|
CHRONIK RHEIN MAIN
1000
Jahre Adel, Autos, Duelle, Fahrräder, Gasthöfe,
Juden, Kunst, Mätressen, Messen, Milliardäre, NS,
Pferderennen, Postkutschen, Räuber, Raubritter,
Religionen, Skandale, Sport, Tabus, Theater,
Verkehr, Zuwanderung uvm
..
bis 1945 .. Adelstitel werden vereinfacht..
Suche
mit (Strg)+(F) auf
Rechtschreibung wird für die Suchfunktion zT
verzichtet.
Analog:
CHRONIK
Nürnberg - Neumarkt - Regensburg
1945
Wetter: Exzellentes Weinjahr mit würzigen Tannin-Bomben
(nzz.ch). - In Wiesbaden
gründet der in Magdeburg geborene jüdische Herausgeber Fritz Otto Ulm (45) und Georg Alfred Mayer (--) die wiesbadener
Tageszeitung Wiesbadener Kurier ehemals
Wiesbadener Tagblatt, Langgasse 21, wofür er von den
amerikanischen Militärregierung eine Genehmigung erhält,
die aber der frankfurter Tageszeitung Frankfurter
Rundschau ehemals 19 43 von der NSDAP verbotene
Frankfurter Zeitung keine Konkurrenz machen darf. - In
Frankfurt veröffentlicht das NSDAP Parteiorgan für den
Gau Hessen-Nassau, die Tageszeitung Rhein-Mainische
Zeitung, in ihrer letzten Ausgabe im dritten
Jahrgang den Aufruf unter der Überschrift Kein
Deutscher fällt in die Hände des Feindes von NSDAP
Gauleiter Jakob
Sprenger (61) der
sofortigen totalen Räumung der Städte Darmstadt,
Offenbach, Frankfurt am Main, Wiesbaden, des gesamten
Kreises Groß-Gerau, des Kreises Bergstraße bis zur
Kammhöhe des Odenwaldes, des Kreises Darmstadt-Land bis
etwa 10 Kilometer ostwärts der Stadt Darmstadt, des
gesamten Kreises Maintaunus sowie einer
10-Kilometer-Zone ostwärts des Rheines in den Kreisen
Rheingau-St Goarshausen und Unterwesterwald ohne
anzugeben, wohin evakuiert werden soll. - In Deutschland
gibt es nur 510.000 Kraftfahrzeuge, hinter England mit
1.200.000 und Frankreich mit 1.400.000 Automobilen. -
Der aus der jüdischen Gemeinde ausgetretene ehemalige
frankfurter Oberbürgermeister, ehemaliger Aufsichtsrat
unzähliger frankfurter Großunternehmen, der
PreußenElektra, der Deutschen Lufthansa, der Deutschen
Bau- und Bodenbank und der Frankfurter Gasgesellschaft Ludwig Landmann (66) stirbt in seinem
niederländischen Versteck an Unterernährung. - In
Frankfurt hat die Stadt 170 jüdische Häuser und
Grundstücke arisiert. - In Wiesbaden lässt der Leiter
des NS Lebensbornheimes Taunus alias Bahnholz mit
angeschlossenem Außenkommando des Frauen-KZ Ravensbrück
Idsteiner Strasse 111 (20 19
katholisches Antonius-Altersheim) alle Kinder
nach Ansbach in die Heime Franken I und II und danach in
das Heim Hochland in Steinhörig evakuieren. Seit
Kriegsbeginn sind rund 500 Kinder geboren worden. - In
Wiesbaden ist das SS und Polizeigericht
im Nerotal 34. - In Darmstadt wird SS Unterscharführer
Erich Steuben mit militärischen Ehren begraben. - In
Frankfurt richten die Amerikaner eine Fernsehsendeanlage
ein. - In Frankfurt sprengt die Wehrmacht erfolglos die
Neue Alte Brücke über den Main um die Allierten
aufzuhalten. - In Mainz sprengt die Wehrmacht erfolglos
die Rheinbrücke am mainzer Schloss nach Mainz Kastel.
Trotzdem setzen die Amerikaner über den Rhein nach
Mainz-Kastel über. - Der evangelische Korvettenkapitän
Fürst Karl von Leiningen
Dagsburg Hartenburg (St)
(47) kommt in ein russisches
Kriegsgefangenenlager, wo er innerhalb eines Jahres
verhungert. Sein in Amorbach geborener Bruder
Autorennfahrer Prinz Hermann von Leiningen
(St) (44) ist mit der
Grafentochter Irene von Schönborn Wiesentheid (St)
(--) verheiratet. - In Wiesbaden flüchten der
Regierungspräsident und in Westpreußen geborene
wiesbadener Oberbürgermeister Felix Piekarski (55)
nach Osten. - In Wiesbaden werden Zerstörungsbefehle
nicht ausgeführt. - In Wiesbaden wird der
Strassenbahnverkehr eingestellt. - In Mainz werfen 435
Bomber der englischen Royal Air Force 1.500 Tonnen
Bomben hauptsächlich über der Neustadt, Weisenau,
Gustavsburg und Bischofsheim ab. Es bricht ein
Flächenbrand aus und es gibt 1.209 Tote. - Der in
Frankfurt geborene Kernchemiker Otto
Hahn (66) erhält den
Nobelpreis für Chemie des Jahres 19 44. - In Offenbach
gibt es 12 Juden. - In Weilmünster enden in der Heil-
und Pflegeanstalt Weilmünster die T4 Morde und
Verschickungen in Tötungsanstalten nach rund 6.000
Fällen. - Der homosexuelle, kaltgestellte SA General,
NSDAP Mitglied mit der Ehren Mitgliedsnummer 24 und
viertgeborene deutsche Kaisersohn August Wilhelm von Zollern
Preußen (St) (58)
alias Auwi flieht mit seiner Schwägerin,
Kronprinzessin Cecilie von Mecklenburg (St)
(59) zu seiner Tante Margarete
von Hessen (St) (73)
ins amerikanisch befreite Kronberg. Er wird jahrelang
interniert und bleibt ein treuer Nationalsozialist (+19 49). - In Gießen Fronhausen
stirbt der in Kopenhagen geborene Komponist und durch
seine unstandesgemäße Heirat resignierte, stark
sehbehinderte Landgraf Alexander Friedrich von
Hessen Kassel Rumpenheim (St)
(82), wodurch das
hanaukesselstädter Schloss Philippsruhe verwaist. - In
Frankfurt eröffnet das unbeschädigte Hotel Monopol
Metropol am Südausgang des Frankfurter
Hauptbahnhofs, Mannheimer Strasse 11-13 als erstes Hotel
der Stadt wieder. - In Wiesbaden wird das Kurhaus und
Luxushotel Vier Jahreszeiten
Kaiser Friedrich Platz Südseite zerstört und
nicht wieder aufgebaut. - Der in Wiesbaden aufgewachsene
strengprotestantische Studienrat und Stabsoffizier Hermann
Kaiser (60) und der
in Ziegenhain geborene Jurist und Rechtswissenschaftler
Hans John (34)
werden in Berlin als Verschwörer hingerichtet. - Der
bopparder KPD Funktionär, langjährige NS Häftling und
Zwangssoldat an der Ostfront Rudolf Steinwand (39) läuft zur Roten Armee über,
engagiert sich in der sowjetischen Besatzungszone und
steigt in der SED in die DDR Führungsriege auf. - In
Wiesbaden werden in der Kaserne an der Schiersteiner
Strasse (20 16 Europaviertel)
mindestens 10 Deserteure an der Garagenanlage
standrechtlich erschossen. - In Wiesbaden werden im Wald
unterhalb des Berges Hohe Wurzel 16 ausländische
Kalle-Zwangsarbeiter als Widerständler hingerichtet. -
In Wiesbaden Kloppenheim werden polnische Zwangsarbeiter
an der Friedhofsmauer hingerichtet. - In Frankfurt gibt
es 160 Juden. - In Frankfurt fliehen der in Frankfurt
geborene NSDAP Regierungspräsident des Regierungsbezirks
Wiesbaden Otto Schwebe (42) und der NSDAP
Reichsstatthalter des Volksstaates Hessen Jakob
Sprenger (61) 3 Tage
vor der Besetzung durch die Amerikaner. Er befiehlt die
Verteidigung bis zum letzten Mann und einen Tag später
die Evakuierung und die Zerstörung der leeren Stadt
Frankfurt. - In Wiesbaden wird der in Westpreußen
geborene Standartenführer, Oberabschnitt Rhein SS Führer
und wiesbadener NSDAP Oberbürgermeister Erich Mix (42)
abgesetzt (1954 erneut wiesbadener
Oberbürgermeister und FDP Landtagsmitglied). -
In Kronberg werden auf Schloss Friedrichshof (20
21 Schlosshotel Kronberg) die hessischen
Kronjuwelen eingemauert, aber gefunden und verkauft. -
In Eltville Eichberg sind im oder durch die Landesheilanstalt
Eichberg Kloster Eberbach Strasse 4
weitergeleitet 4.600 Menschen durch Euthanasie ermordet
worden, dazu 450 Kinder in der Kinderfachabteilung. - In
Wiesbaden werden Halbjuden aus Mischehen ins KZ
Theresienstadt verschleppt. - In Birstein wird
Prinzessin Elisabeth Christiane von Isenburg (St)
als Tochter des abgelehnten NSDAP Sympathisanten Fürst Franz Ferdinand von
Isenburg (St) (44) heiratet die russische
Grafentochter Irina Tolstoi (St)
(28) geboren. - Die
Heilpraktikerin Prinzessin Elisabeth Helene Prinzessin
von Isenburg (St) (69),
Ehefrau des in Darmstadt geborenen SA Standartenführer
der Obersten SA Führung NS Professor für Sippenforschung
und Familienforschung Prinz Wilhelm Karl von
Isenburg Büdingen (St) (42)
organisiert als Präsidentin der rechtsradikalen
Organisation Stille Hilfe die Flucht von
NS-Verbrechern nach Südamerika. - In Wiesbaden zieht der
amerikanische Standortkommandant in das verlassene SS
und Gestapo Hauptquartier Villa Söhnlein Pabst mit den
Gebäuden Paulinenstrasse 7-11, das deshalb den
Spitznamen Weißes Haus erhält, ein. - In
Darmstadt hat die Schwemmkanalisation eine Länge von 150
km, aber es gibt es immer noch keine Abwasserkläranlage.
Der Abwasser Sammler Darmbach hat sich zu einer
stinkenden Kloake entwickelt. Die
Abwasserverrieselungsflächen um den Hof Gehaborn und
Weiterstadt haben eine Fläche von 4,8 qkm, wodurch
Wurmkrankheiten sehr stark angestiegen sind. - Die in
Mainz geborene wiesbadener Sektfabrikantentochter Anna
Elisabeth Henkell alias Anneliese von Ribbentrop (49) flieht ins Rheinland,
veröffentlich später die Aufzeichnungen ihres Mannes und
bleibt rechtsextrem. - In Marburg an der Lahn stirbt die
unverheiratete Grafentochter Gräfin Adelheid von Solms
Laubach (St) (70). Ihre
unverheiratete Zwillingsschwester Frieda von Solms
Laubach (St) (70) (+1961
Marburg) überlebt sie. - Darmstadt hat 69.539
Einwohner. - In Frankfurt wird der frankfurter Gestapo
Leiter Reinhard Breder (34) (straffrei)
zum Kommandeur der Sicherheitspolizei Hessen ernannt,
weshalb sich die Gestapo aus Frankfurt ins
Ausweichquartier Arbeitserziehungslager Hirzenhain in
unmittelbarer Nähe des gräflichstolberger Hofgutes
Luisenlust zurückziehen will, das allerdings noch gar
nicht geräumt ist, weshalb der zwickauer Personalchef
der Horch Werke Inspekteur der Sicherheitspolizei und
des Sicherheitsdienstes in Wiesbaden und frankfurter
Gestapo Chef SS Oberführer Hans Trummler (45) das Arbeitserziehungslager
Hirzenhain räumen lässt. Einige Tage später werden die
Gefangenen des Arbeitserziehungslagers an einem Waldrand
in der Nähe von Glashütten von der Gestapo ermordet. -
In Frankfurt werden im Westhafen Bachforellenweg 3
modernste aber wegen schlechter Verarbeitung nicht
einsatzfähige U-Boote der U-Bootklasse XXI
nicht mehr fertiggestellt. - In Darmstadt treffen die
Amerikaner auf 50.000 Obdachlose, die in den Trümmern
leben. - In Mainz werden die U50 Jährigen der zur
Feuerschutzpolizei umfunktionierten Berufsfeuerwehr
bewaffnet und zum Schutz von Industrieanlagen
abgeordnet. - In Oppenheim richten die Amerikaner einen
Brückenkopf ein. - Auf dem rechtsrheinischen Kornsand
gegenüber Nierstein werden fünf Niersteiner und ein
Oppenheimer, angebliche gefährliche Kommunisten, Cerry
Eller, ihr Mann Johann Eller, Georg Eberhardt, Rudolf
Gruber, Nikolaus Lerch und und Jakob Schuch von Leutnant
Hans Kaiser (1953 10 Jahre
Gefängnis) nach dessen Besuch der Gasstätte Wehner an der Fähre, in einer
Flak Stellung ermordet. In Nierstein ist Georg Ludwig
Bittel NSDAP Ortsgruppenleiter (freigesprochen).
Kurz nach der Exekution wird die Fähre gesprengt. - Die
Besitzerin des Gestüts Erlenhof in Bad Homburg
Industriellentochter Margareta von Thyssen
(34) betreibt im Heimatort
ihres Gatten Schlossbesitzer Graf Ivan von Batthyany (35) einen Erholungsort für die
Waffen SS. Gemeinsam feiern sie wenige Tage vor dem
Einmarsch der Roten Armee mit der lokalen NSDAP und der
SS ein Fest während in der nahe gelegenen Scheune
Kreuzstadl beim Massaker
von Rechnitz rund 180 ungarischjüdische
Zwangsarbeiter ermordet
werden. - Der in Darmstadt geborene bevollmächtigte
General der deutschen Wehrmacht, Mitglied der Waffen SS
Karl Wolff (45)
(Behauptet 19 64 bei der Anklage
für den Tod von 30.000 Juden verantwortlich zu sein
erst 19 45 von der Vernichtung der Juden erfahren zu
haben) erlaubt dem Offizier Wichard von Alvensleben (43)
unerklärlicherweise die Befreiung von 139 Sonder- und
Sippenhäftlingen in Südtirol, viele davon Politiker und
Adelige, darunter der in Offenbach Rumpenheim geborene
Träger des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP und
ehemalige Oberpräsident der Preußischen Provinz Hessen
Nassau Landgraf Philipp von Hessen (St) (45). - Der mit der in Mainz
geborenen wiesbadener Sektfabrikantentochter Anna
Elisabeth Henkell (49)
verheiratete Reichsaußenminister Joachim Ribbentrop (52) flieht nach Hamburg und
taucht unter dem Namen Reiser unter bevor er nach
Nürnberg zum Kriegsverbrechertribunal gebracht wird. (1946 hingerichtet. Seine Pferdezucht
Gestüt Asta wird die VDO Gründertochter und zweifache
Olympia Dressur Goldmedaillengewinnerin Liselott
Linsenhoff übernehmen). - In Mainz wird
das Hotel Zum Hohenzollern Ecke
Rheinallee/Kaiserstrasse (20 16
Hotel Mainzer Hof) Kaiserstrasse 98 von den
Franzosen genutzt. - In Frankfurt dringen die Amerikaner
über die Wilhelmbrücke in die Stadt ein. - Der
darmstädter Spenglermeister, Vorsitzender des
Verwaltungsrats der darmstädter Sparkasse, der
hessischen Elektrizitäts AG, der Darmstädter Flughafen
AG und darmstädter NSDAP Oberbürgermeister Otto Christian Wamboldt
(61) flieht vor den
Amerikanern und begeht mit seiner Ehefrau Selbsmord. -
Der in Pasing geborene Eisenbahnverwaltersohn, SS
Gruppenführer und ehemalige darmstädter
Oberbürgermeister Heinrich Müller (49) begeht in Potsdam mit
seiner Frau und seinen drei Kindern erweiterten
Selbstmord. - Der in Frankfurt geborene Schauspieler
Hans Adalbert Droescher mit Künstlernamen Hans Adalbert Schlettow
(57), der hauptsächlich
finstere Gestalten spielt und sich auch als Hans
Adalbert von Schlettow als Adeliger ausgibt, stirbt als
Zivilist während der Schlacht um Berlin. - Die in
Frankfurt geborene Schauspielerin Ida Wüst (61)
spielt in ihrem 100. Spielfilm Die Brüder Noltenius.
Ihre Entnazifizierung wird wegen massiver Vorwürfe der
Denunziation von jüdischen Kollegen abgelehnt. -
Postbriefkästen sind rot. - In Frankfurt fordert der
überlebende Adler Zwangsarbeiter Max Loock die
Amerikaner auf, die nach der Evakuierung des Adlerwerkes
haufenweise toten Zwangsarbeiter und Beweismaterial zu
sichern. Nur 25 in aller Eile auf dem Hauptfriedhof
eingeäscherte Tote werden noch gefunden. Die
Vorstandssekretärin von Adler Generaldirektor und
Aktienmehrheitsbesitzer Ernst Hagemeier (--)
(1966 Bundesverdienstkreuz)
führt ihren Auftrag die Akten KZ Katzbach zu vernichten
nicht aus. Die Akten verschwinden trotzdem aus dem
Panzerschrank. Auch Abwehrbeauftrager Engelmann wird
wegen Kriegsverbrechen angeklagt. Beide werden von
Tätern zu Opfern des Systems umgedeutet, da man ihnen
angeblich schon kranke KZ Häftlinge in die Fabriken
schickte. - Die Wachmannschaft des KZ Auschwitz ist mit
Adler Personenkraftwagen ausgestattet. - In Deutschland
befinden sich 700.000 Menschen in KZs. - In Geisenheim
wird die Grafentochter Angelika Leopoldine Maria von
Ingelheim Mespelbrunn (St)
als Tochter von Graf Philipp Alexander Rudolf Viktor
Anselm Franz von Ingelheim Mespelbrunn (St)
(30) geboren. - In Lorsbach verstecken Emil und
Paula Heinzmann ein Mädchen (12)
mit einem jüdischen Elternteil 12 Monate lang. - Der
ehemalige evangelische rüsselsheimer Pfarrer und gut
vernetzte NS Widerständler Emil
Fuchs (68) (1949 Umzug in die
DDR als Professor in Leipzig), dessen Sohn Klaus Fuchs (34)
in Los Alamos als Spion für die Sowjetunion das
amerikanische Atombombenprojekt ausspioniert, schickt
seinen halbwaisen Enkel Klaus Fuchs-Kittowski
(11), den er wegen des
Verlustes der Erziehungsberechtigung nicht bei sich
behalten darf und dessen Vormund der berlintegeler
Wehrmachts Gefängnispfarrer Harald Poelchau (42) wird, in die Odenwaldschule
in Heppenheim, wo er 6 Jahre bleibt. Er wird
Wissenschaftphilosoph. - In Darmstadt besteht das
Zwangsarbeiter Internierungslager aus hunderten
ungeheizten Zelten. - Das ehemalige SS Mitglied Fürst
Georg Ludwig von Erbach Schönberg (St)
(42) befiehlt erfolglos seiner in St Petersburg
geborenen Ehefrau Marie-Marguerite von Deringer (St)
(42) sich und die Kinder Prinz Ludwig Wilhelm (St) (19) und Prinzessin Edda
Marie (St) (15) zu
vergiften und flieht alleine. Danach bewirbt er sich
erfolgreich bei der amerikanischen Streitkräften in
Bensheim als Offizier, kommt dann aber in ein
Kriegsgefangenenlager, wo er eine psychische Krankheit
zu simulieren beginnt. - Der in Arolsen geborene
Erbprinz Josias von Waldeck und
Pyrmont (St) (49) ist
General der Waffen SS und für das KZ Buchenwald
zuständig (lebt 1950 wieder als
Multimillionär auf Schloss Arolsen). - In
Frankfurt werden von der Großmarkthalle aus die letzten
Halbjuden in die
Vernichtungslager gefahren. Eine Fahrt auch im
Viehwaggon dauert ohne Nahrung und Wasser etwa 3 Tage,
wobei standartgemäß 4 Pfennig/km abgerechnet werden. Bei
mehr als 500 Personen gibt es Mengenrabatt. Die Rechnung
der Reichsbahn geht an die Firma Mitropa Poststrasse 34.
Die berechneten Beträge werden von der SS aus geraubtem
Geld bezahlt. - Der in Offenbach geborene
Wehrmachtssoldat Walter Buckpesch (21) desertiert wenige Tage vor
Kriegsende von der Wehrmacht (19
83 Mitglied des Bundestags). - Die
sachsenweimareisenacher Prinzenwitwe Prinzessin Gerta
von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St)
(82) stirbt. - In Wächtersbach stirbt
Prinzessin Gerta von Isenburg Büdingen (St)
(49). - Das in Limburg an der Lahn geborene SA
und NSDAP Mitglied Rechtsanwalt Heinrich Anton Wolf
(37) ist anklagender
Staatsanwalt am danziger Sondergericht, das der Gestapo
und dem SD, dem Nachrichtendienst der SS zuarbeitet (1962 hessisches Landtagsmitglied,
Bundesverdienstkreuz). - Fürst Friedrich
Wilhelm von Wied Wied (St) (73) und sein Bruder der
albanische Fürst Wilhelm Friedrich Heinrich von Wied
Wied (St) (69)
sterben. Nachfolger wird als 7. Fürst der Enkel
Friedrich Wilhelm Heinrich Konstantin von Wied Wied (St) (14).
- In Frankfurt tragen die Fussballvereine FSV Frankfurt
und Eintracht Frankfurt Ligaspiele aus und spielen in
einer Kriegsspielgemeinschaft aus Mangel an Spielern
manchmal in einer Mannschaft. - Der in Frankfurt
geborene KZ Auschwitz Aufseher August Angstmann (51)
flieht. - Der in Frankfurt geborene
Volkswirtschaftstudent und SS Obersturmbannführer im
Raum Berchtesgaden Bernhard Frank (37)
(20 17 wohlhabender
Tabakunternehmer und überzeugter Nationalsozialist)
verhaftet Hermann Göring (52)
wegen Hochverrats. - In Frankfurt bleibt das Gasthaus Wertheim Fahrtor 1 als einziges
Fachwerkhaus unzerstört. - In Flörsheim wird die
Opelbrücke gesprengt. 4 Tage später marschieren die
Amerikaner ein. - In Frankfurt werden 400 noch von den
Adlerwerken eingesetzte Zwangsarbeiter auf den
Todesmarsch ins KZ Buchenwald Richtung Hanau getrieben.
- In Frankfurt werden 3.449 NSDAP Mitglieder verhaftet.
- In Frankfurt flieht der Rektor der Goethe Universität
Frankfurt Rassenhygieneprofessor Heinrich Wilhelm Kranz
(48) und begeht Selbstmord.
- Der in Wiesbaden geborene Eisenbahnersohn und NSDAP
Staatssekretär im Reichsinnenministerium SS
Obergruppenführer Wilhelm Stuckart (43) wird Reichsinnenminister
und Reichskultusminister. - Die rechte Hand des
frankfurter NSDAP Gauleiters, der ehemalige wiesbadener
NSDAP Stadtrat, SS Standartenführer und maßgebliche
hessennassauer T4 Euthanasiemord-Verantwortliche Fritz
Bernotat (55),
Wiesbaden Eichendorffstrasse 1, flieht als Otto Kallweit
nach Fulda Neuhof, wo er noch 6 Jahre lebt (1951
Seine Witwe beantragt unter ihrem richtigen Namen
Witwenrente, wodurch der Betrug auffliegt). -
In Frankfurt befiehlt das Wehrmachtsoberkommando die
Verteidigung bis zum letzten Mann. - In Falkenstein
trifft sich nach dem Räumungsbefehl der Stadt Frankfurt
der Vorstand des weltweiten Baukonzerns Holzmann AG um
Heinrich Holzmann (--). Man
beschließt den Laden zuzusperren. 33 der 56 Manager
wollen trotzdem in Frankfurt bleiben. Die Vorstände
Friedrich Linsenhoff (--) und Franz Rudolph (--)
können nicht kommen, da sie durch einen Autounfall in
Alsfeld verhindert sind. Der Holzmann Manager Friedrich
Linsenhoff (--), der ein
gefälschtes Familienwappen führt, ist leicht verletzt. -
In Frankfurt kommt der FLAK Helfer und Reitlehrer Hans Günter Winkler
(19) nach seiner Flucht aus
Thüringen bei seiner Mutter unter. - In Offenbach werden
jüdische Mischlinge in das
Ghetto Theresienstadt verschleppt. - In Deutschland
kostet 1 kg Brot 37 Pfennig, 1 kg Kartoffeln 13 Pfennig
und 1 kg Schweinefleisch 1 Reichsmark und 84 Pfennig. -
In Wiesbaden ist das Ufa Lichtspieltheater
alias Kino in der Wilhelmstrasse 36 (20
17 Caligari) und Marktstrasse 9 das eleganteste
Kino der Stadt. - In Frankfurt sind bereits 456 der
1.200 Zwangsarbeiter im KZ Katzbach auf dem Werksgelände
der Adlerwerke in der Ecke Weilburger
Strasse/Kleierstrasse unter Lagerleiter SS
Hauptscharführer Erich Franz tot. 500 werden auf
Güterwaggons ins KZ Bergen-Belsen abtransportiert. Der
Rest wird zu Fuß aus dem Lager getrieben und marschiert
über Dörnigheim, wo 9 Zwangsarbeiter tot zusammenbrechen
und neben der Strasse verscharrt werden, Richtung KZ
Buchenwald. - Der in Frankfurt jüdischprotestantisch
konvertierte Chemie-Industrielle Friedrich Ludwig von
Gans (76) hat 3 Jahre
KZ Theresienstadt überlebt, ist aber halb verhungert,
geistig verwirrt und begeht im Folgejahr Selbstmord. -
Der katholische mainzer Bischof Albert Stohr
(55) versteckt sich
mehrere Monate im evangelisch geprägten mainzer
Weinbaugebiet Engelstadt bis zum Eintreffen der
Amerikaner. - Im Regierungsbezirk Wiesbaden sind mehr
als 20.000 hilfslose fürsorgebedürftige Menschen
ermordet. - In Darmstadt wird der Direktor des
frankfurter Automobilherstellers Adler Ernst Hagemeier (--) nach der Zerstörung der
Adlerwerke und nach 210.000 hergestellten
Kraftfahrzeugen interniert. Nach seiner Entlassung 19 48
verhindert er aus unbekannten Gründen den weiteren Bau
von Adler-Automobilen. - In Kelsterbach sind auf dem
Gelände Taubengrund im Durchgangslager KZ Kelsterbach
für Zwangsarbeiter aus Russland, Weissrussland und Polen
alias Russenlager insgesamt 214 Menschen ermordet
worden, darunter 68 Kleinkinder bis 2 Jahre. 3.000
Insassen werden befreit. - Der in Diez geborenen
Pfarrersohn, NSDAP Mitglied, SA Mitglied, ehemaliger
Rechtsverwalter der Deutschen Evangelischen Kirche und
in Funktion Regierungspräsident des polnischen
Warthegaus August Jäger (58) wird von den Briten mit dem
Spttznamen Henker Großpolens verhaftet. - In
Darmstadt bleibt der darmstädter Maler Professor Adolf Beyer
(76) trotz seiner fanatischen NS Vergangenheit
unangetastet. - In Wiesbaden lassen die Amerikaner die
Theater Walhalla in der Mauritiusstrasse 3 und
Kirchgasse 64 und Großer Atlantik als Bordelle
wiedereröffnen, wo die Soldaten für 9 Dollar Sex mit
Prostituierten kaufen können. Ebenso im Gasthaus Happy
Hill in Schierstein. - In Frankfurt kommt der
Hochstapler, Berufsverbrecher und angebliche Judenretter
Herbert Engler (--) nach
jahrelangen Gefängnisaufenthalten ua durch die Gestapo
in diverse KZs verschleppt an und behauptet einen
Doktorgrad zu besitzen, weshalb man ihn zum
Ministerialrat ernennt und ihn zum Abteilungsleiter im
Ministerium für Arbeit und Wohlfahrt des Landes
Groß-Hessen macht, wo er zum Vater des Hessischen
Betriebsrätegesetzes wird (1949
fliegt er auf. Die Hintergründe werden jahrzehntelang
verschwiegen). - In Darmstadt verhandelt der
Direktor des Evangelischen Verein für Innere Mission
Pfarrer Wilhelm Röhricht (52)
über die Rückgabe der von den Amerikanern besetzten
Heime. - Der in Wiesbaden geborene hessenkasseler
Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg Friedrich August von
Hanau (St) (81), der Sohn des in
Kassel geborenen Fürst Friedrich Wilhelm von
Hanau (St) (++) und
der fuldaer Schauspielerin und Pfarrerstochter Ludovika
Gloede alias Gräfin von Schaumburg Ludovika von
Schaumburg (++), wird von
seinen fürstlich hanauischen Fideikomissherrschaften
enteignet. - Das NSDAP Mitglied und Korvettenkapitän
Fürst Karl von Leiningen (St) (47),
verheiratet mit der russischen Prinzessin Maria Romanova
(38), kommt in russische
Kriegsgefangenschaft, wo er im Folgejahr an Hunger
stirbt. Vier seiner sieben Kinder heiraten in den
europäischen Hochadel ua Hohenzollern. - In Darmstadt
wird der in Bockenheim aufgewachsenen Kaufmannssohn und
französische Staatsbürger und englischer Soldat Wilhelm
Grönke (49) nach
seiner Verhaftung durch die Gestapo in Marseilles zwei
Jahre zuvor inhaftiert, dann ins frankfurter Gefängnis
Hammelgasse gebracht und schließlich nach Hanau
deportiert, wo ihm die Flucht gelingt. In Mainz flieht der
Bezirksverwaltungsgerichtsvorsitzende und
rheinhessische Landrat Wilhelm Wehner (66) mit
dem mainzer Oberbürgermeister Heinrich Ritter (54) (1950
5 jahre unter falschem Namen und sein Verfahren wird
eingestellt) vor den Amerikanern wegen der
gesprengten Brücken in einem Boot über den Rhein. -
Der kronberger Unternehmer Wilhelm Kratz (--) stirbt, woraufhin
seine Witwe Johanna Kratz (--)
nach der Zerstörung der städtischen
frankfurter Fayencemanufaktursammlung die letzten paar
hundert Stücke besitzt. - Der in Frankfurt geborene
Opernbaritonssohn und Komiker Herman Bing (56)
ist im Hollywood Film I
was a Criminal zu sehen, der
auf der Hauptmann von Köpenick Geschichte basiert. - Der
emigrierte jüdische offenbacher Lederwaren Industrielle
Robert von Hirsch (62)
heiratet in Basel die emigrierte jüdische
frankfurter Juwelierstochter Martha Koch (--).
- Der Sohn des aus Hanau 57 Jahre zuvor ausgewanderten
jüdischen hanauer Patriziers Textilimporteurs Julius S
Oppenheimer (--), der in
New York geborene Atomphysiker Robert
Oppenheimer (41) wird
Vater der Atombombe, - In Frankfurt, das durch den
Amerikanern befreit ist, kommen etwa 40 % des gesamten
durch einen Zufall entdeckten deutschen Nazi
Goldschatzes bestehend aus rund 175 mit Hakenkreuz
gekennzeichneten Goldbaren zu 25 x 7 x 4 cm (20
23 Gesamtwert 120.000.000 €) entsprenend 220
Tonnen Gold und 10 Tonnen Silberbarren aus dem Bergwerk
alias Kaligrube Merkers in der Nähe von Fulda an, dazu
hunderte Säcke mit Geld, eingelagerte Gemälde ua die
Doppelbilder Adam und Eva von Dürer
und Kunstgegenstände, darunter die Büste der Nofretete
und der Schriftverkehr von Goethe, bei einem wesentlich
höheren Gesamtwert des Fundes. (20
19 Gesamtwert 2.2 Milliarden €). Der Fundort
ist ein 20 x 40 x 4 m großer Raum hinter der
unscheinbaren Stahltür Nr 8 etwa 150 m tief im Stollen.
- In Eltville zieht im Schloß Reinhartshausen
(bis 20 15 Hotel Kermpinski) nach
dem Tod und der Beeerding auf dem erbacher Friedhof des
blutkranken Besitzers, des kaiserlichen Neffen Prinz Waldemar von Zollern
Preußen (St) (56)
nach der Flucht aus Schlesien, dessen Mutter die in
Darmstadt geborene Prinzessin Irene von Hessen
Darmstadt (St) (79)
ist, dessen in Potsdam geborene Witwe Prinzessin Calixta
Agnes Adelheid von Lippe Biesterfeld (50)
alias Calixta zur Lippe alias Prinzessin Waldemar ein. -
In Büdingen wohnt Fürst Otto Friedrich von Isenburg
Büdingen (St) (--) verheiratet
mit Prinzessin
Felicitas Anna von Reuß Köstritz (22). Sie ist die Tochter von Prinz
Heinrich von Reuss Köstritz (St)
(35), Dessen Sohn wird Prinz Heinrich von Reuss
Köstritz VIII (St) (**) (20
23 als Reichsbürger verhaftet) wohnhaft
Frankfurt Rossertstrasse 14 sein. Eine Cousine der
isenburgbüdinger Fürstin Felicitas
Anna von Reuß Köstritz (31)
ist die spätere niederländische Königin und
mecklenburger Herogin Juliana von Nassau
Oranien (St) (36).
1944
Wetter: Eisiges Jahresende. - Aachen wird von den
Amerikanern erobert. - Der in Arolsen geborene Erbprinz
Josias von Waldeck und
Pyrmont (St) (48)
wird General der Waffen SS und schafft es seinen
Intimfeind, den in Darmstadt geborenen KZ Kommandant Karl Otto Koch (44)
im Rahmen der Buchenwalder Korruptionsaffäre zur
Wiederherstellung der Ehre der SS hinrichten zu lassen.
- In Frankfurt wird das Luxushotel Frankfurter Hof
Kaiserplatz 17 von Fliegerbomben zerstört. - Der in
Westpreußen geborene NSDAP Standartenführer und
wiesbadener Oberbürgermeister Erich Mix (41)
wird SS Führer Oberabschnitt Rhein
(1971 Ehrengrab in Wiesbaden 2014 aberkannt). -
In Wiesbaden wird das NSDAP Reichsschulungslager
aufgelöst und nach Oppenheim verlegt. - In Wiesbaden
dient das Lebensbornheim Taunus alias Bahnholz mit
angeschlossenem Außenkommando des Frauen KZ Ravensbrück
Idsteiner Strasse 111 (20 19
katholisches Antonius-Altersheim) als
Zwischenstation für Mütter, Kinder und Angstellte aus
anderen Lebensbornheimen wie dem Heim Westerwald bei
Paris, dem Heim Ardennen in Belgien, dem Heim Pommern
und dem Heim Warthegau, wo sie ermordet werden. - In
Wiesbaden ist Unter den Eichen ein Außenkommando des KZ
Hinzert bei Trier und eine Ausweichstelle der SS
Dienststelle im SS Bunker. - In Wiesbaden werden
mögliche Verschwörer des Hitlerattentats im
Polizeigefängnis in der Friedrichstrasse 25 inhaftiert
und gefoltert. - In Frankfurt wird das homosexuelle
Swing Jugend Mitglied mit langen Haaren Wolfgang Lauinger (26) ein zweites Mal von der
Gestapo in der Zentrale in der Lindenstrasse 27 verhört,
nachdem er seinen Freund Josef Steingass aus dem
Gefängnis in Frankfurt befreit hatte, doch da ihm nichts
nachgewiesen werden kann, wird er wieder freigelassen. -
In Rüsselsheim sterben nach einem Bombenangriff auf das
Opelwerk mit 674 Bomben, die fast alle ihr Ziel
verfehlen, 201 Menschen, 24 davon Dorfbewohner, der Rest
sind Zwangsarbeiter. In
Rüsselsheim wiegeln in der zerstörten Frankfurter
Strasse vor dem Park-Hotel die
Rüsselsheimerinnen Käthe Reinhardt, ihre Schwester
Margarete Witzler und deren Tochter Lilo mit Kindermörder-Rufen
die Bevölkerung zur Lynchjustiz an 8 von Soldaten
bewachten englischen Bomberpiloten, Norman Rogers, John
Sekul, Thomas Williams, William Dumont, Elmore Austin,
William Adams, Sidney Brown, Forest Brininstool, Haigus
Tufenkjia, auf, die zunächst vom Kneipenwirt Philip
Gutlich mit einem Knüppel verprügelt und während ihrer
Flucht zum nächsten Verladepunkt an der Ecke
Grabenstrasse/Taunusstrasse wieder eingeholt und
gestellt werden, wo der rüsselsheimer NSDAP
Ortsgruppenleiter Joseph Hartgen mit Pistolenschüssen in
die Luft hinzugekommene Bewohner der Rheinstrasse,
Opelarbeiter, Flaksoldaten und Flieger herumkommandiert
und anfeuert sie mit Besenstielen und Schaufeln
totzuschlagen. Der Schullehrer Christoph Keil will
dazwischengehen, wird aber mit Mach dich fort,
sonst bekommst du es auch noch! -Drohungen
vertrieben. Der Fabrikarbeiter August Wolf beginnt ihnen
mit seinem Hammer auf den Kopf zu schlagen. Seine
Kollegen Wolf und Fugmann bewerfen sie mit großen
Steinen und Eisenbahnschwellen bevor sich auch Soldaten
beteiligen. Der rüsselsheimer NSDAP Ortsgruppenleiter
Joseph Hartgen ergreift ebenfalls einen Hammer und
schlägt ihnen ebenfalls auf den Kopf. Als sie sich nicht
mehr bewegen, erschießt er sie mit Kopfschüssen.
Hitlerjungen müssen die Leichen vom Mob begleitet zum
Waldfriedhof karren. William Adams und Sidney Brown
stellen sich tot und überleben im Leichenhaufen. - In
Mainz wird Bischofsheim, Ginsheim, Gonsenheim mit
Kaserne, Gustavsburg, Kastel, Kostheim, die Neustadt,
Weisenau und der Hauptbahnhof bombardiert, der aber nach
kurzen Reparaturarbeiten wieder in Betrieb genommen
wird. - In Frankfurt werden von der englischen Royal Air
Force 3.000 Tonnen Sprengbomben abgeworfen. - In
Eppstein Niederjosbach werden Kriegsdienstuntaugliche
und die Jahrgänge 27, 28 und 29 zum Schanzenbau an den
Westwall eingezogen. - Der hattersheimer SPD Mann und
Drucker Peter Nida wird nach Verbüßung seiner 3 jährigen
zweiten Haftstrafe an die Stapo übergeben, die ihn in Schutzhaft
nimmt und ins KZ Dachau verschleppt, wo er innerhalb
eines Jahres stirbt. - In Frankfurt sterben nach einem
nächtlichen Bombenangriff der englischen Royal Air Force
421 Menschen. Es gibt 55.000 Obdachlose. - In Frankfurt
sterben nach einem zweiten nächtlichen Bombenangriff der
englischen Royal Air Force 1.001 Menschen. Es gibt
120.000 Obdachlose. - In Frankfurt stirbt die Ehefrau
des in Offenbach Rumpenheim geborenen ehemaligen
finnischen Kronprinzen, evangelischen Rittmeisters,
Bankkaufmanns der arisierten frankfurter Filiale der M.
M. Warburg Bank, NSDAP und SA Mitglieds, NSDAP
Obertaunuskreis Landrat Prinz Wolfgang von Hessen
Kassel (48), die
badische Prinzessin Marie Alexandra von Baden (46)
in einem Luftschutzkeller. - In Darmstadt wird das
oberirdisch zerstörte Gasthaus und Weinlokal Bockshaut
Kirchstrasse 7-9 von Sofie Heiß unterirdisch in
den Kellergewölben weitergeführt. - Der in Wiesbaden
Biebrich geborene Offizierssohn und General Ludwig Beck (64)
wird in Berlin als Verschwörer hingerichtet. - In
Wiesbaden renovieren Polizeigefängnis Häftlinge aus der
Friedrichstrasse 25 auf dem Gelände des Wiesbadener Reit
und Fahr Clubs Unter den Eichen hinter dem Cafe Ritter
einige unisolierte Baracken der Jockeys
notdürftig, wo 75 luxemburgische Widerständler und KZ
Häftlinge unter der Führung eines SS Hauptsturmführers
eingesperrt werden, die Büroräume für Ordnungspolizei,
Waffen SS, Ergänzungsstelle Rhein, SS Helferinnen Heim
und einen Schutzraum für den Warschauer Ghetto
Massenmörder Generalleutnant der Waffen SS und Polizei Jürgen
Stroop (49) erbauen
sollen. Jürgen
Stroop (49) selbst
wohnt mit seiner Frau und 3 Kindern in der 17 Zimmer
Villa Nerotal 46. - In Darmstadt wird der KPD Funktionär
Georg Fröba (44)
nach einer Denunziation im Vorjahr und Monaten im
Gestapo Gefängnis in der Rundeturmstrasse 6 mit Michael
Weis, Hans-Otto Fillsack, Konrad Weigel und Michael Hass
des Hochverrats angeklagt. Als Anführer wird Georg Fröba (48)
im Gestapogefängnis Frankfurt Preungesheim hingerichtet
und seine Leiche der Goethe Universität in Frankfurt
übergeben. - In Wiesbaden gibt es 3376 männliche und
2339 weibliche namentlich bekannte Zwangsarbeiter aus 16
Nationen und 26 Arbeitslager, darunter Kalle,
Rheinhütte, Didier Werke Biebrich, Glyco Metall, Schulz
und Braun Schierstein, Chemische Werke Albert Amöneburg,
Buchhold Keller Bierstadt, Horn Dotzheimer Strasse
Maschinenfabrik Wiesbaden AG, Klinger-Kolb Dotzheim,
Lermer Stahlbau Dotzheimer Strasse und Söhngen
Waldstrasse. Die Sammellager heißen Arbeitsgemeinschaft
Industrie zusammengelegt mit dem städtischen
Arbeitslager Willi Ecke Mainzer
Strasse/Welfenstrasse (20 16 Real
Markt Parkplatz). - Der in Wiesbaden geborene
wiesbadener Spielbank Croupierssohn, deutsche
Jazzpianist, spätere Big Band Leader und Schlagersänger
Paul Kuhn (16)
ist Truppenbetreuer der Wehrmacht in Paris. - In
Obermörlen Ziegenberg
lässt Adolf Hitler (55) im
Ritterburgbunker alias Führerhauptquartier Adlerhorst
die Führeransprache zum Jahresende aufnehmen. - In
Obermörlen Ziegenberg
wird das Führerhauptquartier Adlerhorst zum
Hauptquartier des in Mainz, Frankfurt und der
Kadettenanstalt Oranienstein in Diez aufgewachsenen
magdeburger Husaren Rittmeistersohnes, Oberbefehlshaber
West, Generalfeldmarschall Gerd
von Rundstedt (69). -
In Rodgau erhöht sich die Sterblichkeit unter den
Strafgefangenen im Strafgefangenen Stammlager II Rollwald
von 8 seit 19 38 auf 147 bis 19 45. - In Rodgau Dieburg
wird ein Strafgefangenenlager von darmstädter Häftlingen
im Arbeitshaus eingerichtet. Die Strafgefangenen werden
zur Flurbereinigung herangezogen. Innerhalb eines Jahres
werden auf dem Lagergelände 24 Einfamilienhäuser und ein
Schwimmbad für das Wachpersonal gebaut. Einer der
Gefangenen ist der wegen seiner Homosexualität
verurteilte populäre Tennis Davis Cup Spieler Gottfried von Cramm
(29), der nach einem halben
Jahr wegen guter Führung entlassen wird. - In Frankfurt
führt Hauptmann Kleinstäuber den Polizeiarzt Golaert
durch die beiden Polizeigefängnisse Klapperfeldstrasse
und Gutleutstrasse, der beklagt, dass die Insassen wie
Vieh in überfüllten, ungelüfteten, mit Kot verdreckten,
dunklen Zellen gehalten werden, obwohl sie noch gar
nicht verurteilt sind. Neben Ungeziefer tritt
gelegentlich Fleckfieber auf. Es herrscht ein
unbeschreiblicher Gestank. In einem Raum mit 180 cbm
Rauminhalt sind 66 Personen eingesperrt und in einer
Ecke steht ein Eimer mit einem Deckel. - Frankfurt hat
357.737 Einwohner. - In der Nähe von Hirzenhain eröffnet
die frankfurter Gestapo ein eigenes Erweitertes
Polizeigefängnis für Frauen. - Der in Mainz geborene
Verschwörer Freiherr Karl
von Thüngen (53) wird
verhaftet, vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und
im Zuchthaus Brandenburg-Görden erschossen. - Der in
Mainz geborene Studienassessor und von seinen Kollegen
denunzierte Studienassessor Emil
Heinrich Darapsky (38)
wird wegen privater Aufzeichnungen wegen
Wehrkraftzersetzung in Berlin zum Tode verurteilt und
gehenkt. - In Wiesbaden wird das von der Wehrmacht zur
Luftüberwachung übernommene Luxushotel Neroberghotel in dem
es einen Wintergarten mit Palmen gibt, in ein Reichslager
umfunktioniert. - In Frankfurt werden in 3 Luftangriffen
im März die gesamt Altstadt und die Innenstadt zerstört.
- Der abgedankte bayerische Kronprinz Rupprecht von
Wittelsbach Bayern (St) (75)
versteckt sich in Florenz. Seine Frau Prinzessin Antonia
von Luxemburg und Nassau (St)
(45) kommt mit ihren Kindern Heinrich Franz (St) (22), Irmingard (St)
(21), Editha Marie Gabrielle (St)
(20) Hilda Hildegard Marie (St)
(18) Gabrielle Adelgunde Marie (St)
(17) und Sophie Marie Therese (St)
(09) ins KZ Sachsenhausen und danach ins KZ
Flossenbürg. Sein Sohn aus erster Ehe Albrecht von Wittelsbach Bayerns (St) (39) und dessen Sohn Franz
von Wittelsbach Bayern (St)
(11) werden im KZ Flossenbürg inhaftiert. - In
Darmstadt wird die Stadt zu 80 % von 235
Bombenflugzeugen der englischen Royal Air Force
zerstört, wobei 11.000 Menschen in einem Feuerinferno
auch in den Luftschutzkellern sterben. Nach der
Zerstörung fliehen 66.000 Obdachlose in den Odenwald und
an die Bergstrasse. - In Mainz Kastel gründet sich der
Angelsportverein Frühauf Mainz Kastel in der
Siedlungsschänke Wiener Platz.
- In Frankfurt erhält die ausgebombte Stadt 25 neue
Strassenbahnen. Alle Strassenbahnen besitzen wie seit
ihrer Einführung nur eine Laterne, die abwechselnd vorne
oder hinten, je nach Fahrtrichtung, befestigt wird. - In
Frankfurt wird in den Adlerwerken Kleyerstrasse 19
begonnen unter SS Bewachung Kettenfahrzeuge zu
produzieren und Aufräumarbeiten durchzuführen. Dabei
werden über 1.600 KZ Häftlinge eingesetzt, wobei 528
sterben. - In Frankfurt unterhalten die Adlerwerke
Zwangsarbeitslager in der Froschhäuser Strasse, der
Kleyerstrasse 45 und in der Krifteler Strasse 47 (Werk
IV). - In Frankfurt ist die Tageszeitung Rhein-Mainische
Zeitung das amtliche Organ der NSDAP für den Gau
Hessen Nassau. - In Frankfurt tritt der Deutsche
Volkssturm bei der NSDAP Ortsgruppe Dornbusch auf der
Bertramswiese (20 16 HR Gelände)
zum Exerzieren an. - In Frankfurt wird ein elektrischer
Omnibus zwischen Heddernheim und Praunheim eingesetzt. -
In Frankfurt werden Zitronen verteilt. - In Mainz sind
im Polizeigefängnis Dalberger Hof Klarastrasse 4
innerhalb von 10 Monaten 1.986 Menschen bei
menschenunwürdigem Gestank, Kälte und Dunkelheit bis zum
Abtransport in die KZs inhaftiert. - Der frankfurter
Stadtkommandantensohn, NS Günstling, Kriegsverbrecher
und Wehrmachtsgeneral Carl-Heinrich
von Stülpnagel (58),
der an der Ostfront erfolgreich selektiv unter der
Bevölkerung die Ermordnung von tausenden Juden durch
Pogrome und durch die Wehrmacht betrieb, wird als
Attentäter und Widerstandskämpfer hingerichtet (20
16 In Frankfurt steht auf seinem Grab Opfer
des 20 Juli 19 44). - Der in Ziegenhain
geborene Luftfahrtjurist und Wehrmachtsmitglied Hans
John (33) wird als
Juli Verschwörer hingerichtet. - In Bad Homburg steht im
Gestüt Erlenhof das Rennpferd Nordlicht, das gerade das
Blaue Band gewonnen hat. - Prinz Georg Ludwig von Erbach
Schönberg (St) (41)
tritt aus der SS aus. Während sein Vater Fürst Alexander
von Erbach Schönberg (St) (73) eine
Blinddarm OP hat, kommt es zu einem
Fliegerbombenangriff. Die Ärzte lassen ihn angeblich
zurück, weshalb er stirbt. Prinz Georg Ludwig von Erbach
Schönberg (St) (41) wird
neuer Fürst. - Der in Wiesbaden geborene
Gewerkschaftssekretärssohn Rudi Arndt (17),
dessen Eltern von SS und Gestapo ermordet wurden, tritt
der NSDAP bei und wird HJ Führer (19
70 hessischer Finanzminister). - In Frankfurt
wird das Stadthaus in der Friedrich Ebert Anlage (20 16 Grandhotel Hessischer Hof)
40 des in ein KZ verschleppten NSDAP Mitglied und
Oberpräsident der Provinz Hessen-Nassau Landgraf Philipp von Hessen
Kassel Rumpenheim (St)
(48) und seiner Ehefrau, der
italienischen Königstochter Prinzessin Mafalda
von Savoyen (St) (41) zerstört. - In Kronberg
zieht nach dem Tod seiner Mutter, der italienischen
Königstochter Prinzessin Mafalda
von Savoyen (St) (41), im KZ Buchenwald nach
einem Luftangriff, der kasseler FLAK Helfer
Landgrafensohn Prinz Moritz von Hessen (St) (18) in das
Familienschloss. - Der in Frankfurt geborene
homosexuelle Staats- und Kirchenrechtlersohn,
zweijähriges NSDAP Mitglied und Doktor der Philosophie Hans Giese (24)
hält einen Vortrag zur Emanzipation der Homosexualität
im Bezug auf Männerbünde (1949
Gründer Institut für Sexualforschung in Kronberg).
Sein Vater Friedrich Giese (52), der Rechtswahrer,
30 Jahre lang frankfurter Universitätsprofessor, der das
Rassedenken auf das Völkerrecht umdeutet, ist schon 10
Jahre förderndes Mitglied der SS (1957
Bundesverdienstkreuz). - Der in Mainz-Kastel
geborene Maurer Jacob Marx (18)
wird Mitglied der NSDAP, Kriegsfreiwilliger und
Luftwaffenoffiziersanwärter (1954
hessisches CDU Landtagsmitglied). - Der in
Neuwied geborene Fürstensohn Prinz Viktor von Wied (St) (67)
und seine Ehefrau Christophora Karola von Solms
Wildenfels (St) (53)
erhalten als verdiente NSDAP Mitglieder und ehemaliges
10 jähriges schwedisches Diplomatenehepaar von Adolf
Hitler eine Dotation von 250.000 Reichsmark. - In
Frankfurt werfen bei einem Luftangriff 816 Flugzeuge
innerhalb einer Stunde 500 Luftminen, 3.000 schwere
Sprengbomben und 1.200.000 Brandbomben über dem
Stadtkern ab. - In Frankfurt wird das Palais Reichenbach
Lessonitz in der Taunussanlage 14 (20
17 Deutsche Bank Hochhäuser), in dem der SS
Führungsstab untergebracht ist und das Prinz Alfred von Löwenstein Wertheim
Freudenberg (48)
gehört, zerstört. - In Wiesbaden hat die SS Standarte 78
238 Mann vor Ort, 1.148 sind zum Kriegsdienst
einberufen. Die Standarte besteht aus 3 Sturmbannern mit
insgesamt 12 Abteilungen. - In Wiesbaden wird der in
Nieder-Olm geborene Landwirtssohn und ehemalige
oberurseler Bürgermeister Karl Horn
(56) nach einjähriger Haft nach geläugneten
Zweifeln am Endsieg Leiter der gemeinnützigen
Wohnungsgesellschaft. - In
Mainz wird der katholische jugendbewegungs ND Führer Jakob
Laubach an der mainzer Oberrealschule wegen mangelnder
politischer Reife nicht zum Abitur zugelassen. - In
Mainz Weisenau wird im Rahmen der Aktion Gitter der
ehemalige Zentrumspolitiker und ehemalige hessische
sängerbund Gauvorsitzende Julius Lahr verhaftet
(--). In Wiesbaden werden die
Gitter-Verschwörer in der Gerichtsstrasse 2 abgeurteilt.
- In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene Komponist
Kurt Hessenberg (36) in Hitlers
Gottbegnadentenkünstlerliste aufgenommen. - In Kronberg
wird im Schloss Friedrichshof (20
21 Schlosshotel Kronberg) Prinzessin Clarissa Alice Derrien von Hessen (St) als Tochter von SS
Oberführer Prinz Christoph
von Hessen (St) (44) und Prinzessin Sophie
von Griechenland (St) (31), der Schwester des
englischen Prinzgemahls Philipp (20
17) geboren. - Der mit Lothringen erweiterte
Wehrkreis XII Pfalz hat seinen Sitz in Wiesbaden.
Frankfurt, Bad Homburg und Darmstadt sind dafür an den
Wehrkreis IX mit Sitz Kassel abgetreten. - In Frankfurt
beginnen die Adlerwerke mit der Produktion von
Schützenpanzern, weshalb Generaldirektor und
Hauptaktionär Ernst Hagemeier (
1966 Bundesverdienstkreuz) und der in Frankfurt
geborene Aufsichtsratsvorsitzende Carl Goetz
(59) (nach
19 48 Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland)
die Erlaubnis erhalten im Gallusviertel auf dem
Adler-Werksgelände Werk I das KZ Katzbach Froschhäuser
Strasse, Kleyerstrasse 45 und Krifteler Strasse 47, in
dem 528 Zwangsarbeiter an Hunger, Kälte und
Strafaktionen sterben werden, mit Lagerkommandant Franz
(straffrei) einzurichten (1986 von frankfurter Schülern
entdeckt. 1990 Das Institut für Stadtgeschichte
leugnet die Existenz des KZ Katzbach) . Die
Adlerwerke zahlen pro Tag und Zwangsarbeiter bis 6,-
Reichsmark an das KZ Natzweiler. Die Toten werden vom KZ
Natzweiler wieder ersetzt. 48 % der Aktien gehören der
Bank Deutsche Bank. Aus Mangel an zivilen
Zwangsarbeitern werden KZ Häftlinge angefordert. Die
ersten 200 Gefangenen kommen aus dem KZ Buchenwald,
danach 1.000 aus dem KZ Dachau. Das Alter liegt zwischen
11 und 63 Jahren. Der ehemalige Kraftfahrer und KZ
Majdanek Wachmann, der stellvertretende Lagerleiter Emil
Lendzian (42) (straffrei)
ist als Tiger von Eschnapur berüchtigt, weil
er regelmäßig Arbeiter totschlägt, die sich krank
gemeldet haben. Er lässt die zwei Zwangsarbeiter
Wincenty Bochenski und Wladiyslaw Sumara aufhängen,
deren zappelnde Körper er 5 Minuten lang festhält. - Der
in Offenbach geborene Fechtmeistersohn, offenbacher
Fechtlehrer, Olympiaflorettfechter und Waffen SS
Mitglied Fritz Gazzera (37) ist einige Monate Mitglied
der Wachmannschaft im KZ Arolsen. - In Frankfurt fliehen
ua 40.000 Menschen über den Eschersheimer Bahnhof nach
Wetzlar, Friedberg und Gießen, 35.000 Menschen über den
Höchster Bahnhof nach Bad Soden und Westerburg, 24.000
Menschen über den Westbahnhof nach Dillenburg und
Alsfeld und 20.000 Menschen über den Bahnhof Offenbach
nach Büdingen, Schlüchtern und Gelnhausen. - In
Frankfurt wird die Verwaltungsabteilung der Gestapo nach
Kronberg verlegt. - In Frankfurt will der hoch- NS
dekorierte Städel-Professor Franz Karl Delavilla
(60) wegen Kritik an seiner
Kunst aus NS Kreisen vorzeitig in den Ruhestand
entlassen worden sein (1947 Er
beantragt vergeblich Wiedergutmachung für seine
verbrannten Bilder, wird aber wieder Städelprofessor
1955 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse). - In
Mainz stellt der Fussballverein 1. FSV Mainz 05
Nachfolger Reichsbahn Mainz 05 den Spielbetrieb ein. -
In Frankfurt stirbt die jüdische frankfurter
Bankierstochter Grete Helene
Katzenellenbogen (53)
als Zwangsarbeiterin. - In Offenbach hat die Pianofabrik
Guckel, unter Sohn Wolfgang Guckel der ua für den
Komponisten und Dirigenten Wilhelm
Furtwängler (58) jahrelang
Instrumente herstellt, nach 24 Jahren knapp
17.000 Instrumente produziert. - In Wiesbaden wird im
Lebensbornheim Taunus (20 19
Antonius Altersheim) alias Bahnholz Francina
Antonia Oterdoom geboren. - In Frankfurt Mörfelden
Walldorf werden 1.700 jüdische ungarische Mädchen ab 14
und Frauen ins KZ Walldorf am frankfurter Flughafen
Rhein Main (20 21 Flughafen
Frankfurt Cargo City Süd), das dem KZ
Natzweiler untersteht, verschleppt, wo sie am Rhein Main
Flughafen (20 21 Flughafen
Frankfurt Terminal 2) für die Züblin AG
Zwangsarbeit verrichten. Im einzigen Steinbau, der
Küchenbaracke wird hemmungslos wegen jeder kleinsten
Verfehlung oder grundlos gefoltert und geprügelt. 50
sterben ua auch an Hunger bis zur Auflösung zum
Winteranfang. 300 überleben die anschließende
Deportation. - In Mainz Finthen stirbt mit dem
luxemburger Jean-Pierre Jungels im KZ Finthen in der
Jean-Pierre Jungels Strasse ein Zwangsarbeiter an
Entkräftung, wo etwa 220 Menschen aus Italien, Belgien,
Frankreich, Holland und Luxemburg zusammengepfercht
sind. - Der Diplomatensohn Prinz Heinrich von Sayn
Wittgenstein Sayn (St)
(28) stirbt als
hochdekorierter Nachtjagdflieger mit 84 Abschüssen bei
Stendal. - Der in Hanau im Schloss Philippsruh geborene
Weltkriegsverbrecher Wehrmachtsgeneralfeldmarschall Georg von Küchler (63) wird als Oberbefehlshabers
der Heeresgruppe Nord nach einem Streit mit Adolf Hitler
(55) ohne weitere Verwendung
abgesetzt. - In Frankfurt Gallus fliehen die
ausgehungerten Zwangsarbeiter Georgi Lebedenko (19)
und Adam Golub (20) aus dem
KZ Katzbach in den Adlerwerken, woraufhin sie der Lager
Koch Martin Weiß (straffrei) selbst
in den Kellern der Nachbarschaft in der Lahnstrasse
aufspürt, der sich vor rund 30 an der Jagd beteiligten
Nachbarn spielerisch für Erschlagen oder Erschießen
entscheidet. - Der in Mainz geborene Nachfolger des
festgenommenen Verschwörers gegen Hitler (55)
Generalkommando General Joachim
von Kortzfleisch, Generalleutnant Freiherr Karl von Thüngen (51) nimmt die Walküre - Befehle
der Verschwörer zurück und vernimmt ua den Verschwörer
Major Hans-Ulrich
von Oertzen (29).
Trotzdem verhaftet ihn danach die Gestapo. - In Mainz
ist das Kino Kötherhof Palast geschlossen. -
In Darmstadt Nieder-Ramstadt werden in den Heimen des
Evangelischen Verein für Innere Mission, wo jahrelang verlauste
und verdreckte mit Fleckfieber oder TBC
erkrankte entführte und mit Viehwagons hergebrachte
Zwangsarbeiter und Kinder mit Ekzemen, eitrigen
Rippenfellentzündungen und Würmern, hauptsächlich aus
Polen der Ukraine nach staatlichen Vorgaben über Jahre behandelt
und in Hungerlager weitergeführt wurden, auf
Anordnung des staatlichen Kommissars der Anstalt
aufgegeben und hunderte ausgebombte Darmstädter
untergebracht und verpflegt. - In Frankfurt Höchst
beginnt der Chemiker Heinz Öppinger (--)
für die Farbwerke Höchst mit der erfolgreichen
industriellen Herstellung mit dem Verkauf des
Antobiotikums Penecillin. Da das Werk Höchst nicht als
Rüstungsbetrieb gilt, gibt es Zwangsarbeiter an das Ig
Farben Schwesterwerk alias KZ Auschwitz Monowitz ab. -
In Frankfurt wird das ererbte frankfurter Stadtpalais
Friedrich Ebert Anlage 40 (20 17
Luxushotel Hessischer Hof) gegenüber
der Messehalle von dem in Rumpenheim geborenen Prinz Wolfgang von Hessen
Kassel Rumpenheim (St)
(48) bombardiert und
zerstört. - In Mainz Gustavsburg verlegt die MAN ihre
Produktion auf das linksrheinische Zementfabriksgelände
Weisenau. - Der in Bad Homburg geborene antisemitische
Graf Ludwig von Salm (St) (49) begeht in Budapest in
seiner zweistöckigen Hotel Ritz Wohnung Selbstmord und
seine Mutter, die frankfurter Bankierstochter mit
jüdischen Wurzeln Freiherrentochter Adolphine von
Erlanger (81) stirbt. -
Der in Frankfurt geborene Bankierssohn und Teilhaber Albert von
Metzler (42) ist als
Generalstabsoffizier in Brüssel. - In Mainz ist die
städtische Sparkasse Mainz am Münsterplatz. - In
Darmstadt wird das darmstädter NSDAP Parteiorgan und
darmstädter Tageszeitung Hessische Landeszeitung
in Darmstädter Zeitung umbenannt. - In Mainz
Kastel wird der Spielmannszug Mainz-Kastel gegründet.
- In Mainz Kastel verfehlen 334 englische B17 Bomber
wegen starker Nord-Ost-Winde das Heeresdepot der
Deutschen Wehrmacht und zerstören den Stadtkern und
einen Teil von Kostheim. Die Polizei zieht in die
Ludwigsplatzschule.
1943
Goebbels proklamiert den Totalen Krieg. - Der in
Frankfurt geborene SS Oberführer, Leiter des
Forschungsamtes der Luftwaffe und mit der griechischen
Prinzessin Sophie
von Schleswig Holstein Sonderburg Glücksburg (St) (29) verheiratete Prinz Christoph Ernst August
von Hessen (St) (42)
stirbt in Italien. - Der frankfurter Jazzmusiker und
Mitglied der illegalen Hotclub
Combo Emil Mangelsdorff (18) wird von der Gestapo
verhaftet und im Gestapo Hautquartier Lindenstrasse 27
14 Tage schikaniert. - In Frankfurt Sachsenhausen wird
die Apfelweinwirtschaft Wagner Schweizer
Strasse 71 zwangsgeschlossen. - In Frankfurt wird eine Frankfurter
Zeitung Ausgabe von Adolf
Hitler (54) wegen
eines Dietrich
Eckart Artikels verboten und nach einem halben
Jahr die gesamte Zeitung in der Großen
Eschenheimerstrasse geschlossen. - In Frankfurt wird die
Jüdin Cäcilie Breckheimer von der Gestapo verhaftet und
im frankfurter Polizeigefängnis Klapperfeld inhaftiert.
- In Wiesbaden wird das Lebensbornheim Taunus Idsteiner
Strasse 111 (20 19 katholisches
Antonius Altersheim) zum luxuriös
eingerichteten Entbindungs- und Mütterheim saniert,
umgebaut und neu eröffnet und ein Außenkommando des
Frauen KZ Ravensbrück stationiert. - In Wiesbaden müssen
sich Sinti und Roma im Hof der Synagoge Friedrichstrasse
33 (20 16 Jüdische Gemeinde)
einfinden. Sie werden von hier aus ins KZ Auschwitz
deportiert. - In Wiesbaden werden acht französische
Zwangsarbeiter, die das Arbeitsamt dem städtischen
Tiefbauamt zugewiesen hatte, im Hotel Börse
Mauritiusstrasse 8 untergebracht. - In
Wiesbaden wird in der Sonnenberger Strasse gegenüber der
Brauerei Krone das Lager 1.500 für russische
und italienische Kriegsgefangene alias Zwangsarbeiter
errichtet. - Die enteigneten jüdischen und 18 80
evangelisch getaufen frankfurter IG Farben Vorstände,
die Gebrüder von Weinberg sterben, Carl von Weinberg (82)
in der Nähe von Florenz in Freiheit und Arthur von Weinberg (83)
6 Tage später im KZ Theresienstadt. - In Frankfurt
Heddernheim wird im Arbeitserziehungslager alias Kajenn,
nach der berüchtigten französischen Häftlingsinsel
Cayenne (1973 verfilmt durch Papillon mit
Dustin Hoffman), unter Gestapo Lagerkommandant
SS Obersturmführer Hans Tauber (--)
(1946 5,5 Jahre Gefängnis) regelmäßig
hingerichtet. Das 90 Mann starke Bewachungspersonal für
rund 400 Gefangene, das dauernd flucht und prügelt und
die Strafgefangenen ständig im Laufschritt hält, besteht
aus meist jungen Heddernheimern. Die
Arbeitsstrafkommandos marschieren täglich durch die
Hessestrasse. Jeder Häftling wird zur Begrüßung mit
Rohrstöcken geschlagen und muss Spießruten laufen. Wer
die Arbeit verweigert wird erschossen. Häftlinge werden
auf Bänke gefesselt und ausgepeitscht. - In Frankfurt
ist im Hauptpostamt Zeil 110 (20
17 MyZeil) ein geheimer Briefkasten
eingerichtet, in den Gestapo Spitzel monatlich ihre
Berichte einwerfen. - In Frankfurt wird die
Eislaufweltmeisterin Marika Kilius als
Friseurtochter geboren. - In Offenbach wird die Altstadt
fast vollständig zerbombt. - In Offenbach wird das
Gestapo Gefängnis in der Frankfurter Strasse 90 (20
16 IHK Offenbach) zerstört. - In Wiesbaden
fusioniert die gleichgeschaltete wiesbadener
Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt mit der
NSDAP Tageszeitung Wiesbadener Volksblatt. -
In Mainz wird die Neustadt bombardiert. - Der SA Arzt Josef Mengele (32), ehemaliger Assistent von
Freiherr Otmar
von Verschuer (47),
dem Leiter des Universitäts-Institut
für Erbbiologie und Rassenhygiene in der
Gartenstrasse am Mainufer in Frankfurt wird in das KZ
Auschwitz als Lagerarzt abkommandiert. - In Mainz
bestehen 43 Zwangsarbeiterlager mit 2.116 Männern und
825 Frauen. Dazu gibt es unzählige Arbeitskräfte wie
Landarbeiter, Haushaltshilfen und Hilfskräfte, die am
Arbeitsplatz untergebracht sind. In Mainz ist das größte
Zwangsarbeitslager das MAN Lager Mainz Gustavsburg mit
1.067 Arbeitern. In Mainz gibt es das Polizeihaftlager
alias KZ Hinzert/SS Außenlager Finthen auf
dem Flugplatz in Finthen und ein zweites Lager Rhein
im weisenauer Zementwerk, das auf die Ingelheimer
Aue auf das Nachbargrundstück zum Pfleiderer-Werk
verlegt wird, wo über 50 Zwangsarbeiter ihr eigenes
Lager aufbauen müssen und dabei auf dem Betonboden
schlafen müssen. - Das NSDAP Mitglied und Oberpräsident
der Provinz Hessen-Nassau Landgraf Philipp von Hessen
Kassel Rumpenheim (St)
(47) und seine Ehefrau, die
italienische Königstochter Prinzessin Mafalda
von Savoyen (St) (41) werden in KZs verschleppt,
weil ihr Vater, der italienische König Viktor
Emanuel III von Italien (St)
(74) Mussolini (47)
nach der alliierten Invasion verhaften liess. Mafalda
von Savoyen (St) (41) kommt ins KZ Buchenwald und
der Träger des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP Philipp von Hessen
Kassel Rumpenheim (St)
(47) ins KZ Flossenbürg. Ihre
Kinder Prinz Heinrich von Hessen (St)
(16),
Prinz Otto von Hessen (St)
(06)
und
Prinzessin Elisabeth von Hessen (St)
(03)
werden zu
ihrer verwitweten deutschen Großmutter, der jüngsten
deutschen Kaisertochter NSDAP Mitglied, und in Potsdam
geborenen hessenkasseler Landgräfin Margarethe
von Preußen (St)
(71)
nach Kronberg gebracht.
Ihr Bruder
Landgrafensohn Prinz Moritz von Hessen
(St) (17) wird in Kassel
FLAK-Helfer, Kurier für die NSDAP Kreisleitung
und er beaufsichtigt auch polnische Zwangsarbeiter. -
In Frankfurt begleitet der in Frankfurt geborene Leiter
des Judenreferates II B2 Heinrich Baab
(35) (1950 wegen u.a. 55fachen Mordes, 21fachen
versuchten Mordes, 30facher Körperverletzung und
22facher Freiheitsberaubung verurteilt) an
seinem letzten Arbeitstag im Judenreferat persönlich
einen Transport der letzten Volljuden,
darunter die Angestellten und die Leiter der Frankfurter
Stelle der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland,
ins KZ Theresienstadt. - In Frankfurt wird der Leiter
der Gestapo Oswald
Poche (35) (lebt
bis zu seinem Tod 1962 unerkannt in Frankfurt)
durch Reinhard
Breder (32) abgelöst,
der sich auf Mischehen spezialisiert und bei
Bagatellverstößen wie dem Nichttragen des Judensterns in
KZs verschleppen lässt. - Der wiesbadener
Museumsdirektor Hermann Voss (59), der eigenlich kein NSDAP
Mitglied ist, wird nach einem persönlichen Gespräch mit
Adolf Hitler (54) im
Führerhauptquartier Wolfsschanze Leiter der Dresdener
Gemäldegalerie und oberster Fachmann für Gemälde. Sein
bester Geschäftspartner ist der in Dresden geborene
Beutekunsthändler Hildebrand
Gurlitt (48). - Der
in Katzenelnbogen Berghausen geborene Großbauernsohn und
ehemalige Gestapo Gründer Rudolf Diels (43) heiratet Görings Ex
Schwägerin Ilse Göring. - In Frankfurt konfirmiert die
evangelische Kirche schon zu Weihnachten, weil im
Folgejahr alle Schulkinder aufs Land geschickt werden
sollen. - In Bad Homburg wird der Magenbitterlikör
Reichs-Post Bitter Hersteller verkauft. - In Wiesbaden
wird der in Wiesbaden aufgewachsene Kaufmannssohn,
Rechtsanwalt und ehemalige radikale Stahlhelm
Führer Hans
Buttersack (58) als
Rechtsbeistand für die verfolgten Bekennende Kirche
Mitglieder zum zweiten Mal von der Gestapo verhaftet und
ins KZ Dachau, zur Zwangsarbeit zu Messerschmitt
Augsburg und wieder in KZ Dachau verschleppt, wo er 19
45 stirbt. - In Wiesbaden wird der in Frankfurt geborene
frankfurter NSDAP Kreisleiter Otto Schwebe (41) vertretungsweise
Regierungspräsident des Regierungsbezirks Wiesbaden. -
In Frankfurt sind die Gerüchte über Euthanasie in der
Irrenanstalt, Nervenheilanstalt Landesheilanstalt
Eichberg Kloster Eberbach Strasse 4 so
beängstigend für ältere und gebrechliche Menschen, die
eigentlich aus Luftschutzgründen aus der Großstadt
evakuiert werden sollen, dass viele Selbstmord begehen.
- In Birstein wird Prinz Franz Alexander von Isenburg
Birstein (St) als Sohn
des abgelehnten NSDAP Sympathisanten Fürst Franz Ferdinand von
Isenburg (St) (42) und der russischen
Grafentochter Irina Tolstoi (26)
geboren. Dem Fürsten ist eine Aufnahme in die NSDAP
verweigert. Sein morphiumabhängiger jüngerer Bruder SA
Standartenführer Ferdinand Karl von Isenburg (St)
(37) ist ein Alter
Kämpfer der NSDAP (1951 18
Monate Gefängnis für dreifachen Diebstahl und 15
fachen Betrug in Form von Zechprellerei und
Handtaschendiebstahl in Frankfurt) . - In
Wiesbaden wird der Warschauer Ghetto Massenmörder
Generalleutnant Jürgen
Stroop (48) neuer
Höherer SS- und Polizeiführer Rhein/Westmark in der
Villa in der Uhlandstrasse 5. - Der in Straßburg
geborene, in Marburg promovierte Kunstgeschichtler und
Direktor des Historischen Museum in Frankfurt Fahrgasse
2 Graf Ernstotto von Solms Laubach (St)
(53) wird Kunstschutzoffizier im Osten und
Mitverantwortlicher bei der Bernsteinzimmerbergung. Es
gibt keinerlei Informationen über ihn in den restlichen
Kriegstagen (+1977 Frankfurt).
U.a. betätigt er sich im russischen Zarenschloss Peterhof. - In
Frankfurt sind im Polizeigefängnis Klapperfeldstrasse in
den Sammelzellen mit 36 Betten 80 Gefangene auf 60 qm
untergebracht. Das ganze Gebäude stinkt nach Fäkalien
und ist mit Wanzen, Läusen und Flöhen verseucht. - Der
aus dem nordhessischen Treis stammende Bauernsohn,
ehemaliges deutsch-nationale Kampfbund für deutsche Kultur
Mitglied, frankfurter Städelschüler und wegen seiner
Heirat mit der Jüdin Liesl und der nicht akzeptierten
Scheidung 19 36 ausgeschlossene und finanziell ruinierte
Maler Heinrich
Will (48) wird wegen
der Teilnahme an regimekritischen Gesprächen des
gießener Kaufmann-Will-Kreis
und des gemeinschaftlichen Abhörens ausländischer
Radiosendungen von der Gestapo verhaftet, vom
Volksgerichtshof in Darmstadt wegen Vorbereitung zum
Landesverrat und Abhörens von Feindsendern zum Tode
verurteilt und im Gestapogefängnis Frankfurt
Preungesheim hingerichtet. - In Wehrheim wird das
Gasthaus Waldfriede zum
Taunus-Kinderheim mit Luftschutzkeller und Wäscherei
auch ein Lieferwagen mit einer Leiterin zwei
Erzieherinnen und 40 Kindern, die in Wehrheim zur Schule
gehen, umfunktioniert. - In Bad Nauheim werden
Radio-Notstudios im Hotel Terrassenhof
eingerichtet. - In Mainz wird der Industrielle Heinz von
Opel als Sohn der
Automobilindustriellentochter und weltbesten
Military-Reiterin Irmgard
von Opel (36) und
ihrem in Frankfurt geborenen Cousin, Sportfunktionär und
Sportler Georg
von Opel (29) geboren.
- Das in Kronberg im geteilten 13.000 qm große
Villa Guaita Anwesen ansässige, in
Uerdingen geborene frankfurter IG Farben
Vorstandsmitglied, Leiter der Sparte II im
Reichskriegsministerium und Wehrwirtschaftsführrer Fritz Ter Mer (59) wird
Generalbevollmächtigter für Italien des Reichsministers
für Rüstung und Kriegsproduktion. - In Frankfurt werden
auf der Pferderennbahn 20 Renntage abgehalten. - In
Frankfurt stirbt die jüdische jahrzehntelange
frankfurter Opernsängerin und Theaterschauspielerin Sophie König (89) in hausarrestähnlichen
Verhältnissen. - In Wiesbaden tritt die in Wiesbaden
geborene preußische Rentmeistertochter und
Schauspielerin Ottilie Gerhäuser Saint
Georges (54) im
wiesbadener Theater Deutsches
Theater (20 16
Staatstheater) auf, wo sie bis 19 43 bleibt. -
In Wiesbaden Biebrich wird in der Neorenaissance
Brauerei Wuth, Wuthsche Brauerei 1, das Luxemburgische
Königshaus versteckt. - In Wiesbaden wird der
groß-frankfurter NSDAP Kreisleiter Otto Schwebel
(40) Regierungspräsident des Regierungsbezirks
Wiesbaden. Neuer frankfurter NSDAP Kreisleiter wird
Peter Jordan - In Frankfurt findet
im Schumann Theater am Bahnhofsplatz
Hauptbahnhof 16 ein Führerappell der NSDAP statt. - In
Frankfurt kommt der Großmufti von Jerusalem Mohammed
Amin al-Husseini (50)
zu Besuch. Einziges Thema Die Vernichtung des
Judentums. - Die in Darmstadt geborene
unverheiratete Gertrud Samper (25)
ist hessennassauer BDM Gebietsmädelführerin. - In
Wiesbaden wird das NSDAP und Gestapo Mitglied mit dem
Spitznamen Henker von Wiesbaden Ernst Richard
(37) Kriminalsekretär alias
Kriminalkommissar. Er wohnt in der Kauberstrasse 9. -
Der Reiterregimentsleutnant Grafensohn Eberhard von
Erbach Erbach (St) (21)
stirbt in Russland. Sein Bruder Prinz Franz von Erbach
Erbach (St) (18)
wird dadurch Erbgraf. Ihr Vater ist Graf Alexander von
Erbach Erbach Wartenberg Roth (St)
(52). - Der in München
geborene Prinz Otto von Sayn Wittgenstein (St) (65) wird von seinem
Vorgesetzten, ehemaligen Versicherungsvertreter in
Berlin und NSDAP Parteimitglied SA Baron Lutz von
Thüngen (St) (49)
trotz seiner Abstammung als
kameradschaftlich bezeichnet. - In Frankfurt
Preungesheim werden Hinrichtungen durch Erhängen wieder
eingeführt, was bisher nur in Berlin stattfand. - Der in
Sprendlingen geborene frankfurter Medizinstudent Horst Schmidt (18) tritt der NSDAP bei (1969 hessicher SPD Sozialminister,
Horst Schmidt Kliniken). - Das in Rüsselsheim
geborene HJ Mitglied Opel Werkzeugmacher Otto Zink (18)
wird NSDAP Mitglied, beteiligt sich am
Reichsarbeitsdienst RAD und wird danach zur Wehrmacht
eingezogen (1962 hessisches CDU
Landtagsmitglied). - In Frankfurt werden im
Fussballstadion am Bornheimer Hang Granaten für die
angrenzende FLAK Stellung gelagert. - Im KZ Buchenwald
wird der in der Ukraine geborene betrügerische
katholische Psychiatriearzt Hypnotiseur und
Heiratsschwindler mit vermuteten jüdischen Wurzeln Edwin Katzenellenbogen
(61) Häftlingsarzt. Er
praktiziert privilegiert im Gehrock und gibt auch
Todesspritzen. - Der in Höchst geborene Arzt Hans Körbel (34)
wird VW Betriebsarzt. Er beginnt als SS Sturmbannführer
mehr als 300 ihm als Säuglinge anvertraute
Zwangsarbeiterkinder sich selbst zu überlassen. - Der in
Katzenelnbogen Berghausen geborene Gestapo Gründer und
SS Ehrenstandartenführer Rudolf Diels (43) beantragt vergeblich in der
Schweiz Asyl und kehrt wieder nach Deutschland zurück. -
In Mainz werden die letzten Juden aus der Stadt
abtransportiert. Zurück bleiben nur noch einige Juden in
Mischehen. Damit sind rund
1.400 mainzer Juden ermordet worden. - In Frankfurt wird
in der Mainzer Landstrasse 88 die Wehrmachtsbordell
Wirtin Martha Sch wegen Unterschlagung zu einer langen
Haftstrafe in der Haftanstalt Mainz verurteilt. - In
Frankfurt Heddernheim wird auf dem VDM Gelände ein
Bordell für Fremdarbeiter errichtet. Zunächst mit
polnischen, dann mit französischen Zwangsprostituierten,
die die Wahl zwischen Prostitution alias Sexarbeit oder
Gefängnis haben. - In Wiesbaden zieht die SS Standarte
78 von der Walkmühlstrasse 31 in die Bierstädter Strasse
9 um. - In Mainz Weisenau wird der Lehrer Anton Gabel
wegen seiner Aktivitäten im katholischen Lehrerverein
und im Männergesangsverein von der Gestapo Darmstadt
abgeholt und 14 Tage lang gesundheitlich schwer
geschädigt. - In Mainz gibt es 43
Zwangsarbeitslager, das größte ist das MAN Werk in Mainz
Gustavsburg mit 1.067 Zwangsarbeitern. Daneben unterhält
die Schiffswerft in Mainz Gustavsburg ein Lager. - In
Bad Homburg wird Gradivo für das Gestüt Erlenhof Dritter
des höchstdotierten deutschen Pferderennens Braunes Band
von Deutschland in München mit 70.000 Reichsmark mit
Trainer Adrian von Borcke und Jockey Willi Printen
hinter dem SS Gestüt Schlenderhan. - In Frankfurt wird
das russische adelige 10 jährige SA Mitglied und
Strahlenforschungsdozent Boris Rajewsky
(50) Prorektor der Universität Frankfurt (1963 Großes Verdienstkreuz mit Stern
der Bundesrepublik. Gibt sich als Opfer des NS
Systems). - In Frankfurt sterben bei einem
Luftangriff etwa 500 Zivilisten. - Der in Wiesbaden
geborene Eisenbahnersohn und NSDAP Staatssekretär im
Reichsinnenministerium SS Gruppenführer Wilhelm Stuckart (41) scheitert bei seinem
Versuch Reichsinnenminister zu werden. - In Frankfurt
ist das ehemalige jüdische Altersheim ehemaliges Palais
Rothschild (20 17 Karstadt
Frankfurt Zeil 90) Sitz der Hansa
Aktiengesellschaft Warenhauskette mit der Telefonnummer
20606 und auf der Zeil 116-122 ist der Sitz der
Westdeutsche Kaufhof AG mit der Telefonnummer 20241. -
In Frankfurt ist der Metzger Gref-Völsing Hanauer
Landstrasse 132 einziger Rindswursthersteller. - In
Frankfurt gibt es ua die Restaurants Alemannia
und den Bürgerkeller an der Hauptwache 11 (20 16 Mc Donalds), das
Restaurant Esplanade Taunusanlage 21, Henninger-Bräu
Opernplatz Große Bockenheimer Strasse 76
(20 17 Hausnummer 54), Münchner Kind'l
Stuben im Hotel Excelsior Münchner
Strasse Strasse 1, Paulanerbräu Eschersheimer
Landstrasse 18, Peter Linden Jungbräu Zeil
119, Krokodil Kaiserstrasse
77, Restaurant Börsenkeller
Schillerstrasse 11, Tucherbräu in der Großer
Gallus Strasse 14, Zillertal, Vilbeler Strasse
32 und Storch Saalgasse 1. Mit dem jüdischen
Bier Münchner Löwenbräu wirbt niemand mehr. Dafür gibt
es Frankfurter Löwenbräu. - In Mainz hat das größte
Restaurant am Platze mit 1.000 Plätzen Heilig
Geist Rentengasse 2 die Telefonnummer 43337. -
In Darmstadt wird der jüdischevangelisch konvertierte
Kaufmannssohn und ehemalige Oberlandesgerichtsrat Ernst Mayer
(71) vom Gestapo Regierungsrat Fenz und Gestapo
Kriminalrat Hellenbroich verhaftet und im
Landgerichtsgefängnis Rundeturmstrasse inhaftiert. Drei
Monate später stirbt er im frankfurter KZ Arbeits- und
Eriehungslager Heddernheim an den Schikanen. - In
Darmstadt wird Wilhelm Reinhold Landskronstrasse 32 von
der Gestapo verhaftet und in das Landgerichtsgefängnis
Rundeturmstrasse eingeliefert, wo er nach 4 Tagen
Quälereien stirbt. - In Darmstadt wird der Gestapo
Referent im Judenreferat Bruno Böhm (41)
Bessunger Strasse 202 Leiter des Geheimdienstes Referat
Nachrichten, das die Hinweise von V-Leuten und Spitzel
auswertet. - In Frankfurt beschäftigt die VDM Vereinigte
Deutsche Metallwerke die meisten Zwangsarbeiter, danach
kommen die IG Farben und die Adlerwerke. - In Frankfurt
wird die Gauwirtschaftkammer gegründet, die
weisungsbefugt für alle hessischen IHKs ist. - In
Frankfurt wird im Grüneburgpark das Kriegsgefangenlager
Dulag Luft für Mitglieder von feindlichen
Luftstreitkräften als Schutzengel Frankfurts gegen
Luftangriffe eingerichtet. Die Verhöre durch die Gestapo
finden in Oberursel statt. - In Frankfurt wird das
Gestapo Büro für die Überwachung der Bezirksstelle
Hessen/Hessen-Nassau der Reichsvereinigung der Juden im
Hermesweg 5 unter Leitung des städtischen Beamten und SS
Unterführer Ernst Holland (--)
aufgelöst. - In Friedrichsdorf Köppern wird die Frankfurter
Pflegeanstalt Köppern (20
17 Vitos Hochtaunus) Emil Sioli Weg 1 unter der
Leitung von Karl Brandt, Leibarzt von Adolf Hitler, zur
Krankenhaussonderanlage Aktion Brandt - Anlage
Köppern mit 550 Betten umgebaut. Die Pflegeanstalt
wird sukzessive mit verwundeten Soldaten aufgefüllt. Die
alten Anstaltsbewohner werden dem Hungertod überlassen,
tödlich medikamentiert und operiert. - In Frankfurt
flieht der frankfurter Maler und NSDAP Mitglied Ugi Battenberg (64) nach einem Bombentreffer
auf sein Atelier in der Kaiserstrasse nach Bad Nauheim
zur Malerin Milli Langebartels. Er besitzt Bilder seines
durch die Ausstellung Entartete Kunst berühmt gewordenen
ehemaligen Mitbewohners, Freundes und frankfurter Malers
Max Beckmann (59),
der sich in Amsterdam versteckt. - In Frankfurt
läuft im Kino Ufa-Palast Groß Frankfurt
Bleichstrasse 57 am Eschenheimer Turm der
Liebesfilm Romanze in Moll. - In Darmstadt
beginnt der tbc kranke Beamtensohn und Städelschüler Bruno Erdmann (28)
als Theatermaler unter Regisseur Max Fritzsche (37) am Hessischen
Landestheater, der angeblich einen eigenen Darmstädter
Stil mit expressionistischen Elementen geprägt
hat. - In Frankfurt beteiligt sich der Städel-Professor
Franz Karl Delavilla
(59) an der wiener
Ausstellung Junge Kunst im Deutschen Reich. - In Mainz
wird der Fussballverein 1. FSV Mainz 05
Nachfolger Reichsbahn Mainz 05 nur noch Meister in der
zweitklassigen Kreisklasse Mainz. - In Frankfurt sind im
Riederwaldstadion des TuS Eintracht Frankfurt am Ratsweg
14 25 ukrainische Zwangsarbeiter untergebracht, die bei
Auto-Schaum in der Hanauer Landstrasse 295 (20
18 Autohaus Georg von Opel) arbeiten müssen. -
In Wiesbaden hat das Varietetheater Scala
Dotzheimer Landstrasse 19 um 24:00 Uhr Sperrstunde.
- In Schloss Vollrads wird Ernst-Egon von Matuschka
Vollrads als Sohn
von Graf Richard
von Matuschka (50) und
der Grafentochter Eleonore
von Neipperg (31)
geboren. - In Mainz ändert der Polizeisportverein seinen
Namen in Sportgemeinschaft der Ordnungspolizei. - In
Frankfurt wird die gleichgeschaltete Tageszeitung Frankfurter
General Anzeiger in der Schillerstrasse 19
eingestellt, wobei die übrig gebliebenen Abonnenten
Ausgaben der NS Zeitung Frankfurter Volksblatt
erhalten. - In Frankfurt übernimmt die NSV die 27
katholischen Kindergärten, die vom Frankfurter
Caritasverband betrieben werden. - Die spätere Ehefrau
und Mutter aller Kinder (Heirat
1969 in Heusenstamm) von NSDAP Mitglied Graf
Rudolf Erwein Ernst von Schönborn Wiesentheid (St)
(25), die Grafentochter Katharina von
Spanocchi wird in Linz geboren. - In Frankfurt ist der
frankfurter Sänger Herbert Hess (35), dessen Großvater ein Jude
und dessen Ehefrau strenggläubig evangelisch lutherisch
war und dadurch auch sein Vater evangelischlutherisch
getauft wurde, mit Berufsverbot belegt und deshalb ein
Lederwarenkleinhändler. Sein jüngerer Bruder ist an
Kinderlähmung erkrankt. - In Wiesbaden erhält der
Verleger Gustav
Schellenberg (61) für
seine wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt
Langgasse 21 nicht nur keine Lizenz, seine Druckerei
wird auch beschlagnahmt und den Lizenznehmern der neuen
wiesbadener NS Tageszeitung Wiesbadener Kurier zur
Verfügung gestellt. - In Frankfurt befindet sich im
Palais Reichenbach Lessonitz alias Palais Löwenstein in
der Taunusanlage 14 (20 20
Deutsche Bank Hochhaus) ein Führungsstab der
SS. - Die Straffälligkeit wird auf 12 Jahre gesenkt.
Straffällige Jugendliche kommen in spezielle Jugend KZs
oder werden hingerichtet. - In Mainz verlegt der mainzer
Reinigungsmittelhersteller Werner und Mertz Gassnerallee
im Besitz von Rudolf Schneider (--)
und Herrmann Schneider (--)
später Erdal unter SA Mann Direktor Wilhelm
Boelke (57) die Produktion
der Zahnpastatuben der Marke Blendax nach der
Bombardierung nach Eppstein. - In Mainz Weisenau
errichtet die SS auf dem Gelände der Zementfabrik das
Straflager Aussenkommando Weisenau für 100
Zwangsarbeiter. - In Erbach wird der zweitälteste
Grafensohn Franz von Erbach Erbach
(St)
(18) nach dem Tod in Russland des ältesten
Bruders Reiterregiment 23 Leutnant Erbgraf Eberhard von
Erbach Erbach (St)
(21) neuer Erbgraf. - Der in Wiesbaden
Biebrich geborene Kernphysiker Walther Gerlach (54) wird Leiter der Fachsparte
Physik und der Arbeitsgemeinschaft für Kernphysik im
Reichsforschungsrat in Form eines Bevollmächtigten des
Reichsmarschalls für Kernphysik für das deutsche
Uranprojekt, das an einem atomaren Kernreaktor arbeitet.
- In Frankfurt übernimmt Emy Grassegger (--)
das Modeinstitut Neue Mainzer Strasse. - In
Frankfurt übernimmt die jüdische Mouson-Fabrik
Waldschmidtstraße in der Kugellagerschnellaktion die
Produktion der zerstörten Schweinfurter
Kugellagerfabrik. - Der in Darmstadt geborene
morgantische isenburgbüdingenphilippseicher Grafenenkel
Graf Wolfgang Hugo Hans von Büdingen (23)
stirbt in Russland. - In Frankfurt wird der wegen
Krankheit nach kurzer Zeit wieder aus der Wehrmacht
entlassene und deshalb von seiner angestrebten
Militärkarriere ausgeschlossene badhomburger
Generalsenkel, Generalssohn, frankfurter
Medizinstudent und Freiherrensohn Arndt
von Wedekind (24)
von russischen Zwangsarbeiterärzten wegen
seiner Kriegskritik denunziert, von der Gestapo
verhaftet und wegen Wehrkraftzersetzung in Berlin
hingerichtet. - Der frankfurter
Bankierssohn und Generalstabsoffizierssohn Friedrich von
Metzler wird in Dresden geboren. Er wird
Vorstandsmitglied der frankfurter Metzler Bank. - In
Offenbach ist das Postamt am Aliceplatz. - Auf dem
Feldberg kollidiert ein deutsches Militärflugzeug mit
dem Feldbergturm, der in Brand gerät, wobei 10
Besatzungsmitglieder und die Turmwächterfrau Sofie
Müller (--) sterben. - In
Frankfurt sind laut der mit 420.000 Einträgen geführten
Erbkartei 3.200 Frankfurter und Frankfurterinnen
zwangssterilisiert worden. - In Frankfurt ist die
Frankfurter Stadtsparke 18 22 in der Neue Mainzer
Strasse 51. Sie hat den Namenszusatz der Polytechnischen
Gesellschaft. In Frankfurt Bockenheim gibt es auch die
Frankfurter Stadtsparkasse ehemals Bockenheimer
Stadtsparkasse. - In Frankfurt ist die Anzahl der
Banken, Bankhäuser, Volksbanken, Sparkassen, private
Bankhäuser usw im Innenstadtgebiet innerhalb von 10
Jahren von 108 auf 47 zurückgegangen. Von den
traditionellen privaten frankfurter Bankhäusern gibt es
nur noch Bethmann Bethmann Strasse 7, Gontard Neue
Rothof Strasse 23, Grunelius Große Gallus Strasse 16 (20 23 Omniturm auf dem
Metzlergrundstück), Hauck Neue Mainzer Strasse
30, Hengst Kirchner Strasse 2, Keßler Neue Mainzer
Strasse 30, Kirchholtes Mainzer Landstrasse 4, Koch
& Lauteren im Kleinen Hirschgraben 11, Märklin im
Kleinen Hirschgraben 4, Metzler Große Gallusstrasse 18 (20 23 Triton Tower), Michel
Kaiserstrasse 4, Rösle Neue Mainzer Strasse 25 und
Steffan Neue Mainzer Strasse 55.
- Die kasseler Reichspost zieht nach Frankfurt. - In
Offenbach ist das Postamt am Aliceplatz. - In Frankfurt
erscheint der erste Jahrgang des neuen NSDAP Parteiorgan
für den Gau Hessen-Nassau, die Tageszeitung Rhein-Mainische
Zeitung. - In Darmstadt werden alle hessennassauer
und hessenkasseler Zollabeilung vereinigt. - In
Wiesbaden Walluf quartiert die Zahnfabrik Wilde im
Gasthaus Zum grünen Wald ihre 16
Zwangsarbeiterinnen ein.
1942
Wetter: In Frankfurt kommt es zur Schneeschmelze zu
Überschwemmungen bis zur Mitte des Römerbergs. -
Unterricht in jüdischen Schulen wird verboten. - In
Mainz betreibt die mainzer Außenstelle der Gestapo
Darmstadt Ecke Kaiserstrasse 31/Leibnizstrasse die
Deportation von mainzer Juden. - In Wiesbaden wird an
der Ecke Mainzer Strasse/Welfenstrasse (20
16 Real-Markt-Parkplatz) die jüdische Schule,
bestehend aus Baracken, in das Lager Willi
für Ostarbeiterinnen und Zwangsarbeiter umfunktioniert.
- In Wiesbaden müssen sich 1.000 wiesbadener Juden im
Hof der Synagoge Friedrichstrasse 33 einfinden. Sie
werden von dort aus über Frankfurt in das KZ
Theresienstadt deportiert. - In Wiesbaden wird zwischen
Hauptbahnhof und Klärwerk das Lager Rudolf,
das der Reichsbahndirektion Mainz, Bahnmeisterei
Wiesbaden Hauptbahnhof unterstellt ist, angelegt, in dem
ukrainische Männer, Frauen und Kinder hinter
Stacheldraht in Baracken eingesperrt werden. In der
Waldstrasse 93 befindet sich das Gefangenenlager Drei
Hasen. - Im für Zehntausende von Häftlingen
neugebauten KZ Auschwitz Birkenau wird mit 3.500 kg der
von der frankfurter IG Farben Tochter DEGESCH und ihrem
Direktor NSDAP Mitglied Gerhard Peters (42) gelieferten
Schädlingsbekämpfungsmittel Zyklon B begonnen insgesamt
mehr als 1.000.000 Juden zu vergasen. - In Wiesbaden
wird das homosexuelle Harlem-Club alias Swing-Jugend
Mitglied Wolfgang Lauinger (24) nach vier Monaten Haft im
frankfurter Polizeigefängnis Klapperfeld wegen
Glücksspiels und des Besitzes von einem Stück Leder zu
drei Monaten Haft verurteilt. - In Wiesbaden verkauft
die DAF ihr konfisziertes ehemaliges SPD Haus und
Gewerkschaftshaus in der Wellritzstrasse 49 an das NSDAP
Mitglied und Gaststättenpächter Felix Rieger. - In
Frankfurt Heddernheim wird auf dem Gelände der VDM alias
Vereinigte Deutsche Metallwerke ein
Arbeitserziehungslager das Gestapo KZ Rhein-Main,
mit drei langgestreckten Baracken, mehreren Schuppen und
einem Wachhäuschen in der Lehmgrube Kull
eingerichtet, wo bis Kriegsende etwa 10.000
Strafgefangene durchgeschleust werden und wo Häftlinge bestraft
werden. Hauptnahrung ist dünne Kartoffelsuppe mit
Margarine. - In Frankfurt stiehlt ein Rot Kreuz
Sanitäter einem Schwerverletzten 78 Reichsmark und wird
vom Sondergericht Frankfurt zu 5 Jahren Haft verurteilt.
- In Offenbach ist hinter der Synagoge Goethestrasse (20 17 Messehallen) ein freies
Gelände, auf dem die Juden zusammengetrieben werden, von
wo aus sie nach Darmstadt in die Justus Liebig Schule
Julius Reiber Strasse 3, die als Sammellager mit
integrierten Filialen des Finanzamtes, des
Grundbuchamtes, der Stadtverwaltung und eigenen
Gerichtsvollziehern in den Klassenräumen, in denen
jüdisches Vermögen vor Ort eingezogen werden kann. 883
Juden werden ins KZ Treblinka verschleppt. - Der in
Mähren geborene langjährige frankfurter
Generalmusikdirektor und Dirigent an der Alten Oper Franz
Konwitschny (41)
dirigiert in der Ghetto
Stadt ?ód?,
wo er für seinen lebendigen Dirigierstil
gefeiert wird (1955 DDR
Generalmusikdirektor Deutsche Staatsoper). - In
Mainz wird die Altstadt, Neustadt und Bischofsheim
bombardiert. - In Frankfurt ist das jüdische Altersheim
Rechneigrabenstrasse 18-20 Sammelpunkt für Juden über
65, gebrechliche Juden über 55 und kriegsverwundete WW1
Juden aus Frankfurt und Wiesbaden und dem Landkreis, die
der Gestapo von den Einwohnermeldeämtern gemeldet
werden, die dann mit 50 Reichsmark ins KZ Theresienstadt
verschleppt werden. Selbst wie mit Selbstmorden
umgegangen werden soll, ist im von der Gestapo
ausgestellten Schnellbrief, der als Ausweispapier gilt,
beschrieben. - In Frankfurt wird der in Frankfurt
geborene SS Mann Heinrich Baab (34)
Leiter des Judenreferates II B2 zuständig für die
Deportation der Juden aus Frankfurt am Main und der
Umgebung. - In Frankfurt wird die jüdischdeutsche Schule
Philantropin in der Hebelstrasse 15 geschlossen. - In
Wiesbaden Biebrich ist das Hotel Nassau ein
Massen Ausflugziel mit Köln Düsseldorfer Rhein
Dampfschifffahrts Anleger. - In Wiesbaden wird der
polnische Landarbeiter alias Zwangsarbeiter Eduard
Seweryn am Jagdhaus Fasanerie erhängt. - In Darmstadt
werden in der Justus Liebig Schule in der Julius Reiber
Strasse 3 über 3.000 Juden zur Deportation
zusammengetrieben. - In Wiesbaden werden die ersten rund
25 Juden deportiert und nach einem halben Jahr schon
450. - In Wiesbaden begehen 42 jüdische Bürger
Selbstmord. Am Jahresende sind nur noch 177 jüdische
Wiesbadener übrig. - In Frankfurt Rödelheim wird ein
Notgefängnis für mehr als 160 Gefangene und in der
Gutleutstrasse 13 ein Notgefängnis für 300 Gefangene
eröffnet. - In Darmstadt flieht der polnische
Zwangsarbeiter August Halicki (29)
aus einem Straflager und wird vom Sondergericht
Darmstadt wegen Flucht aus dem Straflager und zweier
Verbrechen bei Fliegergefahr im Gestapogefängnis
Frankfurt Preungesheim hingerichtet. - Das in Darmstadt
geborene KPD und Rote
Kapelle Mitglied, darmstädter TH Geschichts und
Literaturprofessorsohn und stuttgarter Jurist Arvid
Harnack (41) und
die in Darmstadt geborene Grafikerin Elisabeth
Schumacher (38) mit
einem jüdischen Elternteil werden wegen Rote
Kapelle Aktionen wegen Hochverrats zum Tode
verurteilt und in Berlin-Plötzensee hingerichtet. - In
Darmstadt behauptet die Gestapo, der in Unterfranken
geborene, wegen der
Teilnahme am NS kritischen Kaufmann-Will-Kreis
durch die eingeschleuste in Schweden geborene
Gestapo-Agentin Dagmar
Imgart (46)
denunzierte und im darmstädter Gestapogefängnis
Rundeturmstrasse 6 befragte evangelische
gießener Pfarrer Ernst Steiner (57) hätte in seiner Zelle
Selbstmord wegen seiner Verurteilung zum Tode durch das
aus Montabaur Heilberscheid stammende NSDAP Mitglied und
Volksgerichtshofrichter Robert
Hartmann (41)
begangen, was dessen gleichzeitig einsitzender Freund
und Orientalist Alfred
Kaufmann (74) aber
vehement bestreitet. - In Bad Homburg verkauft der
verschuldete Hotelbesitzer Carl Ritter (--)
das Kurhotel Parkhotel Ritter (20
16 Hotel Steigenberger) Kaiser Friedrich
Promenade 69 mit 220 Zimmern. - Der jüdische frankfurter
Wronker Warenhausunternehmer Zeil 105, Ufa
Kinokettengründer Hermann
Wronker (75) stirbt
mit seiner Frau im KZ Auschwitz. - In Wiesbaden wird der
in Böhmen geborene Jurist, SS Mann und Damstädter Leiter
der Gestapo Humbert Achamer-Pifrader
(42) Inspekteur der
Sicherheitspolizei und des SD alias Nachrichtendienst
der SS, einem Geheimdienst. - In Frankfurt werden die
vier genossenschaftlichen frankfurter Banken, die
Frankfurter Gewerbekasse Ecke Börsenstrasse 1/Kalbächer
Gasse, die frankfurter Genossenschaftsbank, die Bank für
Handel und Gewerbe und die namensgebende Frankfurter
Volksbank zu Frankfurt am Main eGmbH zur Frankfurter
Volksbank Ecke Börsenstrasse 1/Kalbächer Gasse mit 4.819
Mitgliedern und einer Bilanzsumme von 47.000.000 Mark
fusioniert. - Die frankfurter Rudergesellschaft Post
Sportgemeinschaft Frankfurt stellt die Deutsche
Meisterin im Einer Friedel Haack. - In Frankfurt wird
das ehemalige Westendheim ehemalige wilde KZ Perlenfabrik
und SA Stützpunkt in der Ginnheimer Landstrasse 40-42 (20 16 riesiger
Studentenwohnhochhauskomplex) zur SA
Gruppenschule Hessen umfunktioniert. Der Sturmbann II/63
beteiligt sich bei der Deportation von Juden aus dem
Frankfurter Westend. - Der in Frankfurt geborene
Schriftstellersohn und Rittmeistersohn Freiherr Irnfried von Wechmar
(43) wird Chef der
Propagandaabteilung des Heeres. - In Frankfurt findet
die Deutsch-Bulgarische Woche statt. Die bulgarischen
Gäste werden im Adolf Hitler Haus
in der Gutleutstrasse 8-12 begrüßt. Bulgarischer Zar ist
der in Sofia geborenene Boris III von Sachsen Coburg (St) (48).
Bulgarien ist mit Deutschland verbündet. - In
Frankfurt wird im Kino Lichtspieltheater Gloria-Palast
Ecke Kaiserstrasse 28/Neue Mainzer Strasse 29 der Film
Nippon’s Wilde Adler aufgeführt. - In
Frankfurt wird im Schumann Theater am
Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 die Lehar-Operette Paganini
aufgeführt. - In Frankfurt tritt erstmals der in
Frankfurt geborene Berliner Opernhaus Bariton Heinrich Schlusnus (54) im Saalbau in der
Junghofstrasse (20 16 Ecke
Junghofstrasse 13-15/Schlesingergasse mit Übergang zu
Junghofstrasse 18-26) auf. - Der in
Rüsselsheim geborene lutherische Pfarrersohn, KPD
Mitglied und Atomphysiker Klaus Fuchs (38)
lässt sich als britischer Staatsangehöriger als
sowjetischer Spion anwerben, der über britische und
amerikanische Atombombenprojekte informiert (1950
enttarnt und zu 14 Jahren Haft verurteilt).
Sein Vater Emil
Fuchs (68), ist
ehemaliger Pfarrer in Rüsselsheim und gut vernetztes
ehemaliges SPD Mitglied, Widerständler, Rentner,
Religiöser Sozialist und evangelischer
Theologieprofessor (1949 Umzug in
die DDR als Professor in Leipzig). - In
Frankfurt wird auf roten Plakaten an den Litfaßsäulen
die Hinrichtung der sieben frankfurter KPD Mitglieder
Anton Breitinger, Edmund German, Otto Häuslein, Wilhelm
Hugo, Adam Leis und Julius Nees und des wiesbadener KPD
Mitglieds Wilhelm Klöppinger bekannt gegegeben. - In
Wiesbaden stirbt der in Naurod geborene
Dorfschullehrersohn, Lehrer und Mundartdichter Rudolf Dietz (77). - In Bad Homburg ist im
Gestüt Erlenhof das Rennpferd Effendi krank. Der dafür
eingesprungene Ticino wird Derby Sieger. Otto Schmidt
ist sein Rekord Jockey und Adrian von Brocke der
Stalltrainer. - Der in Frankfurt geborene Prinz Franz
Wilhelm Otto Alfred Konstantin Emil von Sayn
Wittgenstein (St) (32)
heiratet in Berlin Prinzessin Gabriele von Isenburg
Büdingen Wächtersbach (St) (31).
- In Hanau wird im alten Rathaus das Deutsche
Goldschmiedehaus mit Unterstützung der NSDAP
eingerichtet, weshalb der Hanauer Geschichtsverein in
das Stadtschloss umziehen muss. - In Frankfurt erhält
der NSDAP Reichsstatthalter des Volksstaates Hessen Jakob
Sprenger (58) trotz
Rationionierung Fleisch in unbegrenzten Mengen, was zu
Gerüchten führt. In der Strassenbahn geäußerte
Beschwerden über dieses Diplomatenleben
bringen einem frankfurter Kaufmann 7 Monate Haft ein.
Neun weitere Personen kommen ebenfalls in Haft. Jakob
Sprenger (58), der in
der Zeppelinallee 8 (20 17
Westarkade) wohnt, bittet den frankfurter
Oberbürgermeister Friedrich Krebs (47) an, seine ungeliebten
Nachbarn, die Tanzschule Wernecke Ecke
Zeppelinalle/Bockenheimer Landsstrasse 124, die in einem
städtischen Gebäude untergebracht ist, alsbald
umzusiedeln. - In Frankfurt ist die NSDAP Gauleitung des
Gaues Hessen Nassau am Horst Wessel Platz. - In
Flörsheim besteht die Tagesration aus 0,285 kg Brot, 29
g Fett, 0,5 kg Kartoffeln und 42 g Fleisch. - In Mainz
wird der riedstädter Arztsohn, offenbacher
Amtsgerichtsrat ehemalige darmstädter Oberbürgermeister
und mainzer NSDAP Oberbürgermeister Robert Barth (42) vom NSDAP
Reichsstatthalter des Volksstaates Hessen Jakob
Sprenger (58) aus dem
Amt verjagt und an die Ostfront geschickt, wo er noch im
selben Jahr stirbt. Der in Gau-Odernheim geborene
gauodernheimer Gemischtwarenhändler Heinrich
Ritter (39) wird
neuer mainzer NSDAP Oberbürgermeister. - Der farbwerke
hoechst und ig farben Vorstandsmitgliedssohn und AOL
Gründer Wilhelm von Meister wird geboren. - In Frankfurt
beaufsichtigt die Wach- und Schließgesellschaft die
Zwangsarbeiter der Stadtwerke. Westliche Zwangsarbeiter
werden verhältnismäßig gut behandelt, Ostarbeiter nicht.
- In Frankfurt wird die Reichskochschule in der
Windmühlstrasse 1 wegen Bombenschäden geschlossen. - Der
in Wiesbaden geborene Drehbuchautor und UfA
Filmregisseurbruder Walter
Zerlett-Olfenius (44)
denunziert seinen Freund Herbert
Selpin (39),
der wenige Tage später ums Leben kommt. Er bekommt dafür
einen einen Auftrag das Drehbuch zu dem Lustspiel Die schwache Stunde zu
schreiben. - In Frankfurt werden Hans Sachs Schwänke im
Karmeliterklosterhof von der Volksbühnenspiel
Gemeinschaft Frankfurt aufgeführt. - In Mainz Weisenau
wird der katholische Religionsunterricht verboten. Ein
katholischer Lehrer überwacht die Schule in Weisenau und
unterbindet die Teilnahme an der Seelsorgsstunde. - In
Mainz wird die mainzer NSDAP Kreisleitung im Palais
Schönborner Hof, Schillerstrasse 11 bei einem
Fliegerbombenangriff getroffen. - In Bad Homburg wird
das Rennpferd Gradivo für das Gestüt Erlenhof Sieger des
höchstdotierten deutschen Pferderennens Braunes Band von
Deutschland in München mit 70.000 Reichsmark mit Trainer
und Jockey Walter Held. - In Frankfurt feiert der
Stabsjägermeister Kropp in den Clubräumen in Groß
Frankfurt Bleichstrasse 57 am
Eschenheimer Turm seine Hochzeit mit Erny Kufer.
Es gibt Königin Suppe, Seezungenfilet, Brandoberndorfer
Rehrücken in Wildtunke, Rotkohl, Kartoffelcroquettes,
Eisbombe Erny, Feingebäck und Mocca. Man reicht alten
Madeira, 37er Zeltinger Stefanslay (Mosel), Schloss
Vollrads Cabinett Wachstum Graf Matuschka Greiffenklau
(Rheingau), Henkell Privat Sekt und Cointreau Weinbrand.
- Der in Frankfurt geborene Industriellensohn mit
jüdischkonvertiertem Großvater und eigentlich dessen
Casella Erbenkel Graf Arthur-Ludwig von Spreti (St)
(25) stirbt in Kissljakow,
Russland. - Während die in Darmstadt geborene eher
unattraktive Prinzenwitwe Irene von Preußen alias Irene von Hessen Darmstadt und bei Rhein
(St) (76)
alleine in Potsdam wohnt, sitzt die in Ungarn geborene
jüdische ehemalige Geliebte ihres verstorbenen Mannes,
die hamburger Opernsängerin Julie
Salinger (69), die
zwei Kinder, Graf Gustav von der Schulenburg (St)
(--) und Graf Otto von der
Schulenburg (St) (--)
mit ihm hat, im KZ Theresienstadt,
wo sie im Propagandafilm Theresienstadt
als eine auf unsäglichem Müll thronende, mit schwarzem
Tüll verschleierte, krächzende, jüdische Operndiva
dargestellt wird. - In Wiesbaden wird bei der Auflösung
der Säuglingsstation des katholischen Johannesstifts,
bei der die Säuglinge von Prostituierten alias
Sexarbeiterinnen, Herumtreiberinnen und ehemaligen
wiesbadener Gefangenen, angeblich auf andere Heime
verteilt werden, ua ein behinderter Junge im
Johannesstift Platterstrasse 72 von der Gestapo bei den
Hiltruper Schwestern abgeholt, nach Nassau in die Heil-
und Pflegeanstalt Scheuern und danach in die
Tötungsanstalt Landesheilanstalt Hadamar
Mönchberg 8 verschleppt, wo er nach 4 Tagen ermordet
wird. - Der jüdische ehemalige mainzer
Automobilhersteller Möise Garbaty wird in Paris bei
seiner Verwandtschaft verhaftet und nach Auschwitz
deportiert, wo er nach 4 Wochen stirbt. - In Frankfurt
eröffnet das Textilkaufhaus C & A Brenninkmeyer auf
der Neuen Zeil zwischen Goldstelzenstrasse und
Porzellanhofstrasse. - In Frankfurt wird der Philipp
Holzmann AG Vorstand Friedrich Linsenhoff (--)
Mitglied der NSDAP. - In Wiesbaden leben zum
Jahresanfang noch 1006 Juden. - In Wiesbaden hilft die
hessische Bezirksstelle der Reichsvereinigung der Juden
in Deutschland, die eigentlich bei der Auswanderung
sozial betreuen will, bei der Deportation, in dem sie
der Gestapo zuarbeitet. - In Darmstadt übernimmt der
Gestapo Regierungsrat SS Sturmbannführer Robert Mohr (33) die Fürung der Gestapo
Darmstadt, Staatspolizeistelle Darmstadt,
Wilhelminenplatz 1, und die Organisation der Deporation.
Er wohnt in Darmstadt Eberstadt Darmstädter Stasse 218.
- In Frankfurt Sachsenhausen verlässt die Fischertochter
und Offenbacher Tachometerwerke Gründertochter (20
16 VDO) Liselott Linsenhoff
als Liselotte Schindling (15)
nach 5 Jahren das erste frankfurter Mädchen Gymnasium
Schillerschule in der Morgensternstrasse. Unterricht
findet in der benachbarten Holbeinschule statt, da das
Schulgebäude von der Wehrmacht belegt ist. - In
Frankfurt Griesheim wird in der Froschhäuser Strasse ein
städtisches Kriegsgefangenenlager für rund 2.000
männliche und weibliche Russen eingerichtet. - In Bad
Homburg wird der letzte jüdische Einwohner deportiert. -
In Frankfurt wirbt die Post mit Stempeln: Werdet
Rundfunkteilnehmer. - In Frankfurt wird der im
Hausarrest lebende, jüdische Universitätsmitbegründer
und Hautarzt Karl Herxheimer (81) von der
Universitätsverwaltung bei der Gestapo angezeigt, mit
seiner Lebensgefährting Henriette Rosenthal verhaftet
und in das KZ Theresienstadt verschleppt, wo er drei
Monate später ermordet wird. - In Mainz Laubenheim
schließt die Gaststätte Winzerstube
Talstrasse. - In Frankfurt wird das
Kaffeehaus Café Schöpf am Goetheplatz, wo
Swing Musik gespielt wird, zwangsgeschlossen. - In
Hanau stirbt im Stadtschloss Hanau im Kriegseinsatz
Waffen SS Hauptsturmführer Prinz Wilhelm von Hessen
Philippsthal Barchfeld (St)
(32), verheiratet mit
Prinzessin Marianne von Zollern Preußen. Seine Schwester
Prinzessin Viktoria Cäcilie von Hessen Philippsthal
Barchfeld (St) (28)
ist NSDAP Mitglied. - Der in Wörrstadt geborene mainzer
Fussballverein 1. FSV Mainz 05
Mitbegründer, der jüdische Textilhändler Eugen Salomon (54) wird im französischen Exil
verhaftet und nach Auschwitz verschleppt, wo er ermordet
wird. - In Darmstadt wird die Ukrainerin Olga Petrowna S
(14) nach ihrer Entführung
aus Charkow und einem Monat in einem frankfurter
Quarantänelager im Wald, umgeben von einem hohen
Stacheldrahtzaun mit elektrischem Strom, wo sie nackt
ausgezogen und entlaust wird und wo sie einmal am Tag
Suppe aus nicht geschälten Kartoffeln mit Erdklumpen und
Stroh und 100 Gramm nasses Brot aus Rübe und Kleie nach
Darmstadt bekommt, zum Roederwerk gebracht, wo sie 12
Stunden Schichten arbeiten muss. Sie wird mit einem
OST-Aufnäher gekennzeichnet. Im Folgejahr wird sie von
der Gasthaus Boxhaut Betreiberin aus einer
Reihe von Mädchen, die in Reih und Glied antreten
müssen, ausgewählt. - In Frankfurt hat das Kunstinstitut
Städel eine Fachgruppe Mode. - In Frankfurt wird eine
bornheimer KPD Gruppe, getarnt als Skatrunde in
Wirtschaften und der Enttarnung durch einen Spitzel,
nach einjähriger Haft vom Volksgerichtshof zum Tode
verurteilt, wobei sich der Drucker Ochs im Gefängnis das
Leben nimmt und Anton Breitinger, Edmund Germann,
Wilhelm Hugo, Julius Nees, Wilhelm Klöppinger, Otto
Häuslein und Anton Leis geköpft werden. - Der Besitzer
von Schloss Schönborn in Heusenstamm, der Schlösser und
Weindomänen Hattenheim und Geisenheim und 1.600 Hektar
Waldbesitz uvm Graf Erwein Clemens Chlodwig Karl Maria
von Schönborn Wiesentheid (St)
(65) stirbt in München. Er vererbt seinen
Grafentitel an seine beiden Kinder, das NSDAP Mitglied
Erbgraf Rudolf Erwein Ernst von Schönborn Wiesentheid (St) (24) und seinen jüngeren
Bruder Graf Friedrich Karl Anton von Schönborn
Wiesentheid (St) (26).
Rudolf Erwein Ernst von Schönborn Wiesentheid (St)
(24) erbt ua drei Schlösser, die halbe
Fränkische Schweiz als Großgrundbesitz, die Hälfte von
Schloss Neu-Isenburg und das Hotel Forsthaus
Gravenbruch (20
23 Hotel Kempinski
Gravenbruch). - In Mainz Finthen wird das
Reichsarbeitsdienstlager Finthen in der Jean-Pierre
Jungels Strasse in das Konzentrationslager KZ Finthen
mit Finthen 1 und Finthen 2 umfunktioniert. Direkt
daneben wird der kreisrunde 1.200 m große Flugplatz
Finthen für das Nachtjagdgeschwader 5 eröffnet. - In
Wiesbaden beginnen im Judenhaus in der Adelheidstrasse
49 die Deportationen ua der jüdischen wiesbadener
Familien Leopold, Morgenthau, Seelig und Strauss. - Der
in Hanau im Schloss Philippsruh geborene großherzoglich
hessische Hofmarschallssohn und Weltkriegsverbrecher Georg von Küchler (61) wird Oberbefehlshabers der
Heeresgruppe Nord. - Der von Prinzessin Hildegard von
Hanau Schaumburg (St) (39) Tochter von Prinz
Friedrich von Hanau Schaumburg (St)
(--), geschiedene Graf Wulf-Diether von Castell Rüdenhausen
(St) (37)
heiratet die österreichische Filmschauspielerin Luise Ullrich (32). - Der in Wiesbaden
geborene Handwerkersohn und ultradeutschnationale NS
gaukurhessener Landesleiter der Reichsschrifttumkammer Karl Kaltwasser
(48) hält eine Rede bei der Gründung der Brüder
Grimm Gesellschaft in Kassel und wird ihr
Geschäftsführer. - In Wiesbaden wird der ehemalige
langjährige jüdische Chefredakteur der wiesbadener
Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt Hermann
Lekisch (60) Rauenthaler
Strasse 16 nach Lublin verschleppt und ermordet. - In
Frankfurt wird der in Mühlheim an der Ruhr geborene
Motoreningenieur, aschaffenburger SA Führer und
leipziger Polizeipräsident Fritz Stollberg (54)
neuer frankfurter Polizeipräsident. - In Mainz beginnen
die Deportationen vom Güterbahnhof an der Ecke Mombacher
Strasse/Goetheunterführung gegenüber dem alten jüdischen
Friedhof. Die Turnhalle der Feldbergschule Feldbergplatz
4 dient als Sammelplatz für die Deportationen. - In
Mainz wird ein polnischer Kriegsgefangener gequält und
ermordet. - In Wiesbaden Biebrich bezieht der in Essen
geborene herzkranke Volksfestschausteller Friedrich
Wilhelm Siebold (--) wegen
wiesbadener Herzspezialisten eine Villa in der Richard
Wagner Strasse. Zwei Jahre später stirbt er dort. Er ist
Besitzer des Volksfestfahrgeschäfts Opel-Rennbahn. - In
Frankfurt sind die Aufschüttungen für die Brückenbauten
für die West-Ost-Reichsautobahn am Frankfurter Kreuz
abgeschlossen. Die A3 ist noch eine Strasse, die unter
der A5 hindurchgeführt wird. - In Frankfurt Höchst
beginnt der Chemiker Heinz Öppinger (--)
für die Farbwerke Höchst mit der
Penecillinforschung. - In Wiesbaden fordert die in Mainz
geborene wiesbadener Sektkellerei Henkell Tochter Anneliese von
Rippentropp (46)
erfolgreich, dass einer ihrer Söhne geschäftsführender
Gesellschafter wird. Ihr Ehemann Joachim Ribbentrop (49) ist deutscher NSDAP
Außenminister, dessen Berater Unterstaatssekretär
Marthin Luther (47) an der
Wannseekonferenz teilnimmt und die Judenvernichtung
mitbeschließt, an der auch der in Wiesbaden geborene
Eisenbahnbeamtensohn, Jurist und SS Gruppenführer Wilhelm Stuckart (40) teilnimmt. - In Mainz wird
der spätere Automobilrennfahrer Jochen Rindt
als Sohn der Besitzer der mainzervorstadt
Gewürzmühle Klein und Rindt geboren, wonach die Familie
Rindt im Folgejahr stirbt und Jochen Rindt zu seinen
Grosseltern nach Graz gebracht wird, wo sein späterer
Freund, der Motorsportchef Helmut Marko, geboren wird. -
In Wiesbaden wird der in Essen geborene Parteiredner
Alfred Schniering (31) Leiter
des Reichsschulungslagers der NSDAP. - In Eltville
kauft sich an der Landesheilanstalt
Eichbach der in Wiesbaden geborene hadamarer
tötungsanstalt Oberarzt ueinen Siemens-Konvulsator und
begann mit den verschiedensten Formen der
Schockbehandlung, wie Insulinschock, Cardiazolschock,
Azomanschock und Elektroschock zu experimentieren. -
In Mainz wird das Brauhaus Zum spitzen Würfel
Stadthausstraße 18 im mainzer Stadthaus mit einem
Ratssaal zerstört. - In Wiesbaden wird der
Kaufmannssohn Claus Wisser geboren.
- In Frankfurt wird das von einer Stiftung geführte Kunstinstitut
Städel am Schaumainkai 63, das auch Kunstgewerbeschule
ist, verstaatlicht und erhält dafür den Titel Staatliche
Hochschule für bildende Künste – Städelschule, weshalb
es die Abteilung Kunstgewerbe alias Design aufgeben
muss. - In Bad Homburg kommen fast 100 ausländische
Zwangsarbeiter an, darunter viele preungesheimer
Gefangene, die von 20 Wachleuten misshandelt und so
regelmäßig zu Tode gequält werden, dass bis Kriegsende
die Zahl gleich bleibt, obwohl immer wieder Menschen
nachkommen. - In Frankfurt werden die vier
genossenschaftlichen Kreditinstitute Frankfurter
Gewerbekasse, Frankfurter Genossenschaftsbank
Biebergasse 10, Frankfurter Volksbank und die Bank für
Handel und Gewerbe Platz der SA 1 zur Volksbank
Frankfurt am Main eGmbH Ecke Börsenstraße/Kalbächer
Gasse zwangsfusioniert, wobei die Frankfurter Volksbank
Ecke Börsenstraße/Kalbächer Gasse die größte ist. - In
Mainz Kastel wird bei einem Luftangriff die evangelische
Kirche an der Strasse In der Witz getroffen und einige
Jahre später abgerissen. - Mit der Eröffnung des Hafens
in Würzuburg ist der Main für die Großschifffahrt mit
Schleusen ausgebaut. - Victor von Rothschild
(54) ist als MI 5
Geheimdienstmitglied und Fachmann für die Entschärfung
deutscher Bomben und Sprengfallen Leiter der englischen
Abteilung Explosionsstoffe und Sabotage.
1941
Wetter: In Frankfurt zerstört ein Wirbelsturm rund
100.000 cbm Stadtwald. - In Frankfurt ist der
frankfurter NSDAP Oberbürgermeister Friedrich Krebs (47), der in der Villa
Schaumainkai 55 (20 17 Deutsche
Rentenversicherung) wohnt, Festredner bei der
Eröffnung des antisemitischen Frankfurter Institut zur
Erforschung der Judenfrage Bockenheimer Landstrasse
68-70, das eine Eliteuniversität werden soll, die erste
Außenstelle einer geplanten NSDAP Parteiuniversität, der
Hohen Schule der NSDAP, einer geistigen Waffenschmiede
für den Endkampf gegen das Weltjudentum, für die der
Städeldirektor Ernst Holzinger (40), der in Frankfurt geborene
Direktor für Kunsthandwerk für Hessen-Nassau Walter Mannowsky (60) und der langjährige
Generaldirektor der Stadtbibliothek und
Universitätsbibliothek Richard Oehler (63), ein Cousin des deutschen
Philosophen Friedrich Nitzsche (++),
als Sachverständige für Kunstraub tätig sind. -
In Frankfurt wird das als jüdisches Altersheim genutzte
Palais Rothschild (20 17 Karstadt
Frankfurt Zeil 90) zwangsgeräumt. - In
Wiesbaden wird das Lebensbornheim Taunus Idsteiner
Strasse 111 geschlossen und umgebaut. - In Wiesbaden
wird das Polizeigefängnis in der Friedrichstrasse 25 als
Haftanstalt für Schutzhäftlinge genutzt, die
anschließend in ein KZ überstellt werden. - In Frankfurt
beginnt die Gestapo im Polizeipräsidium in der Friedrich
Ebert Anlage 7 mit insgesamt 19 Deportationen von Juden.
- In Frankfurt wird das Bismarckdenkmal in der
Gallusanlage und das Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm
eingeschmolzen. - Das von der frankfurter IG Tochter
Chemiefirma DEGESCH von NSDAP Mitglied Gerhard Peters (41) produzierte und von ihm zur
Menschenvernichtung vorgeschlagene
Schädlingsbekämpfungsmittel Zyklon B wird von der SS an
russischen Kriegsgefangenen im KZ Auschwitz getestet.
Der wiesbadener Industrielle Wilhelm
Ferdinand Kalle (71)
informiert die USA über einen Mittelsmann und eine IG
Farben und Dupont kartelleigene Firma in Basel über die
Art und Weise der Endlösung der Judenfrage, oder hat es
bereits getan. - In Frankfurt wird der frankfurter
Metzgerlehrling Swing-Jugend-Mitglied und spätere
Opernsänger Franz Kremer (16)
in die Gestapo Zentrale Lindenstrasse 27 verschleppt und
täglich im Keller verprügelt. Im Gebäude sind 140
Gestapo Beamte beschäftigt. Im Nachbarhaus wohnt der
Gestapo Leiter SS Sturmbannführer Anton Weiß-Bollandt (--) (Harald
Weiss-Bollandt (01) wird 1999 frankfurter
Polizeipräsident). - In Frankfurt wird der
Wirtschaftsredakteur mit einem jüdischen Elternteil und
homosexuelle Swing-Jugend-Mitglied mit langen Haaren Wolfgang Lauinger (23) in die Gestapo Zentrale
Lindenstrasse 27 verschleppt und danach im frankfurter
Polizeigefängnis Klapperfeld 7 Monate in Einzelhaft
gehalten. - In Frankfurt organisiert der in Brandenburg
geborene SS Obersturmbannführer und neue Gestapoleiter Oswald Poche (33),
verheiratet, zwei Kinder, mit dem Leiter der Abteilung
II, Kriminalrat Ernst Grosse, die Einsatzkräfte bei der
Verschleppung von rund 10.000 Menschen in KZs und
Vernichtungslager (+19 62
Dannenberg mit falscher Identität). - In
Frankfurt zieht die Gestapo von der Bürgerstrasse 22
alias Wilhelm Leuschner Strasse in die Lindenstrasse 27
um und richtet dort drei Haftzellen und einen
Luftschutzraum ein. Die Häftlinge werden im
Polizeigefängnis in der Klapperfeldstrasse, im
Untersuchungsgefängnis Hammelsgasse und in
Notgefängnissen in der Rödelheimer Strasse 10/12 und
Gutleutstrasse 13 inhaftiert. - In Darmstadt ist der
Hauptsitz der Gestapo der Wilhelminenplatz 1. - Alle
Schulen wechseln den Schulbeginn von Ostern auf Herbst.
- Der in Babenhausen geborene ehemalige langjährige
frankfurter Erste Kapellmeister und Dirigent an der
frankfurter Alten Oper und der Museums Gesellschaft im Saalbau in
der Junghofstrasse (20 16 Ecke
Junghofstrasse 13/Schlesingergasse mit Übergang zu
Junghofstrasse 18) in Frankfurt Georg Ludwig Jochum (32) zahlt keine NSDAP
Mitgliedsgebühren mehr und wird dadurch nicht mehr bei
der NSDAP geführt. - In Mainz wird Johanna Gallei NSDAP
Kreisfrauenschaftsleiterin. - In Offenbach wird Käthe
Beck NSDAP Kreisfrauenschaftsleiterin. - Der wiesbadener
Höhere SS und Polizeiführer Erwin
Rösener (39) fährt
ins KZ Hinzert und ermordet dort nach Hitlers
Mordauftrag an sowjetischen angeblichen politischen
Kommissaren 70 sowjetische Kriegsgefangene mit dem
Lagerarzt Dr Waldemar Wolter, Lagerkommandant Pister und
den Sanitätern Fenchel und Brendel mit Zyankalispritzen
bei einer vorgetäuschten medizinischen Untersuchung. Die
Leichen werden im nahe gelegenen Wald verscharrt. - Der
hattersheimer SPD Mann und Drucker Peter Nida wird ein
zweites Mal wegen Hochverrats, u.a. weil er dem NS
Regime die Schuld an der schlechten Wirtschaftslage gab,
zu 3 Jahren Haft im Gestapogefängnis Frankfurt
Preungesheim verurteilt. - In Darmstadt findet die
Kunstausstellung Zeitgenössische Kunst aus dem
Südwestdeutschen Raume 19 41 auf der
Mathildenhöhe statt. - In Wiesbaden hat der KPD
Funktionär und ehemalige wiesbadener Opel-Werk
Abteilungsleiter Andreas Hoevel (41) Kontakt zum bopparder KPD
Mann Rudolf Steinwand (35), der direkt aus der Schutzhaft
an die Ostfront geschickt wird. - In Eltville fahren für
die Bevölkerung sichtbar immer zur gleichen Zeit
Planwagen LKW Automobile mit verängstigten Menschen, die
aus Rissen und Spalten um Hilfe betteln, in die Landesheilanstalt
Eichberg Kloster Eberbach Strasse 4. - In
Hadamar wird in der Tötungsanstalt Landesheilanstalt
Mönchberg 8 die Verbrennung des 10.000 sten
Patienten gefeiert, wobei alle Angestellten eine Flasche
Bier erhalten. - Der Judenstern wird eingeführt. - In
Wiesbaden sind bereits 72 Pflegschaften für T4
Euthanasiemordfälle aufgehoben worden. - In Birstein
wird Prinzessin Maria Annunciata von Isenburg (St)
als Tochter des Parteimitglied abgelehnten NSDAP
Sympathisanten Fürst Franz Ferdinand von
Isenburg (St) (40) und der russischen
Grafentochter Irina Tolstoi (St)
(24) geboren. - In
Wiesbaden wird der wiesbader SPD Vorsitzende Georg Buch (38)
als SPD Widerständler enttarnt und im
Landgerichtsgefängnis im Hinterhof der Gerichtstrasse 2
mit Hof zur Albrechtstrasse wegen Hochverrats 9 Monate
eingesperrt und danach bis Kriegsende in den regionalen
Gefängnissen und KZs gequält. - In Obermörlen Ziegenberg
wird das Führerhauptquartier Adlerhorst in ein
Heeresgenesungsheim umgewandelt. - Der in Frankfurt
geborene Ingenieurssohn, zweiterfolgreichste WW1
Jagdflieger und Generalluftzeugmeister der Wehrmacht Ernst Udet (45)
begeht in Berlin Selbstmord. Der Vorfall wird geheim
gehalten. Sein langjähriger Freund, der Schauspieler Heinz
Rühmann (39) bringt
seinen Erfolgsfilm Quax,
der Bruchpilot heraus. - Die Wochenschau,
die in allen Kinos als Nachrichtenblock vor dem
Hauptfilm gezeigt wird, ist auf mehr als 45 Minuten
verlängert. - In Mainz versucht der badener
Kaufmannssohn und mainzer Rabbiner Sali Levi (58)
auszuwandern, stirbt aber in Berlin nach Wochen des
Wartens auf ein Visum offiziell an einem Herzanfall. Der
in Mainz geborene zwangspensionierte protestantische
mainzer Regierungsrat mit jüdischem Großvater Michel Oppenheimer (57) springt für ihn als
Verbindungsmann zur Gestapo ein und beginnt mit der
Erstellung von Deportationslisten und einem
detaillierten Tagebuch. In Frankfurt dirigiert letztmals
gelegentlich der in Danzig geborene wiesbadener
Generalmusikdirektor Carl Schuricht (61) als einziger bedeutender
Gastdirigent das Frankfurter Rundfunksynphonieorchester.
- In Mainz wird der Industrielle und spätere
Kartoffelchips Chio Chips Gründer Carlo
von Opel als Sohn der
Automobilindustriellentochter und weltbesten
Military-Reiterin Irmgard
von Opel (34) und
ihrem in Frankfurt geborenen Cousin, Sportfunktionär und
Sportler Georg
von Opel (29) geboren.
- Isenburg Büdngen Büdingen stirbt aus. - Der in
Frankfurt geborene Börsenmakler, Schriftsteller und
Anhänger der freien Liebe Otto Mainzer (38) emigiriert in die USA, wo
er eine Lebensgefährtin findet, mit der er 25 Jahre lang
unverheiratet in getrennten Wohungen in einem innigen
Liebesverhältnis lebt. - In Frankfurt tagen im Schumann
Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 die
ehrenamtlichen NSV Mitglieder der NSDAP. - In
Frankfurt läuft im Kino Ufa-Palast Groß Frankfurt
Bleichstrasse 57 am Eschenheimer Turm der
Propagandafilm Der Sieg im Westen und der
Kriminalfilm Kriminalkommissar Eyck. -
In Frankfurt wird die NSDAP Gauleitertochter Anneliese
Sprenger (20) Sekretärin
ihres Vaters im NSDAP Gauhaus Gutleutstrasse 8. - Der in
Darmstadt geborene und wegen vielfacher
Urkundenfälschungen und Unterschlagungen verurteilte
ehemalige Bankangestellte, kasseler SS Ausbilder und
metolsthrfache und durch Unterschlagung von Raubgold
reich gewordene KZ Kommandant Karl Otto Koch (44) wird vom elitären
Multimilliardär und Höheren SS und Polizeiführer
Wehrkreis Rhein und in Arolsen geborenen Erbprinz Josias von Waldeck und
Pyrmont (St) (45)
wegen Bereicherung am Besitz der jüdischen KZ Gefangenen
verhaftet aber auf Anweisung Himmlers sofort wieder
freigelassen. - In Idstein wird in der Heil- und
Pflegeanstalt Kalmenhof Veitenmühlweg 10 unter
dem ärztlichen Leiter Hans Bodo Gorgaß (32) eine Kinderfachabteilung
eingerichtet, in die abfällig Reichssausschußkinder
eingewiesen werden. Hans Bodo Gorgaß (32) wird nach kurzen
Weiterbildungskursen in anderen Tötungsanstalten auch
stellvertretender Euthanasie T4 Arzt in der
Tötungsanstalt Hadamar. - Der in Niedermittlau geborene
Kaufmannslehrling Georg Rösch (28)
wird zum zweiten Mal Mitglied der NSDAP und sein
früheres Eintrittsdatum 19 31 wird sogar anerkennt (1958 hessisches CDU Landtagsmitglied).
- In Frankfurt beschwert sich der
Oberlandesgerichtspräsident beim Reichsministerium, dass
Euthanasieangehörigen schon vor dem Tod der Opfer
Nachrichten über das mögliche Ableben ihrer Verwandten
zugeschickt werden. - Der Fürstensohn Erbprinz Hermann
Wilhelm Friedrich von Wied Wied (St)
(42) stirbt. - In
Büdingen stirbt der in Frankfurt geborene Fürst Carl
Gustav von Isenburg Büdingen (St)
(66). - Prinzessin
Leonille Elisabeth von Isenburg Büdingen (St)
wird geboren. - In Frankfurt ist die SS
Standarte mit Telefon 55422 im Reuter Weg 78 (20
17 links neben Penny-Markt), die SA Gruppe
Hessen in der Taunus Anlage 14 (20
17 Credit Agricole Cheuvreux SA), der SA
Reitstall in der Rödelheimer Landstrasse 19 (20
17 unbebaute Wiese), die SA Fechtschule Hessen
in der Seiler Strasse 22 (20 17
von google street view unkenntlich gemacht),
die SA Bridgade und die SA Standarten in der
Feldbergstrasse 46/Siesmayerstrasse, die NSKK
Motorgruppe in der Lindenstrasse 7 und die NSKK
Motorstandarte im Kettenhofweg 55 (20
17 von google street view unkenntlich gemacht).
Die NSKK Motorsturm Standorte sind in der Lange Strasse
26 (20 17 Kolpinghaus),
Mainzer Landstrasse 167(20 17 Cafe
Regina), Hainer Weg 13 (20
17 Schenker), Kiesstrasse 16
(20 17 von google street view unkenntlich gemacht),
Röderbergweg 82 (20 17 AWO),
Mainberg 8 (20 17 Hotel Höchstger
Hof), Niddastrasse 62, Blittersdorfplatz 41
alias Francois Mitterrand Platz, Mörfelder Landstrasse
70 (20 17 Matulis Heizung),
Mainzer Landstrasse 275 (20 17
Matulis Heizung) und Unter der Emser Brücke. -
In Frankfurt ist Peek & Cloppenburg auf der Zeil im
Haus Minerva Zeil 114 und Böhler Zeil 112 (20
17 Linke Hälfte MyZeil) neben der Hauptpost (20 17 Rechte Hälfte MyZeil) das
Bekleidungshaus der Stadt. - In Frankfurt wird besonders
stark Werbung für Frankfurter Löwenbräu Bier gemacht. -
In Frankfurt hat das Weinlokal Heldenberg
in der Karpfengasse 4 eine eigene gotische Kapelle. - In
Frankfurt gibt es am SA Platz 7 alias Börsenstrasse das
vegetarische Restaurant Eden mit der
Telefonnummer 22684. Das Cafe Esplanade ist in
der Taunusanlage 21 (20 17 Kameha
Suite). - In Frankfurt ist das Defaka Deutsches
Familienkaufhaus das größte Kaufhaus auf der Zeil 102. -
In Frankfurt ist das Kaffeehaus Schwille
Große Bockenheimer Strasse 50 eine Gartenwirtschaft ohne
Dach (20 17 Starbucks) und
das Park Cafe in der
Eschenheimer Anlage 38 (20 17
Kiosk Hambuarger am Turm). - In Frankfurt gibt
es an Brauereien die Bayrische Aktienbierbrauerei
Aschaffenburg in der Hanauer Landstrasse 123 (20
17 Mercedes Benz Frankfurt), die Frankfurter
Brauhaus GmbH in der Hanauer Landstrasse 198 (20
17 Club King Kameehameha Suite), die Henninger
Bräu im Wendels Weg 64, die Kulmbacher Reichelsbräu AG
in der Dörnigheimer Strasse 12, die Löwen Brauerei im
Hainer Weg 46, die Brauerei Otterbein in der Woogstrasse
28, Pfungstätter Bier Am Erlenbruch 98, Heylands Bräu
Aschaffenburg David Stempel Strasse 3 und die
Schöfferhof Binding Brauerei AG in der Darmstädter
Landstrasse 139. - In Frankfurt gibt es an
internationalen Hotels den Baseler
Hof am Wiesenhüttenplatz 25, das Carlton
Hotel Am Hauptbahnhof 18, das Hotel Excelsior
Poststrasse 2, Hotel Bristol
Am Hauptbahnhof 6, Frankfurter Hof,
Kaiserplatz 17, Hotel Monopol
Metropole Mannheimer Strasse 11, Hotel National
Mannheimer Strasse 7, Park Hotel
Kaiserhof Wiesenhüttenplatz 36, Hotel Prinz
Heinrich Baseler Strasse 50 und das Hotel Hansa Royal in der
Kronprinzenstrasse 56 alias Münchner Strasse. - In
Frankfurt wird Gerda Anneliese (St)
als Tochter von Grafensohn Emich Nicolaus von Solms
Wildenfels (St) (30)
und der in Hofheim geborenen bürgerlichen Tilly Schmitt
(29) geboren. - In Frankfurt
gibt es die vier Fechtmeister Angelini, Azara, Rupp und
Tagliabo. - In Frankfurt ist der NSDAP Sicherheitsdienst
des Reichsführer SS SD Abschnitt Frankfurt alias
Geheimdienst der SS am Schaumainkai 23 (20
17 Metzler Park), wo auch SS Sturmbannführer K
Pohl wohnt. Das Bankhaus Metzler ist ein
Vermögensverwaltungsunternehmen (20
15 Metzler 58 Milliarden, Edmond de Rothschild 152
Milliarden, Storch 120 Milliarden und USB 1,83
Billionen) (20 24
Frankfurt hat 753.056 Einwohner und Platz 16 des
Rankings der reichsten Städte der Welt mit 94.500
Millionären, davon 155 mit mehr als 100 Millionen
US-Dollar, und 15 Milliardäre.). - In Mainz
werden alle sozialen Stiftungen zu einer Mainzer
Fürsorgestiftung vereinigt. - In Frankfurt wird der
Fechenheimer Hafen bombardiert. - In Frankfurt sind die
offiziellen
Vergnügungslokale laut Adressbuch Felix
Bergmann Kaiserstrasse 56 (20
17 Hermes Apotheke), Clou
Großer Kornmarkt 9, G Groh
Albus Strasse 52 und das Tanz Casino Tivoli
Töpfengasse 4 alias Goetheplatz 2 (20
17 vor dem Restaurant MoschMosch). - In
Frankfurt stürzen abgeschossene feindliche Flugzeuge in
die Häuser im Baumweg 2 (20 17
Kiosk) und in der Friedberger Anlage 17. Offizielle Bars mit einer
Kleinkunstbühne sind auch der Astoria
Pavillon in der Ecke Kaiserstrasse
69/Moselstrasse (20 17 Leihhaus),
die Casinobar Hemerger
Stiftstraße 39, Kurt Rudolphs Königin
Bar Horst Wessel Platz 4-6, die Martini
Bar Mainzer Landstrasse 79 (20
17 B&B Hotel) und die Bar Orpheum
Zeil 52 (20
17 rechts neben Conrad Electronic) an der
Konstablerwache. - In Frankfurt ist das Theater Rhein
Mainische Landesbühne mit der Telefonnummer
55895 am Mozartplatz im ehemaligen Logenhaus. - In
Frankfurt gibt es 36 Tankstellen, darunter 5 (40, 117,
325, 471 und 542) in der Eschersheimer Landstrasse. - In
Wiesbaden hat die SS Standarte 78 511 Mann vor Ort,
1.163 sind einberufen. Die Standarte besteht aus 3
Sturmbannern mit insgesamt 12 Abteilungen. - Der in
Wiesbaden geborene wiesbadener Musikdirektorensohn,
NSDAP Mitglied und NS Propaganda UfA Filmregisseur Hans
H Zerlett (49) bringt
seinen Entartete Kunst Hetz Film Venus
vor Gericht heraus. - In Falkenstein heiratet das
Jagdfliegerass Werner
Mölders (28) die in
Falkenstein geborene Luise Thurner. - In Mainz wird der
sehbehinderte Musiklehrer Toni Hämmerle (27) bei einem Bombenangriff
verschüttet, wobei er sein Augenlicht vollständig
verliert (1963 Erfolgsschlager
Humba Täterä). - In Frankfurt Sachsenhausen
kauft die Stadt den Louisapark. - In Frankfurt ist die
Adresse des Fussballvereins SG Eintracht Frankfurt am
Ratsweg und die Geschäftsstelle der Fluggesellschaft
Lufthansa am Hautptbahnhof 10 hat die Telefonnummer
34931. - 1.000 lebensunwerte Frankfurter
werden in der Tötungsanstalt Hadamar vom ärztlichen
Personal ermordet, wohin man sie mit grau gestrichenen
ehemaligen Postbussen mit verhängten Scheiben
verschleppt hat. - In Wiesbaden sterben unter dem
ehemaligen frankfurter Polizeipräsidenten und Kommandeur
der Kriegsgefangenen im Wehrbereich XII Pfalz mit Sitz
in Wiesbaden Reinhard von Westrem zum Gutacker (61)
knapp 20% aller Kriegsgefangenen. - In Schwalbach werden
auf dem Militärflugplatz Frankfurt Sossenheim Tarnname
Schafweide Am weißen Stein Piloten auf Lastenseglern,
die hinter die feindlichen Linien fliegen sollen,
ausgebildet. Ein weiterer geplanter Ausbau wird wegen
des Rhein Main Flughafens (20 21
Flughafen Frankfurt Terminal 2) gestoppt. Die
Graslandebahn wurde von Kriegsgefangenen auf 1.600 Meter
erweitert. - In Frankfurt entstehen zwischen Werk I und
II der Adlerwerke in der Weilburger Strasse Baracken für
französische Kriegsgefangene. - Offenbach hat 330
jüdische Einwohner. - In Wiesbaden stirbt der
expressionistische Maler Alexej
von Jawlensky (76). -
In Darmstadt produzieren die neu gegründeten Jacobs
Schweyer Werke ua das Mehrzweckkampfflugzeug mit
Verpuffungsstrahltriebwerken Messerschmitt Me 328. - In
Bad Homburg wird das Parkhotel Ritter (20
16 Hotel Steigenberger) Kaiser Friedrich
Promenade 69 zum Genesungsheim der Waffen SS mit SS
Lazarett Abteilung alias Erholungsort der KZ
Wachmannschaften. - Im Bezirk Wiesbaden werden auf ns
staatliche Anweisung alle katholischen Kindergärten
geschlossen und behauptet, dass dies freiwillig
geschieht. Der katholische limburger Bischof Antonius
Hilfrich (68)
veröffentlich erfolglos eine aufklärende Protestnote an
die Bevölkerung. Der katholische königsteiner Pfarrer
Aloys Geis muss zusehen, wie sein Kindergarten und die
Pfarrbücherei geschlossen wird. In Oberreifenberg wird
die Oberin nach ihrem Protest verhaftet und zu einer
Gefängnisstrafe verurteilt. - Der mit der in Mainz
geborenen wiesbadener Sektfabrikantentochter Anna
Elisabeth Henkell (45)
verheiratete Oberstleutnantsohn, Mitglied im Stab
Reichsführer SS und deutscher Außenminister Joachim von Ribbentrop (48) überbringt die Note zum
Angriff auf die Sowjetunion. - Juden wird die Benutzung
öffentlicher Verkehrsmittel verboten. - In Frankfurt
wohnen das NSDAP Mitglied und hessen NSKK Gruppen-Führer
Landgrafensohn Prinz Richard von Hessen (St) (40)
und sein Bruder, der NSDAP
Obertaunus Landrat Landgrafensohn Prinz Wolfgang
von Hessen (St) (45), der mit der
Reichskanzlertochter Prinzessin Marie Alexandra von Baden (St)
(39) kinderlos verheiratet ist, in der
Hohenzollern-Anlage 40 (20 17
Luxushotel Hessischer Hof Friedrich-Ebert-Anlage 40).
Hausnummer 42 ist ein Bauplatz. - In Mainz hat das
Restaurant Heilig Geist
Mailandsgasse/Rheinstrasse die Telefonnummer 43327
Inhaber ist Willy Hartes. - In Eltville wird in der Landesheilanstalt
Eichberg Kloster Eberbach Strasse 4 eine
Kinderfachabteilung eingerichtet, die zur Tötung
behinderter Kleinkinder dient. - In Idstein wird in der
Heil- und Pflegeanstalt Kalmenhof Veitenmühlweg
10 unter Leiterin Mathilde Weber (32), die einen erfundenen
Doktortitel trägt, (19 60 in
Idstein wieder praktische Ärztin, verheiratet mit
ihrem in Aschaffenburg geborenen Schwager KZ Arzt und
SS Sturmbannführer Julius
Muthig) eine Kinderfachabteilung
eingerichtet, die zur Tötung behinderter Kleinkinder
dient. - In Frankfurt Sachsenhausen hat das Gasthaus Zum
grauen Bock in der Große Rittergasse 30 mit der
Telefonnummer SPESSART 64626 eine Apfelweinkelterei und
Metzgerei. - In Mainz ist der in Bad Soden geborene
Bankbeamte Fritz Fuchs (47)
mainzer NSDAP Kreisleiter. - In Mainz demonstrieren der
frankfurter NSDAP Reichstatthalter Jakob
Sprenger (57) und der
mainzer NSDAP Kreisleiter Fritz Fuchs (31)
mit überregionaler NS-Prominz und deutschen Generälen,
dass die englischen und französischen Kriegsgefangenen
und ihre Offiziere nach der Genfer Konvention in der
Zitadelle behandelt werden. - In Frankfurt gibt es an
Neujahr keinerlei Arbeit auf der Rettungswache. - In
Darmstadt hat die Gestapo im Stadtpalais Neues Palais
Georg Büchner Platz 146 Mitarbeiter. - In Frankfurt wird
die politisch konservativ und in der frankfurter
Volksbildung engagierte frankfurter
Reichsbankhauptstellenleitertochter und DDP Politikerin
Maria Elisabeth Beling
(60), die mit dem jüdischen
Chemiker Wilhelm Epstein (--).
verheiratet ist, denunziert und im Folgejahr für ein
Jahr ins Frauen KZ Ravensbrück verschleppt. - In Mainz
werden in Judenhäusern ua Walpodenstrasse 17 und Adam
Karrillon Strasse 13 Zimmer mit mindestens 2 Personen
belegt. - In Darmstadt Eberstadt wird der darmstädter
Stegmüller Textilverkäufer Hans Erich Dotter (21) zum Kriegsdienst
eingezogen. Nach Kriegsende und dreijähriger
sowjetischer Kriegsgefangenschaft erfindet er die kalte
Dauerwelle und gründet den Weltkonzern Goldwell. - In
Wiesbaden tritt eine Hochseiltruppe in weißen Uniformen
auf dem Dernschen Gelände auf. - Der in Groß-Umstadt
geborene Kolonialwarenhändlersohn, Rennfahrer und bad
homburger Schwimmfahrzeugbauer SS Mitglied Hans Trippel (33) wird im elsässischen
Automobilwerk Molsheim von Bugatti Betriebsleiter, wobei
der Besitzer und ehemalige Rennfahrer Ettore Bugatti (60) als italienischer
Staatsbürger und Verbündeter mit 7,5 Millionen
Reichsmark entschädigt wird. - In Frankfurt ist Peek
& Cloppenburg an der von Josef Neckermann
neugegründeten Zentrallagergemeinschaft für Bekleidung
ZGB, die Bekleidung für Soldaten, Beamte und
Zwangsarbeiter organisiert, beteiligt, die sich auch
selbst Aufträge gibt. - In Frankfurt wird der in
Wuppertal geborene SA Rottenführer, NSDAP Mitglied und
studierte Ökonom, ehemalige Geschäftsführer der
Centrale für private Fürsorge und Hauptschriftleiter der
Industrie und Handelskammer Frankfurt Hans Achinger (42) deren neue Geschäftsführer.
- In Wiesbaden wird die unstandesgemäße Grafentochter
Clothile Elisabeth von Merenberg (St)
als Tochter der in Wiesbaden geborenen
bürgerlichen Elisabeth Anne Müller-Uri
(38) und des in Hannover geborenen Graf Georg
von Merenberg (St) (44)
geboren. - In Rüsselsheim ist der amerikanische
Automobilhersteller Opel komplett auf Kriegsproduktion
umgestellt und der letzte General Motors Manager, der
schon über ein Jahr lang Zwangsarbeiter eingesetzt hat,
verlässt Deutschland. - In Philippseich wird das adelige
Schloss Philippseich an die bürgerlichen Christa
Theobald, Gunther Kögel und Herbert Kögel verkauft. -
Mit dem Tod von Fürst Carl Gustav von Isenburg Büdingen
Büdingen (St) (66) wird
sein Adoptivsohn Otto Friedrich von Isenburg Büdingen
Wächtersbach (St) (37) neuer
Fürst Otto Friedrich von Isenburg Büdingen Büdingen. -
Der in Frankfurt geborene Bankierssohn und Oberst
Freiherr Georg Heinrich
von Neufville (54)
stirbt als NSDAP und SA Mitglied und Wehrmachts
Infantrieregimentskommandeur vor Moskau. - Der wegen
Verfolgungswahn eingewiesene frankfurter Natur Apostel
und frankfurter Kneipenpoet Karl Waßmann (56)
wird von der frankfurter Pflegeeinrichtung
Weilmünster in die Tötungsanstalt Hadamar verschleppt
und ermordet. - Der pfungstädter brauerei
Geschäftsführer Fritz Hildebrandt (--),
der Bruder von Richard Hildebrandt
(44), gibt in den
ukrainischen Städten Luck und Dubno als 1c Offizier bei
der 79. Infanteriedivision der Wehrmacht
Erschießungsbefehle für Tausende von arbeitsunfähige
Juden, an denen er zT auch teilnimmt (19
45 entnazifiziert). - In Frankfurt wird das
Inventar des Ariadneum Friedberger Landstrassse 8 von
Simon Moritz von Bethmann (54) der
Stadt gestiftet. Das Ariadneum im Rückgebäude soll als
Museum und Festsaal umgenutzt werden. - Das frankfurter
Modeamt veranstaltet eine Modenschau in Dänemark. - In
Frankfurt veranstaltet das frankfurter Mode schaffende
Handwerk mit dem Modeamt eine Modenschau für Herbst und
Winter im Palmengarten. - In Frankfurt wird der
evangelische schlesische Pfarrersohn und frankfurter NS
Propagandaleiter Walter Heyse (29) stellvertretender
hessennassausüd NSDAP Gauleiter. - In Bad Homburg wird
der evangelische schlesische Pfarrersohn, ehemalige
stellvertretende hessennassausüd NSDAP Gauleiter und
usinger NSDAP Landrat Walter Heyse (39), nach einem
Lungendurchschuss an der Ostfront genesen, bad homburger
NSDAP Landrat. - In Höchst wird die Produktion der NSDAP
Zeitung Höchster Kreisblatt wegen
Papiermangel eingestellt. Sie wird durch die NS Zeitung
Frankfurter Volksblatt ersetzt. - In
Eltville wird an der Landesheilanstalt
Eichbach der in Wiesbaden geborene hadamarer
tötungsanstalt Assistenzarzt und stellvertretende
Direktor Walter Schmitdt (31), der bereits zwei Jahre
zuvor eigenhändig mit der Spritze Patienten tötete und
auch bei der Vergasung in der Gaskammer zugesehen hat, nach
einem Norwegenkriegseinsatz mit dem Aufbau einer neuen
Kinderfachabteilung beauftragt, die ebenfalls Patenten
für die Tötungsanstalt Hadamar aussucht. Mit der
Einstellung der T4 Aktionen beginnt er seine Patienten
selbst durch Unterernährung und falscher
Medikamentierung mit Morphin, Luminal und Trional für
den Anschein eines natürlichen Todes zu töten.
Angehörigen mit Zweifeln droht er mit der Gestapo. -
In Wiesbaden werden auf dem Militärflugplatz Erbenheim
zwei monumentale Adler Plastiken, eine überlebensgroße
Hitler Bronze Büste im Kurhaus und eine
weitere Hitler Büste in der Städtischen Galerie vom in
Wiesbaden Bierstadt geborenen ehemaligen
Kunstgewerbeschullehrer und Bildhauer Carl
Wilhelm Bierbrauer (60) aufgestellt.
- In Frankfurt begeht der Schauspielhausschauspieler
Joachim Gottschalk (37) ,
der 19 37 ans Frankfurter Schauspielhaus kam und schon
lange unter Androhung des Berufsverbots stand,
verheiratet mit seiner jüdischen Frau, der jüdischen
Schauspielerin Meta Wolff (39) und
ihrem Sohn (08)
kollegtiven Selbstmord. - Der in Mörfelden geborene
ehemalige farbwerkehöchst Betriebsschlosser und
geflohene ehemalige gewählte frankfurter KPD
Abgeordnete und zu 10 Jahren russischem Arbeitslager
wegen Spionage verurteilte Heinrich Schulmeyer (40) wird als unerwünschter
Reichsdeutscher in Moskau nach 4 Jahren Haft vorzeitig
entlassen und nach Deutschland abgeschoben, wo er
letztendlich im frankfurter Polizeigefängnis landet
und von der Gestapo verhört wird und nach einer
Gesinnungswandlung zu Spitzeldiensten für die Gestapo
in der Naxos-Union gezwungen wird
(19 49 Einstufung als erneutes KPD Mitglied
Hauptschuldiger im Spruchkammerverfahren und
Verurteilung zu vier Jahren Arbeitslager).
- In Frankfurt übernehmen Gottfried Freitag (--)
und der darmstädter bank für handel und
industrie Direktorensohn Friedrich A Bodenstedt (66) eine arisierte
amsterdamer Schuhfabrik. - Die frankfurter
Bankierstochter und Generalstabsoffizierstochter Barbara von
Metzler wird in Dresden geboren. Sie wird über
ihre Beschäftigung bei PricewaterhouseCoopers
Deutschland eine einflußreiche Wirtschaftsprüferin. - In
Frankfurt eröffnet in der Münchener Strasse 36 der
Schuhmacher xxx Lenz (--) eine
Schuhmacherei (20 23 ältester
bestehender Handwerksbetrieb im Bahnhofsviertel).
- In Wiesbaden wird die High Society Lady und
Eventagenturgründerin Freiherrentochter Isa von
Hahn alias Gräfin Isa von
Hardenberg geboren.
- Das Reichssicherheitshauptamt RSHA, das die
Gestapo und die SS führt, eröffnet in Frankreich
eine französische Gestapo alias Geheime
Staatspolizei mit dem Namen Groupe active
Hesse alias Akitive Gruppe Hessen
bzw
Carlingue. in die sie hauptsächlich
Verbrecher aufnimmt.
1940
Wetter: Unverhältnismäßig kalter Jahresbeginn. - In
Frankfurt zieht die Gestapo widerrechtlich in die Villa
Lindenstrasse 27 schräg gegenüber der frankfurtnordwest
NSDAP Ortsgruppe in der Lindenstrasse 34 ein. - In
Frankfurt übernimmt das in Deggendorf geborene NSDAP
Mitglied, Textilkaufmannssohn und baden-badener
Luxushotelbesitzer Albert
Steigenberger (51) die
Aktienmehrheit des Luxushotel Frankfurter Hof
Kaiserplatz 17 und übernimmt die Leitung vom
schweizerisch-französischen Hoteldirektor Charles Ritz (--). - In Mainz beschäftigt
sich die mainzer Außenstelle der Gestapo Darmstadt Ecke
Kaiserstrasse 31/Leibnizstrasse hauptsächlich mit der
Deportation von Sinti. - In Wiesbaden hat nach dem Sieg
über Frankreich die Kommission der deutsch französischen
Waffenstillstandskommission im Hotel Vier
Jahreszeiten Südseite Kaiser Friedrich Platz
und im Hotel Nassauer Hof Kaiser Friedrich
Platz 3-4 alias Nordseite Kaiser Friedrich Platz ihren
Sitz. Die französische Abordnung logiert im Hotel Rose
Kranzplatz 7 Georg August Zinn Strasse 1 (20 16 Staatskanzlei). - In
Frankfurt wird der Schützenbrunnen Bernhard Grzimek
Allee 1, das Kaiser Wilhelm Denkmal in der Taunusanlage,
die Kupferfiguren am Schleswig-Holstein Denkmal vor der
Paulskirche und das Sömmering Denkmal eingeschmolzen. -
In Frankfurt stirbt der ehemalige wiesbadener
Gewerkschaftsführer Konrad Arndt angeblich bei einer
Wehrmachts Dienstfahrt, deren Umstände verschwiegen
werden. - In Mainz hat das Hotel Mainzer Hof
Kaiserstrasse 98 ein exklusives Dachgarten-Restaurant.
- In Langen verunglückt der polnische Kriegsgefangene
Tadeusz Orlowski bei Baumfällarbeiten. Seine
Mitgefangenen sind in der zu einem Kriegsgefangenenlager
umfunktionierten Dieburger Schule Vor der Höhe 14
untergebracht. - In Frankfurt wird der SA Arzt Josef
Mengele (29)
Assistent von Freiherr Otmar
von Verschuer (43),
dem Leiter des Universitäts Institut
für Erbbiologie und Rassenhygiene in der
Gartenstrasse am Mainufer, zum Kriegsdienst eingezogen,
währenddessen er sich zur SS meldet. - Das in Offenbach
Rumpenheim geborene NSDAP Mitglied und Träger des
goldenen NSDAP Parteiabzeichens Prinz Philipp von Hessen
Kassel Rumpenheim (St)
(44) nennt sich nach dem
Tod seines Vaters Landgraf von Hessen. In
Kronberg wird sein Vater, der eigentliche Thronfolger,
hessischer Titularlandgraf Friedrich
Karl von Hessen Kassel Rumpenheim (St)
(72), verheiratet
mit der Kaisertochter Prinzessin Margarethe
von Zollern Preußen (St)
(68), beerdigt. - In
Frankfurt kommt Adolf Hitler (51)
glücklich nach dem Kapitualtionsangebot der Franzosen
vom Führerhauptquartier Wolfsschlucht mit dem Flugzeug
auf dem Flughafen Frankfurt Rhein Main (20
21 Flughafen Frankfurt Terminal 2) an und
steigt in einen Sonderzug nach München. - In Weilmünster
werden in der Heil- und Pflegeanstalt Weilmünster
Weilstrasse 10 735 Patienten in die Tötungsanstalt
Hadamar verschickt und bis 19 45 3.000 Patienten vor Ort
ermordet. - In Darmstadt findet die Kunstausstellung
Darmstadt 19 40 auf der Mathildenhöhe statt. - In
Wiesbaden werden beim Kriegsgericht in der Gustav
Freytag Strasse 11 die Zeugen Johovas Mitgliedert
Heinrich Ballreich und Karl Bühler wegen
Wehrkraftzersetzung verurteilt und auf dem Freudenberger
Schießplatz hingerichtet. - Der in Wiesbaden geborene
hessenkasseler Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg und
Fürst Friedrich August von
Hanau (St) (--)
stirbt in Brünn. Sein jüngerer Bruder Graf von Schaumburg Fürst Ludwig
Cäcilius Felix von Hanau (St)
(--) stirbt. - In
Wiesbaden gibt es laut polizeilich geführter Zigeuner-Liste
119 Sinti und Roma in der Stadt. - In Birstein
wird Prinzessin Irene von Isenburg (St)
als Tochter des abgelehnten NSDAP
Sympathisanten Fürst Franz Ferdinand von
Isenburg (St) (39) und der russischen
Grafentochter Irina Tolstoi (St)
(23) geboren. - In
Wiesbaden wird die Villa Paulinenstrasse 11 Sitz des
Inspektors der Sicherheitspolizei und des
Sicherheitsdienstes der SS. - In Obermörlen sind die
beiden nebeneinanderliegenden Burgen Schloss Kransberg und Burg Ziegenberg
in militärische NS Stabsbunker mit Ritterburgenflair
umgebaut. - In Lich wird Prinz Hermann von Solms
Hohensolms Lich (St) als
Sohn von Prinz Hermann von Solms Hohensolms Lich (St) (38), der vergeblich
Adelsschulen wiederaufbaute, und der in Großneuhausen
geborenen Freiherrentochter Gertrud von Werthern
Beichlingen (St) (27)
geboren. - Frankfurt hat 557.900 Einwohner, Wiesbaden
hat 171.700 Einwohner und Mainz hat 158.000 Einwohner. -
In Frankfurt Heddernheim eröffnet die frankfurter
Gestapo das Arbeitserziehungslager Heddernheim für
männliche Häftlinge in einer tiefen Lehmgrube Kull
bestraft werden. Baracken sind am Oberschelder Weg. -
Der promovierte Agrarwirt und Forstwirt und
Reserveoffizier der Luftwaffe Grafensohn Hermann Otto
Wilhelm Ludwig von Solms
Hohensolms Lich (St)
(38) fällt im Kriegseinsatz.
- In Frankfurt tritt Antonio Bazzanella mit seinem
Orchester im Schumann
Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 auf. -
In Darmstadt zieht die Gestapo alias Geheime
Staatspolizei aus dem Polizeipräsidium aus und in der
neuen Residenz Neues Palais am Wilhelminenplatz und
Georg Büchner Platz ein. - Die in Wiesbaden geborene
Elisabeth Anne Müller-Uri (37)
heiratet den in Hannover geborenen Graf Georg von
Merenberg (St) (43). - In
Darmstadt wird der in Böhmen geborene Jurist und SS Mann
Humbert Achamer-Pifrader
(40) Leiter der Gestapo. -
In Deutschland können alle Reichssender nur noch
vormittags eigene regionale Programme gestalten. - In
Frankfurt Preungesheim wird die hölzerne
Schinderhannes-Guillotine ausgemustert und durch eine
Guillotine aus Stahl ersetzt. - In Frankfurt stirbt der
frankfurter Bankier Freiherr Maximilian von
Goldschmidt Rothschild (97),
der ehemals reichste Mensch des deutschen Kaiserreichs,
verarmt in einer gemieteten Wohnung in seinem
Stadtschloss im Rothschildpark in Frankfurt. - Der in
Mainz geborene Irmgard von Opel Ex-Mann und u.a. auch
Ufa Propaganda Drehbuchautor Karl
Georg Külb (38) ist
Drehbuchautor und Regisseur des Johannes Heesters Film Liebesschule. - In
Offenbach wird der jüdische Lederwarenkaufmann Emil
Rosenberg (53) gezwungen
mit seiner ganzen Familie in das überfüllte Judenhaus
Kaiserstrasse 115 gegenüber der zerstörten Synagoge (20 16 Capitol) zu ziehen. - In
Kronberg wird die burgartige Villa Guaita als
Herberge für Ausgebombte genutzt. - Der in Frankfurt
geborene Regisseur Walter Ruttmann (57) erstellt
die Propagandafilme Deutsche Waffenschmieden
und Deutsche Panzer. - Der in Frankfurt
geborene Schauspieler Hans Adalbert Droescher mit
Künstlernamen Hans Adalbert Schlettow
(52), der hauptsächlich
finstere Gestalten spielt und sich gelegentlich auch als
Hans Adalbert von Schlettow als Adeliger ausgibt, wird
einer der Hauptdarsteller im Ufa Propagandafilm Die
Rothschilds, bei dem auch der in Wiesbaden
geborene Eisenbahnbeamtensohn und Musiklehrersohn Rudolf Essek (58) in seinem letzten Film
mitspielt. - In Frankfurt kommt im Kino Ufa Palast
Groß Frankfurt Bleichstrasse 57 am Eschenheimer
Turm der Propagandafilm Jud Süß mit
dem NS Propagandaschauspieler Heinrich George (47), Vater von Schimanski
heraus. Historisch falsch haust Jud Süß dabei in der
frankfurter Judengasse. Das Ghetto wird als drangvoll
eng, schmutzig und vermüllt dargestellt. - Der in
Frankfurt geborene in Hollywood erfolgreiche Die
kleinen Strolche Regisseur Gustav Luley (47)
begeht in Los Angeles wegen Missbrauchsvorwürfen an
sechs Jungen Selbstmord. - In Mainz bildet die NSKK
Schule des Generalinspektors für das deutsche
Strassenwesen dienstverpflichtete Fahrer, Monteure und
Schirrmeister aus. - In Frankfurt zieht die NSDAP
Gauleitung in ihr neues Gauhaus am Rathenauplatz ? um. -
In Frankfurt werden auf dem Flug- und Luftschiffhafen
Rhein-Main von dem in Frankfurt geborene Ingenieurssohn,
zweiterfolgreichste WW1 Jagdflieger und
Generalluftzeugmeister der Wehrmacht Ernst Udet (44) die Luftschiffe LZ 127 Graf Zeppelin, LZ 130 Graf
Zeppelin II und LZ 131 mitsamt ihren Hallen
verschrottet. - In Mainz werden alle Sinti ins
Polizeigefängnis Dalberger Hof in der Klarastrasse 4
verschleppt. Nach ihrem Abtransport meldet die mainzer
Gestapo der Gestapo Hauptdienststelle in Darmstadt Mainz
ist zigeunerfrei. - In Frankfurt Höchst wird die
hessische NSDAP Gauleitertochter Anneliese Sprenger (19) kaufmännische Angestellte
im Werk Höchst. - Erbprinz Georg Ludwig von Erbach
Schönberg (St) (37) kauft
den Oberhof bei Bensheim des jüdischen ehemaligen bad
homburger Oberbürgermeister Ritter von Marx (St) (71) zu einem Spottpreis. -
In Burg Breuberg zieht die
HJ ein. - In Kronberg stirbt das geadelte höchster
Farbwerke Hoechst Aufsichtsratsmitglied Walther vom Rath (83). - Der in Usingen geborene
Arzt Oskar Dienstbach (30) wird Lagerarzt im KZ
Sachsenhausen. - Der in Darmstadt geborene Kaufmann und
SS Mitglied Hans Möser
(34) wird KZ Aufseher im KZ Hinzert. - In
Frankfurt untersagt die DAF dem Bruder des Großgastronom
Maier Gustl das Cafe Windsor
mit Animierdamen in der Kaiserstrasse zu übernehmen. -
In Frankfurt gibt es das Cafe im Grüneburgschlößchen. -
In Frankfurt wird die Hohe Schule der NSDAP alias
Parteiuniversität in der Bockenheimer Landstrasse 68/70
(U-Bahn Westend)
eingerichtet und mit hohem Parteikader besetzt. - Die in
Frankfurt im Großen Holzgraben aufgewachsene Burlesque
Revue-Tänzerin und Schauspielerin La
Jana (35) alias
Henriette Niederauer erkrankt auf ihrer
Wehrmachtstournee an einer Lungenentzündung und stirbt.
Sie war die Geliebte des ältesten Kaisersohnes Kronprinz
Wilhelm von Zollern Preußen (St) (58), des NS Propaganda-Minister
Joseph
Goebbels (43) und des
Wagner-Opernsängers Michael
Bohnen (53). - In Bad
Homburg wird Tatjana vom Gestüt Erlenhof Zweiter des
höchstdotierten deutschen Pferderennens Braunes Band von
Deutschland mit Trainer Adrian von Borcke und Jockey
Otto Schmidt. - In Darmstadt widmet die darmstädter
Pharmazieindustriellenwitwe Mathilde Merck
(77), Annastrasse 15 Reichsfüher SS Heinrich
Himmler den Sammlungskatalog ihres Mannes in dankbarer
Ergebenheit auf die grosse Zunkunft der
arisch-germanisch deutschen Rasse. Sie ist SS
Ahnenerbeförderin. - Der in Mainz geborene NS
Schriftsteller von Kriegsromanen, Drehbuchautor und
Schauspieler Just Scheu (37)
bringt sein Buch Die Stunde X - Mit Panzern in
Polen und Flandern heraus (1959
Romy Schneider-Film Die
schöne Lügnerin,). - Das SA
Mitglied und SS Oberführer, NSDAP Bezirksverband Nassau
Landeshauptmann Wilhelm Traupel (49) wird Mitglied des SD alias
des Sicherheitsdienstes, des Nachrichtendienstes der SS,
einem Geheimdienst. - In Wiesbaden wird der ehemalige
frankfurter Polizeipräsident und nürnberger
Offiziersgefangenenlagerkommandant Reinhard von Westrem
zum Gutacker (61)
Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrbereich XII Pfalz
mit Sitz in Wiesbaden. - In Wiesbaden wird der
Elektromonteur, Stabsführer des SS Oberabschnitt Rhein Erwin Rösener (36) Führer des SS Oberabschnitt
Rhein mit Sitz in Wiesbaden. - In Frankfurt wohnt der
Regierungsbaumeister aD Fritz Linsenhoff (--)
auch unter dem Namen Fritz Luisenhoff in der Villa in
der Friedrichstrasse 61 im ersten Stock (20
17 bei google maps verpixelt). - In Wiesbaden
werden Mitglieder der französischen
Waffenstillstandskommission in Ehrenhaft in Hotels
interniert, die von der Gestapo bewacht werden. - In
Frankfurt heiratet der in Frankfurt geborene studierte
HJ Oberführer Karl Werner Gauhl (32)
die BDM Führerin Hedwig Banicki. - In Darmstadt werden
die Studentenverbindungen Burschenschaft Germania in der
Villa Kaiser auf der Mathildenhöhe Alexandraweg 6 und
die Burschenschaft Frisia im Prinz-Christians-Weg 11 zur
NS Kameradschaft Friedrich Friesen vereinigt. - In
Frankfurt wirbt die Apfelweinschenke Zum
Schwarzen Bock Elisabethenstrasse 8 mit
Äpfelwein aus dem Bembel und Brezeln. - In Frankfurt
wohnt der NSDAP Obertaunus Landrat Landgrafensohn Prinz
Wolfgang
von Hessen (St) (44), der mit der
Reichskanzlertochter Prinzessin Marie Alexandra von Baden (St)
(38) kinderlos verheiratet ist, in der
Hohenzollern Anlage 40 (20 17
Luxushotel Hessischer Hof Friedrich-Ebert-Anlage 40).
Hausnummer 42 ist ein Bauplatz. - In Wiesbaden Erbenheim
starten die Kampfflugzeuge wie die HE 111 im Einsatz an
die Westfront. - In Frankfurt präsentiert der
Conferencier Willi Rentmeister
(--) im Variete Theater Scala
Groß-Frankfurt Bleichstrasse 57 die Bärenshow
von M E Crocker und das Hans Dietrich Ballett, das mit
riesigem Federschmuck auftritt. Es gibt eine eigene Scala
Illustrierte. - In Wiesbaden werden im Variete Theater Scala
von Oskar Hammelbacher
(--) in der Dotzheimer
Landstrasse 19 die einzelnen Showacts durch das Fräulein
Nummer angezeigt. Es treten ua Irene Margret als
Elastik-Akt, Frank, der ewige Tollpatsch, Lina Pantzer
mit ihren berühmten Papageien, Glaire Guo mit ihren
Riesenschlangen und die Zwei Mensos als eleganter
Fechtsport Akt auf. Nach der Vorstellung geht man in die
Scala Tropfstein Grotte. - In
Wiesbaden ist in der Bahnhofstrasse 27 Auto-Loyal die
größte wiesbadener Mietwagenstation mit Filialen in
Mainz und Frankfurt und der Telefonnummer 22988. Man
wirbt mit einem Neuwagenpark. - Fahrräder müssen bei
Dunkelheit ein rotes leuchtendes Rücklicht haben. - In
Frankfurt werden auf dem Luftschiffhafen Frankfurt
Rhein-Main die beiden dort stationierten Luftschiffe
rückgebaut. - In Darmstadt wird die Hessische Landesbank
Darmstadt Girozentrale gegründet. - In Mainz errichtet
die Wehrmacht ein mit Stacheldraht umzäuntes
Gefangenenlager in der Zitadelle in der Oberstadt, wo
englische und französische Kriegsgefangene in den
Zitadellenbauten mit ihren Offizieren gefangen gehalten
werden. - In Frankfurt gibt es zu Silvester ein
Feuerwerkverbot. - Der in Hanau im Schloss Philippsruh
geborene großherzoglich hessische Hofmarschallssohn und
Wehrmachtsgeneral Georg von Küchler (59) befehligt in Polen
ausdrücklich im Rahmen der Endlösung auch gegen die
Bevölkerung keine Gefangenen zu machen. - In Frankfurt
findet das 3. Intertnationale Luftrennen als Deutsche
Meisterschaft im Geschicklichkeitsflug veranstaltet vom
NSFK Gruppe 11 Hessen Westmark mit Sitz in Darmstadt
statt. - In Frankfurt beginnt der Forstmeister im
Stadtwald Kurt Ruppert (--) mit
der Wiederaufforstung der in WW1 zerstörten Waldflächen,
allerdings mit einer bisher nicht vorkommenden Art, der
schnellwachsenden und anspruchlosen Kiefer und legt
Waldspielparks an. - In Darmstadt Goddelau ist unter dem
Ärztlichen Direktor Karl Scriba (--)
in der Irrenanstalt Philippshospital alias Heil- und
Pflegeanstalt Philippstal die Sterberate bei mehr als
1.100 Pfleglingen durch Verhungern, fehlender Hygiene
und absichtlich herbeigeführten Krankheiten von 4,3 auf
8,6 % in zwei Jahren gestiegen. Teile der Klinik sind
für Lazarettzwecke geräumt. Im Folgejahr beginnen die
Transporte in die Tötungsanstalt Hadamar. - In
Deutschland hat sich der Prokopf Verbrauch von
Zigaretten in 10 Jahren von 500 auf 1.000 verdoppelt.
Die deutschen Top Zigarettenmarken sind Ernte 23, Ova,
R6 und Senoussi. - In Rüsselsheim beginnt der
Automobilhersteller Opel mit der Produktion von
Torpedozündern. - In Frankfurt Bockenheim wird die
Kaufhaus Wronker Filiale in der Leipzigerstrasse 51 in
Hansa AG umbenannt. - Der ursprünglich unstandesgemäß
geborene Graf Friedrich Alexander Ferdinand Richard
Eduard Albert von Büdingen (St) (68), verheiratet mit der
Freiherrentochter Sophie Löw von Steinfurth (54), stirbt. Sein
unverheirateter und ebenfalls unstandesgemäß geborener
Bruder Maximilian Arthur Gustav Ferdinand von Büdingen (St) (64) stirbt
ebenfalls. - In Frankfurt beginnt der in Höchst geborene
NS Fotograf für Presse, Architektur, Porträt und Modeamt
Max Göllner (42) Friedrich
Ebert Anlage 18 mit Farbfotografie mit Duxochrom, das
das Führerhauptquartier bereits im Vorjahr eingeführt
hat. - In Frankfurt veranstaltet das frankfurter Mode
schaffende Handwerk mit dem Modeamt eine Modenschau für
Herbst und Winter im Hotel Frankfurter Hof Kaiserplatz
17. -
Der in Frankfurt geborene Opernbaritonssohn und
Komiker Herman Bing (51)
ist im letzten MGM Hollywood Musicalfilm Broadway
Melody 19 40 zu sehen. - Der
in Frankfurt geborene Bankierssohn und Teilhaber Albert von
Metzler (42) ist als
Generalstabsoffizier in Brüssel. - In Mainz gibt es das
Mainzer
Adreßbuch vom mainzer Diemer
Verlag. - In Mainz gibt es die Weinstube Zum
Bobbe Stübchen, Lotharstrasse
4. - In Mainz gibt es das Variete Kötherhof,
Kötherhofstrasse 4 mit der Telefonnummer 43629. - In
Mainz gibt es das Gasthaus Zum
Tannenbaum, Lotharstrasse 24
mit der Telefonnummer 31106 und das Gasthaus Vater
Rhein, Rheinstrasse 81. - In
Mainz gibt es nur die Kraftfahrschule Max Berg Mombacher
Strasse 21 für Automobile. - In Mainz ist J Knewitz im
Höfchen 4 Hofjuwelier. Es gibt drei Konkurrenten: Fritz
van der Berg DvIsenburgstrasse 13, Sebastian Kollmann
Horstwesselstrasse 27 und Rückert Große Bleiche 12. - In
Mainz gibt es eine Großtankstelle, die Shell
Großtankstelle Binger Strasse 27 Telefonnummer 31169 und
12 private Tankstellen. - In Offenbach kauft das NSDAP
Mitglied Georg Ruttmann (--) die zt ausgebrannte Neue
Synygoge Goethestrasse (20
23 Capitol) von der Stadt, verlegt sein Kino National-Theater
dorthin und macht es zum repräsentativsten
Premieren-Kino Offenbachs. Der offenbacher NSDAP
Oberbürgermeister xxx lässt dort das Stadttheater
Offenbach gründen und NSDAP
Veranstaltungen und HJ Veranstaltungen abhalten. - In
Mainz gibt es die Bar KC alias Kleines Casino in
der kleinen Langgasse 7 mit der Telefonnummer 32703 und
die Königshof Bar in der Schottstrasse 3 mit der
Telefonnummer 31747, die trotz Prostitutionsverbot alias
Sexarbeitsverbot auch Bordelle mit spezieller Lizenz
sind. - In Mainz gibt es an vorort gegründeten Banken
nur noch in der Innenstadt die Mainzer Volksbank eGmbH
in der Neubrunnengasse 2 mit einer Filiale in der
Altstadt Rheinstrasse 36, die sich als Bank und
Sparkasse bezeichnet und in den Vororten die Spar und
Darlehenskasse Bretzenheim in der Wilhelmstrasse 3, die
Kostheimer Sparkasse eGmbH in der Winterstrasse 2, die
Mombacher Sparkasse eGmbH in der Turnerstrasse 25 und
die Bischofsheimer Volksbank eGmbH. - In Mainz ist das
Polizeipräsidium in der Klarastrasse 4, wo auch die
Kreispolizeibehörde ihren Sitz hat. Es gibt dazu 9
Polizeireviere, darunter die 3 Polizeiposten Weisenau,
Bretzenheim und Mombach und die Zweigstelle Gonsenheim.
Die Staatspolizei ist unter der Sammeltelefonnummer
40171 zu erreichen. - In Mainz ist die
Kraftfahrzeugzulassungsstelle für Automobile in der
Frauenlobstrasse 26. - In Wiesbaden benehmen sich die
Diakone und Diakonissen der evangelischen
Paulinentiftung so menschenverachtend, dass sich der
Diakonieverband von der Paulinenstiftung distanziert.
Innerhalb der Stiftung streiten sich Deutsche Christen
mit der Bekennenden Kirche. Viele sind NSDAP Mitglieder
und treten auch zu NS Einrichtungen wie NSV über. - In
Groß-Gerau liest man die Tageszeitung Hessische
Landeszeitung. - Weil es in Deutschlandjährlich
600.000 Abtreibungen gibt und Männer durch den
Kriegsdienst fehlen, sollen auch ledige Frauen
rassereinen Nachwuchs gebären, wofür laut Himmler (--) die
NS Organisation Lebensborn dient. - In Offenbach wird
der Schauspieler Hans Diehl geboren.
- Im Adressbuch Das Deutsche Reichs-Adressbuch für
Industrie, Gewerbe und Handel werden keine NSDAP
Parteiorganisationen aufgeführt. - In Wiesbaden, Marburg
und Berlin betreibt das ehemalige NSDAP Mitglied von 19
27, seit 19 33 SA Mitglied, seit 19 36 erneut NSDAP
Mitglied, Mitglied der Waffen SS, ehemalige Lehrer und
Staatsarchivar Karl Ernst Demandt (31) Forschung in den
Staatsarchiven zu den Urkunden und Regesten alias
Abschriften von Urkunden der Grafen von Katzenelnbogen.
Sein Sohn Alexander Demandt (03) wird 20 06 hier und auf dieser
Website 20 06 seine digitale und kostenlose
Veröffentlichung Regesten der Grafen von
Katzenelnbogen autorisieren, allerdings wird er
die NS Vergangenheit seines Vaters verschweigen, weshalb
ich Werner Mohr, der Autor dieser Chronik, mich
ausdrücklich von meiner ursprünglichen Homage für KE
Demandt distanziere. Karl Ernst Demandt (31) wird als Mitglied der
Waffen SS auch noch Mitglied der SS Division Totenkopf
und ab 19 42 als ehemaliger Lehrer auch noch Ausbilder
in einer Unterführerschule, zur Förderung der NS
Ideologie.
1939
Wetter: Unverhältnismäßig kalter Jahresbeginn.
Bilderbuchsommer - Beginn WW2 mit Überfall auf Polen. -
In Kronberg wird Prinz Rainer Christoph
Friedrich von Hessen (St)
als Sohn von SS Oberführer Prinz Christoph
von Hessen (St) (38) und Prinzessin Sophie
von Griechenland (St) (25) geboren. - Frankfurt hat
553.464 Einwohner, Wiesbaden hat 170.354 Einwohner,
Mainz hat 158.533 Einwohner, darunter 1.453 Juden,
Darmstadt hat 115.196 Einwohner, Hanau hat 42.191
Einwohner, Bad Homburg hat 21.622 Einwohner,
Neu-Isenburg hat 15.078 Einwohner, Langen hat 9.077
Einwohner, Sprendlingen hat 8.146 Einwohner und Bad
Vilbel hat 1.430 Einwohner. - In Wiesbaden wird der
westpreußische WW1 Jagdflieger und wiesbadener
Oberbürgermeister Erich Mix (41)
NSDAP Gauamtsleiter für Kommunalpolitik von Hessen-Nassau.
- In Wiesbaden wird der westpreußische WW1 Jagdflieger,
SS Obersturmbannführer und wiesbadener Oberbürgermeister
Erich Mix (41)
als Jagdfliegergeschwaderkommandeur zur Luftwaffe
eingezogen. - In Wiesbaden ist die NSDAP Kreisleitung
Wiesbaden für Hessen-Nassau in der Wilhelmstrasse 15,
der 12 Ortsgruppenführer unterstehen. - In Darmstadt
verlegt die Gestapo das Gestapo Gefängnis von der
Riedeselstrasse 64 (20 16
Studentenwohnheim abgerissen) in die
Rundeturmstrasse 6 in den Nordbau des
Landgerichtsgefängnisses. - In Darmstadt befindet sich
die Gestapo Zentrale in der Wilhelm Glässing Strasse 21.
- In Wiesbaden wird der unangepasste katholische Pfarrer
Hugo Pabst von der Gestapo mehrfach verhört. Er ist
Leiter des katholisches Kinderheimes Antoniusheim alias
Hilfrichheim Idsteiner Strasse 111. Es besteht aus drei
Gebäuden, Haupthaus Mutterheim, gerade im Umbau,
Kinderheim und einem hygienisch desaströsem
Wirtschaftsgebäude. Es wird zum Kinderheim Lebensborn eV
Taunus umfunktioniert. - In Wiesbaden wird die NSDAP
Kreisleitung in der Wilhelmstrasse 15 untergebracht. Es
gibt 12 Ortsgruppen. - In Wiesbaden ist in den Villen
Uhlandstrasse 4 und 5 der Sitz SS Oberabschnitt Rhein,
in dem ein höherer SS und Polizeiführer Heinrich Himmler
direkt unterstellt ist. Ihm untersteht die Polizei, die
Gestapo, die Technische Nothilfe und die Feuerwehr. - In
Frankfurt wird das Haus Gutleutstrasse 8 Adolf
Hitler Haus alias Gauhaus alias das Braune
Haus. - In Wiesbaden finden letztmalig die
Wiesbadener Festwochen statt. - In Wiesbaden wird der
Mitarbeiter des Rasse- und Siedlungshauptamt der SS Richard
Wagner (37)
Bauernreferent SS Oberabschnitt Rhein. - In Königstein
wird die enteignete Villa Rothschild Am Rothschildpark 1
von der NSDAP Reichsgruppe Banken genutzt. - In
Deutschland wird der Einheits Fernseh Empfänger E1
vorgestellt, aber nicht mehr gebaut. Fernsehen wird nur
noch militärisch genutzt. - In Wiesbaden veranstaltet
der Wiesbadener Post-Turnverein ein Schauturnen in der Wartburg
Schwalbacher Strasse 51 und der Karnevalsverein
Schierstein hält eine Prunksitzung. - In Frankfurt
stirbt Fürst Franz-Joseph von
Isenburg Birstein (St)
(70). Sein Nachfolger und
neuer Fürst wird der in Birstein geborene Prinz Franz Ferdinand von
Isenburg (St) (38). - Der in Birstein geborene
von der NSDAP trotz Antrags nicht aufgenommene
begeisterte Nationalsozialist Fürst Franz Ferdinand von
Isenburg (St) (38) heiratet die russische
Grafentochter Irina Tolstoi (St)
(22). - Das Binding Bier Römer
Pils wird produziert. - In Mainz wird Fritz
Fuchs NSDAP Kreisleiter. - In Mainz ist Eva Metzler
NSDAP Kreisfrauenschaftsleiterin. - Der in Frankfurt
geborene Bankierssohn, NSDAP Mitglied und SA Mitglied
und geschäftsführender Präsident des Reichskuratoriums
für Jugendertüchtigung Freiherr Georg Heinrich von
Neufville (56) wird Chef
des Wehrstabes der SA und Infanterieregimentskommandeur.
- In Wiesbaden wird der wiesbadener Bürgermeister, SS
Führer und wiesbadener NSDAP Kreisleiter im
Gauleitungsstab Felix Piekarski (49),
der in der Eichendorffstrasse 1 wohnt neuer wiesbadener
Oberbürgermeister. - In Wiesbaden Bierstadt wird die
Strassenbahn geschlossen und der Moltkering als
Anbindung zur Autobahn gebaut. - In Wiesbaden wird eine
Bezugsscheinpflicht für Nahrungsmittel und wichtige
Dinge des täglichen Bedarfs mit einer Reduzierung von
Fleisch auf 700 Gramm/Woche und Öl, Fett und Butter auf
50 Gramm/Tag und Teigwaren auf 150 Gramm/Woche
eingeführt, wovon aber Kartoffeln ausgenommen sind. -
Das in Offenbach Rumpenheim geborene NSDAP Mitglied und
Oberpräsident der Provinz Hessen-Nassau Prinz Philipp von Hessen
Kassel Rumpenheim (St)
(43) erhält das Goldene
Parteiabzeichen der NSDAP und informiert als Adolf
Hitlers (50) Bote Mussolini (43)
über den bevorstehenden Kriegsbeginn. - In Bad Soden
wird der aus Klein-Steinheim stammende Akademiker, IG
Farben-Chemiker Franz
Brunnträger (46)
NSDAP maintaunus Kreisleiter durch den Vorschlag des in
Oberhausen geborenen Reichspostverwaltungsrat und NSDAP
Reichsstatthalter des Volksstaates Hessen Jakob
Sprenger (55). - In
Frankfurt gründet Alfred Rosenberg das NS Institut zur Erforschung
der Judenfrage in der Bockenheimer Landstrasse
68/70 (U-Bahn Westend). -
Nach einem Gesuch einer sächsischen Familie an Adolf
Hitler (50) ihr behindertes
Kind einschläfern zu lassen, werden in den deutschen
Heil- und Pflegeanstalten Kinderfachabteilungen
eingerichtet und deren Besetzung an den Reichsausschuß
zur Erfassung von erb- und anlagebedingtem schweren
Leiden gemeldet. - In Wiesbaden wird das Nassauische
Museum Wiesbaden geschlossen und vom Militär genutzt. -
Die in Langen auf Schloss Wolfsgarten geborene, von
ihrem Onkel des lezten Großherzogsohn Prinz Ludwig
von Hessen Darmsstadt und bei Rhein (St)
(31) adoptierte Vollwaisin Prinzessin Johanna
von Hessen Darmstadt (St) (02)
stirbt an Meningitis alias Hirnhautentzündung. Prinz Ludwig
von Hessen Darmsstadt und bei Rhein (St)
(31) wird 19 60 ein weiteres Mal mit Landgraf Moritz von
Hessen Kassel (St) (13)
ein Familienmitglied adoptieren, wodurch es wieder nur
noch ein Haus Hessen gibt. - In Langen stellt die in
Dublin geborene Tochter eines Diplomaten und Lords
Margaret Campbell Geddes alias Margaret von Hessen
Darmstadt und bei Rhein (St)
(26) das Schloss Wolfsgarten als Lazarett zur
Verfügung. - In deutschen Telefonbüchern werden
Fernsprechteilnehmer mit nichtjüdischen Vornamen
zusätzlich mit den Vornamen Sara oder Israel
gekennzeichnet. - In Eltville Eichberg wird in der Landesheilanstalt
Eichberg Kloster Eberbach Strasse 4 mit
Euthanasie Morden begonnen. - In Obermörlen werden die
beiden nebeneinanderliegenden Burgen Schloss Kransberg und Burg Ziegenberg
in militärische Stabsbunker mit Ritterburgenflair
umgebaut. - In Wiesbaden wird im Luxushotel Neroberghotel von
der Wehrmacht die Luftüberwachung einquartiert und Flak
Soldaten stationiert. - In Idstein Kalmenhof
Veitenmühlweg 10 übernimmt nach der Einberufung des
Chefarztes die strengkatholisch aufgewachsene, wegen
mangelnder fachlicher Qualifikation in die Verwaltung
abgeschobene Assistenzärztin Mathilde Weber (30) die Leitung der Heil-
und Pflegeanstalt Kalmenhof, verwendet einen
erfundenen Doktortitel und beginnt mit
Medikamentencocktails massenhaft zu morden
(19 60 in Idstein wieder praktische Ärztin,
verheiratet mit ihrem in Aschaffenburg geborenen
Schwager KZ Arzt und SS Sturmbannführer Julius
Muthig). - In Wiesbaden wird der
Industrielle und Sektkellerei Inhaber Henkell in
Biebrich Karl Henkell (St)
(--) neuer IHK Direktor. -
Himmler gibt den Zeugungsbefehl für die SS. - Ein
Wochenschau-Beitrag dauert 11 Minuten, davon 30 Sekunden
Mode, Sensation oder Kultur. Mit Kriegsbeginn wird sie
ständig verlängert. In jedem dritten Beitrag taucht
Hitler (50) auf. - In
Frankfurt ist das NSKK mit Fahrzeugen und Garagen in der
Weidmannstrasse 35. - In Mainz wird Branddirektor Albert
Noehl (--) Kommandeur der
Feuerschutzpolizei mit Majorsrang. - Der in Mainz
geborene Irmagard von Opel Ex-Mann und u.a. auch Ufa
Propaganda Drehbuchautor Karl
Georg Külb (38) wird
Regisseur. - Der in Mainz geborene mainzer
Oberbürgermeistersohn und Irmgard von Opel Ex-Mann und
ua auch Ufa Propaganda Drehbuchautor Karl
Georg Külb (38)
schreibt das Drehbuch für den Marika Rökk und Johannes
Heesters Film Hallo
Janine. - In Mainz gibt es vier
Bierbrauereien, darunter die Brauerei Zur Sonne in der
Gonsenheimer Hohl Fritz Kohl Strasse. - In Mainz
Weisenau feiert die Bierbrauerei Zum schwarzen Bären mit
dem Bären-Pils ihren Jubiläumstrunk für 100 Jahre
Familienbesitz. - Das in Kronberg im geteilten 13.000 qm
große Villa Guaita Anwesen
ansässige, in Uerdingen geborene frankfurter IG Farben
Vorstandsmitglied, Leiter der Sparte II im
Reichskriegsministerium und Wehrwirtschaftsführer Fritz Ter Mer (55) verabredet mit dem
Heereswaffenamt die Herstellung des Nervengases Tabun
und ist für den Aufbau des IG Farben Zweigwerkes beim KZ
Auschwitz zuständig (19 48 Den
Häftlingen ist dadurch kein besonderes Leid zugefügt
worden, da man sie ohnedies getötet hätte. 1956
Aufsichtsratsvorsitzender Bayer AG, danach Commerzbank
und VIAG). - In Frankfurt hat der
Rhein-Main-Flughafen (20 21
Eingangsbereich Flughafen Frankfurt Terminal 2) rund
80.000 Fluggäste auf einer Fläche von 638 Hektar. - In
Frankfurt erhält man Butter, Käse, Fleisch, Zucker und
Marmelade nur noch mit Lebensmittelkarten. - In
Frankfurt wird das Animierlokal Almhütt'n in
der großen Sandgasse 5 (20 16
Strassenfläche vor Berliner Strasse 42) des aus
München stammenden Gastwirts Gustav Maier (--)
alias Maier Gustls, der die Gastronomie im Schumann
Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 hat und
das Animierlokal St Pauli Ecke Große Sandgasse
8/Kleine Sandgasse (20 16
Strassenfläche vor Sandgasse 4) geschlossen.
Sie stehen auf der schwarzen Liste, weil dort viele
Prostituierte, Homosexuelle und politisch
Unzuverlässige verkehren, wie viele andere Lokale
in der Großen Sandgasse und der Kleinen Sandgasse (20 17 beide Sandgasse). - In
Frankfurt finden ein NSFK Grossflugtag und das 2.
Internationale Luftrennen Deutsche Meisterschaft im
Geschicklichkeitsflug statt. - In Frankfurt findet ein
Großflugtag auf dem Flugplatz Rebstock (20
17 freies Gelände vor Ibis Hotel) statt. - Der
in Frankfurt geborene SS Sturmbannführer und KZ
Flossenbürg Lagerkommandant Jakob Weiseborn (47) begeht angeblich aus Angst
vor einer Unterschlagungsanklage Selbstmord mit Gift. -
In Frankfurt schenken die Adlerwerke 3 Adler
Personenkraftwagen nach Wahl dem Persönlichen Stab
Reichsführer SS Heinrich Himmler. - In Frankfurt wird
Adlerwerke Besitzer Ernst Hagemeier (--)
Wehrwirtschaftsführer, der Hitler seine rückhaltlose
Unterstützung zusagt und Automatikgetriebe, Getriebe für
die Panzer Tiger und Panther und Turbinenflugzeuge,
Maybach- und Schnellbootmotoren, Halbkettenfahrzeuge,
Kübel- und Leichtlastwagen, Torpedo-Antriebe,
Geschosshülsen und Geschossantriebsätze herstellt. - In
Frankfurt leiten SS Sturmbannführer Hans-Joachim
Vollbrecht (--) und
Regierungsrat und SS Obersturmbannführer Anton
Weiss-Bollandt (--) die
Staatspolizeistelle alias Gestapo in Frankfurt. - In
Frankfurt veranstalten alle NS Organisationen
Sonnwendfeiern, darunter auch die SS im Huthpark. - In
Frankfurt findet der NSDAP Jahreskreistag mit einer
Großkundgebung auf dem Opernplatz statt. - In Frankfurt
veranstaltet die NSDAP 47 Vorwärts, wir greifen an!
Großkundgebungen. - In Frankfurt findet in der
Bockenheimer Landstrasse 8 die NSDAP Ausstellung
Entartete Kunst und Musik statt. - In Frankfurt gewinnt
auf dem Sportfeld in der Radrennbahnarena alias
Waldstadiongelände im Freiluft Schwergewichtshauptkampf
der wiener Ex Europameister Heinz Lazek gegen den
italienischen Schwergewichtsmeister Sanata de Leo nach
Punkten.. - In Frankfurt startet das Luftschiff LZ 130 Graf Zeppelin II, das keine
Passagiere transportieren darf, zu einer Spionagefahrt
nach England und zu einer Flugschau nach Essen. - In
Niddatal zieht der Reichsarbeitsdienst RAD in das
Schlosskloster Ilbenstadt ein. - In Deutschland befinden
sich 21.500 Menschen in KZs. - Der in Arolsen geborene
Multimilliardär SS Obergruppenführer Erbprinz Josias von Waldeck und
Pyrmont (St) (43)
wird Mitglied im Lebensborn e.V.. - Der in München
geborene Prinz August Richard von Sayn Wittgenstein
Berleburg (St) (26) wird
von der Gestapo in Berlin ermordet. Sein in Frankfurt
geborener jüdischprotestantischer Stiefvater und
Metallgesellschaftsgründersohn Richard Merton (58) verheiratet mit Prinzessin
Elisabeth von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St)
(49), flieht nach England ins Exil. Er hat eine
Halbschwester Alexandra Merton (07).
Sein Bruder Prinz Casimir Johannes von
Sayn Wittgenstein Berleburg (St)
(22) heiratet die hamburger Unternehmertochter
Ingrid Alsen (St) (24).
Sein jüngster Bruder Prinz Gottfried Stanislaus
Friedrich von Sayn Wittgenstein Berleburg (St)
(19) dient in der Wehrmacht. - In Mainz Leben
85.204 Katholiken, 55.373 Protestanten und 1.453 Juden.
- In Mainz ist Fuchs NSDAP Kreisleiter. - Das in
Darmstadt Griesheim geborene langjährige SPD Mitglied
Steuersyndikus Ludwig Wedel
(30) versucht vergeblich Mitglied der NSDAP zu
werden. Er gilt als Wirtschaftsopportunist. - In
Frankfurt macht der NSDAP Reichsstatthalter des
Volksstaates Hessen Jakob
Sprenger (55) in
seiner Wohnung in der Zeppelinallee 8 (20
17 Westarkade) demonstrativ während der
Verdunkelungsübungen Licht, weshalb ihn seine Nachbarn,
die Tanzschule Wernecke Ecke Zeppelinalle/Bockenheimer
Landsstrasse 124, anzeigt. - In Schutzhaft
Verschleppte werden grundsätzlich bis Kriegsende nicht
mehr aus den Gefängnissen entlassen. - In Frankfurt wird
in der Mainzer Landstrasse 88 ein Wehrmachtsbordell mit
6 Prostituierten alias Sexarbeiterinnen eingerichtet, wo
bei der Wirtin Martha Sch ohne Ausschankgenehmigung eine
Flasche Weißwein 30-40,- Reichsmark und ein Flasche Sekt
bis zu 60 Reichsmark kostet. - In Höchst wird der in
Hanau geborene Alte Kämpfer
Franz
Brunnträger (46)
NSDAP Landrat des Maintaunuskreises dessen Sitz in
Frankfurt ist. - In Frankfurt übernimmt der cottbusser
Wirtschaftsprüfer und NSDAP Mitglied Hans Finter (--) die Direktion des als
Stadtwerke neu bezeichneten Zusammenschlußes der
Werksamtbetriebe für Wasser, Elektrizität und Gas. 15 %
der Erträge erhät die Stadt. - In Offenbach entstehen
die Stadtwerke Offenbach. - Die in Mainz geborene
jüdische Kunsthändlertochter, KPD Mitglied und
Schriftstellerin Anna
Seghers
(39) veröffentlich in einer moskauer
Zeitschrift das erste Kapitel ihres Romans Das
siebte Kreuz, der in einem fiktiven KZ bei
Mainz spielt. - In Bad Soden ist die NSDAP
Parteigeschäftsstelle in der Hauptstrasse 29. - In
Wiesbaden ist der NS Bund deutscher Technik in der
Wilhelmstrasse 15 (20 17
Kunstverein Wiesbaden) - In Frankfurt ist der
NS Bund deutscher Technik in der Elbestrasse 1, das Amt
für Kommunalpolitik Deutscher Gemeindetag Hessen Nassau
in der Bockenheimer Anlage 13 und die Gaufilmstelle
Hessen-Nassau in der Mainzer Landstrasse 41 (20
17 Apollo). - In Offenbach ist die offenbacher
NSDAP Kreisleitung Hessen Nassau in der Geleitstrasse
112. - In Frankfurt tritt die Nebenrollenschauspielerin
Hilde von Stolz
(36) im Schumann Theater am
Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 unter dem Pseudonym Helen
Steels auf, während sie
erfolglos ihre Emigration plant. - In Frankfurt hat das
größte Variete Theater Süddeutschlands und Volkstheater
im Schumann Theater am Bahnhofsplatz
Hauptbahnhof 16 die Telefonnummer 33654. Das
dazugehörige Schumann-Hotel ist
in der Taunusstrasse 50 (20 17
Hotel Jade). - In Frankfurt wirbt der
Zoo mit einer Elefanten Freianlage und sonntäglich Tanz
mit Eintritt für 1,- Reichsmark und der Palmengarten mit
täglichen Konzerten, Tennisplätzen und Bootsweiher für
50 Pfennig. Die angesagten Weinstuben sind das Kapell'che
Hinter dem Lämmchen 8 mit Eingang von der
Braubachstrasse (20 17 Teil des
Rathauses), Zur Blume,
wo es Äpfelwein alias Apfelwein und Speierling gibt in
der Dreikönig Strasse 2, nebenan die Wanne
in der Dreikönig Strasse 4 und das Haus
Heldenberg mit Gotischer Kapelle in der
Karpfengasse 4 (20 17 Fried
Lübbecke Anlage ganz hinten rechts)
mit der Telefonnummer 29506. - In Frankfurt wählt man
bei Überfall und Verkehrsunfall die Telefonnummer 01 und
bei Feuer die 02. - In Frankfurt gibt es noch zwei
Hopfenhändler: K Henrich in der Beethovenstrasse 67 und
Leopold Mayer Bass in der Mainzer Landstrasse 49. - In
Offenbach wird in der ehemaligen Synagoge im Kino Nationaltheater
Goethestrasse 106 der Ufa-Film Der
Westwall gezeigt. - In Frankfurt setzt die
Frankfurter Strassenbahn weibliche Schaffner ein. - In
Offenbach werden Manöverbälle im Parkhotel
Bahnhofstrasse abgehalten. - In Wiesbaden werden gegen
den Willen der Einrichtung auch geschlechtskranke
Patientinnen, hauptsächlich junge Mädchen, vom
städtischen Krankenhaus Schwalbacher Strasse 72 in das
katholische Johannesstift, Platter Strasse 72, das
eigentlich eine Großwäscherei ist, verlegt. Man sorgt
sich um den guten Ruf der Einrichtung und fürchtet
Gerüchte über mögliche Kontaminationen durch nässende
Wunden der Insassen, die in der Wäscherei arbeiten
müssen. - In Frankfurt hat der Deutsche Automobil Club e
V Neue Mainzer Strasse 52 die Telefonnummer 24516 und
der Traditionsclub des Frankfurter Damen Automobil Club
eV in der Fichte Strasse 14 die Telefonnumer 45392. Die
Auswandererberatungsstelle mit kostenloser Auskunft ist
in der Braubach Strasse 27 mit der Telefonnummer 29680.
Die Hochschule für Theater der Stadt Frankfurt mit
Direktor Robert George und die Staatliche Hochschule für
Musik mit Direktor Hermann Reutter sind beide im
Volksbildungsheim in der Eschersheimer Landstrasse 4 (20 16 Metropolis) und beide
haben die Telefonnummer 58057. - In Frankfurt gehört das
Palais Reichenbach Lessonitz in der Taunussanlage 14 (20 17 Deutsche Bank Hochhäuser),
das Sitz der SA Gruppe Hessen mit der Telefonnummer
70441 ist, dem Prinz Alfred von Löwenstein Wertheim
Freudenberg (43). -
In Mainz bietet das Brauhaus Zum weißen Bierhaus
von Chr Mast in der Rosengasse 17 mit der Telefonnummer
31266 über die Osterfeiertage den St Ignatiusbräu aus
der rein arischen mainzer
Mittelstandssbrauerei Rieffel in Weisenau , wobei 9/20
Ltr alias 450 Milliliter 30 Pfennig kosten. - In
Frankfurt eröffnet das Fürsorgeamt zu den männlichen
Anlernwerkstellen für berufsunreife aus Hilfsschulen
entlassene Jugendliche, darunter einige geistig und
körperlich Behinderte (20 17
Praunheimer Werkstätten) auch eine Einrichtung
für behinderte Mädchen in der Einhorngasse 4 (20
17 Kurt Schumacher Strasse 35, 18 52 Gegenüber dem
Stammhaus der jüdischen Bankiersfamilie Rothschild).
- Im Rhein-Main-Gebiet liefern sich NSDAP
Reichsstatthalter des Volksstaates Hessen Jakob
Sprenger (55) und
das SA Mitglied und SS Oberführer, NSDAP Bezirksverband
Nassau Landeshauptmann Wilhelm Traupel (48) einen bedingungslosen Kampf
mit Intrigen und Terror um die Macht. Jakob
Sprenger (55) wird
zum Kriegsbeginn Reichsverteidigungskommissar
Wehrkreis XII Pfalz mit Sitz
in Wiesbaden, zu dem auch die Städte Frankfurt, Bad
Homburg, Darmstadt und Mainz gehörten. - Der ehemalige
frankfurter Polizeipräsident und degradierte SA
Standartenführer Reinhard von Westrem zum Gutacker (60) wird nürnberger
Offiziersgefangenlagerkommandant. - In Wiesbaden leben
1.232 Juden. - In Wiesbaden wird die Synagoge am
Michelsberg gesprengt und abgebrochen. - In Frankfurt
kommt es zu einem NSDAP Partei Aufmarsch auf dem
Opernplatz zum Tag des Deutschen Handwerks weil
Frankfurt die Stadt des deutschen Handwerks den Makel
der jüdischen Handelsstadt ablegen soll. - Der in
Offenbach geborene Fechtmeistersohn, offenbacher
Fechtlehrer, Olympiaflorettfechter und SS Mitglied Fritz Gazzera (32) wird Mitglied des SD, des
Nachrichtendienstes der SS, einem Gheimdienst. - In
Frankfurt wohnt der Regierungsbaumeister aD Fritz
Linsenhoff (--) auch unter
dem Namen Fritz Luisenhoff in der ehemaligen Villa des
jüdischen Kaufmanns S Rosenberg in der Friedrichstrasse
61 im ersten Stock (20 17 bei
google maps verpixelt). - In Frankfurt beginnt
August Wehner für den Frankfurter Reit und Fahr Club in
SA Uniform zu reiten. - Alle Benzin Kraftstoffe werden
ohne Markennamen verkauft. - In Darmstadt tritt der
Vorstand der IHK geschlossen zurück. - In Wiesbaden wird
der HNO Arztsohn und Filmproduzent Volker Schlöndorff
als Bruder von HNO Arzt Georg Schlöndorff (08) geboren. Er wächst in
Schlangenbad auf. - In Wiesbaden ist nach der
Einberufung das evangelische Kinder Erziehungsheim
Geisberg in kurzer Zeit mit 125 meist aus Mainz oder
Frankfurt aufgenommenen Kindern, meist asoziale und
psychopathische Jungen, die man in der HJ nicht brauchen
kann, überfüllt. Die Heimleitung hätte lieber normal
begabte und ordentliche Kinder in ihren Reihen
und produziert trotzdem mit diesen
schwierigen Kindern in der heimeigenen
Landwirtschaft für die Sicherung der
Ernährungsgrundlage unseres Volkes in diesem Krieg.
- Der in Bad Homburg geborene Mundartdichter,
Steuerprüfer und Schauspieler Carl Marweld (53)
eröffnet die erste Frankfurter Mundartbühne im Rahmen
der Truppenbetreuung. - In Frankfurt beginnen folgende
Firmen Zwangsarbeiter als Arbeitssklaven einzusetzen:
Adler, Breuer, Burghardt, Feinlederwerke, Gerner,
Pokorny und Wittekind, Günther, Hartmann und Braun,
Hoechst, Matra, Mayfarth, Menus, Messer, Naxos, Roeder,
Seeger, Teves, Tresorfabrik, Voigt und Häffner. - Der in
Frankfurt geborene frankfurter Bürgermeistersohn,
Bankierssohn und NS Diplomat Bernd Mumm von
Schwarzenstein (38)
wird aus dem Dienst des Auswärtigen Amtes entlassen und
im Folgejahr zum Kriegsdienst eingezogen. Er wird 10
Jahre später die Freiherrentochter Viktoria von
Richthofen (25) heiraten
und dadurch Schwager des jung verstorbenen Jagdfliegers
Der Rote Baron Freiherr Manfred von Richthofen
(++). Sein Bruder ist der
in Frankfurt geborene untergetauchte homosexuelle
ehemalige NS Diplomat Herbert Mumm von
Schwarzenstein (41).
- In Frankfurt wird die Reichsautobahn nach Limburg
eröffnet. - In Rüsselsheim gegenüber Bahnhof und
Opel-Werk kostet das Hotel Rüsselsheimer Hof
2,50/Tag, zusätzlich 1 Reichsmark für das Frühstück und
50 Pfennig für die Garage mit der Telefonnummer 234. -
In Wiesbaden wird das als Museum genutzte Stadtschloss
zum Sitz des Generalkommandos der Wehrmacht. - In
Frankfurt wohnt der NSDAP Obertaunus Landrat
Landgrafensohn Prinz Wolfgang
von Hessen (St) (43), der mit der
Reichskanzlertochter Prinzessin Marie Alexandra von Baden (St)
(37) kinderlos verheiratet ist, in der
Hohenzollern-Anlage 40 (20 17
Luxushotel Hessischer Hof Friedrich-Ebert-Anlage 40).
Hausnummer 42 ist ein Bauplatz. - In Hanau stirbt im
Stadtschloss Hanau das NSDAP Mitglied und
zwangssterilisierte, epilepsiekranke Prinz Alexander
Friedrich von Hessen Philippsthal (St)
(28) des am Niederrhein
geborenen hessischen Titular Landgraf Chlodwig von Hessen
Philippsthal Barchfeld (St)
(63) verheiratet mit
Prinzessin Caroline von Solms Hohensolm Lich (St)
(62). - In Frankfurt wird
der Lederwarenfabriksbesitzersohn und
Skandalfilmregisseur Dieter Wedel
geboren. - In Koblenz wird Prinz Godehard Friedrich von Zollern Sigmaringen
(St)
als Sohn von NSDAP Mitglied Prinz Albrecht von Zollern
Sigmaringen (St) (41) geboren. - In Mainz hat
die Filiale der Commerzbank 10.523.000 Reichsmark an
Einlagen, 17,2 % davon jüdisches Privatkapital
hauptsächlich aus ehemaligen Bankhaus
Kronenberger-Kunden, davon sind 35 % auf Sperrkonten. -
In Rüsselsheim kommt der Opel Kapitän 2500 ccm mit einer
selbsttragenden Karosserie als Zweitürer, Viertürer oder
Cabriolet heraus. - In Mainz berichtet die Tageszeitung
Mainzer Anzeiger über die lokalen Vereine. - In
Rüsselsheim ist der Automobilhersteller Opel der größte
deutsche Lkw-Produzent. - In Frankfurt wird der in
Frankfurt geborene Dresdner Bank Vorstandssprecher Carl Goetz (54)
Aufsichtsratsvorsitzender der Adlerwerke Kleyerstrasse
22. - In Wiesbaden ist der SV Waldstrasse Wiesbaden so
erfolgreich, dass er in die Gauliga Hessen aufsteigen
würde. - In Wiesbaden Dotzheim verkauft die
Gauamtsleitung der NS Frauenschaft Essen das im Schloss
Freudenberg Freudenbergstrasse 224 betriebene Mütterheim
des Lebensborn eV an die
Heeresstandortverwaltung Wiesbaden. - In Wiesbaden wird
eine Boxer-Hundegruppe Mainz-Wiesbaden mit dem
Vorsitzenden Fr Klipstein gebildet. - In Mainz Finthen
gibt es das Reichsarbeitsdienstlager Finthen in der
Jean-Pierre Jungels Strasse. - In Frankfurt findet das
2. Intertnationale Luftrennen als Deutsche Meisterschaft
im Geschicklichkeitsflug veranstaltet vom NSFK Gruppe 11
Hessen Westmark mit Sitz in Darmstadt statt. - In
Frankfurt werden die farbigen Signalgläser der
Dachsignallampen der Strassenbahnen abgeschafft und
durch farblose ersetzt. - In Frankfurt wird in der im
Vorjahr von der Stadt arisierten jüdischen Weinberg
Villa alias Haus Buchenrode Niederräder Landstrasse 38
(19 24 Forsthausstrasse 20 17
Kinder- und Jugendheim Buchenrode) auf Wunsch
von Adolf Hitler (50) ein
Musisches Gymnasium eröffnet, dessen Direktor der
Komponist der Olympischen Kantate Kurt Thomas (35)
wird, weswegen dieser im Folgejahr in die NSDAP
eintritt. Pumuckel Sprecher Hans Clarin (10)
wird einer der Schüler. - Das wiesbadener Tanzsportpaar
Otto und Inge Teipel werden Vizeweltmeister in den
Standardtänzen. - In Frankfurt veranstaltet der
Frankfurter Golf Club an der Golfstrasse die Nationale
deutsche Golfmeisterschaften für Männer und Frauen und
einen Frauen Länderkampf Deutschland vs Holland. - In
Rüsselsheim wird der Opel Automobil Typ Admiral
produziert. - Der in Wiesbaden geborene wiesbadener
Musikdirektorensohn, NSDAP Mitglied und Filmproduktion
Ufa Direktor Hans
H Zerlett (47) kauft
das Haus seines Freundes, des ehemaligen Boxweltmeisters
Max Schmeling (34)
in Berlin. - Das frankfurter EFSC Schwimmclub Mitglied
Walter Minnich (20)
beteiligt sich am Schwimm Länderkampf gegen
Italien,wobei er Sieger über 200 Meter Brust wird. - In
Wiesbaden hat die Baba Bräu im Gasthaus Zum
bayerischen Hof einen Ausschank am Mauritiusplatz
mit dem Schallerkeller, in den man direkt von außen
hinabsteigen kann. - In Frankfurt gibt es die erste
Ausgabe des Adressbuches Frankfurter Adreßbuch.
- In Mainz schmuggelt die in Mainz geborene ehemalige
darmstädter Höhere Mädchenschullehrerin und Bondi
Schullehrerin Sophie Cahn (56),
fünf Mädchen auf einem der letzten Kindertransporte nach
England, wohin auch sie noch flieht. - In Mainz findet
die Gestapo NS kritischen Briefwechsel der katholischen
mainzer Stadtarchivmitarbeiterin Elisabeth Darapsky (26) mit ihrem Bruder, verhaftet
sie, sperrt sie mehrere Monate ins Mainzer
Polizeigefängnis, wonach ihr Bruder hingerichtet und sie
ins Zuchthaus Berlin Moabit verschleppt wird. - In Mainz
werden die Juden gezwungen in Judenhäuser ua
Walpodenstrasse 17 und Adam Karrillon Strasse 13 zu
ziehen. - In Deutschland fliegt das erste
düsenbetriebene Flugzeug, die Heinkel He 178. - In
Darmstadt gilt das Belegkrankenhaus Alice Hospital an
der Dieburger Strasse als modernstes Krankenhaus
Europas. Es wird zum Kriegslazarett umfunktioniert. - In
Offenbach wird die Tageszeitung Offenbacher
Zeitung Marktstrasse an den Frankfurter NS
Parteiverlag, den Franz Eher Verlag, verkauft und zur
NSDAP Parteizeitung umfunktioniert. - In Polen leben
3.500.000 Juden, entsprechend 10 % der Bevölkerung, die
das Zentrum des europäischen Judentums bilden, von denen
während der Besetzung 90 % ermordet werden. Die
polnischen Juden bilden eine Parallelkultur zur
strengkatholischen Mehrheitsgesellschaft mit klarer
Abgrenzung und eigener Gesetzgebung. Es herrscht im
ganzen Land Antisemitismus, weshalb sich viele Polen
auch an der Verfolgung und Ermordung beteiligen. In
Polen gibt es seit 3 Jahren an den Hochschulen Quoten
für Juden. Seit 4 Jahren gibt es von der polnischen
Regierung geförderte Verdrängungen und regelmässige
Pogrome. Seit einem Jahr dürfen polnische Auslandsjuden
nicht mehr nach Polen zurück. In Deutschland leben noch
313.000 Juden von rund 500.000 vor 6 Jahren, 78.000
werden vertrieben. - In Darmstadt Hähnlein wird des
Knabenerziehungsheim des Evangelischen Verein für Innere
Mission auf dem herrschaftlichen Hainer Hof geschlossen.
- In Deutschland hat der Konsum von Zigaretten mit dem
von Zigarren und Pfeifentabak aufgeschlossen. -
Deutschland zwingt die Tschechoslovakei und Ungarn als
ehemalige habsburger Gebiete auf Rechtsfahrgebot und
Rechtsverkehr für Automobile zurückzuwechseln. Luxemburg
und Portugal haben noch Linksfahrgebot alias
Linksverkehr. - In Frankfurt Griesheim wird der 48 Meter
lange Fussgängertunnel unter dem Bahnhof Griesheim
eröffnet, was sich positiv auf die Verkehrsabwicklung
auswirkt. - In Frankfurt Höchst beginnen die Farbwerke
Höchst in Deutschland mit dem industriellen Einsatz
eines von Siemens hergestellten Elektronenmikroskops. - In
Frankfurt wird der Elektrogerätefabrikantensohn Erwin Braun (18)
Soldat beim Heer, wo er vom Panzernachrichtentechniker
zum Nachrichtentechniklehrer in Halle aufsteigt. Sein
jüngerer Bruder Artur Braun (14)
ist bei der HJ. -
In Offenbach stirbt das 130 cm grosse offenbacher
Original, der in Zell am Main geborene kleinwüchsige
Streichholzkarlchen (59),
der seit Jahrzehnten in frankfurter und offenbacher
Kneipen und Gasthäusern Streichhölzer verkauft hat und
sich witzigerweise als Holzhändler bezeichnet. - In
Usingen wird das Schloss Kransberg von Frau Emma von
Scheitlein enteignet und mit Tiefbunkern zum NS
Stabsbunker Adlerhorst umgebaut. - In Frankfurt wird der
SS Sturmbannführer, NSDAP Mitglied Internist Wilhelm Nonnenbruch
(52) neuer
Universitätsklinikdirektor, bei dem das Waffen SS
Mitglied und Arzt Rudolph Brachtel (30) das extrem schmerzhafte
Leberpunktieren erlernt, das er zwei Jahre später im KZ
Dachau bei Menschenversuchen testet. - In Rüsselsheim
beginnt der amerikanische Automobilhersteller General
Motors durch ihre Tochterfirma Opel mit Unterstützung
durch die Wehrmacht, die vermeintlich nicht hitlertreu
ist, freiweillig mit dem Bau einer
Flugzeuggetriebefabrik, gegen den Willen aber geduldet
von der Muttergesellschaft und nach Kriegsbeginn wird
die Automobilproduktion gestoppt und Flugzeugbauteile
für die JU 88 hergestellt, wobei bis zum Folgejahr
10.000 Mitarbeiter eingesetzt werden. - In Frankfurt
flieht nach einer dreistündigen Schutzhaft seines
Vaters in der Polizeiwache im Oberweg im Vorjahr der in
Frankfurt aufgewachsene Hauptsynagogen Tenorsängersohn
jüdische Diplomatensohn Edgar Sarton Saretzki
(16) als unbegleiteter
Jugendlicher gegen des Willen seiner Eltern filmreif
über die Niederlande und England nach Kanada, wo er im
Folgejahr in einem umzäunten Ausländerlager landet. - In
Mainz stellt der mainzer Reinigungsmittelhersteller
Werner und Mertz Gassnerallee im Besitz von Rudolf
Schneider (57) und
Herrmann Schneider (--) unter
SA Mann Direktor Wilhelm Boelke (53)
43 Millionen Zahnpastatuben der Marke Blendax her. - Der
in Frankfurt geborene gerade beförderte Jagdflieger und
Jagdstaffel 53 Kapitän Hans von Hahn (25) meldet seinen ersten
Abschuss, den eines englischen Hawker Hurricane
Jagdflugzeugs. - Mit dem Tod des in England geborenen
Fürst Emich von Leiningen
(St)
(74) wird sein Sohn Prinz Karl von Leiningen (St) (39) neuer
Fürst von Leiningen, der auch Korvettenkapitän ist. - In
Frankfurt stirbt Fürst Leopold Wolfgang von Isenburg
Büdingen (St) (70).
- Der pfungstädter brauerei Geschäftsführer Fritz
Hildebrandt (--) beteiligt
sich am Russlandfeldzug, wo er als 1c Offizier bei der
79. Infanteriedivision der Wehrmacht nicht die Rote
Armee, sondern die Bolschewisten, Funktionäre,
Kolchosenleiter und vor allem Juden ausschalten bzw
ermorden soll. Sein Bruder ist Richard Hildebrandt
(42). - In Frankfurt fährt
der Antiquitätenhändlersohn und Jazz Musiker Carlo
Bohländer (20) aus
Begeisterung für die amerikanische Jazzmusik mit dem
Fahrrad nach Hamburg, wo er auf dem Überseedampfer
Deutschland anheuert um nach New York zu kommen, wo er
es sich aber nicht leisten kann während seines
fünftägigen Landgangs in den Cotton Club oder in das
Paramount Theater zu gehen, wonach er zur Wehrmacht
eingezogen wird. - In Frankfurt wird der NS Bankier
und Börsenpräsident Simon Moritz von Bethmann (52)
wegen seiner NS Wirtschaftsverdienste Ehrenmitglied
der Goetheuniversität. - Der in Frankfurt geborene
Philosophensohn, Bildhauer und Künstler Hans Bernt Gebhardt
(24) wird in Paris als
deutscher Spion verhaftet. - In Frankfurt wird der in
Höchst geborene Fotograf Max Göllner (41)
verantwortlicher NS Fotograf des
Reichspropagandaministeriums. - In Eltville führt das
höchster IG Farben Werk an der Landesheilanstalt
Eichbach unter SS Arzt und Direktor Friedrich Mennecke (35) Menschenversuche mit
Arsenbenzolpräparaten durch. Friedrich Mennecke (35) wird Gutachter
der T4 Aktion, wobei er die zur Tötung
vorgesehenen Personen in den Tötungsanstalten
auswählt. - In Wiesbaden wird der Jazzclub und
Swingclub Hot Club Wiesbaden gegründet, dessen
Mitglieder sich im Kaffeehaus Park Cafe
Wilhelmstraße 36 treffen. - In Frankfurt wird die
Polizei von der NSDAP angehalten dem Bedarf
entsprechend Bordelle alias Sexetablissements zu
schaffen. - In Frankfurt beginnt der wegen Krankheit
nach kurzer Zeit wieder aus der Wehrmacht entlassene
und deshalb von seiner angestrebten Militärkarriere
ausgeschlossene badhomburger Generalsenkel,
Generalssohn und Freiherrensohn Arndt
von Wedekind (20)
ein Medizinstudium an der Goethe Universität,
wo er mit russischen Zwangsarbeiterärzten in Kontakt
kommt. - In Mainz Ginsheim wird die Radrennbahn
geschlossen. - Die Provinz Hessen-Nassau hat 2.675.815
Einwohner. - In Niederwalluf ist der Sitz des
Kraftfahrerkorps für Automobile und Motorräder NSKK
unter Sturmführer Becker (--).
- In Wiesbaden entsendet das evangelische Diakonissen
Mutterhaus Paulinensstiftung 16 Diakonissen zur
Wehrmacht. - In Mainz werden in Gonsenheim 33 ha großer
Teil der Sanddüne Großer Sand als Naturschutzgebiet
ausgewiesen. - Der
in Frankfurt geborene Opel Gründerenkel Georg
von Opel (26)
wird Aufsichtsratmitglied beim Warenhauskonzern
Karstadt und beim ua Autoreifenhersteller Continental
Gummi-Werke. -
In Darmstadt wird
der in Gießen geborene und Jahre zuvor in
die NSDAP eingetretene Staatsanwalt
Freiherr Hermann Karl Schenck von
Schweinsberg (39)
ans
Oberlandesgericht befördert, was er bis 19
45 bleibt, wobei er für eine Vielzahl von
tödlichen Unrechtsurteilen verantwortlich
ist (19
50 wieder als darmstädter Staatsanwalt
eingestellt).
- Der in Wiesbaden Biebrich geborene WWI
Generalssohn Waffen SS Mitglied und Monarchist Leo von Jena (63)
wird für drei Monate polizeilicher Aufseher im KZ
Sachsenhausen.
1938 In
Frankfurt ordnet der frankfurter NSDAP Oberbürgermeister
Friedrich Krebs (44), der in der Villa
Schaumainkai 55 (20 17 Deutsche
Rentenversicherung) wohnt, an die brennende
Westendsynagoge Freiherr vom Stein Strasse 30 zu
löschen. - In Mainz wird die Hauptsynagoge in der
Hindenburgstrasse niedergebrannt und danach abgebrochen.
Die Synagoge der orthodoxen Juden in der
Flachsmarkstrasse wird von SA und SS verwüstet und das
Mobiliar verbrannt. - In Frankfurt werden 1.000 jüdische
Männer zwischen 16 und 60 Jahren von SA und SS in die Festhalle
an der Messe getrieben und viele davon vom Südbahnhof
aus ins KZ Buchenwald deportiert. - In Frankfurt dauert
eine Verhaftungswelle von 3.000 Juden, die in die Festhalle
an der Messe verschleppt werden, eine Woche lang. - In
Wiesbaden stellt der neue wiesbadener NSDAP
Oberbürgermeister Erich Mix (40)
nach 10 Jahren einen ausgeglichenen
Haushalt vor. - In Frankfurt umringt eine Hakenkreuz
Fahnenphalanx den Römer. - In Frankfurt spricht Adolf
Hitler (49) auf dem
Rathausbalkon am Römer und begrüßt die NSDAP Mitglieder
im Kaisersaal. - In Frankfurt brennt die Hauptsynagoge
am Boerneplatz. - In Wiesbaden ehrt das NSDAP Mitglied,
Hitler Freund und IG Farben Vorstand Hermann Schmitz (57)
das 75. Firmenjubiläum von Wilhelm
Ferdinand Kalle (68)
auf einer pompösen NSDAP Veranstaltung. - Mainz,
Offenbach und Darmstadt werden kreisfreie Städte. - In
Offenbach hetzt die Tageszeitung Offenbacher
Nachrichten auf der Titelseite Ab heute
Judenboykott! - In Offenbach berichtet die
Tageszeitung Offenbacher Nachrichten, dass die
Menge in jüdische Geschäfte eingedrungen sei,
Einrichtungsgegenstände aus dem Fenster geworfen habe
und von einem Brand in der Neuen Synygoge Goethestrasse
(20 16 Capitol). - In
Frankfurt wird der jüdische SPD Wirtschaftsredakteur Artur Lauinger (59) der Frankfurter
Zeitung ins KZ Buchenwald verschleppt und nach
4 Wochen mit der Auflage zur Emigration wieder
freigelassen. - In Mainz verkaufen die Siechen-Bierstuben
Große Bleiche 29 mit der Telefonnummer 34346
nürnberger Reifbier, das zu Siechen bzw Tucher gehört. -
In Mühlheim ist das Braune Haus in der
Bahnhofstrasse 51 das mühlheimer NSDAP Parteilokal. - In
Offenbach ist die NSDAP Kreisleitung in der
Geleitstrasse 112. - In Birstein wird der Fürstensohn
Karl von Isenburg Birstein (St)
geboren. - Das in Lich
geborene evangelische ehemalige NSDAP Landtagsmitglied,
Theaterintendant und zweitgeborener Graf Bernhard Bruno von Solms
Laubach (St) (38)
begeht in Berlin Selbstmord. - In Wiesbaden werden auf
der Höhe des Heidenbergs und der Röderstrasse Reste des
Kastells entdeckt. - In Bad Soden wird die jüdische
Kuranstalt geplündert und angezündet. - In Frankfurt
stirbt der in Frankfurt geborene new yorker
Filialbankier, Evangelist und Innere Mission Gründer
Freiherr Johann Carl de Neufville (89).
- In Wiesbaden Bierstadt wird die Synagoge zerstört. -
In Wallau wird die Synagoge zerstört. - Juden wird der
Universitätszugang verweigert. - In Frankfurt wird der
SA Arzt Josef
Mengele (27)
Assistent von Freiherr Otmar
von Verschuer (41),
dem Leiter des Universitäts-Institut
für Erbbiologie und Rassenhygiene in der
Gartenstrasse am Mainufer. Er macht seine Doktorarbeit
über das Thema Lippen-Kiefer-Gaumenspaltung. - Der in
Frankfurt geborene Kernchemiker Otto
Hahn (59) entdeckt
mit der Radium-Barium-Mesothorium-Fraktionierung die
Kernspaltung. - In Frankfurt wird die Villa Speyer (20
16 Villa Kennedy) in der Forsthausstrasse 62
alias Kennedyallee 70 von der Stadt arisiert.
- In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene SS Mann
und Gestapo Kriminalassistent Kommunisten Heinrich Baab
(30) zur Deportation von
Juden eingesetzt (1950 wegen u.a.
55fachen Mordes, 21fachen versuchten Mordes, 30facher
Körperverletzung und 22facher Freiheitsberaubung
verurteilt). - In Mainz gibt es zur Fastnacht
wieder ein Prinzenpaar. Die Prinzessin ist erstmals
weiblich. - In Frankfurt Fechenheim hat die
Maschinenfabrik vorm Ph. Mayfath die Telefonnummer
81051. Sie stellt hauptsächlich Landwirtschaftsmaschinen
her. - In Höchst genehmigt der Hitler-begeisterte
Hoechst Werksleiter Ludwig Hermann (50) ein neu entwickeltes
Elektronenmikroskop. - Der in Bad Camberg geborene
Amtsarzt und NSDAP Ortsgruppenleiter Ernst
Lawaczeck (48) wird
bad camberger NSDAP Bürgermeister. Landrat ist Uerpmann.
- In Frankfurt werden die Lehrer der jüdischdeutschen
Schule Philantropin in der Hebelstrasse 16 darunter Dr
Brooks in Schutzhaft genommen und
totgeprügelt. Deren Studienrat mit jüdischen Wurzeln Dr
Ernst Marbach (45) wird zwei Monate lang ins
KZ Buchenwald verschleppt. Krank, abgemagert und halb
erfroren stirbt er nach der Rückkehr nach der Amputation
seiner Beine. - In Oberursel werden rechts und links der
Camp King Allee 21 Wohn- und Wirtschaftsgebäude für die
Goethe Universität Frankfurt als Reichssiedlungsschule
aber auch ein Sportplatz für dei Studenten eröffnet.
Sportstunden sind Pflichtstunden. Unterrichtsinhalt ist
Lebensraum im Osten. - In Wiesbaden engagiert sich der
in Wiesbaden aufgewachsene Kaufmannssohn, Rechtsanwalt
und ehemalige Stahlhelm Führer Hans
Buttersack (58) als
Rechtsbeistand für die verfolgten Bekennende Kirche
Mitglieder, wird von der Gestap verhaftet und sieben
Wochen im Polizeigefängnis Friedrichstrasse 25
inhaftiert. - In Wiesbaden baut der KPD Funktionär und
ehemalige wiesbadener Opel-Werk Abteilungsleiter Andreas Hoevel (38) nach 2 Jahren Gefängnis und
3 Jahren KZ Buchenwald eine Widerstandsgruppe mit
Kontakten nach Koblenz und Berlin auf, wobei er
hauptsächlich BBC Nachrichten unter
Wehrmachtsangehörigen verbreitet. - In Frankfurt
Bockenheim wird die größte deutsche Flak Kaserne (20 16 Industriehof) angelegt. -
In Frankfurt Bockenheim verkauft der jüdische
Frankfurter Fischkonservernfabrikbesitzer Leopold
Eisemann Nauheimer Strasse 10 wie viele andere Juden,
seinen Besitz, lässt sich von seiner Frau scheiden
lässt, seine Fabrik im Vertrauen gegen einen geringen
Betrag an seinen langjährigen nicht-jüdischen
Prokuristen und ehemaligen Lehrling Willi Klös und die
Immobilien an seine zum Schein geschiedene Ehefrau,
zieht in die Schweiz und entgeht somit der Arisierung. -
In Wiesbaden wird Dr med Eduard Laser Judenarzt.
- In Wiesbaden liquidieren der jüdische Rechtskonsulent
Berthold Guthmann, Dr Georg Goldstein und Arthur Strauss
das Vermögen der jüdischen Gemeinde. - Juden wird der
Besuch von Kinos, Theatern und kulturellen
Veranstaltungen verboten. - In Wiesbaden wird in der
Webergasse 2 bis 4 das weltbekannte Modegeschäft des
jüdischen Kaufmanns Carl Bacharach arisiert. -
In Wiesbaden wird die Villa Söhnlein-Pabst mit den
Gebäuden Paulinenstrasse 7-11 Hauptquartier der SS und
der Gestapo. - In Frankfurt löst der in Straßburg
geborene in Marburg promovierte Kunstgeschichtler Graf
Ernstotto von Solms Laubach (St)
(48) als neuer Direktor des Historischen
Museums Fahrtor 2 den aus Dachau stammenden promovierten
Konservator, der sich auch nationalsozialistisch äußert
Adolf Feulner (54) ab. - Wiesbaden hat 170.500
Einwohner und Mainz hat 158.900 Einwohner. - In Lich
wird die Prinzessin Eleonore von Solms Hohensolms Lich (St) geboren. - In Frankfurt
wird der frankfurter IHK Präsident, NSDAP Gauinspekteur,
Opel Aufsichtsratmitglied und neuer
Wehrwirtschaftsführer Carl Lüer (41)
Vorstandsmitglied der Dresdner Bank. - Der arisierte
jüdische ehemalige größte frankfurter
Warenhausbesitzer Hermann
Wronker (71) flieht
nach Frankreich. - In Deutschland müssen die als künstlerisch
wertvoll geförderten vom NS Staat produzierte
Wochenschau Berichte in allen Kinos gezeigt werden. - In
Deutschland wird Juden der Besitz von Kinos verboten. -
In Mainz wird die fast bankrotte Sonnenbrauerei mit
Gasthaus Zur Sonne in der
Betzelsgasse 25 der jüdischen Familie Mayer
arisiert und von der Getreidemittelhandlung
August Kohl aufgekauft. - Die in Rüsselsheim geborene
Automobilindustriellentochter und weltbeste Military
Springreiterin Irmgard
von Opel (31)
heiratet in zweiter Ehe ihren in Frankfurt geborenen
Cousin, Automobilindustriellen und Sportfunktionär Georg
von Opel (26). - In
Mainz wird Irmgard
von Opel (31)
Kommandeuse der Prinzengarde während der Fastnacht und
löst Hildegard Kühne ab. - Der in Mainz geborene mainzer
Oberbürgermeistersohn, Irmgard von Opel Ex-Mann und u.a.
auch Ufa NS Propaganda Drehbuchautor Karl
Georg Külb (37)
schreibt das Drehbuch für den Zarah Leander Film Der
Blaufuchs. - In Frankfurt wird dem in Frankfurt
geborenen jüdischprotestantischen
Metallgesellschaftsgründersohn Richard Merton (57), verheiratet mit Prinzessin
Elisabeth von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St)
(48), der Aufenthalt in Frankfurt verboten. Er
wird verhaftet, enteignet und drei Wochen ins KZ
Buchenwald verschleppt. - Die frankfurter Baufirma
Philipp Holzmann AG Taunusanlage 1 beginnt mit dem Bau
der Neuen Reichskanzlei in Berlin. - Der mit der in
Mainz geborenen wiesbadener Sektfabrikantentochter Anna
Elisabeth Henkell (42)
verheiratete Oberstleutnantsohn, Mitglied im Stab
Reichsführer SS und deutscher Botschafter in London Joachim von Ribbentrop (45) wird Reichsaußenminister
und versucht den für seine Abweisung im exklusiven
berliner Adelsverein Union-Club verantwortlichen
Diplomaten Friedrich von Lieres und Wilkau in ein KZ zu
bringen. - In Offenbach zieht der offenbcher NSDAP
Ortsgruppenleiter Senefelder in der Reichskristallnacht
marodierend durch die Strassen. - In Offenbach zerstört
der offenbacher NSDAP Ortsgruppenleiter Kronenberger
jüdische Geschäfte und Wohnungen. - In Groß Gerau brennt
die Synagoge in der Adolf Göbel Strasse (20
16 Europakreisel) nieder. - In Offenbach wird
der NSDAP Reichsministerialrat und ehemalige Lehrer Friedrich Ringshausen
(58) Friedrichsring 3 zum SA
Standartenführer befördert. - In Frankfurt hat der
Rhein-Main-Flughafen (20
21 Eingangsbereich Flughafen Frankfurt Terminal 2)
rund 59.000 Fluggäste auf einer Fläche von 550
Hektar. - In Darmstadt wird der in Pasing geborene
Eisenbahnverwaltersohn, Volksstaat Hessen
Reichskommissar, SA Mitglied und darmstädter NSDAP
Oberbürgermeister Heinrich Müller (42) SS Standartenführer. - In
Darmstadt befiehlt SA Obersturmführer Heinrich Kissinger
dem in Darmstadt geborenene Schlosser und SA Mann Georg
Adam Volz (35) eine
Gießkanne voll Benzin zur Synagoge in der Bleichstrasse
zu bringen. SA Brigadeführer Karl Lucke erreicht um
03:00 Uhr der Befehl des SA Gruppenführers innerhalb der
Brigade 50 Starkenburg durch die einzelnen SA Standarten
alle jüdischen Synagogen zu sprengen oder in Brand zu
setzen, wo das möglich ist ohne angrenzende arische
Häuser zu beschädigen. Den Vollzug der Zerstörung der
Synagogen von Darmstadt, Pfungstadt, Heppenheim,
Mühlheim, Langen, Offenbach, Dieburg, Rüsselsheim wie
aller anderen in kleineren Orten berichtet SA
Brigadeführer Karl Lucke der SA Gruppe Kurpfalz in
Mannheim. Einer der Standartenführer ist Wilhelm Mahla.
Der Großgaragenbesitzer, Tankstellenbesitzer und
Ölhandelsgesellschaftsvertreter Ad Walther in der
Grafenstrasse liefert Benzin. - In Darmstadt berichtet
die Tageszeitung Darmstädter Tagblatt von berechtigter
und verständlicher Empörung des deutschen Volkes, das
sich in der vergangen Nacht im umfangreichen Masse
Luft verschafft habe. In Darmstadt werden in der
Reichskristallnacht 4 Juden getötet. Ferdinand
Reinheimer aus Eberstadt begeht Selbstmord. - Prinz Karl
von Ardeck (St) (77) stirbt
in Niendorf kinderlos. - In Frankfurt wird das IG Farben
Vorstandsmitglied Professor Dr Erwin Selck (62)
Präsident des Renn-Klubs. In Niederrad werden von Robert
Mätzig und Otto Wehe 10 Pferde trainiert. - In Kronberg
werden der hessenkasseler Landgraf Friedrich
Karl von Hessen (St) (70)
und seine Frau, die Kaiser Friedrich III Tochter Margarethe
von Zollern Preußen (66)
Mitglieder der NSDAP. - In Frankfurt findet der NSDAP
Kreistag Groß Frankfurt statt. - In Frankfurt findet ein
Internationaler Kinderschutzkongress statt. - In
Frankfurt berichtet die frankfurter Tageszeitung Frankfurter
General Anzeiger, dass bei den Abbrucharbeiten
des Gasthofs Großer Speicher (20
16 Nördlicher Teil des Hauses Berliner Strasse 51)
im Brauereigebäude Schüppengasse 2 eine wertvolle
siebenteilige Fenstergruppe und beträchtliche Reste
einer reichen Wendeltreppe aus der Renaissancezeit
gefunden wurden. - In Darmstadt wird das
zwangsversteigerte ehemalige Parkhotel alias
Haus Hagenburg Dieburger Strasse 241 (20
16 Georg Christoph Lichtenberg Haus)
als SA Gruppenschule genutzt. - In Frankfurt wohnt der
50% kriegsgeschädigte SA Mann Adalbert Gimbel (40) im Grüneburgweg 162. - In
Wiesbaden wohnt der in Worms geborene
Keramikfabrikantensohn SS Brigadeführer Richard Hildebrandt
(41) früheres NSDAP Mitglied
der Ortsgruppe New York, in der Uhlandstrasse 4. - In
Frankfurt wohnt der Diplomvolkswirt und NSDAP
Gauamtsleiter Walter Heyse (36) in der Burnitzstrasse 7. -
In Groß Gerau ist Alfred Klostermann (38) NSDAP Gauamtsleiter und
NSDAP Kreisleiter. - In Darmstadt wohnt der im
fränkischen Hof geborenen stellvertretende hessische
NSDAP Gauleiter und hessische Staatsrat Reiner Heinrich (62) in der Neckarstrasse 7 (20 16 AOK Beratungscenter). -
In Darmstadt wohnt der in Nidda geborene NSDAP
Gauamtsleiter, SA Standartenführer und Ministerialrat Friedrich Ringshausen
(58) in der Liebigstrasse 2
um. - In Frankfurt wohnt der NSKK Obergruppenführer Joseph Seydel (51)
in der Arndtstrasse 1. - In Frankfurt wohnt der NSDAP
Gauamtsleiter, Gaupropagandaleiter und Leiter des
Reichspropagandaamtes in Hessen-Nassau Willi Stöhr (35)
im Heidenfeld 18. - Rechtsverkehr wird eingeführt. - In
Frankfurt bieten die Frankfurter Adlerwerke vorm. H.
Kleyer den frontangetriebenen Personenkraftwagen Adler
Trumpf mit einem 2.000 ccm Motor an. Die
stromlinienförmige Motorhaube und der stromlinienförmige
Kühlergrill sind in einem Stück schnabelartig vorne zu
öffnen. - In Frankfurt Ober-Erlenbach gibt es ein NS
Kinderheim. - In Frankfurt Nieder-Josbach gibt es ein NS
Kinderheim. - Die in Frankfurt geborene Tilly
Fleischer (25) gewinnt
die erste deutsche Goldmedaille bei den Olympischen
Spielen in Berlin im Speerwerfen, wofür die Stadt
Frankfurt ihr ein Auto schenkt. - In Frankfurt ist die
Luftschiffhalle II fertiggestellt. Sie wird Heimathaften
für das Luftschiff LZ 130 Graf
Zeppelin II, das aber keine Passagiere mehr
transportieren darf. - In Frankfurt stürzt ein Flugzeug
aus Mailand über dem Rollfeld des Rhein-Main Flughafens
(20 21 Eingangsbereich Flughafen
Frankfurt Terminal 2) ab. - In Frankfurt
treten die Comedian Harmonists
nur mit ihren arischen Mitgliedern als Meister
Sextett im Saalbau in der Junghofstrasse (20 16
Ecke Junghofstrasse 13/Schlesingergasse mit Übergang
zu Junghofstrasse 18 JP Morgan Private Bank)
auf. - In Frankfurt ist das Tanz Cafe Rumpelmayer
in der Hitleranlage (20 16
Gallusanlage 2 Commerzbank) mit der
Telefonnummer 31273 die feinste Konditorei und bietet
die besten Künstlerkonzerte bei eigenem Parkplatz. - In
Rodgau Dieburg wird das Zwangsarbeitslager und
Strafgefangenenlager Rodgau-Dieburg, Stammlager
eröffnet. - In Mainz verursacht der in Mainz geborene
Fastnachtsbüttenredner Seppel Glückert (47) den Abbruch der Radio
Übertragung, weil er das Wort KZ Dachau
erwähnt. - In Mainz kommz Adolf Hitler (49)
zu seinem 5. und letzten Besuch, der einem Triumpf in
Menschenmassen gleicht. Er verlässt sein Auto nicht. -
In Bensheim stellt SS Sturmführer Erbfürst Georg Ludwig
von Erbach Schönberg (St) (35)
seine Kraftfahrzeuge für die SA Überfälle auf die
Synagogen zur Verfügung, plündert jüdische Häuser in
Reichelsheim und beteiligt sich in Bensheim am
Niederbrennen der Synagoge. - In Idstein wird in der Heil-
und Pflegeanstalt Kalmenhof in Idstein
Veitenmühlweg 10 der SA Psychiatrie Arzt Hans Bodo Gorgaß (29), der besonders durch seine
öffentlichen Saufexzesse auch während der Arbeit
auffällt, zum Leiter der Behinderteneinrichtung, einer
Mischung aus Arbeitshaus und Gefängnis. - Bei Walldorf
Mörfelden stirbt auf der Reichsautobahn Frankfurt
~ Darmstadt später A5 der
inaktive SS Hauptsturmführer und Rennwagenfahrer Bernd Rosemeyer (29), der mit der Rennfahrerin
und Fliegerin Elly Beinhorn (31) verheiratet
ist, und der bereits 19 33 als einziger Fahrer mit
Hakenkreuzbinde fuhr, mit einem Auto-Union
Stromlinienwagen Typ
C bei einer Geschwindigkeitsrekordfahrt von 429
km/h durch eine Windböe gegen seinen Konkurrenten Rudolf
Caracciola (37). Die
Rennwagen tragen Hakenkreuze. - In Frankfurt hat der
Fussballverein FSV 650 Mitglieder. - In Frankfurt
heiratet der Grafensohn Emich Nicolaus von Solms
Wildenfels (St) (25)
die in Hofheim geborene Tilly Schmitt (26).
- In Mainz wird das Stadttheater
renoviert. - Mit dem Tod des bisexuellen in Darmstadt
geborenen knochenkrebskranken hessendarmstädter
Prinzenenkel Prinz Georg von Battenberg
(St) (46), der Sohn der in
Windsor Castle geborenen Prinzessin Victoria Alberta von
Hessen und bei Rhein (St)
(75), geht eine umfangreiche Erotiksammlung in
den Besitz der British Library über. Homosexuelle
Handlungen sind nach § 175 in Deutschland mit bis zu
fünf Jahren Zuchthaus bedroht. - Höchststand der
Verurteilungen für homosexuelle Handlungen nach § 175
mit 8562, einer Verzehnfachung seit 5 Jahren. - In
Frankfurt übernimmt der SA Mann, NSDAP Mitglied,
ehemalige Reichssender Frankfurt
Aufsichtsratsvorsitzender und Chemie Unternehmer Carl Adolf Schleussner
(43) um Arbeitsplätze
zu erhalten im Rahmen der Arisierung
die jüdische wiesbadener Kameratechnikfabrik Wirgin,
die die Springbalgenklappfotokamera Auta herstellt. -
Der in Amorbach geborene Autorennfahrer Prinz Hermann von Leiningen
(St) (37) heiratet die
Grafentochter Irene von Schönborn Wiesentheid (St)
(--). - In Frankfurt lässt die Polizei in der
Hohenzollernstrasse 13 alias Düsseldorfer Strasse 13,
der Elbestrasse 25 und in der Kronprinzenstrasse 5 alias
Münchner Strasse 5 offizielle Wehrmachtsbordelle
eröffnen. - In Frankfurt wird der in Wiesbaden geborene
katholische Domkaplan Alfons Kirchgässner (29)
erstmals von der Gestapo verhaftet. - In Wiesbaden hat
die SS Standarte 78 1.389 Mann. Die Standarte besteht
aus 3 Sturmbannern mit insgesamt 12 Stürmen. 7 ist
Hofheim. Der in Siegen geborene Gastwirtssohn und Bäcker
Adolf Haas (43)
ist Führer des 1. SS Sturmbannes 1-4/78
(19 45 als KZ Kommandantvermisst und für tot erklärt).
- In Flörsheim wird der Judenfriedhof zerstört. - In
Frankfurt unternehmen die Städtischen Bühnen Frankfurt
eine Propaganda Gastspielreise auf den Balkan. - In
Frankfurt wirbt der Bierlokalbesitzer Maier Gustl mit
Postkarten für das vollständig mit bayerischen
Wandmalereien mit Lederhosenmotiven geschmückte Bayrisch
Zell in der Kaiserstrasse 56 (20
17 Hermes Apotheke), das Platzl
in der Kaiserstrasse 68 (20 17
Hermes) und die Bayrische
Almhüttn in der Große Sandgasse 5 als Stätten
ungetrübten Humors und dauernder Geselligkeit mit
täglich bayerischer Stimmungsmusik. - In Wiesbaden wird
der ehemalige darmstädter NSDAP Kreisleiter Robert
Stawinog (37) wiesbadener
NSDAP Kreisleiter. - Der in Wiesbaden geborene
wiesbadener Musikdirektorensohn, NSDAP Mitglied und UfA
Propaganda Filmregisseur Hans
H Zerlett (46) hat
einen riesigen Erfolg mit dem Revue-Film Es
leuchten die Sterne mit der in Frankfurt im
Großen Hirschgraben aufgewachsenen Schauspielerin La
Jana (33) alias
Henriette Niederauer. Sie ist/war die Geliebte des
ältesten Kaisersohnes Kronprinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (56), von NS Propaganda-Minister
Joseph
Goebbels (41) und von
Wagner-Opernsänger Michael
Bohnen (51). - In
Frankfurt tritt der hitler-begeisterte spanische Clown Charlie
Rivel (42) im Variete
Theater Scala Groß-Frankfurt
Bleichstrasse 57 auf. - In Frankfurt wird der
Vorjahrssieger Blasius für das Gestüt Waldfried Dritter
des höchstdotierten deutschen Pferderennens Braunes Band
von Deutschland mit Trainer Valentin Seibert und Jockey
G Streit. Dritter wird Iniga Isolani vom bad homburger
Gestüt Erlenhof. - In Kelkheim wird der in Bad Homburg
geborene frankfurter städtische Verwaltungsoberinspektor
Willi Graf (23) auf
Vorschlag der NSDAP neuer kelkheimer Bürgermeister. - In
Frankfurt müssen die protestantisch konvertierten
jüdischen Gebrüder Carl von Weinberg (77)
und Arthur von Weinberg (78),
die in der Villa Waldfried Flughafenstrasse wohnen, ihre
Kunstsammlung mit 721 Werken zu einem Spottpreis an die
Stadt Frankfurt verkaufen. Die bemalten Fenster der
hauseigenen Kapelle werden von der frankfurter
Baukonzern Holzmann Tochter und Künstlerin Lina von Schauroth (64) im limburger Dom in
Sicherheit gebracht. - In Mainz Weisenau gibt es in den
Bärenbierhallen Weisenau in
der Mönchstrasse 7 am Sitz der Brauerei ab 18:00 Uhr
Stammessen: Mittwochs gibt es Kartoffelpuffer mit
Apfelmus für 60 Pfennig, freitags gibt es eingelegte
Heringe und Kartoffeln für 60 Pfennig und samstags gibt
es Leberklöß mit Sauerkraut und Kartoffeln für 80
Pfennig. Dazu gibt es Bären-Pils in großen Gläsern. - In
Frankfurt eröffnet der Leiter des städtischen
Fürsorgeamts Hermann Baldes in Folge des
Arbeitskräftemangels wieder die städtischen offenen
Anlernwerkstellen für berufsunreife aus Hilfsschulen
entlassene Knaben, darunter einige geistig und
körperlich Behinderte (20 17 Die
Praunheimer Werkstätten stellen die Einrichtung als
Widerstand gegen die NS Ideologie dar). Die DAF
lobt das Projekt mit 40 Insassen in der NSDAP Zeitung Frankfurter Volksblatt und vor
Ort zu Propagandazwecken und macht sogar
Verbesserungsvorschläge, wie das Anbringen von
Vorhängen. - Das frankfurter Bauunternehmen Wayss &
Freytag erstellt die erste deutsche vorgespannte
Fertigteilbrücke. - In Frankfurt nimmt der frankurter
Zoo die drei indischen Elefanten Karla, Muti und
Latschini auf. - Die in Offenbach geborene und in
Frankfurt Sachsenhausen aufgewachsene jüdische
Arzttochter und Olympia Gold Florettfechterin Helene
Mayer (26) alias
blonde Helene, begleitet die Filmregisseurin Leni
Riefenstahl (36) auf
ihrer Propagandareise durch die USA. - In Mainz wird
eine Luftwaffenkaserne im Johannes von Müller Weg 43
errichtet (20 17 Gründungsgebäude
der JGUniversität). - In Kronberg wird das
Rathaus und ehemalige jüdische Bankiers Villa Bonn, Wilhelm Bonn
Strasse 26, Sitz der NSDAP Ortsgruppe. - In Königstein
wird die jüdische Bankiers Villa Rothschild Im
Rothschildpark 1 von der NSDAP enteignet. Die in
Frankfurt geborenen Zwillinge Nadine Minka (11)
und Mathilde Marion (11),
ihre ältere Schwester Lucie Antoinette (15),
und ihr Bruder Karl Maximilian (13)
fliehen mit ihrem Vater, dem jüdischen Bankier Freiherr
Albert Maximilian von Goldschmidt-Rothschild (59)
und ihrer Stiefmutter, der schweizer Bankierstochter
Marie Helene Schuster-Burckhardt in die Schweiz, wo ihr
Vater nach 3 Jahren in Lausanne Selbstmord begeht. -
Darmstadt, Frankfurt, Hanau, Kassel und Thüringen
gehören zum SS Oberabschnitt Fulda-Werra. Mainz und
Wiesbaden mit Rheinhessen gehören zum SS Oberabschnitt
Rhein. - In Wiesbaden wird der Elektromonteur Erwin Rösener (36) Stabsführer des SS
Oberabschnitt Rhein mit Sitz in Wiesbaden. - In Kronberg
lässt sich der in Kronberg beliebte jüdische Maler
Rudolf von Goldschmidt-Rothschidl (57)
von seiner für ihn zum Judentum übergetretenen Frau Marie Anne
Friedlaender-Fuld (46)
in deren dritten Ehe scheiden. Das Paar lebte nur
gelegentlich dort. Marie Anne Friedlaender-Fuld lebt im
Jetset und hasst Kronberg. - In Frankfurt wohnt der
Regierungsbaumeister aD Fritz Linsenhoff (--)
auch unter dem Namen Fritz Luisenhoff in der Villa in
der Friedrichstrasse 61 im ersten Stock (20
17 bei google maps verpixelt). Er hat die
Telefonnummer 76115. - Offenbach hat 950 jüdische
Einwohner. - In Wiesbaden erhält der sachsenanhaltiner
Forstbeamtensohn, Jurist, SS Oberführer und wiesbadener
NSDAP Regierungspräsident Werner
Zschintzsch (50) das
Goldene Parteiabzeichen der NSDAP. - In Darmstadt
schreibt der ehemalige limburger Landgerichtspräsident
und volksstaathessen Oberlandesgerichtspräsident Ludwig
Scriba (53)
Alles was dem Vok nützt, ist Recht, alles was
ihm schadet, ist Unrecht. Er wohnt
Hobrechtsstrasse 40. - In Frankfurt verkauft die Familie
Mumm die Villa Mumm Kennedyallee 151 an das Wehrmacht
Heeres-Gruppenkommando 2, das im Garten einen Bunker
anlegt. - In Bad Homburg wird die Synaoge in der
Elisabethenstrasse niedergebrannt. - In Frankfurt
veranstaltet die NSDAP einen Reichswettbewerb für
Saalflugmodelle. - In Kronberg hetzt die kronberger
Tageszeitung und NSDAP Parteiorgan Kronberger
Anzeiger die Bevölkerung auf und der kronberger
NSDAP Bürgermeister Wilhelm Schaub meldet die Schäden an
den NSDAP obertaunuskreis Landrat Prinz Wolfgang von Hessen
(42). - In Hanau wird im
Stadtschloss Hanau das NSDAP Mitglied und
epilepsiekranke Prinz Alexander Friedrich (St)
(27) des am Niederrhein
geborenen hessischen Titular Landgraf Chlodwig von Hessen
Philippsthal Barchfeld (St)
(62) verheiratet mit
Prinzessin Caroline von Solms Hohensolm Lich (St)
(61) zwangssterilisiert.
Sein Bruder Prinz Wilhelm (St)
(28), verheiratet mit
Prinzessin Marianne von Zollern Preußen, ist bei der
Waffen SS und seine Schwester Prinzessin Viktoria
Cäcilie (St) (24)
NSDAP Mitglied. - In Mainz wird der Fussballverein
1. FSV Mainz 05 zu
Reichsbahn Mainz 05 zwangsfusioniert. Der Verein zieht
von der vereinseigenen Kampfbahn am Fort Bingen, die
abgerissen wird, ins in Herbert Norkus Stadion
umbenannte städtische Stadion am Bruchweg um. - In
Darmstadt ist Auto-Axt in der Dieburger Strasse 32 der
Abschleppdienst der Stadt mit der Telefonnummer 5741. -
In Frankfurt wird das Schillerdenkmal an der Hauptwache
abgebaut und vor das Adolf Hitler Haus, dem ehemaligen
Stadttheater Theaterplatz alias Rathenauplatz 14 Ecke
Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16
Modehaus ZARA) umgebaut in das luxuriöse
jüdische Siegmund Strauss Geschäftshaus gestellt. - In
Frankfurt lässt die Reifenfirma Fulda vom frankfurter
Karosseriebauer ..& Schreck einen Maybach 38sw
stromlinienförmig umbauen um Dauerbelastungstest bei
Geschwindigkeiten um 200 km/h durchführen zu können. Das
Modell wird als Gurke veräppelt. - In Würzburg wird
Erwein von Matuschka Vollrads als
Sohn von Graf Richard
von Matuschka (45) und
der Grafentochter Eleonore
von Neipperg (26)
geboren. - In Mainz eröffnet der Polizeisportverein die
Schwimmanlage auf der Ingelheimer Aue. - In Wiesbaden
veranstaltet die Stadt Wiesbadens Maiwochen. -
In Wiesbaden hat das Wein- und Bier Restaurant Mutter
Engel Langgasse 46 einen Wintergarten. - In
Wiesbaden beginnen im Judenhaus in der Adelheidstrasse
49 die Ausweisung ua der jüdischen wiesbadener Familien
Gatterer und Keh. - In Mainz wirbt Lotz und Soherr im
Höfchen gegenüber dem Dom ein deutsches Fachgeschäft für
Mode und Ausstattung zu sein. Das Hotel Hof von
Holland ist Hofquartier des mainzer Carnevals
Prinzenpaares. Im Hotel Rheingauer Hof ist
während des Carnevals jeden Abend Tanz im Saal. Die
Hotelbar ist durchgehend geöffnet. Kamellen, Werfbonbons
und Werfrosen mit süsser Füllung zum Rosenmontagszug
sind im Schokoladenhaus Schulz Grosse Gleiche 10 mit der
Telefonnummer 32515 zu haben. - In Offenbach wird die
Fahrradfabrik Frischauf Offenbach in
REX-Maschinenbaugesellschaft umbenannt und zu einer
Rüstungsfabrik umfunktioniert. - In Schotten werden beim
eigentlichen Motorradrennen Rund um Schotten auch
Rennwagen zugelassen. - In Frankfurt spricht der NS
Reichsjugendführer Baldur von Schirach
(31), der Sohn des
Intendanten des Nassauischen Landestheaters Carl von Schirach (66), auf dem Sportfeld vor
2.000 Kämpfern der Deutschen Jugendmeisterschaft der HJ,
bei der ua auch Handgranatenweitwurf eine Disziplin ist.
- Die Polin Franzisca Czenstkowski
(42) beginnt als die
vermeintlich das Zarenfamilienmassaker überlebt habende
russische Zarentochter
Großfürstin Anastasia Nikolajewna Romanowa (St) (++)
und Enkelin des im Vorjahr verstorbenen
hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen
Darmstadt, (St) (++) Erbansprüche auf deutsche
Vermögenswerte anzumelden. - In Frankfurt findet das 1.
Intertnationale Luftrennen als Deutsche Meisterschaft im
Geschicklichkeitsflug veranstaltet vom NSFK Gruppe 11
Hessen Westmark mit Sitz in Darmstadt statt. - Die
Enkelin der in Bad Homburg Friedrichsdorf geborenen
bürgerlichen ehemaligen bad homburger
Spielbankbesitzerin und ehemaligen Besitzerin der
Spielbank Monte Carlo und französische Prinzessin Marie Bonaparte (St) (56) empfindet keinerlei
vaginale sexuelle Lust bei der Missionarsstellung, der
einzigen gesellschaftlich moralisch akzeptierten
Sexpraktik, hält sich für krank und verhilft ihrem
Therapeuten, dem jüdischen Psychoanalytiker Sigmund Freud (69) zur Flucht nach London, wo
dieser aber im Folgejahr stirbt. - Der in Wiesbaden
geborene Architekt und Archäologe Hans Schleif (36) übernimmt nach dreijähriger
SS Zugehörigkeit die Leitung der Abteilung Ausgrabungen
der SS Wissenschaftsorganisation Forschungs- und
Lehrgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe. - In Wiesbaden
wird die Versicherungsstelle eingerichtet. - Der in
Eddersheim in der Flettnervilla geborene Erfinder Anton Flettner (53) konstruiert zusammen mit dem jüdischen
Universitätsprofessor Kurt Hohenemser das
Drehflügelflugzeug alias Helikopter Fl
265, das mit gegenläufig ineinanderkämmenden
Rotoren mit dem Flettner-Doppelrotor
das Problem des Drehmomentausgleichs löst und
Helikopterflüge möglich machen. - In Frankfurt Rödelheim
wird im Rödelheimer Schloss eine Vogelschutzwarte
eingerichtet. - In Frankfurt wird das Variete Kabarett Astoria
Pavillon an der Ecke Kaiserstrasse
69/Moselstrasse nach strengeren polizeilichen Kontrollen
wegen Verstößen im Zusammenhang mit Prostitution bzw
Sexarbeit polizeilich geschlossen. - In Frankfurt
verbrennen drei Insassen eines Automobils auf der
Hanauer Landstrasse nach einem Zusammenstoss mit einem
Reparaturstrassenbahnwagen und der Explosion des
Automobiltanks. - In Frankfurt ist die Luftschutzschule
des RLB in einer repräsentativen Villa in der
Ginnheimerstrasse 3 (20 21
Elisabethenkrankenhaus). - Die NSDAP verbietet
während der Fastnacht bzw des Karnevals bzw des
Faschings aus homophoben Gründen Männern die kölner
Jungfrau im Festkomitee zu spielen. - In Amerika werden
Zivilflugzeuge mit Druckausgleich eingeführt. - In
Darmstadt weigert sich als einziger Sportverein der SV
Darmstadt 98 dem neugegründeten darmstädter NS
Grosssportverein GfL Darmstadt beizutreten. - Der
frankfurter Fussballverein FSV Frankfurt verliert ein
nationales Cup Finale gegen Rapid Wien.hunderte
ausgebombte Darmstädter untergebracht und verpflegt. -
In Darmstadt Nieder-Ramstadt zieht der darmstädter
Elisabethenstiftsanstaltspfarrer Albert Waldeck
(--) in der Anstalt für Epileptische in Hessen
des Evangelischen Verein für Innere Mission zum
Ruhestand in das Dachgeschoss des Frauenhauses, wo er
ohne Auftrag weiterarbeitet, wobei er
ungehinderten Zugang zu allen Zimmern und Sälen hat. -
Das in Frankfurt geborene an TBC alias Tuberkulose
erkrankte, homosexuelle NSDAP Mitglied, SA Mitglied und
deutscher Botschaftssekretär in Paris Ernst vom Rath (30) , dessen vater Gustav
Eduard Paul vom Rath (50)
ein bonner Fabrikdirektor ist, wird nach der
Polenaktion, bei der rund 17.000 illegale jüdische
polnische Einwanderer mit Gewalt wieder abgeschoben
wurden, von seinem Bekannten aus der pariser
Homosexuellenszene, dem in Hannover geborenen
homosexuellen polnischen Juden Herschel Grünspan (17) ermordet, der ihn der
Vergewaltigung bezichtigt, was Hitler (49)
verschweigt und in antijüdische Propaganda umarbeiten
lässt um ihm einen Vorwand für die Reichskristallnacht
zu liefern. - In Mainz wird das Dorf Gonsenheim
eingemeindet. - Deutschland zwingt Österreich auf
Rechtsfahrgebot und Rechtsverkehr zurückzuwechseln. - In
Frankfurt werden auf den Autobahnen blaue
Autobahnschilder mit Fernzielangaben aufgestellt und
Tankschilder mit Kilometerangaben bis zur nächsten
Tankstelle. - In Frankfurt wird nach der Projektierung
der A3 im Vorjahr mit dem Bau der Reichsautobahn vom
Frankfurter Kreuz, das es noch nicht gibt, mit der
Ausfahrt Luftschiffhafen Rhein Main alias Ausfahrt
Neu-Isenburg Zeppelinheim über die Mainbrücke bei
Eddersheim, die von der Firma Eduard Zyblin gebaut aber
bis Kriegsende nicht fertiggestellt wird, zur Ausfahrt
Wandersmann alias Wiesbadener Kreuz begonnen. - In
Frankfurt Rödelheim wird die Autobahnmeisterei der
Reichsautobahn eröffnet. - Der in Wiesbaden geborene
ehemalige Automobilrennwagenfahrer August Momberger (33) konstruiert den Wanderer
Stromlinien Wagen. - In Wiesbaden hat die Nassauische
Landesbank ihren Hauptsitz in der Rheinstrasse 42 und
ihre größte Filiale in Frankfurt auf der Zeil 127 auf
der Konstabler Wache. - In
Wiesbaden ist die Taunus
Auto Verkaufs GmbH Rheinstrasse 17-21
Telefonnummer 24449 (20 21 japanisches Restaurant
Sushileecious) das repräsentative
Mercedes-Benz Verkaufshaus mit großen
Ausstellungsflächen. Seltsamerweise wurde die
Taunus
Auto Verkaufs GmbH 7 Jahre zuvor von Georg
Pätzold und Jean Roth genau dort im damaligen Hotel Taunus Rheinstrasse
21 gegründet um die
Regionalvertretung des amerikanischen
Automobilherstellers General Motors in der Mainzer
Strasse 92 (20 21 Taunus Auto Mercedes Benz
Filiale) zu eröffnen.
Das Autohaus Autounion Göbel ist in der
Wilhelmstrasse 12
(20 21 Rhein Main Hochschule
Medientechnik). Adler
Automobile kauft man bei Auto Rossel in der
Bahnhofstrasse 19 (20 21 gegenüber Hifi Profis) und
bei Brönner in der Parkstrasse 39.
Das Ford Autohaus Willy Wink ist in der
Bahnhofstrasse 12 (20 21 Deutsche
Vermögensberatung). Das Opelhaus
ist am Bahnhofsplatz. BMW und Steyr Automobile kauft
man bei Schäufele in der Bahnhofstrasse 28.
Hansa Automobile werden in der Dotzheimer Str 61 bei
Vollmer verkauft. Die einzige Taxizentrale ist die
Autodroschken Zentrale Burgstrasse 4 (20 21 MKG Chirurgie) mit
der Telefonnummer 59966 die über 60 Taxis hat. Wer
ein elegantes Mietauto braucht, muss zur Automobil
Zentrale Eiberger Bahnhofstrasse 3 (20 21 Wiesbadener Volksbank),
wo auch die älteste der 14 wiesbadener Fahrschulen
ist. Sie ist auch eine der 3 Großsammelgaragen, wo man
sein Auto einmieten kann, da viele Automobile nicht
wintertauglich sind. - In Wiesbaden ist das Modehaus
Heudorf und Steinle Langgasse 32 Telefonnummer 27153 (20 21 Rewe) das größte
Damenbekleidungshaus der Stadt mit Filiale in den
Theatercolonnaden 4, das auch Kindermode und Pelzmode
anbietet. - In Wiesbaden hat die Reitschule und
Fahrschule Unter den Eichen der Familie Schmid (20 21 Rhein Main Hochschule
Medientechnik) eine 20x40m grosse
Reithalle, Verleihpferde, Pensionsstallungen und
staatlich geprüfte Lehrkräfte. - In Wiesbaden
verwendet der Kammerjäger Lewald Walkmühlstrasse 21
Telefonnummer 23769 Blausäure Zyklon Gas und T Gas zur
Ungeziefervernichtung. - In Wiesbaden gibt es 10
Tankstellen 2 Esso und 2 Shell Großtankstellen (wie 20 21 an den
Ausfallstrassen). Die 4
Automobil Schrottplätze ua Göbel Gartenfeldstrasse 15
(20 21 Parkplatz am HbF) und
Ott in der Mainzer Strasse 118 (20 21 gegenüber Mc Donalds)
liegen im Bereich Mainzer Strasse und Frankfurter
Strasse. - In Frankfurt übernimmt der frankfurter
Bankier Gustav von Metzler (30) im Zuge der Arisierung die
jüdischen Banken Bass & Herz und
Stern. - In
Wiesbaden Bierstein beginnt die Kalle AG mit der
Produktion von Cellophan, einer künstlichen
durchsichtigen Folie, mit der man im Haushalt
Einmachgläser verschließt und in der
Nahrungsmittelindustrie Lebenmittel abpackt.
- In Bad Homburg liefert das Horex-Columbus Werk in
Zusammenarbeit mit dem in Rodheim vor der Höhe
geborenen Konstrukteur Hermann Reeb und Richard
Küchen (37)
Motoren an den nürnberger Motorradhersteller
Victoria, darunter auch Motoren für
Automobile. - In Frankfurt sind 6 geschlossene
Adler Trumpf Rennlimousinen mit 1550 ccm 55 PS
Vierzylindermotor in Tropfenform bzw in Pontonform
hergestellt, die alle verschieden aussehen. Einer der
drei im Vorjahr in Frankfurt gebauten vierzylinder 60 PS
Adler Alu Stromlinien Sportwagen Super Trumpf mit 2000
ccm und 160 km/h Höchstgeschwindigkeit startet ein
zweites Mal beim 24 Stunden Rennen von Le Mans für
Automobile. - In Mainz Marienborn gibt der Besitzer des
Gasthaus Chausseehaus mit Weinberg die Cognacbrennerei
auf und entwickelt als Mikrobiologe den Amorella
Kirschwein, der aus Schattenmorellen besteht. - In
Frankfurt wird im Kino Lichtspieltheater Gloria-Palast
Ecke Kaiserstrasse 28/Neue Mainzer Strasse 29 der Film
Husaren Heraus! aufgeführt. Die Fassade ist
vollverglast. Der erste Stock dient als
Kinogrossreklametafel. - In Darmstadt brennen die
Synagogen in der Bleichstrasse und in der
Friedrichstrasse. - In Darmstadt wird wenige Monate
nach der Bitte des darmstädter Rüstungsproduzenten Wilhelm Köhler (41)
an seinen Freund, den frankfurter NSDAP Gauleiter Jakob
Sprenger (52) dessen
seit 5 Jahren in verschiedenen KZs internierter
Freund, ehemalige Komilitone und spd Politiker und
Schriftsteller Carlo Mierendorff (41) aus der Haft entlassen und
von der Gestapo nur noch beobachtet. -
In Frankfurt schimpft der Natur Apostel und frankfurter
Kneipenpoet Karl Waßmann (53) im
Weinlokal Spanisches Dorf am
Garküchenplatz über die Haltung der Frankfurter und lobt
die Juden, wofür er verprügelt und angezeigt wird und
danach unter Beobachtung steht. Er beginnt mit
übertriebenen Lobpreisungen der NS Größen, die ins
Satirische gehen. Zuhause am Erlenbruch 10 schreit er Heil
Hitler! aus dem Fenster, woraufhin ihn
seine eigene Frau Johanna Waßmann anzeigt und er wegen
Verfolgungswahn in die frankfurter Nervenklinik
eingewiesen wird. - Der Urheber der Lokalposse bzw
Komödie Die fünf Frankfurter, der wiener
Regisseur Carl Rössler (74), flieht
mit einer Bürgschaft der Familie Rothschild nach
England. - In Frankfurt richtet die Leiterin des
Modeamts Margarethe Klimt (--) zur
Eröffnung der neuen Räumlichkeiten in der arisierten
lulu brentano Barockvilla mit Konzertsaal in der
Bibliothek des jüdischen Röhren und Roheisen
Industriellen Paul von Hirsch (57) in der Neuen Mainzer
Strasse 57, in der Kurve, der zwei Jahre zuvor emigriert
ist, eine Modenschau aus,
bei der international konkurrenzfähige NS Haute Couture,
die aber Hochmode genannt werden muss, gezeigt wird. Der
frankfurter NSDAP Oberbürgermeister Friedrich Krebs (44) ist begeistert, stört sich
aber an der Jazz Musik. Der Architekt Walter Loeffler (40), der das Gebäude gerade
umgebaut hat, begeht nach einem Verhör durch die Polizei
wegen des Verdachts ein Kommunist zu sein, Selbstmord. -
In Frankfurt wohnt Prinzessin FA Lobkowitz in ihrer
Villa Hohenbuchen in der Mörfelder Landstrasse 275. - In
Wiesbaden wird die Schauspielerin Kathrin Ackermann,
die Mutter der Schauspielerin Maria Furtwängler,
als Tochter der Schauspielerin und Industriellenenkelin
Elisabeth Albert (28) später Elisabeth
Furtwängler geboren. - Die flörsheimer Fayencesammlung
des Juden Igor Levy (--) wird
beschlagnahmt. - In Wiesbaden Biebrich übernimmt das in
Frankfurt geborene SA Mitglied und NSDAP Mitglied Carl Adolf Schleussner
(43) die arisierte jüdische
Kamerafabrik Wirgen. Er bringt eigene Kameramodelle mit
dem neuen Firmennamen Adox heraus. - In Wiesbaden wird
die jüdische Synagoge zerstört, was der in Frankfurt
geborene Kaufmannssohn und evangelische wiesbadener
bergkirchen Pfarrer Sigmund Adolf Franz von Bernus (56) als Gotteslästerung im
Gottesdienst verurteilt. - Der in Graz geborene
morganatische hessendarmstädter Prinzenenkel und
battenberger Grafensohn Graf Assen von
Hartenau (48)
verhandelt für Österreich mit dem NS Finanzministerium
Berlin die Staatsschuldenfrage. - In Darmstadt
eröffnet Heinz Dächert (--)
im Mathildenhöhsaal Dieburger
Strrasse 26 das Kino Thalia. - In
Mainz veranstaltet der gleichgeschaltete Mainzer
Radsport Verein mit Vereinsführer Sbresny (--)
das zweite Mainzer Geschäftsradrennen,
das auf der Rundstrecke
Hindenburgstrasse~Goetheplatz~Uhlandstrasse~Leibnizstrasse~Adam-Karrillon
Strasse~Hindenburgstrasse abgehalten wird. - In
Rüsselsheim baut Opel nach 7 Jahren Teileproduktion auch
fertige Küchenkühlschränke der gm Marke Frigidaire.
- In Darmstadt hat der hessendarmstädter
Hofmarschall Graf Kuno von
Hardenberg (67)
einen tödlichen
Verkehrsunfall in seinem Automobil. -
In Frankfurt übernimmt der NS Leiter des städtischen
Gesundheitsamtes Gesundheitsdezernent Werner Fischer-Defoy
(58) alle jüdischen
Wohlfahrtseinrichtungen und deren Vermögen, wonach er
sich sogar mit der Gestapo um Kompetenzen streitet (was er 19 45 als Wiederstand
ausgibt). - In Mainz Kastel wird der
Karnevalsverein alias Fastnachtsverein Casino zum
Frohsinn verboten. - In Mainz-Kastel marschieren
deutsche Truppen über die Rheinbrücke nach Mainz,
besetzen damit die 50 km rechts und links des Rheins
bestehende Entmilitarisierte Zone und brechen damit
den Friedensvertrag von Versailles. gleichzeitig wird
die Glacis, der kasteler Stadtwald, abgeholzt und
darauf das Heereszeugamt erbaut. - In Frankfurt
besteigt der jüdische fuldaer Industrielle Arthur Kayser (66) auf seiner Flucht
mit seiner Familie das Flugzeug Junkers Ju-52 D-AVFB
nach Mailand, das über der Schweiz abstürzt. - In
Frankfurt findet im Großen Saal des
Volksbildungsheimes der 26.
Internationaler Kongress der Vereinigung von Zauberern
Magischer Zirkel unter der Schirmherrschaft des
frankfurter NSDAP Oberbürgermeister Friedrich Krebs (44) statt. - In Frankfurt
wird die Strasse L 521 nach Bad Vilbel mit der
Abzweigung nach Bergen erbaut. - Auf dem Rhein sind 17
% der gewerblichen Schiffe mit Schraubenantrieb mit
Dieselmotoren ausgestattet. -
In Darmstadt wird
der in Gießen geborene und im Vorjahr in
die NSDAP eingetretene Freiherr Hermann Karl Schenck von
Schweinsberg (38)
Staatsanwalt
am Landgericht, wo er auch Anklage in
mehreren Hochverratsverfahren vor dem
Volksgerichtshof führt, die meist mit
Todesurteilen enden. - In Darmstadt ist xxx
Wamboldt (--) NSDAP Oberbürgermeister,
xxx Haug (--) NSDAP
Bürgermeister, xxx Fink (--) ist
Stadtkämmerer,
O Kopp (--)
ist
Stadtbaurat,
Hofmann
(--) ist
Hochbaurat und Heusel
(--) ist
Tiefbaurat.
Die Staatlich Polizeidirektion ist in der
Hügelstrasse 31. In
der Hügelstrasse 85 gibt es das Reitinstitut alias
Reitschule Heinrich Schott mit der Telefonnummer
DARMSTADT 3271. - In Darmstadt gibt es das
Adolf-Hitler-Haus alias Braunes Haus in der
Bismarckstrasse 13. Als Tageszeitungen erscheinen der Arheilger
Anzeiger, das Darmstädter Tagblatt
Rheinstrasse 23, die Neue Eberstädter Zeitung
und die Neue Hessische Landeszeitung
Rheinstrasse 22. - In Offenbach ist xxx Schranz (--) NSDAP Oberbürgermeister
und xxx Koch (--) NSDAP Bürgermeister.
- In Frankfurt Nordend wird die im Spessart geborene
jüdisch orthodoxe Ruth Siegel später Ruth Westheimer (10) Brahmstrasse 8 später
Redakteurin für Sexualaufklärung und Sexualpraxis mit
einem von einer schweizer Jüdin organisierten
Kindertransport mit 100 weiteren jüdischen Kindern in
die Schweiz geschickt, wonach ihre Eltern verschleppt
und später ermordet werden. - In Wiesbaden, Marburg und
Berlin betreibt das ehemalige NSDAP Mitglied von 19 27,
seit 19 33 SA Mitglied, und Lehrer für höhere Schulen Karl Ernst Demandt (29) Forschung in den
Staatsarchiven zu den Urkunden und Regesten alias
Abschriften von Urkunden der Grafen von Katzenelnbogen.
Sein Sohn Alexander Demandt (01) wird 20 06 hier und auf dieser
Website 20 06 seine digitale und kostenlose
Veröffentlichung Regesten der Grafen von
Katzenelnbogen autorisieren, allerdings wird er
die NS Vergangenheit seines Vaters verschweigen, weshalb
ich Werner Mohr, der Autor dieser Chronik, mich
ausdrücklich von meiner ursprünglichen Homage für KE
Demandt distanziere. Nachdem dieser im Vorjahr nach 19
27 erneut in die NSDAP eingetreten ist, wird er Mitglied
der Waffen SS.
1937
Wetter: Beste Trockenbeerenauslese des 20.
Wein-Jahrhunderts. - In Wiesbaden wird der Beamte und
ehemalige evangelische Landeskirchenrat Fritz
Bernotat (47)
Eichendorffstrasse 1 Leiter der Abteilung Anstaltswesen
im Landeshaus Kaiser Friedrich Ring 75 im Amt für Erb-
und Rassenpflege und Vereinsleiter des Trägervereins der
Heil- und Pflegeanstalt Kalmenhof in Idstein
Veitenmühlweg 10, Vorsitzender des Vereins für
Volkspflege e.V. und Vorstand der Heil- und
Pflegeanstalt Scheuern in Nassau. - In Wiesbaden
wird der Westpreuße und WW1 Jagdflieger und SS Mann Erich Mix (39)
neuer wiesbadener Oberbürgermeister. - In Wiesbaden wird
eine Verdunkelungsübung abgehalten. - In Wiesbaden wird
die Ochanps Kaserne in der Schiersteiner Strasse
eingeweiht. - In Frankfurt emigriert der entartete
Maler Max
Beckmann (53) nach
Paris. - In Wiesbaden ist das Kino Capitol am
Kureck mit 288 Plätzen Ecke Taunusstrasse
1/Wilhelmstrasse. - Die Schwedin Zarah
Leander (30) wird im
UFA Film Zu
neuen Ufern der neue Star, der Marlene
Dietrich ablösen kann. - In Langen tritt der SA
Standartenpfarrer Wilhelm Seibert aus der SA aus, bleibt
aber in der NSDAP. - Der in Darmstadt geborene
Sippenforscher und SA Standartenführer der Obersten SA
Führung Prinz Wilhelm Karl von Isenburg (St) (34)
wird außerordentlicher Professor für Sippen- und
Familienforschung in München. - Der in Babenhausen
geborene langjährige frankfurter Erste Kapellmeister und
Dirigent an der frankfurter Alten Oper und der Museums
Gesellachaft im Saalbau
in der Junghofstrasse
(20 16 Ecke Junghofstrasse
13/Schlesingergasse mit Übergang zu Junghofstrasse 18
JP Morgan Private Bank) in Frankfurt Georg Ludwig Jochum (28) tritt in die NSDAP ein und
wird Plauener Musikdirektor und Theaterdirektor und
durch den faschistischen Philharmonieorchesteroberleiter
und neuen frankfurter Generalmusikdirektor Franz
Konwitschny (36), der
sogar SA Aufzüge in seine Aufführungen miteinbauen
wollte, ersetzt. - In Mainz ist Robert Barth NSDAP
Kreisleiter. - In Offenbach ist Karl Walther (39)
NSDAP Kreisleiter. - Der ehemalige frankfurter Armenarzt
und (laut Frankfurter Stadtarchiv) ehemalige erste
Präsident alias erste Vorstand alias erste Vorsitzende
des Ersten Automobilklubs Frankfurt alias Frankfurter
Automobil Club Theodor Mollison (61) ist führender NS
Rassetheoretiker und schickt als Doktorvater den SA Arzt
Josef Mengele (26) nach Frankfurt, wo dieser
Lieblingsschüler von Freiherr Otmar
von Verschuer (40),
dem Leiter des Universitäts-Institut
für Erbbiologie und Rassenhygiene in der
Gartenstrasse am Mainufer wird.
Ein weiterer Mitarbeiter ist der in Kreuznach geborene Zigeunerforscher
SA und NSDAP Mitglied Gerhart Stein (27). - Der Reserveoffizier der
Luftwaffe Georg Donatus von Hessen Darmstadt und
bei Rhein (St) (31)
tritt mit seiner in Athen geborenen Ehefrau, der
griechischen und dänischen Prinzessin Cäcilia
von Schleswig Holstein Sonderburg Glücksburg (St) (26) der NSDAP bei. - Das
in Offenbach Rumpenheim geborene NSDAP Mitglied,
Oberpräsident der Provinz Hessen-Nassau und Träger des
Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP Prinz Philipp von Hessen
Kassel Rumpenheim (St)
(41) nennt seinen in Rom
geborenen dritten Sohn Otto
Adolf. - In Frankfurt wird der in Frankfurt
geborene Schutzpolizist Heinrich Baab
(29) Kriminalassistentenanwärter im Passwesen
in der Gestapo Leitstelle, tritt der SS bei und
überwacht Geistliche. - In Frankfurt wird in der Alten
Oper die szenische Kantate Carmina Burana
des in München geborenen Berufsoffizierssohn und
Komponisten Carl Orff (43),
in der es um Sex und Saufen geht, uraufgeführt. - In
Weilmünster beginnen die Todesfälle in der Heil-
und Pflegeanstalt Weilmünster, Weilstrasse 10. -
In Wiesbaden wird die Wanderausstellung Entartete
Kunst im von unerwünschter Kunst gesäuberten
Nassauischen Landesmuseum Wiesbaden vom Deutschen
Volksbildungswerk eröffnet und in der NS Zeitung Nassauer
Volksblatt von Redakteur Hans Piroth
besprochen. Ausstellungsleiter und Direktor des
Nassauischen Landesmuseums Friedrich-Ebert-Allee 2 in
Wiesbaden Hermann Voss (53) tauscht mit dem wiesbadener
Museumsdepot ein klassisches Bild von Wilhelm von Schadow
gegen ein entartetes eingelagertes
Frauenportät von Otto Dix (46).
- In Darmstadt wird die Wanderausstellung Entartete
Kunst eröffnet. - In Mainz wird im Landesmuseum
Große Bleiche 49 - 51 die Wanderausstellung Entartete
Kunst eröffnet. - In Langen stirbt der in
Darmstadt geborene hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von
Hessen Darmstadt und bei Rhein (St)
(69) im Schloss Wolfsgarten. Seine Beerdigung
wird zu einer NSDAP Propandaveranstaltung. Sein ältester
Sohn, Erbe und neues NSDAP Mitglied Georg Donatus von Hessen Darmstadt und
bei Rhein (St) (31)
führt den Trauerzug in Wehrmachtsuniform an. Vier Wochen
später fliegt dieser zur Hochzeit seines Bruders, des
englischen Botschafts Attaches Prinz Ludwig
von Hessen Darmsstadt und bei Rhein (St)
(29) mit der schottischen
Medizinprofessorentocher und britischen
Botschaftertochter in Washington Margaret Campbell
Geddes (24), nach
London und stirbt mit seiner schwangeren in Athen
geborenen Ehefrau, NSDAP Mitglied und griechischen und
dänischen Prinzessin Cäcilia
von Schleswig Holstein Sonderburg Glücksburg (St) (26), die noch im Flugzeug
eine Fehlgeburt erleidet, mit den Kindern Ludwig und
Alexander und seiner Mutter, Witwe Prinzessin Eleonore von Solms Hohensolms Lich (St) (66) bei einem
Flugzeugabsturz bei Ostende, wobei das Flugzeug, eine JU
52, die in Frankfurt gestartet ist, an einem Schornstein
hängenbleibt. Ebenfalls sterben der Trauzeuge Baron
Joachim Riedesel von Eisenbach, das Kindermädchen Lina
Hahn und der frankfurter Segelflugpionier Alfred
Martens. Nur die in Langen auf Schloss Wolfsgarten
zurückgelassene neugeborene Prinzessin Johanna von
Hessen Darmstadt (St) (00)
überlebt. Prinz Ludwig
von Hessen Darmsstadt und bei Rhein (St)
(29) erbt, wird nach einer stillen Heirat in
London Chef des Hauses Hessen Darmstadt und adoptiert
nach seiner Rückkehr nach Darmstadt, Prinzessin Johanna
von Hessen Darmstadt (St) (00).
- Graf Maximilian Ludwig von Solms Rödelheim und
Assenheim (St) (--) lässt
sich von Prinzessin Viktoria von Leiningen (St)
(42) scheiden. - In Kronberg wird in der Villa
Mumm Kastanienhöhe 1 eine NSDAP Gauführerschule
eingerichtet (19 45 Erholungsheim
Waldfrieden). - In Darmstadt erfährt die
Gestapo von der Widerstandsgruppe um den KPD Funktionär
Georg Fröba (41),
hat aber noch 6 Jahre lang keine Beweise für eine
erneute Anklage. - Der in Frankfurt geborene, von der
Preußischen Akademie der Künste ausgeschlossene, mit
Publikationsverbot belegte jüdische Schriftsteller und
Bühnenautor Ludwig Fulda (75) kehrt nach einem USA Besuch
bei seinem ausgewanderten Sohn wieder nach Deutschland
zurück, erkennt dass das ein Fehler war und erhält keine
Aufenthaltserlaubnis für die USA mehr. - In
Mainz wird der jüdische Kunstsammler Siegmund Levi (73) gezwungen seine
Gemädlesammlung zu verkaufen. Er wird 19 42
deportiert und im Folgejahr im KZ Theresienstadt
ermordet. - In Frankfurt wird der in Frankfurt
geborene wormser NSDAP Landrat Otto Schwebe (34) frankfurter NSDAP
Kreisleiter. - In Wiesbaden wird ein Prozess gegen 17
Nerother Wandervogelbund Mitglieder im Alter zwischen 16
bis 25 Jahren, die sich nicht in die HJ eingliedern
lassen wollen und sich verbotenerweise privat treffen,
geführt. -
Der in Darmstadt geborene SA Standartenführer der
Obersten SA Führung Prinz Wilhelm Karl Prinz von
Isenburg Büdingen (St) (34)
wird NS Professor für Sippenforschung und
Familienforschung in München. - In Frankfurt wird das Palais Rothschild
Bockenheimer Landstrasse 10 und der Rothschildpark arisiert.
Dazu kommen der Grüneburgpark, die Villa Bockenheimer
Landstrasse 8, die Villa Taunusstrasse 12 und das
Rothschild Palais auf der Zeil. Dazu kommt die
Gemäldesammlung. Federführend für die Abpressungen ist
der Rothschild Anwalt Berg. - Wiesbaden hat 165.139
Einwohner und Offenbach hat 95.000 Einwohner. - In Lich
wird Prinz Wilhelm
von Solms Hohensolms Lich
(St) geboren. - Das aus Montabaur Heilberscheid
stammende NSDAP Mitglied und Volksgerichtshofrichter Robert
Hartmann (36)
verurteilt das im saarländischen Neunkirchen geborene
KPD Mitglied Erich
Honecker (25) wegen
Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens zu
einer Gefängnisstrafe von 10 Jahren. - In Rüdesheim wird
der Werbeslogan Im Asbach-Uralt ist der
Geist des Weines erfunden. - In Frankfurt bauen
die Apfelwein-Kelterer und Brüder Werner Possmann und
Fritz Possmann in der Eschborner Landstrasse 156 eine
neue Apfelwein Abfüllanlage. - In Frankfurt wird das
Gasthaus Württemberger Hof in der Fahrgasse (20 16 Hainer Hof 9) abgerissen.
- In Butzbach wird die Schinderhannes-Guillotine von
Scharfrichter Friedrich Hehr (--)
letztmals benutzt und in die Frauenhaftanstalt Frankfurt
Preungesheim gebracht. - In Wiesbaden wird die Germania
Brauerei Wiesbaden Mainzer Strasse 99-101 (20
16 Mc Donalds) in eine Aktiengesellschaft
umgewandelt. - Der Ruder Achter der frankfurter
Rudergemeinschaft Germania wird Deutscher Vizemeister. -
Der in Arolsen geborene SS Obergruppenführer Erbprinz Josias von Waldeck und
Pyrmont (St) (41)
wird Dienststellenleiter des SS Oberabschnitts Fulda
Werra und zieht in das Neue Schloss Arolsen ein. - In
Kronberg wird das in Uerdingen geborene frankfurter IG
Farben Vorstandsmitglied, Leiter der Sparte II im
Reichskriegsministerium und Wehrwirtschaftsführer Fritz Ter Mer (52) im geteilten 13.000 qm
große Villa Guaita Anwesen
Mitglied der NSDAP. - Juden wird der Handel mit Vieh
verboten. - In Frankfurt hat der Rhein Main Flughafen (20 21 Eingangsbereich Flughafen
Frankfurt Terminal 2) rund 39.000 Fluggäste
auf einer Fläche von 300 Hektar. - In Frankfurt wird die
zur Prostitution alias Sexarbeit genutzte
heruntergekommene mittelalterliche Hofanlage an der
Speicherschänke Der Große Speicher Nordseite
Bethmannstrasse Rotkreuzgasse und das Bordell und
Stundenhotel Schützenliesl Ecke
Karmelitergasse abgerissen. - In Frankfurt findet ein
Hallensportwettkampf der SA Gruppe Hessen statt. - In
Usingen stirbt der evangelische Pfarrerssohn, Arzt und
usinger NSDAP Kreisleiter Hans Lommel (62).
- In Frankfurt präsentieren die Adlerwerke einen ersten
deutschen vom Ferdinand Porsche Nachfolger Karl Jentschke (38) konstruierten Stromlinien
Serienwagen Adler 2.500 ccm Autobahn der als
Autobahnwagen in aller Munde ist. - In Frankfurt wird
der Adlerwerke Mitbesitzer und SS Untersturmführer Ernst
Hagemeier (--) wegen
mangelnder Beteiligung an SS Diensten und wegen Verkehrs
mit Juden aus der SS entlassen. - In Frankfurt wird der
in Frankfurt geborene ehemalige wormser Landrat Otto Schwebel
(34) neuer frankfurter NSDAP Kreisleiter. - In
Frankfurt hetzt im Volksbildungheim Eschenheimer
Landstrasse 4 (20 16 Metropolis)
der homosexuelle, kaltgestellte SA Führer, NSDAP
Mitglied und viertgeborene deutsche Kaisersohn August Wilhelm von Zollern
Preußen (St) (58)
alias Auwi. - In Frankfurt veranstaltet die
Stadt Frankfurt die rassenpolitische Veranstaltung Das
deutsche Antlitz im Spiegel der Jahrhunderte im
Karmeliterkloster. - In Wiesbaden Erbenheim feiert das
Jagdgeschwader 53 auf dem Flugplatz Erbenheim den
erfolgreichen Einsatz im Spanischen Bürgerkrieg für den
Faschisten Franco als Teil der Legion Condor. - In
Frankfurt findet eine Ausstellung Das Theater im Freien
im Karmeliterkloster statt. - In Frankfurt wird der
Bahnhof Goldstein in Bahnhof Frankfurt-Sportfeld
umbenannt. - In Frankfurt startet das Luftschiff Hindenburg
LZ 129 auf dem Flug- und Luftschiffhafen
Frankfurt Rhein-Main ohne seinen vorgesehenen
Luftschiffkapitän Hans von Schiller
(46). Der frankfurter
Wachoffizier Max Pruss (46)
wird Luftschiffkommandant und überlebt mit schweren
Brandwunden im Gesicht die ungeklärte Explosion bei der
Landung in Lakehurst, bei der 35 Menschen sterben. Der
diezer Bürgermeisterrenkel und Beobachter der
Geschäftleitung Ernst Lehmann (51) stirbt. Hans von Schiller
(46) führt die nächsten
letzten nichtkommerziellen Fahrten durch. Der
frankfurter Wachoffizier Kapitän Heinrich Bauer (35),
der frankfurter Funker Egon Schweikard (36),
der neuisenburger Maschinenoffizier Eugen Schäuble und
der frankfurter Chefingenieur Rudolf Sauter (36)
überleben u.a.. Der in Frankfurt Bonames geborene
Kabinenjunge Werner Franz (14),
dessen Bruder Günter Franz (16)
im Luxushotel Frankfurter Hof
Kaiserplatz 17 als Service-Lehrling arbeitet, überlebt.
Das Luftschiff war wegen amerikanischem Heliumboykotts
mit Wasserstoff gefüllt. - In Frankfurt treten die Comedian Harmonists
nur mit ihren arischen Mitgliedern als
Meister-Sextett im Saalbau in der
Junghofstrasse (20
16 Ecke Junghofstrasse 13/Schlesingergasse mit
Übergang zu Junghofstrasse 18 JP Morgan Private Bank)
auf. - In Frankfurt Höchst wird in der ehemaligen
französischen Kaserne, dem ehemaligen wilden KZ und
aktuellen RAD Reichsarbeitsdienstlager und SA
Dienststelle eine Flugabwehreinheit und offiziell auch
die motorisierte Strassenpolizei untergebracht, die
sowieso schon seit Jahren mit der SA gemeinsam ausrückt.
- In Frankfurt wird in der Alten Oper Carmina Burana des in München
geborenen Musikpädagogen und Komponisten Carl Orff
(42) uraufgeführt. - In Rüsselsheim finden
u.a. im Luxushotel Adler Frankfurter Strasse 6
völlig ausverkaufte Sitzungen des Rüsselsheimer
Carnevalsvereins mit Käthe Riffel als Kommandeuse der
Damengarde statt. Den Faschingszug begleiten der FCV
Flörsheim und der WCC Weilbach. - In Frankfurt findet
die SS Führertagung für Frankfurt, Kassel und Gießen
statt. - In Frankfurt fordert das Fürsorgeamt für elf
Bettler und Arbeitsscheue die Unterbringung in einem
Arbeitshaus. Neun werden ins Arbeitshaus Breitenau bei
Kassel gebracht. - In Wiesbaden tritt der in Sachsen
geborene wiesbadener Landespolizist Ernst Richard
(31) der NSDAP bei und wird Mitglied der
Gestapo bei der er sich den Spitznamen Henker von
Wiesbaden erarbeitet. Er wohnt in der
Kauberstrasse 9. - In Frankfurt gibt es 3 Mal so viele
Arbeitslose wie in Deutschland. - In Frankfurt werden 40
Zeugen Jehovas, die den Wehrdienst und den Hitlergruß
verweigern, nach zwei Flugblattaktionen verhaftet und
nach der Untersuchungshaft im Gefängnis Hammelsgasse vor
ein Sondergericht gestellt. Nach einer Haft, meist unter
einem Jahr in den Gefängnissen Höchst und Klapperfeld,
werden sie nicht entlassen sondern ins KZ Buchenwald
verschleppt. - In Frankfurt ist die Landesleitung der
Reichstheaterkammer in der Marienstrasse 17
Telefonnummer 32144, wo sich das
Bezirksbühnenschiedsgericht befindet. - In Frankfurt
wird das Kochkunstmuseum in
der Windmühlstrasse 1 geschlossen und alle Gegenstände
im von der Stadt übernommenen Sommerhoff Herrenhaus
Gutleutstrasse 299 eingelagert. - In Bad Homburg wird
der Wilddieb Vater Mieger nach seinem zweiten Mord an
dem Jagdhüter Ernst Hofmann bei Köppern gefangen
genommen und nach einem Jahr geköpft. Sein Sohn erhält
eine langjährige Zuchthausstrafe und wird danach in ein
SS Strafbataillon eingezogen. - Auf der Reichsautobahn Frankfurt–Darmstadt stellt
das inaktive SS Mitglied Rennwagenfahrer Bernd Rosemeyer (28) mit einem Auto-Union
Stromlinienwagen Typ
C einen Geschwindigkeitsrekord von 406 km/h auf.
- Das in Friedberg geborene SA Mitglied, Staatsanwalt Erich Milius (30)
wird Mitglied der NSDAP (1962
hessisches SPD Landtagsmitglied). - Das in
Frankfurt Sossenheim geborene katholische
Zentrumsparteimitglied, Windthorstbundredner,
Jurastudent, der im zweiten Staatsexamen bereits
durchgefallen ist, SA Anwärter Wilhelm Fay (26)
wird Mitglied der NSDAP, obwohl er über die Folter an
Pfarrer Alois Eckert (50)
und dessen katholischer Eliteorganisation Sturmschar
informiert ist (19 45 Mitbegründer
der hessischen CDU). - Die Fürstentochter
Prinzessin Marie Eleonore Elisabeth von Wied Albanien (St) (28)
heiratet Prinz Alfred von Schönburg Droyssig (St)
(32). - In
Rüsselsheim stellt Opel die Fahrradproduktion ein. - In
Frankfurt scheidet der in Polen geborene jüdische
Commerzbankaufsichtsrat Albert Katzenellenbogen
(74) aus. Er wohnt in
Frankfurt in der Miquelallee 7 und in Königstein im
Ölmühlweg. - In Frankfurt stehen rund um das Hotel Taunus in der Moselstrasse die
Prostituierten alias Sexarbeiterinnen. In den
angrenzenden Häusern 39 und 41 wohnen rund 20
Prostituierte. - In Trier wird ein Kloster wegen
homosexueller Aktivitäten geschlossen. 31 Mönche werden
aus der Waldbreitbacher Gemeinschaft ausgeschlossen. Sie
werden zu Haftstrafen verurteilt. - In Wiesbaden wird
gegenüber dem Hauptbahnhof das Opel Haus (20
17 Sparkassenversicherung) eröffnet. - In
Kiedrich am Rhein werden alle geistig behinderten
Pfleglinge aus dem Valentinushaus Suttonstrasse 24 zur
Tötung abtransportiert. - Der in Wiesbaden geborene
wiesbadener Musikdirektorensohn, NSDAP Mitglied und UfA
Filmregisseur Hans
H Zerlett (45) macht
mit dem freizügigen Revuefilm mit Blick hinter die
Kulissen Truxa
aus der in Frankfurt im Großen Hirschgraben
aufgewachsenen Burlesque Revue-Tänzerin und
Schauspielerin La
Jana (32) alias
Henriette Niederauer einen Filmstar. - In
Mainz zieht die NSDAP aus dem Osteiner Hof Schillerplatz
11 alias Braune Haus aus. -
In Frankfurt übernachten 513.662 Besucher, davon 71.158
aus dem Ausland. - In Frankfurt haben bis zum Frühjahr
3.500 Fahrgäste auf dem Weltluftschiffhafen
Rhein-Main ihre Zeppelinfahrt begonnen oder beendet. -
In Wiesbaden Erbenheim übernimmt Werner
Mölders (24) die 1.
Saffel des Jagdgeschwaders 334. - In Frankfurt wird das
Rennpferd Blasius für das Gestüt Waldfried Sieger des
höchstdotierten deutschen Pferderennens Braunes Band von
Deutschland mit 70.000 Reichsmark mit Trainer Valentin
Seibert und Jockey Walter Held. Dritter wird Iniga
Isolani vom bad homburger Gestüt Erlenhof. - Der in
Offenbach geborene Fechtmeistersohn, offenbacher
Fechtlehrer und Olympiaflorettfechter Fritz Gazzera (30) wird Mitglied der SS. - In
Darmstadt verhaften SS und SA 5 Priester vor der
evangelischen Stadtkirche alias Hauptkirche. - In
Frankfurt werden 37 Gläubige bei ihrer Bibelstunde
verhaftet und nur 30 davon wieder freigelassen. - Der
Sitz des SS Oberabschnitt Rhein wird von Arolsen nach
Wiesbaden verlegt. - In Wiesbaden wird der in Worms
geborene Keramikfabrikantensohn Richard Hildebrandt
(40) Führer des SS
Oberabschnitt Rhein. - In Frankfurt wohnt der
Regierungsbaumeister Fritz Luisenhoff (--)
(im Folgejahr Fritz Linsenhoff ) in der Villa des
jüdischen Kaufmanns S Rosenberg, die schon ein Jahr
leerstand, in der Friedrichstrasse 61 (20
17 bei google maps verpixelt). Er hat die
Telefonnummer 76115. - Der in Frankfurt geborene Jurist
und NSDAP Romanschriftsteller Carl Haensel (48) kann seinen Roman Der
Kampf ums Matterhorn von Luis
Trenker (45) als
Tonfilm Der
Berg ruft verfilmen lassen. - Standard
Benzin wird in ESSO Benzin umbenannt. - In Frankfurt
stirbt der Sektkellereibesitzer Peter Arnold Max Hermann
Mumm von Schwarzenstein (65).
- In Hochheim verkündet die Sektkellerei Graeger auf
propagandistische Werbung verzichten zu können. - In
Wiesbaden werden im evangelischen Kinder Erziehungsheim
Geisberg alle Mischlingskinder telefonisch zum
Gesundheitsamt bestellt und dort angeblich der Blinddarm
entfernt, tatsächlich aber eine Sterilisation
durchgeführt. Nach der Ernte werden 155 Kinder in 4
Omnibussen ohne Angabe des Ziels abgeholt und in
bezirks- oder kommuneneigene Erziehungsheime in Hessen
verlegt. Von ihnen werden 65 in das Kinderheim der Heil-
und Pflegeanstalt Kalmenhof Veitenmühlweg 10 in
Istein und in ein Mädchenerziehungsheim in Camberg
verlegt. 23 bleiben in Wiesbaden zurück und werden im
Kinderheim Hofgut Geisberg Jonas Schmidt Strasse 2
untergebracht. Wie beabsichtigt ist dadurch der weitere
Betrieb des Heimes gefährdet, weshalb die Insassen des
städtischen Altersheims Dietenmühle, das geschlossen
wird, in der Pfitznerstrasse 15 aufgenommen werden. Der
in Wiesbaden geborene Vorsitzende des nassauischen
Landesverbandes des Evangelischen Vereins und abgesetzte
evangelische Landesbischof August Kortheuser (79) weigert sich die Leitung
an den NSDAP Landeshauptmann abzutreten, der eine SA
Schule auf dem Geisberg einrichten will. - In Frankfurt
wird der in Thüringen geborene Wirtschaftsfunktionär und
NSDAP Mitglied Karl Eckart
(41) hessennassauer NSDAP
Gauwirtschaftsberater und kommt so in die Aufsichtsräte
der frankfurter Gemeinnützigen Wohnungs- und
Siedlungsbau AG, der offenbacher Schuhfabrik
Hassia, der frankfurter
Adlerwerke, der Philipp
Holzmann AG, der frankfurter Maschinenfabrik
Moenus AG, der frankfurter
Torpedo Werke und der Frankfurter
Sparkasse von 18 22, wo er sich skrupellos
bereichert (1949 aufgespürt, aber
nicht angeklagt). - In Bad Homburg komponiert
der Musiker Paul Grützner sein Laternenlied
für das 3. Laternenfest. - In Bad
Homburg führt das Grenzlandtheater Trier im Theater
das Shakespeare-Trauerspiel Hamlet
auf. - In Frankfurt tagt der Reichsverband der
Deutschen Fotografischen Industrie im Hotel Carlton
Am Hauptbahnhof 18 und die Deutschen Elektroingenieure
im Hotel Monopol-Metropol Mannheimer Strasse
11. - Ein sechszylinder Opel 7 PS kostet als Viersitzer
4.600 Reichsmark, als viertürige Limousine 4.900
Reichsmark und als Luxus Limousine 5.400 Reichsmark. -
In Frankfurt Schwalbach helfen 25 Jungen aus dem NS
Erziehungslager Landjahrlager Schwalbach beim Bau des
Freibades alias Schwimmbades. Gleichzeitig erhalten sie
eine Wehrerziehung. In Wachhäuschen stehen sie mit einem
Spaten bewaffnet in HJ Uniform Wache. - In Frankfurt
wird die Eintracht-Tribüne eingeweiht, wobei die
Sportclub Frankfurt 4 x 100 Meter Staffel vor 10.000
Zuschauern deutschen Jugendrekord läuft. Der Sportclub
Frankfurt verkauft seine Sportlanlagen an der
Adickesallee, die der jüdische
Metallgesellschaftsgründersohn Richard Merton (56) komplett vorfinanziert und
wieder an den Verein übertragen hat, an die Stadt
Frankfurt und mietet sie danach. - In Wiesbaden wird der
ehemals frankfurter Techniker Anton Finster (--)
Alleinbesitzer des Automobilhersteller Kruck-Werke
Wiesbaden Schiersteiner Strasse 21. - In Schloss
Vollrads wird Karl-Philipp von Matuschka Vollrads als Sohn von Graf Richard
von Matuschka (44) und
der Grafentochter Eleonore
von Neipperg (25)
geboren. - Für die Automobilhersteller Adler, Opel und
Röhr und andere führt der berühmteste deutsche und
berliner Werbegraphiker Bernd Reuters (36) eine dunkle Phase ein. Er
wird trotz eines jüdischen Großvaters nicht verfolgt. -
In Rüsselsheim konzentriert sich Opel ausschliesslich
auf die Automobil-Produktion, wobei nach 2.600.000
hergestellten Fahrrädern die Produktion eingestellt wird
und die Fertigungsanlagen an NSU verkauft werden. - In
Frankfurt Niederrad findet ein Steherrennen zwischen
Holland und Deutschland der Radrennfahrer auf dem
Sportfeld statt. - In Frankfurt schlagen bei einem
schweren Gewitter Blitze in die elektrische
Strassenbahnanlage ein, wobei in der unterirdischen
Umformerstation die Sicherungen herausspringen und nur
bei zwei Tramwagen die Motoren durchbrennen. Bei der
Fürstenbergerschule Eschersheimer Landstrasse schlägt
ein Blitz ein, bei der ein Fahrradfahrer auf dem Weg
nach Bergen getroffen wird. Er fällt bewusstlos in den
Strassengraben und überlebt. - In Frankfurt tritt der in
Stettin geborene Schauspieler Heinrich George (44) mit dem Residenztheater
Wiesbaden Ensemble im Stück Der andere Feldherr
von Hanns Gobsch (44) auf. - In Darmstadt hat die
Gestapo im Polizeipräsidium 98 Mitarbeiter. - Ein
frankfurter Adler Rennwagen gewinnt das Pena Rennen in
Sintra in Portugal durch Manuel Nunes dos Santos. - In
Mainz werben das Reisebüro Lyssenhop-Frenz
Ludwigsstrasse 4 und das Reisebüro Hillebrand
Reichsklarastrasse 10 für Gruppenpauschalreisen mit dem
Zeppelin nach Amerika, wobei man hervorhebt, dass man
sich rechtlich im Zeppelin auf deutschem Boden befindet.
- In Bad Homburg eröffnet der Pharmaunternehmer Eduard Fresenius (63) das Gasthaus Diät-Pavillon,
wo frische Obstsäfte und Gemüsesäfte nach ärztlicher
Verordnung angeboten werden. Auch Milchmischgetränke,
später Milchshakes genannt, werden angeboten. - Das
frankfurter EFSC Schwimmclub Mitglied Walter Minnich (18) ist in der deutschen Rekord
Staffel über 4 x 200 Meter. Außerdem wird er Deutscher
Jugendmeister über 200 Meter Brust. - In Rüsselsheim
werden 300 gegen Lohnabbau streikende Opelarbeiter
festgenommen. - Der in Groß-Gerau geborene wiesbaden
bierstadter Pharmaunternehmer Adam Herbert (50) baut für 152.000
Reichsmark das verwahrloste ehemaligen
Taunusbahnhofsgelände zur Herbert Parkanlage um. - Der
in Frankfurt geborene jüdische frankfurter Bankierssohn
und hochdekorierte, meistgespielte deutsche Bühnenautor
Ludwig Fulda (75)
kehrt von einem einjährigen Besuch seines Bruders in den
USA nach Deutschland zurück, erkennt seinen fatalen
Fehler, sitzt daraufhin in Deutschland fest und begeht
zu Kriegsbeginn Selbstmord. - In Frankfurt veranstaltet
die frankfurter Karnevalgesellschaft Weindel wie im
Vorjahr im Zoo Gesellschaftshaus eine große Damen- und
Fremdensitzung. - In Frankfurt betritt ein Löwenwärter
das Aussengehege und wird von einem Löwen getötet. - In
Frankfurt wird das Kaufhaus Hansa Ecke Zeil/Brönnergasse
abgerissen und durch einen modernen Neubau für das
Kaufhaus Woolworth ersetzt. - In Wiesbaden beendet die
wiesbadener Bankierstochter und Automobilrennfahrerin
mit ONS Zulassung und Mitglied des Wiesbadener Automobil
Clubs Hildegard Diemer (36) nach
16 Siegen und 7 Ehrenpreisen bei diversen
Automobilrennen ihre sportliche Karriere. Ihre Autos:
Opel P4 und Minerva. - In Frankfurt wird der in
Frankfurt geborene ehemalige, nach Streitigkeiten nicht
mehr in Parteilisten aufgeführte und nach einem erneuten
Wiederaufnahmeantrag nicht aufgenommene hessen NSDAP
Gauleiter Anton Haselmayer (42) mit der Mitgliedsnummer 36
nicht wieder in die Partei NSDAP aufgenommen, wonach er
nicht mehr auffindbar ist. - In Mainz wird der Begriff
Rheinhessen als politisches Gebiet nach 119 Jahren
wieder abgeschafft. - In Mainz zieht die
Stadtkommandantur der Wehrmacht in den Osteiner Hof
Schillerstrasse 11, in dem die mainzer NSDAP
Kreisleitung residiert. Die Gestapo Mainz, eine
Nebenstelle der Gestapo Darmstadt befindet sich im
Eckhaus Kaiserstrasse 31/Leibnizstrasse im Haus des
Juden Ludwig Goldschmidt. Im Innenhof wird ein
Lattenverschlag als Gestapogefängnis genutzt und im
Keller wird gefoltert. - In Rüsselsheim wird das Stadton
am Sommerdamm als neuer Heimspielort und Trainingsplatz
des SC Opel Rüsselsheim 19 06 eröffnet. - In Darmstadt
eröffnet der Sportverein TSG Darmstadt 46 hinter der
Wooginsel eine Rollschuhbahn. - In Mainz Gonsenheim wird
eine Kaserne gebaut. - In Frankfurt wird am
Autobahnkreuz Frankfurt West alias Westkreuz direkt
hinter der nördlichen Abfahrt von A5 auf A 648 von
Norden kommend und der gleichen Auffahrt von der Messe
kommend Höhe Bottenhorner Weg eine Autobahntankstelle
mit einem bis zu fünfmal größeren Eisenbetondach, das an
den zur Einfahrt und zur Ausfahrt schräg anzufahrenden
Zapfsäulen, je 2 für Benzin und 1 für Gemisch mit drei
dünnen Stahlrohren abgestützt ist und einem bis zum
Flachdach in Flügelform reichenden rechteckigen
Kassengebäude mit abgerundendeten Stirnseiten eröffnet.
- In Frankfurt Kelsterbach findet man Artefakte aus der
frühen Bronzezeit. - In Frankfurt baut die Fahrradfabrik
Adler 3 vierzylinder 60 PS Alu Stromlinien Sportwagen
Super Trumpf mit 2000 ccm und 160 km/h
Höchstgeschwindigkeit, die beim 24 Stunden Rennen von Le
Mans erstmals starten, weil das Vorjahresrennen, bei dem
wieder deutsche Automobile in Frankreich bei
Autommobilrennen teilnehmen durften, ausgefallen ist.
Dazu nimmt auch ein Adler Trumpf Junior teil, der in der
Einliter-Klasse startet. Die zwei Rennlimousinen von
Graf Peter Orssich und Rudolf Sauerwein belegen zwar nur
den sechsten Gesamtrang, werden aber als Klassenerste
gewertet, Otto Löhr und Paul von Guilleaume fahren auf
Platz 9. Der dritte Wagen, der von Anne-Cecile
Rose-Itier und dem SS Mitglied Fritz Huschke von
Hanstein (26) wird
durch die schwarze Flagge disqualifiziert, weil er
unerlaubt nachtankt, woraufhin Anne-Cecile zutiefst
enttäuscht ist. - In Frankfurt fährt der Münchner BMW
Erfolgs Werksfahrer Ernst Henne (--)
auf einem vollverkleideteten 500 ccm BMW
Motorrad auf der Autobahn einen Geschwindigkeitsrekord
von 279 km/h. - In Wiesbaden stirbt der in Bonn geborene
Genealoge und preußische Generalleutant aD Ernst von Oidtman (83). Drei seiner Brüder waren
ebenfalls preußische Generale. Sein Großvater war der
ehemalige großherzoglich frankfurter Aussen- und
Kriegsministers Freiherr Josef Karl Theodor von
Eberstein (+18 33). -
In Frankfurt wird die jüdische Privatbank Sulzbach (1968 Sal Oppenheim jr) in die
Goethestrasse 34 arisiert und in Kirchholtes Bank
umbenannt. Der in Wiesbaden geborene Rechtsanwalt Heinrich Kirchholtes (51) ist der christliche
Schwager des Besitzers Karl Sulzbach
(77). - Prinz Karl von Leiningen (St) (39) wird
Mitglied der NSDAP. - Die ursprünglich unstandesgemäß
geborene unverheiratete Gräfin Frieda von Büdingen (St) (67) stirbt.
- In Frankfurt beginnt man den Schnelltriebzug Bauart
Köln entsprechend dem Fliegenden Holländer nach
Heidelberg einzusetzen. - In Frankfurt tritt der
frankfurter Bankier Freiherr Simon Moritz von Bethmann (50) verheiratet mit der
Grafentochter Maximiliane von Schimmelpenninck (48)
der NSDAP bei, wo sich leidenschaftlich engagieren.
Gleichzeitig wird der Rotary Club Frankfurt aufgelöst,
deren Gründungspräsident er war. - Das frankfurter
Modeamt veranstaltet eine Modenschau in Florenz. - Die
frankfurter NS Gesellschaftsdame und Saloniere Lilly
von Mallinckrodt-Schnitzler (48)
wird Vizepräsidentin der Jury der französischen
Ausstellungskommission für Haute Couture. - In Frankfurt
wird das in Leipzig geborene ehemalige
Jugendbewegungsmitglied und frankfurter Universitäts
Fotografie Kunsthistoriker Konrad Helbig (20)
wegen Unzucht mit männlichen Personen alias
homosexuellen Handlungen zu einer zweijährigen
Gefängnisstrafe verurteilt, bei der er aber vorzeitig
entlassen wird. - In Rüsselsheim zieht die rüsselsheimer
Volksbank in die Bahnhofstraße. Zum Vorjahr steigen die
Spargelder um 25 % auf 850.875 Reichsmark, seit drei
Jahren um 100 %. In zehn Jahren hat sich die Bilanzsumme
von 472.220 Reichsmark auf rund 1,25 Millionen
Reichsmark erhöht. - In Wiesbaden wird der Direktor der
Landesheilanstalt Eichbach SS
Arzt Friedrich Mennecke (33) zum Adjutant des SS Arztes
im SS Oberabschnitt Rhein/Westmark befördert. - In
Wiesbaden wird in der Brunnenkollonade vor dem Kurhaus
eine Hitler Büste vom in Wiesbaden Bierstadt geborenen
ehemaligen Kunstgewerbeschullehrer und Bildhauer
Carl
Wilhelm Bierbrauer (56) aufgestellt.
- In Frankfurt wird die neuerbaute Halle im Gericht
mit einer Hitler Büste geschmückt. - In Frankfurt Nied
wird der ehemals vertriebene Städel Kunstinstitut
Professor Richard
Scheibe (58) für
seine neue Statue eines nackten knienden Soldaten mit
Schwert und Stahlhelm gefeiert. Er ist auf allen
deutschen NS Kunstmessen und Propagandamessen vertreten.
- In Wiesbaden werden Telefongespräche vom in
Fernsprechamt umbenannten Telegrafenamt vermittelt. -
Der in Mörfelden geborene ehemalige farbwerkehöchst
Betriebsschlosser und ehemalige gewählte frankfurter KPD
Abgeordnete Heinrich Schulmeyer (36)
wird in Moskau nach dem Ausschluß aus der KPD im Vorjahr
wegen Spionage angeklagt und ohne Gerichtsverhandlung zu
10 Jahren Arbeitslager verurteilt. - In Frankfurt wird
der in Bad Schwalbach geborene aus Berlin abgeordnete
Sanitätsratssohn und sechsjähriges NSDAP Mitglied Otto Frickhoeffer (45) Erster Kapellmeister des
Frankfurter Rundfunk Symphonie Orchesters. - In
Frankfurt erschafft der in Hanau Kesselstadt geboren
ehemalige Städelkünstler und langjährige NS Künstler Carl
Stock (61) für das
Degussa Haus an der Ecke Hofstrasse/Neue Mainzer Strasse
eine Arbeiterskulptur (20 11 beim
Abriss entfernt danach Schauspielhaus). - In
Hochheim beginnt die Stadt das Hochheimer Winzerfest
wieder zu veranstalten, verlegt es aber an den Weiher
(20 23 Marktgelände). - In
Wiesbaden hat der Vorsteher des evangelischen
Diakonissen Mutterhauses Paulinenstift und
evangelische Pfarrer Ernst Eichhoff (--),
der in SA Uniform herumläuft, 233 Diakonissen alias
Schwestern unter sich, von denen 80 % uneingeschränkt
zu ihm stehen. - In Hanau wird im Hauptquartier der
Gestapo im Behördenhaus am Freiheitsplatz der jüdische
Arzt Otto Schwabe (41) im
Vernehmungszimmer befragt, wonach er tödlich aus dem
Fenster stürzt. - In Frankfurt wird die neue
automobiltaugliche Neue Isenburger Schneise nach
Neu-Isenburg eröffnet. - In Frankfurt wird das
Kaufhaus Grand Bazar Ecke Zeil/Brönnerstrasse später
Woolworth als letzte große Baumaßnahme auf der Zeil
vor dem Krieg abgerissen. - In Offenbach versucht der
jüdische Lederindustrielle Max Hirsch (--)
den als J Mayer & Sohn
gegründeten Familienbetrieb Mayer &
Feistmann nach Turin zu verlegen, was die Familie
verhindert.
1936
Wetter Totale Mondfinsternis. Schneechaos auf der
Bergkuppe Eisenene Hand oberhalb Wiesbadens.
Borkenkäferbekämpfung. - In Deutschland wird ein
Preiserhöhungsverbot für alle Güter und Leistungen,
besonders des alltäglichen Lebens eingeführt. - In Mainz
gründet die Mainzer Ranzengarde ein Kadettencorps für
die Teilnahme bei Saalveranstaltungen ab dem 4
Lebensjahr und für die Umzüge ab 6 Jahre, wobei ein
Fanilienmitglied bereits Ranzengardist sein muss. - In
Frankfurt wohnt das NSDAP Mitglied und NSKK Führer
Landgrafensohn Prinz Richard von Hessen (St) (35)
in der Lindenstrasse 7. - In Wiesbaden Biebrich werden
in der Mosburg die Jahrhunderte alten Grabplatten der
Grafen Johann II von Katzenelnbogen (St)
(++) und Johann IV
von Katzenelnbogen (St) (++) wieder abmontiert und
zurück ins Kloster Eberbach gebracht. - Die Tageszeitung
Nassauisches Volksblatt behauptet zu
Silvester, dass die Arbeitslosigkeit restlos beseitigt
ist. - In Wiesbaden feiert die NSDAP unter wiesbadener
NSDAP Kreisleiter Hugo Römer (--)
mit Sitz Wilhelmstrasse 15 und Telefonnummer 23589 ihr
10 jähriges Bestehen. - In Frankfurt eröffnet der
Flughafen Frankfurt Rhein Main (20
21 Eingangsbereich Flughafen Frankfurt Terminal 2) mit einem Flug des Lufthansa
Kapitäns Krist mit einer JU 52 vom alten Flughafen
Rebstock (20 17 freies Gelände
hinter Ibis Hotel), einer Ehrenrunde über der
Stadt und der Landung auf dem neuen Flughafen Rhein Main
(20 21 Eingangsbereich Flughafen
Frankfurt Terminal 2), zu dem man
stadtausswärts über die Flughafenstrasse oder von der A5
Autobahnabfahrt Frankfurt Süd 1 km nördlich des
Frankfurter Kreuzes, das es noch nicht gibt, anreisen
kann. - Gründung des Flug- und Luftschiffhafens
Rhein-Main. In Frankfurt starten die Luftschiffe Graf
Zeppelin LZ 127 und Hindenburg LZ
129 im Linienverkehr nach Rio de Janeiro mit einer
Flugzeit von 4 Tagen 12 Stunden zum Preis von 1.500
Reichsmark und und einem Frachtpreis von 10
Reichsmark/kg und Lakehurst. Frankfurt ist der neue
Heimathafen der Luftschiffe. Eine Zeppelinhalle ist
fertiggestellt. Die Landebahnen sind Rasenflächen. - In
Rüsselsheim läuft das Automobil Opel Kadett vom Band. -
In Wiesbaden eröffnet Erich Ewert (--)
das Apollo Theater mit 400 Plätzen mit dem
Bavaria-Film Die Puppenfee mit Adele
Sandrock und Paul
Hörbiger (40) im
Hotel Wiesbadener Hof in der Moritzstrasse
6. - In Frankfurt zieht die Frankfurter Gestapo, die den
Wiesbadener Regierungsbezirk überwacht, um sich räumlich
abzugrenzen aus dem Polizeipräsidium in der Friedrich
Ebert Anlage 11 aus und in den 5. Stock des
Siemens-Hauses in der Bürgerstrasse 22 Wilhelm Leuschner
Strasse ein. - In Frankfurt werden die Zeugen Jehovas
Balthasar Mayer und seine Frau Elisabeth Mayer nach der
Denunziation durch Anwohner bei der NSDAP Ortsgruppe
nach der Protestaktion Luzerner Resolution zu 10 Monaten
Haft im Gestapogefängnis Frankfurt Preungesheim
verurteilt, aber erst 19 38 entlassen und dabei sofort
ins KZ Buchenwald verschleppt. - Der in Darmstadt
geborene SA Standartenführer der Obersten SA Führung und
Prinz Wilhelm Karl von Isenburg (St) (33)
ist Mitglied der berliner Reichsstelle für
Sippenforschung des Reichsministeriums des Innern. - In
Wiesbaden laufen die Steuervergünstigungen für die
eingemeindeten Stadtteile nach 10 Jahren aus. - In
Rüsselsheim findet eine Triumph-Fahrt des alten
Führerkorps der NSDAP statt. - Militärtransporte
passieren Limburg in westlicher Richtung. - Adolf Hitler
(47) stellt durch die
Besetzung des Rheinlandes angeblich die Souveränität des
Deutschen Reiches wieder her und wird dafür gefeiert. -
In Wiesbaden Erbenheim übernimmt die Deutsche Luftwaffe
den zivilen Flughafen, einen ehemaligen Autorennkurs und
ehemalige Pferderennbahn und macht ihn zu einem
Jagdflieger Stützpunkt. Es gibt drei Flughäfen im
Rhein-Main-Gebiet: Erbenheim, Darmstadt und Frankfurt. -
Der in Katzenelnbogen Berghausen geborene Großbauernsohn
und ehemalige Gestapo Gründer Rudolf Diels (36) lässt sich von seiner
ersten Ehefrau und Industriellentochter Hildegard
Mannesmann scheiden. - In Frankfurt wird eine
Religionsgesellschaftssteuer mit 7,5 % der Lohn- und
Einkommensteuer, eine Religionsgemeindesteuer mit 7 %
der Lohn- und Einkommensteuer und ein Kirchnotgeld von 2
Reichsmark für steuerfreie Mitglieder und 4 Reichsmark
für alle anderen erhoben. Ehefrauen sind ausgenommen. -
In Lorch wird eine Telefonselbstwählstelle eingerichtet.
- In Frankfurt übernimmt die Firma Johann Handel das
jüdische Geschäft Porzellan Bär in der Stiftstrasse
8-10. - In Kronberg verkauft Fritz Mumm von
Scharfenstein seinen Sommersitz Kastanienhöhe 1 an den
NS gesteuerten Gemeinnützigen Schulungsverein
Hessen-Nassau, der ihn wenige Monate später der NSDAP
schenkt. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene Rot-Weiß
Frankfurt Fussballer und spätere Elfmeterschießen
Erfinder Karl Wald (20)
Fussballschiedsrichter. - In Wiesbaden hat in der
Lessingstrasse 16 die SA Standarte 80 unter
Obersturmbannführer Künemund die Telefonnumer 59351, die
NSKK Motorstandarte 148 unter Oberstaffelführer Werner Best (33)
die Telefonnummer 23565, der Obersturmbann III/R unter
Obersturmführer Oeckinghaus und der Sturmbann II/R unter
Obersturmführer Hellenbrand und der SA Reitersturm 5/150
unter Obersturmführer Fritz Herbst gemeinschaftlich die
Telefonnummer 59351. - In Wiesbaden hat in der Villa
Uhlandstrasse 4 der SS Abschnitt XI unter SS
Brigadeführer Hildebrandt die Telefonnummer 28940. - In
Wiesbaden haben in der Walkmühlstrasse 31 die SS
Standarte 78 unter Obersturmbannführer Kühtz und der SS
Sturmbann I/78 unter Obersturmführer Limbach die
Telefonnummer 28091. - In Wiesbaden ist der SS
Motorsturm 4/I/11 in der Dotzheimer Strasse 38 (20
16 AIDS Beratungsstelle). - In Wiesbaden ist
der SS Nachrichtensturmbann 11 in der Parkstrasse 9 (20 16 Seniorenstift Drexler Haus zur
Gesundheit). - In Wiesbaden ist der Arzt Walter
Gronemann Kreis-Arzt und Leiter des staatlichen
Gesundheitsamtes Rheinstrasse 35 mit der Telefonnummer
27865, der Oberregierungsrat und Veterinärrat Dr Schipp
Kreis Tierarzt in der Albrechtstrasse 35 mit der
Telefonnummer 24333. - Wiesbaden hat 164.422 Einwohner.
- In Frankfurt zieht die NS Organisation Kraft durch
Freude KdF in die Eschenheimer Landstrasse 4 (20
16 Metropolis) ein. - In Deutschland werden die
Persönlichkeitsrechte und Urheberrechte am Filmbild
eingeschränkt. - In Groß-Gerau wird die Unionbrauerei
Groß Gerau der jüdischen Familie Maxsohn arisiert
und weit unter Wert an den in Langenselbold geborenen
Bauunternehmersohn Willy
Kaus (36) und Willi
Orschler verkauft. - In Rüsselsheim erhält der
Automobilhersteller Opel Steuerfreiheit. Mit dem
ersparten Geld werden die Kapazitäten ausgebaut. - In
Mainz wird Hildegard Kühne Kommandeuse der Prinzengarde
und damit erstes weibliches Mitglied der mainzer
Prinzengarde während der Fastnacht. - In Offenbach
übernimmt die NSV durch Kauf durch die NSDAP den
jahrelangen offenbacher SA Brigade Stützpunkt Villa
Wecker Dreieichring 24. - In Kronberg wird das 13.000 qm
große Villa Guaita Anwesen
geteilt und im abgeteilten Park eine Wohnsitz mit
Parklandschaft für das in Uerdingen geborene frankfurter
IG Farben Vorstandsmitglied, Leiter der Sparte II im
Reichskriegsministerium und NSDAP Wehrwirtschaftsführrer
Fritz Ter Mer (52)
erbaut. - In Frankfurt Seckbach wird öffentlich, dass
der evangelische seckbacher Pfarrer Karl Heinrich Stein
(66) jüdische Wurzeln hat. -
In Frankfurt Seckbach hängt der Stürmerkasten am
Seitengebäude der Gastwirtschaft Zum Lindenfels
in der Wilhelmshöher Strasse 112, dem NSDAP Parteilokal.
- In Frankfurt hat der Rhein Main Flughafen (20
21 Eingangsbereich Flughafen Frankfurt Terminal 2) rund 29.000 Fluggäste auf
einer Fläche von 300 Hektar. - In Frankfurt schließt in
der Friedberger Anlage das Promenadencafe
Seilerstrasse 34 und wird als BDM und HJ Heim von der
NSDAP genutzt. - Der in Frankfurt Rödelheim geborene
Gutsbesitzer und NSDAP Reichstagsmitglied Freiherr Karl Friedrich von
Schorlemer (St) (50) stirbt. - Der jährliche
Sommergast in der hessenkasseler Residenz in Kronberg
und evangelische amerikanische Prediger Frank
Buchman (58), dem
sexuelle Übergriffe auf seine männlichen Anhänger
vorgeworfen werden, wird in der Zeitung New York
World Telegram mit Ich danke dem Himmel für
einen Mann wie Adolf Hitler, der eine
Verteidigungslinie gegen den Antichrist des
Kommunismus aufgebaut hat, zitiert. - Die NSKK
Motorgruppe Hessen veranstaltet eine Taunusgeländefahrt.
- In Frankfurt findet das Treffen des alten Führer-Korps
der NSDAP statt. WMF stellt dafür versilberte
Zigarettenetuis her. - In Frankfurt findet ein Gautag
Hessen Nassau statt. - In Darmstadt überfliegen der
Zeppelin Luftschiff LZ 129 Hindenburg und Zeppelin
Luftschiff LZ 127 Graf Zeppelin die Stadt. - In
Darmstadt muss Graf Renault van Becker das ehemalige Parkhotel
alias Haus Hagenburg Dieburger Strasse 241 (20
16 Georg Christoph Lichtenberg Haus)
in einer Zwangsversteigerung abgeben. - Der in Frankfurt
geborene Jakob Weiseborn (43) löst den in Worms Osthofen
geborenen ehemaligen Landtagsabgeordneten mit goldenem
NSDAP Parteiabzeichen Karl
d’Angelo (45) als KZ
Dachau Schutzhaftlagerführer ab. - In Wiesbaden
Erbenheim wird auf dem Flughafen Erbenheim das
Jagdgeschwader 53 Teil der Legion Condor. - In Frankfurt
gastiert der Zirkus Althof 2 Wochen lang im Schumann
Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 auf. -
In Frankfurt startet das Luftschiff Hindenburg
LZ 129 auf dem Flug- und Luftschiffhafen Frankfurt
Rhein-Main zu seiner Propagandafahrt über das voll
besetzte Olympia Stadon in Berlin. - In Frankfurt treten
die Comedian Harmonists
nur mit ihren arischen Mitgliedern als
Meister-Sextett im Saalbau in der
Junghofstrasse (20
16 Ecke Junghofstrasse 13/Schlesingergasse mit
Übergang zu Junghofstrasse 18 JP Morgan Private Bank)
auf. - Die SS Mannschaften zur Bewachung von KZs
werden im neugegründeten Totenkopfverband
zusammengefaßt. - In Wiesbaden feiert der verbotene und
verfolgte Fastnachtsverein Die Spinner des Gesangsverein
Gutenberg heimlich sein 10 Jähriges Jubiläum in der
Friedrichstrasse und verteilt Blutorden.
- In Rüsselsheim wird im Café Robert Graßmann
am Bahnhof (20 16 auf der Fläche
des Bahnhofsplatz) ein Carnevalsverein mit dem
Schuhmachermeister Leo Brandscheid als Vorsitzenden, mit
laut Vereinschronik 20 16, einer anderen
Organisation, an die die Einnahmen abgeführt werden
müssen, gemeinsam gegründet. - In Offenbach wird
ein Prinzenpaar während des Carnevals eingeführt. - Der
mit Gräfin Marie von Stolberg Wernigerode (St)
(64) verheiratete Graf Wilhelm von Solms
Laubach (St) (75) stirbt. -
In Frankfurt veranstaltet der Reit und Fahr Club
Frankfurt mit der SA Gruppe Hessen alias SA
Reiterstandarte 49 ein Reit- und Fahrturnier in der Festhalle
an der Messe. - In Frankfurt wird der Frankfurter
Renn-Verein mit Sitz in Frankfurt verpflichtet für den
Weiterbetrieb der Pferderennbahn Niederrad zu sorgen. -
In Frankfurt Höchst wird vom von der Tageszeitung Frankfurter
Zeitung herausgebrachten Stadt-Blatt
die Eröffnung der ersten Holztankstelle des
Rhein-Main-Gebietes am Großtankbahnhof an der
Autoumgehungsstrasse nördlich von Höchst gemeldet. - In
Frankfurt bezieht die Wehrmacht die Kaserne in der
Gutleutstrasse 138 (20 17
Behördenzentrum), was die SA und die Polizei
mit einem Fackelzug feiert. - Die NSDAP veranstaltet mit
dem KdF einen Volk-Karneval auf dem Goetheplatz, dem
Rathenauplatz und im Hippodrom
Ecke Stresemannallee/Kennedyallee 19-23 (20
16 Chinesisches Generalkonsulat). Kehraus
feiert man mit dem Bordfest auf der Monte Olivia im Palmengarten.
Der Frankfurter Karnevalsverein 19 11 feiert im Bachsaal
neben der Festhalle an der Messe einen
Jubiläums-Maskenball. - In Frankfurt tritt das Mädel mit
dem Schifferklavier Maira Ney (46)
im Scala Groß-Frankfurt
Bleichstrasse 57 auf. - In Frankfurt kommt Max Schmeling (31) mit dem Zeppelin Luftschiff
Hindenburg LZ 129 am Flughafen Rhein Main (20 21 Eingangsbereich Flughafen
Frankfurt Terminal 2) an
und fährt mit einem Adler Cabrio zum Rathaus, wo er von
einer begeisterten Menge bejubelt wird. - In Mainz
kritisiert der in Mainz geborene MCV
Fastnachtsbüttenredner Seppel Glückert (45) Hier Kritik zu üben
frei - so an Dachau knapp vorbei - Freude auslöst,
immer wieder auch bei euch ich kenn' euch Brüder! Ihr
habt Recht, warum aach nit! Wozu ha'mer dann die Bütt?
Um zu hören mit Gemüt, Was mer nit zu lese krieht!
- Das eifrige NSDAP Mitglied Erbprinz Georg Ludwig von
Erbach Schönberg (St) (33)
wird von seinem Cousin und Himmlerduzfreund SS
Obergruppenführer und Multimilliardär Erbprinz Josias von Waldeck
Pyrmont (St) (40)
gedrängt der SS beizutreten. Dafür muss er aus der
Kirche austreten. Sein Vater Fürst Alexander von Erbach
Schönberg (St) (64) übt das
kirchliche Patronatsrecht in seinen Gemeinden weiter
aus. - Prinz Wittekind von Waldeck Pyrmont (St)
wird geboren. Prinz Maynolf von Erbach Schönberg (St) wird geboren. - In
Frankfurt zieht der in Darmstadt geborene
Steuerbeamtensohn Klaus Köbel (18)
in das Kameradschaftshaus Langemarck des NS
Studentenbundes in der Westendstrasse 55 (verschweigt
NSDAP Mitgliedschaft, Mitglied des Hessischen
Landtags). - In Frankfurt wird der Erbprinz Wolfgang Ernst von
Isenburg Büdingen (St)
als unehelicher Sohn von Otto Friedrich III (St)
(32) und Prinzessin Felicitas Anna von Reuß
Köstritz (22) geboren. - In
Frankfurt gibt es 3 Mal so viele Arbeitslose wie in
Deutschland. - In Wiesbaden ist das Adolf Hitler
Haus der HJ und des BDM in der Herbert Norkus
Strasse 39 alias Riederbergstrasse 39. - Auf dem
Feldberg gewinnen der in Frankfurt geborene
Rennwagenfahrer Heinz
Brendel (21) auf NSU
Fiat zum zweiten Mal in der Rennwagenklasse 1100 ccm und
der in Frankfurt geborene Autohändlersohn und
Rennwagenfahrer Walter Glöckler (21) auf Hanomag in der
Rennwagenklasse 1500 ccm das Feldbergrennen bei
Frankfurt. - Der in Darmstadt geborene NS Genealoge und
Sippenforscher des Reichsinnenmisterium Prinz Wilhelm Karl Hermann von
Isenburg (St) (33) erstellt die Stammtafel
zur Geschichte der europäischen Staaten. - Der
knochentumorkranke kroatische Oberrabbinersohn und
ehemalige frankfurter Medizinstudent David Frankfurter (27) erschießt den schweizer NS
Leiter Wilhelm
Gustloff (41). Das
Attentat wird als Beweis für eine jüdische
Weltverschwörung genutzt. - In Frankfurt gibt es an
einem Eintopfsonntag in der Bahnhofsgaststätte im
Hauptbahnhof von 11:00 bis 17:00 Uhr für 2 Reichsmark
Gemüsesuppe mit Ochsenfleisch oder Pichelsteiner Topf,
wovon 1,20 Reichsmark an die Winderhilfe gehen. Die
normale Speisekarte bietet u.a. schon als Vorspeisen
Gänseleber-Terrine mit Butter und Toast für 3,50
Reichsmark, eine Portion Caviar auf Eis für 5 Reichsmark
und 3 Austern auf Eis oder gebacken für 1,80 Reichsmark.
An Suppen gibt es auch internationale Küche wie
französische Gemüsesuppe, italienische Minestra für 1,25
Reichsmark und echte Schildkrötensuppe für 80 Pfennige.
An kleinen Zwischengerichten werden u.a. geboten:
Makkoroni mit Schinken überbacken für 1,30 Reichsmark
und Krebsschwänze in Dill an Curry-Reis für 1,80
Reichsmark. - Der in Frankfurt geborene Fürst Carl
Gustav von Isenburg Büdingen (St)
(61) adoptiert Otto
Friedrich von Isenburg Wächtersbach
(St) (--) für
seine Nachfolge. - Rüsselsheim hat 16.000 Einwohner. -
In Frankfurt beginnt die Arisierung
des europäischen Telefonkonzerns des in London geborenen
jüdischen frankfurter Telefonunternehmersohnes Harry Sally Fuld (25)
mit der Umbenennung in Telefonbau & Normalzeit
T&N (20 17 Telenorma).
- In Frankfurt geben die jüdischen Bankiers Lust &
Kohn und Paula Weill ihre ruinierten Banken auf und
lassen sogar große Teile des Privatvermögens bei ihrer
Flucht zurück. - In Frankfurt verliert das
Nachtschwärmerlokal Gondel
an der Ecke Allerheiligenstrasse/Albusgasse seine
Nachtkonzession trotz NSDAP Kontakte und SA und SS
Freigabe. - Der in Mainz geborene Arzt und frankenberger
NSDAP Landrat Richard
Donnevert (40)
versucht vergeblich hersfelder NSDAP Kreisleiter zu
werden. - Der in Wiesbaden geborene wiesbadener
Musikdirektorensohn, NSDAP Mitglied und Filmregisseur Hans H Zerlett (44) hat seinen größten Erfolg
mit dem Mediziner-Drama Film Arzt aus Leidenschaft, wonach er
auch den propagandartigen Max Schmeling Film Max
Schmelings Sieg - Ein deutscher Sieg drehen darf.
- In Mainz gibt es zur Fastnacht beim Rosenmontagszug
einen Motivwagen, bei dem Juden als betrügerische
Weinpanscher dargestellt werden. - In Bad Homburg wird
Nereide für das Gestüt Erlenhof Sieger des
höchstdotierten deutschen Pferderennens Braunes Band von
Deutschland in München mit 70.000 Reichsmark mit Trainer
Adrian von Borcke und Jockey Ernst Grabsch. - In
Wiesbaden wird ein Reichskriegsgericht in der
Gerichtsstrasse 2 eingerichtet. - In Rüsselsheim wird
das 500.000 ste Opel-Automobil-Modell Olympia
hergestellt, das mit dem Zeppelin Luftschiff Hindenburg
LZ 129 von Friedrichshafen nach Rio de Janeiro
exportiert wird. - In Frankfurt wird die Landespolizei
geschlossen in die Wehrmacht eingegliedert, die Polizei
in eine Ordnungspolizei mit den Untergliederungen:
Schutzpolizei, Gendarmerie und Gemeindepolizei sowie in
eine Sicherheitspolizei mit den Ressorts Kriminalpolizei
und Politische Polizei. Der Personalbestand betrug zu
dieser Zeit in Frankfurt 53 Offiziere und 1183
Wachtmeister. - In Frankfurt wird der Prokurist der
hamburger Filiale Friedrich Linsenhoff (--)
Vorstand der Philipp Holzmann AG. Vorstand Heinrich
Holzmann (58) wird zum
Betriebsführer ernannt. - Die in Offenbach geborene und
in Frankfurt Sachsenhausen aufgewachsene jüdische
Arzttochter Helene
Mayer (26) alias
blonde Helene, die schon jahrelang in den USA lebt,
startet trotz Kritik und Warnung internationaler Medien
an den Olympischen Spielen, gewinnt Florett Silber,
wobei sie den Hitlergruß zeigt und wird von Hitler (47) als beste und fairste
Sportlerin der Welt bezeichnet. Im Folgejahr wird sie
aber amerikanische Staatsbürgerin. - In Offenbach wird
das jüdische Kaufhaus Oppenheimer und das
Konfektionsgeschäft Hermann Hirschen boykottiert. - In
Offenbach meldet die Tageszeitung Offenbacher
Nachrichten, dass das jüdische Warenhaus
Leonhard Tietz Ecke Frankfurter Strasse/Marktplatz arisiert und in Kalberla
umbenannt wird. - In Wiesbaden wird der
sachsenanhaltiner Forstbeamtensohn, Jurist und NSDAP
Regierungsprsäident Werner
Zschintzsch (45) als
Standartenführer Mitglied der SS. Außerdem wird er
Staatssekretär. - In Darmstadt wird der in Höchst
geborene Gießereigeschäftsführersohn und limburger
Landgerichtspräsident NSDAP Mitglied Ludwig Scriba (51) neuer
Oberlandesgerichtspräsident mit Sitz in der Rheinstrasse
62. - In Darmstadt marschiert, reitet und fährt die
Wehrmacht mit Kriegsgerät mit dem hessen darmstädter
Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und
bei Rhein (St) (68)
während einer Parade zum Exerzierplatz durch die
Marienplatz, Grafenstrasse und Elisabethenstrasse. Hohe
Offiziere tragen Pickehaube und Schneuzer. Die
Hitlerjugend HJ steht Spalier. - In Darmstadt fährt vor
dem alten Stadthaus Höhe Grafenstrasse in der
Rheinstrasse die elektrische Strassenbahn Nr 6 alias
Bim. - In Frankfurt stirbt die homosexuelle
spätimpressionistische Malerin Mathilde Battenberg (58). - In Frankfurt wird die
Reichsautobahn nach Gießen eröffnet. - Frankfurt Der
frankfurter Gastronnom Gustl Meyer veranstaltet in
seinen speziell dekorierten Biergaststätten Bayrisch
Zell Kaiserstrasse 56 mit der Schorschl Sagerer
Kapelle und im Platzl
Kaiserstrasse 68 mit der Toni Reil Kapelle ein
Oktoberfest. - In Rüsselsheim hat das Hotel Mainlust
mit Zentralheizung, fliessendem Wasser, Bad und eigener
Weinkellerei die Telefonnummer 3. - In Frankfurt findet
das Feldberg Rennen statt, das der DAC Berlin München
veranstaltet. Hohemark ist Startpunkt und auf dem
Feldberg ist das Ziel. Ein Zuschauerplatz kostet 1 Mark
20 Pfennig. - In Frankfurt muss sich der
Automobilkonzern Adlerwerke von Mercedes-Benz nach
Verkaufszahlen auf Rang 4 verdrängen lassen. Erster ist
der amerikanische Konzern Opel in Rüsselsheim und
zweiter Auto-Union. - In Frankfurt bewirbt sich das
Weinhaus Der Brückenkeller von F Albert in der
Schützenstrasse 6 mit der Telefonnummer 24238 als
weitgerühmt und wiederholt prämiert als
Spitzenrestaurant in Europa und als Eines
der 10 Besten der Welt mit beschwingter Musik
werktags ab 18:00 Uhr geöffnet. Man speist in
einem historischen Weinkeller, der liebevoll mit
Kunstwerken aus verflossenen Jahrhunderten
ausgestattet ist. - In Frankfurt erhält der
Städel-Professor Franz Karl Delavilla
(52) vom
Reichskriegsministerium den Auftrag die
Gemeinschaftsräume des Olympischen Dorfes in Berlin zu
gestalten, wofür seine Klasse eine Olympia-Medaille von
Adolf Hitler (52)
überreicht bekommt. Er erhält vielfache NS
Auszeichnungen (1947 Er beantragt
vergeblich Wiedergutmachung für seine vergbrannten
Bilder, wird aber wieder Städelprofessor 1955
Bundesverdienstkreuz 1. Klasse). - In Frankfurt
wird der enteignete Grüneburgpark als öffentlicher Park
eröffnet und das enteignete Palais als Café. - In
Frankfurt Schwalbach werden in der freistehenden Villa
NS Erziehungslager Landjahrlager Schwalbach 60
katholische saarländische Jungen aufgenommen. - In Mainz
stirbt der neu gewählte Generalvikar der katholischen
Diözese Mainz Philipp Jakob Mayer
(66) nach wenigen Monaten im
Amt. - In Frankfurt brennt im Riederwaldstadion des
Fussballvereins TuS Eintracht Frankfurt am Ratsweg 14
die Tribüne und das angrenzende Haus ab, wodurch der
Verein im benachbarten Stadion des lokalen Konkurrenten
FSV Frankfurt, ebenfalls am Bornheimer Hang, spielen
muss. - In Darmstadt Griesheim wird am Flughafen
Darmstadt ein schwanzloses Raketenflugzeug getestet. -
In Frankfurt wird die
Sportclub Frankfurt Diskuswerferin Milli Reuter (--)
für Olympia vorgeschlagen, aber nicht nominiert. - In
Frankfurt lässt der Rennfahrer und Direktor der
Adler-Werke, Erwin Kleyer (48),
der in Kronberg in der Villa Germania in der
Königsteiner Strasse 10 wohnt, sieben frontgetriebene
Coupés mit fast identischer stromlinienfömiger
Karosserie mit 1500 ccm Motor, die Stromliniencoupes,
nach einem Entwurf von Freiherr Reinhard von
Koenig-Fachsenfeld (--),
nach aerodynamischen Erkenntnissen von Paul Jaray bauen,
die er auch selbst fährt. Das Chassis hat die Nummer 167
671. Drei Fahrzeuge, die überlegen bei einem
Automobilrennen in Spa alle drei ersten Plätze belegen,
sind wie die anderen für die Strasse zugelassen. - In
Mainz wird im Luftschutzkeller im Polizeipräsidium in
der Friedrich-Ebert-Anlage 11 ein Polizeisportverein
gegründet. Vorsitzender wird Polizeihauptwachtmeister
Hermann Lohrum (44). Nikolai,
Anstatt, Wehrum, Diefenbach, Sickinger, Kunz und Reubold
bilden den Vorstand. Im Sportausschuss sind Bieger,
Bock, Dresen Kohmann, Ries und Stadler. Innerhalb von
zwei Monaten hat der Verein 319 Mitglieder, davon nur 4
jünger als 30. - In Frankfurt erhält der
Automobilrennfahrer und NSDAP Mitglied Prinz Max von Schaumburg Lippe
(St) (36) einen Adler
Trumpf Rennwagen, mit dem er beim 24 Stundenrennen in
Spa Dritter wird. - In Frankfurt meldet man den Adler
Trumpf Rennwagen zum 24 Stunden Rennen von Le Mans an,
wo nach dem Krieg ein erstes deutsches Team starten
darf, doch wegen Unruhen und Streik abgesagt wird. - In
Rüsselsheim wird Opel grösster Automobilhersteller
Europas. Man beginnt mit der Produktion des
Erfolgsmodells mit Sicherheitskarosserie Kadett. - In
Frankfurt wird eine Prostituierte (39)
alias Sexarbeiterin in der Schüppengasse 26 alias
Weißadlergasse ermordet. Der Mörder wird einige Tage
später festgenommen. - Der morganatisch geborene
schaumburg-lipper Prinzensohn Graf Otto Heinrich von
Hagenburg (35) aus
Darmstadt gewinnt bei den Olympischen Spielen den
Internationalen Kunstflugwettbewerb. - In Wiesbaden
besichtigt der Gestapo Chef Heinrich Himmler (36) mit seiner Frau Margarete (43)
das wiesbadener Kurhaus. - In Frankfurt
verurteilt die III. Große Strafkammer des Landgerichts
Frankfurt einen Angeklagten wegen Rassenschande alias
Sex mit einer jüdischen Frau in zwei Fällen zu 2 ½
Jahren Zuchthaus. - In Frankfurt feiert die Stadt
Frankfurt das Volksfest auf dem Main, zu dem es Ochs am
Spieß und Feuerwerk gibt. - In Wiesbaden absolviert der
in Mainz geborene spätere Showmaster Heinz Schenk (18) eine Lehre im Kaufhaus
Krüger & Brandt und nimmt Schauspielunterricht,
wofür man ihm wegen eines jüdischen Elternteils ein
Abstammungsgutachten gefälscht hat. - In Mainz besucht
der Holzbildhauersohn Gustl Stark (19)
nach einer Dekorationsmalerlehrer für ein Jahr die
Staatsschule für Kunst und Handwerk in Mainz. - In
Frankfurt wird das Kino Saalburg Filmbühne in
der Stiftstrasse am Eschenheimer Turm mit dem Film Schatten
der Vergangenheit mit Luise Ullrich (26) nach einer umfänglichen
Modernisierung wiedereröffnet. - In Wiesbaden ist die
Haushaltsschule und Töchterschule Ernetine Schlemmer in
der Fischerstrasse 8, wo Mädchen Kochen lernen. - In Bad
Vilbel wird in 320 m Tiefe die Quelle Hassia Sprudel im
Kurpark erschlossen. - In Wiesbaden richtet die
städtische Kur und Bäderverwaltung Wiesbaden mit dem
Reichsverband zur Pflege des Gesellschaftstanzes die
Europameisterschaft in den Standardtänzen aus, die der
Tanzsportverein TC Blau Orange Wiesbaden, gegründet von
der Tanzschule Bier, organisiert und wobei das deutsche
Meisterpaar Walter Lottersberger/Kitty Bössl den zweiten
Platz erringt. - Das wiesbadener Tanzsportpaar Otto und
Inge Teipel wird neuer deutscher Meister in den
Standardtänzen. - In Frankfurt veranstaltet die
frankfurter Karnevalgesellschaft Weindel im Zoo
Gesellschaftshaus ein große Damen- und Fremdensitzung. -
Beim Feldbergrennen im Taunus gewinnt der
Automobilrennfahrer Ernst-Dietrich Troeltsch (26)
mit dem Bugatti T51A-51134 die Rennwagenklasse bis 1500
ccm. - In Mainz Weisenau bezieht der
Gebirgstrachtenverein Edelweis das Gasthaus Zum
Römer als neues Vereinslokal. - In Darmstadt
gilt das Belegkrankenhaus Alice Hospital an der
Dieburger Strasse zum modernsten Krankenhaus Europas
ausgebaut. - In Darmstadt Goddelau hat die Heil- und
Pflegeanstalt Philippshospital ehemals Irrenanstalt
Philippshospital 1.100 Betten. - In Darmstadt wird der
Elektroakustikfachmann und Elektromusiker Jörg Mager (56),
als Pionier der Elektromusik, wegen fehlendem
wirtschaftlichem Nutzen aus dem Sommerhaus im Prinz Emil
Park mit seinem Universalinstrument Partiturophon alias
Alltonorgel, das elektroakustisch Blasinstrumente,
Streichinstrumente, Schlaginstrumente und Kirchenglocken
immitieren und beliebig Tonhöhen verändern kann, wohnt,
zuckerkrank von der Stadt geworfen. Er zieht nach
Aschaffenburg, wo er drei Jahre später stirbt. - In
Frankfurt wird die frankfurter Ortsgruppe des ehemaligen
politischen Automobilclubs Deutscher Auto Club alias
DAC, der sich audrücklich zur Weimarer Republik bekannt
hat, in Jüdischer Autoclub eV umbenannt. - Der in
Darmstadt geborene Freiherrensohn Robert-Georg von
Malapert-Neufville (24),
wird Leutnant der Luftwaffe und Kampfflugzeugpilot. - In
Bad Homburg kauft der in Groß-Umstadt geborene
Kolonialwarenhändlersohn NSDAP Mitglied und SA Mitglied
Hans Trippel (28)
einen Schlachthof und baut dort seine Amphibium
Fahrzeuge mit 250 Mitarbeitern. - In Königstein ist das
Parkhotel Bender mit
der Telefonnummer 205 das erste Haus mit allem Komfort.
- In Frankfurt zieht das Herrenbekleidungskaufhaus Peek
& Cloppenburg in die Häuser Böhler Zeil 112 und
Minerva Zeil 114 links des Weidengäßchens zwischen das
jüdische Kaufhaus Tietz und die Hauptpost und nimmt auch
Damenoberbekleidung in das Sortiment auf. Die gerade
verwitwete geschiedene Vera Cloppenburg alias Vera
Wentzel heiratet den Zahnarzt und SS Mann Rolf
Hinrichsen (26). - In
Darmstadt wird die erste deutsche Autobahntankstelle
direkt an der einzigen darmstädter Autobahnabfahrt
Darmstadt zur Rheinstrasse (20 21
verlegt, Rheinstrasse 329) eröffnet. - In Bad
Homburg wird der Autobahnzubringer Pappelallee noch als
Schotterweg eröffnet und danach mit Betonplatten
fertiggestellt. -
In Frankfurt beginnt die Elektrogerätefabrik Braun von
Max Braun (46)
in der Idsteiner Strasse Radios und Plattenspieler als
Musiktruhe Phono-Super 637 GW zusammen zu verbauen und
das Kofferradio BKS 36 herzustellen. - In Rüsselsheim
beginnt die der amerikanische Automobilhersteller in
seiner Tochterfirma Opel die wichtigen Führungsstellen
mit NSDAP Mitgliedern zu besetzen und jüdische
Firmenangehörige zu entlassen oder nach Amerika zu
versetzen. - In Frankfurt veranstaltet die HJ Hessen
Nassau eine Führertagung, bei der minderjährige
politische Führer geehrt werden. - In Frankfurt wird
nach der Auflösung des Renn-Klub im Vorjahr der
Renn-Verein neu gegründet, wonach wieder Pferderennen
bei Renntagen durchgeführt werden. - In Darmstadt ist
Generaloberveterinär aD E Hohlwein Wilhelminenstrasse 4
1 Vorsitzender der Ortsgruppe des Deutschen Teckel Club
alias Dackelclub, der sich im Restaurant Gutenberg
Ecke Grafenstrasse/Gustav Lorenz Strasse trifft. -
In Darmstadt hat in der Rheinstrasse 9 der Deutsche
Automobil Club eV Rheinhessen Strarkenburg mit dem
stellvertretender Gauführer und Bezirksführer Wilhelm
Merck Wilhelminenstrasse 57 Telefonnummer 3340 und dem
Bezirksgeschäftsführer Gustav Darmstädter Frankfurter
Strasse 53 und der Deutsche Automobil Club eV Darmstadt
mit dem stellvertretenden Gauführer Eugen Seipert, der
sich im Städtischen Saalbau trifft, eine gemeinsames
Geschäftsstelle. Beide Stellen sind dem NSKK in der
Rheinstrasse 36 im Motorhaus Starkenburg mit Oberführer
Ludwig Keller und Standartenführer Veith untergeordnet.
- In Darmstadt hat der Regierungsrat aD Freiherr Robert
Löw von Steinfurth den Vorsitz. - In Darmstadt
beinhaltet das Amtliche Adressbuch der Stadt
Darmstadt einen Geschichtsteil über nur die
Jahre 19 24 bis 19 32, in dem der Direktor des
Stadtarchivs und der Stadtbücherei Adolf Müller die
Ereignisse aus (NS)
Zeitungen und der Chronik des
Stadtarchivs zitiert. - In Mainz wird zugunsten der
Musikhochschule Frankfurt die Musikhochschule Mainz
wieder zu einem gewöhnlichen Peter Cornelius
Konservatorium zurückgestuft. - Fürst Carl Gustav von
Isenburg Büdingen Büdingen (61) adoptierte
Otto Friedrich von Isenburg Büdingen Wächtersbach (--). - Der rüsselsheimer opel
Aufsichtsrat Wilhelm
von Opel (65)
trifft während der Präsentation des 1.450
Reichsmark teuren Opel P4 auf der Berliner Autoschau auf
Adolf Hitler (47), dem er
zu flapsig sein neues Kleinwagen Automobil mit Heil
Hitler, Herr Hitler! Und das, mein Führer, ist unser
Volkswagen! vorstellt, wonach der Bau des
Volkswagens nicht beim amerikanischen Opel Konzern,
sondern bei der deutschen Konkurrenz Porsche in
Wolfsburg beginnt (2012 taz).
- Der in Wiesbaden geborene zum
außerordentlichen Professor für Städtebau an der
darmstädter Technischen Hochschule und neue Landesleiter
Hessen-Nassau der Reichskammer der Bildenden Künste,
NSDAP und SA Mitglied, der Architekt Karl Lieser (37)
späterer Architekt des Henninger Turms
beginnt mit der Entfernung von Entarteter Kunst in
der gesamten Region. - Die in Frankfurt geborene
Malerin Marie Paquet-Steinhausen
(55) verheiratet mit dem in
Wiesbaden geborenen Schriftsteller Alfons Paquet (55) ziehen von der Burg
Schöburg bei Boppard, die im Familienbesitz ist, nach
Frankfurt in die Villa Schaumainkai 17
(20 22 Museum für angewandte Kunst) in die
Wohnung von Freiherr Th von Flotow. - In Frankfurt wird
die speziell jüdische Frauenrechtlerin Bertha
Pappenheim (77) nach
einer Denunziation in Schutzhaft genommen, von
der Gestapo verhört und zu Tode gefoltert. - In Mainz
wird der dreijährige frankfurter Erste Kapellmeister der
Alten Oper Karl Maria Zwißler (36)
für 30 Jahre mainzer Generalmusikdirektor und
Generalintendant. - Der in Frankfurt geborene jüdische
Weinhändlersohn Otto Loewi (63)
erhält den Nobelpreis für Medizin und
Physiologie für die Entdeckung der humoralen
Übertragbarkeit der Nervenreizung. In Mainz erhält
der in Kopenhagen geborene jüdischevangelisch
konvertierte städtische Hautklinikleiter Hugo Müller
(68) die Erlaubnis in
zweiter Ehe Susanna Zisch (44)
zu heiraten. - In Frankfurt wird der
in Dietzenbach geborene Jurist und darmstädter
Kreisamtsmitarbeiter Paul Ringhausen (28) stellvertretender Leiter
der Gestapo (problemlose
Eingliederung nach dem Krieg als Berater der IHK
Frankfurt). - In Wiesbaden nimmt der streng
nationalsozialistisch eingestellte Rotary Club
Wiesbaden den neuen wiesbadener nassauisches
Landesmuseum Direktor Hermann Voss (52) auf. Danach wird er
aufgelöst. - In Bad Homburg gewinnt Grand Prix
Europameister Bernd Rosemeyer (27) das Dritte und letzte
Große Feldbergrennen auf Mercedes Benz Automobilen und
mit Hakenkreuzarmbinde. - Das frankfurter Modeamt
veranstaltet mit der Unterstützung von Lilly
von Mallinckrodt-Schnitzler (47)
mit der Anglo German Fellowship eine Modenschau in
London. - In Frankfurt bringt der im Elsass geborene
ehemalige Filmkopierwerksangestellten und frankfurter
Pressefotograf Paul Wolff (49)
einen Kleinformatfotoband mit 53 Fotos in Farbe mit
seinen Kollegen heraus. - In Darmstadt wird im
Jagdschloß Bickenbach die Tabakproduktion eingestellt. -
In Bad Homburg wechselt das bei Hildesheim geborene
NSDAP Mitglied, SS Mitglied und kreiskrankenhaus
Assistenzarzt Friedrich Mennecke (32) nach Eltville, wo er
Anstaltsarzt an der Landesheilanstalt
Eichbach wird. - In Wiesbaden wird in der
leeren Kaserne ein Bataillon des Infanterie-Regiments 38
später 87 aufgestellt, wodurch Wiesbaden wieder
Regimentsstadt wird. Die Soldaten kommen aus Mainz. - In
Mainz gibt es die Gaststätte Weisses
Bierhaus in der Rosengasse 17 später Adolf
Kolping Strasse 17. - In Hanau Klein-Auheim baut der
Fahrradhersteller Bauer mit einem 98 ccm Sachs Motor ein
kleines Motorrad mit 2,25 PS, Zweiganggetriebe und
Kickstarter. - In Frankfurt lässt sich das Kunstinstitut
Städel am Schaumainkai 63, das auch Kunstgewerbeschule
ist, für die künstlerische Gestaltung des Olympischen
Dorfes in Berlin feiern. - In Rüsselsheim beginnt Opel
mit dem Bau von benzinbetriebenen Gabelstaplern, die
3.750 Reichsmark kosten. - In Bad Homburg wird mit dem
Bau des Autobahnzubringers begonnen., wobei der letzte
100 m lange Abschnitt am Graben Kieskraut
Eisenbahnbrücke~Anschluss Umgehungsstrasse später
Hessenring bei der Einweihung noch geschottert ist. - In
Bad Vilbel wird ein Freischwimmbad alias
Freibaderöffnet. - In Bad Vilbel fährt die letzte
Postkutsche auf der Strecke Vilbel~Niedererlenbach. - In
Wiesbaden, Marburg und Berlin beginnt das ehemalige
NSDAP Mitglied von 19 27, seit 19 33 SA Mitglied und
Lehrer für höhere Schulen Karl Ernst Demandt (27) in den Staatsarchiven
Urkunden und Regesten alias Abschriften von Urkunden der
Grafen von Katzenelnbogen zu erforschen, um die
massenhaft aufgefundenen Fälschungen auszusortieren und
Grundlagen für eine Familiengeschichte zu erstellen.
Lediglich die mehrere Tausen Urkunden umfassende
Urkundensammlung von 19 57 wird von ihm veröffentlicht,
deren kostenlose digitale erneute Veröffentlichung sein
Sohn Alexander Demandt (**) hier und auf dieser
Website 20 06 autorisiert. Im Folgejahr wird er erneut
NSDAP Miglied
1935 In
Frankfurt erlebt die Frankfurter Börse durch die
Börsenreform einen Boom. - Die NSDAP verbietet während
der Fastnacht bzw des Karnevals bzw des Faschings aus
homophoben Gründen kölner Männern in Frauenkostümen in
Regimentstöchtercorps alias Funkenmariechentruppen zu
tanzen, weshalb erstmals Frauen als Tanzmariechen oder
Marketenderinnen auftreten und aktiv mitfeiern dürfen. -
Der frankfurter NSDAP Oberbürgermeister Friedrich Krebs (41) macht nach vergeblichen
Versuchen mit dem Titel Stadt der Strassen
mit der Zustimmung Adolf Hitlers (46)
Frankfurt zur Stadt des Deutschen Handwerks. -
In Frankfurt eröffnet Adolf
Hitler (46) in seinem
Mercedes Benz die Reichsautobahn Frankfurt - Darmstadt,
die ua von der sprendlinger Strassenbaufirma Bratengeier
gebaut wird. - In Wiesbaden steigt Adolf Hitler (46)
3 Tage im Hotel Rose Georg August Zinn
Strasse 1 (20 16 Staatskanzlei)
ab, ißt im wiesbadener Kurhaus und besucht
eine Aufführung der Verdi Oper Aida im Deutschen Theater (20
16 Staatstheater). - In Frankfurt werden im
Heilig Geist Hospital Lange Str. 4 Zwangssterilisationen
auch mit Strahlenbehandlungen durchgeführt. - In
Wiesbaden wird das Theater vom Staat übernommen und in Deutsches
Theater umbenannt. - In Rüsselsheim wird nach dem
Automobil Opel 1.200 ccm das neue Modell Opel P4 gebaut.
- In Wiesbaden wird der Gelegenheitsarbeiter und
ehemalige Gewerkschaftssekretär Konrad Arndt in das KZ
Esterwege und danach ins KZ Oranienburg verschleppt, wo
er seinen Bekannten Paul Krüger trifft, der mehrere Male
bis zur Bewusstlosigkeit verprügelt wurde. - In
Frankfurt entsteht aus der Brauerei
Henninger-Kempff-Stern und Johann Gerhard Henrich AG die
Henninger Bräu AG. - In Ziegenhain findet eine
Salatkirmes statt. - In Wiesbaden wird der Jahrgang 19
14 zum Wehrdienst eingezogen und der Jahrgang 19 15 zum
RAD alias Reichsarbeitsdienst. - Der in Freystadt in
Bayern geborene SS Sturmbannführer Guntram Pflaum (32) wird Geschäftsführer des
Vereins Lebensborn. - In Frankfurt übernimmt Freiherr Otmar
von Verschuer (39) das
Universitäts-Institut
für Erbbiologie und Rassenhygiene in der
Gartenstrasse am Mainufer. - In Wiesbaden entwickelt
Henkell den Pikkolo. - Im Vorder-Taunus verliert der
höchster SPD Funktionär Paul Kirchhof tragischerweise
bei einer Motorradkurierfahrt seine Aktentasche mit den
Namen von über 100 aktiven Mitgliedern und wird durch
sein Motorradkennzeichen von der Gestapo ausfindig
gemacht. Am Oberlandesgericht Kassel werden aus Bad
Soden Heinrich Dosse (2 Jahre 6
Monate Haft), Fritz Lagemann, Johann
Malinowski, Karl Sammel, Hermann Bender, aus Hochheim
Adam Treber (2 Jahre 9 Monate
Haft), Georg Engerer, Josef Schäfer, Josef
Krämer, aus Hattersheim Peter Nida (1
Jahr 3 Monate Haft) und aus Höchst Paul
Kirchhof (5 Jahre Haft)
wegen Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt und zu
langen Haftstrafen verurteilt. - In Bad Homburg flieht
der in Wien geborene ehemalige Obertaunus Landrat und
amtierende bad homburger Oberbürgermeister Ritter Ernst von Marx (66) nach England. - In
Frankfurt wird die Freimaurerloge Zur Einigkeit zu
Frankfurt am Main aufgelöst. - In Bad Nauheim
stirbt der in Bad Homburg geborene Schriftsteller,
Schauspieler, Opernsänger und Redakteur der Tageszeitung
Taunusbote Robert Fuchs-Liska (65). - In Wiesbaden wird der
Gewerkschafter Paul Krüger (32)
ein zweites Mal verhaftet und ins KZ Sachsenhausen
verschleppt. - Der in Frankfurt geborene frankfurter
Bürgermeisterenkel, Bankierssohn und Diplomat Herbert Mumm von Schwarzenstein (37) wird als vermeintlicher
Homosexueller von der Gestapo beobachtet. - In Wiesbaden
trifft sich die antifaschistische Arbeiterschaft im
Lokal Hauser Walramstrasse 30. - In
Frankfurt zwingt die Stadt den in Frankfurt geborenen
jüdischen Bankier Freiherr Albert von Goldschmidt
Rothschild (56) die Villa
Grüneburg mit Park der Stadt zu übereignen. - Wiesbaden
hat 163.270 Einwohner und Mainz hat 144.287 Einwohner. -
In Lich wird Prinzessin Dorothea
von Solms Hohensolms Lich (St)
geboren. - In Rüsselsheim wird der frankfurter IHK
Präsident und NSDAP Gauinspekteur Carl Lüer (38)
Aufsichtsratmitglied im amerikanischen Automobilkonzern
Opel. - In Deutschland wird Juden der Besitz von Kinos
verboten. - In Mainz stirbt der jüdische Bierbrauer
Philipp Mayer (59) der
Sonnenbrauerei mit Gasthaus Zur
Sonne in der Betzelsgasse 25. Die Familie
versucht das Unternehmen weiterzuführen. - Die in
Rüsselsheim geborene Automobilindustriellentochter Irmgard
von Opel (27) fährt
das Mercedes-Benz Cabrio 500 K Cabrio A. - Die
frankfurter Baufirma Philipp Holzmann AG Taunusanlage 1
beginnt mit dem Bau der Kongresshalle auf dem
Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. - Der in Frankfurt
geborene Kaufmannsohn, ehemalige SA Führer und Stahlhelm
Redakteur Friedrich Wilhelm Heinz
(36) verliert mit der
Auflösung des Stahlhelms seine Existenz und
fürchtet in einem KZ zu enden. - In Frankfurt hat der
Rhein Main Flughafen (20
21 Eingangsbereich Flughafen Frankfurt Terminal 2)
rund 17.500 Fluggäste. - In Frankfurt wird in der
Kronprinzenstrasse alias Münchner Strasse das Kaffeehaus
Gillsch als 7. in
unmittelbarer Umgebung eröffnet. - In Frankfurt müssen
die protestantisch konvertierten jüdischen Gebrüder Carl von Weinberg (74)
und Arthur von Weinberg (75)
ihr Gestüt Blau-Weiß in Gestüt Waldfried umbenennen. -
Der in Frankfurt geborene Regisseur Walter Ruttmann (52) berät Leni
Riefenstahl bei
ihrem NS Propaganda Film Triumph
des Willens über den Reichsparteitag
der Freiheit in Nürnberg. - In Frankfurt stellt
die Firma EF Wiedmann NS Abzeichen und Medaillen her. -
In Darmstadt findet während der Delegiertentagung des
Reichsverbandes der Automobilindustrie eine
Führerbesprechung bei der Motorbrigade Darmstadt unter
NSKK Korpsführer Adolf Hühnlein
statt. - Das rüsselsheimer Opel Werk ist größter
deutscher Automobilhersteller und bringt den Opel
Olympia heraus, der mit einer selbsttragenden
Stahlblechkarosserie in Großserie und mit Kühlerfigur
produziert wird. Die frankfurter Adler Werke sind
drittgrößter deutscher Automobilhersteller. - In
Frankfurt wird auf dem Hauptfriedhof eine Ehrenwache der
NSDAP für ihre Toten gehalten. Die Gedenkfeier findet im
Volksbildungheim Eschenheimer Landstrasse 4 (20
16 Metropolis) statt. - In Frankfurt wird im Ufa
Theater im ehemaligen Gasthof Zum Schwan
Steinweg 12 der Leni
Riefenstahl Film Triumph
des Willens über den Reichsparteitag
der Freiheit in Nürnberg gezeigt. - In
Frankfurt treten die Clowns Die 3 Rivels im Schumann
Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 auf. -
In Frankfurt wird das Variete Kristallpalast
im Behagel Haus in der Großen Gallusstrasse 12 (20
16 Große Gallusstrasse 19, rechts neben Brüsseler Hof
Ecke Neue Mainzer Strasse/Große Gallusstrasse 19)
wiedereröffnet. - Frankfurt wird das Frankfurter Stadion
im Stadtwald in Sportfeld Frankfurt umbenannt. - In
Frankfurt treten die Comedian Harmonists
nur mit ihren arischen Mitgliedern als
Meister-Sextett im Saalbau in der
Junghofstrasse (20
16 Ecke Junghofstrasse 13-15/Schlesingergasse mit
Übergang zu Junghofstrasse 18-26 JP Morgan Private
Bank) auf. - In Frankfurt Bornheim wird der
Neues Frankfurt Architekt Carl-Hermann Rudloff (45)
Mitbegründer des Bernemer Käwwern Karnevalsvereins. - In
Mainz erhält der Mainzer Carneval Verein einen
geschäftsführenden Vorsitzenden, das in Mainz geborene
NSDAP Mitglied und zweiten mainzer Bürgermeister Friedrich Sauermann (42).
- In Wiesbaden wird der in Sachsen geborene langjährige
Polizist Ernst Richard (29)
Mitglied der Wiesbadener Schutzpolizei. Er wohnt in der
Kauberstrasse 9. - In Frankfurt wird im großen Festsaal
der aufgelösten frankfurter Freimaurerloge Zur
Einigkeit zu Frankfurt am Main Kaiserstrasse 37
ein Kino eingerichtet und die Orgel an eine katholische
Kirche im Rheingau verkauft. - Der Himmlerduzfreund
Erbprinz Josias von Waldeck
Pyrmont (St) (39)
wird SS Führer des SS Oberabschnitts Rhein. - In
Frankfurt gibt es 3 Mal so viele Arbeitslose wie im
Reich. - In Frankfurt werden mit der Schließung des
bereits arisierten Großkaufhauses Wronker, dem größten
90 Meter langen Warenhaus der Stadt auf der Südseite der
Zeil 105, 480 Arbeitnehmer entlassen. - In Frankfurt
findet im Hotel Kölner Hof
am Hauptbahnhof Gneisenaustrasse 1-5
(20 16 Mannheimer Strasse 1-5 Türkisches
Generalkonsulat) eine Erste Gautagung des
Deutschen Verbandes der Ärzte für physikalische und
diätische Heilweise alias Naturheillehre statt. -
Die Tochter des wiesbadener Theaterintendanten mit
sorbischen Wurzeln Carl von Schirach (62), der seit 9 Jahren NSDAP
Mitglied ist, verheiratet mit der amerikanischen Emma
Lynah Tillou Bailey Middleton (63),
die Sopranistin Rosalind von Schirach
(37) tritt im Royal Opera House in
Covent Garden London auf. Ihr Bruder ist der ehemalige
NS Studentenbundführer, Staatssekretär und Jugendführer
des Deutschen Reiches Baldur von Schirach
(28), der mit der
Hitlerfotografentochter Henriette
Hoffmann (22)
verheiratet ist. - Prinz Otto von Isenburg Büdingen (St) (31)
heiratet Felicitas von Reuß Köstritz
(St) (21). - Das
in Limburg an der Lahn geborene SA und NSDAP Mitglied
Gerichtsreferendar Heinrich Anton Wolf
(27) beklagt die Humanitätsduselei
in der Judenfrage (hessischer
CDU Landtagsabgeordneter). - Der in Birstein
geborene Vertreter des NSDAP Propaganda Ministeriums Wilhelm Ziegler (44)
wird Leiter des Institut zum Studium der Judenfrage.
- In Frankfurt marschiert die katholische Sturmschar in kuzen
Hosen und weißen Hemden fahnenschwingend vor der alten
Oper im Gleichschritt. - In deutschen Mitropa
Speisewaggons der Eisenbahn wird Binding Exportbier Hell
ausgeschänkt. - In Deutschland werden die Strafen auf
homosexuelle Handlungen nach § 175 von 6 Monaten auf bis
zu 5 Jahren, bei schweren Fällen sogar auf 10 Jahre
erweitert. - In Frankfurt wohnen in der Schüppengasse 69
Prostituierte alias Sexarbeiterinnen. - In Frankfurt ist
das Variete Orpheum Zeil
52 (20 17 rechts neben Conrad) an
der Konstablerwache eine
Lasterhöhle, aber auch ein Räubernest, in dem
betrunkene Gäste mit Sexversprechen ausgenommen werden.
- In Frankfurt veröffentlicht das frankfurtrödelheimer
NSDAP Mitglied Otto Fischer (--)
Dreispitzstrasse 6 eine zweite Auflage seines jüdischen
frankfurter Adressbuches Eine Antwort auf die
Greuel- und Boykotthetze der Juden im Ausland als
antisemitische Boykottliste. - Der in Frankfurt geborene
Schlossergeselle, sozialistisches Arbeiterjugend
Mitglied und SS Obergruppenführer Friedrich Weitzel (31) hetzt als düsseldorfer
Polizeipräsident gegen die katholische Kirche und
mitinitiiert den dreijährigen Sittlichkeitsprozess
gegen Ordensangehörige und Priester in Koblenz,
bei dem rund 2500 Verfahren wegen Homosexualität und
Missbrauch von Schutzbefohlenen in Heimen eingeleitet
werden. Die meisten der 170 verurteilten kommen nach der
Verbüßung einer ein- bis zweijährigen Haftstrafe auch
noch in Schutzhaft. 64 sind
geständig. - Die Rheinpfalz wird mit der Saarpfalz zum
Gau Saarpfalz zusammengelegt. - In Bad Homburg wird
Althanasius für das Gestüt Erlenhof Sieger des
höchstdotierten deutschen Pferderennens Braunes Band von
Deutschland in München mit 35.000 Reichsmark mit Trainer
Adrian von Borcke und Jockey Ernst Grabsch. Zweiter wird
sein Gestütskollege E Böhlke auf Lampadius. - Der in
Mainz geborene Offizier und Polizist NSDAP Mitglied Georg Keppler (41)
wird Mitglied der SS Verfügungstruppe. - Das in Mainz
geborene KPD Mitglied, Schriftsteller und Schauspieler Fitz Erpenbeck (27)
flieht in die Sowjetunion (19 72
Vaterländischer Verdienstorden). - Königstein
wird zum Heilklimatischen Kurort. - In Frankfurt wird in
der Niederräder Landstrasse 22 die groß-frankfurter
NSDAP Kreisführerschule eingeweiht. - In Darmstadt
stellt die Gestapo den dresdner
Polizeikriminaloberassistenten Bruno Böhm (33)
Besunger Strasse 202 als Referent im Judenreferat an. -
In Frankfurt beschließt die Studentenverbindung Corps
Austria nach corpsinternen Streitereien ihre nichtarischen
Mitglieder nicht auszuschließen. - In Wiesbaden wird der
in Worms geborene Keramikfabrikantensohn Richard Hildebrandt
(38) Führer des SS
Abschnitts XI. - In Darmstadt wird das Luftamt Darmstadt
aufgelöst. - In Darmstadt findet die Deutsche Freiballon
Meisterschaft statt. - In Eppstein werden auf Burg
Eppstein wieder Burgfestspiele begonnen, die im
Gegensatz zu früher nicht nur Eppstein zum Thema haben.
Es werden professionelle Schauspieler engagiert. - In
Darmstadt wird der in Arheilgen geborene evangelische
homosexuelle Theologiestudent Heinrich Orlemann (26)
bei seiner Abschlussprüfung gemobbt, nicht übernommen,
dann denunziert und fortlaufend regelmäßig verhaftet und
inhaftiert (19 42 im KZ
Sachsenhausen ermordet). - In Bad Homburg wird
das Laternenfest durch das SA Mitglied und bad homburger
NSDAP Bürgermeister Erich
Meusel (31) mit 18
Böllerschüssen vor dem Weißen Turm als Signal zum
Entzünden der Laternen eingeführt, wobei am ersten Tag
der große Festzug der Kraftwagen und am Folgetag der
zweite Große Festzug mit Motorfahrzeugen und Pferdewagen
mit dem Motto Bad Homburg im Licht veranstaltet werden.
Im Kurhotel Parkhotel Ritter (20
16 Hotel Steigenberger) Kaiser Friedrich
Promenade 69 findet eine Venzianische Nacht und im
weißen Saal des bad homburger Kurhauses der
Laternenfestball statt. Das SA Mitglied ist Erich
Meusel (31) ist bad
homburger NSDAP Ortsgruppenleiter. - In Bad Homburg
zieht die Polizeiwache in das Rathaus gegenüber dem bad
homburger Kurhaus ein. Die Polizei trägt das
Hakenkreuz in ihrer Kokarde auf der Schirmmütze. - In
Frankfurt Sachsenhausen wirbt die Apfelweinkneipe alias
Äpfelweinwirtschaft Zum Feuerrädchen in der
Textorstrasse 24 mit der Telefonnummer 64426 um Gäste. -
In Frankfurt beschwert sich der katholische limburger
Bischof Antonius
Hilfrich (62) über
massive Störungen bei Gottesdiensten durch SA und HJ im
frankfurter Dom. - In Burgholzhausen muss der jüdische
Metzger Ludwig Oppenheimer nach vielen Schikanen seine
Metzgerei schließen und ihm wird die Wohnung im
Gemeindehaus gekündigt. - In Mainz stoppt der
Fernreisezug Rheingold-Express auf seiner Strecke von
den Niederlanden in die Schweiz durch das Rheintal. - In
Frankfurt ist das Adolf Hitler Haus in der
Gutleutstrasse 8-12. Dort hat die NSDAP Gauleitung die
Telefonnummer 30381 und das Giro-Konto 6221 bei der
Nassauischen Landesbank. - In Frankfurt wohnt der NSDAP
Obertaunus Landrat Landgrafensohn Prinz Wolfgang
von Hessen (St) (43), der mit der
Reichskanzlertochter Prinzessin Marie Alexandra von Baden (St)
(37) kinderlos verheiratet ist, in der
Hohenzollern Anlage 40 (20 17
Luxushotel Hessischer Hof Friedrich Ebert Anlage 40).
Hausnummer 42 ist ein Bauplatz. Gegenüber in Nr 49 ist
die Deutsche Gesellschaft für Gewerbehygiene und der
Verein St5f1ahlhelmhaus, daneben in Nr 51 das Städtische
Fürsorgeamt, wo alle Mittellosen melden müssen.
Mittellos ist man nach wenigen Monaten Arbeitslosigkeit.
- In Darmstadt Ober-Ramstadt wird wegen der Einlage von
jüdischem Kapital und des Konkurs im Vorjahr trotz 1.700
verkauften Röhr Junior Automobilen das Automobilwerk
Neue Röhr AG endgültig geschlossen und die Rechte werden
an die Stoewer AG verkauft. - In Frankfurt endet an der
Festhalle an der Messe eine
Interationale Polizeisternfahrt. - In Mainz wird nach
dem Tod des in Landau geborenen
Reichsbahn-Beamtensohnes, des katholischen mainzer
Bischof Ludwig Maria Hugo (64) der in Friedberg geborene
Reichsbahn-Obersekretärssohn und ehemalige katholische
Zentrumspartei Abgeordnete Albert Stohr
(45) neuer mainzer
Bischof. - In Mainz verpasst der Fussballverein
1. FSV Mainz 05 den
direkten Wiederaufstieg in die Gauliga Südwest. - In
Andernach wird Prinzessin Maria
von Zollern Sigmaringen (St) in Burg Namedy als Tochter
von NSDAP Mitglied Prinz Albrecht von Zollern
Sigmaringen (St) (37) geboren und stirbt noch am
gleichen Tag. - In Mainz finden im Gasthaus Kötherhof
Künstlervorstellungen statt. - In Frankfurt wird in der
Gallusanlage 1 die Ausstellung des chemnitzer
Kraftfahrzeugherstellers Auto-Union eröffnet. - In
Frankfurt wird der Schillerplatz in Hauptwache
umbenannt. - In Wiesbaden gibt es das Hotel Kölnischer
Hof der Deutschen Gesellschaft für
Handelserholungsheime eV für Handel und Industrie. - In
Frankfurt gewinnt der in Frankfurt geborene Rennenfahrer
Heinz Brendel (20)
mit einem Fiat Rennwagen das Feldbergrennen in der
Sportwagenklasse bis 1100 ccm ohne Kompressor. - In
Wiesbaden findet ein Gau-Sängerfest statt. - In
Frankfurt gibt es eine Reichsbahnautobusverbindung mit
stromlinienförmigen Mercedes Omnibussen über die
Reichsautobahn nach Heidelberg und Mannheim. - Die
Industrielle Olga Kirsch-Puricelli (78),
Tochter von Hermann und Elisabeth Susanne Puricelli,
verheiratet mit Nikolaus Kirsch (78) stirbt. Ihr Sohn Paul
Kirsch Puricelli (39) ist
mit der Gräfin Klara von Matuschka Greiffenklau Vollrads
(33) verheiratet. - In
Frankfurt gibt es einen Polizeisportverein, bei dem man
Boxen lernt. Mitgliedsausweisnummern reichen bis 3.000.
Nach neuen Bestimmungen benötigen Ausweisbilder der
Polizisten Uniform und Mütze. Ausweise müssen jährlich
gültig gestempelt werden. Zivilisten dürfen aufgenommen
werden. Uniform bei Wettbewerben wird Pflicht. - Der
frankfurter Berufsradrennfahrer Bruno Roth (24)
wird Deutscher Meister im Strassenrennen, gewinnt beim
Strassenradrennen Rund um Berlin und startet bei der
Tour de France. - In Wiesbaden wird der in Worms
geborene und in Frankfurt zur Schule gegangene
Keramikfabrikantensohn und Mordauftraggeber Richard Hildebrandt
(38) hauptamtlicher Führer
des SS-Abschnitt XI. - In Rüsselsheim baut Opel erstmals
über 100.000 Automobile im Jahr, unter anderem im neuen
LKW-Werk in Brandenburg. - In Rüsselsheim baut Opel das
neue Modell Olympia als erstes deutschen
Grosserienfahrzeug mit einer selbsttragenden
Ganzstahlkarosserie mit einem geringeren Gewicht und
ausgefeilter Aerodynamik und mit einer getrennten
Vormontage von Karosserie und Unterbau, die bei der
Hochzeit zusammengefügt werden. - In Frankfurt
brennen einige Stockwerke der jüdischen Schuhfabrik
Adler und Neumann, Mainzer Landstrasse, übernommen von
der Firma Schneider aus, von der schon einige
Teilhaber, darunter der jüdische Multimillionär und
Eintracht Frankfurt Mitglied Schlappe-Stinnes alias
Walter Neumann, ihre Anteile verkaufen mussten. -
In Darmstadt wird das staatliche Regierungsorgan, die
darmstädter Tageszeitung Darmstädter Zeitung
auf Anordnung von NSDAP Gauleiter Jakob Sprenger (50) aufgelöst. Die NSDAP
Zeitung Hessische Landeszeitung wird neues
Regierungsorgan. - In Limburg setzt der katholische
limburger Bischof Antonius Hilfrich (67) seinen Großneffen, den
lindenholzhausener Bürgermeistersohn, einen ehemaligen
Weltkriegssoldaten, fuldaer Theologiestudent und
Philosophiestudent Georg Rompel (38) als Pfarrer in Eppstein
Bremtal ein (19 60 päpstlicher
Hausprälat). - In Walldorf beteiligen sich die
Mitglieder des Reichsarbeitsdienstes Walldorf am Bau der
Reichsautobahn. - In Frankfurt wird der in Leipzig
geborene ehemalige Groß-Frankfurt NSDAP Kreisleiter und
hessen-nassau Reichstagsmitglied Walter
Kramer (31) wegen
einer vermuteten Homosexualität aller seiner Ämter
enthoben und von der Gestapo abgeholt, wonach sich seine
Spur verliert. - In Wiesbaden betreibt die Firma Fiehl
Ecke Wilhelmstrasse 60/Taunusstrasse das Omnibus
Unternehmen Rheinland mit großen Mercedes Bussen. - In
Frankfurt findet das Große Motorradrennen auf dem
Rundkurs Niederräder Landstrasse, Mörfelder Landstrasse
und Forsthausstrasse alias Kennedyallee statt. - In
Finnland und Schweden wird das Gesetz zur
Zwangssterilisierung minderwertiger menschlicher
Elemente wie Schwerverbrecher, geistig Behinderte,
Diebe, Gewohnheitsverbrecher und Alkoholiker erlassen,
die ein Gericht anordnen muss. - In Wiesbaden Biebrich
verkauft die mit ihrem Cousin Felix von Bourbon Parma (St) (42), dem Bruder der
österreichischen Ex Kaiserin Zitta von Habsburg
Lothringen (St) (43),
verheiratete luxemburgische Großherzogin Charlotte von Nassau
Weilburg (St) (39)
das von der luxemburger Finanzkammer verwaltete
biebricher Schloß an den preußischen Staat. - Die in
Mainz Kastel geborene münchener
Kammerspielschauspielerin und Oberleutnantstochter Edith Schultze Westrum
(31) erhält ein
Auftrittsverbot, weil sie sich für ihre jüdischen
Freunde einsetzt. - In Frankfurt ist die
Apfelweingaststätte Zum langen Hof in der
Martin May Strasse 6. - In Frankfurt besucht der Gestapo
Gründer und Verantwortliche für die Errichtung der
ersten KZs, der preußische Ministerpräsident Hermann
Göring (42) das Hotel
Frankfurter Hof Kaiserplatz 17 auf einen Kaffee
mit seiner Frau. - In Frankfurt tritt der in Wiesbaden
geborene Professor an der frankfurter
Universitäts-Frauenklinik, SA und NS Deutsche Ärztebund
Mitglied Heinrich Eufinger (39)
in die SS ein, beteiligt sich an mindestens 900
Zwangssterilisationen und wird zwei Jahre später Leiter
der frankfurter Universitäts-Frauenklinik. Er ist der
Star Gynäkologe, dem die Frauen in der Partei vertrauen
und Vater von Tochter Marianne Eufinger
(01). Sie wird ..57 die Frau des Malers Gerhard
Richter, dessen Tante ihr Vater Heinrich Eufinger (39),
19 45 im Rahmen einer Zwangssterilisation ermordet
hatte. - Das in Bad Vilbel geborene KPD Mitglied,
Landgerichtspräsidentensohn in Münster und Chemiker Arnold Münster (23) wird wegen kommunistischer
Flugblattaktionen zu 8 Jahren Haft verurteilt, von denen
er 7 absitzt und danach in eine Selbstmörderkompanie
Strafkompanie 999 eingezogen wird, die er ebenfalls
überlebt. - Der in Eddersheim in der Flettnervilla
geborene Erfinder Anton Flettner (50) stellt nach vielen
Rückschlägen ein funktionsfähiges Drehflügelflugzeug
alias Helikopter Fl 184 vor. - In Flörsheim kauft der
Besitzer der Flörsheimer Zeitung Heinrich Dreisbach (54) die konkurrierende Zeitung
Flörsheimer Nachrichten. - In Frankfurt
Oberursel wird das Feldbergrennen von der Hohen Mark
über das bisherige Ziel am Sandplacken bis zum Feldberg
um 4 km verlängert. - In Frankfurt wird im Rahmen von
grossangelegten städtischen
Fassadenverschönerungsaktionen ua am Gasthaus Zum
Roseneck am Garküchenplatz das Fachwerk
freigelegt. Die verputzten Fassaden sind zum Grossteil
bis zum ersten Stock vom Strassendreck und darüber vom
Rauch der Schornsteine völlig verschmutzt. - In
Rüsselsheim steigt der Fussballverein SV Opel
Rüsselsheim 19 06 in die höchste Klasse der Gauliga
Südwest/Mainhessen auf, zu der das Saarland, Rheinhessen
und das südliche Hessen bis zum Main gehört. Nördlich
des Mains gibt es die Gauliga Hessen und westlich des
Rheins die Gauliga Mittelrhein. - In Darmstadt Goddelau
hat der SA Sanitätsführer Ludwig Amrhein (--)
als Ärztlicher Direktor in der Irrenanstalt
Philippshospital alias Heil- und Pflegeanstalt
Philippshospital 149 Zwangssterilisationen durchführen
lassen. - In Polen beginnt mit der Übernahme einer
antijüdischen Regierung eine Fluchtbewegung ua auch nach
Deutschland. - In Wiesbaden beginnt die
Strassenreinigung gegen Glatteis auf den Strassen am
frühen Morgen Salz zu streuen und die Müllabfuhr beginnt
mit dem kostenlosen Abtransport von Sperrmüll einmal
wöchentlich. - In Deutschland kontrolliert der Reemtsma
Konzern den gesamten Tabakwarenmarkt, wobei er 66%
selbst besitzt und den Rest in Form eines Kartells
dominiert. - Der ehemalige frankfurter Armenarzt und
(laut frankfurter Stadtarchiv) ehemaliger erster
Präsident alias erster Vorsitzender alias erster
Vorstand des Ersten Automobilklubs Frankfurt alias
Frankfurter Automobil Club Theodor Mollison (61) ist führender NS
Rassetheoretiker, NS Rassehygieniker und Doktorvater des
späteren Auschwitzarztes und neuen Doktor Josef
Mengele (24), dessen
Doktorarbeit von Rassemerkmalen handelt, völlig
unwissenschaftlich erstellt ist und politisch motiviert
angenommen wird (20 21 Das
Frankfurter Stadtarchiv löscht den Online-Beitrag
einfach ohne Feedback nach Anfrage)
- In Frankfurt gibt es eine
Reichsautobahnauffahrt Frankfurt Süd auf die A5 alias
Kreuzung A5 und B43, 500 m nördlich des Frankfurter
Kreuzes, das es noch nicht gibt, die direkt über die
Flughafenstrasse errreicht wird und wo Hitler zur
Einweihung des erstes Reichsautobahnteilstücks auf die
Autobahn auffährt. Die Provinzialstrasse 43 alias B43
ist nur das kurze Stück von der Autobahnauffahrt
Frankfurt Süd bis zur nächsten Kreuzung (20
21 Esso Tankstelle Frankfurt Flughafen am
Flughafenkreisel). - In Offenbach stirbt das offenbacher
Original, der in Gießen geborene Maabär alias Mainbär
(68), der obwohl er
Nichtschwimmer ist, mehrere Menschen vor dem Ertrinken
gerettet haben will, manchmal unter den Mainbrücken
schläft und Gelegenheitshelfer der Mainflößer,
Mainschiffer und Ruderer ist. - Der in Wiesbaden
beschulte Freiherrensohn Eberhard Löw von
Steinfurth (26) wird
Mitglied des Sicherheitsdienstes Reichsführer SS. - In
Darmstadt gründet der Tierschutzverein am
Löcherwiesenweg ein Tierasyl alias Tierheim, wo man
hauptsichtlich Hunde und Katzen aufnimmt und mit aktiver
Tierpflege beginnt. Das Reichstierschutzgesetz besagt,
dass herrenlose Tiere bei fehlenden
Unterbringungsmöglichkeiten jeden Montag am 1.
Polizeirevier versteigert werden müssen und bei
erfolgloser Vermittlung eingeschläfert werden. - In
Nürnberg stellt der Automobilhersteller und
Motorradhersteller Zündapp den Lieferwagen Typ L 500 mit
einer Nutzlast von 500 kg, einen Pickup, her. - In Mainz
erhält der mainzer Brenzelbäcker Wilhelm Ditsch (--),
der seine Brenzeln in der Taunusstrasse 1 ohne
Verkaufsraum herstellt, die Erlaubnis seine Brezeln auf
dem Rüsselsheimer Volksfest und dem Bad Homburger
Volksfest an zwei Sonntagen zu verkaufen. - In Mainz
beträgt in der Automobiproduktion der Umsatzanteil von
Omnibusteilen beim Deutz Werk 30 %. - In Frankfurt wird
der Pferderennsportverein Renn-Klub wegen der Austritte
der jüdischen Mitglieder zahlungsunfähig und danach
aufgelöst. - Der Pfarrer der Bekennenden Kirche Martin Niemöller (43) traut Otto Friedrich von
Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (31) und Felizitas von Reuß
Köstritz (St)
(21). - In Bad Homburg wird Wilhelm Meurer (--) Vereinsführer des Hockey
und Tennis Club.
- Der in Darmstadt geborene mainzer Patrizier
und Daimler Benz AG Werksleiter Gaggenau Freiherr
Arnold Joseph Wilhelm Gedult von Jungenfeld (49),
versichert der NSKK Führung enge Verbundenheit, die
sich durch massive Präsentation und Anwerbung
auszeichnet. 12 der 14 bis Kriegsende arbeitenden
Daimler Benz Vorstandsmitglieder treten dem NSKK bei.
- In Rüsselsheim wird der
Maschinenbauingenieur und adam opel ag Direktor Wilhelm
Scholz (58) Präsident des
Reichs Kraftwagen Betriebsverbandes, NSDAP Mitglied und
NSKK Staffelführer zbV der Korpsführung, was er bis 19
38 bleibt. Opel verkauft 42 % aller neuzugelassenen
Fahzeuge. Adler ist auf Platz 5. - In Mainz lässt sich
der Natur Apostel und frankfurter Kneipenpoet Karl
Waßmann (50) auf dem
Rosenmontagszug feiern, wonach es still um ihn wird. -
In Wiesbaden veranstaltet der Rotrary Club eine
Bezirkskkonferenz mit hunderten Mitgliedern unter einem
riesigen Hakenkreuzsymbol. - In Wiesbaden wird das
ehemalige jüdische rotary club wiesbaden Mitglied und
Mehrheitseigner Adolf Julius Blumental
(48) gezwungen das elterliche Kaufhaus
Blumenthal Kirchgasse 37 (20 17
Karstadt) ohne Entschädigung an ehemalige
Mitarbeiter abzugeben. - In Wiesbaden nimmt der Rotary
Club Wiesbaden als streng nationalsozialistische
Organisation neue Mitglieder auf, darunter den Künstler
Ernst Zoberbier (42),
den mainzer schott musik verlag Direktor Wilhelm
Strecker (--).
der Direktor der Treuhandgesellschaft Rheinland Anton
Hackmann (--). den
wiesbadener dresdner bank Filialdirektor Firtz
Gutmann-Werner (--). den
mainzer vowinkel Sägewerksbesitzer Bertram Graubner (--). den wiesbadener
Amtsgerichtsrat Gustav Germersheimer (--).
den ehemaligen mainzer Generalmusikdirektor Karl Elmendorff (44). - In Frankfurt beginnt der
in Höchst geborene Modeamtsfotograf Max Göllner (37)
Friedrich Ebert Anlage 18 alle Exposees und Entwürfe mit
seiner neuen Leica Kamera zu dokumentieren. Er ist einer
der NS Pressefotografen. - In Bad Homburg gewinnt Hans Stuck (35)
auf einem Auto Union Rennwagen Automobil das Zweite
Große Feldbergrennen. - In Frankfurt wird das staatliche
Forschungsinstituts für langfristige Prognosen des
Reichswetterdienstes mit dem in München geborenen Franz Baur (48)
als Leiter nach Bad Homburg verlegt. - Der in
Wiesbaden ausgebildete Schauspieler Hugo Werner-Kahle (31) spielt in seinem ersten NS
Propagandafilm Der alte und der neue König mit,
den die neugegründete NS Produktionsfirma Deka
realisiert. - In Wiesbaden endet im Residenz
Theater in der Luisenstrasse 42 (20
16 mittig Nordseite Luisencenter) alias Kleines
Haus für Schauspiel, das der Stadt gehört, der
Bühnenbetrieb. - In Bad Homburg wird das bei Hildesheim
geborene NSDAP Mitglied und SS Mitglied der frankfurter
frauenklinik Medizinpraktikant Friedrich Mennecke (31), der SS Mitglieder mustert,
Assistenzarzt am Kreiskrankenhaus. - In Frankfurt
emigriert der jüdische Gründersohn und Hofjuwelier
Robert Koch (--)
des
Juweliergeschäfts Koch Ecke Kaiserstraße/Neue Mainzer
Strasse. - Der in Bingen Waldalgesheim geborene
Automobil Rennfahrer Hanns Geier (33)
startet bei mehreren Grand Prix Rennen auf einem
Mercedes-Benz W25. - Die Bäderstrasse wird zur
Bundesstrasse 260 umbenannt. - In Darmstadt wird die
Tageszeitung Darmstädter Anzeiger eingestellt.
Die Tageszeitung Hessische Landeszeitung wird
neues NSDAP Parteiorgan. - In Frankfurt Höchst muss
der katholischen limburger Bischof Antonius
Hilfrich (62) seine
Katholische Jugendschar, die katholische
Gegenorganisation männlicher Kinder in Uniform, schwarze
Lederschuhe, kurze schwarze Hose mit Koppelgürtel und
helleres langärmliches Hemd in die Hitlerjugend HJ
eingliedern.- In Wiesbaen wird das Weindorf Neudorf in
Martinsthal umbenannt.
1934 In
Frankfurt findet auf dem Römerberg eine NSDAP Kundgebung
statt. - In Wiesbaden reduziert sich die
Arbeitslosenzahl von 19.837 auf 8.466 zum Jahresende. -
In Wiesbaden wird die Stadt Wiesbaden von der
Reichsregierung zur Notstandsgemeinde erklärt. - In
Wiesbaden wird der Wiesbadener Kurverein neu gegründet
und der neue Intendant von Wechmar übernimmt die kulturelle
Führung. In Wiesbaden wird das Deutsche
Tonkünstlerfest veranstaltet. - In Wiesbaden wird der
Musikalische Völkerbund gegründet. - In Wiesbaden findet
nach vier Jahren der Automobil Blumenkorso wieder statt.
- In Frankfurt haben nach 65 % fünf Jahre zuvor 91 % der
Haushalte einen Stromanschluß. - In Wiesbaden wird im Paulinenschlößchen
im kleinen Rahmen ein neues Weinfest, das Rheingauer
Weinfest eingeführt. - In Wiesbaden wird das
Opelbad in Form eines Ozeandampfers eröffnet. - Der in
Darmstadt geborene Sippenforscher und SA
Standartenführer der Obersten SA Führung Prinz Wilhelm Karl von Isenburg (St) (31)
veröffentlicht Einführung in die Familienkunde.
- In Offenbach wird der in Haiger geborene Jurist,
Versicherungskaufmann und NSDAP Mitglied Helmuth
Schranz (28)
offenbacher NSDAP Kreisleiter und Ortsgruppenführer. -
In Wiesbaden werden in der Diözese Nassau alle
kirchlichen Gemeindevertretungen und Synoden aufgelöst.
- In Wiesbaden Bierstadt wird der Musikverein zur NSBO
Kapelle und die freiwillige Ortsfeuerwehr aufgelöst und
in die wiesbadener Feuerwehr integriert. - In Wiesbaden
Bierstadt wird die Luftschutzübung Bomben über
Bierstadt durchgeführt. - In Mainz brennt das
Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs aus. - In Mainz wird
der Mainzer Carnevals Verein ein ganzjähriger Verein,
der sich nicht mehr jährlich auflöst. - In Wiesbaden
werden in einem Massenprozeß 27 wiesbadener KPD Anhänger
zu Gefängnisstrafen zwischen 1 und 5 Jahren verurteilt.
- Eppstein Niederjosbach erhält eine eigene Postagentur.
- In Weilmünster beginnt die Heil- und
Pflegeanstalt Weilmünster Weilstrasse 10 mit
der Zwangssterilisation von 278 Insassen bis 19 39. - In
Frankfurt Sachsenhausen tritt der evangelische
Kirchenvorstand der oppositionellen Bekennenden Kirche
bei. - In Frankfurt wird ein Notstandsprogramm und ein
Architektenwettbewerb zur Gesundung der fünf
schlimmsten Stellen der Altstadt, der Brutstätte des
Kommunismus aufgelegt. - Landesbischof Ernst Ludwig Dietrich (37)
gliedert alle kirchlichen Jugendverbänden in
Hitlerjugend HJ, Jungvolk und BDM ein. Ernst Ludwig Dietrich (37)
zeigt auch in der Kirche den Hitlergruss. - Die
Evangelische Kirche in Hessen Nassau verliert ihre
Eigenständigkeit und wird in die Deutsche Evangelische
Kirche eingegliedert. - In Darmstadt veranstaltet der
Kampfbund für deutsche Kultur unter Leitung von Adolf
Beyer die Kunstausstellung Deutsche Frühjahrsaustellung
Darmstadt Mathildenhöhe, die dem Geschmack von Adolf
Hitler entsprechen und das Volk wieder beglücken möge.
- In Bad Homburg kommt der politisch einflusslose,
nieren- und herzleidende siamesische König Prajadhipok
und die Königin Rambhai Barni zu einem Kurbesuch, wird
vom NSDAP Ortsgruppenleiter und Bürgermeister Richard
Hardt, Kurdirektor Walter Höfner und Regierungsrat Dr.
zur Nedden im Auftrag des in Offenbach Rumpenheim
geborenen evangelischen Rittmeisters, Bankkaufmann der
arisierten frankfurter Filiale der M.
M. Warburg & CO Bank, NSDAP und SA Mitglieds,
NSDAP Obertaunuskreis Landrats Prinz Wolfgang von Hessen
Kassel (38) in
Empfang genommen, steigt im mit Elefantenflagge
beflaggten Ritters Park Hotel Kaiser
Friedrich Promenade 69 (20 16
Hotel Steigenberger) ab und erhält im bad
homburger Kurhaus auf eigenen Wunsch erst
einmal deutsche Schlachtschüssel. - Der in Bad Homburg
geborene Schriftsteller, Schauspieler und Opernsänger Robert Fuchs-Liska (64) beendet seine Tätigkeit als
Redakteur der Tageszeitung Taunusbote. Seine
Bücher Schamlose Seelen und Fräulein
Sünde stehen auf der Liste des schädlichen und
unerwünschten Schrifttums. - Das in Bad Homburg geborene
Stahlhelm Mitglied und Schwer- und
Rüstungsindustrieller Freiherr Curt von Salmuth (39) wird SA Mitglied. - In
Taunusstein Wehen wird eine Telefonselbstwählstelle
eingerichtet. - In Wiesbaden foltert die Gestapo bei der
Leichtweißhöhle
den KPD Funktionär Karl Brech, wo er an einem Baum
hängend mit dem Leben bedroht wird. - Der in Birstein
geborene Prinz Franz Ferdinand von
Isenburg (St) (33) stellt aeinen Antrag auf
Mitgliedschaft in der NSDAP, wird aber angeblich nicht
genommen, obwohl er bereits die Mitgliedsnummer 2646634
bekommen hat und sein jüngerer Bruder Ferdinand Karl von
Isenburg (St) (28)
jahrelanges SA Mitglied, SA Standartenführer und SA
Adjutant ist. - In Frankfurt wird das Neue Theater
Mainzer Landstrasse 55 gleichgeschaltet und in Kleines
Haus umbenannt. - Das in Offenbach Rumpenheim
geborene NSDAP Mitglied, Oberpräsident der Provinz
Hessen-Nassau und Träger des Goldenen Parteiabzeichens
der NSDAP Prinz Philipp von Hessen
Kassel Rumpenheim (St)
(41) zieht in seine
Amtsräume im Landeshaus Kaiser Friedrich Ring 75 ein, in
dem das Amt für Erb- und Rassenpflege unter Leiter Dr
Wilhelm Stemmler eingerichtet wird. - In Lich wird Prinz
Philipp Reinhard von Solms Hohensolms Lich (St)
geboren. - Wiesbaden hat
162.009 Einwohner. - In Lich wird der Grafensohn Philipp Reinhard von Solms Hohensolms
Lich (St) geboren. -
Mainz hat 143.697 Einwohner. - In Frankfurt soll das KPD
Mitglied und Koch Josef Reitinger (21)
den SA Mannes Hans Handwerk ermordet haben, wird
verhaftet und ins Wilde KZ in der Frankfurter
Perlenfabrik in der Ginnheimer Landstrasse 40 (20
16 riesiger Studentenwohnhochhauskomplex)
verschleppt, wo er unter Folter gesteht, aber später
widerruft. Er wird trotzdem wegen Mordes hingerichtet. -
In Frankfurt wird der verstaatlichte Sender Frankfurt
der SÜWRAG in Reichssender Frankfurt umbenannt
und Intendant Hans Otto Fricke verbreitet NS Propaganda.
- Der in Frankfurt, Wiesbaden, Rüdesheim und Limburg
ausgebildete höhere Beamte des preußischen
Justizministerium Ex-Zentrums-Politiker und
Gestapo-Mitglied Hans-Josef Altmeyer
(35) wird persönlicher
Referent des in Katzenelnbogen Berghausen geborenen
Gestapo Leiter Rudolf Diels (34) auf dessen Gesuch und wird
nach einem Monat nach Berlin befördert. - In Frankfurt
wird die Loge Socrates zur Standhaftigkeit in
der Hochstrasse 14 (20 16 Hilton
Hotel) von der NSDAP enteignet. - In
Deutschland wird die gesamte Filmwirtschaft zensiert. In
Deutschland dürfen Kinos nach dem Reichslichtspielgesetz
nur noch eine Wochenschau, einen Kulturfilm, 900 Meter
sonstiges Beiprogramm wie Werbung und einen
abendfüllenden Spielfilm zeigen. - Die in Rüsselsheim
geborene Automobilindustriellentochter und weltbeste
Military Springreiterin Irmgard
von Opel (27)
bezwingt bei ihrem Derbysieg in Hamburg Klein-Flottbek
den Generalssohn, Sportreiter und späteren Hitler-Retter
Leutnant Heinz Brandt (27) und sein Pferd Baron IV..
Sie besitzt einen Greyhound Windhund, einen balearischen
PodencoIbicenco Windhund, fünf weiße Schnauzer und einen
Schäferhund. - Der frankfurt Chefredakteur der
Wochenzeitung Das Illustrierte Blatt wird
Chefredakteur der Zeitung Neueste
Zeitung. Beide Zeitungen, wie die Frankfurter
Zeitung erscheinen im Societätsverlag Große
Eschenheimer Strasse 33-37. - Nach dramatisch
gestiegenen Zahlen der amerikanischen
Verbrechensstatistik wird die Hayce Selbstbeschränkung
durchgesetzt, nach der Verbrecher in Kinofilmen nicht
mehr glorifiziert werden dürfen und das Gute zu siegen
hat. Regisseure, die sich daran nicht halten, werden
ohne gesetzliche Grundlage im Kino einfach nicht mehr
gezeigt. - In Darmstadt wird der darmstädter
Spenglermeister und ehemalige frankfurter NSDAP Stadtrat
Otto Christian Wamboldt (50)
darmstädter NSDAP Oberbürgermeister. - In Frankfurt
findet ein Jungvolk Zeltlager statt. - In Darmstadt
bietet das Pharma-Unternehmen Merck Cebion als erstes
Vitamin C Präparat an. - Der in Frankfurt geborene
Schriftstellersohn und Rittmeistersohn Freiherr Eberhard Carl Alfred von
Wechmar (37) wird bei
Breslau von der SS verhaftet und erschossen. - In
Frankfurt tritt der Adlerwerke Mitbesitzer Ernst
Hagemeier (--) als Berater
für automobiltechnische Fragen in die SS ein. Er wird
neuer Leiter der Wirtschaftsgruppe Fahrzeugindustrie und
ist förderndes NSKK Mitglied. - Bei dem in Baden-Baden
gestarteten Automobil Langstreckenstrassenrennen 2.000
km durch Deutschland nehmen zwölf Opel Automobile
teil. - In Frankfurt wird das großfrankfurter NSDAP
Kreishaus Ecke Elbestrasse/Gutleutstrasse bezogen.
Gleichzeitig findet ein Volksfest im Ostpark statt. Die
ganze Stadt ist mit Hakenkreuzen beflaggt. - In
Frankfurt findet ein Volksfest auf dem Messegelände
statt. - In Frankfurt feiert die Stadt Frankfurt zum
angeblich 1.000 Jährigen Jubiläum der Mainschiffer ein
Wasservolksfest an der alten Brücke. - In Frankfurt wird
in Große Eschenheimer Strasse das Familienrestaurant Henrich-Bräu
wiedereröffnet. - In Frankfurt veranstaltet die NSDAP
Organisation KdF auf dem Sportfeld Gelände im
frankfurter Stadtwald alias Waldstadiongelände ein
Volksfest mit Weinfest, ein Steherrennen auf der
Radrennbahn und großes Programm im Waldtheater.
- In Frankfurt starten auf dem Flughafen Rebstock (20 17 freies Gelände hinter Ibis
Hotel) täglich 22 Flugzeuge, davon 5 in der
Nacht. - In Frankfurt besetzt die SS und die Gestapo das
Freimaurerlogenhaus Carl am Mozartplatz. - In
Frankfurt zwingt das städtische Wohlfahrtsamt
unverheiratete arbeitslose Frauen in Erwerbslosenheime.
Wer sich weigert verliert jede Unterstützung.
Beschwerden sind vergebens. In Mainz warnt der mainzer
Fastnachtszugwagen 86 ganz offen Gutes tue nicht
bekleckern, sonst musst du in Dachau meckern. -
Der evangelische und streng gläubige Prinz Georg Ludwig
von Erbach Schönberg (St) (31) wird SA Oberscharführer. -
Der in Darmstadt geborene und wegen vielfacher
Urkundenfälschungen und Unterschlagungen verurteilte
ehemalige Bankangestellte, NSDAP
Ortsgruppenschatzmeister und kasseler SS Ausbilder Karl Otto Koch (37) wird Kommandant des KZ
Hohnstein. - In Bad Homburg stirbt Freiherr Friedrich
Wilhelm August von Altenburg (St)
(--), der 33 Jahre zuvor auf den Prinzentitel
Prinz von Sayn Wittgenstein verzichten musste. - In
Frankfurt wird der Versicherungsangestellte Gustav Stürtz (19) Mitglied der NSDAP (1969
hessisches NPD Landtagsmitglied). - Die
bisexuellen Abenteuer des in Darmstadt geborenen
knochenkrebskranken hessendarmstädter Prinzenenkel Prinz
Georg von Battenberg
(St) (42), wie die seiner
Frau Nadja, die ihrerseits ein lesbisches Verhältnis
u.a. mit der amerikanischen Diplomatentochter Gloria Morgan Vanderbilt
(30) hat, deren Schwester
Thelma Furness (--)
wiederum eine Mätresse des englischen Thronfolgers Eduard
VIII (St) (40) ist,
werden von einem Privatdetektiv aufgedeckt. - In
Darmstadt gibt der in Darmstadt Eberstadt geborene
evangelische Landesjugendpfarrer Hans von der Au (42), der sich für hessische
Volkstänze interessiert, sein Amt auf, wird SA Mitglied
und Studienrat an der Justus Liebig Oberschule Julius
Reiber Strasse 3. - In Frankfurt wird vom neuen Wirt
Alfred Hütte das arisierte
Bier- und Weinlokal mit Tingeltangel, das Variete Bunte Bühne mit 200 Plätzen an
der Ecke Allerheiligenstrasse/Albusgasse in das seriöse
Lokal Gondel für
gutsituierte Gäste umgewandelt, das wegen guter Kontakte
zur NSDAP über die Sperrstunde hinaus geöffnet werden
darf. Es wird speziell für die SA und die SS
freigegeben. Die Polizei hält es trotzdem für ein
schmieriges Animierlokal mit Prostituierten alias
Sexarbeiterinnen, da das Personal übernommen wird.
Alfred Hütte gehört auch das Automatenrestaurant
Haferkasten Große Friedberger Strasse 3 (20
17 Mc Donalds) an der Konstabler Wache. Es
gehört zu Henninger. - In Frankfurt werden
außergewöhnlich wenige Prostituierte alias
Sexarbeiterinnen in Arbeitshäuser, darunter die Anstalt
Breitenau
eingewiesen. - In Frankfurt veröffentlich das
frankfurtrödelheimer NSDAP Mitglied Otto Fischer (--) Dreispitzstrasse 6 ein
jüdisches frankfurter Adressbuch Eine Antwort auf
die Greuel- und Boykotthetze der Juden im Ausland als
antisemitische Boykottliste, wobei sowohl Wohn- als auch
Geschäftsadressen angegeben sind. - In Wiesbaden wird
die SS Standarte 78 aufgestellt. Der Sturmbann 7/78 ist
Hofheim. - In Frankfurt beginnt der in Mainz
aufgewachsene Schauspieler alias Der Alte Siegfried Lowitz (20) sein Theaterdebüt und macht
Karriere in Mainz. - In Offenbach werden an der
Technischen Lehranstalt alias HfG später Hochschule für
Gestaltung Schloßstrasse die Bereiche Bilderhauerei und
Malerei abgeschafft. - In Mainz errichtet der NS
Lehrerbund Hessen Nassau ein Schulungslager mit 14
tägigen Schulungskursen statt. - Der in Wiesbaden
geborene wiesbadener Musikdirektorensohn, NSDAP Mitglied
und Drehbuchautor Hans
H Zerlett (42) führt
im Karl
Valentin-Kurzfilm Im Schallplattenladen und
der Komödie Da
stimmt was nicht erstmals Regie. - Die in
Frankfurt im Großen Hirschgraben aufgewachsene
Revue-Tänzerin La
Jana (29) alias
Henriette Niederauer ist ein europäischer Burlesque
Star. Sie tanzt fast nackt auf einem silbernen Tablett
in London in der Revue Casanova. - In
Frankfurt spielt der Schauspieler Heinrich George (40), Vater von Schimanski,
den Napoleon in Hundert Tage
von Benito Mussolini (47). - In Frankfurt wird im
Cafe Falk im Oderweg 2 ein Schachturnier
für Nichtarier durchgeführt. - In Frankfurt
macht der in Kreuznach geborene Augenarztsohn und
langjähriges SA und NSDAP Mitglied Gerhart Stein (27) seinen Medizinabschluss.
Er ist glühender Rassehygieniker und er betätigt sich in
der Zigeunerforschung bei Freiherr Otmar
von Verschuer (41) an
der frankfurter Goethe Universität. - In Wiesbaden wird
in der Gerichtsstrasse 2 ein Volksgerichtshof
eingerichtet. - Der jüdische frankfurter Bauunternehmen
Holzmann AG Jurist und Ex-Vorstand Charles Rosenthal (46) erfährt bei einem Auftrag
in Bogota von seiner fristlosen Entlassung und glaubt
durch Hinweise auf seine 17 jähirge
Betriebszugehörigkeit und Verweise auf Versprechungen
die Entscheidung rückgängig machen zu können, muss aber
die Tatenlosigkeit seiner Kollegen erfahren. Vorstand
Heinrich Holzmann (56)
fährt regelmäßig nach Hamburg, wo die NSDAP ihm
Anweisungen erteilt. - In Wiesbaden ist das Badehaus Goldener Brunnen Goldgasse 10
ein vornehmes bürgerliches Hotel mit eigener
Thermalquelle und fließendem Wasser in allen Zimmern. Es
hat die Telefonnummer 27245. - In Wiesbaden werden
jüdische Geschäfte mit Ein Deutscher kauft nicht
beim Juden-Sprüchen beschmiert und vor einem
jüdischen Kaufhaus das Publikum zum Schein fotographiert
und mit Sprechchören vom Betreten abgehalten. - Der SS
Oberabschnitt Rhein wird mit der Eingliederung des SS
Oberabschnitts West erweitert. - Das in Groß-Umstadt
geborene NSDAP Mitglied wiesbadener Marktkirchenpfarrer
Ernst Ludwig Dietrich
(37) wird erster
evangelischer nassauhessischer Landespfarrer mit Sitz in
Wiesbaden Emser Strasse 3. Er bricht den Unmut seiner
Untergebenen mit Bedrohungen, willkürlichen Versetzungen
und Dienststrafverfahren. - In Frankfurt werden die
Festhallenreitturniere auf der Messe eingeführt, obwohl
die Festhalle mit Parkett
ausgelegt ist. Landesstallmeister und Turnierleiter ist
Hans Albert, der Dachpappe mit einem Gemisch von Lehm,
Holzschnitzel, Sand und Sägespänen auslegt. Es wird ein
großer finanzieller Erfolg. Die SA reitet voraus. -
Frankfurt wird neuer Sitz der VDM Vereinigte Deutsche
Metallwerke mit Werkanlagen auf der ehemaligen
Kupferfabrik Hesse in Heddernheim. - In Friedrichsdorf
Köppern übernimmt die Frankfurter Stiftung Hospital zum
Heiligen Geist die Frankfurter Pflegeanstalt
Köppern (20 17
Vitos Hochtaunus) Emil Sioli Weg 1-3 und versorgt
hier alte Menschen. - In Wiesbaden kommen nur noch
Kinder mit unerwünschter Erbmasse ins
Kinderheim Wortmann-Weil-Stift im Hofgut Geisberg Jonas
Schmidt Strasse 2, wo sie nach der Einführung des
Sterilisationsgesetzte zur Zwangssterilisation abgeholt
werden. - In Wiesbaden wird der evangelische
Landeskirchenrat, wiesbaden-bahnhof NSDAP
Ortsgruppenleiter SA und SS Obertruppführer Fritz
Bernotat (44)
Eichendorffstrasse 1 wiesbaden NSDAP Kreisleiter. Er ist
der Adjutant des in Mainz geborenen Metzgersohnes,
ehemaliger Krupp AG Landmaschinenvertriebsleiter und
wiesbadener NSDAP Landeshauptmann Wilhelm Traupel (43), der Fürsorgereferent im
SS-Abschnitt XI mit Sitz in Wiesbaden wird. - In
Frankfurt erhält der jüdische Kunstsaloninhaber und
Galerieinhaber Manfred Schames (48),
Inhaber des Kunstsalons in der Junghofstrasse 18, ein
Berufsverbot, weshalb er nach Palästina auswandert. - In
Mainz gibt der Opernsänger Gustav Neidlinger (24), der hauptsächlich
Bösewichte spielt, sein Engagement am Stadttheater Mainz
auf und geht an die Hamburger Staatsoper. - In Bad
Homburg demonstrieren Bauern aus dem Taunus unter dem
Motto Kampf um Acker und Hof
. Sie beschweren sich über die Steuerlasten und die
Lebensmittelhändler. - In Darmstadt wird der Flugplatz
Lichtwiese geschlossen, weil die Luft Hansa alias
Lufthansa ihre Stopps in Darmstadt einstellt. - In
Darmstadt Griesheim arbeitet die leidenschaftliche politisch naiv uninteressierte
weibliche Flugpionierin Hanna Reitsch (22) für die Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug
als Versuchspilotin. - In Bad Homburg wird das NSDAP
Mitglied und bad homburger Bürgermeister Richard Hardt (--) durch das SA Mitglied und
hochheimer NSDAP Bürgermeister Erich
Meusel (30) ersetzt.
- In Frankfurt wirbt der Schweinemetzger Albert Weil mit
der Telefonnummer HANSA 25027 auf der Schirn für seine
Frühstücksecke mit einem Tisch einer zweisitzigen
Holzbank und einem Stuhl auf seiner Schirn direkt auf
der Strasse auf einem Schild, worauf er auffordert seine
Wurst oder Würstchen nicht mit Messer und Gabel sondern
aus der Hand zu essen und jeden lobt, der es versucht. -
In Mainz begeht die ehemalige KPD Reichstagsabgeordnete
Franziska Kessel (28) nach vielfacher Folter im
Landgerichtsgefängnis Mainz in der Diether von Isenburg
Strasse 3 nach einem Jahr Haft Selbstmord. - In
Frankfurt kommt das Adler-Automobil-Modell Adler Trumpf
Junior mit 1500 ccm Vierzylindermotor und neuem
Vorderradantrieb und Schwingachsen an der Hinterachse
heraus, der über schlechteste Strassen hinweggleitet,
Kurven mit Vollgas nimmt und als Bild vollkommener
Schönheit für 3.550 Reichsmark bzw 4.200 als Cabriolet
beworben wird. Es wird zum erfolgreichsten Modell der
Firmengeschichte. - In Darmstadt beginnt der neue, in
Karlsuruhe geborene Regisseur Max Fritzsche (28) am Hessischen
Landestheater und creiert angeblich einen eigenen
Darmstädter Stil (durchgehend
engagiert bis 1947 dann Intendant in Stuttgart)
mit expressionistischen Elementen im Bühnenbild.
Schnörkellos, großflächig und geometrisch ist in. - In
Frankfurt Schwalbach wird in einer freistehenden
jugendstil Villa am Ende der Bahnhofstrasse das NS
Erziehungslager Schwalbach für Jungen eingerichtet, wo
sie im Gegensatz zu ihren Heimatorten, wo sie Hunger
leiden, sehr gut mit Nahrungsmittel versorgt werden. Sie
müssen dafür in der Landwirtschaft mitarbeiten und bei
der Ernte helfen. Sonntags gibt es leckeren Kuchen. - In
Mainz steigt der Fussballverein 1. FSV Mainz 05 aus
der Gauliga Südwest in die Kreisliga Mainz ab. - In
Mainz wird nach der Abberufung des in Nieder-Flörsheim
geborene mainzer NSDAP Oberbürgermeisters Philipp
Wilhelm Jung (50) der
groß-gerauer Jurst, Richter, Polizeipräsident von Mainz
und darmstädter Oberbürgermeister Robert
Barth (34) neuer
mainzer NSDAP Oberbürgermeister. - In Mainz hat das
Hotel Central am Bahnhofsplatz von Franz
Seyfried 120 Betten von 4 bis 6 Reichsmark 50 Pfennig,
wobei (1 Reichsmark entspricht 4,6 Euro). Ein
1-Bett-Zimmer mit Bad kostet ab 7,50 bis 8,50
Reichsmark, 2-Bett-Zimmer mit Bad ab 16 bis 17
Reichsmark. Zusätzlich gibt es Pension und Wochenende
nach Vereinbarung, Bad, Heizung, Lift, fließend warmes
und kaltes Wasser, Telefon auf dem Zimmer und Unterkunft
für 3 Autos. - In Wiesbaden stirbt der
ehemalige eltviller eichberger Heil- und Pflegeanstalt
Direktor Psychiater Richard Snell (67). - Das Gesetz zur
Verhütung erbkranken Nachwuchses wird erlassen, weshalb
innerhalb von 10 Jahren 400.000 Menschen sterilisiert
werden. In Frankfurt wird ein Erbgesundheitsobergericht
geschaffen. In Wiesbaden melden Psychiater und Erzieher
ihre Heimbewohner und Klienten bei der Beratungsstelle
zur Zwangssterilisation im Landeshaus an. Die Ärztliche
Schweigepflicht wird in verbrecherischer Absicht zum
Schutz des Arztes umgedeutet. - In Andernach wird der
deutsche Major Prinz Albrecht von Zollern
Sigmaringen (St) (36) Mitglied der NSDAP. - In
Frankfurt verlässt der
prominente jüdische Sportclub Frankfurt Hockeyspieler
Theo Haag (--) den Verein.
Gleichzeitig spielt die Mannschaft ein Länderspiel gegen
Frankreich in Hannover vor 18.000 Zuschauern. - In
Offenbach wird der offenbacher Fussballverein
Offenbacher Fussball Club Kickers 01 alias OFC Meister
in der Gauliga Südwest bzw der Gauliga Hessen-Nassau. -
In Wiesbaden Georgenborn wird die Scheuermann Germanen
Hütte als Schutzhütte bei Wanderungen errichtet. - In
Frankfurt stellt der Automobilhersteller Adlerwerke das
10.000. Fahrzeug des Modells Trumpf her. - In Frankfurt
erscheint in der Frankfurter Zeitung ein Artikel des in
Michelstadt geborenen homosexuellen
nationalsozialistischen Gralsentdeckers, bankrotten
französischen Star-Hoteliers, bei dem zwei Jahre zuvor
noch Josephine Baker, Paul Ladame und Marlene Dietrich
logierten, Spion, Geheimbündler und Schriftsteller Otto Rahn
(30) mit dem Titel Heinrich Minneke,
in dem es um die Verehrung des aus dem Himmel stürzenden
Luzifers geht. Er wird wegen Alkoholmissbrauchs vier
Jahre später als SS Unterführer zwangsweise KZ Dachau
Wachmann. - In Wiesbaden spaltet sich der FV Germania
wieder vom SV Wiesbaden ab, gründet sich als SC
Waldstrasse Wiesbaden neu und wird erfolgreich. - In
Frankfurt wird das gesamte Postinventar in rot, die
Farbe der Bewegung, umlakiert. Auch die Post-Omnibusse
werden rot lackiert. - In Wiesbaden beginnen die Kinder
im Waisenhaus St Michael alias St Michaelsheim in der
Kellerstrasse mystische NS-Rituale wie die Sonnenwende
zu feiern. - In Darmstadt Worfelden haben mindestens 7
Personen ein Motorrad des jüdischen heidelberger
Motorradherstellers Stock, dessen Inbetriebnahme sehr
anstrengend ist, weil man den Benzinhahn öffnen, die
Schwimmerkammer fluten und Öl vorpumpen muss, damit der
Kolben und der Zylinder gut geschmiert sind. Danach muss
mit dem Dekompressionshebel der Kolben über den oberen
Totpunkt gebracht werden, um mit einem kräftigen Tritt
auf den Kickstarter der Motor gestartet werden kann.
Wenn die Kurbelwelle eine Frühzündung hat, läuft der
Motor aber verkehrtherum an. Der in Bochum geborene
jüdische Industriellen Richard Kahn (44) stellt die Fertigung
seiner 175 bis 300 ccm Motorräder mit Blockmotoren und
Kardanantrieb, konstruiert vom Ingenieur Heuß, ein. - In
Frankfurt wird das Filial-Büro der jüdischen berliner
WTB Nachrichtenagentur zum Deutschen Nachrichtenbüro,
einer nationalen Presseagentur, verstaatlicht. - In
Frankfurt wird ohne behördliche Genehmigung zur Rodung
des Stadtwaldes mit dem Bau des Rhein Main Flughafens (20 21 Flughafen Frankfurt Terminal 2)
auf Anordnung der NSDAP begonnen. - Der in Diez geborene
Pfarrersohn, NSDAP Mitglied, SA Mitglied und Leiter der
Ministerialdirektoren des Preußischen Kultusministeriums
August Jäger (46) wird Rechtsverwalter der
Deutschen Evangelischen Kirche. - In Frankfurt tagt der
Reichsbund Volkstum und Heimat mit allen Leitern aller
Sing-, Tanz- und Laienspiel-Gruppen der Landschaften
Rheinfranken, Nassau und Hessen im Restaurant Zum
Storchen Saalgasse 1. - In Schotten wird begonnen
die auch beim Motorradrennen Rund um Schotten genutzten
eigentlich unbefestigten Landstrassen zwei Jahre lang
auszubauen. - In Frankfurt wird das Kino Metropol
Vilbeler Strasse 29 nach der Übernahme durch Elisabeth
Suderland und dem Einbau einer Klangfilm-Tonanlage als Universal-Theater
wiedereröffnet. - In Wiesbaden wird der 46. Kongress der
Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin gehalten, der
mit Referaten und Vorträgen über die aktuelle Erblehre
in ihrer Anwendung auf den Menschen von F Fischer,
allgemeine Erbpathologie von Rassenhygieniker Freiherr Ottmar von Verschuer (38), klinische Erbpathologie
von Otto Naegeli (63), die Bedeutung und
Reichweite des Lokalisationsprinzips im Nervensystem von
O Foerster und die Physiologie und Chemie der
Sexualhormone von A Butenandt, beginnt, deren
Schriftführer der wiesbadener Oberarzt am städtischen
wiesbadener Krankenhaus Dr A Geronne ist. Ein
Referatsvorschlag behandelt die Aero-Medizin und die
Sport-Medizin. - In Wiesbaden spielt man im
Staatstheater im Großen Haus das Schauspiel Die
Hermannschlacht von Heinrich von Kleist, die Oper
Rigoletto von Verdi, die komische Oper Martha
von Flotow, die Oper Der Pfeifertag von Max
Schillings, die Operett Die Fledermaus von
Johann Strauß und die Oper Nadia von Eduard
Künnecke. Im Kleinen Haus spielt man das Singspiel D'Webermädl'n
von Richard Franz, das Lustspiel Wenn der Hahn
kräht von August Hinrichs, die Operette Der
verlorene Walzer von Robert Stolz, die Operette Die
schöne Galathee von Franz von Suppe . - In Mainz
finden Unterhaltungskonzerte im Brauhauskeller Zum
Rad Kästrich statt, wo es die Biere Doppel-Rad,
Mainzer Märzen und das neue Mainzer Rad-Pils gibt. Die
Konzerte sind kostenlos. - In Wiesbaden wirbt das
Restaurant Neu-Wien Wilhelmstrasse 20 mit
täglichen Künstlerkonzerten und erstklassiger Küche. -
In Mainz bewirbt die NSDAP ihre 3. Jahreslotterie zur
Arbeitsbeschaffung wobei 1.500.000 Reichsmark zu
gewinnen sind. Man wirbt mit unglaublichen 404.000
Gewinnen. - In Mainz erscheint die NS Tageszeitung Mainzer
Tageszeitung als Morgenzeitung für Mainz und
Rheinhessen im 16. Jahrgang 7 mal wöchentlich als Blatt
der alten Garde. Dazu erscheinen die Regionalausgaben Neue
Mainzer Zeitung und Niersteiner Rhein-Warte.
- In Frankfurt verlegt der kinderlosse Pharmaunternehmer
Eduard Fresenius (60) seinen Pharmabetrieb.Dr
Eduard Fresenius chemisch-pharmazeutische Industrie nach
Bad Homburg in eine ehemalige Schokoladenfabrik im
Gluckensteinweg 5. - In Wiesbaden gründet die Tanz
Turnier Gruppe Bier der Tanzschule Bier den
Tanzsportverein TC Blau Orange Wiesbaden. - In Wiesbaden
wird der in Coburg geborene Geschichtsprofessorensohn
und SA Führer Graf Karl Leon du
Moulin-Eckart (48)
verhaftet, aber trotz Mordauftrag von Hitler nicht
erschossen, wobei die Hintergründe und Protektionen
unklar bleiben. Er wird zwei Jahre lang ua ins KZ Dachau
gesperrt, wonach er sich aus dem öffentlichen Leben
zurückzieht. - In Wiesbaden wird die Freimaurerloge Plato zur
beständigen Einigkeit Friedrichstrasse 35
aufgelöst und verboten. - In Frankfurt beginnt die
Polizei im Variete Kabarett Astoria Pavillon
an der Ecke Kaiserstrasse 69/Moselstrasse, das eine
Konzession mit Dirnenbetrieb hat, die Prostituierten
alias Sexarbeiterinnen strenger zu kontrollieren und die
Betreiber zu bestrafen. - In Wiesbaden stirbt der aus
Essen stammenden wiesbadener Kunstsammlers Heinrich Kirchhoff (60) Beethovenstrasse 10, der
seit 26 Jahren in Wiesbaden lebt und hauptsächlich seine
expressionistischen Bilderleihgaben werden aus dem
wiesbadener Museum als entartet entfernt. - In Wiesbaden
veranstalten DDAC und NSKK das Nerobergrennen für
Motorräder und Automobile und eine Nationale Zielfahrt
mit einer Geschicklichkeitsfahrprüfung vor dem
wiesbadener Kurhaus. - In Wiesbaden finden ein
internationales Tanzturnier des RPG, ein internationales
Tennisturnier, das VII. Wiesbadener Reit-, Spring- und
Fahrturnier mit internationaler Beteiligung und die erst
Große deutsche Military Prüfung im Pferdereitsport mit
Reitern in Uniform und im wiesbadener Kurhaus 4
Schachweltmeisterpartien statt. - In Wiesbaden leitet Richard Strauß
(70) selbst seine Oper Arabella im
Staatstheater und Prinz Albrecht von Zollern Preußen (St) (22), der Sohn des
homosexuellen SA Standartenführers und jüngsten
Kaisersohn Prinz August Wilhelm von
Zollern Preußen (St) (47),
der über den Nationalsozialismus auf den Kaiserthron
will und von Hitler (45)
nicht mehr vorgelassen wird, leitet ein Konzert im
wiesbadener Kurhaus. - In Wiesbaden kostet
eine 3 stündige Fahrt mit dem Schnellzug in der 2.
Klasse nach Köln 13,80 Reichsmark und in der 3. Klasse
8,90 Reichsmark. - In Frankfurt wird der Tierfilmer
Michael Grzimek als Sohn des Zoologen, Schriftstellers
und späteren Direktors des Frankfurter Zoos Bernhard
Grzimek (25) geboren. - In
Frankfurt zieht der unverheiratete und kinderlose
frankfurter Arztsohn und stadtdokumentarische Fotograf
Gottfried Vömels (55) nach
Kronberg um. - In Frankfurt bewirbt sich das Restaurant
Alte Eule Markt 36 als älteste
frankfurter Bierwirtschaft und Speisewirtschaft. - In
Frankfurt muss der in Wiesbaden geborene Chemiker und
Automobilgutachter Adolf Isbert
(73) seinen Posten als 2.
Präsident von insgesamt 2 bei einem 35 jährigen Bestehen
des Frankfurter Automobil Clubs später AvD aufgeben. -
In Darmstadt werden der jüdische
Frauentextilmodekaufmann David Rehberg und sein
Kompagnon, der jüdische Ex-Wronker Geschäftsführer Sally
Lichtenstein (--) im Zuge
der Arisierung gezwungen ihr gemeinsam geführtes
Geschäft im ehemalgien Marktpalais Marktplatz 2 an
Elisabeth Wende-Walter und Margarethe Philippi alias
W&P Moden weit unter Wert zu verkaufen. Das jüdische
Kaufhaus Leonhard Tietz wird an die Kaufhof AG verkauft.
- In Frankfurt nimmt die Frankfurt Leipziger
Burschenschaft das Corps Moenania auf. - In Darmstadt
wird aus dem NS religiösen Hessischen Pfarrernotbund die
Bekennende Kirche Nassau Hessen, das vom
Elisabethenstift und vom Marthahaus Stiftstrasse 14
geleitet wird. In Aarheilgen setzt ist Pfarrer Karl
Grein der Führer der NS religiösen Bekennenden Kirche. -
In Darmstadt wird die Turngemeinde Darmstadt 46 mit dem
Verein für Leibesübungen Rot-Weiß zur TSG 46
zwangsvereinigt. - In Darmstadt trutt der nieder-modauer
Pfarrersohn und seit 9 Jahren adelige evangelische
Jugendpfarrer Hans von der
Au (42) der SA bei
und wird Justus-Liebig-Studienrat. - In Darmstadt wird
die Oberpostdirektion Darmstadt aufgelöst und der
Oberpostdirektion Frankfurt unterstellt. - In Wiesbaden
beginnt der Arbeitsdienst Teile des riesigen
Müllplatzesfeldes Kettenlache an der Krimhildenstrasse
zu planieren und mit Mutterboden abzudecken. Die wilde
Mülldeponie am Gleisdreieck an der Mainzer Strasse wird
mit Mutterboden abgedeckt und Schrebergärten angelegt.
Als wiesbadener Müllplätze wird nur noch die Kettenlache
und das biebricher Kribbengelände an der Grenze zu
Schierstein am Rheinufer genutzt, wo der 72.000 Tonnen
Müll von 15.823 stadteigenen Mülltonnen abgeladen wird.
- In Darmstadt baut der in Groß-Umstadt geborene
Kolonialwarenhändlersohn NSDAP Mitglied und SA Mitglied
Hans Trippel (26)
auf seinen gemieteten Bauernhof aus einem Adler Trumpf
Junior einen stromlinienförmigen Rennwagen mit dem er 6
Siege erringen kann. - In Frankfurt Griesheim kollidiert
bei einem Verkehrsunfall ein LKW Automobil mit einem
Pferdefuhrwerk auf der Schwanheimer Strasse bei der
Staufstufe, wobei der Kutscher stirbt. - In Frankfurt
Griesheim wird mit dem Bau der Reichsautobahnbrücke
später Europabrücke durch die Baufirma Arge Wayss und
Freitag begonnen. -
In Frankfurt stellt die Elektrogerätefabrik Braun von
Max Braun (44)
in der Idsteiner Strasse sein Radio Model Super W4 her.
- In Frankfurt ist die gusseiserne als Fachwerk
geschmiedete Obermainbrücke so verrostet, dass sie für
den Verkehr gesperrt werden muss, wobei nur noch
Fussgänger passieren dürfen. - In Darmstadt wird der
wiesbadener Eisenbahnbeamtensohn und NSDAP Jurist und
entmachtete NS Staatssekretär Wilhelm Stuckart (32)
Oberlandesgerichtspräsident, nachdem er den Erwerb des
Welfenschatzes, der von jüdischen Kunsthändlern verkauft
werden sollte, abwickelte. Im Folgejahr wird er als
Abteilungsleiter ins Innenministerium nach Berlin
versetzt, wo er die Nürnberger Rassegesetze mitverfasst.
- In Frankfurt wird der jüdische frankfurter
Warenhausunternehmer Hermann
Wronker (67) mit dem
größten 90 Meter langen Warenhaus der Stadt, Wronker,
auf der Südseite der Zeil 105 enteignet, das Warenhaus
arisiert und von der Hansa AG übernommen.
Generaldirektor und Sohn Max Wronker flieht in die USA.
Sein Vater bleibt bis 19 38. Das Unternehmen wird in
DEFAKA alias Deutsches Familienkaufhaus umbenannt. Die
bockenheimer Wronker Filiale in der Leipzigerstrasse 51
wird ebenfalls enteignet. - In Bad Homburg übernimmt der
NSDAP Obertaunuskreis Landrat Prinz Wolfgang
von Hessen (St) (38) den Vorsitz im Vorstand des
Hockey und Tennis Club. - In Mainz wird die mainzer
Tageszeitung Mainzer Anzeiger in ein NSDAP
Parteiorgan umgewandelt. - In Mainz wird der Direktor
des mainzer Naturhistorischen Museums Otto Schmidtgen (55) Mitglied der SA. - In
Wiesbaden nimmt der Rotary Club Wiesbaden neue
Mitglieder auf, darunter den Chirurg Herbert Bethel (--), den Regierungsbaumeiser
Rud Dörr (--), den mainzer
werner und merz Chemieindustriellen später erdal Paul
Edmund Harnischmacher (55),
den Sektindustriellen Henry Müller-Gastell (55),
den leitenden Medizinaluntersuchungsstellen Arzt
Heinrich Reineck (--) und
den Generaldirektor der wiesbadener Kurverwaltung
Freiherr Otto von Wechmar (--).
wobei der in Frankfurt geborene Gutsbesitzer und
schlesische SA Brigadeführer Freiherr Eberhard von Wechmar
(37) gerade während des
Röhm-Putsches von der SS ermordet wird. - In Mainz
löst der ehemalige darmstädter Polizeidirektor,
Rhein-Hessen Provinzdirektor, hessischer
Verwaltungshofrichter in Darmstadt und Präsident des
Rotary Club Mainz Wilhelm Wehner (52) den
Rotary Club Mainz nach einem Jahr wieder aus. - In Frankfurt wird die wiener Modemacherin und Leiterin
der Modeklasse an der frankfurter Gewerbeschule
Margarethe Klimt (42) Leiterin
der Modeschule, die mit ihren Schülerinnen eine neue
deutsche, international konkurrenzfähige Mode auf
Haute Couture Niveau entwickelt, die aber plump
deutsch Hochmode genannt werden muss. - In Frankfurt
findet die zweite Rheinmainische braune Messe in der
Messehalle statt. - In Mainz brennt der mainzer
Hauptbahnhof ab, wonach er umgebaut wird. - Der in
Frankfurt geborene Opernbaritonssohn und Komiker Herman Bing (45)
tritt im Harold Lloyd Film Harold
Lloyd, der Strohmann auf. - In
Wiesbaden Biebrich gründet das in Frankfurt geborene SA
Mitglied und Fotografische Fabrikbesitzer Carl Adolf Schleussner
(39) die Tochterfirma Cella
Gmbh, die Zelluoidrohfilme und Lacke auf Zellulosebasis
mit eigentlich amerikanischen Patenten herstellt. - In
Wiesbaden wird die städtische Handwerkerschule und
Kunstgewerbeschule geschlossen. - In Frankfurt
wird der im vorjahr vertriebene Professor am Städel
Kunstinstitut Richard
Scheibe (55), der
mittlerweile in Berlin lehrt, für seinen neuen NS Stil
umworben, er bekommt unzählige Aufträge und erstellt
diverse nackte strammstehende Männerstatuen. - In
Wiesbaden darf einzig die elitärere wiesbadener
Carnealsgesellschaft Sprudel unter ihrem Präsident
Jacoby Fastnachtssitzungen veranstalten. - In Frankfurt
demonstriert nach der Machtergreifung der
Gewerkschaftsbund mit der NSDAP. - In Mainz zieht der
jüdische Juwelier Friedmann (--)
von der Schusterstrasse 50 in die Scheffelstrasse 9,
behält seine Telefonnummer 33507, muss aber mit dem
Verkauf von Waschmitteln und Toilettenartikeln werben. -
In Wiesbaden wird in der Luisenstrasse (20
23 Luisenforum) das als Nebenbühne bzw
Kammerspielbühne betriebene Kleines Haus des Staatstheater
alias Grosses Haus für neun Jahre wieder
privatisiert. - Der in Bingen Waldalgesheim geborene
Automobil Rennfahrer Hanns Geier (32)
startet bei mehreren Grand Prix Rennen auf einem
Mercedes-Benz W25. - In Wiesbaden Biebrich verliert
der linksliberale DDP Politiker, wiesbadener
Steinmetzbetriebsbesitzer und ehemalige Stadtrat
August Peter Hesch (64) alle
seine Sitze in den Aufsichtsräten der Biebrichen
Gaswerke, der Biebricher Volksbank und der
Ortskrankenkasse, im Vorstand des Haus- und
Grundbesitzer-Vereins und seine Ämter in der
Nassauischen Brandversicherungsanstalt, Landesbank,
Landesversicherungsbank und der Landwirtschaftlichen
Schule Hof Geisberg, weil er die NSDAP ablehnt und
wird gezwungen als Hilfsarbeiter zu arbeiten. - In
Frankfurt beginnt der in Magdeburg geborene neue NS
Leiter des Gesundheitsamtes in der
Braubachstrasse Werner Fischer-Defoy
(54) auf der Basis des
Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses eine
Erbkartei über Abstammung, Schulbildung,
Krankheitsbilder oder mögliche Erbkrankheiten
anzulegen, die auch über Heiraten, Adoptionen und den
Zugang zum städtischen Dienst entscheiden sollen.
Angeborener Schwachsinn wird dabei massenhaft zum
Ausschlußkriterium. -In Darmstadt wird die
Oberpostdirektion Darmstadt aufgelöst und dem Bezirk
der Oberpostdirektion Frankfurt untergeordnet. - In
Darmstadt wird die 19 08 erbaute neubarocke Villa
Ostermann Eugen-Bracht-Weg 6 Außenstelle des
Sicherheitsdienstes des Reichsführers SS (20 23 Hochschule Darmstadt),
des Geheimdienstes der SS, der für Spionage und
Gegenspionage der NSDAP zuständig ist. - In Wiesbaden
verlässt Prinzessin Marieliese von Lippe (--) als Oberin der
evangelischen Paulinenstiftung das Diakonissen
Mutterhaus, das von einer NS Stiftung übernommen wird.
Neuer männlicher Vorsteher wird der evangelische Pfarrer
Ernst Eichhoff (--), der in
SA Uniform herumläuft. Der Vorstand wird von den
Deutschen Christen dominiert. Vorstand bleibt der in
Wiesbaden geborene ehemalige evangelische Landesbischof
August Kortheuer (66), der im Vorjahr seinen
Posten räumte.
- In Sprendlingen verbreitet die NSDAP
das Gerücht, die von der SPD initiierten
Arbeiterdoppelhaussiedlungen Auf der Schulwiese und Am
Wilhelmshof seien ihr Projekt gewesen.
- In Mainz beginnt der in Kaub geborene
Postbeamtensohn Hermann Klein (28) seine Karriere bei
der Deutschen Reichsbahn als Bauführer. - In Frankfurt
wird die Kaufhaus Hansa GmbH in Hansa AG umbenannt. In
Frankfurt hat der jüdische Besitzer der Wronker
Warenhauskette Hermann
Wronker (66) seit dem Vorjahr
keinen Zugang mehr zu seinen Warenhäusern und einen
neuen Geschäftsführer Walter Sack (--),
der alle jüdischen Aufsichtsratsmitglieder entlassen
hat, den Slogan Das christliche Kaufhaus
eingeführt hat und die Warenhauskette in Hansa Kaufhaus
Aktiengesellschaft umbenennt.
1933
Wetter: Erdbeben in Of fenbach Tempelsee. - Frankfurt
gehört zu Preußen. - 1 Reichsmark entspricht 4,7 Euro (20 22). - Mainz ist die
höchstverschuldete deutsche Stadt. - Der in
Katzenelnbogen Berghausen geborene SS
Ehrenstandartenführer Rudolf Diels (33) ist Vizepolizeipräsident
und arbeitet im KZ Oranienburg. - Wiesbaden
hat 160.464 Einwohner, Mainz hat 142.627 Einwohner,
darunter 2.609 Juden, Offenbach hat 81.329 Einwohner und
Bad Homburg hat 16.840 Einwohner. - Der ehemalige
frankfurter Oberlandesgerichtsrichter und ehemalige
NSDAP Ortgruppenleiter lässt als frankfurter NSDAP
Oberbürgermeister Friedrich Krebs (39) alle 81 jüdischen
städtischen Angestellte und Beamte entlassen. - In
Wiesbaden wird der das SA und SS Mitglied Fritz
Bernotat (43)
Eichendorffstrasse 1 wiesbaden-bahnhof NSDAP
Ortsgruppenleiter und evangelischer Landeskirchenrat. -
Walldorf-Mörfelden hat 5.000 Einwohner. - In
Walldorf-Mörfelden, das als Kommunistenhochburg der
Maurer bekannt ist und Klein Moskau genannt wird und den
ersten hessischen KPD Bürgermeister hat, werden 70 KPD
Mitglieder verhaftet und in das KZ Osthofen verschleppt.
- In Frankfurt wird das Institut für Sozialforschung
alias Café Marx von der Kriminalpolizei geschlossen.
Danach macht der NS Studentenbundführer Georg-Wilhelm
Müller (--) es zu seinem
Büro. - In Frankfurt wird Jakob
Sprenger (49) NSDAP
Reichsstatthalter des Volksstaates Hessen. - In
Frankfurt führt Adolf Hitler (44)
den ersten Spatenstich zur Reichsautobahn
Frankfurt-Heidelberg Autobahnbau Abschnitt 1 Frankfurt -
Darmstadt am Mainufer zwischen Niederrad und Goldstein.
- In Wiesbaden löst sich die Stadtverordnetenversammlung
auf. - In Wiesbaden betritt der in Limburg an der Lahn
geborene evangelische Pfarrersohn, Jurist und
wiesbadener Oberbürgermeister Georg Krücke (53) nach der Machtübernahme und
einer Schutzhaft das Rathaus nicht mehr und
wird vier Monate später zur Abdankung gezwungen. Der
ehemalige in Iserlohn geborene Lokomotivführer und
wiesbadener Bürgermeister und Stadtkämmerer Alfred Schulte (61) wird Mitglied der NSDAP und
übernimmt das wiesbadener Oberbürgermeisteramt. - In
Freiendiez wird der KPD Jugendverbandsleiter und
wiesbadener Vermessungsgehilfe und Widerständler Paul
Krüger im Zentralgefängnis inhaftiert, danach ins KZ
Esterwegen deportiert und unter der Auflage sich täglich
bei der Gestapo zu melden wieder entlassen. - In
Darmstadt werden auf dem Mercksplatz Bücher verbrannt. -
In Wiesbaden ist in der Geisbergstrasse 17 die
Hitlerjugend Leitung des HJ Banns 80 untergebracht. - In
Wiesbaden wird die Gemeinschaftszelle im 1. Stock des
Polizeigefängnisses in der Friedrichstrasse 25 zur
Unterbringung und Folterung von Schutzhäftlingen
genutzt. - In Wiesbaden ist die SA Zentrale in der
Lessingstrasse 16 (20 16
Staatliches Umweltamt). - In Wiesbaden wird in
der Luisenschule am Luisenplatz 10 der
Reichsarbeitsdienst RAD und die SA untergebracht (20 16 Hessisches Kultusministerium)
und der Keller als Folterkammer genutzt. - In Frankfurt
richtet sich nach der Absetztung von Polizeipräsident
Ludwig Steinberg und der Einsetzung des SA
Standartenführers und uradeligen Generalmajors aD
Reinhard von Westrem zum Gutacker (54),
einem in Wiesbaden lebenden Pensionär, die Gestapo im
Polizeipräsidium in der Friedrich-Ebert-Anlage 7 mit 27
Beamten ein. Nach 7 Monaten wird Reinhard von Westrem
zum Gutacker (54) nach
Kompetenzstreitigkeiten degradiert und entlassen. Der in
Frankfurt geborene SA Gruppenführer Adolf Beckerle (35) wird neuer Polizeipräsident
und zum Obergruppenführer alias General befördert,
wodurch er direkt Himmler unterstellt ist. - In
Wiesbaden wird der in Mainz geborene Ex Krupp AG
Manager, neues SA und SS Mitglied und Leiter der NSDAP
Zeitung Frankfurter Volksblatt Wilhelm Traupel (42) Landeshauptmann
Bezirksverband Nassau. - In Wiesbaden gibt es 19.837
Arbeitslose. - In Wiesbaden hat die NSDAP 5.600
Mitglieder. - In Wiesbaden wird der SPD Propagandaleiter
Georg Buch (30)
SPD Vorsitzender und Stadtverordneter und kommt 14 Tage
in Schutzhaft. - In Frankfurt findet auf dem
Römerberg eine Bücherverbrennung statt. - Adolf Hitler (44) spricht am
Niederwalddenkmal. - In Darmstadt wird im Sitz des
Landtags im Ständehaus am Luisenplatz (20
16 Sparkasse Darmstadt) der demonstrativ
antisemitische gießener Schlossermeistersohn, Lehrer und
von der DNVP zur NSDAP übergetretene neue darmstädter
NSDAP Landtagsfraktionsvorsitzende Ferdinand
Werner (57) gewählter
Volksstaat Hessen Präsident, NSDAP Gauleiter Hessen
Nassau, NSDAP Volksstaat Hessen Reichsstatthalter Jakob
Sprenger (49)
Ministerpräsident. Als hessennassauer NSDAP Gauleiter Jakob
Sprenger (49) macht er
seinen persönlichen Adjutanten Heinrich Reiner (41) zu seinem Stellvertreter. -
Der in Darmstadt geborene geistige Führer der NSDAP in
Hessen, der Richter Werner Best (30)
wird Staatskommissar für das Polizeiwesen in Hessen. -
In Frankfurt wird die Leiche des von der Partei
enttäuschten, ehemaligen offenbacher NSDAP Kreisleiters
und ehemaligen NSDAP Landtagsabgeordneten Wilhelm Schäfer (37) gefunden, wodurch der
Staatskommissar für das Polizeiwesen in Hessen Werner Best (30),
dem er 19 31 besonders radikale und diktatorische
geheime Pläne zur Machtübernahme gestohlen und an die
SPD Regierung übergeben hatte, in Verdacht gerät (1950 freigesprochen). - In
Frankfurt wird dem entarteten
Maler Max
Beckmann (49) der
Lehrauftrag entzogen. Er hat auch seine Wohnung mit
Atelier in der Schweizer Strasse. - In Frankfurt wird
der Fussballverein FSV Frankfurt Süddeutscher Meister. -
In Frankfurt leben 29.000 Juden. - In Frankfurt gewinnt
der Fussballclub FSV Frankfurt das Endspiel um die
Deutsche Meisterschaft gegen den TSV 60 München vor
15.000 Zuschauern im Waldstadion. - In Wiesbaden wird
das Wiesbadener Volkshaus mit dem SPD Parteibüro und
Gewerkschaftsbundsitz in der Wellritzstrasse 49, vom
Kreisbetriebszellenleiter mit umgeschnallter Pistole mit
SA Männern gestürmt und die Papiere aus den Fenstern
geworfen und verbrannt. Die Gewerkschaftssekretäre Eugen
Dengel, Reinhold Reinsperger, Johann Völker und Konrad
Arndt werden in Schutzhaft genommen. Es
werden 12 neue Kommissare eingesetzt und die
vermeintliche Weiterführung verkündet. Das Vermögen der
Gewerkschaft wird konfisziert - In Wiesbaden werden SPD
Versammlungen verboten. - In Wiesbaden spricht der
Gewerkschaftssekretär Konrad Arndt auf einer SPD
Kundgebung, wird danach in Schutzhaft genommen
und in der Gestapo Zentrale verhört und verprügelt. - In
Wiesbaden überfallen zwei zivile SA Männer die Wohnung
des Gewerkschaftssekretärs Konrad Arndt und stechen ihn
nieder. Im Krankenhaus kann er trotz lebensgefährlicher
Verletzungen gerettet werden. Er arbeitet nach der
Genesung weiter als Gewerkschaftssekretär, wird in das
SA Büro in der Lessingstrasse bestellt und für die
Leitung der NSBO angeworben, was er ablehnt und dafür
ins SA Gefängnis und danach ins Polizeigefängnis in der
Friedrichstrasse verschleppt wird. - In Wiesbaden tritt
der Automobilindustrielle Wilhelm
von Opel (62) in die
NSDAP ein und spendet danach 300.000 Reichsmark für den
Bau des luxuriösen Opelbades. - In Wiesbaden erschießt
der SA Mann Ernst Franzreb (32)
mit Joseph Steinbrenner und Ernst Krause in Uniform den
jüdischen Molkereiwarenhändler Max Kassel in der
Webergasse 46 Telefonnummer 22320
bei einem Raubüberfall erkannt. Die
Täter fliehen und treffen sich nach der Tat im SA
Standartenbüro in der Lessingstrasse 16. Nach seiner
Verhaftung wird das Verfahren eingestellt (1947
insgesamt 15 Jahre Hafr +1988 Wiesbaden) und
Ernst Franzreb neuer SA Wachleiter in der Lessingstrasse
16. Die eingeschüchterten Redakteure der wiesbadener
Tageszeitung Wiesbadener Zeitung berichten
ausführlich, verschweigen aber die Uniformen. - Der
jüdische dandyhafte Seidenwaren Kaufmann mit
angedichteten erotischen Allüren Salomon Rosenstrauch,
der mit seinen vier Töchtern gern flanieren geht, wird
in seinem Laden Wilhelmstrasse 20 von 8 SA Männern
überfallen und gequält, einige Wochen später vor seiner
geplanten Abreise ins englische Exil vor einer Gewalttat
gewarnt und in seiner Wohnung in der Wilhelmstrasse 20
von Unbekannten so zu Tode erschreckt, dass er an einem
Herzinfarkt stirbt. Die wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener
Zeitung berichtet, verschweigt aber, dass er
Jude ist. - In Frankfurt wird der Leiter der
Spionageabwehr bei der Politischen Polizei Kriminalrat
Dr Karl Schäfer neuer Leiter der Stapo alias
Staatspolizei und ersetzt Ferdinand Mührdel. Die Gestapo
wird von 18 auf 40 Beamte aufgestockt. - In Frankfurt
schickt der jüdische Kaufmann Otto Frank, Vater von Anne Frank (04)
seine Frau mit den Kindern nach Aachen. - In Frankfurt
wird ein Sondergericht eingerichtet. - In Darmstadt wird
ein Sondergericht eingerichtet. - In Langen wird das
Gasthaus Zum Schwanen alias das Braune
Haus zum NSDAP Parteilokal. - In Langen wird
der evangelische Pfarrer Wilhelm Seibert zum SA
Standartenpfarrer der Standarte 168 ernannt. Er hält
Agitationsreden im Langener Stadtgarten und bei der
Bücherverbrennung. - Der in Darmstadt geborene SA
Standartenführer der Obersten SA Führung und Prinz Wilhelm Karl von Isenburg (St) (30)
ist Mitglied der Deutschen Adelsgenossenschaft ohne
Landesabteilungszuordnung und dort Privatdozent für
Erbforschung. - In Frankfurt gibt es die
antifaschistische Gruppe Asphalt, deren
Mitglieder bei der frankfurter Strassenbaufirma Deutsche
Asphalt AG beschäftigt sind. - In Langen wird der
Antifaschist Rudi Gottschalk mit mehreren anderen im
Rathaus von SA gefoltert. Ihre Hütte im Wald wird von SA
zerschossen. - Der in Lich geborene Graf Bernhard von Solms
Laubach (St) (33)
wird Theaterregisseur und Intendant. - In Offenbach hat
die NSDAP 30,5 %, die SPD 30,1 % und die KPD 18,1 % der
Stimmen. Es findet eine Demonstration von 300 KPD
Anhängern, einen Fackelzug von 150 NSDAP Anhängern und
eine Demonstration der SAP statt. - In Offenbach und in
Frankfurt werden Boykotte gegen jüdische Geschäfte
veranstaltet. - In Offenbach wird der KPD Sammelplatz,
die Strasse Kleiner Biergrund von der NSDAP mit einem
Fahnenmeer gestürmt. - In Offenbach verbietet der
Polizeidirektor Käß das Zusammenstehen von mehr als drei
Personen. - In Offenbach feiert der Kampfbund für
Deutsche Kultur eine Richard Wagner-Feier, die mit einer
feierlichen Bücherverbrennung von 5.000 undeutschen
und gemeinen Büchern im Isenburger Schlosshof
endet. - Offenbach hat 1.435 jüdische Einwohner. In
Offenbach werden alle SPD Stadträte ins KZ Osthofen verschleppt
und dort gefoltert. - In Offenbach verkündet die NSDAP
Tageszeitung Offenbacher Nachrichten das
Verbot der SPD Tageszeitung Offenbacher Abendblatt.
- Auf dem Glauberg richtet das RAD Büdingen ein
Außenlager für geschlichtliche Grabungen ein. - In
Wiesbaden sitzen für die NSDAP im Stadtrat: Der
Inseratenredakteur Ludwig Altstadt, Wiesbaden-Bierstadt,
Bierstadter Höhe 21, der Invalide Albert Barnscheidt
Philippsbergstrasse 1, der Mechaniker Fritz Bettner,
Helenenstrasse 19, der Kaufmann Gustav Bonn, Goebenstr.
26, der kaufmännische Angestellte Philipp Breth,
Nassauer Strasse 41, der Zimmerermeister Rudolf Dauster
aus Wiesbaden-Schierstein, Adlerstrasse 5, der
Uhrmachermeister Paul Engelmann, Michelsberg 13, der
Arzt Dr Walter Fink Hedwigstrasse 4, der Obstzüchter
Peter Göttel, Frankfurter Str. 83d, der Werkmeister
Heinrich Heuß, Blücherstrasse 42, der Kaufmann Willi
Hollenders Dotzheimer Strasse 19, der Rechtsanwalt Dr.
Karl Kettenbach, Forststr. 9, der Photograph Wilhelm
Kilian, Dotzheimer Strasse 22, der Baumschulenbesitzer
Paul König, Rüdesheimer Strasse 40, der Bauingenieur
Hans Kraus, Andreasstrasse 31, der
Stadtverordnetenvorsteher Kapitänleutnant aD Kurt
Leoell, Lanzstrasse 33, der städtische Leiter für
Marktwesen, Forsten, Feldpolizei und Kassen,
Wirtschaftsberater Dr. Ludewig Max Dambachtal 45, der
städtische Leiter Bau, Maschinentechnik, Grundstück,
Garten- und Friedhofverwaltung, Kapitänleutnant aD
Freiherr Joachim von Lynker Steubenstrasse 30, der
Pianist Josef Machui Germaniaplatz 3, der Kellner
Heinrich Michl, Kirchgartenstrasse 5, der Arbeiter
Wilhelm Mitter Wiesbadener Strasse 2 in Sonnenberg, der
Bademeister Baptist Münch Saalgasse 24-26, der
Hochbautechniker Heinrich Neuß, Hermannstrasse 8, der
Arzt Dr Ernst Otto Kaiser Friedrich Ring 16, der
Inseratwerber Karl Pasch, Adolfsallee 51, der 1.
Vorsitzende der NSDAP Fraktion Justizobersekretr Felix
Pikarski, Eichendorffstrasse 1, der Kaufmann Philipp
Reutlinger, Kaiser Friedrich Ring 47, der Kaufmann Georg
Schaus, Bleichstrasse 25, der Kaufmann Ernst Schneider,
Nerostrasse 19, der kaufmännische Angestellte Friedrich
Schneider Wiesbadener Strasse 56 in Wiesbaden Biebrich,
der Landwirt Theodor Schneider, Wiesbadener Strasse 64
in Wiesbaden Biebrich, der Tapezierermeister Gustav
Sperling, Jahnstrasse 15, der 2. Vorsitzende des
städtischen Dezernats für Wohnungsamt,
Obdachlosenpolizei und Schlachthof, Reichsbahnzugführer
Peter Staub, Bierstadter Höhe 7, der Kaufmann Waldemar
Struck, Abeggstrasse 11, der Regierungsobersekretär
Johann Thorn, Rheingauer Strasse 17, der Glaser Oskar
Zahn Wiesbadener Strasse 4 in Wiesbaden Rambach und der
kaufmännische Angestellte Dr Ludwig zimmermann,
Helenenstrasse 20. - Der in Frankfurt geborene
Bankierssohn, NSDAP Mitglied und SA Mitglied Freiherr Georg Heinrich
von Neufville (50)
wird geschäftsführender Präsident des Reichskuratoriums
für Jugendertüchtigung. - In Wiesbaden wird in den
städtischen Dienststellen der Hitlergruß vom in Iserlohn
geborenen Lokomotivführer und neuen wiesbadener NSDAP
Oberbürgermeister Alfred Schulte (61) und seinem in Westpreußen
geborenen Vertreter NSDAP Kreisleiter und
Fraktionsvorsitzenden Felix Piekarski (43)
eingeführt. - Hermann
Göring ernennt das in Offenbach Rumpenheim
geborene NSDAP Mitglied Prinz Philipp von Hessen
Kassel Rumpenheim (St)
(37) zum NSDAP Oberpräsidenten der Provinz Hessen-Nassau und seinen in
Offenbach Rumpenheim geborenen evangelischen Bruder
Rittmeisters, Bankkaufmann der arisierten frankfurter
Filiale der M.
M. Warburg & CO Bank, NSDAP und SA Mitglieds
Prinz Wolfgang von Hessen
Kassel (38) zum NSDAP
Obertaunuskreis Landrat. - In Offenbach werden das KPD
Büro in der Karlstrasse 35 und das Gewerkschaftshaus mit
Saalbau in der Austrasse 9 von der NSDAP
übernommen und die Rote Hilfe Gebäude im Bierbrauer Weg
in ein Adolf Hitler Heim umgewandelt, dessen
zerstört hinterlassene Inneneinrichtung von KPD
Mitgliedern wieder hergerichtet werden muss. - In
Offenbach wird die Synagoge Ecke
Goethestrasse/Kaiserstrasse als Kino, Theater und für NS
Veranstaltungen genutzt. - In Offenbach erschießt der
arbeitslose SA Mann Weißmantel das aktive SPD und Reichsbanner
Mitglied Christian Pleß (24) in
der Kaiserstrasse von einem Lastwagen herab und erhält
als Belohnung eine Arbeitsstelle bei der Stadt. - In
Offenbach begeht der schlesische Beamtensohn und
Chefredakteur der Arbeiterzeitung Offenbacher
Abendblatt Georg Kaul (60)
Selbstmord, weil viele seiner Gesinnungsgenossen
plötzlich sogar für die NSDAP arbeiten. - In Wiesbaden
sinkt die Zahl der Kurbesucher auf 93.000. - Der
badsodener Bankdirektor Fritz Fuchs ist NSDAP
Spitzenkandidat bei den Kommunalwahlen, gefolgt vom
eppsteiner Gastwirt Hermann Müller, vom eschborner
Landwirt Fritz Kunz und vom kelkheimer Möbelfabrikant
Georg Graf. - In Höchst veranstalten auf dem Schloßplatz
der SPD Mann und Drucker Peter Nida und Wilhelm Apel
eine Protest Kundgebung mit 4.000 Demonstranten und
anschließend einen nicht genehmigten Demonstrationszug
mit 2.000 Demonstranten eine Woche nach der
Machtergreifung. Wilhelm Apel flieht ins Saarland. Peter
Nida wird verhaftet, musste aber aus Mangel an Beweisen
freigesprochen werden. - In Hochheim behauptet der SA
Mann Biron überfallen worden zu sein, weshalb 23
Personen von Reichsbanner oder SPD in Schutzhaft
genommen werden. Die Staatsanwaltschaft findet heraus,
dass der Überfall gar nicht stattgefunden hat. - In
Höchst wird der SPD Kreistagsabgeordnete Wilhelm
Holzapfel von der Konsumgenossenschaft Höchst entlassen.
- In Darmstadt wird die darmstädter Zeitung und SPD
Kampforgan Hessischer Volksfreund
Neckarstrasse 4 verboten und geschlossen. - In Frankfurt
werden viele jüdische Mitarbeiter u.a. der in Frankfurt
geborene Journalist Siegfried
Kracauer (44) und der
Kulturkritiker Walter
Benjamin (41) der
frankfurter Tageszeitung Frankfurter Zeitung
entlassen. - In Frankfurt gibt es 70.917 Arbeitslose,
entsprechend 13 %. - In Frankfurt verbrennt die
akademische Jugend auf dem Römerberg Bücher mit
undeutscher Literatur, wobei der evangelische
Studentenpfarrer Otto
Fricke (31) eine Rede
hält. - In Frankfurt haben bei der Kommunalwahl die SPD
19,05 %, die KPD 10 %, die DVP 4 %, das Zentrum 11 % und
die NSDAP 48 %. - In Frankfurt erhalten die Deutschen
Christen unter Führung von Pfarrer Probst von der
Erlösergemeinde vom Landeskirchenrat einen Verweis wegen
Verletzung der politischen Neutralität. - Die
Evangelische Kirche in Nassau-Hessen wird mit dem
späteren Landesbischof Ernst Ludwig Dietrich (36)
gegründet, der nach dem Führerprinzip seine Pfarrer
bestellen darf. Im Kirchengebiet mit fünf Propsteien ist
der Propst Pfarrer Alfred Trommershausen von der
Luthergemeinde für Frankfurt zuständig. Der
Arierparagraph ist grundsätzlich akzeptiert. - In
Wiesbaden wird der Landesbischof der evangelischen
Landeskirche in Nassau August Kortheuer (65) abgesetzt. Er fühlt sich
herausgefordert und beginnt nach eigenen Worten wieder
zu arbeiten, da er noch Vorsitzender des
Evangelischen Verein für Nassau für Innere Mission ist.
- In Frankfurt gliedert Pfarrer Paul Both ohne
bischöfliche Erlaubnis seine evangelische Eichenkreuz-Sturmschar schon in die Hitlerjugend
HJ ein. - In Hanau wird der Landwirt Johannes
Puth (33) NSDAP
Kreisleiter und Bürgermeister von Schlüchtern und NSDAP
Kreisleiter. - Prinz Hesso von Leiningen (St) (--) heiratet Gräfin Marie
Luise von Nesselrode. - In Frankfurt marschieren
Autobahnarbeiter in Kolonne vor dem Hotel Vier
Jahreszeiten Scharnhorststrasse 33 alias
Baseler Strasse. - In Idstein und in Michelbach wird
eine Telefonselbstwählstelle eingerichtet. - Der in
Wiesbaden aufgewachsene hamburger Kaufmannssohn und
Rechtsanwalt Hans
Buttersack (53) führt
als DNVP Mitglied eine Stahlhelm
Machtdemonstration alias Hitler Huldigungs-Marsch
durch Wiesbaden an. Die SA am Ende des Zuges wird in der
Ludwigstrasse von KPD lern mit Flaschen, Steinen und
glühenden Briketts aus den Fenstern beworfen und
vertrieben. Am folgenden Tag rückt der in Mainz
Gonsenheim aufgewachsene, vorbestrafte Dieb und
arbeitslose SA Mann und Agitator Ernst Franzreb (32)
mit seinem SA Rollkommando an, verhaftet wahllos aus
Rache und verschleppt seine Opfer in das SA Quartier
Lessingstrasse 16 und in den Keller der Luisenschule am
Luisenplatz, wo der selbsternannte Herrscher von
Wiesbaden SA Standartenführer Reutlinger mit
unglaublicher Brutalität foltert und Scheinerschießungen
anordnet. Das von Ernst Franzreb (32)
eine Kellertreppe hinuntergeworfene KPD Mitglied Karl
Müller wird danach mit einer Schußwunde tot aufgefunden.
Tage später wird Ernst Franzreb (32)
überfallen und schwer verletzt. - In Wiesbaden
organisiert der Gewerkschafter Paul Krüger (29)
einen Hungerstreik im Polizeigefängnis des
Polizeipräsidiums Friedrichstrasse 25. - In Frankfurt
gibt es 26158 Juden. - In Darmstadt erreicht die NSDAP
50 %. - In Darmstadt wird der in Bayreuth geborene KPD
Funktionär Georg Fröba (37)
von der SA mit vielen anderen Kommunisten in Schutzhaft
genommen, brutal verprügelt und ins KZ Osthofen bei Worms
verschleppt. - In Wiesbaden ist das Braune Haus
in der Dotzheimer Strasse. - In Wiesbaden wird der
Bahnhofsbuchhändler O. Vaternahm heimlicher Verteiler
von verbotener Literatur, Schriften und Flugblättern. -
In Wiesbaden werden u.a. illegale Treffpunkte von
Regimegegnern: das Cafe Vogel in der
Rheinstrasse neben der Hauptpost, das Restaurant Schweizergarten
Platterstrasse nahe des Waldes und des
Wolkenbruches, das Restaurant Rosengärtchen
in der Taunusstrasse, das Cafe Lehmann in der
Wilhelmstrasse und die Konditorei Vorbach untere
Webergasse. - In Wiesbaden glaubt die KPD, dass die
NSDAP nur einen Feind hat und postuliert auf ihren
Flugblättern: Sie lieben vereint, sie hassen
vereint, sie haben nur einen Feind: Die
Arbeiterklasse. - Der in Darmstadt geborene Prinz
Wilhelm Karl von
Isenburg Büdingen (St) (30)
veröffentlicht seine Studie Das Problem der
Rassenreinheit. - In Königstein Falkenstein
vermietet der Besitzer des Hotel Frankfurter Hof
Alt Falkenstein 47 (20 16
Falkenstein Apotheke) Jean Schmitt an NS
Verfolgte Zimmer im Rest
Home Projekt. - In Frankfurt wird die Richterin Elisabeth Schwarzhaupt,
die auch noch mit einem Juden verheiratet ist, wegen
eines Verbots für Frauen in Richterämtern entlassen. -
In Wiesbaden wird das Pädagogium Luisenplatz 10
Verwaltungssitz des Reichsarbeitsdienstes RAD Hessen
Süd. - In Wiesbaden wird die Alte Münze Luisenplatz 5
nach der Machtergreifung für einige Monate Wohnstätte
für die SA Männer, von denen viele Hilfspolizisten sind.
Im Keller wirft man dem extra aus dem Polizeigefängnis
im Polizeipräsidium Friedrichstrasse 25 geholte KPD
Führer Karl Müller, dem man Überfälle auf NSDAP
Mitglieder und Messerstechereien vor, sperrt ihn in
einen Verschlag unter der Treppe und foltert ihn. Gerne
benutzt wird eine Reitpeitsche. Zähne werden
ausgeschlagen und Köpfe bei besonderen Leuten geschoren.
- In Wiesbaden wird Otto Quarch auf der Flucht durch SS
Leute erschossen. - In Marburg ist der in Assenheim
geborene Soziologe Graf Max von Solms Rödelheim
Assenheim (St) (40)
laut NS Gaudozentenführer ein harmloser Professor.
- In Frankfurt übernehmen die SA Standarten 63 und 81
auf Druck des frankfurter SA Führers und
Polizeipräsidenten Adolf Beckerle (31) das städtische
Erziehungsheim für straffällige und auffällige
Jugendliche Westendheim alias Perlenfabrik in
der Ginnheimer Landstrasse 40-42 (20
16 riesiger Studentenwohnhochhauskomplex) und
funktionieren es für einige Monate zu einem ersten KZ in
Hessen Süd, zum Wilden KZ Perlenfabrik um, wo
sie die Verschleppten, darunter für 6 Wochen den
Metallarbeiterverbandschef Ernst Mulansky, den Bildhauer
Otto Miesbach, den Vorstand der Arbeiterbank Willi Haug,
den Journalist Rudolf Eims, zwei Betriebsräte der
Adlerwerke und die SPD Mitglieder Karl Scheld und Karl
Kaffenberger, auf dem Feld zwangsarbeiten lassen, nachts
verhören und hemmungslos foltern. Die SA soll dort als
Hilfspolizei ausgebildet
werden. Der städtische Heimleiter August Verleger (--) lebt mit seiner Familie auf
dem Gelände, wird aber von Adolf Beckerle (29) aus seiner Wohnung
verdrängt. Auf dem Gelände wohnen sein Adjutant Wehner,
der SA Standartenführer Hirt und etwa 10 SA. Danach
richten in Frankfurt Höchst die NSDAP Ortsgruppenleiter
der westlichen frankfurter Stadtteile ein wildes KZ
in der ehemaligen Kaserne Höchst ein. Die Tageszeitung Höchster
Kreisblatt, berichtet, dass provozierende
Elemente dort festgehalten werden, dass ihnen aber kein
Leid zugefügt werde. - In Wiesbaden wird der
Direktor der Wiesbadener Bank später Wiesbadener
Volksbank Hermann Schulze (--)
neuer IHK Direktor. - Der in Deggendorf geborene
Textilkaufmannssohn, baden-badener Hotelbesitzer und
spätere Frankfurter Hof Besitzer Albert
Steigenberger (44)
verweigert in einem Geschäftsbrief im NS Jargon
erfolglos und auf noch illegalen NSDAP
Forderungen basierend seinem jüdischen deggendorfer
Nachbarsgeschäft Max Stern Renovierungsarbeiten, die der
Stadtrat trotzdem erlaubt. - In Frankfurt wird im Nizza
Untermainkai 17 eine 3.000 qm
große Rollschuhbahn errichtet. - Der in Frankfurt
geborene Apothekersohn, Pfadfinder, Leutnant aD,
nationalrevolutionäre Schriftsteller und
Freicorpsgründer Friedrich Wilhelm Heinz
(34)
(1950 Aufbau eines Nachrichtendienstes alias
Geheindienstes für Bundeskanzler Adenauer)
prahlt mit der Beteiligung an den Attentaten auf Matthias
Erzberger (++) und Walther
Rathenau (++). - In
Frankfurt wird der in Frankfurt geborene jüdische Koch
Koservatorium Eschenheimer Landstrasse 4 (20
16 Metropolis) Direktor Bernhard
Sekles (61)
entlassen. - In Frankfurt versucht der IHK Präsident
Otto Hauck mit jüdischen Kaufleuten gegen den
Antisemitismus zu demonstrieren, was von der SS
aufgelöst wird. Danach wird Otto Hauck abgesetzt und vom
niedersächsischen Maurermeistersohn und NS Zeitung Frankfurter
Volksblatt Wirtschaftsredakteur,
Börsenmitarbeiter und Wirtschaftsprüfer Carl Lüer (36)
ersetzt, der zur Arbeitsbeschaffung Generalrat der
Wirtschaft und Präsident des Rhein-Main Industrie- und
Handelstages wird. In der NSDAP ist er Gauinspekteur zur
besonderen Verfügung bei der Leitung des Gaus Hessen
Süd. - Der in Frankfurt, Wiesbaden, Rüdesheim und
Limburg ausgebildete höhere Beamte des preußischen
Justizministerium gerade ausgetretene Zentrums-Politiker
Hans-Josef Altmeyer
(34) wird Gestapo-Mitglied.
- In Darmstadt werden die Synagogen in der Bleichstrasse
und in der Friedrichstrasse niedergebrannt. - In
Frankfurt wird das Büro des in Budapest geborenen
jüdischen Motorfach-Zeitschrift Motor-Kritik Chefredakteur
und Volkswagen Entwicklers Josef Ganz (35)
von der Gestapo durchsucht und Konstruktionspläne
konfisziert, die danach verschwinden. Der aus dem
Kraftfahrzeug Modell Ganz Maikäfer
entwickelte Ur-Käfer alias schnellster und billigster
deutscher Volkswagen Standard Superior
kostet 1.590 Reichsmark ab Werk Ludwigsburg. - Die
Todesstrafe wird wieder eingeführt. - Der in Darmstadt
geborene mit Frieda von Römheld verheiratete
Landgerichtsdirektorensohn, Bankkaufmann, NSDAP Mitglied
und SS Sturmführer Karl Wolff (33)
wird Adjutant von Heinrich Himmler
(33), verkauft seine Firma und zieht in den
Reichstag ein. - Filterzigaretten werden eingeführt. -
Der mit der in Mainz geborenen wiesbadener
Sektfabrikantentochter Anna
Elisabeth Henkell (37)
verheiratete in den Adelsstand adoptierte Militär,
Politiker und einjährige NSDAP Mitglied Joachim Ribbentrop (40) erklärt seine Adoption als
Rettungsaktion des entfernt verwandten Adelsgeschlechts
vor dem Aussterben. - Die Existenz von KZs und des für
das Rhein-Main-Gebiet zuständigen KZ Osthofen bei Worms
unter Lagerleiter Karl Heinrich d'Angelo (43)
wird medial stark verbreitet. - In Darmstadt wird der in
Pasing geborene Eisenbahnverwaltersohn, Volksstaat
Hessen Reichskommissar, SA Mitglied und NSDAP
Verwaltungsjurist Heinrich Müller (37) Oberbürgermeister von
Darmstadt. - In Darmstadt hat die NSDAP Gauleitung ihren
Sitz in der Bismarkstrasse 11 und die NSDAP Kreisleitung
in der Hügelstrasse 15. - In Groß-Gerau jubelt der SA
Mann Moos nach Schießereien von SA und SS in Darmstadt
Griesheim und Ober-Ramstadt, wo es Tote gab In
der Nacht vom 4. auf den 5. März beherrscht die SA in
ganz Hessen die Strasse. Wo sich der Gegner zeigt,
wird er nach Hause gejagt. Fühlbar begreift es das
Gesindel, daß seine Stunde geschlagen hat, und wo
früher bei Zusammenstößen die wehrlose SA die Erde mit
ihrem Blut benetzte, schafft sie heute auf eigene
Faust Ruhe. Mutlos sehen die Roten dem Wahltag
entgegen. Ihre Führer sind geflohen. Was werden die
Nazis mit ihnen anfangen? - Der in Frankfurt
geborene evangelische Kaufmannssohn Regisseur Walter Ruttmann (50) dreht den NS Propaganda
Film Blut und Boden. - Der in Frankfurt
Rödelheim geborene Gutsbesitzer Freiherr Karl Friedrich von
Schorlemer (St) (47) kandidiert als ehemaliges
DNVP Mitglied erfolgreich für die NSDAP und wird
Reichsparteitagsmitglied. - In Frankfurt besticht der in
Frankfurt geborene jüdische offenbacher Lederfabrikant
und Mäzen Robert von Hirsch (50) mit dem Lucas
Cranach Urteil
des Paris Gemälde
und 1.500.000 Reichsmark Hermann
Göring (40) um seine
Gemäldesammlung und Kunstsammlung (19
78 bei Sotheby für 70 Millionen Schweizer Franken
versteigert) mit in sein baseler Exil in die
Schweiz mitnehmen zu dürfen. - In Frankfurt kommen im
Kino Ufa-Palast Groß Frankfurt Bleichstrasse
57 am Eschenheimer Turm der Propagandafilm Hitlerjunge
Quex mit Heinrich George (40), Vater von Schimanski
heraus. - In Kronberg flaggt das hessische Schloss
Friedrichshof (20 21 Schlosshotel
Kronberg) die Hakenkreuzfahne. Die vier
hessenkasseler Landgrafensöhne und Prinzen, die in
Offenbach Rumpenheim geborenen Zwillingssöhne Philipp von Hessen und SA Mitglied Wolfgang von Hessen
(37) sowie die in Frankfurt
geborenen Richard von Hessen
und Christoph
von Hessen (32) von
Landgraf Friedrich
Karl von Hessen (St) (65)
und seiner Frau der Kaiser Friedrich III Tochter Margarethe
von Zollern Preußen (61) sind
bereits Mitglieder der NSDAP. - In Frankfurt tritt der
in Lövenich geborene WW1 Hauptmann, frankfurter
Schuldezernent und Kulturdezernent Dr phil Rudolf Keller
(55) in die NSDAP ein und
wird NSV Mitglied und Blockwalter alias Blockwart. - In
Darmstadt wird der Film Ein Unsichtbarer geht durch
die Stadt gedreht, wobei der Zeppelin
Prallluftschiff C-PN 30 mit Odol Werbung auf der
Lichtwiese als Requisite dient. - In Wiesbaden wird das
in Wiesbaden geborene Jungdeutsche Ordens Mitglied und
Brigade-Erhard Mitglied Wilhelm Avieny (36) Generaldirektor der
Nassauischen Landesbank. Er wird einer der
einflussreichsten Arisierer.
- In Frankfurt kauft Erbprinz Hermann Otto Wilhelm
Ludwig von Solms
Hohensolms Lich (St) (31),
kurz nachdem sein Flugzeug Leichtbau Doppeldecker D-2293
des in Regensburg geborenen frankfurter Flugzeugbauers Max Gerner (33)
aus 60 Meter Höhe wegen eines Konstruktionsfehlers
abstürzte, ein zweites Modell D 2626. - Der frankfurter
Adlerwerke Aufsichtsrat und kölner Bankier Freiherr Kurt von Schröder (44) arrangiert das Treffen
Hitlers mit Franz
von Papen (54) in
seinem Bankhaus. - In Frankfurt wird der SA
Standartenführer General Reinhard von Westrem Gutacker (54) neuer Polizeipräsident, der
vor dem Schauspielhaus am Gallustor alias Willy Brandt
Platz ankündigt die von Juden
verseuchte Stadt aufräumen. - In Frankfurt
wird im Hippodrom Ecke
Stresemannallee/Kennedyallee 19-23 (20
16 Chinesisches Generalkonsulat) das 1. Große
Frankfurter Reit- und Springturnier veranstaltet. - In
Frankfurt gibt der Berliner Kulturbund deutscher Juden
im Theater Neues Theater Mainzer Landstrasse
55 das Lessingstück Nathan der Weise. - In
Friedberg stirbt die in Gallenegg geborene und
unverheiratete Gräfin Victoria Hermine Mathilde von
Leiningen Westerburg (St) (74).
- In Frankfurt treten die Comedian Harmonists
trotz Arierparagraph mit ihren jüdischen Mitgliedern mit
Sondergenehmigung im Saalbau (20
16 Ecke Junghofstrasse 13-15/Schlesingergasse mit
Übergang zu Junghofstrasse 18-26 JP Morgan Private
Bank) auf. - Der in Frankfurt geborene jüdische
Kaufmannssohn und Journalist Leopold Schwarzschild
(42) und der in Frankfurt
geborene preußische Staatsminister Robert Weismann (42) werden auf die erste
Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs gesetzt, wodurch
sie enteignet werden und zur Emigration gezwungen sind.
- In Frankfurt treten im Kaffeehaus Café Orest
Kaiserstrasse die 12 Blue Jazz Ladies von Leo
Selinsky als Europas bekanntestes Damen-Orchester auf. -
In Frankfurt eröffnet der Deutsche
Gemeinschaftsdiakonieverband Marburg die verwahrloste
Nervenklinik für den Hochadel als Kuranstalt Hohe Mark
für nervöse und seelische Leiden unter Dr Alfred Lechler
und unter dem erfahrenen Heil- und Pflege- Militärarzt
Dr Kurt Spangenberg, obwohl die SA eigentlich einziehen
will. - In Frankfurt Höchst richtet die Privatarmee SA
in der ehemalige und leerstehenden französischen Kaserne
Windhorststrasse 75 auch offiziell ihre Dienststelle
ein. Gleichzeitig wird sie offiziell als RAD
Reichsarbeitsdienstlager, als Wildes KZ und als HJ
Kaserne genutzt. - In Offenbach versucht in der
Luisenstrasse 28 die Freimaurerloge Carl
und Charlotte vergeblich durch die Umbenennung
in den Geselligkeits- und Wohtätigkeitsverein
Kasino-Gesellschaft der Auflösung zu entgehen. - In
Frankfurt werden im wilden KZ Perlenfabrik
Ginnheimer Landstrasse 40 (20 16
riesiger Studentenwohnhochhauskomplex) 45
Kommunisten darunter Reitinger von Karl Bleser und dem
SA Mann Dragan schwer gefoltert und verhört. Karl Bleser
ist in Frankfurt nicht gemeldet. Reitinger legt ein
Geständnis ab, wird deshalb nach einem halben Jahr zum
Tode verurteilt und im Folgejahr hingerichtet. - In
|