesenheit des neumarkter Amtsbürgermeister Predauer. Der pfälzische Kurfürst Johann Wilhelm von Wittelsbach (St) (50) wird Erztruchsess des Reiches erhält auch die Grafschaft Cham. Während seine Mutter, die ehemalige pfälzer Kurfürstin und hessendarmstädter Landgrafentochter Elisabeth Amalie von Hessen Darmstadt (St) (73) im Sterben liegt, engagiert er die erste Frau in der denhaager Malergilde, die Blumenmalerin Rachel Ruysch (44) als seine Hofmalerin, wofür er die Hälfte ihrer Bilder erhält, was sie bis 17 16 bleibt, die ihn aber nur 17 10 und 17 13 an seinem düsseldorfer Hof besucht. - Joseph Johann Michl wird als Sohn des neuen neumarkter Chordirigenten Johann Jakob Michl geboren. - Die kaiserlichösterreichische Garnisonsstadt Neumarkt kommt wie die gesamte Oberpfalz unter die Herrschaft von Kurfürst Johann Wilhelm von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) (48). - In Neumarkt nehmen die Dragoner Gäste die die Sperrstunde missachten zum Missfallen des Rates der Stadt mit auf ihre Wache. Der Rat versucht ihnen nur eine Aufforderung nach Hause zu gehen zuzugestehen. - Der neumarkter Stadtknecht Adam Springer erhält eine dreitägige Haftstrafe und den Stock zwei Stunden vormittags und nachmittags für unehelichen Geschlechtsverkehr. - In Neumarkt übernimmt die Stadt Neumarkt den Eisenhandel und schädigt damit die Eisenhändler. - In Neumarkt wird gerne Hering gegessen. - Die neumarkter Vierziger, eine Abordnung der Bürger, lobt das Weißbierbräuhaus als ihr bestes Kleinod alias Schatz. - In Neumarkt werden die Torwärter vom Rat der Stadt Neumarkt angewiesen nur noch unverdächtige Handwerksburschen und abgedankte Landsknechte mit echten Pässen in die Stadt zu lassen. - In Neumarkt verlangt der neue Stadtarzt J J Treyling vor seinem Amtsantritt, dass den Badern und Hebammen innere Medizin verboten und daß gegen das Hausieren mit Arzneimitteln eingeschritten wird. - In Eichstätt gibt es eine Thurn und Taxis Poststation. in Nürnberg behauptet der Sohn des Predigers Tobias Winkler bei den Treffen der Pietisten, Jesus habe sich ihm offenbart, woraufhin der Rat der Stadt Nürnberg alle weiteren Veranstaltungen verbietet. - Der nürnberger Patrizier Georg Wilhelm Löffelholz wird für seinen Einsatz in den Türkenkriegen in den Freiherrenstand erhoben. - In Neumarkt sind Johann Friedrich Ganz, Georg Hager, Konrad Wolf, Matthäus Bredauer, Hans Georg Ganz und Hans Georg Reindl Bürgermeister und der kaiserliche General Graf von Haubner ist bis 17 14 Schultheiß. - Auf der fürstbischöflichbamberger Residenzburg Veldenstein schlägt ein Blitz im Pulverturm ein und zerstört die Burg. Graf Friedrich von Aufseß wird österreichischer Vicestatthalter in Amberg. - In Deining verweigert der deininger Wirt Severin Hirn 5 Bewaffneten von Graf Ferdinand Lorenz Xaver von Tilly ein Pferd und wird von ihnen erschossen. - In Sulzbach wird die Lindenallee angelegt. - In Neumarkt wird der Komponist Johann Joseph Ildefons Michl geboren. - In Breitenbrunn wohnt die Künstlerfamilie Adam. - In Sulzbach wird der Buchdruckersohn und Buchdrucker Johann Jakob Lichtenthaler Hofbuchdrucker. - In Nürnberg Schwaig wird das Herrenhaus zum Schloss Schwaig (2021 Zustand) von Johann Georg Dietherr erweitert, der im Folgejahr stirbt. - In Nürnberg gießt der Glockengießer und Stückgießer Johann Balthasar Herold (--) zwölf Feldschlangen aus Bronze, die Johann Georg Romsteck (--) ziseliert. - In Nürnberg besitzt laut Kupferstich Nürnbergische Hesperides von J. C. Volkamer der nürnberger Patrizier xxx Löffelholz Kolberger (--) den von einer Burgmauer umgebenen dreistöckigen viereckigen Wasserschloßturm Gibitzenhof. Im als Burgstall bezeichneten Anwesen gibt es eine Parkanlage mit Bäumen, Rosenlauben und eine Kapelle neben dem Hauptportal. Der Burggraben ist gemauert. - In Eichstätt wird eine katholische kaiserliche thurn und taxis Poststation mit Posthalter Willibald Holzamer (--) eröffnet. - In Schwabach wird zum zweiten Mal das Gasthaus Fürsenherberg am Königsplatz 29 die schwabacher katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei. - In Neumarkt wird die Wildbad Quelle vom ingolstädter Professor Jakob Freiling (--) gefördert. - In Nürnberg Wöhrd zeichnet Johann Alexander Böhner (--) die durch Gartenanlagen abgetrennte nürnberger Vorstadt Wöhrd, darunter das zweiflügelige hölzerne Wassertor mit einer hölzernen Brücke über den nördlichen Pegnitzarm, auf der mittig ein zweiflügeliges Gatter bewacht wird, das in ein mit Palisaden geschütztes Mögeldorfer Tor, das Wöhrder Stadttor, das durch ein Fachwerkhaus führt, das Wollentor und eine Vogelschauansicht. Bis auf die Kirche und das Rathaus sind die meisten Häuser Fachwerkbauten.

1707 Wetter: Milder Winter mit früher Baumblüte. - Der neumarkter Schultheiß heißt David Hain. - Amberg ist Sitz einer kaiserlich-österreichisch Regierung der Oberpfalz. - Letzter Landtag in Amberg. - Neumarkt wird pfälzisch. - Der neumarkter Johann Jakob Michl (--) heiratet die neumarkter Chordirigententochter und wird dadurch selbst neuer neumarkter Chordirigent. - In Neumarkt spricht der Bürger Nikolaus Bermiller (--), der zu den Vierzigern gehört, den neumarkter Bürgermeister unangemessen gekleidet alias ohne Mantel auf offener Strasse zu einer Amtsangelegenheit an, wofür er zu drei Stunden Haft verurteilt wird. - Im nürnberger Vorort Maiach erbaut die nürnberger Patrizierfamilie Tucher ein Schloß. - In Nürnberg gibt der nürnberger Scheibenzieher alias Drahzieher, Meistersinger, Hochzeitslader und Leichenbitter Hans Leonhard Beck eine Chronik der Stadt Nürnberg mit der Vorliebe für Skandale, Verbrechen, Hinrichtungen und Unglücksfälle heraus. - In Nürnberg gibt der von Jesuiten erzogene Dominikanermönch und übergetretene Protestant Johann Baptist Homann (--) einen Atlas mit 40 Karten heraus. - In Nürnberg wird die Brasilholzstossmühle in Betrieb genommen, die Brasilholz alias Rotholz für die Farbenherstellung pulverisiert. - In Nürnberg verbietet der Rat der Stadt Nürnberg öffentliche chiastische Äußerungen, die behaupten, dass eine bevorstehende Rückkehr Jesu Christi unmittelbar bevorsteht. - Die nürnberger Doktoren beschweren sich vergeblich über ihre Standesrückstufung. - In Neumarkt sind Konrad Wolf, Matthäus Bredauer, Hans Georg Ganz und Hans Georg Reindl Bürgermeister. Der neumarkter Hofkastner David Hain aus Woffenbach stirbt und erhält eine Gedenktafel in der Hofkirche, wodurch auch der jahrelange Streit mit dem Rat der Stadt Neumarkt wegen des Brauens von Dünnbier endet. - Der in Düsseldorf geborene und teilweise auch in Neuburg aufgewachsene pfälzische Kurfürst und pfalzgräfliche Herzog Johann Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (49) erhält kriegsbedingt die früheren kurpfälzischen Territorien Oberpfalz und Grafschaft Cham zurück, die er 17 14 wieder verliert - In Nürnberg gehört das Gasthaus Zur Baumwolle Adlerstrasse 18 dem Bierwirt Kolb. - In Altdorf wird die Druckerei Jobst Wilhelm Kohles offizielle Universitätsdruckerei. - In Regensburg Wörth wird für den Rebellenanführer und amberger Regierungskanzlersohn Pfarrer Florian von Miller (39) im Gefängnisturm des Schlosses Wörth das Ritterstüberl im 4. Stock zu einer Gefängniszelle umgebaut, wo er 7 Jahre festgehalten wird. - In Nürnberg wird Andreas Vestner als Sohn des 3 Jahre zuvor aus Schweinfurt zugezogenen Lebkuchenbäckers und  nürnberger Stempelschneiders Georg Wilhelm Vestner (30) geboren. - In Burgthann ist die Burg von Kriegsschäden verschont geblieben. Nur ein paar Wirtschaftsbauten werden repariert. - In Neumarkt wird Johann Georg Thumann (--) neumarkter Schultheiß. - In Regensburg ist zur Reitenden Post auch für die Fahrende Post alias Postkutsche Pferdewechsel für die katholische kaiserliche thurn und taxis Poststrecke München~Regensburg~Schwandorf~Weiden~Mitterteich~Eger. - In Deining gibt es das Gasthaus Zum Hahn (20 24 Zum Hahnewirt) Untere Hauptstrasse 2, das dem Wirt Simon Hirn (--) gehört. - In Nürnberg veröffentlicht der In Kirchensittenbach geborene evangelische Pfarrerssohn Nikolaus Hieronymus Gundling (--), sein Buch Historische Nachricht von dem Ursprunge und Wachstum der HRR freyer Stadt Nürnberg, das 17 78 als voll Fehler und Parachronismen vernichtend beurteilt werden wird. Sein Bruder, der unfreiwillige und zum Spaß und zur Demütigung geadelte Tabakskollegium Narr Jakob Paul Gundling (--) alias Jakob Paul von Gundling arbeitet seit dem Vorjahr am Oberheroldsamt in Berlin. - In Bamberg wird auf ein Theologisches Gutachen des in Altdorf geborenen evangelischen Theologen Johann Faber (63) alias Johann Fabricius hin, das keine Gefahren für die Gesundheit attestiert, die streng protestantisch erzogene welfische Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig Wolfenbüttelel (St) (16) zum Wechsel zum katholischen Glauben gezwungen, damit sie den späteren katholischen Kaiser Karl heiraten kann. - In Eichstätt wird der italienische Krämersohn und Arzt Johann Adam Morasch (25) neuer Leibarzt des in Mainz geborenen und im Vorjahr neuerwählten eichstätter Fürstbischof Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (61).

1706 Wetter: Trockener Winter und sehr heißer und trockener Sommer. Eine 15 minütige totale Sonnenfinsternis im Mai versetzt abergläubische Menschen in Nürnberg in Angst und Schrecken. Die nürnberger Astronomen Rost, von Wurzelbau, P. Müller, u.a. können die Planeten, Venus und Saturn, und einige Fixsterne, am Himmel, sehen. Die Tulpen in den Gärten schließen sich, die Tagvögel verstummen und die Fledermäuse und Nachtvögel fliegen umher. - Bayerische Volkserhebung - In Neumarkt wird Johann Kaspar Wiltmeister als Sohn des Johann Kaspar Wiltmeister senior und späteren neumarkter Bürgermeisters, des Besitzers der Gastwirtschaft Zur goldene Gans geboren. - Charlotte Amalie von Wolfstein Sulzbürg wird geboren. - Der in Weiden geborene ehemalige ingolstädter Student, kaiserliche Erzieher Freiherr Franz Ferdinand von Rummel (62) wird wiener Fürstbischof. - Über den katholischen bayerischen Herzog Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (44) wird die Reichsacht verhängt. - Die Kinder des geflohenen katholischen bayerischen Herzog Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (44) werden vom katholischen Kaiser Joseph von Habsburg (St) (28) nach Klagenfurt gebracht und von Jesuiten unterrichtet und erzogen. - Die kaiserlichösterreichische oberpfälzische Stadt Neumarkt liefert dem münchner Hofkammerrat Johann Senser große Mengen Tabak, die dieser aber nicht bezahlt. - In Nürnberg wird das Hummelsteiner Schlösschen umgebaut. - In Regensburg wird dem Scharfrichter verboten als Wundarzt zu arbeiten. Lediglich der Verkauf von Hundefett und Menschenfett ist ihm gestattet. - In Regensburg brennt mit dem Marktturm auch der Pranger ab. - In Neumarkt sind Konrad Wolf, Matthäus Bredauer und Hans Georg Reindl Bürgermeister. - In Erlangen wird die Orangerie bis 17 55 zur Pommeranzenzucht genutzt. - In Bayreuth wird von Hofbildhauer Elias Räntz der Hugenottenbrunnen erbaut, dessen Basis aus vornehmen Hugenottenfamilien besteht. - In Neumarkt wird Kaspar von Wiltmeister geboren. - In Nürnberg ist der Brauch des Fischerstechens verboten. - In Nürnberg stirbt der Komponist und sebalder Organist Johann Pachelbel (53). - In Parsberg ist die Posthalterei, die von der Posthalterwitwe Johanna Götz geführt wird, dem Reichsoberpostamt Nürnberg unterstellt. - In Erlangen brennt ein Großteil der Altstadt nieder. - In Regensburg Wörth wird nach der Eroberung von Cham durch Rebellen der wohlhabende in den erblichen Ritterstand aufgenommene amberger Regierungskanzlersohn Pfarrer Florian von Miller (38) als Rebellenanführer im Gefängnisturm des Schlosses Wörth inhaftiert. - In Nürnberg heiratet der in Nürnberg Wöhrd geborene lutherische Aegydien Physik Gymnasiallehrer Johann Heinrich Müller (35) nach dem Tod des Regensburg geborenen nürnberger Gründers und Leiters der Sternwarte auf der Vestnertorbastei Georg Christoph Eimmart (++) im Vorjahr in Nürnberg die leidenschaftliche Hobby Astronomin Maria Clara Eimmart (29), die Zeichnungen der Mondoberfläche, von Kometenschweifen und der Ringe des Saturn angefertigt hat, und die die Geburt ihres Sohnes im Folgejahr nicht überlebt. Die väterliche heliozentrische Darstellung planisphaerium coeleste alias Himmelskugel behandelt eigentlich die für die Astrologie wichtige Anordnung der Tierkreiszeichen auf dem Himmelsglobus, erklärt aber in fünf angefügten Darstellungen, wie die Sonne um die Erde wandert und sie dabei beleuchtet und die um die Sonne kreisenden Planeten. - In Nürnberg wird die jüdische Malerin und Zeichnerin Barbara Regina Dietzsch als älteste Tochter des jüdischen nürnberger Malers, Zeichners und Radierers Johann Israel Dietzsch (--) geboren. - In Regenstauf kauft der protestantische wolfenbütteler Gesandtschaftssekretär Johann Günter de Stahl (--) das eher bescheidene Schloß Steinsberg, wofür er auch die Edelmannfreiheit erhält. - In Nürnberg betreibt die thurn und taxis Post alias Fahrpost sechs Strecken, ua nach Leipzig und Frankfurt. - In Regensburg brennt der Marktturm ab, woraufhin der Wohnturm Goldener Turm in der Wahlenstrasse 14 neuer städtischer Wachtturm wird. Der Marktturm wird rückstandslos abgerissen. - In Nürnberg wird der obreste thurn und taxis Sekretär Matthäus Brauns (--) neuer katholischer kaiserlicher nürnberger thurn und taxis Postmeister, der auch die neugegründet thurn und taxis Postwagenanstalt in  Nürnberg einführen soll, wobei es wieder heftigen Streit mit dem evangelsichen Magistrat gibt, weil die Post eine eigene Gerichtsbarkeit hat und der Rat seit Jahrzehnten vergeblich die kaiserlich zugestandene Besetzung durch einen nürnberger Bürger einfordert. Er ist für den Postwagenkurs Regensburg~Deuerling~Laaber~Beratzhausen~Parsberg~Eichenhofen~Deining und Deining~Neumarkt~Postbauer~Feucht~Nürnberg und die zugehörigen Posthalterien verantwortlich. - In Eichstätt beginnt nachdem sich der katholische mainzer Dompropst Freiherr Ferdinand von der Leyen (--) der Wahl verweigert hat, der in Mainz geborene und in Rom ausgebildete neuerwählte katholische eichstätter Fürstbischof Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (60) ein fürstliches und luxuriöses Leben, protzt mit seiner Kunstkenntnis, besser gesagt, der Fähigkeit Kunst prestigeträchtig einzukaufen und nutzt ausgiebig seine eichstätter Hofmusikkapelle. Alle geistlichen Verpflichtungen werden von seinem Generalvikar xxx (--) ausgeführt.

1705 Wetter: Schneefall während der Kornblüte. - Bayerische Volkserhebung - Der in Bayreuth geborene markgräflichbayreuther Erbprinz Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (27) gründet den höfischen ritterlichen Roten Adlerorden, dessen Mitglieder verpflichtet sind ihn ständig zu tragen. - Der älteste Sohn von Pfalzgräfin und Kaiserin Eleonore von Wittelbach Neuburg (St) (50) und Kaisersohn Joseph I von Habsburg (St) (24) wird Kaiser. - Das herzöglichbayrische München ist von kaiserlichen österreichischhabsburger Truppen besetzt. Nürnberger Truppen verursachen hauptanteilig beim Befreiungsversuch durch 3.000 isarwinkler Bauern in der Sendlinger Mordnacht ein Massacker. - In Freystadt ist nach 5 Jahren der Umbau der kleinen Wallfahrtskirche in eine atemberaubende Barockkirche  so weit fortgeschritten, dass schon Scharen von Wallfahrern kommen, weshalb sich die Stadt gezwungen sieht, die Franziskanermönche, die sie, weil sie drei straffällige und nach Freystadt strafversetzte dietfurter Franziskanermönche waren, wieder zurückzuholen. Weil Wallfahrer zumeist schwerstkranke Menschen sind, werden sie auch wieder im ehemaligen Mesnerhaus, dem Wohnhaus und ab 16 81 katholischen Franziskanermönchsgefängnis Freystadt alias Aussenlager für von der Apostolischen Pönitentiarie abgeurteilte straffällig gewordene Franziskanermönche, gepflegt. - In Nürnberg stirbt das Patriziergeschlecht Derrer aus. - In Nürnberg ziehen die Marktvorsteher in ein Haus mit Gewölbe am Herrenmarkt. - In Regensburg entrüstet sich der Rat der Stadt über eine junge Braut, die vorgibt eine Jungfrau zu sein, obwohl sie schon ein Kind erwartet, sperrt sie ins Gefängnis und ordnet nach einigen Tagen die Heirat an, wobei ein entehrender Spezialplatz vor dem Altar aufgebaut wird und das Hochzeitsmal verboten wird. - In Neumarkt sind Johann Peter Schella, Konrad Wolf, Matthäus Bredauer und Hans Georg Reindl Bürgermeister. - Amberg wird kaiserlichösterreichisch. - Donauwörth wird wieder reichfrei. - In Amberg wird der Jesuitenpater Daniel Stadler geboren. - In Nürnberg fährt die Fahrende Post des Heiligen Reichs Erb General Postmeister Amt zu Nürnberg nach Regensburg mittwochs 13:00 Uhr ab, über Feucht, Postbauer, Neumarkt, Deining, Parsberg, Laaber. Ankunft in Regensburg ist mit Übernachtung in der fahrenden Kutsche donnerstags vormittags. - In Deining untersteht der katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalter und Wirt des Gasthauses Zur goldenen Ente später Zur Post Hans Eichseer (--), der Schwiegersohn von Rochus Schuster (--) dem nürnberger Postmeister Matthäus Braun. - In Eichstätt wird der Hexenjunge Balthasar Gorck (15) wegen Hexerei geköpft. - In Eichstätt wird der in Mainz geborene reisefreundliche Kunstsammler, der sogar auf das Domdechantenamt verzichtet hat um weltlich mobil zu sein und jährlich eine längere Kur macht, eichstätter Stiftscantor Johann Anton Knebel von von Katzenelnbogen (St) (44) nach dem Tod des in Mörnsheim geborenen Bischofs Johann Martin von Eyb (St) (73), obwohl er gar kein Priester sondern kaiserlicher Geheimer Rat ist, in zweiter Wahl neuer eichstätter Fürstbischof, weil der zuerst gewählt Nachfolger, der mainzer Dompropst, Geheimrat und trierer Chorbischof Freiherr xxx von der Leyen (--) die Wahl abgelehnt hat. - In Regensburg Sünching wird Freiherr Maximilian Franz von Seinsheim Sünching zum Graf Maximilian Franz von Seinsheim Sünching (--) erhoben. - In Nürnberg ist Anton Vogler (--) ein geschätzer Geigenbauer.  - In Nürnberg eröffnet die thurn und taxis Post alias Fahrpost ihre Strecke nach Augsburg. Eine Postkutschenfahrt kostet pro bayerischer Meile entsprechend 7,42 km den Betrag von 20 Kreuzer, wobei ein Kreuzer -,35 Euro entspricht. Jeder Passagier darf ein Handgepäck von 12,5 kg mitführen. - In Neumarkt wird David von Haim Woffenbach (--) neumarkter Schultheiß. - In Nürnberg wird zur berittenen katholischen kaiserlichen thurn und taxis Botenpost eine dauerhafte Postwagenroute Nürnberg~Würzburg und Nürnberg~Regensburg zur Personenbeförderung eingerichtet, wogegen sich der Rat der Stadt heftig zur Wehr setzt, indem er die nürnberg Bürger auffordert, sich den neuen Landkutschen in den Weg zu stellen, die Passagiere und die Waren aber freundlich durchzulassen, was auch an den Stadttoren passiert, weshalb die Postkutschen in Gostenhof halten müssen und dort eine neue Postwagenabfertigung alias Posthalterei im Gasthaus Zum Mondschein eingerichtet wird, wo sie zunächst drei Jahre bleibt. - In Regensburg beschließt die katholische kaiserliche thurn und Taxis Post die Brief- und Reit- und Fahrpost auf die Route Deuerling~Hohenschambach~Hemau~Daßwang zu verlegen, wodurch die Postkutsche durch Deuerling fährt, wofür aber erst noch die Poststrasse angelegt werden muss. Die Poststrassen im im Unterlauf stark mäandernden Labertal führen durch moorähnliche Abschnitte, haben lange und viele Überflutungsphasen, sind nicht gewartet, sind von starkem Verkehr gezeichnet und haben viele ausgefahrene und teils bis zu 1 m tiefe Schlaglöcher. Weil bei diesen Umständen die Poststrassen für die neuen Postkutschen nicht geeignet sind und die Amtspost nicht nur nicht einigermaßen pünktlich sondern nur stark verspätet befördert werden kann und eine Ausweichroute nicht existiert, wird eine neue Postroute über das regional bedeutendste Hemau und Seubersdorf über die trockeneren Höhenzüge mit chausseeartigen streckenweise kerzengeraden Abschnitten befestigten Untergründen und gleichmäßiger Schotterschicht an bestehenden kleinen Dörfern vorbei geplant. Die Positionen der neu anzulegenden Posthaltereien werden nicht nach Bedeutung des Ortes, sondern nur noch nach festglegten gleichen Streckenzeitabschnitten für den reibungslosen Pferdewechsel festgelegt. Mit der höheren Geschwindigkeit von 5,2 km/Stund sind je nach Gelände Pferdewechsel im Abstand von 2 bis 2,5 Meilen möglich.   

1704 Die zwei erstgeborenen Söhne von Graf Christian Albrecht von Wolfstein Sulzbürg (32) und seiner Ehefrau Auguste Friederike von Hohenlohe Oehringen (27) sterben. - Der bayerische Herzog und Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (42) flüchtet in die Niederlande, seine Frau Therese Kunigunde von Polen flieht nach Venedig. - In Nürnberg wird der nürnberger Malersohn mit böhmischen Wurzeln Daniel Preissler (38) Direktor der Nürnberger Malerakademie. - In Altdorf wird der in Jena geborene Physiker Johann Wilhelm Baier (29) aus einer nürnberger Kaufmannsfamilie neuer Professor für Mathematik und Physik. - In Erlangen wird das markgrärliche Schloss fertiggestellt. - Der kaiserlicher Generalfeldmarschall Fürst Hermann Friedrich von Hohenzollern Hechingen (St) (39) heiratet Eleonore von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (31). - Der in Rochefort geborene Fürst Maximilian Karl von Löwenstein Wertheim Rochefort (St) (31) wird Statthalter in der kaiserlichen habsburgischen Oberpfalz. - In Nürnberg ist der älteste Kaisersohn Joseph von Habsburg (St) (23) zu Gast, der vom Frauentor bis zur Burg die Sehenswürdigkeiten besucht. Der Bauernpranger auf dem Markt wird für ihn kurzfristig entfernt. - In Nürnberg findet ein Fischerstechen auf der Pegnitz statt. - In der Schlacht bei Höchstädt unterliegen Bayern und Frankreich der Haager Allianz aus England kaiserlichen, Niederländern und Preußen und haben 40.000 Tote Soldaten. Der französische König Ludwig XIV (St) (66), mit habsburgösterreichischer Mutter, verliert seine unbesiegbare Grande Armee. Bayern wird von den Österreichern besetzt. - Die Donau wird wieder von Prebrunn zum Oberen Wöhrd mit Schiffsketten aus dem Gewölbe der Fechtschule gesperrt. - In Nürnberg wird der Bauernpranger auf dem großen Markt zur Ankunft des ältesten Kaisersohn Joseph von Habsburg (St) (23) wieder abgebaut. - Graf von Löwenstein wird kaiserlicher Statthalter in Amberg. - In Nürnberg kommt die homosexuelle Soldatentochter Catharina Margaretha Linck (17) als Mann verkleidet mit einer radikalpietistischen Sekte an, wo sie sich den Täufern anschließt und als Anastasius Lagrantinus Rosenstengel getauft wird. Sie gibt sich als Prophet aus und zieht nach Hannover, wo sie sich als Soldat anwerben lässt und mehr als 7 Jahre als männlicher Soldat lebt. Bei ihrer Enttarnung desertiert sie und wird, weil sie eine Frau ist, nicht getötet sondern freigelassen. Sie wird insgesamt viermal getauft und heiratet zweimal dieselbe Frau. Sie wird 17 Jahre später von ihrer Schwiegermutter enttarnt und wegen Sodomie vom Inquisitionsgericht als letzte Frau in Europa hingerichtet. - In Nürnberg siedelt sich der aus Schweinfurt stammende Lebkuchenbäckersohn, Lebkuchenbäcker und Medailleur Georg Wilhelm Vestner (27) an und arbeitet für den Magistrat nebenbei als Stempelschneider. - In Schwabach wird das Gasthaus Zum Ochsen die schwabacher katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei. - Der nach Forchheim geflüchtete eichstätter Fürstbischof Johann Martin von Eyb (--) kehrt nach Herrieden zurück und stirbt bevor er nach Eichstätt zurückkehren kann. - In Deining erhält der Nachfolger und Schwiegersohn von Postmeister Rochus Schuster (--), der auch Wirt des Gasthauses Zur goldenen Ente später Zur Post ist, Hans Eichenseer (--), einen katholischen thurn und taxis Posthalterjahressold von 150 Gulden. - In Dietfurt erstellt der in Nabburg geborene dietfurter Maler Franz Widtmann  (--) die Altarbilder für die katholische döllwanger Kirche und die beiden katholischen wappersdorfer Kirchen.

1703 Wetter: Stenge Kälte im Januar. - Schlacht bei Höchsstädt an der Donau im September, wobei 17.000 katholische kaiserlichhabsburger Soldaten von einer katholischen wittelsbachbayerischfränkischen Armee besiegt werden.   Der römischdeutsche Kaiser ist Leopold von Habsburg (St) (63). Maria Anna von Wittelsbach (St) (++) war seine Großmutter. - Die wittelsbachkurbayerische Garnisonsstadt Neumarkt steht unter dem Befehl von Oberstleutnant Graf Wolf Michael von Drechsel Neustädt mit wenigen kurfürstlichbayerischen Soldaten und landsässigen Jägern. Im März marschieren die katholischen kaiserlichen Streitkräfte unter Feldmarschall Graf Hermann Otto II von Limburg Styrum (55) und dem in Bayreuth geborenen kaiserlichösterreichischhabsburger Feldmarschall Markgraf Christian Ernst von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (59), von Dietfurt auf Neumarkt zu, belagern die Stadt Neumarkt. In Pölling befindet sich sein Hauptquartier. In Woffenbach unterzeichnen nach fünf Tagen Oberstleutnant Graf Wolf Michael von Drechsel Neustädt, der neumarkter Schultheiß alias kurfürstlichbayerischer Schultheißenamtskommissar Adam von Wildburg, der Hofkastner alias Hofamtmann Pembler von Stepperg und der Magistrat der Stadt die Kapitulation unter folgenden Bedingungen: . Die bayerischen Soldaten dürfen ehrenhaft und mit Musik und zwölf Schüssen zur bayerischen Festung Ingolstadt abziehen. Die landsässigen Jäger unter ihrem Hauptmann deinschwanger Forstmeister Georg Adam Kandler gehen mit dem Versprechen innerhalb eines Jahres nicht gegen den Kaiser zu kämpfen nach Hause. Die kurpfälzischbayerischen Beamten Adam von Wildburg, Pembler von Stepperg und der Forstmeister Hans Heinrich von Löwenthal zu Deining, der Gerichtsschreiber Johann Andre Pleyer, der Oberaufschläger Johann Ferdinand Rödel, der Oberumgelder Michael Heinrich Berthinger und alle Gegenschreiber, Einspänninger, Gerichtsdiener und andere Diener der Stadt und auf dem Lande bleiben in ihren Ämtern aber ihrer Dienste entlassen. Der Schultheiß Adam von Wildburg und sein Sohn Johann Friedrich Adam von Wildburg bleiben lebenslang im Besitz des Salzhandels von Kelheim in die fränkischen Lande. Die Religion wird nicht angetastet. Es wird nicht geplündert und niemand muss Soldaten einquartieren. Doch am folgenden Tag besetzen die Österreicher die Stadt Neumarkt, entwenden 18 Kanonen, plündern das bürgerliche Zeughaus, reißen an einigen Stellen die Stadtmauer ein und werden durch Verleumdung einiger städtischen Beamte dazu gebracht die Bürger wegen angeblicher feindlicher Gesinnung und Untreue zu quälen. Der Forstmeister Hans Heinrich von Löwenthal zu Deining wird als Geisel nach Nürnberg gebracht und gezwungen seine eigenen Haftkosten zu tragen. Die Beamten Muffel und Schilling von Osternohe werden neue Forstmeister. Bis 17 07 entstehen der Stadt für die Verpflegung der Besatzer, die Winterquartier der hohenzoller Truppen der Stadt 88.000 Gulden. - Amberg wird von einer katholischen österreichischen Armee belagert und nach einem wochenlangen Kanonenbeschuß gestürmt, wobei 32 Bürgeranwesen in Flammen aufgehen. - Der ansbacher Bürger Häffelein lässt sich angeblich mit dem Teufel ein und wird hingerichtet. - In Lauf wird auf Burg Schönberg Prinz Friedrich Ernst Heinrich von Brandenburg Kulmbach (St) als letzter offizieller Sohn von Markgraf Christian Heinrich von Brandenburg Kulmbach (St) (42) und der wolfsteiner Grafentochter Sophie Christiane von Wolfstein Sulzbürg (36) geboren. Der hochverschuldete Markgraf Christian Heinrich von Brandenburg Kulmbach (St) (42) schließt den Schönberger Vertrag auf Burg Schönberg bei Lauf ab, in dem er auf die ihm zustehenden fränkischen Fürstentümer Ansbach und Bayreuth zugunsten Preußens verzichtet und den standesgemäßen Adelssitz Weferlingen annimmt. - Die bayerische Garnisonsstadt Neumarkt wird im Spanischen Erbfolgekrieg nach fünftägiger Belagerung von österreichischen Truppen und Truppen des fränkischen Reichskreises unter Feldmarschall Graf Hermann Otto II von Limburg Styrum (55) besetzt. -  Die Schlüssel der Stadt Regensburg werden auf der Steinernen Brücke kampflos an den bayerischen General Alessandro Maffei übergeben. Der katholische bayerische Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (41) fordert erfolgreich, dass keine der beiden Kriegsparteien mehr die Brücke benützen kann und gesteht Regensburg dafür die Neutralität und seinen Truppenabzug zu. - Der eichstätter Fürstbischof Johann Martin von Eyb (73) flieht vor den Franzosen nach Herrieden und weiter nach Forchheim. - Burg Rosenburg über Riedenburg wird durch die katholischen österreichischen Truppen erobert. - In Nürnberg wird von Ruprecht Götz eine Spiegelmanufaktur in Gleishammer an Stelle eines alten Hammerwerks errichtet. - Kaiserliche Truppen des fränkischen Kreises unter Oberst Paulus XII Tucher (47) erobern unter Beteiligung von nürnberger Truppen die vor Nürnberg gelegene bayerische Festung Rothenberg nach 23 wöchiger Belagerung und Kaiser Leopold von Habsburg (St) (50)  übergibt die geschleifte Festung Rothenberg der Reichsstadt Nürnberg. - Europaweite Finanzkrise durch einen Schuldenschnitt beim Tod des jüdischen wiener Hoffaktors Samuel Oppenheimer (73). - In Regensburg beendet Hanns Fischer alias Hans Fischer sein Amt als Scharfrichter. - In Nürnberg stirbt der Waffenschmied Gottfried Hautzsch (69), der das konische Zündloch zur Erhöhung der Ladegeschwindigkeit bei Pistolen erfunden hat. - In Neumarkt sind Johann Peter Schella, Konrad Wolf, Matthäus Bredauer, Georg Hager und Hans Georg Reindl Bürgermeister. - In Nürnberg stirbt der in Sulzbach geborene ehemalige schwedische und venezianische General, kaiserlicher Oberbefehlshaber der Kavallerie, französische, schwedische und bayerische Militär, der jüngste sulzbacher Pfalzgrafensohn Philipp Florinus von Wittelsbach (St) (73). - In Amberg fordern feindliche Österreicher unter Führung von Graf Herbeville die Übergabe der Stadt, was aber der kaiserliche Kommandant in der Stadt Amberg Graf San Bonifazio ablehnt. Graf Herbeville quartiert sich in Kümmersbruck ein und beginnt mit der Beschießung der Stadt Amberg, wodurch ein Loch beim Nabburger Tor in der Stadtmauer entsteht, 112 Häuser abbrennen und die anderen schwer getroffen werden. Eine Kanonenkugel trifft die österreichischen Angreifer, die im Refektorium des Franziskanerklosters auf dem Mariahilfberg beim Essen zusammensitzen und bleibt im Raum liegen. Trotz Vorbereitung und Gegenwehr muss die Stadt Amberg übergeben werden. - Der Ritterkanton Altmühl verlegt seine Kanzlei von Rügland nach Schloss Wilhermsdorf. - In Erlangen kauft der in Bayreuth geborenen Markgraf Christian Ernst von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (59) das noch unfertige Schloss Erlangen seinem Sohn Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (25) für seine 3. Ehefrau Elisabeth Sophie von Zollern Brandenburg (29), Halbschwester des selbstgekrönten König von Preußen Friedrich von Zollern Brandenburg (46) ab. - In Ansbach wird der neu erbaute Brandenburger Hof Neustadt 4 als neue Posthalterei der Postexpedition als repräsentatives Gebäude fertiggestellt. - In Hersbruck Reichenschwand wird das Schloss Reichenschwand geplündert und leergeräumt.  - In Amberg wird das Gasthaus Zum Wilden Mann später Alte Münze Bahnhofstrasse 10 zertört. - Der polnische König und sächsische Kurfürst August der Starke (St) (59) schickt seinen Kommandeur Freiherr Matthias Johann von der Schulenburg (42) mit seinem Reichskontingent in die Oberpfalz, dessen Schwester Ehrengard Melusine von der Schulenburg (36) die Mätresse des in Hannover geborenen hannoveraner Kurfürsten und späteren englischen Königs Georg von Hannover (43) ist, mit der dieser einige uneheliche Kinder hat. - In Ansbach erbaut Gabriel de Gabrieli (32) die Posthalterei alias das Gasthaus Brandenburger Hof. - In Nittenau ist Hans Wolf Kellner (--) katholischer kaiserlicher thurn und taxis Posthalter im Gasthaus Zur xxx an der Prager Strasse, der auch die Witwe Pockh (--) seines Vorgängers geheiratet hat. - In Herrieden flüchtet der eichstätter Fürstbischof Johann Martin von Eyb (--) vor den französischen Truppen nach Forchheim. - Der katholische bayerische Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (41), der bereits im Februar das Herzogtum Pfalz-Neuburg und dort ua das wittelsbachkurpfälzische Velburg erobert hat, will seine Nachbarn nördlich von Neumarkt, die des fränkischen Reichskreises angreifen, woraufhin kaiserlichhabsburger Truppen unter General Styrum die wittelsbachkurbayerische Festung Neumarkt erobern und zwei Wochen später das wittelsbachkurbayerisch besetzte Velburg befreien, wobei der kaiserliche General Feldmarschall Leutnant Markgraf Georg Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (25) fällt. Zwei Tage später kommt es zur Schlacht bei Schmidtmühlen, wo zwar die wittelsbachkurbayerischen Truppen die kaiserlichhabsburger Truppen wieder besiegen, aber danach wieder abziehen müssen, weil sie an der bayerischen Südfront gebraucht werden, wodurch der größte Teil der Oberpfalz wieder unter kaiserliche Vorherrschaft bleibt. - In Dietfurt Mallerstetten findet die Schlacht von Mallerstetten statt, die erste kurbayerische Feldschlacht im Spanischen Erbfolgekrieg. - In Bamberg wird auf ein Theologisches Gutachen des in Altdorf geborenen evangelische Theologe Johann Faber (59) alias Johann Fabricius hin die welfische Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig Wolfenbüttelel (St) (70)  . - Markgraf Georg Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (25) hat sich vom in Nürnberg geborenen zollerner Hofmaler Johann Carl Zierl (25) porträtieren lassen. Johann Carl Zierl (25) wird in Ungnade fallen und vom Hof gejagt, weshalb er durch Deutschland zieht. - Der in Altdorf geborene evangelische Theologen Johann Faber (59) alias Johann Fabricius erstellt einGutachten von der streng protestantisch erzogenen welfischen Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig Wolfenbüttelel (St) (12) um die Frage, ob ein Wechsel zum katholischen Glauben ihre Gesundheit gefährden würde, damit sie den späteren katholischen Kaiser Karl heiraten kann. - Burg Pappenheim wird von den Franzosen zerstört und besetzt.

1702 Wetter: Kälteinbruch im März mit wochenlangem Schnee. - Nach der Besetzung von ua Regensburg und Neuburg durch bayerische Truppen wird der Reichskrieg gegen das Bündnis Bayern, Kurköln und Frankreich erklärt. -  Der nürnberger Röhrenmeister und Brunnenmeister Martin Löhner erbaut für das Schloß Schillingsfürst ein ochsentretradbetriebenes Pumpwerk für Wasserspiele. - In Nürnberg gründet der von Jesuiten erzogene Dominikanermönch und übergetretene Protestant Johann Baptist Homann ein eigenes Handelshaus für Landkarten und Globen, die er selbst erstellt. - In Regensburg wird einem Wiederholungsdieb, dem man schon in Braunau die Ohren abgeschnitten hatte, ein Galgenmal auf den Rücken gebrannt. Er wird gestäupt alias mit der Peitsche verprügelt und aus der Stadt verbannt. - In Regensburg werden zwei Grenadiere der Regensburger Stadtgarnison als Deserteure mit gefälschten Pässen verhaftet. Die Deserteure werden an den Pranger gestellt, ihre Degen symbolhaft als Ausdruck des Ausschlusses aus der Truppe zerbrochen, jedem ein Ohr abgeschnitten und beide aus der Stadt verbannt. - In Regensburg werden vom Rat der Stadt die Gassenketten und dazugehörigen Schlösser visitiert. - In Neumarkt sind Konrad Wolf, Matthäus Bredauer, Georg Hager, Johann Peter Schella und Hans Georg Reindl Bürgermeister und Adam Wild von Wildburg ist Schultheiß. - In Nürnberg erfindet der Waffenschied Gottfried Hautsch (68) das Konische Zündloch, bei dem die Pfanne sich selbst beschüttet und dadurch seine Pistolen eine dreifache Ladegeschwindigkeit haben. - In Nürnberg heiratet der Rotschmied und Leuchtermachermeister Johann Georg Romstöck die Leuchtermachertochter Kunigunde Reschl, der bei seiner Wanderschaft bis Schlesien kam. - In Eichstätt wird das Heiliggeistspital mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Parsberg kauft Ludwig von Rumel das Schloss Herrnried. - In Nürnberg gründet der im Unterallgäu geborene streng katholisch jesuitisch erzogene, zum Protestantismus übergetretene Buchhändlersohn und nürnberger Notar Johann Baptist Homann (38) einen Handel und einen Verlag für Kartographie, der auch Globen verkauft und unterbietet seine holländische und französische Konkurrenz bis er der bedeutendste deutsche Herausgeber von Landkarten und Atlanten ist. - Der nürnberger Goldschmied und Silberschmied Sigmund Bierfreund (--) stirbt als Meister der Tulpenkuppen alias Pokalen in traditioneller Silberschmiedekunst gearbeitet. Er benutzte die Meisterpunze mit seinen Initialen SBF und ist einer der letzten, die noch keine neueren Materialien verarbeiteten.  - In Nürnberg eröffnet die thurn und taxis Post alias Fahrpost ihre Strecke nach Coburg. - In Nürnberg erhält der postamtserbberechtigte Johann Franz Somigliano (--) auf Befehl des Kaisers das Amt des nürnberger Postmeisters gegen die Interessen der Familie Thurn und Taxis, was sich aber drei Jahre hinzieht und er sich danach doch mit 14.000 Gulden auszahlen lässt. Gleichzeitig wird zur berittenen Post eine dauerhafte Postwagenroute Nürnberg~Coburg~Jena~Leipzig zur Personenbeförderung eingerichtet. - In Parsberg Herrnried erhält Wilhelm Ludwig von Rummel (--) drei Viertel von Schloss Herrnried, wobei er sechs Jahre später den Rest dazubekommt,

1701 Wetter: Kein Winter in Weiden. - In der Stadt Neumarkt gibt es ein Gasthaus Zum Schwarzer Bären. - Der in Leipzig geborene nürnberger Instrumentenbauer Johann Christoph Denner (46) hat die Klarinette erfunden. - Der in Neumarkt geborene ingolstädter Universitätsprofessor Johann M. Roß stirbt. - In Burglengenfeld nennt sich das Landgericht seit Jahrhunderten Landgericht auf dem Nordgau. - Der mit Leopoldine Eleonore von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (22) verheiratete bayerische Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (39), der schon Statthalter der spanischen Niederlande ist, verbündet sich im Spanischen Erbfolgekrieg, wegen des eigentlichen aussterbenden Hauses Habsburg, mit dem von Maria Theresia von Habsburg Spanien (St) (+16 83) verwitweten französischen König Ludwig XIV (St) (62), dem Schwiegervater seiner verstorbenen Schwester Maria Anna von Wittelsbach (St) (+16 90), der vermeintlichen zukünftigen französischen Königin, kehrt mit seinem umfangreichen Hofstaat von Brüssel nach München zurück und spekuliert im Falle eines Sieges auf ein Königreich Bayern. - In Neumarkt werden die Aborte morgens bis 07:00 Uhr geleert. - In Neumarkt rauchen sogar schon Bauern. Der neumarkter Bürger Kaspar Schwember verklagt seinen Nachbarn, den Bäcker Jakob Reichenbacher, da dieser in seinem Haus einen Tanzsaal eröffnet hat und Kaspar Schwember ein mögliches Feuer durch Rauchen fürchtet. - In Neumarkt reißt der neumarkter Bürger Ludwig Schneider einem Soldaten, der bei ihm im Zimmer eine Tabakpfeife raucht, diese aus dem Mund und zieht ihn an den Haaren herum, wofür er mit zwei Stunden im Stock im Amtshaus bestraft wird. - In Riedenburg findet ein Hexenprozess wegen Schatzgräberei statt. - Kaiser Leopold von Habsburg (St) (48)  erlaubt dem zollernbrandenburger Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg (St) (44) eine Standeserhöhung zum König von Preußen. - In Nürnberg finden im Haus des Pietisten Wirth private Bibelstunden statt. - In Neumarkt sind Konrad Wolf, Matthäus Bredauer, Hans Gerog Ganz, Martin Eder und Hans Georg Reindl Bürgermeister und xxx von Ulm ist Schultheiß. - In Neumarkt beginnt der neue Stadtarzt alias Stadtphysikus Anton Winter mit folgender Gebührenordnung: Der erste Krankenbesuch kostet 45 Kreuzer, jeder weitere 10 Kreuzer, Besichtigung des Harns 10 Kreuzer. - In Labersricht gibt der Bader Johann Luzner einer an Fieber leidenden Frau ein Brechmittel, wonach sie stirbt. Er wird in Neumarkt angeklagt. - In Neumarkt macht der Wunderheiler Johann Turlavius mit seiner Tinktur von sich reden, weshalb die angeblich Geheilten, besonders der Kupferschmied Balthasar Geisler vor den Schultheiß zitiert und vernommen werden. Nach drei Monaten fordert der Stadtarzt ein Einschreiten gegen Turlavius. - In den spanischen Erfolgekriegen tauscht der neunte Fürstensohn und preußische General Fürst Leopold von Anhalt Dessau (25) auf eigene Kosten die hölzernen Ladestöcke seiner Musketen durch Eisenkopfstöcke aus und kann dadurch bis zu 3 Mal in der Minute schneller schießen als seine Gegner. - In Erlangen gründet der markgräfliche Stadtdirektor Christoph Adam Groß von Trockau (52) eine Ritterakademie für junge Adelige, in der Reiten, Fechten, Tanzen und militärisches Exerzieren gelehrt wird, was die Universitäten nicht anbieten. - Der in Mainz geborene Freiherr Friedrich Karl von Schönborn Buchheim (St) (27) und sein in Steinheim geborener Vater, der kurmainzischen Staatsminister Freiherr  Melchior Friedrich von Schönborn-Buchheim (St) (57) werden in den Grafenstand erhoben. Johann Philipp Franz von Schönborn (St) (28) ist Domherr in Würzburg und lebt in der Residenz. Der kaiserliche Kämmerer und Reichshofrat  Rudolf Franz Erwein von Schönborn (St) (24) erheiratet Wiesentheid durch die Verehelichung mit der Witwe Gräfin Eleonore von Hatzfeld alias Eleonara von Schönborn (St) (22). Sie hat bereits 3 verstorbene Kinder. - In Nürnberg tritt der Wandermarionettenspieler und Komödiant Johann Baptist Hilverding mit 1 Meter großen Marionetten und Bühnenmaschinerie für verschiedene Szenen auf. Er handelt auch mit optischen Geräten und Branntwein. - In Regensburg kommt es zur Affäre Kardinal Graf von Lamberg (50), dem in Wien geborenen katholischen kaiserlichen Principal-Commissär, worüber extra ein Kupferstich erstellt wird. - In Erlangen gibt es in der Neustadt vier Bürgermeister und acht Räte, die zwei Jahre amtieren. - In Regensburg Nittendorf Schönhofen verkauft der Hammerwerksbesitzer Hans Walter Sauerzapf (--) den verfallenen Eisenhammer Schönhofen an den allinger Bauern Sebastian Poschenrieder (--), der ihn wieder aufbaut und ein neues Hammerhaus baut. - In Nürnberg stirbt der katholische thurn und taxis Postmeister Wolfgang Anton von Öxle von Friedenberg (--) mit Postamt im an die St Salvatorkirche angebauten Gasthof Zum goldenen Reh am Roßmarkt alias Josephsplatz 3 mit Rückgebäuden zur Karolinenstrasse 36 unerwartet jung. Weil die Franzosen in Brüssel in die Zentrale der kaiserlichen thurn und taxis Post einmarschiert sind, fürchtet man längere Zeit, dass sich die oberste Postleitung mit ihrem ebenfalls katholischen papsttreuen Gefolge in der evangelischen Stadt Nürnberg niederlässt und beschwört schon apokalyptische Zustände. Tatsächlich wird der langjährige oberste Sekretär Joachim Heinrich Nagel (--) neuer nürberger Postverwalter, bis man den turn und taxis Erbprinz xxx nach Nürnberg schicken und die ehemalige nürnberg Postmeisterfamilie Somigliano mit Johann Franz Somigliano (--) wieder als Postmeister einsetzen kann, die eine Erbanwartschaft auf das Postmeisteramt hat, der aber unerwartet vertröstet wird, weil das Amt für die thurn und taxis Familie vorgesehen sei und sogar ausbezahlt werden könnte. Das Postamt zieht in das Gasthaus Zur goldenen Gans in der Winklerstrasse um, das JA Böner (--) auf einem Stahlstich dokumentiert. - In Altmannstein, das ein Markt ist, bestehen die Reste der niedergebrannten Burg Altmann bis zum ersten Stock, wo auch der Abtrittserker noch zu sehen ist und die Burgmauern mit niedergebrannten Verteidigungsanlagen. Der Bergfried ragt doppelt so hoch über der Ruine. - In Schwandorf gibt es das seit 15 99 bestehende Hammerschloß Ettmannsdorf Ettmannsdorfer Straße 86 und gegenüber das neuerbaute Schloss von Freiherr Peter Wenzel von Rußwurm (--) Ettmannsdorfer Straße 131 (20 24 Musikakademie).

1700 Wetter: Sonniges Jahr mit guter Weinernte. - Neumarkt hat 2.686 Einwohner. - Erbtochter Sophe Luise von Wolfstein wird geboren. - In Lauf Schönberg wird Prinzessin Sophie Magdalene von Zollern Brandenburg Kulmbach (St) als Tochter von Christian Heinrich von Zollern Brandenburg Kulmbach (St) (39) und seiner Frau Sophie Christiane von Wolfstein (33) geboren. Sie wird Königin von Dänemark. - In Ansbach wird ein türkisches Mädchen getauft. - Der in Neumarkt geborene spanische Hauptmann Johann Christoph Reindl macht in Neumarkt eine Stiftung. - Der Rat der Stadt Neumarkt wird von der Regierung in München beauftragt die Tabakproduktion zu verwalten und den Tabak nach München zu liefern. Adam Roth wird Tabakfaktor. - In Neumarkt wird ein Findelkind vor dem Kapuzinerkloster gefunden. - In der Landgrafschaft Leuchtenberg wird Katharina Winter der Behexung eines Neubaus eines Nachbarn beschuldigt. Es kommt nicht zum Prozess. - In Kötzting findet ein Hexenprozess statt. - In Nürnberg verbietet der Rat der Stadt der Theatergruppe Johann Veltens unter der Führung von Gabriel Möller und Christian Möller ärgerliche Gebärden und Mimiken. - In Nürnberg erwirbt der in Marktredwitz geborene augsburger Kupferstecher Johann Christoph Weigel (39) das Bürgerrecht und heiratet die Schreibmeistertochter und Rechenmeistertochter Barbara Magdalena Schwab. - In Ansbach wird der Orgelbauer Friedrich Siegmund Prediger geboren. - In Freystadt beginnt Graf Ferdinand Lorenz Xaver von Tilly und Breitenegg (--) nach Plänen des graubündener Giovanni Antonio Viscardi (65) mit dem Bau der atemberaubenden Wallfahrtskirche Mariahilf, wohl wissend, dass die zu erwartenden Masse an Wallfahrern betreut werden muss, was bisher bis 16 87 bei der kleinen Wallfahrtskirche drei von Dietfurt strafgefangene und strafversetzte Franziskanermönche, die im ehemaligen Mesnerhaus untergebracht waren, zur Abbüßung ihrer Sünden leiseten, aber von der Stadt Freystadt 16 87 vertrieben wurden. Nur deshalb wird der Neubau, der eigentlich zur Stadtpfarrkirche gehört, durch den Ansturm der Wallfahrer 17 05 von den zurückgekehrten Franziskanermönchen wieder mitgenutzt werden. - In Weiden erwirbt die Familie Stöckel das Gasthaus Hennerloch in der Türlgasse 7 und nennt das Gasthaus in Stöckelbrauhaus. - In Sulzbach wird der pfalzsulzbacher Pfalzgraf-Herzog Johann Christian Joseph von Wittelsbach (St) geboren. - Die Familie von Guttenberg wird in den Freiherrstand erhoben. - Der baufreudige, in Hanau Steinheim geborene bamberger Fürstbischof und mainzer Kurfürst und Erzbischof Lothar Franz von Schönborn (St) (45) erläßt ein Gesetz, daß dergleichen öede Hofstätte alias zerstörte Bauten aus dem 30 jährigen Krieg inner Jahr und Tag angebauet oder in unterbleibendem fall von hoher Obrigkeits wegen eingezogen und käufflich begeben werden sollen. - In Neumarkt sind Konrad Wolf, Matthäus Bredauer und Hans Georg Reindl Bürgermeister. - In Neumarkt beteiligen sich 25 Corporischristbruderschaftler, die sich auch während der Prozessionen geißeln oder große Kreuze tragen. - In Fronberg hat Johann Michael von Schallern das Schallernschloss fertiggestellt. - Bajonette müssen beim Ladevorgang nicht mehr abgenommen werden. - Der reichsstädtische reichenecker Amtspfleger Johann Gottlieb Tucher (38) kauft das sogenannte Weihergut mit dem Schloßel von Johann Georg von Preysing und baut im Garten ein Herrenhaus mit getönten Flächen und hellen Bänderungen. - In Nürnberg wird die Anzahl von Rotbierbrauereien auf 24 und die von Weißbierbrauereien auf 11 beschränkt. - In Regensburg Steinweg wird die Brauerei Auer Bräu gegründet. - Der in St Georgen geborene, in Regensburg aufgewachsene und in Altdorf studierte Gastwirtssohn, Schreibersohn und volkstümliche Erzähler Johann Beer (45) stirbt bei einem Jagdvergnügen, einer m Vogelschießen. - In Regensburg Stadtamhof wird die Weizenbierbrauerei St Magn gegründet. - In Regensburg wird das Gasthaus Zur weißen Lilie Fröhliche Türken Strasse 4 gegründet. - In Schwabach kauft Christian Hannibal Steinmark die Schriftgießerei Schütz im Seiler Dillmeyer Haus für 1740 Gulden. - In Nürnberg wird die Museumsbrücke erbaut und Josephsbrücke oder Königsbrücke genannt. - In Regensburg ist Joseph Hädl (--) als Geigenbauer tätig. Er ist der Sohn oder Bruder von Johann Hädl. Ausserdem ist er als Hemauer Spielmann bekannt. - In Nürnberg arbeitet Sebastian Schelle (--) als Geigenbauer. - In Nürnberg revidiert die nürnberger Börse die Wechselordnung in bezug auf Indossamente. - In Nürnberg Erlenstegen wird das Renaissance Schloss Oberbürg Oberbürger Strasse 1 von Graf xxx von Polheim (--) in ein Barock Schloss umgebaut. - In Regensburg Köfering lässt Graf xxx von Lerchenfeld (--) nach 20 Jahren Umbau von Wasserschloß Köfering einen barocken Park mit Gartenpavillon anlegen. Der Umbau wird weitere 20 Jahre dauern. - In Ansbach erbaut Gabriel de Gabrieli (29) das barocke Adelspalais Jaxtheim in der Platenstrasse. - In Schwabach wird das Gasthaus Zum schwarzen Adler in der Zöllnertorstrasse 1 die schwabacher katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei.

1699 Wetter: Totale Sonnenfinsternis in Nürnberg. - Das Hofbräuhaus in Neumarkt gehört dem katholischen bayerischen Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (37). - Der neue herzoglichwittelsbachbayerische neumarkter Schultheiß Johann Georg von Neumayer (--), der zwei Jahre zuvor den Möningerberg gekauft und ihn sofort abgeholzt hat, beginnt sich darauf ein eigenes Schloß mit einer Schloßkapelle zu bauen. Obwohl er dort schon seit dem Kauf  16 97 ein eigenes Brauhaus besitzt, in dem er eigentlich nur zum Eigenverbrauch möninger Weißbier für sich brauen darf oder es  als Arzneimittel an persönliche Freunde nach Neumarkt ausführen darf, verkauft er dieses billige Bier in weiteren Kreisen in der Region, wogegen sich sofort der Rat der Stadt Neumarkt zu wehren beginnt. - Der in Burg Obersulzbürg geborene unverheiratete Grafensohn Wolfgang Ludwig von Wolfstein (24), der Sohn des 16 93 verstorbenen Graf Albrecht Friedrich von Wolfstein, Freiherr von Obersulzbürg und Birnbaum (++) und der Grafentochter Sophie Luise von Castell Remlingen (55) stirbt. - In Nürnberg wird Paul Martin Alberti offizieller Militärgeistlicher. - In Amberg wird der spätere klosterensdorfer Abt Anselm Desing geboren. - Der bei Hof festgenommene Räuberhauptmann Nikol List (43) wird gerädert. - In Nürnberg gründet der Rat durch Johann Konrad Feuerlein eine Armenschule um die von den Pietisten befürchtete Verwahrlosung der armen Kinder. - In Nürnberg bringt der Kupferstecher und Kunsthändler Johann Alexander Böner (52) hunderte Ansichten von Nürnberg in seinem Werk Des heiligen römischen Reichs Stadt Zierdte heraus. - In Nürnberg bringt der Verleger Wolfgang Moritz Endter das Johann Pachelbel (46) Werk für Orgel Hexachordum Apollinis inklusive der berühmten Aria Sebaldina heraus. - In Neumarkt sind Konrad Wolf, Matthäus Bredauer, Hans Georg Ganz und Hans Georg Reindl Bürgermeister. - Der neumarkter Hofkastner David Hain aus Woffenbach (--) erhält vom Rat der Stadt Neumarkt wegen des Brauens von Dünnbier ein Brauverbot. - In Bayreuth lässt sich der in Bayreuth geborenen Markgraf Christian Ernst von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (55) als Triumphator über die Türken auf dem Markgrafenbrunnen verewigen. Neben ihm steht sein Kammerzwerg Johann Tramm aus Stammbach, der wie sein Herr vergoldet ist. - Laut Zedleriana (von 17 31) werden bis ins nächste Jahr alle Musketen mit Luntenschlössern von den mit Steinschlößern versehenen Finten ersetzt und höchsten als Festungswaffen verwendet, obwohl sie ein höheres Kalilber verschießen, weiter schießen und bei den Zündvorgängen und beim Zielen viel zuverlässiger sind. Alle Fuß-Knechte erhalten Flinten. - In Nürnberg kauft Georg Rochus Weber die Gaststätte Bratwurstglöcklein Sebalder Platz links neben der Sebalduskirche an der Moritzkapelle, die auf dem sebalder Friedhof stand. - Der in Hersbruck geborene spätere unfreiwillige preußische Hofnarr beim Tabakskollegium Jacob Paul Gundling (26) begleitet den nürnberger Patrizier Jacobus von Tetzell bei seiner Reise nach Holland und England. - Die in Ansbach geborene Markgrafentochter Dorothea Frederike von Brandenburg-Ansbach (St) (23) den in Baden geborenen Graf Johann Reinhard III von Hanau (St) (34). - In Velburg zieht der aus Ostpreußen stammende katholische Eremit Konstantin Plack auf den Hohenberg alias Kalvarienberg. - In Sulzbach-Rosenberg Haunritz wird der Eisenhammer in eine Papiermühle umfunktioniert. - In Amberg wird die Fronfeste erbaut und als Gefängnis alias Zuchthaus genutzt. - In Nürnberg heißen laut der historischen Karte Hegel / Egloff von 18 74 Strassen und Plätze folgendermaßen: Der Hauptmarkt heißt nur Markt, der Hans Sachs Platz heißt Spital Kirchhof, die Martin Treu Strasse heißt Zotenberg, die Theresienstrasse heißt Diligengasse, die Rotschmiedsgasse heißt Unteres Taschenthal, die Tucherstrasse heißt Alte Ledergasse, die Innere Cramer Klett Strasse heißt Beim Werderthürl, Rosental heißt Elende Gasse, die Lorenzer Strasse heißt Lorenzer Platz, die Peter Vischer Strasse heißt Catharinen Graben, die Königstrasse ist dreigeteilt und heißt von Norden nach Süden Unterhalb Lorenzen, Oberhalb Lorenzen und ab der Mauthalle Bei dem Frauen Thor, die Karolinenstrasse heißt Am Fischbach, die Brunnengasse heißt Roth Gasse, die Adlerstrasse heißt Rossmarkt, die Kaiserstrasse heißt Unter den Hutern, der Josephsplatz heißt Kornmarkt, die Kurt Schumacher Strasse heißt Kohlhütten, die Jakobstrasse heißt Auf dem Steig, die Färberstrasse heißt Auf der Walch, die Ottostrasse heißt Lodergasse, die Ludwigstrasse heißt Schmidtgasse, die Karl Grillenberger Strasse heißt Beim Bräuhaus. Westtor und Mohrengasse gibt es noch nicht, die Obere Kreuzgasse heißt Bei der Kalkhütte, die Mittlere Kreuzgasse heißt Kreuzgasse, die Untere Kreuzgasse heißt Auf der Sägmühl, die Maxbrücke heißt Steinernebrücke, der Maxplatz heißt Neuerbau, die Neutorstrasse und die Lammsgasse heißt Hintere Füll, die Agnesgasse heißt Hundsgässchen, die Albrech Dürer Strasse heißt Zisselgasse, der Albrecht Dürer Platz heißt Milchmarkt, die Bergstrasse heißt Beim Thiergärtnerthor, der Paniersplatz heißt Ponersberg, die Schildgasse heißt Drahtschmiedgasse, die Burgstrasse heißt Unter der Veste, die Theresienstrasse heißt Diligengasse, der Egidienplatz heißt Diligenhof, der Theresienplatz hießt Heumarkt, der Weberplatz heißt Schwabenberg und die Museumsbrücke heißt Barfüßerbrücke. - In Regensburg Regendorf verkauft Franziska Adelheid von Braittenburg (--) das Schloss Regendorf an den oberpfälzer Freiherr Philipp Anton Leopold von Oberndorff (--). - In Nittenau stirbt der Posthalter Johannes Andre Pockh als das Kellergewälbe seines thurn und taxis Posthauses alias Gasthaus Zur .. an der Prager Strasse einstürzt. Er hinterlässt eine schwangere Witwe und drei eigene Kinder. Der zuständige katholische regensburger thurn und taxis Postmeister Baron xxx von Sickenhausen (--) genehmigt, dass die Witwe die Posthalterei weiterführt. - In Mülhausen ist die Burg Wappersdorf seit einigen Jahrzehnten zu einem kleinen Schlösschen umgebaut, wobei sich über dem Eingangsportal das Wappen von xxx von Freistatt befindet.

1698 In Oehringen heiratet der in Burg Obersulzbürg geborene Graf Christian Albrecht von Wolfstein Sulzbürg (26) die Grafentochter Auguste Friederike von Hohenlohe Oehringen (21). - Der in Neumarkt geborene klosterwaldsassener Abt Albert Hausner (51) lässt mit 15 barocken Gebetssäulen einen Rosenkranzstationsweg vor der Dreifaltigkeitskirche Kappl errichten. - In Neumarkt wird von Balthasar Böck ein fahrbarer Drache und ein Einhorn zur Karfreitagsprozession bemalt. - In Nürnberg werden die fürstlich sachsen zaitzischen Comoedianten verpflichtet keine Obszönitäten zu zeigen. - In Nürnberg erwirbt der in Redwitz geborene augsburger Kupferstecher Christoph Weigel (44) das Bürgerrecht und verlegt sein erstes Buch Bilderlust von etwa 70 Büchern. Sein Buch Abbildung der gemeinnützlichen Hauptstände erscheint in Regensburg. - In der Gegend von Bayreuth treiben Nikol List (42) und seine Räuberbande ihr Unwesen. Nikol List (42), der in Sachsen einen Gasthof zur Tarnung betreibt, begeht den größten Kirchenraub aller Zeiten in Lüneburg, wo er mit einem Nachschlüssel 5 Kilogramm Gold, Silber, Perlen und Edelsteine stiehlt. Der Räuberhauptmann Nikol List (42) und zwei seiner Bandenmitglieder werden bei Hof gefangen genommen. Der Räuber Horn wird in Hof hingerichtet. Nikol List (42) wird nach Celle ausgeliefert und dort gefoltert. Während der Folter wird Opium bei ihm gefunden, was erklärt, dass er sich vor der Folter nicht fürchtete. - Der aus Hilpoltstein stammende lutherische Theologe und Inspektor der Alumnen in Altdorf Gustav Georg Zeltner (21) wechselt von Altdorf als Vikar und Metaphysikprofessor nach Nürnberg an das Aegideumgymnasium. - In Nürnberg steigt ein Dieb durch den Ofen der Sakristei in die Kirche St Johannis ein und entwendet silberne und goldene Kannen und Löffel für 200 Gulden. - In Nürnberg schafft der Rat der Stadt die Fechtschulen ab. - Burg Kürn brennt durch einen Blitzschlag ab. - Der klosterlangheimer Abt Gallus Knauer stellt den Ostbau des Barockschloß Tambach fertig. - In Neumarkt sind Konrad Wolf, Matthäus Bredauer und Hans Georg Reindl Bürgermeister. - In Nürnberg wird ein großes Schauturnier abgehalten. - In Amberg werden auf der Stadtbrille die beidseitigen Türmchen und das dritte Geschoß über dem mittleren Joch abgerissen und die Anlage wird einheitlich bedacht. - In Hemau wird das zerstörte Schloß Laufenthal wiederaufgebaut. - Die katholische kaiserliche thurn und taxis Post und mit ihr ihre Postillione hat mit Autoritätsproblemen zu kämpfen. Die von ihr eingerichteten Poststellen werden korrumpiert, erpresst und ignoriert. Auch die extra angelegten Poststrassen werden zugebaut. Dazu halten sich die Reisenden nicht an die Leihordnung. Sie reiten mit überladenen Pferden über Abkürzungen und teils doppelte und dreifache Strecken, wodurch die Pferde zu Tode geritten werden.  - In Nürnberg beginnt der augsburger Matthäus Seutter (20) eine Weiterbildung beim katholischprotestantisch konvertierten nürnberger Notar Johann Baptist Homann (34), wo er sich mit der Erstellung von Landkarten beschäftigt.

1697 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Neumarkt kauft sich der herzoglichwittelsbachbayerische neumarkter Schultheiß Johann Georg von Neumayer (--) den Mönigerberg von der katholischen Geistlichen Verwaltung in Neumarkt und dem Deutschordenspflegamt Postbauer und baut darauf ein Brauhaus. Weil er den Baumbestand auf dem Berg abholzt, aber den Neubruchzehent dem katholischen Kloster Seligenporten als auch dem katholischen möninger Pfarrer xxx (--) verweigert, gibt es sofort Ärger. - In Ansbach ersticht der adelige Page Leonhard von Eyb (--) seinen Schuhknecht im Jähzorn, wofür er einen halbjährigen Arrest erhält und als zusätzliche Strafe an drei Türkenfeldzügen teilnehmen muss. - In Nürnberg wird auch dem ehrbaren zweiten Stand aufgrund vielfacher interner Hochzeiten zugebilligt sich wie der erste ratsfähige Stand der Stadt Nürnberg, das Patriziat als edel zu titulieren. - Der in Mörsheim geborene Johann Martin von Eyb (66) wird neuer eichstätter Fürstbischof. - Der Grafensohn Christian Albrecht von Wolfstein Sulzbürg (25) tritt nach einer Kavaliersreise nach Belgien und Italien die Herrschaftsnachfolge an und wird zu Graf Christian Albrecht von Wolfstein Sulzbürg (25). - In Neumarkt wird das Kupferdach des Schlossturms abgenommen und verkauft. - In Nürnberg ist der Name Christkendleinsmarck alias Christkindlsmarkt etabliert. - Der katholische bayerische Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (35) gründet die Bayerische Post als Konkurrenz zu Thurn und Taxis. - In Nürnberg findet der Streit zwischen Stadtadel alias Patizier und Landadel alias reichsritterlichem Adel ein offizielles Ende, indem Kaiser Leopold von Habsburg (St) (44)  den Rat der Stadt Nürnberg das Prädikat Edel verleiht, was aber auch zur Folge hat, dass kein adeliger Patrizier mehr Geschäften nachgehen darf. - In Amberg wird den ehemalgien Franziskanermönchen nächst dem marianischen Gotteshaus eine Wohnung eingeräumt. - Die Familie Voit von Rieneck wird von Kaiser Leopold von Habsburg (St) (44) in den Grafenstand erhoben. - Der zweitältesten sächsischen Kurfürstensohn und streng lutherisch erzogenen polnische König August II von Wettin alias August der Starke (St) (27) verheiratet mit  Christiane Eberhardine von Zollern Brandenburg Bayreuth  (St) (26) konvertiert heimlich bei Wien zum katholischen Glauben und wird König von Polen und Großherzog von Litauen. - In Nürnberg brennt die Egydienkirche nieder. - Der in Bamberg geborene Johann Friedrich Karg von Bebenburg (49) wird vom in München geborenen kölner Erzbischof Joseph Clemens von Wittelsbach Bayern (St) (26) in den Freiherrnstand erhoben. - In Deining baut Johann Franz von Löwenthal das Deininger Schloss wieder auf. - In Ansbach gibt Friedrich Heinrich von Seckendorff (St) (24) seinen Dienstauf und wechselt zur kaiserlichen Armee unter dem habsburger Feldherrn  Eugen von Savoyen (St) (34). - Die bei Hamburg geborene Tochter und ehemalige pfalzneuburger Pfalzgräfin der ehemaligen in Sulzbach geborenen österreichisch tiroler habsburger Erzherzogin Hedwig von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (++) Anna Maria Franziska von Sachsen Lauenburg (St) (25) heiratet den homosexuellen und letzten Großherzog Gian Gastone de’ Medici von Toskana (St) (26), wobei sie mit ihm in 40 jähriger Ehe keine Kinder zeugen wird, wodurch die Medicis 17 37 aussterben. - In Nürnberg erhält Juliana Dorothea Tucher (43) die Erlaubnis unter Stand den nürnberger Truppenleutnant Johann Georg Vogel zu heiraten, den man zum Unterkommandanten der nürnberger Festung Lichtenau befördert, wohin sie ihn begleitet. - In Erlangen gibt es in der Neustadt vier Bürgermeister, die ein Jahr amtieren, davon drei Franzosen und ein Deutscher. - Der in Nürnberg geborene altdorfer Universitätsprofessor Johann Christoph Wagenseil (64) erwähnt in seiner  nürnberger Stadtgeschichte De ... civitate norembergensis commentatio .. den Christkeindleinsmarck alias Christkindlesmarkt. - In Regenstauf lässt Freiherr Johannes Jakobus von Bazendorf und seine Frau Maria Katharina Elisabeth Sybille  ihr Schloß Hirschling in den Stil des Barocks umbauen. - In Nürnberg gibt es einen gedruckten Fahrplan für die Verbindung der thurn und taxis Postkutsche alias Fahrpost Nürnberg~Dresden, wobei die durchschnittliche Reisedauer mit 65 Stunden angegeben wird, die kaum eingehalten wird. - In Altdorf wird die nürnberger Universität in Altdorf alias Altdorfina zur Volluniversität erklärt, was mit der Erlaubnis Doktoren der Theologie zu ernennen, verbunden ist. - In Postbauer-Heng Pavelsbach wird nördlich von Haus Ludwigstrasse 4 das einstöckige Strohdachschmuckfachwerkbauernhaus mit gemauertem Kellersockel und dreistöckigem Dach xxx später Freilandmuseum Neusath erbaut. Es hat nur Walmdachansätze im oberen Fünftel des Daches.

1696 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - Der Grafensohn Christian Albrecht von Wolfstein Sulzbürg (24) macht eine Kavaliersreise nach Belgien und Italien. Sein Vater ist Graf Albrecht Friedrich von Wolfstein (--). Seine Mutter ist die Grafentochter Sofie Luise von Castell Remlingen (--). die Tochter von Graf Wolfgang Georg von Castell Remlingen (++) und Grafentochter Sophie Juliane von Hohenlohe Waldenburg Pfedelbac (++). -  In Neumarkt wird ein türkischer Kriegsgefangener auf den Namen Joseph Bernhard Neymarker (--) alias Neumarkter getauft. Sein Taufpate ist Generalfeldmarschall xxx von Souyer (--). - In Ansbach sterben fast alle verhexten Kinder des Stadtmusikanten Kirchner (--). - In Neumarkt wird in einer Feuerverordnung vor zu trockenem Tabak, den jeder Bürger anbauen und unterm Dach trocken darf, gewarnt. - In Nürnberg wird der nürnberger Patrizier xxx Rieter (--) in den Freiherrenstand erhoben. - In Neumarkt wird der Türke Alba Gracia zu Joseph Bernhard Neumarkter getauft. - In Velburg baut Graf Ferdinand Lorenz Xaver Tilly und Breitenegg (--) mit Hilfe des Barockbaumeister Giovanni Antonio Viscardi (--) Burg Helfenberg in Lengenfeld in das Barockschloss Helfenberg um, das 365 Fenster und 3 Stockwerke hat und 120 Schuh lang ist. - In Nürnberg wird im Februar die Theateraufführung des Handwerkers Georg Hengel d. Ältere (--) und seiner Truppe nur genehmigt um die Bürger, die sonst in die Wirtshäuser auf dem Land ausweichen, in der Stadt zu halten. - In Nürnberg wird auf Anregung der theaterinteressierten Großkaufleute die Oper Die Eroberung Jerichos im Fechthaus aufgeführt, wofür mit beträchtlichen finanziellen Mitteln extra ein junger Kastrat geholt und dieser von einem Musiklehrer geschult wird. - In Eichstätt wird der Brauch des Brautausstoßens, bei dem zuhause die Braut aus der Gemeinschaft der Ledigen ausgestoßen wird, verboten. - In Eichstätt wird der Löll oder Döll, ein Strohmann, verboten. Während der Fastnacht wird er eigentlich durch die Strassen geführt, die Bevölkerung richtet über seine Verfehlungen und am Ende wird er für seine Schandtaten verbrannt. - In Eichstätt gibt es 15 Bäcker, 8 Melber, 25 Metzger, 14 Bierbrauer, 22 Wirte, 23 Schuster, 11 Rotgerber, 6 Weißgerber, 13 Maurer, 8 Tuchmacher, 13 Weber und 17 Krämer mit einem Großkaufmann.- In Nürnberg tritt der Vordere Losunger Paul Albrtecht Rieter nach der Ablehnung seiner Verbesserungsvorschläge für die unglaubliche Verschuldung Nürnbergs zurück. - In Nürnberg wird die Poststelle von der Hirschelgasse an die Salvatorkirche verlegt. - In Amberg ist der Doktor der Medizin und amberger Stadtphysikus alias Stadttarzt Jakob Vellhorn Präfekt der grösseren Kongregation Mariä Verkündigung. - Im nürnberger Dominikanerkloster Burgstrasse 6 wird die Kirche außen renoviert und wegen des Brandschadens an der Egidienkirche dem Aegidianum überlassen und das Konventsgebäude von der kaiserlichen Thurn und Taxis Post als Poststation gepachtet. - In Nürnberg wird für die Post ein neues Gebäude am Roßmarkt alias Josephsplatz 3 errichtet, das Kaiserliches Oberpostamt alias Briefpost heißt und das zum Gasthaus Zum goldenen Reh. gehört. - In Neumarkt ist Hans Georg Reindl Bürgermeister. - In Nürnberg betreiben Konrad Stör und der Zuckerbäcker Georg Albrecht ein Kaffeehaus hinter dem Rathaus in Richtung Obstmarkt. - Laut dem Koch Johann Peter Albrecht sind Kaffee, Tee in Verruf. - In Velburg errichet man auf dem Hohenberg drei Kreuze und macht ihn damit zum Kalvarienberg, wodurch der Berg zu einem Wallfahrtsort wird, wodurch die Pfarrkirche in Geldsorgen kommt. - In Döllwang bei Deining stürzt bei der Kirchenerweiterung der Kirchturm ein, wobei der Chor und die Sakristei verschüttet werden. - In Altdorf erhält die nürnberger Akademie in Altdorf alias Altdorfina die vom Apotheker und Poet Johann Leonhart Stöberlein (++) vermachte Privatbibliothek philosophischer Bücher und Blättern, auf denen ua eine zweiköpfige Schlange aus Panana abgebildet ist. - In Nürnberg tritt der ungarische Kapellmeister Johann Sigismund Kusser (36) auf, der ua schon am Ansbacher Hof tätig war. - In Allersburg bei Hohenburg wird mit dem Führen eines Kirchenbuches begonnen, in dem Taufen bis 19 19, Trauungen bis 19 61 und Beerdigungen bis 19 07 aufgeführt werden, Geburtstage aber nicht.

1695 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Amberg schenkt der amberger Spitalpfarrer Wolfgang Jakob Seldlmayer (--) der amberger Pfarrkirche, die noch den Status einer normalen Kirche hat, ein Marienbild mit Kind, das er selbst von einem kastler Bürger geschenkt bekommen hat und das durch angeblich übernatürliche Kräfte beim Bildersturm nicht verbrannt sondern nur angesengt im Kloster Kastl 15 90 gefunden worden sein soll. Das Bild wird öffentlich ausgestellt und initiiert eine Marienverehrung. - In Neumarkt baut der Schreiner Hans Hausner zur Karfreitagsprozession ein fahrbares Fegefeuer. - In Neunburg vorm Wald wird der neunburger Hüttenmeister Franz Wagner, der nach Plößberg zu einer Wahrsagerin geritten war, vom Landrichter zu zwei Wochen Gefängnis alias Zu chthaus verurteilt. - In Altdorf wird der hilpoltsteiner Predigersohn und lutherische Theologe Gustav Georg Zeltner (--) neuer Inspektor der Alumnen. - In Nürnberg explodiert die Pulvermühle am Sandbühl. - Der Rat der Stadt Nürnberg ordnet für das nürnberger Militär einen sonntäglichen Gottesdienst in der Salvatorkirche an. - In Nürnberg wird der nürnberger Organist Johann Pachelbel (42) Organist in der Sebalduskirche. - Die Kupferstechertochter Maria von Sandrart heiratet Wolfgang Moritz von Endter. - Das Wucherverbot mit Androhung von Kirchenbann wird durch ein Reichszinsedikt aufgehoben. - In Nürnberg wird ein Reithaus im Marstall erbaut. Im Schuldnerturm müssen die Gefangenen um Almosen betteln. - In Bayreuth wird vom in Bayreuth geborenen Markgraf Christian Ernst von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (51) für den angrenzende Brandenburg Weiher vor dem Ordensschloß St Georgen mit dem Bau von Segelschiffen begonnenum mit den auf dem Würmsee fahrenden Prunkschiff Bucentaur mit 64 Ruderern, das bereits 16 65 vom Stapel lief, mitzuhalten. . - Der in Kronach geborene und in Wien, Rom und Paris studierte kaiserliche Militär Johann Maximilian Welsch  (24) ist für den Festungsbau zuständig. - In Neumarkt ist Hans Georg Reindl Bürgermeister. - In Nürnberg ist in der Stadtbibliothek das mit Handkurbeln und Zahnradgetriebe betriebene Dreirad des durch Unfall oder Geburt verkrüppelten Uhrmacher Stephan Farfler (++) ausgestellt. - Der resignierte würzburger Domherr Graf Johann Otto von Dernbach alias Graf von Franken heiratet Gräfin Maria Eleonora Charlotta von Hazfeld. Ihre Mutter ist Baronin Catharina Elisabetha von Schönborn. - In München wird der uneheliche Sohn Emanuel-Francois-Joseph (St) des in München geborenen bayerischen Kurfürst Max Emanuel von Wittelsbach Bayern (St) (32) und dessen langjährigen adligen wallonischen Mätresse Agnes Le Louchier alias Gräfin Agnes Franziska von Arco.(St) (35), provisorisch verheiratet mit einem seiner Offiziere Graf Ferdinand von Arco, gezeugt, zur Verschleierung in Amsterdam geboren und als Eques Bavariae legitimiert. - In Sulzbach gibt der pfalzsulzbacher Herzog Christian August von Wittelsbach (St) (73). verheiratet mit der Grafentochter Amalie von Nassau Siegen (St) (80). ein Festbankett. Beide sind zum katholischen Glauben konvertiert. Sein einziger Sohn Theodor Eustach (St) (36) ist verheiratet mit Prinzessin Marie Eleonore von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (73). Seine einzige Tochter Amalia Sophia Maria Therese von Wittelsbach (St) (44) ist Nonne in der Kupfergasse in Köln. Drei seiner Kinder sind bereits tot. - In Schwabach wird das Schloss Unterreichenbach an den aus einer österreichischen Exulantenfamilie stammenden Johann Adam Permayr (--) verkauft. - In Nürnberg stirbt der katholische thurn und taxis Postmeister Johann Jakob von Öxle von Friedenberg (--), woraufhin sein Sohn Wolfgang Anton Öxle von Friedenberg (--) neuer nürnberger Postmeister im Postamt im Gasthaus Hirschvogelhaus in der Hirschelgasse 21, das dem nürnberger Patrizier xxx Rieter(--) gehört, wird. Den eigentlich erbberechtigte Johann Franz Somigliano (--) , der im kaiserlichen Heer dient, hält man für verschollen. Der Verwandte Paul Albrecht von Rieter (--) wird im Folggejahr vorderster nürnberger Losunger und Schultheiß ist, weshalb es keine der üblichen Ratsproteste gibt und obwohl Wolfgang Anton Öxle von Friedenberg (--) ebenfalls im Folgejahr in den auf 12 Jahre gemieteten unmittel an die St Salvatorkirche angebauten Gasthof Zum goldenen Reh am Roßmarkt alias Josephsplatz 3 mit Rückgebäuden zu Karolinenstrasse umzieht, der der lorenzer Kirchenpredigerfamilie Wülfer gehört und extra für die Postzwecke umgebaut wird. Nur den Kauf des Anwesens durch einen Nichtbürger versucht der evangelische Rat zu verhindern und kauft es deshalb selbst für 13.000 Gulden. - In Schwabach ist das Gsthaus Fürsenherberg am Königsplatz 29 die schwabacher katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei. - In Heilsbronn besucht der evangelische Theologensohn und spätere Physiker Johann Wilhelm Baier (16) die Fürstenschule.

1694 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Ansbach ersticht der Ballmeister Mayer den fremden Fechtmeister Gerlach bei einem Duell, wofür er einen halbjährigen Arrest erhält und als zusätzliche Strafe an drei Türkenfeldzügen teilnehmen muss. - Grenzverträge betreffend das Schultheißenamt Neumarkt mit Eichstätt. - Der evangelische nürnberger Großhändler und fürstlich sachsencoburgsaalfelder Geheimrat Johann Friedrich Wilhelm Buirette von Oehlefeld kauft das Rittergut Wilhelmsdorf bei Emskirchen. - In Eichstätt wird der alte Brauch des Pfingstvogels bei dem sich am Pfingstmontag vom Kirchengewölbe eine Taube als Heiliger Geist niederlässt und dabei einem emporschauenden Kirchenbesucher ein Wasserguss treffen muss, weshalb dieser dann als Pfingstvogel entsprechend ausstaffiert zum Tanz geführt wird, verboten. - Der nürnberger Johann Löhner wird Organist an der nürnberger Kirche St Lorenz. - In Sulzbach wird der Erbprinz pfalzsulzbacher Pfalzgraf-Herzog Joseph Karl Emanuel August von Wittelsbach (St) geboren. - In Neumarkt sind Hans Georg Reindl, Heinrich Michael Löhel und Hans Leonhard Schneider Bürgermeister. - Der mit der als nicht standesgemäß empfundenen Grafentochter Sophie Christiane von Wolfstein Sulzbürg (St) (27) verheiratete Markgraf Christian Heinrich von Brandenburg Kulmbach (St) (33) zieht von Schwarzenbruck ins markgräfliche Schloss Schönberg über der Stadt Pegnitz. - In Nürnberg wird die Bäckerherberge gestiftet. - In Regensburg wird im Dominikanerkloster Ägidienplatz 2 im mittelalterlichen Hörsaal eine Kapelle eingerichtet. - In Regensburg erbt Graf Johann Georg von Königsfeld (St) (15) das Gut Alteglofsheim.  - Im Deining Lengenbachtal hadert der oberbuchfelder Dorfhirte Johann Brand, der ein gelähmtes Kind, mit seinem Schicksal. Nach einem schweren Gewitter hat er einen Traum und beginnt als Buße für das vermeintlich von ihm verschuldete Unglück mit dem Bau einer Kapelle in Form einer Martersäule, was ihm der Bischof auch erlaubt. Der Bau wird zu einem Wallfahrtsort. - In Nürnberg stirbt die bürgerliche österreichische Hofkammerprokuratorentochter alias Rechtsanwalt, in der protestantischen Mystik verwurzelte geistliche Lyrikerin und verwitwete Freifrau Catharina Regina von Greiffenberg (61) nach 15 Jahren in Nürnberg. - In Regensburg gibt es am Königshof den Hundsgraben, der mit Wasser gefüllt ist. - In Regenstauf ist Graf Johann Siegmund Anton Franz von Reisach (24) neuer Besitzer von Burg Ramspau, die in 33 Jahren abgetragen und als neues Barockschloß Ramspau im Regental wiederaufgebaut wird. - In Regenstauf besitzt der Landsasse Josef von Reisach (--) das eher bescheidene Schloß Steinsberg. - In Neumarkt wird Sebastian Pemler von Stepperg und Bemels (--) neumarkter Schultheiß.

1693 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - Die Stadt Neumarkt besitzt: Rathaus, Stadtschreiberei alias Bürgerhof, Waaghaus in der Klostergasse 4, 3 Braunbierbrauhäuser, Malzmühle alias Sägmühle am unteren Tor, Haus des Türmers in der Türmergasse 10, Haus des Marktknechts, Haus des Wasenknechts alias Pfändknechts, Haus des Maulwurffängers in der Bräugasse, in dem die Hebamme wohnt, Haus des Nachtwächters in der Zißlergasse, Haus für beide Hirten bei den Lündten, Stadtschule und Lateinschule, Ziegelhütte, Wildbad, Haus Grießmayer alias Kommandantenhaus des Garnisonskommandanten Obere Marktstrasse 22 (20 24 Fielmann). - Graf Albrecht Friedrich von Wolfstein Sulzbürg (49), verheiratet mit Sophie Luise von Castell Remlingen (48) stirbt. - In Neumarkt baut der Schreiner Hans Hausner zur Karfreitagsprozession ein fahrbares Herz in welchem Jesus ruht. - In Kelheim wird die angesehene städtische Beisitzerin und Kapellenmeisterwitwe Maria Barbara Reichwein und ihr Freund Joseph Iganz Rieder wegen Zauberei als Hexe verhaftet aber wieder entlassen. - Das Pfarrdorf Kemnath mit Poststation bei Neunburg vorm Wald erhält die Braugerechtigkeit. - In Nürnberg wird der Bauernpranger wieder auf dem Markt aufgestellt. - In Amberg ist der kurfürstliche Rat und Regierunssekretär Herr Dominikus Felix Ignaz Brandstetter Präfekt der grösseren Kongregation Mariä Verkündigung. - In Nürnberg wird der Bauernpranger wieder auf dem großen Markt aufgestellt. - In Bayreuth heiratet Christiane Eberhardine von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (22) den zweitältesten sächsischen Kurfürstensohn und streng lutherisch erzogenen August II von Wettin alias August der Starke (St) (23), der schon zwei Wochen nach der Heirat alleine nach Venedig zum Karneval reist. - In Neumarkt sind Heinrich Michael Löhel und Konrad Kolb Bürgermeister. - In Deining verkauft Kaspar Geisler das Rittergut an den ehemaligen neumarkter Forstmeister, ehemaligen Schultheißenamtskommissär und Hauptpfleger von Wolfstein Johann Heinrich Franz von Löwenthal (--). - In Winterstein stirbt Gratianus Tucher (76), der die Sezierung seiner Leiche zur Ergründung seiner zeitlebens kränklichen Zustandes bestimmt, wodurch Blasensteine und ein Pankreasgeschwür festgestellt werden. - Der Witwer und katholische bayerische Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (31) verlobt sich mit der in Düsseldorf bereis zwei Jahre lang schwer an TBC erkrankten und wieder leicht genesenen, in Neuburg geborenen Prinzessin Leopoldine Eleonore von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) (13), die 3 Wochen später nach einer Woche Fieber in Düsseldorf stirbt. - Der Enkel der vom Rittergut Pilsach vertriebenen Adelsfamilie Senfft von Pilsach, Adam Ernst Senfft von Pilsach (45) verschafft seiner Familie wieder ein eigenes Rittergut, allerding in Löbnitz bei Leipzig. Das Rittergut in Pilsach ist seit 5 Jahren verkauft. - In Hohenfels Raitenbuch geht die Hofmark Raitenbuch in den Besitz des regensburger Domkapitels über. - In Nürnberg verlässt der Glasmaler Johann Ludwig Faber (--) die Stadt.

1692 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - Die Familie von Seiboldsdorf wird in den Grafenstand erhoben. - In Nürnberg wird der Maler, Portraitist und Vollwaisenkind Justus Amling (--), der beim Fechthaus wohnt, Spitalmaler und darf im Heilig Geist Spital die Malerarbeiten ausführen. - In Nürnberg errichtet der nürnberger Kaufmann Johann Philipp von Wurzelbau (41) eine Sternwarte auf seinem Haus am Spitzenberg. Das Dach ist aufklappbar. - In Nürnberg wird die Dienstmagd Dorothea Kaufmann als Hexe laut einem Gutachten von Theologen bezichtigt. Der nürnberger Ratskonsulent Dr Scheurl (--) begutachtet die Vernehmungsprotokolle und veranlasst sie freizulassen. - In Neumarkt sind Hans Georg Ganz, Hans Georg Reindl, Heinrich Michael Löhel und Konrad Kolb Bürgermeister. - Der in Herzogenaurach geborene preußische Geheimrat Veit Ludwig von Seckendorff (66) wird Gründungskanzler der Universität Halle. - In Amberg wird auf Wunsch des katholischen bayerischen Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (30) das Salesianerinnenkloster Maria Heimsuchung gegründet. Die Oberin Rosa Adelheide von Wartenberg kehrt nach 7 Wochen Unpäßlichkeit wieder nach München zurück. Es erhält das ehemalige Kloster Seligenporten als Besitz. Knapp ein Drittel des klösterlichseligenportener Besitzes ist bereit in den Besitz des Klosters Gnadenberg gekommen. - In Nürnberg ist der Georg Christoph Pömer West-Indienfahrer. - In Nürnberg findet der in Stuttgart bedienstete Komponist Johann Pachelbel (39) Zuflucht vor einer drohenden französischen Invasion. - In Eichhofen wird das Brauereigebäude errichtet. - In Nittenau quartiert der nittenauer Bürgermeister xxx einen Reiter mit vier Soldaten Begleitung mit Kost und Logis für vier Wochen bei dem von ihm wenig geschätzten katholischen kaiserlicher thurn und taxis Posthalter xxx (--) im Gasthaus Zur xxx an der Prager Strasse ein, obwohl Posthalter eigentlich vor derartigen Verpflichtungen befreit sind und eigentlich kaiserliche Beamte sind, was sich dieser nicht gefallen lässt und erst beim zweiten Versuch unter Waffengewalt zulässt.

1691 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Neumarkt wird von dem katholischen bayerischen Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (29) ein Soldatengefängnis alias Zuchthaus eingerichtet, wobei der Turm in der unteren Kastengasse zur Kaserne gehört, während alle anderen zur Stadt gehören. Die Frohnfeste, der Ostflügel im Pfalzgrafenschloß, dient als landesherrliches Gefängnis, in dem im Keller auch gefoltert werden darf, während städtische Gefängnisse bei geringeren Vergehen nur oberirdisch gelegen sein dürfen, und wo nicht gefoltert werden darf, was beides nicht immer eingehalten wird. Man hilft sich auch gegenseitig aus. - In Neumarkt wird eine türkische Kriegsgefangene auf den Namen Maria Franziska (16) getauft, bei der als Taufpatin die Frau des Schultheißen Maria Franziska von Neumaier (--) wirkt. - In der Hofkirche wird ein Armenseelentheater aufgeführt, bei der Seelen im Fegefeuer, wohin sie durch die Entscheidung des Partikulargerichts (mit seiner Seelenwägung) – das Eingangsportal des Fegefeuers – gelangt sind, dargestellt werden. Dort erleiden sie die gleichen Qualen wie die Verdammten der Hölle, dies aber hoffnungsfroh, weil diese aus der eigenen Unwürdigkeit heraus entstanden sind und die Seelen nicht endgültig im Fegefeuer festgehalten werden, sondern immer die Gewissheit haben, daraus in den Himmel entlassen zu werden, den einzigen Ausgang des Fegefeuers. Gebete von Lebenden, besonders im Rahmen des Memorialwesens, helfen, diese Zeit zu verkürzen, und sie aus ihren Qualen zu erretten. In der Liturgie wird der Armen Seelen zu Allerseelen und im Requiem gedacht. Aufbau und Abbau dauern vier Tage. - Auf Schloss Obersulzbürg wird Dorothea Charlotte von Brandenburg Kulmbach Bayreuth (St) als Tochter von Markgraf Christian Heinrich von Brandenburg Kulmbach (St) (30) und der wolfsteiner Grafentochter Sophie Christiane von Wolfstein Sulzbürg (24) geboren. - In Neumarkt hat die Stadtmauer 18 Türme und 16 Rondelle. - In Straubing nimmt der von Katharina Grüber mit Geistererscheinungen initiierte vierjährige Hexenprozess mit der Enthauptung und Verbrennung fast aller Beschuldigten ein Ende. Alle Kinder gestehen sexuellen Kontakt mit dem Teufel. Ein siebenjähriges Kind wird freigesprochen. Das Hexenhaus wird abgerissen. - Im Buch Vollständig Nürnbergisches Kochbuch werden edle Rezepte von Lebkuchen beschrieben. - In Nürnberg wird der Gottesdienst besonders im Kirchensprengel St Jakob so stark vernachlässigt, dass ganze Gassen nicht mehr zum Gottesdienst kommen. - In Altdorf wird es Theologiestudenten ermöglicht eine Aubildung zu machen um Gemeindegottesdienste zu halten. - In Amberg ist der kurfürstliche Regierungsadvokat und Richter des löblichen Stifts Kastl Herr Barholomäus Mayer Präfekt der grösseren Kongregation Mariä Verkündigung. - In Neumarkt sind Hans Georg Reindl, Heinrich Michael Löhel und Konrad Kolb Bürgermeister. Freiherr Heinrich von Löwenthal ist Forstmeister. - Der mit der als nicht standesgemäß empfundenen Grafentochter Sophie Christiane von Wolfstein Sulzbürg (24) verheiratete Markgraf Christian Heinrich von Brandenburg Kulmbach (St) (30) wird vom bayreuther Hof vertrieben und zieht nach Schwarzenbruck. - In Nürnberg gibt Kaspar von Stieler ein deutsches Wörterbuch heraus. - In Nürnberg wird die Gaststätte zweiter Klasse Zur Schranke am Tiergärtnertorplatz in Gasthaus Zum goldenen Rößlein umbenannt. - In Sulzbach stürzt der Kirchturm nach einem Blitzschlag ein. - In Ingolstadt beginnt Freiherr Franz Xaver Josef von Unertl (16) mit seinem Jurastudium. - In Nürnberg bringt der Verleger Wolfgang Moritz Endters das Kochbuch Vollständiges Nürnberger Kochbuch heraus. - In Nürnberg Altenfurt bauen die nürnberger Patrizierfamilien Haller und Nützel das ehemalige egidienklösterliche Herrenhaus in den späteren Scheurl Herrensitz (20 21) Zustand aus. - In Altdorf dient die Apotheke  in der Neubaugasse 3 später Alte Apotheke als Lieferant für die Universität. - In Altdorf gibt es das Gasthaus Zum roten Ochsen Unterer Markt 16 später Zum goldenen Ochsen und das Gasthaus Zum grünen Baum Obere Badgasse 1. - In Lengenfeld verkauft der nürnberger Patrizier xxx Haller von Raitenbuch (--) das Landsassengut Lengenfeld an Graf xxx von Tilly (---), wo dieser das Pflegschloß Lengenfeld später Obere Wirtschaft Helfenbergstraße 9 für die Verwaltung erbaut.  

1690 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - Der in Nürnberg geborene altdorfer Universitätsprofessor Johann Christoph Wagenseil (57) erfindet mit der Hydraspis Wasserski, Schwimmgürtel und Schwimmflossen. - In Beilngries und Berching wird die Wohltätigkeitsstiftung Pracher für arme Knaben eingerichtet. - In Eichstätt gründet sich die Schützenbruderschaft. - In Sulzbach arbeitet der nürnberger Orgelbauer Michael Kürschner. - Im nürnberger Opernhaus führt der lorenzer Organisten Johann Löhner (45) seine nach italienischem Vorbild antiken Stoff verarbeitende Stücke Der gerechte Zeleukus und Theseus auf. - Der italienische Stukkateur Donatus Polli zieht nach Nürnberg und erhält auf Grund seines katholischen Glaubens da nürnberger Bürgerrecht nicht. - In Neumarkt ist Heinrich Michael Löhel Bürgermeister. - In Neumarkt lässt Oberst Spielberger seinen Sohn in der Annakapelle bestatten. - In Woffenbach wird Dragonerhauptmann David Hain (--) alias Heim neuer Gutsbesitzer. - Die bei Hamburg geborene Tochter der ehemaligen in Sulzbach geborenen österreichisch tiroler habsburger Erzherzogin Hedwig von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (++) Anna Maria Franziska von Sachsen Lauenburg (St) (18) heiratet den in Neuburg geborenen Pfalzgraf Philipp Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (22). - In Altdorf diskreditiert der Drucker Schönnerstädt in einer Monatsillustrierten den Bruder des Staatsrechtlers Samuel von Pufendorf mit einem Bild einer an der Folter händenden Prostituierten und den Worten giftiger Wurm, worauf die Illustrierte vom Rat der Stadt Nürnberg eingestellt wird, Schönnerstädt seine Druckerei an Jobst Wilhelm Kohles verkaufen muss und Schönnerstädt bei der Konkurrenz arbeiten muss. - In Erlangen erhält der preußische geheime Kriegsrat Buirette von Oehlefeld die Erlaubnis, ein Brauhaus (später Reifbräu) in der Neustadt, östlich angrenzend an das Buirettsche Palais am Hugenottenplatz zu erbauen. - In Eichstätt verzichtet der eichstätter Domdechant Johann Anton Knebel von von Katzenelnbogen (St) (44) auf sein Amt, weil er nicht Priester werden will. - In Neumarkt hält die thurn und taxis Poststrecke alias Postrozte Regensburg~Laaber~Parsberg~Deining~Postbauer und von dort entweder über Feucht oder Stein nach Nürnberg nicht. - In Nürnberg wird der von einem wiener Briefträger gekaufte und an der Universität Altdorf unterrichtete türkische Junge Pery Cherbi öffentlich auf den Namen Georg Gottlieb Scherbius getauft. - In Nürnberg eröffnet die katholische thurn und taxis Post alias Fahrpost für Personenbeförderung ihre Strecke Nürnberg~Würzburg~Frankfurt, die wegen Unwirtschaftlichkeit wirder eingestellt wird.

1689 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Neumarkt ist den Schwarzfärbern wie Tuchmachern und Zeugmachern das Färben von Wollstoffen verboten. - Auf Schloss Obersulzbürg wird Prinz Albrecht Wolfgang von Brandenburg Kulmbach Bayreuth (St) als Sohn von Markgraf Christian Heinrich von Brandenburg Kulmbach (St) (28) und der wolfsteiner Grafentochter Sophie Christiane von Wolfstein Sulzbürg (22) geboren. Er wird kaiserlicher Generalfeldmarschallleutnant. - In Straubing beobachtet Katharina Grüber Geistererscheinungen. Die ganze Familie und die beobachteten Personen werden verhaftet und vier Jahre lang verhört. - In Sulzbach stirbt der deutsche Dichter und Schriftsteller Christian Knorr von Rosenroth (54) als pfalzsulzbacher Hofrat und Kanzleirat. - In Nürnberg ist der Rotbierbrauer Lorenz Schmiedlein Stadtlieutenant. - Der Rat der Stadt Nürnberg verbietet fremden Juden den Aufenthalt auf öffentlichen Plätzen zur Mittagszeit. - In Nürnberg ist der Organist und Komponist Johann Löhner (44) so betrunken, dass ihn die Wache an der Bärenschanze verhaftet und in die Hauptwache Rathausplatz 1 gegenüber dem Rathaus sperrt. - In Nürnberg lässt der Löw alias auf der Fleischbrücke Schmähschriften verbrennen. - Der mit Scholastika von Faber verheiratete kelheimer Landrichter und Pfleger Hans Wolfgang von Leoprechting stirbt. - In Neumarkt ist Heinrich Michael Löhel Bürgermeister. - In Nürnberg wird der Tritonbrunnen auf dem Maxplatz von Johann Leonhard Bromig für den Sieg über die Türken bei Mohacz aufgestellt. - In Allersberg gründet der Bürgermeister, Bierbrauer, Gastwirt und Landwirt Johann Georg Heckel eine leonische Drahtzieherei und stellt den in Freystadt gelernten Drahtzieher Konrad Deuerlein ein. Die versilberten und vergoldeten Borten und Litzen werden für Uniformen, Tressen, Bordüren, Schmuck und Fahnen in Heimarbeit weiterverarbeitet. - In Regensburg arbeitet Johann Hädl (--) als Geigenbauer, der ziemlich hoch gewölbte Geigen herstellt. Ausser Violinen und Violoncelli baut er auch Liebesgeigen.

1688 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - Um eine Brandschatzung durch den französischen General Fequejeres zu verhindern bezahlt die Stadt Ansbach 10.000 Gulden Auslöse. - Auf Schloss Obersulzbürg wird Georg Friedrich Karl von Brandenburg Kulmbach Bayreuth (St) als der Sohn von Markgraf Christian Heinrich von Brandenburg Kulmbach (St) (27) und der wolfsteiner Grafentochter Sophie Christiane von Wolfstein Sulzbürg (21) geboren. - Adam Ernst Senfft von Pilsach (40) verkauft Pilsach an den amberger Bürgermeister Georg Meiler, dessen Tochter es als Mitgift in die Ehe mit dem kurfürstlichen Regierungskanzler von Orban in Amberg einbringt. - In Neumarkt wird in der Kastengasse 4 der fürstbischöflich eichstätter Getreidekasten mit drei Speicheretagen errichtet. - In Nürnberg stirbt die Patrizierfamilie Koler aus. - In Regensburg kommt es zu einer Mißachtung des Kirchenasyls, wobei zwei Diebe in Niedermünster Geld und Wertsachen stehlen und ins Kapuzinerkloster in der Ostengasse flüchten. Der Streit um das Asylrecht schüchtert den Rat der Stadt Regensburg so ein, dass er die beiden Kirchendiebe nicht töten sondern sie mit Schlägen und dem Diebesmal eines Galgens auf der Stirn laufen lässt. - In Neumarkt ist Konrad Kolb Bürgermeister. - Im württembergischen Esslingen versuchen die adeligen Ritter vergeblich eine eigene Körperschaft für den Reichsritterstand ähnlich der Reichsstädte zu gründen, da ihnen bürgerliche Pfeffersäcke ständig vorgezogen werden. -  Johann von Leoprechting erwirbt von seiner Schwester Elisabeth Sara Zollnerin, der Witwe des Gerhard Zollner, Burg Hillstett. - In Deining gibt es einen Schulmeister. - In Nürnberg präsentiert der in Nürnberg geborene Organist Johann Löhner (43) das Singspiel Theseus im Nachtkomödienhaus hinter der Lorenzkirche Lorenzer Platz/Ecke Theatergasse in einer Uraufführung auf. - Das kurbrandenburgische Sklavenschiff Braunfisch geht bei einer Sklavenrevolte verloren. - In Nürnberg wird der von einem wiener Briefträger gekaufte türkische Junge Pery Cherbi vom nürnberger Buchhändler Johann Georg Endter an den altdorfer Universitätsrektor Georg Richard Kammer übergeben, der ihn knapp zwei Jahre christlich unterrichtet. - In Ansbach wird die Kronenbrauerei gegründet. - In Regensburg wird der hessenkasseler Reichstagsgesandte und Diplomat Johann Joachim d`Orville (55) ausserhalb der Stadt auf dem Gesandtenfriedhof im Stadtpark bei der Dreieinigkeitskirche begraben. - In Altdorff Eismannsberg verkauft Hieronymus Felix Welser (--) das Herrenhaus Eismannsberg in der Von Oelhafen Strasse 11 an Marquard Leopold Schütz von Pfeilstadt (--). - In Nürnberg erstellt der Glasmaler Johann Ludwig Faber (--) einen in Schwarzlot bemalten Enghalskrug. - In Nürnberg wird zur berittenen katholischen kaiserlichen thurn und taxis Botenpost eine erste dauerhafte Postwagenroute Nürnberg~Coburg~Jena~Leipzig zur Personenbeförderung eingerichtet, die sich aber nicht als wirtschaftlich erweist und im selben Jahr wieder aufgegeben wird. - In Döllwang ist der Schullehrer, ein guter alter Mann, der 25 Schüler hat und in einem schlecht gedeckten Friedhofturm wohnt.

1687 Der preußische Mönch Konstantin Plack bewirbt sich nach dem Tod des Vorgängers erfolgreich beim Rat der Stadt Neumarkt um die Stelle als Einsiedler auf dem Kalvarienberg. Der Rat der Stadt Neumarkt baut ihm außerdem eine Klause und eine hölzerne Kapelle. Der bayerische Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (24) schenkt der Kapelle ein Marienbild und initiiert damit einen Marienkult mit Spenden bis zu 300 Gulden und eine Änderung des Namens des Berges in Mariahilfberg. - Im Schloß Obersulzbürg heiratet Markgraf Christian Heinrich von Brandenburg Kulmbach (St) (26) die auf Burg Obersulzbürg geborene wolfsteiner Grafentochter Sophie Christiane von Wolfstein Sulzbürg (20). - In Hemau wird eine Akte über ein Hexe angelegt. - In Nürnberg stirbt das Patriziergeschlecht Topler alias Toppler, Nachfahre des rothenburger Bürgermeisters Heinrich Toppler, wohnhaft Toplerhaus Paniersplatz, Untere Söldnersgasse 17 aus. - In Nürnberg wird ein Springbrunnen alias Fontaine auf dem Platz Neuer Bau aufgestellt. - In Nürnberg macht der zweitälteste sächsische Kurfürstensohn und streng lutherisch erzogene August II von Wettin alias August der Starke (St) (17) Station auf seiner Grand Tour und reist nach Augsburg und München weiter. - In Neumarkt sind Balthasar Huber und Heinrich Michael Löhel Bürgermeister. - In Caldozburg wird der Kantorensohn und Hochbarockkomponist Johann Georg Pisendel geboren. - In Bamberg lässt der bamberger Fürstbischof  Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg (43) Schloss Seehof mit einem Garten nach französischer Art erbauen. - In Regenstauf wird das Hofgut Spindlhof von Hans Christoph von Diemantstein zu einem Schloss umgebaut. - In Nürnberg wird der im Unterallgäu geborene streng katholisch jesuitisch erzogene Buchhändlersohn Johann Baptist Homann (23) nach seinem Übertritt zum Protestantismus nürnberger Notar, der sich aber für Kupferstiche und Globen interessiert. - In Regensburg wird der in Oberdorf im Allgäu geborene und in München streng katholisch jesuitisch geschulte Karl Meichelbeck (18) Novize, der bereits Tonsur trägt, im Kloster Prüfening. - In Burgthann wird die Burg umgebaut. - In Altdorf Gnadenberg wird ein Kupferstich des Ortes angefertigt, der in der Sammlung Churbaierischer Atlas des in München geborenen Anton Wilhelm Ertl (33) erscheint. - In Freystadt müssen die nach Kirchenrecht strafgefangenen und abgeurteilten dietfurter Franziskanermönche, die zur Abbüßung ihrer Sünden die Betreuung der zT schwerstkranken Wallfahrer im ehemaligen stadtpfarrkirchlichen Filialmesnerhäuschen hinter der Wallfahrtskapelle übernommen haben, wegen der massiver Proteste des katholischen freystädter Pfarrers xxx (--), der in seiner Kirche diese Strafgefangenen nicht dulden will, auf Anordnung des eichstätter Fürstbischof Marquard II Graf Schenk von Castell (82) nach 6 Jahren wieder verlassen. 

1686 Ofen Pest wird von den Türken befreit. - In Neumarkt veranstalten die Bürger zum Dank für die glückliche Heimkehr eine Wallfahrt nach Bettbrunn alias Kösching. Bei der Prozession der Corpischristibruderschaft werden vor den Stadttoren Bühnen aufgebaut auf denen das Leben von Jesus mit römischen Soldaten mit Papprüstungen und der Hohepriester Kaiphas mit dem Judenrat in rotweißgelbblau gestreiften Röcken dargestellt werden. - In Altdorf findet der Hofmeister Johann Christian Christ (--) den Steinbruch Löwengrube wieder, von dem auch Steine für die Stadtmauer gehauen wurden. - Die Jagd nach dem ansbacher Werwolf durch Jäger und Bauern endet indem ein Hund einen Hahn verfolgt und dabei in einen Brunnen fällt. Der Hund wird gesteinigt, nach Ansbach gebracht. Man scheidet ihm die Schnauze ab, häutet ihn, stopft ihn aus, klebt ihm einen Bart an, setzt ihm eine Maske mit einem menschlichem Gesicht auf, setzt ihm eine Perücke auf, zieht ihm Leinenkleidung und hängt ihn an den Galgen auf dem Nürnberger Berg vor der Stadt Ansbach. - In Regenstauf beginnt eine vierjährige Phase von Hexenprozessen. - Der lutherisch getaufte und zum katholischen Glauben übergetretene bamberger Domherr Freiherr Jodokus Bernhard von Aufseß (15) wird würzburger Domherr. - In Nürnberg erhält der nürnberger Handelsmann und Rechenpfennighändler Johann Ferber das kaiserliche Privileg Denkmünzen auf die Siege der christlichen Heere gegen die Tüken zu prägen. - In Neumarkt sind Friedrich Stemmer, Heinrich Michael Löhel und Georg Gulden Bürgermeister. - In Nürnberg und Regensburg werden Kaffeehäuser eröffnet. In Regensburg ist des Cafe Prinzess Conditorei, Rathausplatz 2, wo Pralinen hergestellt werden. - In Altdorf werden im Steinbruch Löwengrube mit Hofmeister Johann Christian Christ (--) und mit Baron Friedrich Gottlieb von Löwenstein (--) in dessen Sandsteinbruch Studentenfeste und Studentenduelle abgehalten. - In Nürnberg betreibt der Glasschneider Heinrich Schwanhardt (--) das von ihm erfundene Glasätzen. - In Nürnberg schreibt Edward Browne (42) Nürnberg ist unter allen Städten, die ich jemals in Teutschland gesehen habe, die allerschönste. - In Erlangen wird die Neustadt Christian Erlang gegründet, wo sich frankzösisch-reformierte Flüchtlinge alias Hugenotten ansiedeln. - In Nürnberg präsentiert der in Nürnberg geborene Organist Johann Löhner (41) das Singspiel Der gerechte Zeleukus im Nachtkomödienhaus hinter der Lorenzkirche Lorenzer Platz/Ecke Theatergasse in einer Uraufführung auf. - In Nürnberg wird mit kaiserlicher Genehmigung eine regelmäßige thurn und taxis Fahrpost auch für Kleingüter wie Wertbriefe, Pakete, Fässer oder Ballen mit Leipzig eingerichtet, gegen die sich der Rat wehrt, der die Einkünfte seiner städtischen Botenfuhrwerkedienste, die mit einem städtischen Monopol ausgestattet sind, in Gefahr sieht. 

1685 In Neumarkt wird Weinwirten und Tafelwirten verboten gefüllte Gläser zu servieren. Die Getränke müssen in Kännchen neben den leeren Gläsern serviert werden. - In Neumarkt betrügt der Ganswirt Johann Baader (--) alias Wirt vom Gasthaus Zur Gans mit zu kleinen Maßkrügen beim Bier und Halbseidelweinmaß alias Viertellitergläsern bei Wein, wird zunächst mit 45 Kreuzern abgestraft und ihm wird bei einem weiteren Verstoß das Maß abgenommen. - Der neumarkter Poet J.B Gallanda (--) erhält für sein deutsches Gedicht über die Auferstehung Christi vom Rat der Stadt Neumarkt 1,5 Gulden. - Die Türmer um den auch als Musiklehrer arbeitenden Zuner beschweren sich beim Rat der Stadt Neumarkt über den Geiger Hans Dollinger (--) in Neumarkt und fürchten um ihr Einkommen, da Hans Dollinger so beliebt ist, dass ihn fast alle Zünfte engagieren, woraufhin der Rat tatsächlich Hans Dollinger nur noch an Wochenmärkten und Jahrmärkten und wenn die Türmer schon ausgebucht sind spielen lässt. Darüber hinaus muss Hans Dollinger das bei den Zünften verdiente Geld an die Türmer abliefern und jede Tanzmusik bei ihnen wie angeblich jahrhundertelang praktiziert anmelden. - Die ansbacher Bürger fallen einem Gerücht zum Opfer, dass der Leichnam des verstorbenen Bürgermeisters und Kastenpflegers alias Amtmann sich im Dachfenster seines Hauses in einen Wolfsmenschen verwandelt hätte. Der Werwolf reißt und frißt angeblich in den nächsten 18 Monaten 4 Kinder und verletzt mehrere Menschen. - In Neumarkt müssen freilaufende Hunde um das Wildern zu verhindern ein Halsband mit laufhindernden Holzstäben tragen. - Die Tochter und Insekten Malerin Maria Sibylla Merian (38) des Kupferstechers Matthäus Merian der Ältere trennt sich in Nürnberg von ihrem Mann dem Maler Johann Andreas Graff (50) zieht nach Lieuwerd und schließt sich der Sekte der Labadisten, einer Kommune von 350 Urchristen mit ihrer Mutter und ihren zwei Töchtern an. Ihr Mann Johann Andreas Graff (50) wird vom nürnberger Rat für seine Nürnberger Ansichten geehrt. - In Nürnberg wird trotz des Verbotes des Kindtaufanblasens wird es von den Ratsherren weiter zelebriert. Es dürfe nur dann stattfinden, wenn der Bürgermeister, der Stadtschreiber oder der Stadtarzt Taufpate sei, sonst drohe eine Strafe. - In Neumarkt klagt Jakob Pendler (--), dem das Reinl Anwesen am oberen Markt gehört, dass der bei ihm einquartierte Reitknecht von Oberst Latour (--), leichtsinnig mit Feuer und Licht umginge, ihn ständig an Leib und Leben bedrohe und schon 10 Gulden Schaden verursacht hätte. - In Burglengenfeld werden Christoph Huber (--) und Magdalena Hafenbauer (--) wegen Hexerei hingerichtet. - In Nürnberg gewährt der Rat der Stadt Jakob Kuhlmann und seiner bande hochteutscher comoedianten eine Genehmigung unter der Bedingung, dass die Stücke keine Obszönitäten enthalten. - Eichstätt erhält ein Wiederaufbauprogramm um die vielen Brandstätten aufzufüllen, in dem nur noch mit Ziegeln statt Schiefer gedeckte dreistöckige Häuser gebaut werden dürfen, Bauholz kostenlos, die Bauplätze billig und 20 Jahre steuerfrei sind. - Der in Heidleberg geborene, an Pocken erkrankte und gezeichnete pfälzer Kurfürst Karl II von Wittelsbach (St) (34) stirbt in Heidelberg, wodurch die calvinische Linie ausstirbt und die katholische Linie mit dem neuen antifranzösischen jesuitisch geprägten pfälzer Kurfürst Phililpp Wilhelm von Wittelsbach (St) (60) an die Macht kommt. - Der in Herzogenaurach geborene Staatsmann und Gelehrte Freiherr Veit Ludwig von Seckendorff (39) bringt sein Hauptwerk Teutscher Fürstenstaat heraus. - In Sulzbach führt der deutsche Dichter, Schriftsteller und als pfalzsulzbacher Hofrat und Kanzleirat Christian Knorr von Rosenroth (49) allegorisches Lustspiel Die Vermählung Christi mit der Seele zum Geburtstag der Herzogin Marie Elisabeth auf. - In Nürnberg führt Georg Scheurer mit seiner Schauspieltruppe die Barockoper Das beneidete, doch unverhinderte Ehrenglück des frommen und lieben Jakobsohnes Joseph, dessen Test vom Dichter Joachim Müller und die Musik vom ansbacher Hofkomponist Johann Fischer stammt, auf. - Der in Regensburg geborene Graf Georg Philipp von Ortenburg (St) (30) heiratet die in Regensburg geborene Gräfin Amalia Regina von Zinzendorf (St) (22). - In Neumarkt sind Heinrich Michael Löhel (--) und Hans Leonhard Schneider (--) Bürgermeister und Georg von Neumayer (--) Schultheiß. - In Neumarkt wird bei der Fronleichnamsprozession der corporischristibruderschaft ein Drache alias Lindwurm und eine Feuersäule mitgeführt. Voran gehen eingladene Landpfarreien mit Kreuz. Es folgt ein berittener Führer, zwei Trompeter, ein Reiter mit der Fahne der corporischristbruderschaft, die Zünfte der Schneider, Schuster, Schmiede, Zimmerleute, Wagner, Bäcker, Metzger und Maurer, bei denen die Gesellen vor den Meistern laufen, jede Zunft eine Kapelle hat und einen biblischen Motivwagen. - Der eichstätter Fürstbischof Schenk Johann Euchar von Castell (22) lässt in Berching die Stadtmauer ausbessern. - In Nürnberg Rückersdorf kommt der kaiserliche Obrist Gottlieb Tucher (--) mit drei kriegswaisen türkischen Kindern vom Kriegsdienst zurück und lässt sie taufen. - In Regensburg wird Freiherr Georg von Königsfeld (St) (--) zum Reichsgrafen erhoben. - In Neuses bei Kronach verschleppt laut Flugblättern ein Wolf kleine Kinder. Er fällt in einen Brunnen, wird von Bauern erschlagen und anschließend als Mensch verkleidet und gehenkt. - In Sulzbach heiratet der sulzbacher Superintendentensohn und sulzbacher Kammersekretär Joachim Brawe (22) die sulzbacher Hofkammerratstochter Maria Sybilla Ströbel (22). - In Neumarkt wird Rudolf Eberhart von Miltenberg (--) neumarkter Schultheiß. - In Burglengenfeld gibt es das Gasthaus Zum Hirschen später Zur Post (20 16 Modegeschäft). - In Ansbach kommen evangelische französische Flüchtlinge alias Hugenotten an.

1684 Wetter: Ein besonders trockener Sommer führt zu Futtermittelmangel. Die Regierung beschlagnahmt Heu. - Der in Weiden geborene ehemalige ingolstädter Student Weltpriester Freiherr Franz Ferdinand von Rummel (40) wird Erzieher und Religionslehrer des zukünftigen Kaiser Joseph von Habsburg (St) (06). - Neumarkt hat 2.175 Einwohner, darunter 655 Kinder. - Vor den Toren der Stadt Nürnberg stellen fahrende Handwerker alias Stümpler als Konkurrenz zu den organisierten nürnberger Schellenmachern und Knopfmachern eine bedrohliche Konkurrenz dar, die die italienischen Handelsfirmen, fürther Juden und sogar nürnberger Kaufleute nutzen. Die nürnberger Marktvorsteher erstellen Gutachten, zeigen kartellartige Strukturen auf und schlußfolgern einen Handelsrückgang, da die Preise künstlich hoch gehalten werden und somit die ehemaligen Kunden von Regensburg bis Amsterdam mittlerweile selbst günstiger produzieren. - In Regensburg wird kurz vor ihrer Enthauptung eine Kindsmördering durch das Erbeten von Gnade durch die slowenische Gräfin von Windischgrätz vor der Todesstrafe errettet und am nächsten Tag in ein Kloster außerhalb der Stadt verbracht. - In Amberg stirbt der konvertierte, katholische, mit Gräfin Maria Katharina von Fugger Kirchberg und Weißenhorn (--) verheiratete Statthalter des Fürstenturms Oberpfalz mit Sitz in Amberg Graf Christian von Ortenburg (St) (68) ohne direkten Erben und seinen gesetzlichen Erben, den evangelischen Neffen Graf Georg Philipp von Ortenburg enterbt er, woraufhin der Großteil der Grafschaft Ortenburg an die Grafen von Salm zu fallen droht. - In Neumarkt sind Heinrich Michael Löhel, Konrad Kolb, Hans Leonhard Schneider und Georg Gulden Bürgermeister. - In Roth wird das alte Gasthaus Zum Hirschen Münchner Strasse 5 abgerissen und neu erbaut. - In Neustadt an der Waldnaab werden alle Juden vertrieben. Sie fliehen u.a. nach Floß. - In Altdorff Eismannsberg verkauft die Witwe Maria Monica Wurmrauscher (--) das Herrenhaus Eismannsberg in der Von Oelhafen Strasse 11 an Hieronymus Felix Welser (--). - In Riedenburg kauft der Professor der Rechte an der Hohen Schule zu Ingolstadt Dominicus von Bassus (--) das freistehende Schloss Eggersberg mit der geschlossenen Hofmark mit Thann, Harlanden, Georgenbuch, Oberhofen, Untereggersberg und Tachenstein als Jagdschloss. Es hat nur ein rechtseitig angebautes langes Wirtschaftsgebäude, das ist seit seiner Erbauung mit seit 12 00 verwendeten Zwicktaschen aus Kalkschiefer alias wetterbeständigen, wasserundurchlässigen und frostsicheren Natursteindachziegeln gedeckt ist.

1683 Der lutherisch getaufte Freiherr Jodokus Bernhard von Aufseß (12) tritt zum katholischen Glauben über und wird bamberger Domherr. - Die Türken besetzen als französische Verbündete vergeblich die katholische kaiserliche Hauptstadt Wien. - In Amberg wird die Marianenkongregation für Sodale in Studenten und Herren und Bürger geteilt. - In Regensburg baut der Deutsche Orden das Alte Deutsche Haus am Ägidienplatz 6. - In Regensburg wird Hanns Fischer alias Hans Fischer neuer Scharfrichter. - In Neumarkt ist Heinrich Michael Löhel Bürgermeister. - Der in München geborene zweitälteste bayerische Kurfürstensohn Joseph Clemens von Wittelsbach Bayern (St) (12) ist für den geistlichen Stand bestimmt, will eigentlich lieber Soldat werden, erhält seine erste Tonsur und wird Koadjutor für das Bistum Regensburg. - In Ansbach tritt der Komponist Johann Sigismund Kusser (23), der die französische Art zu Komponieren erlernt hat, eine Reise durch Deutschland an. - In Erlangen wird nach dem Tod von Ludwig Junge (--) dessen 30 Jahre bestehende Schriftgießerei Junge nicht unter 6.000 Gulden an Franz Stenz (--) verkauft. - In Nürnberg erstellt der Glasmaler Johann Ludwig Faber (--) einen in Schwarzlot bemalten Teller. 

1682 Wetter: Hochwasser in Amberg. - In Burg Obersulzbürg stirbt die Grafentochter Sophie Juliane von Hohenlohe Waldenburg Pfedelbac (62) als Ehefrau von Graf Wolfgang Georg von Castell Remlingen (++) und Schwiegermutter von dem in Remlingen geborenen Graf Albrecht Friedrich von Wolfstein (38) verheiratet mit der Grafentochter Sofie Luise von Castell Remlingen (37). -- In Neumarkt werden acht neue rot und weiß sowie gelb und blau gefärbte Judenröcke zur Karfreitagsprozession angeschafft. - Grafensohn Johann Gustav von Seckendorff wird als Sohn von Graf Hans Joachim von Seckendorff (67) geboren. - In Nürnberg erbaut der Bierbrauereibesitzer Johann Schmaus in Mögeldorf ein eigenes Schloss. Das Schmausenschloss liegt in in der Ziegenstrasse 12. - Johann Georg Portner errichtet ein Jägerhaus im Hammergut Theuern. - In Nürnberg  befinden sich um die Rückseite der Sebalduskirche herum Brotlauben. Der Platz vor dem Rathaus heisst Herrenmarkt. - In Neumarkt sind Heinrich Michael Löhel, Konrad Kolb und Georg Gulden Bürgermeister. - In Neumarkt schaffen die Mitglieder der Corporischristbruderschaft in der Pfarrkirche spezielle rotweißgelbblaugestreifte Röcke zur Darstellung von Juden bei Prozessionen an. - In Neumarkt ist die Georgskapelle an der Hallertorstrasse öd und unrepariert. - Der Markt Kastl erhält seine Rechte von den amberger Jesuiten zurück. - In Nürnberg experimentiert der Optiker Franz Gründel mit einem Fadentelefon. - In Ansbach heiratet Eleonore Juliane von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (19) den württemberger Herzog Friedrich Karl von Württemberg-Winnental (St) (30). - Der in St Georgen geborene, in Regensburg aufgewachsene und in Altdorf studierte Gastwirtssohn, Schreibersohn und volkstümliche Erzähler Johann Beer (27) erstellt sein Werk Teutsche Winternächte. - In Ochenbruck erhält C F Schmidmayer für seine Schankwirtschaft ein Schild Zu den 3 Eichen.. - In Altdorf baut die Universität Altdorf alias Altdorfina ein chemisches Laboratorium, das größte und sicherste chemisches Laboratorium seiner Zeit.

1681 In Freystadt erwirkt die Tochter Maria Theresia T'Serclaes von Tilly (--) des katholischen Feldherrn Johann T'Serclaes von Tilly (++), der Regent der Herrschaft und Stadt Freystadt ist, die mit dem Leid der Menschen konfrontiert ist, dass nach Kirchenrecht drei straffällig gewordene und abgeurteilte Franziskanermönche aus Diefurt das kleine stadtpfarrkirchliche Filialmesnerhäuschen hinter der Wallfahrtskapelle übernehmen dürfen um die zT schwerkranken Wallfahrer betreuen zu können, was dem Pfarrer nicht gefällt. Die städtischfreystädter Wallfahrtkapelle wird mit den Steinen des eingestürzten Möninger Franziskanerklosters vergrößert. 20 24 wird der katholischen freystädter Pastoralverband nur die Wunderheilungen und das Erscheinen eines leuchenden Sterns über der Wallfahrtkirche verbreiten, die zwangsweise Arbeit der Mönche als Krankenpfleger aber verschweigen. - In Neumarkt wird, obwohl der katholische neumarkter Stadtpfarrer Zinserer (--) den Bau einer Grabkapelle auf dem Mariahilfberg für völlig unnötig hält, vom katholischen Fürstbischof Graf Marquard II Schenk von Castell (76) der Bau genehmigt und nur das Abhalten von Messen darin verboten. - Ernst Senft von Pilsach (--) ist in sächsischen Diensten. - In Neumarkt wird eine neue Feuerlöschordnung erlassen, bei der der auf dem Pfarrkirchturm wohnende Türmer im Brandfall Sturm zu läuten, mit der Trompete zu blasen hat, seine Helfer den Brandort durch eine rote Fahne tagsüber und eine Laterne in Himmelsrichtung des Brandes nachts anzeigen müssen und bestimmte Männer in den Vierteln Feuerhaken und Leitern herbeizuschaffen haben. Die Feuerspritzen werden im Bürgerhof aufbewahrt. Die städtischen Feuereimer werden von den Pfragner alias Krämern und Salzknechten aus dem Salzhaus geholt. Die Bader werden dazu verpflichtet im Feuerfall ihre Badewannen auf die Gasse zu stellen und mit Wasser zu füllen. - In Nürnberg verfasst der Johann Cardiluci das Buch Heilsame Arzneykräfte des nürnbergischen Wildbades. - In Nürnberg wird die nürnberger Patrizierfamilie Behaim in den Freiherrenstand erhoben. - Der in Steinheim geborene kurmainzer Amtmannssohn Lothar Franz von Schönborn (St) (26) wird bamberger Domherr. - In Neumarkt ist Konrad Kolb Bürgermeister. - Der in St Georgen geborene, in Regensburg aufgewachsene und in Altdorf studierte Gastwirtssohn, Schreibersohn und volkstümliche Erzähler Johann Beer (26) erstellt sein Werk Narren-Spital. Er tritt unter den Aliasnamen Hans Guck in die Welt, Expertpertus Rupertus Ländler, Amandus de Amanto und Alamodus Pickelhering auf. - In Altdorf  übersetzt und veröffentlicht der in Nürnberg geborene altdorfer Universitätsprofessor Johann Christoph Wagenseil (48) die jüdische antichristliche Schrift Tela Ignea Satanae alias Die Feuerpfeile des Satans, in der die polemische Jesus Geschichte Libellus Toldos Jeshu Jesus als Sohn des römischen Legionärs Pandira und einer Hure darstellt. - In Schwabach ist der Gastwirt Johann Philipp Haidingsfelder (--) katholischer kaiserlicher thurn und taxis Posthalter.

1680 Wetter: In Amberg ist bei strengem Frost ein großer Komet 31 Tage lang mit einem kleinen weißen hellen Stern sichtbar. In Weiden herrscht im Dezember ausserordentlich strenger Frost. - Die freystädter Schumacher beschweren sich auf dem neumarkter Jahrmarkt darüber, dass die obligatorischen Prüfungen so lange dauerten, dass ihnen nur eine Stunde Zeit bleibt ihre Waren zu verkaufen. - Im Franziskanerkloster Dietfurt werden jährliche Ölbergspiele aufgenommen. - In Neumarkt sind Schweineställe im Haus verboten und es dürfen nur noch 2 Schweine im Stall gehalten werden. - In Neumarkt lassen sich die Reiter von Graf Bonifacio (--) über die Sperrstunde hinaus Musik aufspielen, was die Stadtknechte absichtlich übersehen und wofür sie mit Schellentragen bestraft werden. - In Neumarkt werden die zum katholischen Glauben übergetretenen Hans Rumbel (--) aus Mühlhausen und der Gärtner Hans Reinhard (--) als Bürger aufgenommen. - In Neumarkt wird der abgedankte Feldscher Georg Friedrich Kopp, der mit einer neumarkter Bürgerstochter verheiratet ist, aufgenommen bis er in die Kompagnie von Graf Bonifacio (--) eintreten kann. - In Neumarkt wird der Wachtmeister Jakob Pendler junior (--) für 24 Taler Bürgergeld wieder in die Stadt aufgenommen. Jakob Pendler (--) hatte das Reinl'sche Haus am oberen Markt gekauft und steckt in Geldschwierigkeiten, weshalb ihm das Braurecht abgesprochen und eine Beteiligung am Bräuhaus alias Kommunbrauhaus verweigert wird. - In Neumarkt wird der Sohn von Hans Dollinger (--) vom Rat der Stadt Neumarkt zum Erlernen eines Handwerks gezwungen. Der Sohn ist ein begnadeter Geiger und spielt eigentlich im Duett mit Dollingers Schwager Christian Ziegler (--), der deshalb alleine musizieren muss. - Der helfenberger Pfleger alias Amtmann Johann Panzer (--) begründet die Habsbergwallfahrt wegen seines in der Kapelle angeblich geheilten Gichtleidens. - Der leipziger Chirurgensohn und Kaufmannssohn Johann Christian Schamberg studiert an der Universität Altdorf. - In Neumarkt arbeitet der nürnberger Orgelbauer Michael Kürschner. - In Regensburg geht eine Bitte an den Rat der Stadt ein, ihren Scharfrichter Philipp Teuber, der als Wundarzt berühmt ist, zu Oberst Augustin Fristsch aD nach Weiden zu schicken um eine Kugel, die nach 28 Jahren im Kopf furchtbare Schmerzen hervorruft, entfernen zu lassen. - In Amberg wird der konvertierte katholische mit Gräfin Maria Katharina Fugger zu Kirchberg und Weißenhorn verheiratete Graf Christian von Ortenburg (St) (64) neuer Statthalter des Fürstentums Oberpfalz mit Sitz in Amberg. - Lauf ist berühmt für seinen Hopfenanbau. - Der in Regensburg geborene nürnberger Glasmaler Abraham Helmhack (26) bemalt in Schwarzlottechnik. - In Neumarkt sind Konrad Kolb, Georg Gulden und Michael Cröner Bürgermeister. - In Neumarkt hat die Lateinschule so wenig Schüler, dass die bayerische Regierung ein Gesuch der Stadt Dominikanermönche für den Unterricht in die Lateinschule abzustellen verwehrt. - In Neumarkt Woffenbach wird das Schloss Woffenbach wesentlich kleiner wieder aufgebaut. - Der resignierte würzburger Domherr Freiherr Johann Otto von Dernbach (--) wird kaiserlicher Kammerherr und Geheimer Rat und erblicher Hofmarschall des Herzogtums Franken und dafür in den Grafenstand erhoben. - In Neumarkt ist Ludwig Ebernard von Mildenberg (--) Kastner. - In Nürnberg verfasst der vom nürnberger Rat angestellte Jongleur Ballenmeister xxx  (--) sein Buch Unterricht im Ballenspiel. - In Burgthann Oberferrieden wird die Weißbierbräu alias Brauerei Weißer Löwe mit dem Gasthaus Zum weißen Löwen in der Nürnberger Strasse 29 gegründet. - In Nürnberg stellt der Silberschmied Hermann Lang einen silbernen Römer-Becher in Form eines Römer-Wein-Glases her. - In Nürnberg wird der Gasthof Zum roten Hahn gegründet. - In Regensburg wird das Weinrestaurant St Hubertus Schäffnerstrasse 16 gegründet. - In Nürnberg tauchen drei Geigen des tiroler Geigenbauers Jacob Stainer alias Jacobus Stainer (61) auf. - In Regensburg Köfering beginnt Graf xxx von Lerchenfeld (--) den Umbau von Wasserschloß Köfering, der sich 40 Jahre hinzieht. - In Amberg sind Simon de Flauigni (--), Jacob Mohr(--) und Georg Meiller (--) Bürgermeister. Das Wort Bürgermeister wird Burgermaister geschrieben. - In Velburg Unterwiesenacker ist die Kirche St Georg, die anstelle der ehemaligen Burg Hofberg erbaut wurde, ebenso völlig verschwunden. Fast das ganze Hofberg Gelände ist im Besitz des unterwiesenackerer Bauern Hans Vogl (--).

1679 Der Rat der Stadt Neumarkt versucht vergeblich die Zahl von Gastronomiebetrieben zu beschränken. - Beim neumarkter Messerschmied Kürchhover werden bei einer Durchsuchung durch den Rat der Stadt 70 nicht in Neumarkt hergestellte Klingen gefunden, weshalb Kürchhover mit dem Turm bestraft wird. Der unnachgiebige Messerschmied Kürchhover verweigert auch den auf den Jahrmärkten durch Los zugewiesene Verkaufsstand, weshalb er mit einem Taler bestraft wird. - In Erasbach darf der pfaffenhofen-haimburger Pfleger Karl Tuntzler (--) das Hofgut Erasbach kaufen, wofür auch er 200 Gulden für die Landsassenfreiheit an die Regierung bezahlen muss. - In Ansbach wird ein Kunstkabinett eingerichtet. - Der bayernleuchtenberger Herzog Maximilian Philipp Hieronymus von Wittelsbach (St) (41) übernimmt die Bayerische Regierung als Vormund. - Maria Sibylla Merian (32) begründet mit ihrem Buch über die Schmetterlingsraupen die Wissenschaft der Insektenkunde. Das Volk liebt sie dafür. Von den Wissensschaftlern erfährt sie nur Verachtung. In Nürnberg herrscht eine Naturfrömmigkeit, die Gott in den unbedeutendsten Kreaturen sucht. - In Neumarkt setzt sich am Weihnachtsabend Anna Barbara Hertl nackt an den Tisch und ruft den Teufel an, wofür sie in die Geige gesperrt wird und zwei Tage Gefängnis alias Zuchthaus bei Wasser und Brot erhält. - In Neumarkt erhalten der ehemalige Landsknecht und haffnerische Trommler Hans Anton Muthi und drei weitere ehemalige Soldaten vom Rat der Stadt ein befristetes Bleiberecht, falls sie sich ordentlich führen. - In Nürnberg bringt Wolfgang Eberhard Felsecker die tägliche Kaiserliche Reichs Oberpostamtszeitung heraus. Sie ist eine gedruckte Tageszeitung. - In Neumarkt sind Hans Leonhard Schneider, Hans Georg Scherrer, Georg Gulden und Michael Cröner Bürgermeister. - In Neumarkt herrscht Schulpflicht, die mit Strafandrohung durchgesesetzt wird. - In Neuburg wird Leopoldine Eleonore Josepha von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) als letztes Kind von 17 des pfälzer Kurfüst Philipp Wilhelm von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) (64) und der in Gießen geborenen hessendarmstädter Landgrafentocher Elisabeth Amalia Magdalena (St) (44) geboren. - Weltweit gibt es 16.755 katholische Jesuiten, darunter 7870 geweihte Pirester. - In Nürnberg kommt die durch die Gegenreformation in den Ruin getriebene bürgerliche österreichische Hofkammerprokuratorentochter alias Rechtsanwalt und protestantische Mystikerin Freifrau Catharina Regina von Greiffenberg (46) an, wo sie sich gesellschaftlich betätigt. - In Nürnberg heiratet der nürnberg Kaufmann Adam Negelein (23) als Celadon und als Neumitglied des Pegnesischen Blumenordens die nürnberger Kaufmannstochter Christina Magdalena Matt (23) mit dem Ordensnamen Chlorinda, die schon zwei Jahre später stirbt. Der in Nürnberg Kraftshof geborene evangelische nürnberger Pfarrer und Dichter Martin Limburger (42) steuert ein Hochzeitsgedicht mit Schüttelreim bei. - In Rosenberg wird der evangelische Theologe, sulzbacher Hofbibliothekar Vikar und Mitglied des Sulzbacher Musenhofs Franz Philipp Florinus (30) neuer Pfarrer. - In Nürnberg wird der Maler Johann Carl Zierl geboren. - In Erasbach lebt der haimburgpfaffenhofener Pfleger Karl Tuntzler auf seiner Burg Erasbach.

1678 Pest in Wien. - Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Burg Obersulzbürg kommt die Grafentochter Charlotte Juliane von Wolfstein als Kind von Graf Albrecht Friedrich von Wolfstein, Freiherr von Obersulzbürg und Birnbaum (34) und der Grafentochter Sophie Luise von Castell Remlingen (33) zur Welt, die nur elf Wochen alt wird. - Die vom ersten Superior des neumarkter Kapuzinerklosters Pater Gabriel von Braunau in einem mystischen Traum auf dem Mariahilfberg gesehenen drei Kreuze sind aufgestellt und werden angebetet. - In Nürnberg richtet der in Regensburg geborene Kupferstechersohn, Mathematiker und Kupferstecher Georg Christoph Eimmart (40) auf der Vestnertorbastei der nürnberger Burg eine Sternwarte ein. - In Nürnberg führt der Bleistiftmacher Friedrich Staedtler auf der ABC-Brücke einen Kramladen. - In Nürnberg wohnt der Stadtdienersohn, Maler, Zeichner und Kupferstecher Thomas Hirschmann mit seiner Familie im Zachariasbad Ecke Weintraubengasse und Karlstrasse. - In Nürnberg arbeitet der aus Schweden zugezogene Hermann Benckert als Hausmaler. - In Neumarkt sind Hans Leonhard Schneider und Michael Cröner Bürgermeister. - In Habsberg erbaut der helfenberger Pfleger alias Amtmann Johann Panzer wegen seines Gichtleidens eine Kapelle. - In Nürnberg will die ehemalige nürnberger Postmeisterwitwe Somigliano nach Augsburg (--) umziehen, weshalb sie das weiterhin als Posthaus alias Postamt genutzte Gasthaus Hirschvogelhaus in der Hirschelgasse 21 verkaufen will. Der evangelische Rat der Stadt Nürnberg ermahnt deshalb seine Bürger wieder, um wieder Einfluß auf die Besetzung des Posten des Postmeisters zu erhalten, und auch wieder vergeblich ihre Gebäude nicht an den katholische thurn und taxis Postmeister Johann Jakob von Öxle von Friedenberg (--) zu verkaufen.

1677 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Neumarkt steht die Hofkirche leer und wird nicht mehr benutzt. Bei Einbrüchen werden die katholischen Altäre gestohlen. - In Sulzbach lässt der alchemiebegeisterte deutsche Dichter, Schriftsteller und als pfalzsulzbacher Hofrat und Kanzleirat Christian Knorr von Rosenroth (41) anlässlich der Hochzeit von Kaiser Leopold von Habsburg (St) (24) das alchemistische Theaterstück Conjugium Phoebi et Palladis drucken. - In Nürnberg wird der nürnberger Kaufmannssohn und Astronom Gabriel Doppelmayr geboren. - In Neumarkt ist Hans Leonhard Schneider (--) Bürgermeister. - In Hamburg eröffnet ein Kaffeehaus. - In Nürnberg stirbt der Glasmaler Georg Guttenberger. - In Nürnberg stirbt der katholische auswärtige kaiserliche nürnberger thurn und taxis Postmeister Giovanni Abondio von Somigliano (--), dessen Amt aber nicht in der Familie weitergegeben werden kann, da sein Neffe Johann Franz Somigliano (--), der zwar eine Erbanwartschaft auf das Postmeisteramt hat, aber noch zu jung ist und deshalb an Jakob Öxle von Friedenberg (--)  in Vertretung vergeben wird. Auch der kurpfälzer Mitbewerber Sekretär Isenbroth (--) wird nicht berücksichtigt das Postamt in der Hirschelgasse 21 im Gasthaus Hirschvogelhaus zu übernehmen. Wie seit Jahrzehnten legt die Stadt Nürnberg Protest, aber ebenfalls vergeblich, gegen Auswärtige als nürnberger Postmeister ein.

1676 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Burg Obersulzbürg kommt die Grafentochter Johanne Eberhardine von Wolfstein als Kind von Graf Albrecht Friedrich von Wolfstein, Freiherr von Obersulzbürg und Birnbaum (32) und der Grafentochter Sophie Luise von Castell Remlingen (31) zur Welt, die nur drei Wochen alt wird. - In Nürnberg tagt der Gesellschaft Pegnesischer Blumenorden im Irrhain, den man vom Kraftshof durch ein Tor betreten kann. - Der neubesetzte Ratsherr und Patrizier Sebatian Löffelholz nimmt eine aussergewöhnliche Stelle im Rat der Stadt Nürnberg ein. - In Paris wird die Giftmischerin und Mehrfachmörderin Marie Madeleine de Brinvilliers gefoltert und hingerichtet. - In Neumarkt sind Hans Leonhard Schneider, Hans Georg Scherrer und Georg Gulden Bürgermeister. - In Passau heiratet der deutsche Kaiser Leopold von Habsburg (St) (23) in dritter Ehe die in Düsseldorf geborene pfalzneuburger Kurfürstentochter Eleonore Magdalene von Wittelbach (St) (21) um die antihabsburgische Allianz zu schwächen und um endlich männlichen Nachwuchs zu bekommen, gegen deren Willen. Sie legt sich, um einen Sonnenbrand zu bekommen und deshalb dem Kaiser nicht zu gefallen, in die Sonne und verletzt sich als Buße mit ihrem eigenen spitzen Schmuck. - In Regensburg kommt der französische Geandte Robertus de Gravel am Immerwährenden Reichstag an. Er bringt Pralinen mit. Der regensburger Magistrat wird dazu verpflichet für sämtliche Beratungen Konfekttischchen zu unterhalten. - In Erlangen gründet Christoph Adam Groß von Trockau (27) ein Auditorium publicum. - In Deining ist der Wirt des Gasthauses Zur goldenen Ente später Zur Post Rochus Schuster (34) nicht nur reicher katholischer deininger thurn und taxis Posthalter sondern auch regelmäßiger Trauzeuge. - In Nürnberg müssen diejenigen Kinder des verstorbenen Patariziers Karl Tucher VI (66) 5.000 Gulden zurückzahlen, wenn sie keine Adelige(n) oder Ratsfähigen heiraten. - Die in Nürnberg geborene Maria Magdalena Tucher (34) heiratet den fuggerschen Pfleger in Glött Martin Mulzer, weshalb sie zum katholischen Glauben übertreten muss. - In Regensburg gibt es Pralinen. - In Regensburg wird die Buchdruckerei Mayr Andreasstrasse 24 gegründet.

1675 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Neumarkt ist auf einer Karte der Mathematikerturm zu sehen, der sich unmittelbar links hinten an der Hofkirche befindet, während rechts vorne der Turm der Hofkirche ist. - In Burg Obersulzbürg kommt der Grafensohn Wolfgang Ludwig von Wolfstein als Kind von Graf Albrecht Friedrich von Wolfstein, Freiherr von Obersulzbürg und Birnbaum (31) und der Grafentochter Sophie Luise von Castell Remlingen (30) zur Welt. - Maria Sibylla Merian (28) erstellt in Nürnberg das Neue Blumenbuch, ein Musterbuch mit bekannten und unbekannten Blumen für stickende Damen. Zu ihren Schülerinnen gehört die Patrizierin Clara Regina Imhoff (48). - Am kammerforster Berg bei Ansbach werden unergiebige und auf Gerüchten basierende Konzessionen zum Abbau von edlen Erzen wie Gold und Silber ausgegeben. - In Nürnberg wird der aus Saaz stammende böhmische Federfechter Ernst Mäßl als Meister des langen Schwerts und Riemer vom Kupferstecher Johann Alexander Böner (28) portraitiert. - In Nürnberg führt der Dichter und Lehrer Johann Ludwig Faber (40) sein Singspiel Herodes, der Kindermörder auf. - In Neumarkt ist Hans Georg Scherrer Bürgermeister. - In Neumarkt stirbt der Statthalter und neumarkter Schultheiß Graf Christian von Hohenlohe (St) (48), Sohn von Graf Georg Friedrich von Hohenlohe Schillingsfürst und Dorothea Sophia von Solms Hohensolms (St) (++). Er ist Kammerherr des bayerischen Kurfürst Ferdinand Maria von Wittelsbach (St) (39). - In Hopfenohe erbt Hans Peter von Schlammersdorf (--) Hopfenohe von seinem Onkel die Hofmark Hopfenohe. - In Nürnberg stirbt der ehemalige nürnberger Reichsschultheiß Burkhard Löffelholz von Kolberg (St) (76). - In Sulzbürg gehört das Gasthaus Gerichtstaverne am Marktplatz 8 Leonhard Lederer, der Marktgerichts Beysitzer und Gotteshauspfleger ist.

1674 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Burg Pyrbaum kommt der Sohn Philipp Friedrich von Wolfstein als Kind von Freiherr Albrecht Friedrich von Wolfstein, Freiherr von Obersulzbürg und Birnbaum (30) und der Grafentochter Sophie Luise von Castell Remlingen (29) zur Welt. - In Nürnberg wird die Roßmühle zur Mälzerei des Städtischen Weizenbräuhaus alias Weizenbrauhaus für Weizenbier umgebaut. - In Nürnberg zieht die Malerakademie ins Barfüßerkloster um. - Die Tochter und Malerin Maria Sibylla Merian (27) des Kupferstechers Matthäus Merian der Ältere bringt ihr Werk Das neue Blumenbuch in Druck heraus. - In Regensburg werden ein regensburger Stadtsoldat und seine Tochter wegen Blutschande gefoltert. Beide gestehen vor dem Gericht und werden auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die Ehefrau wird der Stadt verwiesen. - In Neumarkt sind Hans Georg Scherrer, Georg Gulden, Michael Cröner und Johann Strommer Bürgermeister. - In Velburg wird Freiherr Franz Wolfgang von Giese Pfleger. - In Nürnberg erhält der Kaufmann und Dichter Andreas Ingolstetter (41) als Poliander vom in Eger geborenen protestantischen nürnberger Dichter Sigmund von Birken (48) die Dichterkrone. Beim Eintritt seiner Frau Helene Ingolstetter in den Pegnesischen Blumenorden erhält diese den Namen Philinde.  - In Sulzbach wird der in Westfalen geborene eismannsdorfer Vikar Franz Philipp Florinus (25) neuer Rektor der Hofbibliothek. Er ist Mitglied des Sulzbacher Musenhofs.

1673 Der in Remlingen geborene Freiherrensohn Albrecht Friedrich von Wolfstein (29) wird in den Grafenstand erhoben und nennt sich nun Graf Albrecht Friedrich von Wolfstein mit Sitz im Reichstag. - Von den neumarkter Kapuzinermönchen, die mit 13 Mönchen in einem baufälligen Haus in einer schlechten Wohnung wohnen, sterben vier Mönche an einer pestartigen Krankheit. - In Neumarkt gründet Dekan Dr Friedl mit 300 Gulden die Friedlnagengaststiftung, die jährlich ausschließlich den Verwandten der Familien zugute kommen soll. - In Nürnberg wird im Barfüßerkloster ein Zuchthaus und Werkhaus errichtet alias Arbeitshaus. - In Nürnberg wird die erste deutsche Wochenzeitung, der Teutsche Kriegskurier, von Wolfgang Eberhard Felsecker gedruckt. - In Regensburg stürzt der in Grenoble geborene Augenarzt aber auch Seiltänzer Charles Bernovin bei einen spektakulären Seilakt als lebender Feuerwerkskörper mit 10 Kilogramm Pulver vom Turm des Gasthauses Zum goldenen Kreuz Haidplatz 7 quer über den Haidplatz, schon nach wenigen Metern ab und brennt wie eine lebende Fackel ab. Derselbe Raketentrick mit einer Katze wird daraufhin ausgesetzt. - In Neumarkt ist Georg Gulden Bürgermeister. - In Nürnberg wird die Roßmühle zur Mälzerei des Städtischen Weizenbräuhaus alias Weizenbrauhaus für Weizenbier umgebaut. - In Nürnberg zieht die Malerakademie ins Barfüßerkloster um. - Die Tochter und Malerin Maria Sibylla Merian (27) des Kupferstechers Matthäus Merian der Ältere bringt ihr Werk Das neue Blumenbuch in Druck heraus. - In Regensburg werden ein regensburger Stadtsoldat und seine Tochter wegen Blutschande gefoltert. Beide gestehen vor dem Gericht und werden auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die Ehefrau wird der Stadt verwiesen. - In Neumarkt sind Hans Georg Scherrer, Georg Gulden, Michael Cröner und Johann Strommer Bürgermeister. - Die in Sulzbach geborene fast unvermögende calvinische pfalzsulzbacher Pfalzgrafherzogstochter Auguste Sophie von Wittelsbach (St) (50) muss miterleben, wie ihr unstandesgemäßer, schlesischer, leidenschaftlich katholischer Ehemann, Hofkriegsratspräsident Fürst Wenzel Eusebius von Lobkowicz (66), vom in Wien geborenen Kaiser  Leopold von Habsburg Österreich I (St) (34) wegen Hochverrats mit Frankreich seines Amtes als erster Minister alias Obersthofmeister des Geheimen Rates enthoben, sein Herzogtum Sagan verliert. - In Bremen wird das Kaffeehaus Schütting eröffnet. - In Nürnberg gründet Wolff Eberhard Felsecker (47) die Zeitung Nürnberger Friedens- und Kriegskurier, die zum Nürnberger Kurier wird. - In Hersbruck wird der Dorfpfarrersohn, Gelehrte und unfreiwillige preußische Hofnarr Jacob Paul Gundling geboren. - In Nürnberg wird eine Buchdruckerordnung erlassen, die auch für die Universität Altdorf gilt. - In Nittenau kauft Franz Jakob das schon zwei Jahre bestehende Braune Kommun Brauhaus. - In Nürnberg heiratet der in Nürnberg geborene Kapellmeister und Berufssoldat Daniel Eberlin (26) Franzisca Wihelmina Frischleben (--). - In Burgthann Oberferrieden wird die Lindenbrauerei gegründet.

1672 Frankreich ist mit den Türken gegen Kaiser Leopold von Habsburg Österreich I (St) (33) verbündet. Turqueries sind in Mode. - In Amberg wird neben dem Jesuitenkollegium ein Gymnasium erbaut. - In Nürnberg ist die Einfuhr von auswärtigem Weizenbier verboten. - In Nürnberg wird im Heiliggeistspital Weizenbier gebraut. Zur Erhaltung des Weizenbiermonopols erbaut die Stadt Nürnberg das Städtische Weizenbräuhaus alias Weizenbrauhaus für Weizenbier in der Weizenstrasse alias Karl Grillenberger Strasse 3 alias Graben der vorletzten Stadtbefestigung auf dem der Hornstadel abgerissen wird und stellt eine aus drei Patriziern bestehende Deputation zum Weizenbräuhaus ein, die vor allem die Finanzen prüft. Die Fassade hat Volutengiebel. - Der lutherische Theologe Gustav Georg Zeltner wird in Hilpoltstein als Predigersohn geboren. - Das Jesuitenkolleg Ingolstadt kauft Burg Randeck im Altmühltal. - In Nürnberg wird der Kassierer des Leihhauses Jeremias Imhoff wegen Betrugs enthauptet. - In Regensburg wird der Arzt und Botaniker für vegetative Vermehrung Georg Andreas Agricola geboren. Er ist der jüngere Bruder des in Regensburg geborenen Landschaftsmaler Christoph Ludwig Agricola (07). - In Neumarkt ist Georg Gulden Bürgermeister und Graf Christian von Hohenlohe (St) (45) konvertiert zum katholischen Glauben und wird neumarkter Schultheiß und bayerischer Kammerherr. Seine Ehefrau ist Gräfin Lucia von Hatzfeld (St) (38). - In Neumarkt beteiligen sich 60 Corporischristbruderschaftler der Pfarrkirche an einer Prozession, bei der sie sich geißeln oder große Kreuze tragen. - In Freystadt wird die Brauerei Betz gegründet. - Der Vollwaise Paulus XII Tucher (16) wird Leibpage von Obristleutnant Graf Johann Wilhelm von Sinzendorf (--). - In Grünsberg erbt der Schwiegersohn Johann Paul II Paumgartner von Holnstein (--) die Burg Grünsberg und nennt sich nach ihr Johann Paul II Paumgartner von Holnstein und Grünsberg (--). - In Regensburg wird die Brauerei Emslander Arnulfsplatz 6 gegründet. - In Schwandorf wird die Brauerei Hubmann gegründet. - In Nürnberg tritt der Kaufmann und Dichter Andreas Ingolstetter (39) dem Pegnesischen Blumenorden mit dem Namen Poliander bei. - In Nürnberg arbeitet Ernst Heinz Konrad Henz (38) als Geigenbauer.

1671 Der in Neumarkt geborene Georg Wirsing stiftet der katholischen Pfarrkirche in Neumarkt für 900 Gulden einen Hochaltar. - Der Rat der Stadt Neumarkt richtet eine Bitte an den bayerischen Kurfürst Ferdinand Maria von Wittelsbach (St) (35) ein Kloster für die Kapuzinermönche neben der Hofkirche bauen zu dürfen. Kapuzinerklöster befinden sich fast alle außerhalb der Stadtmauer, weil deren Mönche als Eremiten und gute Gärtner gelten. - Der Ort Oberbuchfeld hat in 23 Häusern wieder 26 Familien mit 130 Menschen. - In Nürnberg wird die Barfüßerkirche durch einen Brand zerstört. - In Nürnberg gibt der nürnberger Patrizier Wolf Albrecht Stromer sein Werk Edle Gartenwissenschaft über die heimische Pflanzenwelt heraus. - In Amberg wird der Marianische Pakt alias Seelenpakt errichtet. - In Regensburg beendet Philipp Teuber sein Amt als Scharfrichter. - In Nürnberg wird, während die dazugehörige Kirche abbrennt, im als Mädchenfindelhaus und auch als Knabenfindelhaus genutzten ehemaligen katholischen Franziskanerkloster ein Spinnhaus alias Zuchthaus für faule Weibspersonen alias Frauengefängnis alias Frauenzuchthaus eingerichtet. - In Neumarkt sind Michael Cröner, Johann Strommer, Heinrich Bartscherer und Martin Wolf Bürgermeister. - Die königlich französischen Füsiliere erhalten Bajonette, wodurch die Pikeniere, die die Musketiere während des Ladevorgangs schützen, arbeitslos werden. Die Bajonette müssen beim Ladevorgang abgenommen werden. - In Postbauer wird eine Kaiserliche Posthalterei mit Pferdewechsel an der Postlinie Regensburg-Neumarkt-Nürnberg errichtet. - In Bayreuth wird Christiane Eberhardine von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) geboren. - In Nürnberg stellt der Geigenbauer Johann Roht (--) eine Viola her. - In Regensburg ist Pferdewechsel für die katholische kaiserliche thurn und taxis Poststrecke München~Regensburg~Schwandorf~Weiden~Mitterteich~Eger.

1670 In Mühlhausen bei Schloß Obersulzbürg wird Friederike Florentina von Wolfstein als Tochter von Freiherr Albrecht Friedrich von Wolfstein (26) und der Grafentochter Sofie Luise von Castell Remlingen (25) geboren. - Der altdorfer Student und Doktor der Rechte Gottfried Wilhelm Leibniz (24) wird kurfürstlicher Berater des mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (62). - Die Tochter und Malerin Maria Sibylla Merian (23) des Kupferstechers Matthäus Merian der Ältere siedelt mit ihrem Mann dem Maler Johann Andreas Graff (35) von Frankfurt in die Reichsstadt Nürnberg um. Als Frau darf sie nur kleine Aquarelle auf Papier oder Pergament herstellen. Mit Ölfarben auf Leinwand zu malen ist ihr verboten. Maria Sibylla Merian (23) handelt mit Farben und Malerutensilien. - In Nürnberg wird ein Spinnhaus für faule Weibspersonen im Barfüßerkloster eingerichtet. - In Kelheim werden zwei Hexenprozesse geführt, die glimpflich ausgehen. - Bei einem Prozess wegen Schatzgräberei werden 19 Personen verurteilt und zu Schandstrafen und Gefängnisstrafen alias Zuchthausstrafen verurteilt. Ein Ratsherr, ein Richter und ein Schulmeister verlieren ihre Stellungen. - Der in Frankfurt geborene und in Nürnberg bei Peter Isselburg gelernte protestantische Maler und Kupferstecher Joachim von Sandrart (64) verkauft sein  Schloss Stockau bei Ingolstadt an den befreundeten herzöglichbayerischen regensburger Reichstagsgesandten, den geheimen Rat Franz von Mayer, der eine der wertvollsten Privatsammlungen an Gemälden von Lodovico, Annibale Carracci, Poussin, Lorrain, Elsheimer, Bocksberger, Sandrart, Romano, Tintoretto, Veronese und viele andere beginnt. - Der in Altdorf geborene Jurist und Kartograf Nikolaus Rittershausen sirbt in Altdorf. Bei den von ihm kopierten Karten werden allgemein kritisiert die Fehler mitkopiert. - In Sulzbach etabliert der alchemiebegeisterte deutsche Dichter und Schriftsteller Christian Knorr von Rosenroth (34) als pfalzsulzbacher Hofrat und Kanzleirat einen anerkannten Musenhof. - In Nürnberg erhält die Mühle in der Tullnau vom Rat der Stadt Nürnberg die Erlaubnis Papier aus weißen Hadern herzustellen. - In Nürnberg wird die Anatomie vom Barfüßerkloster in das Katharinenkloster verlegt. - In Nürnberg brennt das Zuchthaus und Werkhaus, in dem Tabakwaren hergestellt werden, nieder. - In Nürnberg wird die erste Ausgabe der Zeitung, Deutsche ordinar und extraordinar Friedens- und Kriegskurier herausgebracht. - In Neumarkt sind Michael Cröner und Heinrich Bartscherer Bürgermeister. - In Neumarkt wird eine Brauordnung erlassen. - In Neuburg wird Dorothea Sophie von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) als Tochter des pfälzer Kurfüst Philipp Wilhelm von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) (55) und der in Gießen geborenen hessendarmstädter Landgrafentocher Elisabeth Amalia Magdalena (St) (35) geboren. - Die Stadt Amberg erhält ein Monopol auf den Salzhandel. - In Deining brennt fast der ganze Ort ab. - In Regensburg beginnt der Hofkapellmeister Kaspar Prentz mit der Aufführung von vier eigenen Dramen auf der Jesuitenbühne. - In Postbauer hat das Deutschordenspflegamt Postbauer Besitzungen in Buch, Ezelsdorf, Hausheim, Heng, Pavelsbach, Postbauer, Pölling, Reckenricht, Reckenstetten, Schwarzach, Sondershof, Steinbach, Voggenhof und Westhaid unter pfalzbayerischer oder ansbachischer Hochgerichtsbarkeit. - In Regensburg tagt die kaiserliche Kommission im Territorialstreit zwischen Kurbayern und Herzog Christian August von Wittelsbach von der Pfalz Sulzbach, bei der die neuburgische und nicht die calvinische Kirchenordnung eingeführt werden soll. - In Altdorf übernimmt die Familie Meyer die Druckerei Scherff. - In Ansbach wird das Markgräfliche Hofbräuhaus Fischstrasse 15 gegründet. - In Fürth werden viele geflüchtete wiener Juden aufgenommen. - In Regensburg ist Georg Müller (--) ein angesehener Geigenbauer. - In Nürnberg stirbt der Glasmaler Georg Guttenberger. - In Nürnberg wird der katholische auswärtige kaiserliche thurn und taxis Postmeister Giovanni Abondio Somigliano (--) geadelt. - In Alttdorf stirbt der in Altdorf geborene Juraprofessor, dreifache Universitätsrektor und Genealoge Nikolaus Rittershusius (75) alias Rittershausen und hinterlässt ua eine Karte vom Schultheißenamt Neumarkt alias Newenmarck aus dem 15. bzw 16. Jhd mit der Sammlung (accurata descriptio) von ganz Franken später archiviert unter Altbayern Reihe I Heft 16: In Neumarkt ist darauf der Moosweiher südlich der Stadtmauer bis zur Hasenheide eingezeichnet. Sein Bruder ist der Jurist und 16 53 geadelte zollernbrandenburgkulmbacher Rat Georg von Rittershausen (--).

1669 In Burg Obersulzbürg kommt die Tochter Albertine Juliane von Wolfstein als Kind von Freiherr Albrecht Friedrich von Wolfstein, Freiherr von Obersulzbürg und Birnbaum (25) und der Grafentochter Sophie Luise von Castell Remlingen (24) zur Welt. - Der aus Speyer stammende protestantische Hofleibarzt und Mathematiker Johann Joachim Becher (34), der seine erste studentische Vorlesung über den Stein der Weisen gehalten hat, entdeckt bei der Suche nach dem unbekannten Verbrennungsprodukt Phlogiston, das sich als wissenschaftlicher Irrtum erweisen wird, das brennbare Gas Ethen bei Experimenten mit Alkohol und Schwefelsäure am Hof des bayerischen Kurfürst Ferdinand Maria von Wittelsbach (St) (33) in München, wo er ein großes alchemistisches Laboratorium eröffnet. Seine Erfolge des Goldmachens machen ihnen zum Berater von Graf Friedrich